eco.nova SPEZIAL Architektur & Lifestyle 2021

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P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M | Euro 3.00

ARCHITEKTUR & LIFEST Y LE

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MAI 2021

DAS G’SCHEITHAUS

Energie und Raum effizient nutzen

PLATZ DA

Der Wert öffentlicher Räume SEELENBAUMLER

Über das Jetzt hinausdenken

Hinaus in den Garten COOLE CAMPER

Mit dem Zuhause unterwegs

WIE WIR HEUTE BAUEN, WERDEN WIR MORGEN LEBEN.


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© MARIAN KRÖLL

eco.edit

Mag. Sandra Nardin und Christoph Loreck, eco.nova-Herausgeber

WEITERDENKEN Kaum eine andere Investition ist derart langfristig wie jene in Immobilien und den eigenen Wohnraum. Und dennoch ist der gedachte Horizont meist ein (zu) kurzer. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten wir dringend dazu übergehen, den gesamten Lebenszyklus in Planungen mit einzubeziehen.

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s ist schon ein ziemlich abgedroschener Begriff: Nachhaltigkeit. Fast jeder verwendet ihn, aber keiner weiß so recht, was er bedeutet. Das ist auch gar nicht so einfach. Grundsätzlich handelt es sich dabei um eine Art Handlungsprinzip zur überlegten Nutzung von Ressourcen – quasi Bedürfnisbefriedigung unter Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme. Salopp gesagt. Es geht ums Leben und Leben-Lassen. Wir haben versucht, uns dem Begriff auf verschiedene (architektonische) Weisen zu nähern. Das ist übrigens gar nicht bewusst passiert, als wir jedoch versucht haben, eine Klammer für die unterschiedlichen Themen in dieser Ausgabe zu finden, war eben jene Nachhaltigkeit die Schnittmenge. Es geht um die Nutzung und das Sparen von Energie und darum, welchen Beitrag Smart Homes dabei leisten können; um den Werkstoff Holz, der sozusagen von Natur aus nachhaltig ist; um das würdevolle Altern von Materialien und um die Nutzung von Plätzen und wie diese das Gesicht und die Menschen einer Stadt prägen. All das zeigen wir anhand von theoretischen und praktischen Beispielen, die wieder einmal bestätigen, dass es zu einer einzigen Sache viele verschiedene Zugänge und Blickwinkel geben kann. Und weil die jetzige Zeit nach wie vor mühsam und oftmals wirklich wenig erfreulich ist, widmen wir uns im Lifestyle-Teil ab Seite 72 ausschließlich den schönen Dingen. Zugegeben: Da wird‘s mitunter auch ein bisschen weniger nachhaltig, aber wir halten es mit der alten Lebensweisheit: Die Dosis macht das Gift. Wichtig ist, dass man sich den Großteil seines Lebens derart verhält, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss. Dann darf man zwischendurch auch mal über die Stränge schlagen. Machen Sie‘s gut! Ihre Redaktion der eco.nova.

POWER- DRAGEES Wir waren jetzt lange genug zum Nichtstun vergattert und es wird definitiv wieder Zeit für mehr Aktivität. Um so richtig durchzustarten, finden Sie als Beigabe zu dieser Ausgabe PowerDra­gees von qinao, deren pflanzliche Inhaltsstoffe wahre WachmacherSuperkräfte entfalten.

Infos unter www.qinao.at

HER AUSGEBER & MEDIENINHABER: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck,

Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. GRUNDLEGENDE RICHT UNG: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Well­ness, Steuern, Recht, Kulinarium und Life­s tyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. JAHRE SABO: EUR 25,00 (14 Ausgaben) // Sind Beiträge in dieser Ausgabe in der Kopfzeile mit dem FIRMENNAMEN gekennzeichnet, handelt es sich um BE Z AHLTE ANZEIGEN.

IHR GOLDSCHMIED SEIT 1764

0512/290088, redaktion@econova.at, www.econova.at GESCHÄF T SLEITUNG: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin A S SIS TENZ: Martin Weissenbrunner CHEFREDAK TION: Marina Bernardi AUTOREN DIESER AUSGABE: Marian Kröll, Caterina Molzer-Sauper, Elisabeth Plattner, Doris Helweg, Felix Kasseroler ANZEIGENVERK AUF: Ing. Christian Senn, Mag. Claudia Elzenbaumer, Matteo Loreck L AYOUT: Tom Binder LEK TOR AT: Mag. Christoph Slezak DRUCK: Radin-Berger-Print GmbH COVER: Haus Sistrans, Baubeginn: 2018/Fertigstellung: 2019, Grundstücksfläche: 620 m2, Wohnnutzfläche: 187 m2, Konstruktion: Stahlbeton Massivbauweise, Fassade: Klinkerriemchenfassade/Sichtbeton, Planung: rt Architekten Ziviltechniker, Innsbruck, www.rt-architekten.at, COVERFOTO: Wolfgang Retter UNTERNEHMENSGEGENS TAND:

FACEBOOK.COM/ECO.NOVA.AT

www.norz.gold | Maria-Theresien-Staße 8 | Innsbruck


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FOTOS: MARTINA KOPP, MARIAN KRÖLL, DAVID SCHREYER, IN THE HEADROOM, MADAM STOLTZ, MERCEDES, ANDREAS FRIEDLE


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ARCHITEKTUR 08 DAS G’SCHEITHAUS

Um Energieautonomie zu erreichen, braucht es einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen. Intelligente Häuser können einen Beitrag dazu leisten. 14 SMART HOME Was bei Autos selbstverständlich ist, hält immer öfter Einzug in Räumen: smarte technische Helferlein. 28 AUF SAND UND HOLZ GEBAUT In der Architektur oft zu wenig mitgedacht: Wie würdevoll altert Material und wie lässt es sich sinnvoll reinigen? 38 PLATZ DA Die Architektur kann Nutzungen und Aufenthaltsqualität von Plätzen begünstigen, deren Aneignung muss aber durch dessen Nutzer erfolgen. 56 MUT ZUR LÜCKE Mit dem Bauen in der Lücke geht so manche Tücke einher. Wie Architektur selbst auf ungünstigen Grundstücken gelingen kann. 68 SCHON SCHÖN Auszeichnung für Gestaltung & Tischlerhandwerk: Design und Handwerk in Vollendung.

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LIFESTYLE

LAUT, ABER LEISE

Wie die Lichtplanung gehört auch die Raumakustik zu einer weit unterschätzten Spezies. 84 RAUS MIT IHNEN! Wenn die Seele Urlaub braucht, geht man in den Garten. 106 KOCHEN UNTER FREIEM HIMMEL Heute lässt sich quasi die gesamte Wohnung nach draußen verlagern. Nun wird auch im Freien gekocht. 114 FEIN DAHEIM Home is, where the Jogginghose is.

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GEMEINSAM IN DER EINSAMKEIT

Architektur auf Zeit: In der Fuchsegg Eco Lodge urlaubt man zwischen Natur und Design. 138 DIE UNENDLICHKEIT DES WEINS F. X. Pichler kreiert Weine ohne Kompromisse, dafür mit Authentizität. Und in lässigem Ambiente. 140 VON FORMEN UND FARBEN Die Gemeinsamkeiten von Mode und Architektur. 146 BAUWERK-BOTSCHAFTEN Kunst am Bau ist in ihrer gesamten Ausdrucksweise ein universelles Medium und hat die Architektur schon immer begleitet oder direkt beeinflusst. 150 KUNST IM INTERVIEW Wie bunt und vielfältig die Welt hingegen durch Kunst werden kann, zeigen Heinz Aschenbrenner, Nadja El Manchi und Claudia Haas, die sich in der Innsbrucker Kaiserjägerstraße ein Atelier teilen. 158 OPTIMAL GENUTZT Unsere Top-10-Pick-ups, Kastenund Pritschenwägen für den heurigen Sommer. 164 IM HÄRTETEST Groß. Brachial. Gutaussehend. Viel passender kann man den Ford Ranger Raptor eigentlich nicht beschreiben. 166 AB INS ABENTEUER Fast nichts vermittelt ein derart starkes Gefühl von Freiheit wie ein Camper. Einsteigen, losfahren! 03 EDITORIAL 62 KURZ & BÜNDIG 72 TREND DER AUSGABE 130 LIFE & STYLE

wir glauben an das menschliche in der architektur

humorvoll kompetent 5 genussvoll verlässlich vorausdenkend

vom wellnesshotel bis zur privatklinik

ARCHITEKTEN, PLANER & AUSFÜHRER DER AUSGABE

12 20 26 32 50 54

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KXT Gastro-Galaxie? BEREIT FÜR DIE

Wer Sterne in den Augen hat, lebt Galaxien im Kopf! Als Pioniere in Sachen Technik, Effizienz und Design wagen wir uns in die unendlichen Weiten der Gastro-Trends: Bars, Vollhygieneküchen, Kälte- und Wärmetechnik, Buffets und Weinschränke entstanden aus der perfekten Symbiose von fortschrittlichem Styling und individueller Einzigartigkeit. #theskyisnotthelimit


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SPARE IN DER ZEIT … Tirol möchte bis zum Jahr 2050 energieautonom sein, also unabhängig von fossilen Energieträgern. Dies kann nur funktionieren, wenn man mit dem Faktor Energie sorgsam umgeht. Das hat natürlich damit zu tun, aus welchen Ressourcen wir Energie gewinnen, in erster Linie jedoch damit, den Energieverbrauch zu reduzieren. TEXT: MARINA BERNARDI

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Aus alt mach neu: Das ursprüngliche Bauernhaus im Ortskern von Wildermieming stammt aus dem 19. Jahrhundert, in den 1950er- und 1980er-Jahren wurde zu- und umgebaut. Der große Umbau zum jetzigen Passivhaus erfolgte 2017/18.

em Thema des Sparens kann man auf zwei unterschiedliche Weisen begegnen: Man spart, um in Zukunft einen Nutzen eben jenes Ersparten zu haben (wie dies etwa beim Geld der Fall ist), oder man spart im Sinne eines reduzierten Verbrauchs, um Ressourcen zu schonen. Das Schöne am Thema Energiesparen: Es berührt – indirekt – beides davon.

SCHÖN UND GUT

Will man die angestrebten Energie- und Klimaziele erreichen, ist es an der Zeit, sich über einen bewussteren Umgang mit Energie Gedanken zu machen. „Das allererste Ziel muss dabei sein, weniger zu verbrauchen“, ist DI (FH) Rainer Krißmer, MBA überzeugt. Er berät mit seinem Ingenieurbüro Energy Consultants in Wildermieming (ww.en-con.at) Private wie Gewerbekunden und Gemeinden in allen Fragen rund ums Thema Energie. Der nächste Schritt sei dann, sich Gedanken über den passenden Energieträger zu machen. Krißmer ist Experte darin, anhand von Gebäudestrukturen, auf Basis von Berechnungen und GebäudeSimulationen oder mittels Energieausweis zu erkennen, welches System für welches Haus passend ist. „Der Markt ist im Moment extrem aktiv, es tun sich laufend neue Felder auf“, sagt Krißmer. Mit einem Projekt in Zusammenarbeit mit der Alpenländischen hat er es bis aufs letztjährige Forum Alpbach geschafft. Auch aktuell arbeiten die beiden gemeinsam an smarten Netzlösungen für ein neues Projekt, dem Krißmer „in der Sanierung hohes Potenzial“ zutraut. Konkret geht es um so genannte Boost-Wärmepumpen, die, stark vereinfacht gesagt, eine zentrale mit dezentralen Wärmepumpen in einem Art Loop-System kombiniert. Das Ziel der zentralen Pumpe ist es, die Temperatur konstant „LANDLUFT“

Andrea Strasser und Rainer Krißmer haben mit ihrem „LandLuft“ ein Paradebeispiel für ein intelligentes Haus der Zukunft in Wildermieming saniert und viele innovative Ansätze entwickelt, die sich künftig auch in anderen Projekten verwirklichen lassen. Gemeinsam mit Architekt Martin Tabernig und den unterschiedlichsten Gewerken wurde an gestalterischen und energietechnischen Details getüftelt. Entstanden ist ein Mehrgenerationenhaus mit zwei Wohneinheiten (eine für Familie Strasser-Krißmer und ihre zwei Töchter, eine für die Großmutter) sowie einem Büro mit insgesamt rund 430 Quadratmetern Nutzfläche und klimaaktiv-Gold-Standard.

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auf – beispielsweise – 20 Grad zu halten, die dezentral in den einzelnen Wohnungen verbauten Wärmepumpen erhöhen ausgehend von dieser Basis auf die gewünschten Temperaturen. Im Neubau sieht Krißmer die Zukunft vor allem in Rücklaufwärmepumpen, die dem Fußboden zusätzlich Energie für die Aufbereitung von Warmwasser entziehen. Voraussetzung ist eine Fußbodenheizung, weshalb diese Variante in Umbauten oder Sanierungen nicht immer möglich ist. Letztlich beginnt Energiesparen aber schon viel früher. Nämlich bei der richtigen Dämmung und Isolierung, möglichst auf Niedrigenergie- oder Passivhausstandard. „Beim Bauen wird oft an der falschen Stelle gespart, weil man den zeitlichen Horizont zu kurz bemisst“, beobachtet Rainer Krißmer. So werden höhere Kosten für in sich abgestimmte, nachhaltige Energie- und SmartHome-Konzepte nicht auf die gesamte Lebensdauer einer Immobilie gedacht. Vielmehr sieht man nur den aktuell anfallenden Mehraufwand. „Immobilien sind auf die gesamte Nutzungsdauer zu betrachten. Es lohnt sich also, beim Bau etwas mehr zu investieren. In der Regel


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FOTOS: © MARTINA KOPP, ANDREA STRASSER

amortisieren sich die Kosten innerhalb von 15 bis 20 Jahren“, rechnet Krißmer. Generell ist es ratsam, beim Bauen nicht allzu kurzfristig zu denken, sondern den gesamten Lebenszyklus im Auge zu behalten. Dann nämlich sähen viele Rechnungen ganz anders aus. Ein gutes Instrumentarium für eine solide Planungsbasis bietet der Energieausweis. Hatte dieser früher lediglich den Zweck, energetische Verbräuche zu analysieren, so kann er heute viel mehr, vorausgesetzt er wird sorgsam erstellt. „Der Energieausweis ist das wesentlichste Sparelement überhaupt“, sagt der Experte. Er hilft bei der Lukrierung von staatlichen Förderungen und finanziellen Unterstützungen und kann insgesamt für mehr Nachhaltigkeit, Wärmeeffizienz und Einsparungen beim Energiebedarf sorgen. Es lohnt sich definitiv, hier auf einen Experten zu vertrauen und mit ihm in der Ausarbeitung entsprechend in die Tiefe zu gehen.

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Das Holz für den neuen Stadel und den gesamten Innenausbau stammt aus dem eigenen Wald, der entsprechend wiederaufgeforstet wurde.

Rainer Krißmer weiß übrigens, wovon er spricht, wenn es um optimales Bauen und Wohnen geht. Er selbst hat im Zuge eines Umbaus sein Wohn- und Arbeitshaus nach allen Regeln der Energie-Kunst optimiert. Sogar das Holz dafür wurde im eigenen Wald geschlagen. Der erforderliche Strom kommt fast selbstredend zu einem großen Teil aus regenerativen Systemen. Dafür wurde in Süd-West-Orientierung eine Photovoltaikanlage mit 8,4 kWp errichtet. Dazu kommt eine zwölf Quadratmeter große thermische Solaranlage. Die Heizungsanlage besteht aus einer Luftwärmepumpe, ein bereits vorhandener Biomassekessel dient als Backup. Damit ist das Passivhaus in der Lage, sich zur Gänze selbst mit Energie zu versorgen, Überschüsse fließen in die Beladung der Elektroautos. Quasi ein Paradebeispiel an Effizienz und Nachhaltigkeit. „Ziel muss es sein, Energie eigenverbrauchsoptimiert zu denken“, ist Krißmer überzeugt. Idealerweise produziert ein Gebäude so viel Energie, wie es selbst benötigt, denn auch wenn Energie aus regenerativen Quellen stammt: Ein Zuviel davon kann zu Problemen führen. Unser Stromnetz ist nicht dafür ausgerichtet, Strom zu speichern, sondern darauf, ihn sozusagen just in time wieder abzugeben. Besteht ein Energieüberschuss, weil etwa zugleich zu viel Strom aus privaten Haushalten in das öffentliche Netz eingespeist wird und auf der anderen Seite gerade zu wenig verbraucht wird, kann es das filigrane System überlasten. Wesentlicher Bestandteil des energetischen Konzeptes des so genannten Projektes „LandLuft“ von Familie Krißmer-Strasser indes ist die Implementierung einer Komfortlüftung im Kaskadensystem. „Lüftungen werden nach wie vor extrem unterschätzt und zu wenig beachtet“, meint Krißmer, der diese im Neubaubereich für einen wesentlichen Teil der Energiewende erachtet. In Schulen sowieso, aber auch im Wohnbau. Dennoch gelten sie gerade im Installationsbereich nach wie vor oft als Unding.


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Dass das Haus LandLuft in der heutigen Form genauso dasteht, wie es nunmal dasteht, ist vor allem der Hartnäckigkeit und Akribie der Bauherrenfamilie als auch den beteiligten Gewerken zu verdanken. „Hätten wir gewusst, welche Mammutaufgabe das wird, hätten wir es wohl gar nicht erst begonnen“, sagt Krißmer und ist fast ein wenig dankbar für seine anfängliche Naivität. So stellte es sich als ziemlich schwierig heraus, die einzelnen Elemente des Hauses – von der Photovoltaikanlage bis zur Wärmepumpe – miteinander zu verknüpfen. „Es fehlen Berufsbilder, die fächerübergreifendes Denken ermöglichen“, bringt es der Energieexperte auf den Punkt. Der Heizungstechniker kümmert sich – man kann es erahnen – um die Heizung, der Elektriker um die elektrischen Installationen und die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage, der Installateur um die Solaranlage (oft werden die beiden Begriffe synonym verwendet, aber: Photovoltaik produziert Strom, Solarenergie Wärme), eine Art Vermittler aber fehlt. „Zwischen all den Gewerken braucht es jemanden, der das Zusammenspiel regelt. Hier sind wir an unsere Grenzen gestoßen. Es gibt niemanden, der diese Systeme sinnvoll zusammenschaltet. Dies passiert derzeit noch alles händisch, ich hätte aber gern ein System, das das von alleine kann. Dass es das nicht gibt, hat

Im Haus ist auch das Ingenieurbüro Energy Consultants der Besitzerfamilie untergebracht. Durch eine Umstellung der Server- und Beleuchtungsstruktur konnte der Bedarf an elektrischer Energie deutlich verringert werden.

„ I C H H A LT E D A S PA S S I V H A U S KO N Z E P T F Ü R D A S RICHTIGE IN BEZUG AUF DAS B A U E N D E R Z U K U N F T. E S H I L F T DABEI, DEN ENERGIE VERBRAUCH ZU SENKEN, UND ERMÖGLICHT GLEICHZEITIG EINEN HOHEN GR AD A N U N A B H Ä N G I G K E I T.“ RAINER KRISSMER

mich tatsächlich verwundert“, so Krißmer. „Das Zermürbende ist: Technisch wäre das alles möglich. Dass zum Beispiel Überstrom, den die Photovoltaikanlage produziert, künstlich intelligent verteitl wird. Funktionieren tut’s leider nicht.“ aus gebäudetechnischer Sicht haben sich die Bauleute trotz tiefgreifenden Wissens oft vielfach auf Neuland begeben. Viele Aspekte ihres intelligenten Hauses haben sie sich gemeinsam mit den involvierten Unternehmen erarbeitet (Teilbereiche davon können auch auf andere Projekte und Gebäude übertragen werden), vieles bleibt in der Umsetzung noch Zukunftsmusik, auch wenn die Gedanken dazu schon sehr konkret sind. „Wir arbeiten aktuell an der Implementierung einer künstlichen Intelligenz“, erzählt Krißmer. Smarte Systeme können im Zusammenspiel derzeit schon einiges, viele Entscheidungen müssen jedoch noch selbst getroffen und in der Folge händisch umgesetzt werden. Künftig sollen dies selbstlernende Systeme übernehmen. „In naher Zukunft sollen künstliche Intelligenzen selbstständig darüber entscheiden können, wo der produzierte Strom aus der Photovoltaikanlage gerade am dringendsten gebraucht wird und wann zusätzlicher Strom aus dem öffentlichen Netz entnommen werden muss bzw. wann der beste Zeitpunkt ist, überschüssige Energie einzuspeisen, ohne das Netz zu überlasten“, gibt Krißmer ein Beispiel. Betrachtet man die Datenmenge, welche produziert wird, wird auch rasch klar, woran es derzeit noch hapert: „Wir malen ein schönes, intelligentes und grünes Bild. Damit das funktioniert, brauchen wir noch die entsprechende Infrastruktur und Übertragungsgeschwindigkeiten.“ Dennoch muss irgendwann damit angefangen werden und der richtige Zeitpunkt für solche Unternehmungen ist genau jetzt!

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NEUE HEIMAT TIROL

GRÜNER WOHNEN

Wohnen am Park, Andechsstraße, Innsbruck. Architektur: Dietrich Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Südtiroler Siedlung, Wörgl. Architektur: architekt vogl-fernheim ZT-GmbH

Axams – Pafnitz. Architektur: scharmer – wurnig – architekten ZT GmbH

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Fügen – Pankrazberg. Architektur: upzirben architects, Architekt DI Günther Gasteiger

5-Euro-Wohnen in Haiming. Architektur: driendl*architects

Pradl Ost, 2. Bauabschnitt, Innsbruck. Architektur: Obermoser arch-omo ZT GmbH


NEUE HEIMAT TIROL

Die NEUE HEIMAT TIROL (NHT) ist mit ihren modernen, energiesparenden und architektonisch hochwertigen Wohnbauten ein Trendsetter am Immobilienmarkt. Die Anforderungen werden strenger, die Standards höher und die Bewohner zeigen mehr Bewusstsein im Umgang mit dem Ressourcenverbrauch. Innovative Konzepte sind das Gebot der Stunde.

Wie läuft der Wohnbau in Coronazeiten? HANNES GSCHWENTNER: Wir sind mit unseren Projekten voll auf Schiene und werden heuer über 130 Millionen Euro für leistbares Wohnen in Tirol investieren. Dabei handelt es sich wieder um eine sehr hohe Bauleistung. Eingerechnet der 2020 gestarteten Projekte verbauen wir in zwei Jahren eine Viertelmilliarde Euro und sind damit ein wichtiger Motor der Tiroler Bauwirtschaft. MARKUS POLLO: Die Digitalisierung der internen Abläufe und Prozesse hat uns sehr geholfen. So konnten wir den Betrieb und die Projekte – unter strenger Einhaltung der vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln – ganz normal weiterlaufen lassen. Immerhin produzieren wir ein Produkt mit einer konstant hohen Nachfrage, nämlich leistbaren Wohnraum. Corona hat den Stellenwert des Wohnens noch einmal verstärkt. ECO.NOVA:

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen dem sozialen und gewerblichen Wohnbau? GSCHWENTNER: Im Preis! Bei uns stehen nicht möglichst hohe Gewinnmargen im Vordergrund, sondern wir arbeiten nach dem Kostendeckungsprinzip. Der Entfall von Dividendenausschüttungen an unsere Gesellschafter bindet das Geld im Unternehmen und fließt wieder 1:1 in neue Wohnprojekte sowie den Erhalt unserer Bestandsanlagen. POLLO: Wir haben kürzlich in der Innsbrucker Andechsstraße ein neues Wohnquartier fertiggestellt und übergeben. Unsere Wohnungen unterscheiden sich in Ausstattung und Qualität nicht von jenen eines gewerblichen Bauträgers am selben Standort. Die Passivhausbauweise gehört bei der NHT zum Standard. Auch bei der Energieeffizienz und Architektur unserer Anlagen spielen wir ganz vorne mit.

Sind die Faktoren nicht zusätzliche Preistreiber? POLLO: Auch leistbarer Wohnbau darf durchaus anspruchsvoll sein. Wir arbeiten bei unseren Projekten eng mit der Tiroler Architekturszene zusammen. Dabei gilt es stets aufs Neue den Spagat zwischen dem Kostenkorsett des Tiroler Wohnbauförderung und einer hohen Wohnqualität für die späteren Bewohnerinnen und Bewohner ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Taktgeber im Tiroler Wohnbau: die NHT-Geschäftsführer Hannes Gschwentner (re.) und Markus Pollo

zu schaffen. Wir bauen keinesfalls billig, aber kostenbewusst. Die durchschnittliche Miete in den NHT-Wohnungen liegt um 50 Prozent unter dem Marktpreis. GSCHWENTNER: Durch unser jahrzehntelanges Know-how können wir ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis am Markt anbieten. Gleichzeitig steigen die Anforderungen, insbesondere in Bezug auf die klimafreundliche Ausstattung der Häuser. Da sind wir als gemeinnütziger Wohnbauträger ebenso gefordert und gehen deshalb sehr proaktiv an diese Aufgabe heran. Wir leisten hier teilweise Pionierarbeit und müssen entsprechend viel Aufklärungsarbeit in den Gemeindestuben leisten. Gibt es bereits Referenzprojekte? GSCHWENTNER: Mit dem 2015 fertiggestellten Netto-Null-Gebäude im Innsbrucker Stadtteil Kranebitten hat die NHT einen ersten Akzent gesetzt. Die gesamte Energie für die allgemeine Haustechnik inklusive Heizung und Warmwasser wird vor Ort produziert. Dieselbe Grundlage, nur eine Dimension größer, wird derzeit in der Marktgemeinde Rum realisiert: Es handelt sich hier um den derzeit weltweit größten Passivhaus-Plus-Wohnbau. POLLO: „Die Bewohner von heute wünschen sich, möglichst energieunabhängig zu sein, gleichzeitig wollen sie einen Beitrag für die Umwelt leisten. Diese Erwartungen sind eine tragende Säule bei der Planung unserer Anlagen. Wir arbeiten auch sehr eng mit der

Universität Innsbruck zusammen. Ein weiteres Beispiel ist unser Pilotprojekt „Free Cooling“ am Campagne-Areal. Das Grundwasser wird dabei im Sommer zum Kühlen der Wohnungen eingesetzt.

Wohin geht die weitere Reise? GSCHWENTNER: Wir arbeiten intensiv an den nächsten Projekten. Inspiration und Vorbild ist dabei das „Haus ohne Heizung“ des Vorarlberger Architektenbüros baumschlager eberle, mittlerweile bereits mehrfach im Ländle erfolgreich umgesetzt. Geheizt wird über die Wärmeabstrahlung der anwesenden Menschen, der technischen Geräte und der Beleuchtung. Durch Sensoren gesteuerte Lüftungsflügel regulieren den CO2-Anteil und die Raumtemperatur, die sich so stets zwischen 22 und 26 Grad Celsius bewegen soll. Im kommenden Jahr wollen wir dieses Konzept erstmals in einem Wohngebäude umsetzen. PR

NEUE HEIMAT TIROL Gumppstraße 47 6020 Innsbruck Tel.: 0512/3330

www.neueheimat.tirol

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SMART- HOME- HISTORIE

© LOXONE

Der Begriff „Smart Home“ bezeichnet technische Verfahren und Systeme in Wohnumgebungen, deren Ziel eine Steigerung der Wohn- und Lebensqualität, Sicherheit und effizientere Energienutzung auf Basis vernetzter und fernsteuerbarer Geräte und Installationen sowie automatisierbarer Abläufe ist. Das Konzept ist wesentlich älter, als man annehmen möchte. Bereits 1975 wurde die erste allgemeine Hausautomatisationstechnologie eingeführt, die bis heute ständig weiterentwickelt wird. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Anbietern, die Technologie ist in den Hintergrund gerückt. Im Vordergrund steht die gute Planung und die Benutzerfreundlichkeit.

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SMART UND VÖLLIG UNKOMPLIZIERT Was bei Autos schon längst selbstverständlich ist, hält nun immer öfter Einzug in Wohn- und Arbeitsräumen. Smarte technische Helferlein im Hintergrund assistieren beim Wohnen und Arbeiten, öffnen Türen, steuern das Licht oder regeln das Klima. Einer, der sich mit dieser modernen, assistierenden Gebäudeunterstützung beschäftigt, ist Smart-HomeIntegrator Gerhard Köhle, der mit seinem Unternehmen Smartlix über viel Expertise in Sachen smarter Wohnraum verfügt. Smart Homes machen das Wohnen einfacher, komfortabler und sicherer. TEXT: MARIAN KRÖLL


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„Der wichtigste Part beim Smart Home ist nicht die Verkabelung, sondern die Philosophie dahinter und die Integration der verschiedenen Gewerke.“ GERHARD KÖHLE

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eue Technologien eröffnen neue Möglichkeiten, und so ist nun auch die Zeit dafür reif geworden, diese Technologien, die sich mühelos in unser alltägliches Leben integrieren lassen, sinnvoll zu nutzen. Das ist dann der Fall, wenn sie im Hintergrund bleiben, einfach und ohne ständige Benutzereingriffe funktionieren. Beim Smart Home ist das genauso. Die moderne, assistierende Hausund Gebäudeautomation schafft Behaglichkeit und bietet Sicherheit. Ein sogenanntes Smart Home leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz. Das schont Geldbörse und Umwelt gleichermaßen.

DER MEHRWERT EINES SMART HOME

Der Oberländer Gerhard Köhle hat diesen Mehrwert als Bauherr selbst erfahren dür-

SMARTLIX Gerhard Köhle Razilweg 40 6532 Ladis Tel.: 0680/233 41 49 E-Mail: gk@smartlix.at

www.smartlix.at

fen. Mit seinem Unternehmen Smartlix bietet er intelligente Gesamtlösungen zur Steuerung und Automatisierung für jedes Objekt und garantiert ein zufriedenstellendes Gesamterlebnis für Familie, Mitarbeitende, Gäste oder Kunden. Köhle arbeitete lange Jahre in der IT- Branche, hat 2014 in Ladis ein Chaletdorf errichtet und dort erfahren, welche enormen Erleichterungen mit einem gut geplanten Smart Home geschaffen werden. „Damals wollte ich als Bauherr wissen, wie Häuser so geplant werden können, dass Dinge wie Zutritt, Heizung bzw. Kühlung, Beschattung und Beleuchtung technologisch möglichst unkompliziert, wartungsarm und benutzerfreundlich funktionieren“, erzählt er. Diese Überlegungen waren die Initialzündung, sich intensiv und in allen Facetten mit dem Themenkomplex Gebäudeautomatisation auseinanderzusetzen. Anfangs wollte Köhle ein sogenanntes Bus-System installieren. Im Gegensatz zur konventionellen Elektroinstallation gibt es dabei für die Stromzufuhr und die Steuerung der Geräte jeweils ein eigenes Kabel. „Das erschien mir damals aber schon zu altbacken, zu teuer und nicht mehr zeitgemäß“, sagt Köhle und verwirft diese Idee. Im Zuge seiner Recherchen wird er auf das österreichische Technologieunternehmen Loxone aufmerksam, das ein „360° Smart Home System“ entwickelt hatte, in dessen Zentrum ein sogenannter Miniserver steht. Das System lässt sich flexibel an die individuellen Automatisationsbedürfnisse anpassen und ist sowohl kabelgebunden für Neubauten als auch kabellos zur Nachrüstung verfügbar. Heute arbeitet der Smartlix-Geschäftsführer unter anderem als Partnerbetrieb mit Loxone zusammen.

WOHNKOMFORT STATT TECHNOLOGIEFOKUS

Gerhard Köhle betont, dass beim Thema Smart Home nicht länger die Technologie im Vordergrund steht, sondern die Gesamtphilosophie, wie Assistenten beim Wohnen im Alltag unterstützen können. „Ein Smart Home kann etwa die Jalousien je nach Aus-

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richtung, Wetter, Sonnenstand und Bedürfnis des Anwenders steuern. Mit diesen Informationen wird dann die Wohnraumlüftung zum Beispiel automatisch mit der Heizung und mit der Beschattung abgestimmt“, erklärt Köhle anhand eines konkreten Beispiels: „Es ist sinnvoll, dass man ein südseitiges Wohnzimmer von der Morgensonne aufwärmen lässt, ohne es über die Mittagszeit zu stark aufheizen zu lassen. Die Heizung wird dabei gleichzeitig heruntergefahren. Das System denkt mit allen Komponenten mit, die in einem modernen Haus integriert sind.“ Der ausschlaggebende Punkt ist, dass ein Smart Home die wesentlichen Bereiche beim Wohnen oder Arbeiten intelligent im Hintergrund steuert und sich damit auf Themen konzentriert, die wirklich Bedeutung haben, wie Energiemanagement, Barrierefreiheit, Sicherheit oder Wohnkomfort. Der Mehrwert wird unter anderem durch eine lern- und leistungsfähige Software generiert, die alle möglichen Komponenten eines modernen Gebäudes integriert und miteinander vernetzt. So geht Schwarmintelligenz. Mittlerweile wurde das Loxone-System über 120.000 Mal erfolgreich in SmartHome- und Gewerbe-Projekten eingesetzt. Smart-Home-Lösungen sind heutzutage keine Frage des Preises mehr, denn es gibt sie für alle Objektgrößen, für Neu- und Bestandsbauten und in allen Preisklassen.

SCHNITTSTELLE ZWISCHEN DEN GEWERKEN

In Deutschland gibt es das Berufsfeld des Smart-Home-Integrators bzw. Gebäudesystemintegrators schon seit geraumer Zeit. in Österreich offiziell noch nicht. Deshalb ist der Smart-Home-Experte Gerhard Köhle mittlerweile auch staatlich geprüfter Elektrotechniker, um den gesamten Umfang, den moderne, assistierende Gebäudeautomatisation ermöglicht, auch tatsächlich anbieten zu können. „Der wichtigste Part beim Smart Home ist nicht die Verkabelung, sondern die Philosophie dahinter und die Integration der verschiedenen Gewerke. In Österreich ist das Smart Home nach wie vor eine Domäne des Elektrikers, obwohl es gar nicht so sehr ein elektrotechnisches Thema ist“, weiß Köhle. Smart Home ist mehr als Elektrotechnik, es ist vielmehr eine Querschnittsmaterie, die prinzipiell alle mit dem Hausbau in Verbindung stehenden Gewerke berührt. „Wenn man es richtig macht, beginnt das Thema Smart Home schon bei den Architekten“, so Köhle, der dazu rät, sich frühzeitig da-

mit auseinanderzusetzen, um die Vorzüge bestmöglich auszunutzen und die Kosten niedrig zu halten. Für Köhle ist das Smart Home nicht in erster Linie die Technik, sondern ein neues Paradigma. „Es ist eine neue Philosophie, weil man beispielsweise beim Licht nicht mehr nur analog denkt – Licht ein, Licht aus –, sondern in Lichtstimmun-

gen, die sich an die jeweiligen Situationen und den Bedarf selbständig anpassen.“

LICHT UND LUFT – MASSGEBLICHE WOHLFÜHLKOMPONENTEN

Diese Beleuchtungsszenarien können, sind sie erst einmal definiert, beliebig aufgerufen werden. Zwischen einem Glas Wein


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in trauter Zweisamkeit bei sanftem Licht bis zur Maximalbeleuchtung beim Putzen liegt nur eine Bewegung, ein Zeitpunkt oder ein Tastendruck. Mit dem Vormarsch der LED-Technologie sind der Fantasie in Sachen Beleuchtungsintensität, Farbtemperatur und Lichtfarbe ohnehin kaum mehr Grenzen gesetzt. „Licht ist ein emotionales Thema, das die Stimmung und den Biorhythmus beeinflusst“, sagt Köhle. Kurzum: Licht ist zu wichtig und einflussreich, um es auf die Zustände Ein oder Aus beschränken zu wollen. Erfahrungsgemäß ist das ein Aspekt, bei dem sich auch Frauen für Smart Homes zu interessieren beginnen. „Anfangs ist das Smart Home meistens ein Männerthema, weil es – zu Unrecht – noch immer überwiegend technisch konnotiert ist“, sagt Gerhard Köhle. Licht ist aber nur ein Bestandteil einer gesunden und behaglichen Wohnatmosphäre. Ein anderer, allzu häufig vernachlässigter, ist die Luftqualität. Eine automatische Belüftungssteuerung samt CO2-Sensor kann die Atemgesundheit wesentlich unterstützen. Gegen dicke Luft im Klassenzimmer hat Gerhard Köhle den sogenannten Lufti, ein Pilotprojekt zur Atemgesundheit, entwickelt. Dabei wird mit einem Fühler die Luftqualität im Raum gemessen und anhand von unterschiedlichen Farben angezeigt, ab welcher CO2-Konzentration in der Umgebungsluft Lüften angesagt ist. Dieses Prinzip bietet sich für Privathäuser ebenso wie für Bürogebäude, Schulen, Wellness- oder Fitnessräumlichkeiten an. CO2-Fühler sind weder technisch aufwändig noch teuer, jedoch gilt es, dass Installateur, Elektriker, Fensterbauer und Beschatter sie bei der Planung und beim Bau als Schnittstelle berücksichtigen. Niemand fühlt sich dafür zuständig. „Gerade im Schlafzimmer ist das Monitoring der CO2-Konzentration in der

„Das System denkt mit allen Komponenten mit, die in einem modernen Haus integriert sind.“ GERHARD KÖHLE

Luft für gesunden und erholsamen Schlaf enorm wichtig“, sagt Köhle. Das gilt besonders für moderne, im Passivhausstandard gebaute Häuser, die nicht mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet sind. Bei geschlossenen Fenstern kann nachts im Schlaf die Luftqualität sehr stark leiden und man wacht im neuen Heim frühmorgens geschlaucht auf, ohne genau zu wissen, woran es liegen könnte.

SICHERHEIT, ENERGIEEFFIZIENZ UND KOSTENERSPARNIS

„Das Smart Home ist mittlerweile im modernen Wohnbau angekommen. Es zählt heute mit all den sich bietenden Möglichkeiten zum Stand des Bauens und Wohnens“, informiert Köhle. Zur näheren Erklärung: „Wenn jemand heute ein Auto kauft, überlegt man sich schließlich auch nicht, ob eine Klimaautomatik, Einparkhilfe oder ein Tempomat verbaut sein soll. Obwohl man in einem Auto viel weniger Zeit als in einem Haus verbringt, ist dort mehr Technik verbaut“, beschreibt Köhle den recht paradoxen Zustand. Was die Mehrkosten eines Smart Homes betrifft, müsse man bei der Elektroinstallation rund 20 Prozent ansetzen, schätzt Köhle: „Dafür bekommt man ein vollausgestattetes Smart Home.“ Über den Lebenszyklus eines Hauses betrachtet, erhöht das Smart Home nicht nur die Lebensqualität und die Nachhaltigkeit, weil es ständig anpassungsfähig ist, sondern letztlich auch den Wert des Gebäudes. Wer Ja zum Smart Home sagt, kauft Optimierung und Energieeffizienz mit, in-

dem beispielsweise die Energie der Sonne zum Aufwärmen der Räume optimal genutzt wird. In Kombination mit Photovoltaikanlagen lässt sich zudem der selbst erzeugte Strom immer dann punktgenau für Haushaltsgeräte wie die Waschmaschine nutzen, wenn er zur Verfügung steht. Ein SmartHome kann aber auch die Sicherheit erhöhen. In der Jalousie-, Multimedia- und Lichtsteuerung ist es etwa möglich, trotz urlaubsbedingter Absenz Anwesenheit zu simulieren. Die intelligente Steuerung von Licht ist auch im Objektbau, etwa in Bürogebäuden, ein Plus. Sie ermöglicht unabhängig von Tageszeit und Wetter in Büros gleichbleibende Helligkeit und schafft damit Voraussetzungen für eine möglichst konstante Produktivität. Das Smart Home ist letztlich keine Entweder-oder-Frage. Man muss nicht den gesamten Funktionsumfang ausschöpfen, sondern kann sich die gewünschten Funktionalitäten auch einzeln angepasst im breiten Spektrum zwischen Automatikbeschattung und Zutritt aussuchen, die den individuellen Wohnbedürfnissen entsprechen. „Wir von Smartlix liefern das individuelle Konzept, das die gewünschte Beschattung, die Beleuchtung, das Klima oder die Lüftung, die Lieblingsmusik oder auch das Sicherheitskonzept perfekt aufeinander abstimmt – von der Planung bis zur Umsetzung“, sagt Gerhard Köhle. Das Smart Home zeigt eindrucksvoll, dass die gekonnte Kombination aus Architektur und Technik ein Mehr an Lebensqualität, Lebenszeit, Sicherheit und Komfort schaffen kann.

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KITZMÜLLER ARCHITEKTEN

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Im Schauraum seines Büros kann Architekt Jürgen Kitzmüller mit einem ausgeklügelten Nischenund Ladensystem und einem entsprechenden Beleuchtungskonzept mehrere Themenbereiche zeigen und so alle Sinne seiner Besucher gleichzeitig ansprechen.


KITZMÜLLER ARCHITEKTEN

EIN BÜRO WIRD ZUM SCHAURAUM Die Architektur von Jürgen Kitzmüller lebt von dessen individuellen Entwürfen und den hochwertigen Materialien, die ausgewählte Handwerkskünstler in seinem Sinne mit höchster Präzision verarbeiten. Um seinen Kunden einen umfassenden Eindruck davon an einem Ort zu geben, hat er einen Teil seines Büros in Absam in einen Schauraum der Extraklasse verwandelt. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R

D

ie vielen zeitaufwändigen, umfangreichen ReiDank einer Zoom-Station können mithilfe modernster sen zu Referenzprojekten, Steinbrüchen und Medientechnik sämtliche Projekte vom Papier bzw. Bilddiversen Herstellern haben Architekt Jürgen schirm groß projiziert werden. Durch eine 3-D-Brille Kitzmüller auf die Idee gebracht, einen eigenen können Bauherren und Interessierten sämtliche ProSchauraum innerhalb seines eigenen Architekturbüjekte realitätsgetreu vor Augen geführt werden. Geplant ros zu gestalten. Sein Büro wirkt ist außerdem eine App, die auch heute wie eine edle Boutique, in mit den Partnerbetrieben verlinkt „ZIEL DER BÜROder sich an die 600 Materialien, sein wird. Der Schauraum sowie N E U G E S TA LT U N G Oberflächenbehandlungen und das Chefbüro zeigen zudem unWA R E S , G E B A U T E Lichtspiele erfahren lassen und terschiedlichste Einbausituatiodamit viele Entscheidungen für nen, Kombinationsmöglichkeiten ARCHITEK TUR IM seine anspruchsvollen Kunden und Lichtsituationen. KITZMÜLLER-ST YLE leichter fallen. Nachdem man staunend durch ZU PRÄSENTIEREN das Besprechungszimmer und U N D D A M I T W I C H T I G E den Schauraum gegangen ist, EINE BOUTIQUE DER gelangt man zum krönenden AbMATERIALIEN ENTSCHEIDUNGEN schluss ins Chefbüro, das selbstAuf relativ kleinem Raum kann U N KO M P L I Z I E R T A N verständlich mit allen Raffinessen man die unterschiedlichsten EINEM ORT TREFFEN ausgestattet ist und ebenfalls vieStein-, Holz- und MetalloberfläZ U KÖ N N E N .“ le besondere Details und Designchen direkt sehen und berühren ideen in edelsten Materialien und so die zu Papier gebrachten JÜRGEN KITZMÜLLER zeigt. Hier wird in Zukunft der Designs zum Leben erwecken. Kunde zum König und kann bestens informiert und Vier Nischen mit diversen Auszügen und Schaufensüberzeugt gemeinsam mit dem Team von Architekt tern zeigen die Themenbereiche „modern“, „klassisch“ Kitzmüller sein Projekt starten. Eines der zahlreichen und „traditionell hochwertig“ und machen schnell die umgesetzten Projekte zeigen wir Ihnen auf der nächsgewünschte Richtung klar. Man könnte einen Besuch ten Seite. im neuen Besprechungs- und anschließenden Schauraum durchaus mit dem Betrachten einer Ausstellung vergleichen, da auch die Lichtsituationen entsprechend KITZMÜLLER mitgeplant wurden.

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KITZMÜLLER ARCHITEKTEN

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KITZMÜLLER ARCHITEKTEN

TRAUMAPPARTEMENT IN DEN BERGEN Ein weiteres Highlight von Architekt Jürgen Kitzmüller entstand vor Kurzem im Wintersporteldorado St. Anton am Arlberg. Das Luxusappartement „Big Tom“ mit 220 Quadratmetern auf einer Ebene bietet seinen Bewohnern höchstes Wohlfühl- und Urlaubsfeeling bis ins letzte Detail. Was Interior Design in Vollendung bedeutet, wird anhand dieses Beispiels klar und deutlich.

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Die hohen Maßstäbe bei der Planung und Ausführung sowie zahlreiche beeindruckende Referenzprojekte zeichnen die Planungsexperten rund um Architekt Jürgen Kitzmüller seit vielen Jahren aus – wie jenes des Luxusappartements „Big Tom“. Materialien wie Holz und Stein geben den Räumen eine natürliche Anmutung, das harmonische Design vermittelt genau eines: bleiben wollen!


© CHRISTOPH HASIBEDER

KITZMÜLLER ARCHITEKTEN

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W

ie eingehüllt in einen exklusiven, warmen Mantel müssen sich die Gäste fühlen, die dieses großzügige Appartement bewohnen und genießen dürfen. Viel Altholz, sensibel und kontrastreich kombiniert mit ausgewählten Steinoberflächen und Antik-Messingverkleidungen, macht die fünf Schlafzimmer mit eigenen Bädern und den großen Küchen-Ess-Wohnbereich zu einem Raumerlebnis der Extraklasse. Jeder Schlafbereich bekam sein eigenes Gestaltungsthema und so staunt man etwa über weißen Marmor mit schwarzen Streifen genauso wie über den kaiserlichen Touch von heimischem Gestein. Balkone zu jedem Zimmer und eine Terrasse beim Wohnraum ergänzen das Raumprogramm und bieten herrliche Blicke in die Bergkulisse. Viele ausgeklügelte Details machen das Verweilen hier zu einem Erlebnis. So kann man sich gemeinsam beim gemütlichen Chillen am runden Sofa auf einem großen Pan-

Anspruchsvollen Gästen ein besonderes Urlaubs-Wohlgefühl zu vermitteln, ist eine der ganz besonderen Interessen und Ansprüche von Architekt Jürgen Kitzmüller und seinem Team.

