Junge Gemeinde 213 - Religion in der Schule

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>junge gemeinde

jg#213 : 2015

p.b.b. erscheinungsort 1090 wien

# 213

SondeMit rseiten der E J Sa

EJ Kär lzburg-Tirol , nt E J N i e e n - O s t t i ro l , d e rö s t er EJ HB u n d d e re i c h , F i n s ter r B u rg gr ün

Religion in der Schule

4: Wertvolles Angebot unter besonderen Belastungen 13: Jugendkreis: Zivilcourage 27: „Bild dir nix ein“ Die Veranstaltungen

der EJÖ im Jahr der Bildung 2015

das evangelische magazin für arbeit mit kindern und jugendlichen


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Editorial Im Jahr der Bildung 2015 steht in diesem Heft der "Jungen Gemeinde" der Religionsunterricht im Focus. Passt das? Im Magazin für evangelische Kinder- und Jugendarbeit, also für den außerschulischen Bereich? Ja, war die Meinung in der Redaktion. Nicht nur, weil sich nach den Anschlägen von Paris gerade der konfessionelle Religionsunterricht auch als Prävention gegen Radikalisierung und Fundamentalismus erweisen kann, sondern weil sich Religionsunterricht und außerschulische Kinder- und Jugendarbeit berühren und wechselseitig aufeinander wirken. Die Einstellung zum Religionsunterricht ist meist geprägt von persönlichen Erfahrungen, und die gehen oft auseinander. Daher bieten wir in diesem Heft einen Blick auf den Religionsunterricht aus unterschiedlichen Perspektiven und laden dazu ein, die Diskussion fortzuführen (Seite 9). Bei den beliebten Praxisseiten widmen wir uns diesmal dem Thema Zivilcourage und praktischen Übungen, diese in der Gruppe zu stärken (Seite 13): Eine interessante Lektüre wünscht im Namen der Redaktion

Thomas

Inhalt hot’n fresh

3, 26

i-motion Religionsunterricht

4

Perspektiven­wechsel

7

„Typisch: RU ist Thema – ­ und mich hat wieder keiner gefragt!? “

9

Religionsunterricht in Europa

10

Ungarn: Wahlpflicht­fach Religion

11

e-mission „Sehr gut aus Gnade? “

12

tipps & tricks

13

kochen-reisen-reden-beten

15

sites & seiten

16 Zwischen Hoffnung

sonderseiten

17–25

rewind

14, 27

update

28

und Erinnerung blüht das Glück. Unbekannt

2

editorial


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Take MAK 2015 „Wert Geschätzt“

BEE FRIENDS

12. bis 14.6. – JUFA Salzburg Auf Gemeindeebene, dann auf Diözesanund schließlich auf Bundesebene wurden bzw. werden unsere Funktionen neu gewählt. Beim JURÖ werden dann die Funktionen auf Bundesebene neu gewählt. Mach mit! Wähle und lass dich wählen! Schließlich soll unsere erfolgreiche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen innerhalb unserer Kirche auch in Zukunft gewährleistet sein.

Vielleicht hast du ja sogar schon einen eigenen Bienenstock. Vielleicht gibt es auch Pfarrgemeinden, die einen eigenen Bienenstock haben, der von den Konfis eine Saison lang zusammen mit einem Imker oder einer Imkerin betreut wird. Es gibt vielfältige und spannende Möglichkeiten, sich die Welt der Bienen zu erschließen. Interessante Infos gibt es auch unter http://www.bienenkiste.de Mach mit und schick uns deinen kreativen Beitrag. Du kannst einzeln oder ihr könnt als Team teilnehmen. Wir freuen uns darauf! Die kreativsten Einsendungen erhalten tolle Preise und werden von den uns zur Verfügung stehenden Medien in der Öffentlichkeit präsentiert. Dein Team von der EJÖ. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2015 Anschrift: Evangelische Jugend Österreich Hamburger Straße 3, Stiege M, 2.Stock 1050 Wien

Sommer 2015: Tauch ein…

Sommer freizeiten 2015

…in unser Sommerfreizeitprogramm Wir haben uns wieder auf euch, junge Leute zwischen 7 und 25, vorbereitet. Unsere SoFrei-Teams haben für den kommenden Sommer tolle Angebote auf der Burg, in Landskron oder auch in Taizé, Sylt und in Kroatien zusammengestellt. Unsere speziell ausgebildeten MitarbeiterInnenteams sind immer für dich da! Im Mittelpunkt der EJ-Freizeiten steht ihr, unsere TeilnehmerInnen, aber auch Qualität und fixe Standards. Du fährst alleine mit? Mach dir keine Sorgen! Bei einer EJ-Sofrei lernst du viele neue Leute kennen und deine MitarbeiterInnenteams helfen dir dabei.

für junge Leute von 7 bis 25+

EJ Sofrei Sommer 2015 – Ferienspaß, der dich begeistern wird! Ferien ohne Stress und hohe Kosten, dafür mit umso mehr Sonne, Spaß, Party, Abenteuer und lauter netten Leuten. Wir freuen uns auf dich! Ab sofort kann der 2015er Sommerfreizeitprospekt kostenlos in deinem EJDiözesanbüro bestellt werden. Nähere Informationen unter http://www.sofrei.at Die EJÖ gibt gerne Auskunft: Tel.: 01/317 92 66, office@ejoe.at, www.ejoe.at

hot‘n fresh

ia

Wahl-JURÖ 2015

Bienen gehören zu den spannendsten Tieren und leisten einen außerordentlichen Beitrag für uns Menschen und für die Natur. Ohne Bienen müssten wir auf viele Nahrungsmittel verzichten und unsere Natur wäre um viele Pflanzenarten ärmer. Leider sind die Bienen weltweit stark gefährdet. Das hat verschiedene Gründe wie zum Beispiel die Industrialisierung der Landwirtschaft. Bei unserem Projekt zur Schöpfungsverantwortung „BEE FRIENDS – Zeig uns deine Welt der Bienen“, werden Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre dazu eingeladen, ihre Welt der Bienen darzustellen. Das kann auf verschiedene Art und Weise geschehen, z.B. mit einem selbst gedrehten Film, einem gezeichneten Bild oder Comic, einer Geschichte oder mit einer anderen kreativen Idee. Es soll dabei zum Ausdruck kommen, wie Bienen funktionieren, was sie alles können und wie wertvoll sie sind. Wie sieht deine Welt der Bienen aus?

Fotol

Du bist mitten drin!!! Diese spannenden zehn Workshops haben wir heuer für dich vorbereitet: Alles was Recht ist… Rechtsgrundlagen in der Arbeit mit Kindern & Jugendlichen, Spiele, die den Selbstwert steigern, Glauben als Skandal, Bibellesen – Gottes Spuren entdecken, Freundschaft in der Krise – und nun? Traust di nie – Eintreten für mehr Zivilcourage, Let's talk about: Sex(ualität) – wertgeschätzt und schützenswert, Wert – geschätzt: € 5,–, Rituale als Zeichen der Wertschätzung, Jugend Wert Geschätzt

Zeig uns deine Welt der Bienen

Foto:

Heuer findet unser immer brechend volles JungmitarbeiterInnen-Bildungsevent vom 27. bis 29. März im JUFA Bad Aussee (Jugend­ herbergsstraße 148, 8990 Bad Aussee) statt. Wenn du noch mit willst, check gleich mal auf http://www.ejoe.at/ej-bildung/ take-mak.html ob noch ein „Last Minute Platz“ frei ist… Triff viele junge Menschen und nimm wertvolle Impulse für dich und deine Mitarbeit in der Gemeinde mit! Lustige Spiele, allerlei Musik, unschätzbare Erfahrungen, interessante Workshops, neue Menschen kennen und schätzen lernen, gemütliches Café, kurzweiliger Gottesdienst, fetzige Disco, geniales Essen,...

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Religionsunterricht Zwischen qualitativ wertvollem Angebot und Zusatzbelastung. Von Helene Miklas und Peter Pröglhöf*

D

as Fach Evangelische Religion fällt meist durch seine be-

gebot nicht mehr angenommen wird. Die daraus resultierende

sondere Stellung im Stundenplan auf. Oft findet sich die-

Herausforderung besteht darin, Modelle zu entwickeln, die ei-

ses irgendwo am Ende eines langen Schultages oder in einem

nerseits den konfessionellen Religionsunterricht dort nicht zer-

letzten freien Stundenloch. Oder es kommt eben gar nicht mehr

stören, wo er gut angenommen wird und andererseits Schülern

vor, selbst bei Schülerinnen und Schülern, die sich für das Fach

und Schülerinnen religiösen Kompetenzerwerb ermöglichen,

an sich begeistern können. Das stellt Religionslehrerinnen und

die mit dem Angebot des konfessionellen Religionsunterrichts

Lehrer zunehmend vor Herausforderungen, schreiben Peter

nicht mehr erreicht werden. Für die Religionslehrkräfte ist die

Pröglhöf und Helene Miklas im aktuellen Evangelischen

Unsicherheit über das Zustandekommen ihres Unterrichts am

Bildungsbericht.

Religionsunterricht als Angebot Der Religionsunterricht wird als Angebot beschrieben: an die Schülerinnen und Schüler,

m i >

Eine Untersuchung des Forscherteams Miklas, Pollitt, Ritzer sollte prüfen, ob sich an der Berufszufriedenheit im Vergleich

öffentlichen Schule einem Bildungsauftrag

zu einer Studie vor zehn Jahren etwas geändert hat. Die Untersu-

nachkommt. Folgende Tendenzen, wie das

chung wurde mit Fragebögen und mit Interviews im Herbst 2013

Angebot des Religionsunterrichts angenom-

durchgeführt. Folgendes Bild zeigte sich dabei:

men wird, sind beim Überblick über die letzten Jahre erkennbar: nn

Die Zahl der evangelischen SchülerInnen

nn Die

Zahl der am RU teilnehmenden evangeli-

Die evangelischen ReligionslehrerInnen sind nach wie vor hoch berufszufrieden. Es ist vor allem die Beziehungsebene, die zufrieden macht – die Offenheit und das Vertrauen der SchülerInnen, die Energie, die sie von ihnen bekommen und das positive Feedback, das sie erhalten. Die Tätigkeit wird als positiv

schen SchülerInnen sinkt

herausfordernd, als frei in der Gestaltung und als existenziell

Die Zahl der vom RU abgemeldeten evangeli-

empfunden. Die Lernebene ist ihnen wichtig und scheint auch

schen SchülerInnen steigt

den SchülerInnen wichtig zu sein. Es gibt ein Geben und Neh-

Dieser sehr grobe Überblick muss nach Regionen

men und die evangelischen Religionslehrer genießen die span-

und Schularten differenziert betrachtet werden. Es gibt Re-

nenden Einsichten ihrer SchülerInnen. Wenn es ihnen gelingt,

gionen und Schularten (z.B. Volksschulen und AHS), wo der An-

ihre Arbeitsumstände mitzubestimmen und zu gestalten, so

teil der abgemeldeten SchülerInnen weiterhin sehr gering ist. In

trägt das zur Berufszufriedenheit bei, oft mit einem kleinen Bei-

anderen Regionen und Schularten (z.B. Mittelschulen und be-

geschmack von Triumph, wenn sie sich aufgrund von besonde-

rufsbildende Schulen) tendiert die Abmeldequote in etlichen

rer Beharrlichkeit durchgesetzt haben.

Fällen gegen 100%, sodass man konstatieren muss, dass das An* In voller Länge ist dieser hier stark gekürzte Beitrag im neuen Bildungsbericht der Evangelischen Kirche "Leben. Lernen.Glauben" zu lesen,

4

Berufszufriedenheit evangelischer ReligionslehrerInnen

an die Schule, an die Gesellschaft, die in der

insgesamt sinkt

nn

Beginn des Schuljahres eine enorme Belastung.

Belastungen Eine Reihe von Belastungen macht ihre Arbeit aber nicht leicht.

erhältlich zum Preis von 12 Euro im Evangelischen Presseverband,

Wohl am stärksten punktet negativ die fehlende Anerkennung

Tel. 01/712 54 61, epv@evang.at oder unter shop.evang.at.

und Unterstützung durch die Direktionen. Parallel dazu trägt eine

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Berufszufriedenheit. Die FachinspektorInnen und Schulämter werden als hoch unterstützend gesehen, jedoch wollen die Lehrkräfte für evangelische Religion in hohem Maße ihre Probleme selbst lösen. Die Beziehungsebene stimmt aber. Dies scheint aber nicht für die Kirchenleitung zu gelten, die mit zunehmendem Ressentiment angesehen wird. Sie würde die Unklarheit der Strukturen zu lange perpetuieren. Neue Perspektiven werden von ihr erwartet, die Hoffnung auf die klare Entwicklung ist aber nicht allzu groß. gute Unterstützung der Direktionen zur Berufszufriedenheit bei. Wenn der Religionsunterricht in der Schule als Fach wenig Aner-

Die Unterrichtenden

kennung findet, fühlen sich die evangelischen ReligionslehrerIn-

Möglicherweise ist die Personengruppe der Lehrkräfte für evan-

nen in ihrer Arbeit nicht wertgeschätzt, zumal sie diese selbst als

gelische Religion so inhomogen wie in keinem anderen Fach.

hoch relevant empfinden. Weiters belasten die Arbeitsumstände

Da gibt es jene Religionslehrkräfte, die an Pflichtschulen tätig

wie das Stundenplanmachen, die Organisation der verschiedenen

sind, Volks- oder Mittelschullehrkräfte, die einige Stunden in Re-

Schulen, die teilweise hohen Wegzeiten und die oft mangelhaf-

ligion mitverwendet werden und PfarrerInnen, die im Rahmen

ten Räumlichkeiten. Desinteresse und Widerstand von Schüle-

ihres Amtsauftrags Religion unterrichten. Es gibt die so genann-

rInnen werden, wenn sie auftreten, ebenfalls als belastend gese-

ten „Kombinierer“, die noch neben Religion ein oder mehrere

hen, weniger aber spielen disziplinäre Probleme eine Rolle. Die

andere Fächer an mittleren und höheren Schulen unterrichten,

zunehmende administrative Arbeit wird als hohe zeitliche Belas-

oder Fachtheologinnen und Theologen, die als Religionslehre-

tung gesehen und ungerne bewältigt. Die Sorge um die Zukunft

rInnen in der Regel an mittleren und höheren Schulen unter-

des evangelischen Religionsunterrichts belastet ebenfalls in ho-

richten, oder auch Studierende, die bereits vor Abschluss ihres

hem Maße (24% sehr, 24% mittel, 22% etwas).

