eco.nova SPEZIAL Innovativ Herbst 2019

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INN OVA TION

FORTSCHRITT . ERNEUERUNG . ZUKUNFT

Ausgabe Nr. 13 | November 2019 P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck ZNr. GZ 02Z030672 M | Euro 3.00

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eco.inhalt

20 T IROLER INNOVATIONSPREIS 2019

Seit 1993 wird jedes Jahr in einer Kooperation der Wirtschaftskammer mit dem Land Tirol der Innovationspreis vergeben. Wir zeigen die heurigen Sieger. 28 I M INTERVIEW Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf über Innovationsfreude in Tirol. 30 M ARKENSCHUTZ Anwalt Stefan Warbek über die digitalisierte Marke.

FORTSCHRITT

I N N O VAT I O N 07

MIT KOMMENTAREN VON: BERNHARD KERRES

Ex-Opernsänger & Innovationsberater, Wien 08 C HRISTIAN KONRAD Autor, Redner und Coach, Bremen 09 D ORIS WALLNER-BÖSMÜLLER Geschäftsführerin der Druckerei Bösmüller, Wien 10 G EORG GASTEIGER Betreiber des Mesnerhof-C, Steinberg am Rofan 11 H ANNES OFFENBACHER Neudenker und Botschafter für nachhaltiges Unternehmertum, Innsbruck & Wien 12 M ARKUS WEISHAUPT Berater für Familienunternehmen, Lana 13 N ICOLE ARNITZ Co-Gründerin von Schumbeta, Wien 14 J OERG GEIER Freier Berater und Mitglied im Club of Rome, Berlin 16 P HILIPPE NARVAL Generalsekretär des Europäischen Forum Alpbach, Wien 17 R OMY SIGL Gründerin von COWORKINGSALZBURG, Salzburg 18 B ARBARA COUDENHOVE-KALERGI Expertin für gesellschaftliche Innovation in der Industriellenvereinigung, Wien

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M IT

MIT KOMMENTAREN VON: 35 L UISA BRINKSCHULTE

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Software-Architektin bei IBM, München

M ARKUS GULL

Experte für Story und Storytelling, Wien

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N ADJA KÖFFLER

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R OLAND GRUBER

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A LPINE TECHNOLOGIEN

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W IRTSCHAFT UND FORSCHUNG

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U MWELTKOMPETENZ

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Wissenschaftlerin, Redakteurin und Mediatorin, Innsbruck und anderswo Gründer und Partner von nonconform, Wien

Mit dem Alpine Tech Innovation Hub will Tirol Leitregion für alpine Technologien werden.

Die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern, ist Anliegen der Christian Doppler Gesellschaft. Ihre Labors verbinden dafür Grundlagenforschung und Anwendung. Klima- und Umweltschutz sind auch in Industriebetrieben längst kein Unwort mehr.

M OBILITÄT ANDERS DENKEN

Unsere Mobilität wird sich ändern müssen. Der 16. Tiroler Wirtschaftsdialog lieferte Ansätze dafür. M OBILITÄT DURCH ABFALL

Heribert Insam untersucht die Möglichkeiten der Methangewinnung in Biogasanlagen. In der Nutzung von methanbasierter Mobilität kann das bereits bestehende Netz genützt werden.

G EKENNZEICHNETE BEITRÄGE SIND INHALTE AUS DEM SCHUMBETA-NETZWERK.

HER AUSGEBER & MEDIENINHABER: eco.nova Corporate Publishing Senn & Partner KG, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, 0512/290088, redaktion@econova.at,

www.econova.at CHEFREDAK TION: Marina Bernardi ANZEIGENVERK AUF: Ing. Christian Senn L AYOUT: Conny Wechselberger DRUCK: Radin-Berger-Print GmbH Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. GRUNDLEGENDE RICHT UNG: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Well­ness, Steuern, Recht, Kulinarium und Life­s tyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. JAHRE SABO: EUR 25,00 (14 Ausgaben) UNTERNEHMENS GEGENS TAND:

Sind Beiträge in dieser Ausgabe in der Kopfzeile mit dem FIRMENNAMEN gekennzeichnet, handelt es sich um BE Z AHLTE ANZEIGEN!

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© ANNA FICHTNER

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Hannes Offenbacher Schumbeta-Präsident

Nicole Arnitz Managing Director

GEMEINSAM MEHR BEWEGEN Nach der ersten eco.nova-Spezial-Ausgabe zum Thema Fortschritt im Frühsommer haben wir erneut die Einladung der Redaktion angenommen, Beiträge aus unserem Schumbeta-Netzwerk zu dieser Spezialausgabe beizusteuern. Unser Anspruch: Vielseitig und – ergänzend – mit dem Blick über die Tiroler Grenzen hinaus.

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nsere Mission bleibt das Aufspüren und Vernetzen von Menschen, die in Zeiten des Wandels nicht nur reden, sondern machen. Unternehmer, selbstständige Experten, Kreative, Innovatoren, Führungskräfte und ambitionierte Köpfe aus Medien, Innovation, Kunst und Kultur – alle, die fordernden Austausch auf Augenhöhe und neue Perspektiven jenseits des eigenen Tellerrandes suchen. Seit unserem Start 2007 waren es inzwischen über 6.000 Köpfe. Erneut haben wir für diese Ausgabe tolle Persönlichkeiten gewinnen können, bei denen wir uns von Herzen für ihre Mitwirkung bedanken möchten. Wir wünschen allen viel Freude und Inspiration beim Lesen und freuen uns auf weiterführende Diskussionen im Netz, bei uns im Schumbeta Club oder bei unserer zweiwöchentlichen After Work Lounge Inspirativo. Alle Infos dazu finden Sie auf www.schumbeta.at und natürlich auf unserer Facebook-Seite.

Und noch eine herzliche Einladung: Mit dem „Schumbeta Lab“ bieten wir die kraftvolle Diversität von Schumbeta auch für Ihre Innovationsprojekte an. Sie wollen Zukunft unternehmen? Dann sind wir gerne Ihr energievoller Partner, der internationale und interdisziplinäre Perspektiven einbringt. Das Ziel: Besser machen. Mit besten Grüßen

Hannes Offenbacher, President Nicole Arnitz, Managing Director

Schumbeta ist ein unabhängiges Netzwerk für Fortschritt mit Standorten in Innsbruck und Wien. Mit seinen Events provoziert es seit 2007 den interdisziplinären Austausch zu Innovation, Nachhaltigkeit und Design.

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STRATEGIE IST KEIN SOLOKONZERT

© ANDREJ GRILIC

Strategie ist keine Produktion von totem Papier, sondern die lebendige Aufführung und Umsetzung.

VON BERNHARD KERRES

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ine Partitur eines großen Solokonzerts in den Händen zu halten, ist unglaublich faszinierend. Ehrfurcht erfüllt einen. Wer hat da nicht eines der großen Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens im Ohr? Und Beethoven hat es doch tatsächlich geschafft, all die großartigen musikalischen Ideen in ein rigides System von nur fünf Zeilen zu pressen, sodass jedes Orchester, jeder Pianist und jeder Dirigent sein großartiges Werk mit nur wenigen Proben gemeinsam zur Aufführung bringen kann. Wie oft hätte ich mir gewünscht, solche Reports über Strategieprojekte schreiben zu können, als ich noch in der Beratung bei Booz & Co war. Partituren und Strategiepapiere haben eines gemeinsam: dass sie in Schubladen verstauben, wenn sie nicht jemand zum Leben erweckt. Strategiepapiere ereilt dieses Schicksal signifikant öfter. Strategie ist nicht ein Papier, das gut versteckt ist, sondern die Aufführung eines großartigen Konzertes. Dazu gehört mehr als nur die Partitur. Viel mehr. Und dann gibt es Musik, die ganz ohne Partitur auskommt, wo Musik einfach gelebt und gespielt wird – den Jazz! Wie im Jazz so sind in der Alten Musik Partituren nur rudimentär vorhanden, weil man auf das Wissen und Können der Ausführenden setzen konnte. Wie wäre es, wenn wir dazu auch in der Strategieentwicklung zurückkommen? Warum vertrauen wir nicht auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Glauben wir wirklich, dass die Hohen Priester der Strategieberatung, gehüllt in feinstes italienisches Tuch, die in unverständlicher Sprache ihren eigenen Kult zelebrieren, mehr über unser Unternehmen wissen als wir selbst? Strategie im digitalen Zeitalter hat mehr mit Jazz zu tun als mit 250 Jahren verstaubter Klassik. Da-

her sollten wir uns in der Strategieentwicklung und -umsetzung auch mehr mit den Werkzeugen des Jazz auseinandersetzen als mit einem elitären Kult. Natürlich hat jedes Jazzstück eine Richtung, eine Vision. Das braucht die Strategie ebenso. Aber wie lebendig kann das Finden dieser Richtung sein, wenn nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingebunden sind, sondern auch Lieferanten, Kunden, Investoren, Menschen an unseren Standorten, Querdenker und andere? Ein Hackathon kann ein guter erster Schritt sein. Dieser gehört in ein Programm eingebettet, das sich darauf konzentriert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie einzuladen und zu motivieren. Neue Organisationsformen, klassische Trainings, Überdenken des bisherigen Arbeitsalltags, Mentoring und Coaching sind nur einige der hilfreichen Werkzeuge dazu. Wie gut das funktioniert, zeigen gerade die Orchester, wo die Musikerinnen und Musiker nicht nur einfach die Musik spielen, sondern wo es einen regen Austausch zwischen Dirigent, Solist, Orchester – und Publikum! – gibt. Solche Sternstunden kann man derzeit in der Zusammenarbeit zwischen den Wiener Philharmonikern und Christian Thielemann bewundern, wo eine von Respekt und Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit Ungeahntes möglich macht. Aber genauso sieht man solche Momente in den Aufführungen guter Jugendorchester, wo die Zusammenarbeit viel enger und intensiver ist als in vielen Berufsorchestern.

BERNHARD KERRES

war der erste Opernsänger, der CEO eines börsennotierten Technologiekonzerns wurde, um als Intendant des Wiener Konzerthauses zur Musik zurückzukehren. Danach brachte er sein Start-up nach Silicon Valley. Heute begleitet er Unternehmen und UnternehmerInnen als Coach und Consultant zu Themen wie Innovation, Digitalisierung und Führung. www.bernhardkerres.com

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KOMMUNIZIERT! „Magnetische Unternehmenskultur“ zieht sowohl die passenden Mitarbeiter als auch die idealen Kunden an.

CHRISTIAN CONRAD

VON CHRISTIAN CONRAD

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s gibt drei wesentliche Gründe, warum Innovationen eine „magnetische Unternehmenskultur“ brauchen: 1. Innovationen gelingen nur, wenn die passenden Mitarbeiter an Bord sind: Unternehmen mit einer klaren und überzeugenden Antwort auf das „Warum“ haben insbesondere für jüngere Mitarbeiter eine hohe Anziehungskraft. 2. Innovationen brauchen Vertrauen und Fokus: Magnetische Unternehmenskulturen haben ein hohes Vertrauensniveau und einen klaren Fokus. Ein hohes Vertrauensniveau ist eine Voraussetzung für innovative Durchbrüche und disruptive Innovationen. In einer vertrauensvollen Umgebung können Ideen entstehen und „aufblühen“. Nur wenn gleichzeitig der Fokus auf Innovationen liegt, entstehen nicht nur zufällige sondern wirklich disruptive, bahnbrechende Innovationen. 3. Innovationen entstehen in einem „hochenergetischen“ Umfeld: Energie ist das „Wie“ einer magnetischen Unternehmenskultur. Innovationen entstehen dort, wo die Energie hoch ist. Psychologische Sicherheit zu schaffen ist die Voraussetzung, die notwendige Bedingung für Arbeitsfreude im Team. Arbeitsfreude wiederum ist Voraussetzung für gute Ideen. Der Schlüssel für die Energie in einem Team oder einer Organisation ist Kommunikation. Sie ist ebenfalls der Schlüssel für erfolgreiche Innovationen. Effektive Kommunikation vermeidet Missverständnisse und ermöglicht, eine Feedbackkultur zu entwickeln und so Motivation zu verstärken. Beide Aspekte sind essentiell für eine Innovationskultur. Auch Offenheit leistet dazu ihren Beitrag. Wir kommunizieren transparent, Information ist kein Machtmittel. Dies bedeutet auch: Wir entwickeln eine Fehlerkultur. Ich muss keine Angst haben, Fehler zu machen, und fokussiere darauf, aus Fehlern zu lernen. Das Energieniveau wird stark durch die Umgebung und Umfeldbedingungen geprägt. Die Umgebung hat häufig den größeren Einfluss auf die Entwicklung von Gewohn-

ist Autor, Redner und Coach. Er beschäftigt sich seit 28 Jahren mit Unternehmenskultur und ist einer der führenden Experten im deutschsprachigen Raum. Seit 13 Jahren unterstützt er als Coach, Trainer, Teamund Organisationsentwickler Unternehmer und Führungskräfte. www.christianconrad.org

heiten als die Motivation. Die Gestaltung der Umfeldbedingungen bestimmt zu einem nicht unwesentlichen Teil Quantität und Qualität von Innovationsleistungen. Will ich eine Innovationskultur entwickeln, spielt die Organisationsform eine sehr große Rolle. Innovative Unternehmen geben ihren Mitarbeitern oft viel Freiheit, weil sich so Kreativität entfalten kann. Weniger hierarchische Organisationsformen wie Matrixorganisation oder selbstorganisierte Teams stimulieren Kreativität weit mehr als die „klassische“ Linienorganisation. Aber auch die Gestaltung der Prozesse ist für die Energie und damit für Kreativität und Innovationskraft von großer Bedeutung. Gibt es Vorgehensweisen, die sich als zielführend und wertschöpfend erwiesen haben, sollten diese vereinheitlicht werden, so dass das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden muss. Auch Organisationen können Gewohnheiten entwickeln, die wiederum Komplexität reduzieren. Wichtig ist: Prozesse und Systeme müssen kongruent sein mit dem Ziel, Innovation zu fördern. Die Prozess- und Systemlandschaft sollte in Bezug auf die innovatorischen Zielsetzungen überarbeitet werden. Prozesse und Systeme, die die Innovationskraft behindern, gehören auf den Prüfstand. Wird offene Kommunikation gefördert, Wettbewerbssysteme aber nicht abgeschafft, dann gewinnt immer das System. Ziel einer Innovationskultur sollte es immer sein, die Zusammenarbeit zwischen den Menschen in einem Unternehmen so zu fördern, dass Synergien entstehen. Vor allem bahnbrechende, disruptive Innovationen sind in aller Regel das Ergebnis von synergistischem Arbeiten, bei dem das Ganze um ein Vielfaches größer ist als die Summe der Einzelteile.


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INNOVATIONSDRUCK

© HELMUT WALLNER

Wie ein Unternehmen der Printbranche die Erneuerungsherausforderung annimmt.

V O N D O R I S WA L L N E R - B Ö S M Ü L L E R

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nnovation liegt eigentlich in der DNA unserer Branche, denn eine der größten Erfindungen der gesamten Menschheitsgeschichte war die Geburtsstunde der Druckereien: Als Gutenberg die bewegliche Letter erfand, wurde der industrielle Buchdruck mittels der ebenfalls von ihm erfundenen Druckerpresse möglich – und damit die erste Massenmultiplikation von Information. Doch mit dem Jahr 1984 entglitt der Branche scheinbar die Innovationskraft. Waren die Drucker (tatsächlich bis dahin fast ausnahmslos Männer) seit Gutenberg die Herren über wertvolle Lettern, Druckformen, Stanzformen und Litho-Filme, beendete die Erfindung des Mac durch Steve Jobs die Macht der Drucker. Mit dem neuen Dateiformat PDF wurden sie zu austauschbaren Dienstleistern. Die Antwort auf den Wegfall des wichtigsten Wertschöpfungsbestandteils waren Maschinen mit größeren Zylindern, höheren Rotationsraten und größeren Formaten. „Innovation“ war fortan gleichzusetzen mit „neue Maschine“. Doch je mehr Marktteilnehmer eine neue Maschine in diesem Wettrüsten finanzieren konnten, desto kleiner wurde der eben errungene Marktvorteil. Schlussendlich zählte nur ein Argument: Der Preis, denn die mit jeder neuen Maschine gestiegenen Kapazitäten bedingten hohe Auslastungen, die allerdings durch gleichzeitig sinkende Volumina im Zuge des Aufkommens digitaler Kommunikation immer schwieriger zu erreichen waren. Der erbarmungslose Preiskampf zwang seither viele Druckereien in die Knie – mangels alternativer Innovationskonzepte. Lässt sich die Abwärtsspirale durchbrechen? Studien und Reports belegen, dass es viele Bereiche gibt, in denen Druck nicht rückläufig ist oder sogar wächst. Viele Analysen und Fachartikel be-

legen, dass haptische Kommunikation in einer immer digitaleren Welt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wenn Druck an sich daher nach wie vor und vielleicht sogar mehr denn je zuvor seine Berechtigung hat, liegt es wohl an den Druckereien selbst, den Innovationsgeist Gutenbergs neu zu beleben, statt auf alte Innovationskonzepte zu setzen, die erfolgslos versucht haben, die Wertschöpfung dorthin zu verlagern, wo sie nie wirklich verankert war: nämlich beim Druck an sich. Innovationen müssen heute dazu beitragen, die Wertschöpfung wieder im Prepress-Bereich zu generieren – durch serviceorientierte Beratung, durch eine holistische Sicht und ein umfassendes Verstehen der Kommunikationswelt von heute sowie durch ein Up-to-date-Sein mit Veränderungen von Wertesystemen im Generationenumbruch. All das bedingt den Willen zur Lernbereitschaft durch aufrichtigen Dialog mit neuen Zielgruppen, neuen Technologiepartnern und Repräsentanten neuer Unternehmensformen. Statt beim Wort „Innovation“ lediglich an eine neue Maschine zu denken, ist heute echtes Zuhören und das gemeinsame Finden von Lösungen zur Bewältigung vollkommen individueller Herausforderungen gefragt. Unsere Branche ist gefordert, als Innovationspartner unserer Kunden wertgeschätzt zu werden, die relevante Inputs geben und dadurch mithelfen, die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen als Dialogpartner auf Augenhöhe sicherzustellen. Das alles ist vielleicht nicht neu, aber im Lichte der Erfahrungen der letzten Jahrzehnte ein wirklich innovativer Ansatz.

DORIS WALLNER- BÖSMÜLLER übernahm 2009 die Geschäftsführung der von ihren Eltern 1978 gegründeten Druckerei Bösmüller Print Management und stellte sich nicht nur den wirtschaftlichen Herausforderungen, sondern auch den klassischen Nachfolgethematiken eines Familienunternehmens. www.boesmueller.at

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WIDER DEM MIESSCHLUMPF New Work City liegt in Tirol – irgendwo, am schönsten Ende!

VON GEORG GASTEIGER

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um Ort: „Keinen Euro würde ich dort investieren.“ Zur Idee: „Du hast dir wohl den Hausverstand wegstudiert.“ Solche Kommentare klingen stark nach UFP, einer Unique Failing Proposition. Nun gibt es jene Spezies Mensch, deren Energielevel potenziell zum Widerstand steigt, und so gab es keinen Zweifel: Dieser Ort polarisiert, diese Idee emotionalisiert und beides zusammengenommen ergibt einen brauchbaren USP – ein Zufluchtsort für „Neues Arbeiten“ in den Alpen, ausgerechnet in einem aufgelassenen Bauernhof, ausgerechnet im beschaulichen Steinberg am Rofan, nach touristischer Bemessung ein Tiroler Nichtort. Auf dem Weg vom Leerstand zum hippen Community-Retreat gab es auch Verbündete. Im fernen Wien verstand die ministerielle Jury sofort, dass ein Angebot in den Bergen durchaus zum „Leuchtturmprojekt für Tourismusinnovationen“ taugt. Das Land unterstützte den Förderantrag ohne zu zögern, auch die Widmungs- und Bauverfahren wurden schnell und pragmatisch abgewickelt. Sogar die vermeintlich natürlichen Feinde jeden Gründers und Sanierers – die Gewerbebehörde und der Brandschutz – beließen dem innovativen Raum- und Servicekonzept seine Kanten. Eine regionale Bank, die #andichglaubt, braucht es dann ebenso wie Frau, Familie und weitere Fs, die nicht zuletzt im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne „Save the Heustadl“ finanzielle Unterstützung boten. 30 Designstudenten lieferten Entwürfe für ein Berglager des 21. Jahrhunderts und nachdem neben Planern, Gewerken und Nachbarn noch viele weitere Helfer im Großen wie im Kleinen aufzuzählen wären, folgt zwangsläufig die Erkenntnis, dass das Neue erstaunlich viele Mitmacher motiviert, während wenige Miesschlümpfe sich zu schattenwerfenden Monstern aufplustern.

Nun steht er also noch da, der 400 Jahre alte Mesnerhof, lediglich um ein C für Community erweitert und ausgezeichnet mit dem New Work Award 2019, in Hamburg, in der Elbphilharmonie, vor 3.000 Leuten. Konzipiert als leistbare Workshop-Destination für Start-ups und Social Entrepreneure geben sich am Mesnerhof-C zur Überraschung auch die Corps wie Airbus, Airbnb, BMW, Google sowie zahlreiche Mittelständler die Tennentür in die Hand. Hey! Wir reden von einem Bergdörfchen am Ende der Welt, mit zwei Schleppliften, ohne Nahversorger, auf Basis Selbstversorgung also. Wer einen Aufenthalt organisiert, bekommt zwar eine Liste mit Dienstleistern aus der Region in die Hand – vom Eierbauern bis zum Mietkoch, vom Wanderführer bis zur agilen Design-Thinking-Bude –, ansonsten allerdings beziehen auch CEOs ihre Betten selbst. Narzisstisch aufgeladenes Well- und Selfnessen ist woanders, unser Credo heißt #alpineTogetherness. Was nach zwei Betriebsjahren erreicht wurde? Zuvorderst der Erhalt alpiner Baukultur, dann ein Nächtigungsplus von ca. 40 Prozent in der Gemeinde sowie neue Arbeitsplätze, Buchungsvorlaufzeiten bis zu einem Jahr und vor allem eines: ein funktionierender Prototyp, der den Potenzialraum „Land“ in den Innovationsprozess von Unternehmen eingliedert und generell den Lifestyle-Trend New Work touristisch verarbeitet. Es hat dann auch nicht lange gedauert, bis sich weitere vom Thema beseelte Evangelisten fanden und aktuell die frohe Botschaft „Coworkation Alps“ länderübergreifend verkünden (bitte googeln). Für uns am Mesnerhof ist es an der Zeit, bereits die nächste Unique Failing Proposition anzufixen. Schließlich warten noch zwei leerstehende Zuhäuser auf das Neue. Und Miesschlümpfe auf Futter.