U M Q U A L I TÄT S V O L L E S INTERIOR DESIGN SCHLUSSENDLICH AUCH IN D I E R E A L I TÄT U M Z U S E T Z E N , SIND AUSSERORDENTLICH VIEL PR Ä ZISION UND PERFEK TION NOT WENDIG. D A S S T E L LT V O R HANDWERKLICHE HERAUSFORDERUNGEN UND RÜCK T DIE LEISTUNGEN DER PA R T N E R B E T R I E B E V O N ARCHITEK T KITZMÜLLER IN E I N B E S O N D E R E S L I C H T.

oramabild des Skigebietes die Route für den nächsten Tag aussuchen. Vom einladenden Barbereich führt eine perfekt in die Wand integrierte Tür in die Küche. Gemeinsamen Partynächten steht hier also in Zukunft nichts im Wege. Die Beleuchtungskörper sind bewusst als Einzelobjekte gesetzt oder indirekt eingebaut, um jedem Bereich sein entsprechendes Ambiente zu verleihen. Die gesamte Haustechnik ist natürlich auf letztem Stand und so vereinen sich Tradition, Wohlgefühl und modernste Technik auf höchstem Niveau.


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SCHARMER - WURNIG - ARCHITEKTEN ZT GMBH

© VISUALISIERUNG: SCHARMER-WURNIG-ARCHITEKTEN

ARCHITEKTUR IM ZEICHEN DER GESUNDHEIT

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Es gibt kaum einen Projektbereich, mit dem sich das renommierte Innsbrucker Architekturbüro scharmer-wurnig-architekten ZT gmbh noch nicht beschäftigt hat. Stark zeigt sich das Team im Bereich von Gesundheitseinrichtungen. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R

A

usschlaggebend für den Erfolg des Architektenteams von scharmer-wurnig mit derzeit 15 Mitarbeitern ist dessen intensive Auseinandersetzung mit der örtlichen Besonderheit des jeweiligen Projektes, seiner Wirtschaftlichkeit sowie der vom Bauherrn gewünschten Nutzung. Aus diesen individuellen Entwicklungsprozessen resultieren eigenständige und oftmals unkonventionelle Bauten, die qualitätsvolle Akzente setzen. Es geht darum, architektonisch und nachhaltig wertvolle Entwürfe zu kreieren, die auch dem kritischen Urteil nachfolgender Generationen standhalten. Der Leistungsumfang des Teams umfasst neben Wohnanlagen, Kindergärten, Pflege- und Seniorenheimen, Rehabilitationseinrichtungen, Krankenhäusern, Verwaltungs-, Einkaufsund Rettungszentren auch verschiedens-

te Infrastrukturprojekte. Zwei Projekte im Bereich Rehabilitation zeigen die Absichten und Qualitäten des Architektenteams.

REHA ZENTRUM MÜNSTER

Etwas außerhalb des Ortskernes von Münster im unteren Inntal erstreckt sich das im Jahr 2012 eröffnete Rehabilitationszentrum raumgreifend in der Landschaft. Die kreuzförmig konzipierte Anlage gliedert sich den unterschiedlichen Funktionen entsprechend in mehrere Trakte: Der 150 Meter lange Hauptbaukörper beherbergt im Erdgeschoß die Funktionsdiagnostik, Verwaltungs-, Schulungs- und Therapiebereiche. Im 1. Obergeschoß sind die Krankenstationen und im 2. und 3. Obergeschoß die allgemeinen Patientenzimmer untergebracht. In dem dorfzugewandten Baukörper liegt der Haupteingangsbereich mit Informationspult, einer

Cafeteria und einer Kapelle. Vom Foyer aus gelangt man ebenso direkt in den Osttrakt, wo sich die Räumlichkeiten für die Nasstherapien mit eigenem Schwimmbad befinden. Im Geschoß darüber stehen Komfortzimmer für Patienten mit Begleitpersonen zur Verfügung. Dieser Bereich wurde von Beginn an so angelegt, dass er bei Bedarf als dritte Krankenstation umgenutzt werden bzw. der Baukörper um zwei weitere Etagen mit Patientenbereichen aufgestockt werden kann. Großer Wert wurde auf die natürliche Belichtung und Belüftung aller Aufenthaltsräume sowie den Ausblick ins Freie gelegt. Deshalb verfügt auch jedes Patientenzimmer über einen Balkon. Die gepflegte Hotelatmosphäre setzt sich im parkartig gestalteten Grünraum fort. Bei der Architektur wurde auf eine zarte Gliederung der Bauteile bis hin zur feinen Materialität geachtet, um der


Anlage ihre eigentliche Größe zu nehmen. Auch die Innenräume erzeugen dank der durchdachten Materialwahl und des Farbkonzeptes eine angenehme Atmosphäre, was der Genesung von Patientinnen und Patienten äußerst zuträglich ist. Mit der Erweiterung im Jahr 2020 ist es gelungen, den Bettenbestand im Reha Zentrum Münster zu erhöhen und das Therapieangebot entsprechend zu erweitern. Die Erhöhung der Anzahl von Patienten erforderte eine Vergrößerung des Speisesaals. Eine Erweiterung des Café-Bereichs im Erdgeschoß wurde notwendig, da durch die Bettenerweiterung eine höhere Besucherfrequenz zu erwarten war und dabei Optimierungsmaßnahmen in der Eingangshalle durchgeführt wurden. Die Erweiterungsmaßnahmen ermöglichen bestehende Räumlichkeiten erforderlichenfalls mit anderen Nutzungen zu belegen.

© FLORIAN HOLZHERR

SCHARMER - WURNIG - ARCHITEKTEN ZT GMBH

SONDERKRANKENANSTALT FÜR KINDER - UND JUGENDLICHEN REHABILITATION IN WIESING

Das kurz vor Baubeginn stehende Gebäude präsentiert sich als kompakter Baukörper, um einen möglichst kleinen oberirdischen Fußabdruck zu hinterlassen. Gezielt wurde die vorhandene Topografie genutzt und in den Entwurfsprozess miteinbezogen, wodurch sich das Gebäude sanft in die Umgebung einfügt. Nahezu die Hälfte des gut belichteten Erdgeschoßes kann „unterirdisch“ ausgeführt und intensiv begrünt werden. Die Fassade gliedert sich durch Einschnitte in drei Gebäudeteile, welche die vorhandene Kubatur optisch auflösen und kleiner scheinen lassen. Der Erdgeschoßbereich ist Richtung Süden und Westen als großzügiges Fensterband geplant, wobei hier die öffentlichen Räume angedacht sind. Funktional gliedert sich das Erdgeschoss in einen Funktionsbereich mit Küche, Personalbereich, Technik und Lagerräumen im Nordosten sowie den öffentlichen Bereich mit Mensa, Empfang, Verwaltung, Therapieräumen und einem Therapiebad. Jeder dieser Bereiche verfügt über einen eigenen Zugang mit Vorplatz, um die Funktionstrennung zu gewährleisten. Darüber liegt ein Bettengeschoss mit 18 Doppelzimmern, wobei die acht Eckzimmer jeweils zu vier Appartements zusammengelegt werden können. Auch der Hauptstützpunkt mit Notfallraum und Nachtzimmer befindet sich hier. Das zweite Obergeschoß umfasst einen Bettentrakt mit zwölf Doppelzimmern und einen Therapiebereich mit einem Freizeitraum für Kinder sowie einen Nebenstützpunkt. Das OptimaMed Rehabilitationszent-

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rum für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Wiesing wird jungen Menschen einen sicheren Rahmen bieten, damit sie sich mit ihren Problemen auseinandersetzen und neue Zukunftsperspektiven schaffen können. Sie sollen wieder Mut und Lebensfreude schöpfen.

SCHARMER-WURNIG ARCHITEKTEN ZT GMBH Herzog-Friedrich-Straße 7 6020 Innsbruck Tel.: 0512/56 40 98 architekten@aon.at

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eco.architektur

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eco.architektur

AUF SAND UND HOLZ GEBAUT Während global betrachtet der Sand für Beton knapp wird und deshalb mehr Recycling geboten scheint, ist Holz eine nachhaltige Ressource, zu deren natürlicher Alterung ein nach wie vor zwiespältiges Verhältnis herrscht. Im Materialbereich ist schon allein deshalb mit Bewegung zu rechnen. TEXT & FOTOS: MARIAN KRÖLL

oder Verfüllung verwendet. In der Schweiz sieht es weit besser aus. Im Hochbau beträgt der Anteil an Recyclingbeton bereits an die 25 Prozent. Es ist insgesamt noch viel Luft nach oben und daher zu erwarten, dass die Wiederaufbereitung und -verwertung von Beton zukünftig auch angesichts der Rohstoffsituation eine weit größere Rolle spielen werden. Beton ist entgegen der landläufigen Meinung kein „Universalbaustoff“, sondern ein chemisch instabiler Baustoff, dessen Beständigkeit von inneren und äußeren Einflüssen negativ beeinflusst werden kann. Der Anstrich bzw. die Imprägnierung der Betonoberfläche mit einem Hydrophobierungsmittel, einem wasserabweisenden Stoff, kann die Lebensdauer des Betons beträchtlich verlängern und sowohl direkt nach der Herstellung als auch bei der Instandsetzung erfolgen.

Auf Beton wird man am Bau auch in Zukunft kaum verzichten können, deshalb sind Pflege, Recycling und auch Innovation wichtig. In letzterem Punkt ist die Universität Innsbruck nicht untätig, die seit Jahren am sogenannten Textilbeton forscht, bei dem anstelle von Stahl Hochleistungsfasern als Bewehrung eingesetzt werden. Diese sind dünner und leichter als Stahl und korrodieren naturgemäß auch nicht. Außerdem hat das Material eine deutlich höhere Zugfestigkeit. Mit Textilbeton lassen sich Bauteile realisieren, die nur ein bis zwei Zentimeter dünn sind und mit herkömmlichem Beton undenkbar wären. Damit lassen sich dauerhaftere, dünnere und leichtere Bauwerke schaffen, die noch dazu Transportgewicht und Ressourcen sparen. Textilbeton hat das Potenzial, Bauen mit Beton auf eine neue Stufe zu heben, kann aber auch eingesetzt

© WIKIPEDIA

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and* gibt es vermeintlich, wie es die Redewendung andeutet, wie Sand am Meer. Sand ist ein elementarer Bestandteil von Beton. Doch nicht jeder Sand lässt sich als Zuschlagstoff in Baustoffen wie Beton, Asphalt und Mörtel verwenden. Mindestens 95 Prozent der weltweiten Sandvorkommen sind mit derzeitigem Stand der Technik ungeeignet, darunter der Wüstensand, weil die Sandkörner im Laufe der Jahrtausende vom Wind rundgeschliffen wurden und sich daher nicht ineinander verkeilen können. Außerdem ist er zu feinkörnig für die Betonherstellung. Bis aus massivem Felsgestein ein Sandkorn entsteht, dauert es Jahrtausende. Jährlich werden weltweit über 50 Milliarden Tonnen Sand und Kies verbraucht. Deshalb zählt Sand zu den endlichen Rohstoffen, die knapp werden können. Das zeichnet sich gerade global betrachtet ab. Sand ist außerdem nicht nur der Hauptbestandteil von Beton, sondern findet sich als Silicium auch in Mikrochips, Smartphones, Solarzellen und sogar Kosmetika. Das ist eine Seite der Medaille, die andere ist der gigantische CO2-Fußabdruck, den die Produktion von immer mehr und immer neuem Beton verursacht. Betonproduktion ist für sechs bis neun Prozent der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Der zu zwei Dritteln aus Sand bestehende Stahlbeton ist nicht erst seit dem Brutalismus* das Baumaterial unserer Zeit; vielfach ist er noch alternativlos und kann nicht gleichwertig ersetzt werden. Die globale Bauwirtschaft ist – auch hier greift wieder eine Redewendung – auf Sand gebaut. Deshalb ist es vernünftig und sinnvoll, sich mit dem Recycling von Beton zu befassen. Derzeit wird in Österreich wiederverwerteter Beton nur als Schüttung

Seit Jahren forscht die Universität Innsbruck am so genannten Textilbeton. Der hat das Potenzial, Bauen mit Beton auf eine neue Stufe zu heben, kann aber auch eingesetzt werden, um bestehende Bauwerke zu sanieren oder statisch zu stärken.

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eco.architektur

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werden, um bestehende Bauwerke zu sanieren oder statisch zu stärken. Die Tragfähigkeit des zu Fasern verarbeiteten Carbons ist sechsmal höher als die von Stahl. Carbon ist derzeit allerdings noch deutlich teurer. Es ist zu erwarten, dass sich das mit der Herstellung der Fasern in großindustriellem Maßstab rasch ändern wird. Schon heute ist der Einsatz von Textilbeton bei gewissen Projekten wirtschaftlicher als jener von Stahlbeton. In welcher Form auch immer wird Beton ein elementarer Baustoff bleiben. In der Schweiz wird eifrig an einem Beton geforscht, der ohne Sand auskommt, dem sogenannten Holz-Leichtbeton. Schlussendlich soll ein neuer gießbarer, selbstverdichtender, leichter und wirtschaftlicher Baustoff zur Verfügung stehen. Als Zuschlagstoff anstelle von Sand dient feingeschliffenes Holz bzw. Sägemehl. Derzeit wird getestet, für welche Einsatzzwecke sich dieser Holzbeton eignet und wie er effizient hergestellt werden kann. Aus heutiger Sicht wird Holzbeton herkömmlichen Beton nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen können.

ZUKUNFTSMUSIK

Innovativen Baustoffen kommt auch in der Frage des Klimawandels eine Schlüsselrolle zu. So hat erst jüngst ein Forscherteam einer US-Universität ein Weiß auf Bariumsulfatbasis entwickelt, welches das Sonnenlicht zu 98,1 Prozent reflektieren und dadurch Oberflächen notabene sogar kühler halten kann als die Umgebung. Herkömmliche Farben reflektieren nur zwischen 80 und 90 Prozent der Sonnenstrahlung. Großes Potenzial wird in der Bauwirtschaft auch den Nanotechnologien zugeschrieben. Diese ermöglichen die gezielte Manipula-

*SAND Bei Sand bewegt sich die Korngröße zwischen 0,063 und 2 mm, alles was größer ist, ist Kies, was kleiner ist, Schluff bzw. Ton.

*BRUTALISMUS

Ab 1950 verbreiteter Baustil der Moderne, der von der Verwendung von Sichtbeton (béton brut, roher Beton) gekennzeichnet ist.

tion und technische Nutzung winzig kleiner Objekte und Strukturen, millionenfach kleiner als ein Stecknadelkopf. Dadurch lassen sich außergewöhnliche Materialeigenschaften und neue Funktionalitäten erzielen. Beispielhaft könnte man für den Bausektor selbstreinigende Fassadenelemente, schaltbare Glasfassaden, ultrastabile Leichtbau-Konstruktionsstoffe, effizienteren Wärme- und Schallschutz, funktionsoptimierte Asphaltmischungen, keramische Folien als Wandbelag oder korrosionsbeständigen Hochleistungsbeton anführen. Die Möglichkeiten sind prinzipiell fast unendlich, meist aber noch weit von der Marktfähigkeit entfernt.

WÜRDEVOLL VERWITTERN

Holz drängt sich allerdings zunehmend als einzig wirklich nachhaltige Alternative in den Vordergrund. Der Holzbau und die damit verbundenen Technologien haben sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Als recycelbare, nachwachsende Ressource, die mit verhältnismäßig geringem Energieaufwand hergestellt und verarbeitet werden kann, erfüllt Holz die Anforderungen an ein zeitgemäßes Baumaterial wie kein anderer Baustoff. Zudem er-

fährt Holz bei Baufrauen und -herren ebenso wie Architekten in den vergangenen Jahren eine neue Wertschätzung, die sowohl in Innenräumen als auch an der Gebäudehülle sichtbar wird. Auch im Objekt- und Wohnungsbau erfreut sich der nachhaltige Baustoff zunehmender Beliebtheit. Holz altert nach der Zurichtung durch den Menschen – das Fällen, Schneiden, Hobeln und Trocknen – in Würde. Die UV-Strahlung macht es dunkler, die Austrocknung und Witterungseinflüsse lassen es vergrauen. Vergrauung ist prinzipiell eine natürliche Zeiterscheinung und nichts Schadhaftes, sofern ein konstruktiver Holzschutz gewährleistet ist. Sie kann sogar ästhetisch wirken. Es steckt kein Grauen im Vergrauen. Die technische Funktionstüchtigkeit des Holzes beeinträchtigt es nicht. Davon zeugen jahrhundertealte, unbehandelte Holzfassaden. Wem die natürliche Holzalterung missfällt, der kann freilich nach Herzenslust imprägnieren, streichen und abdecken. Obwohl das gar nicht so einfach ist, wie Architekt Hermann Kaufmann herausgefunden hat: „Holz ist ein Material, das sich gegen sämtliche Oberflächenbehandlungen wehrt, es wehrt sich einfach gegen den Schutz. Das Holz will atmen, es will Luft haben, es will altern.“ Daher ist Kaufmann schon vor längerer Zeit dazu übergegangen, die natürliche Verwitterung zu kultivieren. „In der Oberflächenbehandlung von Holzfassaden haben wir einiges versucht im Lauf der Zeit. Nichts war länger haltbar“, so der Architekt, der die Verwitterung gewissermaßen mitplant: „Will man es also verwittern lassen, vermeidet man Vorsprünge. Man plant möglichst glatt und fassadenbündig, möglichst klar, ohne differenzierte Baukörper und am


IN DER ARCHITEK TUR OF T Z U W E N I G M I T G E D A C H T: W I E W Ü R D E V O L L A LT E R T M AT E R I A L U N D W I E L ÄSST ES SICH SINNVOLL REINIGEN? besten mit flächigem Material. Oder man schützt konsequent mit einem durchgehenden Vordach und hat dann die Chance, dass das Holz von der Sonne gebräunt wird und diesen schönen goldbraunen Ton bekommt, relativ gleichmäßig je nach Exposition.“ Für Kaufmann hat die Verwitterung nicht zuletzt auch einen pragmatischen Hintergrund: „Wenn man die Lebensdauer von Holz nimmt und errechnet, was in dieser Lebensdauer das Streichen kostet, dann ist es viel billiger, das Holz verwittern zu lassen.“

AMBIVALENT ALTERN

Der Umgang mit dem Thema Holzalterung bestimmt die öffentliche Wahrnehmung des Holzbaus mit. Gerade im urbanen Raum muss sich das Holz gegen andere, sich oberflächlich weniger verändernde Baustoffe beweisen. Das ist nicht einfach, weil Holz eben anders altert als Beton, Metall oder Putz. So verfärben sich Holzfassaden, die vom Wetter unterschiedlich stark beansprucht werden, ungleichmäßig. Dieses Hineinverwittern in die Landschaft ist bestenfalls im ländlichen Raum noch geduldet, im urbanen dagegen meist unerwünscht, weil es als unansehnlich empfunden wird. Will man die Verfärbung und Aufrauung von Hölzern zuverlässig vermeiden, ist der Oberflächenschutz das Mittel der Wahl. Es ist dem Holzbau über die Jahrzehnte gelungen, den Geruch des Ländlichen, Antimodernen und Antiurbanen abzulegen. Dennoch bleibt das Verhältnis des Menschen zur Holzalterung so ambivalent wie jenes zum Holz an sich. „Wir begegnen ihm mit der emotionalen Wertschätzung für das Natürliche, setzen dabei aber alle unsere Kultur ein, um die Natur in Schranken zu halten. Wir schätzen das Gewachsene, hätten aber gerne ein Holz, das weder schwindet noch arbeitet, wir schwärmen für das Unverwechselbare und Authentische, können es aber eigentlich gar nicht homogen genug haben, wir reden von der Lebendigkeit des Materials, aber wehe, wenn es Anzeichen von Leben zu zeigen beginnt. Holz atmet, sagen wir, aber dass es umgekehrt auch aufnimmt – Olivenöl- und Tomatenflecken, Nikotin und Luftschadstoffe, den ‚Wasserschaden‘ und die Bodenfeuchte – begeistert uns schon weniger“, hat der österreichische Ethnologe Bernhard Tschofen treffend formuliert. Und: „Wie hölzern Holz sein darf und wie jugendlich es zu erscheinen hat, wenn es allmählich alt werden will, ist eine Frage, die stets von neuem zu verhandeln ist.“

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HOLZBAU SCHAFFERER

MIT HOLZ UND HERZ UND HIRN Holz ist der einzige Baustoff, der wirklich nachhaltig ist. Und nachhaltig sind auch die damit verbundenen Eindrücke – dieses natürliche, massive Holzbaugefühl. Was alles in diesem nachwachsenden Rohstoff steckt, demonstriert kaum ein anderes Unternehmen so eindrucksvoll und konsequent wie Schafferer Holzbau aus Navis. TEXT: MARIAN KRÖLL

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Bei diesem Projekt im Tiroler Oberland wurden beim Bestandsgebäude die Dachböden und Satteldächer abgekappt und ein Baukörper in Massivholzbauweise draufgesetzt. Architektur: Mahore Architekten


HOLZBAU SCHAFFERER

arl Schafferer führt seit 1988 in zweiter Generation das 1958 gegründete Naviser Holzbauunternehmen Schafferer. Damals beschäftigt das Unternehmen gerade einmal eine Handvoll Mitarbeiter. Ab 1975 besucht Karl Schafferer in Hallein die HTL, die damals einzige Höhere Schule für Zimmerei. Obwohl es den jungen Zimmerer danach eigentlich in die Ferne zieht, wird er zu Hause im Betrieb gebraucht. Mit dem besten Freund, Sohn eines Sägewerksbesitzers, schaut er sich in den Wintermonaten die Welt an und lässt sich für die weitere berufliche Laufbahn inspirieren. Diese steht ganz klar im Zeichen der Modernisierung. Bereits 1990 steht in Navis eine CNC-gesteuerte Abbundmaschine, die erste in Tirol. Für einen kleinen Betrieb eine Besonderheit und substanzielle Investition. „Damals hat bei uns die Digitalisierung begonnen“, erinnert sich Schafferer. Diese sorgt für Wachstumsimpulse. Der Platzbedarf nahm ebenso zu wie der Mitarbeiterstand, der heute bei rund 50 liegt. Der bisherige Unternehmensstandort wird endgültig zu klein, Schafferer zieht 1994 einige Hundert Meter weiter auf ein größeres Areal. „Wir haben hier mit 3.800 Quadratmetern begonnen, mittlerweile sind wir bei rund 14.000“, illustriert der Geschäftsführer die Expansion, die immer noch genügend Raum für weiteres Unternehmenswachstum bietet. Schafferer ist ein Tüftler, der nicht davor zurückscheut, neue Wege zu gehen. Ganz im Gegenteil. Mittlerweile steht bereits die dritte CNC-Abbundmaschine in einer der vier Werkshallen im Naviser Gewerbegebiet. Ein Prototyp, speziell auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten, der die Bearbeitung von großen Massivholzelementen zulässt. „Wenn jemand ein Holzhaus haben möchte, war es immer unsere Philosophie, dass man das Holz spüren muss. Mit unserer Massivholzbauweise haben wir das verwirklicht“, sagt der Zimmerer, der neben bestens ausgebildeten Fachkräften auf die Automatisierung von Routinearbeiten setzt. Auch bei

„Wenn jemand ein Holzhaus haben möchte, war es immer unsere Philosophie, dass man das Holz spüren muss.“ KARL SCHAFFERER

Holzbau Schafferer hat 1998 den ersten MPreis aus Holz errichtet.

den Dämmstoffen ist Schafferer auf ökologische Alternativen umgestiegen, darunter Zellulose und Holzfaser. Die Dämmung wird dabei nicht in Platten verlegt, sondern mit Druck fugenlos und kontrolliert während der Produktion im Werk eingeblasen. Dies geschieht mittels einer neu- und einzigartigen, vollautomatischen Verfahrenstechnik. Das bringt unter anderem logistische Vorteile, vermeidet Verschnitt, spart dadurch Zeit und Geld und schont die Umwelt.

WERTSCHÄTZUNG UND WERTSCHÖPFUNG

Das in Österreich einzigartige aus Holz gebaute Hospizhaus Tirol, ein Kompetenzzentrum für Hospiz- und Palliativ Care, wurde 2018 in Hall eröffnet. Architektur: Sybille Caspar und Paul Wichert

Niedrigenergiehaus in Mieders, Massivbauweise mit Lehmputz innen. Architektur: teamK2 architects

Der Fachkräftemangel bleibt auch in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit in der Branche virulent. „Wir sind bislang davon überwiegend verschont geblieben, weil es im Wipptal mit seinen vielen Seitentälern viele gute und fleißige Handwerker gibt“, sagt Schafferer. Doch es ist längst nicht gesagt, dass das so bleibt. Schafferer ortet vor allem im Buhlen der im Nahbereich von Innsbruck gehäuft vorhandenen Schulen um die jungen Leute ein zunehmendes Problem für die Lehre und hofft, dass sich diese Situation irgendwann wieder ändert und das neuzeitliche Handwerk jenen Stellenwert bekommt, der ihm gebührt. „Das Berufsbild des Holzbauers hat sich zu einem absolut zukunftssicheren, hochinteressanten Hightech-Beruf verändert“, ist Schafferer überzeugt. Jedenfalls arbeitet Karl Schafferer seit vielen Jahren in verschiedenen Positionen in der Holzbranche daran, das Image und die Wertschätzung, aber auch das Bewusstsein

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HOLZBAU SCHAFFERER

Passivhaus in Neustift, Massivholzaußenwände mit Sandwichdachkonstruktion und Sandwichzwischendecke. Architektur: teamK2 architects

Letztere bezeichnet die Mehrfachnutzung eines Rohstoffs – in diesem Fall Holz – über mehrere Stufen, die hohen volkswirtschaftlichen Nutzen mit Ressourcen- und Klimaschutz vereint und deren Endpunkt nach vielen anderen Nutzungen die thermische Verwertung des Holzes ist. „Holz hat mit der nachhaltigen Bewirtschaftung selbst bei der Verwertung im Heizkraftwerk noch eine neutrale CO2-Bilanz.“

HOLZHAUSGEFÜHL

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Die Kunstinstallation beim Elferlift in Neustift ist die größte begehbare Sonnenuhr im Alpenraum und wurde zum 50-jährigen Bestehen der Lifte eröffnet.

dafür, was der Holzbau zu leisten vermag, zu verbessern – bis Dezember 2020 auch als Obmann des Vereins proHolz Tirol. „Das war eine richtige Revolution, die Anfang der 1990er-Jahre mit der CNC-Bearbeitung in Verbindung mit der CAD-Planung eingeläutet wurde“, beschreibt Schafferer den Umbruch im Holzbau. Eine Revolution, bei der das Unternehmen aus Navis von Beginn an vorderster Front mit dabei war. „Das hat in der Holzbearbeitung Dinge ermöglicht, die früher kaum vorstellbar und – wenn überhaupt – nur mit riesigem Aufwand umsetzbar gewesen wären.“ So ist das Unternehmen seit rund 20 Jahren auch im mehrgeschossigen Wohnbau tätig. Am Holzbau würde, ginge man mit dem Megatrend „Nachhaltigkeit“ wirklich ernsthaft um, eigentlich kein Weg vorbeiführen, argumentiert Schafferer. Zum einen wachse in Tirol bei weitem mehr Holz nach, als im Land verbraucht werde: „Wir haben

den nachwachsenden Rohstoff Holz im eigenen Land, die gesamte Wertschöpfungskette bis zum verarbeitungsfertigen Baustoff bleibt genauso im Land“, sagt Schafferer. „Man kennt die Leistungsfähigkeit von Holz seit Jahrhunderten. Neue Holzprodukte, an denen der Holzbau gemeinsam mit der Industrie intensiv geforscht hat, haben diese sogar noch um ein Vielfaches gesteigert“, so der Zimmerer: „Selbst in der Dimension der Holzelemente und der Belastbarkeit gibt es mittlerweile keine Grenzen mehr.“ Holz hat als Baustoff viel auf der Habenseite zu verbuchen, ist ökologisch, nachhaltig und stärkt die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Das ist gerade in einer Zeit, in der die Globalisierung pandemiebedingt stottert, ein wesentlicher Punkt. „Man kann es drehen und wenden, wie man will, nur mit Holz gibt es einen geschlossenen Nutzungskreislauf, eine sogenannte Kaskadennutzung“, erklärt Schafferer.

Es macht sich in der Branche bemerkbar, dass das Bewusstsein für Ökologie auch bei der Wahl des Baustoffs gestiegen ist. „Die kommenden Generationen werden diesbezüglich vielleicht noch etwas sensibler sein. Politisch und damit in Verantwortung für unsere nächsten Generationen halte ich es für ein Muss, auf ein wirklich nachhaltiges, ökologisches Bauen zu setzen und von dieser vorherrschenden kurzfristigen, rein auf Gewinnoptimierung ausgerichteten Mentalität wegzukommen“, meint der Holzbaumeister. Holz ist ein vielseitiger Baustoff, der sowohl für konstruktive, isolierende Elemente als auch als Verkleidung eingesetzt werden kann und eine hohe Zugfestigkeit aufweist. Bauphysikalisch hat Holz den großen Vorteil, dass es sich thermisch neutral verhält, wie Schafferer ausführt: „Holz wird nie kalt werden, Holz wird nie heiß werden. Bei bauphysikalisch hochoptimierten Gebäudehüllen ist das sehr vorteilhaft, gerade in der Passivhausbauweise. Zum Baustoff Holz passen außerdem hervorragend ökologische Dämmstoffe wie Zellulose, Holzwolle oder Hanf.“ Holzoberflächen sind nicht nur thermisch vorteilhaft, sondern auch haptisch angenehm und vermitteln ein wärmeres Raumklima als andere Baustoffe. Diese Wahrnehmung wirkt sich wiederum positiv auf den Heizwärmebedarf aus. „In einem Holzhaus kann die Raumtemperatur ruhig um einen Grad niedriger sein als in einem Beton- oder Ziegelbau, weil das subjektive Empfinden ein wärmeres ist“, kann Schafferer aus Erfahrung sagen. Im energieautarken Musterhaus von Schafferer Holzbau, das im Energiehauspark in Innsbruck steht, kann sich jeder von diesem ganz speziellen Holzhausgefühl selbst ein Bild machen. Mittlerweile kann es das Massivholzhaus, wie es etwa in Navis produziert wird, auch preislich mit der Konkurrenz aufnehmen. Legte man in der Kalkulation einen Lebenszykluskostenansatz zugrunde, würde die Bilanz eindeutig in Richtung Holzhaus ausschlagen. Die Betrachtung über den ge-


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Das Bildungshaus St. Michael in Pfons wurde 2019 mit dem Tiroler Holzbaupreis ausgezeichnet. Architektur: teamK2 architects

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samten Lebenszyklus – vom Bau über den Betrieb bis hin zum Recycling bzw. zur Entsorgung – eines Gebäudes hat sich bisher allerdings noch nicht durchgesetzt und ist weder genormt noch gesetzlich festgelegt. Außerdem hemmt eine ganze Flut unterschiedlicher Baunormen, Regularien und europäischer Kennzeichnungspflichten die Innovationskraft des Holzbaus. Karl Schafferer pflegt mit seinem Unternehmen von Anfang an eine partnerschaftliche Beziehung zu Architekten, Bauingenieuren und nicht zuletzt zum universitären Bereich, um neue Entwicklungen voranzutreiben: „Mit proHolz und dem Land Tirol wurde 2002 ein Stiftungslehrstuhl für Holzbau, Holzmischbau und Holzverbundwerkstoffe an der Universität Innsbruck gegründet. Dieser Lehrstuhl hat sich mittlerweile etabliert und ist aus dem universitären Angebot nicht mehr wegzudenken.“

DIE ZUKUNFT IST AUS HOLZ GEMACHT

Aus heutiger Sicht ist kaum zu bezweifeln, dass dem Baustoff Holz in der Bauwirtschaft zukünftig in noch weit größerem Ausmaß eine buchstäblich tragende Rolle zukommt. Bei anderen Baustoffen gibt es einen sich verschärfenden Verteilungskampf, selbst der Sand für die zudem umweltbelastende Betonherstellung wird global betrachtet knapp. Holz wächst dagegen, immer eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder vorausge-

„Man kennt die Leistungsfähigkeit von Holz seit Jahrhunderten.“ KARL SCHAFFERER

setzt, wieder nach. Nachhaltigkeit sei übrigens ein Begriff, der ursprünglich aus der Forstwirtschaft stamme, erklärt Schafferer. Und tatsächlich, Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip einer Ressourcennutzung, bei der die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und natürlichen Regenerationsfähigkeit des Waldes im Vordergrund stehen, ist in der Forstwirtschaft seit Jahrhunderten gelebte Praxis. „Der Begriff wird heutzutage derart inflationär verwendet, aber für den Rohstoff Holz trifft er hundertprozentig zu“, hält Schafferer fest. Holz bzw. Holzprodukte wie etwa Brettsperrholz sind heute auch nachgefragte Exportgüter, die von Europa aus in alle Erdteile gehen. Das setzt naturgemäß die Holzpreise unter Druck, befeuert aber auch das Bestreben, den Rohstoff tatsächlich bis zur letzten Faser zu nutzen. „Die holzverarbeitende Industrie hat diesbezüglich in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Es fällt kein Abfall mehr an“, weiß Schafferer. „Ich habe das Glück, in eine Zeit hineingeboren zu sein, in der sich im Holzbau viel weiterentwickelt hat. Das hat es uns ermöglicht, viele tolle und interessante Projekte sowohl als Einfamilienhaus wie

auch im mehrgeschossigen Holzbau – mit unserer Technologie, mit unserem Knowhow und unserem Qualitätsanspruch – zu verwirklichen“, sagt der Holzbauer aus Leidenschaft, der gerade in urbanen Ballungsräumen viel Potenzial für den Holzbau sieht, was die Nachverdichtung bzw. Aufstockung bestehender Bausubstanz betrifft. Das würde dazu beitragen, die städtische Wohnungsnot zu lindern und den Flächenverbrauch zu minimieren. „In dieser Hinsicht gibt es in Tirol, vor allem in der Stadt Innsbruck, riesiges Potenzial und es ist für mich unverständlich, dass diesbezüglich nicht mehr getan wird“, sagt Karl Schafferer. Die Erfolgsgeschichte von Schafferer Holzbau kann auch als eine Erfolgsgeschichte des Bau- und Werkstoffs Holz gelesen werden. Und Karl Schafferer ist mit seinem Unternehmen ein wichtiger Botschafter dafür, dass Holz ein vielseitiger, ökologischer und nachhaltiger Baustoff ist, mit dem sich fast alle Bedürfnisse erfüllen lassen und der in planerischer und gestalterischer Hinsicht keine Grenzen setzt. Und noch dazu für jenes natürlich-behagliche Holzbaugefühl sorgt, das eben nur ein Holzhaus wecken kann. www.schafferer.at


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PLATZ DA!

In urbanen Räumen kommt dem Platz in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Funktion zu. Die Architektur kann Nutzungen und Aufenthaltsqualität zwar begünstigen, die Aneignung des Platzes muss aber durch dessen Nutzer erfolgen. Geschieht dies, wird der öffentliche Raum auch zukünftig einen wichtigen Platz einnehmen. TEXT: MARIAN KRÖLL


© GÜNTER R. WETT

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rchitektur ist zuallererst Herrschaft über den Raum“, konstatierte der Lyriker und Essayist Durs Grünbein in einem Essay vom September 2000, der den vielsagenden Titel „Der verschwundene Platz“ trägt. Grünbein darf an dieser Stelle als Zeuge dafür auftreten, was das emotionale Gewicht des Platzes betrifft und dessen Stellenwert im urbanen Leben. Das, was Grünbein einleitend auf Gebäude münzt, darf auch für Plätze Geltung beanspruchen: „Den größten Druck auf ein Gebäude übt noch immer der öffentliche Geschmack aus“, das eigentliche Richtfest werde noch jedes Mal vom Zeitgeist gefeiert. Es kommt tatsächlich bisweilen vor, dass sich der öffentliche Geschmack von den Geschmacksrezeptoren der geschulten Kritiker unterscheidet, was die Bewertung der Gestaltung des öffentlichen Raums betrifft. Weitgehende Übereinstimmung herrscht dagegen darin, dass öffentliche Plätze ganz Unterschiedliches leisten müssen. „Plätze in urbanen Räumen haben eine Erholungsfunktion, sie sind Begegnungsorte, Orte für Versammlungen oder andere gemeinschaftliche Aktivitäten, demokratische Orte des Austausches und der Konsumfreiheit. Ein Platz kann aber auch Raum für wirtschaftliche Aktivitäten – in Form eines Marktplatzes – und der Repräsentation, zum Beispiel als Aufmarschplatz, sein“, zählt Anne Weidner, Referatsleiterin in der Raumplanung und Stadtentwicklung der Stadt Innsbruck, auf. One-Trick-Ponys, die nicht zumindest mehrere dieser Funktionen einigermaßen zufriedenstellend erfüllen können, sind in räumlich und topografisch beschränkten Städten wie Innsbruck explizit nicht gefragt. „Im urbanen Raum Innsbruck, der insgesamt wenig Platz und hohe Nutzungsdichten aufweist, müssen Plätze multifunktional und flexibel nutzbar sein“, so Weidner. Umgekehrt ist es aber auch kaum möglich, dass ein einzelner Platz alle Funktionen ausfüllen und die oft gegenläufigen Interessen – Konsumfreiheit vs. Gastronomiefläche – vereinbaren kann. „Ein Platz kann mehrere dieser Funktionen aufnehmen, nicht alle und auch nicht gleichzeitig“, räumt Weidner ein.

39 Der Innsbrucker Eduard-Wallnöfer-Platz, landläufig bekannt als Landhausplatz: hoch gelobt und zutiefst verpönt. Kein Platz in der Landeshauptstadt scheint mehr zu polarisieren.

Wenn im Volksmund von der architektonischen Qualität im Zusammenhang mit Plätzen die Rede sei, sei darunter wohl die Gestaltungsqualität – Freiraumqualität, Oberflächengestaltung, Qualität der raumbildenden, umgebenden Bebauung – zu verstehen. „Die Gestaltungsqualität ergibt sich im Idealfall aus der Funktion und Nutzung des Platzes bzw. wirkt sie sich wiederum auf die Nutzbarkeit aus. Die architektonische Qualität steht folglich in Abhängigkeit zur Nutzung. Architektonische Qualität ist nicht zwingend gleichzusetzen mit Nutzungs- und Aufenthaltsqualität, im Idealfall bedingen beide Qualitäten einander. Und natürlich können sich Nutzer Qualitäten und Funktionen von Plätzen auch aneignen oder sie verändern“, führt Weidner aus.

DIE GESCHMÄCKER SIND VERSCHIEDEN

Ein Platz, der die Geister scheidet, ist zweifellos der Eduard-Wallnöfer-Platz, besser bekannt als Landhausplatz. Der dem Landhaus vorgelagerte Platz ist eine urbane Boden-

skulptur, die, wie etwa die Deutsche Bauzeitung festgestellt hat, „den Menschen große Spielräume zur persönlichen Aneignung“, nicht wenigen Menschen in der Landeshauptstadt eben aber auch zur Abneigung, gibt. Des einen schwungvolle, urbane Kunstlandschaft ist des anderen Betonwüste. Und umgekehrt. Die damalige Bürgermeisterin Hilde Zach sprach etwa von einer „Mondlandschaft“, in einer anderen politischen Fraktion war gar von einer „Betonhölle“ die Rede. Mit diesen Urteilen dürfte man dem Platz jedenfalls Unrecht getan haben. Fest steht, in Fachkreisen wurde der Platz überwiegend sehr positiv aufgenommen und besprochen. Woher die Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und der kritischen Rezeption kommt, ist schwer zu sagen. Darin zeigt sich aber, dass es ein ebenso notwendiges wie schwieriges Unterfangen ist, städtische Plätze im Kontext der Bedürfnisse ihrer Nutzer zu konzipieren. Denn es hilft letztlich niemandem, wenn die Architekturkundigen die Laien schelten, dass diese die Vorzüge eines Platzes nicht zu würdigen


eco.architektur

Der Piazza del Campo in Siena ist der Inbegriff einer italienischen Begegnungszone. Zugegeben: Wenn ein Platz richtig Platz hat, ist er klar im Vorteil.

wüssten. Ein Platz, den dessen potenzielle Nutzer sich nicht „aneignen“ wollen oder dürfen, ist letztlich nicht viel mehr als ein teures Stück innerstädtisches Ödland. „Zum Landhausplatz ist grundsätzlich voranzustellen, dass das Funktionsprogramm und damit wesentliche Gestaltungsvorgaben vom Land als Eigentümer vorgegeben waren. In erster Linie ging es um Repräsentationsfähigkeit und Belastbarkeit und natürlich die Vorgabe, die bestehende vollflächige Tiefgaragen-Unterbauung zu erhalten und die Denkmäler in Szene zu setzen. Zudem wurde die vorherige Gestaltung und Nutzung bzw. Aneignung des Landhausplatzes – auch in der Öffentlichkeit – durchaus auch negativ diskutiert; insbesondere die versteckten Ecken hinter Büschen wurden als ‚Angsträume und Schmutzecken‘ tituliert. Als Ziel war letztlich vorgegeben, einen offenen und flexibel nutzbaren Raum zu schaffen. Dass dafür ein großer Wettbewerb ausgeschrieben wurde, war nicht selbstverständlich“, bricht Stadtplanerin Weidner eine Lanze für den Eduard-Wallnöfer-Platz, der vor seiner Neugestaltung wahrlich nicht im Ruf stand, ein besonderes Schmuckstück oder gar eine Wohlfühloase zu sein.

Für einigen Gesprächsstoff sorgte im Zusammenhang mit dem Landhausplatz auch die Materialwahl, die auf einen hellen, durchaus innovativen Spezialbeton fiel. Zu dieser Debatte meint Weidner: „Die Vielschichtigkeit eines Platzes, bzw. eines öffentlichen Raumes kann nicht auf einen Parameter reduziert betrachtet werden. So kann ein Material isoliert betrachtet unterkühlt wirken, aber durch Material und Form neue Nutzungsarten fördern und dadurch gewissermaßen den Raum transformieren.“ Beim Landhausplatz scheint das auch tatsächlich gelungen zu sein, wenn man dem Urteil eines äußerst sportaffinen österreichischen Getränkeherstellers Glauben schenkt. Red Bull zählt den Landhausplatz nämlich zu einem der neun besten Skatespots der Welt. „Der Landhausplatz hat sich letztlich durch die Gestaltung und die Möglichkeit zur flexiblen Aneignung von einem Repräsentationsort zu einem demokratisch, sportlich und flexibel genutzten Ort gewandelt. Die Nutzung ist durchaus intensiv und spricht viele Bevölkerungsgruppen an“, zeigt sich auch die Stadtplanung mit der bisherigen Entwicklung des Platzes durchaus zu-

frieden. Zudem sei diese Entwicklung noch gar nicht abgeschlossen, erläutert Weidner: „Es darf nicht vernachlässigt werden, dass sich öffentliche Plätze im Laufe der Zeit verändern. Insbesondere Plätze mit Bäumen sind – ganz anders als Gebäude – nicht fertig, wenn sie ‚gebaut‘ sind. Am Landhausplatz stehen durchaus viele Bäume, auch im Vergleich zur vorherigen Gestaltung. Da die Neugestaltung des Platzes nun noch verhältnismäßig jung ist, sind diese noch nicht ausgewachsen.“ Der Adolf-Pichler-Platz sei vor 20 Jahren nach der Neugestaltung und im Vergleich zur vorhergehenden Gestaltung ebenfalls als zu „hart“ empfunden worden. „Heute sind die Bäume dort deutlich größer und sowohl die Freiraumgestaltung als auch die Funktion haben sich im Sinne der Nutzbarkeit stark verändert“, sagt die Referatsleiterin.

PLÄTZE IM WANDEL

Die Anforderungen, die an Plätze gestellt werden, sind einem gewissen Wandel unterworfen. „Zu den zukünftigen Herausforderungen zählt sicher verstärkt die Anpassung an den Klimawandel – also geeignete grüne und blaue Maßnahmen. Hier gibt es derzeit


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„U N T E R I R D I S C H E F L Ä C H E N N U T Z U N G E N WIE LEITUNGSL AGEN UND TIEFGAR AGEN SIND OF T SEHR LIMITIERENDE VORGABEN, D I E A U C H D I E M Ö G L I C H E N S TA N D O R T E G R O S S E R B Ä U M E R E D U Z I E R E N .“ A NNE W EIDNER , REF ER AT S L EI T ERIN IN DER R AUMP L A NUNG UND S TA D T EN T W IC K L UNG DER S TA D T INN S B R U C K

diverse Pilotversuche und Testräume. Ein Dauerthema bei architektonisch gestalteten Plätzen ist die oft bestehende Differenz zwischen Zielen der Gestaltungsqualität und Flexibilität einerseits und der Sicherheitsbestimmungen andererseits“, heißt es vonseiten der Stadtplanung. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind mitunter eingeschränkt, wie Weidner zu bedenken gibt: „Unterirdische Flächennutzungen wie Leitungslagen und Tiefgaragen sind oft sehr limitierende Vorgaben, die auch die möglichen Standorte großer Bäume reduzieren.“

Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten durch die darunterliegende Tiefgarage sind auch beim Innsbrucker Sparkassenplatz zweifellos der Fall. Der Platz wird derzeit umgebaut und voraussichtlich mit Herbst des Jahres ein neues Gesicht bekommen. Dabei setzt man auf Funktionalität und Flexibilität mit viel Freifläche. Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse, erklärt: „Der Platz wird zeitgemäß und bietet viel Raum für urbanes Leben. Die Geschäftslokale, Restaurants, Cafés und der Bauernmarkt bleiben erhalten. Wir schaffen

WW W.C R EATIVBETON.AT SITZ . PLATZ . BETON.

aber auch Raum zum freien Verweilen. Wir sind überzeugt, dass wir mit dieser Neugestaltung die Innenstadt weiter beleben werden.“ So sollen durch eine sanfte, leicht kupierte Landschaft alle Eingänge barrierefrei erschlossen werden. Gneis löst den Asphalt ab und bildet als Naturstein-Oberfläche einen eleganten Übergang von der Gilmstraße zur Maria-Theresien-Straße. An der Fassade des angrenzenden Sparkassengebäudes wird ein neuer Versuch eines begrünten Vertikalgartens unternom-

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„ P L ÄT Z E I N U R B A N E N R Ä U M E N H A B E N EINE ERHOLUNGSFUNK TION, SIE SIND B E G E G N U N G S O R T E , D E M O K R AT I S C H E O R T E D E S A U S TA U S C H E S U N D D E R KO N S U M F R E I H E I T. E I N P L AT Z K A N N A B E R A U C H R A U M F Ü R W I R T S C H A F T L I C H E A K T I V I TÄT E N U N D D E R R E P R Ä S E N TAT I O N S E I N .“ ANNE WEIDNER

werden sicher verschiedene Lehren gezogen.“ Stadtentwicklung und Gestaltung im Allgemeinen sei ein sich mit neuen Bedürfnissen und Realitäten entwickelndes Ganzes. „Das Bedürfnis nach öffentlichem Raum ist vor allem in wachsenden Städten, wo Wohnungen kleiner werden, ungebremst und benötigt jedenfalls eine intensive Auseinandersetzung mit dem Stellenwert des freien, öffentlichen Raums“, ist Weidner überzeugt. Freilich setzt man sich damit auch in den größeren Gemeinden und Städten Tirols auseinander. Der Obere und Untere Stadtplatz in Kufstein dürfen als gepflasterte Fußgängerzone als durchaus gelungenes Beispiel gelten, wie städtischer Raum als Shared Space im historischen Gefüge aufgewertet werden kann. In den letzten Jahren neu gestaltet und ebenfalls aufgewertet wurde auch ein anderer Sparkassenplatz, nämlich © TVB KUFSTEINERLAND

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men, an der Kreuzung zur Erlerstraße wird im Gehsteigbereich ein zusätzlicher Baum gepflanzt, weil es nur dort die notwendige Tiefe für den Wurzelballen gibt. Außerdem sollen mittels unregelmäßig angeordneter Lichtmasten nachts differenzierte Lichtfelder mit minimaler Lichtverschmutzung entstehen. Innovative Sprühnebel-Technik soll für Abkühlung in der Sommerhitze sorgen. Sitzbänke, Stehtische und ein Trinkbrunnen laden zum kostenlosen Verweilen im konsumfreien Raum ein. Das von der Tiroler Sparkasse in Abstimmung mit der Stadt vollzogene Projekt dürfte eine willkommene Aufwertung des gesamten innerstädtischen Bereichs und eine signifikant erhöhte Aufenthaltsqualität mit sich bringen. Das freut auch Bürgermeister Georg Willi, für den der Sparkassenplatz seit jeher der Platz der Innsbrucker ist: „Der Sparkassenplatz hat sich fest in die Herzen der Bürger geschrieben. Als Stadt Innsbruck freuen wir uns sehr, dass wir bei diesem städtebaulich so wichtigen Projekt von Beginn an miteinbezogen wurden. Und natürlich auch darüber, dass der Platz ein bisschen grüner wird.“ In der Innsbrucker Stadtplanung hat man auch die Folgen der Coronakrise im Blick, wie Anne Weidner bestätigt: „Mit dieser Thematik beschäftigen sich derzeit sehr intensiv die Fachmedien und Dienststellen vieler Städte und Gemeinden. Daraus

jener in Imst. Der Innsbrucker Bozner Platz harrt indes noch seiner Neugestaltung, eine deutliche Verbesserung zum unbefriedigenden Status quo zeichnet sich ab, soll der Platz zukünftig doch in großen Teilen mit Bäumen bestanden sein, deren Kronen als „Baumdächer“ in den heißen Sommern für Kühlung sorgen.

