Junge Gemeinde 215 - Evangelisch macht Schule

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>junge gemeinde

jg#215 : 2015

p.b.b. erscheinungsort 1090 wien

# 215

SondeMit rseiten der E J Sa EJ Nie lzburg-Tirol d e rö s t , er EJ HB u n d d e re i c h , F i n s ter r B u rg gr ün

4:

Evangelisch macht Schule

9: Nachtgeländespiel zum Propheten Elia 11: Pilgern mit Kindern

das evangelische magazin für arbeit mit kindern und jugendlichen


jg#215 : 2015

Editorial Fünf mal so viele Anmeldungen wie freie Plätze, erzählt die Direktorin einer evangelischen Schule. Da wird die verantwortungsvolle Auswahl der neuen Schülerinnen und Schüler oft zur Qual. Dennoch: Die starke Nachfrage spricht zweifellos für die Schule. Was veranlasst Eltern, ihre Kinder in eine evangelische Schule zu schicken? Worin unterscheiden sich diese von anderen Schulen? Wie sieht eine "typisch evangelische" Schule aus? Fragen, denen wir in dieser Ausgabe der jungen gemeinde nachgehen. Im Jahr der Bildung interessiert uns, warum "Evangelisch Schule macht". Außerdem beleuchten wir die Wechselwirkungen zwischen Schule und Pfarrgemeinde. "Schule ist meine Gemeinde", schreibt Schulpfarrer Gerhard Müller und plädiert dafür, dass Schule emotionale Erfahrungen mit Religion und christlichem Glauben ermöglicht. Für das nächste Jungscharlager eignet sich das Nachtgeländespiel zum Propheten Elia, das Werner Graf ausprobiert hat. Herbst ist Wanderzeit: Der Bozener Pfarrer Marcus A. Friedrich gibt Tipps zum Thema "Evangelisch Pilgern mit Kindern und Jugendlichen". Ein interessante Lektüre wünscht im Namen der Redaktion

Thomas

Inhalt hot’n fresh

3, 23

i-motion Auf Besuch in einer typisch evangelischen Schule 4 Kirche in der Schulbank

6

Der gute Ruf evangelischer Schulen zieht Eltern und Schülerinnen an

7

tipps & tricks

9

kochen-reisen-reden-beten

11

sites & seiten

12

sonderseiten rewind

13–19 20, 21

e-mission Du stellst meine Füße auf weiten Raum

update

2

editorial

22 24

Herbst Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke


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Churchnight am 31.10. Mach mit - Deine Gemeinde und DU! Beeindruckende Erlebnisse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

31. Oktober 2013: Reformations-Aktion Die "Reformations-Aktion" am 31.10. bietet eine spannende und überraschende Alternative zu Halloween Für Jugendliche bietet sich an, "Süßes" an Menschen zu verteilen, die am Rand stehen, wie zum Beispiel Obdachlose oder Flüchtlinge. Die Reformations-Aktion kann z.B. durch ein gemeinsames Essen oder eine Gottesdienst ergänzt werden. Ziele: Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine attraktive Form bieten, den Reformationstag zu feiern. Es ist viel schöner, andere zu beschenken, als zu erpressen, anderen eine Freude und Mitmenschen auf die Reformation aufmerksam zu machen. Kinder und Jugendliche setzen sich so mit der Reformation auseinander Weitere Infos auf: www.ejoe.at/ej-projekte/churchnight.html oder direkt auf www.churchnight.de der EJ in Württemberg/D

Get your Playmobil Luther! Wir haben noch einige wenige auf Lager…

BeGEISTert – beGEISTern – mit BeGEISTerung dabei – Kigo-Tagung 2015 Vom 23. bis 26. Oktober 2015 - alles rund um Kirche, Heiliger Geist, Gemeinde, Gemeinschaft, Pfingsten, Trinitatis für deine Gemeindearbeit und deinen Religionsunterricht Neues kennenlernen, Bekanntes wieder Entdecken Ausprobieren, Einüben, Austauschen Das Bildungshaus St. Hippolyt, in St. Pölten wird unser Ort für das Kigo-Tagungs-Wochenende sein, Wir haben wieder viele neue Inputs für die Arbeit im Kindergottesdienst und Religionsunterricht vorbereitet, und zwar dieses Jahr zum Themenkreis Heiliger Geist, Gemeinde, Gemeinschaft, Pfingsten, und Trinitatis Als Referentin wird uns heuer Pfarrerin Kerstin Othmer-Haake, Beauftragte für Kindergottesdienst in der Evangeli-

EJ Tagung 2015 #Gremial Genial 6.-8.11. in Bad Goisern – Das Kick Off Wochenende für Mitarbeiter*innen in leitenden Gremien Es geht um: DICH. Du arbeitest in einem leitenden EJ-Gremium wie GJR, DJR, etc mit, hast Leitungsaufgaben übernommen, möchtest gestalterisch in der Arbeit mit Kindern & Jugendlichen partizipieren?

Um (ab) 10,- Spende (zzgl. Versand) für unsere Burg Finstergrün kannst du auch deinen eigenen ML haben... First done, first served! Mailto office@ejoe.at or give us a call: +43[0]1-3179266

schen Kirche von Westfalen, bei diesem doch zentralen Thema anleiten, begleiten und Neues weitergeben. Eingeladen sind alle Kindergottesdienst­ mitarbeiterInnen, ReligionslehrerInnen und Begeisterte der Arbeit mit Kindern! Gemeinsam haben wir Zeit zu plaudern, zu vernetzen, uns auszutauschen und wollen so zusammen über den Tellerrand der eigenen Gemeinde schauen. Der Arbeitskreis Kindergottesdienst freut sich auf ein Wiedersehen bzw. Kennenlernen im Oktober! Info und Anmeldung: www.kindergottesdienst.at/veranstaltungen/kigotagung15.html

Dann komm zu GREMIAL GENIAL! Es erwarten DICH neue Perspektiven, buntes Programm, spannende Vorträge, wie „Gestalten mit Vision“, „Gremienarbeit - Was steckt dahinter?“, „Einer trage des andern Last - Ganzheitliche Begleitung“ und praxisbezogene Workshops zu zentralen Themen wie 1x1 für Sitzungen, Moderation, Leitungsverantwortung“, Rechtsgrundlagen für die Arbeit in Gremien“, Gestalten und Begleiten, Kommunikation, Sitzungen lebendig gestalten. Abgerundet mit einem feinem Rahmen-

programm zum Austauschen und Kennenlernen. Das alles vorbereitet und moderiert von Fachleuten und Expert*innen, wie Pfr. Dr. Stefan Schumann – unter anderem Obmann VEPPÖ, Mitglied Rechts- und Verfassungsausschuss, Vittoria Bottaro, Unternehmensberaterin und Trainerin, Oliver Binder, Diözesanjugendreferent EJ Salzburg-Tirol, Martin Scott, hauptamtlicher Referent beim Verein Wunderwerke, Pascal Görtz, Chefredakteur von DRAN NEXT und freier Mitarbeiter bei Wunderwerke, Johannes Wigand, Digital Communications Specialist bei Red Bull,... Alle Infos und online Anmeldung findest du hier: http://www.ejoe.at/ej-bildung/ ej-tagung.html

hot‘n fresh

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Auf Besuch in einer typisch evangelischen Schule Ein imaginärer Rundgang Von Johannes Modeß

I

m Jahr der Bildung wollten wir aus der Redaktion der jg wissen,

Die Pause rückt näher, da verstehe ich auf einmal „Bis morgen,

was eigentlich typisch ist für eine evangelische Schule in Ös-

macht´s gut…“. Ich bin verwundert: Religion – am Vormittag?

terreich. Deshalb haben wir kurze Fragebögen an die Direkto-

Und morgen schon wieder? Aber ich muss schnell von der Tür

rinnen und Direktoren der insgesamt 34 evangelischen Schulen

weg, schließlich ist mein Lauschen unseriös…

im Land geschickt: Volks-, Neue Mittelschulen, Gymnasien und

Viele evangelische Direktorinnen und Direktoren legen Wert

berufsbildende Schulen. Von den 34 haben 11 Schulen geant-

auf die Unterrichtsmethoden. „Freiarbeit in der Unterstufe, Pro-

wortet, eine gute Quote, wenn man bedenkt, dass sich die Di-

jektarbeit in der Oberstufe“ steht z.B. am Evangelischen Real-

rektorinnen und Direktoren extra kurz vor den Sommer-

gymnasium Wien Donaustadt am Programm. Die ausgeflogenen

ferien zwischen Zeugnissen und Konferenzen Zeit

Klassen besuchen mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade ein Di-

genommen haben, uns zu antworten. Wir wollten

akonieprojekt oder die örtliche Kirchengemeinde. Denn die

vor allem wissen: Was macht Ihre Schule aus?

Kooperation mit Diakonie und Kirche vor Ort wird von eini-

Und: Was ist das typisch Evangelische an Ihrer

gen Schulen als wesentlicher Teil des evangelischen Profils ge-

Schule? Lässt sich also zum Jahr der Bildung

nannt. In besonderem Maße gilt das für die vom Diakoniewerk

m i >

das Profil einer typisch evangelischen Schule

Salzburg getragenen Schulen, die Evangelische Volksschule,

erheben? Zum Glück nicht. Denn der erste

die Evangelische Neue Mittelschule, sowie die Schule für Sozi-

Eindruck ist: Jede evangelische Schule hat

albetreuungsberufe. Religionsunterricht wird an evangelischen

wirklich ein eigenes Profil. Unsere Fragen

Schulen ebenfalls besonders wichtig genommen. Während sich

haben verschiedene Antworten gebracht,

einige Direktorinnen und Direktoren besonders um den Un-

die sich häufig nicht einfach auf einen Nen-

terricht am Vormittag bemühen – für evangelischen RU keine

ner bringen lassen. Und allein das ist ja schon

Selbstverständlichkeit – betonen andere als Besonderheit, dass

gut evangelisch. Dennoch gibt es natürlich

alle Schülerinnen und Schüler ohne Bekenntnis den evangeli-

einige Trends und Beobachtungen, die mehrere Schulen betreffen. Um beidem gerecht zu werden, der Pluralität und den einenden Trends im evangelischen Schulwesen, schlagen wir einen imaginären Rundgang durch den Idealtypus einer evangelischen Schule vor, unterbrochen durch einige Referate mit Hintergrundinformationen. Ich bin ein bisschen zu früh angekommen und schlendere noch ein bisschen durch das Schulgebäude. Beim Lauschen an den Türen kann ich mir ziemlich gut vorstellen, was in den Klassenräumen passiert. In den meisten herrscht eine konzentrierte bis lebhafte Atmosphäre, in anderen ist es ganz still, einige Klassen scheinen gar nicht da zu sein. Als ich an der Tür des hintersten Klassenraumes lausche, traue ich meinen Ohren nicht: Die Wortfetzen des Lehrers deuten auf Religionsunterricht hin.

4

i-motion

schen RU besuchen – auf diese Weise ist die Chance für 2 Wochenstunden Religion an evangelischen Schulen recht hoch.


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Vielfalt, Heterogenität und Inklusion

tessori. Schon nach kurzer Zeit klopft ein Schüler und bittet um ein Gespräch. Ich ziehe weiter.

In der Schule läutet es mittlerweile zur Pause. Das Bild, das sich

Die Leitung der idealtypischen evangelischen Schule hat er-

zeigt, als die Schülerinnen und Schüler aus den Klassenräumen

freulicherweise eine Direktorin inne. Von jenen 11 Schulen, die

stürmen, ist bunt. Aus den Räumen kommen Kinder und Jugend-

sich an unserer Umfrage beteiligt haben, wird die überwältigende

liche verschiedenster Herkunft und Religion, mit und ohne Be-

Mehrheit (9 Schulen) von Frauen geleitet. Im evangelischen

hinderung. Vielfalt, Heterogenität und Inklusion sind Schlagwörter, die

Schulwesen sind Frauen in leitenden Positionen eine erfreuliche Selbstverständlichkeit! Als wesentliches Schlagwort auf die

für die Direktorinnen und Direktoren das Besondere Ihrer Schu-

Frage nach dem ‚typisch Evangelischen‘ der Schule wird immer

len ausmachen. Die meisten Schulen betonen, dass Toleranz ge-

wieder Freiheit genannt. Damit hängt wohl auch ein besonde-

genüber verschiedenen Konfessionen und Religionen wesentli-

rer Trend zusammen: Viele evangelische Schulen sind zugleich

ches Merkmal Ihres evangelischen Profils sei. Evangelisch sein

Montessorischulen. Montessoripädagogik ist das derzeit deut-

heißt, nicht nur evangelisch zu sein. Doch die bewusst gewollte

lich favorisierte pädagogische Modell an evangelischen Schulen.