GEORG GASTEIGER

betreibt den Mesnerhof-C in Steinberg am Rofan. Das Studium führte den Bauernsohn nach Wien, wo er unter anderem für Banken sowie Medienunternehmen arbeitete, zuletzt als Head of Creative Industries & Innovation in der Förderbank aws. Er ist zertifizierter Sensenmähtrainer. Im März 2019 wurde Gasteiger zum New Worker des Jahres gewählt. www.mesnerhof-c.at


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KITT WAR EIN ELEKTROAUTO © DANIEL WILLINGER

Oder: Warum wir in Zukunft Vollstrom geben werden.

HANNES OFFENBACHER VON HANNES OFFENBACHER

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etztens war es wieder so weit. Ein Bekannter schickte mir einen Link zu einer TV-Doku über die Umweltschädlichkeit von Akkus. Diese bekomme ich regelmäßig von Menschen, die von meiner Überzeugung für den Siegeszug des Elektroautos wissen. Meist mit dem Kommentar, dass es nicht die Zukunft ist und im Grunde unfassbar böse in seiner Auswirkung auf Menschen und Umwelt. Meine Reaktion schwankt nach Tagesverfassung zwischen Amüsement und Ärger ob der Oberflächlichkeit und Scheinheiligkeit der Diskussion. Denn: Niemand dieser Bekannten hatte mir jemals zuvor Artikel zur Umweltschädlichkeit und politischen Kriegsdimension von Erdölförderung geschickt. In Wirklichkeit geht es um ihre kognitive Dissonanz. Viele fühlen sich angegriffen und in ihrem Lebensstil und Gewohnheiten bedroht. Sie verstehen meist nur wenig von globaler Forschung und Technologieentwicklung. Müssen sie auch nicht. Und dennoch – und das ist im Grunde gut – ist es plötzlich eine breite öffentliche Diskussion. Ist also Elektromobilität gut? Jenen, die jetzt reflexartig Wasserstoff nach vorne reihen wollen, sei gesagt: Es bleibt Elektromobilität. Meine Argumente für einen elektrifizierten Fortschritt haben sich inzwischen auf zwei wesentliche Gedankenbilder verdichtet, die meist rasch zur Klarheit führen. Erstens: Nehmen wir einfach an, eine auf Akku bzw. Wasserstoff basierende Elektromobilität ist und bleibt in ihrer Gesamtenergiebilanz gleich schlecht wie jene von durchschnittlichen Verbrennungsmotoren. Selbst dann bleibt sie die erste Wahl, denn zumindest schafft sie es, die direkten Schadstoff- und CO2-Emissionen aus dem Lebensraum der Menschen zu verdrängen. Oben drauf: Es wird – zumindest bei niedrigen Geschwindigkeiten – wunderbar ruhig in den Städten. Entscheidender jedoch ist mein zweites Argumentationsbild, das ich mit einer Frage einleite: Wenn die glo-

ist seit zehn Jahren progressiver Neudenker und Botschafter für nachhaltiges Unternehmertum im deutschsprachigen Raum und provoziert mit seinen Artikeln und Vorträgen ein neues Bild von Fortschritt jenseits von kurzfristiger Gewinnmaximierung auf Kosten von Umwelt und Gesellschaft. www.offenbacher.cc

bale Menschengemeinschaft 100 Milliarden Euro in die Weiterentwicklung einer Antriebstechnologie investieren könnte, welche würden wir wählen? Welche hat das größere Zukunftspotential, was ihre Auswirkung auf die Umwelt und ihren Wirkungsgrad angeht? Wo sind noch große Effizienzsprünge möglich? Und welche hat eher das Potential, ihre Energie dezentral, (auch) kleinteilig und damit geschützt von gigantischen Industriemonopolen herzustellen? Investieren wir die 100 Milliarden in die Optimierung von Verbrennungsmotoren und deren Treibstoffe, oder trauen wir Elektromotoren kombiniert mit Akkus und Wasserstoff-Brennstoffzellen mehr Zukunftspotential zu? Wichtig: Es geht nicht darum, die aktuellen Herausforderungen von Akkus wegzureden. Auch nicht darum, die Verbrennungsmotoren schlechtzureden. Diese Technologie hatte unfassbare positive Auswirkungen auf die Menschheit. Aber: Es kommen neue Technologien, die sie in den nächsten zehn Jahren ablösen. Am Ende zählt das Zukunftspotential von Technologien, deren mögliche Weiterentwicklung hin zu einer emissionsfreien, sozial gerechten und freudvollen Mobilität und Logistik einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Die Elektromobilität hat dieses Potential. Geben wir ihr – und damit uns – eine Chance. PS: Für alle Knight-Rider-Serien-Fans. Schon mal reflektiert, dass schon KITT ein Elektroauto war? Weder hörte man einen kernigen V6-Motorensound, noch musste er jemals Benzin tanken.

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INNOVATION IN FAMILIENUNTERNEHMEN

© BIRGIT KOELL

„Wer aufhört, für die eigenen Kunden innovativ zu sein, hört auf nützlich zu sein“, sagt Markus Weishaupt, Berater und Begleiter vieler Familienunternehmen. Ein Gespräch über Family Business, Innovation und Zukunftsfähigkeit

MARKUS WEISHAUPT VON MARKUS WEISHAUPT

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ECO.NOVA: Ihr Buch „Die DNA erfolgreicher Familienunternehmen“ gilt mittlerweile als Standardwerk für Familienunternehmen. Welche Stellung hat „Innovation“ in dieser DNA? MARKUS WEISHAUPT: Innovation spielt bei den erfolgreichsten Familienunternehmen eine ganz zentrale Rolle. Ohne Innovationen in der Entwicklungsgeschichte der Besten wären diese niemals dort, wo sie heute sind. Allerdings sind vergangene Innovationen für den Erfolg der Zukunft irrelevant.

Wie meinen Sie das? Die herausragendsten Familienunternehmen leben ein Dasein in der Nische, wobei diese Nische durchaus von interessanter Größe sein kann. Zudem agieren diese Unternehmen über die Herkunftsregion hinaus und sind meist international, gerne weltweit tätig. Kunden solcher höchstspezialisierter Unternehmen erwarten nicht nur hohe Qualität der Produkte und Leistungen, sondern auch immer wieder etwas Neues, Innovatives. Dieses Neue kann in Produkteigenschaften, Dienstleistungen, Systemen, Abläufen, in Information, Vertriebskanälen und selbst im Geschäftsmodell als Ganzes liegen. Fakt ist: Die Innovationsfähigkeit ist für nachhaltig erfolgreiche Familienunternehmen keine Option, die man sich eventuell leisten will, sondern ein ganz klares Muss für alle, die langfristig überleben wollen. Wenn dies so zutrifft, dann sind Unternehmen sozusagen dazu verdammt, innovativ zu sein? Das könnte man so sagen, auch wenn Verdammnis ein sehr negativer Ausdruck für ein höchst attraktives Themenfeld ist. Ich spreche lieber von der Lust auf Neues. Diese Lust ist bei guten Familienunternehmen nicht nur Passion, sondern Teil des eigenen Selbstverständnisses, denn

ist international tätiger Berater für Familienunternehmen und enger Begleiter von Unternehmerfamilien, Geschäftsführender Gesellschafter von WeissmanInternational (www.weissmaninternational.com), Familienund Verwaltungsrat, Keynote-Speaker, Autor mehrerer Bücher zur Welt der Familienunternehmen und Professor an der FH Kufstein. www.familybusinessmodel.com

sie wissen, dass Nischenplayer ohne Innovationskraft im Regelfall wenig Chancen auf langfristigen Bestand haben.

Wobei nicht alle Innovationen nützlich sind ... Das ist richtig. Aber ich halte es, wie wohl alle Familienunternehmen, mit dem Grundsatz des Erfinders und Unternehmers Thomas Alva Edison, der in etwa lautet: Was sich nicht verkaufen lässt, will ich nicht erfinden. Die Nachfrage ist Beweis der Nützlichkeit und Nützlichkeit führt zum Erfolg.

Das heißt also, dass Innovationen nur als solche gelten, wenn es dafür auch einen Markt gibt; sprich, wenn Kunden die innovativen Produkte kaufen. Ist das nicht sehr kapitalistisch?Wir leben in einer Marktwirtschaft, einer kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung und die Unternehmen, die darin agieren, richten sich unweigerlich nach den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden aus. Wer am Kunden vorbeientwickelt, wird dafür bestraft, indem die Entwicklungen einfach nicht gekauft werden. Gerade


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„Umgeben Sie sich mit Mitarbeitern, die noch nicht gelernt haben, was nicht geht.“

ENDSTATION SMALL TALK? Nicht nur reden, sondern machen!

Familienunternehmen machen selten Grundlagenforschung und konzentrieren sich auf die Entwicklung von Produkten und Leistungen, für die es Abnehmer gibt. Familienunternehmen haben dabei einen großen Nachteil, denn entgegen kapitalkräftiger überdimensionierter Giganten, wie Amazon, Alphabet, Microsoft, Apple, Alibaba und vielen mehr, haben Familienunternehmen limitierte finanzielle Ressourcen. Ein strategischer Investmentfehler kann den Untergang bedeuten. Somit müssen Familienunternehmen viel konzentrierter und bedachter Innovation betreiben als andere Unternehmensformen. Es hat aber den Anschein, dass die Innovationen mit tiefgreifenden Veränderungen von Apple und Co. kommen und nicht von den kleinen und mittelständischen Familienunternehmen. Welche Risiken gehen Familienunternehmen mit ihrem Innovationsverhalten ein? Familienunternehmen waren und sind spitze in der sogenannten inkrementellen Innovation. Wirklich bahnbrechende Innovationen sind eher selten. Auch wenn das bis dato kein großes Problem dargestellt hat, nun wird es zum großen Risiko. Big Data, Vernetzung, Plattformmodelle, Internet of Things, Robotik, Künstliche Intelligenz, Virtual und Augmented Reality, Cloud Computing, 3-D-Drucker und die Exponentialität werden in Familienunternehmenskreisen zum Teil immer noch als „bullshit bingo“ abgetan. Diese Haltung ist selbst für die ältesten Familienunternehmen überlebensgefährdend.

Was empfehlen Sie Ihren Kunden und den Familienunternehmen im Allgemeinen? Lassen Sie Kreativität, Querdenker, unkonventionelle Zugänge, innovative Gedankenspiele mit Tabuund Regelbrüchen, Geschäftsmodelländerungen und utopisch anmutenden Szenarien zu und bewerten Sie diese ernsthaft. Schaffen Sie Abteilungen oder kleine Einheiten abseits von der alten Organisation, damit bahnbrechende Ideen eine faire Chance erhalten. Umgeben Sie sich dafür mit Mitarbeitern, die noch nicht gelernt haben, was nicht geht, und lernen Sie eine gute Idee daran zu erkennen, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erscheint.

© DANIEL WILLINGER

MARKUS WEISHAUPT

VON NICOLE ARNITZ

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n einer Welt der maximalen Narzifizierung des Selbst, in der viele Bereiche beständig erodieren, fragt man sich schon mal: Wozu überhaupt? Wozu an Networking-Events teilnehmen? Wozu anderen zuhören? Zuerst Know-how und Kontakte weitergeben, ohne zu wissen, was der andere fürs eigene Business bringt? Sein wahres Selbst zeigen, wo es doch so viel einfacher ist, eine passende Rolle zu spielen? Entfremdung also. Von sich selbst, der Welt und allem. Bedauerlich – nicht nur für einen selbst, auch für die Wirtschaft und erst recht für die Gesellschaft. Networking-Events, für viele ein notwendiges Übel mit unzähligen leeren Hülsen, genannt Small Talk, und Masken beschmiert mit Distanz und Arroganz, aufgesetzt und todlangweilig, ein notwendiges Übel. Entkommen? Gibt es nicht. Fernbleiben? Möglich, aber keine angemessene Strategie. Die Frage nach der Innovation im Vernetzen, im Veranstaltungsdesign und Personenclubs beschäftigt zahlreiche Akteure. Aber wie kann man Verhalten und soziale Konstrukte innovieren? Ist das überhaupt möglich? Ich meine, nein. In diesem Fall ist ein Schritt zurück sinnvoll und nötig, um wieder wertschätzend miteinander umzugehen und sein Gegenüber auf Augenhöhe wahrzunehmen. Denn: Das Andere, das Fremdartige regt uns an. Macht uns neugierig. Lässt uns weiterdenken. Wir alle wollen nicht noch mehr vom Selben. Hartmut Rosa beschreibt dies sehr schön: „Die ‚Anverwandlung von Welt‘ ist ein Zustand, in dem der Mensch nicht versucht, die Dinge zu kontrollieren und schnell und effizient zu agieren. Er, der Mensch, lässt sich viel stärker von Begegnungen und von Orten inspirieren, lässt sich treiben und ist offen für Neues.“ Begegnungen also. Kein Networking. Keine Events. Es geht um Begegnungen auf wertschätzender Augenhöhe und Akzeptanz – ja vielleicht sogar mehr um ein Einlassen auf das Andersartige und Fremdartige. Ein Seinlassen, Hochheben und Feiern des Anderen. Das ist es, was uns wachrüttelt, neugierig und kreativ werden lässt. Und: Es löst Resonanz aus. Denn danach streben wir alle – nach Resonanz, nach spannenden Begegnungen, die sofort schwingen und zum Tun anregen. Nicht nur reden, sondern machen. Echte Gespräche, tiefer Austausch in vertrauensvollem Rahmen lösen Resonanz aus und stillen so unsere Sehnsucht nach einem Weiterkommen und ermöglichen Fortschritt und Innovation. Es kommt immer auf den einzelnen Menschen an. Lasst uns Zufälle provozieren! Und sehen, was passiert.

NICOLE ARNITZ

ist Co-Gründerin von Schumbeta, dem Netzwerk für Fortschritt. Ihre große Leidenschaft liegt im Aufspüren und Vernetzen der richtigen Menschen, die gemeinsam mehr bewegen wollen und an der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft arbeiten. www.schumbeta.at

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WARUM INNOVATION GANZHEITLICH GEDACHT WERDEN MUSS Bisher habe ich zweimal im Silicon Valley gelebt, 2001 bis 2003 sowie 2013 bis 2018, und habe in dieser Zeit unterschiedliche Phasen der Start-up-Szene erlebt: direkt nach dem Crash der ersten „Dotcom-Blase“ und während einer Zeit scheinbar unbegrenzten Wachstums, angefeuert durch ein historisch niedriges Zinsniveau in Verbindung mit Kapital, das nach ertragreichen Anlageoptionen sucht.

14 VON JOERG GEIER

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egliche Kritik unbegrenzten Wachstums führt bei Befürwortern einer unnachgiebigen Wachstums- und damit einhergehenden Niedrigzinspolitik oftmals zu Unverständnis. Einher mit einem renditeorientierten Denken zum Stimulieren der Konjunktur geht oftmals der Duktus, dass die menschliche Schaffenskraft schon alle irdischen Probleme beheben und diese in wirtschaftliches Potenzial verwandeln wird: technologische Innovation als Allheilmittel. Hierbei lohnt es sich, genauer hinzuschauen, um einen möglichst ganzheitlichen Ansatz zu finden, so dass Innovation nicht zum Selbstzweck wird, sondern integriert wird in eine Welt mit natürlichen Grenzen, in der lineares Denken im schlimmsten Falle zu irreversiblen Konsequenzen führt. Der ehemalige Weltbank-Ökonom Herman Daly spricht in diesem Zusammenhang von einer „vollen Welt“, welche die Voraussetzungen der neoklassischen Theorie (und damit der „leeren Welt“) auf den Kopf

stellt. Damit ist gemeint, dass durch mehr Mitteleinsatz (z. B. Anzahl der Fischerboote und Fischer) der Güterertrag nicht mehr zwangsläufig erhöht werden kann (z. B. wegen Überfischung der Bestände, vgl. Abb. 1). Die Regeneration der Fischbestände oder Qualität der Gewässer beansprucht Zeit oder kostet Geld. Der limitierende Faktor ist nicht mehr die Ressource Mensch (Fischer) oder Güter (Boote, Netze etc.), sondern stattdessen das Naturkapital. Analogien hierzu lassen sich unter anderem zu Luft (Klima) und Land (Biodiversität) ziehen. Auch hier wirken sich Externalitäten negativ auf das Naturkapital aus und mindern somit die Qualität und langfristig den Ertrag. Warum aber ist es wichtig und langfristig auch finanziell lukrativ, strategisch über den Tellerrand hinauszublicken und den Grad der Innovation systemisch und damit nachhaltig zu betrachten?

DIE GROSSE ERNEUERUNG

Die heutige Verwendung des Begriffs Innovation (vom lateinischen Verb innovare, also erneuern) geht auf den österreichischen Ökonomen Joseph Alois Schumpeter zurück. Im Zentrum steht der Unternehmer, der durch „schöpferische Zerstörung“ technische oder organisatorische Neuerungen im Produktionsprozess durchsetzt. Clayton Christensen spricht daran angelehnt von „disruptiver Innovation“ als Prozess, bei dem ein kleines Unternehmen mit geringeren Ressourcen, häufig ein Start-up, etablierte Unternehmen herausfordert. Während sich etablierte Unternehmen auf inkrementelle Produktverbesserungen für ihre gut zahlende Klientel konzentrieren, ignorieren sie

Es lohnt sich, einen möglichst ganzheitlichen Ansatz zu finden, so dass Innovation nicht zum Selbstzweck wird, sondern integriert wird in eine Welt mit natürlichen Grenzen, in der lineares Denken im schlimmsten Falle zu irreversiblen Konsequenzen führt.


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oftmals die Bedürfnisse anderer (weniger rentabler) Kundensegmente, die schließlich von den Innovatoren angegangen werden. „Es ist nicht überflüssig, zu betonen, dass alles miteinander verbunden ist. [...] Einfach nur eine technische Lösung für jedes auftretende Umweltproblem zu suchen bedeutet, Dinge zu isolieren, die in der Wirklichkeit miteinander verknüpft sind, und die wahren und tiefsten Probleme des weltweiten Systems zu verbergen.“ (Papst Franziskus, Enzyklika Laudato si’, Kapitel 4, Para. 138/Kapitel 3, Para. 111) Innovationen bringen, insbesondere wenn sie ökologische Belange berücksichtigen, Effizienzsteigerungen mit sich. Während sich diese positiv auf die Kosten für Produkte oder Dienstleistungen auswirken können, beeinflussen sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Nutzerverhalten: Durch einen höheren Verbrauch werden die ursprünglichen Einsparungen teilweise wieder aufgehoben. Dieser Effekt wird „Rebound“ genannt. Ein Beispiel dafür sind sparsamere Autos, die auch in den Anschaffungskosten günstig sind. Da der Verbrauch pro Kilometer geringer ist, wird damit eventuell auch mehr gefahren, anstatt in die Bahn oder auf das Fahrrad umzusteigen. Während das Pkw-Beispiel vielleicht augenscheinlicher ist, wenn es sich um einen Benziner handelt, trifft es auch auf den neuen Tesla zu: Um die Batterien mit großer Reichweite herzustellen und die nötige Ladeinfrastruktur zu installieren, wird nicht nur jede Menge Energie benötigt, wobei der Strom vielleicht noch nicht einmal aus Wind und Sonne gewonnen wird; die ökologischen Auswirkungen aufgrund der für die Batterieherstellung nötigen Rohstoffe sind ebenfalls drastisch. Dementsprechend fallen die technisch möglichen Effizienzgewinne, mit denen Hersteller gerne werben, in der Summe häufig niedriger aus als erwartet. Aus diesem Grund sind vorausschauende ordnungspolitische Maßnahmen (wie ein

Abb. 1: Wechsel des begrenzenden Faktors (illustrativ am Beispiel Überfischung) nach Herman Daly

Emissionshandel oder eine CO2-Steuer) wichtig, die darauf abzielen, auf der einen Seite Rebound-Effekte mit einzuplanen und negativen Konsequenzen möglichst früh entgegenzuwirken und auf der anderen Seite Anreize für ökologisch nachhaltige Innovation zu schaffen. Spätestens dann machen sich systemische Innovationen auch in Form der Eigenkapitalrendite sichtbar und tragen somit nicht nur langfristig zur Innovationskraft mit bei, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeitsziele („Sustainable Development Goals – SDGs“) der Vereinten Nationen. Beispiele für nachhaltige Neuerungen, die grüne Herzen höherschlagen lassen und dennoch hohe Renditen versprechen, gibt es zunehmend. Der Teppichhersteller Interface achtet stark auf zirkuläres Denken und vermeidet somit herkömmliche Probleme industriell gefertigter Teppichwaren, die große Mengen an Erdöl verschlingen. Die Verwendung erneuerbarer Energien und geschlossener Wasserkreisläufe sowie die Umstellung auf nachwachsende Rohstoffe verbessern die

Energiebilanz entscheidend. Tetra Pak entwickelte die biobasierte Tetra-Rex®-Verpackung, die weltweit erste Kartonverpackung, deren Verpackungsmaterial komplett aus organischen Rohstoffen (basierend auf Zuckerrohr) besteht. Integrierte Materialkreisläufe finden sich in fast allen Branchen und schließen Industrie- wie auch Konsumgüter mit ein. Früh ganzheitlich zu denken wird so zum klaren Wettbewerbsvorteil.

