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SCHNARCHEN

UNGELIEBTES SCHNARCHEN Rezepte gegen die „Volkskrankheit“

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ilfe, mein Mann schnarcht.“ Diesen Satz hören Dr. med. Birte Bender und Ass.-Ärztin Teresa Steinbichler in beinahe jeder wöchentlichen Schnarchsprechstunde. „Tatsächlich sind es zumeist Männer, gar nicht so selten aber auch Frauen, die derart heftig schnarchen, dass der Partner oft schon aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen ist“, beschreiben die beiden Ärztinnen einen doch erheblichen Leidensdruck. Der betrifft freilich auch den Schnarchenden selbst, denn starkes Schnarchen kann den Erholungsfaktor des Schlafes gegen null sinken lassen. Vor allem dann, wenn das Schnarchen mit längeren Atempausen verbunden ist. Ab diesem Punkt kann es auch gefährlich werden. Grundsätzlich sind aber viele Formen des Schnarchens harmlos und stören nur unangenehm. An der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in Innsbruck wird dem Problem Einhalt geboten. „Zur genauen Abklärung des Schnarchverhaltens führen wir mit den Patienten als Erstes ein Gespräch. Im zweiten Schritt eruieren wir, woher das Schnarchen kommt. Um eine exakte Diagnose erstellen zu können, werden verschiedene Parameter untersucht und anatomische Anlagen wie Nase, Mund, Rachensegel, Zahn- und Kieferstellung geprüft“, erklärt Bender die Ursachenforschung. Für die Analyse kann ergänzend dazu der Besuch in einem Schlaflabor hilfreich sein. Sobald der Befund feststeht, wird gezielt behandelt – die Rezepte sind vielfältig. Steinbichler: „Manchmal reicht es schon aus, wenn die Patienten ihren Lebensstil ändern, sprich das Gewicht reduzieren, abends auf Alkohol verzichten und eine gewisse Schlafhygiene – also ein dunkles Zimmer, keinen Fernseher sowie regelmäßige Schlafenszeiten – berücksichtigen. Auch die Einnahme von Medikamenten kann den Schlaf negativ beeinflussen.“ Kritischer wird es, wenn das Schnarchen mit „obstruktiver Schlafapnoe“, einhergeht. „Solche Atemaussetzer passieren, wenn es im Rachen und Gaumensegel zu einem Kollaps des Atemweges kommt. Die Folge ist ein äußerst schlechter Schlaf, der langfristig mitunter auch die Herzfunktion beeinträchtigen kann“, warnt Bender zur Vorsicht. Diese Krankheit geht übrigens nicht immer zwingend mit lautem Schnarchen einher und: „Schlafapnoe entwickelt sich oft schleichend, vorzugsweise mit dem Alter, und ohne dass der Betroffene es merkt. Er wacht währenddessen nämlich nicht wirklich auf“, informiert Steinbichler. Alarmsignale sind jedenfalls dauerhafte Müdigkeit und/oder ein hoher Blutdruck.

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