Bilder oben: Die Architektur im Wetscher-Penthouse beschränkt sich aufs Wesentliche. Plötzlich rücken Materialien, Handwerk, Farbe und Licht in den Vordergrund – eine durchdachte Planung und umfassende Raumkonzeption der WetscherInnenarchitektur. Bilder unten: Beim Einrichtungshaus Wetscher werden nicht Möbel und Einrichtung präsentiert, sondern Wohnwelten, jeder ausgestellte Raum erzeugt ein anderes Wohngefühl
Design“ – Genuss für alle Sinne, die namhafte Designer und Marken von Einrichtung und Mode vorstellt. In der Kochakademie kochen Kunden gemeinsam mit Haubenköchen wie Heinz Winkler oder Bobby Bräuer im Wetscher-Küchenstudio – ein kulinarisches Genusserlebnis in stilvollem Ambiente. Das danken die Kunden dem Wetscher auch: 90 % stammen aus Tirol, viele sind Stammkunden, daneben vertrauen aber auch Größen aus Politik und Wirtschaft weit über die Landesgrenzen hinaus dem Stil von Wetscher.
Hart umkämpfte Möbelbranche „Das Einrichtungshaus Wetscher muss sich im Premiumsegment des Einrichtungsgeschäfts bewegen. Luxus setzt eine persönliche Beziehung voraus“, erklärt der Geschäftsführer die Strategie des Dialogs. 2009 hat das Zillertaler Unternehmen mit Wetschers Wohngalerien einen weiteren innovativen Weg beschritten: Ergänzend zu den internationalen WohndesignSpitzenmarken holt Wetscher renommierte Wohnpartner ins Haus und etabliert sich damit als Komplettanbieter: von italienischen Designbädern, Gebäudeautomation, HiFi und Multimedia, einem Boden- und Lichtstudio, Spezialisten für Fliesen und Stein bis hin zur Kunst- und Antiquitätengalerie – ein Gesamtpaket an „Wohnangebot“ unter einem Dach.
Text: Ulrike Delacher Fotos: Julia Türtscher, Wetscher
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Grundsätzlich basiert die Geschäftsstrategie von Wetscher – die Marktbedingungen berücksichtigend – auf zwei Komponenten: auf der Führung hochqualitativer Premiummarken und damit der Marktpositionierung und Distinktion von Diskontern einerseits. Andererseits
auf der zweiten Linie mit Avanti, Wetschers jungem Wohnen. „Damit bedienen wir den ‚More-for-less’Markt und behaupten uns neben den großen Möbelhäusern.“ Auch hier hat der findige Stratege auf die Marktsituation der letzten 25 Jahre reagiert: Nachdem ab den 1980er-Jahren KIKA, XXXLutz und IKEA mit riesigen Ausstellungsflächen in Innsbruck eröffneten, hatte Wetscher 1989 beschlossen, das ursprüngliche Möbelhaus Greif (seit 2004 Avanti) in der Innsbrucker Innenstadt aufzugeben, auf das großflächige Gelände in Innsbruck Ost mit mehr Parkplätzen und besserer Erreichbarkeit auszuweichen und mit dem Diskontermodell Avanti den Großen Paroli zu bieten. Ein zweiter Avanti-Standort ist auch in Fügen eingerichtet.
Der Tiroler Kunde: „Eigenheim, aber gscheit“ Der Erfolg von Wetscher gerade in Tirol ist kein Zufall: „Der Tiroler legt viel Wert auf ein Eigenheim – Wohnung oder noch lieber: ein Haus. Wir Tiroler kaufen qualitativ hochwertig und haben einen hohen Innenbezug – vielleicht aufgrund der klimatischen Widrigkeiten. Ich spreche von alpinem Wohnidealismus, einer dauerhaften Identität, die sich der Tiroler mit seinem Eigenheim schafft. Generell schätzt man in Zeiten der Austauschbarkeit eine solide Basis, Qualität und Tradition. Nicht im antiquierten Sinn, sondern auf der Höhe der Zeit.“ Aus dieser Perspektive wider die Austauschbarkeit des belanglosen Möbelangebots entstammte auch Ende der 80er die erfolgreiche Designidee „Edition Tirol“: Die Tiroler Stube wurde neu definiert – und heimste prompt mehrere Designpreise ein. Martin