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JOERG GEIER

ist freier Berater (nachhaltige Ökosysteme) und Mitglied im Club of Rome.

Referenzen: Christensen, C.M. et al. What Is Disruptive Innovation? In: Harvard Business Review. The Softer Side of Negotiation. December 2015. Daly, H. Economics for a Full World. Great Transition Initiative. Juni 2015. Endres, A. Rebound-Effekt: Das unterschätzte Paradoxon der Klimapolitik. In: ZEIT ONLINE. 18.04.2012. Papst Franziskus. Enzyklika Laudato si’. Über die Sorge für das gemeinsame Haus. Rom 24.05.2015. Schumpeter, J.A. Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Leipzig 1912. 8°. VIII u. 548 SS UN: About the Sustainable Development Goals. URL: www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals/ (15.10.2019)

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POLITIK DER BÜRGER Wir reden zwar alle darüber, aber das heißt nicht, dass es viel davon gäbe: Innovation und Fortschritt. Vor allem einen Gesellschaftsbereich haben wir in den letzten Jahrzehnten sträflich vernachlässigt, wenn es darum geht, alte Strukturen aufzubrechen und Neues zu wagen: unsere Demokratie.

V O N P H I L I P P E N A R VA L

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ach Brexit, Trump und dem Aufstieg autoritärer Anti-Demokraten wie Viktor Orbán auch im Herzen Europas ist die sogenannte Krise der Demokratie zwar ein beliebtes Gesprächsthema. Aber mehr, als über die Unfähigkeit unserer Politiker zu jammern, fällt uns nicht ein. Viel zu lange haben wir Politik und demokratische Entscheidungsprozesse als statisch und unveränderbar gesehen und darauf vergessen, dass Strukturen kontinuierlich erneuert werden müssen, um relevant und wirkmächtig zu bleiben. Wenn Unternehmer auf diese Grundmaxime vergessen, bekommen sie schnell zu spüren, wie innovativere Mitbewerber sie vom Markt verdrängen. Für den Kunden ist das per se etwas Gutes, und der kontinuierliche Wettbewerb macht auch den Reiz des Unternehmertums aus. Wir haben aber nur eine Demokratie und einen Rechtsstaat. Und die Konkurrenten dieses Systems trachten nicht danach, etwas Neues oder Besseres anzubieten, sondern sie sind auf Zerstörung aus. Wo das endet, kann man unter anderem in Putins Russland beobachten. Es bleibt uns also nur eins: Dieses eine System von innen heraus zu verändern, und zwar alle miteinander. Auch hier unterscheidet sich die Demokratie vom Markt. Wir alle sind Teilhaber der Demokratie und Aktionäre der Freiheit – wenn wir das nicht begreifen, werden sie untergehen. Ein konkreter Schritt für die Erneuerung unserer Demokratie wäre, politische Entscheidungsprozesse offener und transparenter zu machen. Abseits von Wahlen muss es am Ende auch darum gehen, Bürger wieder stärker in Entscheidungsprozesse ein-

zubinden. Anders als man vielleicht glauben möchte, werden in Europa schon unzählige Pionierprojekte in der Praxis erprobt: offene, digitale Gesetzgebungsprozesse in Frankreich etwa oder partizipative Bürgerhaushalte in deutschen und österreichischen Kommunen. Das spannendste Bespiel für konkrete Politikinnovation, das mir in den Recherchen für mein Buch „Die freundliche Revolution“ untergekommen ist, sind Bürgerräte. Der Bürgerrat ist ein robustes Modell, das bewiesen hat, dass Bürger der Politik weit voraus sein können, wenn es darum geht, bei hochemotionalen Themen konstruktiv und sachlich miteinander zu arbeiten. Erstmals auf nationaler Ebene in Irland zwischen 2012 und 2016 angewendet, belegt das Modell Bürgerrat, dass ein Gremium bestehend aus Bürgern, die per Losverfahren ausgewählt wurden, unter Hinzuziehung von Experten konstruktive Reformvorschläge machen kann. Konfliktgeladene Fragen, über die die Politik alleine nicht entscheiden kann oder will, erscheinen in einem anderen Licht, wenn Bürger sie ohne Hintergedanken und Beeinflussung von Interessengruppen beleuchten. Bürgerräte sind dabei keine Konkurrenz zur Arbeit der Parlamente, denn die Empfehlungen der Bürger sind noch weit entfernt von konkreten und durchdachten Gesetzesentwürfen. Im Gegenteil: Am Ende helfen sie der Politik mit sachlichen, fundierten und kompromissbereiten Vorgaben.

PHILIPPE NARVAL

ist Generalsekretär des Europäischen Forum Alpbach. Er widmet sich als Vortragender, Kolumnist und Buchautor („Die freundliche Revolution – Wie wir gemeinsam die Demokratie retten“) regelmäßig Fragen in Bezug auf Partizipation, Transformation und Nachhaltigkeit. Sein Studium absolvierte er unter anderem am King’s College London und an der Universität Oxford.


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INNOVATIONSENERGIE Stay close to people who feel like sunshine.

VON ROMY SIGL

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annst du nicht einmal etwas ganz normal machen? Ja, könnte ich schon, mache ich auch immer wieder. Das Problem dabei ist, dass ich davon oft depressive Verstimmungen oder körperliche Schmerzen bekomme. Fazit: Etwas nur machen, weil es immer so war, tut mir nicht gut. So kam es, dass ich 2011 meinen Job bei einer renommieren Designagentur an den Nagel hängte und mir mein Umfeld, meinen Beruf und meine unabhängige Lebensgrundlage selbst schuf. COWORKINGSALZBURG war geboren. „Ich empfinde das Umfeld als der Kreativität förderlich. Der lockere Austausch mit vielen netten Leuten aus den unterschiedlichsten Bereichen hilft dabei, auf neue Ideen zu kommen. Das ist zumindest ein gutes Klima für Innovationen – ist an sich aber nicht innovativ“, sagt etwa Daniel Ultsch, unter anderem Teil der „Ingenieure ohne Grenzen“ und seit einem Jahr Coworker. Eine Innovation ist erst dann eine Innovation, wenn etwas Neues auf Nachfrage stößt, so würde ich das mit meinen eigenen Worten beschreiben. Meine Coworker finden es nicht besonders innovativ, bei uns zu sein. Sie haben sich daran gewöhnt, ein kreatives und unterstützendes Umfeld vorzufinden, und das ist gut so. Dass es uns nach acht Jahren noch gibt und das völlig unabhängig, während über 60 Prozent aller Coworking Spaces weltweit nach ein paar Monaten wieder schließen müssen oder an einem Fördertopf hängen, verbuche ich als Erfolg. Es bedeutet, dass wir etwas Neues gemacht haben, das auch gelungen ist. Eine Innovation. Coworking ist immer eine „Wir“-Leistung. Danke an dieser Stelle an unsere Sonnenschein-Menschen, ihr seid unser Erfolgsgeheimnis. In unserer Community gibt es noch weitere Eigenbauinnovationen, auf die wir stolz sein dürfen. Etwa das Social-Start-up fairMATCHING.com. Es wurde 2015 in unserer Küche geboren und unterstützt seit damals Menschen mit Fluchthintergrund bei der

ROMY SIGL

ist Gründerin eines der ersten Coworkingspaces in einer „small market region“. Sie entwickelte und co-initiierte zahlreiche nationale und internationale Coworking Projekte, war Teil der Young Transatlantic Innovation Leadership Initiative während der Obama-Administration und wurde 2017 mit dem „Game Changer Award” der Wirtschaftskammer ausgezeichnet. www.coworkingsalzburg.com www.linkedin.com/in/romysigl/

Arbeitssuche. In diesem Jahr konnten mit nur zwei Personal-Vollzeitäquivalenten rund 70 Menschen in den österreichischen Arbeitsmarkt integriert werden. Das AMS sowie das Land Salzburg haben diesen Wert erkannt und kooperieren seit zwei Jahren mit dem Verein. Wir arbeiten immer an vielen Projekten. Manche von ihnen schlafen auf natürliche Weise von selbst wieder ein, andere überleben und wachsen. Besonders intensiv betreiben wir seit einem Jahr die GOOD NEWS Wochenschau. Ein Nachrichtenformat, das wir wöchentlich aus COWORKINGSALZBURG senden, um über all das Positive zu berichten, das in unserem Umfeld passiert. Wöchentlich laden wir dazu inspirierende Macher auf unser Gästesofa ein. Neben unseren Coworkern interviewten wir in den 45 Sendungen Persönlichkeiten wie Matthias Strolz, den aus Funk und Fernsehen bekannten Gerhard Rettenegger oder Uni-Professorin Christine Vallaster. Darüber, was aus unserem Coworking Beach am Wallersee, den dowhatyoulove-Seminaren, der Colearning-Schule als Alternative zur Grundschule und dem Start-up talkingbooks.at, einer Dialog- und Erfahrungsaustauschplattform, geworden ist, können wir gerne in fünf bis sieben Jahren berichten. Möglicherweise ist wieder eine Innovation dabei. Dowhatyoulove!

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OHNE INNOVATION IST ALLES NICHTS Innovation ist ein ständig wiederkehrender Begriff. Ob es um Standortpolitik, das Gesundheitswesen oder Klimawandel geht: Stets werden innovative Lösungen eingemahnt, innovative Ansätze gefordert und der Wandel zum Besseren, zum Fortschritt beschworen. Innovation ist überall.

VON BARBARA COUDENHOVE-KALERGI

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er nicht innovativ ist, ist nicht vorne dabei. Das führt im schlimmsten Fall zur Innovation als Selbstzweck – und Innovationen als „Lösungen ohne Problem“, um Trendforscher Harry Gatterer zu zitieren. Daher ist es notwendig, sich auf die Grundintention von Innovation zu besinnen. Wie der österreichische Ökonom Joseph A. Schumpeter gezeigt hat, ist die dauernde „Durchsetzung neuer Kombinationen“ die zentrale Eigenschaft jeder marktwirtschaftlichen Entwicklung. Sie zeichnet sich durch permanente Veränderung aus, sie ist Wandel, sie ist Innovation. Diese Veränderungen sind es, auf die wir mehr achten müssen. Denn es ist schwer vorstellbar, wie gesellschaftlicher Wohlstand und andere Ziele ohne Innovationen erreicht werden können. Sie sind wesentliche Basis wirtschaftlicher Prosperität, und Zukunftsprobleme wie der Klimawandel werden ohne neue Technologien und Praktiken nicht gelöst werden können. Die These ist, dass wir heute vor ähnlich großen Herausforderungen stehen wie die Welt Ende des 19. Jahrhunderts, als im Zuge der Industrialisierung tiefe soziale Spaltung und Ungleichheit entstanden: Wir befinden uns mitten in der digitalen Revolution, die mit enormen Chancen und gewaltigen Herausforderungen verbunden ist. Viele ökologische und soziale Herausforderungen sind nicht gelöst. Umweltzerstörung, Energieversorgung, Ressourcenverbrauch, Arbeitslosigkeit, Generationengerechtigkeit, Bildungsarmut, Integration sind nur einige davon. In diesem Zusammenhang gewinnt gesellschaftliche Innovation immer mehr an Bedeutung.

Gesellschaftliche Innovation – oder Social Innovation – als Begriff ist so schillernd wie vage und ruft Enthusiasten wie Skeptiker auf den Plan. Denn die moralische Aufladung des Begriffs „Social“ in Kombination mit der Strahlkraft des Begriffs „Innovation“ verschleiert mitunter die Anstrengungen, die bei der Einlösung der dahinterstehenden Versprechen und Erwartungen notwendig sind. Unter gesellschaftlicher Innovation wird alles subsumiert, was im Kontext eines guten Lebens für alle wünschenswert ist. Damit läuft der Begriff aber Gefahr, substanzlos zu bleiben (wie es übrigens mit dem Begriff Nachhaltigkeit bereits passiert ist). Die Wissenschaft definiert Social Innovation anhand von drei Dimensionen: „Neuheit“: eine neue (oder wiederentdeckte) Problemlösung für eine gesellschaftliche Herausforderung. „Intentionalität“: Die positive soziale Wirkung ist deklariertes Ziel einer gesellschaftlichen Vision und passiert nicht als Nebeneffekt. „Soziale Interaktion“: Mehrere Akteure kooperieren, zum Beispiel klassische Unternehmen mit gemeinnützigen Organisationen. Das ist eine Kulturaufgabe, eine Haltung, ein neues – oder auch wiederentdecktes – Mindset. In Österreich steckt das Thema zwar noch in den Kinderschuhen, aber das Kind hat zumindest schon laufen gelernt. Mehrere Akteure tummeln sich bereits von Social-Start-ups über Förderagenturen bis zu Impact-Investoren und Inkubatoren. Mit dem Social Entrepreneurship Network Austria hat sich nun auch eine Interessenvertretung gebildet. Wichtig ist, dass die Politik aufspringt und erkennt, dass wir nicht nur unternehmerische Menschen, sondern auch gesellschaftliche Innovatoren brauchen. Bleiben Sie dran! Da geht was!

BARBARA COUDENHOVE- KALERGI

ist als Expertin für gesellschaftliche Innovation bei der Industriellenvereinigung für neue und innovative Zugänge und Politikgestaltung zu gesellschaftspolitischen Herausforderungen zuständig. www.iv.at


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INNOVATION BRAUCHT MUT Auch heuer wurden beim Tiroler Innovationspreis wieder spannende Projekte gekürt. Die Entscheidungen sind schwer gefallen, waren doch sämtliche Einreichungen preisverdächtig. T E X T E : D O R I S H E LW E G

„Der Preis ist ein wirklicher Trigger. Er holt die Leute auf die Bühne, inspiriert und spornt sie an.“ ANJA NIEDWOROK

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nnovationen werden meist nicht einfach so aus dem Ärmel geschüttelt. Umso wichtiger ist es, innovative Projekte vor den Vorhang zu holen. Der Tiroler Innovationspreis wird in enger Zusammenarbeit von Wirtschaftskammer und Land Tirol durchgeführt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft im Land. „Der Preis ist ein wirklicher Trigger. Er holt die Leute auf die Bühne, inspiriert und spornt sie an“, ist Anja Niedworok von der Wirtschaftskammer Tirol überzeugt. „Vor allem jüngere und kleinere Unternehmen profitieren von unseren Serviceleistungen, die wir Einreichern, Nominierten und Preisträgern bieten. Neben gemeinsamen Design-Thinking-Workshops, Beratungen zu Innovationsförderung und umfangreicher Pressearbeit fängt die Kammer jede Nominierung in einem kurzen Imagevideo ein. Die Großen sind da meist gut aufgestellt, aber gerade kleineren Unternehmen können wir hier sehr hilfreich zur Seite stehen“, freut sich die Kammervertreterin.

GENERATIONENMIX

Innovation ist keinesfalls nur Neugründern oder Start-ups vorbehalten, auch etablierte Tiroler Unternehmen heimsen immer wieder die Trophäe des Tiroler Innovationspreises ein. „Dass sich Innovation und Tradition nicht ausschließen, beweisen die heurigen Preisträger ebenso wie jene aus früheren Jahren“, sagt Anja Niedworok. „Die Mischung aus etablierten Unternehmen, die durch Innovationen überzeugen und durch diese Erneuerungen ihr Fortbestehen langfristig sichern, und Neugründungen und Start-ups, die durch ihre unbeschwerte Innovationskraft beeindrucken, zeigt die gesunde Durchmischung von unterschiedlichen unternehmerischen Generationen. Seit 1993 wird der Preis von der Wirtschaftskammer Tirol und dem Land Tirol verliehen, anfangs alle zwei Jahre, mittlerweile jedes Jahr. Die Preisträger 2019 stellen wir Ihnen auf den nachfolgenden Seiten vor.


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Im Kurzinterview Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser

ECO.NOVA: Warum sind Innovationen für den Wirtschaftsstandort Tirol wichtig? CHRISTOPH WALSER: Im globalen Wettbewerb um Wachstum ist Innovation der entscheidende Erfolgsfaktor. Nur Innovationen ermöglichen Produktivitätsfortschritte als unverzichtbare Basis für Löhne und Gehälter, die breiten Wohlstand, gesellschaftliche Stabilität und sozialen Frieden gewährleisten. Die Innovationskraft eines Landes beeinflusst letztlich den Status quo unseres gesamten Wirtschafts- und Sozialmodells. Die große Herausforderung liegt darin, mit den besten Talenten und Ideen wirksame Innovationen für mehr Wertschöpfung zu schaffen. Intelligentere Produkte für intelligente Märkte. Die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung, aber auch von anwendungsorientierter Entwicklung gilt es in marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu transformieren.

Wie schätzen Sie die Innovationskraft in Tirol ein? Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch einiges zu tun, vor allem wie man als Unternehmen die Digitalisierung für ein innovatives Geschäftsmodell nützen kann. Tirol hat die Chance, Innovationsleader zu sein statt nur die Rolle des Innovationsfollowers einzunehmen. Die Wirtschaftskammer Tirol ist in einer Befragung, dem so genannten „Innovationsbarometer“, zwölf Fragen zum Thema Innovation auf den Grund gegangen. Rund 200 Unternehmen aller Größen und Branchen nahmen im November 2018 an der Onlinebefragung teil. Derzeit investieren rund sechs Prozent der Unternehmen mehr als 15 Prozent ihres Umsatzes in Innovationen, 40 Prozent zwischen einem und drei Prozent ihres Umsatzes. Innovation darf nicht nur auf die Entwicklung von technischen Produkten

reduziert werden, sondern soll umfassend und auf strategischer Ebene im Unternehmen gedacht werden. Ein Fünftel der Unternehmen haben bereits Innovationsziele in ihrer Strategie verankert. Bei rund einem Viertel ist das Innovationsvorhaben aus einer spontanen Idee entstanden, 21 Prozent planen Innovationsvorhaben systematisch und überlassen die Innovation nicht dem Zufall. Unter dem Schwerpunkt „Innovation Empowerment“ bietet die Wirtschaftskammer Tirol Trainings und Beratungen, wie man eine Innovationskultur angesichts der sich verändernden Rahmenbedingungen schafft. Investitionen in Innovationen sollen wieder attraktiver werden. Welche Botschaft soll der Tiroler Innovationspreis vermitteln? Ein Wettbewerb wie dieser spiegelt Trends wider und zeigt neue, zukunftsträchtige Geschäftsmodelle. So ein Preis, der heuer bereits zum 18. Mal verliehen wird, ist daher wichtig, um innovative Unternehmen vor den Vorhang zu holen und für ihren Mut, ihre Kreativität, Ausdauer und Arbeit auszuzeichnen. Der Preis soll natürlich auch einen Motivationsschub für andere Unternehmen darstellen und deren Innovationswillen und -kraft stärken. Welche Rahmenbedingungen sind für ein Land wie Tirol wichtig, damit Innovationen vorangetrieben werden können? Für viele Unternehmen stellt ein knappes Zeitbudget das größte Innovationshemmnis dar, gefolgt von zu komplizierten rechtlichen und administrativen Anforderungen. Die Wirtschaftskammer Tirol fordert, die Rahmenbedingungen zu vereinfachen als auch Förderungen für den Markteintritt für innovative Produkte bereitzustellen.

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K AT E GOR DIENS IE TLEIST UNGSINNOV AT I O N

WEISSE TIGER AUS TIROL Mit der Idee, ökologisch nachhaltig Garnelen ohne Einsatz von Medikamenten und Pestiziden in Österreich zu züchten, ist zwei jungen Tirolern ein echter Fang gelungen.

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s war eine TV-Dokumentation über die schmutzigen Geschäfte der Garnelenindustrie, die Daniel Flock zum Nachdenken brachten: „Es muss doch anders gehen. Es muss doch möglich sein, Garnelen auf andere Weise zu züchten, ohne den Einsatz von Pestiziden und Antibiotika und ohne große Umweltbelastungen.“ Als Hobbyfischern kam den jungen Tirolern Daniel Flock und Markus Schreiner bald eine Idee: Warum nicht selbst züchten?

GAUMENFREUDEN

Die Garnele gehört zu den beliebtesten Meerestieren, die auf unseren Tellern landen. Mit ihrem einzigartig süßlich-nussigen Geschmack und der knackigen Konsistenz sind sie bei Gourmets und Feinschmeckern besonders beliebt. „Wir halten bei uns die Kaiserin unter den Garnelen, nämlich die Art Litopenaeus vannamei oder auch ‚White Shrimp‘ genannt. Aufgrund ihrer hohen Beliebtheit und mit steigendem Bekanntheitsgrad hat sich jedoch im Lauf der Zeit die Bezeichnung White-Tiger-Garnele verankert. So halten wir nun auch bei uns in Tirol weiße Tiger, obwohl sie kein klassisches Streifenmuster ausbilden, wie wir es von der Black-Tiger-Garnele kennen“, klärt Daniel Flock auf.