Heterogenität der SchülerInnenschaft bezieht sich auch auf sozi-

Ein möglicher Zusammenhang besteht in der ‚Erziehung zu Frei-

ale Milieus und die verschiedenen Begabungen und Fähigkeiten

heit und Eigenverantwortung‘, ein Thema, das Schulleitungen

der Schülerinnen und Schüler. Ein besonderes Beispiel für Inklu-

sowohl als ‚typisch evangelisch‘ wie auch als ‚typisch Montessori‘

sion ist die Inklusive FIT-Schule in Wien-Donaustadt. Die Schule

nannten. Diesen Zusammenhang allerdings noch näher auszulo-

richtet sich an „ausgrenzungsgefährdete bzw. sozial benachtei-

ten und auch weiter nachzuhaken, wie evangelische Schulen ei-

ligte Jugendliche mit und ohne leichte Behinderung im Alter von

gentlich Freiheit verstehen, wäre sicherlich interessant.

15 bis 25 Jahren, die nach Abschluss der Pflichtschule keine (Be-

Am Gang, kurz vorm Hinausgehen, treffe ich noch den Pfar-

rufs-) Ausbildungsstelle finden, eine solche abgebrochen haben

rer der Ortsgemeinde, der gerade am Weg zum Vorbereitungs-

oder/und arbeitslos und darum von Ausgrenzung bedroht sind“.

treffen für den Schulgottesdienst ist. Nach einem kurzen Ge-

Mag. Ines Egle, die die operative Leitung der Schule innehat,

spräch verabschiede ich mich und kehre aus der idealtypischen

schildert ihr Konzept von Inklusion, die zu gesellschaftlicher

evangelischen Schule in die Welt zurück.

Teilhabe befähigt, anhand des Leitbildes der Diakonie. So wird

Es sind doch einige Schulen, die ihr evangelisches Profil auch

deutlich, dass Schlagwörter wie Vielfalt, Heterogenität und eben

durch ein spezifisches geistliches Angebot stärken wollen. Schul-

Inklusion nicht nur tolle Worthülsen sind. Evangelische Schulen

gottesdienste gehören an vielen Schulen zum Alltag. Darüber hi-

äußern durch diese Konzepte durchaus den Anspruch, gesell-

naus gibt es aber auch weitere geistliche Angebote. Am Reform-

schaftliche Realitäten zu verändern: „Diakonisches Handeln ist

pädagogischen Oberstufenrealgymnasium in Steyr etwa gibt es

immer auch Protest, weil es Not lindert und zugleich nach Verän-

eine Schulseelsorgerin und eine wöchentliche Versammlung mit

derung der Bedingungen ruft, die die Not verursachen.“

Gebeten und Gesang, wie Schulleiterin Ulrike Schmidt-Zachl be-

Nach der Pause besuchen wir das Direktorat. Die Direkto-

tont. Barbara Ender, Vorstandsvorsitzende des "Evangelischen

rin begrüßt uns freundlich und erweist sich als auskunftsfreu-

Vereins für ganzheitliches Lernen Ried", dem Trägerverein der

dig. Sie spricht viel von Freiheit. Ich schaue mich im Büro um:

Kompass-Schule Ried im Innkreis, ist es wichtig, dass die „spiri-

Auf dem Schreibtisch liegt aufgeschlagen der Evangelische Bil-

tuelle Kultur der evangelischen Schule auch im Schulalltag spür-

dungsbericht 2015. An der Wand hängt ein Bild von Maria Mon-

bar wird“.

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Kirche in der Schulbank Die Ganztagsschulen sorgen für leere Kirchenräume. Kein Grund zum Jammern, sondern eine Chance zum Hingehen. Von Gerhard Müller

D

ie Schule als Paukanstalt hat ausgedient. Sie ist ein Lebens-

Eltern haben einen Gebetskreis gegründet, der sich in der

raum, der in vielfältiger Hinsicht gemeindliche Merkmale

Schulkapelle trifft. Es gibt Angebote zur Meditation und zum

aufweist. Es finden Andachten zu bestimmten Anlässen des

Singen. Der Tag der Heiligen Lioba wird ideenreich gefeiert, der

Kirchenjahres statt, Einschulungen werden mit Gottesdienst­

Franziskustag ist thematisch auf gesellschaftliche Verantwor-

angeboten begleitet. In lebensgeschichtlichen Einschnitten und

tung hin ausgerichtet. Ein Kinderheim in Honduras wird unter-

Krisensituationen erfahren SchülerInnen seelsorgerliche Be-

stützt. Es werden Fair-Produkte verkauft. Tage der Achtsamkeit,

gleitung durch den Religionslehrer. Ausbildungen zum Schüler­

Romfahrten und Besinnungstage stehen ebenso auf dem Pro-

mentor, zum Konfliktmanager sowie Tage der Orientierung

gramm wie Fortbildungen und Oasentage.

bringen von außen religiöse Impulse in die Schule. Intern bil-

Und das Kreuz im Klassenzimmer ist keine fromme Deko.

den Schülerbibelkreise und Schülergebetskreise gemeinschaft-

Für beide Schulen ist das christliche Menschenbild maßgeblich:

liche Elemente mit ökumenischem Charakter. Dabei sind die

„Sorgsamkeit, Mitempfinden, Selbstentfaltung“, hat eine der bei-

religiösen Motive noch gar nicht berücksichtigt, die in Kunst,

den Schulen ihr Leitbild umschrieben. Ökumene wird selbstver-

Musik oder Deutsch berührt werden und auch nicht die sozial-

ständlich, rücksichts- und humorvoll gelebt.

ethischen Aspekte, die in Erdkunde und Gemeinschftskunde vorkommen können. Was schließlich den Religionsunterricht angeht: Keiner Ortsgemeinde gelingt es, ihre Mitglieder ähnlich

Natürlich ergibt das alles in der Summe keine Gemeinde im kir-

flächendeckend an das Nachdenken über Glauben und leben he-

chenrechtlichen Sinne. Jedoch im lebensweltlichen Sinne ereig-

ranzuführen.

net sich in Schulen Gemeinschaft vielleicht „mehr“ Gemeinde als

„Schule ist meine Gemeinde“

in manchen Ortsgemeinden. Darum ist eine neue Verhältnisbestimmung zwischen Gemeinde und Schule überfällig. Schule ist

Noch ausgeprägter ist die religiöse Schulkultur an kirchlichen

mehr als ein Ort, an dem Religionsunterricht stattfindet, der aber

Privatschulen. Ich selber arbeite seit über 20 Jahren als evange-

ansonsten keine gemeindliche Bedeutung hat.

lischer Pfarrer im Schuldienst an zwei katholischen Privatschulen

Und es geht in die falsche Richtung, wenn man den Wert der

und längst betrachte ich diese beiden Schulen als „meine Ge-

kirchlichen Präsenz in der Schule daran misst, ob der Reli-Un-

meinde“ Der Tag beginnt in den Klassen mit einer Morgenbesin-

terricht SchülerInnen zu AktivistInnen der Ortsgemeinde macht

nung. Gottesdienste – ebenfalls von den SchülerInnen mitgestal-

und ob die Reli-LehrerInnen den Sonntagsgottesdienst besu-

tet – finden wöchentlich für Klassen der Unterstufe statt und für

chen. Schule ist nicht der verlängerte Arm der Ortsgemeinde. Sie

höhere Klassen jährlich. Advent und Martinstag werden ebenso

ist ein Ort, an dem sich ein religiöses Leben eigener Art gemein-

gottesdienstlich begangen wie Neujahr, der Beginn der Fasten-

schaftlich vollzieht. Dieses braucht nicht für die Ortsgemeinde

zeit, Abitur und Realabschluss, wichtige personelle Wechsel und

verzweckt zu werden. Es hat eine eigene Würde, verdient Wert-

das Schuljahresende. Hinsichtlich der Beteiligungsmöglichkeiten

schätzung und Aufmerksamkeit. Gemeinde muss Schule neu

besteht Variabilität. Das schützt vor Überdruss. Wichtig ist: Nicht

und auf Augenhöhe wahrnehmen lernen.

alle Feiern sind verpflichtend. Manche Gottesdienste finden

6

Schule als Lebens- und Glaubensraum wahrnehmen

auch außerhalb des schulischen Kirchenraumes statt: Die Taufe

Neue Formen der Kooperation wagen

einer Lehrerkollegin, die Trauung eines Kollegenpaares, die

Die Entwicklung hin zur Ganztagsschule stellt das Verhältnis

Trauerfeier für eine verstorbene Schülerin.

von Gemeinde und Schule vor neue Aufgaben. Die Freizeit-

i-motion


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fenster der SchülerInnen, die auch die Zeitfenster der Jugendarbeit waren, werden enger. Gleichzeitig erweitern sich die Begegnungsmöglichkeiten innerhalb des Schulbetriebs. In diesem Rahmen könnte man sich neue Formen der Begegnung vorstellen. Religionsklassen laden eine Gruppe von Gemeindegliedern zu sich in die Schule ein. Sie zeigen die Orte, an denen in der Schule religiöse Aktivitäten stattfinden. Sie stellen die Verant-

Der gute Ruf evangelischer Schulen zieht Eltern und SchülerInnen an Von Oliver Binder

wortlichen und die/den ReligionslehrerIn vor. Sie moderieren das Gespräch. Sie erzählen von ihren Verbindungen oder ihrer Distanz zu Kirche und Glaube. Sie stellen Fragen. Sie berichten von ihrem Verhältnis zum Religionsunterricht:

D

ie Mehrheit der evangelischen Schulen in Österreich geht auf Elterninitiativen zurück und sie verfolgen überwie-

gend reformpädagogische Konzepte. (1) Was aber sind die Mo-

Wenn Apostelgeschichte 2 und Joel 3 Recht haben, könnte sol-

tive der jetzigen Eltern (oder der bereits erwachsenen SchülerIn-

che Berührung zwischen Schule und Gemeinde Rückwirkungen

nen), sich für die jeweilige evangelische Schule zu entscheiden?

haben, wenn nämlich unter der Wirkung des Heiligen Geistes

Wir haben die entsprechende Antworten von elf Schul-Ver-

plötzlich die Alten von den Jungen lernen! Auf der einen Seite

antwortlichen ausgewertet (2): Darunter sind Volksschulen, eine

das Staunen, wie interessiert junge Menschen an religiösen Fra-

neue Mittelschule, (Oberstufen)Realgymnasien, eine inklusive

gen und an Fragen des Glaubens sind, die (nach einer gängigen

Fachspezifische Schule für individualisierte Teilausbildungen (I-

Projektion der Erwachsenenwelt) doch angeblich „von der Kir-

FIT) sowie drei berufsbildenden Schulen (für Sozialbetreuungs-

che nichts wissen wollen“. Und auf der anderen Seite die Erfah-

berufe). Manche davon sind Montessori-Schulen und oder auf

rung, dass Gemeinde sich ändern wird, wenn sie sich von den

bestimmte Zielgruppen ausgerichtet.

Anfragen junger Menschen herausfordern lässt und diese nicht nur als Aufhänger für fertige Antworten missbraucht.

Glaubenserfahrung ermöglichen

Von den elf nennen vier den „guten Ruf“ der Schule (oder des Schulträgers) als Hauptmotiv der Eltern/SchülerInnen. Dreimal wird auf die Stimmung bzw. das Klima innerhalb der Schule verwiesen. Ebenso häufig wird das hohe Lernniveau bzw. die

Eine weitere Option wären Angebote wie „Tage der Orientierung“

Fachlichkeit des Personals genannt. Auch die Tatsache, dass die

die beispielsweise von der EJ in Deutschland angeboten werden

Schulen Integration/Inklusion leben, geben drei Schulverant-

in den Ganztagsbetrieb einzubauen. Das Paradigma der Koope-

wortliche als Elternmotiv an.

ration am Ort Schule lautet „Bildung“. Das spezifische Konzept

Die Montessori-Pädagogik wird von zwei Schulleitenden als

dafür ist ein nicht-missionarisches und nicht-evangelistisches.

Beweggrund genannt. In gleicher Zahl auch die „kind- bzw. er-

Es muss ein Konzept sein, dass einerseits SchülerInnen emotio-

wachsenengerechte Pädagogik“. Andere führen weitere reform-/

nale Erfahrungen mit Religion und christlichem Glauben ermög-

pädagogische Spezifika wie Freiarbeit, angstfreies Lernen, inno-

licht und andererseits Reflexionen fördert, bei denen die Schü-

vative Pädagogik und Individualität an.

lerInnen die mögliche Bedeutung der frohen Botschaft für sich

Manche Schulen punkten aus Elternperspektive aufgrund be-

und ihre Lebenswelt „durchspielen“ können. Gemeinde hat mit

sonderer Schulmerkmale: wie einem Hort mit flexiblen Betreu-

den Schulen noch ein großes unentdecktes Potenzial vor der Tür.

ungszeiten und Freizeitangeboten (in Kooperation mit anderen

Gerhard Müller ist Pfarrer im Schuldienst im Landkreis Siegmaringen/D

Institutionen), einem Schulversuch („neue Mittelschule“), der

i-motion

7


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Die Vielfalt evangelischer Schulen und ihre Besonderheiten sind ein starkes Argument für die Schulentscheidung. Im Bild Schulgründer Gottlieb August Wimmer vor dem gleichnamigen Gymasium in Oberschützen.