Copingstrategien Deutlich zu sehen ist aber, dass die evangelischen Religionsleh-

Studiums eingesetzt werden. Außerdem gibt es noch Unterrichtspraktikantinnen und Praktikanten bzw. Lehrvikarinnen und Vikare, die als solche eingesetzt sind.

rerInnen eine Reihe von unterschiedlichsten Copingstrategien

Die Identität der Lehrkräfte

entwickelt haben, mit den Belastungen umzugehen. Hierzu ge-

Eine solche Vielfalt an beruflichen Zugängen zum Religionsun-

hört im Vergleich zu der Studie von 2003 ein größeres Selbst-

terricht stellt die Frage nach der Identität der Unterrichtenden.

bewusstsein über die Tatsache, dass sie gute Arbeit liefern und

Offensichtlich wird man von einer Vielzahl an Identitäten sprechen

über eine sehr hohe Kommunikationskompetenz verfügen. Die

müssen. Wie oben dargestellt, spielt die Unterstützung durch die

belastende Situation wird vielfach kreativ verändert, sie stellen

Direktionen eine wesentliche Rolle in der Berufszufriedenheit

sich durchaus auf die Beine, haben aber auch gelernt, mit einem

der Religionslehrerinnen und Lehrer. Eine solche Unterstützung,

gewissen Pragmatismus Situationen in Kauf zu nehmen und

die auch mit einer Beheimatung an der Schule verbunden ist, wird

diese umzuwerten. Sie machen den Eindruck von starken und

von Lehrkräften für evangelische Religion, die auch mit einem

professionellen Persönlichkeiten. Zu bedenken ist aber als Ge-

oder mehreren anderen Fächern an der Schule tätig sind, anders

genpol, dass die körperliche und emotionale Erschöpfung sich

wahrgenommen werden, als von Lehrkräften, die für eine einzige

im Vergleich zu der Studie von 2003 signifikant erhöht hat. Hier-

Wochenstunde, womöglich am späten Nachmittag, in die Schule

mit hängt sicher zusammen, dass die evangelischen Religions-

kommen und den

lehrerInnen einen hohen Berufsethos haben und von sich selbst

nur selten antreffen. Eine solche Lehrkraft kann ihre Identität

viel abverlangen. Der Perfektionismusdrang ist hoch.

nicht in der Form entwickeln, dass sie sich als Teil des Systems

Unterstützung

Direktor oder die Direktorin überhaupt

„Schule“, als Teil eines „Lehrkörpers“ erlebt. Umso wichtiger sind für solche Lehrkräfte die Erfahrungen von beruflicher Erfüllung

Größter und wichtigster Unterstützungsfaktor sind die Direktio-

durch Erfolge in der konkreten Arbeit mit kleinen Unterrichts-

nen. Wo die Zusammenarbeit funktioniert, korreliert dies mit der

gruppen und deren oft sehr persönlichem Beziehungsgeflecht.

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Umso wichtiger sind aber auch die Verbindungen zu den Netzen,

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die identitätsstiftende Funktionen haben können: die Kollegin-

Religionsunterricht: ein besonderes Schulfach

nen in der Region, die Arbeitsgemeinschaft der Religionslehre-

Die Entwicklung des evangelischen Religionsunterrichts der letz-

rinnen und Lehrer, nicht zu unterschätzen aber auch die Pfarrge-

ten Jahre ist deutlich von dem Bemühen getragen, Religion als

meinde, wenn sie als Heimat erlebt wird und nicht wieder nur als

Schulfach auszuweisen, das in der Schulentwicklung anschluss-

Institution, die noch mehr Forderungen stellt.

fähig bleibt. Als Beispiele seien die Architektur der Lehrpläne für

Für die Pfarrerinnen und Pfarrer, die Religionsunterricht

Sekundarstufe I und II, die Kompetenzorientierung als Schwer-

erteilen, kommt als Herausforderung hinzu, dass die Schule

punktthema religionspädagogischer Entwicklung, das interreli-

nur ein Teil ihres Arbeitsfeldes ist. Viele sehen eine besondere

giöse Kompetenzmodell für die Reifeprüfung und die Semest-

Chance darin, mit dem Fach Religion zur Allgemeinbildung von

rierung des Lehrplans AHS – Oberstufe genannt. Andererseits

SchülerInnen beizutragen, können gerade in ihrer Funktion Pro-

ist nicht zu verleugnen, dass der Religionsunterricht, zumal der

zesse der Identifikation mit und der Abgrenzung von der Kirche

evangelische, ein besonderes Schulfach ist: Dies gilt hinsichtlich

gut begleiten und stellen auch im ökumenischen und interreligi-

der Größe der Unterrichtsgruppen, der Unterrichtsatmosphäre,

ösen Dialog besonders wichtige Partnerinnen und Partner dar,

der Methoden der Leistungsbeurteilung, vor allem aber auch

weil sie stark als Vertretung der evangelischen Kirche wahrge-

hinsichtlich der dem Religionsunterricht eigenen Lernprozesse.

nommen werden. Auch der Kontakt zu den Kindern und Jugend-

In wohl keinem anderen Schulfach ist Lernen so sehr ein Ge-

lichen der eigenen Gemeinde wird von vielen PfarrerInnen als

schehen von persönlicher Begegnung und Auseinandersetzung,

wertvoll erlebt. Andererseits kommt es wegen der Überschnei-

sind Lernprozesse so untrennbar verbunden mit der ganzheitli-

dungen zwischen den Arbeitsbereichen Gemeinde und Schule

chen (nicht nur kognitiven) Begegnung in den Unterrichtsgrup-

auch immer wieder zu Pflichtenkollisionen und es gibt auch

pen und mit den Lehrkräften. Die größte Herausforderung wird

manche, für die die Schule eine Last ist, sei es, weil sie sich in ih-

darin bestehen, Modelle zu finden, die diese besondere Qualität

rer Identität nicht als Lehrkräfte definieren, sei es, weil sie sich

des Schulfaches Religion trotz all seiner vielleicht notwendigen

nicht als pädagogisch qualifiziert genug erleben.

Wandlungen nicht verloren gehen lassen.

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Perspektiven­ wechsel Wie erleben ein Pfarrer, eine Religionspädagogin, eine Mutter, eine Schülerin und ein Oberkirchenrat Religionsunterricht?

Uli Jung Religionspädagogin, unterrichtet an VS, NMS, AHS, BHS und ASO, Schulstufen 1 bis 13, nur keine Vorschule oder Berufsschule.

„RELIGION ist das beste Fach an dieser Schule!“ (Christoph, 13 Jahre)

Eines vorweg – ich lebe auf dem katholischen Lande. Da gibt es den katholischen Tellerrand – und dann Finsternis gepaart mit Nicht-Wissen in den Köpfen der meisten Menschen. Da hat man es als evangelische Mutter schon schwer. Ich verstehe gemischt-kon-

Evangelischen Religionsunterricht in einer Diaspora-Gegend

fessionelle Paare/Eltern, die ihre Kinder katholisch taufen lassen,

zu organisieren, bedeutet z.B. Schüler/-innen aus 55 Klassen von

„weil sie sonst aus der Dorfgemeinschaft draußen sind“. Wäre ich

19 verschiedenen Schulen zu 15 Gruppen an zwölf Orten zusam-

nicht so protestantisch geprägt, wäre das vermutlich auch mein

men zu bringen – und das ist eine „normale“ Statistik (es gibt

Weg für meine vier Kinder gewesen. Es erspart einem – vieles!

noch Steigerungen). Es bedeutet aber auch gemütliche Klein-

Religion ist Privatsache…Ist Religion Privatsache?

gruppen, in denen ein fröhliches, „gechilltes“ Unterrichten möglich ist, so dass Kinder „Reli“ zu ihrem Lieblingsfach erklären.

Mittlerweile besuchen alle meine vier Kinder diverse Schulen. Vom ersten Schultag meines ersten Kindes an war ich davon

Auf jeden Fall ist es ein Arbeiten in Extremen zwischen La-

überzeugt, dass der evangelische Unterricht wichtig und sowieso

chen („Das 6. Gebot – Du sollst nicht erbrechen!“) und Weinen

das einzig Gute, Wahre und Schöne sei. Elf Jahre später…sehe ich

(„Wann feiern wir den Reformationstag? – Was ist das?“), Begeis-

das ein klein wenig differenzierter. Ich bin mir meiner Sache gar

terung (Lauter nette Schüler!) und Resignation (Wie soll sich das

nicht mehr so sicher. Es ist nicht lustig, dass die evangelischen

je zu einem vernünftigen Stundenplan zusammen fügen?).

Kinder immer länger Schule haben. Es ist auch nicht lustig, Kind

In diesen Beruf kann man viele Begabungen einbringen –

Nummer drei alle zwei Wochen in den Nachbarort zu einem Sam-

bzw. muss frau das auch, denn über viele Strecken ist man auf

melunterricht zu fahren. Ich mache das alles, weil – es mir wich-

sich alleine angewiesen – und Gottes Hilfe natürlich. Und die

tig ist? Weil es „nun mal dazu gehört“? Ich kann diese Frage im

Rahmenbedingungen werden von Jahr zu Jahr schwieriger, so

Moment nicht wirklich beantworten!

dass die Frage ist, wie lange der RU im bisherigen Modus organi-

Religiöse Erziehung findet in vielen Elternhäusern so gut wie

sierbar bleibt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Stunden im Schul-

nicht mehr statt, da brauchen wir uns nichts vor zu machen. Wer

system, in denen die Kinder und Jugendlichen über sich selbst,

also springt ein? Schule? Kirche, Pfarrgemeinde?

Himmel und Erde sowie ethisches Handeln nachdenken ohne Leistungsdruck und wirtschaftlich motivierte Standards. Motivation für die Herausforderungen der nächsten Jahre

Tief in meinem Inneren möchte ich laut rufen: „Es ist Sache einer Pfarrgemeinde, egal welcher Konfession, die Angebote so breit zu fächern, dass Eltern mit ihren Babys, Kleinkindern,

möge die Erkenntnis einer Schülerin nach der Erklärung des

Schulkindern, dass religionsmündige Jugendliche GERNE kom-

Begriffes „Rabbi“ bleiben: „Dann machst du ja das Gleiche wie

men und die Angebote annehmen.“

Jesus!“

Doch so einfach ist es nicht, das weiß ich wohl. Aber für mich ist es unumgänglich und höchst an der Zeit,

Susanne Kreuzberger-Zippenfenig

dass der evangelische Religionsunterricht immer wieder hinter-

Mutter von vier Kindern, lebt in Hallein.

fragt wird. Das „System Schule“ MUSS sich verändern, und das

„Nun sag, wie hast du’s mit der Religion…?“ (Johann Wolfgang

wird auch am evangelischen RU nicht spurlos vorüber gehen. Je

von Goethe, Faust I)

eher sich alle Verantwortlichen dessen bewusst sind, desto besser.

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hoffe, sie tut es weiterhin! –, dann ist weltweit unumstritten, dass

Alexandra Preßke

Schule eine religiöse Bildung ermöglichen und entsprechende

AHS-Schülerin in Niederösterreich, 16 Jahre.

Angebote stellen muss. Dass es in Österreich der konfessionelle

Wenn wir über Religionsunterricht sprechen, dann können wir

RU ist, hat historische und schulorganisatorische Gründe. Nach-

nichts verallgemeinern. Das habe ich selbst erlebt. In der Volks-

dem wir heute mit Multikulturalität und -religiosität konfron-

schule hatte ich eine wunderbare Religionslehrerin, sie hat uns

tiert sind, müssen sich die Schulen auch als Orte diesbezügli-

die Geschichten der Bibel kindgerecht näher gebracht, und ge-

cher Begegnung verstehen lernen. Da ist noch ein weiter Weg

meinsam haben wir immer ein Bild zu jedem Text in unsere Hefte

zu gehen; der RU muss sich als Beitrag zu einer pluralitätsfähi-

gemalt. In der Unterstufe verging mir die Freude an Religion sehr

gen Schule verstehen, entsprechende Didaktiken entwickeln

schnell, weil mein damaliger Religionslehrer uns jede Stunde seine Lieblingsfernsehserie vorspielte, die wir ziemlich langweilig und vorhersehbar fanden. Meine Freude an der Religion habe ich erst im Konfi-Kurs wieder gefunden. Gott sei Dank

und die Schulorganisation muss aufhören, den

Religionsunterricht nicht den Hinterhöfen überlassen

ist meine jetzige Religionslehrerin wesentlich

dafür gesorgt werden, dass ALLE Schülerinnen und Schüler verpflichtet werden, die Bildungsinhalte bezüglich einer Fähigkeit, Pluralität zu

kompetenter, und der Unterricht gefällt mir sehr gut. Wir lernen

verstehen und zu leben, auch in der religiösen Gestalt zu erar-

sehr viel, nicht nur über die evangelische Kirche, sondern auch

beiten. In den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen dieser

über andere Religionen. Ich denke, das Wichtigste im Religions-

Tage brauchen wir diese Fähigkeit dringend! Und sie darf nicht

unterricht ist es, ihn so zu gestalten, dass er alle Schüler/-innen

den religiösen Hinterhöfen überlassen werden…

anspricht. Man sollte Dinge besprechen, die alle interessieren, nicht nur die, die sowieso jeden Sonntag in die Kirche gehen. Au-

Heiner Schmidt

ßerdem finde ich es wichtig die Schüler/-innen auch in die The-

Pfarrer in Salzburg-Auferstehungskirche.

menwahl einzubeziehen. So waren in meiner Klasse alle sehr

Den evangelischen Religionsunterricht erlebe ich spannend. Ich

interessiert, als wir „Die evangelische Kirche unter den National-

gehe gerne in die Schule. Und ich habe das Gefühl, die Schüle-

sozialisten“ durchgenommen haben, was selten der Fall ist. Ich

rInnen kommen auch gerne in meinen Unterricht.

denke vor allem in den höheren Klassen ist es sehr wichtig, dass

Guter RU ist dann, wenn die Beziehung zu den SchülerInnen

spannende Themen besprochen werden, denn so werden die

passt; d.h. wenn sie vertrauensvoll und lustvoll ist. Wenn das

Schüler/-innen den Religionsunterricht gerne weiter besuchen.

Thema für die SchülerInnen, aber auch für mich interessant ist.

Karl Schiefermair Oberkirchenrat und zuständig für den Religionsunterricht.

Wenn ich gutes Material und gute Methoden habe. Und wenn ich selbst gut vorbereitet bin. Der RU ist eine Bereicherung für die Gesellschaft. Die Schüle-

Der Religionsunterricht war und ist die größte Bildungsveran-

rInnen erhalten von der ersten Klasse Volksschule an Woche für

staltung der Kirche. Und wird es bleiben. Die Frage wird ja im-

Woche „wert-vollen“ Unterricht.

mer wieder gestellt, wie sich der konfessionelle RU in der Schule

Nicht nur die Gesellschaft, auch die Kirche braucht den Reli-

legitimiert. Man kann zwei Argumentationslinien folgen: die

gionsunterricht. Er ist Teil unserer evangelischen Identität und

eine geht von den Menschenrechten aus. Im Art. 18 geht es um

Geschichte.

die Religionsfreiheit: RU ist Ausdruck der positiven Religions-

Durch das neu eingeführte Modulsystem in den Oberstufen

freiheit. Der Art. 26 bestimmt die Bildungsziele; u.a. als Beitrag

erlebe ich, dass Koppelungen bei Gruppenbildungen stundenplan-

zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nati-

technisch immer schwieriger werden. Vor einigen Jahren schaff-

onen und allen religiösen Gruppen. Meine Frage ist: wie erlangt

ten es die AdministratorInnen, meine 14 Schulstunden noch an

man Verständnis und Toleranz? Verständnis kommt von Verste-

drei Vormittagen unterzubringen. Heute verteilt sich der Unter-

hen, Toleranz von Kennen- und Akzeptierenlernen. DIE gesell-

richt von der ersten bis zur zehnten Stunde.

schaftliche Institution, in der man derlei im öffentlichen Raum

Die größte Herausforderung ist die Doppelbelastung. Die mit

und geprüft lernt, ist die Schule. Die Gesellschaft stellt für sol-

meinem Amtsauftrag verbundenen kirchlichen Aufgaben benöti-

ches Lernen keinen anderen Raum zur Verfügung. Daher gehört

gen durchschnittlich 40 Wochenstunden. Die Unterrichtstätigkeit

religiöses Lernen in die Schule, sowohl Lernen über Religion,

mit allem was dazu gehört (Matura, Supplierstunden, Konferenzen,

wie auch Lernen für die eigene Religion. Die andere Argumen-

Schulgottesdienste etc.) erfordert zusätzlich 25 Stunden pro Woche.

tation befragt den Bildungsauftrag der Schule. Nimmt die Schule

Eine 60-Stunden-Woche ist normal. Dieser Spagat ist eine He-

weiterhin einen umfassenden Bildungsauftrag wahr – und ich

8

RU in ein „konfessionalistisches“ Eck zu stellen und zu benachteiligen. Ebenso muss endlich

i-motion

rausforderung.