WAS WIRD AUS DEN PLÄTZEN?

Während es im Einzelnen durchaus Anlass zum Optimismus gibt, was die Zukunft des öffentlichen Raums in Gestalt des Platzes betrifft, ist Durs Grünbein, was den Platz als Idee betrifft, deutlich pessimistischer. Grünbein sieht die meisten Gespräche über Architektur daran kranken, dass sie von Idealvorstellungen ausgingen. Vorstellungen, die der Realität nicht standhalten würden. Dabei wisse man nicht erst seit dem 20. Jahrhundert mit seinen Bombenkriegen, dass „wir es in Wirklichkeit immer mit Trümmerhalden zu tun haben, die bestenfalls einem Gemischtwarenladen gleichen dank der herrschenden Heteronomie, schlimmstenfalls aber und realistischerweise einem steinernen Dickicht, in dem das Unkraut die Orchideen längst überwuchert hat.“ Der Literat folgert daraus, dass „Entstellung das Antlitz des öffentlichen Raumes tiefer geprägt hat als alle städtebaulichen Vorsätze.“ Im gleißenden Licht der urbanen Konglomerate erscheine daher fast jede Architektur nur mehr als kleinliches Flickwerk, schreibt er. „Den Platz, der einmal allen gemeinsam gehörte, die Piazza, das Forum, die Agora, holt kein Nachruf zurück“, hält der Essayist fest, um im selben Atemzug ein wortreiches Bekenntnis zu dem

Der Obere und Untere Stadtplatz in Kufstein sind ein gelungenes Beispiel, wie städtischer Raum als Shared Space im historischen Gefüge funktionieren kann.



© ESTUDIO ELGOZO

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Der Innsbrucker Sparkassenplatz bekommt bis Herbst ein neues Gesicht. Ansicht Richtung Osten mit Fassadenbegrünungen und neuem Baum. Ausführungsplanung: Landschaftsarchitektur Batik und Bernard Gruppe ZT

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einen zeitgenössischen Platz abzulegen, „in dem sämtliche Ansprüche, die ich als Laie an Architektur stelle, wie die Streben eines Fächers zusammenkommen“. Gemeint ist die Piazza del Campo von Siena, die, so Grünbein, eindrucksvoller als manches Verfassungsdokument den europäischen Bürgersinn zum Ausdruck bringe. „Demokratie mag als Begriff von allerlei Hohlstellen und Brüchen durchzogen sein, doch sind es Plätze wie dieser, auf denen die Idee einer offenen Gesellschaft jederzeit nachprüfbar bleibt“, so Grünbein. Den Erbauern des Platzes, folgert Grünbein, sei alles Hierarchische fremd gewesen. Der Lyriker bewundert vor allem die „einladende Geste“, mit der die Piazza den Neuankömmling empfange: „Jeder, der hierherkommt, erlebt die Überraschung, die sich dem Körper als Gefühl plötzlichen Aufgehobenseins mitteilt.“ Nüchterner, technischer formuliert würde man dieses Gefühl wohl der Kategorie „Aufenthaltsqualität“ zuschlagen. Tatsächlich haben wohl die meisten schon einmal die Erfahrung gemacht, dass ausladende Plätze in städtischen Kontexten dazu einladen, sie erst einmal – dem hektischen Stadtbetrieb zum Trotz – auf sich wirken zu lassen.

ZWISCHENRÄUME

Für die Zukunft der Plätze zeichnet Grünbein indes bereits um die Jahrtausendwende ein

„IM URBANEN R AUM MÜSSEN P L ÄT Z E M U LT I F U N K T I O N A L U N D F L E X I B E L N U T Z B A R S E I N .“ ANNE WEIDNER

düsteres Bild: „Man braucht nicht lange herumzurätseln, was geschieht, sind die urbanen Charaktere unter den Stadtbewohnern, etwa der Eckensteher, der Flaneur, der ins Selbstgespräch vertiefte Spaziergänger erst einmal dahingeschieden. Die wirklichen Plätze verschwinden, ganz einfach.“ Grünbein untermauert seinen Befund: „So wie es in der modernen Architektur kaum noch Platz für den Einzelnen gibt, aber jede Menge Raum für Konsumenten und Autofahrer, schwindet auch die Notwendigkeit, irgendein größeres Stück Bauland als gestaltete Freifläche aufzubewahren.“ Das liege auch daran, dass man sich die Nachwelt bzw. Zukunft als bloße Fortsetzung der vielbeschäftigten Gegenwart vorstelle, die auf Versammlungsfreiheit und Kontemplation unter freien Städtehimmeln seit langem verzichtet habe. Dieses harsche Urteil dürfte, zumindest was sowohl den Stellenwert als auch den Raum betrifft, der dem motorisierten Verkehr eingeräumt wird, überholt sein. Man muss Grünbeins Fatalismus gewiss nicht teilen, denn dessen als Poesie verkleidete Analyse gibt durchaus Anlass zur Hoffnung, weist

sie doch den Platznutzer als denjenigen aus, der letzten Endes über Gedeih und Verderb der Plätze entscheidet. Und zwar ganz einfach schon mit seiner bloßen Anwesenheit. Plätze, die genutzt, mit Leben gefüllt werden, funktionieren, und zwar fast unabhängig von den architektonischen Gegebenheiten. Diese können die Nutzung noch einmal begünstigen, aber in der Regel nicht verhindern. Der öffentliche Raum ist gerade in dieser Pandemie erst dadurch in den Fokus gerückt, dass der dortige Aufenthalt bisweilen sogar verboten wurde. Versammlungen werden kritisiert und aufgelöst. Einige der Funktionen des öffentlichen Raums sind suspendiert. Doch das alles ist nur vorübergehend. Schon bald wird sich die Bevölkerung den öffentlichen Raum zurückholen. Die Sehnsucht danach scheint mit der Temperaturkurve zu steigen. Dann kann man ein Phänomen auf den öffentlichen Plätzen des Landes wieder selbst beobachten: Ein Platz ist mehr als eine bebaute Fläche, er ist ein Möglichkeitsraum, der Aneignung benötigt. Ein Platz kann all das sein, was seine Nutzer aus ihm machen.


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DER PLATZ ALS IDENTIFIKATIONS- UND IDENTITÄTSRAUM Innsbruck-Marketing-Geschäftsführer Bernhard Vettorazzi spricht über die Bedeutung öffentlicher Plätze und deren Inszenierung, noch fehlende Bespielungspläne, die Sehnsucht nach Begegnungsorten und Pläne für die Weiterentwicklung der Plätze in Innsbruck.

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„INNSBRUCK MARKE TING IST GERADE DABEI, EIN R E G E LW E R K Z U R BESPIELUNG VON I N N E R S TÄ D T I S C H E N P L ÄT Z E N A U F Z U S T E L L E N .“ BERNHARD VETTORAZZI

ECO.NOVA: Was leisten die öffentlichen Plätze in Innsbruck? BERNHARD VETTORAZZI: Die Anforderungen an öffentliche Räume werden immer komplexer. Sie sollen Räume der informellen Bildung und sozialen Interaktion sein, sie sollen im Zuge des Klimawandels als Kälteinseln wirken, Platz für die Regenwasserversickerung und für bedrohte Arten bieten. Und sie sollen natürlich Raum für Präsentation und Repräsentation bieten, Verkehr effizient und sicher abwickeln, als Bühne für die umliegenden Gebäude und das urbane Leben überhaupt wirken.

Wie lassen sich Plätze am besten in Szene setzen? Muss ein Platz „inszeniert“ werden, um zu funktionieren? Events können ein „Werkzeug“ bilden, die einen öffentlichen Raum erlebbar machen und positive Emotionen schaffen. Damit können diese einen relevanten Beitrag zur Positionierung eines Platzes leisten. Auch können sich Räume durch die Kraft der Inszenierung interessant darstellen und erhalten eine andere als die gewohnte Funktion. Öffentliche Räume

müssen aber auch ohne Veranstaltungen funktionieren, ihre eigene Positionierung finden. Eine „Eventitis“ sollte tunlichst vermieden werden. Was sind die Herausforderungen bei der „Bespielung“ dieser öffentlichen Räume? Es gibt viele Interessengruppen, die den öffentlichen Raum für sich und ihre Bedürfnisse nutzen oder gerade nicht genutzt wissen wollen. So haben beispielsweise Anwohner andere Interessen als Gäste in Bezug auf Qualität, Lärmemissionen und Umfang der Veranstaltung. Innsbruck Marketing ist selbst Organisator von Veranstaltungen auf Plätzen und unterstützt partiell Veranstalter. Ein Bespielungsplan, der die verschiedenen Räume einer Stadt für unterschiedliche Formate und Bedürfnisse definiert, existiert jedoch nur selten. Innsbruck Marketing ist gerade dabei, ein Regelwerk zur Bespielung von innerstädtischen Plätzen aufzustellen.

Welche Rolle spielt der öffentliche Raum – und Plätze sind wesentlicher Bestandteil davon – in der touristischen Vermarktung der Stadt? Öffentliche Räume sind von zentraler Bedeutung für die Identifikation und die Identität ihrer Stadt. Zum einen als „Markenzeichen“ nach innen für die Stadtbewohner als auch als „Magnet“ nach außen für Touristen. Wenn wir uns in einer fremden Stadt befinden, suchen wir immer zuerst nach einem Ort, um einen möglichst vielfältigen Blick auf die Stadt zu erlangen. Der Wunsch eines Rundumblickes ist jedem bekannt, auch der höchste Aussichtspunkt wird von Touristen angestrebt. In Innsbruck spielt der Marktplatz aufgrund seiner zentralen Lage und als beliebter Fotopoint eine herausragende Rolle. Hier gibt es aktuell noch viel Luft nach oben.

Werden die Plätze und städtischen Freiräume nach der Coronakrise einen Bedeutungswandel erfahren? In der Corona-Pandemie gewann der virtuelle Raum enorm an Bedeutung, gleichzeitig gibt es eine große Sehnsucht nach analogen Orten. Ob Handel oder Kultur, ob Freizeiteinrichtungen oder konsumfreie Plätze als Orte der Begegnung – Menschen brauchen diese dritten Orte mehr denn je. Denn diese stiften Identität, Kommunikation und Gemeinschaft. Nur dort, wo sich Menschen begegnen können, wo eine soziale Durchmischung passiert – dort pulsiert das Leben.

Wie ist es um die Weiterentwicklung der städtischen Plätze bestellt? Aktuell wird gerade der Sparkassenplatz umgestaltet, auch die Pläne zur Umgestaltung des Bozner Platzes sind schon weit gediehen. Mit dem Bau des RAIQA-Quartiers wird so eine wichtige Achse zwischen der Innenstadt und dem Bahnhof mit attraktiven innerstädtischen Verweilzonen geschaffen. Der Marktplatz ist Gegenstand aktueller Diskussionen, gehört zu einem größeren Entwicklungsgebiet, das im Rahmen eines EUROPAN-Ideenwettbewerbes unter die Lupe genommen wird. Auch ein Platz in der Ing.-Etzel-Straße fungiert in absehbarer Zeit als Testfläche für einen urbanen Lebensraum einer resilienten Gesellschaft unter dem Motto „Cool-Inn“. Der Landestheatervorplatz steht ebenfalls noch auf der To-do-Liste. Welcher ist Ihr Lieblingsplatz in der Stadt und weshalb? Gerade in den letzten Monaten habe ich den Hofgarten wieder- bzw. neu entdeckt. Das imperiale Erbe verbunden mit der Eroberung der Fläche durch die jungen Leute, die dort picknicken oder in den Grünflächen verweilen, macht diesen Ort zu einer besonderen innerstädtischen Ruheoase.


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2012 wurde der Gebäudekomplex Headline in Innsbruck eröffnet (re.), 2017/18 das Projekt PEMA 2, beide in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof.

Die PEMA Holding entwickelte seit ihrer Gründung im Jahr 2005 Immobilienprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 800 Millionen Euro in Österreich, Deutschland und Südtirol.

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ie PEMA Holding mit Standorten in Innsbruck und Wien befindet sich im Alleineigentum des Immobilienunternehmers Markus Schafferer und machte sich vor allem in der Europaregion Tirol einen Namen. Zu seinen Kernkompetenzen zählt sowohl die Errichtung modernster Großimmobilien im urbanen Raum als auch die behutsame Revitalisierung geschichtsträchtiger Gebäude. Ein wesentlicher Teil der Geschäftsphilosophie des Immobilienentwicklers liegt im Umgang mit historischer Substanz und Architektur, wie sich zum Beispiel an der Revitalisierung des Haus am Schottentor deutlich zeigt. Schafferer: „Wir legen bei unseren Projekten besonderes Augenmerk darauf, einen Mehrwert für die Stadt und ihre Menschen zu bieten. Ganz allgemein betrachtet geht es bei Projekten wie dem Haus am Schottentor darum, die Substanz zu erhalten und in einen neuen, zeitgemäßen Kontext zu setzen.“ Die Revitalisierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen, öffentlichen Funktionen des Hauses und eine Neuinterpretation dieser durch die Handelsflächen im Erdgeschoss und Büros in den oberen Stockwerken.

innerstädtischen Immobilien der PEMA Holding. Neben der Nutzungsvielfalt geht es der PEMA Holding auch darum, mit den Gebäuden ein Stadtbild mitzuprägen und neue Räume oder Viertel zu schaffen, die vorher ungenutzt waren oder brach lagen. Gleich mehrere Best-Practice-Beispiele für die Herangehensweise der PEMA Holding an diese Thematik finden sich in unter anderem in Innsbruck: 2012 wurde der multifunktionale Gebäudekomplex Headline unmittelbar neben dem Innsbrucker Hauptbahnhof feierlich eröffnet. Auf dem ehemaligen Gelände des Postverteilerzentrums entstand ein zwölfgeschossiger, 49 Meter hoher Turm. Daneben schmiegt sich der fünfgeschossige Grund-Baukörper mit großzügigen Innenhöfen an. Die PEMA Holding hat für Headline 21.000 Quadratmeter

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Urbanes Leben bedeutet immer auch soziale und kulturelle Interaktion – genau das ist die Grundlage bei der Entwicklung von

PEMA Holding-CEO und Alleineigentümer Markus Schafferer

Haus am Schottentor: Sorgfältiger Umgang mit historischer Bausubstanz

Flächen für Hotel- und Büronutzung errichtet. Auch umliegende Geschäftsflächen profitieren von der Aufwertung des Geländes rund um den Innsbrucker Hauptbahnhof. Um die Öffentlichkeit miteinzubeziehen, wurde die Dachterrasse im 13. Obergeschoss mit einem 360-Grad-Panoramablick für die Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht. 2017/18 wurde direkt beim Hauptbahnhof das PEMA 2 errichtet. Der 50 Meter hohe multifunktionale Geschäfts- und Wohnkomplex erstreckt sich über eine Fläche von 19.000 Quadratmetern und setzt neue Maßstäbe für Young Urban Living. Der Komplex besteht aus einem zweigeschossigen Sockelbau und einem elfgeschossigen scheibenförmigen Turm, in welchem sich 173 moderne Wohnungen und Businessapartments finden. Im Sockel befindet sich auf 4.000 Quadratmeter die neue Innsbrucker Stadtbibliothek. „Gerade in einem eng verdichteten Raum wie Innsbruck geht es darum, neue Wege in der Stadtentwicklung zu gehen und moderne, nachhaltige Konzepte zu schaffen, welche die Bevölkerung einbeziehen“, erklärt Schafferer. FOTOS: © HELMUT LACKNER, PEMA HOLDING, MICHAEL HIERNER


PEMA HOLDING

DRITTER TURM „P3“ WÄCHST IM ZEITPLAN EMPOR Das neueste PEMA-Projekt in der Tiroler Landeshauptstadt befindet sich ebenfalls unmittelbar neben dem Innsbrucker Hauptbahnhof: Der mittlerweile dritte PEMA-Turm P3 entsteht zurzeit in der Südbahnstraße.

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uf zwei Dritteln der Gebäudefläche des neuen PEMA-Turms P3 wird die Hotelkette Motel One mit rund 240 Zimmern einziehen, auch die anderen Stockwerke des Projekts waren bereits kurz nach Baustart, der im Frühjahr 2020 erfolgte, vollständig vermietet. Die Fertigstellung des 48 Meter hohen Komplexes ist für den Sommer 2022 geplant, dieses Ziel wird aller Voraussicht nach problemlos erreicht werden. Als hauptverantwortliches ausführendes Unternehmen konnte die heimische PORR AG gewonnen werden. Im Interview gibt PORR-Generalplaner Stefan Galli Auskunft über die Spezifika des Baus und der örtlichen Gegebenheiten. ECO.NOVA: Welche Besonderheiten weist

das Projekt „P3“ aus planerischer Sicht auf? STEFAN GALLI: Der durch die Grundstücksform vorgegebene kompakte Baukörper stellt eine große Herausforderung an die Koordination aller Planungsgewerke dar. Dank unseres integralen Planungsansatzes konnten wir das Maximum an Platzeffizienz im und rund um das Gebäude erzielen. Dabei haben wir uns in Abstimmung mit dem Bauherrn von Anfang an intensiv mit dem Thema Fertigteile beschäftigt. Die Beplanung

das Gebäude selbst, anderseits wird dieser Bereich des Bahnhofs durch die hochklassige Mieterschaft aufgewertet.

DI (FH) Stefan Galli, pde Integrale Planung GmbH

von Fertigbadzellen und Fertigschächten erfolgte bereits in einer sehr frühen Phase des Projekts.

Welche besonderen Herausforderungen für Planung und Bauvorbereitung gab und gibt es in Zeiten der Pandemie? Durch die Pandemie leidet natürlich der persönliche Austausch sehr. Dennoch konnten wir durch die Arbeitsweise mit BIM (Building Information Modeling) sicherstellen, dass alle Gewerke und Planungsbereiche immer die korrekten und aktuellen Informationen und Daten zur Verfügung hatten. Welche (positiven) Effekte bringt das Projekt „P3“ für den Stadtteil? Einerseits ist es eine massive optische Aufwertung durch

Das Stadtbild wird durch ein Gebäude dieser Dimension immer beeinflusst – was sind die interessantesten Aspekte beim „P3“ aus Ihrer Sicht? Wie verändert er das Bahnhofsareal in Innsbruck? Das Gebäude stellt eine Landmark an der Südseite des Bahnhofs dar und wertet diesen Bereich enorm auf. Der Baukörper gliedert sich durch seine moderne Fassade und optimierte Form in das Umfeld ein, ohne dabei Sichtachsen und Bezüge einzuschränken. PR Die Bauarbeiten von „P3“ liegen voll im Zeitplan und sollen Mitte 2022 abgeschlossen werden.

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© ARCHITEKT JOHANNES WIESFLECKER

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eco.architektur Der Baustart für das multifunktionale Projekt „Schwaz Urban 2020“, das eine Park&Ride-Anlage mit Büro-/Gewerbeflächen, Wohnen, Gastronomie und öffentlichen Flächen verbindet, ist für Juni dieses Jahres geplant, die Gesamtfertigstellung ist für das Frühjahr 2024 vorgesehen.


eco.architektur

URBANER LEUCHTTURM Mit dem Projekt „Schwaz Urban 2020“ ist EGLO Immobilien in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Schwaz ein Meilenstein in der Stadtentwicklung gelungen. Auf einer einfachen Schotter-Parkplatzfläche mit bis dato rund 100 Stellplätzen entsteht ein zukunftsträchtiges Multifunktionsgebäude, das die Themenbereiche Park & Ride, Gewerbe, Wohnen, Gastronomie und öffentliche Flächen ebenso gekonnt wie kreativ verbindet. TEXT: MARINA BERNARDI

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mmer öfter stehen Gemeinden vor der Frage, in welche Richtung sie sich künftig entwickeln möchten. Zunehmende Einwohnerzahlen bei gleichzeitig beschränktem Platzangebot verlangen nach einem sorgsamen Umgang mit Grund und Boden und folglich nach durchdachten, flexiblen Konzepten, die im besten Fall verschiedene Nutzungen vereinen. Architektur hat letztlich viele Aufgaben zu erfüllen. Sie soll zweckmäßig sein, ästhetisch, funktional, anpassungsfähig und doch eigenständig. Auch eine systematische Stadtentwicklung braucht mehrdimensionale Ansätze, die unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden. Quartiersbildungen, die oftmals einen ganzen Stadtteil neu erschaffen oder ihn auf neue Weise definieren, sind eine Antwort darauf. Und auch Gebäude an sich werden vielschichtiger und multifunktional. Mit ihrem Projekt „Schwaz Urban 2020“ geht die Silberstadt einen mutigen Schritt in Richtung Zukunft. „Das Projekt verkörpert mit seiner hybriden urbanen Struktur, bestehend aus hochwertigen Büro- und Geschäftsflächen im Erdgeschoss, einer Sky-Bar samt Kultureinrichtungen sowie Wohngeschossen und Tiefgarage, in beispielgebender Art und Weise, was mit Zusammenführung von Gestaltungswillen und Mut erreichbar ist. Hier wird eine einzigartige Symbiose zwischen urbaner Aufbruchstimmung ebenso signalisiert wie ein qualitätsvoller und schonender Umgang mit dem Außenraum. Ich freue mich persönlich schon jetzt darauf, diesen Baukörper in seiner Entstehung zu beobachten und begleiten zu dürfen“, so der Schwazer Stadtbaumeister DI Gernot Kirchmair.

NEUE WEGE FÜR SCHWAZ Das Großbauprojekt „Schwaz Urban 2020“ entsteht in der Spornbergerstraße am Schwazer Bahnhof. Bis dato fanden auf dem Pendler-Parkplatz rund 100 Fahrzeuge Platz, an seine Stelle tritt auf einer Grundstücksfläche von rund 4.000 Quadratmetern ein multifunktionales, modernes und flächenschonendes Gebäude samt unterirdischer Tiefgarage mit über 300 Stellplätzen, davon 130 vorgesehen für die Park&Ride-Anlage, und ca. 10.000 Quadratmetern Nutzfläche für Wohnen, Gewerbe, Kultur, Gastronomie und Kinderbetreuung. Nach jahrelangen Verhandlungen mit den ÖBB ist der Bebauungsplan nun rechtskräftig. „Vor allem die direkte Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel wie Schnellbahn und Bus und die zentrale Lage in Schwaz sowie eine moderne Kinderbetreuungseinrichtung im aus sind bereits im Vorfeld Anziehungspunkt für gewerbliche Immobilieninteressenten. Einen Mehrwert stellt sicherlich auch die großzügige Gestaltung der Unterführung unterhalb der Bahn dar, wodurch die beiden Stadtteile, die derzeit durch die Bahngleise getrennt sind, wieder näher zusammenwachsen können“, so Bmst. Ing. Daniel Kostenzer, Geschäftsführer von Eglo Immobilien. „Mit unserem Projekt haben wir durch die enge und sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Schwaz und der ÖBB die Möglichkeit bekommen, eine Vorreiterrolle in Tirol, wenn nicht sogar in ganz Österreich, einzunehmen. Es ist ein einzigartiges PublicPrivatPartnershipProjekt, bei welchem erstmals eine öffentliche Park&Ride-Anlage von einem Privatinvestor errichtet und betrieben wird, sowie gleichzeitig eine Vielzahl an Interessen unter einem Dach Platz finden.“ Auch den Schwa-

zer Bürgermeister Hans Lintner freut’s: „Als Bürgermeister dieser Stadt bekenne ich mich klar und mit innerer Überzeugung zur Förderung alternativer Verkehrslösungen und damit auch zum öffentlichen Verkehr. Daher bietet sich die Errichtung einer Park&Ride-Anlage für Autos und Fahrräder mit direktem Anschluss an unseren Bahnhof als zentrale Aufgabenstellung zur Verbesserung der urbanen Infrastruktur an. Mit diesem Projekt ist es uns mit den Partnern darüber hinaus gelungen, einen städtebaulich nachhaltigen Raum zu schaffen, sowohl für Kultur- und Geschäftsflächen als auch für hochwertigen Wohnraum.“ Der Projektname impliziert dabei die zen­trale Lage des Projektes mitten in Tirol – 20 Minuten Bahnfahrt nach Innsbruck, 20 Minuten nach Kufstein und 20 Sekunden vom Arbeisplatz zur Bahn. Das macht den Weg aus und in die Ballungsräume kurz und schafft für die ansässigen Betriebe einen deutlichen Wettbewerbsvorteil, wird es doch in Zukunft noch viel wichtiger werden, seinen Arbeitsplatz rasch und unkompliziert erreichen zu können. Mit dem integrierten Kindergarten ist gleichzeitig für die Betreuung der Kleinen gesorgt. Für die Bewohner ist zudem ein Carsharing-Angebot angedacht, im Zuge dessen verschiedene Fahrzeuge – vom Elektroroller übers kleine Stadtauto bis zum Kleinbus – nach Bedarf ausgeliehen werden können. „Das bedeutet für uns flexibles Wohnen“, so Kostenzer. „In diese Bereiche wollen wir künftig noch mehr investieren.“

MEHR WERT SCHAFFEN

„Das Projekt ‚Schwaz Urban 2020‘ stellt das wichtigste Projekt unserer Firmengeschich-

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eco.architektur

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„ M I T ‚ S C H WA Z U R B A N 2 0 2 0 ‘ E N T S T E H T E I N K R A F T V O L L E S S T Ü C K S TA D T – E I N S E H R P O S I T I V E R S TÄ D T E B A U B E I T R A G , D E R G E M E I N S A M M I T D E R S TA D T S C H WA Z E N T W I C K E LT W E R D E N KO N N T E . B Ü R O S M I T Ü B E R 15 0 A R B E I T S P L ÄT Z E N , K I N D E R G A R T E N , SK YBAR UND WOHNEN VERWEBEN SICH ZU DIESEM HYBRIDEN G E B Ä U D E U N D D I E S A U F E I N E M S TA N D O R T, D E R Z U R S TA D T U N D Z U M Ö F F E N T L I C H E N V E R K E H R I D E A L L I E G T.“ DI JOHANNES WIESFLECKER, ARCHITEKT

te dar. Dementsprechend viel Herzblut und Engagement liegt in der Entwicklung“, sagt Daniel Kostenzer. Das Projekt ist ein Richtungszeig, wohin es für das Unternehmen künftig gehen soll. Seit der Gründung steht für die kleine Schwester von Eglo Leuchten – entsprechend dem Leitmotiv der gesamten Eglo-Gruppe – Qualität und Innovation im Fokus des Tuns. Die (architektonische) Individualisierung soll künftig noch mehr in den Mittelpunkt rücken. Kostenzer: „Unsere Gebäude sind keine 08/15-Bauten, sie sollen das Gesicht der Gemeinden, in denen wir bauen, mitprägen. Wir möchten gesamtheitliche Lösungen erarbeiten, die einen Mehrwert für alle schaffen.“ Mittlerweile sind in der Eglo Immobilien Gruppe rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, für heuer ist ein Umsatz von 60 bis 70 Milli-

onen Euro angepeilt. „Wir haben innerhalb der letzten drei Jahre eine tolle Entwicklung durchgemacht“, so Kostenzer. In der Tochter-Baufirma Cosmobau sind weitere 60 Mitarbeiter beschäftigt, mit dem Innenputzund Fassadenunternehmen Maltechbau, der Verkaufsgesellschaft ImmoSence, die sich um den Grundstückszukauf und Wohnungsverkauf kümmert, der Vesta Objektmanagement für die Verwaltung der Anlagen und einer eigenen kleinen Pinselei ist man unter der Dachmarke von Eglo Immobilien breit aufgestellt, um den Kunden ein allumfassendes Angebot zu bereiten und damit eine unkomplizierte, reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten. „Wir legen in unseren Konzepten Wert darauf, die gegebenen Platzverhältnisse optimal zu nutzen und viel Raum und Möglichkeiten zu

schaffen. Wir möchten zukunftsfähig und vor allem leistbar bauen. Dies gelingt mit durchdachten Grundrissen, die möglichst viel Lebensqualität generieren.“ Aktuell sind in Tirol rund 20 Wohnbauprojekte in Planung bzw. bereits in der Baustufe. Das Projekt „Lichtblick“ in Pill, das „Quartier am Raiffeisenplatz“, die „Arche6“ sowie das Projekt „Minkusfeld“ in Schwaz und die Stadt-Villen in Hall sollen bereits ab Ende 2021/Anfang 2022 verfügbar sein.

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BAUER SUCHT HAUS Eine aufgeschlossene Familie, die tief mit der Landwirtschaft und heimatlichen Traditionen verwurzelt ist, fühlt sich in ihrer modernen, reduzierten Architektur so richtig wohl und zuhause. Ein Porträt eines etwas anderen Bauernhauses. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R


HOLZBAU AKTIV

„Nachdem wir nun mit der gesamten Familie inmitten unserer Arbeitsstätte leben, kann auch der Junior sich mit vollem Einsatz und viel Erfolg der Rinderzucht widmen.“ B AUHERR THOMA S WA S SERMANN

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ie schlichte „Holzkiste“ auf einem bestehenden Wirtschaftsgebäude in Imst bietet alles, was die siebenköpfige Familie Wassermann für ihr Privatleben an ihrem neuen Rückzugsort inmitten der landwirtschaftlichen Anlagen braucht. Holzbau AKTIV aus Ranggen hat den eleganten Holzbau nach den Plänen von Architektin Barbara Poberschnigg ausgeführt.

GUT DING BRAUCHT WEILE

Familie Wassermann übernahm bereits vor vielen Jahren die landwirtschaftlichen Angelegenheiten des Klosters der Barmherzigen Schwestern in Imst, wobei die Stallungen damals noch im Zentrum der Bezirkshauptstadt lagen und die Familie zur Bewirtschaftung der Felder und Pflege der Rinder aus dem Pitztal täglich hin und her pendelte. Jahre später wurden die einfachen landwirtschaftlichen Zweckbauten auf Baurechtsbasis von Thomas Wassermann selbst an den Stadtrand verlegt. Im vergangenen Jahr entschied sich Familie Wassermann schließlich für einen Umzug ins Zentrum des Geschehens und damit für ein Ende der aufwendigen Pendlerei. Um den Weiterbestand der Landwirtschaft zu sichern, erhielt der Bauer die Möglichkeit, den Grund ins Eigentum zu übernehmen und dadurch an die Hofstelle zu übersiedeln. Nun ging es an die Planung für ein geeignetes Heim, das wirtschaftlich und attraktiv zugleich sein sollte. Um keinen kostbaren Grund zu versiegeln und den Bestand bestmöglich zu nützen, entwarf die Architektin eine Wohnbox aus Holz, die vom Expertenteam von Holzbau AKTIV aus Ranggen auf einen 15 Jahre alten Zweckbau aufgesetzt wurde.

MUT ZUR EINFACHHEIT

Nach dem Abtrag des bestehenden Daches wurde auf zwei Stahlträgern und einem Betonpfeiler ein 28 mal 7 Meter großer Kubus in einfacher Holzriegel-Bauweise mit dunkel lasierter Holzfassade errichtet. Jedes der fünf Kinder sollte sein eigenes Zimmer bekommen, auf Schnickschnack wurde verzichtet. Die Räume reihen sich in einfacher

Thomas Wassermann (li.) mit Andreas Plunser: Mutiger Bauherr trifft auf perfekten Ausführer.

„Dieses unkonventionelle Projekt mit seinen aufgeschlossenen Bauherren zeigt die Qualitäten und die Flexibilität des modernen Holzbaus auf sehr beeindruckende Weise.“ ANDREAS PLUNSER, HOLZBAU AKTIV

Abfolge aneinander und münden in einen offenen Wohnraum mit Küche, Essbereich, Loggia und Terrasse. In einem Einschnitt im Bestandsgebäude wurden Wirtschaftsräume untergebracht, eine Schleuse bietet witterungsgeschützten Zutritt zum Stall. Durch das Auskragen des Baukörpers entstanden wichtige, geschützte Außenbereiche und das Wohngebäude hebt sich so auch optisch deutlich vom Wirtschaftsbereich ab. Als unaufdringlicher Blickfang schwebt die moderne Holzbox über dem landwirtschaftlich geprägten Umfeld und nimmt mit ihrer Fassadengestaltung ganz dezent die „Stadloptik“ der Nachbargebäude auf. Aus der Umgebung gibt es durchwegs positive Reaktionen auf das unkonventionelle Bauernhaus. www.holzbau-aktiv.at

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eco.architektur

Kleine Lücke, große Baukultur: Architektin Barbara Poberschnigg hat mit ihrem Studio Lois in Wilten in einer verzwickten Baulücke ein Doppelhaus gestaltet.

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DIE TÜCKE DER LÜCKE Studio-Lois-Architektin Barbara Poberschnigg hat in einer Bauherrengemeinschaft Mut zur Lücke bewiesen und sich ein als unbebaubar geltendes Grundstück in Wilten zum Heim gemacht. Mit dem Bauen in der Lücke geht auch so manche Tücke einher, doch am Ende steht dort ein Doppelhaus von hoher architektonischer Qualität. TEXT: MARIAN KRÖLL

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s ist ja schon nicht ganz einfach – und erst recht nicht billig –, auf einem freien Grundstück ein ästhetisch ansprechendes, funktionales und wohnliches Haus zu errichten. Unternimmt man dagegen den Versuch, dasselbe in einer innerstädtischen Baulücke auf einem L-förmigen, rund 400 Quadratmeter großen Grundstück zu tun, wird das Unterfangen noch um eine Zehnerpotenz schwie-

riger. Architektin Barbara Poberschnigg (die auch das etwas andere Bauernhaus auf Seite 54 geplant hat) hat mit ihrem Studio Lois in Wilten im wahrsten Sinne des Wortes Mut zur Lücke bewiesen und ebendort ein Doppelhaus gestaltet, das rundum, innen wie außen, gelungen ist. Der Bau mit seiner dunklen, geölten und riftgeschnittenen Lärchenholzfassade, in der bei Licht betrachtet kein Brett farblich

genau dem anderen gleicht, fügt sich harmonisch in die Umgebung ein, die Planung zeugt von beträchtlicher Sensibilität. Das Gebäude erdrückt auch die direkt angrenzende ehemalige Kerzenfabrik aus Backstein nicht, den „Goldschatz“ in diesem Ensemble, wie Poberschnigg es ausdrückt. „Wir wollen nicht laut sein“, sagt die Architektin über die ganz bewusst gewählte Zurückhaltung in der Lücke.


„Holz arbeitet, Holz schwindet. Wenn man sich einmal verschneidet, wird im schlimmsten Fall Brennholz daraus. Holz ist verzeihend, man kann damit gut improvisieren. Die Gelassenheit, die uns das Holz gelehrt hat, ist uns geblieben.“ ARCHITEKTIN BARBARA POBERSCHNIGG

„RESTLVERWERTUNG“ MIT ANSPRUCH In Innsbruck in derart zentraler Lage ein bebaubares und – strikt unter Anführungszeichen – „leistbares” Grundstück zu finden, ist für sich genommen schon ein Glücksfall. Einer, den die Bauherrengemeinschaft, der auch die Architektin angehört, genutzt hat. Die Entscheidung, das Grundstück zu kaufen, musste binnen zwei Wochen gefällt werden. In dieser Zeit brütete Barbara Poberschnigg über Raumordnungsdefinitionen und der Bauordnung, um zu ergründen, was auf dem grundsätzlich als nicht wirklich bebaubar geltenden Grundstück mit den direkt angrenzenden Nachbarn möglich sein würde. Die ebenso lange wie enge Zufahrt – schikanöse S-Kurve inklusive – trug ebenfalls nicht dazu bei, die Aufgabe zu erleichtern. Der Bebauungsplan sah eine beschränkte Bebauungsdichte und Bauhöhe sowie eine offene Bauweise vor, was bedeutet, dass zu allen Nachbarn mindestens vier Meter Abstand eingehalten werden musste. Gemäß Tiroler Bauordnung hätte die Bauherrengemeinschaft direkt an das rückseitig angrenzende Lager eines Supermarktes

in derselben Länge, Höhe und Art anbauen dürfen. „Wir hätten also wieder ein Lager anbauen dürfen. Das war für mich nicht logisch erklärbar. In der Tiroler Raumordnung habe ich einen Passus gefunden, gemäß dem unter gewissen Umständen ein Arbeitsraum einem Wohnraum gleichgestellt ist. Das wurde dann auch so anerkannt“, beschreibt Poberschnigg die schwierige Ausgangslage. Es folgen insgesamt vier Gutachten und sogar der Gleichbehandlungsgrundsatz musste bemüht werden, bis das Grundstück in der derzeitigen Form überhaupt bebaubar wurde. Unter anderem mussten die Schlafräume ebenerdig situiert sein. „Das hatten wir ohnehin geplant, weil wir oben die Aussicht schöner finden“, sagt Poberschnigg. Es entstanden schließlich zwei eigenständige Häuser, die von einem asymmetrischen Dach überspannt werden. Anstelle eines einzelnen, großen Baukörpers erreichte die Architektin durch Auffalten und geschickte Vor- und Rücksprünge, dass die zwei Häuser dem Bebauungsplan auf Punkt und Beistrich folgend auf 150 Quadratmetern Fläche und einer Höhe von neun Metern selbständig in Erscheinung treten

© DAVID SCHREYER

eco.architektur

können. „Es hat von der Behörde keinerlei Änderungen für uns gegeben. Unser Haus ist für die umliegenden Gebäude nicht spürbar. Die Bebauung dieses Grundstücks war eine ‚Restlverwertung‛“, sagt die Architektin, der höflich, aber bestimmt beschieden wurde, dass Änderungen des Bebauungsplans aus privaten Bedürfnissen heraus, die somit nicht im öffentlichen Interesse sind, nicht gerechtfertigt seien. Dafür hat die Architektin durchaus Verständnis: „Eine Einheit wäre sich natürlich ganz leicht ausgegangen. Es war unser Gebaren, daraus ein Doppelhaus zu machen. Alleine hätten wir das Grundstück nicht finanzieren können.“ Ein wenig Kritik übt Poberschnigg dann aber doch am baulichen Geschehen in Innsbruck: „Als Architektin kritisiere ich, dass allzu oft Bebauungspläne geändert werden, um Investoreninteressen zu befriedigen. Diese Investoren locken mit einem Architekturwettbewerb, aber leistbares Wohnen für junge Leute zu ermöglichen, bleibt hier meist auf der Strecke.“ Das Projekt unweit des Wiltener Platzls zeigt jedenfalls: Wer Mut zur Lücke beweisen will, sollte ein gutes Gespür für viele unterschiedliche Belange haben. Dann kann selbst bei der „Restlverwertung“ ein ästhetisches und funktionales Gustostück gelingen.

ES IST, WAS ES IST

Das Eigenheim in innerstädtischer Lage war den Hausbesitzern auch deshalb ein gro-

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eco.architektur

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ßes Anliegen, weil man nicht länger auf die Mobilität per Auto angewiesen sein wollte. Der Baubescheid erging Anfang 2016, der Baubeginn erfolgte im selben Jahr, die Fertigstellung 2018. Holz war der Baustoff der Wahl, im Innenausbau, den die Hausbesitzer teils in Handarbeit selbst erledigt haben, ebenso wie am Grundgerüst des Hauses und der hinterlüfteten Fassade. Diese muss lediglich irgendwann nachgeölt werden und ist dann wieder so gut wie neu. „Die Lärche hat einen relativ hohen Harzgehalt, der dem Holzschutz zuträglich ist“, erklärt Poberschnigg das gute Zusammenspiel zwischen Holz und Öl. Lediglich die berührenden Wände im Sockelgeschoss wurden als Betonfertigteile mit aufkaschierter Wärmedämmung ausgeführt, das aufgehende Mauerwerk und die Frontfassade in Brettsperrholz-Fertigteilen, die vom Naviser Holzbauspezialisten Schafferer aufgestellt wurden. Das diamantförmige, aus 13 Teilflächen bestehende Dach stellte jedenfalls auch für die Holzbauer eine Herausforderung dar. Ein Holzhaus dürfe auch ruhig wie ein Holzhaus aussehen, meint Barbara Poberschnigg. Das setzt sich bei der Materialität im Innenraum fort. Auch hier dominiert die Holzoptik in Gestalt von hellen Dreischichtplatten, die Stiege besteht aus Kreuzlagenholz in Sichtqualität. Selbst bei den Fußböden haben die Bewohner den Estrich abgeschliffen und versiegelt. Der Wohn- und Essbereich wird von einem Ofen aus Schwarzstahl samt einem mit Gussrohr aus unbehandeltem Stahlblech ummantelten Edelstahlkamin gegliedert. „Es ist, was es ist“, formuliert die Planerin, Baufrau und Bewohnerin. Dass das teilweise als Arbeits-

„Unser Haus ist für die umliegenden Gebäude nicht spürbar. Die Bebauung dieses Grundstücks war eine ‚Restlverwertung‘.“ BARBARA POBERSCHNIGG

bereich genutzte Obergeschoss auch noch freie Sicht auf die Nordkette bietet, ist beinahe schon kitschig. Holz ist ein guter Lehrmeister. Das durfte Barbara Poberschnigg im Zuge des Innenausbaus erfahren: „Holz arbeitet, Holz schwindet. Wenn man sich einmal verschneidet, wird im schlimmsten Fall Brennholz daraus. Holz ist verzeihend, man kann damit gut improvisieren. Die Gelassenheit, die uns das Holz gelehrt hat, ist uns geblieben.“ Die maximale Größe der Brettsperrholzelemente wurde übrigens von der Beengtheit der Einfahrt vorgegeben. Es sollte auch deshalb Brettsperholz sein, weil dieses ein

verhältnismäßig träges Baumaterial ist, das sich langsam erwärmt und langsam auskühlt. „Die Aufheizung des Gebäudes ist dadurch viel besser steuerbar als beim Holzrahmenbau“, sagt Poberschnigg, der es vor allem um die Kühlung im Sommer geht. Beheizt – und bei zukünftigem Bedarf auch gekühlt – wird das Gebäude mittels Grundwasserwärmepumpe. „Das wurde deshalb genehmigt, weil es im überwiegend alt- und dichtverbauten Wilten kaum Grundwasserentnehmer gibt“, erklärt sie.

FREUNDE UND NACHBARN

Mutig ist es, in der urbanen Lücke zu bauen. Noch mutiger ist es, das gemeinsam mit Freunden zu tun. Die Freundschaft zwischen der Bauherrengemeinschaft hat sich in der Bauphase als tragfähig erwiesen. „Bauen ist ein Beziehungstest. Überdauert die Freundschaft die Bauphase, haben wir eine gute Nachbarschaft vor uns“, sagt Poberschnigg. Diesen Test hat die Bauherrengemeinschaft mit wehenden Fahnen bestanden. Auch deshalb gibt es an der an das Lebensmittelgeschäft angrenzenden Seite im ersten Geschoss einen gemeinsamen Lichthof mit einer selbstgemachten, dem Look der ursprünglichen Außenwand nachempfundenen, teilverputzten Backsteinmauer. Hier können einander alle Bewohner des Doppelhauses auf kurzem Wege begegnen, sich austauschen, Freundschaft und Nachbarschaft pflegen. Der Mut zur Lücke dürfte sich ausgezahlt haben, für die Bewohner des Doppelhauses ebenso wie für die Umgebung, die durch die große Baukunst in der kleinen Lücke zweifellos eine Aufwertung erfahren hat.


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© CLAUDIA GAST

AUSGEZEICHNETE ZUSAMMENARBEIT

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Mit dem Einfamilienhaus H haben die Unisono-Architektinnen Claudia Gast und Susi Matt ein ganz besonderes Projekt geplant und umgesetzt, das mit dem BigSEE Interior Design Award 2020 ausgezeichnet wurde. Die Innenräume wurden in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Tischlerei Gebrüder Falgschlunger gestaltet und ausgeführt. TEXT: MARIAN KRÖLL

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as ist für die Tischlerei aus dem beschaulichen Patsch kein Novum, verfügt sie doch über einen reichen Erfahrungsschatz in der Zusammenarbeit mit Architekten und kann auf eine Vielzahl gelungener – und ausgezeichneter – Projekte verweisen, die in Kooperation mit der Architektenschaft entstanden sind. „Architekten sind unsere Hauptklientel. Deshalb funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Architektur und Handwerk bei uns wie aus einem Guss. Wir kennen die Bedürfnisse und sprechen eine gemeinsame Sprache. Zudem sind wir in der Umsetzung äußerst flexibel“, sagt Daniel Falgschlunger, der gemeinsam mit Bruder Mario seit 2003 in vierter Generation den Traditionsbetrieb führt. „Mit der Tischlerei Falgschlunger arbeiten wir seit mehreren Jahren zusammen und das sehr gut. Das Unternehmen ist ein

sehr verlässlicher Partner mit fairen Preisen. Wir kommen mit unseren Vorstellungen zur Tischlerei und entwickeln in der Folge gewisse Teile gemeinsam. Das Team der Tischlerei hat immer gute Ideen“, erläutert Unisono-Architektin Claudia Gast den Modus der bewährten Zusammenarbeit. Auf die Tischlerei aufmerksam geworden ist die Architektin vor Jahren auf Empfehlung eines Architektenkollegen.

