eco.nova September 2014

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Ausgabe Nr. 09 / September 2014, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00

CHEF GESUCHT Wirtschaft im Wandel: Uns gehen die Chefs aus. GEMEINDEFINANZEN

Wie geht's den Tiroler Gemeinden?

DIVIDENDENKAISER

Langfristig orientierte Dividendenstrategien zahlen sich aus.

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DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN


Wenn’s um den Tourismus geht, ist nur eine Bank meine Bank. „ Bei uns werden Geschäfte mit Handschlag besiegelt. Weil man sich kennt und vertraut.“

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Mag. Sandra Nardin und Christoph Loreck eco.nova-Herausgeber

CHEFSACHE? Immer mehr Unternehmen haben ein Chef-Problem. Nicht nur Familienunternehmen kämpfen mit der Nachfolgefrage, auch größere Firmen haben zusehends Schwierigkeiten, die (mittlere) Chefebene zu besetzen. Und jetzt hat’s auch noch die Bundesregierung erwischt.

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ir haben ein Problem. Eines mit den Chefs nämlich. Früher wollten alle nach oben, Chef-Sein ging einher mit Ansehen, mit Macht und auch mit Geld. Das ist heute nur noch bedingt so. Hinzu kommt, dass es früher auch wesentlich einfacher war, nach oben zu kommen. Die Meinung, dass jeder, der will, auch führen kann, wurde lange nicht hinterfragt. Nur klafft zwischen Wollen und Können zum Teil eine meilenweite Lücke. Mitarbeiter gehören entwickelt, man muss sie quasi zum Chef „machen“ und sie nicht einfach dorthin befördern. Führung braucht Werkzeuge und persönliche wie fachliche Eignungen; teils lassen die sich erlernen, vieles ist auch eine Frage des Charakters. Und: Führung braucht Unterstützung aus der Breite. Wer „oben“ nicht akzeptiert wird, hat’s schwer. Fragen Sie mal das derzeit wohl bekannteste Beispiel, ExÖVP-Chef Michael Spindelegger. Die weitaus größere Herausforderung, als Mitarbeiter zu Führungspersönlichkeiten auszubilden, wird es künftig jedoch sein, überhaupt welche zu finden, die dies auch wollen. Unser Alltag ist generell geprägt von Hektik und Stress, selbst in der Freizeit werden wir etwa in (Sport-)Vereinen ständig an anderen gemessen, haben den (medialen) Druck, schöner, gesünder und generell bessere Menschen zu werden. Deshalb wollen genau diesen Druck viele im Arbeitsleben nicht mehr haben. Andere Werte rücken in den Vordergrund – und das schon in jungen Jahren. Laut der Jugendstudie Tirol will der Nachwuchs von heute weder reich noch berühmt werden, wichtig sind ihnen vor allem Freunde und Familie. Bei der aktuellen Berufseinsteiger-Generation ist der Wunsch nach der berühmten Work-Life-Balance deutlich stärker ausgeprägt als bei vorherigen Generationen. Was also tun? Problematisch wird es dann, wenn Unternehmen in Ermangelung an adäquaten Führungskräften Stellen einfach intern nachbesetzen und den nächstbesten Mitarbeiter nachrücken lassen. Dieses Vorgehen hinkt gleich doppelt: Einerseits sitzt jemand an einer Stelle, die er vielleicht gar nicht will und deren Anforderungen er nicht gewachsen ist – ergo wird er ziemlich schnell ziemlich gefrustet sein. Auf der anderen Seite wird er seinen Aufgaben nicht richtig nachkommen können – was unweigerlich zum gleichen Frust unter seinen Angestellten führt. Heraus kommt eine Spirale, die stetig nach unten führt. Wir haben in der Titelgeschichte versucht, Gründe dafür zu finden, warum uns die Chefs ausgehen. Welche Rolle Ein-Personen-Unternehmen in dieser Thematik spielen und dass es doch noch positive Beispiele für das Übernehmen von Führungsverantwortung gibt, lesen Sie ab Seite 14.

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014 Chef gesucht!

Die Unternehmerlandschaft wandelt sich: Über die Hälfte der Unternehmen im Land sind EPUs, stellen also keine Mitarbeiter mehr an. Die wenigsten wollen heute noch Chef werden. Warum ist das so?

042 Technologie im Wandel

Michael Hosp, CEO der kdg Holding in Elbigenalp, im Interview.

046 Heimliche Helden

3con: Von der Garage zum Weltmarktführer in der Fertigung von Automobilinnenausstattungen.

050 steuer.berater

ECO.WIRTSCHAFT

054 recht.aktuell

026 IKB unter Strom

056 Klein & flink

Das Regionalkraftwerk Mittlerer Inn der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG ist Geschichte. IKBVorstandsvorsitzender DI Harald Schneider im Gespräch.

030 Ein Loch und viele Fragen

Der Brennerbasistunnel wird als Jahrhundertprojekt bezeichnet. Doch was bringt er wirklich?

034 Gemeindefinanzen

Wie geht’s unseren Gemeinden?

038 Nützliche Verbindung?

Der Kampf um die Verbindungsbahn zwischen Axamer Lizum und Schlick.

040 Von 0 auf 100

Crystalp Jewellery aus Wattens im Porträt.

RA Dietmar Czernich im Interview über die Geschwindigkeit Tiroler Gerichte.

ECO.ZUKUNFT

060 Tirol innovativ

Gründer und Innovative im Porträt: Design trifft Sport trifft Internet.

066 Akademische Unternehmerausbildung

Wie man Studienabsolventen zu Unternehmern macht.

068 Zukunftsweisende Medizintechnik

Ergospect im Porträt.

070 adventureX

Die diesjährigen Sieger.


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078 Dividendenkaiser

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Immer mehr konservative Anleger holen sich Zusatzerträge in Dividendentiteln.

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090 Reiches Erbe – neue Weichen

Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik stehen unter neuer Führung. Markus Korselt im Interview.

094 Sehnsucht 3D

Das Spiel mit der Illusion im Innsbrucker Museum im Zeughaus.

Ob Glühweinempfang, gemeinsame Weinverkostung oder festliches Menü... das ist die richtige Einstimmung auf die Festtage!

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IMPRESSUM Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088, E-Mail: redaktion@econova.at, www.econova.at Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin // Assistenz: Ruth Loreck Chefredaktion: Marina Kremser Redaktion: eco.wirtschaft: MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Bruno König, Renate Linser-Sachers, MMag. Paul Salchner, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Uwe Schwinghammer, Mag. Barbara Wildauer, Marion Witting, MSc. // eco.zukunft: Dr. Barbara Hoffmann // eco.geld: Dr. Michael Posselt, Michael Kordovsky // eco.kultur: Julia Sparber // eco.mobil: Bruno König // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina Kremser Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Bruno König, Martin Weissen­brunner, Tanja Ischia // Grafik: Sophie Frenzel Druck: Radin-Berger-Print GmbH // Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben) Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

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SOMMERLICHES SCHATTENBOXEN Trefferquote runter, Showanteil rauf: Die Politik näherte sich im gefürchteten Sommerloch zunehmend dem Wrestling an – oder besser noch: dem Schattenboxen. Viel Lärm um nichts, denn inhaltlich stand die Partie still. // Text: Klaus Schebesta

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chwarz-Grün lief in Tirol ein ganzes Jahr ziemlich friktionsfrei. Kein Wunder, lange Zeit hatten die beiden auch die Finger von heißen Themen gelassen. Doch zu Beginn des Sommers kam es zu einem Deal: Die Grünen bekommen ihren Autobahn-Hunderter. Dafür darf die TIWAG ihre Kraftwerke im Kühtai, im Kaunertal und am Oberen Inn ausbauen. Als Kollateralschaden und weiteres Zugeständnis an die Grünen wurde das Regionalkraftwerk Mittlerer Inn (RMI) geopfert (siehe Seite 26). Gleich danach sorgte der Vorschlag zur üppigen Ausweisung von Natura-2000-Gebieten in Osttirol für Verstimmung. Der Deal hat in beiden Regierungsparteien viele Beleidigte hinterlassen. Der Unmut glimmt an der Basis – und kann schnell zum Flächenbrand werden. Wie in Osttirol, wo die Volkspartei alle Hände damit zu tun hat, zu löschen. Doch es stellt sich die Frage: Ist es das eigentlich wert? Die Themen, um die es geht, zeichnen sich vor allem durch Folgendes aus: Sie sind zu Goldenen Kälbern gemästet und zu Glaubensfragen hochstilisiert worden. „Hilfe, Weltuntergang: ein Seil über einen Berg!“ schreien die Grünen angesichts des Liftprojektes über die Kalkkögel. „Wahnsinn, Skandal: ich muss hundert fahren!“ rufen entsetzt ÖVPler. Doch mit Verlaub: Kalkkögel und Hunderter hin oder her – das sind Luxusdebatten. Die eigentlichen Herausforderungen liegen ganz woanders: Wie bekommt man die schwächelnde Konjunktur wieder in Gang? Was macht man gegen steigende Arbeitslosenzahlen? Wie kommt Schwung in die Bildungsdebatte? Wie Leben in die sterbenden Ortskerne? Was kann eine Reindustrialisierung vorantreiben? Wie bleibt unsere Wirtschaft innovativ? Jetzt kann zweierlei passieren: Entweder Schwarz-Grün redet weiterhin vorwiegend über die bereits bis zur Endlosigkeit zerkauten Probleme – und vergisst darüber die ent-

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scheidenden Zukunftsfragen. Oder man zerstreitet sich wegen emotional hochgespielter Themen und kommt gar nicht mehr dazu, die wirklich wichtigen Weichen zu stellen. Beides führt in die Sackgasse. Auf Bundesebene laufen ähnliche Spielchen, nur sind sie dort viel weiter fortgeschritten: Vor lauter Hickhack ist die Atmosphäre bereits vergiftet. Und bei den Glaubensfragen wird zwar über den äußeren Schein debattiert – Steuerreform früher oder später –, beim eigentlichen Inhalt haben die Debatten aber längst aufgehört, weil es nicht einmal einen kleinsten gemeinsamen Nenner gibt. Zwischen „Steuerreform auch auf Pump“ (SPÖ) und „keine Steuerreform auf Pump“ (ÖVP) gibt es keine Schnittfläche mehr, auf die man sich einigen könnte. Ebendieses Vakuum hat letztlich Michael Spindelegger ausgesaugt und dafür gesorgt, dass die ÖVP einen weiteren Obmann verschlissen hat. Reinhold Mitterlehner hat die spannendste Obmannschaft geerbt, die eine österreichische Partei zu bieten hat: Addiert man die Widerborstigkeit der Arbeitnehmer-, Arbeitgeber- und sonstigen Bünde, multipliziert dies mit den Fliehkräften schwarzer Länderorganisationen, subtrahiert die Abgänge konservativer Wähler durch die Neos und dividiert das Ganze durch die Schwäche der ÖVP in den großen Städten – dann hat man ungefähr eine Ahnung, welche Rechenaufgabe der neue Parteiobmann zu lösen hat, selbst wenn er das Finanzministerium Hans Jörg Schelling überlässt. Mitterlehner und Schelling müssen ohne Schonfrist volè in die verkorkste Debatte einsteigen. Diese dreht sich seit Monaten rund um die Begriffe „Vermögenssteuern“ und „Lohnnebenkosten“ im Kreis – was letztlich wieder bei einer Steuerreform landet. Und auf dieser Ebene wird kein ideologisches Argument ausgelassen. Die SPÖ macht die Vermögenssteuer geschickt zur „Reichen-“ oder „Millionärssteuer“ und zieht damit die Neid-

MMag. Klaus Schebesta

karte. Und die ÖVP blockt eisern ab – auch wenn es beim Einstiegssteuersatz und im oberen Segment sehr wohl Diskussionsbedarf gibt. Die höchste Steuerklasse beginnt in Österreich bereits ab 60.000 Euro Jahreseinkommen (beispielsweise in Deutschland erst bei 250.000) – und trifft damit einen Mittelständler gleich hart wie einen Superreichen. Das ist alles andere als fair. Es ist zu befürchten, dass diese Diskussion im Herbst weitergehen wird – und am Ende neue Steuern stehen. Und alles andere bleibt liegen: Bildungsdebatte, Verwaltungsreform, Sozialsystem, Pensionssicherung und Steuerreform. Gerade Letztere ist überfällig: In Österreich gibt es 360 Beitragsgruppen – notwendig wären laut Experten gerade einmal drei. Das führt so weit, dass sich selbst diejenigen, die davon leben, überfordert fühlen: „Wir haben einfach Angst, dass wir bei dieser Wahnsinnsflut an Gesetzen bald kollabieren werden.“ Sagt nicht irgendwer, sondern Klaus Hübner, Präsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder. Die sommerliche Ruhe in der öffentlichen Debatte war trügerisch – da dies nicht aus inhaltlicher Annäherung geschehen ist, sondern in der offenbar stillen Übereinkunft, die Arbeit zwei Monate liegen zu lassen. Ganz nach dem Motto: Der Stillstand ist schon so weit einbetoniert, dass es auf zwei Monate mehr oder weniger auch nicht ankommt. Dabei stimmt das nicht: Jeder Tag, an dem die alten Systeme weiter am Leben gehalten werden, kostet. Das Geld, das wir heute verschleudern, wird uns am Ende noch schmerzlich abgehen.


es c a da  ma rc c ain y v es s a lomon  liu jo not your daughters je ans r a l ph g l a d en  j br a nd p r i n c e s s  c . p. t w e n t y n i n e fendi  ro b er to co l lin a mauritius  c ampomag gi a rm a  shirin s eh a n cus to  hice  rebello herno  etoile du monde i -he a r t  l aur en mo shi anna lis a bucci  c ambio henry chris t  s t e v en - k pao l a b el l a n di

D o r f p l a t z 2 5 / 6 1 0 0 S e e f e l d / Te l 0 0 4 3 ( 0 ) 5 212 5 2 5 3 0 M o b i s Fr 9 . 3 0 - 1 8 . 0 0 / S a

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Tirol in Zahlen WALDBRAND IN ABSAM ALTER DES JUNGEN, DER DEN BRAND AUSGELÖST HAT, IN JAHREN: Zerstörte Waldfläche, in ha: 50

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ANZAHL DER MENSCHEN, DIE BEI DEN LÖSCHARBEITEN IM EINSATZ STANDEN: davon Feuerwehrmänner: 750 • Soldaten: 130

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Mitarbeiter des Roten Kreuzes: 55 • Bergretter: 40 • Polizisten: 15

ANZAHL DER EINGESETZTEN HUBSCHRAUBER:

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Anzahl der Lösch- und Kontrollflüge: 1.800 • Flugstunden: 140

Transportiertes Löschwasser in Litern: 1.675.000

KOSTEN DER AUFFORSTUNG, IN MIO. EURO:

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Kostenübernahme der Gemeinde Absam, in %: 15 (restliche Kosten werden von Bund und Land getragen)

Dauer der Sanierung laut Plan, in Jahren: 15

(in einem Drei-Stufen-Plan sollen Schutzwald und Schutzbauten so rasch als möglich wiederhergestellt werden)

ANZAHL DER GEMEINNÜTZIGEN STUNDEN, DIE DER BRANDVERURSACHER LEISTEN MUSS:

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Kopf der Ausgabe

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Umwelttechniker Robert Sitzenfrei, Biologin Andrea Ganthaler und Chemiker Christof Strabler mit IVB-Gesch채ftsf체hrer Martin Baltes


FORSCHUNG ERMÖGLICHEN Das Thema Forschung ist ein schwieriges in der Öffentlichkeit, weil das meiste im Verborgenen passiert und viele Erkenntnisse nicht sofort für die Praxis relevant erscheinen. Und dennoch: Wir leben in einer Wissensgesellschaft – Tirol im Allgemeinen und Innsbruck im Speziellen positioniert sich immer mehr als Bildungs- und Forschungsstandort. Know-how ist unser Standortvorteil, Forschung dazu unerlässlich.

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orschung ist ein vertracktes Feld; vor allem, weil sich die Finanzierung nicht immer einfach gestaltet. Und so hangeln sich viele Forscher von Projekt zu Projekt, nicht wissend, wie es danach weitergeht. Und: Forschung ist nicht immer angewandt, nicht immer ein direkter Nutzen ersichtlich. Gerade in der Grundlagenforschung ist es deshalb schwierig, das eigene Tun in der Öffentlichkeit zu erklären. Für die Allgemeinheit ist der Kontext meist nicht auf den ersten Blick erkennbar, wodurch das Thema Forschung in die Abstraktheit abdriftet. Aber: Ohne Forschung keine Entwicklung. „Wir brauchen ein Klima, das Forschung auch weiterhin ermöglicht“, ist Martin Baltes, Geschäftsführer der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB), überzeugt. Deshalb hat sich die IVB mit der Uni Innsbruck zusammengetan und 2009 zum ersten Mal den IVB-Forschungspreis ausgeschrieben. Warum, erklärt Baltes: „Wir arbeiten mit der Universität im Bereich Mobilität auf vielen Feldern zusammen, haben viele Berührungspunkte. Irgendwann entstand die Idee, auch ein Forschungsprojekt gemeinsam zu starten. Die Idee war damals noch wenig konkret, der Ansatzpunkt aber klar: In unserer täglichen Arbeit sehen wir immer nur Resultate – ein Warenhersteller taucht mit einem Produkt auf und wir kaufen es. Wir versuchen dabei natürlich so ressourcenschonend wie möglich zu sein oder etwa bei Bussen die Lärmemissionen zu vermindern. Nur dazu braucht es entsprechende Forschungserkenntnisse, um die Industrie auch zu motivieren, ihre Produkte weiterzuentwickeln und anzupassen. Vielen ist oft nicht bewusst, welche Faktoren sich umweltzerstörerisch und ressourcenverschwendend auswirken. Ohne dieses Wissen ist die Motivation gering, neue Produkte zu entwickeln, wenn die alten doch noch ihren Dienst tun. Der Zusammenhang ist sehr komplex, schlussendlich geht es uns mit dem Preis darum, junge Forscher zu unterstützen, ihnen zu zeigen, dass sie mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag leisten. Ich denke, das ist der Impuls, den wir brauchen, auch ande-

ren Betrieben und Unternehmen klarzumachen, dass wir täglich, wenn auch unbewusst, von der Forschung in diesem Land profitieren. Vielleicht entsteht nicht aus jeder Forschungserkenntnis ein konkretes Produkt, wir profitieren jedoch vom Geist, der es ermöglicht, zu forschen. Nur auf diese Weise entstehen neue Dinge.“

PREISTRÄGER 2014

Der IVB-Forschungspreis geht heuer an die Biologin Andrea Ganthaler, den Umwelttechniker Robert Sitzenfrei und den Chemiker Christof Strabler. In den prämierten Arbeiten geht es um die Themen Nachhaltigkeit, Lebensqualität und Umweltschutz. Dotiert ist der Preis mit je 3.000 Euro – damit lassen sich zwar keine neuen Projekte finanzieren, aber es ist eine Form der Anerkennung für die Arbeit und soll Motivation sein, weiterzumachen. Das sieht auch Sitzenfrei so: „Solche Anerkennungen motivieren ungemein. Man weiß, wofür man arbeitet, sieht, dass man etwas Sinnvolles macht. Natürlich macht es auch stolz, dass man für seine Arbeit gewürdigt wird und für die Zeit, die man investiert.“ Stabler ergänzt: „Ich denke, dass solche Preise auch über die persönliche Bestätigung hinausgehen. Man schafft ein Bewusstsein in der Bevölkerung.“ Derartige Anerkennungen sind wichtig, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu motivieren, sich im Bereich der Forschung zu engagieren, denn, so Sitzenfrei: „Im Bereich der Forschung lässt sich im Allgemeinen nicht die große Karriere machen. Ich glaube, dass durch solche Preise der nötige Anreiz geschaffen wird, dass man sich als Forscher in der Gesellschaft wahrgenommen fühlt. Dieser Aspekt geht weit über die finanzielle Honorierung hinaus.“ Ob die drei auch nach ihrem Studium weiter in der Forschung bleiben möchten, ist derzeit noch unklar. Ganthaler: „Momentan bin ich sehr motiviert, weiterzumachen. Es kommt natürlich darauf an, ob es Projekte gibt, an denen ich arbeiten kann. Man muss immer in kleinen Schritten denken, aber derartige Preise im Lebenslauf helfen natürlich,

um leichter Projekte genehmigt zu bekommen. Forschungspartner honorieren es, wenn sie sehen, dass Projekte ausgezeichnet wurden und auf hohem Niveau gearbeitet wird.“ Für das Vorankommen einer Gesellschaft jedenfalls ist Forschung essentiell – ein Wirtschaftsstandort überlebt nur durch seine Stärkefelder und die liegen in Tirol klar im Know-how. Deshalb ist es wichtig, dass die Wissenschaft weiterhin einen großen Stellenwert in der Gesellschaft einnimmt.

IVB-FORSCHUNGSPREIS 2014 Andrea Ganthaler, M.Sc. untersuchte in ihrer Arbeit den so genannten Fichtennadelblasenrost, der zu Gelbfärbung und Abwurf der Nadeln führt und somit Photosynthese und Wachstum einschränkt. Ihr ist es gelungen, eine vielversprechende Methode zu finden, um resistentes Pflanzenmaterial zur Aufforstung in Hochlagen zur Verfügung zu stellen. Aktuell forscht sie als Doktorandin am Institut für Botanik und am Zentrum für Klimawandelanpassung alpS. DI Dr. Robert Sitzenfrei beschäftigt sich mit dem Thema Wasserver- und -entsorgung der Zukunft – in Hinblick auf Klimawandel, Veränderung der Bevölkerungsstruktur oder Wasserknappheit. Mit Hilfe von 80 Fallstudien hat er ein einfaches empirisches Modell zur Prognose der Leistungsfähigkeit von Wasserinfrastrukturen entwickelt, mit dem die Auswirkungen von Veränderungen untersucht werden können. Seit 2010 forscht er als Universitätsassistent im Arbeitsbereich Umwelttechnik der Universität Innsbruck. Mag. Christof Strabler wurde für zwei Arbeiten ausgezeichnet, die zeigen, wie sich Sonnenenergie mittels künstlicher Photosynthese effizienter nützen lässt. Seine Doktorarbeit absolviert er zurzeit im Rahmen des FFG-Projekts „Solarer Wasserstoff“ mit finanzieller Unterstützung der Firmen Verbund AG und Swarovski KG.

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Wirtschaft. WIRTSCHAFT & UNTERNEHMEN

EXPORT SCHWÄCHELT Fehlten im Jahr 2013 generell maßgebliche Impulse für ein spürbares Anziehen der Konjunktur, war zumindest die allgemeine Erwartungshaltung für 2014 noch eine gemäßigt gute. Jetzt überwiegt die Unsicherheit. Der wesentliche Grund dafür ist der nach wie vor schwächelnde Export, der nicht nur Wirtschaftskammerpräsident Dr. Jürgen Bodenseer dazu veranlasste, die Politik zum Handeln aufzufordern. In gewohnt polemischer Wortwahl ist er für „Re-Industrialisierung statt Grün-Denken“. In der Sache hat er indes nicht unrecht. Immerhin werden 40 Prozent der Wertschöpfung Tirols durch Warenexporte generiert, für die in großem Maße die Indus-

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trie zuständig ist. Nur genau diese Branche geriet 2013 mächtig unter Druck und ist es noch. Tirol hatte 2013 im Bundesländervergleich sogar die schlechteste Exportentwicklung überhaupt. Ursache für die Schwäche im vergangenen Jahr war der Rückgang in den wesentlichen Zielmärkten. Was Tirol daraus lernen kann, ist für Bodenseer klar: „Wir müssen neue Zukunftsmärkte erobern.“ Und: Insgesamt schreien die vorliegenden Kennzahlen schier nach einer nachhaltigen Entlastung des Produktionsstandortes Tirol. Das wiederum ist nur möglich, wenn die Kostenbelastung für Unternehmen sinkt: Neben den allgemein und in ganz Österreich hinderlichen

Arbeitskosten gibt es noch einige Tirolspezifische Probleme, wie international strengste Auflagen, was Umwelt- und Naturschutz betrifft, neuerdings auch ein verschärfter Hochwasserschutz sowie zahlreiche Fahrverbote und Sondermauten. Dies alles macht Investitionen für Tiroler Betriebe teuer, wenn in manchen Fällen nicht gar unmöglich. Führende Analysten hätten zu Beginn des heurigen Jahres zumindest für die zweite Jahreshälfte einen Exportanstieg gesehen, was in Anbetracht dessen, dass die Waren­ exporte eine wesentliche Säule der Tiroler Wirtschaft sind, durchaus gut wäre. Passiert ist indes genau das Gegenteil. Es wird immer deutlicher, dass das Jahr 2013 für die Tiroler Wirtschaft noch schwieriger war als bisher angenommen, die Jahre 2014 und 2015 werden von ausgeprägter Unsicherheit begleitet. Trotzdem geht eine WIFO-Prognose davon aus, dass es aufwärts geht. Das Wachstum im Jahr 2014 dürfte sich auf insgesamt 1,4 Prozent, im Jahr 2015 auf 1,7 Prozent beschleunigen. Die zentrale Annahme hinter dieser Prognose ist jedoch eine schrittweise Verringerung der Unsicherheit unter Investoren und Konsumenten, indem einerseits die Schuldenkrise im Euroraum sich nicht wieder verschärft und andererseits geopolitische Unsicherheiten abflauen. Die Prognose darf ob der aktuellen Umstände also durchaus als vage angesehen werden. Was die Exportentwicklung betrifft, so ist diese nach wie vor wesentlich von der Wachstumsschwäche auf den Zielmärkten bestimmt. Im Prognosezeitraum sollte Österreich als exportorientierte Volkswirtschaft wieder zunehmend von der Verbesserung des internationalen Umfeldes profitieren. Auf den wichtigsten Exportmärkten – insbesondere Deutschland – ist eine Normalisierung in Richtung Vorkrisenentwicklung zu beobachten. Das WIFO geht davon aus, dass sich die österreichischen Exportmärkte generell von 4,5 Prozent im Jahr 2014 auf 6,5 Prozent 2015 beschleunigen. Für das heurige Jahr wird dank der Marktbelebung eine geringfügige, aber stete Zunahme der Exportdynamik erwartet. Hoffen wir, dass auch Tirol davon profitieren kann.


eco.wirtschaft

ENGLISH IN 2 MINUTES

Mag. Alexandra Gina Edwards ist Trainerin und Übersetzerin für Englisch und Russisch mit Schwerpunkt Sales und Marketing. Als Austroamerikanerin geht sie in ihrer Arbeit auf interkulturelle Unterschiede ein und hilft ihren Kunden „besser anzukommen“.

MUT ZUR GEDULD Das Wort Geduld – altertümlich auch Langmut genannt – bezeichnet die Fähigkeit zu warten; eine Tugend, die heute immer mehr verloren geht. Schon Oscar Wilde wusste: „Nichtstun ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“ In unserer schnelllebigen Zeit und immer hektischer werdenden Arbeitswelt klingt eben dieses Nichtstun jedoch fast wie blanker Hohn. In der Wirtschaft bedeutet Geduld auch, Dinge zu initiieren und ihnen die Zeit für ihre Entwicklung zu geben. Auch das scheint nicht zum heutigen Zeitgeist zu passen. Dabei sollten gerade Langmut und Standhaftigkeit zu den höchsten Tugenden eines jeden Unternehmers zählen. Stattdessen sind diese Attribute in unserer modernen Gesellschaft als etwas Langsames, Träges und Passives verpönt. Völlig zu Unrecht. Wie auch der 11. Wirtschaftsdialog der Tiroler Sparkassen zeigt, der sich heuer mit genau diesem Thema beschäftigt.

DAS GRAS WÄCHST NICHT SCHNELLER, WENN MAN DARAN ZIEHT

Unter dem Motto „Mut zur Geduld“ wird am 18. September der Frage nachgegangen, warum es gerade in der heutigen Zeit diese Entschleunigung braucht. Spätestens seit dem Platzen der künstlichen Blasen sollte klar sein, dass wirtschaftlicher Erfolg einer soliden und nachhaltigen Basis bedarf. Bei Sportlern leuchtet uns schließlich auch ein, wie wichtig geduldiges, diszipliniertes Training ist. Als Referenten zum diesjährigen Generalthema Geduld werden Wirtschaftsforscher und Bestsellerautor Matthias Sutter sowie Musiker, Journalist und Instrumentenbauer André Stern sprechen. Letzterer ist auch als jener Mann aus dem Wagenhofer-Film „Alphabet“ bekannt, der nie eine Schule besuchte und trotzdem zum Multitalent und Bestsellerautor wurde. Er wird ausführen, was sich Unternehmer von Kindern abschauen können – schließlich ist Lernen ein lebenslanger Prozess, der ohne Geduld nicht zum Erfolg führen wird. Sutter wird erklären, wie und warum sich Geduld gerade für Klein- und Mittelbetriebe langfristig rechnet. Den wissenschaftlichen Input zum Wirtschaftsdialog liefert wieder Kurt Matzler von der Universität Innsbruck, der im Rahmen einer exklusiv für den Wirtschaftsdialog erstellen Studie erhoben hat, wie geduldig Tirols Unternehmer sind.

TAGESAKTUELLE NEWS UNTER WWW.ECONOVA.AT

In dieser Ausgabe startet ihre Reihe „English in 2 minutes“, in der sie kurze, knackige Tipps zum englischen Sprachgebrauch gibt – auch auf ihrer Homepage zu finden bzw. als Mail-Abo zu haben.

POSITIVITY Wenn Sie im englischen Sprachraum erfolgreich sein wollen, sollten Sie sich folgende Regel zu Herzen nehmen: Formulieren Sie möglichst positiv! • Sagen Sie als Antwort auf „Thank you“ nicht „No problem“ sondern lieber „You're welcome“ oder „My pleasure“. • Scheuen Sie nicht vor dem Wort „love“ zurück. Auf Englisch liebt man alles und jeden. :-) • Wenn Sie kritisieren, tun Sie das höflich und verwenden Sie Phrasen wie „it was quite dissapointing ...“ oder „it seems to me that ...“. Natürlich beschränkt sich „Positivity“ nicht nur auf die sprachliche Komponente, sondern wird auch in Körpersprache (smile, smile, smile) und Lebenseinstellung (Yes We Can) widergespiegelt. Deshalb mein Tipp: Beim nächsten Gespräch mit englischsprachigen Kunden eine Extraportion „Positivity“ mitbringen!

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CHEF GESUCHT Früher wollten alle Chef werden. Jetzt gehen uns die Chefs aus. Auch die Unternehmerlandschaft wandelt sich: Mittlerweile sind schon über die Hälfte aller Unternehmen im Land Ein-Personen-Unternehmen (EPU), stellen also keine Mitarbeiter mehr an. Warum ist das so? // Text: Klaus Schebesta

E

s mehren sich die Anzeichen und Studien, die darauf hinweisen, dass das Berufsleben nicht mehr so eindimensional verlaufen muss wie früher. Während vor zwanzig, dreißig Jahren die einzige Möglichkeit für einen Aufstieg die klassische Karriere in hierarchischen Strukturen inklusive der Übernahme von Führungsverantwortung darstellte, hat sich ein deutlicher Wandel vollzogen. Aus verschiedenen Gründen.

WER WILL, KANN?

Die Meinung, dass jeder Führung übernehmen kann, der dies nur will, wurde lange Zeit nicht hinterfragt. Insofern war auch derjenige im Erklärungsnotstand, der eine angebo-

tene Führungsposition ausschlug – in der Firma, aber auch außerhalb, bis hin zur eigenen Familie. Doch inzwischen hat sich herumgesprochen: Die Übernahme einer Führungstätigkeit ist nicht die lineare Weiterführung der bisherigen Arbeit mit zusätzlichen Befugnissen, sondern, je nach Hierarchieebene und Umständen, ein ganz anderer Job. Ein IT-Experte, der bislang Codes schrieb und Programme entwickelte, nun aber eine Abteilung mit zwanzig Mitarbeitern zu führen hat, erlebt im Grunde einen Berufswechsel. Während vorher seine fachlichen Fähigkeiten im Vordergrund standen, sind es jetzt strategische Überlegungen, die Kommunikation mit der nächsthöheren Hierarchieebene, das Führen von Mitarbeitergesprächen und


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Mark Schuchter, EPU-Sprecher der Tiroler EPU in der WK Tirol

Mario Eckmaier, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft

OB WIR WEITERHIN GENÜGEND GRÜNDER, ARBEITGEBER UND CHEFS HABEN WERDEN, LIEGT AN VIELEN GRÜNDEN. AN PERSÖNLICHEN, AN GESELLSCHAFTLICHEN, AN POLITISCHEN. DASS NICHT JEDER CHEF WERDEN KANN UND SOLL, IST OFFENKUNDIG. ES IST ALLERDINGS DER JOB DER POLITIK, JENEN, DIE DAS ZEUG DAZU HABEN, DIESEN WEG ZU ERMÖGLICHEN UND DIE PASSENDEN RAHMENBEDINGUNGEN DAFÜR BEREITZUSTELLEN. UND HIER GIBT ES, UM ES POSITIV ZU FORMULIEREN, NOCH JEDE MENGE POTENZIAL.

das Delegieren von Aufgaben. Das liegt nicht jedem. Aktuellen Studien zufolge gibt es drei Gruppen, die in etwa gleich verteilt sind: Ein Drittel ist zum Chef geboren, ein Drittel kann das Chef-Sein lernen und ein Drittel verfügt nicht über die notwendigen persönlichen Kompetenzen dazu. Diese simple Tatsache wurde lange Zeit schlicht und einfach ignoriert. Die Eignung zum Chef wurde und wird offenbar zu sehr auf fachliche und zu wenig auf persönliche Faktoren abgeklopft. Anders ist folgende, zugegeben verstörende Tatsache nicht zu erklären: Wie die renommierte Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtete, ist der Anteil an Psychopathen und Narzissten in der Führungsebene drei- bis viermal höher als im Durchschnitt der Bevölkerung.

WERTE IM WANDEL

Ein weiterer wesentlicher Faktor für Veränderungen ist der Wandel in der Wertestruktur. Der Trendforscher Peter Wippermann hat diesen im Werteindex dokumentiert. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde der

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Werteindex vom Streben nach Erfolg angeführt. Mittlerweile ist dieser Wert auf Rang sechs zurückgerutscht. Die Top 3 lauten heute: Freiheit, Familie, Gesundheit. Dass diese Veränderungen auch auf das Arbeitsleben ausstrahlen, liegt auf der Hand. Während einst die Karriere dominierte und dem alle anderen Werte untergeordnet wurden, lautet das Stichwort heute Work-Life-Balance. Auch der deutsche „Manager Monitor“ kommt in einer Umfrage zu ähnlichen, sehr deutlichen Ergebnissen: Insgesamt schwindet die Bereitschaft, die Karriere unbedingt anderen Lebensbereichen unterzuordnen – in der genannten Studie sogar innerhalb von nur fünf Jahren. Diese Veränderungen lassen sich auch in der Tiroler Jugendstudie, die 2012 durchgeführt wurde, beobachten: Auf die Frage „Was ist dir im Leben wichtig?“ antworteten 21,1 Prozent „Freunde“, 12,5 Prozent „Familie“ und 10,7 Prozent „Zufriedenheit“. „Erfolg“ findet sich erst auf Platz sieben unter den Antworten von Tiroler Jugendlichen. Auf die

Frage „Möchtest du lieber arm und glücklich oder reich und einsam sein?“ fiel die Antwort der heimischen Jugendlichen eindeutig aus: 86 Prozent entschieden sich für Ersteres. Stress und Druck sind durchaus Faktoren, die Tirols Jugendliche bereits vor dem Einstieg in das Berufsleben wahrnehmen. 51,7 Prozent antworteten auf die Frage „Bist du oft im Stress?“ mit „trifft zu“ bzw. „trifft überwiegend zu“. Nur 18,8 Prozent fühlten sich nicht gestresst. Gar nur 8,2 Prozent sagten, dass die heutige Jugend unter keinem zu großen Druck steht. Insgesamt bedeutet diese Diagnose, dass sich unsere Jugendlichen in einem hohen Ausmaß belastet fühlen. Darin mag auch einer der Gründe dafür liegen, dass nicht alle beim Eintritt in das Berufsleben die maximale Herausforderung suchen. Führungspositionen werden im Gegensatz zu früher hinterfragt und sorgsam abgewogen.

GRÜNDER IM WANDEL

Die Summe dieser Veränderungen ist nicht nur auf Seite der Arbeitnehmer spürbar, sondern auch auf der Seite der Unternehmer. Aktuell weisen die Gründerzahlen einen relativ konstanten Verlauf auf: Auch heuer werden in Tirol rund 2.350 Neugründungen erwartet, wobei der Trend leicht rückläufig ist. Das mag zum einen an der demografischen Entwicklung liegen. Hinzu kommen allerdings beträchtliche Hürden, die Österreichs Gründer zu überwinden haben. Unternehmer-Sein ist in Österreich mit mäßigem Image belegt: Während sich Feuerwehrleute, Gesundheitsberufe und Piloten über Vertrauenswerte von 90 Prozent freuen können, dümpeln Unternehmer bei rund 50 Prozent im Mittelfeld. Es ist nur ein schwacher Trost, dass es noch schlechter geht: Am Ende der Vertrauensskala liegen Versicherungsvertreter und Politiker. Das Einkommen ist ebenfalls kein be-


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KARRIERE AUF NEUEN PFADEN Personalberatung und Personalmanagement ist das Spezialgebiet von Inge Duftner. Wir haben die Expertin befragt, wie sich Führungsaufgaben und die Motivation, Spitzenpositionen zu übernehmen, in den letzten Jahren gewandelt haben. nommen. Wenn das heute passiert, gibt es einen Teil der Betroffenen, die dies sehr wohl tun und ganz genau abwägen, wie sie von diesem Wechsel profitieren und was sie investieren müssen. Welche Gründe sehen Sie für diesen Wandel? Zum einen, weil es nun eben auch die Möglichkeit gibt, eine Spezialistenkarriere einzuschlagen. Es gibt Menschen, denen liegt dieser Weg mehr. Auch der Unterschied im Gehalt zu Führungstätigkeiten ist nur mehr marginal – das löst bei manchen sehr wohl Überlegungen aus.

ECO.NOVA: Gibt es heutzutage noch die klassischen Karrierepfade, wie es sie vor zehn, zwanzig Jahren gegeben hat? INGE DUFTNER: Ja, die gibt es noch. Aber parallel dazu hat sich ein weiterer Pfad entwickelt. Während früher für den sozialen Status eher entscheidend war, wie viele Menschen man als Führungsperson unter sich hatte, gibt es mittlerweile auch eine Spezialistenkarriere im Mittelfeld eines Unternehmens. Da Firmen erkannt haben, dass gerade Spezialisten ganz schwer zu ersetzen sind, haben sie diesen einen höheren Stellenwert eingeräumt, der unabhängig von der Übernahme einer Führungstätigkeit besteht.

Sehen Sie auch gesellschaftliche Veränderungen in der Wertestruktur? Ja, auch von dieser Seite hat der Druck, unbedingt und ohne zu reflektieren eine Führungsposition anzunehmen, abgenommen. Früher musste man es den anderen zeigen, indem man eine Führungsposition erlangt hat. Wer ein derartiges Angebot abgelehnt hat, galt in seinem Umfeld oft als Looser. Das wird heute viel differenzierter betrachtet. Daher ist der gesellschaftliche Druck seitens des Freundes- und Bekanntenkreises und auch seitens der eigenen Familie wesentlich geringer als früher. Das führt dann eben dazu, dass Menschen, die sich in einer Führungsverantwortung nicht unbedingt daheim fühlen, für andere Wege entscheiden.

nach wie vor verlangt wird, 120 Prozent Leistung zu geben, egal ob man Spezialist oder Führungskraft ist. … was ja in das allgemeine Bild passt, dass die Anforderungen am Arbeitsmarkt gestiegen sind. Ja, sie sind auf jeden Fall anders geworden und auf gewisse Weise gestiegen. Dazu gehört die ständige Verfügbarkeit, selbst wenn das von Unternehmen gar nicht so verlangt, aber vom jeweiligen Mitarbeiter so empfunden wird. Außerdem wird heutzutage erwartet, Ergebnisse schnell zu liefern und wesentlich rascher als früher zu entscheiden. Das hat auch seine Auswirkungen, die deutlich beobachtet werden können. Sie sprechen Burnout-Fälle an? Ja, Burnout ist mittlerweile auch in Tirol angekommen. Es kommt inzwischen wesentlich öfter als früher vor, dass genau aus diesem Grund eine leitende Position nachbesetzt werden muss. Ursächlich dafür ist oft das bereits angesprochene Verschwimmen der Grenze zwischen Beruf und Privatleben, das sogar zur Sucht werden kann und über kurz oder lang unweigerlich zur Überforderung führt.

Es ist also heutzutage schwieriger, Führungskräfte zu bekommen? Sagen wir es so: Wem früher eine Führungsposition angeboten wurde, der hat dies im Normalfall nicht hinterfragt und diese ange-

Also stimmt es nicht, dass die aktuellen Generationen X und Y im Gegensatz zu früher höherem Druck im Arbeitsleben ausgesetzt sind? Das ist meiner Meinung nach der falsche Schluss. Es mag sein, dass manche traditionelle Zwänge weggefallen sind. Ich glaube allerdings, dass am Anfang des Berufslebens, mindestens bis zum 35. oder 45. Lebensjahr,

Wie kann hier gegengesteuert werden? Ich glaube, die Verantwortung liegt auf beiden Seiten. Derzeit wird sie ausschließlich den Betrieben zugespielt. Doch die Betriebe können nur gewisse Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. Auf der anderen Seite müssen die Mitarbeiter diese Möglichkeiten aber auch annehmen und vor allem eine hohe Selbstverantwortung für Geist und Körper entwickeln. Selfleadership ist hier das Stichwort – und diese Eigenverantwortung brauchen wir dringender denn je.

sonders schlagendes Argument: Wie die von der Tiroler Tageszeitung, der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung und der Tiroler Wirtschaftskammer durchgeführte Konsumentenstudie zeigt, ist die Zufriedenheit bei Tirols Arbeitnehmern höher als jene der Arbeitgeber: Mit ihren Einkommen sind 66 Prozent der Arbeitnehmer zufrieden, aber nur 50 Prozent der Chefs. Dezidiert unzufrieden sind elf Prozent der Beschäftigten,

aber satte 25 Prozent der Unternehmer. Die angeführten Imagewerte spiegeln sich auch in der Tiroler Studie wider: Nur 27 Prozent der Unternehmer sehen sich geschätzt, knapp 40 Prozent teilweise und 33 Prozent wenig oder gar nicht. Mit ihren Rechten sind über 73 Prozent der Beschäftigten, aber nur 33 Prozent der Selbstständigen zufrieden. Dezidiert unzufrieden sind sechs Prozent der Arbeitnehmer und 31 Prozent der Unternehmer.

Was Gründen in Österreich erschwert, ist die mangelnde „Kultur des Scheiterns“. Während etwa in den USA Scheitern als normales Risiko eines Unternehmers gilt, ist es bei uns mit dem Stigma des Versagens belegt. Das macht den Schritt in die Selbständigkeit riskanter als es notwendig ist. „Wir nehmen in Österreich eine viel zu große Angst vor Fehlern wahr. Vielfach verhindert dies, dass Menschen in unserem Land etwas untereco.nova

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FORMEL-1-FAHRER ODER STEINMETZ Viele Familienunternehmen stehen in der nächsten Zeit vor dem Problem der Nachfolge. Immer weniger Kinder wollen in die Fußstapfen ihrer Eltern treten. Wir haben mit Lukas Reich von Stein Reich in Innsbruck (www.stein-reich.at) das genaue Gegenteil getroffen. Der 23-Jährige ist extrem reflektiert und weiß, dass die Selbständigkeit vor allem mit einem verbunden ist: viel Arbeit. Im Unternehmen werde ich immer mehr eingebunden – nicht nur in der Werkstatt, auch im Büro. Es ist wichtig, einen Einblick zu bekommen.

ECO.NOVA: Das Unternehmen Stein Reich besteht seit 1882 und wird heute in bereits vierter Generation geführt. War es für Sie immer klar, Ihrem Vater irgendwann nachfolgen zu wollen? LUKAS REICH: Ja! Schon mit 13 oder 14 Jahren war ich immer bei meinem Vater im Betrieb, hab ihm über die Schulter geschaut, mitgeholfen. Im Sommer hatte ich Ferialjobs, hab auch andere Berufe ausprobiert – etwa Automechaniker, weil Autos meine Leidenschaft sind. Aber ich hab schnell gemerkt, dass das nicht das meine ist. Ich hab mich dann dafür entschlossen, Steinmetz zu werden, aber zwei Jahre in einem anderen Betrieb gelernt und erst das letzte Jahr hierher gewechselt. Ich wollte auch die Arbeitswelt außerhalb des Familienunternehmens kennenlernen. Was motiviert Sie? Ich werde hier extrem gefordert, stehe unter Druck, den man aber gern auf sich nimmt, wenn man sieht, was dabei herauskommt, was man für schöne Arbeiten macht. Ich habe vor vier Jahren mit dem Meister begonnen und ihn letztes Jahr auf Anhieb erfolgreich abgeschlossen. Mit der Ausbildung habe ich neben der handwerklichen auch die betriebswirtschaftliche Seite kennengelernt und mir ist bewusst geworden, was auf mich zukommt. Ich hab es dennoch durchgezogen.

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Sie sind quasi der einzige Nachfolger in der Familie. Hatten Sie das Gefühl, das Unternehmen übernehmen zu müssen? Nein. Wir sind ein Familienunternehmen in der vierten Generation. Dass mir mein Vater den Betrieb übergeben will, ist eine große Ehre, auch wenn’s nicht immer leicht ist. Natürlich fragt man sich, wofür man sich selbständig machen, wofür man sich das Theater geben soll. Wenn ich dann aber sehe, wie ich Leute glücklich machen kann mit unseren Bädern oder Küchenarbeitsplatten, ist das ein guter Antrieb. Was mich außerdem stark motiviert, ist, dass unser Beruf im Aussterben begriffen ist. Ich möchte mich dafür einsetzen, das Berufsbild des Steinmetzen zu erhalten. Jeder denkt sofort an Grabsteine, so ist es aber nicht. Das ist lediglich ein Teil. Wir produzieren nicht die Masse, sondern arbeiten individuell. Mein Weg war jedenfalls schon immer klar. Egal, in welches Freundschaftsbuch man schaut, mein Berufswunsch war Formel-1-Fahrer oder Steinmetz. Können Sie verstehen, dass ein Kind den Familienbetrieb nicht übernehmen möchte? Nein, denn schöner kann es eigentlich nicht gehen. Noch einfacher kann man nicht in die Selbständigkeit kommen, vor allem wenn eine Firma einen guten Namen hat. Wenn ich von vorne beginnen müsste, wäre es natürlich deutlich schwerer. Natürlich ist es eine Frage davon, wie man aufwächst. Ich bin in das Geschäft hineingewachsen, das ist der Vorteil eines kleinen Betriebes. Merken Sie in Ihrem Umfeld unter Gleichaltrigen, dass die Zielstrebigkeit ein wenig verloren geht, viele Junge nicht mehr wissen, was sie aus ihrem Leben machen wollen? Das merke ich sehr. Ein Freund von mir zum Beispiel weiß nicht wirklich, wie sein Leben weiterlaufen soll. Er ist wenig motiviert … als Selbständiger kannst du dir das nicht leisten. Da musst du hineinbeißen. FRANZ REICH: Ich kenne Kollegen, deren Kinder den Betrieb nicht übernehmen wollen, weil sie sehen, wie viel Arbeit dahinter-

steckt, wie viele Stunden mehr oder weniger unbezahlt gearbeitet wird, damit der Betrieb läuft. Das muss man in Kauf nehmen. Wenn man es durchrechnet, ist es schwer verdientes Geld, das am Ende vielleicht mehr übrigbleibt als bei einem Angestellten. Viele unterschätzen das Arbeitspensum und haben sich selbständig gemacht, um arbeiten zu lassen und nicht, um selbst zu arbeiten. Doch das funktioniert nicht und das versuche ich auch meinem Sohn zu vermitteln. Du musst etwas leisten, damit die Firma läuft, sonst fressen dich die Kosten auf. Sicher macht es Spaß, sein eigener Chef zu sein, aber man hat auch eine hohe Verantwortung – nicht nur sich selbst gegenüber, sondern auch den Mitarbeitern. Würden Sie sich mit dem Wissen von heute trotzdem noch einmal selbständig machen? FRANZ REICH: Sofort, auch wenn ich vieles anders machen würde. Ich hatte anfangs keine Ahnung von der Selbständigkeit und plötzlich extremen Druck. Ich war ein Getriebener, doch mit der Zeit hat es sich eingespielt. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass Lukas alle Aspekte kennenlernt und dann seine Entscheidung trifft. Sicher hab ich Freude, wenn er das Unternehmen weiterführt, aber lustig ist es nicht. Ich mach mir oft Gedanken, ob ich meinem Sohn schon was Gutes damit tue, ihm den Betrieb zu überlassen. Weil Freizeit bleibt nicht viel. Eigentlich will ich nicht, dass er so viel arbeiten muss. Sehen Sie in Ihrem Umfeld, dass Sie ein Exot sind, wenn Sie Verantwortung übernehmen wollen? LUKAS REICH: Was mein Umfeld sieht, ist, was ich habe. Wie ich es erreiche, sehen sie nicht, sind eher neidisch, weil sie meinen, Papa zahlt eh alles. Aber sie selber bewegen halt auch ihren Hintern nicht. Von nichts kommt nichts. Deshalb fühle ich mich schon ein wenig als Exot. Bei mir piepst den ganzen Tag das Handy: „Was machst grad? Treffen wir uns um sechs da und dort.“ Aber das kann ich nicht, ich komm vor acht nicht hinaus. Man muss viel zurückstecken, dafür genießt man die freie Zeit umso mehr. Was soll ich daheim? Wenn ich um neun heimkomme, hab ich immer noch was vom Abend. Man nutzt die Zeit sinnvoller, sie wird viel wertvoller.


