VALTELLINA Rock - Klettergärten

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CAMILLA CERRETTI

VALTELLINA rock

Klettergärten

Sportklettern und Trad in den Tälern Valmasino, Valmalenco, Val Gerola, Bassa und Alta Valle

EDIZIONI VERSANTE SUD | COLLANA LUOGHI VERTICALI | CLIMBING


Erste Ausgabe Januar 2021 ISBN 978885547 0216 Copyright © 2020 VERSANTE SUD – Milano (I), via Longhi, 10. Tel. +39 02 7490163 www.versantesud.it Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, der elektronischen Speicherung, der Vervielfältigung und der teilweisen oder gänzlichen Bearbeitung.

Umschlag Camilla Cerretti, Savonarola, Sperone degli Gnomi, Val di Mello (© Giovanni Ongaro) Texte

Camilla Cerretti

Skizzen

Chiara Benedetto

Übersetzung

Ursula Oberrauch

Landkarten

Chiara Benedetto. © Mapbox, © Open Street Map

Symbole

Tommaso Bacciocchi

Layout

Chiara Benedetto

Druck

Press Grafica s.r.l. – Gravellona Toce (VB), Italien

Null Km

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Ein “hausgemachter” Kletterführer!

Von lokalen Autoren, die das Klettern in diesem Gebiet vorantreiben. Was heißt das? Gesünder und mehr Inhalt, weil gemacht von lokalen Kletterern. Genauso wie die Bio–Tomaten vom Bauern nebenan? Richtig! Unverfälscht und hausgemacht. Lokale Autoren können nur von Vorteil sein für jeden Kletterer: – Sie haben die neusten Informationen. – Sie konzentrieren sich nicht nur auf die bekanntesten Spots. – Sie investieren den Erlös in neue Klettergärten. Lokale Autoren können nur von Vorteil sein für das Gebiet: – Sie veröffentlichen nur das, was auch veröffentlicht werden darf. – Sie unterstützen die einzelnen Ortschaften. – Sie stehen in enger Verbindung mit der lokalen Realität.

Hinweis

Klettern ist ein potenziell gefährlicher Sport und geschieht immer auf eigene Gefahr. Alle Hinweise in diesem Führer beruhen auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuell waren. Es wird empfohlen, sich vor der Begehung einer Route über den aktuellen Stand zu informieren.


Null Km

Von lokalen Autoren, die das Klettern in diesem Gebiet vorantreiben

2% der Einnahmen aus dem Verkauf dieses Führers wird in Material für Erschließungen und Sanierungen investiert

CAMILLA CERRETTI

VALTELLINA rock

Klettergärten

Sportklettern und Trad in den Tälern Valmasino, Valmalenco, Val Gerola, Bassa und Alta Valle

EDIZIONI VERSANTE SUD


Vorwort Das Alpental Valtellina ist Teil der italienischen Region Lombardei und grenzt im Norden an die Schweiz. Es verläuft parallel zum Alpenhauptkamm und wird von dem Fluss Adda durchzogen: auf der orografisch rechten Seite liegen die westlichen Rätischen Alpen, auf der linken die Orobischen Alpen. Dank der besonderen Lage des Tals, stoßen wir innerhalb weniger Kilometer auf verschiedene Gesteinsarten: Granit im Val Masino, Kalkstein im Alta Valle (oberes Valtellina), Gneis und Schiefer im unteren und mittleren Valtellina, Serpentin im Val Malenco und Verrucano im Val Gerola. Wir befinden uns in einem Gebiet, in dem es noch viel zu entdecken gibt, wo neben weltweit bekannten Klassikern wie dem Sasso Remenno im Val Masino oder dem Klettergarten Zoia im Val Malenco noch jede Menge Platz für neue Linien ist, auf mehr oder weniger bekannten oder bisher noch gar nicht in Betracht gezogenen Felsen. Die wichtigsten Protagonisten sind dabei mit Sicherheit die lokalen Kletterer, allen voran Simone Pedeferri, die die bereits existierenden Klettergärten instand halten und jedes Jahr neue Sektoren und Routen auf höchstem Niveau erschließen. Das Valtellina bietet also eine breite Auswahl an Klettermöglichkeiten und man kann frei nach Laune, Wetter, Schwierigkeiten, Psycho-Anspruch, Kletterstil und Zustiegslänge entscheiden. Dieser Kletterführer will in Hinblick auf die einzelnen Routen möglichst vollständig sein, egal, ob es sich hierbei um Sport- oder Tradrouten handelt und egal, ob bequem zugänglich oder fern ab der Zivilisation. Daneben werden in wenigen Fällen auch Mehrseiltouren aufgelistet, aber nur, wenn es sich dabei um eingebohrte Plaisir-Routen handelt und sie sich in einem Klettergarten mit kurzen Sportrouten befinden. Dieses Buch wendet sich nicht nur an den klassischen Klettergarten-Kletterer, der auf der Suche nach kurzen Zustiegen und Hakenabständen ist, sondern auch an Abenteuerfreunde, die sich über wilde Natur, entlegene Orte und kaum bekannte Linien freuen. Wer auf der Suche nach sicheren Klettergärten mit entspannten Hakenabständen, einfachen Graden, bequemen Zustiegen und für Kinder geeigneten Wandfüßen ist, hat im Valtellina die Qual der Wahl: das sind zum Beispiel der Klassiker Sasso Remenno, Sassello, Castelvetro, Castelli oder Migiondo. Schwierige Routen dagegen gibt es überall im Val Masino, nennenswert hier sind die Nordwand des Sasso Remenno, Strombix, Formaggino, Grotta del Ferro, oder im Val Malenco in den Klettergärten Zoia, Prese, Terrazza, und im Alta Valtellina in den Klettergärten Isolaccia, Discarica Abusiva, Crap de la Tureglia. Für Trad-Fans gibt es im Val di Mello viel zu tun, hier gibt es zahlreiche Risse, Schuppen, Verschneidungen, die komplett oder teilweise selbst gesichert werden müssen. Für diese Routen braucht man in den meisten Fällen bereits Erfahrung, das entsprechende Material und die Fähigkeit, die Situation in Hinblick auf das eigene Können richtig abschätzen zu können, denn einen Teleskopstab für Friends und Nuts gibt es noch nicht, bis jetzt zumindest...Auch im Val Masino gibt es einige Trad-Juwelen, wie beispielsweise der Riss von BUDINO in der Westwand des Sasso Remenno, AMPLESSO DI FARFALLE am Masso del Ripetitore, MISSIONE AFRICA (kann trotz der BH auch komplett clean geklettert werden) im Sektor Missione Africa, LA SIGNORA DEL TEMPO und LA SIGNORA DEL TAMPAX im Tempio dell’Ende, LA CREPA DEL BAMBA im Sarcofago und BOROTALCO im Sektor Dimore degli Dei. Zu guter Letzt ist da noch die Kategorie „Old but Gold“, für alle die auf der Suche nach Klettergeschichte und Routen sind, die heute vielleicht wegen ihres Stils aus der Mode sind und von der Masse ignoriert werden, wie etwa die typischen Reibungsplatten des Val Masino. Diese Kletterer gehören nicht zwangsweise zur Kategorie Senior, im Gegenteil, einige sind noch sehr jung, davon zeugen auch die Interviews mit Luca Schiera und Niccolò Bartoli. Für sie gehören auch Bregolana, die Platten des Giardino und Alkekengi zu den Top-Klettergärten: hier werden die Hakenabstände lang und der Herzschlag schneller... Und so ist dieser Führer ein bisschen wie ein Kochbuch, bei dem man sich das Gericht je nach den gewünschten Zutaten aussuchen kann, um einen gelungenen Klettertag erleben zu können.

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Camilla Cerretti, Falesia di Alba (© Paolo Sartori)

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Verzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Verzeichnis und Karte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Verzeichnis nach Ausrichtung . . . . . . . . . . 10 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Ein bisschen Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . 14 Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Gebrauchsanweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Die Grade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Umrechnungstabelle Schwierigkeitsgrade 28 Bibliographie - Internet . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Legende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Liebe auf die erste Platte . . . . . . . . . . . . . 34

BASSA VALTELLINA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

01. Pilasco (lo Scivolo) . . . . . . . . . . . . . . . . 02. La Colmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03. Sirta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04. Fusine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Giorgio Piasini_Scintilla . . . . . . . . . . . . . .

05. La Sassella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06. Cràp de la Nona . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07. Ponte - Falesia del Sole . . . . . . . . . . . . 08. Chiuro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09. Castelvetro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

40 42 48 54 61 62 66 76 78 80

VAL GEROLA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

10. Gerola Alta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Cristian Candiotto_Cinghio . . . . . . . . . . . . 98

11. Pescegallo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 12. Denti della Vecchia . . . . . . . . . . . . . . . 102

VAL MASINO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 PIANA DEL REMENNO . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 13. Lo Scivolo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 14. Il Sasso . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

Paolo Marazzi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206

27. Brachiosauro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 CAPE FEAR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

28. Il Sarcofago . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29. Dimore degli Dei . . . . . . . . . . . . . . . . . 30. Placche del Gardino . . . . . . . . . . . . . . 31. Alkekengi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

212 214 216 218 Luchino und die Platte . . . . . . . . . . . . . . 222 32. Mosquito Coast . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

VALLE DEI BAGNI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33. Il Diamantoide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34. Placche della Bregolana . . . . . . . . . . 35. Massi dei Tornanti . . . . . . . . . . . . . . . 36. Masso del Belvedere . . . . . . . . . . . . . PREDAROSSA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37. Predarossa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Massimo “Vigneron” Bruseghini . . . . . . .

