eco.nova Edition 2017

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Tun, was man gerne macht Nächstes Jahr feiert Obst-Gemüse Niederwieser sein 100-jähriges Bestehen. Eine Geschichte voller Geschichten.

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Es gibt nicht mehr viele Menschen, die so richtig herzhaft lachen können. Bruno Niederwieser und seine Tochter Patricia können das. Sie, wenn sie zum Beispiel von einem Essen erzählt, als Gäste zu Besuch waren und die Semmelknödel missglückten. Kurzerhand gab es improvisierte Nockerln. Er, wenn er an den „Anschiss“ der Eltern zurückdenkt, als er mit seinem Bruder als Kind auf den Kartoffelsäcken auf und ab rannte. „Das Erste, an das ich mich erinnere, ist, dass wir nur Kartoffeln im Geschäft hatten, Säcke voll Kartoffeln. Die sind stufenförmig an der Mauer gestanden. Es gab keine Fenster, nur einen Holzverschlag, auch die Tür war aus Holz. Ich bin mit meinem Bruder hinein und wir sind über die Säcke gelaufen. Mit den Kartoffeln ist es dann natürlich nicht mehr zum Besten gestanden und wir wurden ausgeschimpft. Die Kartoffeln waren Lebensgut und vor Lebensmitteln hatte man Ehrfurcht. „So bin ich aufgewachsen“, erzählt Bruno Niederwieser, der eigentlich schon in Pension ist, aber doch noch – oder wieder – im Obst- und Gemüsegeschäft der Familie mitarbeitet. Es sind vor allem die Kinder, denen er mit Geduld und Freude die Welt der Lebensmittel erklärt. TRADITION VERPFLICHTET. Begonnen hat die Geschichte mit der Uroma von Patricia und Claudio Niederwieser. Sie begann im Jahr 1918 Obst und Gemüse zu verkaufen, bereits 1945 übersiedelte Frieda Niederwieser schließlich an den heutigen Standort. Das Geschäfts-Gen ist offensichtlich

Mit Bruno Niederwieser, seiner Tochter Patricia und deren Söhnen sind mittlerweile drei Generationen im Geschäft tätig.

ein stark weibliches. „Das Geschäft ist wandelndes Lexikon, auf das wir sehr auf unsere Großmutter übergegangerne zurückgreifen“, freut sich Pagen, dann auf ihre tricia Niederwieser, beiden Söhne, bevor die ihrem Vater stark ich es übernommen verbunden ist, auch habe“, erzählt Patriweil er nie Druck auf cia Niederwieser. Sie die Kinder ausgeübt teilt sich die Führung hat: „Wir haben uns aktuell mit ihrem frei entwickeln könBruder Claudio. Mit nen und sind dann Patricia Niederwiebeide zurück in den sers ältestem Sohn Betrieb gekehrt. Das ist auch bereits die haben wir unserem fünfte Generation Vater zu verdanken.“ im Betrieb vertreten. Bruno NiederwieDie Männer holen ser selbst ist in den auf und das ist gut 1960ern, im Alter von Patricia Niederwieser so, denn es ist vor al20 Jahren, ins Gelem der Vater, der Patricia und Clauschäft eingestiegen und hat über die dio geprägt hat: „Er ist das Vorbild Zeit vieles erlebt. Nicht immer war schlechthin für uns. Er trägt den Bees einfach, seine Geschichten könntrieb. Obwohl er uns die Geschäftsleiten Bücher füllen. Er erzählt sie mit tung übertragen hat, können wir tageinem Schmunzeln und einer Gelastäglich noch Neues von ihm lernen. senheit, wie sie nur einem zufriedeEr ist für uns wie ein sehr wertvolles, nen Menschen innewohnen.

„Wir haben uns frei entwickeln können und sind dann beide zurück in den Betrieb gekehrt. Das haben wir unserem Vater zu verdanken.“

OBST-GEMÜSE NIEDERWIESER Gegründet 1918, übersiedelte Frieda Niederwieser, die den Marktstand von ihrer Mutter übernahm, bereits 1945 vom Marktplatz in die damalige Vorstadt und an den heutigen Standort. Seitdem gehört das Geschäft zur Museumstraße wie das benachbarte Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. In den 1960ern hat sie dieses an ihre Kinder Bruno und Mario Niederwieser über­geben, ehe es 2005 an Patricia und Claudio überging. Heute vereint Obst-Gemüse Niederwieser die Erfahrung von fünf Generationen und hat sich kontinuierlich zu dem entwickelt, was es heute ist. Niederwieser Convenience feiert 20-Jahr-Jubiläum, die Kostbar am Sparkassenplatz eröffnete vor elf Jahren.

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