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nehmen – denn es könnte ja schiefgehen“, bringt der Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft ( JW), Mario Eckmaier, diese Einstellung auf den Punkt. „Wenn wir lernen, (kleine und auch große) Fehler vielmehr als Erfahrungen zu betrachten, schafft dies Aufbruchsstimmung“, so Eckmaier. Auch die Schulen sind kein Turbo zur Stärkung des Unternehmeranteils in Österreich. Unternehmensvertreter beklagen regelmäßig die mangelnde Wirtschaftsgesinnung innerhalb des österreichischen Bildungssystems. Eckmaier sieht das Problem breiter: „Ich denke hier nicht nur an Schulen. Wenn wir bereits Kindern ermöglichen, zu erkennen, welches Potenzial in (kleinen) wirtschaftlichen Handlungen liegt, können wir viel bewirken. Diese Erfahrungen führen zu einer veränderten Grundeinstellung, die es vielfach erleichtern wird, etwas zu unternehmen – vielleicht dann später auch einmal als Unternehmer.“ Kein Wunder also, dass die JW der Wirtschaftskammer ständig darauf drängt, die Rahmenbedingungen für Gründer zu verbessern. Kammerchef Christoph Leitl fordert gar eine „neue Gründerwelle“. Als eine der größten Schwierigkeiten ortet er den Mangel an verfügbarem Kapital. Durch die verschärften gesetzlichen Bedingungen für Banken ist es für Gründer immer schwieriger geworden, reguläre Bankkredite zu erlangen. Daher soll auf alternative Finanzierungsinstrumente ausgewichen werden. Eines davon ist das so genannte Crowdfunding, mit dem Geld von vielen Kleininvestoren, die an ein neues Unternehmen glauben, meist über Aufrufe im Internet aufgebracht wird. Als Bremser in dieser Frage erweist sich einmal mehr die Arbeiterkammer, die beim Crowdfunding vor allem Risiken und Nebenwirkungen sieht. Auch Eckmaier fordert die Politik auf, hier endlich die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen. „Umfragen zeigen, dass ein Großteil der Bevölkerung grundsätzlich bereit wäre, in unternehmerische Projekte privates Geld zu investieren. Dies soll möglich sein – denn alles andere ist eine Bevormundung der Österreicher. Somit kann ohne den Einsatz von Steuergeldern ein Schub in der österreichischen Unternehmerlandschaft erfolgen“, so Eckmaier. Leitl indes fordert als zweite Schiene die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags für Private, die kleine Unternehmen finanzieren: Der Freibetrag sollte 50.000 Euro betragen, wobei der Investor dann innerhalb von fünf Jahren jedes Jahr 10.000 Euro von der Steuer absetzen kann. Dritter Punkt ist für den WK-Chef die Gründung staatlicher Mittelstands-Finanzierungsgesellschaften, die Firmen in Wachstumsphasen unterstützen. Mit zwei Missverständnissen lässt sich übrigens schnell aufräumen. Irrtum 1: Oft wird kolportiert, dass die Mehrzahl der Gründer in die Selbständigkeit gedrängt wird. Dem widersprechen die Motive der Gründer: „Lieber eigener Chef sein als einen Chef haben“ – das ist einer der wichtigsten Gründe, warum die Österreicher Unternehmen gründen. 64 Prozent der Gründer geben als Motiv an, „in der Zeitund Lebensgestaltung flexibler“ sein zu wollen. 60 Prozent sagen, dass sie die Verantwortung, die sie als Angestellte zu tragen hatten, lieber in eine eigene Firma einbringen. Irrtum 2: Die meisten Gründer gehen sowieso bald pleite. Auch das stimmt so nicht. Die Überlebensrate bei Unternehmensgründungen liegt bei 70 Prozent in den ersten fünf Jahren. Das ist international betrachtet ein solider Wert.

UNTERNEHMENSSTRUKTUR IM WANDEL

Parallel zu diesen Veränderungen im gesellschaftlichen Umfeld hat sich auch in der Struktur der heimischen Wirtschaft ein grundlegender Wandel vollzogen. Die Tiroler Wirtschaft war immer schon klein strukturiert, der Anteil der Klein- und Mittelunternehmen (KMU) war stets dominierend. Jedoch ist die Zahl der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) in den letzten Jahren geradezu explodiert. Mittlerweile

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22. MAI 2014 eco.nova

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DELEGIEREN BRAUCHT VERTRAUEN Beim Unternehmen Crystalp Jewellery in Wattens (siehe Porträt Seite 40) fällt sofort das junge Team ins Auge. Geschäftsführer Walter Pfeifer hat dabei seinen ganz eigenen Führungsansatz, denn er gibt seinen Mitarbeitern bereits in jungen Jahren viel Frei- und Gestaltungsspielraum. Ein Tun, das viel Vertrauen voraussetzt und den Mitarbeitern viel Verantwortung überträgt. Pfeifer und seine rechte Hand Hubert Strasser, selbst Mitte 20, im Gespräch. ECO.NOVA: Ist es schwierig, so junge Menschen für so viel Verantwortung zu begeistern? WALTER PFEIFER: Jeder, der bei uns arbeitet, hat an der Basis angefangen. Erst im Laufe der Zusammenarbeit kommt man drauf, ob der Platz passt, die Stärken und Fähigkeiten kompatibel sind. Ich bin der Meinung, jeder hat Fähigkeiten, die in irgendeinem Bereich gebraucht werden, und genau dort die Freiheit zu haben, sich selbst einzubringen, ist wichtig. Wir führen jedes Jahr Mitarbeitergespräche, in denen wir reflektieren, was war letztes Jahr, wie geht es weiter, was stellt sich der Mitarbeiter vor. Und natürlich gibt es welche, die sagen, sie sind zufrieden mit dem, was sie erreicht haben, und gar nicht mehr Verantwortung wollen. Andere sehen das anders. Ich denke, man muss nicht aus jedem Indianer einen Häuptling machen, aber wenn jemand das Zeug zum Häuptling hat und den Willen, gibt es nichts Besseres, als zu sagen: Mach mal. Aber auch nicht von heute auf morgen, das ist ein Entwicklungsprozess. Sie sind selbst noch jung und haben bereits eine verantwortungsvolle Position. Viele junge Menschen drücken sich heute jedoch eher vor Verantwortung. Warum fehlt Ihrer Generation oft die Motivation? HUBERT STRASSER: Ich denke nicht, dass junge Menschen heute weniger Motivation haben, Führungsverantwortung zu übernehmen. Vielfach schrecken dominante Vorgesetzte ab, die es einem Jungen oft nicht leicht machen, sich in der Führungsrolle zu entwickeln. Wenn man Verantwortung übernehmen möchte und sich der Aufgabe gewachsen fühlt, ist man bei uns im Haus sicher gut aufgehoben, weil man sich entfalten und seinen Bereich gestalten kann – in enger Abstimmung natürlich, denn junge Menschen machen Fehler. Das ist einfach so. Ich sehe in unserem Haus aber eher junge Menschen, die gerne mehr Verantwortung übernehmen als weniger. Vielleicht sind wir damit eine Ausnahme. Ich denke aber schon, dass man als junger Mensch auch einen Anspruch an sich selber stellt. Wäre Selbständigkeit für Sie ein Thema? STRASSER: Derzeit nicht, aber in fernerer Zukunft ist es sicher ein Thema, weil ich den Anspruch an mich selber habe, etwas erreichen zu wollen, und gerne meinen Bereich organisiere und ausführe. Aber derzeit genieße ich es, jemanden über mir zu haben, von dem ich Vertrauen bekomme und meine Aufgaben so durchführen kann, wie ich es für richtig halte – aber immer vor dem Hintergrund, ein Sicherheitsnetz zu haben.

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sind mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) aller Wirtschaftskammer-Mitglieder in Tirol EPU. Das stellt auch die Interessenvertretung vor neue Herausforderungen, da die EPU eine Gruppe mit spezifischen Anforderungen sind. Vor allem sind sie nicht mehr Chefs im klassischen Sinne, da sie ja keine Mitarbeiter beschäftigen. Die Wirtschaftskammer Tirol hat auf diese Situation reagiert und eine eigene Serviceschiene für EPU ins Leben gerufen. Der EPU-Sprecher der Tiroler EPU in der WK Tirol, Mark Schuchter, kämpft unter anderem damit, mit Klischees und Vorurteilen aufzuräumen. Dazu gehören unter anderem die drei gängigsten EPU-Mythen. Erstens: EPU seien keine vollwertigen Unternehmer. Doch EPU arbeiten nicht anders als Unternehmer mit kleinen oder mittleren Betrieben: Sie übernehmen unternehmerisches Risiko auf selbständiger Basis. Für den Großteil der EPU ist ihre Tätigkeit auch nicht Nebenerwerb: Für drei Viertel der EPU ist dies ihr Hauptberuf. „Jedes einzelne Unternehmen ist ein Gewinn für die Wirtschaft und den Wohlstand Österreichs und so wünsche ich mir von der Regierung unternehmerfreundliche und keine unternehmerfeindlichen Rahmenbedingungen“, fordert Schuchter. Ganz hat die Politik auf die neue Unternehmerlandschaft noch nicht reagiert – viele Regelungen passen heute einfach nicht

BEREITS MEHR ALS DIE HÄLFTE ALLER WK-MITGLIEDER SIND EIN-PERSONEN-UNTERNEHMEN, TENDENZ STEIGEND. ZWEI VON FÜNF EPUS PLANEN, DEN SCHRITT HIN ZUM ARBEITGEBERBETRIEB ZU WAGEN.

mehr. Dazu gehört beispielsweise die Absetzbarkeit von Firmenautos, die auf Fahrzeuge für den Gütertransport zugeschnitten sind: „Die Politik muss endlich die Vorsteuerabzugsbeschränkung bei PKW beseitigen, denn für viele EPU ist das wichtigste Betriebsmittel neben Handy und Laptop das Auto. Anstelle von Maschinen oder Rohmaterialien transportieren sie ihr wichtigstes Gut – sich selbst mit ihrer Expertise und ihrem Fachwissen. Die EPU entsprechen dem Wunsch ihres Kunden, vor Ort zu sein, und erarbeiten dort spezifische Lösungen. Dafür brauchen sie aber keinen LKW, Kastenwagen oder gar eine Pritsche.“ EPU-Mythos zwei: EPU befinden sich finanziell in einer prekären Lage. Doch die Fakten belegen: EPU befinden sich nicht häufiger in prekären Verhältnissen als Unselbstständige. Cashflow, Schuldentilgung, Arbeitslosigkeit und Gründungsmotive zeigen, dass sich diese neue Unternehmergruppe nicht pauschal ins prekäre Eck schieben lässt. Auch der dritte EPU-Mythos hält einer Prüfung nicht stand. Er besagt, dass der Großteil der EPU nur von einem Auftraggeber abhängig ist. Dahinter steckt der Vorwurf, dass es sich bei EPU im Grunde nur um zwangsweise ausgelagerte Arbeitnehmer handeln würde. Auch dieser Mythos lässt sich durch eine Studie der KMU-Forschung Austria deutlich widerlegen: Im Durchschnitt haben Österreichs EPU 30 Kunden. Auch ist die Beschäftigung von Mitarbeitern den heimischen EPU nicht fremd: Fast 40 Prozent planen, im Verlauf ihrer Tätigkeit


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GELD ALLEIN MACHT KEINE FÜHRUNG Wir sprachen mit Mario Bernardi, Direktor der Schoellerbank Innsbruck, der selbst innerhalb der Bank in eine leitende Position aufgestiegen ist, über die Tücken des Führens.

ECO.NOVA: Können Sie mit Ihren heutigen Erfahrungen verstehen, warum immer mehr Menschen keine Führungsverantwortung übernehmen möchten? MARIO BERNARDI: Ja, ich verstehe das. Zum Teil aus eigener Erfahrung, vor allem aber aus der Rolle als Beobachter. Generell ist es ein Problem des zunehmenden Drucks und der Belastungen insgesamt im Arbeitsleben – und damit umso mehr auf Führungskräfte. Hinzu kommen erhöhte

Anforderungen in Bezug auf das Handwerkszeug, etwa zu absolvierende Ausbildungen oder Managementlehrgänge mit gleichzeitig abnehmender Differenzierung in Einkommen und Ansehen. Hinzu kommen veränderte gesellschaftliche Normen oder auch die aktuelle eigene wirtschaftliche Situation, die ein geregeltes Einkommen wichtiger erscheinen lässt als ein eventuell höheres Einkommen bei dafür höherem Risiko. Führungskräfte werden üblicherweise stärker überwacht bzw. müssen häufiger berichten – auch das ist mit zunehmender Intensität abschreckend. Und: In vielen Unternehmen ist das Thema Personalentwicklung zum Teil schlecht oder auch gar nicht vorhanden. Mitarbeiter müssen heute zu Führungskräften entwickelt und nicht einfach dorthin befördert werden. Können monetäre Anreize das Mehr an Verantwortung und Zeitaufwand aufwiegen? Ja, aber nur unter zwei Voraussetzungen: Wenn die erhöhte Abgeltung deutlich spürbar und nicht nur kosmetisch ist, um

damit Motivatoren des Privatlebens zu unterstützen (z. B. schnell Haus bauen), und wenn es daneben andere persönliche Motivatoren für die Übernahme der Führungsrolle gibt – etwa Ansehen oder Entscheidungsfähigkeit. Geld alleine kann die Waage nicht tarieren. Welche Eigenschaften sollte man als Führungspersönlichkeit mitbringen bzw. inwieweit lassen sich diese erlernen? Man darf sich selbst nicht zu wichtig nehmen: Der Erfolg des führenden Teams ist die Basis des eigenen Erfolgs. Man braucht absolute Integrität und Vetrauenswürdigkeit sowie eine hohe Belastbarkeit bezüglich der Erwartungshaltung des Umfeldes bzw. der eigenen Führung. Dies alles lässt sich nicht lernen. Was man sich durchaus aneignen kann, ist Eigenorganisation und Zeitmanagement bzw. das Handwerkszeug für Führungsaufgaben: Lob, Kritik, Beurteilung, Aufgaben- und Zeitverteilung, Stärken- und Schwächenanalyse, Vermeidung von Demotivation usw.

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SPAR bildet 2.700 Lehrlinge in 17 verschiedenen Lehrberufen aus – zum Beispiel im Lebensmitteleinzelhandel bei SPAR, als Fleischverarbeiter bei TANN oder im Einzelhandel-Non-Food bei INTERSPAR. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind hervorragend.

UNTERNEHMEN MIT VERANTWORTUNG Die SPAR-Akademie-Klassen bieten Lehrlingen eine Ausbildung, die weit über das herkömmliche Maß hinausgeht. Auch alle anderen Mitarbeiter profitieren von Weiterbildungsseminaren und Fachkursen – vom Teamtraining bis zum Führungskräfteworkshop. Personalentwicklung heißt nicht, Mitarbeiter einfach in die nächsthöhere Position zu befördern. Es ist ein kontinuierlicher Prozess mit laufender Aus- und Weiterbildung. Bei SPAR fängt die Ausbildung bereits bei den Lehrlingen an, denen folglich große Karrierechancen im Unternehmen offen stehen. SPAR ist mit 2.700 Lehrlingen der größte Lehrlingsausbildner Österreichs; im August bzw. September haben wieder 900 neue Lehrlinge ihre Stelle angetreten. Zur Auswahl stehen insgesamt 17 verschiedene Lehrberufe – die Bandbreite reicht vom klassischen Einzelhandel und der Feinkost bis hin zur Büro­lehre. Auf die Lehrlinge wartet dabei eine Topausbildung im Markt, bei Seminaren sowie in der hauseigenen SPAR-Akademie in Wien bzw. den Akademieklassen in den Bundesländern. Insgesamt nehmen pro Jahr rund 20.000 SPARianer an einer Weiterbildung teil.

LEHRLINGE FÜHREN EINEN SUPERMARKT

Bereits das sechste Jahr führt SPAR heuer das Projekt „Lehrlinge führen einen Supermarkt“ durch, wo Lehrlinge in die Rolle der Marktleitung schlüpfen und spannende Einblicke erhalten. Auf diese Weise können sie in den Alltag hineinschnuppern und erste Erfahrungen für ihren weiteren beruflichen Werdegang sammeln.

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Mitarbeiter anzustellen. Für zehn Prozent ist dieser Schritt zum Arbeitgeberbetrieb konkret. Damit übernehmen EPU wichtige Impulse für den Standort und sind ein Wachstumsmotor zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die Politik nutzt nach Ansicht der EPU-Vertreter diese Chance noch zu wenig. Sie fordern, dass die Politik größere Anreize setzen soll, um diesen individuell großen Schritt vom Einzelunternehmer zum Arbeitgeber zu fördern. „Um den Wandel vom EPU zum KMU zu vollziehen, sind aktuell sicher die Lohnnebenkosten das größte Hindernis. Die Aufnahme des ersten Mitarbeiters stellt eine besonders große Herausforderung und Veränderung dar, denn mit dem Stichtag der Einstellung verdoppelt sich die Zahl der Personen im Unternehmen“, erklärt Schuchter. Doch dieser klassische Schritt, über die Einstellung von Mitarbeitern zu wachsen, ist nur eine Möglichkeit, als EPU sein Tätigkeitsfeld zu erweitern. Teilen ist das neue Haben, gilt als Devise für viele EPU, die mit Co-Working, Workspace-Sharing oder Crowdsourcing ihren Wirkungskreis erweitern. Zu gut Deutsch: EPU stellen sich in Form von gemeinsamen Projekten, Kooperationen, professionellen Netzwerken und mit neuen Finanzierungsmethoden breit auf und machen so strukturelle Nachteile wett. Und punkten dabei noch mit einem Ausmaß an Flexibilität, das größere Unternehmen nie erreichen können.

ERFOLGSFAKTOR MITARBEITER GE-Jenbacher-Personalleiter Detlef Prangenberg im Führungs-Kurzinterview.

ECO.NOVA: Gibt es bei Ihnen Probleme, geeignete Führungskräfte zu finden? DETLEF PRANGENBERG: Für ein stark auf Know-how gegründetes Fertigungsunternehmen wie GE in Jenbach sind die richtigen Mitarbeiter und Führungskräfte ein zentraler Erfolgsfaktor. Man muss talentierten Leuten etwas bieten können. Wir sehen glücklicherweise keine negative Entwicklung, was die Verfügbarkeit von geeigneten Führungskräften betrifft. Werden Führungspositionen eher intern nachbesetzt oder neue Mitarbeiter „von außen“ dafür geholt? Die permanente Förderung der Mitarbeiter ist Teil unserer Unternehmenskultur – dazu gehört u. a. die laufende Förderung von Weiterbildung. Das spiegelt sich auch bei der Besetzung von Führungspositionen wider. Freilich nehmen wir auch immer gerne neue Mitarbeiter auf. Was macht für Sie eine gute Führungspersönlichkeit aus? Neben der fachlichen Qualifikation muss eine Führungspersönlichkeit über eine positive Einstellung verfügen und in der Lage sein, Mitarbeiter in unterschiedlichsten Lebensphasen ins Team einzubeziehen und zu motivieren. Von kritischer Bedeutung sind eine hohe Eigenmotivation sowie die Fähigkeit, auch in unübersichtlichen Situationen einen klaren Kopf zu behalten. Weitere Eigenschaften, die Führungskräfte bei GE an den Tag legen müssen: Integrität, verantwortungsvolles Handeln sowohl gegenüber Kunden und Mitarbeitern als auch dem Unternehmen selbst, ein Gespür für den Puls der Zeit und das Vermögen, bei all diesen Anforderungen dennoch die eigene Balance zu finden und zu behalten.


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ZAHLEN, DATEN, FAKTEN MANAGER-MONITOR-UMFRAGE

Wie hat sich Ihre Haltung zu Beruf und Karriere in den letzten fünf Jahren verändert?

Eine Studie unter Führungskräften dokumentiert den Wertewandel innerhalb kürzester Zeit (fünf Jahre). Der Trend ist deutlich: mehr Familie, weniger Druck nach hierarchischem Aufstieg, weniger Bereitschaft, sein Leben der Karriere unterzuordnen.

Mein Wille, mir mehr Zeit für Familie und Privatleben zu nehmen, in %:

ist eher gewachsen: 67 // hat eher abgenommen: 5 / ist im Wesentlichen gleich geblieben: 28

Mein Wunsch nach einem hierarchischen Aufstieg, in %:

ist eher gewachsen: 11 // hat eher abgenommen: 59 / ist im Wesentlichen gleich geblieben: 30

Meine Bereitschaft, Familie und Privatleben dem Beruf unterzuordnen, in %:

ist eher gewachsen: 6 // hat eher abgenommen: 61 / ist im Wesentlichen gleich geblieben: 33

Ganz allgemein: Wie unterscheidet sich diese Berufseinsteigergeneration von vorherigen Generationen? So schätzen Führungskräfte Berufseinsteiger der Generation Y (geboren zwischen 1981 und 1994) ein: Der Wunsch nach Work-Life-Balance dominiert, der Zug zur Führung lässt nach.

Wunsch nach Work-Life-Balance, in %:

stärker ausgeprägt: 76 // schwächer ausgeprägt: 9 // kein Unterschied: 14

Bereitschaft, Führungsverantwortung zu übernehmen:

stärker ausgeprägt: 10 // schwächer ausgeprägt: 53 // kein Unterschied: 37

JUGENDSTUDIE TIROL

Was ist dir im Leben wichtig?

Der Wertewandel ist auch bei der Tiroler Jugend angekommen. „Erfolg“ rangiert abgeschlagen auf Platz 7. Familie: 12,5 % // Freunde: 21,1 % // Beziehung: 9,6 % // Ausbildung: 10,6 % // Freizeit: 10,6 % Geld: 7,8 % // Zufriedenheit: 10,7 % // Erfolg: 9,3 % // Ansehen: 4,0 % // Berühmtheit: 1,9 % // Sonstiges: 1,9 %

Glaubst du, die Jugend steht heutzutage unter einem großen Druck?

Tirols Jugendliche fühlen sich sehr unter Druck – keine entspannte Ausgangsposition für den Einstieg in das Berufsleben. trifft zu/ja: 32,9 % // trifft überwiegend zu: 32,0 % // trifft teilweise zu: 26,9 % trifft eher nicht zu: 5,0 % // trifft nicht zu/nein: 3,2 %

GFK-VEREIN-STUDIE „TRUST IN PROFESSIONS 2014“

Feuerwehrleute: 94 % Krankenschwester, Sanitäter: 93 % Ärzte: 89 % Piloten: 87 % Lok-U-Bahn-Fahrer: 86 % Bürgermeister: 54 % Unternehmer: 51 % Profisportler, Fußballer: 48 % Versicherungsvertreter: 43 % Politiker: 20 %

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PERSONALAKQUISITION IM WANDEL Vom Einkäufer zum Verkäufer – vom Inserate schalten zum Active Sourcing. // Foto: Julia Türtscher

Siegmund Kurzthaler hat der Personalberatung ecomera, die seit Ende der 1970er-Jahre auf dem Markt ist, eine Ausrichtung gegeben, die in Westösterreich einmalig ist: Ein Berater, der sich spezialisiert hat und über fundiertes Wissen in definierten Branchen verfügt; der ideal eingesetzt ist, wenn es darum geht, Spezialisten und Führungskräfte im gesamten deutschsprachigen Raum zu suchen und mit modernen Methoden auszuwählen. Er sieht ecomera zum Kunden in einer strategischen Partnerschaft mit folgenden Aufgaben betraut: • Generelle Entwicklung eines unternehmensspezifischen Such- und Auswahlmodells in Zusammenarbeit mit dem HR-Management und der Geschäftsführung. • Übernahme von Aufgaben im speziellen Such- und Auswahlprojekt. HR-Management und Personalberater übernehmen jeweils jene Suchkanäle, für die sie die Ressourcen haben und die sie gut beherrschen.

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orbei ist die Zeit des Nachfrageüberschusses, der vollen „Postkörbe“, der Personalisten, die sich aus einer Vielzahl an Bewerbungen die Rosinen herauspicken konnten. Werben, Verkaufen und Projektarbeit auf hohem Niveau ist angesagt. Ein tolles Angebot muss geschaffen, ein vielschichtiges Suchkonzept entwickelt werden. Schon kurz vor der Jahrtausendwende – wir erinnern uns an prognostizierte Chaos-Szenarien zusammenbrechender IT-Systeme – war erstmals das IT-Jobangebot massiv größer als die Nachfrage. Auch in anderen technisch orientierten Berufen begann die Zeit der dürftigen Reaktion auf klassische Inseratsuchen. Dies hat die ecomera Personalberatung schon vor 15 Jahren veranlasst, Inserate nur mehr selektiv zu verwenden und alternative Suchmethoden wie Headhunting und Branchenresearch anzuwenden. Heute zählt ecomera zu den professionellen researchorientierten Headhuntern im deutschsprachigen Raum. Noch ein gutes Jahrzehnt länger haben die meisten

Unternehmen kein anderes Gegenmittel auf fehlende Bewerbungen gefunden, als den Angeboten der Printmedien zu folgen und wochenlange Serienschaltungen zu beauftragen. Nicht anders ist es mit den klassischen Onlinekarriereportalen, die heute dem Firmenkunden Pakete mit monatelangen Präsenzen anbieten. Die Ergebnisse sind ernüchternd – das Inserat ist nur wenige Tage auf den frequentierten Seiten eins und zwei. Wer die Suchalgorithmen nicht kennt, landet nur mehr Zufallstreffer. Fazit: Das Schalten von Print- und Internetinseraten kann passen, erfordert aber professionelles Handling.

AKTIVE SPEZIALISTENSUCHE

Aber was nützt es, wenn die passenden Spezialisten nicht da sind oder sich nicht auf Jobsuche befinden. Die politisch verordnete massive Anhebung der Akademikerquote in Österreich mag gut für Statistiken und arbeitsmarktpolitischen „Blendereien“ sein. Der Wirtschaft nützt das nur, wenn die Qualität der Ausbildung gehoben wird und die Studenten auch Fachrichtungen

DIE PERMANENT LAUFENDEN AKTIVITÄTEN, U. A.

• Imagefördernde Darstellung des Unternehmens in den (potenziellen) Arbeitnehmerkreisen: Universitäten, Fachzeitschriften, Messen, ausgewählte regionale Medien, Sponsoring etc. • Aufbau eines professionellen Bewerbungslaufes, der den Bewerbern Achtung schenkt • Aufbau und Pflege einer internen und externen Evidenzdatenbank • Laufendes „Active Sourcing“ zu potenziellen Mitarbeitern, um im Bedarfsfall auf sie zurückgreifen zu können. Daraus folgt ein Talent Relationship Management.

DIE IM SUCHPROJEKT LAUFENDEN AKTIVITÄTEN, U. A.

• Inserate in Tageszeitungen und klassischen Onlineplattformen • Search in karriereorientierten sozialen Netzwerken wie Xing und LinkedIn. Die privat orientierten Netwerke wie facebook sind nur eingeschränkt und im Fachspezialisten- und Executive-Bereich gar nicht verwendbar. • Die Abfrage in Lebenslaufdatenbanken wie monster, karriere, stepstone oder experteer • Neueste Entwicklungen im Web wie die Matching-Plattform Mercury Puzzle erlauben Online-Assessments für Einzelne und versprechen daraus Angebote von Arbeitgebern. • Die Plattform whatchado geht noch einen Schritt weiter und erlaubt Karriereinteressierten, sich mittels Video darzustellen. (Dass diese Plattform schon an die 150.000 Besucher pro Monat verzeichnet, ist für Kurzthaler nicht unbedingt ein Zeichen der Qualität. Ob ein solches Outing nicht eher Voyeure anlockt, ist aus seiner Sicht zu hinterfragen.) • Institutshomepages, Universitätskarriereportale und insbesondere der Kontakt zu den Insidern der Ausbildungsrichtung bringen Kontakte zu Absolventen. • Ausbildungsspezifische Kommunikationsplattformen bringen in „post-docSuchfeldern“ gute Ergebnisse. • Search in Dissertationen, wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Medienberichten • Die Einbindung von Mitarbeitern kann, wenn dies einem sehr gut durchdachten Konzept folgt, erfolgreich sein – im anderen Fall könnte daraus ein wesentlicher Schaden für das Unternehmen und den „internen Headhunter“ entstehen. • Die Integration eines professionellen Headhunters, der Fachkompetenz in der Branche haben soll, bringt Erfahrungen in den genannten Aktivitäten und ergänzend ein Research und damit all jene Kandidaten, die sich nicht in den beschriebenen Karriereportalen aufhalten.

anstreben, die gefragt sind. Mit dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Berufsleben werden viele Arzt-, Ingenieursoder Produktionsstellen nicht besetzt sein. Das Fehlen bzw. der Ersatz über Schwächere oder falsch Ausgebildete wird der europäischen Gesellschaft mehr als weh tun. Insbesondere Klein- und Mittelbetriebe (< 500 Mitarbeiter) aus den Technologiebranchen werden sich künftig viel stärker auf eine aktive Spezialistensuche ausrichten müssen. Oft sind diese Betriebe im b2b-Geschäft tätig – die potenziellen Kandidaten kennen diese Firmen nicht – und werden von großen Markenartiklern in den klassischen Suchkanälen überstrahlt.

PERSONALAKQUISITION IN ZEITEN DES „WAR FOR TALENTS“

Das Motto „Inserate schalten und beten“ hat nach Meinung des Geschäftsführers der ecomera, Siegmund Kurzthaler, längst ausgedient und HR-Verantwortliche sind gefordert, neue und innovative Strategien zu entwickeln. Kurzthaler nennt dafür beispielsweise drei Arbeitsfelder: A) Entwickeln einer „fluiden Organisation“: Hoch qualifizierte und spezialisierte Fachleute werden zukünftig ihre Mitarbeit vorwiegend über Web-Plattformen anbieten und an das für sie interessanteste Unternehmen temporär und projektorientiert verkaufen. Diese „Cloudworker“ zu finden, zu gewinnen und sinnvoll in einen Firmenprozess einzubinden sind die Herausforderungen an das HR-Management und die Führungskräfte der Fachabteilungen. B) Entwickeln einer „Care Company“ Für die anderen, also die weniger mobilen qualifizierten Spezialisten, sollen Räume der Entwicklung und Sicherheit geschaffen werden. Unterstützende Maßnahmen in fachlicher, persönlicher wie sozialer Hinsicht und entsprechende Bindungsprogramme seien hier erwähnt. Das kann auch so weit gehen, dass talentierte Jugendliche mit bspw. Stipendien, Praktika und damit einhergehenden Vorverträgen unterstützt, gefördert und gebunden werden. C) Entwickeln eines angepassten Suchkonzepts Die Personalabteilung als „Personalbeschaffer“, übersetzt als „Einkäufer“ von Personalkapazitäten, sollte der Vergangenheit angehören. Einige Betriebe haben es verstanden und haben selektive Modelle entwickelt, andere sind dabei. Kurzthaler unterscheidet dabei zwischen permanenten und projektbezogenen Aktivitäten in einem Suchkonzept (siehe Factbox). eco.nova

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IKB UNTER STROM Die schwarz-grüne Landesregierung hat den Inn von Haiming bis Kirchbichl zur kraftwerksfreien Zone erklärt. Damit ist das Regionalkraftwerk Mittlerer Inn (RMI) der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG tot. Das löste große Emotionen aus und kratzt an strategischen Plänen des städtischen Energieversorgers. // Text: Klaus Schebesta © TVB Innsbruck

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ange Zeit machte die Tiroler Landesregierung einen großen Bogen um die heißen Themen Wasserkraft und Verkehr. Zu weit auseinander lagen die inhaltlichen Positionen von ÖVP und Grünen. Doch Ende Juli war es so weit und es kam zu einem Deal: Die Grünen erhielten das lange geforderte Tempo 100 auf der Inntalautobahn (als Vorleistung für die Wiedereinführung des Sektoralen Fahrverbotes), dafür stimmten die Grünen der Erweiterung der Speicherkraftwerke im Kühtai sowie im Kaunertal und den neuen Ausleitungswasserkraftwerken am Oberen Inn zu. Offenkundig Teil des Kompromisses war, den Inn zwischen Haiming und Kirchbichl kraftwerksfrei zu halten. Das bedeutete das Aus für das Regionalkraftwerk Mittlerer Inn der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB). Das führte zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen dem Land und der Stadt Innsbruck in Form eines Stellvertreterkrieges zwischen dem Landesunternehmen TIWAG und der IKB bzw. der Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer. Erklären lässt sich das aufgrund der sensiblen Eigentumsverhältnisse: Die IKB gehören zu 50 Prozent plus einer Stimme der Stadt Innsbruck, zu 50 Prozent minus eine Stimme der TIWAG, die wiederum zu 100 Prozent im Landeseigentum steht. Das Verhältnis zwischen Stadt und Land ist seit der Innsbrucker Gemeinderatswahl, im Zuge derer die ÖVP aus der Stadtregierung gekickt wurde, angespannt. SchwarzGrün im Land stehen der Ampelkoalition aus Für Innsbruck, Grünen und der SPÖ gegenüber. Daraus ergibt sich ganz offenkundig für die Grünen eine besonders delikate Situation. In den ersten Tagen nach Bekanntwerden des Regierungsbeschlusses herrschte Eiszeit zwischen Stadt und Land. Das geplante RMI mit einem Investitionsvolumen von 130 Millionen Euro war eines der zentralen Projekte der IKB, das auch schon weit fortgeschritten war. Die IKB hatten bereits mehrere Millionen in die Umweltverträglichkeitserklärung investiert, die Weichen für das Großprojekt waren seit Jahren gestellt. In der

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ersten Emotion stellte die Bürgermeisterin grundsätzliche Fragen: Ob die IKB ohne dieses Standbein überhaupt noch wirtschaftlich zu führen sei. Ob sich die IKB nicht auf die Tätigkeit eines Strommanagers zurückziehen solle. Und ob man nicht unter diesen Umständen die Gewinnausschüttung der IKB an die Eigentümer einstellen solle. Mittlerweile haben sich die Wogen offenbar etwas geglättet. Emotionale Ausbrüche sind einer nüchtern-enttäuschten Betrachtung gewichen. Der Vorstandsvorsitzende der IKB, DI Harald Schneider, nimmt zur aktuellen Situation Stellung. ECO.NOVA: Wie belastet ist das Verhältnis

Wasserkraft um den Ausbau einer nachhaltigen Energiequelle. Beim RMI wurde immer wieder argumentiert, dass es den Energiezuwachs ja nur über eine bestimmte Zeit decken könne. Darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass in Zukunft die Erzeugung aus fossilen Energiequellen ersetzt werden kann. Das RMI hat lange Vorlaufzeiten und wäre vor allem für zukünftige Generationen wichtig. Da haben wir, finde ich, eine gewisse Verantwortung. Die Entscheidung, den Inn nicht zu nutzen, bedeutet, dass weniger Wasserkraft in Tirol produziert wird. Aus unserer Sicht gibt es keine fachliche Begründung für die Sinnhaftigkeit einer freien Fließstrecke

Letztlich werden wir als Unternehmen wohl auf diesen Kosten sitzen bleiben, das ist auch Teil des unternehmerischen Risikos. Da auch die TIWAG zu 50 Prozent beteiligt ist, treffen diese Kosten auch das Land. Wird die IKB – wie anfangs angekündigt – an der Umweltverträglichkeitsprüfung festhalten? Ja, da wir derzeit nur eine politische Absichtserklärung haben und diese noch nicht in Gesetze umgesetzt wurde. Solange das nicht der Fall ist, werden wir die Umweltverträglichkeitserklärung mit schonendem Mitteleinsatz weiter betreiben. Wenn die

„WIR PRÜFEN DAS EINE ODER ANDERE PROJEKT, SIND ABER VORSICHTIG GEWORDEN. DAS UNTERNEHMERISCHE RISIKO AUF POLITISCHER SEITE IST SCHWER EINSCHÄTZBAR. FÜR WASSERKRAFT GIBT ES ZWAR GENERELL EINE HOHE ZUSTIMMUNG IN DER BEVÖLKERUNG, WENN PROJEKTE KONKRET WERDEN, GIBT ES IMMER WIDERSTÄNDE. WIR WERDEN HIER BESTIMMT KEINE ÜBERHASTETEN AKTIONEN SETZEN.“

IKB-Vorstandsvorsitzender DI Harald Schneider über den weiteren Bau von Wasserkraftwerken

zwischen IKB und TIWAG, zwischen Stadt und Land? DI HARALD SCHNEIDER: In den ersten Tagen ist es sicherlich zu emotionalen Reaktionen gekommen. Ich möchte jetzt kein weiteres Öl ins Feuer gießen, schließlich ist eine langwierige, konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten nötig. Ohne das RMI sei den IKB die Basis für Wachstum und Wirtschaftlichkeit entzogen, stellte die Innsbrucker Bürgermeisterin fest. Wie schlimm ist es wirklich? So drastisch ist es nicht. Natürlich sind wir als IKB nach wie vor interessiert am Ausbau der Energieerzeugung. Ein mögliches Ende des RMI hat auf das Unternehmen allerdings weder kurzfristige noch mittelfristige Auswirkungen. Bei derartigen Projekten geht es um die langfristige Energieversorgung durch Wasserkraft. Für die strategischen Pläne unseres Unternehmens ist eine derartige politische Entscheidung natürlich nicht lustig. Verstehen Sie die Position der Grünen in dieser Frage? Ich kann deren Position überhaupt nicht nachvollziehen. Schließlich geht es bei der

des Inns in diesem Bereich. Photovoltaik und Windkraft sind in Tirol kein Ersatz für den Ausbau der Wasserkraft. Warum gab es keine Informationen im Vorfeld? Wurde die IKB Opfer des politischen Kuhhandels der Koalitionspartner (Tempo 100 gegen Zugeständnisse bei der Wasserkraft)? Grüne und WWF haben nie ein Hehl daraus gemacht, dass sie das RMI nicht gut finden. Von Regierungsseite gab es jedoch im Vorfeld keinerlei Signale, dass das RMI politisch unerwünscht wäre. Deswegen haben wir auch die Vorarbeiten für die Umweltverträglichkeitserklärung zügig vorangetrieben. Ich habe schon das Gefühl, dass das RMI im Gesamtpaket schlicht und einfach mitverhandelt wurde und dann eben dieses Ergebnis erzielt wurde. Die freie Fließstrecke des Inns war sicher nicht der Hauptteil des abgeschlossenen Deals. Wer zahlt nun die bisherigen Projektkosten? Wie hoch sind diese? Es handelt sich um mehrere Millionen Euro. Die Umweltverträglichkeitserklärung umfasst 7.500 Seiten, 300 Pläne und 130 Gutachten.

gesetzlichen Grundlagen da sind, werden wir uns diese genau ansehen. Wenn es keine Spielräume mehr gibt, werden wir wohl einen Schlussstrich unter das Projekt ziehen müssen. Wird die IKB das Angebot annehmen, sich am TIWAG-Kraftwerk Imst-Haiming zu beteiligen? Das ist eine Option für uns, die wir uns genau ansehen werden. Voraussetzung ist die gänzliche Übertragung eines bestimmten Erzeugungsanteiles. Ausgangspunkt für die Verhandlungen ist für mich, dass die Beteiligung mehr als 50 Prozent dessen ausmachen muss, was der IKB durch das RMI entgeht. Das RMI ist ja mit 92 Gigawattstunden projektiert. Wir werden allerdings erst dann in ein Projekt einsteigen, wenn es baureif ist. Wenn wir bei der TIWAG in ein Projekt einsteigen, werden wir mit Sicherheit keine Vorleistungen mehr übernehmen wie diesmal beim RMI. Was passiert mit der Gewinnausschüttung von 23,6 Millionen, die derzeit auf Eis liegt? Ich gehe von einer regulären Gewinnausschüttung aus. Es geht vor allem um den Termin und die Höhe der Rücklage. eco.nova

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ZAHLEN, DATEN, FAKTEN TIWAG – TIROLER WASSERKRAFT AG EIGENTÜMER

• 100 % Land Tirol

VERBUNDENE UNTERNEHMEN • • • • • • •

TIGAS-Erdgas Tirol GmbH, Innsbruck Achenseeschiffahrt-GesmbH (ASG), Pertisau TINETZ-Stromnetz Tirol AG, Thaur TIWAG Beteiligungs GmbH, Innsbruck Ökoenergie Tirol GmbH, Innsbruck Wasser Tirol – Wasserdienstleistungs-GmbH, Innsbruck Stadtwärme Lienz Produktions- und Vertriebs-GmbH, Lienz

WESENTLICHE BETEILIGUNGEN, AUSZUG

• Energie AG Oberösterreich, Linz (8,24 %) • Bioenergie Kufstein GmbH, Kufstein (50 %) • MyElectric Energievertriebs- und -dienstleistungs GmbH, Wien (50 %) • Gemeinschaftskraftwerk Inn GmbH, Landeck (36 %) • VERBUND (Österreichische Elektrizitätswirtschafts AG), Wien (5 %) • Innsbrucker Kommunalbetriebe Aktiengesellschaft (IKB AG), Innsbruck (50 % minus 1 Aktie) • Tigas-Erdgas Tirol GmbH, Innsbruck (86 %)

KRAFTWERKSPLÄNE

Unter Ansatz eines angenommenen Stromverbrauchszuwachses von durchschnittlich rd. 60 GWh jährlich über die nächsten 20 Jahre ergibt sich für die TIWAG zur Erlangung der energiepolitisch angestrebten Stromautonomie Tirols ein notwendiger Zubau an heimischer Wasserkrafterzeugung von rd. 2.000 GWh bis zum Jahr 2033. Dies entspricht einem Zubauerfordernis von rd. 100 GWh/Jahr. In Planung: Ausbau des Kraftwerks Kaunertal (Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz) sowie des Kraftwerks am Tauernbach in Osttirol befinden sich im UVP-Verfahren, für den Ausbau des Speicherkraftwerks Kühtai ist ein Umweltverträglichkeitsgutachten für Herbst anberaumt. Außerdem seit längerem angedacht: Neubau eines Kraftwerkes im Arlberggebiet/Pettneu (Speicherkraftwerk Malfon). Die Umsetzung in diesem Umfang ist jedoch generell fraglich; die von der Landesregierung insgesamt geplanten 2,8 zusätzlichen Terawattstunden halten Umweltorganisationen für zu viel, der WWF hält 1 Terawattstunde für realistisch.

UMSATZ 2013: 1.049 MIO. EURO

MITARBEITER

1.265 Arbeiter und Angestellte / 46 Lehrlinge / über 120 Ferialpraktikanten

JÄHRLICHER LANDESVERBRAUCH, GESAMT: RD. 6.200 GWH

Davon durch die Landesversorgung physikalisch gedeckt: rd. 4.900 GWh / davon durch die Kraftwerksanlagen der TIWAG: rd. 3.300 GWh / Deckungslücke für eine vollständige Versorgung Tirols aus für die Landesversorgung zur Verfügung stehenden Tiroler Kraftwerken: rd. 1.300 GWh / Zukaufsbedarf der TIWAG pro Jahr: rd. 800 GWh

KRAFTWERKE IN TIROL

33 kleinere Kraftwerke mit einer Leistung von unter 5 MW sowie 11 große und mittlere – Kraftwerke Imst, Silz, Kaunertal, Kühtai, Langkampfen, Kirchbichl, Kalserbach, Heinfels und Amlach, Achensee-Kraftwerk und Brennerwerk. Alle 44 Erzeugungsanlagen verfügen über eine kumulierte Höchstleistung von 1.505 MW, mit denen in einem wasserwirtschaftlichen Regeljahr 2.938 GWh erzeugt werden können. Das entspricht etwa der Hälfte des Landesbedarfs. Mehr als zwei Drittel der Stromerzeugung der Tiroler Wasserkraft sind Spitzen- und Regelenergie aus Speicherkraftwerken. Von dieser Form der Energie wird mehr erzeugt, als in Tirol benötigt wird. Hingegen mangelt es im Land an Grundlastenergie, die rund um die Uhr in Laufkraftwerken oder in Wärmekraftwerken erzeugt werden muss. Um das Grundlastdefizit abzudecken, schloss die Tiroler Wasserkraft Tauschverträge mit großen deutschen Elektrizitätsgesellschaften und einen Liefervertrag mit der österreichischen Verbundgesellschaft. Umspannwerke: 43, über 3.600 Umspann- und Verteilerstationen Leitungsnetz: 9.800 km

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IKB – INNSBRUCKER KOMMUNALBETRIEBE AG EIGENTÜMER

• 50 % + 1 Aktie: Stadt Innsbruck • 50 % – 1 Aktie: Tiroler Wasserkraft AG

BETEILIGUNGEN IM BEREICH ENERGIE • • • • • •

TIGAS-Erdgas Tirol GmbH, Innsbruck (14 %) Naturstrom Mühlau GmbH, Innsbruck (62 %) Bioheizwerk Steinach, Steinach (25 %) ProContracting Italia GmbH, Bozen (100 %) ProComfort GmbH, Innsbruck (50 %) KNK Wind GmbH, Frankfurt am Main (11 %)

UMSATZ 2013: 156,8 MIO. EURO (Konzern: 229,0 Mio. Euro) EGT 2013: 22,2 Mio. Euro (Konzern: 830.000 Euro)

MITARBEITER: 628 (Konzern: 1.478)

KRAFTWERKE IN TIROL: 10

Kraftwerk & Zwischenkraftwerk Obere Sill, Kraftwerk Ruetz, Kraftwerk Untere Sill, Trinkwasserkraftwerk Mühlau, Kraftwerk Naturstrom Mühlau, Kraftwerk Ahrental, Kraftwerk Schreyerbach, Ökostrom-Kraftwerk Mühlen Umspannwerke: 10

STROMERZEUGUNG: 320 MIO. KWH

davon aus erneuerbaren Energien: 100 % Stromabsatz: 760 Mio. kWh (ca. 80.000 Kunden) Rund 45 % des Jahresbedarfs erzeugt die IKB in ihren eigenen Kraftwerken, der Rest wird von der TIWAG zugekauft und stammt auch hier ausschließlich aus erneuerbarer Energie.

Quellen: www.tiwag.at, www.ikb.at, TIWAG-Broschüre „Die Kraftwerke der Tiroler Wasserkraft“, Creditreform

(Konzern: 1.352,4 Mio. Euro) EGT 2013: 121,4 Mio. Euro (Konzern: 173,5 Mio. Euro)


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EIN LOCH IM BERG MIT VIELEN FRAGEZEICHEN Mit Fug und Recht wird der Bau des Brennerbasistunnels als Jahrhundertprojekt bezeichnet. Doch auch Jahre nach dem Anstich für die ersten Erkundungsstollen bleiben die Fragen nach Sinnhaftigkeit und Finanzierbarkeit bestehen. // Text: Uwe Schwinghammer, Fotos: BBT SE, Uwe Schwinghammer

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enn Konrad Bergmeister Gäste auf einer Baustelle „seines“ Brennerbasistunnels begrüßen darf, dann gerät er ins Schwärmen. Das ist auch kein Wunder, denn der Bau kann getrost als Jahrhundertwerk betrachtet werden. Das verdeutlichen schon einige wenige Zahlen: Von Innsbruck bis Franzensfeste wird der Tunnel 55 Kilometer lang sein. Nimmt man die bereits bestehende Umfahrung Innsbruck ab dem so genannten „Sautrog“ bei Volders noch dazu, ist er sogar 64 Kilometer lang. Die Länge der Haupttunnelröhren, Erkundungsstollen, Verbindungs- und Zufahrtstunnel zusammen ergibt sogar die Länge von 230 Kilometern! Und darum hat der Chef der Brennerbasistunnel Gesellschaft (BBT SE) auch einen Fertigstellungstermin im Kopf, der der historischen Bedeutung angemessen ist: Den 27. September 2025. Warum ausgerechnet dieses Datum, erklärte Bergmeister bei einem Besuch des Zufahrtsstollens in Wolf im Mai 2014: „Das wäre genau 200 Jahre, nachdem die erste öffentliche dampfgetriebene Eisenbahn von George Stephenson in England in Betrieb gegangen ist. Wir bemühen uns, das hinzubekommen.“ Ein Jahr später, also 2026, soll der Tunnel dann in Vollbetrieb gehen.

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Doch mit Stand vom März 2014 fehlte von den 230 Kilometern noch die Kleinigkeit von 200. Und ob der Wunschtermin Bergmeisters zu halten sein wird, steht inzwischen wieder in den Sternen. Denn erst vor wenigen Wochen veröffentlichte die italienische Regierung angesichts leerer Kassen eine Liste mit prioritären Bauvorhaben. Der Brennertunnel war nicht darunter. Gleich danach bemühte man sich allerdings zu versichern, dass das so selbstverständlich sei, dass man ihn gar nicht auf diese Liste genommen habe.

DER PUNKT, AN DEM ES KEIN ZURÜCK MEHR GIBT, IST LÄNGST ERREICHT.

Eines steht inzwischen aber fest: Der Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, ist längst erreicht. Bergmeister bei besagter Besichtigung: „Bis jetzt haben wir 600 Millionen Euro für die Planung und erste Arbeiten umgesetzt.“ Anfang Juni erhielt eine Bietergemeinschaft aus Strabag und einem italienischen Partner den Zuschlag für das bis-

her größte Baulos mit einer Auftragssumme von rund 380 Millionen Euro. Dafür soll das Konsortium zwischen Tulfes und Pfons den zweiröhrigen Bahntunnel selbst sowie einen Abschnitt des Erkundungsstollens, den neuen Rettungsstollen der vorhandenen Umfahrung Innsbruck und zwei Verbindungstunnel bauen. Bislang kündet davon zwar erst ein zweites, noch nicht angeschlagenes Tunnelportal in Volders. Die Arbeiten sollen aber demnächst beginnen. Etwas weiter ist man allen Unkenrufen über den italienischen Partner zum Trotz übrigens südlich des Brenners. Auch dort wurde heuer bereits ein großes Baulos vergeben, der Zufahrtsstollen bei Mauls ist fertig, die ersten Kilometer der zwei Haupttunnelröhren wurden ausgebrochen.

DIE SINNSUCHE

Heftig gestritten wird immer noch über die Kosten und den Sinn des Brennerbasistunnels. Die Kosten beziffert Bergmeister „mit Stand vom 1. Jänner 2013 mit 8,5 Milliarden Euro. Hinaufvalorisiert bis zum Ende der Bauzeit werden es zehn Milliarden Euro sein.“ Davon bezahlen Österreich und Italien jeweils die Hälfte, es erfolgt aber eine Kofinanzierung durch die EU in der Höhe von 30 bis 40 Prozent. Kritiker bezweifeln frei-


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lich, dass diese Berechnungen halten werden. Die schlimmsten Befürchtungen diesbezüglich äußerte der Chef der Fünf-Sterne-Bewegung in Italien, Beppe Grillo: Er spricht von Kosten in der sagenhaften Höhe von 63 Milliarden Euro! Doch während die Baukosten wohl bis zur Fertigstellung des Tunnels mehr oder weniger Spekulation bleiben, gibt es zum Sinn des Tunnels ausführliche Studien. Ziel des Baus ist es, die LKWs über den Brenner von der Straße auf die Schiene und diese wiederum unter die Erde zu verlagern. Zum Wohle der Bevölkerung – hauptsächlich des Wipptales nördlich und südlich des Brenners. Große Aufregung gab es dabei kürzlich um die so genannte „Public Health Studie“ des Institutes für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck und der EURAC in Bozen. Sie war von der BBT in Auftrag gegeben, nach deren Fertigstellung 2007 aber mit einem Veröffentlichungsverbot belegt worden. Vor wenigen Wochen kam deren Inhalt durch bereits erwähnten Grillo ans Tageslicht ... versehen mit der Interpretation, der Tunnel sei milliardenverschlingend und völlig nutzlos. Das will Sozialmediziner Prof. Peter Lercher, einer der Studienautoren, so kategorisch nicht gelten lassen. Zuerst, so Lercher, habe man die Ausgangslage untersucht und dabei – wenig überraschend – festgestellt, dass die Bevölkerung im Wipptal durch den Verkehr auf der Autobahn, der Bundesstraße und der Bahnstrecke „beträchtlichen Belastungen ausgesetzt ist“. Sei es durch Lärm, Luftverschmutzung oder Erschütterungen sowie soziale Auswirkungen wie Staus. Damit einher gingen gesundheitliche Folgen wie Schlafstörungen, Bluthochdruck, Depressionen. Schon weit überraschender war, dass ein Gutteil des Lärms auf das Konto der Bahn ging. Und zwar des nächtlichen Güterverkehrs. Lercher: „Die Güterzüge fahren im Neun- bis Zwölf-Minuten-Takt durch das Wipptal. Es wurde praktisch die Nacht zum Tag gemacht. Das beeinträchtigt die Schlafarchitektur erheblich. Mit Folgen, die man in bestimmten Bereichen noch gar nicht abschätzen kann.“ Ebenfalls überraschend ist, dass die Luftqualität im Wipptal durch den häufigen Föhn erstaunlich gut ist. Um Längen besser jedenfalls als im Unterinntal. Eines der Szenarien der Studie war, dass der Brennerbasistunnel 2025 fertig gestellt wird, es allerdings nur minimale Lenkungsmaßnahmen gibt, um den Verkehr zu verlagern. Die positiven Auswirkungen des Tunnels auf die Bewohner des Wipptales hielten sich in diesem Fall laut Studie aber in über-

schaubaren Grenzen: Rund ein Drittel der Bevölkerung würde vom Lärm entlastet, der Bahnlärm wäre in der Nacht um rund zehn Dezibel geringer (was allerdings einer gefühlten Halbierung entspricht). Die Luftwerte würden sich, weil ohnedies bereits recht gut, nur marginal verbessern. Kein Wunder also, dass die Antwort der BBT auf die Veröffentlichung der Studie wenig begeistert war. Die Studie sei überholt, weil man zahlreiche Verbesserungen in die Planung eingebracht habe. Doch das lässt Lercher nicht gelten: „Ich verstehe die Argumentation der BBT nicht. Wenn die an den Tunnels herumplanen, dann hat das ja keine Auswirkungen auf die Bevölkerung draußen. Das betrifft nur die Teile, wo die Schiene aus dem Berg herauskommt.“ Das sei zum Beispiel im Bereich Franzensfeste der Fall. Dort habe es tatsächlich Verbesserungen gegeben. Wenn er mit heutigem Wissen etwas an der Studie ändern würde, dann höchstens die Kosten, die durch die gesundheitliche Beeinträchtigung der Betroffenen entstehen. Lercher: „Die würde ich heute deutlich höher ansetzen.“ Und schließlich ist auch noch die Frage der nördlichen Zulaufstrecke zum Tunnel in Bayern ungeklärt. Während in Nordtirol die Unterinntaltrasse bis auf ein kleines Stück längst fertig ist, hat man in Bayern noch nicht einmal mit der Planung begonnen. Stattdes-

sen wird heftig über den Verlauf der Bahntrasse gestritten, weil sie verständlicherweise niemand zu nahe an seinem Wohnort haben will. Staatsminister Joachim Herrmann, zuständig für die Verkehrsagenden beim nördlichen Nachbarn, hat freilich versprochen, dass „Bayern am Ende nicht das Nadelöhr“ auf der europäischen Hochleistungsstrecke Helsinki– Valetta sein wolle.