47. Pareti dello Zoia . . . . . . . . . . . . . . . . .

Mirko Masè . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

48. 49. 50. 51.

17. Il Ripetitore . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 18. Strombix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 19. Masso della Iris . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 IRIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182

20. Falesia del Tornante . . . . . . . . . . . . . . 184 Niccolò Bartoli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186

226 228 230 234 238 240 242

VALMALENCO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248

38. Valdone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39. Sasso del Curlo . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40. Falesia di Alba . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41. Massi di Senevedo . . . . . . . . . . . . . . . 42. Parete dei Fili . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43. Falesia delle Prese . . . . . . . . . . . . . . . 44. Falesia del Ciafer . . . . . . . . . . . . . . . . 45. La Terrazza . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46. Vertigine Orizzontale . . . . . . . . . . . . .

THUNDER ROAD . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 Simone Pedeferri . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

15. Il Pesgunfi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 16. Il Formaggino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160

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VAL DI MELLO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 21. Grotta del Ferro . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 22. Sperone Mark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 23. Missione Africa . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 24. Trapezio d’Argento - Tempio dell’Eden 198 25. Sperone degli Gnomi . . . . . . . . . . . . . 202 26. Brontosauro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204

GOODBYE VIBRATION . . . . . . . . . . . . . . .

Deposito Inerti . . . . . . . . . . . . . . . . . . Parete della Diga . . . . . . . . . . . . . . . . Rocca del Bignami . . . . . . . . . . . . . . . Val Poschiavina . . . . . . . . . . . . . . . . . . Scerscen, das Serpentin-Labor . . . . . . .

250 254 256 260 262 264 266 268 272 276 280 290 292 296 300 302 310

ALTA VALTELLINA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312

52. Fusine – Val Belviso . . . . . . . . . . . . . . 314 53. Castelli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 316


54. Crap del Düch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55. Vernuga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56. Migiondo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57. Sasc del Torc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58. Maǧión di Raśàa . . . . . . . . . . . . . . . . . 59. Sasso de la Martolera . . . . . . . . . . . . 60. Discarica Abusiva . . . . . . . . . . . . . . . . Matteo De Zaiacomo_Giga . . . . . . . . . . .

61. Crap de la Tureglia . . . . . . . . . . . . . . . 62. Lares Vecc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63. Calar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64. Forni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

318 320 328 340 342 344 346 350 354 358 362 366

65. Bagni Vecchi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66. Cancano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67. Sasso Garibaldi . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68. Corno del Caprone . . . . . . . . . . . . . . . 69. Isolaccia - Crap de Scegn . . . . . . . . . 70. Malga Trela . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71. Val Pila . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72. Li Crapena . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73. Fopel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74. Crap Neir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75. Placca dei Vagabondi . . . . . . . . . . . . .

372 380 384 386 388 402 404 406 408 412 414

Mirko Masè, Formaggino (© Paola Magni + Dario Ballabio)

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50 42

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62 60

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Verzeichnis nach Ausrichtung NORD 04. Fusine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 06. Cràp de la Nona . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 12. Denti della Vecchia . . . . . . . . . . . . . . . 102 16. Il Formaggino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 18. Strombix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 23. Missione Africa . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 32. Mosquito Coast . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

OST 01. Pilasco (lo Scivolo) . . . . . . . . . . . . . . . . 40 08. Chiuro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 15. Il Pesgunfi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 19. Masso della Iris . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 36. Masso del Belvedere . . . . . . . . . . . . . 238 43. Falesia delle Prese . . . . . . . . . . . . . . . 264 46. Vertigine Orizzontale . . . . . . . . . . . . . 272 48. Deposito Inerti . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292 74. Crap Neir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412

SÜD 05. La Sassella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 07. Ponte - Falesia del Sole . . . . . . . . . . . . 76 09. Castelvetro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 20. Falesia del Tornante . . . . . . . . . . . . . . 184 21. Grotta del Ferro . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 22. Sperone Mark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 24. Trapezio d’Argento - Tempio dell’Eden . 198 25. Sperone degli Gnomi . . . . . . . . . . . . . 202 26. Brontosauro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204 27. Brachiosauro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 28. Il Sarcofago . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 29. Dimore degli Dei . . . . . . . . . . . . . . . . . 214 30. Placche del Gardino . . . . . . . . . . . . . . 216 31. Alkekengi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218 33. Il Diamantoide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 34. Placche della Bregolana . . . . . . . . . . 230 35. Massi dei Tornanti . . . . . . . . . . . . . . . 234 38. Valdone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250

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40. Falesia di Alba . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44. Falesia del Ciafer . . . . . . . . . . . . . . . . 45. La Terrazza . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53. Castelli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54. Crap del Düch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55. Vernuga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56. Migiondo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59. Sasso de la Martolera . . . . . . . . . . . . 60. Discarica Abusiva . . . . . . . . . . . . . . . . 61. Crap de la Tureglia . . . . . . . . . . . . . . . 62. Lares Vecc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65. Bagni Vecchi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66. Cancano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67. Sasso Garibaldi . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69. Isolaccia - Crap de Scegn . . . . . . . . .

256 266 268 316 318 320 328 344 346 354 358 372 380 384 388

WEST 02. La Colmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 03. Sirta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 11. Pescegallo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 17. Il Ripetitore . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 47. Pareti dello Zoia . . . . . . . . . . . . . . . . . 280 49. Parete della Diga . . . . . . . . . . . . . . . . 296 52. Fusine – Val Belviso . . . . . . . . . . . . . . 314 57. Sasc del Torc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 340 63. Calar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362 68. Corno del Caprone . . . . . . . . . . . . . . . 386 70. Malga Trela . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402

Mehrere 10. Gerola Alta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 13. Lo Scivolo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 14. Il Sasso . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 37. Predarossa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 39. Sasso del Curlo . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254 41. Massi di Senevedo . . . . . . . . . . . . . . . 260 42. Parete dei Fili . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262 51. Val Poschiavina . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302 58. Maǧión di Raśàa . . . . . . . . . . . . . . . . . 342 64. Forni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 366


Fabio Bellotti, Goldfinger, Masso di Goldrake (Š Bogna Sudolska)

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Danksagung Ich möchte allen danken, die mich bei dieser Arbeit unterstützt haben: Giovanni Ongaro, Simone Pedeferri, Mirko Masè, Davide Spini, Paolo Marazzi, Luca Schiera, Luca Tenni, Luca “Bubu” Salvadori, Giacomo Casiraghi, Simone Porta, Fabio Salini, Luca Maspes, Matteo De Zaiacomo, Maximiliano Piazza, Ivan Pegorari, Matteo Pavan, Michela Scieghi, Ricky Branchi, Caterina Bassi, Martino Quintavalla, Nicola Ciapponi, Daniele Bianchi, Giacomo Regallo, Bogna Sudolska, Matteo Colico, Stefano Cadregari und die Jungs der Colmen, Niccolò Bartoli und seine Crew aus dem Valmasino, Fabrizio Paindelli, Giacomo Rovida, Giacomo Meneghello, Luca Silvestri, Christian “Cinghio” Candiotto, Carlo Mazzoleni, Michele Comi, Augusto Rossi, Giorgio “Scintilla” Piasini, Silvia Salice, Alberto Allevi, Giuseppe “Popi” Miotti, Chicco Fanchi, Rudy Colli, Mario Bradanini, Valentina Porro, Eraldo Meraldi, Luigi Zen, Paolo Sartori, Clemente Pozzi, Marco Bermejo, Ricky Felderer, Giuseppe Bianchetti, Martina Cislaghi. Ich danke Stéphanie Frigière, Pietro Biasini, Matteo Bernasconi und Matteo Pasquetto, dafür, dass sie alle, auf ihre Art und Weise, eine große Inspiration für mich waren. Ich danke dem Verlag Versante Sud, dafür, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, dieses Buch zu realisieren und mir ausreichend Zeit gewährten, um alles Notwendige Material aufzutreiben und zu bearbeiten. Ich danke der Firma Crazy Idea für die Ausstattung einiger Kletterer bei den Fotoshootings. Und zu guter Letzt danke ich Angelica Chiozza und Gian Fossati, dass sie mich bei allen meinen Projekten unterstützt haben. Pietro Biasini, Tormenton, Formaggino (© Camilla Cerretti)  

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Stéphanie Frigière, La Crepa del Bamba, Sarcofago, Val di Mello (© Giovanni Ongaro)