FÜR GENERATIONEN GEBAUT

Das ausgezeichnete Einfamilienhaus gliedert sich in zwei längliche Baukörper, die über einen lichtdurchfluteten Gebäudeteil miteinander verbunden sind. Die L-förmige Anordnung schafft eine Barriere zwischen öffentlichem Bereich straßenseitig und privatem Außenraum auf der anderen Seite. Im südlichen Gebäudeteil befindet sich im

Obergeschoß der Rückzugsbereich der Eltern. Im Erdgeschoß laden große, helle ineinanderfließende Innen- und Außenräume die ganze Familie zum gemeinsamen Kochen, Essen, Plaudern und Relaxen ein. Das nördliche Haus gehört den Kindern. Hier finden sie ihren privaten Rückzugsbereich. Die Bauaufgabe hieß: Das Haus der siebenköpfigen Familie soll den Kindern in jedem Alter ein Zuhause sein. Es ist deshalb als Generationenhaus konzipiert und kann in Zukunft in drei unabhängig voneinander funktionierende Einheiten getrennt werden. „Bei Bedarf sollen mit minimalem Aufwand autark funktionierende Einheiten daraus werden, entweder für zwei gleichberechtigte oder drei Parteien – eine größere und zwei kleinere“, sagt Architektin Claudia Gast, die das Haus entworfen hat. Damit sind alle gegenwärtigen und zukünftigen Wohnbe-


© MARIO WEBHOFER

dürfnisse der Familie gedeckt. Die Fassade des Einfamilienhauses (EFH) H wurde mit zwei unterschiedlichen Schwarztönen gestrichen. Das wirkt gleichzeitig elegant und unaufdringlich. Damit das Haus besser zur bebauten Umgebung passt, wurde es so gebaut, dass es auf den ersten Blick so wirkt, als hätte es ein Giebeldach. Dem ist aber nicht so. „Das Haus hat jeweils nur auf einer Seite einen Giebel, auf der Rückseite sieht es aus wie ein Flachdach“, erklärt die Architektin den Kunstgriff, der dem Baumeister in der äußerst gelungenen Umsetzung einiges abverlangt hat.

AUSGEZEICHNETES INNENLEBEN

Das Schwarz der Gebäudehülle wird auch in den Innenräumen aufgegriffen und grenzt den Zwischenraum von den zwei Baukörpern visuell ab. „Wir hatten freie Hand bei der Gestaltung. Bei der Materialwahl haben wir uns auf die Esche beschränkt, am Boden weiß geölt und an den Wänden schwarz gebeizt“, führt Gast aus. Der Boden im Eingangsbereich ist eine Beschichtung aus Microtopping, das nicht nur auf Fußböden, sondern auch auf Möbel aufgespachtelt werden kann. „Ich wollte absichtlich nicht viele Farben ins Haus bringen, weil mit fünf Kindern automatisch Farbe ins Spiel kommt und alles, was diese

Familie ins Haus bringt, auch Platz finden kann und nicht von anderen Farbkonzepten überlagert werden soll“, sagt die Architektin. „Raum für Individualität lässt sich für mich am besten schaffen, indem man den Rest reduziert.“ Die Esche als natürliches Material gibt den Innenräumen eine warme, heimelige Atmosphäre. Selbst die Innentüren wurden in Esche von der Tischlerei Falgschlunger ausgeführt. Die inneren Werte des EFH H fand auch die Jury des BigSEE Award ausgezeichnet. Die Architektinnen freut das ebenso wie Daniel Falgschlunger. „Dieser Award war ein guter Türöffner. Wir werden mittlerweile laufend für diverse Architekturpreise nominiert“, sagt die Architektin. „Um flächenbündige, zusammenhängende und stockwerksübergreifende Holzelemente präzise und passgenau montieren zu können, braucht es neben einer perfekten Arbeitsvorbereitung auch eine perfekte Ausführung, die nur geringste Toleranzen zulässt. Durch die architektonische Reduziertheit mag das für den Laien einfach aussehen, die Tücke liegt aber im Detail. Das ist die große Herausforderung in der modernen Architektur, der wir uns aber immer wieder gerne und erfolgreich stellen“, erklärt Falgschlunger, der meist in der Rohbauphase bereits in die Planungen

eingebunden ist: „Je früher im Bauprozess gewisse Vorarbeiten geleistet werden, desto besser funktioniert später die Umsetzung.“ Und kann, wie man unter anderem am Beispiel des EFH H eindrucksvoll sieht, zu ausgezeichneten Ergebnissen führen. Präzise Handwerkskunst, faire Preise und Verlässlichkeit inklusive. Das Team der Tischlerei Falgschlunger rund um Daniel (3.v.li.) und Mario Falgschlunger (1.v.li.) ist erfahren in der Zusammenarbeit mit Architekten.

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Besonders gut wohnt und lebt es sich in Allerheiligen im Westen von Innsbruck, wie wir finden: ein weiter Blick Richtung Süden auf die wunderbare Bergkulisse, die Nordkette im Hintergrund, Sonne quasi von früh bis spät, viel Grün rundherum. Am Saurweinweg entsteht aktuell ein Bauprojekt der Weinberg Bauträger und Projektentwicklungs GmbH, das eine besondere Architektur samt durchdachter Grundrisse und gehobenem Standard mit hochwertigen Materialien und ansprechend gestalteten Frei- und Allgemeinflächen kombiniert. Die Fertigstellung ist für Sommer 2022 geplant. Infos unter www.weinberg.at


© TIWAG/VANDORY

eco.architektur

TIWAG-Vorstandsdirektor Thomas Gasser (li.) und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler

FÖRDERPAKET

ARBEITSRÄUME NEU GEDACHT

Die Tiroler Architektin und Designerin Nina Mair ist bekannt für ihre ästhetischen und gleichzeitig funktionalen (Raum-) Lösungen. Kürzlich hat sie gemeinsam mit ihrem Team den Mitarbeiter*innenbereich eines Dienstleisters in Innsbruck gestaltet. Entstanden ist ein Raum mit unterschiedlichen Zonen, in denen die Mitarbeiter*innen sowohl Bereiche für Kommunikation und Zusammenarbeit als auch Rückzugsalternativen finden. Der Entwurf funktioniert wie eine Mikroarchitektur mit akustisch wirksamen Trennwänden, auch Pflanzen dienen zur Zonierung. Das Konzept bietet vielseitige Nutzungsmöglichkeiten. So können beispielsweise die einzelnen Bistrotische zu einer langen Tafel zusammengestellt werden. Im Loungebereich kommt das Sitzmöbel Bernard zum Einsatz, das mit seiner L-förmigen Lehne das Sitzen in mehrere Richtungen ermöglicht. Ein High-back-Sofa bietet Platz für informelle Besprechungen. Die Materialwahl ist natürlich: Lärchenholz, Leder, feine Wollstoffe.

Im Rahmen eines jährlich aufgelegten Förderpaketes stellte die TIWAG bisher über 34 Millionen Euro für die Umrüstung auf nachhaltige Energielösungen zur Verfügung. Auch heuer werden wieder 5,7 Millionen Euro für den Umstieg auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik oder Wärmepumpen investiert, um das Ziel der Tiroler Energieautonomie bis 2050 zu erreichen. TIWAG-Vorstandsdirektor Thomas Gasser: „Unsere Energieberater stehen den Kundinnen und Kunden mit einem umfangreichen Beratungs- und Servicepaket zur Seite. Zusätzlich gibt es Förderungen, die in Verbindung mit zusätzlichen Mitteln seitens des Landes und Bundes einen Umstieg auch aus wirtschaftlicher Sicht für den Verbraucher sehr interessant machen.“ Neu ist die virtuelle Energieberatung unter www.tiwag.at/veb.

Der Ansprechpartner für Bauherren und Planer! www.htt15.at Gestalten Sie Ihr Holzhaus auf www.holzhauskonfigurator.at

Fotos: Günter Richard Wett, proHolz Tirol, Florian Mitterer

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eco.architektur

Die Natur ist innen wie außen omnipräsent und spiegelt sich auch in den verwendeten Materialien wider.

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SO MUTIG BAUT DER SÜDEN Südtirols Architektur positioniert sich immer mehr zwischen Tradition und Avantgarde. Es ist eine Mischung aus alpiner Rauheit, mediterraner Leichtigkeit und moderner Eleganz, die das dortige zeitgenössische Bauen prägt. Heraus kommt eine alpine Architektur ohne Trachtenjäckchen und trotzdem mit viel Bezug zur ländlichen Umgebung. Dies gilt für (private) Wohnhäuser wie für öffentliche Gebäude und Hotels. Besonders gelungen finden wir das Viersternehaus Milla Montis in Meransen, das im vergangenen Oktober eröffnet wurde. Die Intention: Ursprüngliches neu zu interpretieren. Und das ist vollumfänglich gelungen. Die Natur ist innen wie außen omnipräsent und spiegelt sich auch in den verwendeten Materialien wider. Das Haus wurde fast ausschließlich mit Naturstoffen wie Holz und Stein gebaut. Das Mailänder Studio Peter Pichler Architecture hat die Hotelstruktur dabei in vier verschobene Teile zerlegt, um den großen Maßstab der gesamten Struktur aufzulösen. Die Hülle aus dunkel lackiertem Lärchenholz hat sich den traditionellen Holzstadel als Vorbild genommen, die geschwungene Form der Fassade des Exoskelettes ist von einer Mistgabel inspiriert, wie sie von örtlichen Bauern verwendet wird. Im Interieur wird dem stylischen Schwarz eine helle Esche entgegengesetzt, teilweise kombiniert mit grünen Lodentextilien. Gewohnt wird in einem der 30 Zimmer und (Spa-)Suiten, im „Monits Spa“ wird entspannt. In der Küche steht Gastgeber Roland Oberhofer persönlich. www.hotel-milla-montis.com

ALPIN-URBAN

Innsbruck bezeichnet sich ja selbst gerne als alpin-urbane Stadt, in der Hans-Untermüller-Straße wohnt man künftig auch so. Dort entsteht aktuell das Projekt „Kranewitt“ der PRISMA Tirol nach Plänen der rt-Architekten. Bis voraussichtlich Herbst 2022 werden hier insgesamt acht Mietobjekte mit einer Wohnfläche zwischen 50 und 75 Quadratmetern und gleichzeitigem Blick auf die Stadt und die Natur fertig. „Wir freuen uns, dass wir – neben der kürzlich fertiggestellten Quartiersentwicklung in der Zollerstraße und dem kurz vor Fertigstellung stehenden Stadthaus in der Anton-Melzer-Straße – hier ein weiteres Angebot an qualitätsvollen Mietwohnungen für Innsbruck schaffen“, sagt Harald Gohm, Geschäftsführer PRISMA Tirol.


© CHRISTIAN FLATSCHER

IMMOBILIEN JENEWEIN

ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN Die Coronapandemie stellt uns alle vor Herausforderungen. Immer mehr Menschen stellt sich dabei die Frage, ob sie ihre aktuelle Wohnsituation halten können.

„ES IS T DIE FREUDE AN DER BEGEGNUNG MIT VIELEN WUNDERBAREN MENSCHEN, DIE UNS VERTR AUEN. DAFÜR BEGLEITEN WIR UNSERE KUNDEN AUCH DURCH D I E S E S C H L I M M E N Z E I T E N .“ GESCHÄFTSFÜHRER PETER JENEWEIN

Bürogebäude der Alpinschule Innsbruck in Natters

H O L Z V I E L F A LT

Nachdem die Bildungswoche der Österreichischen Holzbau- und Zimmermeister in Alpbach heuer nicht stattfinden konnte, organisierte proHolz Tirol als Art Ersatzveranstaltung einen Onlinevortrag, im Zuge dessen Architekt Patrick Lüth vom Snøhetta Studio in Innsbruck einen Streifzug durch internationale Holzbauprojekte unternahm. Der nachhaltige, baubiologisch wertvolle Werkstoff Holz spielt auch bei vielen Projekten von Snøhetta eine große Rolle und wird von der kleinen Hütte in den Weiten Norwegens bis zum Hochhaus in großen Städten als Baumaterial eingesetzt. Die bunte, internationale Reise quer durch die unterschiedlichsten Referenzprojekte zeigte deutlich, dass Holz für viele Bauaufgaben der ideale Baustoff sein kann. Sogar das kristallaffine Unternehmen Swarovski ließ sich bei der Entstehung seines Spielturms in den Wattener Kristallwelten vom Werkstoff überzeugen. Generell sei es neben den ökologischen Vorteilen des Holzbaues vor allem dessen angenehme Atmosphäre, die Bauherren immer wieder überzeugt, meint Patrick Lüth. Auch die Angst vor höheren Kosten oder Problemen in der Bauphysik seien im Sinne einer ehrlichen Energiebetrachtung über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes völlig unberechtigt.

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ufgrund der gegenwärtigen schwierigen wirtschaftlichen Situation bezüglich der Coronapandemie sind immer mehr Eigentümer von Immobilien wegen Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Geschäftsentfall besorgt und stellen sich Fragen wie: • Wie lange kann ich meine Immobilie noch halten? • Was mache ich, wenn ich meine monatlichen ImmobilienKreditraten nicht mehr bezahlen kann? • Wie lange hält meine Bank noch still?

Als staatlich geprüfter Immobilien- und Vermögenstreuhänder sowie Sachverständiger bietet Peter Jenewein, Geschäftsführer von Immobilienmanagement Jenewein, einen individuellen Service, um den Immobilieneigentümern ihre Ängste zu nehmen und diese Fragen zu beantworten. „Ich begutachte Ihre Situation, bewerte Ihre Immobilie, führe Gespräche mit den Banken und bin dabei behilflich, die richtige Entscheidung zu treffen“, so Jenewein. PR

IMMOBILIENMANAGEMENT JENEWEIN GMBH Eduard-Bodem-Gasse 8, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/26 82 82 office@immobilien-jenewein.at

www.immobilien-jenewein.at

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eco.architektur

UNBEEINDRUCKTER IMMOBILIENMARKT

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Die Coronakrise wirkt in viele Bereiche des Lebens und Wirtschaftens. Völlig unbeeindruckt vom Pandemiejahr 2020 indes zeigt sich der heimische Immobilienmarkt, wie eine Studie von Raiffeisen Research zeigt. Menschen, die von der aktuellen Situation finanziell nicht wirklich betroffen waren bzw. sind, investieren ihr Geld vermehrt in die Verschönerung des Wohnraums – neues Mobiliar, Gartengestaltung, Umbauten. Gleichzeitig gab und gibt es eine hohe Nachfrage nach Anlegerwohnungen. Der Trend geht dabei hin zu kleineren Einheiten in guter Lage, da hier höhere Renditen zu erwarten sind. So genanntes Betongold wird immer noch als gute Anlage betrachtet, auch in Ermangelung an Alternativen am Kapitalmarkt. Allein die Raiffeisen-Bankengruppe Tirol finanzierte rund 3,5 Milliarden Euro an Investitionen in Wohnraum und Sanierung, davon wurde rund ein Drittel in Form von Fixzinskrediten abgeschlossen. Wenig überraschend: Laut Studie träumen die meisten Befragten von einem Eigenheim in der Natur. Homeoffice und -schooling steigerten insgesamt den Wunsch nach mehr Platz, was zu einem Anstieg der Nachfrage nach größeren Immobilien mit Freiflächen führte. Wie viele tatsächliche Transaktionen daraus resultierten, ist indes nicht bekannt.

SOZIAL NACHHALTIG Die Hypo Tirol Bank hat Anfang März ihren ersten Social-Covered-Bond am Kapitalmarkt platziert. Generell sammelt das ausgebende Institut mit derartigen Anleihen Kapital, das folglich in nachhaltige Projekte investiert wird. Ziel ist es hierbei, diejenigen Teilnehmer am Kapitalmarkt anzusprechen, die einen besonderen Fokus auf soziale Aspekte in ihren Investitionsentscheidungen legen. Die Hypo Tirol Bank unterstützt mit ihrer Anleihe den heimischen sozialen Wohnbau. Insgesamt wurden Anleihen im Wert von 500 Millionen Euro ausgegeben, die zur Gänze für gemeinnützigen Wohnbau zur Verfügung gestellt werden. Die Emission war dreifach überzeichnet, was zeigt, wie wichtig das Thema des leistbaren Wohnens wahrgenommen wird.

„Verwechseln Sie bitte nicht das Einfache mit dem Simplen.“ L U D W I G MIE S VA N D E R R O HE

MEHR HOLZ FÜR INNSBRUCK

Speziell in den vergangenen 20 Jahren sind die Anforderungen an das Bildungssystem laufend gestiegen. Diese neuen Herausforderungen brauchen die passenden Räume. Bildungsbauten dürfen keine Belehrungs- und Aufbewahrungsorte mehr sein. Unter dem Motto „Leben Lernen Raum“ laden die österreichweit stattfindenden Architekturtage 2021/22 erstmals in erweiterter Form dazu ein, Bildungsbauten und Lernorte neu zu denken. Alle beteiligten Architekturhäuser und viele weitere Architekturtage-Partner widmen sich ab dem Auftakt im Juni 2021 bis zum Finale im Juni 2022 mit digitalen und analogen Projekten der Frage, wie Architektur dazu beitragen kann, Lernen und Lehren im Raum zu unterstützen. Der Eröffnungstag am 11. Juni 2021 wird mit dem neuen Onlineformat „Architekturtage-TV“ die Breite der unterschiedlichen Zugänge in ganz Österreich sichtbar machen, danach wird über einen Zeitraum von etwa zwölf Monaten die Auseinandersetzung mit dem Thema fortgesetzt. Infos und Programm unter www.architekturtage.at.


© WATZEK PHOTOGRAFIE FÜR DACH+FACH HOLZBAU GMBH

DACH+FACH

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DAS JAGDHAUS Ein besonderer Holzbau für eine außergewöhnliche Aufgabe. T E X T : E L I S A B E T H P L AT T N E R

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interessanterweise über eine Brücke betreten wird. Dies liegt am Schauplatz der Errichtung, der an einer nordseitigen Hanglage angelegt ist und somit einen großartigen Ausblick auf die umliegende Bergwelt ermöglicht. Die Fassade des minimalistisch gehaltenen Baus besteht aus einer sägerauen, vertikalen Fichtenschalung mit einer hochwertigen Oberflächenbehandlung. Als Eyecatcher der Westseite dient die großzügig angelegte Terrasse, die mit einem Glasdach vor Wind und Wetter geschützt wird. Nicht nur in der äußerlichen Erscheinung, auch im Inneren regiert der Baustoff

.. .G Ei LÜ n C ei ge KL g d I w ene ieg CH ö e E Le rtli 4 Wnes Z be ch ä Z EI ) n u T H nsQ da de ha ! ol s u ba z h ual ist (sp se, re at itä do rich H V e t. c h o e in Zu lz h rga e u k a n n ze un t a ge vo ig ft! be nh rst D en M r n ei el a o t lzu ch+ die it F ch – k F P re m H un ac rof ud e ol ft h is e hr H zb sw m vo o au e o n lz T ise de -m ec n r n ei hn de e, st ik er . -l ic h .

er Bauherr kann mehr als zu Recht als leidenschaftlicher Jäger bezeichnet werden. Seine umfangreiche Trophäensammlung ist mit der Zeit immer weiter gewachsen und brauchte letztendlich einen Ort, an dem sie entsprechend aufbewahrt als auch zur Präsentation gelangen konnte. So entstand das außergewöhnliche Jagdhaus – entworfen vom Innsbrucker Architekturbüro Ohnmacht Flamm und professionell und hochwertig ausgeführt von den Experten von Dach+Fach aus Polling. Das Jagdhaus ist ein dreigeschossiger Holzbau in Niedrigstenergiebauweise, der

Holz. Die Innenverkleidungen sind überwiegend mit einer Altholzschalung ausgeführt, was ein warm-rustikales Ambiente bewirkt. Für die Böden und die Treppenbeläge wurde ein hochwertiges Massivholzparkett in Eiche verarbeitet. Durch den Zugang über die Brücke gelangt man zuerst in das mittlere der drei Geschosse, das gleich das Herzstück beimatet: eine Galerie, die sich über zwei Ebenen zieht, was die optimale Präsentation der Trophäensammlung gewährleistet. In der untersten Ebene befindet sich zudem ein Loungebereich samt Holzofen. www.dachundfach.at PR


PROHOLZ TIROL

DESIGN UND HANDWERK IN VOLLENDUNG Bereits zum dritten Mal lobte proHolz Tirol gemeinsam mit der Landesinnung der Tischler und des Holzgestaltenden Gewerbes die „Auszeichnung für Gestaltung & Tischlerhandwerk“ aus. Coronabedingt konnte die Bekanntgabe der Ergebnisse dieses Mal nicht im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung stattfinden. Die Prämierung erfolgte Ende März als Sondersendung auf Tirol TV. T E X T : C AT E R I N A M O L Z E R - S A U P E R

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D I E 110 E I N G E R E I C H T E N P R O J E K T E S T E L LT E N F Ü R D I E J U R Y E R N E U T EINE HER AUSFORDERUNG DAR. FÜNF AUSZEICHNUNGEN, FÜNF ANERKENNUNGEN UND ZWÖLF NOMINIERUNGEN SIND DAS E R G E B N I S E I N E R I N T E N S I V E N J U R YA R B E I T. nungsmeister der Tischler Klaus Buchauer. „In den nächsten Wochen werden die mit Nominierungen, Anerkennungen und Auszeichnungen bedachten Projekte in einer Wanderausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht“, freut sich proHolz-Tirol-Geschäftsführer Rüdiger Lex.

Einen Gesamtüberblick über die Ergebnisse des Wettbewerbs „Auszeichnung für Gestaltung & Tischlerhandwerk Tirol 2021“ finden Sie unter www.proholz-tirol. at oder in einer eigenen Broschüre, die bei proHolz Tirol kostenlos bezogen werden kann. PR

© LAAC ZT.OG, INNSBRUCK ARCH. DI FRANK LUDIN

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nsgesamt wurden zur „Auszeichnung für Gestaltung & Tischlerhandwerk“ 110 Projekte eigereicht. Aus den von der Jury herausgearbeiteten Nominierungen, die sich allesamt durch ein sehr hohes Niveau auszeichneten, wurden von der vierköpfigen Fachjury in der Folge Anerkennungen ausgewählt, aus denen wiederum die Auswahl der Auszeichnungen in fünf Kategorien erfolgte. Bei den prämierten Projekten durfte sich jeweils das gesamte Team freuen – vom Auftraggeber über den Planer bis hin zum ausführenden Unternehmen. Teilnahmeberechtigt waren Tischlereien, DesignerInnen, ArchitektInnen, PlanerInnen, BauherrInnen und AuftraggeberInnen. Unter den eingereichten Projekten finden sich unter anderem Inneneinrichtungen für Privathäuser, Gastronomie und Hotellerie, für Gewerbebetriebe, Büro- und Veranstaltungsräume sowie Designobjekte. Der Jury gehörten Designprofessor Mag. Dr. Günther Grall von der FH Salzburg, Dr. Christine Müller, Chefredakteurin der Fachzeitschrift Architektur & Bau Forum, BIM-Stellvertreter KommR Ing. Peter Pauschenwein, M.Sc., von der Bundesinnung der Tischler und Holzgestalter und Prof. DI Monika Smetana von der HTL Mödling Innenarchitektur an. Es ist gemeinsames Ziel von proHolz Tirol sowie der Landesinnung der Tischler und des Holzgestaltenden Gewerbes die „Auszeichnung für Gestaltung und Tischlerhandwerk“ weiter zu etablieren und nach Möglichkeit ebenso wie den Holzbaupreis künftig im vierjährigen Abstand durchzuführen: „Somit ergibt sich alle zwei Jahre landesweit eine beeindruckende Darstellung des heimischen Handwerks in Verbindung mit hervorragender Planung und ausgezeichnetem Design“, betonen proHolz-Vorsitzender Manfred Saurer und In-

Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, LIM Klaus Buchauer, Landesinnung der Tischler und Holzgestalter Tirol, proHolz Tirol-Vorstandsvorsitzender Manfred Saurer, Martin Wegscheider, Geschäftsführer der Spechtenhauser Holz- und Glasbau GmbH, Arch. DI Frank Ludin, LAAC ZT.OG und proHolz Tirol-Geschäftsführer DI Rüdiger Lex bei der Urkundenübergabe in der Stadtbibliothek Innsbruck.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG


ABERJUNG OBJECT A U S G E Z E I C H N E T I N D E R K AT E G O R I E DESIGNOBJEKT/SERIE

© ABERJUNG

PROHOLZ TIROL

PLANUNG: Aberjung GmbH AUSFÜHRUNG: Tischlerei Lanser GmbH

BEURTEILUNG DER JURY: Die fast sakral anmutenden, filigran wirkenden Solitärmöbel sind handwerklich perfekt ausgeführt und umgesetzt. Durchwegs wurden dabei traditionelle Möbeltypen herangezogen und neu interpretiert. © HOLZMANUFAKTUR AUER

S TA D T B I B L I O T H E K I N N S B R U C K A U S G E Z E I C H N E T I N D E R K AT E G O R I E O B J E K T

PLANUNG: LAAC ZT GmbH AUSFÜHRUNG: Spechtenhauser Holz- und Glasbau GmbH

© LAAC

BEURTEILUNG DER JURY: Das mit seinen Ausmaßen von 5 x 9

R E S TAU R A N T „ L E C O L L E C T I O N N E U R “

Metern wirklich riesige Möbel, noch dazu mit ständig wechselnden Radien, ist perfekt gearbeitet. Es entstand ein Element, welches den Raum zoniert und eine klare Struktur schafft.

A U S G E Z E I C H N E T I N D E R K AT E G O R I E E X P O R T

69 PROJEKTSTANDTORT: Paris PLANUNG: Edouard Cohen & Alexandre Danan AUSFÜHRUNG: Holzmanufaktur & Vitrinenbau Auer GmbH

BEURTEILUNG DER JURY: Die prominent eingesetzte, skulpturhaft anmutende Decken- und Wandgestaltung dominiert den Raum. Unterstützt durch integrierte Leuchtkörper, wird die organische Struktur und deren eigenständiger Charakter verstärkt.

GIGGIJOCHBAHN SÖLDEN © CHRIS HASIBEDER

A U S G E Z E I C H N E T I N D E R K AT E G O R I E

PLANUNG: Kitzmüller Architektur ZT GmbH AUSFÜHRUNG: Tischlerei Decker GmbH

BEURTEILUNG DER JURY: Die großzügig angelegte Wohnung hat eine im Vergleich zur Ausdehnung der Räume niedrige Raumhöhe. Mit gestalterischen Interventionen gelang es jedoch, diese geschickt durch ein ausgeklügeltes Lichtkonzept zu kaschieren.

PLANUNG: Obermoser Arch OmoZT GmbH AUSFÜHRUNG: Spechtenhauser Holz- und Glasbau GmbH

© STEPHANIE LOHMANN

WOHNUNG IN KITZBÜHEL A U S G E Z E I C H N E T I N D E R K AT E G O R I E P R I VAT

BAUTISCHLERARBEITEN

BEURTEILUNG DER JURY: In dem massiven, als Freiform konzipierten Baukörper der Talstation fügen sich die filigran wirkenden, innen wie außen flächenbündig in die Gebäudehülle eingesetzten Holzfenster perfekt ein.


© STEPHANIE LOHMANN

© MARC LINS

SPECHTENHAUSER

Zu dritten Mal lobte proHolz Tirol gemeinsam mit der Landesinnung der Tischler und des Holzgestaltenden Gewerbes die „Auszeichnung für Gestaltung & Tischlerhandwerk“ aus. Insgesamt wurden Auszeichnungen in fünf Kategorien vergeben, in zwei Siegerprojekte war die Spechtenhauser Holz- und Glasbau GmbH einbezogen. Links: Stadtbibliothek Innsbruck, ausgezeichnet in der Kategorie „Objekt“. Spechtenhauser war als Möbeltischler mit dabei sowie für die gebogene Trennverglasung verantwortlich. // Rechts: Giggijochbahn, Sölden, ausgezeichnet in der Kategorie „Bautischlerarbeiten“. Spechtenhauser war in den Bereichen Fensterbau/Bautischlerei an Bord. Auch hier wurde die Verglasung in der Konstruktion gebogen ausgeführt.

KONSEQUENT WEITER GEHEN Seit vielen Jahrzehnten ist Spechtenhauser ein verlässlicher und vielseitiger Partner für Planer, Architekten, Gewerbe- und Privatkunden. Dass das Unternehmen in all den Jahren nie stehengeblieben, sondern seinen Weg innovativ nach vorne gegangen ist, zeigen unter anderem die eingereichten Projekte zur heurigen „Auszeichnung für Gestaltung & Tischlerhandwerk“.

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im Unternehmen – aus der Region für die Region. Dass jeder Bereich für sich außergewöhnlich ist, zeigt die „Auszeichnung für Gestaltung & Tischlerhandwerk 2021“. Dabei wurden in fünf Kategorien je eine Auszeichnung sowie Anerkennungen und Nominierungen unter den 110 Einreichungen vergeben. Spechtenhauser konnte gleich mit vier Projekten punkten, in zwei der fünf Kategorien sogar den 1. Platz, die Auszeichnung, ergattern: für die Stadtbibliothek Innsbruck und die Giggijochbahn Sölden. Darin waren

die drei Abteilungen Fenster, Möbel und Glas involviert. Bei Spechtenhauser bewahrt man den Blick fürs Detail, ohne dabei das große Ganze aus den Augen zu verlieren. PR

SPECHTENHAUSER

Holz- & Glasbau / Fensterstudio: Scheuchtenstuelgasse 4 Möbelstudio: Fürstenweg 82 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/2202 info@spechtenhauser.com

www.spechtenhauser.com

© SPECHTENHAUSER

© DAVID SCHREYER

as Traditionsunternehmen Spechtenhauser überzeugt in allen Belangen: ob Fenster-, Möbel-, Glasbau oder Möbelstudio. Und gerne zusammen als geballte Kompetenz. Gearbeitet wird an privaten Aufträgen und öffentlichen Bauten, an Einzelstücken und Großprojekten mit derselben Leidenschaft. Seit Beginn ist Spechtenhauser in Innsbruck ansässig, die hauseigene Produktion befindet sich nach wie vor in der Höttinger Au. Mittlerweile arbeiten rund 100 großteils langjährige Mitarbeiter

Links: 1+1+1=1 Schulen Kettenbrücke, Anerkennung in der Kategorie „Objekt“. Spechtenhauser war eine der drei ausführenden Tischlereien und als solche für die Wand- und Deckenverkleidung im Veranstaltungssaal verantwortlich. // Rechts: Präsentationsmöbel für Messen und Veranstaltungen, nominiert in der Kategorie „Designobjekt/Serie“


www.diewildenkaiser.com

k Innsbruc 2 0512 2 20

Hochwertige Fenster, maßgefertigte Möbel und innovative Lösungen aus Glas – sorgfältig produziert in Innsbruck. Nur echt mit Specht. www.spechtenhauser.com


eco.life TRENDS DER AUSGABE

EIN STÜCK VOM GLÜCK. GESCHICHTEN ERZÄHLER

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Pandora kennt man vorrangig ob seiner erweiterbaren Armbänder, an die man für jede wertvolle Erinnerung einen so genannten „Charm“ hängen kann. Mit dem neuen „Geliebtes-ZuhauseAnhänger“ trägt man sein Daheim nun immer mit. 35 Euro. Pandora erhältlich bei Juwelier Hampl am Eingang der Innsbrucker Altstadt.

„Das Wichtigste ist, dein Leben zu genießen, glücklich zu sein. Das ist alles, was zählt“, sprach einstmals die zauberhafte Audrey Hepburn. Und gerade wenn es außenrum chaotisch ist, sollte man sich selbst ganz ungeniert Gutes tun! Unsere Tipps zur Selbstverwöhnung.

VERNETZT

Allen technikaffinen Uhrenliebhabern empfehlen wir die T-Touch Connect Star von Tissot. Die lässt sich mit dem Smartphone verbinden, funktioniert mittels eigens entwickeltem Betriebssystem und lädt sich großteils mit Hilfe von Photovoltaikzellen am Display durch Solarenergie auf. 47-mm-Titangehäuse mit PVD-Beschichtung, 975 Euro. Gesehen bei Juwelier Hampl in Innsbruck.

TOLLE KNOLLE

In seinem Suwine Gourmet Play Store in Landeck versammelt Suwi Zlatic die wunderbarsten Delikatessen in ebenso wunderbarem Ambiente. Wir mögen vor allem die verschiedenen Produkte von „Genius Tartufi“. Die Trüffel sind frisch und zu einem wirklich hervorragenden PreisLeistungs-Verhältnis erhältlich oder geschnitten eingelegt in Olivenöl (ab 31 Euro) und in allerhand anderen Varianten. Wer in näherer Zukunft nicht nach Landeck kommt: Unter www.suwine.at gibt’s einen Onlineshop.

FLÜSSIGES SONNENLICHT KLEINER GLÜCKLICHMACHER

Mit „Be more tree“ hat Alison Davies einen wunderbaren kleinen Ratgeber für mehr Lebensfreude kreiert, der uns hilft, unseren inneren Wald zu finden – mit vielen Lebensweisheiten und Baumkunde. Lylean Lee liefert charmante Illus dazu. We love! Erschienen im Gerstenberg Verlag, 144 Seiten, EUR 12,40

Einen guten Tag lässt man am besten mit einem gepflegten Gläschen ausklingen. Die Brüder Florian und Johannes Kuenz aus Osttirol wurden mit ihrem „Rauchkofel Single Malt Whisky“ kürzlich bei den „World Whiskies Awards“ in London in der „Category Winner“ ausgezeichnet. 500 ml um 85 Euro unter www.kuenz-schnaps.at


eco.life

SCHUH - BIDU

Schuhe kann man definitiv nie genug haben. Die superweichen Sneakers von Fiorentini+Baker sind unsere neuen SummerFavourites. Um 275 Euro in Angelika Nindl’s Schuhwerk in der Innsbrucker Altstadt.

„Wenn du glücklich sein willst, sei es!“ LEO TOLSTOI

FÜR HAUT UND HAAR

Ligne St. Barth steht für hochwertige und wohltuende Pflegeprodukte für Gesicht, Körper und Haare. Für den Sommer zählt das Aloe-Vera-Gel mit zweierlei Minze zu unserem liebsten Begleiter (125 ml, 31 Euro), abgestorbene Hautschüppchen rubbeln wir mit der Peeling-Duschcreme ab (125 ml, 36,50 Euro) und verwöhnen den Körper dann mit dem straffenden EfeuKörperpflegeöl (125 ml, 33 Euro). Ligne St. Barth ab sofort neu im Kosmetikinstitut Aurora in der Innsbrucker Müllerstraße.

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SCHMUCKES STÜCK

Schöner Schmuck sorgt immer für gute Laune – besonders, wenn man ihn geschenkt bekommt. Uns gefallen die zeitlosen Klassiker aus der Serie „Nudo“ von Pomellato sehr, in diesem Fall aus Roségold mit Prasiolith. Um 2.300 Euro gesehen bei Juwelier Witzmann in Innsbruck beim Goldenen Dachl.

REISELUST

ZEITLOS

Wir können die Zeit zwar nicht anhalten, aber sie zumindest formschön messen. Rolex hat seine Tiefseeuhr Submariner nun etwas vergrößert und sie in ein 41-mmEdelstahlgehäuse gepackt. Verbaut wurde das im letzten Jahr eingeführte Kaliber 3230, ein vollständig von Rolex entwickeltes und hergestelltes Uhr- und technisches Meisterwerk. 7.650 Euro, erhältlich bei Juwelier Leitner in Innsbruck.

Wir hoffen, dass wir ganz bald wieder dürfen und schon sind wir am Weg. Das wichtigste Zeugs packen wir dann am liebsten in die leichte Handgepäckstasche „Crossover“ von Thule mit ganz vielen Verstaumöglichkeiten und praktischen Features. Verschiedene Farben um 199,95 Euro im Onlinestore von www.aqipa.com.


RAIFFEISEN IMMOBILIEN

WO VERBINDLICHKEIT ZÄHLT Schöne Versprechungen zu machen, ist eine Sache; sie einzuhalten, eine andere. Mit der individuell vereinbarten Leistungsgarantie geht die Raiffeisen Immobilien Tirol einen Schritt weiter in Richtung Verbindlichkeit gegenüber den Kunden und stellt den Menschen mit seiner Immobilie in den Mittelpunkt. T E X T : D O R I S H E LW E G

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Sigrid Kober und Gerhard Cramer, Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Tirol GmbH

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mmobilienangelegenheiten sind Vertrauenssache. Und es geht in der Regel auch nicht gerade um wenig Geld für die Betroffenen. Die Beweggründe eines Immobilienverkaufes bzw. -kaufes können mannigfaltig sein. „Das reicht von erfreulichen Familiengründungen über Scheidungen bis

hin zu Todesfällen. Da können schon auch ergreifende Schicksale dahinterstehen“, erklären Sigrid Kober und Gerhard Cramer, beide Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Tirol GmbH. „Aus diesem Grund ist es uns ein großes Anliegen, die Menschen auf diesem Weg zu begleiten und ihnen so-

wohl im An- oder Verkauf, der Bewertung wie auch in der Finanzierung der Immobilie alles aus einer Hand bieten zu können. Als 100-Prozent-Tochter der Raiffeisen Landesbank haben wir den einzigartigen Vorteil, auf kürzestem Wege auch sämtliche Finanzdienstleistungen im Hause verfügbar ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG


RAIFFEISEN IMMOBILIEN

„GER ADE IN DER KRISE IS T DIE NACHFR AGE NACH IMMOBILIEN UND WOHNEN AM L AND SEHR HOCH. JEDER WÜNSCHT SICH EIN EIGENHEIM. FINANZIERUNGEN SIND DERZEIT SO GÜNSTIG WIE NOCH NIE UND DIE FINANZIERUNGSMÖGLICHKEITEN SEHR F L E X I B E L U N D K L A R K A L K U L I E R B A R .“ GERHARD CRAMER

zu haben.“ So kommt es nicht selten vor, dass Eltern nach dem Auszug der Kinder das Eigenheim zu groß geworden ist, die Erhaltung zu mühselig. „Je nach den Bedürfnissen der Kunden gibt es auch in diesem Fall eine Vielzahl an Möglichkeiten, bei denen wir begleitend zur Seite stehen, zum Beispiel den Verkauf der größeren Immobilie und den Kauf einer kleineren. Oder den Verkauf des Objektes mit Wohnrecht – mit der Sicherheit, bis ans Lebensende in der verkauften Liegenschaft wohnen bleiben zu dürfen. Die Beratung kann aber auch in die Richtung gehen, dass die beste Lösung der altersgerechte Umbau der bestehenden Wohnung ist“, so die Experten.

DIE RICHTIGE BEWERTUNG

Besonderes Augenmerk wird bei Raiffeisen Immobilien Tirol auf die Bewertung der Immobilien gelegt. „Gerade jetzt in der Krise ist die Nachfrage nach Immobilien und Wohnen am Land sehr hoch. Jeder wünscht sich ein Eigenheim. Finanzierungen sind derzeit so günstig wie noch nie und die Finanzierungsmöglichkeiten sehr flexibel und klar kalkulierbar“, weiß Gerhard Cramer aus seiner 30-jährigen Erfahrung als Finanzierungsund Immobilienexperte. „Für den Verkaufserfolg spielt die richtige und professionelle Marktwerteinschätzung eine entscheidende Rolle“, bestätigt Sigrid Kober. Die Immobi-

lienbewertung ist eines der Spezialgebiete der Immobilientreuhänderin. Seit über drei Jahren bringt sie ihre Erfahrungen aus dem Bankengeschäft als auch aus der Bauträgerbranche in ihren Tätigkeitsbereich bei Raiffeisen Immobilien Tirol ein, seit einem Jahr ist sie in der Geschäftsleitung aktiv. Die Beratung geht aber noch viel weiter: Auch Tipps zur richtigen Aufbereitung des Objektes bis hin zu Renovierungen leisten einen wertvollen Beitrag zum erfolgreichen Verkauf einer Immobilie.

DIE LEISTUNGSGARANTIE

Die sogenannte Leistungsgarantie ist bei Raiffeisen Immobilien Tirol nicht nur eine leere Worthülse, sondern ein tatsächliches Blatt Papier – genauer gesagt ein dreiteiliger Folder, auf dem sämtliche relevanten Vereinbarungen vermerkt sind. Frei nach dem Motto „Schauen Sie uns ganz genau auf die Finger“ werden hier Versprechen als Leistungspflichten für Raiffeisen Immobilien schriftlich festgehalten und für den Kunden anschaulich definiert. Insgesamt neun Rubriken mit über 50 Punkten umfasst die Leistungsgarantie, angefangen von der ersten Beratung über Energieausweise, Exposé-Erstellung, Marketing, Interessentenmanagement und Besichtigungsorganisation bis hin zu Kaufabschluss, Kaufvertragsvorbereitung und After-Sales-Service.

„FÜR DEN VERK AUFSERFOLG S P I E LT D I E R I C H T I G E U N D P R O F E S S I O N E L L E M A R K T W E R TE I N S C H ÄT Z U N G E I N E E N T S C H E I D E N D E R O L L E .“ SIGRID KOBER

DIE EHRLICHKEIT Kundenzufriedenheit wird demnach bei Raiffeisen Immobilien großgeschrieben. Dazu zählt laut Kober vor allem Ehrlichkeit. „Wir wollen nichts schönreden, was nicht schön ist. Wir wollen auch keine falschen Hoffnungen wecken. Wir möchten unsere Kunden ehrlich und verbindlich begleiten. Dazu zählt in unserem Fall auch eine Finanzierungsberatung bzw. -möglichkeit im Haus. Wie es so schön heißt: Wir können unseren Kunden alles aus einer Hand bieten“, freuen sich Sigrid Kober und Gerhard Cramer, die die Prinzipien und Werte der Raiffeisen-Gruppe nicht nur groß versprechen, sondern auch tagtäglich leben. PR

RAIFFEISEN IMMOBILIEN Unter dem Dach der Marke „Raiffeisen Immobilien“ arbeiten die Immobilienmakler- und Immobilientreuhandgesellschaften der österreichischen Raiffeisenlandesbanken zusammen. Die Mitarbeiter von Raiffeisen Immobilien Tirol kennen den heimischen Markt wie ihre eigene Westentasche, sind aber auch in ganz Österreich bestens vernetzt. Immerhin ist die Raiffeisen Immobilien mit einem Honorarumsatz von 34,5 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020 der erfolgreichste Maklerverbund Österreichs und in allen relevanten Sektoren des heimischen Immobilienmarktes erfolgreich tätig – seien es Gewerbeimmobilien, Wohnen, Grundstücke oder Investmentobjekte. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung wertvollen und leistbaren Wohnens – mit der Sicherheit einer großen Marke.

www.raiffeisen-immobilien.at

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eco.life

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LAUT, ABER LEISE Warum man sich in einem Raum wohlfühlt, hat die unterschiedlichsten Gründe. Es ist das Zusammenspiel aus Optik, Haptik und Gerüchen. Und der Geräusche. Wie die Lichtplanung gehört auch die Raumakustik zu einer weit unterschätzten Spezies. © IN THE HEADROOM

TEXT: MARINA BERNARDI


eco.life

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R E L A X WAV E

Der Schallabsorber Relax Wave von Nina Mair für Ydol sieht aus wie eine Stoffbahn, die in lockeren regelmäßigen Wellen steht. Die Oberfläche des Schallabsorbers ist mit feinstem Merinowollstoff überzogen. Unter dem Akustikstoff befindet sich ein mehrschichtiger Absorber, der 100 Prozent der auftreffenden Schallwellen, im Frequenzbereich der menschlichen Stimme, absorbiert. Somit kann die Klangqualität eines Raumes perfektioniert werden. Der Absorber besteht aus nur zwei Materialien, dem nachwachsenden Rohstoff Wolle und rezykliertem Aluminium. Es kommen keine Klebstoffe zum Einsatz, sodass alle Materialien nach Verwendung sortenrein voneinander getrennt werden können. Der feine Wollüberzug des Absorbers hat eine wichtige zusätzliche Funktion. Wolle ist schwer entflammbar und speichert Luftfeuchtigkeit, die bei zu trockener Raumluft wieder abgegeben wird – dadurch leistet sie einen wertvollen Beitrag zu einem gesunden Raumklima und angenehmen Arbeitsbedingungen.


eco.life

„Der Mensch verbringt die meiste Zeit des Tages in geschlossenen Räumen. Deshalb ist es uns ein Anliegen, mit dem neuen Produkt einen Beitrag zu einem gesunden Innenraum beizutragen. Auf Dauer schlagen akustisch unausgeglichene Räume nämlich durchaus aufs Gemüt.“ DESIGNERIN NINA MAIR

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nerin Nina Mair etwa arbeitet bereits in langjähriger Kooperation mit dem Akustikhersteller Ydol zusammen. Kürzlich hat die Gestalterin einen neuartigen Absorber für schallharte Räume vorgestellt. „Relax Wave“ ist der passende Name für das dreidimensional geformte Element, das einzeln aufgestellt oder vollflächig an die Wand montiert werden kann. Durch ihre wellenförmige Struktur mutet die Fläche unglaublich weich an. Zum Einsatz kommen kann der flexible Wandabsorber in allen Räumen, in denen die Akustik eine bedeutende Rolle spielt – zum Beispiel Büroräumlichkeiten, Restaurants, Veranstaltungsräume oder Hotellobbys. Mit Akustik Wave kann nicht nur die Raumakustik verbessert, sondern ein besonderer gestalterischer Akzent gesetzt werden. Dass Nina Mair viel von gutem Design versteht, hat sie vielfach bewiesen. „Ich finde es reizvoll, der aktuellen klaren und geradlinigen Formensprache der Architektur einen weich anmutenden Akzent entgegenzustellen. Die Wandfläche wird zum weichen, dreidimensionalen Element“, sagt sie über ihren neuesten Entwurf.