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„Typisch: RU ist Thema – und mich hat wieder keiner gefragt!?“ Stimmt. Aber nicht aus böser Absicht. Wir machen das in guter Absicht.

In der kommenden Ausgabe kann die Diskussion zum RU weitergeführt werden. Gerne auch mit Ihrer oder Deiner Beteiligung: Wir freuen uns über Kommentare zu den erschienenen Artikeln, über Ausführungen zu fehlenden Aspekten, über Leidensgeschichten im/am RU genauso wie über grandiose Erlebnisse. Perspektiven außerschulischer Bildung oder entsprechende Unterrichtsmodelle sind ebenso gefragt wie alternative Finanzmodelle für unsere Kirche (zur Entlastung des RU). Erfahrungen aus

U

nsere eigenen Meinungen zum Thema Religionsunterricht

anderen Ländern? Gut. Die Wahl der besten RU-Lehrerin bzw. des

(„RU") gingen und gehen auch innerhalb der Redaktion

besten RU-Lehrers ever? Gerne!

weit auseinander. Uns war klar, dass wir mit „RU“ ein EJ-artfrem-

Was wir nicht brauchen ist RU- und RU-LehrerInnen-Bashing.

des, weil schulisches Thema aufgreifen. Und EJ ist schließlich für

Was wir wollen ist eine engagierte, breite und offene Diskussion.

die außerschulische Jugendarbeit zuständig. Allerdings tangiert der RU ständig die außerschulische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, aber auch Unterrichtenden, Eltern, Gemeinden, MitarbeiterInnen – und damit auch die EJ. Im Guten wie im Schlechten.

Nicht, obwohl wir das „Jahr der Bildung“ haben. Sondern – „Bild dir nix ein!“ – gerade deswegen.

Herzliche Einladung. An Sie. An Dich.

Der RU ist ein heißes Eisen – vielleicht sogar das letzte aktu-

Einsendungen bitte bis zum 30. April 2015 an Evangelische Jugend

elle Tabu in unserer Kirche: Ein Thema, über das man streiten

Österreich – Arbeitskreis „junge gemeinde“, Hamburgerstr 3/2.

kann, solange man den RU nicht ernsthaft infrage stellt.

OG, A-1050 Wien oder per E-Mail an j.hoffleit@ejoe.at.

Ebenso ist uns bewusst, dass mit dieser Ausgabe viele As-

(Max 3000 Zeichen mit Leerzeichen). Die Redaktion behält

pekte und Erfahrungen rund um den Religionsunterricht bislang

sich eine Auswahl und/oder Kürzung der eingehenden Artikel vor.

ungenannt blieben. Das soll aber nicht so bleiben.

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Religionsunterricht in Europa

Kultur“ eingeführt. Es hat den konfessionell-kooperativen RU in der Sekundarstufe (7. und 8. SJ) und das Fach „Biblische Geschichte“ (1. bis 6. SJ Primarstufe) abgelöst. „Ziel des Faches 'Religion und Kultur' ist der Aufbau von Kompetenz im Umgang mit religiösen Fragen und Traditionen. Gesellschaftspolitisch geht es darum, dass verschiedene Menschen

von Peter Schreiner

verschiedener Religionen und Kulturen zusammen leben können, das ist der Fokus aus politischer Sicht. Das Fach wird von allen Parteien und auch von den Kirchen bemerkenswert gut ge-

F

olgende Merkmale charakterisieren den Religionsunterricht

tragen. Man muss bedenken, dass die Kirchen in gewisser Weise

(RU) in Europa

einen Schritt zurück machen mussten, weil ordentliche Lehrpersonen das Fach erteilen und nicht Leute, die vorwiegend in der

RU ist ein weit verbreitetes europäisches Phänomen.

Kirche arbeiten.“ (Kilchsperger/Pfeiffer 2012, S. 39) (…)

Es gibt ihn in den allgemeinbildenden Schulen fast überall mit

Schweden: In der neunjährigen Grundschule, einer „Schule

unterschiedlichen Konzepten und Ausprägungen (die wenigen

für alle“, wurde der konfessionell-lutherische RU schon früh (ab

Ausnahmen sind: Frankreich [teilweise], Mazedonien, Albanien

1919) schrittweise in ein religionswissenschaftlich und nicht-

und Slowenien). Der RU ist unterschiedlich organisiert, die Mit-

konfessionell ausgerichtetes Fach umgewandelt. Alle Verbindun-

wirkung von Religionsgemeinschaften ist dort, wo sie besteht,

gen zwischen Kirche und Schule wurden bereits in den 1950er

verschieden geregelt.

Jahren beendet. Larsson (2007) benennt zwei Herausforderungen, für den RU: Bildung für Integration in die Gesellschaft und

Die konkrete Ausformung des RU ist abhängig von nationalen

eine professionelle Lehrerausbildung. Der Lehrplan von 2011

und regionalen Bedingungen.

enthält als Zielsetzung für den RU:

Dazu gehören die jeweilige nationale religiöse Landkarte, das

“pupils widen, deepen and develop their knowledge about re-

Image von Religion in der Gesellschaft, die rechtlichen Bezie-

ligions, worldviews and ethical models and different interpreta-

hungen zwischen Staat und Religion/Kirche, die Struktur des

tions of these” (Nat’l Agency for Education 2011b, cit,. nach Sjö-

Bildungswesens und geschichtliche und politische Erfahrungen.

borg 2013, S. 74). (…)

Bestehende Ansätze des RU sind daher kontextbezogen zu betrachten und einzuordnen.

England: In England besteht aktuell eine substanzielle Gefährdung des Faches RU durch die Bildungspolitik der Regierung. Experten sprechen von einer systematischen Marginali-

Im Blick auf Zuständigkeiten für den RU können folgende drei

sierung des RU. Wie real die Gefährdung ist, macht ein Anfang

Haupttypen unterschieden werden:

Oktober 2013 veröffentlichter Bericht von Ofsted (Office for

RU steht in der Verantwortung der Religionsgemeinschaften,

Standards in Education: halbstaatliche Behörde zur Wahrung

des Staates oder wird in Kooperation zwischen beiden organi-

und Überwachung der Standards im Schulwesen) deutlich (Ofs-

siert. Im ersten Fall ist der RU zumeist konfessionell orientiert,

ted 2013). Darin werden niedrige Standards des RU in der Mehr-

jedoch fast überall mit Abmeldemöglichkeit. Bei Kooperati-

heit der untersuchten Schulen benannt, schwache Lehrerleistun-

onsmodellen gibt es konfessionelle (z.B. Deutschland und Ös-

gen konstatiert und eine Konfusion darüber, was mit dem Fach

terreich) und nicht-konfessionelle Ausrichtungen (z.B. England

erreicht werden soll.

und Wales). In Kontexten, in denen der Staat die alleinige Ver-

Die aufgeführten Beispiele aktueller Entwicklungen des RU

antwortung für den RU inne hat, ist das Modell nicht-konfessi-

sollen unterstreichen, dass es mit dem Verteilen von Etiketten

onell (Norwegen, Schweden, Dänemark, einzelne Kantone der

und einer vorschnellen Einordnung von bestehenden Ansätzen

Schweiz). Die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten geht zu

nicht getan ist. Jeder bestehende Ansatz ist geprägt von vielfäl-

verpflichtenden, nicht-konfessionellen Ansätzen des RU (aktuell

tigen Faktoren. Eine gewisse Behutsamkeit in der Beurteilung

in Norwegen und in verschiedenen Kantonen der Schweiz), der

„anderer“ Erfahrungen und Ansätze wäre ebenso angebracht wie

von allen Schülerinnen und Schülern besucht wird.

Aktuelle nationale Entwicklungen Schweiz/Zürich: Als Reaktion auf die zunehmende gesellschaftliche Pluralisierung und mit dem Ziel, ein ordentliches Schulfach einzuführen, wurde im Kanton Zürich das Fach „Religion und

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e-mission

die Motivation, die eigenen wie fremden Kontextbedingungen immer wieder dialogisch zu reflektieren. Dr. Peter Schreiner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Direktor des Comenius-Institut, Münster (D). Der vorliegende Artikel geht auf das gleichnamige Referat bei der ALPIKA Leitertagung 2013 in Straßburg zurück. Die Vollversion mit Literaturhinweisen und weitere Beiträge finden sich unter: http://www.comenius.de/themen/Evangelische_ Bildungsveranwortung_in_ Europa.php. Wir danken für die Abdruckgenehmigung.


jg#213 : 2015

Ungarn: Wahlpflicht­fach Religion R

eligionsunterricht in öffentlichen Schulen – in Ungarn war

der anderen Kirchengemeinde überlassen. So versucht man in

das bis vor Kurzem nicht so selbstverständlich, wie in Ös-

vielen Schulen, für ganze Jahrgänge gleichzeitig RU/Ethik anzubie-

terreich. Nach der Wende 1989/90 hatten die Kirchen zwar the-

ten, was aus stundenplantechnischen Gründen nicht einfach ist.

oretisch die Möglichkeit, in allen Schulen Religion als Wahlfach

Eine andere Frage ist jene nach den Lehrkräften. Zwar gibt

anzubieten, wegen der Diasporasituation der Lutheraner wurde

es ausgebildete ReligionslehrerInnen seit der Wende in Ungarn,

der Religionsunterricht aber eher in den Gemeinden organisiert

aber die wenigsten arbeiteten bis 2013/14 in diesem Bereich –

und in kirchlichen Räumen gehalten. Nur in Schulen in kirchli-

die Finanzierung des RUs war nämlich so schwach, dass vom

cher Trägerschaft war Religion in den Stundenplan eingebaut als

schulischen RU nicht einmal ein Mindestlohn gesichert werden

Pflichtfach für alle mit Benotung. Die inhaltliche Verantwortung

konnte. RU war also meistens Aufgabe der PfarrerInnen. Es ist

des Unterrichts lag bei den Kirchen.

aber leicht einzusehen, dass ein flächendeckender Unterricht

Seit dem Schuljahr 2013/14 wurde in den 1. und 5. Klassen

nicht allein mithilfe der Pfarrerschaft gesichert werden kann –

aller Schulen – also auch in denen, deren Träger der Staat oder

nicht ohne auf Kosten der Gemeinden zu gehen. Eine für alle Sei-

die politische Gemeinde ist – Religion bzw. Ethik als Wahlpflicht-

ten optimale Lösung fehlt noch.

fach eingeführt. SchülerInnen lernen in 2 Wochenstunden ent-

Die Reform hatte neben den vielen negativen Auswirkungen

weder Religion oder Ethik, die Stunden sind im Stundenplan

auch eine positive Folge. Schon nach der Wende hat die lutheri-

eingebaut und werden in den Räumen der Schule gehalten. In

sche Kirche ihre Schulbücher völlig neu gestaltet. Diese Bücher

den nachfolgenden 3 Schuljahren wird das System schrittweise

hatten aber noch ein Konzept, das nicht mehr zeitgemäß war:

eingeführt, bis 2016/17 alle acht Jahrgänge der Grundschule das

die SchülerInnen haben je ein Schuljahr lang nur AT, NT, Kirchen-

Fach Religion/Ethik im Stundenplan haben.

geschichte und Dogmatik-Ethik gelernt. Von einem themenorientierten Unterrichtskonzept war zwar immer die Rede, die Zeit war

Eine erfreuliche Entwicklung – oder doch nicht?

aber wohl noch nicht reif. Inspiriert von den Reformen hat aber

In einem Land wie Ungarn, wo die Regierung oft als zu kirch-

eine Arbeitsgruppe der Lutherischen Kirche in Ungarn eine völlig

lich kritisiert wird, ist so ein Schritt eher problematisch. Die Kir-

neue Schulbuchreihe ausgearbeitet. Einige Jahrgänge sind schon

chen waren in den Entscheidungsprozess nicht wirklich einge-

in der Erprobungsphase, andere kommen nächstes Jahr dran.

bunden, und daher von den Entwicklungen nicht begeistert. Es

Wie sich der Status als Wahlpflichtfach auf die Anbindung der

ist leicht einzusehen, dass ein flächendeckender RU sowohl genü-

Kinder und Familien zur Gemeinde auswirkt, sieht man erst in

gend SchülerInnen als auch Lehrkräfte braucht. Für die protestan-

fünf bis sechs Jahren. Ebenso ist die Frage, wie sich die Tatsache,

tischen Minderheitskirchen ist es meistens unmöglich, innerhalb

dass man jetzt Reli lernen „muss“ auf die Motivation der Schüle-

einer Klasse die für die staatliche Finanzierung des RU nötigen acht

rInnen und Atmosphäre der Stunden auswirkt, noch offen. Un-

lutherischen bzw. reformierten Kinder zu finden. Oft ist es nicht

garn ist in einer Übergangsphase, wo noch nicht entschieden ist,

mal möglich, wenn man alle protestantischen Kinder zusam-

ob die Reform eine tolle Chance für die Kirche ist oder ein sinn-

menzählt, aber die ökumenische Zusammenarbeit im Bereich

los und autoritär eingeführter Irrweg, der die ungarische Gesell-

des RUs ist in Ungarn gar nicht üblich. Kein Wunder, weil der

schaft noch mehr gegen die Kirchen aufhetzt.

Kontakt zur Lehrperson auch die Bindung zur Kirchgemeinde beeinflusst, und niemand will seine Schäflein (und deren Eltern)

Adél Dávid, lutherische Pfarrerin aus Ungarn, lebt und arbeitet seit 2010 in Österreich

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„Sehr gut aus Gnade?“ Was die Rechtfertigungslehre mit dem Religionsunterricht zu tun hat – und was nicht.

fängnisseelsorge: Egal, was ein Mensch getan hat, vor Gott behält er seine Würde. Die GefängnisseelsorgerInnen zeigen dem schuldig gewordenen Menschen: Deine Schuld macht dich nicht

Eine polemische Andacht.

wertlos, Gott sieht dich ganz und nicht nur deine dunkle Seite. Dabei geht es aber gerade nicht darum, Schuld und Strafe für gleichgültig zu erklären.

S

päter Nachmittag im Konferenzzimmer: Ich muss noch

Natürlich erkennt die Gefängnisseelsorge an, dass ein Staat

schnell die Noten eintragen. Als ich die Liste mit „meinen

Menschen für Verbrechen bestraft. Sie wehrt sich nur dagegen,

evangelischen“ Schülerinnen und Schülern gefunden habe,

dass das Urteil des Staates und der Gesellschaft über einen Men-

traue ich meinen Augen nicht. 24mal steht da schon in einer

schen das letzte Wort haben.