UND DIE FRÄCHTER?

Stellt sich noch die Frage: Was bringt der Tunnel für die Frächter, die man gerne von der Straße weg haben möchte? Gottfried Strobl, Obmann der Fachgruppe Güterbeförderung in der Tiroler Wirtschaftskammer, nimmt’s gelassen: „Für das Tiroler Güterbeförderungsgewerbe wird sich wenig ändern. Es werden dann vielleicht andere Leistungen gefragt werden.“ So etwa die Lieferung vom jeweiligen Bahnterminal zum Endverbraucher. Dazu, so Strobl, brauche es aber ein generelles Konzept für ganz Europa: „Das funktioniert dann nur mehr im Containerverkehr, wie in der Schifffahrt. Mit Lkw auf der Rollenden Landstraße geht so etwas nicht mehr. Wir Güterbeförderer werden uns dann eben auch umstellen. Denn dass wir dann, wenn der Tunnel fertig ist, noch auf der Straße bleiben können, das ist ein Wunsch ans Christkind.“ eco.nova

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UM LICHTJAHRE VORAUS: LEHD

Vorher – nachher: Lichtoptimierung Couchzone, Innsbruck

Die Contracting-Modelle der IKB und die brillanten LEHD-Beleuchtungssysteme von ecolumic machen liquiditätsschonende Investitionen möglich. Das führt zu einem sorgenfreien Energieleben und zur höchsten Lichtqualität für Industrie- und Gewerbeunternehmen, Kommunen und öffentliche Einrichtungen, Wohnungseigentums-Genossenschaften sowie Hotelleriebetriebe. Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) bietet Contracting seit längerer Zeit mit großem Erfolg an. Mittlerweile sind über 560 von der IKB betreute Anlagen (Kälte, Wärme, Luft, Schwimmbadtechnik, LED-Indoor) in Betrieb. Konkret geht es darum, dem Kunden weit mehr zu bieten als die reine Bereitstellung von Energie. „Wir verstehen uns als Lösungsanbieter in allen Bereichen einer innovativen und effizienten Energieanwendung“, erklärt Roland Zankl, Vertriebsleiter des IKBGeschäftsbereichs Contracting. „Wir stehen unseren Kunden mit Know-how vor allem bei Einsparungen und Weiterentwicklungen zur Seite.“ Speziell in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es für Unternehmen und Institutionen wichtig und sinnvoll, Einsparungspotenziale zu erkennen und diese nachhaltig zu nützen.

Vor allem im Bereich der Energie- und Wartungskosten von alten Beleuchtungsanlagen gibt es ein enormes Einsparungspotenzial. Die IKB hat sich deshalb entschlossen, mit dem innovativen Lichtspezialisten Ecolumic aus Innsbruck interessante Contracting-Modelle anzubieten. Diese dienen einerseits zur Energie- und CO2-Einsparung und andererseits zur deutlichen Verbesserung der Lichtqualität. Ecolumic setzt hierbei auf hochwertige und umweltfreundliche LEHD-Leuchtmittel, die weder in Baumärkten noch in einem Webshop zu finden sind. Ecolumic setzt ausnahmslos auf die persönliche Beratung von Profis. Thomas Mayer, Firmenchef von ecolumic, sieht es als äußerst bedenklich, dass sowohl minderwertige als auch hochwertige Produkte als LED bezeichnet werden. Dieser Umstand verwirrt Konsumenten seiner Meinung

nach. Mayer: „Das H in LEHD steht für hohe Qualität, da es Beleuchtung in einer brillanten Qualität bietet.

Contracting-Modell Und so funktioniert das ContractingModell: Gemeinsam mit dem Kunden wird ausgewertet, welches Beleuchtungssystem in Frage kommt. Abgestimmt auf das Nutzerverhalten und die Bedürfnisse der Kunden wird die Anlage geplant, errichtet, serviciert und fi-nanziert. „Der Kunde muss kein Geld in die Hand nehmen, seine Liquidität wird nicht verringert“, so Zankl. „Der Kunde spart mit der neuen Beleuchtungsanlage ab der ersten Sekunde weit mehr, als die üblichen Energie- und Wartungskosten betragen hätten, und erhält zudem die bereit stehenden Fördergelder.“ Die Produkte von Ecolumic sind dabei auf Langlebigkeit ausgerichtet. „All unsere


Kosten

UND ENERGIE NEU DEFINIERT

SOFORTIGE ERSPARNIS: GELD, ZEIT und CO2

Beleuchtung aktuell Derzeitige Energie- und Wartungskosten

LED NEU 

Fix kalkulierte und konstante Contracting-Raten inkl. Finanzierung und All-inService Energiekosten

Nach der Laufzeit 

Energie- & Wartungskosten Zeit

Vertragslaufzeit Bsp. 5 Jahre

Roland Zankl, Vertriebsleiter Contracting IKB: „Energie und CO2 zu sparen wird in Zukunft immer wichtiger!“

Produkte werden mit einem deutlich lesbaren Produktionsdatum versehen. Reklamationen gehen praktisch gegen Null“, sagt Mayer. Und Zankl ergänzt: „Auch die Zeit nach dem Contracting (also nach maximal fünf Jahren, Anm.) sollte berücksichtigt werden: Hier sparen Kunden noch mehr, da die Finanzierung bereits abgeschlossen ist und nur mehr die niedrigen Energiekosten und die äußerst geringen Wartungskosten anfallen.“

Gebäudebewertung In Deutschland ist Contracting schon lange im Einsatz und findet sogar

Thomas Mayer, Firmenchef ecolumic: „Unsere LEHDs bieten höchstmögliche Lebensdauer und brillante Qualität!“

Niederschlag in der Gebäudebewertung. „Contracting stellt eine absolute Aufwertung für jede Immobilie dar“, erklärt Zankl. Mayer sieht ein großes Potenzial in der Lichtoptimierung und der Nachhaltigkeit: „Der Bedarf an guter Ausleuchtung zum Beispiel von Arbeitsplätzen sowie Schauräumen ist sehr hoch. Entscheidend sind aber letztendlich die Qualität und die Langlebigkeit der eingesetzten Leuchten. Einsparungen von Energie und CO2 sind im Hinblick auf die Umwelt besonders wichtig.“ Umrüstungswillige Unternehmen und Institutionen sind deshalb gut beraten, auf IKB und Ecolumic zu setzen. Ohne Mehrkosten,

dafür mit sofortigen Einsparungen und einer Laufzeit von maximal fünf Jahren, wird nicht nur dank der brillanten LEHD eine hervorragende Lichtqualität erzielt, sondern werden auch enorme Einsparungen an Energie und CO2 reicht.

Weiterführende Information

Infos zu den LEHDs und ecolumic unter 0512/9020 600, www.ecolumic.com Infos zum Contracting-Angebot erhalten Interessierte bei der IKB unter 0800 500 502, www.ikb.at


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AUSSICHT HEITER BIS SONNIG Der im Juli erschienene Bericht „Zur Finanzlage der Gemeinden Tirols“ zeigt insgesamt recht erfreuliche Tatsachen zur Entwicklung der Finanzen der Tiroler Gemeinden. Der gesamte Schuldenstand ist im vergangenen Jahr zwar von 772 Millionen (2012) leicht auf 779 Millionen Euro gestiegen, was sich aber mit Investitionen erklären lässt. Bei tieferer Betrachtung zeichnet sich ein etwas differenzierteres Bild. // Text: Barbara Wildauer

D

ie 17 Mitarbeiter der Gemeindeabteilung des Amtes der Tiroler Landesregierung unter der Leitung von Mag. Christine Salcher sind gemeinsam mit den

Bezirkshauptmannschaften die Haushaltsüberwachungsstelle der Gemeinden, die die Jahresrechnungen aller Gemeinden auf Auffälligkeiten und formale Richtigkeit prüfen und einige Kennzahlen im Auge behalten.

Mag. Christine Salcher: „Die zusammengefassten Werte im Bericht über die Finanzlage der Gemeinden sagen natürlich wenig über die sehr unterschiedlichen 279 Gemeinden in Tirol aus. Wir haben sehr finanzstar-

DIE AUFGABEN DER GEMEINDEABTEILUNG

Die Gemeindeabteilung im Amt der Tiroler Landesregierung ist gemeinsam mit den Bezirkshauptmannschaften Aufsichtsbehörde für alle Gemeinden und Gemeindeverbände. Jede Darlehensaufnahme und auch alle Übernahmen von Haftungen sind von der Aufsichtsbehörde zu genehmigen. Die Jahresrechnungen der Gemeinden werden auf formale Richtigkeit und Auffälligkeiten geprüft und auch Gebarungsprüfungen vor Ort kann die Aufsichtsbehörde durchführen. Mag. Christine Salcher: „Die Bezirkshauptmannschaften prüfen Gemeinden bis 5.000 Einwohner und wir die Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohner sowie auch alle Gemeindeverbände.” In der Gemeindeabteilung erfolgen weiters die Prüfungen von Verordnungen, die die Gemeinden erlassen, die monatliche Abrechnung der Abgabenertragsanteile und die Abwicklung von Förderungen. Salcher: „Auch Unterstützung und Service für Gemeinden in Rechts- und Finanzfragen haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Aufgaben der Gemeinden immer mehr und komplexer werden, gerade kleine Gemeinden haben hier oft nicht die personelle Ausstattung für die Lösung dieser anspruchsvollen Fragen.” Mag. Christine Salcher, Gemeindeabteilung Amt der Tiroler Landesregierung

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Wir trafen Mag. Christine Salcher zum Gemeindegespräch. ECO.NOVA: Wie geht es den Gemeinden? CHRISTINE SALCHER: Den Zahlen nach besser als in den vergangenen Jahren, wobei das nur der Durchschnitt ist und nichts über einzelne Gemeinden aussagt. Der Verschuldungsgrad aller 278 Gemeinden zusammen ist von 31 Prozent 2012 auf 29 Prozent im Jahr 2013 leicht gesunken. Der Bruttoüberschuss ist um sieben Prozent gestiegen, die Abgabenertragsanteile haben um vier Prozent zugelegt und die Kommunalsteuer als wichtigste eigene Steuer der Gemeinden hat um 4,5 Prozent zugenommen. Es scheint also trotz gestiegener Arbeitslosenzahlen insgesamt mehr Beschäftigte zu geben als 2012. Gibt es bei den Bezirken auffällige Unterschiede? Reutte und Lienz haben mehr Gemeinden mit höherem Verschuldungsgrad. Diese Gemeinden benötigen mehr an Bedarfszuweisungsmitteln, um notwendige Investitionen bewerkstelligen oder ihren Haushalt ausgleichen zu können. Hier handelt es sich zumeist um Gemeinden, die einfach weniger eigenes Steueraufkommen haben, was auch mit der Entwicklung der Wirtschaftsstandorte zusammenhängt. Ich würde die gesamthafte Entwicklung der Finanzen der Tiroler Gemeinden aber als positiv beurteilen.

SCHAUT MAN BEI DEN ZAHLEN ETWAS GENAUER HIN, FALLEN IM BERICHT EIN DRITTEL DER TIROLER GEMEINDEN UNTER DIE KATEGORIE STARK VERSCHULDET (VERSCHULDUNGSGRAD ZWISCHEN 0 UND 100 PROZENT). IN DEN JAHREN 200 UND 2010 WAR NOCH FAST JEDE ZWEITE TIROLER GEMEINDE STARK ODER VOLL VERSCHULDET.

Ist das Thema Haftungen ein brisantes Thema in Tirol? Alle neuen Haftungen von Gemeinden und Gemeindeverbänden sind von der Bezirkshauptmannschaft oder der Gemeindeabteilung zu genehmigen. Die Gemeinden haben in der Vergangenheit zum Teil hohe Haftungen für ausgegliederte Unternehmen übernommen. Dies hatte oft damit zu tun, dass diese kommunalen Einrichtungen folglich günstigere Darlehenskonditionen bekommen haben. Seit 2012 gibt es aufgrund des österreichischen Stabilitätspaktes Haftungsobergrenzen auch für die Gemeinden. Jede Gemeinde muss ihre Haftungen in der Jahresrechnung ausweisen. Laut den Zahlen im Gemeindefinanzbericht hat der Gesamthaftungsstand zugenommen, das liegt aber auch daran, dass seit 2012 die Haftungen viel genauer erfasst werden und alle Gemeinden angehalten sind, ihre Haftungen genau aufzulisten. Das wird von uns derzeit auch genau angeschaut. Haftungen hängen immer mit der Entwicklung des zugrunde liegenden Darlehens zusammen. Diese Zahlen verändern sich aufgrund der Tilgungen, sodass wie bei den Darlehen auch bei den Haftungen ein Anfangsbestand und ein Endbestand ausgewiesen wird. Insgesamt erfolgten im Jahr 2013 deutlich weniger neue Haftungsübernahmen als 2012. Praktisch alle Gemeinden jammern über stetig steigende Leistungen aus dem Bereich Soziales, Gesundheit und Kinderbetreuung, die sie leisten müssen. Die Transferzahlungen der Gemeinden, insbesondere die Sozialbeiträge für Mindestsicherung, Rehabilitation und Jugendwohlfahrt und die Krankenanstaltenfinanzierung, steigen tatsächlich von Jahr zu Jahr deutlich an und stellen im Gemeindebudget die größte Ausgabenposition neben dem Personal- und Sachaufwand dar. Die Sozialbeiträge sind konkret um 7,7 Prozent gestiegen. Diese Beträge werden nach der Finanzkraft auf die Gemeinden aufgeteilt. Gerade bei der Kinderbetreuung gibt es aber auch viele För-

derungen von Land und Bund, die die Verpflichtungen der Gemeinden wieder abfedern. Die Gemeinden blicken dabei aber natürlich nicht nur auf die aktuellen Zahlen, sondern betrachten die Entwicklung insofern mit Sorge, dass sie als Kindergartenerhalter und auch Personalverantwortliche im Bereich Kinderbetreuung in den kommenden Jahren mit den Kosten alleingelassen werden. Insgesamt sehen wir aber auch an den Zahlen, dass die Belastungen für die Gemeinden zunehmen. © ISK

ke Gemeinden, sehr kleine Gemeinden und auch Gemeinden, in denen es immer wieder Probleme gibt.“ Die Gemeindeabteilung betrachtet besonders zwei Kennzahlen: Den Bruttoüberschuss – berechnet aus den laufenden Einnahmen abzüglich laufender Ausgaben –, beim oft zu Vergleichen herangezogenen Verschuldungsgrad indes werden die laufenden Schuldendienstverpflichtungen einer Gemeinde in ein prozentuelles Verhältnis zum Bruttoüberschuss gesetzt. Die Berechnung des Verschuldungsgrades basiert auf dem nach Tiroler Gemeindeordnung berechneten Haushaltsquerschnitt und ist daher auch nicht für bundesweite Vergleiche geeignet. Eine weitere Kennzahl ist die Finanzkraft II, die sich aus den Einnahmen eines Teiles der Kommunalsteuer, der Grundsteuer, der Hälfte des Getränkesteuerausgleiches und den übrigen Abgabenertragsanteilen zusammensetzt. Salcher: „Nach dieser Kennzahl werden die Transferzahlungen der Gemeinden an das Land berechnet. Rankings der Gemeinden machen wir nicht.“

Die Bürgermeister von Landeck und Zams, Wolfgang Jörg und Siegmund Geiger, sowie Wolfgang Hechenberger, Raiffeisenbank Oberland

NEUE WEGE BEI DER STANDORTENTWICKLUNG

Gemeindefusionen und auch Kooperationen sind in Tirol ein Thema, das sehr zurückhaltend angegangen wird. Neue Ideen gibt es aber bei der Entwicklung gemeinsamer Wirtschaftsstandorte für Gemeinden. Die Tiroler Gemeinden Landeck und Zams betraten Anfang August 2014 mit der ersten Projektund Strukturentwicklungsgenossenschaft (PSG) Neuland. Durch eine aktive Boden- und Ansiedlungspolitik soll die Standortentwicklung der beiden Gemeinden unterstützt werden. Die Konzeptentwicklung wird vom Vorarlberger Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung (ISK) begleitet, die Raiffeisenbank Oberland wurde als Partner ins Boot geholt.

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TIROLER GEMEINDEN IN ZAHLEN RANGLISTE DER GEMEINDEN NACH DEM PRO-KOPF-AUFKOMMEN

KOMMUNALSTEUERENTWICKLUNG Jahr.................. Aufkommen in EUR.........................Änderung in % 2009.............................191.213.442................................................– 0,5 2010.............................196.942.783...............................................+ 3,0 2011..............................206.549.174............................................. + 4,88 2012.............................215.984.934..............................................+ 4,57 2013............................ 225.643.667............................................. + 4,47

Rang...................................... Gemeinde......................................... Euro 1..................................................... Breitenwang....................................... 1.800 2.................................................... Kundl.........................................................1.672 3.................................................... Ischgl........................................................1.099 4.................................................... Serfaus................................................... 1.043 5.................................................... Wattens................................................... 1.041 6.................................................... Fiss................................................................775 7.................................................... Strass i. Z...................................................759 8................................................... Abfaltersbach.........................................757 9.................................................... Sölden.........................................................749 10.................................................. Grän.............................................................737 270.............................................. Niederndorferberg.................................. 21 271............................................... Sellrain..........................................................20 272.............................................. Rettenschöss.............................................19 273.............................................. Tobadill..........................................................19 274.............................................. Kauns.............................................................. 12 275.............................................. Namlos........................................................... 12 276.............................................. Schlaiten....................................................... 12 277.............................................. Vorderhornbach........................................ 11 278.............................................. Kaunerberg...................................................8 279.............................................. Untertilliach.................................................. 7

PRO-KOPF-AUFKOMMEN JE BEZIRK (IN EUR) Innsbruck Stadt.......................................................................................... 432 Imst................................................................................................................... 256 Innsbruck Land........................................................................................... 259 Kitzbühel.........................................................................................................301 Kufstein..........................................................................................................349 Landeck.......................................................................................................... 307 Lienz.................................................................................................................228 Reutte..............................................................................................................349 Schwaz............................................................................................................ 339 Landesdurchschnitt..................................................................................318

BONITÄTSWERT*) DER GEMEINDEN: TOP 10 TIROLS Einwohner

Bonitätswert

Kommunalsteuer 2012 Gesamt / je Einwohner

Rang im Ö-Vergleich

Reith b. Kitzbühel

1.600

1,11

265.763 / 163 Euro

1

Kolsass

1.500

1,21

222.995 / 148 Euro

12

850

1,24

39.629 / 48 Euro

17

Thiersee

2.800

1,28

239.688 / 85 Euro

26

Aurach b. Kitzbühel

1.200

1,28

293.381 / 253 Euro

27

400

1,34

79.402 / 194 Euro

43

5.200

1,35

1.128.123 / 219 Euro

44

600

1,40

183.102 / 303 Euro

62

Rinn

1.600

1,42

84.405 / 51 Euro

70

Fügen

3.800

1,44

1.515.151 / 399 Euro

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Gemeinde

Stummerberg

Stanzach Ebbs Kaunertal

*) Im Auftrag des österreichischen Gemeindemagazines „public“ analysieren die Experten des KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung die Bonität aller österreichischen Gemeinden. Die Analyse der Gemeindehaushalte basiert auf der Berechnung von Kennzahlen im Rahmen des schon seit vielen Jahren vom KDZ verwendeten Quicktests. Mit diesen Kennzahlen werden die Gemeindefinanzen auf Basis des Voranschlags- und Rechnungsquerschnittes anhand der vier Dimensionen Ertragskraft, Eigenfinanzierungskraft, Verschuldung und finanzielle Leistungsfähigkeit analysiert. Zu den Kennzahlen zählen die öffentliche Sparquote, die Eigenfinanzierungsquote, die Verschuldungsdauer, die Schuldendienstquote, die finanzielle Leistungsfähigkeit und der Verschuldungsgrad.

Quellen: Amt der Tiroler Landesregierung/Abteilung Gemeinden & Finanzstatistik, public – das österreichische Gemeindemagazin

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PORTRÄTWASSERZEICHEN Hält man die Banknote gegen das Licht, wird das Porträt der mythologischen Gestalt Europa, ein Fenster und die Wertzahl sichtbar.

PORTRÄTHOLOGRAMM Beim Kippen erkennt man das Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das €-Symbol, ein Fenster und die Wertzahl.

SMARAGDZAHL Beim Kippen bewegt sich ein Lichtbalken auf und ab. Die Farbe der Zahl verändert sich von Smaragdgrün zu Tiefblau.

PAPIER UND RELIEF Das Papier fühlt sich griffig und fest an. Auf der Vorderseite kann man am linken und rechten Rand erhabene Linien ertasten. Auch Hauptmotiv, Schrift und große Wertzahl haben ein fühlbares Relief.

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DIE BERGE ERLEBBAR MACHEN – EINE VERBINDUNG MIT PERSPEKTIVEN Eine Verbindung des Tiroler Zentralraums und des Stubai ist der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung der Skigebiete in Mutters, Axams und im Stubai und damit für die betroffenen Regionen und Destinationen. Dabei soll zwischen den bereits seit Jahrzehnten genutzten Bergstationen der Standseilbahn in der Axamer Lizum und der Bergstation des Kreuzjoch in der Schlick eine 4,5 Kilometer lange Verbindungsbahn errichtet werden. Damit entsteht ein zeitgemäßes attraktives Skigebiet mit 84 Pistenkilometern (Falllinie) bzw. 120 gefahrenen Pistenkilometern. Und das ohne riesige Eingriffe – schlicht durch Zusammenführungen! // Foto: I.N.N.

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ie 300.000 Menschen sowie 30.000 Studenten des Tiroler Zentralraums können künftig ein mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbares schneesicheres Skigebiet genießen. Die Tiroler Bevölkerung wäre der größte Gewinner dieser schonenden Verbindung dreier Skigebiete! Die Aufenthaltsgäste aus dem Stubaital, die vor allem an den Wochentagen erwartet werden, gelangen ohne Autoverkehr zu verursachen emissionsfrei – elektrisch – nach Axams und

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weiter nach Götzens und Mutters und wieder retour ins Stubai. Einheimische können zukünftig unter fünf Möglichkeiten (Mutters, Götzens, Axamer Lizum, Fulpmes oder Neustift) wählen, wie sie in das Skigebiet gelangen und werden dabei wohl die ihrem Wohnort nächstgelegene Einstiegsstation aussuchen! Da die Trasse dieser Verbindungsbahn über einen Bergkamm führt, müssen im Bereich dieses Kamms – exakt auf der Hochtennscharte – zwei Stützen errichtet werden. Die Hochtennscharte liegt im Ruhegebiet Kalkkögel. Dieses wurde vor mehr

als 30 Jahren erlassen. Heute würde sich dieses ehemalige Naturschutzgebiet nicht als Ruhegebiet qualifizieren. Ein wichtiges Faktum ist, dass zum Zeitpunkt der Erlassung des Ruhegebietes die nunmehr geplante technische Ausführung nicht möglich gewesen wäre. Dreiseilumlaufbahnen sind erst seit zehn Jahren am Markt. Eine der Besonderheiten einer solchen Dreiseilumlaufbahn ist die Möglichkeit, dass man ihre Seile bis zu 3.000 Meter weit spannen kann. Dies bedeutet natürlich, dass bei Errichtung einer 3-S-Bahn – noch dazu von zwei seit Jahr-


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zehnten erschlossenen Bergstationen aus – die Natur weitestgehend verschont wird. Ein Klettersteig bedeutet einen größeren Eingriff. Die Bahn wird zudem mit Strom emissionsfrei und nahezu lautlos betrieben. Die Gondeln überschweben Teile des Ruhegebietes in großer Höhe. Eine Fahrt mit dieser Verbindungsbahn wird Sommer wie Winter für jeden Gast ein Erlebnis, das barrierefrei zu genießen sein wird. Dabei entsteht nicht einmal die Erosion, die ein Wanderweg verursacht. Auch Familien mit Kleinkindern, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung könnten die wunderschöne Bergwelt gefahrlos erleben.

ATTRAKTIVE VERBINDUNG

Es sind definitiv keine Pistenerweiterungen erforderlich, weil die Vergrößerung des Angebotes durch die Verbindungen bereits ausreichend für eine adäquate Attraktivitätsverbesserung ist. Allein die Verbindungen bieten dem Gast wesentlich mehr attraktive Pisten, ohne per Auto in eine weiter entfernte Skischaukel fahren zu müssen. Zudem werden kommunizierende Gefäße geschaffen: An Wochenenden steht das Gebiet den

Einheimischen zur Verfügung, während die Aufenthaltsgäste Schichtwechsel haben, unter der Woche können die Touristen und Tagesgäste von auswärts ein attraktives Winterskigebiet nutzen. Die zwei im Ruhegebiet erforderlichen Stützen haben acht Fundamente und werden per Helikopter montiert. Diese zwei Stützen sichern die Zukunft von zwei Regionen. Es geht auch um mehr als 200 Arbeitsplätze direkt in den Skigebieten und indirekt tausende weitere Arbeitsplätze. Eine weitere Besonderheit dieser Verbindungsbahn ist die Möglichkeit, alle baulichen Maßnahmen ohne Schaden an der Natur mit geringem Aufwand bei Bedarf rückzubauen. Dies kann wohl kaum ein anderes Projekt im Naturraum von sich behaupten. Sowohl Alpenverein als auch Naturfreunde verbreiten bewusst falsche Informationen, um gegen den Zusammenschluss mobil zu machen, obwohl ihnen das Projekt in allen Details persönlich und umfassend präsentiert wurde. Durch die Ermöglichung dieser Verbindungsbahn kommt es ausdrücklich zu keinem Dammbruch wie behauptet. Und auch ein weiteres Vorurteil hat keinerlei Substanz: Die Realisierung der Verbindung ist nicht der Anfang für eine groß-

flächige Erschließung der Kalkkögel. Das Gebiet um die Kalkkögel ist schon rein technisch und topografisch ungeeignet für einen Ausbau. Es ist enttäuschend und verwunderlich, dass auf Kosten eines so bedeutsamen und umweltschonenden und sinnvollen Projektes billige Eigenund Mitgliederwerbung gemacht wird. Und noch dazu bewusst mit falschen Informationen gehetzt wird. Die Verbindung ermöglicht Leben, Arbeiten und Wirtschaften. Im Großraum Innsbruck gibt es auch keine andere Möglichkeit, Skigebiete zu verbinden. Und: Das einzigartige Gebiet um die Kalkkögel wird nicht zerstört, sondern auf schonende Art und Weise für jeden erlebbar gemacht.

DIE VERBINDUNGSBAHN KANN • • • • • • • • •

ohne Baustraßen ohne Deponien ohne neue Pisten ohne Rodungen ohne Felssicherungen ohne Lawinensicherungen ohne Lawinen-Auslöseanlagen ohne Leitungen im Boden angelegt oder errichtet werden.

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Von 0 auf 100

ich zwei Jahre zur Firma Stasto Automation nach Innsbruck gewechselt, wo ich ein Unternehmen mit kleinerer Größe kennengelernt habe. Stasto ist bekannt für seine sehr moderne Führungsart, die mich schlussendlich sehr geprägt hat. Im Jahr 2000 habe ich zufällig die Möglichkeit bekommen, wieder in die Schmuckbranche zu wechseln; 2001 habe ich schließlich mit einem Partner Crystalp initiiert. Wir waren damals stark auf Souvenirs fokussiert, bis im September 2001 der Anschlag aufs World Trade Center erfolgte und 2002 China die Vogelgrippe erwischte. Es passierten Dinge, die dem Tourismus nicht wahnsinnig zuträglich waren, sodass wir relativ rasch gemerkt haben, wir brauchen ein zweites Standbein. Wir haben dann versucht, mit Swarovski-Kristallen Schmuck in eine mehr modische Richtung zu entwickeln. Das ist uns offensichtlich ganz gut gelungen.

Walter Pfeiffer und Hubert Strasser

MAN MUSS AUCH ZURÜCKSTECKEN KÖNNEN In der Generation „höher, schneller, weiter“ tut es gut, auf Unternehmer zu treffen, die mit beiden Beinen derart fest am Boden stehen, dass sie das Zepter auch mal aus der Hand geben können. Weil sie Vertrauen in ihre Mitarbeiter haben. Walter Pfeifer ist zweifellos einer von ihnen. // Text: Marina Kremser, Foto: Birgit Koell

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alter Pfeifer ist Gründer von Crystalp Jewellery in Wattens, einem entspannten Unternehmen mit einem ebenso entspannten Geschäftsführer. Das Team: jung, zielstrebig und verantwortungsbewusst. Geführt von einem Mann, der die weise Einsicht hat, nicht alles selber machen zu können. Und es auch nicht will. Wir trafen Walter Pfeifer zum Gespräch.

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ECO.NOVA: Die Anfänge des Unternehmens gehen zurück ins Jahr 2001, 2004 haben Sie das heutige Gebäude gebaut und bezogen. Derzeit arbeiten rund 30 Mitarbeiter bei Ihnen. Wie kam es zur Gründung? WALTER PFEIFER: Ich war bis 1998 im Marketingmanagement von Swarovski tätig und habe mir im Laufe der 22 Jahre dort ein sehr breites Wissen über die Schmuckindustrie weltweit aufbauen können. Danach bin

Ist der Tourismus trotzdem ein Standbein geblieben? Ich würde sagen, wir machen heute die Hälfte unseres Geschäftes weiterhin im (gehobenen) Tourismus. Die andere Hälfte erwirtschaften wir im Bereich der Mode, vermehrt mit einheimischem Publikum. Grundsätzlich verstehen wir uns als Hersteller und Großhändler mit dem Zweck, die Marke zu entwickeln. Wir haben rund 150 Kunden, die unser Produkt anbieten, dazu betreiben wir zwei eigene Shops, um das Geschäft unserer Kunden besser zu verstehen – einen im Innsbrucker Einkaufszentrum DEZ, wo zum Großteil Einheimische kaufen und wir verstärkt die modische Seite des Marktes kennenlernen, sowie ein Geschäft in der Getreidegasse in Salzburg, in das sich kaum ein Einheimischer hineinverirrt. Hier kaufen im Moment viele Araber ein, in den letzten Jahren auch viele Russen. Wir lernen damit die touristische Seite zu verstehen, die komplett anders tickt. War der internationale Markt für Sie ein Thema? Zusätzlich zu unseren 150 regelmäßigen Kunden in Österreich sind im Laufe der Jahre ca. 30 Länder dazugekommen, die wir ebenso beliefern – zum Teil den Einzelhandel direkt, zum Großteil über Vertriebspartner, die importieren und die Produkte im Land vertreiben. Dazu gehören Neuseeland, Australien, Russland, Dubai, die Nachbarländer Österreichs, Skandinavien … was sich eben ergeben hat. Die Internationalisierung war


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aber nichts, was wir bewusst angestrebt haben. Wir haben weder die finanziellen Mittel oder personellen Ressourcen, um die Marke gezielt auf fremden Märkten einzuführen, wie es etwa große Unternehmen haben. Viele Dinge haben sich durch Zufälle oder Netzwerke ergeben. Durch das Wachstum haben sich auch die Ausrichtung meines damaligen Partners und die meine auseinanderentwickelt. Mein Interesse war, weiter zu wachsen. Ich denke, in der Wirtschaft hat man keine andere Wahl. Wenn ich selbst nicht wachse, wachsen die Kosten dennoch weiter. Und so haben wir uns vor ca. fünf Jahren getrennt. Wie ging es Ihnen damit, das Unternehmen plötzlich alleine zu leiten? Ich habe mich zu zweit eigentlich nicht unwohl gefühlt, weil damit nicht die ganze Last auf meinen alleinigen Schultern ruhte. In der Zwischenzeit haben wir ein System entwickelt, das für mich sehr befriedigend ist, nämlich: Eine Reihe von jungen Mitarbeitern mit viel Frei- und Gestaltungsspielraum zu betrauen. Damit geht aber auch viel Verantwortung einher – mehr als man üblicherweise in dem Alter hat. Das macht es für mich etwas leichter als einziger Geschäftsführer. Hubert Strasser ist meine rechte Hand, verantwortet die Bereiche Produktion, Beschaffung und Logistik, selbständig eigentlich. Fast alle unsere Mitarbeiter sind zwischen 20 und 30 Jahre alt, mit einer Ausnahme. Edgar Kühhas, unser Senior-Verkäufer, der mit seinen Connections punktet, die er über lange Jahre aufgebaut hat. Ansonsten sind wir ein sehr junges Team. Wir schwer ist es, Verantwortung abzugeben? Fast jedes Jahr ist es mir möglich, drei Wochen Urlaub am Stück zu nehmen. Man braucht schlichtweg die Zeit, um wieder aufzutanken. Und dann kommt man zurück und die Dinge sind erledigt – aber vielleicht nicht so, wie man es selbst gemacht hätte. Manchmal ist es schwer zu akzeptieren. Unterm Strich muss ich aber sagen: Lieber so als ein Unternehmen, das nur von mir abhängt und ich für jede Kleinigkeit gefragt werden muss, der Erste bin, der kommt, und der Letzte, der geht – diese Alternative wär auch nicht lustig. Natürlich muss man damit rechnen, wenn man Aufgaben delegiert, dass ein Mitarbeiter andere Lösungsansätze hat oder Dinge anders sieht. Wenn ich zurückkomme und alles wieder umkremple, kann ich es aber gleich selber machen. Manchmal muss man sich eben zurückhalten. Schlussendlich zählt das Ergebnis.

„BEI CRYSTALP HERRSCHT EIN KLIMA, DAS ES EINEM MÖGLICH MACHT, SICH ZU ENTFALTEN UND SICH SELBST EINZUBRINGEN.“ Walter Pfeifer Verantwortung abzugeben, setzt ein hohes Maß an Vertrauen an die Mitarbeiter voraus. Wie viel Kontrolle braucht Unternehmertum? Ein Gutteil meiner Mitarbeitet hat Kundenkontakt und ist unterwegs. Wenn ich nicht das Vertrauen habe, dass sie von sich aus das machen, was sie für das Beste halten, geht es nicht. Man kann nie alles kontrollieren. Man muss eine Atmosphäre schaffen, in der das Verständnis ein ähnliches ist, in der die Kultur passt – dann hab ich eine Chance, dass wir alle in die gleiche Richtung arbeiten. Das durch Hierarchien und Kontrolle zu gewährleisten, ist nicht möglich. Und wenn, ist der Aufwand so groß, dass man wieder dahin kommt, es besser selber zu machen. Bei uns kann sich auch jeder die Zeit in einem gewissen Rahmen selbst einteilen. Mir die Frage zu stellen, ob man nächste Woche auf Urlaub gehen kann, ist die falsche. Jeder muss schauen, dass sein Job gemacht wird, dass sein Stellvertreter den Job übernimmt. Jeder muss das selbst für sich entscheiden – woher soll ich es besser wissen? Diese Selbstorganisation ist ein guter Start fürs Mitdenken, fürs unternehmerische Arbeiten für den Betrieb. Wenn ich in meinem Umfeld selbst organisieren und entscheiden muss, was das Beste ist, dann wird es dazu führen, dass man auch fürs Unternehmen mehr mitdenkt, ressourcenschonender arbeitet. Ist es schwierig, geeignete Mitarbeiter für Ihre Unternehmensstruktur zu finden? Jein. Wir hatten eine zeitlang eine relativ hohe Fluktuation. Jemand, der lieber ein Beamtendasein fristet, wird sich bei uns nicht wohlfühlen. Genauso umgekehrt: Jemand, der etwas umrühren will, wird sich in einer eher phlegmatischen Gruppe auch nicht auf Dauer wohl fühlen. Heute sind wir ein gut eingespieltes Team. Würden Sie sich unter den heutigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch einmal selbständig machen? Auf alle Fälle. Auch wenn man sagen muss, dass die Rahmenbedingungen in unserem Land dramatisch schlechter werden. Was mir am sauersten aufstößt: Wenn in der Agrarwirtschaft irgendetwas passiert, heißt es gleich, wir brauchen Hilfe, Förderungen, Subventionen, Unterstützungen. Wir leiden

unter der Russlandkrise auch, aber wir dürfen nicht schreien, bitte gebt uns Geld, um unseren Umsatzverlust zu kompensieren. Bei den Bauern ist es selbstverständlich. Außerdem sind wir zu überorganisiert. Die Zeit, die unsere zwei Damen in der Buchhaltung für Administratives aufwenden müssen, ist enorm und für ein kleines Unternehmen wie unseres eine Katastrophe. Und es wird nicht weniger. Natürlich ist die Europäische Union ein Vorteil, weil wir einen größeren Markt einfacher beliefern können, auf der anderen Seite ist viel an Verwaltungsaufwand hinzugekommen, vor dem uns niemand schützt. Und uns schützt niemand vor Billigkonkurrenz etwa aus Fernost – die bieten ähnlichen Schmuck ein Vielfaches billiger an und niemand schaut darauf, dass diese Produkte aus Ländern kommen, in denen die Arbeiter 200 Euro im Monat verdienen und die durch die Globalisierung genauso einfachen Zugang zum Markt haben wie wir. Aber ich will mich nicht beschweren. Hier geht es jedem gleich. Wie definieren Sie Erfolg? Mein Anspruch an die Selbständigkeit ist es, den Leuten, die mit mir arbeiten, eine solide Existenzbasis zu schaffen – natürlich auch mir selbst. Ich muss mit meinem Unternehmen nicht reich werden, aber ich möchte mir eine solide Basis erarbeiten. Wenn das erreicht ist, ist bereits viel geschehen. Der Rest des unternehmerischen Handelns liegt in der Herausforderung, die Chance zu haben, kreativ zu arbeiten – nicht nur ein Produkt zu entwickeln, sondern auch eine Firma zu organisieren, auf die Herausforderungen des Marktes zu reagieren, die Chance zu haben, zu zeigen, dass wir etwas können, dass wir die Fähigkeit haben, zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und daraus entweder einen finanziellen Vorteil lukrieren – durch gute Umsätze und Ergebnisse – oder auch einen Renommeeerfolg im Sinne der Platzierung unserer Produkte, unserer Marke bei tollen Kunden. Es ist eine Selbstbestätigung, wenn es uns gelingt, die Marke voranzutreiben – und das nicht alleine, sondern im Kreis mit anderen, die eine ähnliche Einstellung haben und am selben Strang ziehen. Insofern ist Erfolg für mich, wenn ich in der Früh gerne in mein Unternehmen komme. Und es gibt fast keinen Tag, an dem ich das nicht tue. eco.nova

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STÜRMISCHER TECHNOLOGIEWANDEL Im Juni 2014 wurde das Lechtaler Unternehmen kdg von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl als „Hidden Champion“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung bekommen mittelständische Unternehmen, die sich – sehr oft unbemerkt von der Öffentlichkeit – mit herausragenden Leistungen und Anpassung an die sich ständig wandelnden Anforderungen von Kunden, Gesellschaft und Wirtschaft erfolgreich behaupten können. // Text: Barbara Wildauer, Fotos: kdg

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echnologiewandel sind nichts Außergewöhnliches, werden aber oft von der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen und führen dazu, dass sich Unternehmen entweder anpassen können oder verschwinden. kdg hat in den letzten Jahren nicht nur neue Geschäftsfelder entwickelt, sondern bietet seinen alten und neuen Kunden hochpräzise Fertigungstechnik, außergewöhnlichen Kundenservice und Logistik in einem Teil Österreichs, in dem man diese Expertise nicht unbedingt vermuten würde, und ist somit ein mehrfacher „versteckter Champion“. Die Lechtaler Unternehmensgruppe ist indes nicht nur Dienstleister für die Musik-, Film- und Verlagsbranche, sondern auch Spezialist für hochpräzisen optischen Spritzguss. Die Herstellung von CD, DVD und Blu-ray, die man gemeinhin als optische Speichermedien bezeichnet, basiert nämlich auf einem hochkomplexen Spritzgussverfahren, in dem kdg durchaus als Pionier zu bezeichnen ist. Als kdg 1985 gegründet wurde, war es das erste CD-Presswerk in Österreich und das dritte in Europa. Der anhaltend rasante Wandel in der Musik- und Medienlandschaft ist freilich auch an kdg nicht spurlos vorübergegangen. kdg hat in den letzten Jahren viele Höhen und Tiefen erlebt und musste sich erst im vergangenen Jahr konsequent restrukturieren. Geschäftsführer Michael Hosp: „Ö3 feierte gerade 10 Jahre Datendownload, für uns war das weniger Grund zum Jubeln, denn Inter-

net, Datendownload und Streaming sind klare Indikatoren dafür, dass sich die optischen Speichermedien in der letzten Phase ihres Produktlebenszyklus befinden. Wir sind uns aber sicher, dass unser Know-how im Bereich der Nano- und Mikrostrukturen auch in an-

ECO.NOVA: Was bedeutet für Sie die Auszeichnung „Hidden Champion“ der Wirtschaftskammer? MICHAEL HOSP: Der Preis ist für uns Ehre und Ansporn zugleich, gerade nach dem schwierigen letzten Jahr. Ich habe mich auch

„FRÜHER HAT ES GEREICHT, EIN EINIGERMASSEN AUSGEREIFTES PRODUKT AUF DEN MARKT ZU BRINGEN. HEUTE WOLLEN KUNDEN BERATEN UND BEGLEITET WERDEN.“ Michael Hosp, CEO kdg Holding

deren Geschäftsfeldern einsetzbar ist. Daher haben wir uns im Unternehmen in den letzten Jahren sehr intensiv mit der Erschließung neuer Geschäftsfelder beschäftigt. Ganz neu ist die Entwicklung und Herstellung von hochpräzisen optischen Komponenten für LED-Leuchten, die wir unter dem Namen kdg Opticomp seit diesem Jahr herstellen und vertreiben.“

IM INTERVIEW

Michael Hosp, CEO kdg Holding, Elbigenalp im Lechtal, manövriert das Unternehmen kdg durch einen sich stark in Bewegung befindlichen Markt.

deswegen sehr darüber gefreut, weil die „versteckten Champions“ unsere Mitarbeiter sind, die tagein, tagaus in diesen stürmischen Zeiten Spitzenleistungen erbringen. Mit dem Preis wird dieser Einsatz ein Stück weit sichtbarer gemacht. Lob von außen tut zudem immer gut, und am meisten dann, wenn man nicht damit rechnet. Was hat sich bei den Anforderungen in den letzten Jahren aus Ihrer Sicht am meisten verändert? Das Geschäft und die Anforderungen der Kunden haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Früher hat es geeco.nova

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reicht, ein einigermaßen ausgereiftes Produkt auf den Markt zu bringen. Heute wollen Kunden beraten und begleitet werden. Daher sind wir gefordert, unser Dienstleistungsportfolio kontinuierlich zu erweitern. Wir haben außerdem früh damit begonnen, neue Divisionen rund um die Medienfertigung aufzubauen, die mittlerweile allesamt eigenständige Unternehmen innerhalb der kdg enterprises sind – die kdg mediascope als Kreativ- und Digitalstudio, das die Daten für DVDs und Blu-rays sowie für die verschiedenen Onlineund Streamingplattformen aufbereitet, und die kdg medialog, die den Bereich Logistik abdeckt. Damit können wir unseren Medienkunden tatsächlich umfassenden Service aus einer Hand anbieten. Unser Selbstverständnis als kdg enterprises im Medienbereich ist ohnehin das eines Generalunternehmers. Unser Anspruch besteht darin, unsere Dienstleistungen rund um die Auswertung von Inhalten fortwährend so zu optimieren und auszubauen, dass sich unser Kunde ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Wir nennen das „best service“. Wie schaut dieses „best service“ konkret aus? Hinhören, was der Kunde wirklich braucht. Unseren Kunden ergeht es ja ähnlich wie uns selbst. Auch sie müssen ihre angestammten und gewohnten Geschäftsprozesse verändern

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und an die neuen Nutzungsgewohnheiten der Endkonsumenten anpassen. Best service heißt für uns daher, im ständigen Kontakt und Dialog mit dem Kunden Lösungen für seine Bedürfnisse und Anforderungen zu entwickeln. Was verbindet für Sie „alte“ und „neue“ Geschäftsbereiche? Unsere Kompetenz und Erfahrung, einmal im hochpräzisen optischen Spritzguss wie in der Abbildung von komplexen Produktionsund Logistikprozessen. Das Band, das hier alles zusammenhält, ist aber zweifellos unsere Begeisterungsfähigkeit. Wir sind wirklich mit ganzer Leidenschaft Dienstleister, best service ist für uns nicht nur ein geflügeltes Wort, es ist integraler Teil unseres Markenkerns. Wie finden Sie im Lechtal Mitarbeiter? Wir sind schon seit vielen Jahren ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb. Nachdem wir in unserer Fertigung, in unserem Kreativ- und Digitalstudio wie auch in allen anderen Bereichen des Hauses doch sehr spezielle Fachkräfte benötigen, bilden wir unsere Leute lieber selber aus. Sei es als Mechatroniker, Labeldrucker, Mediendesigner, Programmierer oder Speditionslogistiker. Unser größter Nachwuchspool sind dabei unsere Mitarbeiter selbst, die Interessier-

te in ihren Familien, unter ihren Freunden und Bekannten motivieren, sich bei uns zu bewerben. Die Mitarbeiter- und Lehrlingssuche ist trotzdem immer wieder eine Herausforderung, weil wir doch einige große Industrieunternehmen in der Nähe haben, die ebenso wie wir nach den besten Kräften in der Region suchen. Sie haben mit LechLog eine interessante Dienstleistung entwickelt, die das von Ihnen beschriebene Aufnehmen der Kundenbedürfnisse spiegelt. Ja, eigentlich kam die Idee für Lechlog aus dem Unternehmen heraus. Uns ist irgendwann aufgefallen, dass Mitarbeiter vermehrt nachgefragt haben, ob sie nicht Pakete über uns aufgeben oder unsere Niederlassung in Füssen für Paketsendungen aus Deutschland nutzen könnten. Wir kamen schnell zum Schluss, dass wir diesen Service in der Region anbieten sollten, denn es gab ganz offensichtlich einen Bedarf nach einem lokalen Paketversand. Mit Lechlog sind wir jetzt logistischer Nahversorger. Der Erfolg hat uns aber ehrlich gesagt selbst überrascht: Wir haben mittlerweile über 2.500 Kunden, darunter sehr viele Gewerbebetriebe und Firmen, und wurden damit für viele in der Region „greifbarer“, was uns natürlich sehr freut. Insofern ist Lechlog für uns auch eine Art Image-Label.


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3con-Geschäftsführer Hannes Auer

HEIMLICHE HELDEN Nicht viele Menschen im Land kennen ihre Namen und wohl noch weniger wissen, was sie wirklich tun: Die Hidden Champions Tirols sind Marktführer auf ihrem Gebiet und stellen sich täglich dem internationalen Wettbewerb. Die Unternehmen verbindet neben individuellen Tugenden eine hohe Exportquote – und ein Anker in Tirol. Ein Beispiel ist 3con aus Ebbs, das sich fast schon klassisch von der Garage über den Hinterhof zum Weltmarktführer hochgearbeitet hat und sich durch seine Innovationskraft nahtlos an die eco.nova-Reihe „Tirol innovativ“ anschließen lässt. Die „Tiroler Wirtschaft“ nennt sie „die MacGyver der Autoindustrie“ – besser kann man’s eigentlich nicht auf den Punkt bringen.

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ass viele erfolgreiche Unternehmensgeschichten in einer Garage oder im Keller begonnen haben, ist mehr als ein Mythos. Die Firma 3con ist das beste Beispiel dafür. Gegründet wurde das Unternehmen von Ing. Hannes Auer im Jahr 1998 mit Sitz im deutschen Oberaudorf, 2001 folgte die 3con Anlagenbau GmbH in Ebbs bei Kuf-

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stein. Ging es ursprünglich um die Konzeption innovativer Werkzeuge und Anlagen zur Fertigung von Automobilinnenausstattungen wie Türverkleidungen, Armauflagen oder Cockpits, so wurden diese Bereiche in Tirol um die Endfertigung und zusätzliche Montagemöglichkeiten sowie Inbetriebnahme und Versuchsausstattung als auch Forschung und Entwicklung erweitert. Kurzum: Mil-

lionen Menschen sitzen heute in Autos, die mit von 3con entwickelten Teilen ausgestattet sind. Auf diese Weise hat sich das Unternehmen still und heimlich an die Weltmarktspitze gearbeitet – mit zusätzlichen Standorten in Dayton/USA und Shanghai. Mittlerweile zählt 3con zu den führenden Unternehmen in den Bereichen Presskaschieren, Vakuumkaschieren, Umbugen, Fügetech-


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„DIE ANSPRÜCHE WACHSEN, DIE DESIGNS UND GEOMETRIEN WERDEN KOMPLEXER. DIE ANLAGEN MÜSSEN DESHALB IMMER FLEXIBLER WERDEN.“ Hannes Auer

nik, Montagelinien und Heißluft-Schneiden im Sonderanlagenbau für die Automobilindustrie und deren Zulieferer rund um den Globus. Eine besondere Verbindung besteht neben vielen renommierten Autoherstellern dabei vor allem mit dem Daimler-Konzern, dessen Auftrag für die Bespannung der A-, B- und C-Säulen der Mercedes C-Klasse die Basis für den heutigen Erfolg gelegt hat. Der Stoff ist mit 0,5 mm extrem dünn, wird faltenfrei kaschiert und auf der Rückseite umgestülpt – und das in nur einem Vorgang. Generell werden die Aufgabenstellungen heute immer komplexer – Standardlösungen helfen oft nicht mehr weiter. Deshalb müssen die Anlagen immer flexibler und individuell konstruiert, produziert und programmiert werden. Und das alles auch schon mal innerhalb von 25 Wochen. Dass 3con in seinem Tun etwas ganz entscheidend richtig macht, zeigt ein Jahresumsatz von aktuell rund 20 Mio. Euro – Tendenz stark steigend. Für heuer ist eine Verdoppelung angepeilt.