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Ein bisschen Geschichte Das Valtellina und insbesondere das Val Masino gehören zu den ersten Orten in Italien, an denen sich das freie Klettern entwickelt hat und an denen die Messlatte der Schwierigkeiten immer höher gelegt wurde, von der ersten 8a bis hin zur heutigen 9a. Bis in die Mitte der 70er Jahre wurde am Sasso Remenno und in Klettergärten wie La Sirta, Lassella und Isolaccia nur im alpinistischen Stil geklettert: die Linien wurden mit Felshaken erschlossen, die sowohl zur Sicherung als auch zur Fortbewegung dienten, und Sinn und Zweck des Ganzen war die Vorbereitung für die ganz hohen Wände. Die Idee des freien Kletterns, so wie wir es heute kennen, verdankt seinen Ursprung dem Alpinisten Paul Preuss, der im Jahr 1912 die Möglichkeit einführte, eine Linie auch ohne Verwendung von künstlichen Hilfsmitteln zur Fortbewegung klettern zu können. Danach griffen die stärksten Alpinisten nur bei nicht absicherbaren Abschnitten auf dieses Konzept zurück und nutzten die Haken, um zwischen zwei frei gekletterten Sequenzen zu rasten. Wirklich konkret wurde das Konzept des freien Kletterns aber erst in den 60er Jahren, als John Gill den Blickwinkel komplett verschob: von den hohen Wänden hin zu den Felsblöcken und kleinen Klettergärten. Auf der gleichen revolutionären Welle schwammen auch in Italien zwei große Bewegungen: der sogenannte „Nuovo Mattino“ im Valle dell’Orco und der „Sassismo“ im Val Masino. Sie revolutionierten auch in Italien die Herangehensweise an das Klettern und die Beziehung zum Fels. „Diese Jungs fanden, dass in die Berge gehen nicht das Ergebnis eines Duells zwischen Männern, oder zwischen Supermännern, sein sollte, sondern vielmehr eine persönliche, freudebringende und spontane Erfahrung, bei der jeder frei ist, neue Möglichkeiten zu suchen, um sich selbst auszudrücken. Der Sassismo war ein Moment großer Provokation, der Zerstörung, Suche und Vorschläge. Die erste Provokation war es, einen neuen Spielplatz zu suchen: so weit entfernt wie nur möglich von jenem, der von Konkurrenz und organisiertem Heldentum geprägt war, den damaligen Idealen der Vorgängergeneration. Die Wahl fiel auf ein Terrain, das genauso einfach zu finden war, wie es in den Augen des offiziellen Alpinismus unnütz war: die Felsblöcke. Auf diesen Blöcken entdecken diese jungen Kletterer das spielerische Klettern, die Freude, zu spüren, wie sich der Körper mit seinen Bewegungen an die verschiedenen Situationen anpasst, das Klettern, ohne dabei Spuren zu hinterlassen, genauso, wie es Spinnen, Ameisen, Affen oder andere Tiere schon immer gemacht haben. Es war eine sehr kreative und lustige Zeit: die schweren und umständlichen Bergstiefel, die zu einem Kletterstil fernab von Natürlichkeit und Spontanität zwangen, wurden verbannt und die Felshaken, die seit Jahrzehnten das unbestrittene Werkzeug waren, um hässliche und unlogische Wände zu bezwingen, wurden auf ein Minimum reduziert und von den „weicheren“ und „ökologischeren“ Nuts und Friends ersetzt.“ Auszug aus „Mellomito“, J.Merizzi, edizioni VEL 2013. Im Fahrwasser des tatkräftigen Ivan Guerini legten Persönlichkeiten wie Antonio Boscacci, die Brüder Merizzi und Popi Miotti den Grundstein für das, was sich dann in den Granitwänden des Val Masino und im ganzen Valtellina entwickeln sollte. Ab den 80ern nimmt das Sportklettern dann richtig Aufwind und Kletterer wie Daniele Pigoni, Paolo Cucchi, Enrico Fanchi, Roberto Bianchini, Martin Scheel und Beppe Dallona erschließen und rotpunkten die ersten Routen im Val Masino. Nennenswert sind mit Sicherheit die Linien von Daniele Pigoni, großer Künstler und sehr starker Kletterer, der mehr als alle anderen die schwierigsten Möglichkeiten zwischen den Griffen und Tritten dieser Felsen erkennen konnte. Hier spiegeln sich Jahre des Experimentierens und Erfahrungen in Frankreich, England und Amerika in der Herangehensweise an den Fels in Italien wieder. Aber nicht nur im Guten, zu den nega-

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Crazy Store Castione - Via Nazionale, 67/C 15


Ein bisschen Geschichte

tiven Einflüssen gehörte das Verbessern oder Einschlagen von Griffen, was zum Glück keinen großen Erfolg hatte und heute als das gesehen wird, was es ist: Vandalismus und nichts anderes. Parallel dazu entwickelt sich im oberen Valtellina (Alta Valtellina) eine starke alpinistische Aktivität, die zu den ersten Linien im Klettergarten Isolaccia noch vor Beginn der 80er Jahre führte. Die Protagonisten dieser Bewegung sind Renato Casarotto, Sergio Pozzi, Duilio Strambini, Ferruccio Cavazzi, Maurizio Zappa und die Gruppe der Zollbeamten aus Bormio. Ihre Besteigungen im klassischen Stil und oftmals technisch gekletterten Schlüsselstellen machten den Übergang in die Phase des Sportkletterns, das sich ab den 80ern entwickelt. Die Protagonisten dieser Zone sind auch heute noch zum Teil sehr aktiv, darunter Luigi Zen, Adriano Greco, Giordano Senini, Eraldo und Fabio Meraldi, Luca Pozzi, Gianluca Olcelli und viele weitere. Im folgenden Jahrzehnt erschließen Rudy Colli, Richard Colombo, Aldo Rovelli, Christian Gianatti, Simone Pedeferri und Sergej Shaferov neue Linien, unglaublich schön und ebenso schwierig: sie sind auch heute noch Bezugspunkt in Hinblick auf hohes Niveau. Im gleichen Zeitraum werden auch im Valmalenco neue und extreme Routen eingerichtet und frei geklettert, Protagonist hier ist Massimo „Vigneron“ Bruseghini in den Klettergärten des Zoia. Die Kletter-Community wächst weiter und immer neue Sektoren und Klettergärten entstehen in jeder Ecke des Valtellina, und auch heute werden neue Routen und sogar ganze Sektoren erschlossen. Neben dem stets superaktivem Simone Pedeferri machen sich verschiedene junge Kletterer gerade einen Namen, sie wiederholen die extremsten Routen und sind oft damit beschäftigt, neue Routen zu erschließen (Trad und Sport) oder sanieren und putzen bereits vorhandene Sektoren. Zu ihnen gehören Luca Schiera, Paolo Marazzi, Matteo De Zaiacomo, Luca Tenni, Luca Salvadori, Caterina Bassi, Martino Quintavalla und viele weitere. Einige von ihnen arbeiten bereits an neuen Sektoren, die in der nächsten Auflage dieses Führers einen Platz bekommen werden... Simone Pedeferri, Grotta del Ferro, Val di Mello (© Richard Felderer)  

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Simone Pedeferri, Strombix (Š Camilla Cerretti)

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Logistik ZUGANG Die meisten hier beschriebenen Gebiete sind sehr bequem zu erreichen, da die Infrastruktur in den letzten Jahren verbessert wurde und die Anfahrtszeiten damit um einiges kürzer wurden. Das Valtellina liegt in der Provinz von Sondrio und es gibt verschiedene Möglichkeiten, es zu erreichen; die Gebirgspässe bilden das Tor zum Tal, das seit jeher eine Transitmöglichkeit zwischen den angrenzenden Regionen diente. Wir können es als „Herz der Alpen“ bezeichnen, denn es grenzt an vier Provinzen der Lombardei, zwei Provinzen der Region Trentino-Südtirol und an die Schweiz. Um genau zu sein, muss man dazu sagen, dass es sich bei Valtellina und Valchiavenna um zwei unterschiedliche Täler handelt; dass sie trotzdem gemeinsam unter dem Namen Valtellina geführt werden, liegt vielleicht daran, dass sie beide zu Provinz Sondrio gehören. Dieses Buch bezieht sich auf das Territorium des Valtellina, von Colico bis Livigno. Die Berge in diesem Gebiet gehören zu den Rätischen und Orobischen Alpen, die weitere zahlreiche Täler beherbergen. MIT DEM AUTO INS TAL Von Süden (von Mailand): ab Lecco auf der Schnellstraße Lecco-Colico bis nach Trivio di Fuentes: hier führt eine Staatsstraße ins Valchiavenna (SS36 dello Spluga) und eine ins Valtellina (SS38 dello Stelvio). Ab Como erreicht man das Valtellina über die Strada Statale Regina, die in Dubino endet, wo die Täler Valtellina und Valchiavenna abzweigen. Wer aus dem Engadin kommt, der erreicht über den Grenzübergang von Piattamala schnell Tirano. Livigno erreicht man über den Forcola Pass (2315 m), und nicht weit davon entfernt liegt der Berninapass und der Tunnel nördlich des Gallo Sees. Von Bergamo aus gelangt man über den Passo San Marco (1991 m) nach Morbegno. Von Brescia aus fährt man durch das Valcamonica bis zum Arpica Pass (1176 m), oder vom Tonale Pass, hinter dem die Region Trentino beginnt, bergab nach Edolo. Ab dem Tonale Pass kann man auch bis nach Ponte di Legno, weiter zum Gavia Pass (2621 m) und bis nach Santa Caterina Valfurva, nicht weit entfernt von Bormio. Eine letzte wichtige Zugangsmöglichkeit ist das Stilfser Joch (2757 m) wenn man über Bozen und Südtirol anreist. Die Passstraße führt hinab bis nach Bormio. Man sollte jedoch beachten, dass die meisten dieser Passübergänge im Winter gesperrt sind. MIT DEM ZUG INS TAL Ab Mailand kann man mit dem Zug bis nach Lecco und ab hier weiter durch das Valtellina mit Endstation in Tirano, die wichtigsten Haltestellen sind Morbegno und Sondrio. In Tirano kommt außerdem der Berninaexpress an, eine tolle Touristenattraktion, bei der man spektakuläre Aussichten auf der Fahrt durch das Engadin genießen kann. MIT DEM FLUGZEUG INS TAL Die am besten gelegenen Flughafen sind Mailand (Linate und Malpensa) und Bergamo (Orio al Serio). UNTERKUNFT Das ganze Valtellina ist bei Touristen aller Art sehr beliebt, egal ob Sommer oder Winter. Es gibt daher zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten, B&B, Camping, Hütten, Hotels und Agriturismi. Besonders empfehlenswert sind die sogenannten „agriturismi“, landwirtschaftliche Höfe, in denen man