Kleinheit der Schule oder schlicht der Tatsache, dass es dieses

Info

spezielle Schulangebot nicht sehr häufig gibt. Christliche, kirchliche oder evangelische Motive scheinen -

Warum entscheiden sich Eltern bzw. Schüler für eine evan-

wenn überhaupt - nur eine untergeordnete Rolle zu spielen: So

gelische Schule? 11 Schulen haben geantwortet:

vermutet eine Schulleiterin, dass die Eltern „selten religiöse Be-

nn

guter Ruf der Schule bzw. des Trägers (4x)

weggründe“ haben. Immerhin eimal (!) wird die „humanistisch-

nn

gutes Stimmung/gutes Schulklima/Gemeinschaft (3)

spirituelle Atmosphäre“ des Schulträgers(Diakoniewerk) als Mo-

nn

Hohes Lernniveau; hohe Fachlichkeit; gute PädagogInnen (3)

tiv der Eltern vermutet. Was auch immer das sei.

nn

Inklusion/Integration (3)

Die Aussagen der Schulverantwortlichen über Eltern-/Schü-

nn

Montessoripädagogik (2)

lermotive werden auch durch Robert Schelander bestätigt (3): Er

nn

kindgerechte Pädagogik /erwachsengerechte Pädagogik (2)

sieht in der Vielfalt evangelischer Schulen und ihrer spezifischen

nn

Eltern – Zusammenarbeit/flexible Nutzung, Hort (2)

Besonderheiten ein starkes Argument der Eltern, sich für die jeweilige Schule zu entscheiden. Erst die unterschiedlichen Kon-

Weitere Motive (Auswahl):

zepte evangelischer Schulen würden dies erlauben. „Die Nach-

nn

Freiarbeit, angstfreies Lernen,

frage der Eltern, die sich für ihre Kinder für eine evangelische

nn

innovative Pädagogik; aktuelle wissenschaftliche

Schule entscheiden, wird entscheidend vom Unterschied zu den

Erkenntnisse;

|ob|

nn

Individualität

Vgl. Wenk, Anne-Kathrin: Evangelische Schulen, in Evangelischer Bildungsbericht 2015; S. 36-42 Frage: „Warum entscheiden sich Ihrer Meinung nach Eltern bzw. Schüler für Ihre Schule?“; Antworten von DirektorInnen und Schulträgern Schelander, Robert: Evangelische Schulen. Reflexion, in Evangelischer Bildungsbericht 2015, S.43-45 Siehe hierzu: ders.: Warum schicken Eltern ihre Kinder auf eine evangelische Schule? Erhebungen von Elternmotiven für die Schulwahl, in: Schulfach Religion (SchR) 31 (2012) S. 179-211

nn

zusätzlicher Hort, Freizeitangebote

nn

kaum entsprechende Alternativen (Alleinstellung),

Schulen staatlicher Trägerschaft bestimmt.“

H GELISC

EVAN

2016 ALEN

DER

DE M N IT M GE O D N A AT N SS KE PR N Ü ZU CH EN

ILDK EIN B

Schulgröße nn

Lebenssituativ passend

nn

selten religiöse Beweggründe

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>tipps & tricks Ein Nachtgeländespiel

Speisesaal (oder dem Jungscharraum) aussetzen. Dies müsse unter allen Umständen verhindert werden. Die Mäuse dürften unter keinen Umständen ins Schloss gelangen. Verhindern könne man es jedoch nur dann, wenn bekannt wäre, wo der „Mäusedro-

Besonderheit: Geländespiel zum Propheten Elia

her“ Elia (in Wirklichkeit Elias Feind) sich aufhielte.

Dauer: 90 – 120 Minuten

Gemeinsam müsse er gefunden werden.

Zielgruppe: 9-13 Jahre

Ablauf des Spiels

Für das Jungscharlager oder für den Anfang der

Zur verabredeten Zeit treffen sich alle Kinder (ge-

Jungschar eignet sich ein Highlight gut. Auf der Su-

ländespieltauglich gekleidet) im Essenszelt. Dort

che nach einer ausgefallenen Idee sind wir auf „The

werden sie von einem Mitarbeitenden („Spezial-

Final Countdown“ gestoßen (zu finden unter www.

Agent“) begrüßt. Dieser erklärt den Kindern in ei-

praxis-jugend-arbeit.de). Die nachfolgende Spielbe-

nem leichten Befehlston das „falsche“ Abend-

schreibung entspricht der Grundidee dieses Spiels,

programm (z.B. muss die Gruppe 1 den Wald

ist jedoch auf unsere Verhältnisse angepasst.

nach Müll absuchen, die Gruppe 2 Fenster

Wir führen das Spiel als Abendprogramm (Nachtge-

putzen, die Gruppe 3 das komplette Ge-

ländespiel) durch. Die Suche nach dem Elia-Feind

schirr abwaschen, die Gruppe 4 den Hof

„Mäusedroher“ erfolgte, als es schon recht dunkel

kehren etc.). Wer mit seiner Aufgabe fertig

war. Das kam einer Nachtwanderung nahe und war

ist, hat sich sofort im Gruppenraum zu mel-

reizvoll für die Kids. Das Spiel verfehlte seine Wirkung

den, um weitere Aufgaben entgegenzuneh-

nicht. Es passt gut zur Einführung in die Erlebniswelt

men. Während der Anweisungen kommen

des Elia.

zwei „Spezial-Kommandanten“ in den Grup-

Einleitung

H e r a u s t r e n n e n

Die Mäuse aus dem Bach „Krit“

Punkt 0:00 Uhr, wenn alle schliefen, im königlichen

z u m

Jungschar

F o l g e : : 51

penraum gestürmt und evakuieren diesen, da es eine Mäusedrohung gibt. Es sollen verseuchte

Elia war im Auftrag Gottes bei König Ahab und kün-

Mäuse in den Gruppenraum gelassen werden. Die

digte wegen des Unglaubens in seinem Land eine

Evakuierung erfolgt sehr spektakulär und mit viel

große Dürre an. Daraufhin wurde der König sehr wü-

Hektik. Sobald alle Kinder den Gruppenraum verlas-

tend und ließ ihn aus dem Palast werfen. Dies bekam

sen haben, erklärt einer der „Spezial-Kommandan-

ein Palastangestellter des Königs mit, der ein ehema-

ten“ den Kindern die Lage und liest ihnen die Mäu-

liger Freund von Elia war. Da er Elia schon seit Jah-

sedrohung vor. Nach der Spielerklärung bekommt

ren nicht mehr leiden konnte und seither auf eine

jedes Kind als Mitarbeitender der „Spezial-Agenten“

Gelegenheit wartete, ihm etwas Böses anzutun, sah

einen Sicherheitsausweis, auf dem die „Zugangs-

er seine Chance endlich gekommen: Er verfasste

berechtigung alpha“ eingetragen ist. Weiters erhält

eine Nachricht mit dem Inhalt, dass Elia angeblich

jede Gruppe einen Laufzettel, auf die Namen der

viele Mäuse um sich versammeln und diese mit Gift

Stationen stehen. Die Anzahl der Stationen richtet

verseuchen wollte. Diese Mäuse würde er dann um

sich nach der Anzahl der Gruppen. Bei neun Grup-

tipps & tricks

9


jg#215 : 2015

pen werden neun Stationen benötigt, bei zehn Gruppen zehn

onen befinden, sollte ihnen auffallen, wenn es sich irgendwo an

Stationen, usw. Die folgende Spielbeschreibung ist mit neun Sta-

Stationen staut. In solchen Stationen schnappen sie sich einfach

tionen angesetzt. Wer mehr Stationen benötigt, baut einfach

eine Gruppe und machen mit ihr ein Zwischenprogramm wie

weitere Stationen ein.

Kniebeugen, Joggen, Liegestütze, Hüpfen, Hampelmann, Kisten

Die Stationen sind überall auf dem Gelände aufgebaut und wer-

schleppen, usw. – so lange, bis die Station wieder frei ist. Oder

den von je einem „Spezial-Agenten“ (Mitarbeitender) betreut.

ein Auto wird auf den Platz gestellt, und die Kinder schieben es

An den Stationen müssen Aufgaben erledigt werden, die typisch

eine Strecke. Vorsicht: die Spezial-Agenten (Mitarbeitende) kön-

sind für „Spezial-Agenten“. Die Mitarbeitenden an den Stationen

nen sich gegenseitig „Befehle erteilen“. Den Kindern gegenüber

führen das entsprechende Spiel mit den Gruppen durch und un-

ist diesbezüglich Vorsicht geboten, denn mache sind sensibel

terschreiben nach erfolgreicher Erledigung auf dem Laufzettel.

und verstehen Befehle persönlich. Daher bitte nur ganz „softe“

Es sei denn, es war die letzte Station, welche die Gruppe abzu-

Befehle an Kinder erteilen.

leisten hatte. Dann wird der entsprechende Buchstabe in den Laufzettel eingetragen. Während des Geländespiels können die

Ende der Stationen

Kinder selbst entscheiden, wann sie welche Station besuchen.

Die Gruppen, die alle Aufgaben erfolgreich beendet haben, ge-

Sie müssen auf jeden Fall alle Stationen durchlaufen. Ist eine

hen zu den beiden „Spezial-Kommandanten“ (die zu Beginn des

Station mit einer anderen Gruppe belegt, sucht man sich ent-

Spiels den Gruppenraum evakuiert haben) und schreiben ihren

weder die nächste oder wartet in einiger Entfernung und macht

Buchstaben (aus der letzten Station) auf einen bestimmten Zet-

das Zwischenprogramm mit. Da Agenten auch an der Waffe aus-

tel. Haben alle Gruppen ihren Buchstaben eingetragen, wird

gebildet werden, war unsere Überlegung, wie wir dieses Spiel

versucht aus den Buchstaben das Lösungswort zusammenzu-

mit einem weiteren Highlight bereichern können. So hatten wir

setzen. Am sinnvollsten ist es, wenn ein Kind pro Gruppe dazu

die Idee, beim Bogenschützenverein anzufragen. Daraufhin

bestimmt wird und sich die anderen so lange hinsetzen. Um

kamen zwei Vereinsmitglieder mit der kompletten Ausrüstung

die Kinder bei Laune zu halten, kann man z.B. ein Lied singen.

vorbei. Die Kinder bekamen so die Möglichkeit, sich beim Bo-

Steht das Lösungswort fest, wird es allen Teilnehmenden mit-

genschießen zu versuchen. Natürlich war es unmöglich, alle Kin-

geteilt. Ein „Spezial-Kommandant“ bedankt sich für die gute Zu-

der während des Geländespieles schießen zu lassen. Deshalb

sammenarbeit und Leistung. Danach wird gemeinsam überlegt,

wurde diese Station schon nachmittags aufgebaut. Nach dem

wo der Platz sein könnte, auf den das Lösungswort hinweist. (Bei

Nachmittagsprogramm konnten die ersten Gruppen schießen.

uns war „Grillplatz“ das Lösungswort, da in unmittelbarer Nähe

Selbstverständlich war ein Mitarbeitender dabei, um das Ganze

zum Gruppenraum ein Grillplatz war). Anschließend geht es ge-

zu beaufsichtigen und zu unterstützen. Alle anderen Gruppen

meinsam dorthin, um den Täter dingfest zu machen.

bekamen nach dem Abendessen oder während des Spiels die

Ende des Spiels

Chance. Da wir die Laufzettel erst abends austeilten, mussten

Im Laufe des Abends zieht sich der ehemalige Freund Elias

die Gruppen, die nachmittags schon an Schießstand waren,

(„Mäusedroher“) schwarz an, nimmt einen Käfig voller weißer

abends kurz an der Schützenstation vorbeikommen und die Un-

Mäuse mit (z.B. die weißen essbaren Gummimäuse) und ver-

terschrift abholen. Diese Station war weiträumig abgesperrt, um

schwindet unbemerkt zum Ort, auf den das Lösungswort hin-

eventuelle Unfälle zu vermeiden. Den Kindern wie auch den Mit-

weist. Dort wartet der Mitarbeitende, bis die Kinder und Mitarbei-

arbeitenden hat es voll getaugt.

tenden kommen. Hinweis: Unsere Mädchen waren so tief im Spiel, dass sie der

Stützpunkt-Agenten

Story wirklich glaubten und sich ohne Rücksicht auf Verluste auf

Während die Kinder von einer Station zu anderen jagen, bauen

den „Mäusedroher“ stürzten. Es dauerte ein paar Minuten, bis

unbeschäftigte „Spezial-Agenten“ (also alle restlichen Mitarbei-

sie merkten, dass es sich um eine Freizeitmitarbeiterin handelte.

tenden) möglichst hektisch und befehlsmäßig einen Stützpunkt

Erst in diesem Moment kamen die Kinder wieder in die Realität

rund um das Gelände auf: Dabei laufen sie umher, schleppen

zurück.

Kisten von A nach B und von B nach A, erteilen Befehle, stellen Plakate auf, machen Liegestütze, usw. Lasst euch einfach et-

Aufklärung des Falls: Der Mäusedroher“ wollte Elia in Verruf

was einfallen, es muss keinen Sinn haben. Die „Spezial-Agenten“

bringen. Die Mäuse sind in Wirklichkeit nicht giftig. Zum Schluss

können sich nach Belieben austoben und werden dabei einen

konnte jedes Kind eine Maus verzehren, und wir marschierten in

Riesenspaß haben. Dadurch kommt so richtig Stimmung auf das

den Gruppenraum zurück.

