eco.nova Edition 2017

Page 131

eco.

„Die ständige Bereitschaft ist eine Belastung, aber eine, mit der ich umgehen kann. Ansonsten wäre ich in meinem Beruf falsch.“

ENTNERS AM SEE 1954 eröffnete Josef Entner das „Strandhotel“ in Pertisau. Damals noch ein kleines Gasthaus, baute sein einziger Sohn das Hotel auf 200 Betten aus, indem er das Nachbargebäude zukaufte und zudem ein Wirtshaus eröffnete. Seine Tochter Martina Entner führt das Hotel „Entners am See“ in die neue Zeit, reduziert unter anderem die Bettenanzahl und verleiht dem Haus einen internationaleren Touch. In den kommenden Jahren sind mehrere Entwicklungsschritte geplant.

��

Den Letzten beißen die Hunde, sagt ein bekanntes Sprichwort – das sich nicht bewahrheiten muss. Denn den jüngsten Spross der Entners vom Hotel Pfandler am Achensee hat niemand gebissen, ganz im Gegenteil. Auch er als Letztgeborener kam zu einem Erbteil und sicher nicht zum schlechtesten. Josef Entner, jahrelang Pächter des berühmten Fürstenhauses am Achensee, er-

hielt einen Ort, der es ihm freistellte, seines eigenen Glückes Schmied zu werden: Er erbte das Grundstück am See. VON KINDESBEINEN AN. Im Alter von 44 Jahren nennt Josef Entner schließlich ein Hotel sein Eigen – in einer Lage, wie es sie in Pertisau kein zweites Mal gibt. Das 1954 eröffnete, damals noch verhältnismäßig klei-

ne „Strandhotel“ betreibt er gemeinsam mit seiner Frau Franziska. Ihr beider Sohn – das einzige Kind – ist für die Nachfolge bestimmt. Zur Debatte stand das damals nicht, doch der Sohn hat es vermutlich auch ungefragt hingenommen und sich vielleicht auch gar nichts anderes für sein Leben vorgestellt. Unternehmer ist er jedenfalls mit Leib und Seele. „In den 1970er- und 80er-Jahren betrieb er außerdem ein Nachtlokal, die ,Seediele‘, in der es auch Live-Musik gab. Das war etwas Besonderes damals hier am See“, erzählt seine Tochter Martina Entner, die das Entners am See in nunmehr dritter Generation leitet. War ihr Großvater der Gründer, so war ihr Vater Joschi Entner schließlich derjenige, der ausbaute. Und wie er ausbaute. Es waren florierende Zeiten damals, aus einer Saison wurden zwei, denn der Wintertourismus entstand und erblühte zusehends am Achensee. Joschi Entner nutzte diese fetten Jahre, um gehörig zuzulegen. Er kaufte das Nachbarhaus, verband es mit dem Stammhaus und schaffte so ein Hotel mit 200 Betten. Schließlich kamen noch das Wirtshaus sowie ein Domizil für die Mitarbeiter dazu. Das Haus am See war kaum noch wiederzuerkennen. ZEITGEIST. Martina Entner und ihre Schwester wachsen im und mit dem Betrieb auf. Das Mithelfen ist klare Sache. Auch wenn man das als Kind nicht unbedingt immer positiv wahrnimmt – es gehört sich so und macht den beiden auch oft genug Spaß: Besteck polieren, Servietten falten, Aushelfen in der Eisdiele. Die zwei Mädchen packen

eco.nova

131


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.