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Bruno Mottini, Isolaccia (© Roby Trabucchi)

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Logistik

übernachten kann und die typische Küche genießen, sowie lokale Produkte probieren und kaufen kann. Freies Campen ist meist verboten, bei Wohnwagen und Busse dagegen (wenn nicht anders ausgeschildert) gibt es normalerweise keine Probleme, vorausgesetzt, man verhält sich respektvoll (keine Vordächer, Tische, keinen Müll hinterlassen etc.). Auf jeden Fall sollte man beim Parken stets vorsichtig sein, kein Privatgelände versperren oder kritische Situationen provozieren, um Probleme mit den Anwohnern zu vermeiden. WETTER Für die Wettervorhersage empfehlen sich folgende Seiten, vor allem bei unsicherer Wetterlage... https://www.arpalombardia.it/Pages/Meteorologia/Previsioni-e-Bollettini.aspx www.3bmeteo.com/ www.ilmeteo.it/ Glaubhafte Vorhersagen für das Valtellina gibt es außerdem auf folgenden Schweizer Seiten: https://www.meteosvizzera.admin.ch/ www.rtsi.ch/meteo Wer die Wetterbedingungen in Echtzeit kontrollieren will, kann auch die Webcams der verschiedenen Ortschaften zurückgreifen.

Giacomo Regallo, Eclissi, Sasso Minato (© Bogna Sudolska)  

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Paolo Marazzi, Olcelli Extention, Discarica Abusiva (Š Camilla Cerretti)

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Logistik

NÜTZLICHE NUMMERN UND ADRESSEN TOURISTENINFORMATION MORBEGNO Piazza M. Bossi, 7/8 Tel.: +39 0342 601140 E-Mail: info@valtellinamorbegno.it Web: www.valtellinamorbegno.it VAL MASINO Loc. S. Martino Tel.: +39 0342 641117 Mobi.: + 39 3343999708 E-Mail: info@valmasino.info Web: www.valmasino.info VAL GEROLA Via Nazionale 5, Gerola Alta Tel.: +39 3938644223 E-Mail: info@valgerolaonline.it Web: www.valgerolaonline.it APRICA Corso Roma, 150 Tel.: +39 0342 746113 E-Mail: info@apricaonline.com Web: www.apricaonline.com GROSIO Via Visconti Venosta Tel.: +39 346 7270827 / 0342 841228 E-Mail: iatgrosio@valtellinaturismo.com TEGLIO Piazza S. Eufemia, 6 Tel.: +39 0342 782000 E-Mail: iatteglio@valtellinaturismo.com TIRANO Consorzio Turistico Media Valtellina Via M. Quadrio, 11 Tel.: +39 0342 705 568 / Fax: +39 0342 701 236 E-Mail: info@valtellinaturismo.com Web: www.valtellinaturismo.com CHIESA IN VALMALENCO Loc. Vassalini Tel.: +39 0342 451150 E-Mail: info@sondrioevalmalenco.it Web: www.sondrioevalmalenco.it

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SONDRIO Piazza Campello, 1 c/o Palazzo Pretorio Tel.: +39 0342 526299 E-Mail: turismo@comune.sondrio.it Web: www.visitasondrio.it BORMIO Via Roma, 131/B Tel.: +39 0342 903300 E-Mail: info@bormio.eu Web: www.bormio.eu LIVIGNO Plaza Placheda- Via Saroch, 1098 Tel.: +39 0342 977800 E-Mail: info@livigno.eu Web: www.livigno.eu SONDALO Via Verdi, 2/A Tel.: +39 0342 801816 E-Mail: info.sondalo@bormio.eu Web: www.sondaloturismo.it VALDIDENTRO Piazza IV Novermbre, 1 Tel.: +39 0342 985331 E-Mail: info.valdidentro@bormio.eu Web: www.bormio.eu VALDISOTTO Via Roma, 55 Tel.: +39 0342 950166 E-Mail: info.valdisotto@bormio.eu Web: www.visitvaldisotto.it VALFURVA Piazza Magliavaca Tel.: +39 0342 935544 E-Mail: info.valfurva@bormio.eu Web: www.santacaterina.it BERGRETTUNG 112 POLIZEI 113 FEUERWEHR 115 NOTRUF 118 WER DIE AUTORIN KONTAKTIEREN WILL: Camilla Cerretti E-Mail: camilla.c1984@gmail.com


Paolo Marazzi, Gemellao Ao-Ao, Sasso Remenno Südwest (© Paolo Sartori)

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Gebrauchsanweisung Der Kletterführer ist in fünf Makro-Gebiete aufgeteilt: Bassa Valtellina (unteres Valtellina), Val Gerola, Val Masino, Valmalenco und Alta Valtellina (oberes Valtellina). Aufgrund der Ausmaße des Gebiets war es unmöglich, auch die Multipitch-Routen zu beschreiben, es werden jedoch alle Klettergärten und Sektoren mit Einseillängen aufgelistet, egal ob Sportroute oder Trad. Die einzige Ausnahme sind Multipitch-Routen, die die Fortsetzung einzelner Routen bilden und eine vergleichbare Absicherung aufweisen. Jedes Makro-Gebiet hat ein eigenes Kapitel, an dessen Anfang eine allgemeine Beschreibung und eine Karte mit allen beschriebenen Sektoren steht. Für jeden Sektor werden die technischen Charakteristiken, Zugänge und einzelne Informationen zu den Linien angegeben. Bei einigen Klettergärten, vor allem bei den wichtigeren und historisch relevanten, wurden neben den Schwierigkeiten und der Beschreibung auch die Namen der ersten Rotpunkt-Begehung (RP) angegeben. Außerdem wird bei Trad-Routen das nötige Material und der Grad der Sicherungsmöglichkeiten angegeben. Viele der Trad-Routen aus den 90er Jahren entstanden mit der englischen Bewertung, beigetragen dazu hat vor allem Hart Grit und der damals dazu erschienene Film. Das führte dazu, für alle schwer abzusichernden Trad-Routen die englische Bewertung zu benutzen; meist wurden diese Linien nur vom Erschließer und vielleicht ein paar verrückten Wiederholern begangen. Wie dem auch sei, es wurden schließlich all diese schwer zu verstehenden Grade in die französische Skala übersetzt, mit dem Buchstaben R und einer Skala von 1 bis 5 für die objektive Gefährlichkeit, die sich auf die generelle Absicherbarkeit der Route und die Art und Weise des Sicherns bezieht. Wenn dieser Grad höher als R2 ist, dann sollte man auf jeden Fall sehr vorsichtig sein, einen Helm aufsetzen und sehr gut die Situation abschätzen. In dem Führer findet ihr außerdem Seiten zu den wichtigsten Protagonisten des Tals und ihre Geschichten. Dank ihnen kommen wir dem Leben zwischen den Felsen des Valtellina ein Stückchen näher: bezwungene Routen, Blickwinkel und Gedankengänge, von denen man Lust bekommt, diese Felsen selbst zu berühren und zu klettern. Giacomo Regallo, Gemellao Ao-Ao, Sasso Remenno Südwest (© Bogna Sudolska)  

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Clemente Pozzi, Isolaccia (Š Giacomo Meneghello)

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Die Grade Bei den Trad-Routen steht neben dem Schwierigkeitsgrad der Buchstabe R, der den Grad der möglichen Absicherung angibt:

DIE BEWERTUNG DER ABSICHERUNG S1

Absicherung mit Bohrhaken wie im Klettergarten. Der Abstand ist nie größer als 3-4 Meter zwischen den Haken. Potentielle Sturzlänge beträgt höchstens ein paar Meter und Sturz ist ohne Folgen!