Gelände, und den Kindern gefällt es so richtig. Eine „ernste“ Aufgabe haben sie jedoch: da sie sich ständig in der Nähe der Stati-

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hot‘n fresh tipps & tricks

Ein Spiel von Tanja Ziegler, überarbeitet von Werner Graf aus Jungscharleiter Nr. 1/ 2015


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kochen-reisen-reden-beten Pilgern mit Kinder und Jugendlichen: unwahrscheinlich – gut! Evangelisch Pilgern mit Kindern und Jugendlichen, geht das? Wanderfreizeiten über Berg und Tal für junge Leute sind nicht einfach zu füllen, denn das Gehen ist in Zeiten großer Mobilität nicht gerade das Coolste. Scateboard-Fahren geht im Gebirge schlecht. Wandern ist unspektakulär, es sei denn, man versucht gleich eine Alpenquerung oder ähnliche Ausdauerübungen. Wer sportliche Herausforderungen sucht, geht ohnehin eher zum Alpenverein, da wird beim Klettern offensiver mit dem Risiko gespielt. Das Laufen an sich zu schätzen und womöglich noch aus spirituellen Gründen, ist jungen Menschen schwer zu vermitteln. „Wie lange noch? Wann machen wir wieder Pause? Meine Füße tun weh. Es ist so langweilig...“ So und ähnlich klingen die Äußerungen der Jungen zu Fuß. Dabei geht es ihnen ähnlich wie den Erwachsenen. Auch sie

Eine evangelische Pilgerwanderung wird daraus, wenn man das

kennen ja die inneren Stimmen, die die Jungen laut ausspre-

Evangelium mit auf den Weg nimmt und mit ihm den Weg immer

chen. Aber sie kennen auch die Überwindung der Grenze und

wieder als große Allegorie aufs Leben deutet: Aufbrechen, Wan-

den Flow, der irgendwann einsetzt, die Erfahrung, dass „es mich

dern, Begegnen, Verweilen, Ankommen. Und wieder Aufbrechen,

geht“. Zeit verstreicht, Strecke fließt unter den Füßen dahin, Grate

das ist das Leben – ein menschliches Existenzial. Das ist auch

und Hindernisse werden überwunden, und am Ende kann man

das Leben, von dem in der Bibel erzählt wird: Abraham, Exodus,

sagen: „Wow, schau, das hast Du geschafft, das haben wir ge-

Ruth, Exil, Versuchung in der Wüste, Jesuanische Wanderschaft,

schafft!“ Lange zu gehen im Wechselspiel von Pause und An-

schließlich Emmaus, dann die Reisen des Paulus um nur einige

strengung, wird, ist es erst einmal angebahnt, auch Erfolgserleb-

biblische Geh-Geschichten zu nennen.

nisse erzeugen. Das gilt für Alte und für Junge.

Mit Kindern und Jugendlichen kann man bereits sehr gut meditieren, was es heißt: „...dass sie dich behüten auf allen Deinen Wegen, dass Du Deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.“ Von den drei großen Versuchungen erzählen, wenn es durstig durch die „Wüste“ geht, und von Emmaus beim Brotbrechen. Beim Gehen gelingt auch das Schweigen leichter, weil die Bewegung den Takt der Stille vorgeben kann. Kein Geheimtipp: Wer das Alter durchmischt, baut Blockaden ab. Da wachsen die Jungen über sich hinaus, und die Älteren vergessen in der Fürsorge für die Jüngeren, sich an den Alten abzuarbeiten. Aus Alphas mit Widerstand werden Zugpferde. Es lohnt sich, das zu probieren.

Marcus A. Friedrich, evangelischer Pfarrer Bozen

Wer das Thema vertiefen will, kann beim Autor des Beitrags das Buch „Dem Glauben Beine machen. Pilgern mit Kindern und Jugendlichen“, von E. Lidell und A. F. Schulz gegen ein geringes Entgelt beziehen. Die Auflage ist verkauft, es existieren in Bozen noch einige Exemplare. Einfach eine Mail schreiben an: friedrich@chiesaluterana.it.

tipps hot‘n & tricks fresh

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jg#215 : 2015

Hörst du mich? Gott zum Mitreden In diesem kleinen Buch steckt viel drin: 82 verschiedene Formen und Methoden zum kreativen Gebet mit Jugendlichen. Egal ob alleine oder in der Gruppe. Manche Gebete dauern nur ein paar Sekunden, andere einen ganzen Tag. Manche sind für besondere Anlässe und andere für die jeweilige Alltagsituation. Manche sind andächtig, andere lebhaft und humorvoll. Was sie gemeinsam haben: Die ernsthafte Ausrichtung auf die Begegnung mit Gott. Die vielen unterschiedlichen Ideen zum Gebet sind eine wunderbare Möglichkeit, Jugendliche zum Gebet zu motivieren und helfen ihnen, sich spielerisch mit dem Gebet vertraut zu machen. Dabei kommen Schreibund Bastelmaterial, Psalmen und traditionelle Gebete, Musik und Lieder, Körperbewegungen und Spiele, Meditationen und Bilder, Handy und QRCodes und vieles mehr zum Einsatz. Das Buch ermöglicht bekannte und vertraute Formen des Gebets neu zu beleben und macht Lust, Neues und Ungewohntes auszuprobieren. Einige der beschriebenen Formen helfen, das Beten inhaltlich in Lob, Dank, Bekennen, Klage, Bitte und Fürbitte zu strukturieren. Sie sind eine gute Übung um das „Reden und Hören auf Gott“ in den Glaubensalltag zu integrieren. Meistens sind die Gebetsformen so aufgebaut, dass man sie sich gut merken kann. Die verschiedenen Gebetsformen sind einfach und kurz beschrieben und übersichtlich angeordnet. Da nur die Form und Methode beschrieben sind, sind sie als Werkzeug zu verstehen und nehmen einem die komplette Vorbereitung einer Gebetszeit nicht ab. Zahlreiche Tipps helfen, Sinn und Bedeutung der Methoden für das Beten zu verstehen und diese gegebenenfalls an die jeweilige Situation anzupassen. Egal ob Konfi-Arbeit oder Sommerfreizeiten, für die Arbeit mit Jugendlichen ist dieses Buch auf alle Fälle ein Gewinn. Erhältlich bei Buch und Musik ejw-buch.de/shop/horst-du-mich.html Preis: 4,99 Euro

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Clemens Kolb

sites & seiten

Der Freizeit-Planer Dieses Buch ist mehr als nur eine Planungshilfe. Sie ist ein umfassender Leitfaden zur Planung, Durchführung und Nachbereitung von Freizeiten. In kurzen Kapiteln werden alle wichtigen Themen kurz und knackig unabhängig von der Freizeitform dargestellt. Im ersten Teil geht es um wichtige Fragestellungen bei der Organisation wie zum Beispiel, welche Regeln bei der Definition der Zielgruppe wichtig sind, wie man den richtigen Ort für die Freizeit auswählt oder die Kosten kalkuliert. Der zweite Teil widmet sich dem MitarbeiterInnen Team. Hier geht es darum, was bei der Bildung des Leitungsteams zu beachten ist, wie man ein gutes Team zusammenstellt, oder wie man die einzelnen Mitarbeitenden fördern und begleiten kann. Einen Schwerpunkt bildet hier die Schulung von Mitarbeiten­ den. Hier werden Themen wie Aufsichtspflicht, Geschichten erzählen oder die Ent­ wicklung von Freizeitregeln und vieles mehr dargestellt. Im letzten Teil geht es um die Planung des Freizeitprogramms. Dieses Kapitel gibt Hilfestellung beispielsweise bei der Wahl der Sozialformen, der Festlegung des Mottos oder der Gestaltung von geistlichen Themeneinheiten.

Das Buch ist so konzipiert, dass die Kapitel zwar zusammenhängen, aber trotzdem voneinander unabhängig sind. So kann man es als umfassendes Planungstool verwenden, aber auch nur einzelne Kapitel als Ratgeber nutzen. Das Buch wurde in Kooperation verschiedener evangelischer Jugendverbände in Deutschland herausgegeben. Dadurch sind die Inhalte allgemein gehalten und auch in der evangelischen Jugendarbeit in Österreich umsetzbar. Trotzdem ist in manchen Abschnitten, hauptsächlich bei rechtlichen Themen zu berücksichtigen, dass Österreich eigene Gesetze hat, die inhaltlich jedoch meistens ähnlich sind. Insgesamt ist dieses Buch äußerst hilfreich und sehr empfehlenswert. Erhältlich unter ejw-buch.de/shop/der-freizeitplaner.html Preis 19,95 Euro

Clemens Kolb

Der geheime Auftrag des Jona von Judäa Rainer M. Schröder Dieser hochspannende Roman zieht nicht nur Jugendliche sondern auch Erwachsene in seinen Bann. Die Geschichte spielt sich vor fast 2000 Jahren in Palästina ab. Jona und Timon befreunden sich auf der Flucht vor einem skrupellosen Gutsbesitzer, der sie als Sklaven verkaufen will. Sie suchen Schutz bei den Zeloten, einer brutalen Terrorgruppe. Abgeschreckt durch die rohe Gewalt der Zeloten ergreifen sie erneut die Flucht. Sie schlagen sich nach Galiläa durch. Dort findet Jona eine Arbeit als Fischer und Timon schließt sich dem Wanderprediger Jesus an. Jona verschlägt es nach Jerusalem, wo er von den Schergen des Gutsbesitzers, dem er einst entflohen war, gestellt wird. Die einzige Möglichkeit, wieder frei zu kommen, ist als Spion für die Hohepriester zu arbeiten und das Treiben von Jesus zu bespitzeln. Der Autor Rainer M.Schröder hat zahlreiche erfolgreiche Jugendbücher geschrieben. Nach seinen Ausführungen ist die Geschichte von Jona und Timon keine romanhaft biographische Darstellung tatsächlicher Ereignisse, was die Erlebnisse von Jona und Timon angeht, sondern pure Fiktion, die er in einem nach

besten Kräften recherchierten historischen Umfeld angesiedelt hat. In der Geschichte sind die zentralen Aussprüche, Gleichnisse und Taten von Jesus verwoben. Die Geschichte gibt einen kurzweiligen und lebendigen Einblick in die politischen, sozialen und religiösen Verhältnisse im von den Römern besetzten Palästina. Die Berichte der Evangelien bekommen eine neue Perspektive, da es Rainer M. Schröder hervorragend gelungen ist, diese Berichte aus der begrenzten Sicht der verschiedenen historischen und fiktiven Personen mit ihren Fragen, Zweifeln und Gefühlen zu schildern. Dabei sind immer wieder Bezüge zwischen der damaligen und heutigen Zeit festzustellen. Erhältlich unter randomhouse.de/cbj/, Taschenbuch, Broschur, 480 Seiten, ISBN: 978-3-570-30427-3, Preis 8,20 Euro Clemens Kolb


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ej burg finstergrün > „Salz für die Welt und Licht für die Burg“ – das LED-Siegerprojekt!

Die evangelischen SchülerInnen der 1A des G19 in Wien haben unserer Meinung nach das Thema besonders schön umgesetzt. Dafür ein ganz herzliches Danke und Gratulation vom Burgrat!

Lange Nacht der Kirchen 2015 auf Burg Finstergrün: Studierende und Lehrende der KPH haben gemeinsam mit dem rasenden Pfarrer und Murauer Jugendlichen, dem Priester von Ramingstein und dem Burgteam den Gästen eine wunderschöne Lange Nacht gestaltet. Gemeinsam betrachteten und erlebten wir Türen und Tore auf Burg Finstergrün, zogen Querverweise zu Lebenssituationen, feierten in der Burgkapelle und genossen bis tief in die Nacht hinein das Sitzen im Burghof.

Der JURÖ tagte und die Köpfe rauchten, um gute Ideen für Burg Finstergrün zu finden. Dabei kam auch der Wunsch nach einer Greifvogelshow auf der Burg auf! Auch solche Wünsche können wir sofort erfüllen: die Finstergrüner Turmfalken, die auch heuer wieder ihr Nest in der Ruine bezogen, sorgten für Action: Einer der erwachsenen Vögel stürzte in einen unbenutzten Kamin und konnte zum Glück gerettet werden! Inzwischen begleitet er die jungen Falken, was zu hellster Aufregung bei den Burgschwalben führt! An allen anderen Anregungen wird genauso heftig gearbeitet 

v.l.: Claudia (Küche), Sabine (Naschkammer), Stefanie (Webmasterin), Anna (Burgvögtin), Lisbeth (Geschäftsführerin)

Finstergrüner Dream-Team 2015 Anna, die Burgvögtin, kümmert sich unterstützt von den wöchentlich wechselnden ehrenamtlichen Burgvögt*innen um alle Anliegen der Gäste. Um das leibliche Wohl sorgt sich in bewährter Weise das Küchenteam, wobei heuer besonders auf „gartenfrisch“, „allergengekennzeichnet“ und „ausgewogen“ geachtet wird. Für alle süßen Wünsche zwischendurch sorgt Sabine in der Naschkammer. Gabriel ist der Wunderwuzzi, der zwischen Klettergarten, Haustechnik und Gästebetreuung pendelt und

David versucht standhaft, ein wenig englisches Gartenflair rund um die Burg zu zaubern. Martin richtet alles und hält die Heizanlage bei Laune, während Erna, Emma und Petra ein gemütliches Burgfeeling in der blitzblanken Burg ermöglichen und alle vergessenen Dinge wiederfinden. Im Burgbüro ist wieder Silke am Telefon und hilft mit, für jede Anfrage die perfekte Lösung zu finden! Bleibt nur noch der Finsterling – nicht neu, aber allzeit bereit 

Und jetzt geht’s um DICH Burg Finstergrün steht für Begegnen, Entwickeln und Lernen fürs Leben – Erfahrungen, die wir bei allen Freizeiten machen dürfen und auch gerne teilen wollen! Darum erging für die letzten zwei Ferienwochen die Einladung an Einrichtungen, die unbegleitete, minderjährige AsylwerberInnen betreuen, doch auch auf Burg Finstergrün zu kommen. Es gab Workshops, die Gesundheitskompetenzen stärken, Burgerleben, das hoffentlich der Seele wohltut und Begegnung mit einem Stück europäischer Kultur. Mehrere Einrichtungen nahmen das Angebot an, und es war für alle eine bereichernde Erfahrung.