REWOLLUTION

WIDER DEM SCHALL

b wir einen Raum „schön“ finden, ist abgesehen von einigen formal-funktionalen Aspekten tatsächlich eine Frage des individuellen Geschmacks. Möbel und Design, auch die Haptik der unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten nehmen wir bewusst wahr, der Wohlfühlfaktor spielt sich jedoch auf anderer Ebene ab, der unbewussten und emotionalen. Deshalb können wir oft nicht sagen, warum wir uns in einem Raum wohl und geborgen fühlen. Oder eben nicht. Es ist das Licht, das unterschwellig verschiedene Stimmungen erzeugt, und es ist die Akustik, die uns einen Raum als (wenig) angenehm empfinden lässt. Ist der Lärmpegel im Inneren hoch, wird es schnell ungemütlich. Bedenkt man, dass man den Großteil des Tages in geschlossenen Räumen verbringt, wird rasch klar, dass die Raumakustik einen großen Teil zum eigenen Wohlbefinden beiträgt. Auf Dauer schlagen akustisch unausgeglichene Räume nämlich durchaus aufs Gemüt.

Der Trend zu glatten Oberflächen und reduzierter Einrichtung ist zwar schön, ist einer guten Raumakustik jedoch nicht wirklich zuträglich, weil sich der Schall quasi ungehindert ausbreiten kann. Die Raumakustik selbst bestimmt sich durch den Schallpegel – also die Lautstärke einer Schallquelle und ihre Nachhallzeit, jene Zeit, die der Schall vom Er- bis zum Abklingen benötigt. Der Schall von Stimmen und Geräuschen wird in einem Raum so lange reflektiert, bis er seine Energie verliert. Je länger diese Nachhallzeit, desto schlechter die Akustik des Raumes. Um genau diese Nachhallzeit zu verringern, braucht es absorbierende Elemente. Und die können sogar selbst zum Designelement werden, wenn man es richtig anstellt. Schwere Vorhänge oder Polstermöbel wie Sofas, Liegen oder Sessel mit großen Kissen sind gute „Schallschlucker“, auch hochflorige Teppiche können der Akustik zuträglich sein. Daneben gibt es spezielle Akustikpaneele, deren einzige Aufgabe es ist, Schall zu absorbieren. Dass diese nicht nur funktional sind, sondern auch schön sein können, zeigen drei heimische Beispiele, die sich dem Thema auf sehr kreative Weise annähern. Die Innsbrucker Desig-

Auf den Werkstoff Wolle setzen auch die Macher von Whisperwool. So nennen sich innovative Akustikplatten aus Tiroler Schafwolle, mit denen aktuell unter anderem die Private-Banking-Räumlichkeiten in der Zentrale der Hypo Tirol Bank ausgekleidet wurden. Whisperwool ist ein Produkt der Tante Lotte Design GmbH aus Innsbruck, die 2014 von Monika Manzl, Gernot Wurm und Innovator Horst Philipp gegründet wurde. Philipp wiederum war ein Teil des Kreativtrios Pudelskern. Der Werkstoff Wolle ist ihm also per se nicht fremd (die Lampe Granny ist für uns heute noch ein Meisterwerk), auch wenn er mit seiner Heumandl-Stimmungsleuchte aus Eichenholz und eingestreuten Blumen auch gerne Ausflüge in andere natürliche Gefilde des schrägen Möbeldesigns gemacht hat. Für Schafwolle in der Architektur sprechen ganz objektive Kriterien. Einerseits bindet sie CO2, reinigt sich selbst und filtert Giftstoffe wie Formaldehyde aus der Luft, ist mottengeschützt, allergiefrei und nimmt Feuchtigkeit auf, ohne zu schimmeln. Auf der anderen Seite steigt auch das subjektive Bedürfnis nach nachhaltigen Werkstoffen. Whisperwool verwertet damit ein agrares Abfallprodukt. In Tirol wird der Rohstoff Schafwolle oft entsorgt, weil er für die Wei-


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ORGANOID AKUSTIK

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Unter der Linie „Organoid Akustik“ kommen Naturoberflächen und effektive Schallabsorption zusammen – als Akustikvlies und -filz, als Absorberpaneel, Bild- oder Schlitzabsorber. Die Vielfalt der Oberflächen ist enorm. Die natürlichen Rohmaterialien werden dafür mit einem ökologischen Bindemittel vermischt und in einem schonenden Pressvorgang zu einer dünnen Schicht gepresst – je nach verwendetem Rohmaterial 0,1 bis 3 mm dick. Diese dünne Schicht wird auf verschiedene Trägermaterialien aufgebracht. Bei der ematic GmbH in Landeck haben die Absorberplatten gleich zwei Funktionen: Akustiklösung und Sichtschutz.

WHISPERWOOL

Die Akustikplatten von Whisperwool sind mit einer Größe von 90 x 90 Zentimetern und einer Dicke von 12 Millimetern optimal zu verarbeiten. Whisperwool lässt sich fugenlos aneinanderfügen, man kann es biegen und knicken, mit Strukturen versehen oder dreidimensional formen. Die Einsatzmöglichkeiten sind dadurch sehr vielfältig. Und: Whisperwool ist zu 100 Prozent recyclingfähig, ganz nach dem Cradle-to-Cradle-Konzept. Die Platten kann man zur Vertäfelung von Decken und Wänden verwenden. Außerdem erhältlich: Akustikbilder aus Schafwolle oder Tapeten aus Schafwollfilz mit ökologischer Klebebeschichtung.

terverarbeitung für die Textilindustrie meist zu grob ist. Für die Akustikplatten eignet er sich hervorragend. Die Whisperwool-Platten schauen relativ simpel aus und sind dennoch ein hochtechnologisches Produkt. Die Schwierigkeit ist, aus einer elastischen, weichen Wollfaser eine steife und dennoch biegbare Platte zu machen. Die Paneele werden an Unterkonstruktionen von Decke oder Wand abgehängt aufgenagelt, wobei die Nagelköpfe unsichtbar in der Wolle verschwinden. Um Frequenzen entsprechend aufzunehmen und die Raumakustik zu verbessern, braucht es einerseits eine gewisse Steifigkeit der Platten, andererseits diesen Hohlraum dahinter, um auch tiefe Frequenzen zu absorbieren.

GESCHICHTENERZÄHLER

Bei Orangoid aus Fließ indes kommen eine Reihe anderer natürlicher Materialien zum Zweck der Plattenherstellung zum Einsatz. Angefangen hat Martin Jehart im Jahr 2010 unter anderem mit verschiedenen Versuchen, freigeformte Objekte auf Basis organischer Fasern wie Hackschnitzeln aus Rinde, Holzresten oder Stroh zu realisieren. Heute verwertet Organoid eine Reihe an Rohstoffen und kombiniert sie mit einem biologisch abbaubaren Bindemittel zu in der Regel flächigen Platten. „Flache Platten aus Holz waren nicht unser Ding. Das macht die Industrie perfekt, kann Produkte hochqualitativ und kostengünstig realisieren“, erzählte uns Jehart, als wir ihn vor ein paar Jahren zum ersten Mal zum Interview trafen. Was die Industrie aber nicht kann, ist, verschiedene natürliche Materialien derart zusammenzufügen, dass die Oberfläche eine ebenso ganz natürliche bleibt und teilweise bis zu 100 Prozent biologisch abbaubar ist. Im Lager von Organoid finden sich deshalb Behälter mit glücklich machender Vanille, Kakao, Kornblumen und Pfefferminzstängeln. Verarbeitet wird so ziemlich alles, was in der Natur vorkommt und vielerorts zum Abfallprodukt degradiert wird: Hölzer und Rinden, Moose und Flechten, Kräuter, Gewürze, Blüten, Blätter, Schalen, Früchte, Tees, Fasern oder Gräser. So erzählt jedes Produkt von Organoid seine ganz eigene Geschichte. „Wir fühlen uns wohl, wenn wir uns in natürlicher Umgebung befinden: beim Spazierengehen zum Beispiel, am Berg, am Strand, überall dort, wo sich Natur intensiv erleben lässt“, sagte Jehart damals. Mit seinen Produkten bringt er die Natur sozusagen zum Menschen.


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AQIPA

© THOMAS STEINLECHNER

DER KLANG VON VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT Braun Audio ist aus seinem jahrelangen Schönheitsschlaf erwacht und in die Welt von Technik und Design zurückgekehrt. Nun hat es große Fußstapfen zu füllen, denn der Bereich Audio war maßgeblich am Erfolg von Braun beteiligt und prägte nachhaltig dessen Markenidentität. T E X T : E L I S A B E T H P L AT T N E R

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Nach 28 Jahren Abstinenz auf dem Audiomarkt zeigt Braun mit der Einführung seiner neuen LE-Lautsprecherserie, dass die Markenphilosophie – Design immer mit modernster Technik, bester Qualität und Funktionalität zu verbinden – noch immer Gültigkeit hat.

V

or genau einhundert Jahren wurde von Max Braun in einer kleinen Ingenieurwerkstatt in Frankfurt am Main eine inzwischen weltbekannte Marke gegründet, die geradezu als Synonym für hochwertiges Produktdesign verwendet werden kann. Damals noch „Werkstatt für Apparatebau“ genannt, wurde nicht viel später der Nachname des Gründers übernommen und beibehalten: Braun. Mit Braun werden heutzutage viele Produktklassiker und eine geradezu makellose Markenidentität verbunden, die sich durch Innovation, funktionales Design sowie Klarheit, Zweckmäßigkeit und Harmonie auszeichnet. In den hundert Jahren seines

Bestehens hat das deutsche Traditionsunternehmen mehr als einmal Designgeschichte geschrieben, räumte internationale Preise ab und konnte dabei seinem Leitspruch „gutes Design für eine bessere Zukunft“ immer treu bleiben.

BRAUN UND AUDIO – DIE KLASSISCHE VERBINDUNG

Die großartige Erfolgsgeschichte des Unternehmens wurde spätestens mit dem ersten von Max Braun selbst entworfenen Radio eingeläutet. Der damit eingehende kommerzielle Erfolg ermutigte zu zahllosen weiteren innovativen Produktdesigns, wobei manche davon inzwischen zu Klassikern avanciert

sind. Bereits auf der deutschen Rundfunkausstellung 1955 waren die Designprinzipien „intuitiv, nützlich und langlebig“ formuliert und in diversen Audioprodukten umgesetzt, die bis in die Gegenwart bekannt sind. Mit dem Einstieg von Dieter Rams als Designchef 1961 erreichte das Niveau des Designs eine neue Stufe und die Marke Braun erlangte Weltbekanntheit. Zu Rams’ zahllosen Schöpfungen gehören etwa die zeitlose LE-Lautsprecher-Serie als auch die legendäre Wandanlage von 1965. Zu diesen Wurzeln kommt Braun Audio nun wieder zurück. Nachdem das Unternehmen einige Jahre nicht mehr in diesem Bereich tätig war, ist es nun mit voller Kraft zurückge-


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Die Braun LE-Lautsprecher sind auffallend, ohne aufdringlich zu wirken und in verschiedenen Varianten erhältlich, auch mit kleinen Standfüßen oder erweiterbar mit fein durchdachten Bodenständern.

kehrt und hat für ordentlich Lärm gesorgt – und das in großartiger Qualität.

DIE LE - SERIE: ZEITLOS MODERN

Mit den Feierlichkeiten um das große Jubiläum hat sich die Marke wieder zurückbesonnen und festgestellt, dass viele der damaligen Designprinzipien auch heute noch Gültigkeit haben. Um dieser Tradition zu huldigen, wurde die großartige LE-Serie von Dieter Rams in einer modernen Neuauflage zurück ins Leben geholt. Neben dieser ist für kurze Zeit eine limitierte Sonderedition des LE03-Lautsprechers erhältlich, die mit einer Gravur an das hundertjährige Bestehen von Braun erinnert. Die gesamte Serie zeichnet sich durch minimalistisches Design aus, das sich kaum vom originalen Aussehen der sechs Jahrzehnte alten Speaker-Serie unterscheidet. Zusammen mit der zeitgemäßen Technik wird daraus eine gewinnsichere Kombination. Mit dem Remake konnte Braun Audio bereits einige Designpreise gewinnen – etwa den „Red Dot Best of the Best 2020“, mit dem die besten Produktdesigns des Jahres prämiert werden. Mit diesem Wiedereinstieg hat Braun Audio mit großer Lässigkeit bewiesen, dass es seinem anspruchsvollen Erbe gewachsen ist und die Tradition von gutem Design weiterträgt.

EINE MODERNE LEGENDE

Auch auf künstlerischem Weg wird die Vergangenheit von Braun ins Hier und Jetzt geholt und dabei entsprechend geehrt. Für eine Zusammenarbeit der Extraklasse holte sich das Braun-Designteam einen großen Namen ins Boot: den Künstler, DJ und Artistic Director bei Louis Vuitton Menswear, Virgil Abloh. Gemeinsam mit dem amerikanischen Designer wurde tief in den Braun-Archiven gewühlt, um die Geschichte der Marke von einer noch persönlicheren, künstlerischen Perspektive zu erforschen. Verbunden mit prägenden Elementen der Kultur- und Musikszene der letzten hundert Jahre wurde von Abloh ein funktionales Kunstwerk kreiert. Ein echter Klassiker aus dem Haus Braun fungierte dabei als direktes Vorbild: die legendäre Wandanlage von 1965. Mit der Neuinterpretation dieses Stücks Designgeschichte gelang eine Hommage an Dieter Rams, die zugleich die elementaren Designprinzipien von Braun unterstreicht und in die zeitgenössische Welt übersetzt.

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT

Der Erfolg von Vergangenheit und Gegenwart gibt dem Ethos von Braun recht, denENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Gemeinsam mit dem Braun-Designteam hat der international bekannte Designer Virgil Abloh eine Neuauflage der Hi-FiWandanlage von Dieter Rams kreiert, sie komplett in Chrom überarbeitet und in ein funktionales Kunstwerk verwandelt. „Functional Art erbringt hierbei den Beweis, dass gutes Design einfach, nützlich und langlebig ist“, so Abloh.

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Als Teil der 100-JahrFeierlichkeiten hat Braun Audio eine limitierte Sonderauflage des LE03-Lautsprechers herausgebracht.

noch muss sich die Marke auch für die Zukunft und deren Anforderungen wappnen. Um die gegenwärtigen und künftigen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren, startete das Unternehmen eine internationale Studie, die das Verhältnis der Generation Z zu Design und dessen Funktionen auswertete. „Mit den Ergebnissen kann Braun auf den Designprinzipien aufbauen und als Marke relevant bleiben, auch für die nächsten hundert Jahre“, fasst Oliver Grabes, Leiter der Braun-Design-Abteilung, den Nutzen der Studie zusammen. Mit der Überzeugung, dass Design auch das zukünftige Leben positiv beeinflussen kann, wird sich Braun nach wie vor an Kriterien wie Qualität, Benutzerfreundlichkeit und Langlebigkeit orientieren, um die Welt der Zukunft direkt mitgestalten zu können. PR

AQIPA Die 1990 in Kundl gegründete Aqipa GmbH ist spezialisiert auf den Vertrieb und die Vermarktung von hochwertigen Produkten und Zubehör im Bereich der Unterhaltungselektronik. Das Unternehmen bietet seinen Kunden erstklassige Services, einschließlich Logistik, Sales und Channel-Marketing. Im Portfolio befinden sich über 50 Premium-Lifestyle-Marken aus der ganzen Welt, seit Herbst 2019 gehört auch Braun Audio dazu. „Wir sind überzeugt, dass die Rückkehr von Braun in den Audiomarkt sehr attraktiv für unsere Handelspartner sein wird und die Möglichkeit bietet, neue Kundensegmente für High-EndAudioprodukte zu begeistern“, so AqipaCEO Christian Trapl.

www.aqipa.com www.braun-audio.com


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RAUS MIT IHNEN!

Irgendwo hinausgeworfen zu werden, ist nicht schön. Eigentlich. Denn warme Frühlingstage und laue Sommernächte draußen zu verbringen, das hat was. Es kommt nicht von ungefähr, dass Kinder ihre perfekte Welt mit grünen Wiesen, blauem Himmel und gelber Sonne malen.

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enn die Temperaturen wieder nach oben klettern, verlagert sich das Leben vermehrt nach draußen. Weil das Glück halt doch unter freiem Himmel wohnt. Und nach den vielen Wochen und Monaten, die wir innerhalb unserer vier Wände verbracht haben, wirkt das Draußen-Sein wie ein Befreiungsschlag. Endlich, ist man verleitet, laut zu rufen. Den Möbeln sieht man es heutzutage ohnehin kaum mehr an, ob sie fürs Wohnzimmer oder die Terrasse gemacht sind – indoor goes outdoor sozusagen. Wer Platz hat, setzt auch im Frei-Raum auf große Sofas und ganze Sitzgruppen, dazu hübsche Beistellmöbel, ein Teppich sorgt für zusätzliches Wohnflair. Die Outdoormöbel von heute sind hochwertig, stabil und mittlerweile auch allwettertauglich, sodass sie selbst im Winter dort stehenbleiben können, wo sie sind. Sogar die Küche DIE AU S S ENF L ÄC HEN bekommt ihren Platz im Freien und läuft dem schnöden Kugelgrill den Rang ab. Gegen SonS IND NIC H T NUR ZUM ER - nenstiche helfen Schattenspender wie MarkiW EI T ER T EN WOHNR AUM, sen, Pergolen und flexible BeschattungssysteS ONDERN BEIN A HE me; Pflanzenkübel, Feuerstellen, Hocker und ZUM Z W EI T WOHNS I T Z hochwertige Accessoires geben Garten und GE WORDEN, W EIL S IE Terrasse ihre eigene Seele. Sogar GartenzäuL E T Z T L IC H DIE S EL BEN ne können zum Stil- und Styleelement werden. Ein Pool sowieso. „Dass der Fantasie in der GarBEDÜRF NIS S E ERF ÜL L EN tengestaltung kaum Grenzen gesetzt sind, ist W IE DA S INNEN. hinlänglich bekannt. Romantiker können sich im grünen Lebensraum ebenso verwirklichen wie Minimalisten. Barocke Opulenz hat dieselbe Berechtigung wie naturbelassenes Bunt. Alles ist erlaubt, solange eine Maxime beachtet wird: Die Ausstattung von Garten, Balkon oder Terrasse verdient dieselbe planerische Aufmerksamkeit wie jene des Innenraums“, schreibt Einrichtungsexperte Martin Wetscher in seinem aktuellen (Garten-)Blog. Und recht hat er. Selbst kleine Grundrisse – und die eigentlich besonders – sollten gut durchdacht sein. Auch, weil der Sommer hierzulande ganz flott wieder vorbei sein kann und die Zeit deshalb kostbar ist. Aus diesem Grund sollte das Draußen Erholungs- und Rückzugsort sein, ein Platz, an dem man die Ruhe ebenso genießen kann wie die Geselligkeit, der zum Relaxen einlädt und zum Aktiv-Sein auffordert.


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Das Love-Bed „Trampoline“ hat Designerin Patricia Urquiola für Cassina entworfen und sich optisch dabei – der Name lässts erahnen – an Trampolinen angelehnt. Schon bei Ansicht möchte man sich am liebsten hineinlegen und in die Pölster kuscheln. Die weichen, verspielten Formen wirken einladend, der Baldachin sorgt für Schatten. Um rund 9.000 Euro bei Wetscher in Fügen.


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Das Dreiersofa „Bitta“, von Rodolfo Dordoni für Kettal entworfen, ist dank seiner Materialien wetterfest und dazu unglaublich bequem. Dazu passt der Korbsessel „Basket“, der in den 1950erJahren von den dänischen Designern Nanna und Jørgen Ditzel entworfen wurde und dessen Design nach wie vor Gültigkeit hat. Sofa ca. 6.500 Euro, Sessel je rund 1.900 Euro. Bei Wetscher.

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Tisch kann man eigentlich nie genug haben, deshalb mögen wir die Ausziehvariante „Spinnaker“ von Designer Gordon Guillaumier für Roda sehr. Die ist schlicht im Design, optisch leicht und trotzdem stabil. Dank eines Klappmechanismus lässt sich die Tischplatte aus massiven Teakholzplatten ganz einfach vergrößern. Ca. 8.000 Euro bei mg interior.


Wir bringen Tirol zum Blühen

Zeig uns, wie du Tirol zum Blühen bringst. Ob mit einer blühenden „Jausenstation“ auf der Fensterbank, einem naturnah angelegten Garten oder insektenfreundlichen Blühstreifen in deiner Gemeinde oder auf deinem Firmengelände.

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Schaffen wir gemeinsam wieder mehr Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten.

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Die Kollektion „MBRACE“ von Sebastian Herker für Dedon kombiniert feinstes Premium-Teakholz mit der bekannt-bewährten Dedon-Faser, die die Möbel nicht nur robust, sondern auch richtig schön macht. „Ich wollte die traditionelle Flechttechnik nutzen, um ein Design zu erschaffen, das einer Geste gleicht – und zwar einer Umarmung“, sagt Herker und erklärt damit auch gleich die Namensgebung. Die schmale Form des Esstischs verleiht dem Ensemble eine eigene Eleganz. Stuhl ca. 1.000 Euro, Tisch ab ca. 3.200 Euro. Erhältlich bei Wetscher.


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90 „Der Garten ist ein Spiegel des Wohnraums“, beschreibt es Martin Wetscher. B&B Italia zeigt mit seinem Sofa „Hybrid“, wie recht er hat, denn es funktioniert für draußen gleichermaßen wie für innen. Antonio Citterio hat das modulare Sitzsystem designt, das durch seine verschiedenen Farben und Ausführungen extrem vielseitig und fast unendlich kombinierbar ist. Verschiedene Elemente ab rund 5.000 Euro. Planbar bei Wetscher.

Nardi ist der perfekte Botschafter des italienischen Dolce Vita und bringt Sonne in den Garten. Die Outdoormöbel machen so richtig Lust aufs Draußen und kombinieren Leichtigkeit und Zweckmäßigkeit mit ganz viel Bunt. Ausziehtisch aus Polypropylen und Alu, Sessel aus Polypropylen, erhältlich in verschiedenen Farben im Einrichtungshaus föger in Telfs. Tisch: 779 Euro (aktuell 699 Euro), Sessel: 99 Euro (aktuell 89 Euro).


FOTO: © DELICATELOVE


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eco.architektur

Wir freuen uns schon, wenn wir endlich wieder uneingeschränkt mit all jenen zusammenkommen dürfen, mit denen wir zusammenkommen wollen – am besten an einem reichlich und schön gedeckten Tisch bei feinem Wetter im Freien. Denn Glück braucht keinen festen Himmel. Alle Produkte (bis auf den Tisch) von Madam Stoltz. Eine schöne Auswahl an Tablewear gibt’s im APFIs in Wattens.

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WENN DIE SEELE URLAUB BRAUCHT, GEHT MAN IN DEN GARTEN Alles was das Draußen schöner macht. Und Buchinspirationen.


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SITZFLEISCH

Die Serie „Alu Mito“ von Pascal Bosetti für Conmoto ist leicht und trotzdem robust und lässt sich zum Verstauen bequem stapeln. Tisch (685 Euro) und Stühle (je 330 Euro) haben wir in verschiedenen Farben bei mg interior an der Innsbrucker Haller Straße gesehen.

EXTREM BEQUEM

Auf den Outdoor-Sitzsäcken von B-Bag lümmelt sich’s ganz besonders fein. In verschiedenen Größen und Farben bei mg interior in Innsbruck. Die große Monsterversion kostet rund 180 Euro, dazu gibt’s Accessoires und Hocker.

FEUER!

Sieht aus wie eine Bierkiste, ist aber viel mehr, quasi die Evolution der Getränkekiste. Natürlich kann man darin Flaschen transportieren, man kann aber auch Feuer machen und mit dem optional erhältlichen Rost grillen. Feuerkorb von höfats, gesehen um 99,95 Euro im Einrichtungshaus föger.

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KRÄUTERKUNDE

In den handgefertigten TerracottaTöpfchen fühlen sich Kräuter ebenso wohl wie Blümchen. 4er-Set im Drahtkorb um 17,95 Euro gesehen bei Petera.

BELEUCHTER

Die Edelstahlleuchte „No 411 XL Outdoor” von Bernard-Albin Gras für DCW editions Paris ist robust und wie gemacht für die abendliche Außenbeleuchtung. Als Wandleuchte und mit Standfuß in verschiedenen Ausführungen ab ca. 1.000 Euro erhältlich. Bei mg interior.


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BEIGESTELLT

Der Dreibeiner „Triple“ von bert plantagie steht neben der Couch oder dem Bett genauso gut wie auf der Terrasse. Verschiedene Farben um je 299 Euro, erhältlich im Einrichtungshaus föger.

DA STEHEN WIR DRAUF

FLEXIBEL

Der Desert Lounge Chair von ferm LIVING ist bequem … und umweltfreundlich, wird die Sitzfläche doch aus 100 Prozent recycelten PET-Flaschen hergestellt. Steht gern drinnen, mag’s aber auch draußen. Erhältlich mit verschiedenen Bezügen um 269 Euro im Resort in Innsbruck.

LOUNGE- LIEBE

Für Sonnenanbeter: Rollbare Sonnenliege mit stufenlos verstellbarer Rückenlehne von Caneline. Inklusive Kissensatz um 2.895 Euro im Einrichtungshaus föger.

Eigentlich geht ja nichts über einen warmen Naturboden unter den Füßen, Teppiche sorgen auf der Terrasse aber schon optisch für eine gemütliche, wohnliche Atmosphäre. Und wenn es abends dann kühler wird, ist’s doch ganz fein, wenn man die Füße darauf parken kann. Modell „Atlas“ von Roda, ca. 2.500 Euro. Zu haben bei mg interior.

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PRAKTISCHE HELFERLEIN FÜR DRAUSSEN

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Sich mit Natur zu umgeben – im besten Fall mit einem eigenen Garten, aber auch im Innenraum –, macht das Leben gleich ein bisschen angenehmer. Die Varianten dafür sind schier unendlich vielfältig und jede einzelne hat ihren Charme. Das Kinfolk-Team hat 30 Menschen und Orte auf der ganzen Welt besucht und zeigt, wie wohltuend und belebend es ist, mehr Natur in den Alltag zu holen. Ein wunderbares Buch voller Geschichten und inspirierender Fotos.

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Weil’s im Garten immer was zu tun gibt, haben wir hier ein paar Must-haves für Sie. Ohne Werkzeug geht draußen schon mal gar nichts. Die Gartenkelle ist universal einsetzbar, die Handhebegabel ist perfekt fürs Brechen oder Lösen von Erde. Und weil die Arbeit manchmal ganz schön grob werden kann, empfehlen wir, immer Handschuhe zu tragen. Diese Variante ist aus Schweinsleder und richtig robust (Set um 32,95 Euro). In der Gartengeräteschürze aus festem Denim (20,95 Euro) ist alles sofort griffbereit. Ist der Garten auf Vordermann gebracht, mag man sich diesen nicht gleich wieder versauen lassen – ein Hundeschild (6,95 Euro) könnte helfen! Und bevor’s zurück ins Haus geht, schrubbt man das Schuhwerk schnell am Stiefelknecht (28,95 Euro). ALLE PRODUKTE VON ESSCHERT DESIGN, GESEHEN IM POP-UPSTORE „HOME & GARTEN“ BEI PETERA IN INNSBRUCK.

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Gartenbuchautorin Anja Birne und Fotografin Marion Nickig porträtieren 100 Gärtnereien in Österreich, Deutschland und der Schweiz und zeigen, wie mannigfaltig Gartenglück sein kann. Eine kreative Reise durchs Grün und Bunt, festgehalten in Wort und Bild.



ENNEMOSER

DRAUSSEN ZUHAUSE © WAREMA, KE OUTDOORDESIGN, ENNEMOSER

Ennemoser Sonnen- und Wetterschutzanlagen steht seit über 50 Jahren für Qualität, Innovationen und Service.

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oderne Sonnen- und Wetterschutzanlagen wie Markisen, Rollläden, Raffstore und Co ermöglichen die individuelle Regulierung von Licht und Schatten. Zugleich schützen diese Produkte vor neugierigen Blicken, verfügen zum Teil über sehr gute Dämmeigenschaften und setzen durch die Vielfalt an Modellen und Farben als architektonisches Gestaltungselement markante Akzente im Innen- und Außenbereich. Das Ennemoser-Produktprogramm hat für jede Anforderung die optimale Lösung. „Besonders großen Wert legen wir auf die hohe Qualität und lange Lebensdauer unserer Produkte, auf Kundennähe, persönliche Beratung und perfekten Service vor Ort“, so Remo Ennemoser.

OUTDOOR LIVING VOLL IM TREND

Ästhetik und Funktion machen den Garten bzw. die Terrasse zu einem Ganzjahreserlebnis. Ennemoser: „Gerade in unserer Region kann einem das Wetter manchmal einen Streich spielen. Mit einer Terrassenüberdachung wird Ihr Garten bzw. Ihre Terrasse zu einem Ganzjahreserlebnis. Erweitert um senkrechte Elemente wird aus jedem Terrassendach ein geschlossener Raum, der auch vor seitlichem Wind und Regen schützt. Wir bieten Ihnen ein breites Sortiment an Terrassenüberdachungen aus Textil, Aluminium oder Glas.“ Welcher Sonnenschutz sich für das eigene Zuhause am besten eignet, hängt unter anderem vom Einsatzort, der Bedienung und den gewünschten Extras ab.

WERTVOLLE EXTRAS

PERGOLAMARKISEN

Outdoor-Living-Produkte punkten mit robusten Konstruktionen, elegantem Design, innovativer Technik und vielen Extras. Seitenverkleidungen und Transparent-Rollos sorgen für einen zusätzlichen Sicht- und Wetterschutz, Heizstrahler und LED-Beleuchtung verwöhnen mit wohliger Wärme und angenehmem Licht in den Abendstunden. Die Bedienung der Elemente kann bequem per Handsender, Tablet oder Smartphone erfolgen.

Hochwertige Pergolamarkisen begeistern durch ihre harmonische Formensprache und setzen einzigartige Akzente auf der Terrasse. Die große Vielfalt an Farbtönen und Gestellfarben sowie die zahlreichen Extras garantieren ein Maximum an Gestaltungsmöglichkeiten und Komfort. „Unsere Pergolamarkisen sind mit geraden oder gebogenen Führungsschienen lieferbar – ganz wie Sie wünschen. Das mitlaufende Verstärkungsprofil bietet perfekte Sicherheit, ohne die Optik zu beeinträchtigen. Auf unsere wetterfesten Pergolamarkisen können Sie sich immer dann verlassen, wenn es mal etwas stürmisch und regnerisch wird“, ist Ennemoser überzeugt. PR

LAMELLENDÄCHER

Ein Lammellendach ist allen Herausforderungen gewachsen, spendet effektiven Sonnenschutz und lässt Sie nicht im Regen stehen. „Unsere Lammellendächer werden auf Maß gefertigt und finden in jedem Garten und auf jeder Terrasse Platz. Sie vereinen modernste Technologie mit perfekt angepasstem Sonnenschutz“, erklärt Ennemoser. Ein Lamellendach kann als freistehende Ausführung oder mit Anbindung an die Hauswand ausgeführt werden. Es ist ein echter Blickfang im Garten oder auf der Terrasse. Das Lamellendach ist nahezu ganzjährig nutzbar und bietet Schutz vor Sonne, Wind und Regen. Die Lamellen je nach Ausführung lassen sich nicht nur wenden, sondern auch ein- und ausfahren.

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GARTEN WAMMES

DER WERT DES

DRAUSSEN Viel mehr als der Innenraum eines Hauses ist es der Außenbereich, der sich laufend verändert. Schon von Natur aus. Pflanzen blühen und verblühen, der Abend taucht die Farben ebenso in ein anderes Licht wie das Frühjahr oder der Herbst. Ein Pool bildet eine Konstante und das in mehrerlei Hinsicht. TEXT: MARINA BERNARDI

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„Mit einem Living Pool schaffen Sie sich ein unbeschwertes, natürliches Paradies im eigenen Garten – ganz ohne Chlor und giftige Chemikalien.“ JOHANNE S WAMME S


GARTEN WAMMES

Jeder Living Pool ist ein Einzelstück und passt sich den Gegebenheiten perfekt an. Auch ein Chlorpool kann nachträglich unkompliziert umgerüstet werden. Für noch mehr Individualität können verschiedene Pflanzen integriert, eine Gegenstromanlage, Massagedüsen oder Beleuchtungselemente installiert werden. Wer mag, fügt noch eine Beheizung dazu, die sich entweder mit der Hausheizung kombinieren oder unabhängig davon mit einer Luftwärmepumpe ausführen lässt. In Kombination mit einer Lamellenabdeckung kann die Badesaison damit um mindestens zwei Monate verlängert werden.

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er Aufenthalt unter freiem Himmel galt nicht immer als erstrebenswert und schick. Lange signalisierte helle Haut: Ich muss nicht draußen essen, denn im Freien nahmen früher nur jene Menschen ihre Nahrung zu sich, die auch dort arbeiteten. Und das waren meist Hilfskräfte, verbunden mit harter körperlicher Betätigung. Der Charme des Lebens im Freien hat sich über die Jahr(zehnt)e also erst entwickeln müssen. Heute ist das Draußen-Zuhause zu einem zusätzlichen Wohnraum geworden, der die unterschiedlichsten Zwecke erfüllt und quasi das gesamte Leben unter freiem Himmel ermöglicht.

DRAUSSEN MACHT GLÜCKLICH

Gärten sind etwas Organisches, in dem die Fantasien der Bewohner, die baulichen Gegebenheiten und die Möglichkeiten des Raumes zusammenwachsen. Lage und Topographie, Boden, Klima und Gebäude bilden den Rahmen. Die Inhalte aber werden von jenen definiert, die mit und in ihm leben. Der Garten ist dabei im steten Wandel. Fest verankert hingegen sind Kristallisationspunkte, um die herum sich die Randbereiche gruppieren. Der Esstisch, oft auch Wasser. Ein Pool oder Teich bildet fast immer das natürliche Zentrum. Der Pool wird zum Mittelpunkt des Draußen und symbolisiert damit die Verbindung und Verankerung mit dem eigenen Zuhause, das immer mehr zum Zufluchtsort wird. Der Pool wird folglich nicht nur zum konstanten Element,

er versinnbildlicht auch das eigene Daheim als immerwährende, stabile Basis unseres Lebens. Er ist da, robust und unverrückbar. Er vermittelt Lebensfreude, das Wasser ist archaische Kraft, die Energie spendet und gleichzeitig beruhigt und erdet. Johannes Wammes beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit individueller Gartengestaltung und schafft persönliche Rückzugs- und Entspannungsorte, die perfekt auf die Umgebung und die (natürlichen) Gegebenheiten abgestimmt sind. Garten Wammes ist außerdem einer von rund 80 Lizenzpartnern von Biotop und kann auch in Sachen Poolbau auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Und es ist übrigens ein Irrglaube, dass man für einen Pool zwingend viel Platz braucht. Biotop hat sich vor allem in Hinblick auf seine Living Pools einen Namen gemacht, die eine naturnahe Alternative zu konventionellen Swimmingpools darstellen. „Der innovative Living Pool von Biotop ist eine Weiterentwicklung des Swimmingpools und bietet die Wasserqualität eines kristallklaren Bergsees mitten im eigenen Garten. Der Living Pool kommt durch seine spezielle Filtertechnik gänzlich ohne Chlor oder giftige Chemikalien aus. Das ist Schwimmen in purer Natur“, erklärt Wammes. Ein unterirdisch angeordneter Biofilter und ein eigens entwickelter Phosphatfilter sorgen für die biologische und physikalische Aufbereitung des Wassers, das damit immer klar und lebendig bleibt. Living Pools kommen zudem ohne

Regenerationszone aus, weshalb die Technik relativ wenig Raum einnimmt und der Pool auch auf kleineren Grundrissen Platz findet. Im Sinne des immer wichtiger werdenden Nachhaltigkeitsgedankens muss das Wasser während des Winters auch nicht ausgelassen werden, sondern kann im Pool verbleiben – mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass der Living Pool auch während der kalten Jahreszeit nicht brach liegt und dekoratives Element im Garten bleibt. Auf Wunsch lässt sich der Living Pool als Fertigbecken auch im Ganzen liefern. Das braucht zwar eine exaktere Planung und präzisere Vorbereitung, dafür ist die Bauzeit kurz. Sogar die Treppenanlage kann bereits im Becken eingebaut angeliefert werden. Damit lässt sich ein Living Pool etwa problemlos in einen bestehenden Garten integrieren, ohne diesen komplett umarbeiten zu müssen. Und sollten Sie schon einen Chlorpool besitzen: Mit dem Living-Pool-Converter-System kann der einfach auf biologischen Betrieb umgestellt werden. Der bestehende Wasserkreislauf kann dabei weiterhin verwendet werden, nur die Chlorierung wird stillgelegt und stattdessen ein Converter-Schacht eingebaut. Aus alt mach bio sozusagen.

GARTEN WAMMES Johannes Wammes Schlierenzau 37, 6425 Haiming Tel.: 05266/87 173 info@gartenwammes.at

www.gartenwammes.at

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#beeraiffeisen

FÜR MEHR LEBEN, VIELFALT UND FLÜGEL Unser Lebensraum ist wohl das Wichtigste, was wir Tiroler haben. Das wissen auch die Tiroler Raiffeisenbanken und haben deshalb eine neue Kampagne ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung der Artenvielfalt verstärkt aufmerksam zu machen. T E X T : E L I S A B E T H P L AT T N E R

© RAIFFEISEN/HOCH3 (3)

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er Frühling ist auch in Tirol angekommen und mit ihm beginnt es in den Wiesen wieder zu summen und zu brummen. Das ist gut so, denn Bienen und Insekten tragen eine Menge zum Erhalt der blühenden Vielfalt in unseren Wiesen und Wäldern bei. Doch die fleißigen Tierchen haben es nicht immer leicht, besonders da ihr Lebensraum immer mehr verschwindet. Um dagegen ein Zeichen zu setzen und den biologischen Reichtum des Landes zu bewahren, haben die Tiroler Raiffeisenbanken die Kampagne „#beeraiffeisen – wir bringen Tirol zum Blühen“ initiiert. Dabei soll vor allem mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Lebensraum und Artenschutz gelenkt werden. Denn ohne einen achtsamen Umgang mit unserer Natur gerät das ökologische Gleichgewicht in Gefahr, was sich direkt auf uns und unsere Umwelt auswirkt.

VERANTWORTUNG FÜR DIE REGION

Um die Umwelt und seine Bewohner besser zu schützen, haben sich die Tiroler Raiffeisenbanken bereits mehrmals als Partner für diverse Natur- und Umweltschutzprojekte in Tirol engagiert. Doch jetzt gilt es, noch einen Zahn zuzulegen, um den aktuellen Reichtum der biologischen Vielfalt in Tirol längerfristig bewahren zu können. „Wenn wir unseren kostbaren Lebensraum für uns und unsere Kinder gesund und resilient erhalten wollen, müssen wir jetzt handeln“, fasst Christine Hofer, Geschäftsführerin der Raiffeisen Werbung in Tirol, die Dringlichkeit und Aktualität des Projektes zusammen. In der Zusammenarbeit mit Naturschutzexperten von natopia und dem Projekt „Natur im Garten“ des Tiroler Bildungsforums möchte Raiffeisen nicht nur selbst ein Beispiel setzen, sondern auch andere dazu animieren, sich um ihre direkte Umwelt zu sorgen. Neben der Verteilung von Saatgut, das nach Einsetzen zur idealen Nahrung für Wildbienen und andere Insekten heranwächst, werden Informationen zur besseren Lebensraumerhaltung dieser wichtigen Lebewesen aufbereitet und – als Highlight – wird ein besonderer Preis vergeben, um möglichst viele Leute für die Beteiligung am Naturschutz zu begeistern.

EINE AUSZEICHNUNG FÜR ÜBERFLIEGER

Bei der Aufgabe, seine umliegende Umgebung aufzuwerten und somit Bienen, Insekten und Co zu schützen, kann jeder etwas beitragen. Was es dabei vor allem braucht, sind kreative Konzepte und engagiert um-

© RAIFFEISEN/ARIA SADR-SALEK (2)

#beeraiffeisen

Natopia und Natur im Garten unterstützen #beeraiffeisen mit ihrer Expertise, wie hier bei der Erkundung der Wildbienen und Insekten im Botanischen Garten. v.l.n.r. Andreas Breitenlechner, Geschäftsleiter der RB Wildschönau, Christine Hofer, Geschäftsführerin Raiffeisen Werbung Tirol, Wolfgang Bacher, Naturpädagogischer Leiter von natopia und Matthias Karadar, Projektleiter von Natur im Garten.

gesetzte Projekte. Um solche zutage zu bringen und zu unterstützen, haben die Tiroler Raiffeisenbanken den #beeraiffeisenAWARD ins Leben gerufen. Dieser wird in Form eines Preisgeldes an besonders tolle Ideen und Projekte zum Schutz der Tiroler Wildbienen und Insekten vergeben. So werden Teilnehmer motiviert, sich aktiv mit dem umgebenden Lebensraum auseinanderzusetzen, während zugleich besondere Ideen gefördert und ermöglicht werden.

Lernende, denn es ist uns viel Wissen auf diesem Gebiet abhandengekommen. Mit #beeraiffeisen möchten wir daher auch einen Impuls setzen, sich wieder mit naturnaher Lebensraumgestaltung auseinanderzusetzen.“

Der Film zur Kampagne

GEMEINSAM WAS BEWIRKEN

Auch wenn letztendlich nicht jeder gewinnen kann, so ist doch jeder einzelne Beitrag eine Menge wert. Denn je mehr Menschen etwas dazu beitragen, desto mehr kann im Natur- und Artenschutz erreicht werden. Was kann man also tun, um seine Umwelt möglichst wildbienen- und insektenfreundlich zu gestalten? Wie alle Insekten brauchen die kleinen Tierchen vor allem ein auf sie abgestimmtes Nahrungsangebot und geschützte Nistmöglichkeiten. Wer über einen Garten verfügt, kann heimische Wildblumen und Bäume pflanzen. Doch auch über Wildblumen-Jausenstationen auf Balkonen oder Fensterbrettern freuen sich die (Wild-)Bienen und Hummeln mit Sicherheit. Naturschutz-Websites wie natopia.at oder wildbienen.at helfen bei der richtigen Pflanzenauswahl. Dort bekommt man auch Anleitungen für Nisthilfen und Wildbienenhotels, die den Insekten das Überleben ebenfalls um einiges erleichtern. Es gibt also viel zu tun und noch vieles zu lernen. Dies betont auch Christine Hofer: „Wir sind hier alle

#BEERAIFFEISENAWARD Der Award wird in drei Kategorien vergeben. Einerseits an motivierte Privatpersonen ab 16 Jahren, an findige Kindergärten oder Schulen und an Projekte in Kommunen, Institutionen und Unternehmen. Bis einschließlich 30. Juni können Projekte auf der offiziellen Website des #beeraiffeisenAWARD eingereicht werden. Die Verleihung an die drei Hauptgewinner findet im Frühherbst statt. www.beeraiffeisen.at

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ABC FLIESEN

„IM INTERNE T K ANN MAN SICH FLIESEN ANSEHEN, ABER MAN MUSS SIE BERÜHREN, U M D I E H A P T I K Z U S P Ü R E N .“ OLIVER BAUMANN

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Das Team von ABC Fliesen: Geschäftsführer Oliver Baumann, Silvia Baumann, Adi Sturm-Spitzbart, Thomas Rauscher und Fabio Schramm

DAS ABC DER FLIESENWELT Seit 1978 ist das in Innsbruck ansässige Unternehmen abc Fliesen Tirol eine fixe Größe in der Fliesenlandschaft. Zahlreiche langjährige Stammkunden vertrauen dem „abc-Team“, das mit viel Einfühlungsvermögen und Fachwissen Tag für Tag daran arbeitet, für jeden Anspruch die ideale Fliese zu finden. Mit dem Fliesenverlegebetrieb BASTA kann Oliver Baumann mit seinem Partner Johannes Stark diese auch gleich fachgerecht verlegen. TEXT: MARIAN KRÖLL


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leinkariert war gestern. Seit einigen Jahren dominiert bei Fliesen das Großformat. Große Fliesen entfalten erst in größeren Räumen ihre volle Wirkung. Fliesenprofi Oliver Baumann plädiert dafür, sich bei der Auswahl der passenden Fliese nicht allein von Trends aus Hochglanzmagazinen leiten zu lassen, sondern auch andere Faktoren zu berücksichtigen. Wie groß ist der Raum, der gefliest werden soll? Wie sieht es mit der Beleuchtung aus? Welche Raumwirkung soll erzielt werden? „In einem normal großen Bad ist es nicht unbedingt sinnvoll, sehr große Fliesen zu nehmen, wenn dann bei der Verlegung jede Fliese geschnitten werden muss“, gibt Baumann zu bedenken. Das verteuert das Vorhaben bloß unnötig. „Das ideale Format gibt es eigentlich nicht. Jeder Raum ist anders und auch jeder Geschmack. Deshalb kann ich nicht sagen, was das Schönste ist, sondern wir weisen unsere Kunden auf die unterschiedlichen Eigenschaften und Wirkungen der jeweiligen Fliese hin. Ausschlaggebend ist letztlich immer der individuelle Geschmack.“ Bei der Wahl der richtigen Fliese gibt es also keine allgemeingültige Formel, keine Patentrezepte.

FLIESE SCHAFFT WOHNRÄUME

„Mit Fliesen wird heutzutage Wohnraum gestaltet“, beschreibt Baumann die Wandlung und Aufwertung des Bades vom zweckmäßigen Waschraum hin zur Wellnessoase in den eigenen vier Wänden. Der allgemeine Trend geht eindeutig zu etwas größeren Fliesen mit rektifizierten, also begradigten Kanten, die mit sehr schmalen Fugen verlegt werden können. Ein aktueller Trend ist die kühle und nüchterne Betonoptik in allen möglichen Varianten, ebenso wie das Terrazzomuster. „Es ist trendig, sieht auch sehr gut aus, aber im Privatbad kann das möglicherweise zu intensiv sein“, so der Fliesenexperte.

© CERAMICHE ATLAS CONCORDE S.P.A

ABC FLIESEN

Das abc-Team rät dazu, sich im Zweifel für eher zeitlos schöne Fliesen zu entscheiden und seine Wahl nicht allein an Trends auszurichten. „Man muss immer bedenken, dass man ein Badezimmer im Schnitt zwanzig bis dreißig Jahre nutzt, bevor es erneuert wird“, weiß Baumann. Bevor man sich für die eine oder andere Fliese entscheidet, ist jedenfalls ein Besuch im 280 Quadratmeter großen, bestens sortierten Showroom von abc Fliesen in der Kaplanstraße 6 in Rum bei Innsbruck wärmstens zu empfehlen. Erstens, weil persönliche Beratung immer noch am besten funktioniert, und zweitens, weil man erst vor Ort so richtig einen Eindruck von der Wirkung einer Fliese bekommen kann. Eine Fliese ist etwas, das im wahrsten Sinne des Wortes „begriffen“ werden will. Es gibt unterschiedliche Oberflächen, die unterschiedliche haptische Eigenschaften haben. „Im Internet kann man sich Fliesen ansehen, aber man muss sie berühren, um die Haptik zu spüren“, sagt Baumann.