R1

Leicht abzusichern, mit guten und zahlreichen Zwischensicherungen! Sehr wenige zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt wenige Meter und Sturz ist ohne Folgen!

S2

Größerer Hakenabstand mit zwingenden Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt höchstens 10 Meter und Sturz hat keine Verletzungen zur Folge!

R2

Mittelmäßig abzusichern, mit guten, aber weniger Zwischensicherungen! Zwingende Kletterpassagen zwischen den Sicherungspunkten. Potentielle Sturzlänge beträgt höchstens ein paar Meter und Sturz ist ohne Folgen!

S3

Großer Hakenabstand mit meist zwingenden Kletterpassagen. Der Abstand kann auch größer als 5 Meter sein, daher lange Stürze aber ohne schwere Folgen!

R3

Schwer abzusichern, mit nicht immer guten und weit entfernten Zwischensicherungen! Lange zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt maximal 7-8 Meter und Sturz kann Verletzungen zur Folge haben!

S4

Sehr großer Hakenabstand über 7 Meter mit zwingenden Kletterpassagen. Sturz kann Verletzungen zur Folge haben!

R4

Schwer abzusichern, mit schlechten oder unzuverlässigen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten würden! Lange zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt bis zu 15 Meter mit der Möglichkeit, dass Zwischensicherungen herausbrechen und Sturz hat wahrscheinlich Verletzungen zur Folge!

S5

Sehr großer Hakenabstand über 10 Meter mit zwingenden Kletterpassagen. Sturz auf Terrassen, Bändern oder Boden hat sicherlich Verletzungen zur Folge!

R5

Schwer abzusichern, mit schlechten und unzuverlässigen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten würden! Lange zwingende Kletterpassagen. Lange Stürze sind wahrscheinlich und dass Zwischensicherungen herausbrechen. Sturz hat sicher Verletzungen zur Folge!

S6

Nur teilweise mit Bohrhaken abgesichert, weit ab von den Schlüsselstellen mit Abständen bis zu 20 Meter. Ein Sturz kann tödlich sein!

R6

Unmöglich abzusichern, außer für kurze Stellen und weit ab von den Schlüsselstellen. Ein Sturz kann tödlich sein!

Um Trad-Routen klettern zu können, muss man nicht nur das Setzen mobiler Sicherungsgeräte beherrschen, sondern auch ausreichend Material dabeihaben, um ungewollte Zwischenfälle zu vermeiden. Es empfiehlt sich also, neben dem angegebenen Material stets einen kompletten Satz Nuts und Friends (Mikro bis groß) dabeizuhaben und immer einen Helm zu tragen. Außerdem kann es nützlich sein, mit zwei Halbseilen oder Zwillingsseilen (60 m) zu klettern, das gilt für die längeren und schwieriger abzusichernden Linien.

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Paolo Marazzi, La Crepa del Bamba, Sarcofago, Val di Mello (Š Paolo Sartori)

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Umrechnungstabelle Schwierigkeitsgrade GB Mod Moderate

Diff Difficult

VDiff Very Difficult

HVD Hard Very Difficult

Sev Severe

VS

Very Severe

DEUTSCHLAND

1

I

5.1

I

2

II

5.2

II

III

5.3

III

5.4

IV

5.5

V

5.6

VI

5.7

VIIa

5.8

VIIb

16

2+ 33

4+

5a

5.9

VIIc

17

5.10a

VIIIa

18

6a

VI-

5.10b

VIIIb

19

VIIIc

5b

E3 5c 5c

6b

E5

VI

5.10c

6b

VI+

5.10d

IXa

6b+

VII-

5.11a

IXb

5.11b

IXc

5.11c

Xa

5.11d

Xb

24

5.12a

Xc

25

6c 6c+ 7a 7a+

6b

E6

6c 6c

E7 7a

E8

7a

7a

E9

7a

E10

7b

besser abzusichern

schlechter abzusichern

VIII-

22 23

5.12b

XIa

26

VIII+

5.12c

XIb

27

7b 7c

IX-

5.12d

28

7c+

IX

5.13a

8a

5.13b

29

IX+

8a+

X-

5.13c

8c 8c+

E11

VII+

21

7b+

8b+ 7a

VII

20

VIII

8b

7b

7b

15

V+

6a+

6b

14

5

5a

E4

13

5+

E2

6a

V-

12

5b

E1 6a

IV IV+

11

HVS

Hard Very Severe 5a

III+

AUSTRALIEN

V

4b

28

USA

4

4a

4b

6c

UIAA

3+

3c

HS

Hard Severe

5c

FRANKREICH

9a

X X+ XIXI

5.13d 5.14a

30 31 32

5.14b

33

5.14c

34

5.14d

9a+

XI+

9b

XII-

5.15b

9b+

XII

5.15c

5.15a


Michele Caminati, Amplesso di Farfalle, Ripetitore, Piana del Remenno (Š Camilla Cerretti)

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Bibliographie P. Masa, J. Merizzi, VAL DI MELLO. 9000 METRI SOPRA I PRATI, Egeria 1985 P. Corti, C. Zecca,VAL DI MELLO, Grafiche Stefanoni 1989 G.L. Maspes, G. Miotti, MASINO, BREGAGLIA, DISGRAZIA, Guide dalle Guide 1996 A. Gaddi, MASINO BREGAGLIA, REGNO DEL GRANITO, 2007 A. Pavan, G. Lisignoli, M. Quitavalla, VALTELLINA, VALCHIAVENNA, ENGADINA, Falesie e vie sportive, Versante Sud 2011 J. Merizzi, MELLOMITO, Edizioni Vel 2013 M. Sertori, VAL DI MELLO, Versante Sud 2014

Internet https://www.waltellina.com http://www.valdimello.it http://masinoclimbing.blogspot.com/

INTERNATIONALE BODEN-LUFT-NOTSIGNALE FÜR HUBSCHRAUBER UND FLUGZEUGE WIR BRAUCHEN HILFE Boden-Luft-Notsignale

Rotes Licht oder Leuchtsignal

Yes – Ja

Boden-Luft-Notsignale

No – Nein Rotes Aufgespanntes Stoffquadrat Rotes Quadrat 100x100cm. Kreis in der Mitte Durchmesser ca. 60cm. Weißer Ring 15cm.

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WIR BRAUCHEN KEINE HILFE


Daniele Bianchi, Rosetta Stoned, Sasso Remenno (Š Camilla Cerretti)

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Legende Schönheit

Absicherung

ÙÙÙÙ

ÙÙÙÙ

Wunderschön

Ausgezeichnet

ÙÙÙÙ

ÙÙÙÙ

Schön

Gut

ÙÙÙÙ

ÙÙÙÙ

Ganz gut

Vorsicht

ÙÙÙÙ

ÙÙÙÙ

Mittelmäßig

Diese Bewertung beeinflussen mehrere Faktoren, neben der Schönheit von Fels und Routen spielen auch Umgebung, entspanntes Ambiente und all das eine Rolle, was einen Klettergarten „wunderschön“, „schön“, „ganz gut“ oder „mittelmäßig“ machen kann. Diese Bewertung ist persönlich und subjektiv.

Sehr schlecht

Bewertung der Absicherung der Routen: 1 Stern – lässt zu wünschen übrig, wegen der langen Hakenabstände oder der Qualität der Absicherung; 2 Sterne – gut; 3 Sterne – sehr gute und sichere Absicherung; 4 Sterne - sehr kurze Hakenabstände oder besonders gut durchdachte Absicherung.

Parkplätze

Bequemlichkeit

ÙÙÙÙ

ÙÙÙÙ

Bequem

Sehr viele

ÙÙÙÙ

ÙÙÙÙ

Mittelmäßig

Viele

ÙÙÙÙ

ÙÙÙÙ

Vorsicht

Genügend

ÙÙÙÙ

ÙÙÙÙ

Selbstsicherung

Allgemeine Auskunft zur durchschnittlichen Bequemlichkeit des Wandfußes. Es ist nicht auszuschließen, dass es bei Klettergärten mit meist bequemem Wandfuß auch einzelne Routen gibt, bei denen der Sicherer sich an der Wand sichern oder auf einer kleinen Terrasse Gleichgewicht halten muss. Abkürzungen im Text/Hinweise:

Nicht ausreichend

Eine nützliche Angabe, um die Anfahrt zu planen, vor allem, wenn man mit mehreren Autos unterwegs ist. Bei wenig Parkmöglichkeiten empfiehlt sich die Anfahrt mit möglichst wenigen Autos oder gleich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

1.RP Erste Rotpunktbegehung 1.Wh Erste Wiederholung SL Seillänge BH Bohrhaken

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Besucherandrang

ÙÙÙÙ

Schwach

ÙÙÙÙ

Mittel

ÙÙÙÙ

Stark

ÙÙÙÙ

Sehr stark

Diese Ikone bezeichnet den durchschnittlichen Besucherandrang in der idealen Jahreszeit und bei idealen Wetterbedingungen.