Auch starke Mauern brauchen manchmal Unterstützung! Stehst du hinter Burg Finstergrün? Ist dir die Burg nicht egal und hältst du sie für einen wichtigen Teil unserer Evangelischen Kirche? Empfindest du sie auch als DEINE Burg? NATÜRLICH! Dann melde dich gleich mit Namen und Mailadresse bei lbb@burg-finstergruen.at und werde Teil des „Freundeskreis". Brand aus – alles wieder gut! Ganz großes DANKE an alle helfenden Hände, mitdenkenden Köpfe und anteilnehmenden Gedanken. Das sind die wunderbaren Augenblicke wo wir sehen, wie vielen Menschen die Burg ein Anliegen ist! www.burg-finstergruen.at

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ej h.b. > Liebe Leserinnen und Leser,

Schnuppergottesdienst und Kirchenreli in Dornbirn Susanne Stadler, unsere Religionslehrerin in den Pflichtschulen, war krank und wir mussten auf den Unterricht leider verzichten. Also haben sich Gabi, Annette, Silvia, Sylvie und Claudia einen Nachmittag ausgedacht, den sie "Schnuppergottesdienst und Kirchenreli" tauften und zu dem sie alle Schülerinnen der Grundschulen in Dornbirn, Hohenems und Lustenau einluden. An einem herrlichen, sonnigen Nachmittag startete der Schnuppergottesdienst mit 20 Kindern, die gekommen waren. Nach einer Vorstellungsrunde stellten wir fest: "Du hast uns Herr gerufen, und darum sind wir hier." Nachher haben wir Papierblumen beschriftet: Gott ist da, wir können zu ihm beten! Claudia hat dann von Jona erzählt. Gott hatte ihn gerufen, aber er ist weggelaufen! Am Ende hat ihn der große Fisch wieder ausgespuckt! Gott sei Dank ist Jona dann nicht wieder weggelaufen, sondern nach Ninive gegangen und hat den Menschen gesagt, was Gott von ihnen erwartet: sie sollen aufhören mit Ungerechtigkeit und Bosheit!

Nachher haben wir unsere Papierblumen mit den Gebeten schwimmen lassen. Sie sind alle aufgegangen und wer das wollte, konnte sein/ihr Gebet vorlesen. Eine Bitte war: "Lieber Gott, bitte hilf, dass die Hungrigen mehr zu essen haben." Und ein Danke: "Danke für die Kinder in der Kirche". Danach haben wir eine herrliche Jause verspeist mit Schokokuchen und Hefezopf von Annette :-) Und dann ging's auch schon weiter. Mose hatte überall im Garten die Quizfragen verteilt, und Pfarrer Meyer erzählte von Martin Luther. Wir haben versucht das Lösungswort herauszufinden. Und danach wussten alle ziemlich gut, wer Martin Luther war: der Reformator aus Wittenberg. Nachher haben wir uns im Garten in einem großen Kreis gegenseitig mit "Stille Post" Auf Wiedersehen gesagt. Das war lustig! Es war so schön im Garten, also haben wir noch Fußball gespielt und Kuchen genascht. Aber dann war leider alles zu Ende. Weil es so schön war, verraten wir euch schon jetzt etwas: wir wollen das nächstes Jahr wieder so machen, aber dann mit unserer Religionslehrerin Susanne. Die möchten wir übrigens hiermit herzlich grüßen! Gezeichnet: die evangelischen GrundschülerInnen in Dornbirn, Hohenems, Lustenau

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hot‘n ej h.b. fresh

der Sommer ist Urlaubszeit. Wir sehnen uns nach einem Tapetenwechsel, nach Abwechslung, neuen Erfahrungen und Begegnungen, dem süßen Nichtstun und einer Auszeit. Im Sommer werden, auch mit Hilfe der strahlenden Sonne, unsere Akkus wieder aufgeladen. Ende Sommer kehren die Meisten wieder zurück nach Hause, an den Arbeitsplatz oder in die Schule. Der Alltag beginnt. Wie gerne erinnern wir uns dann an so machen Sonnenuntergang am Meer, dem bunten Treiben abends in den Städten oder den Gerüchen der Gewürze auf den Märkten. Ich wünsche uns allen einen guten Start in die neue Saison und dass wir den Schwung des Sommers noch lange für uns nutzen können! Der Herr segne dich. Er erfülle deine Füsse mit Tanz und deine Arme mit Kraft. Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit und deine Augen mit Lachen. Er erfülle deine Ohren mit Musik und deine Nase mit Wohlgerüchen. Er erfülle deinen Mund mit Jubel und dein Herz mit Freude. Er schenke dir immer neu die Gnade der Wüste: Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung. Er gebe uns allen immer neue Kraft, der Hoffnung ein Gesicht zu geben. Es segne dich der Herr. Segen aus Afrika


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ej salzburg-tirol > news

sommerfreizeiten

„Viel zu kurz!“

… der ejst

Jugendfreizeit der EJ-Innsbruck

nn Katharina Weber (Ibk-Chr) wurde in die Jugendleitung Österreich (JULÖ) gewählt. nn Trixi Jajtic, frisch gewähltes Mitglied der DJL und stellv. JURÖ-Delegierte verlässt Österreich gen Wuppertal/D. Am dortigen Johanneum wird sie eine theol.päd. Ausbildung beginnen. Gottes Segen dabei! nn Zur Finanzierung der ejst- Bildungsarbeit werden heuer sogenannte „Bildungssaatgutscheine“ angeboten. Bislang kamen über dieses Projekt ca. € 900,– zusammen (Mehr dazu in der jg 216).

nn Aus diesem Grund freuen wir uns über kleine und große zweckbezogene Geldspenden und Kollekten. Wir danken herzlich für die Diözesankollekte in Höhe von € 2.490,49 für das ejst-Mobil. So wird voraussichtlich auch der Erlös des 27. Sponsorenlaufes der InnsbruckChristuskirche am 04.10.2015 zugunsten des ejst-Mobils fließen. Potentielle LäuferInnen und SponsorInnen können sich bei o.binder@ejst informieren. Die ejst-Kontoverbindung lautet: Evangelische Jugend Salzburg-Tirol; RLB Tirol; BIC: RZTIAT22; IBAN: AT43 3600 0000 0056 8972; Stichworte „ejst-Mobil“ oder „Bildungssaatgutschein“

… aus Tirol nn Kinderschutzseminare in Salzburg und Tirol geplant: Im Herbst 2015 und Frühjahr 2016 bietet die ejst an jeweils zwei Abenden weitere KSR-Seminare an. Die Termine stehen bereits fest, die genauen Orte werden noch bekannt gegeben: 24./25.11.2015 Raum Salzburg 13./14.01.2016 Tirol Jeweils von 17.30-21.30 Uhr

nn Unter Einbeziehung des Tiroler Landesjugendbeirates wird derzeit eine Novellierung des Tiroler Jugendschutzgesetzes vorbereitet, welche voraussichtlich 2016 in Kraft treten wird.

Assunta Kautzky

ejst-Sommer in Bildern

nn Die Pfarrgemeinden Gastein und Bischofshofen kooperieren im kommenden Jahr in der Konfi-Arbeit. Erstmals sind auch ehrenamtliche Mitarbeitende und weitere Partner in dieses Modell mit eingebunden. nn Die ejst braucht bereits heuer einen neuen Dienstwagen. Nach zwei Renaults wird es nun ein Dacia Dokker werden – ab Mitte November für euch unterwegs…

Heuer gab es erstmals für 13 bis 15-Jährige auf den Nösslachjoch-Hütten eine viertägige Sommerfreizeit. Mich hat beeindruckt, wie selbständig das junge Team (Isabella, Mira, Eric und Leander) das gesamte Programm samt abendlichen Chillouts geplant und organisiert hat und von der Erstellung der Flyer bis zum Essenseinkauf alles selbständig durchgeführt hat. Meine Rolle dabei war nur die der „musizierenden Köchin“. Großes Kompliment an das Team! Die elf TeilnehmerInnen waren bei jedem Spaß und bei jedem Spiel mit Begeisterung dabei: bei kreativer Action, wilden Geländespielen – auch im Regen und bei Nacht, oder bei dem legendären DjungleSpeed-Wettkampf! O-Ton der TeilnehmerInnen beim Chillout am letzten Abend auf die Frage „Was hat euch gefallen?“: “coole Gruppe” – “wir haben viel Freiheit”– “Essen super” - ”Djungle Speed-Marathon” - ”witziggruselige-Nacht-Geländespiele”– “coole Mitarbeiter”- “Zombie!”– “ die Chillouts”– “Lagerfeuer“– “miteinander Singen” - “viel zu kurz!”

Djungle-Speed-action

Friedens(labyrinth)bauer! Ein Hoffnungszeichen in Ibillin (Israel/Palästina) entsteht

chillen auf 1700m

Weltverbunden – bei der Kinderferieninsel in Hallein

..am Gipfel

die Seiten der EJ Salzburg-Tirol werden gefördert durch:

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„Ich träume von Begegnung!“ Ein Interview mit Susanne Kreuzberger-Zippenfenig Die Superintendentur Salzburg-Tirol hat im Mai eine 10h-Teilzeitstelle zur Vernetzung der Jugendarbeit in der Region Salzburg-Hallein-Flachgau geschaffen (siehe jg 214 S.15). Susanne Kreuzberger-Zippenfenig ist seitdem als Gemeindepädagogin auf dieser Stelle aktiv – wir haben sie interviewt: Susanne, was sollten wir von dir wissen? 46 Jahre alt. Gemeindepädagogin mit vollem Herzen. Vier Kinder im besten Alter. Verheiratet. Singe und lache gerne. Aus vollem Herzen. Hüterin der deutschen Sprache, Wörterund-Worte-Sammlerin.

viel Zeit. Zeit, die woanders fehlt!!). Unsere Diaspora-Situation macht mich oft zur Einzelkämpferin – das ist nicht immer lustig und stets herausfordernd … . Was begeistert dich in deiner Arbeit als Gemeindepädagogin? Der Aha-Effekt – zum Glück noch vorhanden: In der Vorbereitung oft einsam (siehe oben!), frustriert und, ja, auch mutund lustlos. Aber dann … der Moment des direkten Kontaktes mit den Menschen, das Umsetzen der Vorbereitung in die Praxis … die sinnvoll verbrachte Zeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – da bin ich dann „in meinem Element“, im wahrsten Sinne des Wortes. Und fühle mich reich beschenkt. Aha-Effekt eben!