BEKENNTNIS ZU TIROL

Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wurde im vergangenen Jahr eine neue Produktionsstätte in Ebbs errichtet – Investitionsvolumen: über fünf Millionen Euro ... und damit ein klares Bekenntnis zum Standort Tirol. Das neue Firmengebäude besteht aus einer Halle mit 2.420 Quadratmetern sowie Büroflächen mit 1.260 Quadratmetern. Heuer erfolgte zudem der Spatenstich für die Erweiterung des Fertigungs- und Innovationszentrums, die Anfang 2015 abgeschlossen sein soll. Das Zentrum ist für insgesamt 200 Mitarbeiter ausgerichtet, also um 40 mehr als bisher angestellt sind. Dafür sucht das Unternehmen, das nach wie vor fest in Familienhand ist, laufend nach neuen Mitarbeitern, vor allem Maschinenbauingenieure, Mechatroniker, Elektriker und Softwareprogrammierer. Auch in Dayton und Shanghai wird bestens ausgebildetes österreichisches Personal zum Einsatz kommen. In den nächsten Jahren ist zudem eine weitere Produktionsstätte im Raum Berchtesgaden in Deutschland geplant.

3CON ANLAGENBAU GMBH Meilensteine: • 1998: Gründung 3con GmbH, Sitz in Oberaudorf (Deutschland) • 2001: Gründung 3con Anlagenbau GmbH, Sitz in Ebbs • 2005: Gründung IMAA (Interiors machines Austria) für den spanischen und französischen Markt • 2013: Bau und Bezug der neuen Produktionsstätte in Ebbs • 2014: Verleihung Crefozert für bonitätsstarke Unternehmen (intensive Bonitätsprüfung durch Creditreform, Bonitätsindex < 250) • 2014: Gründung der 3con-Niederlassung in Dayton/USA und Shanghai/China • 2014: Erweiterung 3con Fertigungs- und Innovationszentrum Fertigungs- und Innovationszentrum Baubeginn: Juni 2013 / Fertigstellung: Dezember 2013 Gesamtfläche: 3.680 qm / Grundstücksfläche gesamt: 5.850 qm Gesamtkosten: 6,4 Mio. Euro Mitarbeiter: 16 Erweiterung: Werkzeugbau, Schaltschrankbau, Fräserei, Lehrwerkstatt Baubeginn: Juni 2014 / Fertigstellung: Februar 2015 Gesamtfläche: 2.800 qm, davon Produktion & Fräserei: 2.170 qm / Bürofläche: 630 qm Gesamtkosten: 3,2 Mio. Euro neue Mitarbeiterzahl: 200 www.3con.de

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GUTE KONTAKTE Wirtschaften ist Netzwerken, Austausch und Informationsfluss. Im Herbst 2012 wurde der AlpEuregio.BusinessClub in Bozen gegründet, in dessen Fokus Unternehmer und Unternehmen aus Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Oberitalien stehen. Ausgehend von der Idee der europäischen UniCredit-Group taten sich namhafte Konzerne und Institutionen zusammen, um eine europäische Plattform für grenzüberschreitende Initiativen und Projekte zu schaffen.

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u den Schwerpunkten des Alp Euregio.BusinessClubs zählen unter anderem hochkarätige Veranstaltungen, multinationale Projekte, Initiativen für „Young Future Leaders“ sowie zahlreiche Networking-Aktivitäten. Flagship­ event ist dabei das alljährliche AlpEuregio.Executive Forum, das am 23. Oktober in München stattfindet und sich mit der Frage beschäftigt, wie sich die globale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und der Regionen im Herzen Europas bis 2030 verändern wird. Als Eröffnungsredner dafür konnte mit Prof. Hermann Simon einer der herausragendsten Managementdenker Europas gewonnen werden. Aus Tirol wird neben Marketingprofessor Kurt Matzler von der Universität Innsbruck auch Dr. Andreas Altmann, Rektor des MCI, sprechen. ECO.NOVA: Sie sind Mitglied des Vorstandes des AlpEuregio.BusinessClubs. Was zeichnet dieses Netzwerk besonders aus? ANDREAS ALTMANN: Beim AlpEuregio. BusinessClub handelt es sich um ein unabhängiges Netzwerk von hochrangigen Entscheidungsträgern aus einem der prosperierendsten Räume Europas: Süddeutschland, Österreich, Schweiz und Oberitalien. Das findet sich in dieser Form sonst nirgends. Dieses Netzwerk schafft Verbindungen, vermittelt Impulse, stößt innovative Projekte an und unterstützt zukunftsweisende Ideen – mit dem Ziel, den gemeinsamen Standort, die Wirtschaft und die Menschen in diesem Raum zu stärken, Wohlstand zu

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Vorhaben aus diesen Begegnungen in Angriff genommen wurden oder gar welche Ergebnisse entstanden sind, erntet man nicht selten Funkstille. Begegnungen, Beziehungen und Netzwerke sind ausgesprochen wichtig und hilfreich und bedürfen nicht zuletzt intensiver Pflege und Zuwendung. Sie sind für sich allein aber keinesfalls hinreichend. Echter Mehrwert entsteht am Ende nur über konsequentes Verfolgen von Zielen, penibles Umsetzen von Ideen und durch tägliches Arbeiten an konkreten Vorhaben. Entscheidend ist es, für seine Kunden, Eigentümer und Partner konkreten Nutzen zu stiften. MCI-Rektor Andreas Altmann

schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und die Lebensqualität zu sichern. Eine weitere Besonderheit ist die integrative Vernetzung von führenden Unternehmen mit Wissenschaft, Bildung, Verbänden, Städten und Regionen. Welche Vorteile ergeben sich für die Mitglieder dieses Clubs? Der sich zwischen Mailand und München,Wien und Zürich erstreckende Raum zählt zu den spannendsten, innovativsten, leistungsfähigsten und lebenswertesten Regionen der Welt. Dieser europäische Zentralraum ist im letzten Jahrhundert in seine Einzelteile zerfallen, was für viele Menschen, Städte und Unternehmen mit Verlust und Niederlage und einer Schwächung des gesamten Raums verbunden war. Diese Schwächung gilt es zu überwinden und zahlreiche mentale, kulturelle, geistige und wirtschaftliche Barrieren abzubauen. Hierfür lohnt es sich zu arbeiten. Es geht um nichts weniger als die Menschen in dieser Region und die Zukunft unserer Kinder. Ist Wirtschaften in der heutigen Zeit ohne Networking überhaupt noch möglich? Der Begriff Networking hat durchaus eine ambivalente Bedeutung für mich. Es gibt Menschen, die vor lauter Networking zu nichts anderem mehr kommen. Sie kehren von Konferenzen, Meetings oder Empfängen zurück und berichten begeistert von zahllosen wichtigen Kontakten, die sie geknüpft haben. Wenn man nach einiger Zeit nachfragt, welche konkreten

Das 3. AlpEuregio.ExecutiveForum in München steht unter dem Motto „Global erfolgreich. Auch 2030?“ Welche Eigenschaften müssen Unternehmen/Unternehmer Ihrer Meinung nach mitbringen, um nachhaltig erfolgreich zu sein? Unternehmen müssen ihr Leistungsangebot, Geschäftsmodell, ihre Strukturen und Prozesse laufend hinterfragen und konsequent weiterentwickeln, um im Wettbewerb bestehen zu können. Nokia war zum Beispiel 2010 noch strahlender Weltmarktführer und ist innerhalb kurzer Zeit als selbständiges Unternehmen faktisch verschwunden. Innovation muss ständiger Begleiter des eigenen Tuns sein, man darf nicht nachlassen, Dinge zu ändern, auch wenn es im Einzelfall schwierig ist oder weh tun mag. Ansonsten gefährdet man Unternehmen, Standorte oder ganze Regionen.

Das Gründungspräsidium des AlpEuregio. BusinessClubs: Prof. Stephan Laske, Dr. Martin C. Wittig, Dr. Christoph Leitl, Mag. Brigitte Ederer und Dr. Erich Hampel. Am 23. Oktober 2014 findet das alljährliche AlpEuregio.ExecutiveForum statt – dieses Mal in München. // forum.euclub.eu


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NEUES BFI TIROL KURSPROGRAMM BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE. Das BFI Tirol präsentiert sein rundum erneuertes Kursprogramm. Tirols führender Bildungsanbieter hat seine Kurspalette aktualisiert und an die aktuellen Anforderungen des Markts angepasst.

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BETRIEBSÜBERGABE UND DER FLUCH DER „STILLEN RESERVEN“ Seinen Betrieb an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben ist in mehrfacher Hinsicht alles andere als einfach. Steuerlich schmerzen dabei vor allem die „stillen Reserven”,die in so manchem Betriebsgebäude schlummern. Wir wollen es Ihnen zumindest in dieser Hinsicht so leicht wie möglich machen und haben für Sie die besten Strategien gegen den Fluch der stillen Reserven zusammengetragen. // Text: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Raimund Eller und STB Mag. Eva Messenlechner, Foto: Foto Hofer DAS PROBLEM

Die Problematik liegt darin, dass der aktuelle Wert der Immobilie meist deutlich über dem buchhalterischen Wert (historische Anschaffungskosten abzüglich der inzwischen steuerlich geltend gemachten Abschreibung) liegt. Die Differenz zwischen dem aktuellen Marktwert (Verkehrswert) und diesem Buchwert ist steuerpflichtig und der Immobilien­ ertragsteuer in Höhe von 25 % zu unterwerfen. Um diesem Problem zu begegnen, bieten sich folgende Lösungswege an:

STRATEGIE I

Ausweg Hauptwohnsitzbefreiung: Befindet sich im Betriebsgebäude auch gleichzeitig Ihr Hauptwohnsitz und sind die Wohneinheit und die betrieblich genutzte Einheit nicht eigens parifiziert, so ist es mög-

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lich, die Betriebsräumlichkeiten steuerfrei aus dem Betriebsvermögen zu entnehmen und zu vermieten. Betreffend die nachfolgenden Mieteinnahmen kann die steuerliche Absetzung für die Abnutzung in diesem Fall dann freilich nicht vom Verkehrswert, sondern nur vom deutlich niedrigeren Buchwert vorgenommen werden. Damit wird der Vorteil aus der Hauptwohnsitzbefreiung scheibchenweise wieder an die Finanz zurückgegeben. Das wird in der Regel jedoch als weit weniger belastend empfunden als mit einem Schlag einen größeren Steuerobolus für die Aufdeckung der stillen Reserven zu leisten. Achtung! Voraussetzung für die Hauptwohnsitzbefreiung ist, dass der Übergeber seine Erwerbstätigkeit auch tatsächlich aufgibt und es nicht zu einer Betriebsübergabe, sondern zu einer Betriebsaufgabe kommt.

STRATEGIE II

Ausweg Buchwertfortführung: Ein weiterer Weg, die Besteuerung der Wertsteigerung zu vermeiden, ist die Vornahme einer Schenkung des gesamten Betriebes einschließlich der Räumlichkeiten an Ihre Nachkommen zur Fortführung des Betriebes. Damit kommt es zu keiner Betriebsaufgabe und somit auch zu keiner steuerpflichtigen Entnahme des Gebäudes. Vorsicht ist allerdings bei überschuldeten Betrieben geboten, da hier in Höhe der übertragenen Schulden Entgeltlichkeit gegeben ist und somit keine Schenkung mehr vorliegt. Bei Buchwertfortführung kann unter Umständen auch die Grunderwerbsteuer in Folge einer später eventuell ohnehin anfallenden Erbschaft eingespart werden. Derzeit sind dafür bei nahen Verwandten 2 % des dreifachen


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Einheitswertes zu entrichten. Gesetzesänderungen könnten hier in Zukunft zudem zu einer merklichen Verteuerung führen, so dass das Einsparungspotential sich künftig sogar noch deutlich erhöhen könnte. Steuerlich ist das schön und gut, aber was bleibt dem Übergeber, nachdem er sich auf diese Art und Weise vorzeitig seines Vermögens entledigt hat? Tipp: Um die steuerlichen Vorteile einer frühzeitigen Nachlassregelung nicht mit den Nachteilen einer damit verbundenen Minderung des laufenden Einkommens erkaufen zu müssen, könnte statt Miete z. B. eine • Versorgungsrente (Wert der Rente liegt um mehr als 25 % unter oder über dem tatsächlichen Wert des Gebäudes) oder • Unterhaltsrente (Wert der Rente ist mindestens doppelt so hoch wie der tatsächliche Wert des Gebäudes) vereinbart werden. Bei einer Versorgungsrente kann der Geschenknehmer die Zahlungen absetzen. Der Geschenkgeber muss sie allerdings von Beginn an versteuern. Somit haben wir unter dem Strich ein ähnliches Ergebnis wie auch bei einer Vermietung der Immobilie. Und noch etwas ist zu beachten: Auch für den Übernehmer bringt eine Schenkung nicht nur Vorteile. Gibt er später seinerseits den Betrieb auf, werden die stillen Reserven bei ihm schlagend, wenn nicht erneut eine weitere Buchwertfortführung oder eine Hauptwohnsitzbefreiung gelingt (Achtung: Hindernis Parifizierung).

STRATEGIE III

Der gerade Weg – Verkauf der Immobilie: Verkaufen Sie die Immobilie an den Nachfolger, so kommt es zwar sofort und endgültig zur Versteuerung der stillen Reserven, aber dafür stehen aus dem Verkauf auch Mittel in mindestens vierfacher Höhe der abzuführenden Steuer zur Verfügung. Somit dürfte dann mitunter auch gleich das Problem der Altersvorsoge mit einem Schlag gelöst sein. Die Steuer ist ja nur vom Zugewinn der Immobilie zu entrichten. Dabei ist der Gewinn des Gebäudewertes mit 25 % und der Grundanteil unter bestimmten Voraussetzungen lediglich mit 3,5 % des darauf entfallenden Verkaufspreises zu versteuern. Beispiel: Sie haben Ihre Betriebsräume vor 25 Jahren käuflich erworben und dafür 250.000,– Euro bezahlt. Davon entfielen auf den Grund 50.000,– Euro und auf den Gebäudeanteil 200.000,– Euro. Das Gebäude wurde jährlich mit 2 % abgeschrieben, so dass der aktuelle Buchwert jetzt 100.000,– Euro beträgt. Nun verkaufen Sie die Räumlichkeiten um 400.000,–

Euro. Davon entfallen 80.000,– Euro auf den Grund und 320.000,– Euro auf das Gebäude. Lösung: Verkaufspreis Grund: 80.000,– Davon pauschal 3,5 % Steuer: 2.800,– Verkaufspreis Gebäudeanteil 320.000,– Abzüglich Buchwert 100.000,– Gewinn 220.000,– Davon 25 % Steuer Gebäude 65.000,– Zuzüglich 3,5 % Steuer Grund 2.800,– Gesamtsteuerbelastung 67.800,– Damit verbleiben Ihnen vom Gesamterlös aus dem Verkauf Ihrer Betriebsräumlichkeiten in Höhe von 400.000,– Euro nach Steuer immerhin noch 326.200,– Euro. Zudem konnten Sie ja in den letzten 25 Jahren 100.000,– Euro an Abschreibung für die Abnutzung der Räumlichkeiten von der Steuer absetzen. Damit ist bei einem Spitzensteuersatz von 50 % über die Jahre eine Steuerersparnis von insgesamt bis zu 50.000,– Euro zusammengekommen. Saldiert man diese Steuerersparnis von der jetzt aus dem Verkauf zu bezahlenden Steuerbelastung, so verbleibt unter dem Strich eine Gesamtsteuerlast in Höhe von 17.800,– Euro. Demgegenüber konnte durch die Wertsteigerung der Immobilie ein Gewinn aus der Immobilientransaktion in Höhe von 150.000,– Euro erzielt werden. Am Ende des Tages wurde dieser Gewinn somit mit nicht einmal 12 % besteuert. Dies resultiert daraus, dass aufgrund einer neuen Sonderregelungen der Gewinn aus dem Gebäudeanteil mit 25 % und der Grund­anteil unter bestimmten Voraussetzungen mit einem Pauschalsatz in Höhe von 3,5 % besteuert wird, während die Absetzung für die Abnutzung in all den Betriebsjahren dem regulären Tarif mit einem Spitzensteuersatz von 50 % unterlag. Wenn Sie jetzt in der Situation sind, die 67.800,– Euro auf den Tisch legen zu müssen, mag das zwar ein schwacher Trost sein, jedoch ganzheitlich im Lichte der Gesamtrendite gesehen ist es ein gutes Geschäft. Dies gilt auch dann, wenn es sich bei Ihrem Nachfolger um Ihr Kind handelt und Sie die Übergabe eigentlich im Schenkungsweg geplant haben. Da der Nachfolger die Abschreibung beim Kauf ja wiederum vom Verkehrswert (Kaufpreis) vornehmen kann und darauf ein Steuersatz von bis zu 50 % zur Anwendung kommt, führt diese Variante steuerlich zu einem besseren Ergebnis als bei Schenkung. Das heißt, der Übernehmer hat nach einigen Jahren der Nutzung in Folge der steuerlichen Abschreibung mehr Steuern gespart, als Sie beim Verkauf bezahlen mussten.

Koproduktion der EMF TEAM TIROL STEUERBERATER GMBH und den ÄRZTESPEZIALISTEN vom TEAM JÜNGER: STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner, STB Raimund Eller, v. l.

RESÜMEE

Der Wermutstropfen des „geraden Weges“ bei einem Verkauf ist natürlich, dass es schon einige Jahre dauern wird, bis der Nachfolger die doch meist „fette“ Steuerzahlung des Übergebers wieder „hereinverdient“ hat. Daher wird bei Übergaben an die eigenen Kinder trotz des günstigeren steuerlichen Gesamtergebnisses doch oftmals der steuerneutrale Schenkungsweg vorgezogen. Optimal ist das für Spitzensteuerzahler bei einem laufenden Grenztarif von 50 % aus gesamtwirtschaftlicher Sicht allerdings nicht immer. Bevor die Entscheidung fällt, sollten jedenfalls entsprechende Berechnungen (siehe obiges Beispiel) angestellt werden. So kann der Fluch zum Segen werden.

ÄRZTETIPP

In der aktuellen Quartalsausgabe der Tiroler Ärztekammerzeitung sowie im „Zahnarzt in Tirol“ finden Sie das oben generell für die Unternehmerschaft aufbereitete Thema zum Fluch der stillen Reserven im Betriebsvermögen speziell auf die Übergabe von ärztlichen und zahnärztlichen Praxen zugeschnitten. Bei Interesse können Sie den Beitrag auch gerne über die eco.nova Steuerredaktion bei uns anfordern. eco.nova

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steuer.berater

PFLEGEKOSTEN UND HEIMKOSTEN – STEUERLICHE ENTLASTUNG NUTZEN Die Pflege und Unterbringung von betagten, kranken oder behinderten Menschen ist für diese selbst und ihre Angehörigen oftmals mit hohen Kosten verbunden. Das Einkommensteuergesetz sieht für beide Gruppen Möglichkeiten vor, diese Kosten zu berücksichtigen. Die Kenntnis dieser Möglichkeiten kann zu einer beträchtlichen jährlichen Steuerersparnis und auch zu Steuergutschriften führen. Welche Kosten von wem und wann abgesetzt werden können, ob ein Selbstbehalt und das Pfle-gegeld abgezogen werden müssen, wie sich vorhandenes Vermögen auswirkt und inwiefern Umbaukosten einer Wohnung aufgrund einer Krankheit oder Behinderung abzugsfähig sind, erfahren Sie in diesem Artikel. // Text: Mag. Harald Moosbrugger LL.M., Mag. Sieghard Haslwanter

DER EINFACHE MUSTERFALL

Ein 75-jähriger Pensionist wohnt im kommunalen Sozialheim. Er bezieht eine monatliche Bruttopension von 1.800 € und verfügt über ein Sparbuchguthaben von 65.000 €. Der monatliche Heimbeitrag, den er selber zu tragen hat, beläuft sich auf 2.000 €. Weiters erhält er Pflegegeld der Stufe 1 in Höhe von 150 € pro Monat. Die Einreichung einer Steuererklärung führt in diesem Fall zu einer Steuergutschrift von rund 3.200 €! Gleiches trifft zu, wenn der Pensionist weiter im eigenen Haushalt lebt und Gehaltskosten für eine Haushaltshilfe zu tragen hat.

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PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT ALS VORAUSSETZUNG

Pflege- oder Heimkosten können steuerlich nur dann ohne Selbstbehalt verwertet werden, wenn eine besondere Pflege- oder Betreuungsbedürftigkeit gegeben ist. Hohes Alter allein ist nicht ausreichend. Bei Pflegegeldbeziehern wird von der Finanz­ verwaltung die Pflegebedürftigkeit pauschal angenommen, ab Pflegestufe 1. Sie kann auch durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden. Der Verlust der Fähigkeit zur eigenen Haushaltsführung ist ausreichend.

WELCHE KOSTEN SIND ABSETZBAR?

Liegt Pflegebedürftigkeit vor, können grundsätzlich alle durch die Pflege und Unterbringung anfallenden Aufwendungen abgezogen werden. Hierunter fallen etwa Wohnkosten für ein Alters- oder Pflegeheim sowie die Kosten der häuslichen Pflege durch Haushaltshilfen. Ausgaben infolge einer „freiwilligen“, also ohne Pflegebedarf ausgelösten Übersiedlung ins Altersheim sind dagegen steuerlich nicht abzugsfähig! Vor allem im hohen Alter kann es hier zu Abgrenzungsschwierig-


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keiten kommen. Nicht abzugsfähig sind ferner Betreuungskosten naher Angehöriger (Besuche, Besorgungen, Telefonkosten) sowie herkömmliche Kosten der Lebensführung (Lebensmittel, Körperpflege). Die absetzbaren Kosten sind um das bezogene Pflegegeld und eine „Haushaltsersparnis“ zu kürzen.

WER KANN KOSTEN GELTEND MACHEN?

In erster Linie muss der Pflegebedürftige selbst die entstandenen Kosten aus seinem laufenden Einkommen bestreiten, sofern ein solches vorhanden ist. Darunter fallen typischerweise Pensionseinkünfte, mit denen die Pflegekosten nach Abzug von erhaltenem Pflegegeld verrechnet werden können. Hingegen bleibt beim Pflegling selbst vorhandenes Vermögen bei dieser Verrechnung unbeachtlich. Absetzbare Pflegeaufwendungen, welche das jährlich zustehende steuerliche Existenzminimum von 11.000 € des Pflegebedürftigen schmälern würden, können überdies – steuerwirksam – von nahen Angehörigen übernommen werden. Eine Kostenübernahme ist vor allem zwischen Ehepartnern sowie zwischen Eltern und Kindern und umgekehrt anzutreffen. Zu beachten ist dabei, dass die Zahlung dieser Kosten diesfalls tatsächlich durch den jeweiligen Angehörigen erfolgen sollte, der den Abzug geltend machen möchte. Die mögliche Steuerersparnis hängt in den Fällen der Übernahme durch Angehörige wesentlich davon ab, ob diese einen jährlichen Selbstbehalt zu tragen haben.

DER SELBSTBEHALT – EIN REGELUNGS-WIRRWARR!

Außergewöhnliche Belastungen – dazu zählen auch pflege- und krankheitsbedingte Ausgaben – können grundsätzlich nur dann abgesetzt werden, wenn diese einen vom laufenden Einkommen des Steuerzahlers zu berechnenden jährlichen Selbstbehalt überschreiten. Dieser liegt zwischen 6 % und 12 % des Jahreseinkommens, abhängig von dessen Höhe. Derartige Kosten haben somit steuerlich nur eine Auswirkung, insoweit sie diesen Selbstbehalt überschreiten. Im Falle der nachgewiesenen Pflegebedürftigkeit, also etwa bei Pflegegeldbezug, entfällt dieser Selbstbehalt allerdings, wenn der Betroffene selbst die Kosten trägt. Der Selbstbehalt entfällt auch, wenn der Ehepartner die Kosten trägt und das Jahreseinkommen des Pfleglings 6.000 € nicht überschreitet. Übernehmen allerdings andere Angehörige teilweise oder zur Gänze die Pflege- und Heimkosten, insbesondere Kinder, ist bei ihnen der oben genannte Selbst­ behalt, ermittelt vom jeweiligen Jahresein-

kommen des Angehörigen (!), anzusetzen. Leider bewegen sich die gesetzlichen und erlassmäßigen Regelungen in diesem Bereich am Rande der Nachvollziehbarkeit.

ÜBERTRAGUNG VON VERMÖGEN

Die Abzugsfähigkeit von Kosten, die nahe Angehörige übernehmen, wird abgesehen vom Selbstbehalt auch noch durch Vermögensübertragungen eingeschränkt. Wird Vermögen (Immobilien, Sparbücher, sonstiges Vermögen) unter der Bedingung der späteren Übernahme der Pflegekosten oder in zeitlicher Nähe (innerhalb von sieben Jahren) zur Übersiedlung ins Heim übertragen, sind entsprechende Pflegeaufwendungen beim zuvor beschenkten Angehörigen bis zur Höhe des erhaltenen Vermögens nicht mehr abzugsfähig! Das Ganze geht sogar noch weiter. Tragen potenzielle Erben Pflegekosten, so können diese Ausgaben aufgrund der zu erwartenden Vermögensübertragung vom Angehörigen vorläufig nicht verwertet werden! Nur wenn die Erbschaft tatsächlich nicht erfolgt oder der Nachlass geringer als die übernommenen Pflegekosten ist, können die Kosten im Nachhinein unter bestimmten Voraussetzungen geltend gemacht werden. Besser behandelt werden Personen, die bisher mit dem Pflegebedürftigen im gemeinsamen Haushalt gelebt haben. Bleiben die Angehörigen weiterhin in der Wohnung (sowohl bei häuslicher Pflege als auch bei Übersiedlung ins Heim), so stellt diese Immobilie kein erhaltenes, verwertbares Vermögen dar und Pflegekosten, die der Angehörige übernimmt, bleiben abzugsfähig.

PFLEGEGERECHTE WOHNRAUMGESTALTUNG

Um dem Pflegebedürftigen, der in seinem eigenen Haushalt verbleiben möchte, ein adäquates Wohnen zu ermöglichen, sind bauliche Maßnahmen oftmals unumgänglich. Entsprechende Anpassungen führen nicht selten zu erheblichen Ausgaben, welche aber ebenfalls unter gewissen Voraussetzungen steuerlich verwertet werden können. Entscheidend ist in diesem Fall, ob die baulichen Veränderungen mit der Pflege in unmittelbarem Zusammenhang stehen und ob sich hierdurch der Verkehrswert der Immobilie erhöht. Abzugsfähig sind insbesondere der pflegegerechte Umbau eines Badezimmers, der Einbau eines Lifts, die rollstuhlgerechte Anpassung der Wohnung und der Einbau von Haltevorrichtungen. Darüber hinaus können auch mittelbare Arbeiten, wie der Abriss der bestehenden

Links: Mag. Harald Moosbrugger LL.M. Steuerberater bei Deloitte bzw. Kapferer Frei Grüner Rechts: Mag. Sieghard Haslwanter Steuerberater bei Deloitte bzw. Kapferer Frei Grüner

Einrichtung, von der Steuer abgesetzt werden. Auch für diese Umbaukosten ist jeweils zu prüfen, ob ein Selbstbehalt zu tragen ist oder nicht. Kontakt & Info unter www.deloitte-tirol.at

KURZ UND KNAPP: Abzugsfähigkeit von Pflege- und Heimkosten Voraussetzung: Pflegebedürftigkeit, z. B. gegeben bei Bezug von Pflegegeld Geltendmachung: primär durch Pflegebedürftigen in seiner Einkommensteuererklärung, bei Unterschreiten seines Existenzminimums von 11.000 € pro Jahr auch durch nahe Angehörige in ihrer Einkommensteuererklärung Pflege- und Heimkosten Abzugsfähig: alle durch die Pflege anfallenden Aufwendungen, Kosten für Alters- oder Pflegeheim (abzüglich einer „Haushaltsersparnis“), häusliche Pflege (über normale Haushaltshilfe hinaus), Fahrtkosten des Pflegebedürftigen, Essen auf Rädern Jährlicher Selbstbehalt Kostentragung durch den Pflegebedürftigen selbst: KEIN Selbstbehalt Kostentragung durch Ehepartner, wenn der Pflegling Einkünfte von höchstens 6.000 € pro Jahr erzielt: KEIN Selbstbehalt Kostentragung durch andere Angehörige: Der Selbstbehalt beläuft sich auf den nachfolgend genannten Prozentsatz des Jahreseinkommens des Angehörigen. Bei einem Einkommen bis € 7.300 6% über € 7.300 bis € 14.600 8% über € 14.600 bis € 36.400 10 % über € 36.400 12 %

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ÜBER DIE VERANTWORTLICHKEIT VON (EHEMALIGEN) GMBH-GESCHÄFTSFÜHRERN Eine Vielzahl österreichischer Unternehmen wird in der Rechtsform einer GmbH geführt. // Text: Ivo Rungg/Johannes Barbist, Binder Grösswang Rechtsanwälte, Innsbruck

Ivo Rungg

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ls eines der Hauptargumente für die Rechtsform der GmbH wird in den meisten Fällen die beschränkte Haftung genannt. Dabei wird jedoch vielfach vergessen, dass dieses Haftungsprivileg nur für den bzw. die Gesellschafter gilt, ein GmbH-Geschäftsführer, der für die GmbH unternehmerisch tätig wird, aber nicht von einer derartigen beschränkten Haftung profitieren kann. Der Geschäftsführer ist der GmbH gegenüber jedenfalls verpflichtet, die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden. Er hat das Unternehmen ordentlich,

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gewissenhaft und fachlich einwandfrei zu führen. Vorausgesetzt werden jene Kenntnisse und Fähigkeiten, die der Geschäftszweig der GmbH und die Größe des Unternehmens üblicherweise erfordern. Unbestritten steht der Geschäftsleitung bei der Ausübung ihrer Tätigkeiten ein gewisser unternehmerischer Ermessensbereich zu, innerhalb dessen sie frei über die Durchführung von Maßnahmen entscheiden kann (oftmals auch als „Business Judgment Rule“ bezeichnet). Allerdings kann ein Verstoß gegen Rechtsnormen niemals durch Kosten-Nutzen-Erwägungen gerechtfertigt werden. Zu einer Haftung des Geschäftsführers kommt es also gerade dann, wenn er seinen gesetzlichen Verpflichtungen schuldhaft nicht nachkommt. Haftungsauslösend ist insbesondere auch die Begehung einer strafbaren Handlung des Geschäftsführers zu Lasten der Gesellschaft oder ihrer Gläubiger. Zu einer gerichtlichen Verurteilung führt etwa die Verwirklichung des Tatbestands der Untreue, der betrügerischen Krida oder der grob fahrlässigen Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen. Der OGH hat jüngst ein interessantes Urteil in Bezug auf die Haftung eines ehemaligen GmbH-Geschäftsführer erlassen (OGH 6.3.2014, 12 Os 156/13b). Demnach endet die Geschäftsführerfunktion zwar grundsätzlich, sobald der Geschäftsführer gegenüber dem Gesellschafter (bzw. den Gesellschaftern) seinen Rücktritt

erklärt. Der zurückgetretene Geschäftsführer ist dann nicht mehr geschäftsführungs- und vertretungsbefugt, selbst wenn das Erlöschen seiner Vertretungsbefugnis noch nicht im Firmenbuch eingetragen ist. Allerdings bleibt die Haftung bestehen, wenn er weiterhin entscheidenden Einfluss auf die Gesellschaft ausübt, insbesondere als deren faktischer Geschäftsführer. Aus strafrechtlicher Sicht wird der Kreis der Normunterworfenen bei den Kridadelikten überhaupt weiter gezogen. Für eine betrügerische oder grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen verantwortlich ist nämlich jeder „leitende Angestellte“. Dazu zählen neben dem Geschäftsführer z. B. auch Prokuristen ohne Angestelltenverhältnis sowie Angestellte des Unternehmens, sofern ihnen ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäftsführung zusteht. Daraus folgt, dass ein ehemaliger Geschäftsführer für kridaträchtige Handlungen nach seinem Rücktritt zwar grundsätzlich nicht mehr verantwortlich gemacht werden kann (selbst wenn er noch im Firmenbuch eingetragen bleibt). Anderes gilt aber dann, wenn er sich nach Beendigung seiner Geschäftsführerfunktion als faktischer Geschäftsführer geriert oder als leitender Angestellter tätig bleibt. Diese rechtlichen Vorgaben sollten also jedenfalls beachtet werden. Andernfalls droht auch dem ehemaligen Geschäftsführer unter Umständen „strafrechtliches Ungemach“.


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WOHNGEFÜHL Wohnraum wird in Innsbruck generell immer knapper – speziell neue innerstädtische Projekte werden künftig schwierig umzusetzen sein. Mit dem „Stadthaus Leopold“ an der Ecke Grassmayr-Kreuzung/Leopoldstraße haben es Moser Wohnbau & Immobilien sowie Bauwerk Bauformat hinbekommen, mitten im städtischen Treiben eine Ruheoase zu schaffen und das Wohnprojekt sensibel in die Umgebung einzufügen.

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ie Ausgangssituation rund um das „Stadthaus Leopold“ war keine einfache; und so wurde die Entwicklung des Wohnprojektes zu einer städtebaulichen Herausforderung. Die zweifelsfrei gelungen ist. Auch weil die Stadt Innsbruck den Prozess in guter partnerschaftlicher Zusammenarbeit begleitet hat. Nach einer insgesamt dreijährigen Entwicklungsphase und einem zweistufigen Architektenwettbewerb mit 14 Teilnehmern nahm das Projekt konkrete Formen an. Schlussendlich hat es die ARGE Raimund Rainer/Schwarzweiß aus Innsbruck am besten geschafft, die schwierige Situation aufzulösen, zwei neue Gebäude behutsam an das geschichtsträchtige Bestandshaus anzubinden und durch die Anordnung der Häuser eine räumliche Situation zu schaffen, die als natürlicher Lärmschutz fungiert und

es vergessen lässt, dass man hier sehr zentrumsnah in der Stadt wohnt. Ein Gefühl, das durch den angrenzenden Pechepark verstärkt wird, der mit noch mehr Grün den Innenhof nach außen verlängert. Die Architektur spielt mit dem Verhältnis von privatem Ruhebereich und öffentlichem Raum und holt selbst in innerstädtischer Lage viel Licht ins Innere. Der siebengeschoßige Bau wird von großzügigen Freiflächen umschlossen, die das gesamte Areal locker und luftig erscheinen lassen. Vom obersten Stock aus hat man zudem einen grandiosen Rundumblick, der dem Projekt ein ganz besonderes Flair verleiht. Insgesamt entstehen mit dem Stadthaus Leopold bis Ende des Jahres 2016 54 Wohnungen von 38 bis 103 Quadratmetern und einem bis vier Zimmern, Klinik und Universität sind ebenso in rund zehn Minuten

Fußweg zu erreichen wie die Stadtmitte. Errichtet werden die insgesamt 3.720 Quadratmeter Wohnnutzfläche im Neubau und 1.120 Quadatmeter Wohnnutzfläche im Bestand (hier sind 13 Wohnungen und drei Geschäfte untergebracht) von Moser Wohnbau & Immobilien in Kooperation mit der Firma Bauwerk Bauformat. Das Stadthaus Leopold ist in seiner Gesamtheit ein ebenso wohnliches wie lohnendes Projekt und durch seine gute Verkehrsanbindung und Raumaufteilung auch perfekt für Anleger geeignet. Vor allem aber schafft es modernen Wohnraum, der für eine Zuzugsstadt wie Innsbruck enorm wichtig ist.

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ZUR PERSON

Der Innsbrucker Anwalt Dietmar Czernich studierte Rechtswissenschaften in Innsbruck, Tübigen und New York. Er ist unter anderem Spezialist für Unternehmens-, Gesellschafts- und Vertragsrecht sowie Unternehmenskäufe. Czernich ist Honorarprofessor an der Universität Innsbruck, Lehrbeauftragter der Fachhochschule Liechtenstein, der Fachhochschule Schloss Hofen sowie der RaiffeisenAkademie (Wien). Vater zweier Kinder.

KLEIN ABER FLINK Kleine Gerichte sind bei der Abhandlung eines Zivilverfahrens in der Regel schneller als große. Dies geht aus einer Studie des Innsbrucker Anwaltes Dr. Dietmar Czernich hervor. // Text: Uwe Schwinghammer, Fotos: Birgit Koell

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er einen Prozess anstrebt, möge sich das gut überlegen, rät Dr. Dietmar Czernich. Insgesamt liegt Österreich bei der Verfahrenslänge aber im guten Schnitt. eco.nova sprach mit dem Anwalt über seine Studie und die Schlüsse, die sich daraus ziehen lassen. ECO.NOVA: Sie haben eine Studie zur Dauer von Zivilverfahren in Österreich angefertigt. Was bewegt einen Anwalt, sich das neben seiner täglichen Arbeit noch anzutun? DIETMAR CZERNICH: Wir haben das gemacht, um die Beratungsqualität zu erhöhen. Denn jeder Mandant, der überlegt, einen Prozess zu beginnen, stellt sich drei Fragen: Was kostet es? Wie lange dauert es? Und haben wir eine Chance? Die Sache des Anwaltes ist es vor allem, diese letzte Frage zu prüfen. Aber auch die Geschwindigkeit, wie lange es dauert, bis ein Urteil tatsächlich vorliegt, ist von großer Bedeutung. Dazu gab es bis dato nur Erfahrungswerte, keine wirklich empirischen

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Daten, beziehungsweise wurden sie nicht veröffentlicht. Das haben wir jetzt gemacht – auch, um es selbst einmal zu wissen. In welchem Umfang wurden diese Daten ausgewertet? Das Justizministerium führt eine interne Statistik über die Daten aller Verfahren in Österreich. Diese bilden die Grundlage der Studie. Die Statistik wird jedes Jahr erstellt, wir haben uns sehr eingehend mit dem Jahr 2013 beschäftigt. Können Sie uns in wenigen Sätzen das Ergebnis Ihrer Studie schildern? Die Studie hat ergeben, dass die Verfahren in erster Instanz von Gericht zu Gericht unterschiedlich lange dauern. Die Tiroler Gerichte befinden sich in Bezug auf die Geschwindigkeit dabei im oberen Mittelfeld. Was man erkennen kann, ist, dass sich sehr viele Prozesse in die zweite Instanz schleppen und dort noch einmal eine Verfahrensdauer von acht bis zehn Monaten dazuzuschlagen ist ... was

natürlich die Gesamt-Verfahrensdauer erheblich erhöht. Insgesamt muss man aber sagen, dass die Verfahrensdauer in Österreich – auch im internationalen Vergleich – überschaubar ist. Das Vorurteil „Wer einen Prozess beginnt, bekommt niemals ein Urteil“ stimmt so definitiv nicht. Was wird in Tirol am meisten verhandelt? Bauangelegenheiten und Streitigkeiten im Zusammenhang mit Liegenschaften oder Häusern spielen eine sehr große Rolle, ebenso wirtschaftlich relevante Verkehrsunfälle oder Mängelprozesse, hauptsächlich bei Kraftfahrzeugen. Sind wir Tiroler besondere „Streithansln“? Nein, das kann man nicht sagen. Die größte Belastung der Gerichte liegt momentan in Wien. Das hängt aber damit zusammen, dass Anlegerschutzprozesse im Zusammenhang mit Meinl European Land und anderen zu einer extremen Überflutung und Überlastung geführt haben. Daher geht es dort momentan


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sehr langsam voran. In Tirol sehen wir hingegen eine Konstanz bei anfallenden Verfahren. Es gibt nur eine leichte Steigerung pro Jahr, aber keine dramatische. Wenn wir an die großen anhängigen Verfahren in Wien oder Klagenfurt (BUWOG, Hypo Alpe Adria etc.) denken, gibt bzw. gab es neben der zivil- oft auch eine strafrechtliche Komponente. Werden Zivilrechtssachen nicht oft auch durch Strafrechtsverfahren in der gleichen Causa „gebremst“? Ja, das ist sehr häufig der Fall, weil das Zivilgericht in der Regel das Verfahren unterbricht, bis die strafrechtliche Prüfung abgeschlossen ist. Das Zivilverfahren steht dann für die Dauer des Strafverfahrens, das kann zum Teil Jahre dauern. Das hat aber nichts damit zu tun, dass die Richter oder Staatsanwälte nicht arbeiten würden. Am Fall Gras-

ZAHLEN AUS DER STUDIE:

• Durchschnittliche Zivilverfahrensdauer bei den Bezirksgerichten (BG) in Österreich zwischen 2008 und 2013: 8,6 Monate • Durchschnittliche Verfahrensdauer im Sprengel Innsbruck: 8,7 Monate. (Dabei liegen mit Bezau sowohl das schnellste als mit Silz auch das langsamste BG ebenfalls in diesem Sprengel.) • Schnellstes Landesgericht im Zeitraum 2008 bis 2013: Steyr • Schnellstes Oberlandesgericht im Zeitraum 2008 bis 2013: Graz • Gerichte mit den meisten unerledigten Akten im Jahr 2013: Wien – vom BG Döbling bis zum OLG Wien • Land mit der längsten Verfahrensdauer bei Zivilprozessen in Europa: Italien (Der Weg durch drei Instanzen kann schon einmal 8 Jahre dauern!)

ser etwa ist man auf die Rechtshilfe eines ausländischen Staates angewiesen. Und wenn in diesem Fall Liechtenstein keine Unterlagen übermittelt, dann geht auch im österreichischen Verfahren nichts weiter. Sehen Sie da auch eine Teilschuld bei sich und Ihren Kollegen? Immerhin ist es Aufgabe eines Anwaltes, für seinen Mandanten möglichst viele Schriftsätze einzubringen und Rechtsmittel auszuschöpfen – das trägt sicher nicht zu einer Verfahrensbeschleunigung bei. Das sehe ich nicht ganz so. Man sieht bei aufgeklärten und vernünftigen Mandanten, dass sie ein Interesse daran haben, möglichst rasch eine Klärung herbeizuführen. In welche Richtung auch immer – selbst wenn sie verlieren sollten. Als Beklagter muss ein Unternehmen etwa Rückstellungen bilden, die es auch nicht ewig mit sich herumschleppen möchte. Ein Schluss, den Sie aus dem Ergebnis der Studie ziehen, ist, dass kleine Gerichte schneller arbeiten und daher nicht aufgelöst werden sollten. Würde sich bei der Zusammenlegung einiger Kleinstgerichte die Verfahrensdauer tatsächlich verlängern? Wir haben in Österreich eine etwas eigentümliche Gerichtsstruktur. Es gibt 200 Bezirksgerichte und darüber nur 12 Landesgerichte. Hier herrscht ein Ungleichgewicht. Man hat bereits überlegt, die Bezirksgerichte zu größeren Einheiten zusammenzufassen; diesen Plan gibt es seit 20 Jahren, aber er wurde nie durchgeführt. Und es ist nun einmal eine empirische Tatsache, dass die Kleinen schneller arbeiten als die Großen. Der Weg, mehr Arbeit zu den kleinen Gerichten zu bringen, ist daher sicher der richtige. Es wird seitens des Justizministeriums damit argumentiert, dass sich in größeren

Einheiten Richter und Staatsanwälte spezialisieren können. Das ist richtig. Wobei eine Spezialisierung bei Gericht in Österreich nicht existiert. Jeder Richter ist für alles zuständig. Es ist sehr schade, dass man den Weg nicht gegangen ist und Spezialkammern geschaffen hat. Diese gibt es nur im Strafrecht und dabei auch nur bei den Staatsanwälten. Im Zivilrecht gibt es das nicht. Hier wird viel an Effizienz liegen gelassen. In Bauangelegenheiten, die ja doch ein sehr spezielles Wissen erfordern, ließen sich durchaus Spezialkammern rechtfertigen, in denen Richter immer wieder mit denselben Sachlagen konfrontiert sind und dadurch viel schneller und effizienter entscheiden können. Es gibt zwar am Obersten Gerichtshof einige Spezialsenate, diese behandeln jedoch meist nur sehr exotische Fälle. Welche Empfehlungen ergeben sich aus Ihrer Sicht aus der Studie sonst noch? Die Vorbereitung des Prozesses ist letztendlich das A und O. Es muss absolut davon abgeraten werden, einen schnellen Prozess ins Blaue hinein zu beginnen. Jeder seriöse Anwalt wird die Sachlage vorher genau prüfen und nur bei berechtigtem Anlass und Aussicht auf Erfolg dazu raten, einen Prozess zu beginnen. Bei wirklich komplexen Streitigkeiten, das heißt, wenn mehr als zehn Zeugen zu vernehmen sind und sehr komplexe Fragen anstehen, würde ich von einem Gerichtsverfahren eher abraten, sondern zum Schiedsgerichtsverfahren tendieren. Hier besteht die Möglichkeit, auf spezialisierte Schiedsrichter zurückzugreifen und das Verfahren auf die speziellen Bedürfnisse eines komplexen Rechtsstreites auszurichten. In allen übrigen Verfahren bringt die Gerichtsbarkeit bei uns durchaus respektable Leistungen und wer sich in seinen Rechten verletzt fühlt, ist bei den Gerichten sicher gut aufgehoben.

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Zukunft. BILDUNG & INNOVATION

KÖPFE

ELISABETH RHOMBERG & TOMMY MAYR

Die Biochemiker ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Ernst Werner (li.) und Dr. Markus A. Keller forschen zum Fettstoffwechsel

FUNKTIONSWEISE GEKLÄRT Das Sjögren Larsson Syndrom (SLS) ist eine seltene Krankheit, der eine Störung im Bereich des Fettstoffwechsels zugrunde liegt. Die im Jahr 1957 erstmals entdeckte, rezessiv vererbte Krankheit führt zu einer fortschreitenden spastischen Lähmung der Extremitäten, Fischschuppenflechte der Haut (Ichthyose), starken Entwicklungsstörungen sowie glitzernden Einlagerungen in der Retina. Ist die Aktivität des Enzyms Fettaldehyd-Dehydrogenase (FALDH) durch genetische Veränderungen unterdrückt, wird das Sjögren Larsson Syndrom ausgelöst. Die Ursache der Krankheit kann bislang nicht behandelt werden. Dr. Markus A. Keller aus dem Team um ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Ernst Werner am Innsbrucker Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck ist es in Zusammenarbeit mit Kollegen Universität Innsbruck, dem Europäischen Molekularbiologie-Labor Grenoble und der University of Cambridge gelungen, neue detaillierte Einblicke in das enzymatische Verhalten der FALDH aufzudecken. Damit könnte ein erster Schritt in Richtung effektiver Therapieentwicklung gesetzt sein.

Das Management Center Innsbruck (MCI) erweitert sein Führungsteam: Mag. Elisabeth Rhomberg und Mag. Tommy Mayr wurden mit der Prokura betraut. Damit wird dem wachsenden Geschäftsumfang des MCI Rechnung getragen. Elisabeth Rhomberg leitet seit 2003 das Department Controlling, Rechnungswesen & Personal­ administration am MCI. Bereits seit 1996 ist Tommy Mayr am MCI tätig. Seit mehr als zehn Jahren leitet er das Department Infrastruktur & Organisation.

MICHELE STINCO

KOOPERATION BEI MECHATRONIK UND IT Die Tiroler Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und ihr oberösterreichischer Amtskollege Landesrat Michael Strugl haben eine Kooperationsvereinbarung für die Bereiche Mechatronik und IT unterzeichnet. Mit der Ausarbeitung eines Maßnahmenplanes sind die Standortagentur Tirol und die oberösterreichische Technologie- und Marketinggesellschaft m.b.H. (TMG) beauftragt worden. „Die Zusammenarbeit mit Oberösterreich, das sich bei Industrie 4.0 weitreichende Kompetenzen aufgebaut hat, wird etwa für den in Tirol wichtigen produzierenden Bereich wertvolle Impulse bringen“, begründet Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf die gemeinsame Initiative.

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Der Gründer des Tiroler Start-up-Unternehmens polychromelab, Michele Stinco, präsentierte beim Technologiebrunch in Alpbach mit der Funktionsjacke „alta rossa“ eine Innovation. Stinco testet seine Produkte seit einem Jahr an einer Freibewitterungsstation auf 2.610 Meter Höhe am Glungezer, dem Nachbargipfel des Innsbrucker Patscherkofels. Das Tiroler Start-up-Unternehmen polychromelab GmbH ist Wirtschaftspartner im Projekt „Alpine Proof“. Dabei handelt es sich um die Entwicklung eines Gütesiegels für Textilien, die in den Tiroler Alpen auf Herz und Nieren geprüft worden sind.


experten.tipp

MINIMALINVASIVE HÜFTPROTHESE Bei einer fortgeschrittenen Hüftgelenksabnützung ist die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes notwendig. Durch den Einsatz minimalinvasiver Techniken, bei denen keine Muskeln mehr durchtrennt werden müssen, ist die Mobilisierbarkeit der Patienten nach einer solchen Operation wesentlich früher möglich und mit weniger Schmerzen verbunden.

Neues Know-how für Unternehmen in den Nano- und Materialwissenschaften: Hubert Huppertz (Universität Innsbruck; rechts) und Marco Rupprich (MCI) sind die Initiatoren des Projekts „QUALIMAT“. // Foto: Matthias Glätzle

WETTBEWERBSVORTEIL DURCH VERNETZUNG Forschungsaktive Unternehmen, die in den Bereichen Nano- und Materialwissenschaften angesiedelt sind, leisten innerhalb ihrer Betriebe hervorragende Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Um die damit verbundene Wettbewerbsfähigkeit allerdings auch nachhaltig sichern zu können, ist ein stetiger Ausbau der Kompetenzen und des Knowhows der Mitarbeiter in den Unternehmen sehr wichtig. Die Universität Innsbruck initiierte nun gemeinsam mit dem MCI und dem Material Center Tirol (MCT) ein Projekt mit dem Titel „QUALIMAT“, das sich zum Ziel gesetzt hat, durch die Schaffung eines Tiroler Qualifizierungsnetzes die bereits vorhandene Expertise der Mitarbeiter der entsprechenden Unternehmen weiter auszubauen. Insgesamt möchten auf diese Weise neun Tiroler Unternehmen ihre Kompetenzen in Forschung, Technologie und Innovation an den Hochschulen erweitern. Vier kleine und zwei mittlere Unternehmen sowie drei Großunternehmen werden sich als Projektpartner am Aufbau eines Tiroler Qualifizierungsnetzes beteiligen: Phystech Coating Technology GmbH, ADLER-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG, D. Swarovski KG, Swarovski Optik KG, IonOXess GmbH, TUNAP Cosmetics GmbH, Ionicon Analytik GmbH, CarbonCompetence GmbH und Sunplugged GmbH. Die Kick-off-Veranstaltung in Anwesenheit aller Kooperationspartner aus Forschung und Industrie wird im kommenden Herbst stattfinden, der Beginn der inhaltlichen Arbeit in den einzelnen Modulen ist für Jänner 2015 angesetzt. Im Rahmen des Programms „Forschungskompetenzen für die Wirtschaft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) wird „QUALIMAT“ für die Projektdauer von zwei Jahren mit einer Gesamtsumme von knapp 390.000 Euro gefördert.