ALLER ANFANG IST SCHWER

„Zu Beginn war es schwierig, sich ohne Knowhow und Kontakte zu Experten in die Thematik einzufinden“, gesteht Flock. „Die Garnele und ihre Bedürfnisse mussten erst erforscht werden, ebenfalls der richtige Umgang mit der Wasseraufbereitung. Es gab auch Rückschläge, verursacht durch technische Probleme, und oft zermürbende Aufgaben, die es zu lösen galt. Doch die ersten Früchte waren gesät, fast täglich zeigten sich Lernerfolge bis


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hin zur ersten erfolgreichen Ernte. Von da an gab es kein Halten mehr. Wir wurden von Anfragen überschwemmt, das Verlangen nach einer fangfrischen Garnele aus heimischer Aquakultur war und ist zweifellos vorhanden.“

„Ein Qualitätsmerkmal für eine stressfreie Aufzucht sind körperlange Fühler und ein harter, glasiger Panzer.“

VOM PILOTPROJEKT ZUR ERSTEN INDOOR - AQUAFARM ÖSTERREICHS

Vorerst wurde in einem Pilotprojekt an einer Testanlage eine Jahresernte von 200 bis 300 Kilogramm eingefahren. Eindeutig zu wenig für die vorhandene große Nachfrage. Und so machten sich die beiden Burschen abermals ans Werk und errichteten in vollkommener Eigenregie eine Anlage weitaus größeren Umfangs. „Bei unserer Farm handelt es sich um die erste ‚Indoor-Aquafarm‘ Österreichs, errichtet auf einer Grundstückfläche von 1.300 Quadratmetern. Das bedeutet, sämtliche Becken zur Aufzucht der Garnelen befinden sich vollständig innerhalb eines geschlossenen Gebäudes“, sagt Flock stolz. Um die Energieeffizienz zu erhöhen, wurden hohe Ansprüche an Isolationsmaterialien der Becken und Halle gestellt. Für eine optimale Nutzung der Grundstücksflächen sind mehrere der ca. 40 Meter langen Becken auf zwei Stockwerke aufgeteilt. Und es wurde auch schon an die Zukunft gedacht. Die Halle und das Grundstück wurden so konzipiert, dass etwa im Jahr 2022 die Produktionsfläche verdoppelt werden kann.

© ANDREAS FRIEDLE

DANIEL FLOCK

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PRÄCHTIGES WACHSTUM

Seit April 2019 gedeihen im 28 bis 29 Grad warmen, naturreinen Tiroler Alpenquellwasser aufbereitet mit Salz zehn bis fünfzehn Tonnen White-Tiger-Garnelen von feinster Sushi- oder Sashimi-Qualität. Fünf bis sechs Monate dauert es, bis aus den 0,01 Gramm leichten Larven, die man mit freiem Auge kaum sehen kann, etwa 30 Gramm schwere Prachtstücke von Garnelen heranreifen. Dass es ihnen gut geht, erkennt man nicht nur daran, dass sie prächtig gedeihen: „Ein Qualitätsmerkmal für eine stressfreie Aufzucht sind körperlange Fühler und ein harter, glasiger Panzer“, erklärt der Experte.

NACHFRAGE UNGEBREMST

Auf Bestellung werden die reifen Garnelen in einem eigenen Strom-Eis-Wasser abge-

Die White Tigers eignen sich hervorragend für die Aufzucht in Aquafarmen.

fischt und landen innerhalb von 24 Stunden beim Kunden. Einmal wöchentlich, in der Regel Freitagnachmittag, sind die Türen für den Ab-Hof-Verkauf geöffnet. Die frisch geernteten Garnelen werden auf Eis in umweltschonenden Gläsern angeboten. „Für den Versand müssen wir leider noch auf isolierende Styroporverpackungen zurückgreifen. Aber wir sind stetig auf der Suche nach neuem dämmendem Verpackungsmaterial“, so Flock.

Neben vielen kleinen und spannenden Details benötigt es zur erfolgreichen Aufzucht von Garnelen schlussendlich vor allem eines: Sorgfalt, Kontrolle und Leidenschaft.

AUSSERDEM NOMINIERT: • Casablanca Hotelsoftware GmbH mit „CASAI, der digitale Rezeptionist“ • Mag. Gerda Rebitsch mit ihrem Projekt „I hob an Vogel“


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K AT E GORIE TECH NISCH E INNO VAT I O N

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OP-PERSPEKTIVEN

Mit einer revolutionären Idee gehen die Medizintechniker von BHS-Technologies die Volldigitalisierung des Operationsmikroskops an und machen mit dem weltweit ersten RoboticScope Dinge sichtbar, die dem menschlichen Auge sonst verwehrt blieben. Und das ist erst der Anfang.

D

ie starre Haltung des Operateurs vor dem Operationsmikroskop und das immer wieder neue manuelle Einrichten desselben, um auch den richtigen Blickwinkel zu haben, das alles soll bald der Vergangenheit angehören. Denn ein findiges Medizintechnik-Team aus Innsbruck hat eine bahnbrechende Entwicklung am Start, eine Innovation, die Operationsabläufe künftig revolutionieren soll. RoboticScope nennt sich das volldigitale Operationsmikroskop, das einen Technologiewandel im mikrochirurgischen Bereich initiieren soll. „Wir haben die Objektive vom Okular getrennt. Die Mikrodisplays werden ähnlich einer Brille am Kopf getragen. So kann der Operateur unabhängig von seiner Kopf- oder Körperhaltung immer das se-

hen, was er sehen will. Und vor allem besser sehen. Die digitalen Bilder des sechsachsigen Hochpräzisionsroboters fangen mehrere Perspektiven ein, die der Operateur mit einem analogen Mikroskop gar nicht sehen könnte“, erklärt Markus Hütter, CEO von BHS Technologies. Ein weiterer Vorteil des Mikrodisplays ist, dass es sich dabei nicht um eine geschlossene Brille handelt, sondern der Operateur das Umfeld frei sichtbar im Augenwinkel hat“, so Hütter.

AUSBAUFÄHIGE FEATURES

Die digitale Bildverarbeitung ist ein hochkomplexer Prozess, der in Zukunft noch weit mehr Funktionen zur Verfügung stellen kann. So ist schon am Plan, verschiedene Gewebe wie Tumorgewebe zum Leuchten zu bringen, intraoperative Biop-

sien zu ermöglichen oder diverse für die OP wichtige Daten im Display einzublenden. Es liegt also auch in Zukunft noch viel Entwicklungspotential im RoboticScope. Das Spannende an diesem innovativen Projekt mit hohem und weltweitem Erfolgspotenzial ist, dass dieses von der Idee über die Entwicklung bis hin zur Produktion am Standort Innsbruck stattgefunden hat bzw. stattfinden wird. Das Konzept dafür ist ziemlich schnell gestanden. Mit Michael Santek und Gregor Burger waren 2016 zwei Mitstreiter gefunden. Gemeinsam wurde binnen drei Wochen ein Projektplan aufgestellt. „Danach wussten wir, wie viel Geld für das Projekt notwendig ist. Mit dem Land Tirol, der AWS und der FFG konnten wichtige Teile der Entwicklung und Infrastruktur finanziert werden. Auch ein Investor ist


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„Mittlerweile ist auch ein Investor mit an Bord, um das Produkt voranzubringen.“

© ANDREAS FRIEDLE

MARKUS HÜTTER

mittlerweile mit an Bord, um das Produkt auf die Straße zu bringen“, erzählt Hütter.

KOMMERZIALISIERUNGSPHASE

Nach einer für ein Medizintechnikprodukt sehr kurzen Entwicklungsphase hat man mittlerweile Marktreife erlangt und ist dabei, die CE-Kennzeichnung zu bekommen. Das sollte in der ersten Jahreshälfte 2020 über die Bühne gehen. Laut Plan wird das erste RoboticScope im Mai 2020 ausgeliefert. Mit dem derzeit 24-köpfigen Team wird das hochkomplexe Produkt auch am Standort Innsbruck gefertigt und in den Markt eingeführt. Die Jobs sind vielfältig – von Optikfertigung über Softwareingenieure, Robotertechniker und qualifiziertes Servicepersonal bis hin zu Produktions- und Vertriebsexperten werden engagierte Köpfe Teil eines aufstrebenden Unternehmens.

VORTEILE SPRECHEN FÜR SICH

Rund 400 Operateure haben das RoboticScope bereits getestet, mehr als 90 Prozent davon haben es für gut befunden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben den erwähnten positiven Effekten für den Operateur während der OP bringen kürzere Operationszeiten dem Patienten weniger Risiko und dem Krankenhaus mehr Operationen ein.

AUSSERDEM NOMINIERT: • Koch alpin GmbH mit der „hybrid Klebertechnologie für Steigfelle“ • Syncraft Engineering GmbH mit dem „Klima-positiven Holzkraftwerk“

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K AT E GO KONZ RIE EPT

NEUER WEG DER ENERGIEÜBERTRAGUNG

Mit der Übertragung elektrischer Energie über konventionelle Hydraulikschläuche hat das Liebherr Werk Telfs eine Innovation am Start, die nicht nur in der Baumaschinenbranche von großem Nutzen sein wird.

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Teleskoplader von Liebherr werden bald mit der Multipath Power Transmission ausgestattet sein. Elektrische Impulse und Signale können im Hydraulikschlauch übertragen werden.


eco.mmentar

Die Praxistauglichkeit wurde mittlerweile nach über zwei Millionen erfolgreichen Testzyklen geprüft.

Klaus Hilber

Innovationen im Steuerrecht

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it zunehmender Digitalisierung steigen auch die Möglichkeiten und Anforderungen an Anlagen- und Maschinenbauer. Moderne hydraulische Anlagen verfügen über eine Vielzahl an elektrischen und elektronischen Bauteilen wie Ventile und Sensoren. Die Versorgung dieser Bauteile mit elektrischer Leistung und somit die Verlegung von elektrischen Leitungen ist vor allem im Bereich der mobilen Arbeitsmaschinen eine große Herausforderung. Mit der Idee, elektrische Leistung via hydraulische Schlauchleitungen zu übertragen, beschäftigt sich ein Team im Liebherr Werk Telfs. Seit Februar 2017 wurde mit einer technischen Machbarkeitsstudie gemeinsam mit dem MCI Innsbruck gestartet, heute hat man die Innovation zum Patent angemeldet und ist bereit für den Feldeinsatz. „Das Projekt läuft sehr erfolgreich. Wir konnten bereits ein Patent anmelden und gehen davon aus, dass wir sehr bald neue Features für unsere Kunden anbieten können“, ist Hannes Farfeleder, zuständig für Entwicklung und Konstruktion im Liebherr Werk, überzeugt.

MULTIPATH POWER TRANSMISSION

Seit über 40 Jahren fertigt Liebherr Planier- und Laderaupen, Rohrleger und seit 2007 auch Teleskoplader. „Dabei kommt dem Teleskop eine Schlüsselrolle zu“, so Farfeleder. Alle Hydraulik- und Elektroverkabelungen müssen

AUSSERDEM NOMINIERT: •F unkenflug mit ihrem „Wärmetauscher für Kaminöfen“ • Monkee GmbH mit „Monkee Simply Saving“

geschützt im Inneren des Teleskoparms verlaufen. „Wir haben dort sehr enge Platzverhältnisse, Reibung und Vibration, Öle und sonstige Einflüsse. Das alles musste bei der Entwicklung und Konstruktion mitberücksichtigt werden“, weiß Florian Falbesoner vom Bereich Technologie und Vorentwicklung. „Eigentlich geht es darum, das metallische Schutzgewebe des Hydraulikschlauches zu nützen und darin elektrische Energie und Signale zu übertragen“, fasst er das Konzept in einfache Worte. „Die ‚Multipath Power Transmission‘ ermöglicht die gleichzeitige Übertragung von elektrischen Signalen und Leistungen über konventionelle Hydraulikkomponenten. Somit können in einer Leitung Daten, Signale und Leistungen unterschiedlichster Art übertragen werden und dies ohne zusätzlichen Bauraum zu benötigen.“ Die Praxistauglichkeit wurde mittlerweile nach über zwei Millionen erfolgreichen Testzyklen geprüft. „In unserem Testaufbau wurde die Praxistauglichkeit mit Unterstützung des MCI geprüft und simuliert. Vereinfacht gesagt wird der Strom auf der einen Seite des Schlauches initiiert, am anderen Ende wird der Strom abgegriffen. Nach über zwei Millionen erfolgreichen Testzyklen sind wir jetzt im Feldeinsatz“, erklärt Alwin Nairz vom Technischen Versuch bei Liebherr. Zum Einsatz kommen soll die innovative Stromübertragung vor allem im eigenen Haus, Liebherr-Teleskoplader werden demnächst mit diesem Feature ausgestattet. Die Erfindung ist jedoch für jede hydraulische Anlage mit einem elektrischen Bauteil oder auch unabhängig davon einsetzbar. Die Multipath Power Transmission birgt also auch außerhalb der Liebherr-Produktpalette ein großes Potential.

Im Berufsalltag eines Steuerberaters gibt es jede Menge an Innovationen. Neben der seit einiger Zeit veränderten Arbeitsweise im Kanzleialltag durch die Digitalisierung beschäftigen uns auch die inhaltlichen Änderungen der Rechtslage. Steuergesetze werden geändert, jede Menge neue Verordnungen und Erlässe des Finanzministeriums, dazu zahlreiche einschlägige Gerichtsurteile des Bundesfinanzgerichts und des Verwaltungsgerichtshofs. Im Vorfeld des letzten bundesweiten Wahlkampfs wurden natürlich wieder steuerliche Themen betont und im September wurden auch einige Änderungen im Nationalrat beschlossen. Im Rahmen des „Steuerreformgesetz 2020“ wurde für Kleinbetriebe eine neue Gewinnpauschalierung ins Leben gerufen. Dies hat zwar das Ziel einer Vereinfachung vor Augen, allerdings bringt diese tatsächlich keine echte Vereinfachung, sondern rund um diese neue Spielwiese tauchen zahlreiche neue Fragen auf. Mit Jänner 2020 werden in der Umsatzsteuer einige Änderungen in Kraft treten. Außerdem wurde die Reform der Finanzverwaltung per Juli 2020 fixiert. Die Zusammenlegung der Sozialversicherungen wird uns mit dem Jahreswechsel 2019/2020 begegnen.

KLAUS HILBER

Präsident der Landesstelle Tirol, Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

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INNOVATIVES TIROL Um Tirol wettbewerbsfähig zu halten, braucht es Innovationen. Wir haben Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf gefragt, wie es um die Innovationskraft im Land bestellt ist und wie Innovationsfreude sogar zum Umweltschutz beitragen kann. I N T E RV I E W : D O R I S H E LW E G

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Die Preisträger beim Tiroler Innovationspreis beweisen durchaus Mut und reichen vom Gründer bis zum etablierten Tiroler Industriebetrieb. Welchen Stellenwert hat Innovation in Tiroler Unternehmen? PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF: Innovation hat für viele heimische Unternehmen einen hohen Stellenwert. Das sieht man auch an den Einreichungen für den Tiroler Innovationspreis. Mittlerweile sehen viele Unternehmen ihre Innovationen als einen kontinuierlichen Prozess, der ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Zusätzlich wird erkannt, dass dies auch eine Möglichkeit darstellt, Kunden und Lieferanten in den Produktentwicklungsprozess einzubinden. ECO.NOVA:

Wie wichtig sind Innovationen für den Wirtschaftsstandort Tirol? Tirol verfügt über keine nennenswerten Bodenschätze. Unser Kapital sind die bestens ausgebildeten Fachkräfte, die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen. Einen wesentlichen Teil, Tirol als Standort wettbewerbsfähig zu halten, tragen Innovationen bei. Sie sichern nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze. Gerade Innovationen im Digitalisierungsbereich eröffnen die Chance, den Produktionsstandort Tirol langfristig abzusichern.

Wie möchten Sie auch weiterhin die Innovationskraft im Land fördern? Wir verfügen über ein eigenes Förderungsprogramm des Landes Tirol, das speziell auf die kleinstrukturierte Wirtschaft in unserem Land zugeschnitten ist. Hier erhalten Unternehmen die Möglichkeit, in einem ersten Schritt kleine Innovationsprojekte umzusetzen. Zudem besteht in der Folge die Chance, auch größere Vorhaben angehen zu können, die zum Beispiel über nationale oder internationale Programme unterstützt werden.

Welche Rolle spielen dabei die Universitäten? Die Tiroler Universitäten und Fachhochschulen sind mit ihrer Forschungskompetenz wichtige Partner und Motoren für Innovation in Tirol. Es geht aus meiner Sicht besonders darum, Ergebnisse der Grundlagenforschung wie der angewandten Forschung möglichst rasch in neue Produkte, Dienstleistungen und Verfahren zu transferieren. Deshalb ist ein Schwerpunkt unserer Förderung die Kooperation zwischen Wirtschaft und Forschung, zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Hier konnten wir in den letzten Jahren von Landesseite viele tolle Projekte unterstützen.

Welche Unterstützung erfahren innovationsfreudige Betriebe in Tirol? Neben den Programmen der Wirtschaftsförderung des Landes ist vor allem auch die Standortagentur Tirol ein verlässlicher Partner der heimischen Unternehmen, wenn es um Innovationen geht. Die von der Standortagentur betreuten Cluster bieten die Möglichkeit zur intensiven Vernetzung und mit der Förderungsberatung werden die Unternehmen in ihren Innovationsprozessen laufend begleitet und unterstützt, sofern sie das auch wollen. Besonders wenn es um Förderungen aus EU-Mitteln geht, hat die Standortagentur viel Erfahrung und Expertise.

Innovation ist vielerorts auch mit einem mehr oder weniger hohen Investitionsbedarf verbunden. Wie hat sich die Investorenlandschaft in den letzten Jahren in Tirol entwickelt? In diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Mit dem Investorennetzwerk Tirol, das ebenso bei der Standortagentur angesiedelt ist, verfügen wir über eine Plattform sowohl für Investoren wie für Unternehmen auf der Suche nach Wachstumskapital. Die Geschäftsidee und das dazu passende Geschäftsmodell sind die Grundsteine für ein erfolgreiches Unternehmen. Aber erst das notwendige


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Startkapital macht die Umsetzung möglich. Zusätzlich haben sich auch private Investoren etabliert, die als Business Angels neue Ideen unterstützen.

Fortschritt geht einher mit den Schlagworten Digitalisierung, künstliche Intelligenz oder Internet der Dinge. Europa hinkt in diesen Bereichen den USA und China hinterher. Wie begegnen Sie in Tirol dieser Tatsache? Auch bei diesem Thema haben wir sehr erfolgreiche Förderprogramme entwickelt. Zum einen bauen wir die Infrastruktur gemeinsam mit den Tiroler Gemeinden im Rahmen der Breitbandoffensive aus. Zum anderen haben wir die Tiroler Digitalisierungsförderung etabliert. Mit dieser Förderaktion unterstützen wir die Tiroler Unternehmen in ihren Digitalisierungsbemühungen. Das geht von der Entwicklung der Strategien zur Umsetzung von Digitalisierungsprojekten bis hin zur Schulung und Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Umweltschutz ist auch den Unternehmern ein großes Anliegen. Inwieweit können sich Innovation und Klimaschutz gegenseitig befruchten? Umwelt und Wirtschaft gehören zusammen. Der schonende Umgang mit Ressourcen stellt auch in Tirol die Voraussetzung für eine langfristig stabile wirtschaftliche und soziale Entwicklung dar. Mit dem Know-how der Tiroler Unternehmen im Bereich der energiesparenden und ressourcenschonenden Technologien helfen wir, Umweltprobleme zu lösen und den Klimaschutz voranzutreiben. Die Themenfelder, in denen Tiroler Unternehmen führend sind, reichen von Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse, Biogas/Kraft-Wärme-Koppelung, Elektromobilität, (Klein-)Wasserkraft bis zu Energieeffizienz und energieeffizientem Bauen. Damit sind Tiroler Unternehmen weltweit erfolgreich.

„Tirol verfügt über keine nennenswerten Bodenschätze. Unser Kapital sind die bestens ausgebildeten Fachkräfte, die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen.“ PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF

LEHRE UND FORSCHUNG Die Privatuniversität UMIT startet mit positiven Eckdaten in ihr 19. Akademisches Jahr.