DAS BESTMÖGLICHE IM BLICK Im vergangenen Jahr haben viele Menschen in die Verschönerung ihrer Wohnräume investiert. Es wurde dementsprechend viel saniert. Das macht Oliver Baumann in enger Abstimmung mit Installateuren, damit alles reibungslos funktioniert. Generell kooperiert der Fliesenprofi eng mit diversen Ofenbauern, darunter Hafnermeister Ronald Csida aus Rinn, der Firma Plattner & Leitner aus dem Zillertal und Praxmarer Bernhard Ofenbau in Rietz, wenn es um die Umsetzung hochwertiger Öfen geht. Überwiegend betreut Baumann mit seinen Unternehmen Privatkunden, aber auch gewerbliche Kunden und deren größere Projekte werden genauso termingerecht und in gewohnt höchster Qualität umgesetzt. „Wir wollen unseren Kunden stets das Bestmögliche bieten. Das ist nicht immer leicht, aber genau das ist unser Anspruch“, sagt der Experte, der mit seiner bedingungslosen Qualitätsphilosophie seit vielen Jahren gut fährt und auf eine Vielzahl an treuen Stammkunden zählen kann. PR

ABC FLIESEN

„DAS IDE ALE FLIESENF O R M AT G I B T E S E I G E N T L I C H N I C H T. A U S S C H L A G G E B E N D IST LE TZ TLICH IMMER DER I N D I V I D U E L L E G E S C H M A C K .“ OLIVER BAUMANN

Die Firma abc Fliesen besteht seit 1978, der dazugehörige Fliesenverlegebetrieb BASTA (Baumann und Stark OEG), der rund 20 Fliesenleger beschäftigt, seit 2002. Mit seinem achtköpfigen Team von abc Fliesen verfolgt Baumann eine konsequent auf Qualität ausgerichtete Philosophie, die von Neu- und Stammkunden gleichermaßen geschätzt wird.

www.abc-fliesen.at

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eco.life

KOCHEN UNTER FREIEM HIMMEL Heute lässt sich quasi die gesamte Wohnung nach draußen verlagern. Sofas und Loungemöbel sehen optisch schon seit geraumer Zeit fast genauso aus wie ihre Drinnen-Geschwister und nun wird auch noch im Freien aufgekocht. Und das nicht nur am Grill oder im Pizza-Steinofen, sondern so richtig. Mit allem Drum und Dran und sowieso und überhaupt. Auch in Sachen Preis stehen die Outdoorhochwertigen Indoorküchen um nichts nach.

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K Ü C H E N W E LT Die Outdoorküche „Ticino“ nach einem Design von Carsten Gollnik für Conmoto lässt keine Wünsche offen. Also so richtig überhaupt keine. Die zahlreichen Module lassen sich nach Lust und Laune (und Brieftasche und Platz) kombinieren. Wenn man vom Herd über Stauraum und Regale bis zum Eckelement und Waschbecken sämtliche Produkte zusammenfügt, kommt man auf gut und gerne 12.000 Euro, natürlich gibt’s die alle auch einzeln. Man kann ja mal mit dem „Ticino Kitchen Space“ um 2.225 Euro als Bar- und Verstauelement anfangen. Ticino erhältlich bei mg interior in Innsbruck.


holunder-creme brulée | erdbeer-rhabarberragout

spargel-zitronengrassuppe

thunfischcarpaccio „ toro“ | gurke

rinderfilet | morchelsauce | grüner spargel | topinamburpüree

superheldinmenü. auf den punkt.

Die „Outdoor Kitchen C2“ von Cubic ist maximal minimal und gerade deshalb so schön. Intelligente Minimierung in Reinkultur. Die Anordnung der Module ist frei kombinierbar. Mit einer Kombi aus vier Modulen samt Grill liegt man bei rund 14.000 Euro.

das grander +43 (0) 52 24 52 6 26 info@das-grander.at das-grander.at

PURISMUS-QUEEN

brot & aufstrich

Der schwedische Küchenhersteller Röshults setzt auch im Außenbereich auf Minimalismus und Funktionalität. Die einzelnen Module lassen sich in allen erdenklichen Formen kombinieren – von der reinen Ablagemöglichkeit bis zur geschlossenen Kücheninsel. Die Kombi aus Edelstahl und Teak ist wunderbar. Module von 1.500 bis 14.000 Euro. Bei Wetscher in Fügen kann man sich seine persönliche Traumkombi zusammenstellen lassen.

abholung am 8. & 9. mai | € 89

S K A N D I N AV I S C H E R M I N I M A L I S M U S

hausgemachte pfifferlingsravioli | tomaten-trüffelsauce

eco.life


eco.life

TIPPS FÜR DIE O U T D O O R-K Ü C H E V O N K L U M A I E R X TA N N E R , W W W. K X T. C C

Wie ein DJ vor und mitten unter seinen Gästen spielt, so sollte auch die Outdoor-Kitchen zentral positioniert sein. Idealerweise ist die Küche also dort, wo auch die Gäste sind. Liegt die Küche nah am Haus, hat das außerdem Vorteile in Hinblick auf die Überdachung, auch der Weg zu sämtlichen Anschlüssen ist meist kürzer. Trotzdem darf man bei all der Küchenfreude nicht vergessen, genug Platz für die Gäste zu lassen.

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Achten Sie auf die richtigen Materialien. In Tirol wird es winters gerne sehr kalt und sommers auch mal ziemlich nass. Das alles muss eine Outdoor-Küche wegstecken können, deshalb sollten beim Material keine Abstriche gemacht werden. Optimal ist ein Mix aus Wetter- und UV-Beständigkeit, Robustheit, edler Optik und angenehmer Haptik. (Rostfreier) Edelstahl hat sich in vielen Fällen durchgesetzt.

ESSEN AUF RÄDERN Die Serie „Cun“ von Jokodumus kommt auf Rädern angerollt und ist dadurch maximal flexibel, weil die Elemente genau dorthin geschoben werden können, wo man sie braucht. Küchenwägen ab rund 1.500 Euro, Teppanyaki-Grillwagen um 5.800 Euro, Spüle ab 4.200 Euro … Sie sehen, wohin das führt.

EXTRATIPP: Die tollste Outdoorküche nützt nichts, wenn keine integrierte Kühlung für Getränke vorhanden ist. Was logisch klingt und eigentlich leicht umsetzbar ist, wird oftmals tatsächlich vergessen.

„Wenn man nicht inmitten seiner Gäste kocht und die Außenküche in einer abgelegenen Ecke platziert, ist das nur der halbe Spaß.“ PAT RIC K TA NNER , K L UM A IER X TA NNER

B I T T E P L AT Z Z U N E H M E N Wer draußen kocht, will auch stilgerecht essen. Das macht man am besten am Esstisch Pure und den Sesseln Breeze von Cane-line, gesehen im Einrichtungshaus föger in Telfs. Alutisch um 2.555 Euro (aktuell 1.895 Euro), Stapelsessel um 295 Euro (aktuell um 236 Euro).


Impressionen der laufenden Baustelle Sparkassenplatz

w w w . k a m a - n a t u r s t e i n . a t i h r

t i r o l e r

s t e i n m e t z

&

p f l a s t e r e r


eco.architektur

HÜBSCHER A U F B E WA H R E R Die Drahtkörbe von Korbo verstauen alles – Obst und Gemüse, Küchenutensilien und Gartenkram. In diversen Größen und Farben ab 100 Euro bei mg interior.

HELFERLEINS Wenn schon Outdoorküche, dann auch gscheite Accessoires dazu. Schürze und Topflappen „Hunter“ aus Canvas mit Lederband um 74 bzw. 31 Euro, Schneidebretter aus karbonisierter Eiche ab ca. 40 Euro. Von muubs bei mg interior.

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BLACK MAGIC Der Trend zu dunklen Oberflächen bei Küchen setzt sich auch outdoor fort, wie „Tikal“ von Talenti zeigt. Designerin Nicola De Pellegrini setzt auf modern-minimalistisches Design, das macht die Kombination der verschiedenen Elemente einfacher. Wir mögen vor allem das halbmatte Finish. 2-Modul-Gasgriller plus Barplatte gibt’s um ca. 14.500 Euro (Schrank im Hintergrund nicht inbegriffen; Barhocker auch nicht).


FREUT

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dr.-Felix-bunzl-strasse 1 • a-6112 wattens tel.+43 5224/57402 • mail. ruth@apfis.at • www.apfis.at MO–fr 09.00 bis 12.00 uhr & 1 5.00 bis 18.00 uhr • SA 09.00 bis 12.00 Uhr


Fliesen Keramik Mosaik Naturstein •


Jenewein Gesellschaft m.b.H Fliesen- und Natursteinverlegung Gewerbepark 15, 6460 Imst, +43 (0)54 12/66 8 13 Trientlgasse 41, 6020 Innsbruck, +43 (0)512/89 02 91 www.jenewein-fliesen.com


eco.life

HOME IS WHERE THE JOGGINGHOSE IS Daheim soll es vor allem eines sein: gemütlich!

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GENUSSVERSTÄRKER

Wenn das Essen auf schönem Geschirr serviert daherkommt, schmeckt’s gleich nochmal besser. Die handgemachte Geschirrserie „Nordic Sand“ von Broste Copenhagen aus Steingut ist unser absoluter Favorit dafür. Ab 6,95 Euro, erhältlich im APFIs in Wattens.


© HAAPO/JÜRGEN EHEIM

eco.life

ZUM SITZENBLEIBEN

Die Bank „Apennin“ aus heimischer Buche oder Eiche wurde vom Design- und Ingenieurbüro arge2 geplant, wird von HAAPO 1910 aus Achenkirch ausgeführt und ist optimal für den Essplatz. Ihre Gäste werden nicht mehr gehen wollen. Zentimetergenau planbar. Eingereicht zur Auszeichnung „Gestaltung & Tischlerhandwerk Tirol 2021“.

SPIEL MIT MIR

„Puppy“ von Aero Aarnio für Magis ist eine heitere Mischung aus Kinderstuhl und Spielzeug. Verschiedene Größen und Muster für innen und außen bei mg interior in Innsbruck, ab 165 Euro.

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SOMMER AM TISCH

Leinenservietten werten jeden schön gedeckten Tisch auf. Im Resort in Innsbruck haben wir eine wunderbare Auswahl in verschiedenen Designs gesehen. Besonders mögen wir diese florale Version (2 Stück um 17,90 Euro), die sich auch zum Tischset umfunktionieren lässt.

HEU - LICH

Almut von Wildheim aus Vomp produzieren Lampen, die erfrischend anders sind als das, was sich im Lampenuniversum sonst so findet. Zum Hinstellen, Aufhängen, Lesen, Essen und alles. Stehlampe aus Eiche mit Heu-Lampenschirm, 999 Euro. www.almutvonwildheim.com

HARMONISCH

Der Sessel „Leya“ von Freifrau nach einem Entwurf von Birgit Hoffmann und Christoph Kahleyss verbindet eine knautschig gepolsterte Sitzschale gekonnt mit einem feinen Drahtgestell oder anders: Opulenz mit Filigranität. Ca. 1.200 Euro. Freifrau gesehen bei Freudling Wohndesign in Fügen.

FÜRS INNEN - GRÜN

Jeder redet derzeit vom Garten, dabei darf man die Pflanzen im inneren nicht übersehen, denn auch die brauchen Pflege. Zimmerpflanzenset bestehend aus Schere, Kelle, Gabel und Pflanzensprüher um 36,95 Euro bei Petera, die aktuell einen Pop-up-Store „Home & Garten“ im Laden haben.


eco.life

BERG HEIL!

Die Anrichte „Alpin“ erinnert mit ihren Fronten an eine Bergsilhouette und zeigt damit auf den ersten Blick, woher sie kommt. Gefertigt in den Osttiroler Bergen wird der massive Korpus aus gedämpfter Eiche mit gezinkten Eckverbindungen veredelt. Lackierte Laden sind in verschiedensten Farbtönen möglich. Erhältlich bei der Tischlerei Lanser in Sillian und Lienz. www.tischlerei-lanser.at

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LÄSSIG

Die Leiter „Nomad“ von Skagerak ist herrlich flexibel und lässt sich quasi überall im Haus einsetzen. Auf den mitgelieferten Haken kann man den Schlüsselbund ebenso aufhängen wie Hand- oder Geschirrtücher. Optional gibt’s verschiedene Ablagen. In Eiche Natur um 424 Euro bei mg interior.

FEIN DAHEIM

Auch wenn’s draußen wieder wärmer wird, so ganz ohne Decke geht’s dann doch noch nicht. Wir kuscheln uns am liebsten in ein Exemplar von Cozy Living. Verschiedene Varianten um 98,95 Euro im APFIs.


a GWAM project . girlwithamind.com

Was uns in die Wiege gelegt wurde, wird nun seit 100 Jahren mit Feingefühl zu Wohnräumen verarbeitet. Dabei sind es Leidenschaft, Erfahrung und Liebe zum Detail, die unsere maßgeschneiderten Konzepte zu etwas ganz Besonderem machen: Vom individuellen Einzelstück bis zur kompletten Wohnsituation bleibt kein noch so großer Traum unerfüllt.

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eco.life

SEXY HEXY

Die Bettwäschekollektion „A deux C mieux“ von Madame Trottoir ist inspiriert von erotischen Darstellungen fernöstlicher Liebeskunst. Die Illus dazu stammen von der Zürcher Comiczeichnerin Anna Sommer. Kissenbezug ab 49 Euro, Deckenbezug ab 89 Euro bei mg interior in Innsbruck.

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STOPP!

Wenn Türen an Wände schlagen, wird das ganz schön lästig. Deshalb gibt’s Türstopper und die können richtig süß sein. Wie diese Ledertierchen von Esschert Design, die wir im Home&Garten-Shop von Petera gesehen haben. Je 25,95 Euro.

GREEN LIVING

Sich Natur ins Haus zu holen, ist nie verkehrt. Mit dem Blumentopf (39 Euro) der dänischen Firma ferm LIVING geht das extra stilvoll. Die Muschelvase (95 Euro) ist die perfekte Ergänzung. ferm LIVING neu im Resort in Innsbruck.


IQ-TEC

MAXIMAL MINIMAL Der Beovision Contour lässt sich überall aufstellen und optimal in die Inneneinrichtung einbinden: in der Küche, im Schlafzimmer, im Wohnzimmer, auf dem Boden, an der Wand oder auf dem Tisch, als Haupt- oder Zweitgerät. All-in-one, extrem flexibel.

D

er minimalistische Beovision Contour mit seinem 48-Zoll-OLED-Bildschirm bietet durch die Beo­sound-StageKlangtechnologie ein All-in-One-Kino- und Musikerlebnis in einem einzigen Gerät und fühlt sich überall dort wohl, wo Sie ihn haben möchten. Trotz seiner kompakten Größe macht er keine Kompromisse bei Qualität, Funktionalität und dänengewohntem Design. Um das filigrane Erscheinungsbild des Beovision Contour zu erzeugen, wurden drei Aufstelloptionen als integrierte Elemente entworfen. Der Aluminium-Standfuß kann für das bestmögliche Fernseherlebnis manuell um 180 Grad zu jeder Seite gedreht werden und verfügt über eine leicht und modern anmutende Ästhetik. Wer den Beo­vision Contour lieber an die Wand hängt, für den hat Bang & Olufsen eine Halterung konstruiert, die die Möglichkeit bietet, den Fernse-

her so zu bewegen und zu neigen, dass er zu den individuellen Sehgewohnheiten passt. Mit dem Tischstandfuß aus einem massiven, rechteckigen Aluminiumblock steht der Contour auch auf einer Ablage oder direkt am Boden edel und stabil. Als Inspirationsquelle für den Namen diente der Aluminiumrahmen, der die Bildfläche sanft umgibt und die Lautsprecherabdeckung harmonisch einbindet. Hinter deren Fassade (verfügbar in verschiedenen Farbtönen) verbergen sich elf leistungsstarke Lautsprechertreiber und Verstärker – gemäß der Markenphilosophie, dernach der Klang mehr als die Hälfte des Bildes ausmacht. Alle integrierten Quellen können bequem über die Beoremote One angesteuert werden – eine Fernbedienung, die aus einem einzigen Stück stranggepressten Aluminium gefertigt wurde. PR

HEAR. SEE. FEEL. Der Beovision Contour wurde entwickelt, um Überflüssiges zu verbergen und zeitlose Designelemente und natürliche Materialien hervorzuheben.

IQ-TEC Mühlthaler GmbH & CoKG Bundesstraße 18A, 6063 Rum Tel. (05 12) 39 36 10 elektrotechnik@iq-tec.at www.iq-tec.at Öffnungszeiten: Mo., Di. & Fr. von 10 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr Mi., Do. & Sa. nach Vereinbarung. Bitte beachten Sie auch unseren neuen Onlineshop unter www.iq-tec.at/shop

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eco.life

ES WERDE LICHT!

Ohne Licht ist’s ganz schön düster. Wir werden am liebsten von der Tischlampe „Lulu“ von Cozy Living erleuchtet. In drei Farben um je 150 Euro gesehen im APFIs.

ALLESVERSTAUER

Die Kommode „Buckhurst“ von Lee Matthews für Mafoo Möbel besteht aus Birkenholz und wird auf Bestellung handgefertigt (ca. 4.000 Euro). Nominiert für den Award „Gestaltung & Tischlerhandwerk Tirol 2021“ in der Kategorie Designobjekt/Serie. Mehr zur Auszeichnung auf Seite 68.

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BUCHSTABIERWETTBEWERB

Die Porzellantassen von Design Letters gibt’s in den unterschiedlichsten Ausführungen und dem gesamten Alphabet. Der skandinavische Minimalismus lässt viel Raum für Kreativität. Mitgenommen aus dem APFIs in Wattens um je 19,95 Euro.

GARDE- ROBE

Stylische Möbel für die Garderobe zu finden, ist gar nicht so einfach. Schönbuch zeigt mit „LINE“, wie’s cool und funktional geht – erhältlich in vielen verschiedenen Farben für ganz viel individuellen Gestaltungsspielraum. Design by Apartment 8. Ein Element kostet rund 350 Euro. Schönbuch erhältlich bei Freudling Wohndesign.


Ihre Immobilie in besten Händen.

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K O E S S

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Wir nehmen uns Zeit für jeden einzelnen unserer Kunden. Denn individuelle Lösungen, flexible Optionen und eine unkomplizierte Abwicklung benötigen eine sorgfältige Vorgehensweise. Know-how, Erfahrung und ein Gespür für Kauf- und Mietobjekte aller Art sind bei uns selbstverständlich. Wir kennen unsere Stadt, die Objekte und Wohnungen in Innsbruck und Umgebung und wissen, worauf es ankommt!

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MACHT DIE ARBEIT

Saug- und Wischroboter machen das Leben definitiv ein bisschen leichter. Der Deebot Ozmo von Ecovacs verbindet starke Leistung mit intelligenter Navigation. So gefällt uns das. Um 599 Euro im Onlineshop von www.aqipa.com.

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Das Sofa „Mera“ von Rolf Benz überzeugt mit klaren Proportionen und großer Leichtigkeit – schlanke Füße und ein feiner Rahmen lassen das Sofa förmlich schweben. Erhältlich als Einzel- oder vielseitig kombinierbare Anreihvariante mit zahlreichen Stoff- und Lederbezügen. Rolf Benz gesehen bei Wohndesign Freudling.

AUFGERÄUMT

Ein Stummer Diener ist perfekt, um so manches Kleidungsstück zwischenzuparken. Dieses Exemplar in Asteiche natur geölt von Anrei ist funktional und ein echtes Designstatement. Um 629 Euro gesehen im Einrichtungshaus Föger in Telfs.

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LÄUFT

Familie Haller fertigt in ihrem Passeier „Spinnradl“ die unterschiedlichsten Produkte aus Schafwolle – wie diese Tischläufer. Erhältlich in verschiedenen Größen ab 36 Euro im Tiroler Edles in der Innsbrucker Altstadt.

ZAUBERHAFT

Die Tischleuchten von Skitso haben es uns auf den ersten Blick angetan. Erhältlich sind die Ladys in vielen Varianten um rund 150 Euro bei Virsalis in der Innsbrucker Bürgerstraße.


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Foto © Innsbruck Tourismus / Christof Lackner Raiffeisen WohnBau ist eine Marke der Raiffeisen-Leasing GmbH.

raiffeisen-wohnbau.at


eco.life

DIE KUNST DES WOHNENS Zuhause ist ein Gefühl, sagt man. Letztlich geht es beim Wohnen darum, uns in unseren Räumen wohl zu fühlen – ist es doch ein sehr großer Teil unseres Lebens. Wie das gelingen kann, darüber haben wir mit Christian Wildauer gesprochen. Er ist Innenarchitekt, Designer und Inhaber von Wohndesign Freudling und damit einer, der sich auskennt. INTERVIEW: MARINA BERNARDI

Wohnen ist ein höchst individuelles Thema, eine Frage der Lebensgewohnheiten, des eigenen Stils und Geschmacks. Gibt es dennoch ein paar Grundregeln, die man bei jeder Planung beachten sollte? C H R I S T I A N W I L DAU E R : Räume sollten reduziert und klar strukturiert sein, um ein harmonisches Ganzes zu schaffen. Bei den Grundmaterialen sollte ein durchgängiger Tenor herrschen, die Böden – wenn möglich – einheitlich gestaltet sein, die Innentüren dieselbe Farbe haben. Damit schafft man eine solide Basis und ausgewogene Grundstimmung, auf der man das Einrichtungskonzept aufbauen kann. Dieses darf dann gerne mutiger sein, Akzente können gesetzt werden, um dem Wohnen Individualität zu geben. Letztendlich kommt es aber immer auf die Wünsche der Kundinnen und Kunden und ihren Stil an. Jeder Mensch ist anders und genau so unterschiedlich sind auch die Bedürfnisse, wenn es um die Gestaltung der eigenen vier Wände geht. ECO.NOVA:

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Auch beim Wohnen gibt es Trends, wenngleich diese fast naturgemäß nachhaltiger sind als kurzfristige Moden. Wie hat sich das Wohnen in den letzten Jahr(zehnt)en verändert und wo stehen wir aktuell? Wir beobachten, dass die Formgebung der Möbel femininer und zarter wird. Ecken werden softer, das Gesamtbild lieblicher. Bei den Materialien dominiert Natürlichkeit und Echtheit. Wir sehen viel Holz, auch Altholz, das seine ganz eigenen Geschichten erzählt, und Archaisches wie Leder und Metall, auch Marmor – auf jeden Fall edel und hochwertig. In den letzten Jahren ist man außerdem dazu übergegangen, Räume in ihrer Gesamtheit zu betrachten: Möbel fungieren nicht mehr isoliert, Wände und Decken werden miteinbezogen. Man setzt mit Tapeten Akzente, Stein ist nicht mehr nur dem Bad oder der Küche vorbehalten, sondern hält auch im Wohnraum Einzug.

„Das Wichtigste für ein harmonisches Wohnkonzept ist, die Räume nicht nur in sich, sondern auch aufeinander abzustimmen.“ CHRISTIAN WILDAUER W W W.F RE UDL ING. AT

Auch Lichtkonzepte und Beleuchtung sind essentieller Bestandteil eines harmonischen Gesamtbildes. Das alles macht die Planung komplexer, das Wohnen aber gleichzeitig individueller, mutiger und spektakulärer. Uns ist es ein Anliegen, den persönlichen Lebensbereich zu perfektionieren – sei es durch ausgewählte Designermarken oder Eigenprodukte aus unserer Möbelwerkstätte. Welcher Wohnraum wird Ihrer Meinung nach komplett unterschätzt? Eine Planung schließt immer sämtliche Wohnbereiche

mit ein: Generell gliedern sich Einrichtungskonzepte in den Eingangsbereich, quasi das Entrée, das Zentrum rund um Kochen – Essen – Wohnen und die private area, wenn man es so nennen möchte: Schlafzimmer, eventuell Ankleidezimmer, wenn vorhanden, und Bad. Dazu gibt es je nach Bedarf Kinder- oder Gästezimmer, die oftmals dieselben sind, aber sich im Laufe des Lebens in die eine oder andere Richtung entwickeln. Manchmal wird ein Kinderzimmer zu einem späteren Zeitpunkt zum Fitnessraum oder Homeoffice. Während die anderen Räume in ihrer Funktion meist klar definiert sind, braucht es für diese speziellen Zimmer mehr Flexibilität. Deshalb lassen wir Entwicklungen und Trends niemals aus den Augen und nutzen auch die Möglichkeit, in unserer Werkstätte handfertige Einzelstücke herzustellen. Die individuellen Bedürfnisse, Vorlieben und Gewohnheiten sind dabei das Maß aller Dinge. Wofür sind Menschen bereit, gerne auch mehr Geld auszugeben? Das Herz eines Hauses ist ganz klar die Küche. Küchen sind keine reinen Kochnischen mehr wie früher, sondern bekommen meist den schönsten Platz in der Wohnung. Sie werden zum Kommunikationszentrum und sind der Dreh- und Angelpunkt. Meist steht dabei eine Kochinsel im Mittelpunkt, um die herum sich das Leben abspielt – angelehnt ans Lagerfeuer von früher. Innovative Abzugslösungen wie Tischlüfter sorgen für eine ruhige Optik. Besonders im Fokus stehen seit geraumer Zeit die Kühlschränke. Diese werden großzügiger, massiver und breiter – ähnlich den amerikanischen Modellen, allerdings deutlich energieeffizienter und nicht freistehend. Dadurch werden sie zum Statement und erhalten gleichzeitig die Anmutung einer puristischen Küche.


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Innsbruck

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Meinhardstraße 3 Tel. +43 512 58 04 69

Fallmerayerstraße 3

Bahnhofstraße 2

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Tel. +43 512 58 47 12

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Tel. +43 5212 28 85

info@isser.at www.isser.at 


AGAPE

GESTALTUNG IN ALLEN DIMENSIONEN

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Um zu einem wirklich perfekten Badezimmer zu gelangen, braucht es punktgenaue und vor allem professionelle Planung. Das Team von Agape bietet diesen Service auf besonderem Niveau, um in der Kombination ihrer Produkte Badlandschaften der Sonderklasse entstehen zu lassen. T E X T : E L I S A B E T H P L AT T N E R

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as Badezimmer bildet so etwas wie das Herzstück eines Zuhauses. Ohne Dusche, Waschbecken oder Toilette wäre ein Leben wohl kaum vorstellbar. Neben dieser rein funktionellen Seite bietet das Bad seinen Raum als Zufluchtsort, um dem Alltag zu entfliehen und zu sich selbst zurückzufinden. Diese beiden Grundaspekte sollten sich auch in der Einrichtung widerspiegeln und sind äußerste Voraussetzung für eine ganzheitliche Planung. Denn ein schlecht geplantes Bad verhindert nicht nur einen effizienten und komfortablen Lebensstil, es lässt einen ebenso wenig zur Ruhe kommen und ignoriert damit ein elementares inneres Bedürfnis. Die Ausstattung eines Badezimmers kann folglich nicht einfach nach Belie-

ben zusammengewürfelt werden, es muss ganzheitlich, in einem harmonischen Stück geplant werden. Doch gibt es dabei so einiges zu berücksichtigen, was für den Laien nicht so leicht zu durchschauen ist. Gerade wenn man nach Individualität, Ästhetik und bestmöglicher Raumnutzung sucht, macht es Sinn, sich professionelle Unterstützung zu holen.

LUXUS NACH PLAN

Dass außerordentliche Badezimmer nicht einfach aus dem Boden gestampft werden, sondern mit großem Aufwand und viel Mühe konzipiert werden müssen, ist kein Geheimnis. Doch wie solch ein Projekt üblicherweise abläuft, mag nicht jedem bekannt sein. Das in diesem Metier langerfahrene Team von Aga-

pe erklärt in fünf Schritten, wie man zu einem perfekt geplanten Bad gelangt, das den eigenen Anforderungen nicht nur gerecht wird, sondern diese auch noch übertrifft. Zentral dabei ist der Ansatz, nicht den plumpen Gestaltprinzipien eines Großhändlers zu folgen und sich stattdessen von dem gestalterischen Anspruch der Innenarchitekten in Kombination mit dem technischen Know-how der Badplaner leiten zu lassen. Von Vorteil ist zudem, dass neben dem Service zur Planerstellung alle notwendigen Produkte bis hin zu den Fliesen bereits mitangeboten werden, was einen unnötigen Zwischenschritt erspart und zugleich garantiert, dass die ausgewählten Produkte optimal zum Einsatz kommen.


AGAPE

SCHRITT 1: ERSTGESPRÄCH MIT DEM KUNDEN Dies ist wohl der wichtigste Teil, da hier die Weichen für jegliches weiteres Vorgehen gestellt werden. Für den Planer gilt in erster Linie gutes Zuhören, um herauszufinden, was die genauen Bedingungen des Projektes sind, und um bereits vorzufühlen, was sich der Kunde genau vorstellt. Die Wünsche und Vorstellungen müssen geklärt werden, damit von Anfang an in die richtige Richtung gearbeitet werden kann und das Endergebnis zufriedenstellt. Besonders hilfreich erweist sich in diesem Schritt ein Gang durch den Showroom, damit dem Kunden bereits Anregungen und Inspiration gegeben werden können und er klar zeigen kann, was seinen Geschmack trifft.

GESAMTPLANUNG Die Innenarchitekten von Agape übernehmen nicht nur die Badgestaltung, sondern gerne auch die Inneneinrichtung gesamter Wohnungen oder Häuser. Auch in der Ausstattung von Hotels hat das Team langjährige Erfahrungen gesammelt.

SCHRITT 2: IDEENFINDUNG UND ENTWURFSERARBEITUNG

Bei Agape geschieht dieser Schritt in engem Austausch zwischen Innenarchitekten und technischen Badplanern. So werden in einem Schlag zugleich alle technischen als auch künstlerischen Möglichkeiten erarbeitet. Dies mündet in einem ganzheitlichen Entwurf, der alle Aspekte und Herausforderungen des Projektes abdeckt. Dies kann sich nur auf das Interieur beziehen, Agape bietet darüber hinaus auch Lichtkonzeptionen an, um besondere Stimmungen zu erzeugen.

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SCHRITT 3: PRÄSENTATION DES ENTWURFS

Nun wird das vorläufige Ergebnis – inklusive einer Vorauswahl von passenden Produkten – vorgestellt. In regen Austausch mit dem Kunden werden technische wie gestalterische Aspekte des Entwurfs besprochen. Hier können Änderungen beziehungsweise Anpassungen bei noch offenen Punkten vorgenommen werden, bis schlussendlich das Endergebnis zur absoluten Zufriedenheit des Kunden besteht.

SCHRITT 4: PLANUNG UND ERSTELLUNG DES PRODUKTANGEBOTS

Der letztendlich beschlossene und bewilligte Entwurf wird nun zu einem genauen Plan ausgearbeitet, was sich bei entsprechendem Wunsch bis auf die Lichtplanung, die Materialoberflächen als auch Farbauswahl erstrecken kann. Außerdem wird ein ausführliches und detailliertes Produktangebot

erstellt, in dem alle notwendigen Produkte umfassend enthalten sind.

SCHRITT 5: UMSETZUNG IN EINE WERKPLANUNG

Im letzten Schritt wird der Badplan in einen Werkplan übersetzt, der mit seinen genauen Maßangaben und technischem Inhalt auf der Baustelle zum Einsatz kommt. Dies garantiert, dass vor Ort alles so verwirklicht werden kann, wie es in der Präsentation besprochen wurde. Dann trennt einen nur noch die technische Verwirklichung davon, sich an seinem ganz persönlichen Gesamtkonzept zu erfreuen.

AGAPE30 SHOWROOM Haller Straße 133, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/31 93 84 info@agape30.at

www.agape30.at

AGAPE32 SHOWROOM Oberanger 32, D-80331 München Tel.: +43 89/72 63 79-40 info@agape32.de

www.agape32.de


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OFENBAU CSIDA

OFENKOMPETENZ AUS MEISTERHÄNDEN Hafnermeister Ronald Csida arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten daran, die heimischen Wohnräume mit wohliger Wärme zu fluten. Mit Sohn Michael ist 2017 die nächste Generation in die väterlichen Fußstapfen getreten, um beste Handwerkstradition mit zeitgemäßer Technik zu vereinen. TEXT: MARIAN KRÖLL

W

ir sind auf moderne, zeitlose Öfen spezialisiert“, sagt Ronald Csida, der gemeinsam mit Sohn Michael das Unternehmen führt und einen Lehrling ausbildet. Flexibilität, Termintreue und höchste Qualität sind die Grundprinzipien, auf denen das Qualitätshandwerk der Csidas fußt. Der Hafnermeister schätzt die Abwechslung, die sein Beruf bietet. Als Hafner ist es absolut notwendig, am Puls der Zeit zu bleiben, denn technologisch hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel getan. Neue Öfen werden heutzutage in der Regel raumluftunabhängig betrieben. Die luftdichten Gebäudehüllen und kontrollierten Wohnraumlüftungen in neuen Häusern machen das notwendig. Die Steuerung des Ofens für die ideale, möglichst schadstoffarme Verbrennung funktioniert vollautomatisch. „Nach dem Anheizen wird der Abbrand automatisch und für den Nutzer komfortabel optimal gesteuert“, erklärt Csida, der jeden einzelnen Ofen individuell an die neuen Besitzer übergibt, Einschulung inklusive.

Die beiden Hafnermeister Michael und Ronald Csida

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„W I R S I N D B E I D E N M AT E R I A L I E N S E H R FLEXIBEL. VON DER KL ASSISCHEN K ACHEL Ü B E R D E N S T E I N B I S Z U M S C H WA R Z S TA H L , D E R D E R Z E I T B E S O N D E R S G E F R A G T I S T, D E C K E N W I R A L L E S A B .“ RONALD CSIDA

WANDEL IN DESIGN UND FUNKTION

Der Kachelofen hat sich in Design und Funktion gewandelt. Durch offene Küchen, Essbereiche und Wohnzimmer dient er häufig dazu, den Raum zu gliedern. Waren Kachelöfen früher meist noch vollständig verkachelt, hat seit der Jahrtausendwende eine neue Schlichtheit und geradezu puristische Eleganz Einzug in den Wohnzimmern gehalten. Klare Linien, gerade, verputzte Flächen und Kamineinsätze mit großen Sichtscheiben dominieren das Bild. Reduzierte Form bei erweiterter Funktion. Auf Wunsch kann man es natürlich auch ganz traditionell haben. „Wir sind bei den Materialien sehr flexibel. Von der klassischen Kachel über den Stein bis zum Schwarzstahl, der derzeit besonders gefragt ist, decken wir alles ab“, sagt Ronald Csida, der bei den Entwicklungen

in seinem Handwerk immer der Zeit etwas voraus ist und bereits seit 25 Jahren Sichtfenster in seine Öfen einbaut sowie seit 20 Jahren mit Stein arbeitet. Csidas edle Öfen in kaltgewachstem Schwarzstahl sind haptisch und optisch ein besonderer Leckerbissen und können sogar – sofern die statischen Voraussetzungen erfüllt sind – schwebend an einer Betonwand angebracht werden.

DEN OFEN MITDENKEN

Wer größtmögliche Flexibilität in der Wahl von Ofentyp, Material und Form haben möchte, ist gut beraten, bereits am Beginn der Planung einen Ofen mitzudenken, damit Schornstein und Zuluft gleich beim Bau richtig ausgeführt werden können. Ronald und Michael Csida setzen die Vorstellungen um:

flexibel, termintreu und qualitativ hochwertig, von der Handskizze über die 3-D-Planung bis hin zum Aufbau und zur Einschulung. Ein Ofen aus dem Hause Csida, ganz gleich ob als Grundofen, Warmluftkachelofen, Kombi-Kachelofen oder Heizkamin ausgeführt, ist immer eine Investition in die Lebensqualität, die sich das ganze Jahr hindurch bezahlt macht. Ein Ofen verleiht einem Raum ein Mehr an Behaglichkeit und ist dabei ebenso funktional wie formschön. PR

OFENBAU CSIDA Judenstein 26 A-6074 Rinn Tel.: 05223/78839 E-Mail: ofenbau@csida.at

www.csida.at


eco.life

L I F E & S T Y L E , K U LT U R , T R E N D S

KURZ & BÜNDIG

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MUSEUM BEWEGT

Schon seit 2010 veranstaltet die Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino ihre gemeinsamen Euregio-Museumstage. Das heurige Jahr steht dabei unter dem Motto „Transit – Transport – Mobilität“. Dafür wurden die Museen eingeladen, Ideen vorzustellen, die die Bedeutung des Themas unterstreichen und es für alle besser verständlich machen. Insgesamt wurden 38 Konzepte aus allen Landesteilen erarbeitet – von Ausstellungen über Kurzfilme bis hin zu Interventionen im öffentlichen Raum. Über 60 Museen zeigen nun die facettenreiche Geschichte und Entwicklung der alpinen Mobilität in den drei Ländern. Offiziell gestartet wird mit einem Auftaktwochenende Ende Mai in Innsbruck, doch schon jetzt können die ersten Ausstellungen besichtigt werden. Infos im Netz unter 2021.euregio.info


eco.life

„Man muss nicht nur mehr Ideen haben als andere, sondern auch die Fähigkeit besitzen, zu entscheiden, welche dieser Ideen gut sind.“ LINUS CARL PAULING, 2-FACHER NOBELPREISTRÄGER

I WANT TO RIDE MY BICYCLE E-Bikes sind gerade in der Stadt stark im Kommen und gegenüber vielen anderen Verkehrsmitteln klar im Vorteil. Die Fahrradmanufaktur Vello macht die Entscheidung für den Kauf noch einfacher, denn deren Bikes kann man ganz leicht zusammenklappen und bei Nichtgebrauch quasi unter den Arm geklemmt mitnehmen. Die neue selbstladende Motorgeneration GEN.2 von Zehus bringt zudem unter anderem eine Fahrradsperrung über das Smartphone mit Bewegungsmelder, Diebstahlortung, die Möglichkeit, das VELLO Bike+ per Fernbedienung zu steuern, und eine Boost-Funktion mit. Mit vollem Akku kommt man zwischen 30 und 50 Kilometer weit. Modelle ab 1.490 Euro. www.vello.bike

BEE NICE

BIOPAR ADIES BIENENGARTEN, C ADMOS VERL AG, 192 SEITEN, EUR 24,95

ALPINE LIEBESGRÜSSE © REINHARD HÖLZL

Das Tiroler Autorenteam Alexander Würtenberger, Gerda Walton und Erwin Seidemann hat mit dem Buch eine Praxisanleitung für alle Bienen- und Gartenfreunde geschaffen.

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© ROOS VAN HAAFTEN

An Appellen, einen Beitrag zum Schutz gefährdeter Arten zu leisten und unsere Umgebung für Biene & Co wieder lebenswerter zu gestalten, fehlt es eigentlich nicht. Und immer mehr Menschen begreifen auch, dass Artenschutz letztlich auch Menschenschutz ist. Vielfach liegt es gar nicht so sehr am Wollen denn am fehlenden Wissen, wie, wann und womit man Nützlinge unterstützen kann. In ihrem Buch „Bienenparadies Bienengarten“ zeigen Biogärtner Erwin Seidemann, Imker Alexander Würtenberger und Autorin Gerda Walton ganz konkrete Wege und Möglichkeiten, um nicht nur Honigbienen, sondern auch Hummeln und anderen Wildbienen und den so selten gewordenen Schmetterlingen ihren Bedürfnissen entsprechende Nahrungsquellen zur richtigen Zeit und am richtigen Ort Verfügung zu stellen. Ein Buch für Bienenfreund*innen, die gärtnern, und Gärtner*innen, die Bienenfreund*innen sind.

In der aktuellen Ausstellung „LIGHT WORKS. Re-Risch-Lau“ von INN SITU, dem Kunst- und Kulturprogramm der Bank für Tirol und Vorarlberg/BTV, wirft die niederländische Künstlerin Roos van Haaften noch bis 17. Juli 2021 erstaunliche Schattenbilder an die Wände der Galerie im BTV Stadtforum in Innsbruck. Inspirieren ließ sie sich dafür von Postkarten des Verlags Risch-Lau, der auf die beiden Tiroler Pionierinnen der Porträtfotografie Anna Katharina und Barbara Lentsch aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht und noch bis in die 1980er-Jahre das Bild der alpinen Bergwelt von Tirol und Vorarlberg prägte. In diesem Spannungsfeld aus zeitgenössischer Kunst und traditioneller Landschaftsfotografie entstand in monatelanger Arbeit ein gutes Dutzend an neuen Arbeiten, die in ihrer Vergänglichkeit die Betrachter*innen zum Staunen bringen und dabei das Making-of der romantischen Motive gleich mitliefern.


eco.life

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Maurizion Bonato, Die drei Skeptiker

© KHM-MUSEUMSVERBAND/JOHANNES PLATTNER

Unter diesem Titel sind von 7. Mai bis 3. Juli 2021 Werke des Trentiner Künstlers Maurizio Bonato in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst zu sehen. Ein Baum, umarmt von einem jungen Menschen, dazu die Polizei und Demonstrant*innen, auf der anderen Seite des Bildes die junge Marina Abramovic am Strand mit Luftballon. Bilder und Dinge, die auf den ersten, oft auch auf den zweiten Blick nicht unbedingt zusammengehören. In seiner Ausstellung paart Bonato vermeintlich Unvereinbares und schafft spannende Gegensätze und Assoziationsketten, die die Betrachter*innen zum Staunen bringen.

© MAURIZIO BONATO

BRAU UNS DEN ZAUBER, IN DEM DIE GRENZEN SICH LÖSEN

HERZLICH WILLKOMMEN In der ehemaligen Bauernrüstkammer des Schlosses Ambras werden die Gäste ab sofort im Ambras Foyer unterhalb des Spanischen Saals mit einem neuen Willkommensbereich begrüßt. Auf über 260 Quadratmetern werden die Besucher*innen auf eine Zeitreise 450 Jahre in die Vergangenheit mitgenommen und erleben die Geschichte von Schloss Ambras, dem Begründer der dort verwahrten Sammlungen, Erzherzog Ferdinand II. und dessen nicht standesgemäßer Gemahlin, der „schönen Welserin“ Philippine. Im Mittelpunkt stehen ihre außergewöhnliche Liebesgeschichte und ihre Leidenschaften. Der neu gestaltete Willkommensbereich bereichert künftig außerdem das Innsbrucker Tagungs- und Kongresswesen: Das Ambras Foyer steht für repräsentative Empfänge, Feiern, Gesellschaften und Ehrungen offen. www.schlossambras-innsbruck.at


eco.life

TUE GUTES UND REDE DARÜBER Die UniCredit Bank Austria hält auch in der nach wie vor andauernden Coronakrise an ihrem sozialen Engagement fest. Markus Sappl, Landesdirektor Firmenkunden in Tirol: „Mit dem Bank Austria Sozialpreis werden wir auch heuer zahlreiche sozial engagierte Initiativen und Organisationen in ganz Tirol substanziell unterstützen. Im Rahmen unserer sozialen Verantwortung möchten wir sozial ausgerichtete Projekte vor den Vorhang holen und ihnen die Möglichkeit geben, sich der Öffentlichkeit vorzustellen.“ Der Bank Austria Sozialpreis ist insgesamt mit 90.000 Euro dotiert, pro Bundesland werden 10.000 Euro an drei Siegerprojekte vergeben. Bewerbungen können im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung auf http://sozialpreis.bankaustria.at eingereicht werden. Die Bewerbungsfrist läuft bis inklusive 19. Mai 2021. Eine regionale Expertenjury trifft bis Ende Juni eine Vorauswahl und wählt drei Finalisten für das große Online-Voting aus.

I M M O T I O N E N proudly presented by

Who else? LUX LANS

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Wohnen ca. m2 85,41 m²

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Garten ca. m2 55,29

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BEST FRIEND

Videokonferenzen werden unseren Berufsalltag wohl weiterhin begleiten (und in mancherlei Hinsicht finden wir das gar nicht schlecht). Es lohnt sich also, in eine hochwertige Webcam zu investieren, die einen nicht nur optisch ins rechte Licht rückt, sondern die vor allem für einen guten Ton sorgt. Die C980ProAll-in-one-HD-Webcam von eMeet verfügt über zwei integrierte Lautsprecher und vier AI-Array-Mikrofone mit ausgezeichneter Rauschunterdrückung. Dank ihres benutzerfreundlichen Plug-and-Play-Designs lässt sie sich problemlos mit dem PC, Mac, LCDBildschirm und mehr verwenden – perfekt für Videoanrufe, Konferenzen, Live-Streaming und Besprechungen. Um 99,99 Euro im Onlinestore von www.aqipa.com.

Preis / Euro 529.900,00 verkauft

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Am östlichen Mittelgebirgsplateau, ca. 15 Autominuten oberhalb der Landeshauptstadt Innsbruck, befindet sich die begehrte Wohnlage Lans. In der Dorfstraße wurde bereits auf dem ca. 1.200 m² großen Grundstück mit dem Bau einer architektonisch gelungenen Wohnanlage begonnen. Die Grundrisse der Wohnungen sind gut geschnitten und funktionell, daher gut zu möblieren und hochwertig, zeitlos, elegant und repräsentativ ausgestattet. Die Vorteile dieser Immobilie sind die herrliche Aussichtslage, die begehrte Wohngegend, die Nähe zum Lanser See sowie die gute Verkehrsanbindung.

Immobilienmanagement Jenewein Mobil: 0664-110 8 200 Tel.: 0512-26 82 82 E-Mail: office@immobilien-jenewein.at www.immobilien-jenewein.at


LAND TIROL

ERFOLGSGESCHICHTE „DUALE AUSBILDUNG“ IN TIROL

© LAND TIROL/BERGER

Wer in Tirol eine Lehre absolviert, erwirbt im Lehrbetrieb und in der Berufsschule eine qualifizierte, abgeschlossene Berufsausbildung. Die sogenannte „Duale Ausbildung“ zur Fachkraft ist weit über die Landesgrenzen von Österreich hinaus hoch angesehen. Die Arbeitsmarktförderung des Landes Tirol unterstützt die Lehrlinge jährlich mit 2,1 Millionen Euro. Tirolweit wurden im Jahr 2020 10.666 Lehrlinge ausgebildet.