Bei Hüftgelenksabnützungen treten typischerweise Leistenschmerzen auf – eine zunehmende Bewegungseinschränkung im Hüftgelenk ist die Folge. Durch das Einsteifen des Hüftgelenkes kommt es zu einer Fehlbelastung angrenzender Gelenksstrukturen wie der Wirbelsäule. Aus funktionell-orthopädischer Sicht sollte daher eine notwendige Hüftoperation nicht zu lange hinausgezögert werden, um angrenzende Gelenksregionen nicht zusätzlich dauerhaft zu schädigen. Bei der Implantation eines Kunstgelenkes der Hüfte wird die zerstörte Knorpelstruktur sowohl an der Hüftpfanne als auch am Hüftkopf entfernt und durch ein hochwertiges Implantat aus einer gut verträglichen Metalllegierung ersetzt. Die Verankerung der Prothese im Knochen erfolgt normalerweise ohne Knochenzement. Die direkte Gleitpaarung besteht üblicherweise aus einem Keramikkopf und einer hochwertigen „Plastikpfanne“. Durch die minimalinvasive Operation kann über einen ca. sieben Zentimeter langen Hautschnitt eine anatomische Positionierung des Kunstgelenkes erreicht werden, ohne dass Muskeln durchtrennt oder übermäßig gedehnt werden müssen. Das Aufstehen mit Stützkrücken ist bereits am ersten postoperativen Tag möglich. Sobald eine ausreichende Sicherheit beim Gehen erreicht wird, können die Stützkrücken weggelassen werden. Der stationäre Aufenthalt beträgt üblicherweise zehn bis zwölf Tage. Der große Vorteil dieser Technik liegt darin, dass keine Muskeln durchtrennt werden, sodass keine muskuläre Schwächung resultiert. Dadurch können Gangunsicherheiten vermieden werden und es bestehen weniger postoperative Schmerzen. Dies führt zu einer schnelleren Mobilisierbarkeit nach einer solchen Operation und nicht zuletzt ist das kosmetische Ergebnis der entstehenden Narbe verbessert. Sportliche Aktivitäten sind nach ca. sechs bis acht Wochen wieder möglich.

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Tirol innovativ

Designerin Nina Mair kombiniert in ihren MĂśbeln praktische Funktionen mit gefĂźhlvoller Geradlinigkeit

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INNOVATIVE LÖSUNGEN FÜR NÜCHTERNE TRENDS So oder so ähnlich könnte man die Unternehmer aus unserer Serie „Tirol innovativ“ in dieser Ausgabe beschreiben. Sie alle haben sich einen Trend zunutze gemacht und ihn auf ihre ganz eigene Art und Weise interpretiert. // Text: Tamara Kainz, Fotos: Tom Bause, Schwaighofer Art, beigestellt

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esign, Sport und Internet: Nina Mair, Bernhard Winklehner und Markus Scherl mögen auf den ersten Blick wenig gemein haben und auch ihre Unternehmen gehen in völlig unterschiedliche Richtungen. Was sie jedoch verbindet, ist Spaß am Unternehmertum, Freude an der Arbeit und ein Gespür für das richtige Timing.

VON NÜCHTERN BIS GESCHMEIDIG

Die Architektur von heute ist klar und direkt. So sehr die Reduktion auf das Wesentliche ihren Reiz hat, so dringend bedarf es doch auch gestalterischer Elemente, die der insgesamten Nüchternheit die nötige Wohnlich-

keit verleihen. Nina Mair, vormals einer der drei kreativen Köpfe von Pudelskern, gelingt es eindrucksvoll, „harten Räumen“ Ambiente zu verleihen. Die 36-Jährige verzichtet dabei ebenfalls auf spielerische Details. Ihre Geradlinigkeit besticht dennoch mit viel Gefühl und die Kombination mit praktischen Funktionen ist es schließlich, die Mairs Designerstücken den ganz besonderen Touch verleiht; die sie in eine Vorreiterrolle schlüpfen lässt und die mit dafür verantwortlich ist, dass sich die Nachfragen aus aller Welt stark häufen. Es ist weniger ein Arbeiten als mehr ein Erschaffen, das im Büro bzw. in der Werkstätte von Nina Mair in der alten Seifenfabrik in Innsbruck passiert. Betritt man den Raum, spürt man sofort die Leidenschaft,

„ICH LOTE GERNE GRENZEN AUS. ICH WILL DAS MATERIAL VERSTEHEN UND ES VOR ALLEM AUTHENTISCH EINSETZEN.“ Designerin Nina Mair

mit der hier Neuartiges geformt wird. So ist ein schlicht-elegantes Waschbassin aus edlem Nussholz auf einem nur 2,5 cm dünnen Betontisch eines der Aufsehen erregenden Ausstellungsstücke, das von der Experimentierfreude der Designerin und Architektin zeugt. Ein in einem Messingband eingefasster Spiegel, Seifenhalter aus Beton und die

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Bernhard Winklehner, Gründer der Stand-Up-Paddleboard-Marke CrosLake

schon bekannten Leuchten mit Wollüberzug sind genauso puristisch gehalten und trotzdem lebhaft zugleich. „Ich lote gerne Grenzen aus. Ich will das Material verstehen und es vor allem authentisch einsetzen. Die Ideen gehen mir nie aus“, erklärt die Jungunternehmerin. Ihre Prototypen fertigt Mair deshalb auch immer selbst. Der jüngste Schrei in der breit gefächerten Produktpalette ist die Serie „Relax Island“. Ein Sofa, das – wie der Name vermuten lässt – eine Oase der Ruhe in der Hektik des Alltags bildet. Wenn gewünscht ist es auch ähnlich geschlossen wie ein Strandkorb erhältlich. Im April wurde das „Akustikwunder“ gemeinsam mit den Produzenten der Firma Ydol auf der Mailänder Möbelmesse präsentiert. Relax Island vermindert den Geräuschpegel etwa in Großraumbüros ungemein. „Die Entwicklung ist doppelt effektiv: Zum einen hallt es im Raum viel weniger, da Seitenwände und Rückenlehne an sich aus hochwirksamen schallabsorbierenden Paneelen konstruiert sind, und zum anderen sind für den, der Platz nimmt, störungsarme Momente garantiert. Ein Überzug aus feinster Merinowolle

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verleiht der intimen Rückzugszone die nötige Bequemlichkeit“, führt die designorientierte Architektin zum einfach klingenden Prinzip aus. Dass bis zur Marktreife von Relax Island einige Testreihen erforderlich waren und sie nicht nur einmal beim Joggen im Wald über die ideale Ausführung getüftelt hat, versteht sich allerdings. Allein die Entwicklung des Bezugstoffes hat über ein Jahr gedauert. Am Markt findet sich bisher nichts Vergleichbares. Attraktiv und zukunftsweisend – die Innsbruckerin liebt ihr Handwerk nicht nur, sie versteht es, es mit einer ordentlichen Portion Enthusiasmus und Durchsetzungsvermögen geschickt zu reformieren. Innovationen stehen an der Tagesordnung. Bei so viel Erfindergeist ist es wenig verwunderlich, dass der Kundenstock von Nina Mair und ihrem kleinen Team längst international ist: „Ich schätze Tirol als Standort im Herzen Europas sehr, aber die Aufträge kommen doch vorwiegend aus dem Ausland. Hierzulande ist der Bedarf an hochwertigem und exklusivem Produktdesign einfach nicht so groß.“ Aktuell kreiert die 36-Jährige ein Gesamtkonzept für eine neue Möbelmarke, die von einer noch jungen ara-

bischen Firma im gehobenen Wohnbereich angesiedelt werden wird. Mair wurde als Gestalterin beauftragt, um der Marke ein international funktionierendes Corporate Design und einen zeitgenössischen Auftritt zu verleihen. Dieser Auftrag ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass in der Architektur- und Designbranche von Frauendiskriminierung so gut wie nichts zu spüren ist: „Als Frau braucht man definitiv ein ausgeprägtes Durchsetzungsvermögen. Hat man sich den Respekt aber erst mal erarbeitet, genießt man dafür ein umso größeres Vertrauen“, lächelt die Innsbruckerin. // www.ninamair.at

VON HAMBURG BIS VENEDIG

Seit diesem Sommer liefert die neue Stand-UpPaddleboard -Marke CrosLake ihre Boards und Paddel bis an die Ostsee aus. Auch in der Lagunenstadt Venedig wird bereits auf den Boards aus Tirol gepaddelt. Die meisten CrosLakes fahren jedoch auf den Seen in Österreich und dem bayrischen Alpenvorland herum, wie Bernhard Winklehner, Gründer von CrosLake, berichtet. Eher zufällig be-


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geisterte sich Familie Winklehner vor drei Jahren bei einem Besuch des Neusiedler Sees für den damals in unseren Breiten noch fast unbekannten Sport, der sich inzwischen zur am schnellsten wachsenden Sportart weltweit entwickelt hat. Zurück aus dem Burgenland ließ Bernhard Winklehner, der seit 17 Jahren ein Ingenieurbüro für Geologie betreibt, der Gedanke an das stehende Gleiten am See nicht mehr ganz los. Die im folgenden Herbst geborene Idee, ein SUP-Board aus Holz zu bauen, wurde von der Eröffnung von Bellagio Boards, dem ersten SUP-Store in Westösterreich, im darauffolgenden Frühjahr bereits eingeholt. Das Thema Stand-Up-Paddeln bekam bald eine unerwartete Dynamik und aus der geplanten Holzwerkstatt, nur einige Gehminuten vom Ingenieurbüro entfernt, wurde ein Ort zum Staunen. Denn die bis zu viereinhalb Meter langen Boards, die in der Tenne in der Moosgasse in Thaur stehen, beeindrucken schon durch ihre Größe, die zwei ausgewachsene Männer überragt. Die ursprüngliche Idee, selbst SUP-Boards zu bauen, musste über ein Jahr warten. Die Zeit dafür war neben der Geologie, Familie und dem Webshop, mit dem Bellagio Boards inzwischen recht bekannt wurde, nicht leicht zu finden. Im Spätsommer 2013 war es dann aber doch so weit: Nach vielen Stunden Konstruktionsarbeit und der Produktion von Prototypen gingen die ersten eigenen Boards aufs Wasser. Die vielen Testfahrten unterschiedlichster Boards in den letzten Jahren hatten sich gelohnt. Denn bei diesen konnten die Vorgaben, Ziele und Schwerpunkte für die neue Marke definiert und umgesetzt werden.

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„DA JEDER SOFORT UND OHNE EINSCHULUNG STAND-UP-PADDELN KANN, HAT SUP GROSSES POTENZIAL ALS BREITENSPORT. DIE IDEE, BEIM PADDELN NICHT INS WASSER ZU FALLEN, GEFÄLLT.“ Bernhard Winklehner, CrosLake

Entrepreneurship & Tourismus International Business International Business & Law International Health & Social Mgmt. Management, Communication & IT Mechatronik – Maschinenbau Lebensmittel- & Rohstoffwirtschaft** NEU Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -mgmt. Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik Wirtschaftsingenieurwesen

Das Leitmotiv der neuen Boards lässt sich nun in zwei Sätzen beschreiben: „Stand-Up-Paddeln ist einfach, wenn du ein CrosLake hast. Denn unsere Boards liegen stabil am Wasser, weil sie breit sind.“ Die Idee, beim Paddeln nicht ins Wasser zu fallen, gefällt. CrosLake erregt Aufsehen mit seinen breiten Shapes. Mit dem „Grand Tour“ wurde das Unternehmen dieses Jahr sogar Testsieger im größten deutschen SUP-Magazin. Da jeder sofort und ohne Einschulung Stand-Up-Paddeln kann, hat SUP großes Potenzial als Breitensport. Den Durchbruch des Sports ermöglichen nun aufblasbare Boards, wie sie das Tiroler Unternehmen anbietet. So passt die gesamte Ausrüstung in einen größeren Rucksack und kann daher im Kofferraum des Autos problemlos mitgenommen werden. Da alles zusammen etwa 12 Kilogramm wiegt, ist es sogar möglich, Board und Paddel am Rücken zum See zu tragen. CrosLake bietet seine Boards dem Paddler im Direktvertrieb über seinen Webshop an. Durch das zeitgemäße Vertriebssystem ohne Zwischenhandel und Shops können die Paddelausrüstungen bis zu 400 Euro günstiger als vergleichbare Sets am Markt angeboten werden. Auch durch innovative neue Shapes punktet die Marke bei ihren Kunden. So wurde neben dem Expedition als größtem Touringboard am Markt, das auch schweren Paddlern ein sportliches Vorankommen garantiert, im Sommer mit dem „Teen Dream“

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Macht Schenken zum Beruf: Student Markus Scherl

die Lücke zwischen Kinder- und Erwachsenenboards geschlossen. Auf diesem flinken und wendigen Board belegten Victoria und Katharina Winklehner die Plätze zwei und sechs bei der österreichischen SUP-Meisterschaft am Wolfgangsee. Auch beim SUP-Weltcup auf Fehmarn an der Ostsee, bei dem sich die weltbesten Paddler trafen, konnte CrosLake bei Wind und Wellen überzeugen. Denn die breiten Boards konnten hier durch ihre Kippstabilität Profis und Amateure einmal mehr als Tester überzeugen. So findet das junge Unternehmen aus Tirol mit seinen trendigen Produkten begeisterte Kunden und bleibt auf Expansionskurs. // www.croslake.com

VOM ROCKER ZUM BUSINESSMAN

www.givers.at nennt sich die Internetplattform, die Student Markus Scherl aus Telfs vor gut einem Jahr online gestellt hat. Unter dem Motto „share happiness“ treffen sich hier bis dato regelmäßig rund 1.000 Tiroler, um zu verschenken oder sich beschenken zu lassen. Das Prinzip ist einfach: Wer anderen mit Dingen, die er selbst nicht mehr braucht, eine Freude machen will, stellt seine Artikel auf der Site ein. Vom Kugelschreiber bis zum Auto ohne Pickerl war schon alles dabei. Das Angebot kann nach Ort und/oder Kategorien gefiltert werden. „Gefällt einem ein Gegenstand, nimmt man Kontakt auf. Der Gebende ent-

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scheidet, wer den Zuschlag bekommt. Anhand eines Punktesystems sieht er, wie oft der Interessent selber schon Sachen verschenkt hat. Entscheidend kann, muss aber nicht sein, dass es die Möglichkeit gibt, dem Anbieter einen

„ES GIBT SO GUT WIE GAR NICHTS, FÜR DAS SICH KEIN ABNEHMER FINDEN WÜRDE UND MIT DEM JEMAND ANDERS NICHT EINE FREUDE HÄTTE.“ Markus Scherl, Internetplattform givers.at

Grund zu nennen, warum man Bedarf hätte“, erklärt der angehende Master für strategisches Management. Markus Scherl hegte immer schon Ambitionen, sich selbstständig zu machen. Als er vor zwei Jahren seine alten Rock- und Metal-T-Shirts nicht wegwerfen wollte, war der Grundstein für die Realisierung seines Wunsches gelegt: „Auf Facebook gab es eine Gruppe, in der ich meine Sammlerstücke sofort los wurde. Ich hatte ausrangiert und die Leute hatten eine Riesengaudi. Mir gefiel diese Win-win-Situation, gleichzeitig sah ich aber auch Optimierungspotenzial.“ Der 26-Jährige packte seine Idee in ein Unternehmen. „givers.at bietet vor allem den Vorteil der Anonymität und ist eben ganz spe-

ziell auf den Austausch von ausgedienten und (vermeintlich) wertlosen Gegenständen ausgerichtet. Die Plattform ist kostenlos, die Handhabung simpel“, so Scherl. Noch macht er mit seinem Social-Entepreneurship keine Umsätze, längerfristig will er aber – wenn sich das Ganze so positiv wie bisher weiterentwickelt – lukrative Werbebeziehungen mit „Gleichgesinnten“ aufbauen, um künftig so auch seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können: „Ich denke etwa an Einrichtungen wie das Rote Kreuz, die SOS-Kinderdörfer oder Ähnliches.“ Parallel dazu soll sich die Community weltweit ausdehnen. „Die Mission ist auf jeden Fall noch ausbaufähig. Immerhin gibt es so gut wie gar nichts, für das sich kein Abnehmer finden würde und mit dem jemand anders nicht eine Freude hätte. Auch Firmen und Schulen könnten mitmachen“, spekuliert der Jungunternehmer auf globale Wirtschaftlichkeit. Aktuell sind es vorwiegend Innsbrucker, die auf givers.at aktiv sind. Wie Scherl weiters feststellte, wird die Page insbesondere von Frauen im Alter von 25 bis 40 genützt. Während die Kategorie Dienstleistungen zwar existiert, aber noch wenig befüllt wird, dürfen Tiere überhaupt nicht verschenkt werden. Sonst findet man dafür so ziemlich alles, was es in typischen Webshops auch gibt. Derzeit kümmert sich der 26-Jährige hauptsächlich um die administrativen Belange und die Promotion. Demnächst ist unter anderem die Einführung einer passenden App geplant. // www.givers.at


promotion

KRÄFTIGE ANTWORT VON AMS UND LAND TIROL Fachkräftemangel: AMS und Land Tirol qualifizieren nach Maß. // Foto: Paul Weber

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unehmende technologische und organisatorische Entwicklungen, gesteigerte Komplexität von Arbeits- und Organisationsabläufen, höhere Erwartungen von Kunden und damit verbunden wachsende Anforderungen an die Beschäftigten machen die Bedeutung gezielter Personalqualifizierung auf allen betrieblichen Ebenen deutlicher denn je. Sie wird zu einer der existentiellen Grundlagen des effizienten und nachhaltigen Wirtschaftens in den Unternehmen.

GEZIELTES WEITERBILDUNGSMANAGEMENT

Dadurch wird gezieltes Weiterbildungsmanagement zum Schlüssel positiver Ergebnisse in der betrieblichen Wertschöpfungskette. Wobei dann wiederum eine gezielte Bedarfsanalyse im Vorfeld unabdingbar für das richtige Maß erforderlicher Qualifizierung ist. Genau an diesen Bedürfnissen und Vorgaben setzt die Implacementstiftung „Qualifizierung nach Maß“ an. Mit ihr ist dem AMS und Land Tirol ein großer Wurf im Kampf gegen den drohenden und teilweise bereits existenten Fachkräftemangel gelungen. Zielgruppen sind einerseits Unternehmen, die qualifizierte Mitarbeiter, die nicht am Arbeitsmarkt rekrutierbar sind, suchen, andererseits beim AMS gemeldete Ar-

beitskräfte, die sich in einem Unternehmen aus- und weiterbilden lassen wollen und im Anschluss ein Arbeitsverhältnis im Ausbildungsbetrieb anstreben.

MASSGESCHNEIDERT UND KOSTENGÜNSTIG

Besonders interessant für das Unternehmen – es spart sich sämtliche Personalkosten während der Qualifizierungsphase und leistet lediglich eine ausbildungsbedingte Zuschussleistung von € 300.– (plus 4,5 % Dienstgeberbeitrag) pro Monat an den Stiftungsteilnehmer. Das AMS Tirol leistet das Stiftungsarbeitslosengeld an den Auszubildenden, das Land Tirol fördert die anfallenden Kosten für die Aus- und Weiterbildung bis max. € 1.000,–. Die Qualifizierung auf den künftigen Arbeitsplatz erfolgt betriebsintern durch Qualifizierung über praktische und/oder theoretische Aus- und Weiterbildung und durch externe Qualifizierung wie z. B. Lehrabschluss im 2. Bildungsweg, Kurse, Workshops, schulische Ausbildungen, Lehrgänge etc. „Qualifizierung nach Maß“ – so vermittelt es bereits der Wortlaut – wird mit dem Unternehmen abgestimmt. Es soll genau das geschult werden, was die Teilnehmer auch wirklich zur qualitativen Sicherstellung der Unternehmensleistungen benötigen – nicht weniger und nicht mehr. „Diese Art

von Planung, Durchführung und Auswertung von Qualifikationen entsprechend dem betrieblichen Bedarf hat sich als sehr effizient erwiesen“, zeigt sich Dr. Bernhard Pichler vom AMS Tirol begeistert. Und berichtet aus der Erfahrung: „In zahlreichen Fällen konnten wir mit diesem Programm händeringend nach Fachkräften suchenden Unternehmen zumindest einen Teil ihrer Sorgen im täglichen Wettbewerb abnehmen.“

Vereinbaren Sie ein persönliches Gespräch oder besuchen Sie uns zu einem unverbindlichen Beratungsgespräch. Wir informieren Sie gerne ausführlich über unsere Arbeit und Angebote. In jeder Geschäftsstelle des AMS Tirol stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Service für Unternehmen (SfU) bereit. Besuchen Sie auch unsere Homepage www.ams.at/tirol oder kontaktieren Sie die AMS-ServiceLine unter 0512/58 19 99.

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AKADEMISCHE UNTERNEHMER-AUSBILDUNG Seit 2012 wird an der Leopold-Franzens Universität Innsbruck an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften zum Thema „Innovation und Entrepreneurship“ gelehrt und geforscht. Der Lehrstuhl - eine Stiftungsprofessur der Wirtschaftskammer - wird von Prof. Johann Füller betreut, der mit einer vielschichtigen wissenschaftlichen Ausbildung und selber als Unternehmer auch praktische Ansatzpunkte in das Thema einbringt. // Text: Barbara Wildauer

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eben wissenschaftlicher Arbeit zum Thema Innovation beschäftigt Prof. Johann Füller in seiner Lehrtätigkeit in Innsbruck eine praktische Frage ganz besonders: Wie kann das Potenzial von Studienabsolventen, die in vielen Bereichen auch exzellente Chancen als Unternehmer haben, gefördert werden. Füller: „Wir versuchen dazu in der Ausbildung zur theoretischen Wissensvermittlung im Bereich Innovations- und Entrepreneurship auch praktisches Handwerkszeug mitzugeben und den Studierenden einen Zugang zum tatsächlichen Unternehmertum zu geben mit Fragen: Wie können erste Schritte als Unternehmer gegangen werden oder wie komme ich von der

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Geschäftsidee zum Unternehmen? Das ist natürlich nicht nur für Studierende der Wirtschaftswissenschaften interessant, sondern für alle, die mit ihrer wissenschaftlichen Ausbildung Marktchancen sehen, die auch im Rahmen eines Unternehmens beruflich und wirtschaftlich erfolgreich umgesetzt werden können.“

ropa stark gepflegten humboldtschen Universitätsverständnis – etwas ist, das der gesamten Gesellschaft kostenlos zur Verfügung gestellt werden soll. Für die Gründung eines Unternehmens ist dieses Wissen aber auch die wirtschaftliche Grundlage des Unternehmens, die das Unternehmen auch finanziell tragen muss.

ECO.NOVA: Was unterscheidet akademische Ausbildung und Unternehmertum am meisten? JOHANN FÜLLER: Unternehmertum zeichnet sich dadurch aus, dass man etwas tut und nicht nur darüber nachdenkt. Der größte Unterschied liegt aber wohl darin, dass universitäre Forschung – speziell in dem in Eu-

Wer sind Ihre Studierenden? Wir sind an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät angesiedelt. Aber natürlich haben nicht nur BWL-Studierende gute Geschäftsideen, sondern auch Techniker, Geisteswissenschafter und viele andere Fachgebiete bieten die Möglichkeit, Wissen in Form eines Unternehmens beruflich zu ver-


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ZUR PERSON

Prof. Dr. Johann Füller ist seit dem Wintersemester 2012 Universitätsprofessor am neu gegründeten Lehrstuhl Innovation und Entrepreneurship am Department of Strategic Management, Marketing and Tourism der Universität Innsbruck. Der Vorstand der Münchener Innovationsagentur HYVE ist Fellow am NASA Tournament Lab-Research an der Harvard University und promovierte im Fach Marketing zum Thema „Community Based Innovations“. Johann Füller erforscht das innovative Kundenverhalten in Online-Communities sowie die Nutzung von Online-Communities und Crowdsourcing für die Entwicklung. Begleitend zur Forschungstätigkeit hält er regelmäßig Vorträge zu diesen Themen und veröffentlicht Artikel und Beiträge in verschiedenen Zeitschriften, u. a. im Harvard Business Manager, im Journal of Product Innovation Management, Marketing Science, MIS Quarterly, Journal of Business Research und anderen.

werten. Wir sehen unser Fachgebiet zunehmend als interdisziplinäres Fach, in dem es darum geht, sich dem Thema Unternehmertum und dem entsprechenden Rüstzeug praktisch anzunähern. Sollten Studierende mehr Unternehmen gründen? Es würde mir durchaus gefallen, wenn wir eine universitäre Zusatzausbildung „Unternehmertum“ installieren können, von der sich nicht nur Studierende der Wirtschaftswissenschaften angezogen fühlen, sondern alle Studierende. Allerdings ist das kein einfaches Unternehmen, weil die Curricala von Studien ganz anders aufgebaut sind. An der Universität geht es in erster Linie um Wissensvermittlung über ein Fach und daraus folgende Forschung, die neue Erkenntnisse bringen soll. Wir haben im letzten Semester einen ersten übergreifenden Kurs im Rahmen des Doktoratsstudiums PHD angeboten, in dem ein gemischtes Team von Physikern, Chemikern und Politikwissenschaftlern gemeinsam gearbeitet hat. Im kommenden Wintersemester bieten wir eine Vorlesung im Bachelor-Bereich an, die auch fakultätsübergreifend besucht werden kann. Wie groß ist das tatsächliche Interesse von Studierenden, ein Unternehmen zu gründen? Aus Befragungen geht hervor, dass es für 30 Prozent der Studierenden interessant erscheint, selber ein Unternehmen zu gründen. Allerdings erfolgen viel weniger tatsächliche Unternehmensgründungen von Absolventen. Für Unternehmertum gibt es keine Ausbildung – Jungunternehmen kommen entweder familiär aus einem Unternehmerumfeld und haben daher Wissen, wer das nicht hat, kann Unternehmer sein nicht lernen, sondern muss

es in Eigeninitiative selber anpacken. Aus meiner Sicht sollte aber auch die Universität darüber nachdenken, dass hier ein großes Potenzial an Wissen schlummert, das nicht nur im wissenschaftlichen Betrieb, sondern auch über die Gründung von Unternehmen eingesetzt werden kann. Besonders interessant sind dabei auch die neuen sozialen Unternehmen, deren Fokus darauf liegt, gesellschaftliche Probleme im Rahmen von Unternehmen zu lösen. In Innsbruck könnten theoretisch bis zu 2.000 potenzielle Unternehmensgründer jährlich aus dem Bereich der Universität kommen. Derzeit geht diesen Weg nur ein winziger Bruchteil davon. Mit welchen Forschungsfragen beschäftigen Sie sich? Mein Forschungsgebiet sind besonders Open Innovation und Crowdsourcing, das heißt, wir befassen uns mit Entwicklungsprozessen, die stark von einer großen Menge an Beteiligten getragen werden und nicht von einem einzelnen „Denker“. Das ist ein großer Umbruch auch für Unternehmen. Bisher ergaben sich Alleinstellungspositionen von Unternehmen vor allem aus dem speziellen Wissen von Experten. Das hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert – Anwender und Konsumenten bringen sich z. B. im IT-Bereich über Open-Source-Programme, im Wissensbereich z. B. über Wikipedia, das mittlerweile die großen Nachschlagwerke wie Brockhaus einfach abgelöst hat, ganz stark in unternehmerische Tätigkeit ein und tragen in manchen Bereichen sogar maßgebliche Innovation. Die Motivation für Innovation ist dabei nicht primär das Ziel, ein Unternehmen zu gründen, sondern ein Produkt oder noch besser eine Problemlösung zu schaffen. Burton ist entstanden, weil jemand besser über

Prof. Dr. Johann Füller, Stiftungslehrstuhl „Innovation und Entrepreneurship“ an der Universität Innsbruck

den Schnee gleiten wollte, und auch die Geschichte des Mountainbikes ist eine sogenannte Anwendererfindung. Das verändert stark die Struktur von Unternehmen. Welche Fragen im Bereich Unternehmertum sehen Sie am Horizont auftauchen? Eine sehr interessante Frage, die in der Forschung zusehends auftaucht, ist die Frage disruptiver Innovation. Warum tun sich Unternehmen so schwer, Technologiewandel zu bewältigen? Die Musikbranche ist so ein Thema – es geht immer nur darum, Musik zu hören, aber die Technologie verändert sich ganz enorm und viele auch große und marktführende Unternehmen schaffen diese Entwicklung nicht. In der Forschung versuchen wir dabei die Faktoren zu erkennen, warum das so ist, und versuchen, Wege zu finden, wie Unternehmen mit destruktiver Innovation umgehen können. Eine weitere in Europa stark unbeleuchtete Frage ist die Kultur des Scheiterns von Unternehmen. In Amerika ist allen klar, dass meist erst die zweite oder dritte Unternehmensgründung erfolgreich sein wird, das heißt im Klartext, dass praktisch jeder erfolgreiche Unternehmer bereits einmal gescheitert ist oder knapp davor war. In Europa gibt es das nicht. Aber auch in Österreich überlebt nur jedes dritte neugegründete Unternehmen die ersten drei Jahre und das hat viele gesellschaftliche Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Arbeit generell. Eine Forschungsfrage dabei könnte sein, was gesellschaftlich passieren würde, wenn sich wirklich ein Drittel der Universitätsabsolventen selbstständig macht – was wären das für Unternehmen, wie würde das die Arbeits- und Unternehmenswelt verändern etc. Es gibt hier sehr spannende Felder, die viele neue Erkenntnisse versprechen. eco.nova

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ZUKUNFTSWEISENDE MEDIZINTECHNIK Das Innsbrucker Unternehmen Ergospect entwickelt, produziert und vertreibt Magnetresonanz-kompatible Belastungsgeräte. Das bedeutet, alltägliche Belastungssituationen können auch in einer MRT-Röhre simuliert werden. Eine zukunftsweisende Technik, die immer mehr Interessenten weltweit findet. Erst kürzlich wurde eine Tochtergesellschaft in den USA gegründet. Bei der Gründung des Hochtechnologieunternehmens gab es allerdings zahlreiche Fragen. Antworten und Unterstützung fanden die Firmengründer beim Tiroler Gründungszentrum CAST. // Text: Barbara Hoffmann-Ammann, Fotos: Ergospect, Birgit Koell

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ie sogenannte Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das in der medizinischen Diagnostik und zu Forschungszwecken eingesetzt wird, um Strukturen und Funktion von Gewebe und Organen im Körper darzustellen. „Bitte bleiben Sie ruhig liegen“ ist normalerweise die Anweisung, die Patienten erhalten, wenn sie in einer MRT-Röhre untersucht werden. Denn standardmäßig erlaubt das MRT keine Untersuchung in Belastungssituationen. Manche Erkrankungen, wie beispielsweise Durchblutungsstörungen von Muskeln, können

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allerdings nur während einer Bewegung diagnostiziert werden. Mediziner von den Innsbrucker Universitätskliniken haben deshalb nach neuen Diagnosemöglichkeiten geforscht. Basierend auf diesen wissenschaftlichen Arbeiten und Studien wurde im Jahr 2008 die Ergospect GmbH von Dr. Regina Esterhammer, Prof. Dr. Michael Schocke, Prof. Dr. Andreas Greiner und Mag. Thomas Hugl gegründet. Die Entwicklungen des Medizintechnikunternehmens ermöglichen es, dass Patienten bei Untersuchungen in der MRT-Röhre selbst beispielsweise in ein spezielles Pedalergometer treten können. „Angefangen haben wir mit technischen

Entwicklungen für die Diagnose von Stoffwechselerkrankungen im Unterschenkel. Bis dato konnten solche Untersuchungen nur mit Hilfe von kleinen Gewebeproben diagnostiziert werden“, erklärt Mag. Thomas Hugl, geschäftsführender Gesellschafter der Ergospect GmbH. Im Rahmen des K-Regio-Projektes Diagnostic Pedal Cardio wurde die Einsatzmöglichkeit der Ergospectmodule auch für die Diagnose von koronaren Herzerkrankungen (KHK) entwickelt. „Vorher war es nur möglich, Belastungen, also Stress, während einer MRT-Untersuchung medikamentös zu simulieren. Der Einsatz unseres Pedalensys-


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spielsweise bei der Untersuchung von Patienten mit Querschnittslähmung zum Einsatz kommen. „Wir entwickeln ein Gerät, das passiv die Beine bewegt“, so Hugl. „Dadurch kann beispielsweise diagnostiziert werden, ob noch Signale im Gehirn ankommen.“ Bereits zum Einsatz kommen die Geräte von Ergospect bei Leistungssportlern. „Wir haben Kunden, die den Trainingsfortschritt und die Fitness von Sportlern überprüfen. Wir haben sogar eine Anfrage, ob wir ein Gerät zur Untersuchung von teuren Rennpferden entwickeln können“, veranschaulicht Hugl die breiten Verwendungsmöglichkeiten der Ergospect-Module.

TOP-DOWN-STRATEGIE

THOMAS HUGL

Seit Februar 2007 ist Thomas Hugl geschäftsführender Gesellschafter von Ergospect. Der 35-Jährige hat in Innsbruck Internationale Wirtschaftswissenschaften studiert und zwei Auslandssemester an der Business School der University of Sydney absolviert. Berufserfahrung sammelte Hugl vor seinem Einstieg in die Medizintechnikbranche bei international tätigen Unternehmen in China und Deutschland. www.ergospect.com

Zum Einsatz kommen die Erfindungen in der medizinischen Forschung sowie in der klinischen Routine. Die Kunden sind vor allem große Medizin- und Forschungszentren weltweit. „Noch ist unsere Diagnosemöglichkeit völlig neu und muss sich erst durchsetzen. Wir setzen hier auf eine Top-Down-Strategie. Wenn die führenden Zentren und Universitätskliniken auf unsere Technik setzen, dann werden andere folgen“, ist Hugl überzeugt. Um im amerikanischen Markt erfolgreicher zu werden, wurde erst in diesem Jahr die Tochtergesellschaft Ergospect US gegründet. „Erste Anfragen aus Nordamerika haben wir noch von Europa aus betreut, aber es hat sich gezeigt, dass der amerikanische Markt eigene Anforderungen hat, die vor Ort erledigt werden müssen.“ Zur Erschließung des russischen Marktes wurde ebenfalls erst kürzlich eine Kooperation mit einem Vertriebspartner geschlossen. „Wir sind hierbei optimistisch, dass sich die derzeitige politische Situation nicht negativ auswirken wird“, meint Hugl.

STARTHILFE

tems ermöglicht dagegen eine patientenfreundliche, nichtinvasive Untersuchung.“

RAUMFAHRTTECHNIK

Ein Grund, warum die von Ergospect entwickelten Module bei allen gängigen MRT-Geräten eingesetzt werden können, liegt in der Herstellung. „Wir haben bei der Entwicklung Materialien verwendet, die auch in der Raumfahrttechnik zum Einsatz kommen“, erklärt Hugl. Insbesondere ist es wichtig, dass bei der Produktion keinerlei Metall verwendet wird. Die MRT arbeitet mit starken Magnetfeldern, in unmittelbarer Nähe dürfen daher

keine metallischen Gegenstände verwendet werden. Darüber hinaus wird bei der Herstellung darauf geachtet, dass die Produkte „made in Austria“ sind. „Wir setzen unsere Geräte in Tirol zusammen und haben ansonsten österreichische Zulieferbetriebe“, sagt Hugl.

STÄNDIGE WEITERENTWICKLUNG

Die Einsatzmöglichkeiten von Ergospect sind umfassend. Hugl: „Wir arbeiten ständig an weiteren Entwicklungen. Aktuell bereiten wir den Einsatz in der Orthopädie vor.“ Eine Entwicklung von Ergospect könnte zukünftig bei-

Dass das mehrfach ausgezeichnete Jungunternehmen (Sonderauszeichnung science2business Award 2012, Jungunternehmerpreis 2012 u. a.) stetig weiter wächst, verdankt Ergospect auch der Unterstützung durch das Tiroler Gründungszentrum CAST. „Wenn man in der Medizintechnikbranche Fuß fassen möchte, braucht es nicht nur einen guten Businessplan, Patentierungen müssen vorgenommen und rechtliche Rahmenbedingungen abgeklärt werden“, sagt Hugl. Bei all diesen Fragestellungen sowie bei der Suche nach Fördergebern hat das professionelle CAST-Team die Ergospect-Gründer unterstützt. „Für uns war diese Hilfe wirklich entscheidend, ich bin mir nicht sicher, ob wir ohne das CAST so weit gekommen wären“, meint Hugl. Ergospect trägt sich inzwischen selbst und hat sieben Mitarbeiter. Tendenz steigend. eco.nova

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ABENTEUER UNTERNEHMENSGRÜNDUNG Die Gewinner des adventureX-Gründerwettbewerbs 2014 der Standortagentur Tirol und der Wirtschaftskammer Tirol sind gekürt. // Text: Barbara Wildauer Maria Wibmer von XQZT in ihrer Werkstatt in Ötztal-Bahnhof bei der Produktion „handgemachter“ Skis

Dr. Florian Föger freute sich über den ersten Preis bei adventureX 2014, überreicht von Harald Gohm von der Standortagentur Tirol.

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m 11. Jahr seines Bestehens hat sich adventureX vom Businessplan- zum Gründerwettbewerb weiterentwickelt und bietet Unternehmensgründern und -entwicklern jetzt noch kompakteres Wissen und fokussiertere Unterstützung bei den ersten Schritten ins Unternehmertum.

SCHLUCKEN STATT INJIZIEREN

Unter diesem Motto setzte sich Dr. Florian Föger mit einer innovativen Darreichungsmethode für Proteinwirkstoffe als Sieger bei adventureX 2014 durch. Proteinwirkstoffe wie Insulin, Wachstumshormone oder biologische Krebswirkstoffe müssen von vielen Patienten täglich injiziert werden. Mit Hilfe der von Föger entwickelten Methode könnten künftig manche dieser Proteinwirkstoffe in Form einer Tablette oder Kapsel eingenommen werden. Mit dieser Geschäftsidee sowie dem Geschäftsmodell dazu überzeugte Florian Föger die adventureX-Expertenjury, die alle Einreichungen auf Innovationsgrad, Marktpotenzial, Umsetzbarkeit des Projekts und Unternehmerpersönlichkeit/Team sowie hinsichtlich der Frage, ob die Jury selbst auch in das Projekt investieren würde, bewertete und ihre Ein-

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Platz zwei belegten Ulrike und Christian Unterlechner.

schätzungen und viele Tipps und unterstützendes Know-how gab. „Die Module und die Unterstützung der Experten des Gründerwettbewerbs adventureX haben mir geholfen, aus meiner Idee ein tragfähiges Geschäftsmodell entstehen zu lassen“, freute sich der Sieger. Dr. Florian Föger hat sich aufgrund der Empfehlung des CAST entschlossen, beim Gründerwettbewerb mitzumachen. „Der gesamte adventureX-Ablauf hat sehr spannend geklungen und war es auch. Interessant waren für mich der Zugang zu Expertenfeedback, die Diskussionen mit der Jury während der Präsentation und natürlich auch die ausgeschriebenen Preise. Anfang bis Mitte 2015 soll eine eigene GmbH gegründet werden.”

GANZ EASY

Unter dem Firmennamen EasyMount entwickeln und vertreiben zwei innovative Unternehmer aus Fritzens eine universelle, rahmenlose Halterung für mobile Geräte wie Smartphone oder Navis für Autos, die das Sichtfeld des Lenkers nicht einschränken. Christian Unterlechner: „Ein ausschlaggebender Punkt für unsere Teilnahme war, dass wir uns über den Gründerwettbewerb zusätzliche Öffentlichkeit für unser Produkt, das es ja schon gibt, versprochen haben. Wir hatten außerdem bei der Unternehmensgründung im Oktober 2013 keinen Businessplan und haben diesen jetzt im Nachhinein aufgesetzt, dabei die Unternehmensstruktur ganz genau unter die Lupe genommen und optimiert. Das Schwierigste für uns ist, den Vertrieb aufzubauen. Unsere Vertriebsschienen sind Handyhändler. Wir sprechen dabei Großkunden in ganz Europa an. Wir betreiben für Easymount keinen Direktvertrieb, die Halterung kann aber über unsere Homepage www.easymount.at bestellt werden.“

Maria Wibmer und Daniel Neururer

EXQUISIT HANDGEFERTIGTER SCHNEESPASS

Platz 3 ging an Daniel Neururer und Maria Wibmer, die mit klimaneutral maßgeschneiderten Skiern in Handarbeit bei ihren Kunden punkten wollen. Die beiden kreativen Köpfe erfuhren auf der Uni von adventureX. Neururer: „Wir haben unsere Firma XQZT skis gerade neu gegründet und dachten uns, dass es sehr hilfreich wäre, unsere Idee von unabhängigen Experten evaluieren zu lassen. Die wertvollste Unterstützung beim Bewerb waren für uns dann auch die zahlreichen Einschätzungen der verschiedenen Experten. Schlussendlich hat uns das positive Feedback viel Selbstvertrauen gebracht. Weiters ist adventureX eine tolle Möglichkeit, interessante Kontakte für die Zukunft zu knüpfen.“ Umgesetzt wurden bereits konkrete Erkenntnisse in der Preispolitik, XQZT-Skier können seit Kurzem bestellt werden.

VON DER IDEE ZUM UNTERNEHMEN

Insgesamt waren 2014 bei adventureX 132 Gründer in 86 Teams dabei, womit die Marke von 2.000 Teilnehmern seit Bestehen des Gründerwettbewerbs geknackt wurde. 45 Teams

reichten ihr Geschäftsmodell zur Bewertung ein, über 70 beratende Experten betreuten die Teilnehmer. Alle Module im neuen adventureX-Format finden gestrafft in drei Monaten statt, um den Markteintritt der Teilnehmer zu beschleunigen. Neben finanziellen Aspekten umfassen die Coachings die Erarbeitung eines Geschäftsmodells, Marktbeobachtung und Finanzierung sowie Marketing und Werbung. Herzstück des neuen adventureX-Formats ist die flexible Methodik „Business Model Canvas“, mit der Geschäftsmodelle zu Papier gebracht, mit Experten diskutiert, beim Kunden getestet und nach den ersten Feedbacks rasch optimiert, angepasst oder auch neu aufgesetzt werden können. Die Teams perfektionieren Produkte und Dienstleistungen und können die Erfahrungen direkt ins Geschäft einfließen lassen. Sämtliche adventureX-Services sind kostenlos, alle Teilnehmer, die ihr Geschäftsmodell zum Wettbewerb einreichen, erhalten ein schriftliches Experten-Gutachten. adventureX ist eine Initiative des Landes Tirol, der Standortagentur Tirol und der Wirtschaftskammer Tirol. Partner sind das CAST, TIWAG, Eastline, Prisma, KPMG, das MCI und die Tiroler Tageszeitung.

DIE ADVENTUREX-FINALISTEN 2014 IN ALPHABETISCHER REIHENFOLGE

Team BioTreaT – mechanisch-biologische Abwasser- und Abfallbehandlung Team Dr. Föger – innovative Darreichungsmethode für Proteinwirkstoffe, Sieger Team Dynamics – Analyse von Urlauberverhalten Team EasyMount – Halterung für mobile Geräte, Platz 2 Team Gemeinschaftsgarten – Gemüseanbau für alle, Verpachtung von Gemüsebeeten, Gewinner des Nachhaltigkeits-Sonderpreises Team GOT IT! – Freestyle shootings Team komfortkasse.eu – Zahlungsabwicklung im Onlinehandel Team LiMa Liquiditätsmanagement – Factoring für KMUs Team LEVI – ganzheitlicher Energie-Vitamin-Snack Team XQZT Skis – klimaneutrale Maßskis, Platz 3

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MEHR ALS „NUR“ IT Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich Informationstechnologie, vor allem aber mit anderen Branchen zu vernetzen und so Innovationen voranzutreiben, ist die wesentliche Aufgabe des Cluster IT Tirol.

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eim Schlagwort Industrie 4.0 zeigt es sich deutlich: Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen Industrie und Produktion, Roboter und Maschinen, Effizienz, Wettbewerbssteigerung und Arbeitsplätze. Tatsächlich ist das Herzstück aber die IT als der essentielle Ermöglicher. Ohne IT kein vernetzen und nutzbar machen von Daten und somit auch keine vierte industrielle Revolution. Längst ist die IT als Querschnittstechnologie einer der wesentlichen Treiber und Mitentwickler neuer Technologien, Verfahren, Produkte und Dienstleistungen.

VERNETZUNG ÜBER BRANCHENGRENZEN

Die größten Potenziale für unternehmerischen Erfolg sieht man daher beim Cluster IT der Standortagentur Tirol in der Vernetzung von IT-Unternehmen mit Betrieben anderer Branchen. „Die wertvollste Zusammenarbeit ist jene über die Branchengrenzen hinweg, mit Unternehmen und F&E-Einrichtungen etwa der Cluster Erneuerbare Energien, Life Sciences, Mechatronik und Wellness“, attestiert Cluster-IT-Tirol-Manager Mag. Franz Unterluggauer. Die Kernthemen, an denen im Cluster IT momentan am intensivsten gearbeitet wird, spannen sich von E-Tourismus und Smart Energy Solutions über Industrie und Buil-

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ES GIBT KAUM EINE BRANCHE, DIE HEUTE NOCH OHNE IT AUSKOMMT. ding Information Modeling, EHealth und Telemedizin bis zu Notfall- und Katastrophenmanagement. „Die Zusammenarbeit mit dem Tourismusbereich, z. B. in den Bereichen location based services, bei mobile services und der Nutzbarmachung von interaktivem Kartenmaterial, bündelt zudem die Tiroler Kernkompetenzen Gesundheit, Technologie und Tourismus“, so Unterluggauer.

NUTZEN IM VORDERGRUND

„Der Cluster ist Begleiter und Impulsgeber, der Nutzen für die Unternehmen steht im Mittelpunkt seiner Arbeit“, betont Unterluggauer. Es gehe darum, Synergien zu nutzen und Unternehmen dabei zu unterstützen, mit gestärkter Innovationskraft Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung zu steigern. Dabei bietet der Cluster IT Tirol vor allem Services in den Bereichen Kooperation, Qualifizierung, Internationalisierung, Information und Kom-

munikation sowie Marketing und PR an. In der operativen Umsetzung bedeute das zum Beispiel die Potenzialeinschätzung, Begleitung und Moderation von Projekten, Technologie- und Impulsgespräche, Förderberatung zu Forschung, Technologie und Innovation, Unterstützung beim Erschließen neuer Märkte, das Entwickeln branchenrelevanter Qualifizierungsangebote und aktives Networking zu Unternehmen und Wissenschaftspartnern. Wer mit dem Cluster IT Tirol in persönlichen Kontakt treten will, hat am 18. September im Competence Center INNSBRUCK dazu gute Gelegenheit: Bei der diesjährigen doIT diskutieren ExpertInnen das Spannungsverhältnis von Daten im Netz zwischen schützen und nützen.

„Die Cluster der Standortagentur Tirol werden aus Mitteln des Landes Tirol und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.“

Infos zur doIT und zum Cluster IT Tirol finden Sie unter www.standort-tirol.at/ doit2014 sowie unter www.standort-tirol.at/it


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ATTRAKTIVER ARBEITSRAUM FÜR INNOVATIVE UNTERNEHMEN Unternehmen brauchen passende Arbeitsräume, um sich entfalten zu können. Das Competence Center INNSBRUCK ist ein solcher Standort für dynamische Unternehmen im Wirtschaftszentrum Rossau speziell für neugegründete und wachsende innovative IT-Unternehmen und ergänzende Wirtschaftsdienstleister.

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ieser Plan ist aufgegangen – 38 innovative Unternehmen, überwiegend aus dem Bereich IT, sowie hochwertige Wirtschaftsdienstleister, haben mit insgesamt 315 Mitarbeitern im Competence Center INNSBRUCK am Grabenweg auf knapp 6.850 Quadratmetern einen passenden Standort gefunden.

ALLTÄGLICHE VERNETZUNG

Die PRISMA Unternehmensgruppe als Denkwerkstatt und Partner für die Realisierung innovativer Standort- und Regionalentwicklungsprojekte hat den Standort konzipiert und umgesetzt und fungiert heute als motivierender Motor im Haus, der die Vernetzung der Unternehmen auch untereinander aktiv fördert. Ing. Stefan Hechenblaickner, MA, PRISMA Zentrum für Standort- und Regionalentwicklung GmbH: „Die PRISMA Unternehmensgruppe bringt im Competence Center INNSBRUCK das Know-how aus der Entwicklung von mehr als 40 Standorten für innovative Unternehmen nunmehr in der Funktion des Standortmanagements ein.

INFRASTRUKTUR, DIE EINFACH PASST

Das Competence Center INNSBRUCK bietet bestens ausgestattete Infrastruktur, wie das Café

Restaurant Rosséo, Seminar- und Veranstaltungsräumlichkeiten sowie Büroflächen für alle Anforderungen vom Neugründer bis zum schnell wachsenden Unternehmen. Veranstaltungen und aktive Vernetzung am Standort von Meet & Greet Events, Treffpunkte im Haus, gemeinsam nutzbare Infrastruktur und auch die Zusammenarbeit bei Projekten fördern den Austausch unter den Unternehmen und bringen für die einzelnen Unternehmen Mehrwert.“

DAS „ALLINNOFFICE“

Für Unternehmensgründer und Kleinunternehmen, die in der Gründungsphase oft echte Ein-Personen-Unternehmen sind, ist die Infrastruktur ein wichtiger Faktor, der passen muss. Das Competence Center INNSBRUCK hat dazu das „allinnoffice“ zu bieten – bezugsfertige Büroeinheiten für ein bis vier Personen zum Pauschalfixpreis mit umfassendem Leistungspaket.

DOIT 2014 IM COMPETENCE CENTER INNSBRUCK

Am 18. September lädt der Cluster IT der Standortagentur Tirol in Zusammenarbeit mit PRISMA und dem Competence Center INNSBRUCK zum Branchentreff „doIT 2014“ zum Thema „Daten im Netz: zwischen schützen und nützen“. Es diskutieren Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft: • Anwendung von Datenschutz in Unternehmen – Trackingdienste und Wirtschaftskriminalität: Ass.-Prof. Dr. Ulrike Hugl, Universität Innsbruck • Der Kunden neue Kleider – Trackingtechniken zur effizienten Analyse von Kundenverhalten: Christian Sillaber M.Sc., Quality Engineering Research Group Universität Innsbruck • Schutz von Produktionsdaten – Managed-Machine-Service und Industrial-Rights-Management für Industrie 4.0: Dr. Thorsten Henkel, Fraunhofer SIT, Darmstadt • Operational Intelligence – Maschinendaten und was sie verraten: Robert Panholzer, Splunk Services Germany GmbH • Was passiert eigentlich in echt? Wer klaut das alles? Wie Daten verloren gehen und wo sie landen: Dr. Wieland Alge, Barracuda Networks Begleitet wird die Veranstaltung durch eine Fachausstellung für branchen- und clusterübergreifendes Publikum.

DOIT 2014 – „DATEN IM NETZ“

Donnerstag, 18. September 2014, 13 bis 18 Uhr Competence Center INNSBRUCK, Grabenweg 3, 6020 Innsbruck Programm und Onlineanmeldung unter www.standort-tirol.at unter Veranstaltungen

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Think Excellence! Oder kennen Sie Alexander den Durchschnittlichen? Das Brennen für eine Idee und die Begeisterung für eine Vision kann Berge versetzen. Es ist für jeden möglich, sich seine Wünsche zu erfüllen – individuell oder als Organisation. Erfahren Sie im Vortrag von Dr. Michael Pecher, wie auch Sie die weltbesten Modelle des Mind-Managements mit 100-prozentiger Praxisrelevanz Schritt für Schritt zu unternehmerischer Excellence führen. // Themenbereich Persönlichkeit und Erfolg, Referent Mag. Dr. Michael Pecher / Termin: Do., 20.11.2014, 18.30–21 Uhr In angenehmem Ambiente gibt es nach den Fachvorträgen Gelegenheit, den Inhalt der Vorträge mit anderen UnternehmerInnen und Führungskräften zu diskutieren und zu vertiefen. Die ReferentInnen stehen dabei auch gerne für Einzelgespräche zur Verfügung.

