CONTACT: Februar 2014

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P. b. b. Verlagsort 1120 Wien, 11Z038966 M

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CONTACT :

AUSSICHTEN Konjunkturprognosen sorgen für einen kleinen Aufwind an den Finanzmärkten.

PORTRÄT Komm.-Rat Robert M. Hieger

WISSEN Steuern sparen

LIFESTYLE Hotels für Körper & Seele


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INHALT 12

9 VORWORT 4 Mag. Kurt Lang Geschäftsführer Bundesgremium der Handelsagenten 5 Dr. Christoph Leitl Präsident der Wirtschaftskammer Österreich BUNDESLÄNDER 6 Niederösterreich Handelsagentenbrunch im Zeichen von Betriebsausgaben Oberösterreich Veranstaltungs-Rückblick 7 Salzburg Retrospektive und Ausblick Steiermark Fachgruppentagung 2013 – Rückblick 8 Tirol Der Handelsagent im Wandel der Zeit Wien Fußgängerzone Favoritenstraße für Handelsagenten offen PORTRÄT 9 Komm.-Rat Robert M. Hieger Seit 15 Jahren in Innsbruck als Handelsagent in der Holzbranche tätig und Obmann des Bundesgremiums der Handelsagenten.

22 AKTUELLES 12 Ergebnisse der Bundessitzung Im Mittelpunkt der Tagung standen u. a. steuerrechtliche Themen, aber auch die Behandlung von rechtlichen Fragen wie die patentrechtliche Verantwortlichkeit von Handelsagenten. 14 Rüsten Sie Ihr Wissen auf! Pauschalierung für Handelsagenten 16 Steuer.tipp Das Auto: kaufen, leasen oder mieten? 18 Rechts.tipp Verschärfte Strafbedingungen bei Korruption TITELTHEMA 20 Aussichten 2014 Eigentlich sollten die Anleger an den Finanzmärkten wieder Aufwind spüren. Aber so gut geht es der Wirtschaft noch nicht. Ein Ausblick für alle, die Geld investieren wollen. LIFESTYLE 22 Motor.tipp Die Mazda-6-Limousine und der 3er GT von BMW im Praxistest. 24 Auszeit Stylische Gesundheitshotels zum Abschalten und Auftanken. 26 Buch.tipp Sachbücher für die Arbeitswelt. VERANSTALTUNGEN 27 B2B-Meeting, 27. Februar 2014 Branchentalk mit Ausstellern der Energiesparmesse Wels

IMPRESSUM HERAUSGEBER: Bundesgremium der Handelsagenten in der WKÖ, Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien, www.handelsagenten.at, handel5@wko.at || MEDIENINHABER: eco.nova corporate publishing, Senn & Partner KG, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, www.econova.at || AUFLAGE: 10.000 Stück || REDAKTION: Marina Kremser, Bruno König, Katharina Gangl, Bollenberger & Bollenberger Beratungsgruppe, Team Tirol Steuerberater GmbH, Dr. Hubert Stanglechner, Dr. Ernst Scheibl, diverse Beiträge aus den Landesgremien || FOTOS: Ursula Aichner, Bruno König, iStockphoto, Dr. Ernst Scheibl, Doris Kucera, eventfoto, WK Tirol, diverse Fotos von den Landesgremien zur Verfügung gestellt || ANZEIGENVERKAUF: Mag. Sandra Nardin, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, nardin@econova.at || GRAFIK: eco.nova corporate publishing, Senn & Partner KG/Bettina Kurzthaler || DRUCK: Radin-Berger-Print GmbH 3


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VORWORT LIEBE LESERINNEN UND LESER

© eventfoto.at

Kaum ein anderer Berufsstand, in dem Veränderungen so schnell und so nachhaltig wirksam werden wie in dem der Handelsagenten.