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rotz erschwerter Bedingungen für den Unterricht in den Berufsschulen und oftmals coronabedingter Kurzarbeit bleibt die Lehrlingsausbildung der Weg zur gefragten Fachkraft. Die Chancen für eine Berufsausbildung sind trotz Corona sehr gut. Viele Betriebe suchen engagierte Jugendliche, die sich für eine Berufsausbildung entscheiden. Dabei stehen über 200 Berufe – von A wie AugenoptikerIn bis Z wie ZimmererIn – zur Auswahl. Die aktuelle Lehrberufsliste ist unter www.bmdw.gv.at abrufbar. Trotz der Coronakrise gibt es in Tirol nur 1,9 Prozent weniger Lehrlinge als in den Vorjahren – das wird von ExpertInnen als hoffnungsvolles Zeichen gewertet. Ein Drittel der Lehrlinge hat während der Lehrausbildung Finanzmittel der Arbeitsmarktförderung in Anspruch genommen und konnte so auf dem Weg zur Fachkraft zielgerichtet unterstützt werden.

VOLLE KRAFT VORAUS – LEHRE MIT UNTERSTÜTZUNG Den Lehrlingen stehen die allgemeinen Kursförderungen des Bildungsgeld update ebenso offen wie spezifische Lehrlingsunterstützungen – beispielsweise die Ausbildungsbeihilfe für Lehrlinge. Die Begabtenförderung honoriert besondere Ausbildungserfolge von Lehrlingen mit einer Prämie. Durch die Aktionen „Lehrling des Monats“ und „Lehrling des Jahres“ werden leistungsstarke Tiroler Lehrlinge vorgestellt, die sich auch gesellschaftlich engagieren.

GEFRAGT AM ARBEITSMARKT: TIROLER FACHKRÄFTE

Ausgebildete Tiroler Fachkräfte zeichnen sich durch die Beherrschung von Fertigkeiten aus, die am Arbeitsmarkt nachgefragt sind und am Wirtschaftsstandort benötigt

werden. Die Ausbildung in einem Lehrberuf steht grundsätzlich allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen offen, die die neunjährige Schulpflicht abgeschlossen haben. Der Zugang zur Lehre ist an keinen bestimmten Schulabschluss gebunden. Immer mehr MaturantInnen entschließen sich zu einer Lehre nach der Matura. Für das kommende Schuljahr sind zwei weitere Klassen für MaturantInnen in den Lehrberufen IT/Applikationsentwicklung-Coding und Mechatronik geplant. PR

AMT DER TIROLER LANDESREGIERUNG Abteilung Gesellschaft und Arbeit Meinhardstraße 16 6020 Innsbruck E-Mail: ga.arbeit@tirol.gv.at

www.tirol.gv.at/ arbeitsmarktfoerderung


MAGAZIN

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EIN STÜCK TIROL SEIT 1924

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eco.life

GEMEINSAM IN DER EINSAMKEIT In der Fuchsegg Eco Lodge lassen sich Komfort und Vorzüge eines Hotels in unmittelbarer Naturnähe und innerhalb eines persönlicheren Rahmens erleben. T E X T : E L I S A B E T H P L AT T N E R

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m Herzen des Bregenzerwaldes, zwischen Bergen, Wäldern und Hügeln eingebettet, findet sich ein Rückzugsort zum gemeinsamen Verweilen. Ein Ort fernab der üblichen Touristenströme, um Energie zu tanken, Inspirationen zu sammeln und wieder mit sich selbst in Einklang zu geraten. Die Fuchsegg Eco Lodge ist ein Ort der Zusammenkunft, wobei Menschen unterschiedlichster Generationen aufeinandertreffen können, um gemeinsam das Erleben der Natur und den Genuss der Annehmlichkeiten des Ortes zu teilen.

Ganz nach dem hauseigenen Motto „Gemeinsamzeit“ wurde das gesamte Areal ausgerichtet und bietet somit passende Unterkünfte für Paare über Familien bis hin zu Freundesgruppen. Für die Gastgeberfamilie um Carmen Can ist die Lodge ein Herzensprojekt, das Geselligkeit, Natur sowie die Kulturlandschaft des Bregenzerwaldes an all seine Besucher vermitteln soll.

EIN WOHLFÜHL - ENSEMBLE

Bis zu 30 Wohneinheiten stehen auf drei Häuser verteilt zur Verfügung, wobei je-

der der fünf Zimmertypen seine ganz individuellen Highlights bereithält. Der Rest des 9.000 Quadratmeter großen Areals ist mit Wellnessbereich, Gasthaus und Tenn bestückt. Das Saunahaus samt ganzjährig beheiztem Außenpool lädt mit vielseitigen und abwechslungsreichen Möglichkeiten zum ganzheitlichen Entspannen. Das Gasthaus verfügt als sozialer Mittelpunkt neben dem Restaurant und der Kaminbar über einen Weinkeller, eine Bibliothek, eine Lounge sowie Yogaräume. In der Tenn, einer Scheune,


FOTOS: © FUCHSEGG/STUDIOWAELDER, WWW.GUENTERSTANDL.DE

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137 kann man E-Bikes ausleihen und sie dient jüngeren Besuchern als Spielraum zum Austoben. Außerdem verfügt die Fuchsegg Eco Lodge über einen kleinen Laden, der mit handgefertigten Überraschungen aufwartet, und über größere Seminarräume, die sich für Tagungen bestens eignen. Durch die klare Trennung der Gebäudetypen nach ihren Funktionen kann jeder Gast selbst entscheiden, ob ein geselliges Beisammensein oder doch lieber die Privatsphäre vorgezogen wird. Außerdem können so Tagungsteilnehmer in Ruhe unter sich bleiben.

WEISSTANNE, HEIDELBEERE UND STEINPILZ

Alle Gebäude unterstehen dem Prinzip der Nachhaltigkeit und wurden von heimischen Handwerkern erbaut. Vorbild für das Bregenzer Architekturbüro Ludescher + Lutz waren dabei die typisch regionalen Bauten. So gliedert sich das Fuchsegg klar in die vorherrschende Landschaftsstruktur ein und erweist sich als traditionell inspiriertes, aber doch modern umgesetztes Ensemble. Dabei stehen Drinnen und Draußen in ständigem Dialog. In Konstruktion als auch Fassadenverkleidung kamen vorwiegend heimische Hölzer zum Einsatz. Auch in der Ausstattung wurde vor allem auf Naturmaterialien ge-

setzt, um möglichst regional und nachhaltig zu bleiben. Jeder Raum ist zudem mit Hinblick auf angemessene Wohngesundheit konzipiert. Ausgangpunkt des Farbkonzeptes gab abermals die Natur: Inspiriert von den rötlichen und blauen Tönen der heimischen Heidelbeere wurden die kräftigen Farben als Kontrast zum verwendeten Weißtannenholz gewählt. Für eine stimmige Abrundung wurde ein warmer Cognacton kombiniert, der an die ebenfalls heimischen Steinpilze erinnert.

Pool und Sporträume stehen jedem Gast zur Verfügung. Kulinarikfans erfreuen sich an individuellen Wein- und Käse-Degustationen und können sich am gemeinsamen Brotbacken versuchen. Die Möglichkeiten zum gemeinsamen Erleben, Genießen und Entspannen sind also vielfältig.

VIEL ZU TUN

Das Ass im Ärmel der Fuchsegg Eco Lodge ist und bleibt die Natur. Je nach Jahreszeit bietet sie Raum für verschiedene Aktivitäten, die Erholung wie Vergnügen für Groß und Klein versprechen. Während im Winter dem großzügigen Sportangebot der Region gefrönt werden kann, bietet auch der Sommer ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm. Ob Klettern, Wandern oder Mountainbiken – für Sportbegeisterte findet sich einiges zum gehörigen Auspowern. Das Hotel organisiert zudem geführte Kräuterwanderungen und Berg- oder Fahrradtouren mit heimischen Guides. Wer es lieber entspannter angehen lässt, kann sich an einem der Yogakurse beteiligen oder das Spa mit seinem Massageangebot nutzen. Sauna, Dampfbad,

FUCHSEGG ECO LODGE Amagmach 1301 6863 Egg hallo@fuchsegg.at

www.fuchsegg.at

Da sich die Fuchsegg Eco Lodge am Programm Sommerkodex Vorarlberg beteiligt, beinhalten alle Buchungen bis 31. August 2021 eine Covid-19-Stornoversicherung. Diese gilt automatisch bei einer Covid-19-Erkrankung oder behördlich angeordneter Quarantäne im Haushalt. Weitere verpflichtende Maßnahmen der teilnehmenden Betriebe sind unter anderem die Ernennung eines Covid-19Beauftragten, durchgängige Mitarbeitertestungen sowie eine einfach zugängliche PCR-Testmöglichkeit für Gäste.


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DIE UNENDLICHKEIT DES WEINS F. X. Pichler bringt außerordentliche Weine mit monumentalen Namen auf den Markt. Ohne Kompromisse – doch mit Authentizität. T E X T : E L I S A B E T H P L AT T N E R

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ür manche ist Wein nichts weiter als ein Genussmittel, für andere ist er eine Passion. Eine wirkliche Lebensaufgabe ist er nur für ganz wenige. Zu dieser Minderheit, die sich ganz der Vinifikation verschrieben hat, gehören Winzer Franz Xaver Pichler und sein Sohn Lucas Franz Pichler. Als Bestandteil einer langen familiären Winzertradition liegt ihnen das Weinmachen im Blut. Doch es gehört noch einiges mehr dazu, um Wein auf derart hohem Niveau zu erzeugen, wie es die beiden eben tun. Denn einen „M“ oder einen „Unendlich“ kann nicht jeder erschaffen.

TRADITION GEPAART MIT INTUITION

Zugegeben, mit derartigen Lagen bei Loiben in der Wachau fällt einem das Keltern guter Weine gleich viel leichter. Doch dieser ererbte Heimvorteil reicht noch lange nicht aus, um den Erfolg des Weingutes F. X. Pichler zu erklären. „Für einen großen Wein benötigt man eine Spitzenlage, darüber hinaus jedoch einen unbändigen Willen, etwas Großes zu schaffen. Außerdem das Fingerspitzengefühl für die Materie. Das ist nicht erlernbar, das ist Intuition“, fasst Franz Xaver Pichler zusammen. Das Fingerspitzengefühl scheint ihm wohl mitsamt dem überliefer-


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ten Wissen von seinen Vorgängern vererbt worden zu sein, die das Weingut seit 1898 führen. Von besonderer Wichtigkeit ist hierbei Franz Pichler senior, der erstmals 1928 mit seiner sogenannten Selektion Massale seinen Grünen Veltliner hin zu kleineren Trauben züchtete, wodurch diese weniger anfällig für Krankheiten und Fäulnis wurden und zugleich höheres Extrakt lieferten. Von diesen positiven Eigenschaften profitieren die Winzer noch heute und tragen das Erbe mit erweiterter Selektion dankbar weiter.

AUTHENTIZITÄT UM JEDEN PREIS

Der Wein, der unter der Obhut der Familie Pichler heranwächst, wird mit viel Respekt und Zurückhaltung behandelt – denn seine Authentizität geht vor. „Wir achten den Wein, geben ihm Ruhe zu seiner Entwicklung“, bezeichnet Lucas F. Pichler diese Einstellung recht schlicht. Für ihn kann sich ein Wein nur durch Zuneigung, Pflege und Führung im Entstehungsprozess zu seiner ganzen Vollkommenheit entfalten. Deshalb stehen eine möglichst naturnahe Bewirtschaftung der Weingärten sowie ein schonender Umgang bei der Weinbereitung im Vordergrund. Dafür wird auf Handlese, schonende Verarbeitung und traditionellen Ausbau im Eichenholzfass gesetzt, während jegliche Aufzuckerung, Schönung oder Konzentration konsequent ausgeschlossen werden. Nur auf diese Art der Vinifikation kann man aus dem großen Potential, das die Natur zur Verfügung stellt, wirklich das Beste herausholen. Und nur auf diese naturbelassene Weise werden die feinen Nuancen der jeweiligen Lagen in ihrer Einzigartigkeit spürbar.

DER GESCHMACK DER ERDE

NEUE WEGE

Auf einer Fläche von circa zwanzig Hektar dominieren die klassischen Weinsorten Grüner Veltliner und Riesling, einen kleinen Prozentsatz des Ertrages machen Sauvignon Blanc und Gelber Muskateller aus. Doch herrscht im Geschmack der Weine selbst eine viel größere Vielfalt. Jeder Wein setzt das Terroir – den Geschmack des Bodens und der Herkunft – seiner Riede fort. Je nach Lage ergeben sich so gänzlich eigene Gaumenfreuden. So besticht etwa der Riesling aus dem Loibner Ried Steinertal mit einem Geschmack, der an Limette, rosa Grapefruit und weißen Weingartenpfirsich erinnert. Bei seinem Verwandten aus dem Dürnsteiner Ried Kellerberg hingegen dominieren tropische Früchte, wie Mango, Maracuja oder Ananas, wobei das Terroir der außergewöhnlichen Lage besonders bestimmend bleiben darf. Ganz anders beim legendären Reserve „M“, der einem Denkmal gleich seine Weinsorte ehrt. Hierbei geht es weniger um das Terroir, sondern um ein besonderes Niveau an Dichte und Konzentration, der einen „M“ geschmacklich von Rieden-Weinen abhebt. Der Unterschied ergibt sich vor allem dadurch, dass die Trauben – ausschließlich von den ältesten Terrassen und besten Rieden – ein bis zwei Wochen später geerntet werden als bei den üblichen Rieden-Weinen. Das Ergebnis wird von F. X. Pichler ehrfürchtig beschrieben: „Ein ‚M‘ ist immer ein mystischer Wein, mit Opulenz und konzentrierter Mineralik. Wein-Monumente und Wein-Momente für Jahrzehnte.“ Daher auch der Name: „M“ für monumental.

Dass das Wachauer Weingut nach den Initialen von Franz Xaver benannt ist, ist kein Zufall – wird er doch in Winzerkreisen bereits als lebende Legende gehandelt. Trotz dieses Über-Erbes konnte sich auch Lucas Pichler, der das Weingut inzwischen gemeinsam mit seiner Frau Johanna Elisabeth führt, beweisen. Auch er verfügt über dieses gewisse Gespür, das für grandiosen Wein unerlässlich ist. Oder wie er es selbst beschreibt: „Wir machen Weine aus einem Guss. Das ist unsere Handschrift.“ Mithilfe dieses selbständigen Könnens hat er sich längst aus dem Schatten des Vaters gelöst und geht eigene Wege. So wird beispielsweise gerade an einer Umstellung hin zu biologisch/organisch zertifiziertem Wein gearbeitet, was ab dem Jahrgang 2022 offiziell besiegelt sein soll.

WEINGUT F. X. PICHLER Oberloiben 57 3601 Dürnstein Tel.: 02732/85375 weingut@fx-pichler.at

www.fx-pichler.at

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VON FORMEN UND FARBEN Mode hat mit Architektur tatsächlich einiges gemein: Es geht um Stil und Ästhetik, um Form und Funktion und letztlich ist beides eine Hülle, die viel über jenen aussagt, den sie umgibt. 140

INTERVIEW: MARINA BERNARDI

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ag mir, wie du wohnst, und ich sag dir, wer du bist. Dieser Spruch funktioniert ohne weiteres auch mit der Kleidung – und das eigentlich sogar noch besser, weil wir diese je nach Lust und Laune tauschen können. Was bei Möbeln ungleich schwieriger ist. Während unser Wohnraum also quasi die Basis unseres Charakters bildet, bieten Kleidung und Accessoires herrlich viel Spielraum, all unsere Facetten und Befindlichkeiten zu zeigen. Und die dürfen wechseln. Gerne auch mehrmals täglich. Wir haben Thorben Eichhorn, Filialleiter von Schmitt & Lair, und Einkäufer Erich Nusser zum modischen Gespräch getroffen. Letzterer ist kürzlich zum Innsbrucker Herrenausstatter gekommen: „Nach sieben Jahren in der Innsbrucker Innenstadt, in denen ich auch einen Store leiten durfte, hat mich vor allem das Thema Einkauf interessiert und fasziniert. Gerade die Möglichkeit, dem Sortiment meinen eigenen Stempel aufzudrücken und meinen Stil mit einzubringen, bereiten mir viel Freude – das war auch der Reiz am Wechsel, die neue Herausforderung Einkauf“, sagt er.

ECO.NOVA: Stichwort Stil: Was macht für Sie „guten“ Stil aus? THORBEN EICHHORN: Der passende Stil ist jener, mit dem man sich wohlfühlt. Das ist für jeden unterschiedlich. Jeder hat seinen eigenen Stil und vor allem seinen eigenen Style. ERICH NUSSER: Stil ist höchst individuell. Nicht jeder Modetrend ist für jeden geeignet und das ist gut so. Unsere Aufgabe als einer der letzten Herrenausstatter Innsbrucks ist es, zu erkennen, welcher

persönliche Stil zu jedem einzelnen unserer Kunden passt und wie sich dieser mit dem aktuellen Zeitgeist vereinen lässt. Wir haben viele Stammkunden, bei denen wir sehr genau wissen, wonach sie suchen, wobei es auch hier immer wieder spannend ist, ihnen modische Alternativen aufzuzeigen. Wir bieten neben dem klassischen Anzug mittlerweile eine breite Auswahl an lässiger, legerer und sportiver Mode im Geschäft, „Wenn Hochzeiten die auf der einen Seite naund Festivitäten türlich neue Kundenschichwieder möglich ten ansprechen soll und es andererseits unseren jahresind, werden die langen treuen Kunden ermögLeute aufblühen. licht, etwas Neues zu probieAuch modisch. Sie ren und ihr Style-Repertoire zu erweitern. werden wieder

Lust haben, sich

Werden Männer in Sachen chic zu machen.“ Mode mutiger? NUSSER: DefiTHORBEN EICHHORN nitiv. Die Mode ist generell lockerer geworden. Das schafft auch in Berufen, die früher sehr strenge Kleiderordnungen hatten, mehr Spielraum. EICHHORN: Homeoffice hat den Trend zu mehr Lässigkeit noch zusätzlich verstärkt. Auch die modischen Grenzen zwischen Herren und Damen verschwinden zusehends. Mode ist generell offener geworden und lädt zum Experimentieren ein, was immer mehr Männer gerne und wohlwollend annehmen.


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Thorben Eichhorn (li.), Filialleiter von Schmitt & Lair in Innsbruck, und Einkäufer Erich Nusser

© ANDREAS FRIEDLE

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den. Dieser persönliche Style wird künftig noch wichtiger werden und muss letzlich nicht viel teurer sein als Mode von der Stange. Mode nach Maß kann aber letztlich nur der stationäre Handel auf entsprechendem Niveau anbieten, weil es dazu den persönlichen Kontakt, Know-how und Erfahrung braucht.

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Natürlich hat der klassische Anzug in all seinen Ausprägungen vom Nadelstreif über Glencheck und Hahnentritt bis hin zum Pepita nach wie vor seine Berechtigung – und hier liegt nach wie vor unsere große Stärke –, dazu setzt jedoch auch der Herr zusehends öfter auf modische Akzente. Schmitt & Lair hat, stark getrieben durch die Kooperation mit dem Modehaus Sagmeister aus Vorarlberg, inzwischen viele trendige Marken im Programm, mit denen wir die unterschiedlichsten modischen Ansprüche abdecken können.

Der Kundennachwuchs ist für den stationären Handel generell eine Herausforderung. Wie gehen Sie mit dem Trend zum Onlineshopping um? EICHHORN: Man muss sich natürlich auch als stationärer Händler auf den Onlinekanälen zurechtfinden. Social Media ist für uns deshalb ein großes Thema, mit dem wir uns entsprechend auseinandersetzen. Im vergangenen Dezember haben wir zum Beispiel ein Couchshopping-Event initiiert, bei dem unsere Kunden die Waren online ansehen und dann via Click & Collect abholen konnten. Man ist angehalten, gerade in solchen Zeiten Wege zu gehen, die man bis dato nicht beschritten hat. Ein neues, junges Publikum lässt sich außerdem mit einer veränderten Markenstruktur gewinnen. Diesen Weg haben wir eingeschlagen und gehen ihn sukzessive weiter. Ich denke, wir haben einen guten Mix geschaffen aus traditionellen Marken wie Hiltl oder Eduard Dressler und jungen Labels wie Stone Island oder Dsquared, die wir über die Zusammenarbeit mit Sagmeister anbieten können. NUSSER: Das Thema online ist natürlich ein riesiges, um das wir nicht umhinkommen. Ich bin jedoch der Meinung, dass der stationäre Handel auch in Zukunft seine Berechtigung haben wird. Wir merken selbst bei jungen Leuten, dass ihnen das Einkaufserlebnis wieder wichtiger wird. Gerade in einer Zeit, in der viele Kontakte nicht möglich sind, sind Geschäfte ein sozialer Anker. Bei der Mode zählt neben der Optik außerdem stark der haptische Sinn. Hier liegt die Stärke des stationären Handels, gepaart mit kompetenter Beratung, die ein Onlineshop nicht bieten kann. EICHHORN: Seit dieser Saison bieten wir zum Beispiel auch hochwertige Maßanzüge an und kooperieren dafür mit Van Maat, einem exklusiven Ausstatter aus Amsterdam, der wirklich tolle Qualität bietet. In Summe entstehen so echte Unikate, die dem Wunsch nach Individualität gerecht wer-

Was ist Männern beim Kleiderkauf wichtig? NUSSER: Männer haben im Allgemeinen einen etwas pragmatischeren Zugang als Frauen. Sie wollen sich über ihre Kleidung nicht zu viele Gedanken machen müssen. Sie legen Wert auf Beratung und möchten sich darauf verlassen können, dass ihnen Kleidung präsentiert wird, die passt – und zwar in Hinblick auf Größe, Konfektion und Stil. Und ich finde, das darf man in einem Fachgeschäft auch erwarten. Wir haben bei Schmitt „Ein guter & Lair topausgebildete MitarVerkäufer sollte beiter mit viel Erfahrung und einem geschulten Auge. Das ist nicht nach der unser Benefit, deshalb kommt Größe fragen man zu uns. EICHHORN: Ein gumüssen, sondern ter Verkäufer muss auf den ersten Blick erkennen, was zu seiauf den ersten nem Kunden passt. Man geht Blick erkennen, nicht in ein Fachgeschäft, um was zu seinem dann sieben Hosen zu probieren, bis man eine gefunden hat, Kunden passt.“ die richtig sitzt. Unsere VerkäuERICH NUSSER fer repräsentieren hochwertige Ware, dazu gehört, sie entsprechend darzubieten. Dafür muss man – salopp gesagt – wissen, wovon man redet. Das ist ein Zeichen von Wertschätzung gegenüber den Kunden und den Waren gleichermaßen. Wenn man keine kompetente Beratung bekommt, braucht man gleich gar keine und kann wohl tatsächlich einfach im Internet bestellen.

Wohin gehen die Trends für den heurigen Sommer? EICHHORN: Wir hoffen natürlich, dass gerade Hochzeiten oder Festivitäten bald wieder stattfinden dürfen. Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen Lust haben, sich wieder chic zu machen. Dennoch glaube ich, dass uns der Trend zu legerer Home- und Sportswear erhalten bleibt. Selbst Anzüge werden lässiger, kommen mit Kordelzug daher, statt Lederhalbschuhen werden Sneakers dazu getragen. Im Sommer werden wir wieder leichtere Anzüge und Sakkos beispielsweise aus Leinen sehen. Diese sind bei uns in vielen Farben und Varianten erhältlich.

Fällt Ihnen auf der Straße auf, wenn jemand sehr gut oder sehr schlecht gekleidet ist? NUSSER: Ich denke, das liegt in der Natur unseres Berufs, dass man ein Auge dafür hat und einem selbst Kleinigkeiten auffallen. Wäre es nicht so, hätte man wohl seinen Beruf verfehlt. EICHHORN: Das sehe ich auch so. Was mich besonders stört, ist, wenn Hosen flattern oder zu lang sind. Auch Schuhe sind ein großes Thema. Das hat schon meine Mutter immer gesagt: Kind, achte auf deine Schuhe. Mit unpassenden Schuhen kann man das tollste Outfit zerstören.


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WIENER STÄDTISCHE

MIT RESPEKT UND HALTUNG Der Pulsschlag der Menschlichkeit war für den ehemaligen Innsbrucker Stadtpolitiker und Unternehmer Walter Peer ausschlaggebend, sich einer neuen Herausforderung zu stellen: Mit Anfang 2021 ist er in der Funktion als Tiroler Landesdirektor der Wiener Städtischen Versicherung nicht nur angetreten, den äußerst erfolgreichen Kurs in Tirol fortzuführen, sondern auch neue Blickwinkel in das Versicherungsgeschäft einzubringen. I N T E RV I E W : D O R I S H E LW E G

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anche Wege erscheinen auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich. Bei genauerer Betrachtung eröffnen sich jedoch Sichtweisen, die durchaus sinnstiftend sind und ein großes Ziel in greifbare Nähe rücken. So mag Walter Peers Weg in die Versicherungsbranche als ehemaliger Stadtpolitiker und Baumensch mit Leib und Seele zunächst etwas überraschen. Warum er sich vielleicht gerade deswegen für diese Herausforderung entschieden hat und welche großen Ziele ihm dabei vorschweben, hat er uns bei einem Interview in der Tiroler Landesdirektion ausführlich erklärt. Sie sind seit Jahresbeginn für die Geschicke der Wiener Städtischen in Tirol verantwortlich. Was ist Ihr Eindruck nach den ersten Wochen? WALTER PEER: Es ehrt mich, dass ich die Aufgabe erhalten habe, eine bestens etablierte Landesdirektion weiter in die Zukunft führen zu dürfen. Meine Vorgängerin Ida Wander hat mir ein wunderbar aufbereitetes Feld überlassen. Das Prämienvolumen der Wiener Städtischen in Tirol hat sich in ihrer Ära verdreifacht, unter den regional tätigen Versicherern liegen wir auf Platz 2, im Bereich der Lebensversicherung sind wir sogar klarer Marktführer. Zudem bin ich überzeugt, dass wir in Tirol auch heuer wieder mit unserem 120-köpfigen Team die beste Landesperformance österreichweit abliefern werden. ECO.NOVA:

Was reizt Sie an dieser Aufgabe? Zum einen ist es der Pulsschlag der Menschlichkeit, der in diesem Unternehmen in der Tat spürbar ist. Diese Menschlichkeit spiegelt sich im gegenseitigen Umgang unter Kolleginnen und Kollegen sowie natürlich mit Kundinnen und Kunden wider. Unter diesen Voraussetzungen ist es logisch und authentisch, sich als

Unternehmen gerne mit dem Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit auseinanderzusetzen. Wir wollen, dass Menschen durch unsere Produkte sorgenfrei sind, und hierfür ist es eben wichtig, Menschlichkeit auf allen Ebenen zu leben. Das ist mein Zugang und meine Haltung. Haltung und Respekt sind für mich generell von größter Bedeutung;

ganz egal ob im Privatleben, in der Politik oder im Berufsleben.

Wie sehen Ihre Ziele für die kommenden Jahre aus? Mein Qualitätsanspruch ist ganz klar: Ich möchte den Club der besten Köpfe für die Erreichung dieser Ziele. Es braucht für alle Bereiche Spezialistinnen und Spezialis-


WIENER STÄDTISCHE

ten, die bereit sind, über den Tellerrand hinauszuschauen und mit Respekt mit anderen Spezialistinnen und Spezialisten zielorientiert zusammenzuarbeiten. Dieses Ansinnen gibt es auch in der Baukultur. Ein Bauprojekt verfolgt in der Regel drei Zielrichtungen: den Anspruch auf Ästhetik, die hohe Qualität bzw. Funktionalität und das verantwortungsvolle Termin- und Kostenbewusstsein. Eine Zutat allein macht kein gutes Bauwerk aus. Insofern bin ich ein großer Verfechter, dass es die Bereitschaft der jeweiligen Spezialistinnen und Spezialisten gibt, alle drei Attribute bestmöglich verbindend zu realisieren. Und diese Bereitschaft der idealen Zusammenarbeit lässt sich auch auf andere Bereiche wie die Versicherungsbranche übertragen. Mit dem Team der besten Köpfe bei der Wiener Städtischen Versicherung verfolgen wir das Ziel, dass sich die Menschen sicher fühlen und abends ruhig auf ihren Kopfpolster legen können. Ganz nach dem Motto: „Ihre Sorgen möchten wir haben.“ Gibt es zwischen Ihrer ehemaligen und Ihrer neuen Berufswelt Verbindungen? Ich durfte in der Baubranche und auch in der Politik wertvolle Erfahrungen sammeln. In meinem ehemaligen Unternehmen ging es unter anderem um Entwicklungen in Gemeinden, sodass die Menschen in ihrer Gemeinde zufrieden sind. Ich bin davon überzeugt, dass Versicherungen in Veranlagungen ihres Deckungsstockes einen großen Beitrag für die positive, das heißt ethische Entwicklung der Gesellschaft leisten können. Dies betrifft auch die Investition in bauliche Projekte. Jedes realisierte Bauprojekt steht in einer Gemeinde. Und hier schließt sich der Kreis im Zusammenwirken vieler Kompetenzen. Jener der politischen Gemeindeführung, jene der Pflege der Baukultur und der ethischen Veranlagung von Vermögenswerten einer Versicherung. Somit kümmern wir uns in der Wiener Städtischen Versicherung nicht nur um die Sorgen unserer Kundinnen und Kunden, sondern setzen das Geld für eine positive Entwicklung in der Gesellschaft ein. Wo sehen Sie nach Ihren ersten Eindrücken die Stärken der Wiener Städtischen in Tirol und wo liegen Ihre Schwerpunkte für die kommenden Monate? Neben meinem Qualitätsanspruch mit dem erwähnten Club der besten Köpfe sehe ich als überzeugter Innsbrucker die Verschmelzung des alpin urbanen Lebens als Ausrichtung für die Wiener Städtische in Tirol. Das Prinzip der lokalen neun bereits bestens etablierten Geschäftsstellen verteilt über unser schönes FOTOS: © ANDREAS FRIEDLE

„ D I E Z U WÄ C H S E D E S P R Ä M I E N V O L U M E N S I N D E R A N H A LT E N D E N C O R O N A K R I S E ZEIGEN DEUTLICH, DASS SICHERHEIT FÜR DIE MENSCHEN EIN GRUNDBEDÜRFNIS I S T. D I E M E N S C H E N M Ö C H T E N S I C H A B G E S I C H E R T F Ü H L E N .“ WA LT ER P EER

Land Tirol bietet die beste Voraussetzung für eine gute Betreuung der Versicherten direkt vor Ort. Auf Grund der guten Performance meines Teams und der ständigen Markterweiterung sind wir derzeit auf der Suche nach 20 weiteren klugen, verantwortungsbewussten und zielgerichteten Persönlichkeiten. Unser Motto „Wir sorgen für einen guten Job“ wird dadurch tatkräftig unter Beweis gestellt. Unser Fokus liegt unter anderem auf der Gesundheitsvorsorge. Hier haben wir innovative Produkte, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Die Wiener Städtische konnte ihren zweiten Platz mit einem Marktanteil von 14,5 Prozent in Tirol mit einem Zuwachs des Prämienvolumens im ersten Halbjahr 2020 von 8,1 Prozent weiter festigen. Welchen Stellenwert nimmt dabei die Digitalisierung ein? Die Zuwächse in der anhaltenden Coronakrise zeigen deutlich, dass Sicherheit für die Menschen ein Grundbedürfnis ist. Die Menschen möchten sich abgesichert fühlen. Dies gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen und andere Institutionen. Die Digitalisierung ermöglicht generell eine schnellere und komfortablere Abwicklung, nicht nur in Zeiten der Kontaktbeschränkungen. Am Beispiel der Krankenversicherung zeigen sich die vielen und auch sehr vereinfachten Möglichkeiten mit der App – einfach Rechnung mit dem Handy abfotografieren und einreichen,

fertig. Je digitalisierter wir sind, desto besser können wir unsere Kundinnen und Kunden betreuen. Der persönliche Kontakt bleibt jedoch nach wie vor das Fundament, die digitalen Funktionen – natürlich unter strengen Datenschutzrichtlinien – ermöglichen uns und dem Kunden ein schnelleres und komfortableres Agieren. Auch unsere digitalen Services werden kontinuierlich weiterentwickelt. So bietet die Wiener Städtische zum Beispiel werdenden Eltern einen Online-Geburtsvorbereitungskurs an, der gerade in der aktuellen Situation sehr stark nachgefragt wird. Dank dieses umfassenden digitalen Serviceangebotes ist es gelungen, den durch die Coronakrise noch verstärkten Trend zur Gesundheitsvorsorge weiter zu unterstützen. Die Landeszentrale befindet sich seit 1987 in prominenter Lage am Südtirolerplatz. Haben Sie Ambitionen, hier Veränderungen vorzunehmen? Auf jeden Fall. Es liegen bereits Pläne vor, den Eingangsbereich neu zu gestalten. Die Kundinnen und Kunden wie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich schon beim ersten Betreten unseres Hauses herzlich willkommen und umsorgt fühlen. Zudem verfügen wir über zahlreiche Kunstwerke, die ich gerne an unseren weißen Wänden würdig zur Schau stellen möchte. Der Sinn für Ästhetik, Qualitäts- und Kostenbewusstsein wird sich künftig auch in unseren Räumlichkeiten wiederfinden. www.wienerstaedtische.at

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eco.life

KUNSTBAU / BAUKUNST Kunst am Bau gibt Raum für neue Impulse und Definitionen, die einen neuen Ort oder ein neues Gebäude in ästhetischer, funktionaler, aber auch ethischer Hinsicht entstehen lassen können. Künstlerische Interventionen, die für einen bestimmten Ort geschaffen werden, fragen nach Funktion, Geschichte und Zukunft dieses Ortes und werden auch vom Ort selbst bestimmt. Im besten Fall. TEXT: MARINA BERNARDI

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unst am Bau ist in ihrer gesamten Ausdrucksweise ein universelles Medium und hat die Architektur schon immer begleitet oder direkt beeinflusst. Trotzdem wird sie oft nur unbewusst wahrgenommen und muss der Architektur den Vorrang lassen. Kunst und Architektur sind jedoch kein Entweder-Oder, es ist ein Miteinander. Kunst am Bau ist dabei weit mehr als nur die Verschönerung eines Bauwerkes. Die künstlerische Gestaltung eines Gebäudes prägt auch die

Identität eines Ortes ganz wesentlich mit. So der Optimalfall.

BOTSCHAFTEN AM UND IM BAUWERK

Es ist noch nicht allzu lange her, als Kunst im öffentlichen Raum eher als hübsches Beiwerk denn als integraler Bestandteil der Architektur galt. Oft wurde nach der Fertigstellung des Gebäudes noch flugs ein Bild an die Wand gehängt oder eine Skulp-

tur in den Garten gestellt, damit die liebe Kunstseele ihre Ruh’ hat. Laut öffentlichem Baurecht sollte heute ein Prozent der Bausumme für Kunst aufgewendet werden. Das funktioniert in wenigen Bereichen gut, in den meisten eher nicht. Um Kunst sinnstiftend in die Architektur zu integrieren, sollte diese von Anfang an mitgedacht werden. Für die professionelle Abwicklung fehlt es jedoch vielfach an (personellen) Ressourcen, ab und an


vielleicht auch an Interesse. Oft passiert Kunst am Bau halbherzig, was dazu führt, dass sie zum reinen Dekoobjekt degradiert wird. Dabei kann Kunst einen erheblichen Mehrwert leisten, mit der Geschichte des Ortes spielen, dessen Bedeutung hervorheben und die Funktion eines Gebäudes unterstreichen. „Natürlich dient Kunst auch zur Dekoration, doch sie hat definitiv ihren Wert darüber hinaus“, sagt Kunsthistoriker Günter Salzmann. Er betreibt seinen Living- & Lifestyle-Concept-Store Virsalis in der Innsbrucker Bürgerstraße und berät im Zuge seines Art-Consultings in allen Fragen der Kunst (www.galeriesalzmann.com). Er kennt sich also aus mit schönen Dingen. „Man kann Kunst nicht fassen, das Gefühl nicht an etwas Bestimmtem festmachen, es ist diffus, doch gerade in Zeiten von Corona merken wir, dass uns etwas fehlt. Auch wenn wir es nicht in Worte fassen können. Kunst ist etwas, das Leute inspiriert, zum Denken anregt, die belebt und uns erfreut. Kunst lädt zum Diskurs, man darf sich an ihr reiben oder sie einfach nur genießen.“ Noch immer haftet der Kunst und Kultur etwas Elitäres an, etwas Erhabenes. Dabei ist sie so viel mehr. Wir haben mit Günter Salzmann gesprochen. Über Kunst, Architektur und zu wenig internationalen Mut.

Kunst am Bau wird in der Öffentlichkeit oft noch etwas stiefmütterlich wahrgenommen. Muss – öffentliche – Kunst auf den ersten Blick verstanden werden? GÜNTER SALZMANN: Ich glaube, viele Aspekte der Kunst sind auf den ersten Blick nicht verständlich. Müssen sie auch nicht sein. Kunst darf durchaus zu mehreren Blicken verführen. Ich bin der Meinung, dass öffentliche Kunst den Platz, auf dem sie steht, oder den Raum, den sie einnimmt, ergänzen und aufwerten sollte. Das Problem bei vielen Kunst-am-Bau-Projekten ist, dass die Künstler oft zu spät in den Prozess eingebunden werden und nicht an dessen Entwicklung teilhaben können. Deshalb wirken viele Kunstwerke teilweise fehl am Platz, anstatt die Architektur zu unterstützen. Das kann durchaus zu Irritationen beim Betrachter führen. Generell finde ich, dass die Kunst – nicht nur am Bau, da aber besonders – nicht den Stellenwert hat, den sie verdient. Nehmen wir die Rathausgalerien in Innsbruck. Das bunte Glasdach stammt von Daniel Buren, einem international renommierten Künstler, die Fassade wurde von Peter Kogler gestaltet. Die Galerien haben Einzug in verschiedene Architekturführer

ECO.NOVA:

© GÜNTHER EGGER

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HAUS DER MUSIK

Mit einem Auftragsvolumen von rund 60 Millionen Euro entstand am Standort der ehemaligen Stadtsäle in direkter Nachbarschaft zu historischen Bauten ein vom Innsbrucker Architekten Strolz geplantes modernes Haus für Musik und Theater. Die Kulturbaustelle war prädestiniert dafür, auch bildende Kunst mit einzubeziehen. Für die Auswahl der Künstler fand ein geladener Wettbewerb statt – ausgerichtet auf Tiroler Künstler mit internationalem Bezug. Acht Künstler nahmen daran teil, Werner Feiersinger, Carola Dertnig und Esther Stocker machten in den Juryentscheiden das Rennen. Feiersinger hat das ca. 7,6 Meter lange und 4,4 Meter breite, horizontal liegende Lichtobjekt mit vier Zylindern im Luftraum der Promenadentreppe beigesteuert. Die künstlerische Intervention bietet die Gelegenheit, der kühlen Strenge und Eleganz des Raumes etwas entgegenzusetzen und zugleich mit der Architektur und den dunkel glasierten Keramikelementen in Dialog zu treten. Ein Objekt aus Edelstahl, zum einen sehr materiell, durch seine spiegelnde Oberfläche aber fast transparent.

gehalten, auf der offiziellen Homepage wird die Kunst nicht einmal erwähnt. Das finde ich schade. Generell fehlt mir ein wenig die künstlerische Internationalität in Innsbruck.

Die Rathausgalerien wurden von Dominique Perrault gestaltet, das Kaufhaus Tyrol von David Chipperfield, Zaha Hadid hat die Sprungschanze und die Stationen der Hungerburgbahn entworfen. Viele Leute haben sich darüber aufgeregt, warum man nicht heimische Architekten damit betraut hat. Genau das meine ich. Wir können doch stolz darauf sein, wenn sich internationale Architekten für unsere Stadt interessieren. Das wertet eine Stadt auf. Da laufen die Einheimischen mit Mode internationaler Labels herum, fahren italienische Autos, fliegen auf Urlaub, sollte es

denn wieder gehen, man gibt sich mondän weltmännisch und in anderen Bereichen schaut man nicht über den Tellerrand. Das gilt im Übrigen auch für die Kunst. Natürlich stellen heimische Galerien internationale Künstler aus, aber der große Wurf ist uns noch nicht gelungen. Da sind andere viel weiter. Krems zum Beispiel mit seiner Kunsthalle für internationale zeitgenössische Kunst und dem Karikaturmuseum – zwei tolle Museen bei gerade einmal 25.000 Einwohnern. Auch das Kunsthaus Bregenz hat einen wahren Kulturtourismus ausgelöst. In Tirol sind wir um ein Vielfaches traditioneller geblieben. Natürlich haben wir heimische Künstler und Architekten, doch ein bisschen Internationalität schadet nicht und kann eine neue Sichtweise auf Gewohntes bringen.

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© TOM BAUSE

eco.life

R AT H A U S G A L E R I E N I N N S B R U C K

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Gelungene Baukunst, aber zu wenig ins Rampenlicht gerückt: Die vom französischen Architekten Dominique Perrault entworfenen Rathausgalerien in Innsbruck werden von einem bunten Glasdach überspannt, das vom ebenfalls französischen Maler Daniel Buren gestaltet wurde. Für die Glasfassade zeichnet der Innsbrucker Multimediakünstler Peter Kogler verantwortlich. Sie mögen zeitgenössische Kunst? Ich mag Kunst, die sich mit dem Hier und Jetzt auseinandersetzt. Wenn der Künstler noch lebt, kann er Aussagen zu seinem Kunstwerk treffen. Das geht bei Verstorbenen ja schwer. Bei Künstlern aus der Geschichte fängt man gerne an, Dinge in die Werke hineinzuinterpretieren, die so vielleicht gar nicht wahr sind. Spannend finde ich auch, wie sich der Blick auf ein Kunstwerk verändert, wenn man den Menschen dahinter kennt. Vielleicht gefällt einem ein Werk gar nicht mehr, weil man den Künstler selbst unsympathisch findet. Auf der anderen Seite erschließen sich einem plötzlich auch jene Kunstwerke, zu denen man vorher überhaupt keinen Zugang hatte. Ist ein Raum ohne Kunst für Sie überhaupt denkbar? Natürlich. Gute Architektur braucht nicht zwingend Kunst, um zu wirken. Sie kann ganz für sich stehen. Das ist ein wenig wie bei einem guten Gespräch. Manchmal muss man auch schweigen können. Vielfach haben wir verlernt, einfach mit uns selbst zu sein, und in einem leeren Raum wird man zurückgeworfen auf sich selbst. Das halten viele nicht mehr aus. Deshalb:

„ M A N M U S S A U C H E I N FA C H V E R H A R R E N KÖ N N E N U N D D A S I T Z E N , I N E I N E M R A U M , I N D E M E I N E N N I C H T S A B L E N K T.“ GÜNTER SALZMANN

Ja, Räume funktionieren auch ohne Kunst, bekommen durch sie aber eine neue, andere Bedeutung.

Geht es in der Kunst ums Gefallen? Es kommt darauf an, was man mit der Kunst vor hat, aber ich glaube, der anfängliche Zugang muss immer der sein, dass einem ein Kunstwerk gefällt. Geht es um die reine Wertanlage oder das Anlegen einer Kunst-

sammlung, kommen sicher andere Aspekte dazu. Letztlich entwickelt sich aber auch Geschmack und der Sinn für Ästhetik weiter. Je mehr man sich mit einem Metier beschäftigt, desto mehr lernt man, Qualität zu schätzen und abzuschätzen. Das gilt im Übrigen nicht nur für die Kunst. Auch ein schwarzer Pullover ist nicht einfach ein schwarzer Pullover. Der kann Billigware sein oder aus Cashmere.