Reihe von oben nach unten „1“. Die katholische Kollegin hatte

Diese Überlegung hilft vielleicht auch beim Blick auf die

sich nicht die Mühe gemacht, ihr monotones Einserschreiben

Schule. Dass Gott alle Menschen liebt, lässt sich gerade nicht

für die evangelischen Kinder zu unterbrechen.

durch das Notensystem aussagen. Die Liebe Gottes lässt sich

Die Religionsnote scheint bereits vor Schuljahresbeginn

nicht mit menschlichen Bewertungssystemen einfangen.

festzustehen. Nicht überall, aber doch vielerorts. Schließ-

Es kann also in der Schule nicht darum gehen, so zu tun, als

lich hat Gott ja alle Kinder lieb. Gerade auch die, bei

würden alle Kinder das Gleiche leisten. Das stimmt einfach nicht.

denen es sich leider nicht so oft ausgeht, zum Un-

Es gibt gute und weniger gute Schülerinnen und Schüler. Auch in

terricht zu kommen, weil sie

Religion. Und Noten sind das menschliche Be-

unter einer chronischen Zerrung des linken Ohrläpp-

>e

m

chens leiden. Wer sollte da als Lehrperson – gerade in

wertungssystem, um das auszudrücken.

Leistungen entscheiden nicht über die Würde des Menschen.

Religion – nicht Gnade vor Recht ergehen lassen?

Vielmehr geht es darum, auf eine Kultur hinzuwirken, in der diese Leistungen nicht entscheidend sind für die Würde des Menschen. Der Religionsunterricht sollte also nicht der Ort sein, in dem „alles 1“ ist. Sondern der Ort,

Ein Zweier in Religion gilt nicht wenigen

wo Viererkandidaten und Einserschülerinnen mit der gleichen

als Zeugnis militanter Arbeitsverweigerung.

Wertschätzung begegnet wird. Es sollte der Ort sein, wo die Kin-

Und zwar längst nicht nur Religionslehrern.

der und Jugendlichen lernen, sich nicht über Noten zu definieren,

Muss nicht die zentrale Einsicht der Refor-

weil Gott sie auch nicht darüber definiert. Es sollte sogar der Ort

mation im ganzen Leben und damit auch im Re-

sein, wo Kindern Mut gemacht wird, nicht überall sehr gut sein zu

ligonsunterricht (RU) spürbar sein? Die Einsicht,

wollen. Weil zur Persönlichkeitsbildung auch gehört, seine eigenen

dass wir nichts leisten müssen, um angenommen zu sein? Dass Gott uns annimmt, so wie wir sind?

Schwächen und Desinteressen kennenzulernen. In einem solchen RU wäre für mich die zentrale Einsicht der Reformation spürbar.

Ja, es stimmt: Dieser Gedanke sollte im RU spürbar wer-

Das Leistungsprinzip der Schule wäre für mich dort ad ab-

den. Es fragt sich nur, wie. Paulus und Luther lassen sich in unser

surdum geführt, wo Kinder und Jugendliche ein Bild vom Men-

Schulsystem übersetzen, aber anders als üblich.

schen kennenlernen, das sie von der Vorstellung befreit, ihr Heil

Ein zentraler Grundgedanke der Rechtfertigungslehre ist die

am eigenen Notenspiegel ablesen zu kön-

Unterscheidung von Person und Werk. Gott liebt den Menschen

nen. Wo wir hingegen die Bedürfnisse nach

vollkommen unabhängig davon, was er getan hat, was er tut

guten Noten einfach befriedigen, spielen

und tun wird. Für Gott kommt es gerade nicht darauf an, wie der

wir das Spiel des Schulsystems mit.

Mensch in der Welt dasteht. Die Welt misst mit ihren Maßstäben, Gott mit seinen eigenen. Diese Überzeugung leben wir Evangelischen z.B. in der Ge-

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e-mission

Johannes M. Modeß ist evangelischer Theologe und schreibt gerade an seiner Doktorarbeit. Er lebt in Wien.


jg#213 : 2015

>tipps & tricks

den sogar ganz gut an und gibt dir Selbstvertrauen.

Zivilcourage – auf Situationen vorbereiten

Andererseits wirst du auch feststellen, dass es erheb-

Sich für andere einsetzen, sich engagieren, jeman-

Jeder ist mal Täter und mal Opfer. Tauscht euch da-

lich am Gegenüber liegt, wie stark du dich fühlst. Macht die Übung mit verschiedenen PartnerInnen.

dem helfen, den man gar nicht kennt und den Mund

nach über eure Empfindung und Wahrnehmungen

aufmachen, wenn alle anderen schweigen - das kann

aus. Weshalb habt ihr euch stark gefühlt? Weshalb

ganz schön viel Mut verlangen.

schwach und unterlegen?

Und manchmal ist es auch gefährlich sich einzumischen, oder es bringt einem Ärger ein. Aber es macht

Theater

einen auch stark. Stark und selbstbewusst.

In dieser Übung stellt ihr ein Geschehen nach, dass

Vielleicht weißt du gar nicht welche Kraft und Energie

jemand aus der Gruppe selbst erlebt hat. Ihr teilt

in dir steckt, mit der du dir selbst und anderen helfen

euch also z.B. in Täter, Opfer und Zuschauer ein.

kannst. Hierzu gibt es einige Übungen, die dich selbst-

Beim ersten Mal spielt ihr es genauso nach

bewusster machen und die dich auf bedrohliche Situ-

wie es passiert ist. In nächsten Durchgängen

ationen vorbereiten.

kann dann jeder spontan und ohne Abspra-

Ihr könnt diese Übungen in größeren Gruppen aber

che neue Handlungsideen einbringen. Nur

auch zu zweit machen. Am besten plant ihr dazu ein,

die Täter sollten versuchen bei ihrem ur-

zwei Stunden ein.

sprünglichen Verhalten zu bleiben. Vielleicht reagiert das Opfer viel früher oder es fin-

Statuen-Übung

den sich mehrere Helfer, die sich dem Täter

Zwei Personen stellen sich mit verschlossenen Augen

entgegenstellen…

voreinander. Eine Person ist der Täter, die andere ist

Die Übung zeigt, wie wirksam gemeinsames

ein in diesem Fall ängstliches Opfer. Beide versetzen

Handeln ist und ist eine sehr gute Vorbereitung

sich nun gedanklich in ihre Rolle. Dann öffnen sie die

auf Situationen im realen Leben. Tauscht auch hier

Augen und nehmen Körperhaltung und Gesichtsaus-

eure Eindrücke aus.

druck an, mit dem sie die jeweiligen Gedanken zum Ausdruck bringen. Aus Tätersicht zum Beispiel: "Ich mach dich fertig. Du zitterst ja schon."

H e r a u s t r e n n e n

und der Stärkere zu sein. Das fühlt sich unter Umstän-

z u m

Jugend

Folge::49

"Stopp!" Diese Übung baut sich in mehreren Schritten auf. Zwei

Und aus Sicht des Opfers z.B.: "Warum hilft mir nie-

Personen stehen sich in sehr großem Abstand gegen-

mand? Ich wäre gern stark.". Als solche Statue verharrt

über (gerne 10m oder mehr). Eine ist wieder der An-

ihr etwa eine halbe Minute, dann löst ihr euch aus

greifer, die andere das Opfer.

dieser Rolle.

1. Schritt: Der Angreifer geht mit zügigem Schritt und

Sinn dieser Übung ist es ein Gefühl dafür zu bekom-

böser Miene auf die andere Person zu. Diese hört auf

men, wie man sich als Opfer fühlt und weshalb. Wenn

ihre innere Stimme. Sobald sie ein ungutes Gefühl hat,

du Täter spielst, versetzt dich das vielleicht zum ers-

nimmt sie eine selbstsichere Haltung ein, blickt dem An-

ten Mal in die Situation, Macht auf andere auszuüben

greifer fest in die Augen und sagt laut und deutlich

tipps & tricks

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jg#213 : 2015

"Stopp" oder "Anhalten". Die andere Person bleibt sofort stehen.

fen und meint sich wehren zu müssen.

2. Schritt: Gleiche Übung wie in Schritt 1. Die angreifende Person

Im Gespräch mit einem Angreifer kann das fatale Folgen haben.

lässt sich nun jedoch nicht vom ersten Stopp beeindrucken und

Viel besser sind daher so genannte "Ich-Botschaften". Auch hier

geht weiter auf die andere Person zu. Erst bei der zweiten Auffor-

bedarf es Übung. Versuch das Konzept einfach mal im Gespräch

derung, nicht weiter zu gehen, bleibt sie stehen.

mit deinen Eltern oder FreundInnen anzuwenden.

3. Schritt: Ebenfalls selbe Übung wie in Schritt 1 und 2. Die angreifende Person bleibt jetzt erst dann stehen, wenn sie das Ge-

Eine Ich-Botschaft besteht aus drei Teilen:

fühl hat, besser nicht mehr weiterzugehen. Also dann, wenn die

nn

Eine möglichst exakte Verhaltens- und Situationsbeschrei-

nn

die Beschreibung der Gefühle, die dadurch bei mir ausgelöst

nn

die Folgen, die das für mich (und andere) hat ("Deswegen bin

Abwehrreaktion glaubwürdig ist.

bung ("Du machst dich über mich lustig.")

In der letzten Stufe kann es sein, dass die angegriffene Person mehrmals "Stopp" rufen und richtig laut werden muss. Aber ge-

werden ("Das macht mich wütend und traurig.")

nau das ist Sinn der Übung: die Stimme einsetzen, laut werden, der Empörung freien Lauf lassen. Als Angreifer kann es dir passie-

ich den ganzen Tag schlecht drauf und komme nicht mehr

ren, dass du ohne zu wollen plötzlich stehen bleibst - obwohl dein

gern in die Schule.")

Opfer doch "nur" dieses kleine, zierliche Mädchen ist… Eine Ich-Botschaft bedeutet also, etwas von sich und seinen Ge-

Ich-Botschaften

fühlen preiszugeben. Im ersten Moment erscheint dir das viel-

Wenn uns etwas nicht passt und wir das Verhalten eines anderen

leicht als Schwäche. Das liegt aber nur an deiner eigenen Angst.

kritisieren, benutzen wir häufig Du-Botschaften. "Du spinnst wohl,

Den anderen aber kann eine so ehrliche und offene Reaktion

mich hier so anzumachen…", "Du redest hinter meinem Rücken

ganz schön überraschen. Sie zeugt von Stärke und Souveränität.

schlecht über mich…" Solche Aussagen kommen beim Anderen oft als Provokation oder Herabsetzung an. Er fühlt sich angegrif-

><<

Flüchtlinge, Schnee und Fragezeichen Großartige Flüchtlings-Jungs waren mit

weiß, was die Zukunft bringt. Schweißer

auf der Schifreizeit der Evangelischen Ju-

wäre sein Traumberuf.

gend Heilandskirche auf der Planneralm, von 27. bis 31.12.2014. Ja – leider wieder einmal keine Mädchen. Das geht im muslimischen Kontext schwer. R. ist mit elf Jahren aus Afghanistan illegal in den Irak gereist. Dort hat er drei

R. und I. sind schon länger mit ihren Eltern in Österreich. Sie kommen aus der Ukraine, sind orthodoxe Christen und gehen hier in die Schule. Wenn alles klappt bekommen sie demnächst die österreichische Staatsbürgerschaft.

Jahre in einer Mine gearbeitet, bis er ge-

Und drei Studenten aus Bolivien wa-

nug Geld beisammen hatte um einen

ren auch noch mit von der Partie, und so-

Schlepper zu bezahlen. Er wollte "nach

gar ein paar Leute aus Österreich…

Europa, mehr habe ich nicht gewusst". In der Türkei wurde er entdeckt und nach Afghanistan zurück abgeschoben.

Alle haben in den drei Tagen die „ultimative österreichische Kulturtechnik“ erlernt: Schifahren.

dringend eine Wohnung. Wir versuchen ihnen zu helfen – und danken allen, die uns dabei helfen. Und vielleicht ist das alles ein kleiner Beitrag zur diesjährigen Jahreslosung: Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Pfr. Manfred Perko Evangelische Jugend Graz-Heilandskirche

Dann dasselbe von vorn, nun ist er seit

Alle gemeinsam hatten wir nicht nur

drei Jahren in Österreich. Hier hat er – we-

ernste Gespräche über die Flucht, oder

nigstens – subsidiären Schutz zugespro-

über Christentum und Islam, sondern auch

Seit einigen Jahren nehmen die Evangeli-

chen bekommen. Er will Tischler werden.

jede Menge Spaß im Schnee, beim Kochen

sche Jugend Graz-Heilandskirche und die

M. kommt auch aus Afghanistan. Er

und Schmausen, beim Singen und Spielen.

Evangelische Jugend Steiermark auf Som-

sucht eine Lehrstelle als Koch, würde aber auch Hilfsarbeiten in der Küche machen. Er ist anerkannter Flüchtling. A´s. Asylverfahren läuft noch. Niemand

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Dominik Endres – www.eingreifen.de

hot‘n fresh tipps & tricks

Alle wollen nächsten Winter wieder mitfahren. R., M. und A. suchen also Lehrstellen – das ist nicht so einfach. M. braucht auch

mer- und Winterfreizeiten Kinder und Jugendliche mit Flüchtlingshintergrund mit. Infos und Fotos auf www.ejhk.org und www.believa.at


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burg/Tirol dabei waren, aber noch nicht, dass es so gut wie keine Jugendarbeit neben dem Konfikurs gab und auch keine Seminare für MitarbeiterInnen. Diese ganzen Dinge aufzubauen oder bereitzustellen bedeutet natürlich viel Aufwand, aber wir machen doch ziemlich gute Fortschritte. Gleich Ende September fuhr ich mit einigen ehemaligen Konfis auf MABP 1, insgesamt haben wir 5 Ehrenamtliche, die uns beim Konfikurs gestalten helfen. Mit der Unterstützung vom Land Südtirol ist die langfristige Teilnahme von evangelischen Jugendlichen an MABP Seminaren fast gesichert, denn eine wichtige Voraussetzung für Jugendarbeit sind natürlich engagierte und fähige MitarbeiterInnen, die es bis jetzt in Bozen kaum gab. Eine andere Voraussetzung für, zum Beispiel einen Jugendtreff, ist klarerweise auch, dass es genügend Jugendliche gibt, die an einem Angebot von der Gemeinde interessiert sind, und das ist oft ein schwieriges Thema. Da die Mitglieder der Gemeinde in fast ganz Südtirol wohnen, quasi vom Brenner bis nach Trient,

kochen-reisen-reden-beten

brauchen viele mehr als eine Stunde um nach Bozen zu fahren. Wenn dann noch Schulstress dazu kommt haben einige keine

Evangelische Jugendarbeit in Bozen

Zeit mehr für einen Jugendtreff.