Zustiegsdauer

Die Angabe der Zustiegsdauer zu Fuß vom Parkplatz bis zum Klettergarten oder zum ersten Sektor, auf den man stößt, bezieht sich auf die mittlere Geschwindigkeit unter Berücksichtigung des Gewichts der Ausrüstung, die man für gewöhnlich dabeihat (Seile, Rucksack, Exen, Schuhe, Wasser etc.). Die Zustiegsdauer kann je nach Wetterlage und Wegbeschaffenheit variieren. Im Spätherbst können beispielsweise Wege mit Laub bedeckt sein, was die Orientierung und die Fortbewegung erschwert. Das gleiche gilt für Pfade über offene Hänge bei brennender Hitze. Die Bewertung ist subjektiv und abhängig von vielen weiteren Faktoren, die Einfluss auf die Dauer des Zustiegs haben können.


Gestein

Das Gestein der Klettergärten in diesem Führer kann sehr unterschiedlich sein, aus diesem Grund wird für jeden Klettergarten die Gesteinsart angegeben. Diese Information hilft bei der Auswahl des Klettergartens je nach persönlichem Geschmack.

Familienfreundlich

Diese Angabe gibt keine Auskunft zur Präsenz von einfachen Routen, sondern lässt auf einen Blick erkennen, ob man sich sorgenfrei mit Kindern am Wandfuß aufhalten kann oder ob besondere Aufmerksamkeit gefragt ist. Viele Klettergärten mit vielen einfachen Routen sind oftmals nicht für Familien mit kleinen Kindern geeignet, da der Wandfuß ausgesetzt ist und der Zustieg anstrengend/gefährlich, oft herrscht Steinschlaggefahr oder die Wand liegt an einer stärker befahrenen Straße, die für die Kleinen gefährlich werden könnte.

Trad-Klettern

Hinweis darauf, ob es in dem beschriebenen Klettergarten TradRouten gibt. Bewertungstabelle zu den Trad-Routen auf Seite 26.

Regensicher

Anfänger

Diese Ikone gibt Auskunft darüber, ob der Klettergarten ideal für Anfänger oder für das „erste Mal“ im Fels ist. Die Absicherung in diesen Klettergärten ist, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, meist sicher und die Hakenabstände kurz.

QR-Code Parkplätze

Gibt Auskunft darüber, ob auch bei moderatem Regen geklettert werden kann. Es kann sein, dass ein Teil oder alle Routen trocken bleiben. Schwierigkeiten, den Parkplatz zu finden? Einfach diesen Code mit Hilfe einer der vielen verfügbaren Apps einscannen und das Navi eures Smartphones wird euch direkt zum Parkplatz führen. Alle Koordinaten stammen aus Google-Karten.

QR-Code Wandfuß

Solltet ihr trotz aller Bemühungen, den Zustieg zu den Klettergärten so klar wie möglich zu beschreiben, nicht wissen wo es lang geht oder euch verlaufen, dann könnt ihr diesen Code einscannen und die genaue Position des Klettergartens online abrufen.

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LIEBE AUF DIE ERSTE PLATTE Von Martina Cislaghi

Es liegt wohl daran, dass sich meine sportlichen Aktivitäten schon immer auf die unteren Gliedmaßen konzentriert haben, aber mit großen Überhängen, Dächern und Kopfüberkletterei bin ich noch nie so richtig warm geworden. Dazu kommt, dass mir nie jemand genau erklärt hat, wie man im Riss klettert und daher habe ich mit dieser Technik noch eine Rechnung offen. Aber es macht mir Spaß, Neues zu lernen und auszuprobieren und früher oder später werden mich auch Risse und Überhänge im Angriffsmodus erleben. Die Wahrheit ist jedoch, dass ich bereits seit meiner ersten Kletterschritte von der Platenkletterei fasziniert war. Genau, denn die Platte ist das, was du ansiehst – vor allem als Anfänger – und dich fragst: „aber wo sind denn die Griffe?“, „wo kann man denn hier klettern?“, „hier kann man wirklich klettern?“. Du schaust die Platte an und vergleichst sie dabei mit der Tafel aus Schulzeiten und kommst zu dem Schluss, dass die Wand deutlich glatter ist als die Tafel. Ein erster Grund für meine Liebe zur Platte sind die Reaktionen, die sie beim ersten Anblick auslöst: sie scheint unbezwingbar, unlesbar, unkletterbar. Die Platte hat die Macht, ihren Betrachter aus dem Gleichgewicht zu bringen, Zweifel aufkeimen zu lassen und Unsicherheit über die tatsächliche Wahrscheinlichkeit, sie klettern zu können. Gleichzeitig aber ruft sie jene, die in der Lage sind zuzuhören, sie schlägt ein Duell vor, aber nur ganz leise, sie schlägt einem nicht den Handschuh ins Gesicht, so wie es ein großer Überhang oder ein Offwidth Riss tun würde; die Platte ist diskret, sie lässt die Tür offen und lädt dich in, dich anzunähern, sie zu beobachten, zu berühren und zu entdecken, dass sie gar nicht so platt, formlos und eben ist, sondern ganz im Gegenteil, lebendig, dreidimensional und reich an Relief, ein Mosaik an wahrnehmbaren, tastbaren und greifbaren Formen für all jene, die wirklich Lust darauf haben, so ein Abenteuer in Angriff zu nehmen. Die Platte ist der George Seurat der Felsen: so wie im Pointillismus die Farben in kleinste Punkte zerteilt wurden, damit sie sich dann im Auge des Betrachters zu einem großen Ganzen zu-

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sammenfügen, so wird die Kletterei auf der Platte in kleine Kristalle und Quarze aufgeteilt, von denen jeder unerlässlich für Gesamtkomposition eines großen Kunstwerks ist. Der Plattenkletterer ist daher eine Art Hybrid aus Entdecker, Forscher und Künstler: er braucht einen besonderen Blick, mit Auge fürs Detail, die Lust, etwas entdecken zu wollen, einen neuen Blickwinkel auszuprobieren, bei dem das Kleine und Kleinste von großer Bedeutung ist. Er muss angetrieben sein, von der der Lust, zu suchen, von dem Bewusstsein, dass das Versteckte nicht unauffindbar ist, dass es nur auf jemanden wartet, der es auch entdecken will. Er muss fest daran glauben, dass das Versteckte in Wirklichkeit sichtbar ist und dass die Leere keine Leerstelle ist. Und er muss in der Lage sein, ein Ganzes zu schaffen, eine Form, er muss die Textur lieben, den Felsspat, das Material, er muss die Felsstruktur so sehr lieben, dass er in der Lage ist, auch die mikroskopisch kleinsten Teilchen zu einem traumhaft schönen Puzzle zusammenzusetzen, so wie viele Pixel zusammen das perfekte Foto schaffen. Nicht nur beim ersten Anblick und bei der Art und Weise sie anzugehen, sondern vor allem im Moment der Besteigung zeigt die Platte all ihre Besonderheiten: um sie bewältigen zu können, muss man ehrlich mit sich selbst sein, denn Kraft allein und null Technik werden dir nicht zum Sieg verhelfen. Die Platte verdreht nicht nur die räumliche Dimension (das Kleine überwiegt dem Großen), sondern auch die zeitliche: es ist das Reich eines gedehnten Zeitbegriffs, die Inkarnation der Langsamkeit, die sich manchmal ins Zeitlose verwandelt. Auf der Platte kann es keine Hektik geben, es ist nicht die Eile, die die Bewegungen vorgibt: die richtigen Strategien sind Ruhe, Beobachtung, Verlangsamung. „Werde ich es wagen, hier die größte, wichtigste, die nützlichste Regel der Erziehung kundzutun? Man muss es verstehen Zeit zu verlieren, um Zeit zu gewinnen“, wenn Rousseau jemals mit dem Klettern in Berührung gekommen wäre, dann wäre er mit Sicherheit ein Plattenkletterer! Die Uhr muss man vergessen, genauso wie das Voranschreiten der Zeit, man muss es sich


Stéphanie Frigière, Val di Mello (© Giovanni Ongaro)

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Liebe auf die erste Platte

gönnen, sich zu verlieren, zu fließen, sich dem Prozess bewusst hinzugeben, um dann in der Lage zu sein, zurückzukommen und sich wiederzufinden. Plattenklettern ist wie ein magisches Labyrinth zu durchlaufen und dabei gleichzeitig Stepptanz zu tanzen, ein leichter und heikler Tanz, bei dem der Tänzer einen Waffenstillstand mit der Schwerkraft geschlossen zu haben scheint. Es ist eine Kunst, die Originalität verlangt, die Bereitschaft zur Veränderung, Fantasie, Anpassungsfähigkeit und Kreativität. Es ist eine ästhetische und ekstatische Erfahrung, die dich komplett vereinnahmt und die all deine Sinne raubt, deinen Körper und deinen Geist: die Platte verlangt absolute und bewusste Präsenz bei dem, was du gerade tust. Es braucht Köpfchen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, auch in jene, von denen wir glauben, die nicht zu besitzen. Jeder Ausflug auf die Platte ist eine Reise in einer Art Trance und das Ankommen ist wie ein Wiedererwachen; und manchmal bis du so tief in deinen Bewegungsfluss auf dem Fels eingetaucht, dass die gar nicht klar wird, dass du am Stand angekommen bist und wie du bis dahin geschafft hast. Es ist etwas, das unmöglich scheint, auch wenn du es direkt vor Augen hast; diesen, so erinnert uns Saint-Exupery, bleibt das Essentielle jedoch oftmals verborgen. Dafür braucht man Herz und Leidenschaft, dir Trittsicherheit geben, wenn deine Beine beim Verlagern des Gewichts zu zittern beginnen. Man muss einen Dialog mit den eigenen Ängsten starten, um es weiter zu schaffen, als man es sich zugetraut hätte. Man braucht Demut, um sich der eigenen