Mag. Kurt Lang, Bundesgremium der Handelsagenten

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llein in den letzten zwei Jahrzehnten veränderte sich das Umfeld durch die Konzentration im Handel und in der Produktion, durch die Einführung und massive Nutzung der elektronischen Kommunikation, durch die Entstehung neuer Marktplätze im Internet, durch die Globalisierung, die die Welt der Anbieter genauso erfasst hat wie die Welt der Verbraucher. Doch auch wenn das Tempo der Veränderungen und Umwälzungen höher geworden ist, gilt doch, was zu allen Zeiten gegolten hat: Wer die Zeichen der Zeit am schnellsten erkennt und die Nase vorn hat, der überlebt nicht nur, der ist auch erfolgreich. Damit meine ich allerdings nicht das kurzfristige Mittun bei diversen Moden, sondern das Erkennen relevanter Trends. In diesem dynamischen Umfeld müssen gelegentlich auch gewohnte Bezugspunkte neu gesetzt werden. Mit dem vorliegenden Heft möchten wir genau das tun. Die Informationsangebote und Zugangsformen haben sich in den letzten Jahren stetig verändert. Unser Newsletter hat als schnelle Informationsschiene an Bedeutung gewonnen. Dieses monatliche Service ergänzt und unterstützt die Website www.handelsagenten.at, die als permanente Anlaufstelle die tagesaktuell gültigen Basisinformationen bereitstellt. Mit einem quartalweisen Erscheinungstermin haben wir nun das Magazin neu getaktet. Ein Printprodukt in diesem Rhythmus sehen wir auch als Ruhepol in der Informationsflut. In idealer Form soll es ein zurückgelehntes Lesevergnügen bereiten. Die Kernthemen – für den Handelsagenten relevante rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen – bleiben natürlich im Fokus. Wir wollen aber auch Trendthemen frühzeitig spürbar und erkennbar machen. Der erweiterte Themenmix soll somit auch andere Leserzielgruppen – Geschäftspartner und Meinungsbildner aus Wirtschaft und Politik – ansprechen. Und: das moderne, zeitgemäße Erscheinungsbild unseres Magazins entspricht und repräsentiert Ihren Berufsstand. Im Mittelpunkt dieser Anstrengungen stehen mehr denn je Sie als Leser und Nutzer und in diesem Sinne lade ich Sie ein, Ihrem neuen Magazin mit Interesse und Wohlwollen zu begegnen. Bleiben Sie also in CONTACT: mit mir und meinem Team.

Ihr Mag. Kurt Lang Geschäftsführer des Bundesgremiums der Handelsagenten

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HANDELSAGENTEN –

KOMPETENTE UND VERLÄSSLICHE PARTNER IN EINER GLOBALISIERTEN WELT

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ereits vor vielen Jahrzehnten wurde das Magazin der Handelsagenten gegründet. Aber auch im Word Wide Web sind die rot-weiß-roten Handelsagenten präsent: www.handelsagenten.at ist Anlaufstelle im World Wide Web, auf die von überall in der ganzen Welt aus zugegriffen werden kann. Ergänzt wird dieses elektronische Informationsangebot durch den Newsletter des Bundesgremiums als schnellem, personalisiertem Weg zur Übermittlung von branchenrelevanten Informationen. Seit April 2011 ist mit dem Online-Handelsagentenregister http://register.handelsagenten.at eine Internetplattform zur Vertretungsvermittlung online: Das Register ist Anlaufstelle für Unternehmen, die Handelsagenten in Österreich suchen: Diese Unternehmen können dort im Handelsagenten-Verzeichnis suchen oder ein Angebot schalten. Und jetzt erscheint das offizielle Organ für alle Handelsagentinnen und -agenten in Österreich als CONTACT: nicht nur mit neuem Namen, sondern auch in neuem Gewand und einem neuen Erscheinungsrhythmus. Der Fokus bleibt aber weiter auf für Handelsagenten relevante Informationen zu rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen – wofür jetzt erfreulicherweise mehr Platz zur Verfügung steht. Vorbildlich: Der erweiterte Themenmix soll auch andere Leserzielgruppen – Geschäftspartner und Meinungsbildner aus Wirtschaft und Politik – ansprechen. Handelsagentinnen und -agenten sind in Österreich daheim, aber auf der ganzen Welt zuhause. Mit einem jährlichen Auftragsvolumen im Wert von rund 22 Milliarden Euro bieten sie einen umsatzstarken Absatzweg für Unternehmen. Handelsagenten verfügen über aktuelle Marktkenntnisse und erweisen sich dadurch und durch teils langjährige Kundenbeziehungen als verlässliche Partner in einer globalisierten und vernetzten Welt. Unternehmer, insbesondere Einzel-, kleine und mittlere Unternehmen, brauchen jedoch adäquate Rahmenbedingungen: Bürokratieabbau, eine effizientere Verwaltung und die Minimierung des Verwaltungsaufwandes für Betriebe, für die Realisierung von Entlastungspotenzialen für Unternehmen und anderes mehr – Bürokratie abbauen – dafür wird sich die Wirtschaftskammerorganisation weiter stark machen.