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it 1. Oktober 2019 haben insgesamt 678 Studierende – 448 an der UMIT und 230, die die Universität als Kooperationspartner der neuen Bachelorausbildung Pflege in Kooperation mit der Fachhochschule Gesundheit und mit den Tiroler Gesundheits- und Krankenpflegeschulen betreut – erstmals ein Studium aufgenommen. Damit studieren an der Universität UMIT derzeit insgesamt 2.105 Menschen. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 18 Prozent. Von den Studierenden der Tiroler Privatuniversität sind 54 Prozent weiblich, 62 Prozent studieren in einem Vollzeitstudium. Davon haben 65 Prozent ein Bachelorstudium belegt, 18 Prozent ein Masterstudium, neun Prozent einen Universitätslehrgang bzw. eine Diplomausbildung und acht Prozent ein Doktoratsstudium. 59 Prozent der Studierenden sind Österreicher, elf Prozent Südtiroler und 26 Prozent Deutsche. Insgesamt wurden heuer fünf neue Masterstudien durch die für Qualitätssicherung an Hochschulen zuständige AQ Austria einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen und genehmigt. Advanced Nursing Practice (ANP), Pflege- und Gesundheitsmanagement, Pflege- und Gesundheitspädagogik, Public Health und Nachhaltige Regional- und Destinationsentwicklung (gemeinsam mit der Universität Innsbruck) konnten damit heuer erstmals belegt werden. Damit bietet die UMIT aktuell 21 hochwertige Studien, sieben Universitätslehrgänge, zehn Universitätskurse und weitere neun Zertifikatskurse an. Das Studienangebot soll auch hinkünftig weiter ausgebaut werden. So soll im kommenden Jahr aufbauend auf das Bachelorstudium Elektrotechnik ein Masterstudium Elektrotechnik, das gemeinsam mit der Universität Innsbruck geplant wird, zur Genehmigung eingereicht werden. Weiters wird ein Masterstudium in Medizinischer Informatik vorbereitet. Mit 1. Oktober wurde an der UMIT eine Stabstelle Veterinärmedizin eingerichtet. Auch im Bereich der Forschung kann die UMIT auf ein gutes Jahr zurückblicken. Insgesamt arbeiten die Wissenschaftler aktuell an 128 Projekten mit einem Projektvolumen von 7,6 Millionen Euro. www.umit.at PR

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DIE DIGITALISIERTE MARKE Ob bei Smartphone, Auto, Sportartikeln oder anderen Dingen, die uns wichtig sind – es kommt auf die Marke an. T E X T : S T E FA N WA R B E K

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ine Marke weckt positive Assoziationen und schafft Identifikation und Vertrauen. Eine gute Marke ist im wahrsten Sinne des Wortes „merk-würdig“. Waren Kurzvideos oder -clips zwar bereits seit Langem ein etabliertes Erkennungsmerkmal – man denke nur an den brüllenden Löwen von Metro-Goldwyn-Mayer, den man schon seit Jahrzehnten im Vorspann von deren Filmen hören und sehen kann –, so können erst seit Kurzem auch Videos und Signations digital registriert und Markenrechte daran erlangt werden. Bislang konnten Marken nur aus Zeichen bestehen, die sich grafisch darstellen lassen, insbesondere aus Wörtern einschließlich Personennamen, Bildern, Buchstaben

bzw. Zahlen, oder die Form oder Aufmachung einer Ware darstellen. Durch die Änderung des Online-Anmeldungssystems können nunmehr auch Bewegungsmarken (Positionsänderungen der Markenelemente) und Multimediamarken (Kombination von Bild und Ton) online und damit digital angemeldet werden. Statt der grafischen Darstellbarkeit ist nun gefordert, dass die Marke insbesondere den technischen Spezifikationen des jeweiligen Markenamts entsprechen muss. Bei Bewegungsmarken werden deren Elemente mit einer Bewegung oder einer Positionsänderung ersichtlich. Darunter fallen zum Beispiel sich drehende Logos ohne musikalischen Hintergrund. Die technischen Vorgaben für die (elektronische) Anmeldung

einer solchen Bewegungsmarke sind beispielsweise vom Österreichischen Patentamt folgendermaßen vorgegeben: „als JPEG (2008 x 2835 Pixel, max. 2MB) oder mittels Videodatei (MP4, max. 20 MB)“. Multimediamarken bestehen hingegen aus einer Kombination von beweglichen oder unbeweglichen Bildelementen mit Ton- und Klangkomponenten oder weisen – neben anderen Elementen – solche Bild-/Tonkombinationen auf. Darunter fallen zum Beispiel Symbole oder Logos mit gesprochenen/gesungenen Texten/Botschaften/Slogans oder auch mit Ton unterlegte animierte Logos. Die technischen Vorgaben für die (elektronische) Anmeldung einer solchen Multimediamarke sind beispielsweise vom Österreichischen


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Patentamt folgendermaßen vorgegeben: „Videodatei mit Ton (MP4, max. 20 MB)“ Neben der schnelleren Durchführung einer Onlineanmeldung kostet eine solche auch weniger Gebühren: Die Amtsgebühren für eine Onlineanmeldung sind jeweils um 20 Euro günstiger als die analoge Anmeldung. Dies gilt übrigens nicht nur für Multimediamarken, sondern für alle Markenformen. Weiterhin elementare Voraussetzung für die Eignung eines Zeichens als Marke ist jedoch, dass es geeignet ist, die Waren bzw. Dienstleistungen des Markeninhabers von jenen der Mitbewerber zu unterscheiden. Eine Marke muss vor allem mehr sein als eine bloße Beschreibung oder Bezeichnung jener Waren oder Dienstleistungen, für die sie geschützt werden soll. Der immer noch verbreitete Mythos, eine Marke solle dem Kunden am besten direkt sagen, für welches Produkt bzw. welche Dienstleistung die Marke steht, ist daher falsch. Sie muss von den beteiligten Verkehrskreisen als individuelles Kennzeichen und Unternehmensmerkmal wahrgenommen werden, was naturgemäß bei allgemeinen Produkt- oder Unternehmensbeschreibungen nicht der Fall sein kann. Eine Ausnahme von diesem Grundsatz gilt nur für solche Kennzeichen, die innerhalb der beteiligten Verkehrskreise so bekannt sind, dass sie von einem erheblichen Teil davon tatsächlich als Unternehmenshinweis erkannt werden (Verkehrsgeltung). Der Weg dorthin ist jedoch lang und teuer. Die Anmeldung einer kreativen Marke ist deutlich günstiger und auch rechtssicherer. Zudem bietet sie auch wesentlich mehr Entfaltungsmöglichkeiten, das eigene Angebot zu präsentieren.

KREATIVE MARKEN

Die Entwicklung einer kreativen Marke setzt aber auch voraus, mögliche Rechte anderer sorgsam zu beachten. Ein häufiger Fallstrick ist eine zu große Ähnlichkeit der angemeldeten Marke mit älteren Kennzeichen Dritter: Im Kennzeichenrecht gilt der Grundsatz: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Eine Falle, in die Markenanmelder immer wieder tappen, ist jene, dass sie ihre Marke an eine allgemein bekannte Marke

WARBEK RECHTSANWÄLTE

ist eine auf die Innovations- und Kreativwirtschaft spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei. www.warbek.at

Dr. Stefan Warbek

anlehnen, etwa indem sie nur wenige Buchstaben abändern und den markanten Teil der Marke übernehmen. Das Motiv, sich an einem bekannten Markennamen zu orientieren, ist meistens, das mit dieser Marke verbundene Image auf die eigenen Produkte zu übertragen und so zu profitieren. Dieser Versuch endet in der Regel rasch und teuer, denn bekannte Marken genießen einen noch weiteren Schutz als „normale“ Marken. Ihr Schutzumfang beschränkt sich nämlich nicht auf bestimmte Waren, Dienstleistungen oder Branchen – vielmehr kann der Inhaber einer bekannten Marke gegen alle identen und ähnlichen Kennzeichen vorgehen, die den Ruf oder die Werbekraft der bekannten Marke ausnützen oder beschädigen. Dass dies unzulässig ist, wird häufig zu spät erkannt. Die Folge ist nicht nur, dass die Markenverwendung zu unterlassen ist und die teuren Werbematerialien in den Müll wandern, sondern es ist meist auch mit beträchtlichen finanziellen Forderungen der Gegenseite zu rechnen. Nur eine Marke, die älteren Rechten nicht zu nahe kommt und auch unter diesem Aspekt wirklich (nur) auf das eigene Unternehmen hinweist, ist ratsam und provoziert nicht geradezu rechtliche Auseinandersetzungen. Relevant sind neben älteren Marken auch andere Kennzeichen, wie etwa Firmennamen oder auch Domains. Bei der Recherche ist nicht nur auf identische Kenn-

zeichen Dritter zu achten, sondern auch auf solche, die eine solche Ähnlichkeit mit dem ins Auge gefassten Kennzeichen haben, dass es zu Verwechslungen kommen könnte. Als Faustregel gilt: Je ähnlicher sich die Kennzeichen selbst sind, desto unähnlicher müssen die von diesen gekennzeichneten Waren und Dienstleistungen sein – und vice versa. Vor allem bei den neuen Multimediamarken kommt zu all dem hinzu, dass neben kennzeichenrechtlichen Aspekten auch Urheberrechte beachtet und gesichert werden müssen: Die Verwendung fremder Fotos, Signations oder Videos kann schnell zum unternehmerischen Super-GAU führen. Derzeit sind in Österreich und auf Unionsebene erst wenige Multimediamarken eingetragen – Ihrer Kreativität sind daher (fast) keine Grenzen gesetzt. Trotzdem sollten vor allem mit der Entwicklung von Multimediamarken damit einschlägig fachkundige PR- und Werbeprofis betraut werden, welche die rechtliche Absicherung Ihrer Multimediamarken parallel mitbegleiten. Oft sind mehrere Anläufe erforderlich, um die perfekte Marke zu finden, die auch aus rechtlicher Sicht erfolgversprechend ist. Lassen Sie Ihr Kennzeichen daher entsprechend fachkundig prüfen, bevor Sie es zur Marke aufbauen – auf lange Sicht zahlt sich die Investition aus und Sie schaffen damit ein unbezahlbares Asset für Ihr Unternehmen.

Im Jahr 2019 ist auch das Markenrecht in der MultimediaÄra angekommen: Heute können endlich auch bloße Geräusche bzw. Töne oder Videos als Marke digital angemeldet bzw. eingetragen werden. Europäische Markenbehörden haben dafür ihr Online-Anmeldesystem geändert.

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FH KUFSTEIN TIROL

Berufsbegleitende Studiengänge schaffen Mehrwert für die persönliche Karriere und werden zusätzlich bereichert durch intensiven Austausch zwischen Studierenden, die oftmals schon in der Fachbranche arbeiten.

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DIGITALISIERUNG ALS SCHLÜSSELQUALIFIKATION

Die Transformation von Arbeitsprozessen und die Handhabung von gewonnenen digitalen Daten stellt die Wirtschaft schon seit einiger Zeit vor gewaltige Herausforderungen. Neue Möglichkeiten in der Arbeitswelt

INVESTITION IN DIE EIGENE ZUKUNFT Die Kufsteiner Fachhochschule bildet mit je zwölf innovativen Bachelor- und Masterstudiengängen weltweit gefragte Fach- und Führungskräfte aus. Aktuelles Wissen, persönliche Betreuung und moderne Infrastruktur unterstützen Studierende auf ihrem Weg auf der Karriereleiter. © FH KUFSTEIN TIROL

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ine Kombination aus Studium und Beruf ermöglicht die FH Kufstein Tirol mit ihren berufsbegleitenden Studiengängen. Für Studienstarter bieten die Kufsteiner vier Bachelor-Studienrichtungen, die an Wochenenden stattfinden. Auch zehn von den insgesamt zwölf Masterstudiengängen sind berufsbegleitend organisiert. Die Lehrveranstaltungen finden freitags und samstags sowie teilweise auch durch Online-Vorlesungen statt. Das erlaubt es den Studierenden nicht nur unter der Woche zu arbeiten, sondern erleichtert es auch, Studium und Familie miteinander zu verbinden. Neben englischsprachigen Lehrveranstaltungen sammeln die Studierenden auch internationale Erfahrungen, durch integrierte Studienaufenthalte im Ausland oder Exkursionen zu international tätigen Unternehmen.


FH KUFSTEIN TIROL

verlangen Fachkräfte, die flexibel sind, Abläufe verändern und neue Geschäftsmodelle entwickeln können. Um handlungsfähig zu bleiben, sind qualifizierte und top ausgebildete Mitarbeiter unverzichtbar. Fünf Masterstudiengänge an der FH Kufstein Tirol richten daher den Fokus ganz explizit auf diese essentiellen Teilbereiche der Digitalisierung. Die Fachhochschule garantiert damit sowohl die ganzheitliche und nachhaltige Betrachtung dieses wichtigen Themenfelds als auch die Ausbildung der dringend benötigten Fach- und Führungskräfte.

ZUFRIEDEN MIT IHREM STUDIUM

Nicht nur das fachliche Wissen, sondern auch der Wohlfühlcharakter spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Hochschule. Umso mehr bestätigt die hohe Zufriedenheitsquote der Absolventen von 91 Prozent, dass die FH Kufstein Tirol einen ansprechenden Mix zwischen Lehre, Praxis und Lebensqualität bietet. Die Weiterempfehlungsrate lag laut Umfrage bei 87 Prozent. „Unsere Abolventen sind ein wichtiger Feedback-Kanal für die Hochschule. Mit ihrer Hilfe können wir unsere Perspektive erweitern und noch genauer dort optimieren, wo es aus Sicht der Betroffenen nötig und hilfreich ist“, stellt FH-Rektor Prof. (FH) Dr. Mario Döller klar.

OPEN HOUSE & MASTER LOUNGE

Beim Tag der offenen Tür am 1. Februar 2020 informiert die FH Kufstein Tirol von 10 bis 13 Uhr über ihre 24 Studiengänge und gibt einen Einblick in den Hochschulalltag. Gespräche mit Lehrenden und Studierenden, Schnuppervorlesungen, Hausführungen und Laborbesichtigungen vermitteln einen guten Gesamteindruck der FH. Die Master Lounge bietet zudem persönliche Gesprächstermine in ruhiger Atmosphäre. PR WEITERE INFORMATIONEN UNTER WWW.FH-KUFSTEIN.AC.AT

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

MASTERSTUDIENGÄNGE AN DER FH KUFSTEIN TIROL BERUFSBEGLEITEND • Data Science & Intelligent Analytics1) Vermittlung von Datenerhebung, -integration, -speicherung, -analyse, -nutzung und den Umgang mit Daten sowie Projektmanagementmethoden. • Digital Marketing1) Kompetenzaufbau an der Schnittstelle von Marketing, Kreativität und Web, kombiniert mit sozialen Kompetenzen und der Vermittlung von Führungsqualitäten. • ERP-Systeme & Geschäftsprozessmanagement1) Betriebliches Prozessmanagement, Optimierung und Digitalisierung in der Produktentwicklung. • Europäische Energiewirtschaft Wissensvermittlung von Managementqualitäten in der Elektrizitäts-, Gas- und Wärmebranche. • Facility & Immobilienmanagement Ausbildung von Führungskräften für das strategische Wertschöpfungsmanagement einer Immobilie. • Smart Products & Solutions1) Lösungsangebot für Unternehmen hinsichtlich der Herausforderungen Digitalisierung und Vernetzung im Bereich Produktentwicklung. • Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement Interdisziplinäre Managementausbildung mit Fokus auf Führungskompetenz und Veranstaltungsmanagement in den Branchen Sport und Kultur. • Unternehmensrestrukturierung & -sanierung Know-how-Vermittlung von tragfähigen Sanierungskonzepten mit Fortführungsprognosen unter Berücksichtigung des deutschen und österreichischen Rechtssystems. • Web Communication & Information Systems1) Kompetenzaufbau in Planung und Entwicklung von komplexen webbasierten Anwendungen sowie koordinierende, beratende und leitende Funktionen im Bereich des Managements. VOLLZEIT-MASTERSTUDIENGÄNGE • Digital Marketing • Sports, Culture & Events Management • International Business Studies

1) Masterstudiengang mit Digitalisierungsschwerpunkt

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FORT SCH RITT


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GUTES TUN IM KOGNITIVEN ZEITALTER Obwohl der Begriff künstliche Intelligenz (KI) zweifellos missbraucht wird, dreht sich das Rad der technischen Innovationen immer schneller.

LUISA BRINKSCHULTE

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n unserer Konsumwelt sind viele Innovationen von zweifelhaftem Wert für eine fortschrittliche Gesellschaft. Wer braucht zum Beispiel einen „smarten“ Kühlschrank, der durch komplexe Algorithmen die Rezept- und Einkaufsplanung vereinfacht? Oder Autos, die zwar immer mehr Komfort und Spielereien bieten, aber immer noch mit fossilem Brennstoff angetrieben werden? Die konträren Einsatzbereiche von KI ziehen sich von der Gesundheitsversorgung bis hin zur Kriegsführung; KI hilft Menschen Musik zu komponieren; sie analysiert Ihren Lebenslauf, beurteilt Ihre Kreditwürdigkeit und optimiert die Fotos, die Sie mit Ihrem Smartphone aufnehmen. Kurz gesagt: KI trifft Entscheidungen, die sich auf Ihr Leben auswirken – ob es Ihnen gefällt oder nicht. Der schnelle Anstieg von KI zwingt die Gesellschaft, sich neuen Bereichen zu stellen, in denen ethische und ökonomische Werte im Konflikt stehen, und wirft die Frage auf, in welche Richtung der technologische Fortschritt letztlich wünschenswert für die Gesellschaft ist. Um einen gesellschaftlichen (und nicht rein wirtschaftlichen) Fortschritt sicherzustellen, sollte meiner Meinung nach Ethik in den Design- und Entwicklungsprozess aller KI-Entwicklungen eingebettet werden. Durch die Anwendung dieses Prinzips ermöglichen es Watsons Deep-Learning-Mechanismen, seltene Krankheiten zu diagnostizieren und Ärzten die notwendigen Erkenntnisse zu liefern, um Patienten auf der ganzen

hat als preisgekrönte Sozialunternehmerin Maßstäbe in der naturwissenschaftlichen Bildung gesetzt und ein Beispiel für die Verbreitung eines NGO-Konzepts im Social Franchise geliefert. Ihre Kindersachbücher zum Thema sind Bestseller und gehören mittlerweile in den Ausbildungskanon für Elementarpädagogen. Seit 2016 unterstützt und begleitet sie Startups vor allem im Technologiesektor in verschiedenen Bereichen der Geschäftsführung und insbesondere in der Finanzierung. Die Alliance4Europe gemeinnützige GmbH leitet sie als geschäftsführende Gesellschafterin seit November 2018. www.linkedin.com/in/Luisabrinkschulte

Welt eine bessere Gesundheitsversorgung zu bieten. In Afrika wird durch IBMs Internet-of-Things-Technologien der Schutz gefährdeter Nashörner unterstützt, indem Bedrohungen vorhergesagt und so die Wildereien bekämpft werden. Unsere Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen erfordert visionäres Denken darüber, wie wir technologische Entwicklungen nutzen wollen. Für mich ist jede Person, die in irgendeinem Schritt an der Schaffung von KI beteiligt ist, verantwortlich für die Berücksichtigung der Auswirkungen des Systems auf die Welt, ebenso wie die Unternehmen, die in die Entwicklung investiert haben. Wir sollten uns bei allem, was wir entwickeln, fragen, welche Rolle diese Technologie bei der Verbesserung der Gesellschaft spielt. Wie hilft sie uns, sicher und gesund zu bleiben? Wie unterstützt sie unsere schwächsten Menschen und schützt unseren Planeten für zukünftige Generationen?

Um einen gesellschaftlichen Fortschritt sicherzustellen, sollte Ethik in den Design- und Entwicklungsprozess aller KI-Entwicklungen eingebettet werden.

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WAS IST FORTSCHRITT UND WELCHEN WOLLEN WIR?

© MICHAEL OBEX

Ach, Fortschritt – der gute alte Fortschritt! „Immer mehr, immer schneller, immer öfter“ als Hymne der westlichen Zivilisation. Und was ist dadurch aus uns geworden?

VON MARKUS GULL

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ine Zuvielisation, wie’s scheint, in der wir mit Geld, das wir nicht haben, Dinge kaufen, die wir nicht brauchen, damit wir Menschen imponieren, die wir nicht mögen – um Tyler Durden aus „Fight Club“ zu zitieren. Und jetzt geben wir Geld bei Marie Kondo aus, damit sie uns zeigt, wie wir den Dreck wieder loswerden ... sorry: Magic Cleaning erlernen! Was aber ist Fortschritt? Den bisherigen Weg schneller gehen? Die Gegenwart in die Zukunft ausdehnen? Oder vielleicht, dass wir demnächst den Mars besiedeln? Wenn wir so weitermachen, wird auch der bald unbewohnbar und spätestens der dritte Pilot dorthin wird sich verfliegen, weil ihm allzu viele Plastiksackerln auf der Windschutzscheibe seines Raumschiffs die Sicht verstellen. Aber, stell dir vor, wir drehen den Spieß einfach um, und der Dalai Lama hat plötzlich nicht mehr recht mit seinem Satz: „People were created to be loved. Things were created to be used. The reason why the world is in chaos is because things are being loved and people are being used.“ Das wäre doch ein Fortschritt, oder?

MARKUS GULL

– The Story Dude – ist als Experte für Story und Storytelling international gefragter Keynote-Speaker und begleitet als Coach und Berater Einzelpersonen genauso wie große internationale Konzerne auf ihrem Weg zu Orientierung, Werten, Beziehung und Sinn – dorthin, wo die Wirkung von Story wurzelt, wo Relevanz und Resonanz entstehen. www.markusgull.com

Wir brauchen unternehmerische Menschen, die sich in ihre eigenen Angelegenheiten einmischen.

Wenn wir Fortschritt ernst nehmen, dann tun wir das, was wir längst schon wissen, dass es getan werden muss: Wir kümmern uns um die Qualität unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens und um die vielen Chancen, die wir haben, damit die Erde ein gutes Zuhause für alle wird. Wenn wir es schaffen, den Unternehmergeist in jenen zu wecken, denen er ausgetrieben wurde, und ihn in jenen zu bewahren, die noch nicht durch die Mühlen dessen gerieben wurden, was man allen gegenteiligen Beweisen zum Trotz hartnäckig Bildungssystem nennt, dann sieht es ziemlich gut aus. Dann wimmelt es unter Umständen irgendwann von unternehmerischen Menschen, die sich in ihre eigenen Angelegenheiten einmischen. Selbständige Menschen in einer starken Gemeinschaft, die zum Beispiel Unternehmen gründen, die nicht nur gut sind, sondern auch gut für etwas. Die Sustainable Development Goals der UNO beschreiben in 17 Aufgabenfeldern jeweils nötige Verbesserungen als Ziele, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Die meisten Menschen sehen hier 17 riesige Problemfelder – ich sehe 17.000 ungegründete Unternehmen. Mindestens. Unter von der UNO garantierter Nachfrage. Unternehmer träumen und unternehmen was. Unternehmer machen, was sie nicht können. Noch nicht können, aber dann …! Ist das Fortschritt?


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TRANSDISZIPLINÄRER DIALOG ALS MOTOR

© LARS LANDMANN

Wer komplexe Probleme unserer Zeit lösen will, der muss transdisziplinär denken gelernt haben.