Grenzen bewusst zu werden und Mut, um stets ein kleines bisschen weiter zu gehen. Denn eines ist sicher: auf der Platte kann man niemanden anlügen, nicht sich selbst und nicht die Wand. Man braucht transparente Gesten und Emotionen, klare Ideen und Vorhaben: erlaubt sind Zaudern, Angst und Unsicherheit, aber nur, wenn man in der Lage ist, sie beim Namen zu nennen und sie nicht überhand nehmen zu lassen. Nachdem man in sich hineingehört hat, um herauszufinden, was diese Emotionen zu sagen haben, sollte man an ihnen arbeiten und sie in Entschlossenheit, die Lust, sich auf die Probe zu stellen, und in konkrete Aktionen umwandeln; denn, um auf der Platte voran zu kommen, muss man in der Lage sein, noch weiter zu gehen. Wenn es wahr ist, dass die Platte ein besonderes Reich ist, indem Zeit und Raum anderen Gesetzen unterliegen, dann ist es genauso wahr, dass man bei der Annäherung an die Platte ein mehrdeutiges und ambivalentes Territorium betritt: die Platte ist ein Treffpunkt verschiedener Oxymora, die sich jedoch nicht gegenseitig ausschließen, sondern an diesem magischen Ort lernen, miteinander zu leben. Auf der Platte laufen Angst und Mut Hand in Hand, die Unsicherheit stößt an mit dem Vertrauen, die Genugtuung stimmt eine Hymne auf die Mühsal an, das Gewicht des Körpers löst sich in der Leichtigkeit der Bewegung auf. Es ist ein Schlagabtausch zwischen Instabilität und Gleichgewicht: diesen gilt es zu finden, beim Klettern genauso wie im echten Leben, und das Plattenklettern ist meine Meinung nach die perfekte Metapher dafür. Die Alkekengi Platte, Val di Mello (© Luca Schiera)  

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Die Platte erinnert uns an die Wichtigkeit der kleinen Dinge, sie lehrt uns, dass es einen Unterschied gibt zwischen aufsteigen und klettern, denn der Kletterer ist nicht derjenige, der darauf aus ist, so schnell wie möglich oben anzukommen oder der Erfolg mit Standplatz gleichsetzt (frei nach dem Motto „Hauptsache oben, egal wie“); er ist vielmehr derjenige, der in der Lage ist, den Prozess und alles, was zwischen Einstieg und Ausstieg liegt, zu genießen, er ist ein Ästhet, bewundert die Eleganz der Bewegung, die richtige Sequenz und Harmonie. Er ist ein Tänzer vertikaler Tänze, die ihn mit eins werden lassen mit der Wand. Die Platte erzieht uns zur Geduld, zum Respekt vor der Natur und ihrem Rhythmus – eine nasse Platte wird man nur schwer klettern können – und erinnert uns, dass wir Teil eines großen Ganzen sind, dessen Regeln und Gesetze sehr viel stärker sind als wir. Mit ihrem langsamen Rhythmus bildet sie einen Kontrapunkt zur Hektik unseres alltäglichen Lebens. Vor allem aber, lässt die Platte uns wieder zu Kindern werden, deren Blick sich noch mit Erstaunen und Verwunderung füllen kann. Es macht keinen Unterschied, wie oft du schon eine Platte geklettert hast oder ob du eine Linie schon mehrmals gemacht hast oder nicht: die Platte erneuert jedes Mal ihre Magie und präsentiert sich jedes Mal in neuem Licht. Frei nach Heraklit – der sich nach dieser Aussage in seinem Grab umdrehen und mir mein Diplom in Philosophie absprechen wird – „Placca rei“, eine Platte klettert man nicht zweimal. Nachdem ich vor ein paar Jahren ein Platten-Projekt abgeschlossen hatte, erschien es mir natürlich, ein paar Zeilen zu schreiben, die ich hier mit euch teilen möchte: „Es gibt Momente, in denen alles richtig läuft, in denen dein Körper den Fels spürt, der Kopf frei und das einzig wichtige der Augenblick ist...in diesen Momenten wirst du eins mit der leichten Brise eines Herbsttages und du fühlst dich so leicht, dass es dir scheint, fliegen zu können...es bleibt dir also nichts anderes übrig als zu klettern, alles Schwere am Boden zu lassen, immer weiter rauf in Richtung Himmel, wo das Blau über allen Dingen steht.“ Ich liebe die Platte, weil sie Vertrauen, Leidenschaft, Köpfchen und vor allem Herz verlangt (und Beine, Füße...und ein gutes Paar Schuhe!). Vor allem aber braucht man ein großes Lächeln, denn negative Gedanken sind schwer und es besser sie am Boden zu lassen.

Il Trapezio d’Argento, Val di Mello (© Arch. Mellokids)

Mello-Reibung (© Davide Spini)

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BASSA VALTELLINA Das untere Valtellina (ital.: Bassa Valtellina) bezeichnet den ersten Teil der Talsohle, wenn man ab Colico dem Fluss Adda bis nach Chiuro folgt. Die Klettergärten hier sind zwar nicht besonders stark frequentiert und auch bei Touristen kaum bekannt, es gibt jedoch einige sehr interessante Sektoren, die bei den Locals sehr beliebt sind, darunter der historische Sektor Sirta oder der noch neue Cràp de la Nona. Kleine, entspannte Oasen, in denen je nach Ausrichtung das ganze Jahr über geklettert werden kann. Im Winter eignet sich Colmen besonders gut, die Wand liegt auf der sonnigen Seite der Costiera dei Chech. Wer dagegen im Sommer auf der Suche nach etwas Frischerem in niedrigerer Lage ist, für den sind Fusine und vor allem der Sasso della Nona ideal.

01. Pilasco . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02. La Colmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03. Sirta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04. Fusine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 05. La Sassella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

06. Cràp de la Nona . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07. Ponte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08. Chiuro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09. Castelvetro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

40 42 48 54 62

66 76 78 80

Leonardo Dei Cas, Gambe Aperte, Ponte (© Camilla Cerretti)  

02

01

03 04

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07 08 05

09 06

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02 Bassa Valtellina  La Colmen

PÜRTAIA Entspannter Sektor mitten im Wald. 1. AVANTI C’È POSTO

5c

15m Schön und senkrecht; mit dem Kamin wird’s einfacher 5a 20m Eine der längsten Routen im Sektor. Spaßiges Klettern an schönen Leisten 5c 15m Start an dem wenig markanten Kamin, Ende auf schöner Platte mit Leisten 7b 15m Alte Route von unbekanntem Erschließer, schwieriger Einstieg und Platte 6b+ 18m Start gemeinsam mit GRAN PLACCA, dann rechts an technischer Kante ? 18m Markanter, ausdauernder Überhang 7c 18m Umgedrehte Leisten im Überhang 6b+ 15m Riss, nicht eingebohrt, sehr schön 6b+/c 15m Schön an Leisten mit kraftlastigem Ausstieg 5b 15m Gut zum Aufwärmen an guten Griffen und Leisten 5c 20m Schön und abwechslungsreich; Start am Kamin, dann Verschneidung und Platte am Ende 6a 10m Kurze, tückische Platte

2. PANORAMA 3. LA CLASSICA 4. GRAN PLACCA 5. SPIGOLONE 6. ZENO 7. HUBBLE 8. COLMEN CRACK 9. POIANA 10. SPIGOLO ANGELA 11. ARDITO DESIO

12. TRE SPIT

LA COLMEN PÜRTAIA

5c

5a

5c

6b+ 7b 04

01

44

02

03

05 ?

06 07

5c

7c 6b+

08

09

6b+/c

5b

10

6a

11

12


Eleonora Broggi Tonelli, Spigolo Angela (Š Camilla Cerretti)

45


Val Gerola  Gerola Alta

10

C - SPIN-ELLO

1. SPIN-ELLO

6c

Schöne Kante

GEROLA ALTA SPIN-ELLO

6c

01

D - LA CASCATA Vier schöne Routen in einer der schönsten Ecken des Val Gerola. 1. 2. 3. 4.