© Doris Kucera

Wer gut informiert, berät und vermittelt, braucht neben einem fundierten Fachwissen und Social Skills auch selbst aktuelle Informationen. Diesem Umstand trägt das Bundesgremium der Handelsagenten in der WKÖ auf mehrere Arten Rechnung. Dr. Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich

Ihr Dr. Christoph Leitl Präsident der Wirtschaftskammer Österreich

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BUNDESLÄNDER LANDESGREMIUM NIEDERÖSTERREICH HANDELSAGENTENBRUNCH IM ZEICHEN VON BETRIEBSAUSGABEN

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teuern zählen zu den bedeutendsten Kostenfaktoren für jeden Unternehmer. Die Steuerlast gering halten und trotzdem bei einer allfälligen Prüfung möglichst keine Probleme mit dem Finanzamt zu bekommen, ist nicht immer ganz einfach. Eine kleine, aber höchst interessierte Schar von Handelsagenten traf sich daher am 28.10.2013 im Amstettner Stadthotel Gürtler zum traditionellen Brunch der nie-

derösterreichischen Handelsagenten. Bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, das vom Team des Hotels Gürtler wie schon in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde, erläuterte zunächst Steuerexpertin Mag. Andrea Prozek von der Wirtschaftskammer NÖ die grundlegenden Eckdaten. Wie sehr das Thema den Nerv der Handelsagenten getroffen hat, zeigten die zahlreichen und sehr diffizilen Einzelfragen, die noch während des Vortrags von Mag. Prozek auftraten. Welcher Wert ist als Betriebsausgabe anzusetzen, wenn die Leasingdauer des Firmen-PKW kürzer ist als die gewöhnlich angenommene Nutzungsdauer von 8 Jahren? Können neben dem Handelsvertreterpauschale auch andere Betriebsausgaben geltend gemacht werden? Warum kann es bei der Führung des Fahrtenbuchs als Excel-Datei Probleme geben? Das waren nur einige der Fragen, die sehr intensiv

diskutiert und bisweilen durchaus witzig kommentiert wurden. Aber auch kreative Lösungen der Teilnehmer unter anderem rund um die optimale Geltendmachung von Kosten für das Arbeitszimmer im Wohnungsverband kamen zur Sprache und hielten dem kritischen Urteil der Expertin oft nicht stand. „Vielleicht sollte ich meine Buchhaltung unter dem Gesichtspunkt betrachten, dass der Steuerprüfer im Zweifelsfall ja auch etwas finden muss!“, fasste ein Teilnehmer den Brunch unter kritischem Blick auf seine eigene Buchhaltung zusammen und lieferte so ein gelungenes Abschlussstatement. „Vielleicht gelingt es uns ja, dass nächstes Jahr jeder Teilnehmer einen weiteren Branchenkollegen zur Teilnahme an unserem Brunch motivieren kann!“, äußerte Gremialobmann Karl Gerstl Zuversicht für die Zukunft dieses Formats.