VON NADJA KÖFFLER

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amit gesellschaftlicher Fortschritt, und damit meine ich die Bewahrung wie auch Gestaltung einer lebens- wie liebenswerten Welt, voranschreiten kann, muss neben Bildung, Politik und Wirtschaft gerade auch die Wissenschaft zur Verantwortung gezogen werden. Hier gilt es einen inter- und vor allem transdisziplinären Dialog zwischen allen und damit auch zwischen sich in ihrer Methodik und Ausrichtung unähnlichen Disziplinen zu fördern. Ob es nun die Auswirkungen der Digitalisierung und die Veränderungen des Arbeitsmarktes, die Chancen wie Risiken künstlicher Intelligenz oder die Dringlichkeit des Umweltschutzes sind: Jedes dieser Themen präsentiert sich als komplexes Phänomen, für dessen Bearbeitung eine Anhäufung von Einzelfachwissen nicht mehr ausreicht. Scheuklappen-Spezialisierung und Abgrenzung ohne den Blick nach außen schaffen auf Dauer eine Begrenzung im Denken, machen blind und taub. Eine Forschungspraxis, die auf Fragen der Gesellschaft antworten möchte, sollte integrativ angelegt sein, um ganzheitlich wirken zu können. Das bedeutet, dass sie wissenschaftliches mit praktischem Wissen zu verbinden weiß. Fachliche wie institutionelle Grenzen werden damit nicht nur überschritten, sondern substantiell verändert und aufgehoben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig das Eintauchen in verschiedene Praxisfelder für das tiefergehende Verständnis eines Forschungsgebietes ist. So veränderten meine beruflichen Erfahrungen als (Bild-)Redakteurin im Magazinkontext nicht nur mein Verständnis der bildjournalistischen Praxis, sie beeinflussten meine Wahrnehmung von Bildern wie auch der Welt im Allgemeinen und damit letztlich

auch meine wissenschaftliche Arbeit. Das Schielen über den eigenen Tellerrand verlangt jedoch auch einiges ab. Hinterzimmer der Elfenbeintürme müssen verlassen, akademische Eitelkeiten abgelegt und disziplinäre wie eigene Grenzen geweitet und in einigen Fällen auch gesprengt werden. Für diese „Grenzgänge“ braucht es einerseits Menschen, die gewillt sind, sich in unbekanntes Terrain zu wagen, und sich einem Dialog aussetzen, der gerade nicht aus der Harmonie oder dem Gleichklang, sondern aus der Dissonanz und dem Widerspruch schöpft. Gute Wissenschaftler sollten daher im Herzen Abenteurer und im Wesen Rebellen sein. Andererseits braucht es Mediatoren, die in diesen Verständigungsprozessen zwischen den Disziplinen und Menschen vermitteln, denn häufig geht es erst einmal darum, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln. Wer also die „großen“ Probleme unserer Zeit lösen will, muss meines Erachtens transdisziplinär denken gelernt haben. Damit darf Transdisziplinarität gerade in wissenschaftlichen Gefilden nicht mehr nur zum „guten Ton“ gehören, denn dort, wo der Samen für gesellschaftlichen Fortschritt keimt, will sie gelebt werden.

NADJA KÖFFLER

ist Wissenschaftlerin, Redakteurin und Mediatorin mit drei Wohnsitzen und drei Jobs. Sie studierte Medien-, Bildungsund Kulturwissenschaften an der Universität Innsbruck sowie Bildredaktion an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin und ist damit transdisziplinär „vorbelastet“. Neben ihrer akademischen Laufbahn als Wissenschaftlerin engagiert sie sich ehrenamtlich für unterschiedliche Institutionen im Kulturbereich wie zuletzt für den Verein freegirlsmovement.

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EINE REISE IN DIE ZUKUNFT Wir standen an einem Scheideweg. Unser Büro wuchs beständig, es entwickelten sich verschiedene Kulturen in den Unternehmensbereichen. Was tun? Paartherapie oder Trennung?

ROLAND GRUBER

VON ROLAND GRUBER

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arum nicht einen Versuch starten, wie Zukunft schon jetzt funktionieren kann, und uns zu einer selbstführenden Organisation transformieren? Es ist uns gelungen, feingliedrige handlungs-­und veränderungsfähige Strukturen aufzubauen, dabei Lust und Freude am Arbeiten zu haben und gleichzeitig effizienter zu werden.

WIR LEBEN JETZT KOMPETENZHIERARCHIE STATT MACHTHIERARCHIE

Wir sind keine basisdemokratische Organisation: Es gibt Hierarchien. Selbstführung bedeutet nicht das Fehlen von Hierarchien, sondern Kompetenz- statt Machthierarchien. Doch für die „Alten im neuen System“ gibt es laufend zu lernen, denn Personen mit ihren formalen, über Jahrzehnte gewachsenen Machtpositionen müssen Entscheidungen anerkennen, die jetzt auf Basis der Kompetenzhierarchie getroffen werden.

FRÜHER HABEN WENIGE PERSONEN VIELE ENTSCHEIDUNGEN GETROFFEN. JETZT TREFFEN VIELE WENIGE ENTSCHEIDUNGEN.

Wir sind flexibler geworden, weil in den Teams Wissen, Erfahrung und Leidenschaft gebündelt werden. Durch die hohe innere Komplexität und Vernetzungsdichte machen wir das Unternehmen weiter skalierbar und halten es veränderungsfähig: Fast alle sind nah am Kunden, sind

Unternehmen müssen genauso wie Orte und Städte ständig auf neue Anforderungen reagieren können.

ist Gründer, Partner und Geschäftsführer von nonconform und beschäftigt sich mit der Gestaltung von freien Räumen für Menschen, um ein gutes Leben am Land und in der Stadt zu ermöglichen. Er denkt an die Zukunft und bringt die Leute zusammen. www.nonconform.at

in der Akquisition aktiv und übernehmen Verantwortung für die wirtschaftliche Gesundheit des Büros. Das bringt mit sich, dass nicht nur Verantwortung, sondern auch Freiheit verteilter ist.

ORGANISATIONSENTWICKLUNG IST WIE STADTENTWICKLUNG

Unternehmen müssen genauso wie Orte und Städte ständig auf neue Anforderungen reagieren können: Demografische Veränderungen, Wanderbewegungen, Diversität, Wandel von Erwerbsarbeitswelten und geänderte Nachfrage von Nutzungen – jedes System muss Spielräume eröffnen. Wir haben eine Kultur der kleinen Schritte und des lustvollen Ausprobierens etabliert, mit der wir positiven Überraschungen die Gelegenheit geben, zuzuschlagen. So entsteht Wirkungsmacht und die Befähigung für alle, Schritte in Richtung eines gemeinsamen Zukunftsbildes zu setzen.

WIR SIND JETZT BEWEGLICHER, SCHLAGFERTIGER UND BREITER AUFGESTELLT, WEIL ERFAHRUNG UND LEIDENSCHAFT GEBÜNDELT WURDEN

Man macht eher Dinge, die man gern tut, und macht sie deswegen auch gut. Doch wenn jeder nur das macht, was er gern tut, bleiben dann nicht manche Dinge über? Wir durften sehen, dass das erstaunlich wenige sind. Die kompetenzorientierten Rollen geben Raum, sich selbstbestimmt neue Aufgaben zuzutrauen und die Komfortzone zu verlassen, und Potentiale werden entfaltet.


MCI

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JETZT FÜR HERBST 2020 BEWERBEN! © MCI

Das Bewerbungsverfahren um die begehrten Studienplätze der Unternehmerischen Hochschule® hat begonnen. Im Wettbewerb um öffentliche Aufträge sollen neben großen Unternehmen auch KMU in den Vergabeverfahren berücksichtigt werden.

why not study at the top? Bachelor · Master · Weiterbildung · PhD · Online Business · Management · Recht · Tourismus Kommunikation · Soziales · Gesundheit · IT Engineering

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Technologie

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Life Sciences

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© Stubaier Gletscher

Die nächste Bewerbungsfrist für ein MCI-Studium ist am 17. November. Bewerben kann man sich komfortabel online (www.mci.edu/bewerbung).

as dreistufige Aufnahmeverfahren beinhaltet aussagekräftige Bewerbungsdossiers, schriftliche Tests und persönliche Aufnahmegespräche.

UMFASSENDES STUDIENANGEBOT UND WEITERBILDUNG

Interessenten haben die Wahl aus 27 praxisnahen und international ausgerichteten Bachelor- und Masterstudien in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Technologie und Life Sciences sowie aus sechs Executive Master, ein PhD-Programm in General Management und zahlreichen kompakten Weiterbildungslehrgängen. Neu im Angebot ist das international ausgerichtete, englischsprachige Masterstudium „Medical Technologies“.

EXZELLENTE KARRIEREPERSPEKTIVEN

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Ein Studium an der Unternehmerischen Hochschule® bedeutet nicht nur inhaltliche Qualität, hohe Internationalität und intensive Betreuung, sondern auch ausgezeichnete Akzeptanz am Arbeitsmarkt. In aller Regel verfügen MCI-Absolventen bereits bei Abschluss ihres Studiums über mehrere Stellenangebote und weisen überdurchschnittliche Karriereverläufe auf. PR

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www.mci.edu

EMIUM


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SPANNENDER AUFTAKT Tirol als Zentrum für alpine Technologien zu positionieren, ist das erklärte Ziel der Lebensraum Tirol Holding. Eine wesentliche Initiative dafür ist der kürzlich eröffnete Alpine Tech Innovation Hub in der Werkstätte Wattens. Mit der Auftaktveranstaltung Alpine Tech Innovation Sprint wurde dieser mit spannenden Challenges gleich zum Leben erweckt. T E X T : D O R I S H E LW E G

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eu und absolut spannend, lautete der Tenor des Alpine Tech Innovation Sprint, der vom 17. bis 19. Oktober unter dem Motto „Tourism Industry meets Startups“ über die Bühne ging. Als Bühne diente der neu eröffnete Alpine Tech Innovation Hub in der Werkstätte Wattens, der künftig als zentraler Knotenpunkt für heimische und zuziehende Unternehmen und Start-ups fungieren soll – Unternehmen, die mit innovativen Technologien in den Alpine Tech Key Industries Mobilität, Sicherheit, Bauen, Sport und Outdoor sowie Tourismus internationalen Erfolg suchen und wachsen möchten. „Die Eröffnung des Alpine Tech Innovation Hub ist ein wichtiger Schritt, um die konzentrierte Entwicklung der Alpintechnologien voranzutreiben und heimische Kompetenzen sowie internationale Vorreiter auf diesem Gebiet in Tirol zusammenzubringen“,

unterstreicht Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding, die Bedeutung von Tirol als Zentrum für alpine Technologien. In der Nachhaltigkeit der im Alpine Tech Innovation Hub entwickelten Produkte steckt für Margreiter dabei ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal: „Tirol ist ‚von Natur aus‘ prädestiniert, die Themenführerschaft bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen im Bereich alpiner Technologien zu forcieren und dabei stets auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu achten.“ Zudem gilt der Standort Tirol als idealer Testmarkt in Bezug auf Kunden und Topografie.

ORT ZUM REGEN AUSTAUSCH

Der Alpine Tech Innovation Hub soll ein wichtiges Element, sprich der Ort, sein, um diese Vision Wirklichkeit werden zu las-

Startups at work beim Alpine Tech Innovation Sprint – gebaut wird an Lösungs-Prototypen für die Innovations-Challenges von fünf Tourismusunternehmen.

sen. Hier sollen die vielversprechendsten jungen wie etablierten Unternehmen in der Alpintechnologiebranche zusammengeführt werden. „Momentan befinden wir uns in der ersten Ausbaustufe des Hubs. Start-ups und Unternehmen aus dem Bereich alpiner Technologien können bereits jetzt von der ausgezeichneten Infrastruktur der Werkstätte Wattens profitieren. Für die Zukunft sind weitere, speziell auf deren Bedürfnisse abgestimmte Büros und Produktionsflächen in Planung“, berichtet Matthias Neeff, Geschäftsführer der Werkstätte Wattens.


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Christian Klingler (links) ist sehr zufrieden mit der vom Startup für eine Challenge der Tirol Werbung ausgearbeiteten Lösung.

Die neue Plattform für Vernetzung, Austausch und Innovation soll jungen Unternehmen, die auf der Suche nach Marktzugang sind, exzellente Vernetzungsmöglichkeiten mit Kooperationspartnern und Experten bieten. Etablierte Unternehmen wiederum profitieren von Innovationsimpulsen und frischen Ideen und erhalten Zugang zu neuesten Technologien.

SPRUNGBRETT ZU LEUCHTTÜRMEN

Die enge Zusammenarbeit zwischen den Partnern des Hubs – Werkstätte Wattens,

I.E.C.T. – Hermann Hauser und Standortagentur Tirol – sichert Betrieben im Alpine Tech Innovation Hub und Teilnehmern an Formaten wie dem Alpine Tech Innovation Sprint auch die rasche Anbindung an wertvolle Kontakte und weitere Services der Partner. Denn Rückenwind für die Alpintechnologien soll zum Beispiel auch aus neuen Leuchtturmprojekten kommen: „Als Leuchttürme gelten Kooperationen größeren Umfangs, die nachhaltig internationale Aufmerksamkeit erzielen. Daran interessierte Betriebe und Forschungseinrichtungen vernetzen wir und helfen beim Auf- und Umsetzen dieser Projekte“, sagt Marcus Hofer, der Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. „Mit unserem gemeinsamen Knowhow und Netzwerk, vor allem durch die enge Zusammenarbeit mit vielen Institutionen in Cambridge durch das I.E.C.T. – Hermann Hauser, können wir uns sehr gut einbringen und den teilnehmenden Unternehmen und Start-ups einen nicht unwesentlichen Mehrwert bieten“, führt Josef Hauser, CEO des I.E.C.T. – Hermann Hauser, dazu aus.

48 - STUNDEN - CHALLENGES

„Die Eröffnung des Alpine Tech Innovation Hub ist ein wichtiger Schritt, um die konzentrierte Entwicklung der Alpintechnologien voranzutreiben und heimische Kompetenzen sowie internationale Vorreiter auf diesem Gebiet in Tirol zusammenzubringen.“ JOSEF MARGREITER, GESCHÄFTSFÜHRER LEBENSRAUM TIROL HOLDING

Zum Innovation Sprint lud der Alpine Tech Innovation Hub direkt nach dem Opening. 48 Stunden Zeit, acht motivierte Start-upTeams, fünf Tourismusunternehmen mit fünf Challenges: Das waren die Zutaten für das Format. Unter dem Motto „Tourism Industry meets Startups“ wurden Lösungsansätze für Herausforderungen in der alpinen Tourismusbranche gesucht und auch gefunden. Mit vollem Einsatz, viel Kreativität und Fachwissen stellten sich die heimischen Start-ups den Herausforderungen, die ihnen von den Tiroler Tourismusbetrieben Tirol Werbung, AREA 47, Ötztal Tourismus, Kitzbühel Tourismus und Zillertal Tourismus gestellt wurden. Die Challenges drehten sich um Datenanalyse, Content Management, digitale Kommunikation und Mobilität. Ziel war es, Lösungsprototypen für diese Innovations-Challenges

„Rückenwind für Tirols Alpintechnologien soll auch aus neuen Leuchtturmprojekten kommen, wir helfen beim Auf- und Umsetzen dieser Projekte.“ MARCUS HOFER, GESCHÄFTSFÜHRER STANDORTAGENTUR TIROL

zu finden und diese nach 48 Stunden vor Publikum zu präsentieren. Auf den Kick-off mit Kennenlernphase am 17. Oktober folgte eine kurze Nacht, in der bereits eifrig an Lösungsansätzen getüftelt wurde. Mit der Unterstützung von Mentoren und Touristikern wurden diese ersten Lösungen validiert, bevor es ans Prototyping ging. Der finale Pitch mit Public Voting fand schließlich am 19. Oktober auf der Umbrüggler Alm statt: Hier konnten sich Katharina Huna und Marcus Hofbauer von dataCycle GmbH durchsetzen. Begeistert zeigte sich auch Christian Klingler von der Tirol Werbung, der bereits zum zweiten Mal mit einer Challenge dabei war. „Es ist neu, dass im Tourismus Formate dieser Art genutzt werden. Wir sind sehr zufrieden mit der vom Start-up ausgearbeiteten Lösung und möchten gerne weiter mit ihnen zusammenarbeiten. Wir werden uns auch die anderen im Sprint entwickelten Ideen und Prototypen genau anschauen.“

COMING UP: ALPINE TECH ACCELERATOR Call for Challenges: Etablierte AlpineTech-Betriebe können sich noch bis Dezember 2019 bewerben, um im Alpine Tech Accelerator von Februar bis Juni 2020 mit Start-ups an Antworten auf Herausforderungen der Zeit und neuen Businessmodellen zu arbeiten. www.alpinetech.at

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FORSCHEN MIT PARTNERN AUS DER WIRTSCHAFT Die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern, ist Anliegen der Christian Doppler Foschrungsgesellschaft. Ihre Labors verbinden dafür Grundlagenforschung und Anwendung und bringen für beide Seiten viele Vorteile. An der Medizin-Uni Innsbruck sind derzeit sechs solche Labors eingerichtet. TEXT: MARINA BERNARDI


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wissenschaftliche Arbeit folgt den Regeln der universitären Forschung, die Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse ist eine zentrale Anforderung. Gleichzeitig öffnet sich die Arbeitsgruppe dem Bedarf der Unternehmenspartner an Wissen und Know-how aus der anwendungsorientierten Grundlagenforschung. Denn nur mit dieser wird wissenschaftliches und technologisches Neuland betreten.

GRUNDLAGENFORSCHUNG ALS WISSENSBASIS

Grundlagenforschung hat neue Erkenntnisse zum Ziel und erweitert damit die Wissensbasis zum jeweiligen Thema. Mit diesem entscheidenden Wissensvorsprung können dann neue Produkte und Verfahren entwickelt werden. Ohne Grundlagenforschung ist es auf Dauer nicht möglich, Innovation Leader zu sein.

Für Unternehmen wiederum bieten CD-Labors einen Zugang zur Grundlagenforschung. Dadurch werden Innovationen möglich, die weit über die reine Entwicklungstätigkeit hinausgehen und dauerhafte Wettbewerbsvorteile sichern können. Die enge Zusammenarbeit mit den Forschenden im CD-Labor unterstützt Unternehmen auch bei der Rekrutierung hochqualifizierter Mitarbeiter und kann Karrieren junger Forschender fördern. „Grundlagenwissenschaft schafft die Basis für Innovation – und in Christian Doppler Labors ist der Ausgangspunkt immer die Forschungsfrage eines Unternehmens“, erläutert Martin Gerzabek, seit Juli 2019 neuer Präsident der Christian Doppler Forschungsgesellschaft. „Wir als CDG stellen sicher, dass diese Frage auf höchstem wissenschaftlichem Niveau bearbeitet wird, sodass Wissenschaft, Unternehmen und der Standort Österreich gleichermaßen profitieren.“

Ohne Grundlagenforschung ist es auf Dauer nicht möglich, Innovation Leader zu sein. MARTIN GERZABEK

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rundlagenforschung betreiben, in der Scientific Community erfolgreich sein und gleichzeitig sehen, wie die Forschungsergebnisse zur Anwendung kommen und die eigene Arbeit konkrete Früchte trägt: Diese seltene Kombination ist in Christian Doppler Labors (CD-Labors) möglich, denn dort arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Unternehmen auf Augenhöhe zusammen. Eine Augenhöhe, von der beide Seiten profitieren, da dies neue Blickwinkel auf Probleme und Fragen ermöglicht, wovon die Forschung auch inhaltliche Vorteile generiert. Die wissenschaftlichen Ergebnisse fließen beim Unternehmenspartner in die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren ein. Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft gilt in Österreich als Wegbereiterin für anwendungsorientierte Grundlagenforschung und die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. In Christian Doppler Labors an Universitäten und Josef-Ressel-Zentren an Fachhochschulen arbeiten hervorragende Wissenschaftler mit innovativen Unternehmen zusammen. Davon profitieren alle Beteiligten und letztlich auch die gesamte Gesellschaft durch Innovation, Fortschritt und Standortsicherheit. Christian-Doppler-Labors und Josef-Ressel-Zentren werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW). Um einen stabilen Rahmen für die Bearbeitung mittel- und langfristiger Fragestellungen zu bieten, werden CD-Labors für sieben Jahre eingerichtet. Mit bis zu 4,9 Millionen Euro bieten sie die höchste Förderung für Einzelforscher in Österreich. Die öffentliche Hand trägt 50 Prozent der Kosten, bei KMU-Beteiligung sogar 60 Prozent, die restlichen Mittel kommen von den Unternehmenspartnern. CD-Labors sind in die jeweilige Universität oder außeruniversitäre Forschungseinrichtung eingebettet und werden nach den Regeln der universitären Forschung evaluiert. Mit derzeit sechs CD-Labors ist die Medizinische Universität Innsbruck im internationalen Wettstreit der Ideen äußerst erfolgreich. Die CD-Labors sind dabei von entscheidender Bedeutung, weil sie neues Wissen marktfähig und somit für Unternehmen nutzbar machen. Das sichert Wachstum und Arbeitsplätze am Standort. Auch die Gesellschaft profitiert, wenn die Forschungsarbeiten einen medizinischen Fortschritt schnell ermöglichen. Die

CD - LABORS: An der Medizinischen Universität Innsbruck sind derzeit sechs CD-Labors eingerichtet, ein weiteres ist gerade in Planung. • C hristian Doppler Labor für Insulinresistenz – Projektleiterin Susanne Kaser, Universitätsklinik für Innere Medizin I • Christian Doppler Labor für invasive Pilzinfektionen – Projektleiterin Cornelia Lass-Flörl, Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie • Christian Doppler Labor für Krebsimmuntherapie mit pharmakologischem NR2F6 Inhibitor – Projektleiter Gottfried Baier, Institut für Zellgenetik • Christian Doppler Labor für Mukosale Immunologie – Projektleiter Alexander Moschen, Universitätsklinik für Innere Medizin I • Christian Doppler Labor für Virale Immuntherapie von Krebs – Projektleiter Guido Wollmann, Institut für Virologie • Christian Doppler Labor für Eisenmetabolismus und Anämieforschung – Projektleiter Günter Weiss, Universitätsklinik für Innere Medizin II Infos unter www.i-med.ac.at/forschung/CD-Labors.html


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DIGITAL FIT IN TIROL Im digitalen Zeitalter lernt man bekanntlich nie aus. Mit Tirols Angebot zur Aus- und Weiterbildung bleiben Betriebe digital am Ball.