Wie ist es zu dieser Stelleneinrichtung gekommen? Intensive Vorarbeiten und Gespräche im Vorfeld, ca. 2 Jahre lang. Begonnen hat es mit zwei Gibt es einen Satz oder fantastisch guten Supereine Geschichte aus der Susanne Kreuzberger-Zippenfenig visionseinheiten im KolBibel, die dich besonders legInnenkreis der fünf bewegt? betroffenen Gemeinden. Irgendwann Derer gibt es viele … ist immer „Mowurde der Gesprächskreis größer (ohne ment-abhängig-aktuell“. Zur Zeit: 2. KoSupervision). PfarrerInnen, Jugendpresrinther 5, 1-2 – Die Sehnsucht nach dem byterInnen, KuratorInnen, Superintenhimmlischen Zuhause. Unbedingt lesen dent. Am Ende waren es: 10 Stunden, eine – JETZT . Stichworte: … ein Haus im HimMenge Papierkram – und vor allem ermel … nicht von Menschenhand gemacht … freute Kolleginnen und Kollegen im Salzburger Raum! Wie träumst du dir evangelische Jugendarbeit in 5-10 Jahren? Was werden deine Schwerpunkte sein? Ich träume … von JugendgottesdiensKontakte pflegen zu den Verantwortliten „hier und dort“. Von Offenheit, von chen in den fünf Pfarrgemeinden. Beste- „Qualität statt Quantität“, von „Christinhende Angebote (regionale Jugendgotund Christ- Sein als alternativer Lebenstesdienste z. B.) bedürfen ebenfalls der entwurf“ als ernstzunehmendes Angebot Pflege . Neues ausprobieren, warum nicht. für zunehmend übersättigte (nicht nur) Scheitern erlaubt! In jedem Fall – die JuJugendliche. Ich träume von „weg von Bilgendlichen sind das Zentrum!! dung, hin zu Begegnung“. Ich träume von „wir bedienen mindestens den Halbkreis Welche Ziele hast du ganz persönlich in und nicht nur einige Segmente“ … . dieser Arbeit? Hinschauen – hinhören – begegnen Und jetzt bitte noch zehn spontane Antvernetzen worten. Mein Lieblingsort: Es kann nur einen geben…H.a.m.b.u.r.g. Was ärgert dich in der bestehenden Jugendarbeitspraxis? Oder anders: Welche Wütend macht mich: Herausforderungen siehst du in der akUnser Schul- und Bildungssystem. tuellen Jugendarbeitspraxis der fünf Gemeinden? Flüchtlinge…: Kommunikation … . Die empfinde Europa, wache auf. Und dazu muss ich oft als holprig bis nicht stattfindend. man – die Augen öffnen … . Strukturen – so wichtig sie sind – engen auch ein (Sitzungen – Protokolle – BeMusik, die ich liebe: richte – Arbeitsgruppen – … braucht alles Amy Winehouse. Jazz in diversen Vari-

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anten. Eric Clapton. Schubert und Mozart und Korngold auch. Undundund. Kirche ist…. Im Moment nicht ganz so wie ich sie gerne hätte … Das letzte Mal geweint/gelacht: Als ich mit meiner Tochter Helena (acht Jahre) „Pippi Langstrumpf“ angesehen habe (gelacht); als ich Irina bei „j-motion“ gehört habe (geweint). (siehe S. 17 „angedacht“; die Redaktion) Kino/Film, das/der bewegt: „Die Farben des Paradieses“. „Some like it hot“. „Der Tatortreiniger“. Uvm!!! Menschen, die mich geprägt haben: Meine Oma väterlicherseits – eine schlichte, fromme Frau. Sr. Gertrud Prager – die Gemeindeschwester in meiner Kindheits-Pfarrgemeinde. Frau Datterl, meine Deutschlehrerin in der Oberstufe. Jesus Christus… Kompromisslos. Unverstanden. Unendlich großherzig, barmherzig. Der Grund warum ich immer noch Mitglied der evangelischen Kirche in Österreich bin. Ein – Vorbild, unerreichbar?? dreimustdugelesenhabenbücher: „Barmherzigkeit“ von Dimitré Dinev. „Komm, süßer Tod“ von Wolf Haas. „Nächstes Jahr in Jerusalem“ von André Kaminski. „Traumsammler“ von Khaled Hosseini. „Zits Band 1“. Das sind doch drei, oder …?? Wir danke dir für das Gespräch und wünschen dir Gottes Segen für deine neue Aufgabe! Der Einführungsgottesdienst findet am 30.10.2015 um 19.00 Uhr in der Salzburg-Auferstehungskirche statt. Herzliche Einladung!


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angedacht – einmal anders …Den folgenden Text hat Irina Mayer als Impuls am ersten Abend des Jugendcamps „j-motion 2015 – Reif für die Insel” vorgetragen. Rückblick – Ich vor sechs Monaten. Ich wache auf, unfreiwillig. Schuld dran ist, Das Ding, dass mich jeden Tag verfolgt, jeder hat es bei sich. Es schrillt in mein Ohr, holt mich aus dem Traum, der gar keiner war und da ist die Realität. Aufstehen, rausgehen, Menschen sehen, Lächeln aufsetzen, sich nicht verletzten, nichts an sich ran lassen, standhalten und cool bleiben, Ich hatte eine Arbeit die beschissenen war, umringt von Menschen, die vor sich hin starben, wartend auf dem Weg zu ihrem Grab waren zwischen Wänden, die mehr Gebete gehört haben als die jeder Kirche und Worte von sich gaben, die keiner verstand, in einem Kreislauf aus Wut und Resignation Ich nannte einen Menschen meinen Partner, der nichts über mich wusste und mit Gefühl nichts zu tun haben wollte, es nicht konnte, nicht verstand, wie eine Wand da stand. Mich ausrasten ließ und selbst dann still und stumm, ohne Emotion, mit keinem Ton, den Widerstand schmähte. Und ich weiß jeder kennt das, diesen Stillstand, bei dem man bekanntlich nicht gehen kann keinen Fuß mehr vor den anderen setzt gefangen im Trott des Alltags weil man sich abgefunden hat

weil das Leben nun manchmal hart ist und man dann die Zähne zusammenbeißt auf Granit. Bis sie brechen. Oder der Granit. Was nicht wahrscheinlicher ist. Und jeder redet von: Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, aber ich hatte gar nicht das Gefühl, als ob ich am Boden angekommen wäre, sondern als wäre ich im völligen Nichts, in dem ich falle, aber kein Fallen wie Freiheit sondern Fallen wie Fallen. Und wartete nur noch darauf mit dem Kopf gegen den Boden zu knallen Tausend km/h die dem ein Ende bereiten. Ich war. am Ende meiner Kräfte. und ich glaube, keiner hat es so richtig bemerkt, weil das gar nicht zu mir passt, weil ich härter bin als Granit, und auch nicht falle, zumindest hat man mir das gesagt da hätte ich fast gelacht, aber lachen war nicht. Aber es stimmt, dass ich der Fels in der Brandung sein will und nicht die Brandung selbst, weil ich stark bin eigentlich. Doch ich stand nur da und sah zu und hatte weder den Mut Noch die Energie irgendwie irgendwas zu ändern Am liebsten wäre ich weit weg ohne Zeitgefühl ohne Pflichten an einem Ort der Ruhe Meine Insel finden, einfach verschwinden untertauchen abtauchen damit ich wieder auftauchen kann. Denn manchmal muss man auftauchen weil die Lungen es nicht ertragen, und man Atmen muss, sich in den Genuss der Luft begeben, sich erheben Also schwamm ich los an die Oberfläche. Ich kündigte Ich ließ den Streit hinter mir mit der ganzen Beziehung

Loslassen von allem was mich in die Tiefe sog. Und als ich schon die Sonnenstrahlen auf dem Wasser tanzen sah fing ich mehr denn je an zu glauben Gott zeigte mir eine Insel und sie hieß Aufstehen Einstehen, sich eingestehen, verändern, sich 180 Grad drehen um sich selbst wieder zu sehen. und neue Wege zu gehen Und meine Insel War mein Herz Zu dem ich zurückfand War meine Lebensfreude, war alles für das ich stand. Weiter zu gehen Kein Stillstand, sondern Entwicklung. Einen Schritt vor und keinen zurück Und dabei half mir... Gott? Ich kann es nicht sagen, klar habe ich in diesen Tagen, mehr denn je an ihn geglaubt. Und ich weiß er war da. Und ist es immer noch Aber es war ja Ich gekämpft und beschlossen, nicht mehr zu warten, sondern zu handeln, und alles hinter sich zu lassen was mich zerriss, Innerlich, total bei sich, den Schritt ins ungewisse getan. Und nun und nun? Nun kann ich stolz darauf sein. ich bin zur Insel geschwommen, Nein! Selbst zur Insel geworden. Hab mich selbst gerettet Ich habe wieder Energie Ich habe wieder Hoffnung ich habe angefangen zu glauben, wie nie zuvor, denn Gott hat mir eine Insel gezeigt, Und meine Insel war mein Herz. Gott hat mir mein Herz gezeigt. Danke.

Irina Mayer

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Action, Spaß und Abenteuer beim Kirchentag Der NÖ-Kirchentag fand heuer in der Schaugartenanlage „Die Garten Tulln“ statt. Für die EJNÖ und die eingeladenen Kinder und Jugendlichen – insgesamt waren weit über 100 gekommen– ein idealer Ort um Spaß, Action und Abenteuer zu erleben. Bereits am Vorabend ging es in der angrenzenden Tullner Au beim Pfadfinderheim mit Lagerfeuer, Poi-Show, Singen und Schlafsackübernachtung los. Am Donnerstag dann ein buntes Programm für alle Altersgruppen am Gelände der Garten Tulln und in der Au: Jugendgottesdienst im 30 Meter hohen Baumwipfelweg, Kistenklettern und Kajakfahren, GEO-Cachen und Bastelworkshops, Trommeln und Tanzen. Ein Tag voller Begegnung und Kennenlernen, miteinander und füreinander – und dabei im Glauben wachsen! Danke an die vielen Mitarbeitenden aus der Pfarrgemeinde Tulln und der EJNö! Save the date: Der nächste NÖ-Kirchentag findet am 26. Mai 2016 im Freilichtmuseum Carnuntum statt! Red

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Jahr der Bildung – Updates

Theologisieren am seidenen Faden

Paul Weiland verstorben Superintendent Paul Weiland ist am 16. August 2015 verstorben. Viele Menschen haben einen Wegbegleiter, Freund, Mentor oder Seelsorger verloren, die Kirche eine außergewöhnliche Leitungspersön-

Mit zwei Slacklines lässt sich eine Gruppe nicht nur Tage lang gut unterhalten, vor allem kann jede/r viel über sich selbst und die anderen erfahren und lernen. Und es lassen sich (nicht nur) biblische Geschichten auf besondere Art und Weise erzählen und erspüren. Darüber hinaus werden bei dieser eintägigen Schulung grundlegenden Fragen zur Technik, Sicherheit und Material von Slacklineübungen beantwortet. Ort und Zeit: ein Samstag im Herbst 2015, Details folgen auf der homepage. ejnoe.ejoe.at

lichkeit und die Evangelische Jugend NÖ einen bedeutenden Unterstützer. Paul Weiland hat die Arbeit der EJNÖ mit großem Interesse verfolgt und immer wieder in authentischer Art und Weise seine Wertschätzung zum Ausdruck gebracht. Dies zeigte sich durch sein Engagement wichtige Themen der EJNÖ auf wichtige Tagesordnungen zu bringen, ihre Anliegen zu unterstützen, regelmäßig das Gespräch mit Mitarbeitenden zu suchen und vor allem durch seine Anwesenheit. Trotz dichtestem Terminkalender nahm Paul Weiland Einladungen zu Sitzungen, Preisverleihungen oder Veranstaltungen der EJNÖ gerne an. Niemals um zu kontrollieren, sondern immer um Stütze und Begleiter zu sein. Auch die Besetzung der Jugendpfarrerstelle ging maßgeblich auf sein Verhandlungsgeschick zurück. Die EJNÖ und die ganze Diözese blicken mit Dankbarkeit auf die gemeinsame Zeit zurück.

Kein Performing ohne Storming – und norming! So lautet der Titel einer eintägigen Schulung zum Thema Einführung in Gruppenprozesse. Worauf gilt es bei Gruppen zu? Wie entwickeln sich Konflikte – und warum kann man für einen Konflikt (oft) auch dankbar sein? Was ist eine Gruppe überhaupt, wer nimmt welche Rolle ein? Was ist eigentlich ein Gamma? Und was kannst du davon in die Arbeit mit deinen (Konfi/Jugend/etc...)Gruppen mitnehmen? Ort und Zeit: Samstag, 3.10.2015, Pfarrgemeinde Wr.Neustadt. 10:00-16:30 Uhr. Weitere Details folgen auf der homepage.

KSR – Kinderschutz in der Praxis Die Evangelische Jugend NÖ setzt im Herbst des Jahres der Bildung 2015 auf einen Schulungsschwerpunkt für Mitarbeitenden (siehe auch Newsspalte). Ein wichtiger Punkt sind die eintägigen Seminare für die Kinderschutzrichtlinie der EJÖ. Wer zu den angebotenen Terminen keine Zeit hat, kann sich natürlich in einer anderen EJÖ-Gliederung umsehen (und weiterbilden) oder sich bis nächstes Jahr gedulden. Selbstverständlich bieten wir in den kommenden Jahren regelmäßig etwas an.

Inhalte: u.a. Basiswissen zur sex. Entwicklung; Grundlagen der Prävention sexueller Gewalt; Einfluss von Medien; Krisenplan der EJÖ; ReferentIn: Mag. (FH) Henriette Höfner, Fachstelle für Gewaltprävention im NÖ Jugendreferat; Michael Hansal, Institut für Sexualpädagogik. 21.11.2015: 10:30-16:00 Uhr. Gemeindesaal der Pfarrgemeinde Korneuburg. Kielmannseggasse 8, 2100 Korneuburg. Mitarbeitende ab 18 Jahren. 5.12.2015: 10-16:00 Uhr, Gemeinde-

saal der Pfarrgemeinde Bad Vöslau, Raulestraße 3, 2540 Bad Vöslau. Mitarbeitende ab 15 Jahren und junge Erwachsene. Die Seminar- und Verpflegungskosten übernimmt die EJNÖ! Anmeldung bis jeweils eine Woche vor dem Termin an simmer@evang.at Druck gefördert durch das Landesjugend­ referat NÖ

ej niederösterreich

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jg#215 : 2015

Wahl JURÖ 2015

Elisabeth Antretter, Katharina und Tim Fischer, Robert Gentner, Verena Mrak, Marlene Mühlbauer, Andreas Pigl, Albertina Silva Zerzawy, Anna Scholzer, Florian Toth

Ghana-Reise zum Jahr der Bildung Vom 9.7. – 2.8 reiste unsere 13köpfige Truppe junger Erwachsener durch Ghana, lernte Land und Leute kennen, erlebte die Partnerschaft unserer beiden Kirchen (Evangelische Kirche Österreich mit der Presbyterian Church of Ghana (PCG)) und besuchte die Projekte des Evangelischen Arbeitskreises für Weltmission (EAWM). Mit „Akwaaba“ oder „Welcome to Ghana“ hieß man uns willkommen. Wo wir auch hinkamen bildeten sich Kindertrauben, die spüren wollten, wie sich „weiße Haut“ anfühlt. Von Accra (2,3 Mio EW) gings über Abokobie nach Kumasi (Adumasa Link Projekt). Von Tamale zum Mole Nationalpark, zurück nach Kokrobite (mit Kakum National Park-Hängebrückenwanderung) und schließlich an die Cape Coast (mit ehemaliger Sklavenburg). Fast 2.000 km (über teils sehr unwegsames und abenteuerliches Gelände) legten wir in unserem wunderbaren blauen Kleinbus zurück.