MEHR ALS BILDUNG

Mag. Andrea Czerny, Leiterin WIFI EXCELLENCE

Der WIFI EXCELLENCE Club 2014 hält für Sie eine Vortragsreihe zum Thema Business Excellence bereit. ExpertInnen aus dem In- und Ausland geben Impulse zu Aspekten von Qualität in den verschiedensten Unternehmensbereichen. // Text: Barbara Wildauer, Fotos: Stephan Elsler

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eim Excellence Club geht es nicht nur um reine Wissensvermittlung, sondern es bleibt Raum und Zeit, Erfahrungen und die Praxis mit anderen „exzellenten“ Unternehmern auszutauschen, Herausforderungen mit Experten zu besprechen und in angenehmer Atmosphäre neue Kontakte zu knüpfen. Der WIFI EXCELLENCE Club 2014 ist als 6-teilige Vortragsreihe zum Thema Business Excellence gestaltet – mit drei Terminen im Herbst 2014 und drei weiteren im Frühjahr 2015. Experten aus dem In- und Ausland geben Impulse zu Aspekten von Qualität in den verschiedensten Unternehmensbereichen.

TERMINE IM HERBST 2014

Gesundheit und Lebensfreude – Wunsch oder erreichbares Ziel? Aufmerksam auf den eigenen (Gesundheits-) Zustand zu achten ist für Unternehmer ein nicht unwesentlicher Erfolgsfaktor und zeigt Verantwortung für Familie, Unternehmen

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und Mitarbeiter. Im Rahmen des ExcellenceProgramms finden Unternehmer durch ein hochqualifiziertes Team konkrete Unterstützung, wie sie ihre ganz persönliche Gesundheits- und Lebensqualität verbessern können. // Themenbereich Gesundheit und Fitness, Referent Dr. Heinz R. Wölken / Termin: 25. September, 18:30 bis 21 Uhr. Erfolg mit Qualität und System – Der Weg zum exzellenten Unternehmen Qualität ist der zentrale Erfolgsfaktor vieler neuer Managementansätze. QM beschränkt sich schon lange nicht mehr auf Sicherstellung der Produktqualität – die Beziehungen zu Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten rücken immer stärker in den Fokus und es geht darum, Prozesse und Arbeitsumgebung an die Anforderungen anzupassen. Qualität ist kein Ziel, sondern eine Haltung. // Themenbereich Management und Führung, Referentin Annette Eich / Termin: 23. Oktober, 18:30 bis 21 Uhr

WIFI EXCELLENCE CLUB

WIFI Tirol – Unternehmerzentrum im 5. Stock Egger-Lienz-Straße 120 in Innsbruck • • • •

Start am 25. September Einlass: 18 Uhr Impulsvortrag: 18:30 bis 20 Uhr Networking: 20 bis 21 Uhr

Alle Termine der 6-teiligen Vortragsreihe von September 2014 bis März 2015 finden Sie unter tirol.wifi.at/Excellence Club Beitrag pro Vortrag: 89 Euro, Ermäßigung bei Teilnahme an drei oder allen sechs Terminen. Information und Anmeldung: Alexander Mairginter, B.Sc. Tel.: 05 90 90 5-7243 alexander.mairginter@wktirol.at


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DIE SCHNELLSTE VERBINDUNG Der Verkehrsverbund Tirol ist Mobilitätskoordinator für insgesamt 38 Verkehrsunternehmen im Tiroler Nahverkehr und bündelt von der Verkehrsplanung bis zur Fahrgastinformation sämtliche Aktivitäten unter einem Dach. Davon profitieren Öffi-Fahrer in zweifacher Hinsicht: Einerseits finden sie ein hervorragend ausgebautes, gut taktiertes und aufeinander abgestimmtes Streckennetz durch ganz Tirol vor, auf der anderen Seite wird ihnen der Zugang zur Fahrplaninfo immens erleichtert, weil sämtliche Informationen über verschiedene Kanäle und dabei trotzdem einheitlich zugänglich sind.

D

as Verkehrsaufkommen nimmt heute in Tirol laufend zu. Und wenn auch immer mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, so sind es noch lange nicht genug. Damit Menschen gern umsteigen, bedarf es guter Verbindungen und vor allem umfangreicher Informationsmöglichkeiten. Der Verkehrsverbund Tirol (VVT) arbeitet daran, die Nutzung der Öffis immer einfacher zu gestalten. Dazu zählt der Ausbau des Angebotes gemeinsam mit vielen Tiroler Gemeinden genauso wie die Bereitstellung unkompliziert abrufbarer Information. Viele Gemeinden haben in den letzten Jahren ihr Mobilitätsangebot erweitert – so z. B. die Gemeinden im westlichen und östlichen Mittelgebirge um Innsbruck oder die Gemeinden Imst, Reutte oder Telfs. Gute Verkehrsnetze sind eine wichtige Voraussetzung, damit der umweltfreundliche Nahverkehr mehr Akzeptanz erfährt. Damit aber Menschen wirklich gerne umsteigen, muss das Angebot an Informationsmöglichkeiten stimmen. Dieses ist mitt-

lerweile vielfältig und geht weit über den klassischen Papierfahrplan hinaus.

FAHRGASTINFO IN ECHTZEIT

Auch die Fahrplaninfo geht mit der Zeit und lässt sich heute ganz bequem in die Hosentasche stecken – ist sie doch eine bequem zu bedienende und kostenlose App am Smartphone. VVT SmartRide funktioniert schnell, ist einfach handhabbar und übersichtlich gestaltet. Alle Abfahrtszeiten und Verbindungen sämtlicher öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol inklusive Fußweg zu den Haltestellen können damit abgefragt werden. Es reicht sogar, einen bekannten Ort oder eine Sehenswürdigkeit als Start- oder Zielpunkt einzugeben. Mit der Adresse kommt man aus, Haltestellenname muss der User nicht wissen. Das System findet folglich die schnellste Verbindung und zeigt in Echtzeit auch gleich eventuelle Verspätungen an.

ABFAHRSZEITEN AM DESKTOP

VVT TimeView heißt das ideale Tool für Vielfahrer und lässt sich unter www.vvt.at

einfach herunterladen. Die personalisierbare Fahrplananzeige für den ComputerDesktop lässt auf den ersten Blick erkennen, wann der nächste Bus oder Zug abfährt. Diese Anwendung eignet sich übrigens auch hervorragend für Infopoints von Tourismusverbänden, Seilbahngesellschaften, Hotels und Gaststätten sowie Gemeinden und sämtliche Unternehmen mit hoher Kundenfrequenz – sie verbinden einfach den Computer mit einem öffentlichen Monitor und schon erhalten Kunden und Gäste übersichtliche Echtzeitinformationen über die Abfahrtszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel in der Nähe. Auch Bus- und Bahnhaltestellen werden immer häufiger mit digitalen Anzeigern ausgestattet. Die DFIs (dynamische Fahrgastinformationsanzeiger) des VVT informieren darüber, wann der nächste Bus einfährt – ob er pünktlich ist oder ob man noch ein paar Minuten warten muss. 150 solcher Anzeiger haben der VVT und seine Partner in den letzten Jahren in Tirol installiert. // www.vvt.at eco.nova

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Geld.

Wie der Traum vom Haus die Welt bedrohte Manz Verlag, 2014, 152 Seiten, EUR 26,00 ISBN: 978-3-214-08161-4

FINANZIEREN & VERSICHERN

DAS GROSSE GANZE Das Wissen um die Zusammenhänge der Finanzkrise ist nicht nur beim gemeinen Tiroler eher mau. Damit steigt auch die Gefahr, sich in Gut-Böse-Schemata zu flüchten, wobei die Banken dabei selten gut aussteigen. Ein Grund dafür mag auch die manchmal einseitige Berichterstattung der Medien sein, die für viele nach wie vor Meinungsbildner Nummer eins sind – das Problem dabei ist, dass ein derart komplexes Thema in einem Beitrag selten als Ganzes erfasst werden kann und meist nur ein kleines Spektrum isoliert aufgegriffen wird. Abhilfe schafft ein neues Buch von Dr. Stefan D. Haigner und Mag. Stefan Jenewein, Geschäftsführer der Innsbrucker Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW), sowie Dr. René P. Buholzer und Prof. Dr. h.c. mult. Dr. Friedrich Schneider. „Wie der Traum von Haus die Welt bedrohte“ (erschienen im Manz Verlag, 152 Seiten) bereitet die Thematik auch grafisch anhand von 57 Stichwörtern auf und bricht sie für Laien verständlich herunter. Die Autoren haben es geschafft, die Finanzkrise vom komplizierten Expertensprech wegzuholen und die Hintergründe verständlich darzustellen, ohne zu belehren oder eine Wertung vorzunehmen. Wir trafen Haigner und Jenewein zum Gespräch. ECO.NOVA: Was ist die Intention hinter diesem Buch? Unser Ansatz war, jene Informationen, die wir in unseren Vorträgen an Unis oder Fachhochschulen vermitteln und in Powerpointfolien aufbereiten, in einem Buch zusammenzufassen. Wir haben dazu 57 Stichwörter gesammelt, die sich wie ein roter Faden durch das Buch spinnen. Jedes Kapitel steht für sich alleine und verweist gleichzeitig auf andere Begriffe, die damit zusammenhängen. Mit unseren Erklärungen wollen wir gezielt nicht den Akademiker oder Ökonomen ansprechen – diese beschäftigen sich ohnehin intensiv damit –, sondern die Thematik für interessierte Laien lesbar und verständlich machen. In einem Kapitel geht es um die Eigenkapitalquote und die fast 100-Prozent-Verschuldung von Banken. Glauben Sie, dass die Basel-III-Regelungen tatsächlich Abhilfe schaffen oder die heutigen verschärften Regularien die Krise hätten verhindern können? Die Reglementierungen, die im Zuge der Finanzkrise angegangen worden sind, gehen in die richtige Richtung. Ob sie ausreichend sind, um Verwerfungen in Zukunft zu verhindern, ist eine andere Frage. Die Dinge, die in der Vergangenheit schiefgelaufen sind, waren ja nicht neu, nur so lange das Spiel gut geht, werden Warnungen kaum gehört. Die Diskussion um den Verschuldungsgrad der Banken etwa gab es in Fachkreisen bereits vor Basel III. Und dass Regulierungen immer einen Schritt hinter der Wirklichkeit herhinken, ist auch kein Geheimnis. Auf der anderen Seite ist die hohe Verschuldung Teil des Geschäftsmodelles. Warum wir jetzt allerdings stehen, wo wir stehen, liegt daran,

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eco.nova

WICHTIG IST, SICH ÜBER DAS THEMA ZU INFORMIEREN, UM DIE RICHTIGEN FRAGEN STELLEN ZU KÖNNEN. DANN MÜSSEN ANDERE AUCH GUTE ANTWORTEN GEBEN KÖNNEN. dass Banken hohe Risiken eingegangen sind, die sie letztendlich ob ihrer Komplexität zum Teil auch selbst nicht mehr bewerten konnten. Dass dann der Moment des Zusammenbruchs kommt, ist klar. Zum Schluss hat man den Eindruck gewonnen, dass man den faulen Apfel immer weiterreichen wollte. Und zwar jeder an jeden. In Österreich ist aktuell ein enormes Bankenbashing zu spüren. Was kann die Branche tun, um ihr Image wieder zu verbessern? Im Moment ist einfach das Vertrauen der Kunden weg. Die Banken müssen die Vergangenheit aufarbeiten und dieses Vertrauen wiederherstellen. Natürlich wollen sie, wie jedes andere Unternehmen auch, Gewinne erzielen. Dieser Ansatz ist durchaus legitim. Aber nun beginnt man es ihnen vorzuwerfen. Hier muss die Branche nun gemeinsam an einem Strang ziehen und Maßnahmen setzen, die dem Kunden wieder das Gefühl vermitteln, Partner zu sein. Aber das geht nicht von heute auf morgen. Das Thema Finanzkrise begleitet uns nun schon seit einigen Jahren. Wird man des Themas nicht langsam müde? Wichtig ist, dass genau das nicht passiert, sondern dass sich auch Laien dezidiert damit auseinandersetzen. Die Finanzwelt ist eine Welt, die uns alle betrifft und künftig noch mehr betreffen wird, auch weil Europa mehr und mehr zusammenwächst. Kunden sollten sich informieren, um die richtigen Fragen stellen zu können. Dann müssen andere gute Antworten geben können. Auch den Kunden ist das Nachdenken nicht verboten. Dazu gehört jedoch ein gewisses Maß an sachlicher Information, um eine Basis für die eigene Entscheidungsfindung zu haben.


experten.tipp Dr. Christof Splechtna

ZINSABSICHERUNG – PREISSICHERHEIT FÜR DIE ZUKUNFT Die Sicherheit, über einen bestimmten Zeitraum über ausreichende Kreditlinien (Liquidität) zu verfügen, sichert den Bestand eines Unternehmens. In Österreich steht die Dauer einer Liquiditätszusage (Laufzeit eines Investitions- oder Betriebsmittelkredits) selten mit den dafür verrechneten Zinsen im Zusammenhang. Vielmehr ist es allgemein üblich, den Zinssatz von einem (kurzfristigen) Indikator abhängig zu machen, womit das Risiko der Zinsänderung vom Kreditnehmer zu tragen ist. In Anbetracht der Schwankungsbreite des häufigsten Indikators (3-Monats-Euribor) ist das auch keine zu vernachlässigende Größe. Immerhin ist dieser Wert in den letzten zehn Jahren (und damit in einer Zeitspanne, die unter der durchschnittlichen Kreditlaufzeit eines Investitionskredits liegt) zwischen 0,18 und 5,29 Prozent geschwankt. Die Sinnhaftigkeit einer Zinsabsicherung hängt vor allem von der eigenen Erwartung an die künftige Zinsentwicklung ab. Solange Sie erwarten, dass die Zinsen auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben, werden die Kosten für den höheren, langfristigen Zinssatz nicht attraktiv erscheinen. Sobald Sie steigende Zinsen erwarten, wird ein Festschreiben des Zinssatzes für die nächsten Jahre sinnvoll erscheinen. Erste Anzeichen einer Zinserhöhung sind zumeist am Markt für langfristige Zinsen schon berücksichtigt, sodass sich die Zinsabsicherung verteuert. Die Vereinbarung einer Zinsbindung erfolgt entweder direkt im Kreditvertrag, indem statt einem variablen ein fester Zinssatz vereinbart wird. Alternativ kann aber auch über ein davon losgelöstes Geschäft ein sogenannter Zinstausch (Swap) oder Optionen zur Absicherung von Zinsunter- (Floor) bzw. -obergrenzen (Cap) vereinbart werden. All diese Varianten können für die gesamte Laufzeit und den gesamten Betrag oder Teile davon abgeschlossen werden. Welche Variante die geeignete ist, hängt von der individuellen Situation des Unternehmens ab. Wer seine Kreditverträge üblicherweise plangemäß erfüllt (keine Sondertilgungen, keine Stundungen), kann die einfachere Variante wählen und den Zinssatz im Kreditvertrag vereinbaren. Wer allerdings Flexibilität benötigt und kredit- und bankunabhängig eine bestimmte Summe absichern will, sollte das losgelöste Geschäft – den Zinsswap oder die Zinsoption – als Absicherungsinstrument wählen.

Christoph Norz, Goldschmiedemeister seit 1991, Diamantenfachmann mit HRD-Diplom 1992, Geschäftsführer des seit 1764 bestehenden Familienunternehmens www.norz.eu.com

DER SOLITÄR Warum alle gern einen hätten und was man über das funkelnde Glück wissen muss – der Guide vom Profi! Die vier Cs – Carat, Cut, Colour und Clarity: Diese Eigenschaften machen die Leuchtkraft, Ausgewogenheit und somit den Wert des Diamanten aus. „Für mich persönlich ist der Schliff am wichtigsten, weil er den Diamanten zum Leuchten bringt“, erklärt Christoph Norz.

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GLAMOURÖS

Die doppelläufige Ringschiene aus Brillanten verleiht dem Solitär im Prinzess-Schliff einen glanzvollen Rahmen. eco.nova

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eco.geld

DIVIDENDENKAISER Österreichische Bundesschätze mit fünfjähriger Laufzeit bringen es nur noch auf 0,40 Prozent p. a., die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen ist mittlerweile unter ein Prozent gesunken. Auf der anderen Seite liegt die Dividendenrendite im DAX bei 2,5 Prozent und jene im S&P 500 bei 1,9 Prozent. Selbst Aktien-Dividendenrenditen von über vier Prozent sind keine Seltenheit. Immer mehr konservative Anleger holen sich Zusatzerträge aus Dividendentiteln. Doch wer zu sehr auf die Rendite achtet, könnte enttäuscht werden. // Text: Michael Kordovsky

D

ividenden sind eine wichtige Komponente des langfristigen Ertrages. Im Zeitraum 1930 bis 2012 lag die kumulierte Performance (inkl. Dividendenerträge) der S&P-500-Werte bei 8,9 Prozent p. a. Davon fielen 3,7 Prozentpunkte p. a. auf Dividendenerträge oder anders gesagt: 42 Prozent der Performance im S&P-500-Index sind auf Dividendenerträge zurückzuführen. Im DAX sieht es ähnlich aus: Von 1988 bis 2011 waren

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rund 40 Prozent der Erträge auf Dividendenausschüttungen zurückzuführen.

DEUTSCHE BEVORZUGEN DIVIDENDENZAHLER

Klar bevorzugt werden sowohl in Deutschland als auch in den USA die Dividendenzahler. Während jedoch in der US-Kultur Dividendenwachstum ein Thema ist, stellen hier die Deutschen keine besonderen Ansprüche. Denn es mangelt an Dividendenwachs-

tumswerten: Während der S&P-500-Index 54 Dividendenaristokraten enthält, die in den vergangenen 25 Jahren jedes Jahr in Folge ihre Ausschüttung erhöhten, gibt es unter den 158 Unternehmen der DAX-Reihe (DAX, MDAX, SDAX, TecDAX) kein einziges Unternehmen, das in diese Kategorie fällt. Von den 22 Aktien dieser Gruppe, die seit mehr als 20 Jahren gelistet sind, haben lediglich Henkel, Munich Re und Siemens in den vergangenen zwei Jahrzehnten ihre Ausschüttungen zumin-


eco.geld

experten.tipp Ewald Zobler, MBA, BA Landesdirektor der Wüstenrot Gruppe

DEUTSCHE BEVORZUGEN WIE DIE AMERIKANER DIVIDENDENZAHLER. DAS PROBLEM IST, DASS GERADE IN DEUTSCHLAND KEINE DIVIDENDENARISTROKRATEN VORHANDEN SIND – ALSO UNTERNEHMEN, DIE IM VERHÄLTNIS ZUM EINGESETZTEN KAPITAL SEHR HOHE DIVIDENDEN AUSSCHÜTTEN.

TRÄUME BRAUCHEN EIN SOLIDES FUNDAMENT Wenn es um eine individuelle Finanzierungslösung geht, zählt ein starker Partner. Wüstenrot bietet maßgeschneiderte Gesamtlösungen und stellt Wohnträume auf eine solide Basis. Eine der größten Investitionen im Leben ist in vielen Fällen die Erfüllung des eigenen Wohntraums – ob es ein Haus im Grünen, eine Wohnung in der Stadt oder das renovierte Elternhaus ist. Viele Menschen haben Bedenken, so ein Vorhaben zu stemmen, und Angst davor, sich die Finanzierung durch unvorhersehbare Veränderungen der Lebensumstände nicht mehr leisten zu können. Deshalb bedarf es bei der Realisierung der eigenen vier Wände einer Lösung, die Flexibilität, Sicherheit und Leistbarkeit gleichermaßen bietet. Das „Mein ZuhauseDarlehen“ von Wüstenrot macht alle Lebenspläne mit und passt sich bei Veränderungen an. Je nachdem, welchen Wohntraum man sich erfüllen will und abhängig von der persönlichen Lebensplanung finden die WüstenrotFinanzberater mit dieser innovativen Wohnfinanzierung eine auf das Leben maßgeschneiderte Lösung.

RUNDUMSCHUTZ

dest nicht gesenkt. In der Eurozone in den vergangenen 20 Jahren jedes Jahr in Folge die Dividende gesteigert haben Colruyt, Essilor, L’Oréal, Hermes und Kerry. Auch werden in unseren Breiten Dividenden mehr als „zusätzliches Zuckerl“ betrachtet, während in den USA der private Vorsorgeaspekt eine wichtige Rolle spielt. Pensionskassen, Investmentfonds und auch Hedgefunds legen dort mehr Wert auf stetige Kapitalrückflüsse, während private Anleger und Sparer darauf abzielen, eines Tages von den Wertpapiererträgen (inklusive Dividenden) leben zu können.

DIVIDENDENWACHSTUM

Da die Ausgangs-Dividendenrenditen – absolut betrachtet – nicht mehr

Für eine zusätzliche Absicherung gibt es zahlreiche gute Gründe. So garantiert die Haus & Heim-Versicherung von Wüstenrot, Schäden in den eigenen vier Wänden nicht aus der eigenen Tasche bezahlen zu müssen. Eine Privatrechtsschutzversicherung schützt vor unangenehmen rechtlichen Streitfällen im Alltag, eine Unfallvorsorge vor den wirtschaftlichen Folgen eines Unfalls. Und mit einer Risikovorsorge sichert man seine Liebsten für den Fall der Fälle ab. Wüstenrot bietet individuelle Gesamtlösungen für eine sorgenfreie Zukunft – und das alles aus einer Hand. Nähere Produktinfos finden Sie unter www.wuestenrot.at/ meinzuhausedarlehen. Sie haben Interesse an einem unverbindlichen Beratungsgespräch zu Ihrer flexiblen Finanzierung? Bei weiteren Fragen und zur Vereinbarung eines persönlichen Termins wenden Sie sich an die Landesdirektion Tirol, Tel.: 057070 452, innsbruck@wuestenrot.at Berater und Kundenbüros in Ihrer Nähe finden Sie unter www.wuestenrot.at

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eco.geld

28 LOW-VOLA-DIVIDENDENARISTOKRATEN DES S&P 500 (GEREIHT NACH 20-JAHRES-PERFORMANCE, DATEN PER 22.8.14) 20 Jahre

seit 31.12.12

Wichtige Merkmale Branche/Bereich

Ecolab

US2788651006

2580,7 %

60,6 %

Reinigungsmittel

Sigma-Aldrich

US8265521018

1433,9 %

42,9 %

Spezialchemie

Lowe's

US5404241086

1375,6 %

52,2 %

Baumärkte

Becton Dickinson & Company

US075887109

1373,2 %

54,2 %

Laborausstattung, Medizintechnik

AFLAC

US0010551028

1269,9 %

19,0 %

Versicherung

Colgate-Palmolive

US1941621039

1250,8 %

28,4 %

Haushaltswaren

Medtronic

US5850551061

1230,3 %

59,8 %

Medizintechnik

Johnson & Johnson

US4781601046

1206,7 %

54,7 %

Pharma, Medizintechnik

Illinois Tool Works

US4523081093

1092,7 %

50,3 %

Industriegüter

Clorox

US1890541097

1081,6 %

28,8 %

Haushaltswaren

Chevron

US1667641005

1058,7 %

24,6 %

Öl & Gas integriert

McCormick & Company

US5797802064

1039,8 %

12,1 %

Exxon Mobil

US30231G1022

1004,3 %

19,4 %

Gewürze, Aromastoffe Öl & Gas integriert

McDonald's

US5801351017

939,1 %

12,4 %

Fast-Food-Kette

Automatic Data Processing

US0530151036

891,6 %

52,3 %

Business-Software

Procter & Gamble

US7427181091

827,6 %

29,7 %

Haushaltswaren

3M

US88579Y1010

791,9 %

61,7 %

Mischkonzern mit tausenden Produkten

PepsiCo

US7134481081

790,2 %

39,7 %

Getränke

Wal-Mart Stores

US9311421039

727,7 %

15,9 %

Discounter

The Chubb Corp.

US1712321017

691,9 %

23,8 %

Versicherung

Cintas

US1729081059

680,6 %

63,0 %

Business-Services

Emerson Electric

US2910111044

598,4 %

27,8 %

Mischkonzern, Energietechnik

Kimberly-Clark

US4943681035

35,2 %

Haushaltswaren

580,7 %

Consolidated Edison

US2091151041

509,6 %

9,8 %

Cincinnati Financial Corp.

US1720621010

496,3 %

29,9 %

Versorger Versicherung

Bemis

US0814371052

481,8 %

26,8 %

Hochwertige Verpackungen

Coca-Cola

US1912161007

438,2 %

18,5 %

Getränke

AT&T

US00206R1023

Telekommunikation

284,6 %

12,0 %

Durchschnitt

954,6 %

34,5 %

S&P 500 Total Return

681,8 %

44,3 %

Outperformance

272,8 %

-9,8 %

so üppig sind wie in früheren Zeiten – was auch mit der aktuellen Niedrigzinsphase zusammenhängt –, gewinnt die Dividendenwachstums-Dynamik an Bedeutung. Doch welchen Spielraum es hier noch gibt, hängt neben dem Gewinnwachstum auch von den Ausschüttungsquoten ab. Im S&P-500-Index liegt die Ausschüttungsquote bereits auf einem relativ hohen Niveau von 31,5 Prozent der Gewinne, im DAX liegt sie bei knapp unter 40 Prozent, Tendenz rückläufig. Darüber hinaus erreichte die Quote der Dividendenzahler aus der DAX-Reihe einen Rekordwert von 86 Prozent verglichen mit 64 Prozent zehn Jahre zuvor. Ebenfalls auf Rekordkurs ist in den USA die Dividendendynamik: Ende des drit-

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ten Quartals 2013 stieg die Anzahl der Dividendenzahler im S&P-500-Index auf ein 17-Jahres-Hoch von 417 Werten bzw. 83,4 Prozent der im Index enthaltenen Werte. 66 Prozent der Unternehmen hoben die Dividendenausschüttung an. Das ist der höchste Anteil seit mindestens 20 Jahren. Nach derartigen Entwicklungen kann das Pendel schnell in die andere Richtung schlagen, vor allem dann, wenn infolge eines stärkeren Wirtschaftswachstums wieder mehr Gelder in realwirtschaftliche Investitionen fließen, was auf Kosten des Dividendenwachstums geht. Und genau da liegt auch das Problem der aktuell relativ niedrigen absoluten Dividendenrenditen: Wer bei einer Dividendenrendite von beispielsweise durchschnitt-

lich brutto 3,2 Prozent bzw. 2,4 Prozent nach KEST von den Erträgen leben möchte, benötigt derzeit einen Kapitalstock von mindestens 750.000 Euro. Derartige Vermögen sind für Otto Normalverbraucher in der Regel unerreichbar. Verdoppelt sich jedoch aufgrund der guten Auswahl der durchschnittliche Dividendenertrag nach 10 bis 15 Jahren, sieht es schon besser aus. Dann sind nur noch 375.000 Euro erforderlich. Doch dies erfordert Dividendenwachstum, das vor allem in den USA zukünftig wieder eine größere Rolle spielen wird.

SPEZIALWERTE

In Deutschland ist das Dividendenwachstum nur bedingt wichtig, nämlich dann, wenn das Wachstum mit entsprechenden Um-

Performance bis 22.8., sämtliche Performancezahlen inkl. Dividenden / Quellen: McGraw Hill Financial, Yahoo!Finance; Google Finance

Performance in % ISIN


eco.geld

satz- und Gewinnzuwächsen infolge eines erfolgreichen Businessmodells einhergeht, das Anleger anspricht. Dabei handelt sich häufig um kleine Nischen- und Spezialunternehmen der zweiten Reihe. Insgesamt gab es laut der vom Deutschen Institut für Portfolio-Strategien an der FOM-University of Applied Sciences durchgeführten DSW/dips-Dividendenstudie 2014 (Autoren: Prof. Dr. Eric Freré und Christian W. Röhl) am deutschen Aktienmarkt nur 29 Werte, die in den vergangenen zehn Jahren jedes Jahr eine Dividende ausschütteten; dabei zumindest in fünf Jahren eine Dividendensteigerung erzielten und maximal eine Dividendenkürzung erlitten. Ihr Wertzuwachs lag von Anfang 2005 bis Ende März 2014 bei 445 Prozent (vgl. mit 200 Prozent im MDAX). In den Jahren 2005 bis 2014 die höchsten Dividendensteigerungen erzielten dabei STRATEC Biomedical (35,8 Prozent p. a., zehn Steigerungen in Folge), DIC Asset (25,4 Prozent p. a.), die Vorzugsaktien der Maschinenfabrik Berthold Hermle (25,2 Prozent p. a.) und der Schmiermittelhersteller Fuchs Petrolub (24,2 Prozent p. a., zehn Steigerungen in Folge). Ansonsten schneiden solide großzügige Dividendenzahler mit moderatem langjährigem Dividendenwachstum am besten ab: Laut DSW/ dips-Dividendenstudie 2014 brachten es aus dem Spektrum der Indizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX jene Aktien, die im Vorjahr eine Dividende zahlten, im Zeitraum von Jänner 2002 bis März 2014 auf eine Performance von 241 Prozent, während der Gesamtmarkt nur 130 Prozent erzielte. Nichtzahler hingegen wurden mit einem kargen Wertzuwachs von zehn Prozent abgestraft. Am meisten ausgezahlt hat sich eine kontinuierliche Dividendenzahlung über die vergangenen fünf Jahre: 269 Prozent Plus von 2002 bis 2014. Daraus lässt sich ein gewisser Wunsch nach Ertragskontinuität erkennen, wobei Wachstumsaspekte eine untergeordnete Rolle spielen. Im Gegensatz zu den Amerikanern honorieren die Deutschen eine kontinuierliche Dividendensteigerung nicht sonderlich. Aktien von Unternehmen, die in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich ihre Dividenden steigerten, waren mit 169 Prozent nur leicht besser als der Gesamtmarkt. Dafür kamen jene Werte, die in den vergangenen fünf Jahren ihre Dividenden nicht kürzten, auf 235 Prozent (Zeitraum Jänner 2002 bis März 2014). Das Quartil (Viertel) mit den moderatesten Dividendensteigerungen in den vergangenen drei Jahren brachte es im Untersuchungszeitraum auf 323 Prozent, während das beste Quartil „nur“ bei plus 230 Prozent lag. Auch allzu hohe Dividendenrenditen bringen keinen Mehrwert, wenn sie als „Eintagsfliegen“ (z. B. Sonderausschüttungen) gelten. Nachhaltig höhere Renditen hingegen sind gut für den Kurs: Aktien, deren kumulierte Dividendenrendite in den vergangenen drei Jahren im höchsten Viertel war, brachten es von Jänner 2002 bis März 2014 auf 447 Prozent, während das niedrigste Viertel mit 128 Prozent sogar leicht unter dem Gesamtmarkt lag (Quelle: DSW/dips-Dividendenstudie 2014).

IN DEN USA IST DIVIDENDENWACHSTUM „IN“

Mehr honoriert wird das Dividendenwachstum hingegen in den USA: Laut einer Studie des US-amerikanischen Researchunternehmens Ned Davis Research konnten Aktien von Unternehmen, die im Zeitraum 1972 bis 2010 Dividenden zahlten, besser abschneiden als der Gesamtmarkt repräsentiert durch den S&P-500-Index. Aktien von Unternehmen, die eine Dividende zahlten, brachten es auf 8,8 Prozent p. a., jene Aktien, die keine Dividende ausschütteten, kamen nur auf 1,7 Prozent p. a. Im Vergleich dazu lag die Performance des Gesamtmarktes (S&P 500) bei 7,3 Prozent p. a. Dividendensteigerungen sind ein Performanceverstärker, während Kürzungen von den Marktteilnehmern sehr übel genommen werden. Aktien mit Dividendenkürzungen rutschten im Schnitt mit 0,5 Prozent pro Jahr ins Minus, während Aktien, de-

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I

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eco.geld

IN DEUTSCHLAND IST DAS DIVIDENDENWACHSTUM NUR BEDINGT WICHTIG, NÄMLICH DANN, WENN DAS WACHSTUM MIT ENTSPRECHENDEN UMSATZ- UND GEWINNZUWÄCHSEN INFOLGE EINES ERFOLGREICHEN BUSINESSMODELLS EINHERGEHT, DAS ANLEGER ANSPRICHT.

ren Dividenden kontinuierlich erhöht wurden, den Gesamtmarkt sogar um 2,3 Prozentpunkte pro Jahr übertrafen, also eine Performance von 9,6 Prozent p. a. brachten. Im Gegensatz zu den Deutschen empfinden die US-Amerikaner eine gleichbleibende Ausschüttung eher als „langweilig“. Entsprechend liegt die Performance dieser Werte mit 7,4 Prozent p. a. nur marginal über dem Marktdurchschnitt. Überdurchschnittlich entwickelten sich hingegen die 54 Dividendenaristokraten des S&P-500-Index, die in der Lage waren, ihre Ausschüttungen zumindest 25 Jahre in Folge zu steigern: Sie brachten es in den vergangenen fünf Jahren auf 18,56 Prozent p. a. vgl. mit 16,58 Prozent p. a. im S&P-500-Index (Stichtag: 22.8.14). In den vergangenen zehn Jahren bis Ende Juli 2014 standen 10,14 Prozent p. a. bei den Dividendenaristokraten acht Prozent p. a. im S&P 500 gegenüber. Dividendenerträge sind hier bereits berücksichtigt.

ANLAGESTRATEGIEN

In der Gunst der Anleger stehen sowohl in Deutschland als auch in den USA solide Blue Chips, die sich durch höhere Dividendenrenditen auszeichnen. Wer beispielsweise in die dividendenstärkere Hälfte des DAX 30 investiert, schneidet besser ab als der DAX 30. Dazu erwirbt man einen PerformanceIndex-ETF auf den DivDAX, der auch die Dividendenerträge berücksichtigt. Eine Möglichkeit dazu wäre der ComStage ETF DivDAX (ISIN: LU0603933895), der es in den vergangenen drei Jahren auf eine Performance von 79 Prozent brachte, verglichen mit 70 Prozent im DAX 30. Auf längere Zeiträume ist dieser Effekt noch stärker. Beispielsweise entwickelte sich der DivDAX-Index von 2001 bis 2012 um 47 Prozentpunkte besser als der DAX 30. Im DivDAX enthalten sind die 15 dividendenstärksten DAX-Werte. Kein Unternehmen ist darin stärker als zehn Prozent gewichtet. Die derzeit am stärksten gewichteten Werte sind Allianz SE (4,29 Prozent Dividendenrendite), Bayer AG (2,32 Prozent Dividendenrendite), Daimler AG (3,89 Prozent Dividendenrendite) und Siemens (3,20 Prozent Dividendenrendite). Da die bessere Dividendentitel-Hälfte des DAX offensichtlich Outperformance bringt,

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kann man noch einen Schritt weiter gehen und zum gleichen Zeitpunkt unter den zehn DAX-Werten mit der höchsten Dividendenrendite jene fünf mit den niedrigsten Aktienkursen gleichgewichtet ins Portfolio legen und immer nach zwölf Monaten ein Portfolio-Rebalancing durchführen. Das Ergebnis im Zeitraum von 1960 bis 2004: 9,6 Prozent p. a. anstatt 4,9 Prozent p. a. im DAX. Nach diesem Schema müsste man derzeit in Deutsche Telekom (Dividendenrendite: 4,46 Prozent), E.ON (Dividendenrendite: 4,38 Prozent), Deutsche Post (Dividendenrendite: 3,68 Prozent), Deutsche Lufthansa (Dividendenrendite: 3,41 Prozent) und RWE (Dividendenrendite: 3,41 Prozent) investieren.

PERFORMANCE-JOKER

Konservative Anleger wollen defensive Dividendentitel mit einer möglichst niedrigen Schwankungsbreite. Sie verstärken derzeit nur ihre Aktieninvestments, weil im soliden Bondspektrum kaum mehr Renditen erzielbar sind. Zwangsweise weichen sie auf Aktien aus, um sich eine entsprechende Performance zu holen. So lange die Zinsen niedrig bleiben, wird sich daran auch nichts ändern. Doch sobald die Leitzinsen in den USA und Großbritannien angehoben werden, könnten – ähnlich wie im Zuge des Bondcrashs im Mai 2013 – die soliden Dividendentitel unter Druck geraten. Umso wichtiger ist es, im Hinblick auf den Ernstfall die Volatilitäten niedrig zu halten. Deshalb werden unter den S&P-500Dividendenaristokraten jene Werte herausgefiltert, die gleichzeitig auch im S&P-500Low-Volatility-Index enthalten sind. Dieser besteht aus den 100 Aktien bzw. jenem Fünftel des S&P-500-Index mit der niedrigsten Volatilität. 28 Dividendenaristokraten sind auch in diesem Index enthalten (siehe Factbox). Die Erklärung für die langjährige Outperformance ist einfach: Auf die Dauer müssen sich Unternehmen die Dividendenzahlung aus dem Gewinn und Cashflow auch leisten können. Steigert man die Dividendenzahlung langfristig stärker als das Gewinnwachstum, wird man eines Tages die Dividende aus der Substanz ausschütten. Das mag eventuell kurzfristig funktionieren, rächt sich jedoch auf Dauer infolge einer zunehmend

schwächeren Bilanzstruktur. Daher ist es besser, in Aktien mit niedrigerer Dividendenrendite, aber kontinuierlichem Ertragswachstum zu investieren, als nur alleine auf hohe Dividendenrenditen zu achten. Bankenaktien haben derzeit teils hohe Dividendenrenditen. Doch Anleger trauen diesem Frieden nicht, denn die strengen Eigenmittelforderungen der Aufsichtsbehörden erfordern es mittelfristig, tendenziell mehr Erträge einzubehalten. Dieses Beispiel zeigt, dass auffallend hohe Dividendenrenditen meist einen Haken haben, nämlich das Risiko einer baldigen Dividendenkürzung. Auf der anderen Seite hat man mit soliden Dividendenaristokraten die Nase vorne (siehe Tabelle), sofern nicht ein paar „Modeaktien“ kurzfristig über ein stärkeres Momentum verfügen. Doch langfristig zahlen sich fundamental orientierte Dividendenstrategien aus.

DIE 28 LOW-VOLADIVIDENDENARISTOKRATEN IN ZAHLEN:

Gesamtertrag inkl. Dividenden in den vergangenen 20 Jahren von 954,6 Prozent bzw. 12,5 Prozent p. a., wodurch der S&P 500 Total Return Index (berücksichtigt Dividenden) um 2,4 Prozentpunkte p. a. geschlagen wurde. Seit dem 31.12.2012 haben diese Werte im Schnitt 34,5 Prozent gewonnen, während der S&P 500 Total Return Index um 44,3 Prozent zulegte, was eine vorübergehende Underperformance um 9,8 Prozentpunkte bedeutet. Zurückzuführen ist dies auf die hohe relative Stärke zahlreicher Technologiewerte im S&P 500, die nicht zu den Dividendenaristokraten gehören. Langfristig jedoch setzen sich die Fundamentaldaten durch, weshalb gerade jetzt ein günstiger Zeitpunkt sein könnte, um in defensivere Dividendenaristokraten mit niedrigerer Kursschwankungsbreite zu investieren. In den vergangenen 20 Jahren konnten 71 Prozent (20 von 28 Werten) besser abschneiden als der S&P 500 Total Return Index.


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VERMÖGEN SICHER VERMEHREN Der Blick auf das Zinsniveau verursacht bei Anlegern derzeit durchaus Stirnrunzeln. Angesichts der Situation lautet die Herausforderung, die eng gesetzten Grenzen zwischen Sicherheit und Ertrag bestmöglich auszuloten und dabei das Vermögen zumindest in seinem Wert zu erhalten. // Text: Barbara Wildauer, Fotos: Hypo Tirol

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ie Hypo Tirol Bank hat mit dem Hypo Vermögensmanagement ein Modell entwickelt, das Anlegern ab einem zu veranlagenden Vermögen von circa 50.000 Euro ein interessantes Service bietet. Anleger wählen zwischen drei Modellen, in denen die grundsätzliche Risikobereitschaft und damit auch der mögliche Ertrag abgesteckt werden. Erfahrene Experten übernehmen das Management und reagieren rasch auf Veränderungen am Markt. Die Leistung wird nach einem ebenso transparenten wie attraktiven Gebührenmodell abgerechnet. Mag. Stefan Moser, Leiter Firmenkunden Unterland der Hypo Tirol Bank: „Die Vermögensveranlagung ist ein Thema, das alle unsere vermögenden Kunden beschäftigt. In den letzten Jahren hat sich die Situation grundlegend verändert, weil der Sicherheitsgedanke bei der Veranlagung durch stark schwankende Märkte eine neue Qualität erhalten hat. Wir haben dazu ein Modell entwickelt, in dem der Kunde vorab festlegen kann, wie hoch der Aktienanteil insgesamt sein darf – der

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Mag. Stefan Moser, Leiter Firmenkunden Unterland, Hypo Tirol Bank

IM INTERVIEW Wir sprechen mit Mag. Stefan Moser über volatile Märkte und Vermögensmanagement. ECO.NOVA: Wie schaut die Stimmung der Kunden derzeit aus? STEFAN MOSER: Bei den Anlegern ist teilweise große Verunsicherung zu spüren. Die Zinslandschaft ist historisch tief, die Märkte sind nach wie vor volatil, das heißt, die Schwankungen bei Aktienkursen sind teilweise groß. Es ist für Anleger gar nicht leicht, zumindest die Inflationsrate auf das investierte Kapital zu erzielen, und das ist für alle eine schwierige Situation.

HYPO VERMÖGENSMANAGEMENT

Durch eine dynamische Steuerung der drei Anlagebausteine Anleihen/Geldmarkt, Aktien sowie Investmentideen (Gold, Rohstoffe, Immobilien oder Wandelanleihen) soll eine stabile Wertentwicklung angestrebt und ausgeprägte Verlustphasen vermieden werden. Technische Modelle für Aktien und Zinsen sowie die fundamentale Einschätzung der Hypo Tirol Bank sind der Kern der Anlagestrategie. Beim Instrument der fundamentalen Steuerung werden Marktprognosen für Aktien, Zinsen, Währungen und Rohstoffe ebenso einbezogen wie die Analyse des wirtschaftlichen Umfelds (Wirtschaftswachstum, Inflation, Leitzinsen etc.) und Bewertungskennziffern. Die maximale Höhe der Aktienquote wird vom Kunden vorgegeben. Ein technisches Modell gibt dem Management Signale (Ampel), wie stark die Trends an den Aktienmärkten sind. In Abwärtsphasen schaltet die Ampel auf rot und die Portfoliomanager der Hypo reduzieren die Aktienquote – je nach Entwicklung bis auf null, damit können Verluste begrenzt werden. Gleiches gilt auch für starke Aufwärtstrends: Wenn die Ampel auf grün schaltet, kann die Aktiengewichtung bis zum festgelegten maximalen Aktienanteil erhöht und bestmögliche Erträge erwirtschaftet werden. Das Ganze läuft für den Kunden automatisch ab, über die Entwicklung kann er sich jederzeit bei seinem Berater informieren.

Ein Thema bei Veranlagungen sind immer auch die Gebühren. Was bietet das Modell in diesem Bereich? Das Gebührenmodell besteht aus einer Managementgebühr, die sich bei den Modellen Hypo Vermögensmanagement 30 mit maximal 30 Prozent Aktienanteil und Hypo Vermögensmanagement 100 zwischen 0,75 und 1,75 Prozent p. a. bewegt. Bei guten Erträgen kommt dazu eine Erfolgsprämie, bei Nichterreichen der Benchmark gibt es eine Rückvergütung. Auf welches Investment setzen die Experten der Hypo Tirol Bank beim Hypo Vermögensmanagement? Das Investment besteht aus Anleihen, Aktien und weiteren Investmentideen. Bei Aktien erfolgt die Fondsauswahl aktiv nach Marktsegmenten wie Regionen, Unternehmensgröße und Wachstumsausrichtung. Die Umsetzung der Aktienstrategie erfolgt mit Aktiendachfonds. Zum Portfolio zählen weiters Anleihen mit hoher Bonität und zum Teil auch Investments wie Gold, Rohstoffe, Wandelanleihen, Unternehmensanleihen oder Immobilien.

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Dies ist eine Marketingmitteilung.

Kunde kann zwischen maximal 30, maximal 60 oder bis zu 100 Prozent Aktienanteil wählen.

Was ist das Besondere an Ihrem Modell? Mit unserem Modell „Hypo Vermögensmanagement“ kommen wir vor allem Anlegern entgegen, die sich nicht selber intensiv mit dem Thema befassen können oder möchten und trotzdem Wertsicherung bei größtmöglichen Ertragschancen suchen. Durch die dynamische Steuerung der Aktienquote ist ein stabiler Ertrag bei gleichzeitig geringerer Schwankungsbreite möglich.


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ERFOLGREICH EXPORTIEREN Bank Austria – DER Partner im Export. Außenhandel ist der Schlüssel zum Erfolg vieler österreichischer Klein- und Mittelbetriebe (KMU).

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ie die Bank Austria dabei unterstützt, erklärt Markus Sappl, Direktor, Leiter Firmenkunden Tirol. ECO.NOVA: Wie schätzen Sie die weitere wirtschaftliche Entwicklung ein? MARKUS SAPPL: Im Euroraum und in Österreich wird zwar das Wachstum 2014 etwas enttäuschen, 2015 sollte sich jedoch die Erholung weiter fortsetzen. In Osteuropa sehen wir in Tschechien, Ungarn, Polen, Slowenien und der Slowakei trotzdem eine verbesserte Dynamik. Wir rechnen hier mit einem erkennbar höheren Wirtschaftswachstum 2014 als noch 2013. Auch für die globalen Emerging Markets ist ein Plus von mehr als 4 Prozent zu erwarten. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten muss sich ein Unternehmen um neue Absatzmärkte bemühen. Welche Chancen ergeben sich daraus für exportorientierte KMU? Trotz der derzeitigen Unsicherheiten sehen wir weiterhin eine Erholung der Wirtschaft. Das betrifft vor allem den Euroraum. Mehr als die Hälfte der Exporte gehen jetzt schon in die Eurozone, fast 70 Prozent in die EU. Welche Länder sind als Exportdestinationen besonders interessant? Das sind auf jeden Fall mit Abstand Deutschland und Italien, die traditionell wichtigsten Handelspartner für Österreich. Gemeinsam mit Osteuropa zählen sie ja zu den Heimmärkten der Bank Austria. Wir sind hier mit einem dichten Bankennetz vertreten und können KMU als DER Finanzpartner optimal servicieren. Interessante Absatzmärkte sind aus unserer Sicht auch die USA, die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) sowie Südkorea und Vietnam. Gerade Vietnam entwickelt sich im Windschatten der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China überraschend gut. Außenhandel als Schlüssel zum Erfolg – welchen Beitrag leistet die Bank Austria? Man kann ihn auf eine einfache Formel bringen: Die österreichischen Unternehmen machen weltweit Geschäfte, wir ma-

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chen sie weltweit sicher. Als Finanzpartner im grenzüberschreitenden Geschäft begleiten wir unsere Kunden über unser Netzwerk in Zentral- und Osteuropa, die internationalen UniCredit-Filialen und rund 4.000 Korrespondenzbanken an jeden Punkt der Welt. Das gilt auch und insbesondere für KMU. Wir unterstützen sie durch umfassendes Beratungs-Know-how und genaue Kenntnis der lokalen Märkte, höchste Servicequalität und sorgen mit maßgeschneiderten Lösungen für einen sicheren und reibungslosen Ablauf des Auslandsgeschäfts. An dieser Stelle möchte ich auch betonen, dass jedes zweite Unternehmen in Österreich, das im Außenhandel tätig ist, auf die Expertise und Verlässlichkeit der Bank Austria setzt. Gibt es im Außenhandel spezielle Förderungen oder Unterstützungen für KMU? Die gibt es auf jeden Fall! Im Rahmen der österreichischen Exportförderung über die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) besteht eine Vielzahl von Unterstützungen. Für Unternehmen zum Beispiel im Bereich Forschung & Entwicklung bzw. bei innovativen Investitionen werden auch Förderprogramme des ERP-Fonds der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws), Förderungen der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), Anschlussförderungen von Landesfördergesellschaften und natürlich EU-Förderungen angeboten. Wir unterstützen und beraten jederzeit gern mit unserem Know-how bei der Wahl der passenden Fördermöglichkeit. Die Präsenz auf Auslandsmärkten kann mit erhöhten Risiken verbunden sein. Wie sollen Unternehmen damit umgehen? Unsere Empfehlung lautet „Absichern, was sich absichern lässt!“. Das gilt vor allem für entfernte, exotische Märkte. Im Außenhandel bestehen Kredit-, Währungs- und Zinsrisiken. Damit sollte man nicht nach dem Motto „Augen zu und durch“ umgehen. Die Palette an Absicherungs- und Garantiemöglichkeiten, die die Bank Austria in Kooperation mit Partnern wie der OeKB und privaten Kreditversicherungsgesellschaften zur Verfügung stellt, ist breit gefächert und bietet für jedes Problem eine Lösung.

Die Bank Austria hat eine Kooperation mit DHL abgeschlossen. Mit welchem Service können KMU rechnen? Für jeden unserer Unternehmenskunden, der sich neu bei DHL registriert, bietet der internationale Spezialist im Expressversand mindestens 50 Prozent Ermäßigung auf die Versandtarife bis Ende 2015. Das ist ein attraktives Angebot, wenn man bedenkt, dass DHL an mehr als 120.000 Destinationen in mehr als 220 Ländern und Gebieten weltweit liefert.

WAS IST ...

... ein Akkreditiv? Akkreditive werden zur Absicherung der Zahlung von Warenlieferungen oder Dienstleistungen im Außenhandel verwendet. Dabei verpflichtet sich die Bank, bei Vorlage bestimmter Dokumente (Versandpapiere, Handelsrechnung, Ladebestätigungen, Versicherungspolizzen etc.) dem Verkäufer den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen. Vorteil für den Exporteur: Neben der Zahlungsverpflichtung des Geschäftspartners erhält er ein Zahlungsversprechen der Bank. Vorteil für den Importeur: Der Exporteur erhält den Kaufpreis erst nach Vorlage vorab definierter Dokumente. ... eine Bankgarantie? Sie ist ein Sicherungsinstrument. Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen von einer Zahlungsgarantie über eine Bietgarantie (z. B. bei internationalen Ausschreibungen) bis zur Vertragserfüllungsgarantie (zur Absicherung vertraglich vereinbarter Leistungsverpflichtungen).

