eco.nova Edition 2017

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Entscheidungen richtig treffen Es ist eine Zahl, die die Augen groß werden lässt: 80.000. So viele Leuchten werden täglich produziert. 80.000. Jeden Tag! Dabei meinen viele, EGLO Leuchten, das wäre dieses eine Geschäft direkt an der Hauptstraße in Pill. Das stimmt natürlich. Eglo ist aber weit mehr.

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Nach außen halten sich Grüncher schon eine Vorauswahl treffen. der Ludwig und Nachfolger-Sohn Denn als Laie ist man mit dieser VielChristian Obwieser gerne bedeckt. falt rasch und gänzlich überfordert. EGLO Leuchten war nie das UnEs leuchtet. Aus allen Ecken und auf ternehmen, das von sich aus die ganz verschiedene Arten und WeiÖffentlichkeit gesucht hätte. Es sen. Die Technik macht heute beiist einer dieser typischen Hidden nahe alles möglich. Die vielseitigen Champions, die so gerne im VerAusprägungen von Optik und Hapborgenen bleiben. Und so hat man tik der Leuchten repräsentieren dasich über die Jahre fast klammbei die internationalen Einflüsse des heimlich zu Europas führendem Unternehmens. Hersteller von dekorativer Wohnraumbeleuchtung entwickelt. AkEINEN SCHRITT VORAUS. In zwei tuell werden in über 130 Ländern Jahren feiert EGLO Leuchten sein auf allen Kontinenten über 55 Ver50-jähriges Bestehen. Heuer knackt triebsgesellschaften und 20 Exkludas Unternehmen die 500-Milliosivpartner mehr n e n - Eu r o - Um als 18 Millionen satzgrenze. Das Leuchten verkommt fast ein marktet. 80 Prowenig zu früh, ist zent davon komman verleitet zu men aus eigener sagen, hätte es Entwicklung. doch perfekt zum Früher hatten Jubiläum gepasst. René Tiefenbacher Leuchten deutEGLO ist – auch lich längere Lewenn es von vier benszyklen. Das hat weniger mit der Geschäftsführern geleitet wird – Qualität zu tun als mit der techninach wie vor zu 100 Prozent in Besitz schen Entwicklung und den sich änder Familie Obwieser. „Herr Obwieser dernden Idealvorstellungen von Deist schon immer ein Visionär gewesign. Denn auch Leuchten gehen mit sen“, beschreibt René Tiefenbacher der Mode. Die Augen werden schließdie Basis der Erfolgsgeschichte. Auch lich noch größer, als uns Mag. René wenn mittlerweile Sohn Christian Tiefenbacher, CEO der EGLO Group, den Großteil der Firmenanteile hält, durch den rund 1.400 Quadratmeter ist Ludwig Obwieser noch immer akgroßen Schauraum führt – jenen für tiver Ideengeber. Er war es, der Prodie Wiederverkäufer –, und man ist duktionsstätten vor allen anderen froh, dass diese für den Endverbraudorthin verlagert hat, wo es Sinn gemacht hat. Ende der 1980er-Jahre wurde das ungarische Werk eröffnet. EGLO-Gründer Ludwig Obwieser (re.) Langsam zog es auch den Mitbewerb mit Sohn Christian (li.) und CEO René Tiefenbacher nach Osteuropa, doch da war Obwie-

„Erfolg ist, wenn wir sehen, dass wir Arbeitsplätze schaffen, die Freude machen.“

EGLO LEUCHTEN 1969 von Ludwig Obwieser gegründet, erfolgte 1976 der Bau einer eigenen Betriebsstätte in Pill. Mitte der 1980er-Jahre hat sich EGLO als europaweit führender Leuchtenhersteller etabliert, 1986 wurde die erste Vertriebsgesellschaft in Deutschland gegründet. 1994 erfolgte die Errichtung einer Produktionsstätte und eines Zentrallagers in Ungarn, 2003 eine eigene Produktionsstätte in China, 2015 in Indien. Heuer wurden die erweiterten Produktions- und Lagerstätten in Ungarn eröffnet. Aktuell hält Christian Obwieser 86,5 Prozent der Unternehmensanteile. Weltweit sind bei EGLO 4.500 Mitarbeiter tätig, 300 davon im Headquarter in Pill. Täglich produziert EGLO 80.000 Leuchten und erreicht damit heuer das gesteckte Umsatzziel von 500 Millionen Euro. Bis 2020 sollen 100.000 Leuchten pro Tag hergestellt werden, für die kommenden zehn Jahre ist die Umsatzmilliarde im Visier. Der Hauptkatalog umfasst rund 2.200 Produkte.

ser gedanklich schon in China, um dort eine neue Produktion zu errichten. Mittlerweile gibt es eine dritte Produktionsstätte in Indien. Zudem brachte ein weiterer kluger Schachzug EGLO auf die Erfolgswelle: Nahezu in allen Märkten wurden eigene Verkaufsgesellschaften installiert. Es gibt in Europa heute quasi kein Land, in dem es keine EGLO-Tochtergesellschaft gibt. Das hat bei Expansion und Wachstum enorm geholfen. Global sind aktuell 4.500 Mitarbeiter unter dem gemeinsamen EGLO-Dach tätig. Sie kommen aus allen Teilen der Welt und es sollen mehr werden. Unterschiedliche Mentalitäten treffen aufeinander, verschiedene Vorstellungen von Design, Führung und Arbeitsweise. Mit der Erklärung, wie man sie alle zusammenhält, macht Tiefenbacher einen Ausflug in die automobile Welt: „Wir sind VW“, sagt er. „Wir sehen uns nicht als Premiummarke, aber auch nicht als Dacia. Wir sind ein Massenvermarkter. Unsere Zielsetzung ist es, Leuchten zu entwickeln, die vielen gefallen.“ Dabei alle Länder unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. „Trotzdem bleiben wir unserer Linie treu und versuchen, hinsichtlich vorhandener Handelsstrukturen vor Ort die beste Strategie zu wählen. In jedem Land herrschen unterschiedliche Rahmenbedingungen und wir müssen das jeweils Beste daraus machen.“ Es gibt viel zu tun, denn ein einziges Konzept über alle Länder zu stülpen, das ist nicht machbar. Der Dreh- und Angelpunkt aber liegt in Pill – Vertriebssteue-

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