Konstruktive Zusammenarbeit als Basis für Innovationen Technologieförderung. Mehr Forschung und Innovation in den Tiroler Betrieben sowie Kooperationen zwischen Unternehmen und heimischen Forschungseinrichtungen unterstützt das Land Tirol in sechs maßgeschneiderten Programmen. Im Bundesländervergleich ist dieses Angebot einzigartig. Alle Branchen können sich bewerben und Einsteiger schätzen das Initiativprogramm. Die Königsdisziplin für alle, die sich klaren Marktvorsprung verschaffen wollen, liegt aber in der Kooperation. Deren Leitprogramm: K-Regio. Ein Exempel: das Projekt „K-Regio Hyperbare Infrarotkabine“ von Physiotherm und Partnern.
Ing. Josef Gunsch, Geschäftsführer der Physiotherm GmbH
Für manche Förderprogramme des Landes Tirol, wie zum Beispiel für Machbarkeitsstudien, sind laufend Einreichungen möglich, für andere wiederum werden Ausschreibungen vorgenommen, wie das unter anderem für das K-Regio-Programm, die am höchsten dotierte Förderschiene, der Fall ist. Noch bis zum 30. November 2012 können sich Konsortien von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft um die heißbegehrten K-Regio-Fördermittel bewerben. Das Programm unterstützt bis zu dreijährige Verbundforschungsprojekte von Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit einem Maximalbetrag von 900.000 Euro (300.000 Euro jährlich) pro Projekt. Die Standortagentur Tirol wickelt die Ausschreibung ab, unterstützt interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Partnersuche und Vorbereitung der Projekte und berät bei der Antragstellung.
Kooperationsgedanke im Vordergrund
Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Schobersberger, Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus der UMIT
Text: Paul Salchner Fotos: Standortagentur, ISAG
18 tirol.innovativ
Bisher wurden zehn regionale Kompetenzzentren – das Land bewilligte für diese insgesamt 6,2 Millionen Euro an K-Regio-Fördermitteln – ins Leben gerufen, das jüngste im August 2012 unter der vielversprechenden Bezeichnung „K-Regio Hyperbare Infrarotkabine“. Unterstützt wird dieses Projekt außerdem vom EFRE-Fonds (Cofinanzierung der Landesförderung durch EFRE-Fonds). Die hyperbare Therapie an sich ist für unterschiedliche medizinische Indikationen zugelassen. Eine Kombination von Wärme und Druck in einer Anwendung (also in einer hyperbaren Infrarotkabine) ist noch nicht am Markt erhältlich und Ziel der geplanten Entwicklungsschritte. Das angestrebte Produkt ist ein Medizinprodukt und auch für den Einsatz unter ärztlicher Kontrolle (zum Beispiel in Arztpraxen, Therapiezentren, Krankenhäusern) gedacht. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des ehrgeizigen Projektes spielt die intensive Zusammenarbeit zwischen Unternehmen einerseits und Forschungspartnern andererseits.
Der führende Partner beim Projekt „K-Regio Hyperbare Infrarotkabine“ ist die Physiotherm GmbH mit Firmensitz in Thaur, die seit mehreren Jahren als Hersteller von Infrarotkabinen für den Wellnessbereich am Markt präsent ist. Am Projekt beteiligt sind zudem das Unternehmen Georg Juen Design sowie das Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus der UMIT und das Department für Innere Medizin I, Medizinische Universität Innsbruck als Forschungspartner.
Technischer Input für Unternehmen Unternehmen profitieren vom K-Regio-Förderprogramm des Landes Tirol neben der finanziellen Unterstützung grundsätzlich auch davon, dass sie ihre Innovationen durch Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen auf höherem technischem Niveau entwickeln können und im Konsortium auch die Expertise spezialisierter Wirtschaftspartner aus erforderlichen Fächern dazu gewinnen können. „Für uns ist das Projekt sehr wichtig, weil wir neben dem Wellnessbereich auch im Gesundheitsbereich Fuß fassen möchten. Wir sind überzeugt, dass hier die Infrarotwärme gute Dienste leisten kann und große Vorteile für den menschlichen Körper bringt“, meint Ing. Josef Gunsch, Geschäftsführer der Physiotherm GmbH. Beim gemeinsamen Projekt bringt Physiotherm das Know-how in den Bereichen Hyperbarität und Infrarot ein. Die Forschungspartner verfügen unter anderem über hohe Kompetenz, was klinische Indikationen und die Durchführung von klinischen Studien anbelangt: „Unsere Partner wissen, wie man solche Studien angeht und was man dafür braucht, angefangen bei den Anforderungen, die einer EthikBegutachtung standhalten müssen, bis zur Durchführung in einem klinischen Umfeld. Uns fehlen hier das Know-how und auch die entsprechenden Ressourcen“, so Gunsch. In fünf Jahren soll laut dem Physiotherm-Geschäftsführer ein verkauf bares Produkt am Markt sein.