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ie Digitalisierung geht Hand in Hand mit der technischen Entwicklung – und sie schreitet schnell voran. Dabei betreffen smarte Technologien und digitale Tools nicht nur das Privatleben, sondern verändern vor allem die Berufswelt, indem neue Aufgabenbereiche und Jobprofile geschaffen werden. Genau darin steckt enormes Potenzial für viele Unternehmen und sogar ganze Branchen. Um dieses auch ausnutzen zu können und ganzheitlich von der Digitalisierung zu profitieren, müssen sich die Betriebe und ihre MitarbeiterInnen nun genauso weiterentwickeln wie die Aufgaben selbst. Lebenslanges Lernen ist fortan angesagt. Unterstützung dabei erhalten Tirols Unternehmen sowohl von Landesseite durch verschiedene Förderungen als auch von Tirols Bildungseinrichtungen.

DIE RICHTIGE ADRESSE

Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive stellt das Land Tirol bis zum Jahr 2022 insgesamt 150 Millionen Euro bereit. Neben dem Breitbandausbau werden auch innovative Projekte und Geschäftsideen im Digitalbereich unterstützt. Interessierte Unternehmen erhalten die Förderungen für ihre Digitalisierungsvorhaben gleich auf mehreren Wegen. „Besonders daran erkennt man, dass in Tirol viel in Bewe-


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gung ist und was sich im Bereich der Digitalisierung tatsächlich alles tut“, freut sich Michael Jäger von digital.tirol. Die Beratungsförderung zielt vor allem auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ab. Umfassende Unterstützung erhalten Tiroler Unternehmen durch externe Digitalisierungs-, Technologie-, Innovationsoder Umweltberatung. Bei der Umsetzung moderner digitaler Technologien sowie Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter*innen unterstützt die Digitalisierungsförderung Schritt für Schritt. Das heißt, vom Konzept über die Detailplanung bis hin zur Einführung stehen ExpertInnen mit ihrem KnowHow beratend zur Seite. Einmalige digitale Vorhaben mit besonderem Stellenwert für die umliegende Region oder aber überregionalem Anspruch können als Leuchtturmprojekte gefördert werden.

KNOW - HOW IST GEFRAGT

Es genügt jedoch nicht, die Arbeitsplätze zu modernisieren oder Arbeitsschritte zu automatisieren. Digitale Maßnahmen und Technologien können nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Arbeitskräfte in der Lage sind, diese richtig anzuwenden. Umgekehrt verschaffen sich Firmen mit gut ausgebildeten Arbeitskräften einen klaren Vorteil am Markt. Die Veränderung der Stellenprofile verändert demnach auch die Ansprüche an die fachlichen Skills und Qualifikationen, sodass auch in die Fähigkeiten der ArbeitnehmerInnen investiert werden muss. „Digitale Kompetenzen laufend zu fördern, spielt eine zentrale Rolle im digitalen Wandel. Die Betriebe müssen diesen Part aber nicht zwingend selbst in die Hand nehmen, denn Tirols Bildungseinrichtungen bieten zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die verschiedenen Branchen an“, erläutert Jäger. Akteure wie Tirols Hochschulen, das WIFI oder BFI Tirol bauen ihr Angebot rund um das Thema Digitalisierung inzwischen laufend aus.

WEITERBILDUNG FÜR ARBEITNEHMER

Die digitale Transformation eines Unternehmens kann bereits im Kleinen anfangen: Daten werden digital gespeichert, Aufträge in Onlinesystemen erfasst, die Firma bekommt einen Social-Media-Auftritt oder Meetings finden per Videocall statt. Es liegt auf der Hand, dass der sichere Umgang mit digitalen Tools oder Office-Programmen für viele Arbeitskräfte ein erster wichtiger Schritt ist. Entgegen den Erwartungen spielt das Alter dabei jedoch keine Rolle. „WeiterbildungsENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Es genügt nicht, die Arbeitsplätze zu modernisieren oder Arbeitsschritte zu automatisieren. Digitale Technologien können nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn alle im Unternehmen in der Lage sind, diese richtig anzuwenden. bedarf besteht in allen Altersstufen. Unsere Erfahrung zeigt etwa, dass junge Menschen die neuen Medien oft sehr gut beherrschen, bei Office-Anwendungen jedoch meist noch Aufholbedarf haben“, erklärt Jäger. Aus diesem Grund legen die Bildungseinrichtungen Wert auf ein breit gefächertes Angebot, das auch der Nachfrage entsprechend angepasst wird. Grundlagen aus dem Office-Bereich, Ausbildungen in SEO, Lehrgänge in Grafik und Mediengestaltung, Onlinemarketing, Social Media, Datenschutz oder System- und Netzwerktechnik – Tirols Kurslandschaft ist vielfältig. In den Werkstätten der Bildungseinrichtungen bewähren sich zudem Kurse zu neuen Produktionstechnologien wie 3D-Druck.

GEMEINSAM WEITERKOMMEN

Schulungen können ganz speziell auf Unternehmen und ihre Bedürfnisse abgestimmt werden, viele Unternehmen bilden ihre MitarbeiterInnen auch intern aus. So geben firmeneigene Experten ihr Wissen an ihre Kollegen weiter, was neben der fachlichen Kompetenz auch die Zusammenarbeit untereinander fördert. „Generell sind die Softskills im digitalen Zeitalter enorm wichtig. Ein respektvoller Umgang bei der Kommunikation im digitalen Raum, Sensibilität für den Datenschutz oder lösungsorientiertes Denken ist genauso essentiell wie der sichere Umgang mit digitalen Tools“, betont Jäger.

Die heutige Zeit ist geprägt von einem rasanten technologischen Wandel, Mitarbeiter in ihrer Qualifikation immer am neuesten Stand zu halten, ist und bleibt für Tirols Unternehmen eine Herausforderung. Für welche Vorgehensweise sich ein Unternehmen letztlich auch entscheidet, wichtig ist es, alle von Beginn an mit ins Boot zu holen und gemeinsam an Lernstrategien und Modellen zu arbeiten. Denn gemeinsam können die persönlichen und betrieblichen Kompetenzen am erfolgreichsten erweitert werden. Unterstützung bei der Suche nach den richtigen Aus- und Weiterbildungen sowie den damit verbundenen Förderungen für Tiroler Unternehmen finden Interessierte bei digital.tirol. „Selbstverständlich können sich Unternehmen auch direkt an uns wenden. Wir vereinen bereits viele Informationen rund um Qualifizierung in Tirol und geben einen ersten Überblick über die unterschiedlichen Angebote. Wir unterstützen gern bei der Wahl des geeigneten Partners“, betont Michael Jäger. PR

Eine Information der Plattform digital.tirol (Lebensraum Tirol Holding GmbH, WK Tirol, IV Tirol, UBIT und Standortagentur Tirol) im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes Tirol. www.digital.tirol

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GELEBTE VERANTWORTUNG Hรถrt man sich unter Tirols Industriellen um, stellt sich heraus, dass das Thema Klima- und Umweltschutz schon lange kein Unwort mehr ist. Im Gegenteil: Das Thema ist sogar in der strategischen Planung vieler Unternehmer fest verankert. T E X T : D O R I S H E LW E G


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DIETMAR LEITLMEIER, GABRIELE PUNZ-PRAXMARER U N D U W E S C H M I D T, M O N TA N W E R K E B R I X L E G G A G

ENERGIEEFFIZIENZ

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Das Thema Umweltschutz hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. In unserer Unternehmenspolitik verpflichten wir uns zu fortlaufenden Verbesserungen im Bereich des Umweltschutzes. Wir investieren so viel wie möglich in Energieeffizienz und werden das auch in Zukunft tun. Durch die Energieeffizienzmaßnahmen der letzten Jahre konnten wir ca. 21,5 Millionen kWh Energie jährlich einsparen bzw. den CO2-Ausstoß um 8.600 Tonnen pro Jahr reduzieren. Dies entspricht ungefähr dem Energiebedarf von 1.400 Haushalten. Wir wollen weiter CO2 einsparen und klimafreundlich produzieren. Wenn Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen, blicken wir optimistisch in eine klimafreundliche Zukunft.

MARTIN MÜHLBACHER, INNIO

NACHHALTIGKEIT Der Einsatz für Nachhaltigkeit hat bei INNIO einen besonderen strategischen Stellenwert, wirtschaftliche Bedeutung und genießt hohe Anerkennung. INNIO ist sich seiner ökologischen Verantwortung bewusst und hat sich schon aus Eigeninteresse das Ziel gesetzt, sparsam und wirtschaftlich mit Ressourcen umzugehen. Doch der Beitrag von INNIO zur Nachhaltigkeit reicht weit über das eigene Unternehmen hinaus: Schon heute bilden die in Jenbach hergestellten Gasmotoren einen integralen Bestandteil der weltweiten ökologisch nachhaltigen Energiewende. Das Geschäftsmodell von INNIO ist damit im doppelten Sinn nachhaltig. Forschung, Entwicklung und Innovationen tragen dazu wesentlich bei.

as gerade in den Medien thematisiert wird, ist bei den Tiroler Industriebetrieben schon längst angekommen: das Bewusstsein für unsere Umwelt. „Nachhaltigkeit ist für uns kein bloßes Schlagwort“, betont Andrea Berghofer, Geschäftsführerin der Adler Werke Lackfabrik. „Nachhaltigkeit bedeutet für uns, Verantwortung zu übernehmen für unsere Erde, für die Umwelt, für die Menschen. Und das tun wir aus voller Überzeugung.“ Ähnlich sieht es INNIO-Geschäftsführer Martin Mühlbacher: „Der respektvolle Umgang mit allen unseren Stakeholdern, mit unserer Umwelt und mit Ressourcen ist in unseren Werten fest verankert. Dabei geht es auch darum, ständig Verbesserungspotenzial aufzuzeigen, als Vorbild voranzugehen und zu verdeutlichen, welche positive Wirkung das Engagement einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben kann.“ Die Unternehmen lassen sich die Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen auch durchwegs etwas kosten. „Jeder Euro, der in Umweltschutzprojekte investiert wird, kommt mehrfach zurück, sei es durch messbare Energie- und Ressourceneinsparungen oder durch erhöhte Verkaufszahlen“, so Mühlbacher. Nicht nur die Unternehmen arbeiten energieeffizient, sondern auch die hergestellten Produkte können positive Beiträge zum Klimaschutz leisten. „Unsere Softwarelösungen tragen zum Umweltschutz bei. In der Abteilung Energy Solutions werden virtuelle Kraftwerke entwickelt, mit denen durch die Nutzung von dezentralen Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen das Stromnetz stabilisiert und damit die Einbindung von erneuerbaren Energien unterstützt wird“, erklärt Mario Raunig von World-Direct eBusiness Solutions. Mit dem Sammeln und Aufbereiten von Altstoffen leistet die Firma Ragg ihren Beitrag zur Rückführung wertvoller Rohstoffe in den Produktionskreislauf, die sonst für die neuerliche Nutzung verloren gingen. So verwertet zum Beispiel auch die einzige Kupferhütte Österreichs, die Montanwerke Brixlegg, heute 100 Prozent Recyclingrohstoffe. Der Großteil der unternehmerischen Investitionen fließt in Energieeffizienz und Klimaschutz. Von der Klimaneutralität bis zum nachhaltigen Einkauf mit nachvollziehbaren Lieferketten, von energiesparenden Beleuchtungssystemen bis zu konsequenter Mülltrennung: Bei ADLER wie vielen anderen Tiroler Industriebetrieben formen sich viele einzelne Maßnahmen zu einem großen Ganzen.

KOMMENTAR

In Tirol ist es der Industrie bereits seit vielen Jahrzehnten ein zentrales Anliegen, die Umwelt möglichst wenig zu belasten. Wir alle wollen in einer gesunden Umwelt leben und dafür ist unsere Industrie auch bereit, unabhängig von gesetzlichen Vorschriften in sinnvolle Maßnahmen zu investieren. Unabhängig von einem Kostenthema, das etwa durch den CO2-Emissionshandel entstehen kann, arbeiten viele Unternehmen in der Industrie daran, Herausforderungen des Klimawandels zur Chance zu machen. Einige Initiativen der Industrie sind dabei bereits zum Exportschlager geworden. Diese Projekte gehören vor den Vorhang, damit auch die Öffentlichkeit die Bemühungen der Industrie für den Klimaschutz erkennt. Christoph Swarovski, Präsident der Industriellenvereinigung Tirol


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ANDREA BERGHOFER, A D L E R - W E R K L A C K FA R B R I K

MARIO RAUNIG, WORLD-DIRECT EBUSINESS SOLUTIONS

MAX KLOGER, TIROLER ROHRE

VERANTWORTUNG

LANGLEBIGKEIT

EMISSIONSREDUKTION

Als Industrieunternehmen tragen wir Verantwortung für unsere Umwelt. Diese Verantwortung nehmen wir im Familienunternehmen ADLER-Werk Lackfabrik seit Jahrzehnten wahr. Schon in den 1980er-Jahren forcierten wir die Entwicklung umweltfreundlicher Wasserlacke, die heute zwei Drittel unserer jährlichen Gesamtproduktion ausmachen. Kürzlich haben wir die modernste Wasserlackfabrik Europas eröffnet, in der wir nach einer energieeffizienten und umweltfreundlichen modularen Produktionsmethode arbeiten. Das Motto „saubere Arbeit – saubere Umwelt“ gilt für uns seit jeher: Sei es durch die Verwendung von Photovoltaik und Ökostrom, einen Fuhrpark nach modernsten Umweltstandards oder konsequente Müllvermeidung und die Reinigung von Abluft und Abwasser. Darüber hinaus sind wir seit 2018 als eines der ersten Unternehmen unserer Branche zu 100 Prozent klimaneutral.

Die Tiroler Industriebetriebe legen sehr großen Wert auf den Ausbau ihrer Umweltkompetenz. Als Beispiel dafür dient die Tiroler Rohre GmbH. Als klassisches Gießereiunternehmen produzieren wir nachhaltige, langlebige Produkte aus 100 Prozent recyceltem Material für einen „sauberen (kunststofffreien) und sicheren Wassertransport“ und den Spezialtiefbau. Wir sind uns unserer Verantwortung der Umwelt gegenüber bewusst und so ist unsere gesamte Wertschöpfungskette aufgebaut. Beginnend bei der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und dem Bezug von lokalen Lieferanten, über Abwärmenutzung aus der Fertigung, Solarstromerzeugung bis zur Verbauung sind unsere Produkte auf Nachhaltigkeit und hohe Umweltstandards ausgelegt. Anhand dieser Punkte lässt sich ableiten, wie Umweltkompetenz und Nachhaltigkeit in der Tiroler Industrie gelebt werden.

Als Softwareunternehmen sind unsere Emissionen im Vergleich zu anderen Branchen von Natur aus gering. An unserem Standort mitten in den Tiroler Bergen ist uns aber Umweltund Klimaschutz sehr wichtig. Wir nutzen dabei unsere eigenen Technologien, um Ressourcen zu sparen. Durch Videokonferenzen konnten wir unsere Dienstreisen zwischen den Standorten und zu unseren Kunden stark senken. Für die verbleibenden Fahrten wird bevorzugt mit der Bahn gereist. Alle unsere Computer wurden auf stromsparende und leise Mini-PCs umgestellt, die Rechenpower kommt aus der A1-Cloud. Unsere Autoflotte haben wir auf Teslas und E-Golfs umgestellt, wofür wir zwölf Ladestationen bereitstellen. Unsere Headquarters in Sistrans erweitern wir gerade um zwei Gebäude mit 48 Arbeitsplätzen und einem innovativen Energiekonzept, das in der Baubranche bereits als Vorzeigeprojekt gehandelt wird.

KARLHEINZ WEX, PLANSEE GROUP

PETRA MUSSMANN, RAGG GMBH

RECYCLING

UMWELTSCHUTZ

Die Plansee Group ist auf die Verarbeitung der Werkstoffe Molybdän und Wolfram fokussiert, was mit einer vergleichsweise emissionsarmen Produktion verbunden ist. Beim Abbau der Rohstoffe muss allerdings angesichts der geringen Erzgehalte sehr viel Gestein bewegt werden. Indem wir Wolfram zunehmend recyceln, halten wir diesen wertvollen Werkstoff im Kreislauf, reduzieren die Auswirkungen des Erzabbaus und können die eingesetzte Energie für die Verarbeitung des Erzes zu Wolframpulver um bis zu 75 Prozent senken. Dafür müssen wir kräftig investieren: in Sammelsysteme für Wolframschrott, in die Sortierung und natürlich auch in geeignete Recyclingtechnologien.

Die Ressourcenschonung und der Umweltschutz sind unsere ureigenen Anliegen. Das zeigt sich auch bei uns am Standort, wo wir mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Umweltvorgaben erfüllen. Das betrifft etwa den Fuhrpark, wo wir fast komplett auf Euro 6 umgerüstet haben, oder auch die Platzbefestigung, Ölabscheider, Filteranlagen, aber auch Lärmschutzwände und Einhausungen. Unsere Abnehmer sind auf kurzem Wege erreichbar, wie die Tiroler Rohre, das Montanwerk in Brixlegg, die Aluminiumschmelzwerke AMAG in Ranshofen oder die Stahlwerke in Norditalien.

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IV TIROL

INNOVATION VORANTREIBEN Innovation ist die treibende Kraft der Tiroler Industriebetriebe. Ziel der Industriellenvereinigung Tirol ist es, die Quote für Forschung und Entwicklung mittelfristig noch deutlich anzuheben.

Das erklärte Ziel der IV-Tirol ist es, Tirol mittelfristig auf eine F&E-Quote von deutlich über 3,5 Prozent zu bringen.

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ie Tiroler Industrie treibt Forschung. Die Investitionen für Forschung und Entwicklung (F&E) in Tirol werden von den Tiroler Unternehmen und somit zu einem Gutteil von der heimischen Industrie vorangetrieben. In Tirol wurden 2017 insgesamt 968 Millionen Euro für F&E ausgegeben. Damit liegt Tirol im Bundesländervergleich an vierter Stelle. Im Ergebnis bedeutet das für 2017 eine von 3,14 auf 2,87 Prozent leicht gesunkene F&E-Quote in Tirol.

F&E - PLATTFORM ALS INNOVATOR

tivität Tirols für internationale Fach- und Spitzenkräfte, der Ausbau der Bildungsstrukturen in Tirol in Technik und Digitalisierung, der Transfer von Erkenntnissen der Grundlagenforschung in die betriebliche F&E, der weitere Ausbau der angewandten Forschungsstrukturen in Tirol, das Vorantreiben der Digitalisierung, die Zusammenarbeit der Industrie mit innovativen Start-ups sowie der Aufbau von Forschungsnetzwerken – regional, national und international.

Die F&E-Plattform der IV-Tirol bemüht sich, die Rahmenbedingungen für die betriebliche Forschung und Entwicklung zu verbessern. Experten aus den Unternehmen haben das Potenzial erkannt, um Innovationen – auch in Richtung Digitalisierung – gezielt voranzutreiben. Schwerpunkte sind dabei die Gewinnung von Humanressourcen für die Bereiche Forschung und Entwicklung, die Stärkung des Technikinteresses in der Bevölkerung, die Steigerung der Attrak-

Als Service- und Anlaufstelle für Unternehmen stellt das Zentrum für Robotik, Produktion und Automatisierung – eine gemeinsame Initiative von IV-Tirol und MCI – eine Verbindung zwischen Forschung und Praxis her. Der Fokus liegt auf technikorientierten Innovationen insbesondere der industriellen Robotik sowie der Automatisierung. Themen sind unter anderem sichere Mensch-Roboter-Anwendungen, das „Internet der Dinge“, Virtual Reality, modernste Bildverarbeitungssysteme und

ANLAUFSTELLE

vieles mehr. Darüber hinaus sollen durch gezielte Kooperationen mit Schulen und Ausbildungsbetrieben junge Menschen für technische Berufe begeistert werden. Zur Stärkung des Technikinteresses von Kindern und insbesondere von Mädchen unterstützt die IV-Tirol außerdem unterschiedliche Initiativen und Maßnahmen wie den Verein klasse!Forschung, den Girls’ Day am Zentrum für Robotik, Produktion und Automatisierung sowie weiteren 63 Tiroler Unternehmen und Ausbildungsstätten sowie die Initiative Coding4Kids.

TASK FORCE INDUSTRIE 4.0

Die Digitalisierungsoffensive wurde von Experten der Tiroler Industrie mit regionalen Akteuren stark vorangetrieben. Von der IV-Tirol-Plattform Task Force Industrie 4.0 kamen dabei wichtige Impulse. Datensicherheit, Digital Humanities, Infrastruktur, Big Data, künstliche Intelligenz sowie der Einfluss der Digitalisierung auf Bildungswege und Arbeitsmodelle waren thematische Schwerpunkte. PR


eco.innovativ

INDUSTRIE IN TIROL Zahlen und Daten zum Standort Tirol

€ 523,8 Mio.

€ 11 Mrd.

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Für Forschung und Entwicklung haben die Tiroler Unternehmen ihre Ausgaben von 477,2 (2015) auf 523,8 (2017) Millionen Euro gesteigert.

Der Produktionswert der Tiroler Industrie hat 2018 um knapp 4 % auf über 11 Milliarden Euro zugelegt.

Tiroler Industriebetriebe

28 %

der Tiroler Bruttowertschöpfung werden von der Industrie (mit Bauwirtschaft) erbracht.

€ 41.070

Das durchschnittliche Gehalt von Industriebeschäftigten liegt bei 41.070 Euro und damit weitaus höher als in fast allen anderen Branchen der Tiroler Wirtschaft.

€ 6,6 Mrd. Direktexporte

42.000

Die Zahl der Industrie-Mitarbeiter stieg zuletzt auf über 42.000 – auch die Lehrlingszahlen entwickelten sich positiv.

100

Lehrbetriebe bilden über 1.300 Lehrlinge aus – in über 60 verschiedenen Lehrberufen.