EJÖ am DEKT 2015 Heiß ging es her beim Kirchentag in Stuttgart, und damit sind nicht nur die Außentemperaturen gemeint. So gab es etwa eine hitzige Podiumsdiskussion über Kirchenasyl. Aber selbst hier setzte der Kirchentagseffekt ein: es wurde in Ruhe und gegenseitiger Achtung diskutiert. Besonders spannend war auch die Bibelarbeit mit Margot Käßmann. Dabei plädierte die Reformationsbotschafterin für eine "Ethik des Genug": "Wo immer wir die Logik des Mammons, des Marktes durchbrechen, kann sich Neues entwickeln."

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Wir trafen junge Erwachsene der PCG aus Madina und Tamale; den Moderator (Bischof) der PCG Emmanuel Martey und Samuel Odjelua, Direktor für ökumenische und soziale Beziehungen. Wir besichtigten den Volta Stausees (deckt 60% des Energiebedarfs ab), Nationalparks, besuchten das Nationalmuseum,. Ashanti-Museum und Kwame Nkrumas Memorial, natürlich auch Märkte, kauften Stoffe und ließen uns Kleider schneidern. Auch eine Kenteweberei konnten wir besuchen und ein traditionelles afrikanisches Dorf erleben. Genaueres auf „unserem“ Blog: http://evang-ghana2015.blogspot.co.at/ http://evang.at/kirche/partnerschaftghana Mehr zu den Projekten des EAWM: http://www.eawm.at Elisabeth Antretter

„Damit wir klug werden“ Noch nie wurde unsere EJÖ-Gruppe so herzlich empfangen wie im Gruppen­ quartier in der Auschule. Wir danken dem dortigen betreuenden Pfarrteam und dem Schulwart dafür herzlich. Insgesamt nahmen aus Österreich rund 90 Jugendliche und 10 Betreuende teil. Trotz des üblichen Sitzplatzchaos in der Bahn war es eine überwältigende und tolle Erfahrung. Wir freuen uns schon auf den nächsten spannenden „Kirchentag auf dem Weg“ in Berlin und Wittenberg 2017. Constanze Herndler-Berka

Vom 12.–14.6. hat der JURÖ in Salzburg getagt. Neben den allgemeinen Themen einer Vollversammlung, standen natürlich die Wahlen auf Bundesebene für die kommende Funktionsperiode im Mittelpunkt, die eine neue Jugendleitung für Österreich (JULÖ) brachte: Vorsitzender wurde Ulrich Böheim (OÖ), seine Stellvertreterin Dr. Heidemarie DegendorferReiter (B). Mehr zu Vorsitz und JULÖ auf Seite 23... DANKE sagen wir den ausgeschiedenen JULÖ-Mitgliedern Stefanie Salmen (bisherige Vorsitzende) (S/T), Katrin Schädl (NÖ) und Werner Graf (OÖ) (Mitglieder der JULÖ). Weitere, zum Teil heiß diskutierte Themen, waren Ideensammlung und erste Planungen zum "Reformationsjubiläum 2017" mit, sowie das EJ-MitarbeiterInnenbild und mögliche Standards für eine überregionale EJ-Bildungskonzeption. Zukünftige Herausforderungen in der Jugendarbeit wurden besprochen, und mögliche Angebotserweiterungen für junge Erwachsene betrachtet. Die aktuelle Ordnung vs. Realität abgeklopft und Burg Finstergrün mit ihren aktuellen Herausforderungen vorgestellt. |jh|

Kommen und Gehen der fünf EJOÖ Zivildiener Im Frühsommer haben unsere vier Zivildiener: Anton Steinbauer in der EJOÖ, Gary-Tano Vogetseder in Thening, Jan Krämer in Wallern sowie Gregor Ganglbauer in Steyr ihren Zivildienst allesamt hervorragend vollendet. Als EJOÖ Zivildienst Verantwortlicher kann ich dafür nur jedem Einzelnen an dieser Stelle sehr herzlich Danke sagen. Ebenso herzlich sage ich unserem Luise WehrenfennigHaus Zivildiener, Mathias Weikl, sehr herzlich Danke! Er dient noch bis September. Die vier Neuen scharren schon in den Startlöchern. Und hier sind sie: in der EJOÖ wird Florian Krumbiegel Anfang September loslegen. Und Anfang Oktober starten dann Martin Szewieczek in Steyr, Christoph Flixeder in Wallern und Matthias Wagner in Thening. Ich wünsche den Frischlingen je eine glückliche Hand sowie prägende Begegnungen. Werner Graf


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News und Termine der Bundesjugendvertretung (BJV) UN Youth Delegate vertritt Jugend in New York Julia Rainer, die österreichische UNO-Jugenddelegierte 2015, reist Anfang Oktober nach New York, um die Stimme der Jugendlichen aus Österreich bei der Generalversammlung der UNO zu vertreten. Während ihres rund dreiwöchigen Aufenthaltes wird sie u.a. den UNO Generalsekretär Ban Ki-Moon treffen sowie eine Rede über Jugendanliegen halten.

Julias Aktivitäten und Erlebnisse können auf ihrer Facebook-Seite (www.facebook.com/unyouthdelegate.at) oder auf ihrem Blog (www.bjv.at/activities/unyd-2015/) mitverfolgt werden. Antrittsbesuche des neuen Vorsitzteams Im Laufe der vergangenen Monate absolvierte das neu gewählte Vorsitzteam Antrittsbesuche bei Bundespräsident Heinz Fischer, Jugendministerin Sophie Karmasin und Sozialminister Rudolf Hundstorfer, um aktuelle Schwerpunkte zu besprechen.

Bei den Terminen standen die Themen Politische Bildung und das Engagement der BJV im Bereich Jugend und Internet sowie in der Erarbeitung der „Ausbildung bis 18“ im Mittelpunkt. Außerdem standen das Jahr der Jugendarbeit 2016 sowie die Situation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auf der Tagesordnung. Jubiläum: 15 Jahre Sozialpartner Mit Jahreswechsel 2001 wurde die Bundesjugendvertretung gesetzlich als Interessenvertretung der rund drei Millionen Kinder und Jugendlichen in Österreich verankert. Im Jahr 2000 wurde auch der Österreichische Seniorenrat als Interessenvertretung der SeniorInnen in Österreich anerkannt. Am 15. September luden die Bundesjugendvertretung (BJV) und der Seniorenrat aus diesem Anlass zu einer Festveranstaltung ins Parlament, an der neben VertreterInnen der beiden Interessenvertretungen u.a. Nationalratspräsidentin Doris Bures, Bundespräsident Heinz Fischer sowie Dr.in Eva Zeglovits und Dr. Peter A. Ulram mitwirkten. Bei der Veranstaltung wurde das Mitspracherecht der älteren und jüngeren Menschen in unserer Gesellschaft analysiert und zukünftige Aufgaben der Generationensozialpartner diskutiert. Eine eigene Feier zum 15-jährigen Bestehen der BJV steht im nächsten Jahr auf dem Programm. Genauere Informationen dazu folgen rechtzeitig im Vorfeld. Die Bundesjugendvertretung beim Forum Alpbach Ende August fand in Tirol das alljährliche Forum Alpbach statt, bei dem die TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Ländern über Themen aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur diskutieren und sich austauschen können. Das diesjährige Schwerpunktthema der Veranstaltung lautete UnGleichheit. Im Rahmen der Politischen Gespräche beim Forum Alpbach organisierte die BJV ein Planspiel zum Thema „Junge Flüchtlinge in Europa: Verpasste Möglichkeiten – Chancen für die Zukunft?“ Mehr als 25.000 Jugendliche beantragten 2013 Asyl, die Hälfte von ihnen in der EU. Die meisten von ihnen waren zwischen 14 und 17 Jahre alt. 25 Jahre nach der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention (UNCRC) setzten sich die TeilnehmerInnen des Planspiels – darunter auch Betroffene - mit der Situation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auseinander.

Einen Rückblick und nähere Informationen gibt es unter www.bjv.at und www.alpbach.org Dialogkonferenzen Velden und Bregenz Im Rahmen des Strukturierten Dialogs – eines Beteiligungsinstrumentes, das von der EU ins Leben gerufen wurde – fanden heuer in Österreich erstmals zwei regionale Dialogkonferenzen statt: Von 31.5.3.6. in Velden und von 9.-11.9. in Bregenz.

Bei den Dialogkonferenzen arbeiteten Jugendliche und Personen aus Partizipationsprojekten und Verwaltung gemeinsam daran, Jugendbeteiligung einen Schritt voran zu bringen. Konkrete Projekte wurden entwickelt, die die Partizipation junger Menschen an politischen Prozessen stärken sollen. Nicht nur konkrete Projekte, auch das gegenseitige Kennenlernen, der lebhafte Austausch auf Augenhöhe zwischen den jungen und älteren Partizipationsprofis machten die Konferenzen zu einem Erfolg und ein Stück Jugendbeteiligung für alle Anwesenden erlebbar. Infos über die erarbeiteten Projekte und wie es damit weiter geht, gibt es auf der Website des Strukturieren Dialogs: www.strukturierter-dialog.at Schwerpunkt Jugend und Internet Die BJV beschäftigt sich derzeit schwerpunktmäßig mit den Themen Jugend, Internet und Netzpolitik. Dazu wurde das Positionspapier „Jugend und Internet“ mit konkreten Forderungen aus Jugendperspektive erarbeitet. Außerdem gibt es seit kurzem einen eigenen Internet Youth Delegate für die Vertretung bei nationalen und internationalen Veranstaltungen zum Thema. Mitte September hat die BJV beim Internet Governance Forum Austria ein Side-Event für Jugendliche zum Thema „Die Zukunft des Internets“ durchgeführt. Alles zu den Themen Internet und Netzpolitik gibt es auf der BJV-Website unter www.bjv.at/internetnetzpolitik Nicole Pesendorfer-Amon

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jg#215 : 2015

Du stellst meine Füße auf weiten Raum Schülerkreise als „Raum” in der Schule sehen und nutzen

W

as machen die schon wieder mit der Bibel?“ Diesen Satz

SGK der Klasse vorzustellen und konnten eine katholische Mit-

hörte ich regelmäßig. Und er steht mit Sicherheit noch an

schülerin dazugewinnen.

der Tagesordnung, wenn sich SchülerInnen mit der Bibel/dem Glauben auseinandersetzen.

Diese Zeit zu dritt war für mich wirklich wertvoll: Gemeinsames Lachen, Beten aber auch Weinen und Trösten waren Teil

Schweigen, ein prüfender Blick und ein schwaches Lächeln.

unseres SKs geworden. Die Freundschaft vertiefte sich und es

Ein Gedanke an eine Sekte. Die typische Reaktion, wenn ich er-

ging nicht nur um Gott, die Bibel, den Glauben. Es ging um uns

zählte, dass ich in einem Schülergebetskreis (SGK) sei. Ist ein Schülerkreis gleich Sekte? Grundsätzlich besteht ein Schülerkreis aus einer Gruppe von

als Menschen, mit allem, was dazugehört. Ich

Gemeinsames Lachen, Beten, aber auch Weinen und Trösten. Es ging um uns Menschen.

SchülerInnen, die sich vor/

>e

m

lernte mich mehr und mehr kennen. Wir genossen die Ökumene und diskutierten über Glaubens- und Lebensfragen und unsere verschiedenen Ansichten. Die Klasse wurde neugierig und es entwickelten sich Gespräche. Wir hiel-

nach dem Unterricht oder in Pausen trifft. Es

ten ein Referat über unseren Glauben und kamen so in einen

kann gesungen, gebetet, in der Bibel gelesen

regen Austausch. Der Raum des SKs erweiterte sich, die Scheu-

oder nur geredet und sich ausgetauscht wer-

klappen öffneten sich - bei uns und bei unseren Mitschülerinnen.

den. Der individuellen Gestaltung ist keine

Schülerkreise ermöglichen es, neue Freunde zu finden, sich

Grenze gesetzt und kann auf die jeweilige

über den Glauben auszutauschen und anderen Ansichten bzw.