KONTAKT

Für weitere Informationen steht Ihnen Markus Sappl, Direktor, Leiter Firmenkunden Tirol, unter der Telefonnummer 05 05 05-31863 bzw. markus.sappl@unicreditgroup.at gerne zur Verfügung. firmenkunden.bankaustria.at


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ANTWORTEN AUF FRAGEN ZU BANK, KREDIT UND BÖRSE

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Art. KUNST & KULTUR

TEUFELINNEN IN CHANEL

Oben: Blick in die Ausstellung im aut (Fotos: Günter Richard Wett) // unten links: FCN, 2009, Ferienhaus Noto (Foto: Armin Linke) // unten rechts: PLC, 2001, Café Mangiarebene, Catania (Foto: Hélène Binet)

ARCHITEKTUR TRIFFT KUNST TRIFFT FOTO

Das Kellertheater bereitet sich gerade auf die Premiere von Theresia Walsers „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ vor – eine raffinierte Komödie, in deren Mittelpunkt drei Gattinen ehemaliger Diktatoren stehen. Ihr Leben soll verfilmt werden. Es geht um schusssichere BHs, Liebe und die Vollräusche von Stalin, vor allem aber um einen völlig überforderten Dolmetscher und drei uneinsichtige First Ladies, die nichts aus der Geschichte gelernt zu haben scheinen. Einmal mehr verpackt das Kellertheater ernste Themen gekonnt in ein humoriges Gewand; Regie führt der Kellertheaterchef Manfred Schild übrigens selbst! // Premiere: 18. September 2014 www.kellertheater.at

Mit „Loose Ends“ ist erstmals in Österreich eine Ausstellung von Maria Giuseppina Grasso Cannizzo zu sehen, eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen europäischen Architektur. Wo würde sie auch besser hinpassen als ins aut_architektur in tirol in Innsbruck? Die sizilianische Architektin ist trotz zahlreicher Auszeichnungen ein Geheimtipp geblieben. Die Ausstellung hat sie als radikale Intervention und komplexe Transformation der Räume des aut konzipiert, die ihre architektonische Haltung sicht- und spürbar macht. Parallel dazu bietet die Ausstellung einen Einblick in den Entstehungsprozess ihrer Arbeiten. Zur Austellung erscheint im Lars Müller Verlag die erste Monographie und mit ihr ein Manifest der Arbeitsweise von Maria Giuseppina Grasso Cannizzo // noch bis 20. September 2014, www.aut.cc

HOMMAGE AN DIE SEKRETÄRIN Wer kennt sie nicht? In keinem Betrieb dürfen sie fehlen – vom Morgenkaffee bis zur Terminplanung lesen sie ihren Chefs jeden Wunsch von den Augen ab: die Sekretärinnen. Franz Wittenbrinks Liederabend in den Innsbrucker Kammerspielen ist eine augenzwinkernde Hommage an eine unterschätzte Spezies und einen Berufsstand, der Therapeut, Mutterersatz und Seele jedes Büros ist. Ein Abend zwischen Diktat und Damenklo, an dem in knapp 30 Schlagern, Chansons, Evergreens und Hits die weiblichen Phantasien und Begierden besungen werden. // Premiere: 21. September 2014, www.tiroler-landesmuseen.at

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buch.tipps

Hochtechnologische Installationen erklären den Hörsinn spielerisch

WIE DIE FRAUEN VON BORGO PROPIZIO DAS GLÜCK ERFANDEN

Loredana Limone, Thiele Verlag, 336 Seiten, EUR 18,50. // Ein Buch über eine Milchbar, Liebe und Glück, das sich für die Protagonisten in diesem Fall im liebenswerten Örtchen Borgo Propizio versteckt. Eine fein erzählte Geschichte – perfekt als Abendlektüre und Tagesabschluss.

BRANDGELD

Reinhard Kocznar, Gmeiner Verlag, 312 Seiten, EUR 11,99. // Ein Innsbruck-Finanzkrimi, der vor allem deshalb herrlich zu lesen ist, weil man fast alle Ecken kennt, an denen sich Versicherungsmakler Paul Prokop durch die Hauptstadt schnüffelt.

MORDS-WASSERKRAFT

Jeff Maxian & Erich Weidinger, Gmeiner Verlag, 248 Seiten, EUR 10,30. // Das Thema Wasserkraft bietet nicht nur in Tirol Stoff für ganze Bücher – nun gibt's sogar eine eigene Krimianthologie mit 12 Kurzkrimis namhafter Autoren. Die Zeitleiste zeigt die Entwicklung der Hörtechnologie

WENN HÖREN ZUM EREIGNIS WIRD Seit der Eröffnung des AUDIOVERSUMs Anfang 2013 in Innsbruck haben bereits mehr als 37.000 Besucher die spannende Reise in die Welt des Hörens unternommen. Das ScienceCenter wurde in Zusammenarbeit mit MEDEL, dem weltweit führenden Hersteller von Hörimplantaten, und Ars Electronica Linz entwickelt. Auf über 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche laden spannende Stationen ein, interaktiv mehr über die vielen Facetten unseres Hörsinnes zu erfahren. Die Exponate der Hauptausstellung „Abenteuer Hören“ eröffnen spielerisch neue Perspektiven auf die akustische Wahrnehmung. Die MED-EL World ist ein weiteres Highlight des ScienceCenters. Hier geben Hightech-Stationen einen interessanten und vollkommen neuen Blick auf die Entstehung, Gegenwart und Zukunft des inhabergeführten Tiroler Unternehmens. Ergänzt wird das AUDIOVERSUM-Angebot von wechselnden Sonderausstellungen. Bis Anfang 2015 haben Besucher Gelegenheit, die Klänge des Weltalls in der Sonderausstellung „Sounds Of Space“ zu erleben. Zu Jahresbeginn wird es dann im wahrsten Sinne des Wortes „tierisch“ spannend, denn dann können Besucher im AUDIOVERSUM den Hörsinn unterschiedlichster Tiere erforschen. // www.audioversum.at

LANGE NACHT DER MUSEEN IN 3D SAMSTAG, 4. OKTOBER, 18 – 1 UHR

MUSEUM IM ZEUGHAUS, INNSBRUCK

tiroler-landesmuseen.at

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REICHES ERBE – NEUE WEICHEN Tradition wird in Tirol großgeschrieben. Meist verbindet man damit Tracht, Blasmusik und Vereinskultur, was auch großzügig subventioniert wird und man sich marketingtechnisch auf die touristischen Fahnen heftet. Dabei hat das Tiroler Kulturleben sehr viel mehr zu bieten als die bekannten volkstümlich-ländlichen Klischees. // Text: Veronika Schuchter, Fotos: Rupert Larl, Birgit Koell

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lasmusik gibt es auch anderswo, mit den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik verfügt die Landeshauptstadt indes über ein prestigeträchtiges Aushängeschild im kulturellen Bereich. „Tradition kann Hemmnis sein, etwas Neues stattfinden zu lassen, oder im Bewusstsein stattfinden, an die reiche Vergangenheit anzuknüpfen und nochmal auf eine andere Ebene zu heben“, so Geschäftsführer Markus Korselt. Die Festwochen verbinden Tradition und Modernität auf höchstem Niveau. Seit mittlerweile fünfzig Jahren wird konsequent daran gearbeitet, die Alte Musik in Innsbruck aufzubauen, zunächst durch die Ambraser Schlosskonzerte, 1976 ausgebaut zu

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richtigen Festwochen mit Barockopern, Oratorien und Konzerten an historischen Stätten.

REICHES ERBE

Dass nicht Wien, Salzburg oder eine andere Stadt es geschafft haben, sich diesen Status zu erarbeiten, ergibt sich aus dem überaus reichen Erbe aus der Barockzeit in Innsbruck: Schon im 17. Jahrhundert fungierte Innsbruck mit seiner Hofkapelle als Zentrum der zeitgenössischen Musik. Die besten Instrumentalisten und Komponisten waren in Innsbruck anzutreffen, etwa Koryphäen wie Paul Hofhaimer und Heinrich Isaac. Ein weiterer dieser großen Namen war Pietro Antonio Cesti, nach dem der seit fünf Jahren im

Rahmen der Festwochen veranstaltete Cesti-Wettbewerb benannt ist. Cesti, einer der größten Musiker seiner Zeit, wirkte als Kammerkapellmeister am Hof von Erzherzog Ferdinand Karl, unter dessen Förderung die Barockoper in Innsbruck ihre Blütezeit erlebte und weit über die Grenzen hinaus Bedeutung erlangte. Der Fürst wollte Oper – und Cesti gab sie ihm. Das blieb auch am Kaiserhof in Wien nicht unbemerkt. Dass Innsbruck die bessere Oper als Wien haben sollte, wollte Kaiser Leopold I. sich nicht bieten lassen und holte ihn 1665 nach Wien, wo sich Cesti allerdings nicht lange wohl fühlte und nach Italien zurückkehrte. Seine Glanzzeit hatte der Opernkomponist allerdings in Innsbruck.


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ENTSTANDEN IST DAS FINANZLOCH BEI DEN FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK DURCH EINEN VERGESSENEN SUBVENTIONSANTRAG. DIE WOGEN SIND MITTLERWEILE GEGLÄTTET, DER BLICK IST NACH VORNE GERICHTET.

Sich auf den gewonnenen Lorbeeren auszuruhen, reicht nicht, um ganz vorne zu bleiben.

FESTWOCHEN FÜR DIE TIROLER

Lange Zeit vergessen ist es daher nur konsequent, Cesti hier an seiner erfolgreichsten Wirkungsstätte in Erinnerung zu rufen. Der Cesti-Gesangswettbewerb für Barockoper holt Nachwuchssänger aus der ganzen Welt nach Innsbruck und ist der bedeutendste seiner Art. In einer Art Casting werden die Preisträger in verschiedenen Kategorien ermittelt, die im darauf folgenden Jahr in einer Produktion der Festwochen mitwirken. Mittlerweile kann Innsbruck nicht nur international mitspielen, sondern die Qualitätsführerschaft in der Alten Musik für sich beanspruchen. „Wer Alte Musik macht, schaut zuerst nach Innsbruck; was bei uns läuft, läuft in zwei Jahren auch woanders.“ Trendsetter zu bleiben ist harte Arbeit.

Die Festwochen sind nicht nur international für Kenner der Alten Musik einzigartig, Markus Korselt sieht sie auch als Geschenk und Dienstleistung für das heimische Publikum. Die in ihrem Bereich weltweit besten Musiker und Musikerinnen direkt vor der Haustür zu haben, dieses Angebot haben nicht viele in einer Stadt vergleichbarer Größe und finanzieller Möglichkeiten. Alte Musik, Barockoper – viele Tiroler wissen, dass die Festwochen eine Perle sind, können sich aber nur wenig damit identifizieren. Klar ist, dass Barockmusik nicht jedermanns Sache und die Hemmschwelle zur Hochkultur bei vielen sehr hoch ist. Trotzdem intendieren die Festwochen nicht nur Experten und absolute Liebhaber zu bedienen, sie wollen auch ein neues Publikum erschließen und begeistern. Kultivierung der hochklassigen Nische und Festwochen für die Tiroler – das schließt sich nicht aus. Neben den gut besuchten Konzerten und Opernaufführungen gibt es im Rahmenprogramm der Festwochen immer wieder auch kostenlose Veranstaltungen, um in die Welt der Barockmusik hineinzuschnuppern und vielleicht Gefallen daran zu finden, etwa mit Gratiskonzerten beim Goldenen Dachl, im Hofgarten oder bei der musikalischen Begleitung von Gottesdiensten. Die Verankerung im Tiroler Kulturleben soll noch weiter vorangetrieben werden.

WEICHENSTELLUNGEN

Nach dem Finanzskandal und dem von Land Tirol und der Stadt Innsbruck ausgeglichenen Defizit müssen neue Wege eingeschlagen werden. Die Weichen sind gestellt: Gezieltes Marketing, größtmögliche Transparenz, eine Überprüfung des Prozessmanagements und der internen Aufgabenteilung sollen die Festwochen auch finanziell erfolgreich machen, um das künstlerische Topniveau weiterhin halten zu können. In Planung ist eine engere Kooperation mit dem Tiroler Landestheater. Eine Eingliederung, wie sie von Seiten der Politik angedacht war, kann sich Korselt aber nur schwer

vorstellen. „Geld sparen mit einer Fusion kann ich nur, wenn ich die Festwochen auf eine Festwoche zusammenschrumpfe.“ Die Einzigartigkeit wäre dann allerdings verloren, eine einzelne Festwoche der Alten Musik gibt es in vielen Städten. Für Korselt handelt es sich hauptsächlich um eine inhaltliche Frage: „Wenn ich möchte, dass sich die Festwochen weiterhin an die Spitze setzen und ein Aushängeschild für Tirol, ja ganz Österreich sind, im Bereich der Alten Musik, dann muss ich für Strukturen sorgen, dass das auch erreicht werden kann und eine Schärfung des Markenprofils möglich ist.“ Dass sich Stadt und Land dessen bewusst sind und auf die Festwochen in der derzeitigen Form und die damit verbundene kulturelle Profilierung nicht verzichten möchten, wurde durch die Rettungsaktion bewiesen. Entstanden ist das Finanzloch übrigens nicht durch persönliche Bereicherung, sondern durch einen vergessenen Subventionsantrag beim Bund durch die damalige Geschäftsführerin Christa Redik. Die Wogen sind mittlerweile allerdings geglättet, der Blick ist nach vorne gerichtet. Dennoch ist Rediks Nachfolger Korselt klar, dass das Vertrauen erst wieder aufgebaut werden muss.

KOOPERATION MIT DER WIRTSCHAFT

Eine „echte Herzensangelegenheit“ für Markus Korselt, der auch selbst die Musik mit einem BWL-Studium verbunden hat, ist die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Eine Kooperation sei nicht nur für Kulturliebhaber interessant, auch für kühle Rechner, denn die Festwochen bieten ein absolutes Premiumprodukt für eine ausgewählte Zielgruppe. Auch hier setzt der Kulturmanager auf eine Professionalisierung der Strukturen: Es gibt einen detaillierten Sponsoringkatalog, eine Besucherevaluierung lotet die Publikumsstruktur aus und stellt fest, welches Image die Festwochen haben. Schon jetzt kann sich die Liste von Sponsoren und Kooperationspartnern sehen lassen. Am Prestige und an der Auslastung mangelt es jedenfalls nicht: In der letzten Saison lag man bei 98 Prozent, davon können die meisten Veranstaltungen nur träumen. Vom internationalen und hochklassigen Publikum profitiert die ganze Region – es sind also tatsächlich Festwochen für alle. > eco.nova

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DIE KUNST TUNLICHST IN RUHE LASSEN Markus Korselt, neuer Geschäftsführer der Innsbrucker Festwochen für Alte Musik, über Kulturmanagement, die Zukunft der Festwochen und die Toleranz der Tiroler. ben und wir mit den vorhandenen Mitteln und der personellen Ausstattung transparent, effizient und für die Mitarbeiter zu annehmbaren Konditionen arbeiten können. War es eine schwere Entscheidung, sich in so einer Krisenzeit in Innsbruck zu bewerben? Ich krieg oft mitleidige Blicke nach der Vorgeschichte ... warum tust du dir das an. Aber ich mache es gerade deswegen. Ich war sehr zufrieden auf meiner alten Stelle im Saarland und hab mich da sehr wohlgefühlt, aber hier hab ich die Möglichkeit, neue Strukturen zu schaffen. Die Notwendigkeit sieht in der momentanen Situation jeder ein, ich muss da nicht lange darum kämpfen, sondern ich muss einfach die Ideen entwickeln und diese umsetzen. Das war ein großer Motivationsschub, zu sagen, ich will unbedingt nach Innsbruck.

ECO.NOVA: Sie kommen in sehr bewegten Zeiten nach Innsbruck zu den Festwochen der Alten Musik. Politikern gesteht man ja in den Medien gemeinhin eine 100-Tage-Frist zu, um sich einzuarbeiten. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz nach Ihren ersten drei Monaten im Amt aus? MARKUS KORSELT: Erst mal muss ich mich bei allen Leuten in Innsbruck und Tirol bedanken für die Toleranz meinem Dialekt gegenüber. Es war ein sehr warmes und herzliches Willkommen, trotz der schwierigen Situation. Man merkt, was die Festwochen den Menschen bedeuten, dass sie mit den Festwochen mitgezittert haben. Wir konnten schon zahlreiche Umstrukturierungen vornehmen, wir arbeiten im Großen und Ganzen mit

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„DIE ENDGÜLTIGE ENTSCHEIDUNG, WAS UMSETZBAR IST, LIEGT BEI MIR. ICH HAFTE AUCH PERSÖNLICH, INSOFERN MUSS ICH SCHAUEN, WAS FINANZIERBAR IST.“ Markus Korselt

unserem Team weiter, Schlüsselstellen werden auch neu besetzt und wir haben gewisse Vertragskonstruktionen geändert und für mehr Klarheit und Transparenz gesorgt. Intern müssen die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden, damit wir in Zukunft ein noch transparenteres Geschäftsgebaren ha-

Was macht einen guten Kulturmanager aus? Für mich ist das jemand, der die Rahmenbedingungen schafft, damit Kultur überhaupt stattfinden kann. Also ein Dienstleister im Sinne von Kunst und Kultur auf verschiedenen Ebenen. Finanziell muss dafür gesorgt werden, dass Künstler davon leben können, er muss also Geld lukrieren. Ein Kulturmanager muss professionelle Strukturen schaffen, nur in solchen kann Spitzenkunst entstehen. Und dann soll er tunlichst die Kunst in Ruhe und sich entwickeln lassen. Kulturpolitik und Management wird meistens dann ein Thema in den Medien, wenn etwas schiefgeht, man denke nur an den Burgtheater-Skandal oder eben an Ihre Vorgängerin Christa Redik. Wenn alles glatt läuft, hört man hingegen wenig. Frustriert diese Skandalisierungstendenz manchmal? Nein, damit muss man zurechtkommen, wir haben uns angreifbar gemacht, dann muss man auch einstecken können. Wir werden es in Zukunft anders machen und dann wird sich die Berichterstattung wieder auf das Wesentliche konzentrieren, was bei uns ja auch im letzten Jahr problemlos ablief, nämlich die künstlerische Qualität.


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Im Falle des Burgtheaters kam die Diskussion auf, wie sich das Verhältnis von Geschäftsführung und künstlerischer Intendanz gestalten soll. Wie gestaltet sich die Arbeitsteilung zwischen Geschäftsführung und künstlerischer Leitung bei den Festwochen? Alessandro De Marchi plant und programmiert den Opernbereich, da gibt es keine Einmischung und das ist wichtig. Hier braucht es eine eindeutige Handschrift. Kunst ist immer Geschmackssache, wichtig ist, dass wir nichts Weichgespültes haben, sondern eine klare Linie. Bei den Konzerten bring ich meinen Hintergrund ein, mein Netzwerk. Die Meister- und Kammerkonzerte, das ist dann gewissermaßen mein Bereich. Sie sind dann derjenige, der sagt, das geht oder das geht nicht. Die endgültige Entscheidung, was umsetzbar ist, liegt bei mir. Ich hafte auch persönlich, insofern muss ich schauen, was finanzierbar ist. Ich tue alles, damit die Wünsche von Alessandro auch finanzierbar sind. Er kennt aber das Geschäft, er weiß, was möglich ist, und ich hab von ihm noch nie etwas außerhalb eines möglichen Rahmens gehört. Welche Schritte stehen als Nächstes an? Wir werden im Herbst erst mal eine Marketingstrategie entwickeln und uns überlegen, wo wir in fünf Jahren stehen wollen. Das ist ein strategischer Prozess von der aktuellen Positionierung bis zur Entwicklung einer Vision. Aus diesem Grund gibt es bei den diesjährigen Festwochen eine Besucherevaluierung, um rauszufinden, wer uns besucht, aber

„EIN KULTURMANAGER IST FÜR MICH JEMAND, DER DIE RAHMENBEDINGUNGEN SCHAFFT, DAMIT KULTUR ÜBERHAUPT STATTFINDEN KANN. ALSO EIN DIENSTLEISTER IM SINNE VON KUNST UND KULTUR AUF VERSCHIEDENEN EBENEN.“ Markus Korselt

auch, wer uns nicht besucht. Wie werden wir wahrgenommen? Verstaubt? Premium? Langweilig? Glamourös? So eine langfristige Marketingstrategie ist im Kulturbereich nicht unbedingt üblich. Wir arbeiten mittlerweile mit verschiedenen Tools aus der Wirtschaft, wir haben Zielvorgaben entwickelt, wie viele Karten verkauft werden sollen, und reagieren dann flexibel mit dem Marketing darauf. Und dann war meine Tätigkeit am Anfang vor allem: zuhören, zuhören, zuhören, ganz viele Menschen treffen, unsere Stakeholder, aber auch die Menschen auf der Straße. Was ist Ihre Idealvorstellung von der Zukunft der Festwochen? Wir arbeiten ständig daran, dass für die Innsbrucker, Tiroler und ein weltweites Publikum ein sprühendes und dynamisches Festival stattfinden kann, das international die Maßstäbe setzt. Das ist unser Anspruch und nicht weniger darf es sein, das ergibt sich aus unse-

rer Geschichte. Dass uns das gelingt, hier so wach zu sein, künstlerisch und vom Management her, das wäre schön. Die Mischung aus ausgebildetem Kulturmanager und Künstler klingt nach einem Glücksgriff für jede kulturelle Institution. Aber wie ist das für Sie selbst: Kommen sich der Kulturmanager und der Künstler manchmal in die Quere, gerade wenn das Budget knapp ist? Mir gehen die Ideen, was wünschenswert wäre, nie aus, dann rechne ich und merke, das geht nicht alles. Die Vision, wo es hingehen soll, entwickle ich zusammen mit unserem künstlerischen Leiter, wir stimmen uns da sehr eng ab. Dass mein Schwerpunkt im Kulturmanagement liegt, war auf meinem Lebensweg klar. Dass ich das andere mitbringe, war in Innsbruck ausdrücklich so gewünscht, weil wir hier so ein schmales Team haben, dass wir z. B. keine spezialisierte Buchhaltung haben können. Das heißt, jeder muss alles können, und meine Aufgabe ist es auch, die Festwochenkonzerte mit dem künstlerischen Leiter zusammen zu programmieren, die Meisterkonzerte und Kammerkonzerte alleine zu programmieren, insofern ist das fast eine Notwendigkeit, dass ich diese Fähigkeiten mitbringe. Ich bin sehr froh, dass wir mit Alessandro De Marchi einen so profilierten künstlerischen Leiter für das Musiktheater haben und in Zusammenarbeit mit mir auch für die Konzerte haben. Ich habe zum ersten Mal seit Jahren das Gefühl, ich bin angekommen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bei der richtigen Arbeit.

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Blick in die Ausstellung „Sehnsucht 3D“ im Museum im Zeughaus, Ames-Raum. Optische Täuschung mithilfe einer trapezförmigen Verzerrung // Foto: Frischauf

DAS SPIEL MIT DER ILLUSION Das Museum im Zeughaus macht mit der Sonderausstellung „Seh(n)sucht 3D“ die bunte Welt in 3D mit Stereoskopen, Viewmaster, 3-D-Brille, Kameras, Aufklapp-Bilderbüchern, Guckkasten, Diorama, Panoramakarten, Reliefs und Bildmaterial aus unterschiedlichsten Zeitabschnitten greifbar. Die kulturgeschichtliche Schau spannt einen Bogen bis zur modernsten Computertechnik und ihrer Verwendung in der Wissenschaft und Unterhaltungsindustrie.

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as Rätsel, warum man dreidimensional sehen kann, beschäftigt die Menschheit schon sehr lange. Obwohl auf der Netzhaut ein gesehenes Bild nur zweidimensional dargestellt wird, ist unser Gehirn imstande, eine dreidimensionale Wahrnehmung zu produzieren. Diese Erkenntnis und der Wunsch, die

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dreidimensionale Welt abzubilden, bestehen bereits seit der Antike.

OPTISCHE ILLUSION

Die Zentralperspektive wird in der Frührenaissance entdeckt. Albrecht Dürer beschäftigt sich mit Apparaturen, die durch die mathematisch konstruierbare Perspektive

Räumlichkeit vortäuschen. Besondere Bedeutung erlangt die räumliche Illusion in der Architekturmalerei des Barock. Die Sehnsucht nach Illusion führt zu weiteren Experimenten: Anamorphosen sind verzerrte Darstellungen, deren Bildinhalt nur mit bestimmten Geräten, wie zum Beispiel einem Spiegelzylinder, gelesen werden kann.


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1. Blick in die Ausstellung // Foto: Frischauf 2. Aufklappbares Andachtsbild, Blinddruck auf Offsetdruck, um 1850 // Foto: TLM/Lugger 3. Anamorphose mit Kegelanamorphoskop, 1754, Universität Innsbruck/Museum der Experimentalphysik // Foto: TLM/Lugger 4. Hologramm, um 1990, TLMF // Foto: TLM

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STEREOMANIA

Im 19. Jahrhundert wird räumliches Sehen physikalisch durch den Briten Charles Wheatstone nachgewiesen. Er arbeitet mit stereoskopischen Bildern, die einen dreidimensionalen Eindruck ermöglichen. Grundlage für die weite Verbreitung der Stereoskopie ist die Fotografie. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommt es zu einer regelrechten Stereomanie. Stereoskopische Fotografien werden in hoher Auflage produziert und entwickeln sich zu einem Massenmedium.

DIE DRITTE DIMENSION

Mit Beginn der Amateurfotografie im 20. Jahrhundert werden verschiedene Kameras für Stereofotografie entwickelt. Jedoch können sich diese nicht durchsetzen. Eine Aus-

nahme bildet der beliebte Viewmaster, ein Betrachtungsgerät, das jahrzehntelang nicht nur in Kinderzimmern zu finden ist. Mit dem Anaglyphenverfahren kommt eine weitere Technik aus dem 19. Jahrhundert zu Ehren. Dank Farbfilterbrillen können Bilder und Filme räumlich wahrgenommen werden. Die aktuellen 3-D-Kinofilme basieren auf dem Polarisationsverfahren. Hier wird das Licht durch Polfilterbrillen gefiltert, wodurch der 3-D-Effekt entsteht.

WISSENSCHAFT

In gebirgigen Ländern wie Tirol spielt die dritte Dimension auch im Bereich der Kartographie und im Reliefbau eine wichtige Rolle. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzt man sich wissenschaftlich mit der Beschaffenheit der Oberfläche auseinander. Um Gebirgslandschaften anschaulicher zu gestalten, werden Panoramen und geologische Reliefs entwickelt. Heutzutage bieten computeranimierte 3-D-Flüge, kombiniert mit hinterlegten Landkarten, viele Möglichkeiten für Alpinisten. Mithilfe von Laserscanning können in unterschiedlichsten Bereichen Vermessungen durchgeführt und 3-D-Modelle erstellt werden.

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SEH(N)SUCHT 3D bis 23. November 2014 Museum im Zeughaus Zeughausgasse, 6020 Innsbruck www.tiroler-landesmuseen.at Öffnungszeiten Di. bis So. von 9 bis 17 Uhr am 5. Oktober geschlossen Führung an Sonntagen 21. September 19. Oktober 2. November 16. und 23. November jeweils 11 Uhr Kinderführung „Trickbetrügern auf der Spur“ 13. und 27. September 11. und 25. Oktober 8. und 22. November jeweils 15 Uhr ORF – Lange Nacht der Museen 4. Oktober von 18 bis 1 Uhr Tag der offenen Tür 26. Oktober von 9 bis 17 Uhr Eintritt frei

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Mobil. AUTO & MOTOR

LEBE LIEBER BUNT Quirlig und farbenfroh ist der Opel Corsa ein echter Hingucker auf der Straße. Der charmante Deutsche hebt den Spaßfaktor im Leben und ist dabei ordentlich agil, wendig und dynamisch. Wenn Sie also ein Fahrzeug suchen, das Ihre positive Lebenseinstellung auf originelle und individuelle Art zum Ausdruck bringen soll ... voilá: Mit dem Corsa haben Sie’s gefunden. Seine technischen Innovationen sind in seiner Klasse einmalig, dazu gibt’s eine hübsche Auswahl an spritzigen Benzin- und Dieselmotoren. Fahrwerk und Lenkung wurden für einen besseren Fahrkomfort nochmals optimiert, Motoren und Getriebe sind umweltfreundlich und wirtschaftlich – so auch der Anschaffungspreis: Ab rund 11.000 Euro sind Sie dabei.

ALLES BLEIBT ANDERS Eigentlich ist ein smart forfour eine etwas eigenartige Abwandlung des ursprünglichen smart, weil er dem Konzept des minikleinen Stadtflitzers irgendwie reinpfuscht. Auf der anderen Seite verkauft er sich gut. Also, was soll man lange schimpfen? Auf jeden Fall hat der Zweisitzer-Ursprungs-smart den Beinamen „fortwo“ bekommen und wurde ebenso wie sein großer Bruder gründlich überarbeitet und in nahezu allen Bereichen verbessert. Und: das smart-typische Heckmotorenkonzept wird erstmals auch im viersitzigen forfour angeboten. Welchen auch immer Sie wählen mögen: wendig und spritzig sind sie beide!

SAUBERE LEISTUNG Der Audi A3 Sportback e-tron vereint sportliche Kraft mit Effizienz und hohem Fahrspaß mit vollem Alltagsnutzen. Der erste Plug-in-Hybrid-Ingoldstädter kommt elektrisch 50 km weit, mit Verbrennungsmotor zusätzliche 890 km. Und jetzt wird’s auch für Österreich ernst: Der e-tron ist ab sofort zu einem Basispreis von rund 40.000 Euro bestellbar – 50 Audi-Händler sind bereits e-ready.

DIE KOMPAKTE ANTWORT ... ... auf Fragen urbaner Mobilität: Mit diesem Satz lässt sich der neue BMW 2er Active Tourer wohl am besten beschreiben. Mit ihm präsentieren die Bayern ein Fahrzeug der Premium-Kompaktklasse, das Raumfunktionalität und Komfort mit BWM-typischer Dynamik, Stil und Eleganz verbindet. Neben der Serienausführung wird der 2er Active Tourer in vier weiteren Modellvarianten angeboten, die innen wie außen sowie in der Ausstattung individuell konfigurierbar sind und dem Raumwunder maximale Variabilität und Funktionalität geben. Zur Markteinführung stehen drei Drei- und Vierzylindermotoren zur Wahl, der Startpreis liegt bei rund 28.000 Euro für die 136 PS starke Einstiegsversion.

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eco.mmentar

AUF DEN PUNKT Der Passat ist ein Weltbestseller und die aktuell achte Generation der Vertreter der High­ tech-Businessclass von Volkswagen. Alles an und in diesem Auto ist neu: sein Design, seine Technologien, seine Motoren, seine Möglichkeiten. Und das wissen die Kunden zu schätzen. Erstmals wird es den Passat dabei auch mit einem Plug-in-Hybridantrieb geben – die Markteinführung ist für Mitte 2015 geplant. Die Standardvariante indes kommt bereits im vierten Quartal 2014 als Limousine und Variant auf den Markt. Der Einstiegspreis liegt bei knapp über 29.000 Euro.

ABENTEURER Der neue Skoda Octavia geht unter die Pfadfinder. Der Scout ist ein individueller Allrounder mit tollen Fahreigenschaften, der dank leistungsstarkem Allrad auch auf schwierigen Wegen gut zurechtkommt. Der robuste Offroad-Look macht aus ihm einen dynamischen Charaktertyp, der sich perfekt an das Abenteuermodell Yeti anschließt. Innen bietet der Octavia Scout richtig viel Platz, viele „Simply-clever“-Lösungen und Topsicherheit. So wird der kraftvolle Bursche zum perfekten Begleiter für Familie und Freizeit. Seine Weltpremiere feierte er in Genf, ab sofort ist er ab 32.840 Euro zu haben – und um dieses Geld gibt es ganz schön viel Auto!

Bruno König, Motorredaktion

AUTOMARKT SCHWÄCHELT

SCHARFER PORSCHE Ganz seinem Namen entsprechend wurde das Profil des Porsche Cayenne für die neuer Version noch einmal ordentlich nachgeschärft. Neben einem progressiveren Design wurde die Effizienz gesteigert und die Serienausstattung erweitert. Als Sportwagen unter den SUVs bietet er neben fünf Sitzen vor allem viel Raum für jede Menge Fahrspaß. Mit hoher Leistung und Porsche-typischer Design-DNA. Die neuen Cayenne-Modelle rollen Mitte Oktober an und starten in Österreich bei 78.688 Euro für den Diesel, der Cayenne S beginnt bei rund 102.000 Euro, der Turbo bei ca. 170.000.

Während der deutsche Automarkt auch im Juli weiter zulegen konnte (+ 6,8 %), schwächelt der Absatz in Österreich weiterhin. Allein der Juli brachte den Autohändlern ein Minus von 13,2 Prozent. Kumuliert von Jänner bis Juli bedeutet das einen Rückgang von 4,2 Prozentpunkten. VW konnte seinen Marktanteil von mehr als 17 Prozent zwar knapp halten, musste jedoch wie viele andere Hersteller auch Verkaufsrückgänge hinnehmen. Leicht zulegen konnten hingegen Opel, Skoda und BMW. Der Dieselanteil ist neuerlich gestiegen und liegt nun bei 57,5 Prozent. Weiterhin sehr gefragt sind SUVs, die mittlerweile 22 Prozent des Gesamtmarktes ausmachen. Anregungen und Kommentare bitte an koenig@econova.at

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Ab Herbst gilt auf Tirols Autobahnen Tempo 100 – versuchsweise für ein Jahr

TEMPOMAT Im Juni hat die schwarz-grüne Regierung beschlossen, die Höchstgeschwindigkeit auf Tirols Autobahnen auf Tempo 100 zu reduzieren. Noch im Herbst soll die Beschränkung in Kraft treten – vorerst für ein Jahr auf Probe. // Text: Bruno König, Fotos: BMV, ÖAMTC, Fotowerk Aichner

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ie Tempobeschränkung wird vorerst befristet für ein Jahr eingeführt. Danach werden wir uns ganz genau anschauen, wie der Effekt ist und ob tatsächlich die Schadstoffbelastung im Inntal zurückgegangen ist“, betont Landeshauptmann Günther Platter. Konkret gilt der permanente 100er dann auf der A12 von Kufstein bis Zirl, zwischen Karrösten und Zams sowie auf der A13 von Innsbruck bis hinauf nach Schönberg. 130 km/h sind nur noch zwischen Zirl und Imst sowie ab Schönberg bis zum Brenner erlaubt. Platter, der bis dato immer ein Gegner einer permanenten 100er-Einführung war, argumentiert seinen plötzlichen Meinungswechsel mit der Gesundheitsgefährdung der Tiroler Bevölkerung. „Ärzte haben uns mitgeteilt,

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dass gegen die hohe Schadstoffbelastung entlang der Autobahn etwas unternommen werden muss.“ Gibt es nach diesem Probejahr allerdings keine merkliche Verbesserung der Luftwerte, werde die Beschränkung wieder aufgehoben, so der Landeshauptmann. Mit dem grünen Koalitionspartner hat Platter

natürlich einen starken Befürworter für das Tempolimit. Landeshauptmann- Stellvertreterin Ingrid Felipe ist nämlich überzeugt, „mit dieser Maßnahme die Luftgüte in Tirol wesentlich verbessern zu können und damit eine große Entlastung für die Bevölkerung zu erreichen“.

„SOLLTEN SICH DIE WERTE NACH DIESEM PROBEJAHR NICHT WESENTLICH VERBESSERN, WIRD DIE BESCHRÄNKUNG WIEDER AUFGEHOBEN.“ Landeshauptmann Günther Platter


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„DAS LAND TIROL SOLLTE SICH VERTRAGLICH GUT ABSICHERN, DASS MIT TEMPO 100 AUCH DAS SEKTORALE LKW-FAHRVERBOT WIEDER EINGEFÜHRT WERDEN KANN.“

ERST TEMPO 100, DANN LKW-FAHRVERBOT

Im Gegenzug für die Einführung von Tempo 100 kann das Land Tirol das sektorale Fahrverbot für LKW mit nichtverderblichen Gütern und niedrigen Euroklassen wieder einführen. Damit wären diese gezwungen, wieder auf die Schiene auszuweichen. Das bereits schon einmal gültige LKW-Fahrverbot wurde bekanntlich vom Europäischen Gerichtshof 2011 aufgehoben. Jetzt, mit Einführung von generellem Tempo 100, könnte es im Herbst 2015 wieder in Kraft treten. Für saubere LKW, also mit hohen Euroklassen, soll es dann sogar ein Förderprogramm geben. Ein starker Befürworter für das Tempolimit findet sich auch mit Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser. „Die Flachländer müssen einfach mal verstehen, dass der Dreck aus unserer engen Gebirgsschneise einfach nicht hinaus kommt. Da hilft nun einmal nichts anderes, als das Tempo zu reduzieren. Wir liegen stets zwischen 60 und 120 Prozent über den von der EU vorgegebenen Grenzwerten.“ Darüber hinaus ist der Transitgegner der Meinung, dass Tempo 100 allein zu wenig ist. „Um eine wesentliche Verbesserung der Luft zu erreichen, müsste das Tempolimit durch-

ÖAMTC-Tirol-Direktor Andreas Heis

gehend von Rosenheim bis Verona Gültigkeit haben. Aber auch eine Beschränkung der LKW auf eine Geschwindigkeit von 60 oder 70 km/h wäre nötig. Darüber hinaus bedarf es natürlich rigoroser Kontrollen und harter Strafen“, fordert Gurgiser.

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Zwar sieht ÖAMTC-Tirol-Direktor Andreas Heis die Tempo-100-Einführung bei Weitem nicht so euphorisch wie Gurgiser, dennoch kann auch er sich damit anfreunden: „Die Einführung von Tempo 100 würde sicher eine Entlastung der Schadstoffe mit sich bringen, das muss man schon ganz klar so sagen. Das weiß jeder, der schon einmal mit seinem Auto mit Tempo 100 von Kufstein nach Innsbruck gefahren ist oder mit Tempo 130 und dabei den Verbrauchswert seines Bord-

computers beobachtet hat. Auch das sektorale LKW-Fahrverbot würde eine Verbesserung bringen, auch wenn wir vom ÖAMTC nicht unbedingt Freude mit Fahrverboten haben. Was wir allerdings schon einfordern, ist, dass es Garantien geben muss. Es kann nicht sein, dass Tirol Tempo 100 einführt und die EU dann sagt, ist zwar schön, dass ihr das macht, aber wegen dem LKW-Fahrverbot ändert sich dadurch nichts. Hier sollte sich das Land vertraglich sehr gut absichern.“ Ein Problem sieht Heis allerdings beim Überholen der LKW: „Wenn LKW mit knapp 90 km/h unterwegs sind und Autofahrer Tempo 100 exakt einhalten, brauchen diese ewig, um vorbeizukommen.“ Deshalb fordert der ÖAMTC-Direktor, auch über eine Geschwindigkeitsbeschränkung bei den LKW nachzudenken. renault.at

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SPORT COMBI Mazda zählt seit dem vergangenen Jahr zu jenen Marken in Österreich, die sich über die höchsten Zuwächse freuen dürfen. Dieser Trend setzt sich auch im schwierigen Autojahr 2014 fort. Neben einigen anderen Modellen des japanischen Herstellers ist vor allem der Mazda6 für den großen Erfolg mitverantwortlich. Wir fuhren den feschen Sport Combi mit 150 Diesel-PS. // Text: Bruno König, Fotos: Tom Bause

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ährend ein Großteil der Automobilhersteller in Europa wieder mehr Autos verkaufen konnte, verzeichnet der heimische Markt sinkende Verkaufszahlen. Nicht so Mazda: Im ersten Halbjahr 2014 konnten die Japaner in Österreich um 6,74 Prozent zulegen. Neben den Erfolgsmodellen Mazda3, CX-5 und Mazda2 profitiert auch der neue Mazda6 vom Hype der japanischen Traditionsmarke. Interessanterweise fällt der Kombi bei Mazda kürzer aus als die Limousine. In Summe fehlen dem Sport Combi knapp sieben Zentimeter in der Länge auf seine Limo-Schwester – was das Ladevolumen aber kaum schmälert. Immerhin schluckt der Kofferraum des neuen Mazda6 Sport Combi mit 522 bis 1.664 Liter deutlich mehr als sein Vorgänger. Auch das Platzangebot in der zweiten Sitzreihe kann sich sehen lassen und ermöglicht, dass bis zu drei Erwachsene bequem Platz finden. Die zwei vorderen Passa-

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giere werden von sehr sportlichen, aber dennoch komfortablen Sitzen empfangen.

GELUNGENES DESIGN

Trotz des üppigen Platzangebotes leidet das Design in keinster Weise. Im Gegenteil: Was die Mazda-Designer hier abgeliefert haben, ist ihnen wirklich gut gelungen. Kraftvoll geschwungene Kotflügel, eine schnittige Dachlinie mit flach stehender Heckscheibe und eine selbstbewusste Frontpartie machen einen echten Hingucker aus dem Mazda6. Passend zum sportlichen Auftritt präsentiert sich das ausgewogene Fahrwerk. Komfortabel und überraschend agil lässt sich der Feschak flott auch durch enge Kehren dirigieren. Eine Freude dabei ist, das knackige Sechsgang-Schaltgetriebe zu bedienen. Ebenso erfreulich, dass sich der Verbrauch vornehm zurückhält. Mit einem Testverbrauch von 6,6 Litern auf 100 Kilometer ist man auch an der Tankstelle gut bedient. Verantwortlich für den

sparsamen Umgang mit dem Treibstoff ist die Skyactiv-Technologie, die durch ein besonders niedriges Verdichtungsverhältnis für eine effizientere Verbrennung sorgt. Damit leistet sich der Mazda6 keine Schwächen und punktet mit seinem ausgezeichneten Fahrverhalten, dem großzügigen Platzangebot, der enormen Effizienz und ganz besonders mit seinem gelungenen Design.

FACTS MAZDA6 SPORT COMBI • • • • • • • • •

Motor: 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel Leistung: 110 kW/150 PS Drehmoment: 380 Nm Beschleunigung: 9,2 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 210 km/h Testverbrauch: 6,6 Liter/100 km CO2-Ausstoß: 110 g/km Crashsicherheit: 5**** (92 % lt. NCAP) Preis: ab 30.490 Euro


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SCHÖNER RÜCKEN Mit der dritten Generation des A3 bietet Audi erstmals auch eine Limousine. Mit einer Gesamtlänge von 4,46 Metern überrascht die Limo nicht nur mit einem großzügigen Platzangebot, sondern auch mit ihrem optischen Auftritt. // Text: Bruno König, Foto: Tom Bause

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imousinen sind hierzulande nicht unbedingt der Verkaufsschlager. Für die meisten sind die Stufenheckversionen zu langweilig, optisch zu wenig ansprechend. Das war vielleicht einmal so, doch den aktuellen Modellen tut man damit unrecht. Denn der neue Audi A3 als Limousine macht neben seiner modernen

Technik auch optisch ordentlich was her. Vor allem das knackige Heck mit dem im Kofferraumdeckel integrierten Heckspoiler unterscheidet sich völlig vom bekannten A3. Auch die Frontpartie ist durch breitere Lufteinlässe eine eigenständige. Audis einziger Konkurrent in diesem Segment, der Mercedes CLA, bietet bei Weitem nicht das Platzangebot der

A3-Limousine. Der Kofferraum des Ingolstädters fasst bis zu 880 Liter. Fahrwerkseitig ist die Limousine mehr auf Komfort ausgelegt, wobei der sportliche Eindruck nicht zu kurz kommt. Ausstattung und Motorisierung sind identisch mit den restlichen A3-Modellen. Zu haben ist die fesche Limo schon ab 26.000 Euro.

START DER JUBILÄUMSSAISON Der HC Tiroler Wasserkraft startete Mitte August in seine nunmehr 20. Saison. Das Jubiläumsjahr ist aber nicht der einzige Grund zum Feiern: Neben zahlreichen neuen Gesichtern in der Mannschaft sind die Tiroler Eishockeyspieler seit Kurzem auch mit zwölf feschen und umweltfreundlichen Renault Clio aus dem Autohaus Dosenberger unterwegs.

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ie Kooperation zwischen dem HC Tiroler Wasserkraft und dem Autohaus Dosenberger feiert heuer ein kleines Jubiläum: Seit mittlerweile fünf Jahren unterstützt der Rumer Renault- und Dacia-Händler die Tiroler Haie. „Die Zusammenarbeit mit dem Tiroler Eishockeyverein ist für uns nicht nur eine angenehme, sondern auch eine erfolgreiche“, berichtet Martin Mair, Renault- und Dacia-Verkäufer im Autohaus Dosenberger. Dosenberger-Geschäftsführer Wolfgang Rötzer ergänzt: „Insgesamt stellen wir der Mannschaft zwölf neue Renault Clio kostenlos zur Verfügung. Zehn für neun Monate, zwei sogar für ein ganzes Jahr. Damit auch Fans und Spielbesucher von dieser Kooperation profitieren können, wurde ein eigener Infopoint in der Olympiaworld eingerichtet.“ Neben Informationsmaterial zu den neuen Modellen gibt es darüber hinaus besondere Konditionen für verschiedene Renault-Modelle für Haie-Fans.

Johan Björk, Günther Hanschitz, Marcus Olsson, Christer Olsson, Wolfgang Rötzer, Martin Mair, Dustin Van Ballegooie und Kris Beech

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LÖWENBRÄU Der Peugeot 3008 ist ein gutes Gebräu: Dieselmotor, Allradantrieb und ein Hybrid, der beim Sparen hilft; dazu eine ästhetische Linienführung und ein überaus fescher Innenraum. // Text: Bruno König, Fotos: Tom Bause

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igentlich wird der französische Crossover durch einen 2,0-Liter-Dieselmotor mit 163 PS, der die Kraft an die Vorderachse leitet, angetrieben. Beim 3008 Hybrid4 wird jedoch die Hinterachse separat von einem 37 PS starken Elektromotor in Schwung gebracht. Damit wird daraus ein Allradantrieb, ohne direkte mechanische Verbindung zwischen den zwei Achsen. Und die Traktion des Hybrid schadet dem 3008er nicht. Denn mit seiner Systemleistung von rund 200 PS ist der Peugeot alles andere als eine Schlaftablette. Bis zu 500 Nm Drehmoment schieben den feschen Franzosen schon vom Stand ordentlich nach vorne. Dass der Spurt auf 100 km/h dann doch 8,5 Sekunden dauert, liegt am relativ hohen Gewicht des 3008 Hybrid4. Die zusätzliche Technik treibt das Eigengewicht auf stolze 1.785 Kilo. Doch seine Stärke liegt ja ohnehin nicht im Sprint, sondern beim Sparen. Das kann er allerdings recht gut: Bis fast 70 km/h gleitet der Allradler emissionsfrei auf der Straße. Vor allem in der Stadt funktioniert das hervorragend und drückt den Verbrauch schon mal auf un-

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ter drei Liter. Der Elektroantrieb endet erst dann, wenn entweder eine flottere Fahrweise gefragt ist oder die Batterie zu wenig Saft hat. Dann schaltet sich sanft, aber merkbar der 2,0-Liter-Dieselmotor dazu. Wählt man am Drehschalter in der Mittelkonsole permanent Allrad, so bleiben stets beide Triebwerke in Arbeit.

FLOTTER INNENRAUM

Während unseres knapp zweiwöchigen Testlaufes gönnte sich der Antrieb im Gesamten gut sechs Liter Dieselöl auf 100 Kilometer. Der Innenraum mit exklusiv gestaltetem Cockpit und der erhöhten Sitzposition bietet einen hervorragenden Rundumblick. Moderne Technologien und edle Materialien ermöglichen angenehmes und komfortables Fahren. Das Head-up-Display über dem Armaturenbrett zeigt alle wichtigen Infos und auch den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Die Preisliste für den 3008 Hybrid4 beginnt bei 35.490 Euro. Für ein Fahrzeug dieser Kategorie mit Allrad und dieser Ausstattung ein sehr gutes Angebot.

FACTS PEUGEOT 3008 HYBRID4

• Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel plus E-Motor • Leistung: 163 PS (Diesel), 37 PS (Elektro) • Drehmoment: bis zu 500 Nm • Beschleunigung: 8,5 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 191 km/h • Testverbrauch: 6,1 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 85 g/km • Crashsicherheit: 5**** (86 % lt. NCAP) • Preis: ab 35.490 Euro


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Knapp acht Sekunden vergehen bis Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Wer den Volvo allerdings flott bewegt, darf sich über den großen Durst nicht wundern. Womit wir schon beim (einzigen) Minuspunkt des Fünfzylinders wären: Der Durchschnittsverbrauch kratzt stets an der Zehn-Liter-Marke. Weniger geht kaum, mehr locker.

QUALITÄT IN SCHICKER VERPACKUNG

VAU VIERZIG Die Schweden können nicht nur Ikea und H&M, sondern auch Auto. Das beweisen die Göteborger nun schon seit einigen Jahren. Im Segment der Offroader spielt Volvo ebenso eine nicht unwesentliche Rolle. Deshalb wird der fesche V40 auch als CC angeboten und begeistert nicht nur mit seinem bulligen Offroad-Look. Wir fuhren den V40 CC T4 AWD. // Text: Bruno König, Fotos: Tom Bause

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in bisschen Wehmut ist schon dabei, wenn man den Motor des V40 CC T4 startet und den herrlichen Sound genießen darf. Wehmut deswegen, weil der kernige Fünfzylinder bei Volvo schon bald ausgedient hat. Der schwedische Autobauer setzt dann ausschließlich auf Vierzylinderagreggate. Aber das ist ja noch Zukunft, konzentrieren wir uns derweil

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noch auf den Fünfender: 180 PS aus zwei Litern Hubraum leistet das Turbotriebwerk im T4. Die Kraft wird mittels Allradantrieb auf alle vier Räder verteilt und dank der Haldexkupplung bedarfsgerecht auf die Räder mit dem meisten Grip verteilt. Das ist gut so, denn immerhin bringt der Fünfzylinder 300 Nm auf die Antriebswelle. Das schiebt den sportlichen V40 CC anständig nach vorne.

Der Innenraum gefällt mit tollen Materialien und solider Verarbeitung. Das vermittelt einen hohen Qualitätseindruck. Die Bedienung ist einfach und logisch, die Sitze bieten einen guten Mix aus Komfort und Sportlichkeit. Die 6-Gang-Automatik könnte einen Tick sanfter schalten und im manuellen Modus eine Spur flinker sein. Das ganze Auto und besonders sein Design ist den Schweden aber auf jeden Fall geglückt. Da spielt es auch keine Rolle, dass der V40 der derzeit kleinste Volvo ist.

FACTS VOLVO V40 CC T4 AWD • • • • • • • • •

Motor: 2,0-Liter-Fünfzylinder Benzin Leistung: 132 kW/180 PS Drehmoment: 300 Nm bei 2.700 U/min Beschleunigung: 8,2 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 210 km/h Testverbrauch: 9,9 Liter/100 km CO2-Ausstoß: 187 g/km Crashsicherheit: 5**** (94 % lt. NCAP) Preis: ab 24.780 Euro (D2 Basis), ab 37.381 Euro (T4 AWD Summum)


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TOURT GUT Lange ließen sich die Honda-Ingenieure Zeit, um wieder einen kompakten Kombi anzubieten. Doch wie sagt man so schön: Gut Ding braucht eben Weile. // Text und Fotos: Bruno König

SPARSAMER KRAFTLACKEL

Den 1,6-Liter-Diesel, den wir schon im CR-V zu schätzen kennen gelernt haben, kann man eigentlich nur loben. Er stemmt bis zu 300 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle – und das schon bei niedrigen Drehzahlen. Dazu gönnte sich der Vierzylinder-Diesel im Schnitt nur 5,1 Liter während unserer zügigen Testfahrt. Wer mit dem Civic cruist, wird sogar auf einen niedrigen Vierliterwert kommen. Der Innenraum weiß ebenso zu begeistern. Die Armaturen sind kein Einheitsbrei, die Materialien sowie deren Verarbeitung sind top. Großen Gefallen fanden wir auch an der Fahrdynamik des Civic Tourer. Die sehr präzise Lenkung passt hervorragend zum ausgewogenen Fahrwerk und die „Dynamic“-Einstellung macht ihn dank adaptivem Dämpfersystem an der Hinterachse richtig sportlich. Die vielen Jahre warten hat sich also absolut gelohnt.