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KREATIVE RÄUME Earth without art is just eh. Wie bunt und vielfältig die Welt hingegen durch Kunst werden kann, zeigen Heinz Aschenbrenner, Nadja El Manchi und Claudia Haas, die sich in der Innsbrucker Kaiserjägerstraße ein Atelier teilen. Mit sich und mit anderen. Es sind drei, die sich mögen und verstehen – in künstlerischer Hinsicht und persönlich. TEXT: MARINA BERNARDI

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itte bei Glocke ‚Atelier‘ läuten und geradeaus durch die grüne Türe. Champagner für den Kreislauf vorhanden …“ Es war keine Terminvereinbarung wie viele andere. Es wurde kein Gespräch wie viele andere. Heinz Aschenbrenner, Nadja El Manchi und Claudia Haas sind drei komplett unterschiedliche Charaktere – künstlerisch wie persönlich, stark, eigenständig, frei und individualistisch und in all ihrer Verschiedenheit dennoch auf ihre eigene Art harmonisch. Aschenbrenner werkt seit 2008 in seinem Atelier, anfangs noch mit zwei anderen KünstlerkollegInnen, 2010 kam Claudia Haas dazu. Damals waren noch die Jungs von Rolf Spectacles – die mit den Holzbrillen – in den Räumlichkeiten zu Hause. Nadja El Manchi machte das Trio vor rund drei Jahren komplett. Dass die drei sich verstehen, sieht man. Es ist ein konstruktives Miteinander, auch wenn sie im Grunde genommen Konkurrenten sind. „Zwischen uns herrscht weder Neid noch Missgunst“, sagt Aschenbrenner. „Einmal im Jahr versuchen wir einen Tag der offenen Tür zu organisieren. Die Leute kommen zusammen, essen und trinken, schauen sich unsere Bilder an. Es ist uns wichtig, eine verbindende Funktion zwischen den Menschen einzunehmen. Und wenn eine Freundin von Nadja ein Bild bei Claudia kauft oder ein Bekannter von mir eins von Nadja, dann ist das völlig o.k. Wir freuen uns für den anderen. Das ist ja auch das Schöne an der Kunst: Geschmäcker sind verschieden.“ Dass die drei Menschen generell mögen, zeigt sich auch darin, dass sie ihre Räumlichkeiten immer wieder mit anderen teilen. Ein Coworking-Room steht jedem Kreativen offen. Leute aus Deutschland oder Irland haben sich bereits eingemietet, Studierende, junge Architekten. Rococoon (www.rococoon.com) ist von Anfang an und dauerhaft

HEINZ ASCHENBRENNER geboren in Klagenfurt, Ausbildungen unter anderem bei Hermann Nitsch, Thomas Lange, Christian Ludwig Attersee oder Ype Limburg. Zahlreiche Ausstellungen im Inund Ausland. Aschenbrenners Œuvre ist vielfältig und angelehnt ans Informel. Dazu kommen Papierarbeiten oft als Vorstufe zu großformatigen Leinwandwerken.

www.heinz-aschenbrenner.at

„Eine Nacht darüber schlafen hilft – das ist wie bei fast allen wichtigen Entscheidungen im Leben.“ HEINZ ASCHENBRENNER

hier. Tom Hillebrand und Helmut Nederegger haben das kleine, feine Visualisierungsstudio während ihres Architekturstudiums gegründet. Spezialisiert auf die kreative Darstellung noch unrealisierter Projekte schöpfen sie die unendlichen Möglichkeiten der virtuellen Welt aus. Es ist ein produktives Fleckchen Erde. Das Gespräch fand dann tatsächlich mit Champagner statt. Und mit Abstand selbstverständlich. Und auf Sesseln von Günther Domenig. Der 2012 verstorbene Architekt ist Heinz Aschenbrenners Taufpate. „Er war einer der wenigen in der Familie, der etwas anderes als Medizin gemacht hat“, sagt der Künstler. Auf Umwegen war er es auch, der Aschenbrenner zum Malen brachte: „Ich hab zum Geburtstag oder zu Weihnachten immer Batman-Autos bekommen, wollte eines Tages aber lieber malen und mit 13 oder 14 Jahren hab ich mir Aquarellfarben gewünscht. Die waren jedoch sehr teuer und bevor sie mir Günther schenken wollte, sollte ich ihm zeigen, was ich so kann. Also malte ich ein Bild, er schaute es an und sagte: Du kriegst keine Aquarellfarben. Sagt’s und fuhr weg. Ich dachte mir, ich male nie mehr FOTOS: © ANDREAS FRIEDLE


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wieder in meinen Leben. Diese Episode hat mich sehr geprägt, aber auch meinen Ehrgeiz geweckt. Leider hat Günther nicht mehr erlebt, dass aus mir doch noch ein Künstler geworden ist.“ Mittlerweile ist die Ausstellungsliste Aschenbrenners eine internationale: Shanghai, Peking, Mailand, Zürich … „Es ist erst mit ca. 40 Jahren losgegangen, dass ich meine Kunst auch verkaufen konnte. Trotzdem hat mich Günther Domenig immer geprägt.“ ECO.NOVA: Künstlerische Werdegänge sind

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höchst unterschiedlich – auch Ihre drei. Ist es bewusste Entscheidung, „Künstler“ zu sein, oder ist es ein Prozess? NADJA EL MANCHI: Bei mir war es definitiv ein Prozess. Ich habe privat schon sehr lange gemalt und mein Wohnzimmer über die Jahre richtig NADJA EL MANCHI versaut. Ich male gerne großformatige Bilhat „ägyptische Wurzeln und einen der und wohne in einem klassischen Altbau österreichischen Atem“, wie sie sich selbst beschreibt. Sie experimentiert mit viel Platz, um zu schütten. Zu meinem mit Farben und Oberflächen, tobt 50. Geburtstag habe ich beschlossen, meine sich bei Schüttbildern aus und setzt Bilder, die ich bis dato nur für mich gemalt sich kritisch mit aktuellen Themen habe, öffentlich zu zeigen, und ich durfte sie auseinander – im Großen wie im Kleinen. Unter anderem stellte die auf Schloss Ambras aufhängen. Ab da kam renommierte Art Space Gallery in eins zum anderen. Der Galerist Bertrand Manhattan ihre „Flowers“-Serie aus. Kass, den ich vom Lions Club kannte, meinte, www.nadja-elmanchi.at ich solle doch bei ihm ausstellen. Zunächst wollte ich das nicht, weil ich mir nicht vorstellten konnte, meine Bilder herzugeben. Doch dann ging es ziemlich sprunghaft. Ich weil sich mein Stil stark ins Zeichnerische lernte Heinz kennen, der mich mit zu einem entwickelt hat. Begonnen habe ich mit exSeminar zu Hermann Nitsch nahm, weil er pressionistischer Abstraktion, jetzt mag ich meine, die „Kunst muss aus dir raus“. Künstes, wenn Bilder Geschichten erzählen. Wir ler zu sein, ist also keine bewusste Entscheihaben im Zuge des Seminars versucht, unsedung. Man wird es. HEINZ ASCHENBRENNER: re Träume bildnerisch auf die Leinwand zu bringen. Das Interessante Bei Hermann Nitsch blühte daran war: Erst als ich wieNadja tatsächlich sehr auf. „Das Leben ist der zurück im Atelier war, Ich selbst habe viele Semikonnte ich das Erlernte so nare bei ihm besucht und so viel schöner richtig verarbeiten. Atterextrem viel daraus mitgeohne Neid.“ see ist einer der Großen in nommen. Man meint imNADJA EL MANCHI Österreich und man weiß mer, zu seinen Seminaren nicht, ob man seinen Anwird man nur zugelassen, sprüchen gerecht wird, man lernt jedoch wenn man per se ein wilder Hund ist. Das von jedem Künstler, egal, aus welchem Genstimmt nicht. Nitsch kitzelt aus jedem das re er kommt. Beste heraus. Wir haben es leider nur einmal geschafft, zu dritt auf ein Kunstseminar Macht man sich während des Malens zu fahren – zu Christian Ludwig Attersee. Gedanken darüber, ob das fertige Werk Das war für uns alle sehr bereichernd. Am jemandem gefällt? EL MANCHI: Niemals! meisten vermutlich für Claudia, weil sie von uns dreien seinem grafischen Stil am nächsHAAS: Man muss mit Begeisterung dabei und ten ist. CLAUDIA HAAS: Ich bin künstlerisch selbst zufrieden sein damit. Es macht mich unzufrieden, wenn mir das Ergebnis nicht ein Chamäleon, passe mich dem Stil meiner gefällt. Dann muss ich von vorne beginnen Lehrmeister an und wechsle daher oft meioder das Bild komplett übermalen. Oft pasnen künstlerischen Ausdruck. Ich konnte siert es, dass anderen jene Bilder am besten tatsächlich sehr beim Studium bei Künstgefallen, an denen man selbst gezweifelt hat ler Christian Ludwig Attersee profitieren,

und die man vielleicht gar nicht ausstellen wollte. Deshalb macht es auch keinen Sinn, sich im Prozess darüber Gedanken zu machen, ob das Bild letztlich jemandem gefällt. ASCHENBRENNER: Es kränkt mich allerdings auch nicht, wenn einem Betrachter ein Bild nicht gefällt. Wir alle drei sind mittlerweile so erfahren und durften unsere Bilder schon vielfach ausstellen, dass wir mit Kritik umgehen können. EL MANCHI: Bei Ausstellungen bekommt man direktes Feedback und ein Gespür dafür, wie die eigene Kunst aufgenommen wird. Beim Entstehen denke ich nicht darüber nach. Beim Malen geht es mir vielmehr ums Tun. Ich komm ins Atelier und denke mir: Heute muss ich meine Farbe loswerden. Ich hab einfach das Bedürfnis danach und natürlich kommt es vor, dass einem das Ergebnis selbst nicht gefällt. Dann verwirft man es. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, meine Bilder zu fotografieren, um sie mir zuhause nochmal in Ruhe anzuschauen. Plötzlich entdeckt man eine ganz andere Idee dahinter und kann die eigene Intuition fassen. Das Schöne für uns drei ist: Wir sind alle drei berufstätig und müssen nicht zwingend von unserer Kunst leben. Das macht das Arbeiten entspannter, den Kopf befreiter. Wir müssen nicht über jede Leinwand nachdenken. Das allein nimmt schon den Druck des Gefallen-MÜSSENS weg. Wir haben auch kein Problem damit, wenn ein Kunde bei einem der anderen beiden kauft und nicht bei einem selbst. Das Leben ist so viel schöner ohne Neid. ASCHENBRENNER: Es passiert durchaus, dass man anfängt zu malen, doch es geht einfach nicht. Dann weicht man auf andere Dinge aus, erledigt Papierkram. Und dann wacht man in der Nacht plötzlich auf … und muss malen. Ich arbeite oft an fünf, sechs Bildern gleichzei-


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Man findet neue Galerien, Museen und lernt tig, von denen mir eines mehr, ein anderes künstlerische Menschen kennen. Man fängt weniger gefällt. Dann gehe ich nach Hause, an, sich über Kunstobjekte zu informieren, komme am nächsten Tag zurück ins Atelier, die einem ins Auge fallen. Das beeinflusst hänge die Bilder gerahmt an die Wand und einen indirekt natürlich auch im eigenen schaue sie nochmal an. Bilder, die ich anfangs Tun. EL MANCHI: Ich war als für „eh o.k.“ hielt, sind auch später meist noch „eh o.k.“, Kind viel in der Wüste. Mei„Man sollte und eins, das mir eigentlich ne Familie ist am Sinai zu Kunst nie gar nicht so gefiel, wird aus Hause. Ich habe die Wüste einer anderen Perspektive in so vielen Farben erlebt, oberflächlich schlagartig grandios. Ich diese Ton-in-Ton-Harmobetrachten.“ male in der Regel abstrakt nie liebe ich bis heute. Ich CLAUDIA HAAS und manchmal bekommt glaube, Geschmack und der ein Bild einen völlig neuen Sinn für Stil und Ästhetik Wert, wenn man es einmal dreht. Eine Nacht werden bereits in der Kindheit geprägt. Der darüber schlafen hilft – das ist wie bei fast eine mag die Kontraste, der andere die Harallen wichtigen Entscheidungen im Leben. monie und diese Basisprägung ändert sich auch nicht, denke ich. Im Gegenteil: Sie verÄndert sich mit dem Eintauchen in die stärkt sich mit der Zeit. ASCHENBRENNER: Kunst auch der Blick auf die Welt? HAAS: Ich glaube schon, dass sich der Sinn für Ästhetik verändert. Ich habe früher andeSchon. Jemand, der kreativ ist, ist in seiner re Dinge schön oder abstoßend gefunden als Wahrnehmung vermutlich differenzierter. heute. Mit der Zeit erkennt man vielleicht Die Augen bleiben eher an Dingen haften auch die Ästhetik hinter dem vermeintlich und man wird sensibler für seine Umgebung. Hässlichen. Das Auge sucht sich Objekte, die unser ästhetisches Empfinden extrem ansprechen oder – im Gegenteil – uns irritieren. Wir CLAUDIA HAAS bleiben an Dingen hängen, die nicht plan Aufgewachsen im Stubaital. sind, sondern uns überraschen. EL MANCHI: Setzt sich in ihren Werken mit Man nimmt die Umgebung schon mit andeFormen, Farben und Wirkung ren Augen wahr, wenn man sich mit Kunst auseinander. Sie experimentiert beschäftigt. Man registriert Farben anders, mit Materialien wie Gips, Holz, Wachs und anderen bildnerischen Harmonien. Manchmal am Berg bin ich so Gestaltungsmaterialien. überwältigt von verschiedenen Stimmungen, Ausstellungen im In- und Ausland dass ich die Farben, die ich dort erlebt haunter anderem am International be, sofort im Atelier mischen möchte. HAAS: Art Festival „Anima Mundi“ im Rahmen der Biennale von Ich reise sehr gerne und man entdeckt auch Venedig. Unterrichtet derzeit an fremde Städte tatsächlich anders. Das ganze der Pädagogischen Hochschule Erleben ist ein intensiveres. Dadurch bildet Tirol Kunsterziehung. man sich selbst jedes Mal ein Stück weiter. www.claudia-haas.com

Darf Kunst alles oder soll sie alles dürfen? ASCHENBRENNER: Das ist eine höchst individuelle Frage. Ich denke, dass fast alles erlaubt ist, wenn die Grenzen der Freiheit des Einzelnen nicht überschritten werden. Kunst behandelt die unterschiedlichsten Themen, deshalb ist es wichtig, sie in einen Kontext zu setzen und die Geschichte dahinter zu verstehen. Vor allem verstörende, angriffige oder stark polarisierende Kunst steht meist in einem größeren Zusammenhang und kann nicht losgelöst davon betrachtet werden. Durch die Beschäftigung damit kann man viele Werke besser verstehen und sie vielleicht eher akzeptieren. HAAS: Man sollte Kunst nie oberflächlich betrachten. Es braucht die Beschäftigung mit der Historie des Bildes oder Objektes und der Biografie des Künstlers, weil sonst viel Aussagekraft verloren gehen kann. Alles, was nicht auf den ersten Blick gefällig ist, irritiert uns und gerade dann ist es wichtig, sich mit den Hintergründen zu beschäftigen. Letztlich ist es eine Frage der eigenen Haltung, wie man mit bestimmten Kunstwerken umgeht. Beim bewussten Hinschauen bekommen Bilder oft eine neue Bedeutungsebene und ja, auch eine neue Form der Schönheit und Ästhetik.

Ist es Ihnen als Künstler wichtig, dass man Ihre Bilder versteht? HAAS: Man sagt ja, Kunst sei zweckfrei – andere wiederum sind der Meinung, Kunst brauche einen politischen Hintergrund oder eine Aussage. Das bezwecken meine Werke bewusst nicht, ich will damit kein Statement abgeben. Natürlich soll man darüber nachdenken, aber jeder soll darin sehen, was er oder sie möchte. Mir geht es darum, dass man sich an meiner Kunst erfreut, dass sie Emotionen im Betrachter auslöst. ASCHENBRENNER: Ich bin in meiner Kunst auch gänzlich unpolitisch. Das attestierte mir sogar Nitsch, der schrieb: „heinz aschenbrenner bewährt sich in unserer zeit. er ist ein ästhet, er kann mit der form umgehen, politisierende botschaften werden vermieden, der inhalt ‚wird beiseite geschoben‘. Das trifft es eigentlich ganz gut. Bei Nadja ist das anders … EL MANCHI: Ja, tatsächlich. Mit geht es sehr wohl darum, Statements zu gesellschaftlichen Themen zu setzen. Gewalt ist für mich immer wieder ein Thema, die Verrohung der Sprache in unserem gesellschaftlichen Umgang. Die Sprache ist ein wesentliches und massives Werkzeug. Ich habe auch eine sanfte Seite – viel Farbe, Blumiges, Sinnliches, im Allgemeinen setze ich mich aber gerne kritisch mit Kunst auseinander. Kunst darf wachrütteln.


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Charlotte Simon, HIN VII, Tusche, Kaffee/Acryl/Buntstift/Graphit auf Papier, 2018

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Hannes Metnitzer, Laufender Hund, Aluminium, 2020

KÜNSTLERISCHER DIALOG Unter dem Titel „ICH SETZTE DEN FUSS IN DIE LUFT UND SIE TRUG“ – einem Zitat der Lyrikerin Hilde Domin – zeigt die Innsbrucker Galerie Nothburga in ihrer kommenden Ausstellung die beiden Künstler Charlotte Simon und Hannes Metnitzer.

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ange Zeit war Charlotte Simon – Meisterschülerin von Ute Wollmann – als Schauspielerin tätig, bevor sie sich der Malerei und Zeichnung zuwandte. Vertraute Erfahrungen und grundlegende Merkmale aus dem Rollenspielkosmos fließen in ihr bildnerisches Werk ein: Die szenische Erzählung, die stete Verwandlung der Figuren, die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Zeit­ ebenen, die Durchlässigkeit geistiger und körperlicher Grenzen und nicht zuletzt das Spiel mit dem ungewissen Ausgang einer jeglichen Situation formen sich zu einer Bildsprache, die komplexe Fragen nach der Identität des Individuums und dem inneren Zusammenhang aller Dinge und Wesen visualisiert. Mit Kaffeebraun als Malmittel, mit Buntstiften und Tusche, oft großflächig auf di-

ckem Papier, lässt Charlotte Simon Menschen, Tiere, Mischwesen in von Ort, Zeit und Schwerkraft befreiten Gegenden schweben, springen, fliegen und schwimmen.

DIE VIELFALT DER LINIE

Hannes Metnitzer stellt den Bildern eine selbstreferenzielle Kunst entgegen, die sich auf bildhauerei- und raumimmanente Fragestellungen bezieht. Trotz des konzeptuellen Ansatzes spielt sich in der Umsetzung die sinnliche Wahrnehmung des Werkes in den Vordergrund. Das scheinbare Paradoxon von Konzept und Sinnlichkeit wird dem Betrachter zur Erfahrung gebracht. Unumstritten gehört die Linie zum Vokabular des Bildhauers, der in der HTL Orthweinplatz die Meisterklasse für Malerei und anschließend im Salzburger Mozarteum bei Prof. Ruedi Arnold die Klasse Bildhauerei besuch-

te. Die dominante Rolle spielt die Umrisslinie, die Kontur, die alle anderen übertönt – die Binnenlinien, Binnenkonturen, Grate und Rillen. Sie vermittelt dem Betrachter als Erstes eine mögliche Gesamtform der dreidimensionalen Erscheinung, obwohl sie sich erst sekundär aus Körper, Masse und Fläche ergibt. Linien im Raum unterscheiden sich wesentlich von Linien eines Gemäldes oder einer Grafik: Sie liegen selten in einer Ebene, sondern verlaufen in drei Dimensionen. Dadurch werden ihre Formqualitäten und Bewegungsqualitäten mannigfach vervielfältigt, bereichert, gesteigert und auch verkompliziert. Durch einen Standortwechsel des Betrachters ändern sich ihre räumlichen Bezüge, Formen und Verläufe und in der Folge die Linien selbst. Die Linie ist lang durchlaufend, kurz, leicht ausschwingend, stark gekrümmt, gerade, die Richtung ständig ändernd, unregelmäßig, locker, gespannt, linear, malerisch, spazierend, erregt ... stets dieselbe und doch immer anders.

GALERIE NOTHBURGA Innrain 41 6020 Innsbruck Tel.: 0512/56 37 61

www.galerienothburga.at Charlotte Simon Hannes Metnitzer

Die Ausstellung ist von 11. Mai bis 5. Juni während der Öffnungszeiten zu sehen. Mi. bis Fr. von 16 bis 19 Uhr Sa. von 11 bis 13 Uhr



FOTOS: © HERSTELLER

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FORD TRANSIT CUSTOM

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Ford setzt im Gegensatz zu vielen anderen nicht auf reine Elektromotoren, sondern auf Hybridtechnologie. Den Transit Custom Kastenwagen LKW gibt es neben dem herkömmlichen Dieselmotor auch mit einem unterstützenden 48-Volt-Mild-Hybrid-System sowie als Plug-in-Hybrid. Größentechnisch setzt auch Ford auf Variabilität, erhältlich ist der Transit Custom Kastenwagen LKW in zwei unterschiedlichen Längen und Höhen. Dementsprechend variiert das Laderaumvolumen zwischen 6 und 8,3 Kubikmeter, geladen werden kann bei der größten Variante mit einer Laderaumlänge von 3,4 Metern dabei eine Nutzlast von über 1.300 Kilo. Die Preise für den Ford Custom beginnen bei erschwinglichen 24.300 Euro (exkl. USt).

TOYOTA PROACE KASTENWAGEN

Ebenfalls zum kleineren Nutzfahrzeugsegment zählt der Toyota Proace Kastenwagen. Zu haben ist er in drei verschiedenen Längen, beginnend ab 4,6 bis 5,3 Meter. Das Laderaumvolumen beträgt beim Japaner abhängig von der gewählten Größe 4,6 bis 6,6 Kubikmeter, transportiert werden kann damit eine maximale Nutzlast von beachtlichen 1.360 Kilo. Wer es sich beim Beladen gerne ein wenig angenehmer gestalten möchte, greift statt der Basisvariante mit einer Schiebetüre an der Beifahrerseite auf den Comfort zurück, der mit einer zweiten Tür – also insgesamt fünf inklusive Kofferraum – an der Fahrerseite kommt. Gewählt werden kann an dieser Stelle auch zwischen zwei unterschiedlich starken Dieselmotoren. Basispreis: 22.250 Euro (exkl. USt).

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n Hinblick auf die neue NoVA-Regelung, die mit 1. Juli 2021 in Kraft tritt, erscheint es vielen sinnvoll, vorher noch ein neues Nutzfahrzeug anzuschaffen. Bis dato waren die sogenannten N1-Fahrzeuge – also Kasten- sowie Pritschenwägen und Pick-ups – von der NoVA befreit und vorsteuerabzugsberechtigt. Das ändert sich in Kürze und macht die Anschaffungskosten für Unternehmer deutlich teurer. Doch auch die von der NoVA unabhängigen Elektrofahrzeuge stehen hoch im Kurs und werden heutzutage von beinahe jedem Autohersteller angeboten – auch im Nutzfahrzeugsegment. Wir haben eine bunte Mischung möglicher Kandidaten zusammengestellt.


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RENAULT MASTER Z.E.

FIAT E- DUCATO

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„Fit für jede Mission“ heißt es von Fiat in Bezug auf den E-Ducato, den elektrifizierten Zwillingsbruder des herkömmlichen Ducato. Damit verspricht Fiat einiges und das konnte offensichtlich eingehalten werden. Mittlerweile gibt es eine Reihe an elektrischen Nutzfahrzeugen – sowohl einen Kastenwagen, ein Fahrgestell als auch einen Personentransporter. Dabei kann zwischen drei unterschiedlichen Längen und Höhen sowie zwei Batteriekapazitäten – 47 kWh für (beim kleineren Modell) 174 Kilometer und 79 kWh für (beim kleineren Modell) 283 Kilometer – gewählt werden. Das Laderaumvolumen beträgt je nach Größe 10 bis 17 Kubikmeter, bis zu 1.910 Kilo Nutzlast können damit transportiert werden. Insgesamt sind 24 (!) Ausstattungsvarianten möglich. Zu haben ist der E-Ducato Kastenwagen ab 55.950 Euro (exkl.USt).

Als Nummer drei im Bunde der französischen Autohersteller dieser Auflistung setzt Renault mit dem Master Z.E. ebenfalls auf ein Nutzfahrzeug mit Elektromotor. Die Batteriekapazität beträgt 33 kWh und ermöglicht dadurch eine maximale Reichweite von 120 Kilometern. Fortschrittlich ist die Ladezeit: Gerade einmal sechs Stunden dauert der Ladevorgang an einer herkömmlichen Wallbox mit 7 kW. Auch der Z.E. ist in unterschiedlichen Längen, Höhen und Karosserievarianten zu bekommen, angefangen beim Kleinsten mit 5,1 Metern Länge, 2,3 Metern Höhe und einem Ladevolumen von 8 Kubikmetern bis hin zur größten Variante mit 6,2 Metern in der Länge, 2,5 Metern Höhe und 13 Kubikmetern Ladevolumen. Alternativ wird der Master Z.E. anstelle eines Kastenwagens auch als Fahrgestell angeboten. Die Preise starten bei 52.300 Euro (exkl. USt).

NISSAN E- NV200 KASTENWAGEN

VW TRANSPORTER 6.1 KASTENWAGEN

Als Klassiker unter den Transportern erfreut sich der VW Kastenwagen mittlerweile seit über 70 Jahren weitreichender Beliebtheit. Auch die neueste Generation – den 6.1 – gibt es wieder in zahlreichen Varianten. Zu haben ist der Deutsche entweder mit kurzem oder langem Radstand, bei letzterem wiederum mit Normal- oder Hochdach und diversen Motorund Getriebevarianten. Dabei variiert die maximale Nutzlast im Bereich zwischen 678 und 917 Kilo, angehängt werden können gebremst bis zu stattliche 2.500 Kilo. Um allen Kunden gerecht zu werden, gibt es neben dem normalen Transporter Kastenwagen auch eine Plus-Version, einen Kombi sowie einen Pritschenwagen, zusätzlich besteht bei den meisten die Möglichkeit einer Einsteigerversion. Los geht es ab 25.200 Euro (exkl. USt).

Mit einer Länge von – vergleichsweise geringen – 4,5 Metern und einer Höhe von 1,85 Metern ist der Nissan e-NV200 der Kleinste unserer Auflistung. Doch gerade eine kleinere Karosserie kann in der Stadt oft große Vorteile bieten, der Wendekreis des Japaners beträgt gerade einmal 11,1 Meter. Dennoch kann dank des Ladevolumens von 4,2 Kubikmetern und einer maximalen Nutzlast von 682 Kilo einiges geladen werden. Die Batteriekapazität beträgt 40 kWh, wodurch eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern möglich ist. Wiederaufladen lässt sich die Batterie an einer herkömmlichen Wallbox in ungefähr 8,5 Stunden. Wer es noch etwas schneller haben möchte, kann die Batterie an der Schnellladesäule innerhalb von nur rund einer Stunde auf 80 Prozent laden. Preislich beginnt der Nissan e-NV200 Kastenwagen bei 31.000 Euro (exkl. USt).


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PEUGEOT E- EXPERT KASTENWAGEN

Mit dem e-Expert Kastenwagen versuchen die Franzosen, den Nutzfahrzeugmarkt in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern, und bieten eine breite Auswahl an Größen und verschiedenen Batteriekapazitäten dafür an. Angefangen beim stadttauglichen Modell „Kompakt“ mit immerhin 4,6 Metern über den „Standard“ bis hin zum „Lang“ mit 5,3 Metern Fahrzeuglänge. Für den Standard stehen beispielsweise eine 50-kWh- sowie eine 75-kWhBatterie zur Auswahl, womit eine maximale Reichweite von passablen 230 beziehungsweise 330 Kilometern möglich ist. Geladen werden kann der Akku an der Schnellladesäule in nur 30 Minuten auf 80 Prozent der maximal möglichen Kapazität. Zu haben gibt es den ElektroKastenwagen ab 32.000 Euro (exkl. USt).

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CITROËN Ë-JUMPY

Neben Peugeot bietet ein weiterer französischer Autohersteller mittlerweile Nutzfahrzeuge mit Elektromotor an. Citroën offeriert mit dem ë-Jumpy eine breit gefächerte Palette, wobei aus drei verschiedenen Fahrzeuglängen und zwei Batteriegrößen gewählt werden kann. Dabei wurde vor allem darauf geachtet, das Nutzgewicht sowie das Laderaumvolumen des herkömmlichen Citroën Jumpy weiterhin zu ermöglichen. Dementsprechend hat die Elektrovariante ein nutzbares Volumen von 4,6 bis 6,6 Kubikmetern sowie eine Nutzlast von bis zu 1.275 Kilo. In der mittleren Längenvariante wählt man zwischen den zwei Batteriekapazitäten 50 und 75 kWh, mit einer entsprechenden Reichweite von 230 beziehungsweise 330 Kilometern. Der Preis beginnt ab 33.600 Euro (exkl. USt).

MERCEDES eSPRINTER KASTENWAGEN

OPEL MOVANO KASTENWAGEN

Egal für welche berufliche Hürden der Opel Movano KW gebraucht wird, die passende Größe findet sich mit Sicherheit. Das ist auch kein Wunder, schließlich ist das deutsche Nutzfahrzeug in vier verschiedenen Längen, drei unterschiedlichen Höhen, mit Einzeloder Doppelbereifung der Hinterseite, mit Vorder- oder Hinterradantrieb und in 20 verschiedenen Ausstattungslinien erhältlich. Das größte Modell misst über 6,8 Meter in der Länge und 2,7 Meter in der Höhe. Das Ladevolumen variiert bei den Modellen je nach Länge und Höhe zwischen acht und stolzen 17 Kubikmetern. Geladen werden können selbst richtig schwere Dinge. Bis zu knapp über 2,2 Tonnen Nutzlast können mit dem deutschen Nutzfahrzeug transportiert werden. Einstiegspreis: ab 27.639 Euro (exkl. USt).

Auch der Stuttgarter Autohersteller bietet mit dem eSprinter Kastenwagen eine Alternative zum herkömmlichen Nutzfahrzeug mit Verbrennungsmotor, und dies bei gleichbleibender Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit und Flexibilität. Der eSprinter ist ausschließlich in der Länge Standard mit Hochdach erhältlich, bietet dabei aber unverändert großzügige elf Kubikmeter Raum. Bei der Batteriekapazität kann zwischen einer nutzbaren 35-kWhund 47-kWh-Hochvoltbatterie gewählt werden, die eine maximale kombinierte Reichweite von 119 beziehungsweise 157 Kilometern nach WLTP ermöglichen. Die maximale Nutzlast beträgt bei der 35-kWh-Variante stattliche 1.022, bei der anderen immerhin noch 868 Kilo. Erhältlich ist der eSprinter ab einem Preis von 54.560 Euro (exkl. USt).


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Dank des Fels- und Steinmodus und der großen Bodenfreiheit von 283 Millimetern ist der Raptor wie gemacht für – bescheiden ausgedrückt – etwas untypischere Orte. Ewta ein Bachbett, sollte ein solches jemals (unabsichtlich) jemandes Weg kreuzen.

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DARF ES EIN BISSERL MEHR SEIN? Groß. Brachial. Gutaussehend. Viel passender kann man den Ford Ranger Raptor eigentlich nicht beschreiben. Nicht nur größentechnisch ist er eine Klasse für sich, auch fahrdynamisch lässt er vergleichbare Modelle locker im Regen stehen und sieht dabei noch wirklich gut aus. Ob als Nutzfahrzeug, für den Berg oder einfach so: Der Raptor unterstützt bei fast jeder Lebenslage. TEXT: FELIX KASSEROLER // FOTOS: TOM BAUSE

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er immer sich im Straßenverkehr ab und zu übersehen vorkommt, der wird den Raptor lieben. Das liegt nicht etwa an der optionalen auffälligen Raptor-Beklebung am Heck, sondern vielmehr an der monströsen Karosserie. Knapp 5,40 Meter in der Länge, über 2,10 Meter in der Breite und fast 1,90 Meter in der Höhe sorgen dafür, dass man nie mehr unbeachtet bleibt. Man selbst fühlt sich in der Fahrerkabine übrigens wie ein König, gleitet man doch förmlich über die Autodächer der anderen Verkehrsteilnehmer hinweg, ohne jemals den vermutlich vorhandenen, vor Ehrfurcht erstarrten Gesichtsausdruck der Leute in den Autos darunter zu sehen.

GELÄNDEGÄNGER

Angetrieben wird der 2,5 Tonnen schwere Koloss von einem 2,0-Liter-Ford-Ecoblue-Biturbo-Dieselmotor mit 157 kW/213 PS, womit wir auch schon beim wohl einzigen Kritikpunkt angekommen wären: Ein Auto wie ein Raubtier sollte auch danach klingen, das tut der Raptor leider nicht wirklich. Da hätte sich mancher – passend zum Auto – bestimmt ein wenig mehr Brutalität erwartet. Einen ganz großen Vorteil hat der Motor jedoch, hält sich doch der Verbrauch mit knapp 10,6 Litern auf 100 Kilometer in Anbetracht des Gewichts in Grenzen. Auch sonst läuft der Raptor einwandfrei. Das Zehn-Gang-Automatikgetriebe schaltet weich und schnell in den passenden Gang, für mehr Fahrspaß gibt es Magnesium-Schaltwippen am Lederlenkrad, das im Raptor-Design kommt, mit dazu. Insgesamt gibt sich der Raptor sportlich und bestialisch zugleich. Beginnend bei der hoch ansitzenden, seitlich montierten

FORD RANGER RAPTOR Antrieb: Heck, wahlweise Allrad Leistung: 157 kW/213 PS Drehmoment: 500 Nm Max. Nutzlast: 620 kg Max. Anhängelast: 2.500 kg Testverbrauch: 10,6 l/100 km Spaßfaktor: 8 von 10 Preis: ab 62.070 Euro

schwarzen Trittstufe mit Raptor-Logo über den aerodynamischen Sportbügel bis zur schier endlos anmutenden Ladefläche am Heck: Den Raptor als wuchtig zu bezeichnen, wäre wohl untertrieben. Trotz seiner Ausmaße hält er sich gut auf der Straße, ab und an verleitet er sogar zu einem gediegenen

Sprint – sowohl auf der Straße als auch im Gelände. Auch wenn der Raptor am Asphalt eine gute Figur macht, gemacht ist er für unwegsameres Gelände. Hilfreich ist dabei neben dem zuschaltbaren Allradantrieb und den 17-Zoll-All-Terrain-Leichtmetallrädern vorwiegend das Terrain-Management-System mit seinen sechs verschiedenen Fahrmodi. Neben einem normalen (Straßen-) Modus gibt es einen Gras-, Kies- und Schneemodus, einen Stein- und Felsmodus und für den absoluten Adrenalinrausch beim Fahren den sogenannten Baja-Modus. Damit kann so ziemlich jedes bekannte Hindernis überwunden werden. Überzeugt hat uns die stattliche Bodenfreiheit von 283 Millimetern und die Wattiefe von beeindruckenden 850 Millimetern (!). Damit sind sogar Flussüberquerungen ein Leichtes, Angst vor nassen Füßen braucht man nicht zu haben. Selbst wenn während einer holprigen Fahrt im Gelände zusätzliche Lasten transportiert werden sollen, ist das für den Raptor kein Problem. Geladen werden kann aufgrund der maximalen Nutzlast von 620 Kilo direkt auf der Ladefläche oder in einem bis zu 2.500 Kilo schweren Anhänger, der ganz bequem mithilfe der serienmäßigen 13-poligen Anhängevorrichtung angeschlossen werden kann. Der Ford Ranger Raptor hat wirklich einiges zu bieten. Für einen Startpreis von 62.070 Euro erhält man einen Giganten, der mit allerhand Ausstattung ab Werk dahergedonnert kommt. Von diversen Fahrassistenzsystemen über Ledersitze mit Raptor-Logo bis hin zum Ford-SYNC-3-Programm, mit dem das Auto über das Handy bequem und einfach im Blick behalten werden kann, ist alles dabei. Ob man einen solchen Koloss nun braucht oder nicht, sei dahingestellt. Amüsant ist er auf alle Fälle.

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ZUHAUSE UNTERWEGS Fast nichts vermittelt ein derart starkes Gefühl von Freiheit wie ein Camper. Gerade in Zeiten von Corona. Losfahren, wohin man möchte, sei es topausgestattet mit Küche, Kühlschrank und Schlafmöglichkeit oder einfach mit (alt)bekanntem Aufstelldach – die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. TEXT: FELIX KASSEROLER

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eu ist der Trend zum Camper nicht. David Stecher, Geschäftsführer der Autoland Tirol GmbH, zufolge, sei Corona nicht der Gamechanger, als der er gerne verkauft wird. Vielmehr handle es sich um einen langfristigen Trend, der durch die Pandemie lediglich Rückenwind erhält. Wie auch immer: Merklich spürbar indes ist der Rückzug vom Massentourismus hin zum individuellen Urlaubserlebnis an weniger populären Orten – ob nun mit Camper oder nicht.

HOTEL KANN JEDER

Wenn man mit seinem Camper nur einmal im Jahr auf Urlaub fährt, ist die Anschaffung eines selbigen nicht unbedingt sinnvoll. Autoland Tirol bietet ebenso wie der Autopark eine angenehme Alternative, weg vom Kaufen, hin zur Miete nämlich. Den ganz großen Vorteil sieht Stecher neben den wegfallenden Anschaffungskosten vor allem im barrierefreien Losfahren: Mietvertrag unterschreiben, die Mietkosten als einen Bruchteil des Kaufpreises zahlen und mit einem topgepflegten Auto ab in den Urlaub. In Bezug auf den Kauf gibt es aufgrund von Corona eine weitere weniger gute Nachricht: lange Lieferzeiten. Die können derzeit sechs Monate und mehr betragen. Deshalb sollte man sich im Vorhinein die Frage stellen, wann man mit dem Campen starten möchte, so Martina Abfalter vom Autopark Innsbruck. Und man sollte wissen, was man will. Mit einer Küche an Bord ist man zum Beispiel extrem flexibel und muss nicht täglich ins Restaurant. Auf der anderen Seite spielt die Alltagstauglichkeit eine Rolle. So mancher Kunde nutzt den Camper als Erst-Auto und fährt damit in die Arbeit. Ein Camper hat somit durchaus seine Vorteile: Die Möglichkeit eines individuellen Urlaubserlebnisses bei beständiger Alltagstauglichkeit. Das haben auch viele Autohersteller und Autoumbau-Unternehmen erkannt. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an mehr oder weniger unterschiedlichen Modellen, ein paar davon zeigen wir Ihnen hier.


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VW CALIFORNIA 6.1 UND CALIFORNIA 6.1 EDITION Der VW California ist wohl das bekannteste Modell unter den Campern. Erhältlich in zahlreichen – mit jenen des Edition inklusive insgesamt acht (!) – verschiedenen Ausstattungslinien hat jeder die Möglichkeit, sich seinen ganz persönlichen Traumwagen zusammenzustellen. Die Ausstattungslinie Ocean beinhaltet beispielsweise neben der klappbaren Zweier-Rücksitzbank mit Bettverlängerung und Loungefunktion ein elektrohydraulisches Aufstelldach mit seitlichen Fenstern, Bugfenster und Frontöffnung sowie eine Kochzeile mit Spülfunktion und Kompressorkühlbox. Wer das Ganze noch etwas feiner haben und luxuriöser verreisen möchte, dem stehen die Ausstattungslinien des California Edition zur Wahl. Die Preise für das Grundmodell mit schicker Miniküche beginnen bei 57.715 Euro.

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MIETMODELL Anstatt hohe Anschaffungskosten, laufende Reparaturen und Weiteres für einen Camper zu bezahlen, bieten einige Unternehmen mittlerweile Mietmodelle zu fairen Preisen an. Die Vorteile: geringe Mietkosten, stets neue Modelle und unkomplizierte Handhabung. Das ermöglicht eine Fahrt in den Urlaub unmittelbar nach der Fahrzeugübernahme – dank (meist inkludierten) großzügigen Freikilometern sind auch weite Fahrtwege abgesehen vom Treibstoff kein großer Kostenfaktor. Wir haben zwei Kostenbeispiele für einen einwöchigen Urlaub zusammengestellt.

AUTOPARK INNSBRUCK FORD NUGGET

Montag bis Montag während der Hauptsaison (5. Juni bis 12. September 2021). Mindestmietdauer: 3 Tage / 135 Euro pro Nacht / 250 km pro Tag inklusive, 135 Euro x 7 Tage + 100 Euro Reinigungspauschale = 1.045 Euro (inkl. 1.750 km) 50 % Anzahlung bei Buchung

Montag bis Montag in der Nebensaison (bis 4. Juni 2021 / 13. September 2021 bis 4. Juni 2022) Mindestmietdauer: 3 Tage / 105 Euro pro Nacht / 250 km pro Tag inklusive, 105 Euro x 7 Tage + 100 Euro Reinigungspauschale = 835 Euro (inkl. 1.750 km) 50 % Anzahlung bei Buchung

AUTOLAND TIROL CROSSCAMP FLEX

7 Tage während der Hautpsaison (4. Juli bis 12. September 2021) inkl. Vollausstattung mit Stühlen und sämtlichem CampingEquipment, Servicepauschale und Reinigungsgebühr 1.025 Euro (inkl. 1.750 km)

In der Nebensaison ab 89 Euro/Tag. Buchungen unter hall@bacher.cc oder unter Tel. 05223/58110

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CAMPSTER 168

Ein weiteres deutsches Unternehmen verwirklicht den Traum vom Camping auf Basis des Citroën Spacetourer. Zu haben ist der Campster in fünf verschiedenen Motorisierungen, viel interessanter aber sind die campingbezogenen Gadgets. Und davon hat er allerhand zu bieten: einen herausnehmbaren Küchenblock mit Kocher und Spülbecken, eine herausnehmbare ZweierSitzbank in der zweiten Reihe, die – fast selbstredend – zum Bett umfunktioniert werden kann, einen zusätzlichen Einzelsitz sowie ein Aufstelldach und zahlreiche Verstaumöglichkeiten. Insgesamt bietet der Campster damit serienmäßig vier Schlafplätze und fünf Sitzgelegenheiten. Dank der Möglichkeit zum Herausnehmen beinahe aller verbauten Elemente eignet sich der Campster auch perfekt für den Alltag unterm Jahr. Die (deutschen) Preise beginnen bei 41.752 Euro.

ALPINCAMPER

KOMPANJA CAMPER

Groß angepriesen sollen die Minicamper von Alpincamper den bekannten Modellen von Campster oder Crosscamp Konkurrenz machen. Eines dieser Modelle ist auf Basis des Peugeot Partner konstruiert und kommt mit einem 110 PS starken Benzinmotor. An der rechten Seite ist ein Küchenblock mit Spüle, Frisch- und Abwassertank, einem Gaskartuschenkocher und Klapptisch eingebaut. Den Platz auf der anderen Seite nimmt das Ausziehbett ein, das – voll ausgezogen – eine Länge von 1,95 Metern und eine Breite von 1,15 Metern aufweist. Insgesamt bietet das Modell dementsprechend Schlafplatz für maximal zwei Personen. Für 29.999 Euro (deutscher Preis) bekommt man das Modell in der Basisausstattung.

Ebenfalls aus Deutschland kommt ein Camper, der auf dem Renault Trafic basiert. Das Modell beinhalt all das, was man von einem gediegenen Camper erwartet, inklusive Aufstelldach mit Bett und Matratze, einem Küchenschrank mit Tisch und Schneidebrett, einem Gaskartuschenkocher sowie einem 31-LiterKompressorkühlschrank. Für fließendes Wasser sorgen zwei 12-Liter-Tanks. Je nachdem, wie viel Verstaumöglichkeiten man eingebaut haben möchte, beträgt die Breite des unteren Betts dank der Küche, die sich in der Tür und nicht innen befindet, maximal 1,68 Meter – beinahe Boxspringbettniveau. Die (deutschen) Preise für den Camper beginnen bei 51.135 Euro.


RIFTER Kombinierter Verbrauch WLTP (l/100km): 5,5 - 7,0 l/100km, CO₂-Emissionen (kombiniert) WLTP (g/km): 140 - 161 g/km. 1) Aktionspreis € 19.890,- für den Rifter Standard Active Pack PureTech S&S 6-Gang beinhaltet Eintauschbonus, Lagerbonus auf lagernde Fahrzeuge und Händlerbeteiligung sowie € 1.000,00 Finanzierungsbonus (bei Finanzierung über die PSA Bank Österreich); € 500,00 Servicebonus (bei Abschluss eines PEUGEOT Optiway Service) und € 500,00 Versicherungsbonus (bei Abschluss eines Versicherungs-Vorteilssets, bestehend aus Kfz- Haftpflicht-, Kaskound Insassenunfallversicherung, über die PSA Autoversicherung, GARANTA Versicherungs-AG Österreich). Mindestlaufzeit 36 Monate. Gültig für Konsumenten bei Kauf eines Neuwagens bis 31.05.2021 und Zulassung bis 30.06.2021. Weitere Details bei Ihrem teilnehmenden PEUGEOT Händler.

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FORD TRANSIT CUSTOM NUGGET

CROSSCAMP LITE

Absolute Klassiker unter den Campern sind der Ford Transit Custom Nugget und der Nugget Plus. Diese entstehen auf Basis des Transit Custom Kastenwagens und lassen kaum noch Wünsche offen. Möglich sind bei beiden Varianten entweder ein Aufstell- oder Hochdach, insgesamt bieten die Modelle dann vier vollwertige Schlafplätze. Ebenso eingebaut sind eine Küche mit Spüle, integrierter Kühlbox und zweiflammigem Gaskocher, dazu ein 42-Liter-Frisch- und Abwassertank und sogar eine Außendusche an der Küchenrückseite. Noch mehr Komfort bietet der Nugget Plus, kommt dieser sogar mit einer festen Toilette im Heckbereich und zusätzlichen Klappwaschbecken daher. Alltagstauglich sind die Modelle auch: Dank aufklappbarer Rückbank können untertags bequem fünf Personen mitfahren. Die Preise für den Ford Nugget starten bei 69.132 Euro.

Crosscamp entwickelt Camper auf Grundlage von Kleinbussen der Marken Toyota und Opel – so auch den Crosscamp Lite. Dieser ist ein wenig anders konzipiert als herkömmliche Camper, denn er hat keine feste Möbelzeile mit Küche, dafür aber eine – gegen einen Aufpreis von 2.000 Euro erhältliche – dritte Sitzreihe. Insgesamt bietet der Lite dann Platz für sieben Personen. Doch ganz auf eine Kochmöglichkeit verzichten muss man dabei nicht: Am Heck befindet sich ein kleiner ausziehbarer Gaskocher inklusive Verstaumöglichkeit für eine 1,8-kg-Gasflasche. Der Grund dieser Einsparungen: Statt dem 1,14 Meter breiten Bett wie im Crosscamp Flex mit Küchenblock misst das untere Bett im Lite stolze 1,4 Meter in der Breite. Im oberen Bett im Aufstelldach kann man es sich bei beiden Varianten auf angenehmen 2 x 1,2 Metern gemütlich machen. Der Preis für den Lite beginnt bei 43.274 Euro.

MERCEDES MARCO POLO

Der Name des Mercedes Marco Polo kommt nicht von ungefähr, handelte es sich bei der historischen Person Marco Polo doch um einen venezianischen Kaufmann, der unzählige Male nach China gereist ist. So dient auch der Mercedes mit seiner Camping-Vollausstattung bestehend aus einer Kochstelle, einer integrierten Kühlbox, einer Spüle mit Frisch- und Abwassertank sowie hochwertigem variablen Interieur mit Klapptisch eben jenem Zeitvertreib. Im Unterschied zu damals reist man heute allerdings entspannter. Der Luxuscamper bietet vier Schlafplätze, zwei davon im Aufstelldach mit bequemem Dachbett. Wer den Platz im Fond statt mit einer Küche lieber mit Sitzmöglichkeiten füllen möchte, für den gibt es die Möglichkeit der Ausstattungsvarianten Horizon und Activity. Gestartet wird bei rund 80.000 Euro.


Booah, Papa! I hätt ma nit denkt, dass ma so weit kemmen!

Sagsch aber ja nix da Mama!

FORD TOURNEO CUSTOM

h m it Jetz t auc che m m echanis r e n zial Sp e r r d iff e

Der wahrscheinlich vielseitigste ste Ford aller Zeiten. BEISPIEL:

FORD TOURNEO CUSTOM TREND ND 320 L1, 130 PS / 95 kW, Diesel, 6-Gang Verbrauch 7,6 l/100 km, 198 g CO2/km (WLTP)

Ausstattung: • 8 Sitzplätze • Projektor-Scheinwerfer mit LED Tagfahrlicht • Audiosystem 24 (10 Lautsprecher, Navigation, FordPass Connect, 8’’ Touchscreeen) Listenpreis € 52.341,• Schiebetüre links und rechts AKTIONSPREIS* • Heckschwingtüre • Aktiver Parkassistent € • Doppelklimaanlage • Getönte Scheiben Sie sparen € 13.551,• Toter-Winkel-Assistent • Parkpilot vorne und hinten • 16’’ Alufelgen 10-Speichen-Design • Sitzheizung Fahrer und Beifahrer • Rücksitzpaket 7 (2. Reihe mit 3 Einzelsitzen) • 5 Jahre Garantie oder 100.000 km u. v. m.

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I N N S B R U C K Tel. 0 512 - 3336-0 V O M P Tel. 0 52 42 - 642 00-0 W Ö R G L Tel. 0 53 32 - 737 11-0 K I R C H D O R F Tel. 0 53 52 - 645 50-0 T E L F S - P F A F F E N H O F E N Tel. 0 52 62 - 654 00

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