VAFRABELLO BUTCH PARASSITI ROSSO SPERANZA

6b

6b+

01

92

6b 6b+ 6a+ 6a

GEROLA ALTA LA CASCATA

6a+

6a

04 02

03



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Val Masino > Piana del Remenno

IL SASSO Das Gebiet des Sasso erstreckt sich über alle Felsstrukturen, die wie Satelliten um den Sasso Remenno verteilt liegen. Einige sind so nah am Sasso Remenno, dass sie mit ihm verbunden scheinen, sie sind jedoch unabhängige Felsblöcke: der Masso di Goldrake und der Sasso Minato. Hier verlaufen einige der härtesten Routen der ganzen Gegend, wie beispielsweise SPIRIT WALKER auf dem Goldrake und SLOT MACHINE auf dem Sasso Minato. Beim Rundgang um diese drei Blöcke: auf der Südseite liegt der Sasso dell’Ano, im Westen die Gruppe des Albero delle Lucciole, im Norden der Masso di Sega Lombarda und im Osten auf der anderen Straßenseite die Massi del Torrente.

900 m Meereshöhe

Alle

Wandausrichtung

ÙÙÙÙ Schönheit

ÙÙÙÙ Absicherung

ÙÙÙÙ

ZUGANG Auf der SP9 durch den Ort Filorera bis zum Sasso Remenno; man kann kurz davor oder gleich danach parken. Auf die Beschilderung achten, die meisten Parkplätze sind in der Hochsaison gebührenpflichtig. Die Parkuhr steht kurz vor dem WC-Häuschen.

Besucherandrang

ÙÙÙÙ Bequemlichkeit

ÙÙÙÙ Parkplätze

5/10 Min.

A B C D E F

Zustiegsdauer

Granit Gestein

Ja - Nein

MASSO DI GOLDRAKE SASSO REMENNO SASSO MINATO SASSO DELL’ANO MASSO DI MACKROUNY ALBERO DELLE LUCCIOLE + GUEP

G H I L M N

LA GROTTA LA TARTARUGA MASSO DELLE MANI MASSO DI SEGA LOMBARDA IL TEMPIO - IL TORRENTE SASSO DI BOH

Trad-Klettern

Ja - Nein

H

L

Anfänger

Ja - Nein

G

Familienfreundlich

B

F

I San Martino

Ja - Nein

D

Regensicher

E

A

C N

Ardenno 18 18 8 9

8 1

12

13

18 17 21

23

20 14

204 2 2

< 4b 4c 5a 5b 5c 6a 6b 6c 7a 7b 7c 8a 8b 8c 9a ?

122

M


Simone Pedeferri, Zanca Bianca, Sasso Minato (Š Bogna Sudolska)

123


Enrico Baistrocchi (© Paola Magni + Dario Ballabio)

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Val Masino > Val di Mello

ALKEKENGI Wer auf der Suche nach der typischen „Mello-Reibung“ ist, ist auf den Platten des Alkekengi genau richtig. Auch die Experten unter den Plattenliebhabern könnten hier auf Schwierigkeiten stoßen, vor allem wegen der Hakenabstände, die Nerven aus Stahl voraussetzen. Die meisten Routen gehen auf das Konto von Boscacci, aber auch M. Giacherio, D. Soldarini, J. Merizzi und andere Liebhaber des Genres haben hier Hand angelegt. Wer diese Routen aus vergangenen Zeiten ausprobieren will, der sollte auf die Routenlänge achten, einige sind länger als 40 m. Erst kürzlich wurden einige Routen von den Bergführern des Val di Mello, M. Giacherio und L. Schiera saniert, die originalen Hakenabstände wurden dabei beibehalten. Im Frühjahr 2020 wurde der Sketor von einer Gruppe junger Locals wiederentdeckt, unter ihnen Niccolò Bartoli, Matilde Landi und Mathieu Chinaglia. Sie richten einen neuen, propädeutischen Sektor ein, mit der Absicht, das Reibungsklettern sportlicher zu präsentieren: hier kann man die Technik mit weniger Nervenstress lernen. Die Absicherung hilft beim Lernen, ist aber trotzdem nicht geschenkt.

1100 m Meereshöhe

SÜD

Wandausrichtung

ÙÙÙÙ Schönheit

ÙÙÙÙ Absicherung

ÙÙÙÙ Besucherandrang

ÙÙÙÙ Bequemlichkeit

ÙÙÙÙ Parkplätze

50 Min.

ZUGANG Ab dem Parkplatz auf dem Saumpfad bis Cascina Piana. Kurz nach den Häusern führt der Pfad über eine weitläufige Wiese nahe dem Fluss, danach folgt ein steiler, gepflasterter Abschnitt. Am Ende dieses kurzen Anstiegs weiter auf dem ebenen Pfad nach links, der schnell zum neuen Sektor führt. Für den linken Sektor weiter auf dem Pfad bis zu einer kleinen Lichtung und nach rechts zwischen den Bäumen in Richtung der Platten (50 Min. ab dem Parkplatz).

Zustiegsdauer

Granit Gestein

Ja - Nein Trad-Klettern

Ja - Nein Anfänger

Ja - Nein

Familienfreundlich

Ja - Nein Regensicher

10 5

12

36 3 4

2

< 4b 4c 5a 5b 5c 6a 6b 6c 7a 7b 7c 8a 8b 8c 9a ?

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Tatiana Bertera (© Arch. Tatiana Bertera)


Luca Schiera, L‘Infinito (© Camilla Cerretti)

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Valmalenco

PARETI DELLO ZOIA Traumhafter Klettergarten in hohe Lage, einer der schönsten im Valtellina: der kompakte rote, von Rissen durchzogene Serpentin bietet sehr technische und fingerlastige Kletterei, aber auch athletische Überhänge fehlen nicht. Das Gebiet wurde 1993 entdeckt und eingerichtet von Massimo „Vigneron“ Bruseghini, einem superstarken Kletterer aus dieser Gegend, der leider 1999 vorzeitig aus dem Leben schied (ihm ist der Gedenkstein im oberen Sektor gewidmet). 2002 kamen viele neue Linien dazu, vor allem im zentralen Sektor; sie sind der Arbeit von Gerry Miotti, Gino Notari, Mateo Maternini und Fabio Sertore zu verdanken. 2013 entstand dann nach einer großen Einbohr- und Sanierungsarbeit seitens der Bergführer des Valmalenco der neue Sektor New Zoia. Dank der hohen Lage klettert man hier am besten im Sommer, aber auch hier kann es an sonnigen Nachmittagen sehr warm werden.

2050 m Meereshöhe

WEST SÜD

Wandausrichtung

ÙÙÙÙ Schönheit

ÙÙÙÙ Absicherung

ÙÙÙÙ Besucherandrang

ÙÙÙÙ Bequemlichkeit

ZUGANG Ab Sondrio ins Valmalenco bis nach Chiesa in Valmalenco und rechts weiter nach Lanzada. Weiter auf der Straße bis zu einem großen Parkplatz bei einer Hütte. Ab hier führt ein bequemer Weg zur Hütte Rifugio Zoia. Für den Ersten Sektor auf dem Pfad in Richtung Rifugio Cristina bis man die Wand auf der rechten Seite knapp unterhalb des Wegs erkennen kann. 15 Min. ab dem Parkplatz. Wenn man weiter aufsteigt, stößt man auf den Zweiten Sektor und danach führt der Pfad direkt am Dritten Sektor vorbei. 20 Min. Für den Sektor New Zoia dem Pfad rechts vom Ersten Sektor folgen, oder ab dem Dritten Sektor bergab in Richtung Erster Sektor.

ÙÙÙÙ Parkplätze

15/20 Min. Zustiegsdauer

Serpentin Gestein

Ja - Nein Trad-Klettern

Ja - Nein Anfänger

Ja - Nein

Familienfreundlich

Ja - Nein Regensicher

13

11

12 9 6

1

10

76

9 4

1

< 4b 4c 5a 5b 5c 6a 6b 6c 7a 7b 7c 8a 8b 8c 9a ?

280


Ivan Pegorari, Taifon (Š Rainer Eder)

281


65 Alta Valtellina  Bagni Vecchi

89. ELISIR 90. HAPPY FLY 91. AMORES 92. FRAGILE 93. FUSILLI

6c 6c 6b 6b 6c

94. REMEDIA AMORIS 95. DELIRIO CROMATICO 96. TRISTIA

6b+ 6b+ 6a

Luca Salvadori (© Marco Majori)

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10m Etwas erzwungen rechts der Kante 12m Schön technisch und senkrecht 10m Wandstelle und leichter Überhang 10m Intensiv 10m Wandstelle und langer Zug im leichten Überhang 10m Einstieg heikel, danach Ausdauer 10m Platte, dann Wandstelle 10m Senkrechte Platte, dann Wandstelle


97. SEPTIMA VALE 98. RICAMI 99. USUS OPUS MOVET HOC 100. HOMO ABILIS 101. SOFFIO VITALE 102. IBIS 103. AUTORITRATTO 104. EPILOGO

5c+ 6a 6a 6a 5c 6a 6a 6a

10m Ausstieg leicht überhängend 12m Strukturierte Wand 12m Senkrecht 12m Platte und Wandstelle am Ende 12m Heikel am Ende 11m Am Ende geneigt 11m Einstieg wie die vorherige, dann nach rechts 11m Einstieg wie die Nr. 103, dann noch weiter nach rechts

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