Villnösstal, am Fuße der Geißlerspitzen, Ende August, Gemeinde-

der Jugendraum. Es gibt zwar einen Tischfußballtisch und ein

Ein anderes Problem, das gerade in Angriff genommen wird, ist

freizeit auf der Tschantschenon Hütte. Dort fing mein „freiwilliges

paar gepolsterte Stühle, jedoch sorgen der Boden aus Stein-

soziales Jahr“ (FSJ) in der evangelischen Gemeinde Bozen an

fliesen, die zwei winzigen Kellerfenster und die nackten wei-

und in gewisser Weise auch meine Tätigkeit in der Jugendarbeit

ßen Wände nicht gerade für eine angenehme Atmosphäre. Hier

dort. Denn wenn wir mal nicht in den Bergen unterwegs waren,

muss eindeutig ein wenig renoviert und umgestaltet werden,

nahm ich mich der Kinder und Jugendlichen an und machte mit

und es gibt noch sehr unterschiedliche Vorstellungen, wie der

ihnen ein kleines Spiel, baute eine Waldhütte, usw. und lernte

zukünftige Jugendraum aussehen soll.

so schon mal ein paar Gemeindemitglieder kennen. Dort fiel

Aber das sind nun eben die Hürden die man bewältigen muss

mir schon auf, dass zwar einige Kinder bis zu einem Alter von ca.

und es gibt eindeutig immer wieder gute Fortschritte. Der Konfi-

zwölf Jahren dabei waren, aber eigentlich keine Jugendlichen

unterricht ist in vollem Gange, im Dezember haben wir mit den

zwischen 13 und 18. Wie auch immer, dachte ich mir, die hatten

Konfis einen Ausflug nach Brixen gemacht und anschließend im

wohl alle gerade keine Zeit.

Pfarrhaus übernachtet und im März fahren wir mit auf den Kon-

Im September ging's dann offiziell los, es gab Kindergottes-

fitag in Wörgl. Vor ein paar Tagen haben wir auch zum ersten

dienste, der Konfikurs startete, aber immer noch suchte ich die

Mal einen Filmabend gemacht, zu dem nicht nur Konfis selbst,

etwas älteren Jugendlichen in der Gemeinde fast vergeblich. Erst

sondern auch ein paar Geschwister dabei waren und wir hat-

dann dämmerte mir, dass dies in zweierlei Hinsicht der Grund war,

ten es sehr nett.

weshalb ich nach Bozen gekommen bin: Erstens, der Aufbau ­

So langsam bildet sich schon eine ganz nette Jugendgruppe

einer Jugendarbeit war sicher auch Grund, weshalb eine Stelle ­

und wir wachsen stetig. Man muss eben am Ball bleiben, was

für ein FSJ in der Gemeinde überhaupt ausgeschrieben wurde.

nicht immer ganz einfach ist, da ich als FSJler einige andere Be-

Zweitens, Oliver Binder, Jugendreferent der EJ Salzburg/Tirol,

reiche in meinem Arbeitsfeld habe, aber es ist auf jeden Fall

empfahl mir die FSJ Stelle in Bozen, weil er den Bozner Pfarrer

möglich und ich fände es wirklich toll, wenn es gegen Ende mei-

Marcus Friedrich kannte und dieser gerne einige Jugendliche für

nes Jahres in Bozen eine vernünftige Basis und ein sinnvolles

die Mitarbeiterausbildung in Tirol motivieren wollte, um mit ihnen

Angebot auch für die Jugendlichen gibt, die ich sonst in der Ge-

eine sinnvolle Arbeit mit Jugendlichen aufzubauen.

meinde nie zu Gesicht bekomme.

Mir war schon klar, dass Arbeit mit Jugendlichen zu meinen Aufgaben zählen würde, und dass noch keine Südtiroler bei den MABP Seminaren (Ausbildung für MitarbeiterInnen) der EJ Salz-

Markus Kretz macht seit September 2014 ein freiwilliges soziales Jahr in der evangelischen Gemeinde Bozen. In der Praxis heißt das, dass er an einem Großteil des Gemeindelebens teilnimmt und es mitgestaltet, insbesondere auch die Angebote für Jugendliche.

tipps hot‘n & tricks fresh

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Alles in einen Topf Testet Eure Teamfähigkeit für Ferienfreizeiten

Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (AEJ) hat mit dem Spielpädagogen Ralf Brinkhoff ein Brettspiel herausgebracht. Dabei geht es darum, dass sich Teams von Ferienfreizeiten auf spielerische Art mit der Qualität von Freizeiten und deren Vorbereitung auseinandersetzen. Bei einem Spielzug wird eine Karte mit einer Aussage zum Thema Ferienfreizeiten in den Topf geworfen und jeder Mitspieler bzw. jede Mitspielerin wirft seine Sichtweise zu dieser Aussage in den Topf. So lautet zum Beispiel eine Aussage „Wir klären unsere Aufgabenrollen im Team je nach Situation“. Herrscht Uneinigkeit über diese Aussage, geben die Spielregeln eine Diskussionszeit von zwei Minuten vor. Zur Abwechslung gibt es auch Spielzüge mit Wissensfragen, um die Kenntnisse, die bei der Vorbereitung und Veranstaltung von Ferienfreizeiten notwendig sind, zu testen. Bei dem Spiel gibt es keine Teams, die gegeneinander spielen, sondern nur ein Team, welches nur gewinnen kann. Dadurch büßt das Spiel etwas an Attraktivität ein, denn es entsteht nicht wirklich eine spannungsgeladene “Spielatmosphäre“. Die zahlreichen Aussagen sind gut ausgewählt, tiefgründig und praxisnah. Da diese aber innerhalb von zwei Minuten zu klären sind, können sie während des Spiels nur oberflächlich diskutiert werden. Einige Aussagen und Wissensfragen beziehen sich konkret auf Deutschland. Dies betrifft hauptsächlich rechtliche Angelegenheiten, aber auch zum Beispiel Programme, die für Österreich irrelevant sind. Der Bezug zur kirchlichen Jugendarbeit ist eher gering. So kann das Spiel auch genauso von nicht kirchlichen Freizeitveranstaltern gespielt werden. Das Spiel hat durchaus Potential, die Qualität von Ferienfreizeiten zu verbessern. Erhältlich bei www.evangelischejugend.de Preis 24,90 Clemens Kolb

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sites & seiten

Rudi Rabowski packt aus Rudi ist ein neugieriger und frecher Rabe. Er ist immer da, wo gerade was los ist. Und natürlich muss er das, was er gesehen hat, unbedingt weitererzählen. Seine Erzählungen drehen sich um Geschichten in der Bibel. Aus dem Alten und aus dem Neuen Testament. Packend und unverblümt berichtet und kommentiert er, was Menschen wie Noah, Mose, Hanna, David, Jesus und seine Jünger und noch viele Andere erlebt haben. Die einfache, direkte und freche Sprache, mit der Rudi die Geschichten erzählt, weckt die Aufmerksamkeit bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen. Aber Rudi kann auch sehr nachdenklich sein. Das Beobachtete beschäftigt ihn und wirft bei ihm so manche ehrliche Frage auf, die am Ende der Geschichte an die Leser und Leserinnen bzw. an die Zuhörer und Zuhörerinnen gestellt wird. Die Erzählungen dauern zwischen fünf und acht Minuten. Man kann sie selbst lesen, vorlesen oder mit einer Handpuppe nacherzählen. In dem Buch sind Ratschläge und Methoden beschrieben, wie die Erzählungen in verschiedenen Kontexten angewendet werden können.

So eignen sich die Geschichten zum Erzählen im Kindergottesdienst oder Religionsunterricht genauso gut wie in der Familie. Die Geschichten sind nach Themen, beispielsweise Weihnachten geordnet, so dass sie von den Kindern in einen Zusammenhang gebracht werden können. Ein Buch, das Lust macht, Kindern Geschichten aus der Bibel zu erzählen und das mit hoher Wahrscheinlichkeit bei Jungen wie Erwachsenen gut ankommt. Der Autor Frank E.W. Ortmann ist seit vielen Jahren in der Jungschararbeit tätig und arbeitet an der Zeitschrift „Jungscharleiter“ mit, in welcher vier Mal im Jahr eine Geschichte von Rudi Rabowski erscheint. Erhältlich bei Buch und Musik http://www.ejw-buch.de/shop Preis: 11,95 Clemens Kolb

Abenteuer Luther Brot, Tinte, Kerzen, Holz und vieles mehr waren Gegenstände, die zur Zeit Martin Luthers auf der Wartburg wichtige Güter waren, um zu überleben. Bei diesem Brettspiel geht es darum, so viel wie möglich dieser Materialen in Form von Karten zu sammeln. Durch Würfeln gelangt man auf verschiedene Felder. So gibt es Aktionsfelder und Ereignisfelder, wo man Karten mit anderen Mitspielern tauschen kann und Fragefelder, wo man Fragen zum Leben Martin Luther beantworten muss. Wird eine Frage richtig beantwortet, erhält man eine Materialkarte. Der Erfolg des Spiels hängt davon ab, durch Interaktion mit den Mitspielern die optimale Menge bestimmter Materialkarten zu erspielen. Dies erfordert bei den Spielern, eine entsprechende Strategie zu entwickeln, was den Reiz des Spiels ausmacht. Martin Luther und die Wartburg geben dazu die Kulisse ab. Durch die Fragekarten lernen die Mitspieler nebenbei Daten und Fakten über Martin Luther kennen. Das Spiel für zwei bis sechs Spieler ab acht Jahren ist relativ einfach aufgebaut und lässt sich recht schnell erlernen. Das Spielbrett und die Karten sind sehr ansprechend gestaltet und machen Lust, sich auf das Spiel einzulassen. Beim Studieren der Spielanleitung wird man al-

lerdings an manchen Stellen nicht ganz schlau. Kurz gesagt, diese gehört dringend überarbeitet. Bisweilen sind die Mitspieler dazu gezwungen, an bestimmten Punkten die Spielweise zu erahnen. Hat man dies allerdings kapiert, macht das Spiel großen Spaß. Fazit: Ein durchaus lohnendes Spiel, bei dem man sogar noch was über Martin Luther lernen kann. Erhältlich bei Buch und Musik unter http://www.ejw-buch.de/shop Preis: 22,80 Euro Clemens Kolb


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ej burg finstergrün > Burg Finstergrün bald hell und grün

Action – Erlebnis – Sicherheit Im Mittelalter war’s der Kienspan. Vor gut 100 Jahren gab es Petroleumlampen. Und jetzt soll die alte Glühbirne ausgedient haben! Burg Finstergrün will ein Zeichen setzen: Die Evangelische Kirche geht sparsam mit den Ressourcen dieser Welt um. Genau 417 Glühbirnen wollen wir vor dem nächsten Saisonbeginn herausschrauben und durch sparsame LED-Birnen ersetzen. Jugendgruppen und Schulklassen sind eingeladen kreative Spenden-Projekte auf die Beine zu stellen, per Facebook zu vernetzen – und vielleicht ein tolles Wochenende auf der Burg zu gewinnen. Erwachsene und Pfarrgemeinden bitten wir um eine Kollekte oder Spende – für eine Birne, einen Luster oder ein ganzes Zimmer… Und alle laden wir ein uns ab Mai 2015 auf Burg Finstergrün zu besuchen. Übrigens. Die ganze Aktion kostet rund € 5000,–. Etwa € 2600,– haben wir schon beisammen! Sie helfen uns beim „Rest“… Licht Entwickle Dich! Pfr. Manfred Perko fürs Projektteam „Tafelrunde Burg Finstergrün“

Du findest, Outdoor-Action und bewegte Erlebnisse gehören einfach zu einer Freizeit? Dann hol dir alle nötigen Qualifikationen an einem oder zwei erlebnisreichen Seminarwochenenden auf Burg Finstergrün. Für alle, die… nn ehren-/hauptamtlich Jugendarbeit machen, LehrerInnen sind, oder… nn finden, Action und Erlebnis gehören dazu. nn nicht wollen, dass ihren TeilnehmerInnen etwas passiert nn nicht verurteilt werden wollen, weil sie für „Lagerfeuer“ oder „wandern gehen“ nicht ausgebildet sind (ja, solche Urteile gibt es schon…). Jedes Seminar-Modul kann einzeln, besser aber „im Zweier-Paket“ besucht werden. Mit dem Modul 1 erfüllst du auch die EJ-Kinderschutzrichtlinie! Modul 1: 19. bis 22.6.2015, Burg Finstergrün nn New Games und kooperative Abenteuerspiele nn Ballspiele & Co.

LED-Infos nn

Infos auf www.burg-finstergruen.at und auf www.facebook.com/burg.finstergruen

nn

Spendenkonto: Burg Finstergrün IBAN AT88 3505 0000 0001 1767, Zahlungszweck LED-Spende

nn

„Aufbaulager“ (eingeladen sind alle ab 16 Jahren) mit Birnen-Tausch: 24.-26.4.2015

nn

Rückfragen und Ideen an Lisbeth Bednar-Brandt: lbb@burg-finstergruen.at

nn nn nn

Sensibilisierung zum Thema Gewalt und Missbrauch Nacht-Geländespiele Rechtliche Grundlagen

Modul 2: 4. bis 6.9.2015, Burg Finstergrün nn Fackelwanderung und Lagerfeuer nn Unterwegs in Wald und Wiese nn Tourenplanung und Navigation im Gelände nn Slackline und niedere Seilaufbauten nn Erste Hilfe im Gelände Beginn jew. Freitag 17 Uhr und enden Sonntag Nachmittag Beg-Leitung: Pfr. Manfred Perko, Jugendleiter, Spielpädagoge, Brandschutzbeauftragter Infos: 0699/188 77 652, manfred.perko@aon.at Schulung und Zertifikat: durch ausgebildete Fachleute mit viel Praxis in der Jugendarbeit Preis: 145,–/Modul, 256,– für beide Module Veranstalter und Anmeldung: EJ Burg Finstergrün: info@burg-finstergruen.at, (Mo-Fr 9-13h) 0699/188 77 074

Burgwochenende "jetzt geht’s rund!" für Familien 4. bis 7. Juni 2015 Burg, Natur & Gemeinschaft, Kugelbahn, Kometen, Lagerfeuer, Lieder & Tänze, Familienrallye, Workshops, Wuzzeln, Fußball, Tischtennis, Nachtgeländespiel, Familienandacht, Ausflüge, Burgführung und Klettergartenbesuch (kostet extra) 4 Tage & 3 Nächte inklusive Familienprogramm, Workshops, Vollpension mit Frühstücksbuffett 130,– Euro (ab 16, zzgl. € 1,–/ Person/Nacht Ortstaxe) bzw. 117,– Euro (bis 16), unter 4 frei. Verlängerungsnacht von 3. auf 4. Juni: 37,80 Euro Infos und Anmeldung: info@burg-finstergruen.at, www.burg-finstergruen.at

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Brot für die Welt Festauftakt Am 29. November 2014 fand im großen Festsaal der Universität Wien der Festakt zur Eröffnung der 56. Aktion von Brot für die Welt unter dem Motto „Satt ist nicht genug! Zukunft braucht gesunde Ernährung“ statt. Durch den Abend führte die renommierte ORF-Moderatorin Lou Lorenz-Dittelbacher, die in regelmäßigen Abständen bekannte Gäste zu sich auf die Bühne zum Interview bat. Zu diesen zählten die obersten Vertreter der Organisation Brot für die Welt Bischof Michael Bünker, Mechthild Fuchs,

Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel und Pfarrer Michael Chalupka und die Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler. Sie versorgten die zahlreichen Gäste mit wichtigen Informationen über das Thema des Abends: Mangelernährung. In einem nächsten Programmpunkt stellten Johanna Höller und Florian Hartl, zwei Jugendliche der Evangelischen Jugend H.B. "Wien-Süd", im Rahmen einer Präsentation das Land Ruanda vor. Sie hatten sich lange für ihren Auftritt vorbereitet und konnten vor der Veranstaltung noch mit den anderen Organisationen

hinter den Kulissen proben. Daraufhin wurde in einem Kurzfilm das Projekt „Satt ist nicht genug! Drei Farben für ein besseres Leben“ präsentiert und im Anschluss ein Gespräch mit dem Projektleiter Jean Damascène Ndahimana geführt. Das Projekt widmet sich dem Problem der Mangelernährung in Ruanda. Zum Abschluss machte Alina Klein, ebenfalls Jugendliche der Evangelischen Jugend H.B. "Wien-Süd", den Spendenaufruf und motivierte damit die eingeladenen Gäste dazu, das Projekt zu unterstützen. Das Programm wurde zwischendurch durch einige professionelle Musikeinlagen aufgelockert und abgerundet. Nach Abschluss konnten die Gäste den Abend bei einem schmackhaften Buffet ausklingen lassen und die Gelegenheit zum Spenden nutzen. Den aktiven Teilnehmer/innen der Evangelischen Jugend wurde großes Lob für ihren Einsatz und Dank für ihre Mitarbeit ausgesprochen. Vor dem Heimweg bekamen die eingeladenen Gäste als kleines Dankeschön für ihr Kommen einen Kochlöffel geschenkt. Es war eine gelungene Veranstaltung in festlichem Ambiente. Die teilnehmenden Jugendlichen der Evangelischen Jugend kann gratuliert werden, weil sie ihre Aufgabe so toll und professionell gemeistert haben.