Schule, deren Rahmenbedingungen und

Gedanken „Raum“ zu geben.

die SchülerInnen angepasst werden.

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ – so heißt es in einem

Ich habe Schülerkreise unterschiedlich

Psalm. Genau diese Möglichkeit haben wir, indem wir Christsein

erlebt. Ein Raum mit sechs TeilnehmerIn-

einmal anders leben, zum Beispiel durch einen Schülerkreis.

nen und der Bibel, darin lesen, darüber reden, – natürlich so fromm wie möglich - und einem Gebet zum Abschluss. Dies war nicht meine Welt. Der SGK an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik war für mich passender: Dieser fand wöchentlich mit zwei bis vier Teilnehmerinnen (zwei freievangelikal und zwei evangelisch) vor dem Unterricht statt. Wir

Egal ob SchülerIn oder LehrerIn, habt den Mut, diesen Raum zu nutzen. Ein paar konkrete Tipps dazu: Klärt im Vorfeld die Fragen nach Ziel, Zielgruppe (evang./ökum.; Schüler-/LehrerInnen), Verantwortung, Orwt (am besten gleich mit DirektorIn), Inhalt Weitere Anregungen unter: www.bibellesebund.at „Schulbeweger“ oder direkt bei mir: anne-binder@hotmail.com

sprachen über Fragen, Probleme und Ängste, schrieben Gebetsanliegen auf Zettel und tauschten diese untereinander. Zum Abschluss sangen wir ein/zwei Lieder. Insgesamt dauerte der SGK ca. zehn Minuten - also kein großer Zeitaufwand. Ab und zu lasen wir gemeinsam in der Bibel, oder es gab einen Text, ein Lied, das uns beschäftigte. Nach einem Jahr gingen zwei Mitglieder aufgrund des Abschlusses, und wir waren zu zweit. Wir entschlossen uns, den

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hot‘n fresh e-mission

Anne Binder, 21 Jahre, studiert in Innsbruck Volksschullehramt und hat zwei Schülerkreise miterlebt.


jg#215 : 2015

Die JULÖ (Jugendleitung für Österreich) seit Juni 2015

Ulrich Böheim, 35, Linz/Wien, EJ OÖ, Unternehmer, EJ-MA seit 2008 Heidemarie Degendorfer-Reiter, 52, Weppersdorf (B), EJ Bgld, Ärztin, EJ-MA seit 2012 Florian Hartl, 21, Laxenburg (NÖ), EJ HB, Lagerverwalter bei Europapier, EJ-MA seit 2008 Katharina Weber, 23, Innsbruck (T), EJ S-T, EJ-MA seit 2008 Andrea Ehrenreich, 52, Kleinstübing (Stmk), EJ Stmk, EJ-MA seit 2006 Sepp Fessler, 55, Wien, EJ Wien, Jugendreferent EJ Wien, EJ-MA seit 1986 Oliver Könitz, 46, Stoob(B), EJ Bgld, Jugendreferent EJ Bgld, EJ-MA seit 2011

SAVE THE DATE: 2.-3.10.2015 EJÖÖ Kinderschutz Präventionstrainerkurs im Martin-Luther-Heim in Lichtenberg ReferentInnen: Diöezsanjugendreferent Werner Graf und Dipl.-Sex.-Pädagogin Dagmar Raimund 23.1.2016 "Zwischen Gender Mainstreaming und Machowelt" - Seminar Burschenarbeit in Linz Burschen orientierungslos zwischen Gender Mainstreaming Ideologie, zwischen dem Drang, Stärke zu beweisen. 26.-29.5.2016: Luthers Spuren entdecken - Junge Erwachsene reisen in die Heimat des Reformators Für Junge Erwachsene von 18 - 30 Jahre Preis: 160,Mehr auf ejoe.at

Das neue Vorsitzteam der EJÖ Beim JURÖ im Juni wurde mit Ulrich Böheim (Vorsitzender) und Dr. Heidemarie Degendorfer-Reiter (Stellvertreterin) das neue Vorsitzteam für die kommenden drei Jahre gewählt – Hier stellen wir sie euch im Wordrap vor: Ulrich Böheim, 35 Jahre, wohnt in Linz und Wien, kommt aber aus Linz. Im Zivilberuf ist er Unternehmer im Finanzsektor, Personalentwicklung und Immobilien. Seit 2008 arbeitet er in der EJ ehrenamtlich mit – vor allem als JURÖ-Delegierter für de EJ OÖ, GFA Jugendgästehäuser in OÖ und in Linz Dornach Jugendgemeindevertreter und auf Bundesebene in der JULÖ bisher als stv. Vorsitzender Heidemarie Degendorfer-Reiter, 52 Jahre jung, wohnt in Weppersdorf im Burgenland und ist Ärztin. Mit 18 Jahren ist sie durch die Kigoarbeit in den Lektorendienst hineingefallen und seither schlägt ihr Herz für die Jugendarbeit. Konkret geworden ist die Mitarbeit in der EJ erst mit ihrem Sohn Claudio, der gemeinsam mit anderen im Herbst 2012 eine Jugendgruppe der 11-15 Jährigen auf die Beine stellen wollte. Seither gehen sie gemeinsam - als „harter Kern“ 10 Jugendliche die immer dabei sind - gemeinsame Wege in der Pfarrgemeinde. Bis auf einen wurden sie heuer alle konfirmiert und nun wird es spannend, wie es weiter gehen soll. Seit 2014 ist sie von der EJB in den JURÖ delegiert. Jetzt der Wordrap: Wenn ich morgens in den Spiegel schaue, denk ich mir, … Ulrich (UB): …Welch ein Geschenk hier und jetzt in Österreich aufgewachsen zu sein und meine Freunde , Weggefährten und Partnerin gefunden zu haben! Heidemarie (HD): …meist gar nichts, weil mein Zeitkorsett sehr eng ist, jeder Handgriff sitzt und nachdenken nicht inkludiert ist. Manchmal, wenn kein Termin ruft: danke lieber Gott - für mein Aussehen, meine Gesundheit, all die Kraft, die du mir schenkst! Ein guter Tag beginnt für mich… UB: …mit einem langen Frühstück mit

Impressum Medieninhaberin und Herausgeberin: Evangelische Jugend Österreich. Redaktion: Oliver Binder, Thomas Dasek, Karin Kirchtag, Johannes Modeß, Birgit Roitner-Schobesberger. Ständige Mitarbeiter: Joachim Hoffleit. Schlussredaktion und Produktion: Thomas Dasek. Alle: 1050 Wien, Hamburgerstr. 3/2. OG, Tel. 01/317 92 66, Fax: 01/317 92 66/16, E-Mail: jg@ejoe.at. Fotos: Antretter (14, 20), Binder (22), BJV (21), Dufek (13), ejnö (18, 19), epv/M. Uschmann (1, 4, 5, 6, 7, 8), Friedrich (11), Frimmel (15), Hoffleit (3, 20, 23), Kasper/pixelio (2), Kautzky (15), mcright/pixabay (3), Meyer (14), Reindl (22). Layout: Arno Dudek, www.maas.at. Hersteller: Evang. Presseverband. Offenlegung: Informationen aus dem und für den Bereich evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Erscheint viermal jährlich. Einzelpreis € 1,45. Bankverbindung: Raiffeisenlandesbank NÖ, IBAN: AT90 3200 0000 0747 4059, BIC: RLNWATWW.

Heidemarie Degendorfer-Reiter und Ulrich Böheim.

meiner liebsten Verlobten und meiner Hündin Luna. HD: …ohne Zeitdruck. Die EJinÖ steht für… UB: …viele tolle Ideen und Möglichkeiten. HD: … ein beschützendes, förderndes, achtsames Miteinander auf allen Wegen! Genießen kann ich… UB: …am Meer liegen und lesen. HD: … einen Tag ohne Termine. Überhaupt nicht mag ich… UB: …sinnloses Verschwenden von Talenten und Nahrungsmitteln. HD: …belogen zu werden, weil ich es zumeist spüre und der Gesichtsverlust des Gegenübers, beziehungsstörend wirkt. Meine große Stärke ist … UB: …zu verhandeln. HD: …Überblick und Ruhe bewahren in schwierigen Situationen. Ich glaube an… UB: …die Gnade von Jesus Christus. HD: … Gott und die Kraft der Liebe. Wenn ich mal ganz weit weg will, dann nach... UB: …Australien. HD: …nirgendwo. Weil es mich an keinen besonderen Ort hinzieht, außer dahin, wo Menschen sind, die einander achtsam und liebevoll begegnen! Mein größter Wunsch ist… UB: …in weltweites Netzwerk aufzubauen um Ziele unterstützen zu können wie z.B. das UN Ziel mit 0.7%. HD: … dass mein Sohn ein glückliches Leben führen darf, mit all dem, was für ihn dazu gehört. (Langversion auf http://jg.ejoe.at)

hot’n fresh

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>>>>>>>> > update September 22.: MA-Seminar New-Games: Kennenlernspiele & New Games Klassiker, Wien INFO

6.-8.: EJ Tagung „Gremial Genial“, Bad Goisern INFO EJÖ

EJ Wien

6.-8. Selbstwert und Abgrenzung, von der Falle des „Funktionierens“ zur Freiheit des Augenblicks - Seminar der freiwilligenakademie, Spital/Phyrn

26.: DJR EJ S-T, Hallein INFO

November

EJ Salzburg/Tirol

INFO EJÖ

Oktober 2.-4.: Seminar “MABP 1: Start”, Großgmain/Sbg. INFO

EJ Salzburg/Tirol

12.-15.: Visitation Kufstein INFO

20.: Grand Prix der EJW „das Autorennen der besonderen Art…“, Wien INFO

3.: Kein Performing ohne Storming – und norming! Schulung zum Thema Einführung in Gruppenprozesse, 10-16.30h, Wr. Neustadt INFO

EJ Salzburg/Tirol

EJ Wien

22.: KSR - Kinderschutz in der Praxis, 10.30-16h, Korneuburg INFO

EJ Niederösterreich

EJ Niederösterreich

3.: KoKu 2015 "Abendmahl - wie sag ich´s den Konfis?", Wien INFO EJ Wien & INFO EJ Niederösterreich

24./25.: Kinderschutz-Seminar ejst, jeweils 17.30-21.30, Raum Salzburg; INFO

EJ Salzburg/Tirol

9.-11..: Das Leitbild, Dynamik von Sinn und Zielen in einer Organisation - Seminar der freiwilligenakademie, Spital/Phyrn

Dezember

INFO EJÖ

9.-12.: KUF Salzburg-Land, Bad Goisern INFO

EJ Salzburg/Tirol

13.-15./16.: Seminar “MABP 2: Start”, Innsbruck INFO

EJ Salzburg/Tirol

2.: Friedenstag: "Vielfalt statt Einfalt", Wien INFO

EJ Wien

5.: KSR - Kinderschutz in der Praxis, 10.30-16h, Bad Vöslau INFO

EJ Niederösterreich

13.-15./16.: Seminar “MABP 3: Start”, Innsbruck INFO

EJ Salzburg/Tirol

16.-18.: KUF Kitzbühel/Kufstein, Bad Goisern INFO

EJ Salzburg/Tirol

17.: EJW-Basis-Schulung zur Prävention von (sexueller) Gewalt, Wien INFO

EJ Wien

23.-26.: Kigo-Tagung 2015 „BeGEISTert - beGEISTern - mit BeGEISTerung dabei“, St. Pölten INFO EJÖ

30.: Jugendgottesdienst; Einführung von Susanne KreuzbergerZippenfenig, 19.00 Uhr Salzburg-Auferstehungskirche INFO

31.: Reformationsfest und ChurchNight, ganz Österreich INFO EJÖ

31.: Kinderreformationsfest, Innsbruck-Christuskirche INFO

Kontaktinfos

EJ Salzburg/Tirol

EJ Salzburg/Tirol

INFO EJÖ

01/317 92 66, 0699/188 77 095, office@ejoe.at, www.ejoe.at INFO

EJÖ Burg Finstergrün

0699/188 77 074, info@burg-finstergruen.at, www.burg-finstergruen.at INFO

EJ Burgenland

0699/188 77 150, ej.bgld@ejoe.at, http://ejbgld.ejoe.at INFO

EJ Kärnten/Osttirol

04242/241 31-23, 0699/188 77 205, ej.kaernten@ejoe.at, http://ejkt.ejoe.at INFO

EJ Niederösterreich

02742/733 11-13, 0699/188 77 323, ej.noe@ejoe.at, http://ejnoe.ejoe.at INFO

EJ Oberösterreich

0732/772 51 51, 0699/188 77 441, ejooe@aon.at, http://ejooe.ejoe.at EJ Salzburg/Tirol

0699/188 77 551, office@ejst.at, www.ejst.at INFO

EJ Steiermark

0316/822 316, 0699/188 77 605, ej-stmk@evang.at, www.believa.at INFO

EJ Wien

01/587 31 42, 0699/188 77 879, ej.wien@ejoe.at, http://ejw.ejoe.at

P.b.b. Verlagspostamt 1090 Wien, Erscheinungsort Wien Österreichische Post AG/Sponsoring.Post, Nicht retournieren Postzulassungsnummer: GZ 02Z032645

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