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FACTS HONDA CIVIC TOURER

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Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel Leistung: 88 kW/120 PS Drehmoment: 300 Nm Beschleunigung: 10,5 sec von 0 auf 100 km/h Spitze: 195 km/h Testverbrauch: 5,1 Liter/100 km CO2-Ausstoß: 103 g/km Crashsicherheit: 5***** (94 % lt. NCAP) Preis: ab 24.290 Euro

Symbolfoto Symbolfoto Symbolfoto

G

enau zwölf Jahre mussten Honda-Civic-Fans auf eine neue Kombivariante warten. Nun ist sie endlich da und steht ausgesprochen chic auf ihren vier 17-Zoll-Leichtmetallrädern. Die lange Zeit haben die Ingenieure bei Honda jedoch gut genutzt: Zum Beispiel für das geniale System auf der hinteren Sitzbank. Diese lässt sich nämlich nicht nur umlegen, die Sitzflächen können auch nach oben geklappt werden. Das ermöglicht einen perfekten Stauraum hinter den zwei Vordersitzen. Dazu schluckt der Kofferraum nochmals bis zu 1.668 Liter Gepäck. Das hört sich jetzt so an, als wäre der Civic Tourer nur ein Lieferkombi. Nein, im Gegenteil. Mit seiner eleganten und stylischen Form sticht er nicht nur aus der Masse, er ist ein auch ein hübsches, aerodynamisches Familienfahrzeug. Die Gestaltung des Dreiviertel-Heckfensters schärft das Profil und sorgt für eine gute Sicht nach hinten.

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BYE-BYE ELTERNTAXI Tag für Tag sind viele Schüler und Lehrlinge mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrem Ausbildungsort unterwegs. Damit die Jugend auch außerhalb dieser Zeiten maximal mobil sein und das Elterntaxi getrost in der Garage bleiben kann, hat der Verkehrsverbund Tirol auch im Schuljahr 2014/15 dem bewährten Schul-Ticket ein sattes Plus angehängt.

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it dem Übergang vom Kind-Sein ins Jugend­ alter wird der Nachwuchs verantwortungsvoller und unabhängiger. Mobilität ist dabei ein ganz wichtiger Aspekt, weil es den Kids erlaubt, unkompliziert selbständig zu werden. Der Verkehrsverbund Tirol (VVT) hat mit seinem SchulPlus-Ticket wieder eine Möglichkeit geschaffen, auch außerhalb der Schulzeiten günstig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Um nur 96 Euro im Jahr kann der Nachwuchs zeit- und ortsunabhängig die Öffis im gesamten Verkehrsverbund Tirol nutzen – so oft und wann immer man möchte. Und das freut auch die Eltern, weil diese ohne schlechtes Gewissen das Auto ste-

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hen lassen können und ihre Kinder trotzdem gut aufgehoben wissen – seit geraumer Zeit sind auch die Nightliner mit im Boot, damit sie auch abends gut und sicher nach Hause kommen.

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Die ersten Anträge für das SchulPlusTicket wurden bereits Ende des letzten Schuljahres verteilt, doch es ist noch nicht zu spät: Natürlich lässt sich das Ticket auch jetzt noch beantragen und folglich uneingeschränkt nutzen. Das bewährte Schul-Ticket um 19,60 Euro gibt es selbstverständlich nach wie vor – dieses gilt für den Weg zu Schule oder Lehrstelle, Wochenenden und (Sommer-) Ferien jedoch nicht inbegriffen.

SCHULPLUS-TICKET um 96 Euro in ganz Tirol unterwegs • gültig für beliebige Fahrten in ganz Tirol inkl. Innsbruck (Kernzone) – auch am Wochenende und in allen Ferien – von 1. September 2014 bis 31. August 2015 • freie Verkehrsmittelwahl: ein Ticket für Bus, Bahn und Tram, inkl. aller Nightliner der Linien N1 – N8 und Regio Nightliner Ötztal und Reutte Die Schülerfreifahrt (Schul-Ticket) ist keine Voraussetzung für das SchulPlus-Ticket. www.vvt.at


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EIN ECHTER CHEROKEE Der Cherokee verbindet Luxus mit Offroad wie kaum ein anderer Geländewagen – und das schon seit vielen Jahrzehnten. Die Neuauflage legt in allen Bereichen nochmal ordentlich nach. // Text und Foto: Bruno König

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en Fokus beim aktuellen Cherokee legten die Ingenieure auf Alltagstauglichkeit, Straßeneinsatz und Komfort. Erstmalig in der Geschichte des Geländewagens wird auch ein Vorderradantrieb zu haben sein. Damit wird klar: Der Cherokee will kein unbändiger Kraxler mehr sein. Vielmehr liegt ihm an einem eleganten Auftritt, einem komfortablen Fahrwerk und einem besonders sparsamen Antrieb. Der neue 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 170 PS beeindruckt mit 350 Nm Drehmoment und einem Verbrauch von 7,2 Litern in unserem Test. Solche Werte waren in früheren Cherokee-Modellen reine Wunschvorstellung. Trotzdem bleibt der „Indianer“ eines der geländegängigsten Autos seiner Klasse. Mit voreinstellbaren Fahrprogrammen und der brandneuen 9-Stufen-Automatik ist er kaum irgendwo zu stoppen. Fahrwerk und Lenkung gehören nun zum Besten seiner Klasse.

Einen Superlativ setzt der Cherokee auch bei der Anhängelast: Stramme 2,5 Tonnen lässt er sich problemlos hinten dranhängen. Damit ist er Klassenerster. Der Innenraum wurde ebenso deutlich aufgewertet und gefällt mit guten

Materialien und sauberer Verarbeitung. Die Sitze sind top, die längs verschiebbare Rückbank sorgt für noch mehr Platz im Kofferraum. Ein gelungener Einstand. Willkommen zurück, Indianerhäuptling!

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Lifestyle. LUXUS & TRENDS

BOHNISSIMO So lautet der passende Name eines neuen Geheimtipps am Wiltener Platzl in Innsbruck. Mit ihm hat Ivo Pancheri – für den das Metier Kaffee generell kein unbekanntes ist – eine Anlaufstelle für Liebhaber desselben geschaffen, die neben hervorragenden Bohnen ebenso viel Wert auf genauso hervorragende Maschinen legen. Die Eröffnung im Juni machte sich Pancheri praktisch selbst zum Geburtstagsgeschenk. Seitdem findet sich in der Leopoldstraße 21 ein Laden mit hochwertigen und zuverlässigen Kaffeemaschinen von Quick – einer Marke, die das italienische Dolce Vita perfekt widerspiegelt – sowie eine eigene Werkstätte, in der Maschinen aller Marken gewartet, bei Bedarf repariert oder Schulungen dazu vorgenommen werden. Weil’s bei der Zubereitung von Kaffee eben nicht nur auf die richtige Hardware, sondern auch auf ganz viel Gefühl ankommt. Letzteres ist eine Sache des Ausprobierens und der Geduld – das Handwerkszeug dazu finden Sie im Geschäft, in dem es neben den Maschinen superfeine Bohnen von Costadoro gibt, direkt importiert aus Turin. Alles zusammen bekommen Sie hier nebst umfangreicher Beratung und tollem Service zu einer Tasse feinstem Espresso serviert. Damit Sie sofort wissen, wie echter Kaffee schmecken muss. // Bohnissimo, Leopoldstraße 21, Innsbruck, Tel.: 0664/311 83 44, www.pancheri.com Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 10 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr. Sa. je nach Wetterlage

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reise.tipp

LIEGE LIEBER UNGEWÖHNLICH Relaxmöbel für den Outdoorbereich haben oft ein Problem – sie sind nur bis zu einem gewissen Grad wetterfest. Peter Daz hat diesen Miss­ stand mit seinen „DAZsit“-Outdoormöbeln aufs Feinste behoben und robuste Sitzgelegenheiten kreiert, die auch einen Tiroler Winter im Freien überstehen. Das ist für Private schon praktisch, ganz besonders aber für den kommerziellen Einsatz: Messen, Events, Outdoorlounges, Gastgärten, Skihütten ... Diese können die Möbel auch gleich nach ihren Wünschen branden lassen, wodurch die Teile zum perfekten und durchaus sympathischen, weil superbequemen Werbeträger werden. Die Daz’schen Outdoormöbel sind abwaschbar und UV-beständig, das eigentlich für die REHA-Technik entwickelte Füllmaterial passt sich dem Körper an und bietet ein wohliges Sitzgefühl ohne einzusinken. Dazu sind die Möbel relativ leicht und dadurch maximal flexibel und einfach zu transportieren. Durch praktische Metallösen sind sie auch im Außenbereich vor Diebstahl gesichert. Neben der Standard­ ausführung, die in zehn Unifarben zu haben ist, gibt’s die Linie „DAZsit Freax’s“ in verschiedenen Designs sowie die erwähnte „DAZsit-Customized“-Variante. Hergestellt werden die Möbel durch die HUSSL Sitzmöbel GmbH, über die sie u. a. auch erhältlich sind. // www.dazsit.com, www.hussl.at

PASTA-KOCHBOX Pasta ist das perfekte Gericht für den Alltag und mit dieser Box auch ruckzuck selber zubereitet, denn neben einem Rezeptbuch mit vielen tollen Pastavarianten (und einem Grundrezept für Nudelteig, das bestimmt gelingt) gibt’s eine Ravioliform und vier Canneloni-Stäbe dazu. Alles zusammen kommt in einem stabilen Pappkarton daher. Mit dieser Box können Sie sich auch gleich auf unsere kommende Kulinarium-Ausgabe vorfreuen ... // Gerstenberg Verlag, 96 Seiten, EUR 15,40

Kreuzfahrttipp vom 20.12.2014 bis 04.01.2015 MS Europa 2, Miami – Miami, ab 10.990 Euro pro Person

KARIBIKFEELING PUR Türkisfarbenes Wasser, bunte Häuser, grüne Palmen und dazu sommerliche Temperaturen, lebhafte Städte und ansteckende Lebensfreude – Willkommen in der Karibik! Die 15-tägige Weihnachts- und Silvesterkreuzfahrt an Bord der MS Europa 2 führt von Miami aus über Grand Turk zu einer der schönsten Buchten der Britischen Jungferninseln, der White Bay auf Jost Van Dyke, wo sich die Passagiere gemütlich bei einem Drink auf den Heiligabend einstimmen können: Auf dieser Reise erreichen Sie echte Inselparadiese mit palmengesäumten Sandstränden und reizvollen Buchten abseits der Hauptrouten, wie die St.-Barthélemy-Inseln, St. Vincent und die Grenadinen, Dominica, Antigua und Barbuda sowie die Kleinen Antillen. Es bleibt genug Zeit, um eine Landschaftsfahrt zu unternehmen oder um zu einer Kajakfahrt um die Mangroven zu starten. Ein unvergessliches Erlebnis ist sicherlich der Helikopterflug über Montserrat, wo Dampfschwaden und Lavafelder die Urgewalt im Erdinneren erahnen lassen. Der letzte Tag des Jahres gehört San Juan auf Puerto Rico. Durch die verwinkelte Altstadt weht noch koloniales Flair, und die gewaltigen Mauern des Forts San Cristobal erinnern an die spanischen Herrscher. Imposant ist auch die Natur: Riesige Farne und wilde Orchideen, das Rauschen der Wasserfälle und der Gesang unzähliger Vogelarten verwandeln den El-Yunque-Regenwald in eine Märchenwelt, bevor Sie am Abend stimmungsvoll den Jahreswechsel an Bord feiern. Nach einem Entspannungstag auf See erreichen Sie wieder den Ausgangspunkt Miami in Florida. Infos und Buchungen: Reisestudio QoolTOUR, Fürstenweg 55, Innsbruck www.qooltour.at

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Mode: Gschwantler / Kirchberg – Kitzbühel – Innsbruck, www.gschwantler.com Model: Isabella by Fashion and Sports Models, www.fashionandsportsmodels.com • Location: Die Bäckerei, Innsbruck • Fotos: Tom Bause, www.bause.at

Pantofola 359 Euro // Fratelli Rossetti, 529 Euro 112d’Oro, eco.nova

Ludwig Reiter, 579 Euro // Ludwig Reiter, 659 Euro


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Ludwig Reiter, 529 Euro // Santoni, 889 Euro

SCHUH-BIDU Gschwantler steht bereits seit Generationen f端r sch旦ne Schuhe. Und seit einigen Jahren auch f端r ebenso hochwertige Kleidungsst端cke. Ein paar davon zeigen wir Ihnen auf den kommenden Seiten. Auf geht's in den Lifestyle-Herbst.

Officine Creative, 429 Euro // Green George, 349 Euro

Officine Creative, 439 Euro // Green George,113 299 Euro eco.nova


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Hose von Janice + Jo, 189 Euro // Bluse von Roberto Collina, 329 Euro Kurzarm-Pullover von ANNAEFFE, 149 Euro Lederjacke von Carven, 1.450 Euro // Stiefel von Strategia, 289 Euro Tasche von Mulberry, 2.000 Euro // M端tze und Schal von Danielapi, 99 bzw. 159 Euro

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Rock von Marlene Birger, 199 Euro Bluse und Pullover von Roberto Collina, 329 bzw. 239 Euro Lederjacke von Carven, 1.450 Euro // Ankleboots von Strategia, 349 Euro M端tze von Danielapi, 149 Euro // Sonnenbrille um 239 Euro

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Rock von Carven, 299 Euro // Gschwantler-Bluse um 199 Euro Strickjacke von My Herzallerliebst, 399 Euro Jacke von Project Foce Singleseason, 2.400 Euro // Stiefel von Strategia, 469 Euro

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Kleid, Jacke und Schuhe von Missoni um 469, 539 bzw. 289 Euro Tasche von Mulberry, 1.350 Euro

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ERLEBNIS PELZ Auch wenn wir derzeit noch immer auf den Sommer warten, ist es nicht zu früh, sich mit dem Winter zu beschäftigen – zumindest in Bezug auf die Kleidung.

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as Tragen der natürlichen Ressource Pelz ist ein sehr sinnliches Erlebnis. Und auch wenn das Thema Pelz polarisiert: Pelze sind das älteste Kleidungsstück der Menschheit und vermitteln dem Körper ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme; er erinnert sich an die Zeit unserer Vorfahren, der Träger genießt das urbane Gefühl, durch den Pelz mit der Natur eins zu werden – vor allem in der kältesten Jahreszeit. Und gerade weil die Wahl eines Pelzes eine sehr persönliche ist, sollte man sich damit Zeit lassen ... und mit dem Auswählen früh genug beginnen. „Die Firma Bloder in Innsbruck ist ein Traditionsunternehmen in bereits dritter Generation mit dem Anspruch, global anerkannt zu sein. Dies wird uns von unserer durchaus internationalen Kundschaft auch immer wieder bestätigt“, so Inhaber Peter-Paul Bloder. Zu den Pelz- und Lederkollektionen kommen zudem nach inter-

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nationalen Designerschnitten angefertigte Modelle aus dem eigenen Kürschneratelier. „Ein großer Teil unseres Kerngeschäftes ist auch die Neugestaltung vorhandener Pelze. In diesem Fall werden alte Kundenmodelle in ihre Einzelteile zerlegt und zu einem hochmodernen Mantel neu zusammengesetzt“, erklärt Bloder und weiter: „Unser Sortiment ist breit gefächert und deckt preislich wie modisch ein breites Spektrum ab. Wir werden den Ansprüchen junger Kunden genauso gerecht wie jenen, die ein klassisches Sortiment suchen.“ Passend zum eigenen hochstehenden Handwerk haben bei Bloder auch Produkte der Porzellanmanufaktur Llardo und Meissen sowie Glasschmuck von Antica Murina aus Venedig im Geschäft ihren Platz gefunden. Auch hier haben Künstler sehr viel Zeit und Liebe investiert, was die Stücke zur perfekten Ergänzung zu der Natürlichkeit und Handwerkskunst der Pelze macht. // www.bloderpelze.at

„PELZ IST WIE DIE SPRICHWÖRTLICHE ZWEITE HAUT, IN DER MAN SICH WIE ZU HAUSE FÜHLT.“ Peter-Paul Bloder


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INNSBRUCKS NEUES SCHMUCKSTÜCK Das ehemalige Sauter-Haus am Innsbrucker Bozner Platz ist seit Kurzem neu besetzt. Am 24. Oktober feiert das Auktionshaus „Innauction“ im ersten Stock des Gebäudes seine offizielle Eröffnung. Arthur Nikodem, Altstadt Innsbruck. Schätzung: 25.000 bis 30.000 Euro

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ie Nachfrage nach italienischer Kunst – vor allem moderner und zeitgenössischer – steigt stetig. Viele Werke sind mittlerweile auch innerhalb der bedeutendsten Museumssammlungen vertreten und werden von internationalen Sammlern vermehrt nachgefragt. „Innauction“ verfügt bereits über einen soliden Kundenstock und mehr als zehnjährige Erfahrung mit Gründungsmitgliedern in Italien, Europa und Nordamerika. Ein dich-

tes Netz an Experten in Italien sorgt dabei für den nötigen fachlichen Hintergrund. Ab sofort gehört zum Netzwerk des Auktionshauses auch eine Niederlassung in Innsbruck, die als Bindeglied zwischen dem italienischen und mitteleuropäischen Kunstmarkt fungieren sowie Anlaufstelle für die zahlreichen Sammler in diesem Gebiet werden soll. Als erstes zwischen München und Mailand angesiedeltes Auktionshaus hat „Innauction“ für die Jahre 2014 und 2015 bereits ein vielfältiges Angebot zusammengestellt. Schwerpunkte werden unter anderem antike Standund Armbanduhren, Design und Weine sein. Gestartet wird bei „Innauction“ Ende Oktober indes mit einer erlesenen Auswahl an

internationaler moderner und zeitgenössischer Kunst. Für den Katalog zur Auktion am 24. Oktober wurden bereits Werke der bedeutendsten italienischen Künstler des 20. Jahrhunderts eingereicht. Besonders erwähnenswert sind dabei ein Sackleinenbild von Manzoni, einige Gemälde von Zoran Music, ein Ölbild von Stingel sowie Papierarbeiten von Fontana. Außerdem kommen Werke von Tiroler Künstlern wie Arthur Nikodem, Leo Putz, Oskar Mullay und Alfons Walde unter den Hammer. Gerne können Sie in die Auktion auch eigene Werke einbringen – ein internationaler Experte steht zur Schätzung Ihrer Objekte kostenlos zur Verfügung.

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L’Antico Arco di Vitale Domenico, Ceglie Messapica

Restaurant Cibus, Ceglie Messapica

SÜSSE ZWIEBELN Der tiefe Süden Italiens hat es gut. Egal, ob die Strände sich nun adriatisch, ionisch oder tyrrhenisch nennen – türkisblaues Wasser benetzt weißen Sand, umspült Klippen oder plätschert vor charmant ramponierten Fischerorten geduldig vor sich hin. // Text: Sandra Nardin

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islang kennen viele nur den Norden von Italien – die meisten sogar sehr gut. Doch südlich von Rom liegt eine große Unbekannte, die es zu entdecken gilt. Sie ist geprägt von hunderten von kilometerlangen Stränden, weißen Städtchen und ganz viel südlichem Flair: Apulien. Denken Sie nun bitte nicht an Mafia und Bausünden, denn Apulien kann mehr. Es kann seine Gäste so verzaubern, dass man sich schneller heimisch fühlt als man es sich vorstellt. Wir haben uns zwischen Ostuni und einem wunderbar verschlafenen Örtchen niedergelassen, das in Windeseile unser Herz erobert hat: Ceglie Messapica. Der 20.000 Einwohner große Ort liegt auf einem etwa 300 Meter hohen Hügel. Hier fühlten wir uns nicht nur in einem der Cafés rund um den quirligen Dorfplatz wohl, sondern fanden auch eines der besten Restaurants unserer Reise in den Süden. Die Küche Apuliens ist unglaublich variantenreich: mare e terra – Zutaten aus dem Meer und vom Land treffen hier in oft unerwarteten Kombinationen aufeinander. Die absoluten Protagonisten sind Gemüse, Pasta und das natürlich goldgrüne Olivenöl. Dazu gehören immer gute Weine und besonders leckeres Brot.

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Die bekannteste Pastasorte, die mit Apuliens Küche nahezu gleichgesetzt wird, sind orecchiette – kleine, runde Nudeln, deren Form an Ohren erinnert (orecchiette = Öhrchen). Eine ebenso wichtige Rolle wie die Pasta spielt das Brot. Wenn Sie Glück haben, finden Sie noch eine Bäckerei, die dieses Hartweizenbrot traditionell im Holzofen bäckt. Auf den Märkten beeindrucken vor allem die zahlreichen taufrischen Gemüsesorten und Hülsenfrüchte; das beginnt mit den fave, den hellgrünen, knackigen Saubohnen, aus denen man ein mit Knoblauch gewürztes Mus macht oder die frisch mit Schafkäse, Pfeffer und Olivenöl gegessen werden. Ceci, Kichererbsen, werden ebenfalls als Mus zubereitet oder zusammen mit der kurzen, gezwirbelten Pastasorte cavatieddi serviert. Probieren Sie auch die berühmten pomodori secchi, die getrockneten Tomaten. Sie werden kurz in Essigwasser weich gekocht, abgetrocknet und dann in Olivenöl, Oregano und Knoblauch eingelegt. Zur umfangreichen Käseauswahl wird gerne eine Marmelade aus milden roten Tropea-Zwiebeln serviert, über die sich die Daheimgebliebenen als Mitbringsel sicher freuen ... Fleisch steht in Apulien in vielen Varianten auf der Speisekarte. Vom Schwein gibt es schmackhafte Würste und Salamisorten, vom

Lamm wird alles gern gegessen, sogar die Innereien, gnumarieddi genannt. Hin und wieder stößt man noch auf die fornelli, Metzgereien mit Imbiss, in denen Sie würzig Gegrilltes bekommen. Längs der Küste dominieren Fisch und Meeresfrüchte das Angebot, allen voran die Miesmuscheln (cozze), deren Zucht am oberen Gargano und im Golf von Taranto einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellt. Probieren Sie auch die Seeigel (ricci di mare) oder eine klassische Fischsuppe. Apulien kann mit einer großen Weinproduktion aufwarten, die gerade in den letzten Jahren einen erheblichen Qualitätssprung zu verzeichnen hat. In erster Linie sind es Rotweine aus Rebsorten wie Primitivo, Negro Amaro und die Uva di Troia. Weißweine sind vor allem der Verdeca, der Bianco d’Alessano und der Bianco Locorotondo, der Bombino Bianco und der Trebbiano. Die Einführung neuer, internationaler Rebsorten wie Cabernet, Chardonnay und Sauvignon hat vor allem in der Umgebung von Andria und dem berühmten Castel del Monte in den letzten Jahren unter Weinkennern zu hochgelobten Tropfen geführt. Außerdem finden Sie in Apulien – ziemlich einzigartig für den italienischen Weingeschmack – Rosé, den Rosato, der besonders gern zu Fisch getrunken wird.


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Bagno Vignoni

Osteria del Tempo perso, Ostuni

RESTAURANTTIPPS IN APULIEN Restaurant Cibus: Ein wunderschöner Ort, an dem man mit typisch apulischem Essen auf höchstem Niveau verwöhnt wird. Unser absoluter Supertipp! // Via Chianche di Scarano 7, I-72013 Ceglie Messapica, Tel. +39/831/388980, www.ristorantecibus.it L’Antico Arco di Vitale Domenico: Hier verwöhnt der junge Chef gemeinsam mit Freundin und Mutter seine Gäste. Er besorgt gerne auch Spezialitäten für zu Hause, wie Salzkapern, Olivenöl oder die unwiderstehlichen typischen Kekse, die gerne zum Kaffee bei ihm gereicht werden. // Via Celso 4, I-72013 Ceglie Messapica, Tel.: +39/339/7591381 Osteria da Giuseppe: In diesem Familienbetrieb muss man sich einfach wohlfühlen. Unkompliziert wie bei Mama, einfach, günstig und gut. // Via Malta, 12, Via Dalmazia, 7 – I-72013 Ceglie Messapica, Tel. +39/081/1987022, www.osteriadagiuseppe.it Trattoria del Frantoio: Auf dem entzückenden kleinen Plätzchen in Ostuni kommen Schlemmer bei wunderbaren Nudel- und Fischgerichten auf ihre Kosten. // Via Bixio Continelli 54/64, I-72017 Ostuni, Tel. +39/329/4939549, www.trattoriadelfrantoio.com Osteria del Tempo perso: In der auf Fischspezialitäten ausgerichteten Osteria mitten in Ostuni findet man neben auf Salz gekochten Garnelen noch andere Leckereien. Leider keine Tische im Freien. // Via G. Tanzarella Vitale 47, I-72017 Ostuni, Tel. +39/831/303320, www.osteriadeltempoperso.com Aquasale: Das Dekor ist vielleicht ein bisschen zu üppig für unseren Geschmack, was auf den Tellern kam, entsprach jedoch vollkommen. // Via P. Orlando 2, I-72017 Ostuni, Tel. +39/831/330302 Bar fod: Hier findet man das wohl beste Eis der Gegend. // Piazza Vittorio Emanuele II°, 5, I-72014 Cisternino, www.barfod.it White Beach Mediterranean Club: Im Club, der zur wunderbaren Masseria Torre Maizza gehört, gibt es abends Pizza, Nudeln, Sushi und Musik. // Via Eroi del Mare 1, I-72015 Torre Canne, www.whitebeach.it Viar Beach Club: Wer es unkomplizierter haben möchte, ist hier bestens aufgehoben. Frischer kann der Fisch nicht sein und unkomplizierter der gemütliche Beachclub auch nicht. // Via del Provavvia, I-72017 Pilone, Tel. +39/831/350020, www.viarbeachclub.it Casbah art cafe di habanero: In der weißen Stadt Ostuni lohnt sich ein Aperitif im kleinen art cafe am Hauptplatz! // Via Cap. Vito Tamborrini 5/7, I-72017 Ostuni

Nannucci / Open-Air-Museum, Villa La Magia

GELIEBTE TOSKANA Wenn Sie Italien mögen, werden Sie die Toskana lieben. Ein Land, das Natur, künstlerisches Erbe und berüchtigte Städte vereint.

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ie Toskana lässt sich auf ganz viele verschiedene Arten erkunden – für neugierige und anspruchsvolle Reisende empfehlen wir das Projekt „A passo d’Arte“ von Dr. Teresa Meucci, die auf ihren Rundreisen eine tolle Kombination aus Kunst, Architektur und Kulinarik anbietet. Ingesamt stehen acht verschiedene Themenreisen zum Entdecken, Erleben, Probieren und Genießen zur Wahl – von der modernen Weintour über kunst- und modevolle Städtetrips. Übernachtet wird in den schönsten historischen Unterkünften – Resorts und Boutiquehotels mit kreativer Küche; Orte, in denen sich Kunst, Eleganz und Design begegnen. Auf diese Weise lernen Sie die Toskana auf eine ganz neue Weise kennen. APDA bietet Gruppen- und Einzelreisen an – perfekt für museale Institutionen, Universitäten, Kunstgalerien, Vereine, Firmen sowie individualreisende Kunst- und Weinliebhaber. Gefällt uns!

KONTAKT

Dr. Teresa Meucci Tel.: +39/333/86 33 255, info@apassodarte.com www.apassodarte.com

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DOLCE VITA IM WEINGLAS Schon seit längerer Zeit wetteifern Italien und Frankreich alljährlich darum, wer das größte Weinbauland der Welt ist, wobei im Erntejahr 2013 wieder einmal Italien knapp die Nase vorne hatte. Die Weine aus unserem südlichen Nachbarland zählen nicht nur wegen der produzierten Menge und der geographischen Nähe zu den beliebtesten, sondern vor allem auch wegen ihrer hohen Qualität, ihrem Sortenreichtum und dem Lebensgefühl, das sie vermitteln. Selbstverständlich tragen die Tiroler Weinfachhändler diesen Umständen Rechnung und halten für alle Weinliebhaber eine reiche Auswahl an edlen Tropfen bereit. // Text: Paul Salchner 122

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as heutige Italien kann auf eine lange Weinbautradition zurückblicken, deren Geschichte mit den alten Griechen begann, die es als Weinland bezeichneten. Um 1.000 vor Christus erkundeten diese den Mittelmeerraum und pflanzten in den eroberten Gebieten Rebstöcke. Ihre ersten Handelsstützpunkte errichteten die Griechen in Sizilien und Kalabrien. Von dort aus setzte der Weinanbau seinen Siegeszug nach Norden fort. Nach dem Niedergang Griechenlands breitete er sich in weiten Teilen des römischen Reiches aus. Bei den alten Römern wurde der Wein nicht nur als Getränk geschätzt, sondern galt auch als Statussymbol, als Währung, ja sogar als Medizin. Sie begannen mit unterschiedlichen Erziehungsformen und Aufbewahrungstechniken zu experimentieren und unterschiedliche Rebsorten zu bestimmen. Das dabei erworbene Wissen um den Weinbau verbreiteten die römischen Legionen in weite Teile Europas, unter anderem nach Norditalien und von dort über die Alpen bis nach Deutschland und Frankreich. Der mit dem Einfall der Goten und Langobarden zusammengebrochene Weinbau in Italien erlebte in der Hochkultur der Renaissance im 13. Jahrhundert eine neue Blüte. Nach weiteren Hochs und Tiefs im Laufe der Geschichte wie der Reblauskatastrophe und den beiden Weltkriegen begann der Wiederaufstieg des italienischen Weins um 1960, der bis heute angehalten hat.

VIELFALT AN REGIONEN UND SORTEN

Die rund 850.000 Hektar Anbaufläche erstrecken sich über das ganze Land, sodass in Italien eine Vielzahl an sehr unterschiedlichen Rebsorten angebaut wird. „Die klimatischen Voraussetzungen sind in Italien höchst unterschiedlich. Der Bogen spannt sich vom moderaten Klima in Südtirol bis zum heißen und trockenen Klima in Sizilien bzw. in Süditalien. Durch diese Bandbreite ist nicht jede Rebsorte zum Anbau in jeder Region geeignet. Ich denke da zum Beispiel nur an den Primitivo oder Negro Amaro. Diese eher schweren, fast schon süßlichen Weine brauchen karge, trockene Böden und mögen die Hitze. In Süditalien und Sizilien gedeihen sie daher prächtig, in Südtirol wäre das bei weitem nicht so der Fall“, betont Weinhändler Claus Aniballi, der selbst auf italienische Vorfahren verweisen kann. Er ist Weinhändler in Prutz im Oberinntal, wo er auch das höchstgelegene Weingut Österreichs betreibt und auf diesem erfolgreich Grünen Veltliner anbaut.

ben „Ti amo“ einer der bekanntesten aus unserem südlichen Nachbarland und wird oftmals im Zusammenhang mit einem Urlaub in Italien ausgesprochen. Dolce Vita umschreibt einen lockeren, lässigen Lebensstil, in welchem Erholung und Genuss im Mittelpunkt stehen. „Beim Genuss von italienischem Wein geht es – neben den aromatischen Vorzügen – vielfach wirklich auch um das Dolce Vita, das Lebensgefühl, das man damit verbindet. Bei den Tiroler Weinhändlern sind italienische Weine jedenfalls nach österreichischen Weinen die weitaus beliebtesten“, betont Aniballi.

„ALS DER TYPISCHSTE ITALIENISCHE WEIN KANN DER SANGIOVESE GELTEN, DER SOWOHL ALS SOLOWEIN ALS AUCH ALS CUVÉE-PARTNER, ETWA IM CHIANTI, VORKOMMT.“ Claus Aniballi

Die Vielzahl unterschiedlicher geographischer und klimatischer Zonen ist in Italien ebenso enorm wie die schier unüberschaubare stilistische Vielfalt der Weine. Da fällt es schwer, von typischen italienischen Weinen zu sprechen, dennoch erkennt Aniballi in Italien bedeutende Rebsorten: „Der Sangiovese ist jener Wein, dessen Traube sich durch ganz Italien zieht und in vielen Regionen angebaut wird, vergleichbar mit dem Zweigelt in Österreich. Der Sangiovese erfreut sich sowohl als sortenreiner Wein als auch Cuvée-Partner, zum Beispiel im Chianti, großer Beliebtheit. Zwar ist es nicht wissenschaftlich bewiesen, doch viele italienische Winzer beteuern, dass sich der Name Sangiovese von ‚Sangue di Gesù‘ also dem Blut Jesus ableitet. Speziell bei den großen Rotweinen Italiens kann man dem Glauben schenken. Beim Weißwein ist der Trebbiano die italienische Hauptsorte. Derzeit einer der berühmtesten Vertreter ist sicherlich der ‚Lugana’ – ein Trebbiano, der nach seinem Herkunftsgebiet Lugana, südlich des Gardasees, benannt ist.“

LEBENSGEFÜHL UND URLAUBSSTIMMUNG

Das Weinbauland Italien bietet eine große Bandbreite genussreicher und niveauvoller Weine. Neben diesen Vorzügen spielt auch noch eine andere, oftmals unbewusste Seite mit hinein, warum von vielen Weinliebhabern italienische Weine getrunken werden – das Dolce Vita. Zu Deutsch „das süße Leben“ oder „das gute Leben“ ist dieser Ausdruck ne-

SPEZIFITÄT FÜR DEN EXPERTEN ERKENNBAR

Wodurch unterscheiden sich italienische Weine von jenen aus anderen Ländern? „Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, wiewohl italienische Weine sehr wohl eine eigene Spezifität haben. Es geht dabei um Dinge wie die Weinbereitung, die Weingesetze in Italien, um die Machart – all das hat einen Einfluss auf die Charakteristik. Der Experte kann sicher erkennen, ob ein Wein in Italien produziert wurde oder nicht. Doch nicht jeder italienische Wein weist diese typische Spezifität auf. Erwähnen möchte ich die Weine aus dem Piemont, welches lange Zeit unter französischer Herrschaft stand. Aufgrund der Geschichte und der damit verbundenen französischen Weinbautradition erinnern diese manchmal mehr an einen französischen denn an einen italienischen Wein. Typisch für das Piemont sind Barolo, Barbera oder Dolcetto“, so Aniballi. In der Vergangenheit hatte der italienische Wein nicht immer den Ruf, der qualitätsvollste zu sein. „Man bekommt natürlich auch bei den italienischen Weinen günstige Massenware, die aufgrund der technischen Möglichkeiten trinkbar ist. Aber es gibt in Italien schon seit längerer Zeit wieder Winzer, die ihr Handwerk bestens verstehen und Unikate herstellen. Außerdem sind sehr gute Weine größerer, weltweit bekannter Weingüter wie Jerman, Antinori, Pallavicini oder Planeta auf dem Markt. Der Weinhändler des Vertrauens weiß um deren Eigenschaften bestens Bescheid und empfiehlt zu jedem Anlass den passenden Wein“, ist Aniballi überzeugt.

ITALIENISCHE WEIN-GEHEIMTIPPS von Claus Aniballi

• Terra di Lavoro / Weingut Galardi • Langhe Nebbiolo / Weingut Silvio Grasso • Castello Ginori/ Weingut Marchesi Ginori Lisci

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Lifestyle IM GESPRÄCH

Peter Paul Mölk/MPreis und Markus Jordan/BagJump, Gewinner der Zacapa-Rum-Teamwertung

Dr. Christian Haid, Eric Kastner/ID Factory, Max Kloger/Tiroler Röhrenwerke, mit Sohn Tobias

Thomas Weissteiner, Marc Pepeunig, Gerhard Pepeunig/ASVÖ-Generalsekretär und Andreas Birnegger/AirSun

Mark Henderson/Diageo, Giovanni Di Valentino/ BMW Unterberger, Roland Schwaiger/IKB und Mario Bernardi/Schoellerbank

Paul und Martin Wetscher mit Reinhard Strasser

ERFOLGSJAHR Das Fügener Einrichtungshaus Wetscher meldet aktuell nicht nur zweistellige Zuwachsraten, sondern wurde kürzlich auch von der renommierten internationalen Architekturzeitschrift AD mit dem Möbel-&-Design-Händler-Award ausgezeichnet und damit zu den 100 besten Einrichtungshäusern Europas gewählt.

Präsident Norbert Waldnig, Stellvertreterin Annemarie Foidl, Schriftführer Bruno Resi und Sakemeister Suwi Zlatic, Posthotel Serfaus

Die beiden Gewinner der Bruttowertung Roland Csida und Felix Plaikner mit Michael Raggl

Mark Henderson mit den Gewinnern der Nettowertung Joschi Sailer und Christian Strasser

WHISKY TRIFFT GOLF TRIFFT RUM Ende August wurde der Golfclub Innsbruck-Igls zum Austragungsort eines ganz besonderen Turnieres. Die Kontrahenten: Johnnie und Zacapa. Whisky und Rum standen Pate für die Golf Trophy, zu der Diageo geladen hatte. Dementsprechend wurden im Zuge des Turniers auch ein paar der edlen Tropfen des Hauses verkostet. Und weil Whisky nun mal schottisch ist, traten einige Golfer stilecht im Kilt an.

SOMMELIERPARTY Mitte August feierte der Tiroler Sommelierverein stilgerecht im Zelt vom Festival der Träume sein erstes Sommerfest. Das Thema „Weingenuss zu heißen Rhythmen“ wurde dank des Duos „Lashes and Ties“ perfekt umgesetzt. Winzer und Sommeliers schwangen gleichermaßen die Hüften. // www.tsov.at

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RETTERWERK-TESTTAGE

Das Retterwerk lädt am 12. und 13. September zu den großen Testtagen in das ÖAMTC-Zentrum beim Zenzenhof

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Am Samstag, den 13. September 2014 von 9 bis 17 Uhr lädt das Retterwerk zum großen Testtag in das ÖAMTC-Fahrtechnik-Zentrum Innsbruck Zenzenhof. Zum Testen bereit stehen alle aktuellen Neuheiten, wie die jungen Wilden: A-Klasse, CLA-Coupé und GLA sowie das neue C-Klasse T-Modell und das brandneue S-Klasse-Coupé; dazu die V-Klasse, der aktuelle Jeep Renegade sowie smart und Lancia. Bereits einen Tag zuvor wird für gewerbliche Kunden ein exklusives Fahrsicherheitstraining abgehalten. Sicherheit, Fahrdynamik und Komfort auf höchstem Niveau werden hier geboten. Hinkommen und testen lohnt sich also ganz bestimmt.


R a Re M o M e n t s C a l l f o R R a Re W h i s k y

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the Blue laBel RydeR Cup liMited edition

Mit diesem Blend aus einigen der seltensten Whiskies der Destillerie feiert Johnnie Walker überschwänglich die Rückkehr des Ryder Cup nach Schottland. Mit einer reichen Illustration auf der Vorderseite der Flasche erinnert diese limitierte Edition an den Golfplatz von Gleneagles mit seinem 18-Loch-Parcours. Nur 2350 individuell nummerierte Flaschen dieser Ryder Cup Limited Edition sind weltweit erhältlich.

Erhältlich bei: www.weisshaus.at Weisshaus Shop Weisshaus 27a 6600 Pinswang i.T Tel.: 05677 531559

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// Foto: Raiffeisen/Forcher

AUF INS BERUFSLEBEN Fotos: 3con / Mühlanger

Das hieß es vor Kurzem für 11 junge Tiroler, die sich für eine Lehrausbildung bei Raiffeisen entschieden und die begehrten Ausbildungsplätze bekommen haben. Dr. Hannes Schmid, Sprecher der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol, begrüßte die angehenden Bankkauffrauen und -männer zum Ausbildungsstart in Innsbruck.

ERWEITERT Die Firma 3con aus Ebbs ist auf Expansionskurs, eröffnete ihr neues Firmengebäude und setzte den Spatenstich zur Erweiterung der Produktion. Für das Jahr 2014 ist ein Umsatz von 40 Mio. Euro angepeilt – doppelt so viel wie im Vorjahr. // www.3con.de

EURO-INFO-TOUR Das 13. Jahr der Info-Tour der Oesterreichischen Nationalbank stand heuer im Zeichen der neuen 10-Euro-Banknote. Wieder kamen zahlreiche Interessierte, um sich über unser Geld zu informieren und nach wie vor Schillinge umzutauschen.

Geburtstagskind Thomas Grander mit Freundin Katrin und Markus und Julia Langes-Swarovski

Werner Nachbauer, LR Patrizia ZollerFrischauf, Michele Stinco, BM Andrä Rupprechter, Tilmann Märk, Harald Gohm und Werner Erhart

Bernd Puelacher/Tyrolit mit Freundin Anja Deutschmann/Swarovski und Andrea und Andi Sigwart (Wedl)

DOPPELJUBILÄUM 10 Jahre Haubenrestaurant Grander in Wattens und 40 Jahre Thomas Grander: Aus diesem Doppelgrund kamen Gäste und Freunde von nah und fern, um mit dem Hausherrn zu feiern. Wir gratulieren! // www.grander-restaurant.at

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DES SPORTES NEUE KLEIDER Technologiebrunch Alpbach: Tirol und Vorarlberg fördern ein Forschungsprojekt zur Entwicklung innovativer Textilien und Materialien für Sport, Freizeit und Gesundheit. Am Kompetenzzentrum beteiligen sich 21 Unternehmen und Verbände sowie vier Forschungseinrichtungen. Ingesamt fließen 2,3 Mio. Euro in das Projekt.

CIAO BELLA Innsbruck ist seit Ende Juli um eine kulinarische Erfahrung reicher. Seitdem nämlich ist die Kette L'Osteria mit ihrer Steinofen-Pizza und herrlichen Pasta auch in Tirol beheimatet. Maria Klara Heinritzi, General-Lizenznehmerin für Österreich, hat sich mit viel italienischem Flair in feiner Lage in der Erlerstraße gleich hinter dem Kaufhaus Tyrol niedergelassen. // www.losteria.at


Alois Schellhorn/WK Tirol, Marco Bachler/ Beverage Company und Karl Lamprecht/ WK Tirol

Cornelia und Walter Plank mit Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger

Der Zirler Bürgermeister Josef Kreiser und Vizebürgermeisterin Johanna Stieger gratulierten Neugründerin Marion Plattner.

Wirtschaftskämmerer Reinhard Helweg mit „Pilzkönigin“ Nina Christina Gosch

Hausherr Alexander Gottardi mit der Wirtschaftskammerfraktion Alois Schellhorn, Gabriel Klammer und Stefan Scholze

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DER LADEN Das „Ladele“ in Zirl ist zum Laden geworden. Zur Eröffnung desselben kamen über 100 geladene Gäste und feierten gemeinsam mit Marion Plattner die Wiederbelebung der Kirchstraße. Top: das zuckersüße Logo.

Lange haben sich Cornelia und Walter Plank darum bemüht, eine Bio-PilzProduktion in Tirol zu schaffen. Nun konnte diese Idee realisiert werden, seit wenigen Wochen läuft die Produktion. Zeit, dies mit einem gebührenden Fest zu feiern! // www.tirolerbiopilze.at

Thomas Schneider/Geschäftsführer Gottardi & Partner, Lucia Sutera Sardo/Tenuta di Collosorbo und Vinothek-Eigentümer Alexander Gottardi

Alexander Gottardi und Diplomsommelier Egon Mark

PRAXISERÖFFNUNG

Dr. Ursula Hoschek-Risslegger und Dr. Stefan Hoschek // Ihr Team Marion, Petra, Christine und Claudia, Gäste und Praxis

Zirl die 2.: Dr. Stefan Hoschek und Dr. Ursula Hoschek-Risslegger haben sich zu den „Zirler Internisten“ zusammengetan und ihre Praxisräumlichkeiten in der Meilstraße bezogen. Toll: Neben der bewährten Diabetesschulung und Vorsorgeuntersuchung ist nun auch eine Magen-Darm-Abklärung möglich. Viele Gäste und Freunde feierten die Eröffnung, musikalisch begleitet von „Unplugged“. // www.internist-tirol.at

Die Entertainment-Highlights in Tirol! 10 Tänze WM Standard & Latein 18.-19. Oktober 2014 Olympiahalle

Die Schlagernacht des Jahres 25. Oktober 2014 Olympiahalle

David Garrett LIVE 2014 31. Oktober 2014 Olympiahalle

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Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum Innsbruck GmbH Tel.: +43 (512) 33838-0 Fax: +43 (512) 33838-200

Michael Mittermeier „Blackout“ 05. November 2014 Olympiahalle

DER CHARMANTE COLLOSORBO Jahr für Jahr gewähren die drei Damen Lucia Sutera Sardo, ihre Schwester Laura sowie Mutter Giovanna Ciacci Gottardi das Exklusivrecht für ihre außergewöhnlichen Weine. Über 250 Interessierte folgten der Einladung der Vinothek zur Verkostung der edlen Toskaner.

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Lifestyle. PROHOLZ

TAG DES HOLZES 1

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Der Campus der Fachberufsschule für Holztechnik in Absam war am 1. Juli 2014 Austragungsort des „Tag des Holzes“, veranstaltet von proHolz Tirol. Die Themen „Jugend – Ausbildung – Holz – Bauen – Unternehmen – Wirtschaft“ standen an diesem Tag an erster Stelle der engagierten Veranstaltung.

1. Schüler stellten ihre Talente auch in der Zimmerei beim Zusammenbau eines Holzhauses unter Beweis.

BRÜCKE IN DIE ZUKUNFT

Auf anschauliche Weise wurden den rund 200 Schülern die Vorzüge und Qualitäten des einzig nachhaltigen Bau- und Werkstoffs Holz näher gebracht. „Es war uns wichtig, speziell unsere Jugend auf die unglaubliche Vielseitigkeit im Umgang mit Holz aufmerksam zu machen“, so proHolz-Tirol-Geschäftsführer DI Rüdiger Lex. Um den interessierten Schülern eine spannende Herausforderung zu bieten, organisierte proHolz eine Holz-Olympiade, verteilt auf 18 speziell dafür aufgebaute Stationen. Es wurde gesägt, ertastet, geschätzt, Geschicklichkeit getestet und natürlich gebaut. Einige Schüler konstruierten sogar eine tragfähige Holzbrücke – mit tatkräftiger Unterstützung durch Tiroler Unternehmer.

2. Schüler konstruierten mit tatkräftiger Unterstützung Tiroler Unternehmer eine Holzbrücke. 3. Die stolzen Preisträger auf der Holzbrücke: Schüler der Neuen Mittelschule Pembauerstraße nahmen aus der Hand von LHStv. Josef Geisler den 1. Preis in Gestalt eines Schecks entgegen. Den 2. Preis übergab Franz Binder, Clusterbeiratssprecher von proHolz Tirol, an Schüler des Bundesrealgymnasiums in der Au. Den 3. Preis erhielt die Neue Mittelschule Schönegg von proHolz-Vorstand Karl Schafferer.

BRANCHENTAG Nach viel Praxis bei der 1. Tiroler Holz-Olympiade an der Fachberufsschule für Holztechnik Absam erhielt der „Tag des Holzes“, veranstaltet von proHolz Tirol, am Nachmittag seine theoretische Konsolidierung. Dr. Andreas Salcher, Bestsellerautor und Mitbegründer der „Sir Karl Popper Schule“, sprach zum Thema „Schüler der Zukunft - Lehrling der Zukunft“. Eine Podiumsdiskussion und weitere informative Vorträge rundeten den erfolgreichen Tag ab.

V. l.: LAD-Stv. Dr. Dietmar Schennach/Vorstandsmitglied proHolz Tirol, Karl Schafferer/Vorstandsvorsitzender proHolz Tirol, Dr. Andreas Salcher und DI Rüdiger Lex/Geschäftsführer proHolz Tirol

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SOMMER-HIGHLIGHTS 2014

© Raiffeisen/Emanuel Kaser

© Raiffeisen/Hofinger/Paolazzi

Tirols Raiffeisenbanken unterstützen traditionell den Sozialbereich, Bildung sowie Kultur und Sport in unserem Land − in den letzten drei Jahren mit mehr als 15 Millionen Euro. An dieser Stelle bringen wir einige Kultur-Highlights des Sommers 2014.

KLUGE TÖPFE

Die Vorstände Hermann Riml (links) und Claus Scheiber bei der Jubiläumsausstellung „Kluge Töpfe“ im „erbe kulturraum“ anlässlich der 125-Jahr-Feier der Raiffeisenbank Sölden.

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RLB-SOMMERTREFF

Pünktlich zum Start des gut besuchten RLB-Sommertreffs auf Schloss Bruck hatte der Regen aufgehört – im Bild v. l. LA DI Hermann Kuenz, RLB-Vorstandssprecher Dr. Hannes Schmid, LA Bgm.in DI Elisabeth Blanik, der Chef der Bankstelle Lienz der RLB Tirol AG, Dir. Karl Brunner, und GR Dr. Christian Steininger.

© www.fotowerk.at

© Schlossbergspiele/Grießenböck

b bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, beim 16. New OrleansFestival, bei den Schlossbergspielen Rattenberg oder beim Museum der Stadt Lienz, Schloss Bruck – um nur einige Beispiele zu nennen: Die Tiroler Raiffeisenbanken engagieren sich für die Gemeinschaft und fördern zahlreiche Kulturveranstaltungen in unserem Land. Ein weiteres Paradebeispiel dafür ist die Sonderausstellung „Kluge Töpfe“ anlässlich des 125-jährigen Bestandsjubiläums der Raiffeisenbank Sölden im „erbe kulturraum“ der Bank – mit 25 „geerdeten“ Antworten auf Zukunftsfragen. Mehr unter www. klugetoepfe.at. Raiffeisen wirtschaftet seit der Gründung der ersten Tiroler Raiffeisenkassen vor über 125 Jahren nach dem Motto „Aus der Region, für die Region“. Anvertraute Gelder bleiben im regionalen Wirtschaftskreislauf und stiften dort in Form von Darlehen, z. B. für Häuslbauer oder Wirtschaftsbetriebe, Nutzen. www.raiffeisen-tirol.at

© Raiffeisen/Thomas Isep

Raiffeisen lud im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik zu einer Weltpremiere: zum Konzert-Highlight Odisea Negra La Chimera, traditionelle und polyphone Musik aus Afrika, Europa und Lateinamerika. Im Bild v. l. Eduardo Egüez (Musikalische Leitung Ensemble La Chimera), RLB-Vorstandsdirektor MMag. Reinhard Mayr, Markus Korselt (GF Festwochen der Alten Musik), Rainer Lepuschitz (Dramaturg Festwochen der Alten Musik) sowie RLB-Vorstandssprecher Dr. Hannes Schmid.

VOLKSSCHAUSPIELE TELFS

Die Aufführung „Ein Käfig voller Narren“ in der aktuellen Inszenierung im Rathaussaal in Telfs begeisterte mit einer humorvollen Mischung aus Musik, Spiel und Gesang. Die Hauptdarsteller Markus Völlenklee und Johann Nikolussi glänzten in ihren Rollen ebenso wie das Ensemble. Im Bild v. l. Vorstand Dir. Mag. Wolfgang Dirnberger (RRB Telfs), RLB-Vorstandsdirektor MMag. Reinhard Mayr, Markus Völlenklee als „Zaza“, Telfs-Bürgermeister Christian Härting, Silvia Wechselberger (Geschäftsführerin Volksschauspiele Telfs), RLB-Vorstandssprecher Dr. Hannes Schmid, Johann Nikolussi als „Renato“ sowie UNIQA-Landesdirektor Mag. Diego Reichstamm.

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SCHLOSSBERGSPIELE

„Philippine Welser“ – die wohl ungewöhnlichste und größte Liebesgeschichte Tirols im Sommer 2014 am Schlossberg in Rattenberg: Bühnenbild, die aufwändigen Kostüme und die eigens komponierte Theatermusik, alles fiel zum 60-jährigen Jubiläum der Schlossbergspiele Rattenberg besonders prachtvoll aus.


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