IV TIROL

WICHTIGE IMPULSE FÜR DEN STANDORT TIROL Zu einer langfristig nachhaltigen Entwicklung des Industriestandortes Tirol braucht es auch nachhaltige Maßnahmen gegen den akuten Fachkräftemangel. Hierbei setzt die Industriellenvereinigung derzeit Impulse in den Bereichen Lehre nach der Matura, internationale Schulen und Welcome Service Tirol.

es am Standort ein durchgehendes internationales Bildungsangebot. Hierzu wird auf Initiative der IV-Tirol in den nächsten Monaten gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol der Bedarf an internationalen Bildungsangeboten in Tirol von einem darauf spezialisierten Institut erhoben. Befragt werden in einer ersten Stufe Tiroler Leitbetriebe und in der Folge weitere Unternehmen, Universitäten sowie weitere wichtige Stakeholder. Das Projekt wird von einer bei der Bildungsdirektion angesiedelten Arbeitsgruppe, in der auch die IV-Tirol mitarbeitet, geleitet. Am Ende sollen konkrete Bedarfszahlen stehen, um weitere Schritte in Richtung eines durchgehenden internationalen Bildungsangebots zu gehen.

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WELCOME SERVICE TIROL

Für die Entwicklung eines zukunftsorientierten Wirtschaftsstandortes benötigt es am Standort ein durchgehendes internationales Bildungsangebot.

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as nun? Diese Frage stellen sich so manche Maturanten, die nicht oder nicht sofort ein Studium anstreben. Das Modell Lehre nach der Matura soll diesen Abiturienten, aber auch Studierenden ohne Studienabschluss oder Berufsumsteigern neue Wege in eine erfolgreiche berufliche Zukunft ebnen. Bei der Lehre nach der Matura kann die Ausbildungszeit um ein Jahr verkürzt werden. Die Ausbildung erfolgt in eigenen Berufsschulklas-

sen nach einem modernen Berufsbild und einem Lehrplan, der auf die Bedürfnisse der Zielgruppe und der Unternehmen abgestimmt ist. Die Teilnehmer erfahren eine solide Qualifikation und haben zudem die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Auslandspraktikum.

INTERNATIONALE SCHULEN

Für die Entwicklung eines zukunftsorientierten Wirtschaftsstandortes benötigt

Aktuell fehlen in Tirol knapp 4.000 Fachkräfte. Mit dem „Welcome Service Tirol“ setzen das Land Tirol, die Wirtschaftskammer Tirol, die Industriellenvereinigung Tirol und die Tiroler Hochschulkonferenz ein weiteres Zeichen gegen den Fachkräftemangel. Ziel der Initiative ist, Tiroler Unternehmen und Hochschulen dabei zu unterstützen, neu angeworbene Fachkräfte bestmöglich in Tirol zu integrieren. In allen Lebenslagen soll dieses professionelle Netzwerk behilflich sein können. Ankommen und auf Dauer in Tirol wohlfühlen sollen sich internationale Spitzenleute, denn die Attraktivität für Schlüsselkräfte ist für die Tiroler Industrie eine zentrale Standortfrage. PR

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MOBILITÄT ANDERS DENKEN Mobilität nimmt in unserem Leben einen hohen Stellenwert ein und ist vor allem im Tourismus- und Transitland Tirol ein großes Thema. Eines ist jedoch klar: Die Mobilität wird sich ändern müssen. Wie, das haben Experten aus verschiedensten Bereichen beim 16. Wirtschaftsdialog der Tiroler Sparkassen diskutiert. T E X T E : D O R I S H E LW E G

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ie Initialzündung für das diesjährige Thema des Wirtschaftsdialogs der Tiroler Sparkassen lieferte Hermann Hauser, Vortragender des letztjährigen Wirtschaftsdialoges, der unter dem Thema Künstliche Intelligenz stand. Auf die Frage, wo sich denn die künstliche Intelligenz am ehesten durchsetzen werde, antwortete Hauser: „Im autonomen Fahren.“ „Diese Antwort war für uns der Schlüsselgedanke, an die letztjährige spannende Thematik anzuknüpfen und die Mobilität zum Thema des Wirtschaftsdialoges 2019 zu machen“, so Dr. Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse. Und der Rahmen hätte nicht passender sein können: „Wir danken IVB-Geschäftsführer DI Martin Baltes, dass wir hier in der Remise der Innsbrucker Verkehrsbetriebe zu Gast sein und mit Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen über die Mobilität der Zukunft referieren und diskutieren dürfen.“ Die Ansätze sind unterschiedlich: Eine Seilbahn über Innsbruck? Mit dem Lufttaxi zum Termin? Oder Lkw auf einem E-Highway? Szenarien, die vielleicht noch etwas utopisch klingen, aber bereits in der Gegenwart angekommen sind. „Wir befinden uns irgendwo in der Mitte zwischen Berta Benz und Captain Kirk“, konstatierte Hendrik Hey zu Beginn der Veranstaltung. Hey ist TV-Produzent und Gründer von „Welt der Wunder“ und führte wie be-

reits im letzten Jahr als Moderator durch den Abend. In den Talkrunden gelang es ihm, die Experten untereinander zu vernetzen und ihnen interessante Antworten herauszulocken. Die Fragestellungen des Abends reichten von der Umwelt bis hin zu technischen Machbarkeiten, von der fortschreitenden Digitalisierung und wie denn eine nachhaltige Mobilitätswende zu schaffen sei. Die Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft lieferten die unterschiedlichsten Lösungsansätze und Konzepte. So zog zum Beispiel Univ.-Prof. DI Dr. Markus Mailer einen Vergleich: „Mit der Mobilitätswende, die ich eher als Verkehrswende bezeichne, verhält es sich ähnlich wie mit dem Rauchen. Eine Verhaltensänderung ist bei den Betroffenen nicht so beliebt, darum hofft jeder auf neue Technologien. Im Falle des Rauchens die E-Zigarette, beim Verkehr die E-Mobilität. Die Mobilitätswende ist eine Verkehrswende, die auf geänderten Verkehrssystemen beruht. Für eine zukunftsfähige postfossile Mobilität ist im urbanen wie im ländlichen Raum das Zusammenwirken von aktiven nichtmotorisierten Verkehrsarten mit dem öffentlichen

Verkehr, E-Mobilität und neuen Diensten wie Carsharing wesentlich.“ Für Mailer sind es die Themen Elektrifizierung, Digitalisierung, Sharing und Automatisierung, über die letztendlich der Mensch entscheiden muss, wie er sie künftig einsetzen wird.

STADTSEILBAHN

Ein eigentlich altes Verkehrsmittel neu gedacht ist die Seilbahn. In anderen Regionen der Erde sind Stadtseilbahnen längst keine Neuheit mehr. Die großen Vorteile Uniprofessor Markus Mailer plädiert für mobile Verhaltensänderungen.


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Faktor Zeit: Felix Lee, e-hang, findet Lufttaxis eine spannende Alternative.

im Vergleich zu U-Bahnen sind die schöne Aussicht und die stete Beförderung. Und die Seilbahn erreicht einen noch geringeren CO2-Ausstoß als die Straßenbahn. Mit Seilbahnen wird eine exklusive Fahrbahn in einer neuen Ebene eröffnet, die täglichen Beförderungszahlen von etwa 30.000 Personen sprechen für sich. Einziger Wermutstropfen: Man kann nicht alle paar hundert Meter eine Seilbahnstation bauen. Städtische Seilbahnsysteme dienen eher dazu, Verkehrsknotenpunkte oder Stadtteile zu verbinden.

ABGEHOBEN

Mit e-hang-Lufttaxis geht es in die Luft. Mit einem fünfarmigen autonom fliegenden Multicopter können mittlerweile zwei Personen transportiert werden. Die Effizienz sieht e-Hang-Overseas-Manager Felix Lang vor allem in der Zeitersparnis. „Praxistests in China zeigen, dass zum Beispiel eine Strecke von der Küste in die Berge mit dem Auto eine Fahrzeit von etwa 40 Minuten benötigt, die Flugzeit mit dem Multicopter beträgt gerade sechs bis sieben Minuten. Neben der Zeitersparnis ist der Multicopter auch ausgesprochen energieeffizient“, be-

tont Lee. Auf die Frage an Wirtschaftskammerpräsident, Transportunternehmer und Bürgermeister von Thaur, Christoph Walser, ob er sich diese Flugtaxis für Transporte in seiner Gemeinde vorstellen kann, meint dieser: „Der Geräuschpegel eines Multicopters liegt bei dem eines Rasenmähers. Ich weiß nicht, ob die Gemeindebürger eine Freude hätten, wenn alle paar Minuten ein Rasenmäher über ihre Häuser fliegt. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt.“ Dass das Thema Umwelt- und Klimaschutz in der Tiroler Unternehmerschaft aber klar und deutlich angekommen ist, bestätigt eine Befragung der Wirtschaftskammer Tirol im Zuge der Nationalratswahl, bei der sich 1.100 Tiroler Unternehmer beteiligt haben. „Dass das Thema Steuerentlastung an erster Stelle steht, ist wenig überraschend. Dass jedoch bereits an vierter Stelle mit über 40 Prozent der Umwelt- und Klimaschutz rangiert, zeigt doch deutlich, dass dieses Thema in der Tiroler Unternehmerschaft eine große Rolle spielt“, so Walser. Mit einer interessanten Teststrecke für Oberleitungs-Lkw ließ schließlich Gerd Riegelhuth, Präsident von Hessen Mobil,

Gerd Riegelhuth, Präsident von Hessen Mobil, hängt Lkw an Oberleitungen.

aufhorchen. In einem Pilotprojekt werden hier Erfahrungen gesammelt, wie sich der Oberleitungs-Lkw im Verkehr, bei Unfällen, Rettungseinsätzen, Brand oder sonstigen Ereignissen verhält. Ob wir bald Oberleitungs-LKW auf der Inntalautobahn sehen werden, wird sich jedoch noch weisen. Die präsentierten Inhalte waren jedenfalls vielfältig. Welches Potential die jeweiligen Angebote auf die Straße oder in die Luft bringen werden, wird uns die Zukunft zeigen. Wir können gespannt sein.


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BAKTERIEN MACHEN MOBIL Die unterschiedlichsten Entwicklungen der Energiezukunft werden derzeit in Expertenkreisen diskutiert. Heribert Insam, Leiter des Instituts für Mikrobiologie, untersucht die Möglichkeiten der Methangewinnung in Biogasanlagen. In der Nutzung von methanbasierter Mobilität kann das bereits bestehende Netz genützt werden.

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obilität ist in der Klimadiskussion ein zentrales Thema. Von Autos mit Elektroantrieb über Wasserstoff-Mobilität bis hin zu Mobilität mit Methan – Energiezukunft denken heißt, alle Vor- und Nachteile der einzelnen Komponenten abzuwägen. „In der Forschung wird auf allen Ebenen an alternativen Mobilitätskonzepten gearbeitet.

Wir sind heute auf einem Stand, an dem wir so rasch wie möglich handeln müssen. Es bietet sich an, das bestehende Erdgas-Netzwerk noch intensiver zu nützen – und wir wissen wie“, so Heribert Insam, der daran forscht, mithilfe von Mikroorganismen Methan zu erzeugen. In Österreich ist die Zahl der etwa 300 bestehenden Biogasanlagen im Vergleich auch zu Nachbarländern wie Deutschland im Verlauf der letzten Jahre nicht gestiegen

© HERIBERT INSAM

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Bestimmte Mikroorganismen wandeln Biogas in Methan um, das direkt in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden kann.

– ein Fehler, wie Insam betont: „In diesen Biogasanlagen werden landwirtschaftliche Abfälle und Bioabfälle bearbeitet“, erläutert der Wissenschaftler. Auch in Innsbruck werden die Bioabfälle in Kläranlagen zu Biogas weiterverarbeitet.

MOBILITÄT DURCH ABFALL

„Mikroorganismen erzeugen aus organischen Reststoffen wie Bioabfall oder in den Faultürmen in Kläranlagen Biogas, das zu 60 Prozent aus Methan und zu 40 Prozent aus Kohlendioxid besteht. Verwendet wird es hauptsächlich für Wärme- und Stromgewinnung“, verdeutlicht Insam. Üblicherweise wird aus dem entstehenden Biogas in einem Blockheizkraftwerk Strom erzeugt und die bei diesem Prozess entstehende Abwärme thermisch genutzt. Insam empfiehlt noch eine weitere Methode: „Dieses Biogas kann auf einen Methangehalt von 95 Prozent aufgefettet und direkt in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden.“ Aus dem Überschussstrom aus Photovoltaikanlangen und Windkraftwerken wird aus Wasser in einer Elektrolyse Wasserstoff erzeugt und in eine Biogasanlage eingeleitet. „Spezielle Mikroorganismen, sogenannte Archaeen, verwandeln diesen Wasserstoff mit Kohlendioxid, das in jeder Biogasanlage vorhanden ist, zu Methan, das man anschließend in das Netz einspeisen kann“, so Insam. Methan kann aber nicht nur aus dem überschüssigen Strom und in Biogasanlagen


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„In Österreich und Europa ist durch Forschung genügend Know-how und die notwendige Infrastruktur vorhanden, die Mobilität durch Methan voranzutreiben.“ HERIBERT INSAM

produziert werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung ehemaliger Erdgaslagerstätten, wie sie beispielsweise in Oberösterreich vorhanden sind. „In das poröse Gestein der Lagerstätten wird Wasserstoff eingespeist und die darin lebenden Mikroorganismen wandeln den Wasserstoff in Biomethan um“, erläutert der Mikrobiologe, der in dieser Methode ein enormes Potential zur Gewinnung von Methan und gleichzeitig für die Steigerung der Effizienz von Biogasanlagen sieht. „So könnte ein beträchtlicher Teil des Energiebedarfs abgedeckt und vor allem das Speicherproblem gelöst werden“, verdeutlicht Insam. Gleichzeitig kann der CO2-Ausstoß reduziert werden.

GROSSES ENERGIEPOTENTIAL

Die in Biogasanlagen lebenden hydrogenotrophen, also wasserstofffressenden, Archaeen, erzeugen Methan, ein Molekül, das im Verhältnis zu Wasserstoff ein sehr großes ist. Das hat den Vorteil, dass diese großen Moleküle nicht so leicht aus Leitungen oder im Motor selbst entweichen können. „Hier sind die kleinen Wasserstoffmoleküle im Nachteil, sie haben einen enormen Schlupf“, erläutert der Wissenschaftler. Methan weist zudem eine drei Mal so hohe Energiedichte auf wie Wasserstoff. Um mit Wasserstoff dieselbe Energiedichte zu erreichen, müsste der Druck in den entsprechenden Tanks mit 700 bar etwa drei Mal höher sein, was dickere Wandungen mit sich bringen würde. Tanks für Methan seien deswegen leichter. „In Österreich und Europa ist durch Forschung genügend Know-how und die notwendige Infrastruktur vorhanden, die Mobilität durch Methan voranzutreiben“, so Insam, der mit seinem Team daran forscht, in Biogasanlagen auch schwer verwertbare Substrate zu Methan zu verarbeiten. In einem vom FWF finanzierten DACH-Projekt untersucht ein Team an Expertinnen und Experten der Uni Innsbruck unter der Leitung von Sabine Podmirseg, den Einsatz anaerober Pilze in Biogasanlagen. „Diese Pilze sind in der Lage, lignocellulosereiche, also holzige Substrate wie Stroh, in Glucose zu spalten. In weiterer Folge können diese Bestandteile wieder zu Biomethan umgewandelt werden“, erläutert der Mikrobiologe. Die Forscherinnen und Forscher sind weltweit auf der Suche nach Quellen für diese Pilze und wurden im Verdauungstrakt vieler Wiederkäuer fündig. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen so zur zukunftsweisenden Optimierung von Mobilität beitragen.

Tom Stadlmeyr

Wenn plötzlich alle mutig wären Nehmen wir an, es gäbe Mut tatsächlich zu kaufen. Was würde passieren, wenn wir plötzlich alle mutig wären, und welche Einflüsse hätte das auf uns und die Gesellschaft? Mal ganz ehrlich: Würden Sie sich Mut-Aktien kaufen, wenn es möglich wäre? Oder würden Sie abwarten und schauen, wie sich der Markt entwickelt und ob das Einfluss auf Sie oder Ihr Business hat? Nehmen wir an, Sie würden sich entscheiden, Mut-Aktien zu kaufen. Was würden Sie mit mehr Mut machen? Projekte realisieren, für die Ihnen bisher der Schneid gefehlt hat, anderen ihre ehrliche Meinung sagen oder den neu gewonnenen Mumm einfach einmal sammeln? Was passiert, wenn plötzlich viel mehr Mut in Umlauf wäre, ist nicht einfach zu beantworten. Es käme darauf an, wie aktiv er eingesetzt würde und zu welchem Zweck bzw. mit welcher Motivation. Würde es die Gesellschaft schneller voranbringen oder eine Übersättigung eintreten? Wahrscheinlich würden die Preise je nach Stimmung, Hoffnung und medialer Berichterstattung schwanken. Vielleicht ähnlich wie bei Bitcoins und anderen Blockchain-Währungen. Viele, da bin ich mir sicher, würden Mut-Aktien einfach anhäufen, um mehr Mut zu besitzen als andere, manche würden damit spekulieren und auf satte Gewinne hoffen. Auch Leerverkäufe von denjenigen, die gegen den Kurs wetten, sind sehr wahrscheinlich. Aber wie viele hätten den natürlichen Mut, ihren gekauften Mut auch so einzusetzen, dass daraus etwas entsteht, das unserer Gesellschaft dient und sie voranbringt?

+++ BREAKING NEWS +++

„Der Aktienkurs von Mut hat soeben nach der anhaltenden Bergund Talfahrt einen neuen Tiefpunkt erreicht. +++ Der Handel an den Börsen wurde weltweit ausgesetzt. +++ Experten rechnen mit einem Totalverlust für die Anleger“.

So oder ähnlich könnten Nachrichten lauten, wäre Mut in Form von Aktien erhältlich. Wahrscheinlich würde die Aktie am Anfang durch die Decke gehen, weil die meisten Mut als erstrebenswert erachten. Aber wenn man Mut nur besitzt und ihn nicht nutzt, wird er wertlos. Ihn zu bevorraten macht also keinen Sinn. Man kann Mut nicht konservieren. Und auch nicht kaufen. Nur haben und nutzen!

TOM STADLMEYR

ist Unternehmer, Essenzialist und Auf-den-Punkt-Bringer. Er beschäftigt sich mit dem Weglassen von Unwesentlichem. www.tomstadlmeyr.com

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VVT

Martin Tschurtschenthaler (Stadtwerke Kufstein & Beecar), Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe, Reinhard Jennewein (Stadtwerke Wörgl & floMOBIL), Bruno Oberhuber (Energie Tirol) und Alexandra Medwedeff (VVT) präsentierten das neue Angebot.

ÖFFI-TICKET STARTET E-AUTO

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Mit 1. November ist ein umfangreiches CarsharingAngebot für Tirol gestartet. Unter dem Titel „Carsharing Tirol2050“ stehen ab sofort rund 50 Elektrofahrzeuge an 19 Standorten für Besitzer eines VVT Jahres-Tickets zur Verfügung. Weitere Gemeinden sollen folgen.

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eit Kurzem stehen tirolweit etwa 50 Elektrofahrzeuge exklusiv für Besitzer eines VVT Jahres-Tickets Land oder Region zur Verfügung. Damit das Angebot genutzt werden kann, ist einzig ein Upgrade zum Preis von 100 Euro auf das Öffi-Ticket notwendig. Dieses beinhaltet unter anderem die Grundgebühr für die verschiedenen Betreiber und bereits 20 Stunden kostenlose Fahrt im ganzen Land. Für jede weitere Stunde darüber hinaus gilt ein Fixtarif von vier Euro pro Stunde ohne Kilometerbegrenzung und ohne weitere Mitgliedsgebühren. Neben dem Upgrade muss der Besitzer mindestens 21 Jahre alt und im Besitz eines gültigen Führerscheins sein. Auf Wunsch gibt’s eine kostenlose Einschulung für die E-Fahrzeuge. Die Gültigkeit der Carsharing-Card endet zeitgleich mit der des VVT Jahres-Tickets. Daher ist es sinnvoll, Jahreskarte und Upgrade zeitgleich zu kaufen, um beides volle zwölf Monate nutzen zu können. Die E-Autos selbst können dann direkt über die Apps der Betreiber floMOBIL und Beecar gebucht werden. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

„Carsharing Tirol2050“ wird derzeit an 19 Stationen angeboten, ein sukzessiver weiterer Ausbau des Netzes ist bereits in Planung.

INNOVATIV UND KLIMAFREUNDLICH

„Innovative und klimafreundliche Mobilitätskonzepte wie E-Carsharing eröffnen neue Chancen und sind ein reizvolles Angebot für eine Änderung im Mobilitätsverhalten. Ziel der Bemühungen unserer Politik ist es, die Mobilität der Tiroler bei gleichzeitiger Reduktion des Verkehrs zu erhöhen

Das Ticket kann online und im VVT KundInnencenter erworben werden.

und dabei Ressourcen effizient zu nutzen“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe über das Projekt. Ursprünglicher Impulsgeber für dieses Angebot und die Kooperation war der Verein „Energie Tirol“ unter Geschäftsführer Bruno Oberhuber. Die Elektroautos können über eine App von floMobil oder Beecar rund um die Uhr gebucht und genutzt werden. Die Reichweite der Autos variiert je nach Hersteller zwischen 180 und 350 Kilometer. „Mit Einbindung des Produkts ‚Carsharing Tirol2050‘ in den Ticketshop können wir unseren Stammkunden nun zusätzlich neue Möglichkeiten der Mobilität bieten. E-Carsharing ist eine tolle Option, die ‚Last Mile‘ in vielen Regionen Tirols umweltschonend zu bewältigen“, betont VVT-Projektleiterin Alexandra Medwedeff. Das Ticket und das Upgrade können ab sofort online oder im VVT KundInnencenter erworben werden. Interessierte finden weitere Informationen unter vvt.at/carsharing. PR


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