Isabella Artner

Zusammenhalten durch die Kraft Jesu Familiengottesdienst in Dornbirn Das Familiengottesdienstteam der Heilandskirche hat für den 18.1. einen spannenden Gottesdienst vorbereitet und gefeiert. Die Mauer mit Steinen der Angst, Gewalt und Trauer wurde von den Kindern umgeworfen und aus den verbliebenen Steinen ein neues Haus gebaut: Ein Haus des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung. Pfarrer Meyer sagte in seiner Predigt: "in unserer Kirche … fördern wir Toleranz und Religionsfreiheit, helfen, dass Bildung, Gesundheit und ein gesegnetes Familienleben gelingen. ‘Je suis CHARLIE’ – wurde vergangene Woche gerufen und ich brauche wohl kaum zu erklären warum, nach diesem feigen Überfall auf das Büro einer Karikaturistenzeitung in Paris. Und ‘Je suis RAIF’, riefen die Menschen vor

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dem Saudiarabischen Dialogzentrum in Wien, weil der Blogger Raif in Saudiarabien den Mund verboten bekam und sie ihm dort Schlimmes antun. ‘Ich bin für den Frieden!’ So rufe ich im Namen Jesu. Und wenn Felix heute getauft wird, will ich ihm sagen: ‘Je suis JESUS‘: Ich trete ein für Jesus, nämlich dafür dass Menschen in Frieden leben, und einander eben nicht wegen ihres Glaubens oder sonst irgendeinem Interesse verletzen. Im Gegenteil: Dass sie zusammenhalten durch die Kraft Jesu.“ Der Gottesdienst schloss mit einem Gebet und dem gemeinsam gesungenen Vater Unser. Die Orgelmusik von Helmut

Binder, der abschließende Segen, sowie viele gute Wünsche an Felix von den Gemeindegliedern unterstrichen die Botschaft seines Taufspruches: "Gott spricht: Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen." (Jos. 1,5)

Michael Meyer (Pfarrer)


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ej salzburg-tirol > news

… der ejst nn Im Rahmen einer erweiterten DJLKlausur wurden Anfang September Seminar-Module zum Kinderschutz erarbeitet. Künftig können Gemeinden oder Regionen der ejst unsere KS-MultiplikatorInnen anfragen, um die entsprechenden Module zu buchen. (siehe S.21) nn Beim DJR am 28.2. wurden alte Mitglieder verabschiedet, neue willkommen geheißen und die künftige DJL sowie die JURÖ-Delegierten gewählt. Der neue Vorstand ist auf unserer homepage zu finden: www.ejst.at nn Der Konfitag am 1.3.2015 stand unter dem Motto „Bild dir nix ein!“ – ca. 200 Konfis und Mitarbeitende aus Nord-/Südtirol, Salzburg und sogar Bayern waren dabei!

sommerfreizeiten

Festival und Freizeiten

Das krasse Gegenteil

Insel-Frankreich-b.Kanada-Meer…

Manches scheint so krass, dass erst das Gegenteil zeigt: es geht noch krasser!

Die ejst bietet heuer ein Festival, drei Sommerfreizeiten (www.sofrei.at) und einiges mehr an: j-motion – Reif für die Insel Der Sommer startet bereits zum vierten Mal mit unserem Jugendfestival/-camp. Das Motto passt zur neuen (alten) Location: Wieder auf der „Insel – Haus der Jugend“! Erstmals auch für TN ab 18. Facts: 3.-5.Juli 2015 - Salzburg „Insel Haus der Jugend“ – ab 14 Jahren – ab € 49 – Projektleitung: Flo Becker, www.j-motion.at

… aus Salzburg nn Bereits seit Herbst 2014 ist Ines Lober neue Kinderreferentin in Saalfelden. Arbeitsschwerpunkt: Jungschar. Gottes Segen dazu! nn 2014 wurde die ejst vom Land Salzburg mit ca. € 14.300,– gefördert. Davon gingen ca. € 3.300,– als Förderungen an Salzburger Gemeinden.

Wie kann einer nur dazu auffordern: „Liebt eure Feinde. Tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen. Betet für die, die euch beschimpfen. Schlägt dich einer auf die Backe, halte ihm auch die andere Backe hin. (…)“ (Jesus in Lukas 6, 27–35 i.A.)?! Krass? Ja. Unmöglich? Nein, aber ungewöhnlich. Wieso? Stell dir das Gegenteil vor…:

… aus Tirol nn Sebastiaan Murauer (Ibk-Auferstehungsk.) und Eva Wolf (Reutte) wurden am 20.02.2015 bei einer Feierstunde im Rahmen des Projektes „Glanzleistung“ von Jugendlandesrätin Dr. Beate Palfrader für ihr ehrenamtliches Engagement im Rahmen der ejst gewürdigt. Wir gratulieren. nn Justin Gedikoglu und David Manzl (beide Kitzbühel) wurden mit dem Zertifikat „frei.willig“ ausgezeichnet. Gratulation! nn Das Land Tirol hat die ejst im zurückliegenden Jahr mit ca. € 14.800,– gefördert.

angesagt

(gestaltet von JugendmitarbeiterInnen beim Seminar „MABP 2/3: Start“) „Taizé – oder wenn beten Spaß macht“ (sofrei J2) Zusammen mit Jugendlichen aus aller Welt wirst du Taizé/F und faszinierende Begegnungen erleben. Facts: 11.-19.Juli 2015 – Taizé/F – ab Jg. 2000 - ab € 235 – Leitung: Lars Müller-Marienburg „River of Life“ (sofrei J7) Eine ganz besondere Kanutour in Bayrisch Kanada auf dem „Regen“. Facts: 29.Juli-2.Aug.2015 – Bayr.Wald/D – ab 13 Jahren – ab € 210 – Leitung: Susanne Lechner-Masser/Johannes Schindlegger „MEER davon!“ (sofrei J 12) 7 Tage Nordsee + 3 Tage Hamburg/D = 10 Tage pures Leben. Facts: 16.-25.Aug.2015 – Norddeich u. Hamburg/D – 14-25 Jahre – ab € 345 – Leitung: Oliver Binder/Astrid Breuninger/ Susanne Kreuzberger-Zippenfenig

„Hasst eure Feinde und schadet denen, die euch hassen, soviel wie möglich. Verflucht die, die euch Böses wünschen. Wenn dir jemand auf die Wange schlägt, dann schlag zurück, bis du nicht mehr kannst. Wenn dir jemand den Mantel wegnimmt, dann reiß ihm alle Kleider vom Leib. Gib niemand nix und nimm, was du kriegen kannst. Behandel die anderen wie den letzten Dreck. Glaubst du, dass Liebe sich auszahlt? Nein. Willst du wirklich dem Menschen etwas Gutes tun, überlege es dir gut. Leihe nur Geld an Leute, die vertrauenswürdig sind. Aber wer ist das schon? Hasse deine Feinde, tu den Menschen schlechtes, dann wirst du belohnt.“

die Seiten der EJ Salzburg-Tirol werden gefördert durch:

Jugendbegegnung in Israel (Bau eines Friedenslabyrinthes), Kinder- und Jugendfreizeiten, Sommerferienprogramme einzelner Gemeinden und vieles mehr findest du unter www.ejst.at

Lieber doch das andere Gegenteil?! Gerade jetzt? Gerade jetzt. Krass. |ob|

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MA UP DATE 2015 mit Burkhard vom Schemm Einigen ist er noch von Take Mak 2014 in bester Erinnerung, andere haben ihn bereits bei der EJ-Tagung erleben können: Burkhard vom Schemm ist Jugendarbeiter mit Leib und Seele und war schon in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Derzeit leitet er das JULE, ein offenes Jugendhaus des CVJM in Hamburg.

Kindererlebnistag zu den Seligpreisungen Am 24. Jänner trafen sich in Elixhausen (Sbg. nördl. Flachgau) circa 20 Kinder und zehn Mitarbeitende, um in die Seligpreisungen Jesu einzutauchen: Mittels Lieder, eines Theaterstückes, verschiedener Stationen und vier Workshops gelang dies auf eindrückliche Weise. Am Nachmittag konnten sich die Eltern davon im Rahmen einer Familienandacht überzeugen und gleich selbst mitmachen.

Als ein sichtbares Ergebnis des Tages entstanden vier Bilder, die nun durch die verschiedenen Kirchen und Predigtsstationen der Gemeinde „wandern“ werden.

Auch andere Gemeinden haben schon Interesse an diesem Thema für einen Kindertag geäußert. Kontakt: Doris Hofstötter (0699/188 775 69) oder Oliver Binder

We own the night… Erstmals – oder jedenfalls erstmals seit ewigen Zeiten – wird es eine OSTERNACHT für Jugendliche und junge Erwachsene im Raum Salzburg geben: Jesus lebt … oder doch nicht? Herzliche Einladung zu einer Osternacht der anderen Art: Samstag, 4. April 2015, 21.00 Uhr – wir halten inne Ostersonntag, 5. April 2015, 5.30 Uhr – wir feiern Auferstehung, anschließend Osterfrühstück Wo? Evangelische Pfarrgemeinde Hallein, Davisstraße 38, 5400 Hallein Es besteht die Möglichkeit, in den Räumen der Pfarrgemeinde zu übernachten – in diesem Fall bitte Schlafsack und IsoMatte mitbringen! Kosten entstehen nicht.

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Wer aus den Salzburger Gemeinden teilnehmen möchte, melde sich bitte über die jeweilige Pfarrgemeinde an. Alle Auswärtigen wenden sich bitte an Susanne Kreuzberger-Zippenfenig (0699/188 775 98), Halleiner Gemeindepädagogin.

Er kommt zum MA UP DATE 2015 nach Innsbruck, um uns - bezahlte und unbezahlbare JugendmitarbeiterInnen – zu fragen: „Welche Werte willst du vertreten?“ – „Wie siehst du die Teilnehmenden?“ – „Wie möchtest du auftreten und wahrgenommen werden?“ – „Wie kann dein Glaube/ Zweifel Gestalt gewinnen?“ – „Was lebst du wie vor?“ – „…und wir als Team?!“ Mit welcher Haltung wir einander im Team und den teilnehmenden Jugendlichen begegnen ist uns oft nicht bewusst, aber entscheidend. So lautet der Seminartitel: "Haltung!" in der Jugendarbeit Wir nehmen uns 24h Zeit, um daran zu arbeiten, zu spielen, zu hirnen. Denn: „Wenn wir Jugendarbeit machen – dann als ganze Person. Wenn wir im Team arbeiten – dann kommt es auf dich an.“ Neugierig geworden? Wann: 24./25.04.15, 17-17 Uhr Wo: Innsbruck Haus Marillac Wer: PfarrerInnen, Kinder-/Jugendreferent., GemeindepädagogInnen, RULehrerInnen, Unbezahlbare MitarbeiterInnen ab 15 Jahren, … Preis: € 60,–/30,– (im MABP) Etc.: MABP: 2 Bildungstage Anmeldung bis 10.04.2015: online unter http://ejst.ejoe.at/ejst-mitmitarbeiterinnen/seminare-fortbildungen/ ma-up-date.htm oder per mail an office@ejst.at


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Kinderschutz-Module für ejst-MitarbeiterInnen Die Kinderschutzrichtlinie der EJÖ sieht vor, dass sich EJ-Mitarbeitende in den nächsten Jahren in einem mindestens acht Stunden umfassenden Seminar zu Fragen des Kinderschutzes fortbilden lassen. In unserer Diözese haben sich bislang fünf MultiplikatorInnen diesbezüglich ausbilden lassen. (siehe unten) Folgende Seminarformen können nun durch diese angeboten werden: nn 1 x 8-stündig an einem Samstag nn 2 x 4-stündig; abends nn 2 x 3- und 1 x 2-stündig; abends Die Seminare umfassen folgende Themen: nn Gewalt und sexuelle Gewalt nn Täter und Opfer nn rechtliche Aspekte nn Distanz und Nähe nn Fallbeispiele nn Krisenplan nn Prävention nn Selbstverpflichtung Es ist möglich, Seminare in einer Gemeinde durchzuführen oder sich regional zusammen zu schließen. Mitarbeitende können sich aber auch bei einem entsprechenden Angebot anderer Anbieter qualifizieren lassen (Hazissa, ECPAT, kath. Jungschar Diözese Salzburg,…). Auch bietet die ejst Fachtagungen gemeinsam mit anderen Organisationen an, wie z.B. am 14.03.2015 in Innsbruck (ab 18 Jahre). Für Mitarbeitende, die das MABP besuchen, zählt das Kinderschutz-Seminar als 1 MABP-Modul. Interessierte Gemeinden/EJs können sich an eineN der Kinderschutz-MultiplikatorInnen wenden: nn Sarah Aster, Innsbruck nn Oliver Binder, Innsbruck nn Edith Holzinger, Kufstein nn Susanne Kreuzberger-Zippenfenig, Hallein nn Petra Schindlegger, Bruck/Ggl Weitere Informationen finden sich unter www.ejst.at.

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ej kärnten-osttirol > Godly Play Aufbruch zu einer „Theologie der Kindheit“ die auch uns gut tut im Kindergottesdienst in St. Ruprecht in Kärnten

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wölf Kinder sind heute da – nach einer persönlichen Begrü-

kommt – mit all dem was ihn gerade beschäftigt. Und es ist Raum

ßung sitzen wir am Boden im Kreis. Alle haben es sich auf

dafür – ein Geschenk, das die Kinder gerne annehmen und das

Sitzpölstern gemütlich gemacht. Es ist ungewöhnlich still – ver-

uns Erwachsene ermutigt.

sunken fast – langsam – friedlich – doch bedeutungsvoll und schön. Alle sind bereit, tief in die Erzählung einzutauchen. Mit

Godly Play ist von der Überzeugung geleitet, dass sich Gott in

einfachen Materialien gestalten wir eine biblische Erzählung, ein

jedem Menschen erfahrbar machen will. Godly Play begleitet zu

Gleichnis, eine Glaubensgeschichte oder einen Ablauf aus dem

einer Haltung spielerischen Entdeckens und tiefen Staunens. Im

kirchlichen Leben in schlichten Szenen. Eine Sandlandschaft,

Prozess des Vorbereitens, Erzählens, Staunens, Spielens und Fei-

einfache Figuren,... werden langsam aber bestimmt, bewegt. Die

erns erleben wir die Kinder als selbständige junge Menschen, de-

Erzählerin ist selbst der Geschichte „ganz nah“ – ihre innere Hal-

nen Gott ganz individuell begegnet.

tung ist wichtig. Sie lässt sich durch die Erzählung herausfordern,

Die Kinder erwerben Fähigkeiten mit Hilfe derer sie ihre Hö-

berühren, stellt sich Fragen und bleibt offen für die Antworten.

hen und Tiefen, den Sinn und das Geheimnis ihres eigenen Le-

Die Kinder haben die Möglichkeit den Prozess der Einheit mitzu-

bens ausdrücken können. Die Kinder dürfen im Godly Play den

gestalten. Während der Erzählung wird es meist sehr ruhig – die

Raum biblischer – religiöser Erfahrung, auf der ihnen innewoh-

Kinder sind mit überzeugender Aufmerksamkeit dabei.

nenden spielerischen Art, erkunden und gestalten.

Welcher Teil der Geschichte hat mit mir zu tun? Welcher Teil berührt mich? Im anschließenden Ergründungsgespräch ist ausreichend Raum für eigene Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen,....

Die Pädagogik von Godly Play knüpft an wesentliche Einsichten Maria Montessoris und ihrer Schülerin Sofia Cavaletti an. „Hilf mir es selbst zu tun“ ist ein Leitgedanke – und dem kindlichen frei gewählten Spiel (fast würde ich sagen göttlichem Spiel)

Danach wird’s lebhaft – jedes Kind findet sich eine Tätigkeit –

wird dabei viel Raum und Zeit gegeben. Das bedeutet auch, die

jedes Kind spielt – spielt mit der biblischen Geschichte, die wir

Kinder finden eine „vorbereitete Umgebung“ vor, die ihnen in

gesehen, gefühlt, gehört und erlebt haben. Dabei begleiten wir

Freiheit ermöglicht, schöpferisch zu werden. Was dabei ge-

sie liebevoll – ohne zu werten. Und … wir feiern ein Fest. Wir fei-

schieht, sich womöglich verändert oder bewegt - darüber kön-

ern mit einem Lied, Segen und Gebet und dazu gehört auch ein

nen wir nur staunen und es dankbar annehmen. Staunen über

kleines Festmahl mit Getränk und Keksen.

die unendlichen Möglichkeiten jedes einzelnen Kindes – und

Diese und noch viel mehr Erfahrungen haben wir Mitarbeite-

uns dabei selber verändern lassen.

rInnen im Kindergottesdienst nach Godly Play jetzt schon häu-

Weiterführendes

fig gemacht. Eine Einheit vorzubereiten „kostet uns viel“ – doch der Lohn ist schön für uns alle. Wir entdecken mit den Kindern gemeinsam die Tiefe, Kreativität, Spiritualität, Wertschätzung, Wahrheit und Liebe der biblischen Geschichten – jeder so, wie er gerade

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www.godlyplay.de Bücher von Jerome W. Berryman – herausgegeben von Martin Steinhäuser


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Vorübergehender Abschied aus der Jungen Gemeinde Nach einer spannenden, manchmal stressigen, immer wieder herausfordernden, aber vor allem lustvollen Zusammenarbeit der EJ Kärnten-Osttirol mit der Jungen Gemeinde verabschieden wir uns vorübergehend von unserer Doppelseite. Grund dafür ist der Abschied von Diözesanjugendreferentin Kirsten Kemmerer. Sobald die Stelle wieder besetzt ist, werden auch die zwei Seiten (oder mehr) wieder mit den unterschiedlichsten Beiträgen gefüllt.

„Mit Jesus in einem Boot!“ So lautet das Motto des 3. Kinderkirchentages in Kärnten / Osttirol am 20. Juni rund um die Evangelische Kirche am Stadtpark Villach. Nach einem gemeinsamen Auftakt um 10.00 Uhr mit den Kids forever sind unsere jungen Gäste eingeladen, sich an verschiedenen Stationen auszuprobieren, auszutoben, Spaß zu haben, Neues zu entdecken, Freundschaften zu schließen… Dabei stehen Sport, Spiel, Kreativität und vieles mehr auf dem Programm. Abschluss und Höhepunkt bildet ein Musical mit den Kids forever, bevor es um 16.00 Uhr wieder nach Hause geht. Eingeladen (Eintritt: frei) sind alle Kinder im Volksschulalter, und wir freuen uns auf einen ereignisreichen Tag!

Die Evangelische Jugend Kärnten / Osttirol sucht zum 1. September 2015 eine/n Jugendpfarrer/in oder eine/n Jugendreferent/in (Vollzeit – befristet auf 6 Jahre – mit der Möglichkeit der Verlängerung) Das Wirken der Evangelischen Jugend Kärnten / Osttirol gestaltet sich unter dem Leitbild „glauben – begegnen – wachsen – unterstützen“ in der Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinden der Diözese. Zu Ihren Aufgaben gehören: Organisation und Durchführung von diözesanen Veranstaltungen und Freizeiten – vor allem im Bereich der Konfi-Arbeit nn Beratung und Präsenz in den Pfarrgemeinden vor Ort und deren Vernetzung in den Regionen nn Begleitung und Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen nn Bürotätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit nn Mitarbeit in den Gremien und Kooperation bei Veranstaltungen auf gesamtösterreichischer Ebene nn

Sie haben eine abgeschlossene fachtheologische Ausbildung und Ordination ins Pfarramt (Jugendpfarrer/in) oder eine abgeschlossene religionspädagogische Ausbildung (Jugendreferent/in). Wir wünschen uns eine aufgeschlossene Persönlichkeit, die nn vertraut ist mit der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, nn im Umgang mit Mitarbeiter/innen zur

nn

biblischen Verkündigung kreativ motiviert, teamfähig, musikalisch und flexibel ist und Kompetenz im Umgang mit modernen Medien hat.

Wir bieten: die Möglichkeit, persönliche Arbeitsschwerpunkte zu setzen, nn Unterstützung durch ein Team von ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, nn Entlohnung nach gültigem Kollektivvertrag für geistliche Amtsträger/innen bzw. kirchlicher Mindestgehälterverordnung Stufe V für Jugendreferenten/ innen, nn Büro- und Lagerräumlichkeiten und nn Unterstützung bei der Wohnungssuche und Wohnkostenzuschuss. nn

Fragen und Ihre Bewerbung richten Sie bis zum 31. März 2015 an: Evangelische Superintendentur c/o Evangelische Jugend Kärnten / Osttirol Italienerstraße 38, 9500 Villach Per Email: ej-kaernten@evang.at Telefonisch unter 0664/22 759 22 an Magnus Petutschnig (Vorsitzender) Telefonisch unter 0699/188 77 205 an Kirsten Kemmerer (Stelleninhaberin) Wir freuen uns auf Sie!

Sarah Johanna Nicole zwischen Fundament und Verarschung… „Also Leute, verarschen kann ich mich selbst!“ Nein, damit meine ich nicht euch! Damit meinte eine sehr engagierte und ausgezeichnete Religionslehrerin ihre Klasse, als es mal wieder besonders hoch herging. Die Antwort der Klasse? Haltet euch fest: „Ja, aber wir können’s besser!“ Ich selbst habe eine ähnliche Erfahrung gemacht – nur andersrum: Als sehr verunsicherte und über die Maßen schüchterne Schülerin war mir eines sofort anzusehen: „Fertig machen kann ich mich selbst.“ Die Antwort meiner grausamen Religionslehrerin, die sie nie laut ausgesprochen hätte: „Aber ich kann es besser!“ Ich hatte bei ihr im 5. und 6. Schuljahr einen 4er im Zeugnis – in Religion… Glücklicherweise aber änderten sich die Zeiten und ich durfte andere Erfahrungen sammeln: Im 9. und 10. Schuljahr hatten wir eine Religionslehrerin bei der es um Fragen des Lebens ging, Entscheidungen, die im Leben anstehen können, unter welchen Aspekten sollten sie getroffen werden, was spielt eine Rolle im Leben, was bedeutet Leben…? Viele Themen aus anderen Fächern wurden aufgegriffen. Ich erinnere mich an meine Begeisterung für die Einblicke, die wir aus dem damals relativ neuen Feld der Genetik im Biologieunterricht bekamen. Bei Frau S. wurde die andere Seite der Medaille beleuchtet. Und als in der Parallelklasse ein Mädel schwanger war und sich für das

Kind entschied, während die ganze Schule der Meinung war, sie hätte besser mal abgetrieben, hat Frau S. mit uns darüber gesprochen. Hier erlebte ich einen Religionsunterricht, der die fundamentalen Fragen des Lebens behandelt (nicht beantwortet) hat. Vielleicht nicht direkt als Fundament, aber als DER Stammbereich gilt der Religionsunterricht an einer Schule in Villach und erhält damit eine besondere Wertschätzung. An und für sich eine geniale Einstellung und sie deckt sich mit meinen positiven Erfahrungen (s.o.). In Frage stellen möchte ich dann aber: Was bleibt, wenn man jenen Gegenstand, der als einziger Gegenstand den Stamm bildet, abwählen kann? Und warum ist ein Gegenstand, der für eine Schule als Stamm gilt, an anderen Schulen eindeutig am Ende der Fächerliste angesiedelt? Ich habe keine Antwort… Schließen möchte ich mit folgendem Gedanken – wohl wissend, dass der Religionsunterricht eigentlich keinen glaubensbildenden Auftrag hat, was ich jedoch in Zeiten der immer geringeren religiösen Bildung durch das Elternhaus in Frage stellen möchte: „Leben kann ich allein.“ „Das mag schon sein, aber mit Gott geht es besser!“ In diesem Sinne: Lasst euch begleiten und seid herzlich gegrüßt Eure Sarah Johanna Nicole

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Sommerfreizeit der EJ Niederösterreich …wie ein Baum der am Wasser gepflanzt ist… 18. bis 25. Juli 2015 @ Alter Pfarrhof in Hollenstein/Ybbs Du bist… …zwischen 12 und 15 Jahre alt ? …gerne draußen in der Natur ? und möchtest… …bei Action und Abenteuer dabei sein? …Gemeinschaft erleben? …neue Menschen kennen lernen? Perfekt! Wir werden… …Abseilen …Baden im Strandbad …Wandern …Workshoppen …Singen und Andachten feiern

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Was erwartet Dich? Spielen Kreativsein Slacklinen ums Lagerfeuer sitzen Schnitzeljagen Hängebrücke bauen und vieles mehr! Für weitere Infos schick bitte ein E-Mail an: simmer@evang.at Anmeldeschluss: 30. April 2015 Kosten: 200,– € exkl. An- und Abreise


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When I met you in the summer…

Pferderennen, Bodyguard, Papiermodeschau …Größter Fan, Theaterschule und Safaripark hießen einige der Spiele, welche die Teilnehmenden beim zweiten Teil der Spielpädagogikschulung in Mödling kennen lern-

ten. Ging es beim ersten Teil im Herbst um Spiele für draußen, standen nun Indoorspiele, welche mit wenig oder gar keinem Material zu spielen sind, im Mittelpunkt.

Erneut leitete und begleitete Spielpädagoge Michael Gruber-Schilling die 25 Teilnehmenden durch den Tag. Neben dem Methodentraining selbst kamen auch der Spaß und die Begegnung mit Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Pfarrgemeinden nicht zu kurz. Dass neben dem Wissen um die Regeln eines Spiels auch ein Blick auf die richtige Anleitung und Spielgeschichte, auf die Zielgruppe und das Spielziel geworfen werden sollte, stellte ebenfalls ein wesentliches Thema dar. Das positive Feedback der ersten Schulung und Erzählungen aus der praktischen Umsetzung des Gelernten zeigt: Spielen ist wichtig und hat seine Zeit! Die EJNÖ bietet auf Anfrage auch Spielpädagogikschulungen in einzelnen Gemeinden oder Gemeindeverbänden an. Anfragen bitte an Jugendpfarrer Michael Simmer simmer@evang.at red

Neuer Konfi-Tag in NÖ Erfreulicherweise finden heuer zwei Konfirmandentage in Niederösterreich statt. Neben dem bewährten Konfi-Tag Süd der Südbahnregion am 25.4.15 kommen (fast) alle anderen KonfirmandInnen zum Konfi-Tag Krems powered by EJNÖ. Am 11.4.15 heißt es dann einen Nachmittag den Blick über die Gemeindegrenzen werfen und andere 14-jährige Evangelische kennen lernen und gemeinsame Zeit zu verbringen.

NÖ Kirchentag in DER GARTEN TULLN

Ruhm, Ehre & Wanderpokal Hallenfußballturnier der EJ NÖ Rund 60 SpielerInnen, vier Mitarbeitende, zwei SchiedsrichterInnen und ein relaxter Hallenwart stellten die Rahmenbedingungen für ein spannendes und lustiges Hallenfußballturnier der Evangelischen Jugend NÖ dar. Am 28. Februar kamen Teams aus St.Aegyd/Traisen, Mödling, Wr. Neustadt, Purkersdorf, St.Pölten und dem Laura-Gatner­Haus aus Hirtenberg in der Sporthalle der MilAk Wr. Neustadt

zusammen. Es ging um Ruhm, Ehre, den Wanderpokal und vor allem um Körbe voller Süssigkeiten. Einige Spieldetails: Das Heimteam aus Wr.Neustadt erreichte­ trotz niedrigstem Altersschnitt ­den vierten Rang. Die Topfavoriten aus dem Laura­ Gatnerhaus mussten sich im Finale dem Sensationsteam aus Mödling geschlagen geben. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim Volleyball­Turnier im Herbst!

An einem besonderen Ort findet der NÖKirchentag 2015 statt. Die Garten Tulln öffnet ihre Tore – besser gesagt einen Spezialeingang – für die BesucherInnen des heurigen Festes. Unter tausende andere BesucherInnen mischen sich (hoffentlich viele) hunderte Evangelische. Wie immer veranstaltet die EJNÖ gemeinsam mit der Pfarrgemeinde vor Ort das Kinder- und Jugendprogramm. Ein spannendes Programm im Gartengelände und in der Tullner Au erwartet euch. Weitere Infos auf ejnoe.ejoe.at Druck gefördert durch das Landesjugend­ referat NÖ

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News und Termine der Bundesjugendvertretung (BJV) Mitdenken. Mitreden. Mitbestimmen.

Jugendgedenkmarsch Mauthausen

Kostenlos bestellen: Buch „Geraubte Kindheit“

Auf der Dialog-Plattform des Strukturierten Dialogs werden Vorschläge von jungen Menschen aus ganz Österreich gesammelt und diskutiert. Die Fragen drehen sich in diesem Jahr um das Thema "Gemeinschaft mitgestalten! Aber wie?" Gesucht werden Ideen zu konkreten Maßnahmen wie Aktivitäten, Zuständigkeiten, Regeln und Gesetze. Auf der Dialog-Plattform sieht man, welche Vorschläge bereits eingebracht wurden. Die Statements können bewertet und diskutiert werden. Junge Menschen zwischen 13 und 30 Jahren können dabei auch selbst Ideen einbringen. Link: www.strukturierter-dialog.at

2015 jährt sich zum 70. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager. Am 10. Mai 2015 findet die diesjährige Gedenk- und Befreiungsfeier im ehemaligen KZ Mauthausen statt. Der Schwerpunkt ist diesmal dem Thema „Zwangsarbeit und Steinbruch” gewidmet. Auch 2015 wird es einen eigenen Jugendgedenkmarsch unter Beteiligung der BJV und unterschiedlicher Kinder- und Jugendorganisationen geben. Die BJV stellt aus Wien einen kostenlosen Transfer für Mitgliedsorganisationen zur Verfügung.

Das von der BJV herausgegebene Buch „Geraubte Kindheit“ widmet sich der Situation von Kindern und Jugendlichen im Nationalsozialismus aus verschiedenen Gesichtspunkten: von Wegbereitungen für den Nationalsozialismus über verschiedene Ausgangslagen, die Kinder und Jugendliche unter dem NS-Regime hatten, bis zu jungen Menschen als Systeminvolvierte, Opfer oder Mitglieder von Widerstandsbewegungen. Die Mitgliedsorganisationen der Bundesjugendvertretung können das Buch kostenlos bestellen unter office@bjv.at

Weitere Infos gibt es auf der BJV-Website www.bjv.at in der Rubrik Termine.

Gesellschaftsklimatag

RM Wird in dieser FO Den wesentlichen Fragen im Leben nachgehen, nach Antworten suchen und daraus n einen Beruf mache

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LE T Z TM A LI G angeboten!

LEHRAMT FÜR EVANG. RELIGION AN PFLICHTSCHULEN INSTITUT FÜR AUSBILDUNG RELIGION

Am 24. April 2015 organisiert das Gesellschaftsklimabündnis den alljährlichen Gesellschaftsklimatag. Dabei setzen verschiedene Organisationen ein Zeichen für ein gelungenes und vielfältiges Zusammenleben. Alle Infos, wie ihr als Person oder Organisation mitmachen könnt, gibt es auf http://gesellschaftsklima.at/Tag2015.html

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Lehramt für Evangelische Religion an Pflichtschulen

6-semestriges Studium mit akademischem Abschluss „Bachelor of Education“ an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems in ökumenischer Trägerschaft Berufsbegleitendes Angebot KONTAKT und individuelle Beratung: Dagmar LAGGER T +43-699 188 770 21 M dagmar.lagger@kphvie.ac.at

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Alle Infos zur Bundesjugendver­ tretung und laufend aktuelle Termine: www.bjv.at

Erratum KPH WIEN/KREMS 1180 Wien Severin Schreiber-Gasse 1-3

In der letzten "jungen gemeinde" wurde der Beitrag zum Ökumenischen Kinderweltgebetstag in Kitzbühel irrtümlich Gundula Hendrich zugeschrieben. Der Text stammt jedoch von Peter Ziermann. Die Redaktion bedauert den Irrtum.


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Schenk ein Lächeln

„Bild dir nix ein“

Terrorismus egal mit welchem Hintergrund, Hetze, Extremismus, Antisemitismus, Islamophobie, Christenverfolgung, Buddhistenverfolgung, Ausgrenzung, Rassismus, Anschläge, Politische Verfolgung, Schuldzuweisungen – Wir sagen STOPP!!! Die Anschläge von Paris bergen eine große Gefahr für unsere Gesellschaft. Es wäre fatal, jetzt nur von der Gewalt an sich zu sprechen, ohne aufzuzeigen, wodurch sie entsteht! Wenn wir es jetzt nicht schaffen, den gesellschaftlichen und kulturellen Dialog in den Vordergrund zu rücken, schreitet der Entfremdungsprozess unaufhaltsam fort. Die Aktion "Schenk ein Lächeln" soll unserer Meinung nach auch das Pflichtgefühl jedes und jeder Einzelnen stärken, den eigenen Beitrag zur Integration zu leisten. Die Reaktionen nach den Anschlägen in Paris hätten weltweit nicht unterschiedlicher sein können. Sie reichten von tiefer Betroffenheit bis hin zu Hass, Hetze und Generalverdacht. Aber genau dieser Weg von Hass zu Generalverdacht ist der falsche Weg! Nach diesen Ereignissen ist es noch wichtiger als je zuvor, dass wir als Gesellschaft zusammenrücken. Das wollen wir als Jugendorganisationen vormachen und ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen. Wir lassen uns weder von denen spalten, die Extremismus und Terror verbreiten wollen, noch von denen, deren Ideologie Rassismus und Hetze predigt. Wir sind die Jugend! Wir sind nicht nur die Gegenwart, wir sind die Zukunft! Wohl alle in der Gesellschaft wünschen sich eine gute Atmosphäre und ein friedliches Zusammenleben. JedeR kann dazu einen Beitrag leisten. Deshalb setzen wir den ersten Schritt, indem wir jedem Menschen ein Lächeln schenken. Denn Lächeln ist ja bekanntlich ansteckend. Egal welche politische Gesinnung, welche Religion, Weltanschauung, sexuelle Orientierung oder welche Herkunft ein Mensch hat – eine Freundschaft beginnt immer mit einem Lächeln.

Die ‚Leuchtturmveranstaltungen’ der EJ in Österreich im Jahr der Bildung 2015

Unterstützungorganisationen der Aktion: Muslimische Jugend Österreich Katholische Jugend Österreich (KJÖ) Evangelische Jugend Wien (EJ Wien) Katholische Jungschar Österreich Österreichischer Pfadfinderbund Junge Generation in der SPÖ (JG) Junge Volkspartei Wien (JVP) Junge liberale NEOS (JUNOS) Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ) Österreichische Bundesjugendvertretung (BJV)

Die Evangelische Kirche in Österreich bringt im heurigen Jahr der Bildung unter dem Motto "Du stellst meine Füße auf weiten Raum" (Psalm 31, 9b) ihre Position zum Thema "Bildung" und die Möglichkeit der Horizonterweiterung zum Ausdruck. Wir unterstützen dieses Vorhaben sehr gerne und haben daher einige österreichweite EJ-"Leuchtturmveranstaltungen" unter dem Titel "bild dir nix ein" in Vorbereitung und möchten zugleich unser vielfältiges Bildungsangebot in einem größeren Umfeld zeigen. Jetzt, wo du das Heft liest, waren schon ein paar Veranstaltungen – vielleicht warst du ja dabei – einige kommen noch, schau doch einfach mal vorbei… Oder schau auf www.ejoe.at/ejbildung/bild-dir-nix-ein.html" für den aktuellen Stand.

Alle Infos zum Jahr der Bildung innerhalb der Evangelischen Kirche in Österreich findest du hier: www.bildungundreformation.at Zwei „bild dir nix ein“-Veranstaltungen waren schon. Zum Beispiel der Konfi-Tag "Bild dir nix ein!" der EJ Salzburg-Tirol am 1. März oder der Ki-Go-MA-Tag "Ich habe einen Plan" der EJ Wien am 7. März. Und das kommt noch: Am 26. April findet der Diözesanjung­ schartag "Wir g’hörn z’samm." der EJ OÖ im Martin-Luther-Heim in Lichtenberg bei Linz statt, und ist für Kinder von sieben bis 13 Jahre gedacht. Der Tag bildet einen gezielten Brückenschlag. Auf vier Säulen steht die Brücke: Burschen und Mädchen spielen, singen, sporteln und machen sich daran, kniffelige Probleme zu lösen. Ein Afrika Kids4Kids Projekt wird inhaltlich mitgeteilt und finanziell unterstützt. Und last but not least. Eine OÖ-weite emotionale Bindung wird befeuert. Obendrein wird

ein Riesen Bild Puzzle gemeinsam zu einem großen Ganzen zusammengestellt. Am 4. Juni dann der NÖ Kirchentag der EJ Niederösterreich in Tulln an der Donau. Es wird einen Familien- und Jugendgottesdienst geben, Spiele- & Abenteuerprogramm in der Garten Tulln und Tullner Au. Speziell ausgerichtet für Kinder von sieben bis zwölf Jahre und Jugendliche 13+. Die EJ Kärnten-Osttirol veranstaltet am 20. Juni für Kinder im Volksschulalter in der evangelischen Kirche im Stadtpark in Villach ihren Kinderkirchentag „Mit Jesus in einem Boot!“. An verschiedensten Stationen kann dabei gesportelt, gespielt und gestaltet werden. Unter dem Thema "Mit Jesus in einem Boot" sind die jungen Gäste eingeladen, sich auszuprobieren, neue Talente zu entdecken, Freundschaften zu schließen und jede Menge Spaß zu haben. Den krönenden Abschluss des Tages bildet ein Kindermusical mit den Kids forever. Den Abschluss der „bild dir nix ein“ Veranstaltungsreihe bildet das gesamtburgenländische Konfievent „I-Burg 3.0“ vom 24. bis 27. September auf Burg Finstergrün. Dieses Konfievent bildet den Auftakt des neuen Konfijahres. Über 100 Konfirmand*innen aus mehreren burgenländischen Pfarrgemeinden kommen dabei auf Burg Finstergrün zusammen, lernen, erleben und feiern gemeinsam. Das Programm wird durch das Leitungsteam erarbeitet, die Materialien für sämtliche Aktionen bereitgestellt. Als Unterstützung für die Gemeindeteams werden seitens der EJB junge, ehrenamtliche Mitarbeiter*innen bereitgestellt.

Impressum Medieninhaberin und Herausgeberin: Evangelische Jugend Österreich. Redaktion: Oliver Binder, Thomas Dasek, ­ Karin Kirchtag, Johannes Modeß, Birgit Roitner-Schobesberger. Ständige Mitarbeiter: Joachim Hoffleit. Schlussredaktion und Produktion: Thomas Dasek. Alle: 1050 Wien, Hamburgerstr. 3/2. OG, Tel. 01/317 92 66, Fax: 01/317 92 66/16, E-Mail: jg@ejoe.at. Fotos: Artner (18), ejnoe (25), ejst (20), epd/Uschmann (1, 2, 4, 6, 7), ­ fotolia (11), Kretz (15), Meyer-Wagerl (18), ntoy/photocase (19), Orendi (20), Perko (14, 17), pip/photocase (19), ­ pixabay (3, 20), privat (12, 20), Selke (22), Tiefengraber (24), Layout: Arno Dudek, www.maas.at. Hersteller: Evang. Presseverband. Offenlegung: Informationen aus dem und für den Bereich evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Erscheint viermal jährlich. Einzelpreis € 1,45. Bankverbindung: Raiffeisenlandesbank NÖ, IBAN: AT90 3200 0000 0747 4059, BIC: RLNWATWW.

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2.-7.: EJ Reise zum DEKT, Stuttgart

14.: Wahl DJR OÖ, Wels INFO

INFO EJÖ

EJ Oberösterreich

14.: Schulung „Musik im KiGO“, Villach INFO

INFO

27.-29.: Osterseminar für Freizeitmitarbeiter*innen, Veitsch

EJ Salzburg/Tirol

21.: Seminar “Sing a New Song!”, Kufstein INFO

EJ Steiermark

EJ Kärnten/Osttirol

20.: Kinderkirchentag, Kitzbühel INFO

INFO EJÖ

EJÖ Burg Finstergrün

20.: Kinderkirchentag – „bild dir nix ein“, Villach INFO

EJ Wien

27.-29.: TakeMAK „Wertgeschätzt“, Bad Aussee

INFO

EJ Wien

19.-22.: Action-Erlebnis-Sicherheit, Burg Finstergrün

EJ Niederösterreich

24.: Seminar New Games „Multi-Kulti Tänze & Spiele“, 1050 Wien INFO

14.: EJW-Volleyballturnier, Wien Prater Jesuitenwiese INFO

EJ Kärnten/Osttirol

21.: DJR NÖ, St. Pölten INFO

EJ Niederösterreich

12.-14.: Wahl JURÖ, Salzburg INFO EJÖ

EJ Salzburg/Tirol

20.-22.: Konfifreizeit, Rojachhof INFO

4.: NÖ Kirchentag – „bild dir nix ein“, 10-17h, Tulln INFO

EJ Kärnten/Osttirol

14.: Fachtagung zum Kinderschutz, Innsbruck INFO

Juni

EJ Salzburg/Tirol

28.: Diözesanvolleyballturnier OÖ, Linz

April

INFO

EJ Oberösterreich

Juli

4.-5.: Osternacht von und mit Jugendlichen, Hallein INFO

EJ Salzburg/Tirol

3.-5.: „j-motion 2015 – Reif für die Insel“, Salzburg

11.: DJR K-Ot, St. Ruprecht INFO

INFO

EJ Kärnten/Osttirol

Sommerfreizeiten der EJ www.sofrei.at

11.: Konfitag, Krems INFO

EJ Salzburg/Tirol

EJ Niederösterreich

11.: Evangelischer Ball Wien mit Jugend-Disco, 1130 Wien INFO

EJ Wien

14.: DJR Wien, 1050 Wien INFO

EJ Wien

24.: Konfitag-Süd INFO

EJ Niederösterreich

24.-25.: MA UP DATE “Haltung! In der Jugendarbeit”, Innsbruck INFO

26.: Diözesanjungschartag OÖ „Wir g’hörn z’samm“ – „bild dir nix ein“, GIS INFO

EJ Oberösterreich

INFO EJÖ

01/317 92 66, 0699/188 77 095, office@ejoe.at, www.ejoe.at INFO

26.: Gemeindefest mit Kinderprogramm, Kufstein INFO

Kontaktinfos

EJ Salzburg/Tirol

EJ Salzburg/Tirol

EJÖ Burg Finstergrün

0699/188 77 074, info@burg-finstergruen.at, www.burg-finstergruen.at INFO

EJ Burgenland

0699/188 77 150, ej.bgld@ejoe.at, http://ejbgld.ejoe.at

Mai 10.: Jugendgedenkmarsch, MauthausenInfo: EJÖ INFO EJÖ

30.: Seminar „MABP 1: Finale“, Wörgl INFO

EJ Salzburg/Tirol

INFO

EJ Salzburg/Tirol

EJ Kärnten/Osttirol

04242/241 31-23, 0699/188 77 205, ej.kaernten@ejoe.at, http://ejkt.ejoe.at INFO

EJ Niederösterreich

02742/733 11-13, 0699/188 77 323, ej.noe@ejoe.at, http://ejnoe.ejoe.at INFO

EJ Oberösterreich

0732/772 51 51, 0699/188 77 441, ejooe@aon.at, http://ejooe.ejoe.at INFO

EJ Salzburg/Tirol

0699/188 77 551, office@ejst.at, www.ejst.at INFO

EJ Steiermark

0316/822 316, 0699/188 77 605, ej-stmk@evang.at, www.believa.at INFO

EJ Wien

01/587 31 42, 0699/188 77 879, ej.wien@ejoe.at, http://ejw.ejoe.at

P.b.b. Verlagspostamt 1090 Wien, Erscheinungsort Wien Österreichische Post AG/Sponsoring.Post, Nicht retournieren Postzulassungsnummer: GZ 02Z032645

31.: Kinder-/Jugendprogramm beim Diözesanfest (GAF), Salzburg-Auferstehungskirche

INFO


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