LANDESGREMIUM OBERÖSTERREICH VERANSTALTUNGS-RÜCKBLICK

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olle Kraft voraus“ hieß es am 7. Oktober 2013 bei den oberösterreichischen Handelsagenten – Netzwerk, Recht und Entdeckergeist bildeten die gelungene Mischung für einen abwechslungsreichen Nachmittag. Erste Station: Vertrauensanwalt Mag. Wolfgang Denkmair informierte die Mitglieder, wie sie sich vor Vertragsentgleisungen schützen können, ob das einseitige Abgehen von vereinbarten Provisionssätzen oder vom vereinbarten Vertragsgebiet zulässig ist und beantwortete alle Fragen der fast 50 interessierten Teilnehmer. Zweite Station: Eine Rundfahrt

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mit

dem

Sonder-

dampfzug „DORA“ durch das Werksgelände der voestalpine bildete das Higlight und gleichzeitig den Abschluss des Nachmittags. Über 45 HandelsagentInnen hatten die Chance, mit der

Lok, die als Industriedenkmal der voestalpine gilt, das Gelände zu erkunden. „Ein informativer, abwechslungsreicher und kurzweiliger Nachmittag“, so das Fazit von Obmann Harald Humpl.


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LANDESGREMIUM SALZBURG RETROSPEKTIVE UND AUSBLICK Ganz anders sieht der Plan für das Jahr 2014 aus. Vorgesehen sind: • ein EDV-Kurs • ein Fahrsicherheitstraining • eine Marktfindungsreise nach Portugal • ein Verkaufsseminar und • ein Impulsvortrag des kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes

Vordere Reihe (v. l. n. r.): Mag. Dr. Peter Unterkofler (Vizepräsident der WK Salzburg), Axel Sturmberger, Kriton Phitidis (IUCAB Präsident), Charles Cohon (Mana); hintere Reihe (v. l. n. r.): Mag. Thomas Sieberer, Mag. Christian Rebernig, Jaap van Till (IUCAB Generalsekretär), Komm.-Rat Walter Krammer

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m Landesgremium Salzburg war das Jahr 2013 dominiert von der Delegiertenversammlung anlässlich des 60-jährigen Bestehens der IUCAB, die ein großer Erfolg war. Salzburg hat als Austragungsort für diesen Kongress der weltweiten Dachorganisation selbstständiger Handelsagenten einen bleibenden Eindruck hinter-

lassen. Die Veranstaltung hat – wie man sich vorstellen kann – viel von unserer Arbeitszeit gefordert. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass das Wifi in Salzburg umgebaut wird und wir sehr eingeschränkt sind, was die räumlichen Möglichkeiten betrifft, haben wir wenig andere Veranstaltungen angeboten.

Last, but not least wollen wir über die personellen Veränderungen in der Geschäftsstelle informieren. Mag. Julia Peham-Zver hat Anfang September als neue Geschäftsführerin die Agenden von Mag. Thomas Sieberer übernommen. Die Salzburgerin studierte Rechtswissenschaften an der Universität in Salzburg und war zuvor im eigenen Familienbetrieb, der Fritz Peham GmbH, einem Holzplattengroß- und Einzelhandel, geschäftsführend tätig. Als neue Mitarbeiterin steht ihr seit 1. Oktober Julia Sommer zur Seite, die der langjährigen WK-Mitarbeiterin Inge Göschl nachfolgt.

LANDESGREMIUM STEIERMARK FACHGRUPPENTAGUNG 2013 – RÜCKBLICK

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und 53 Teilnehmer kamen am 27. September 2013 zur Fachgruppentagung des steirischen Handelsagentengremiums. Obmann Johann Fürntratt begrüßte die Teilnehmer in der WKO-Regionalstelle Voitsberg und informierte über Aktuelles aus der Branche und über die geplanten Aktivitäten des Landesgremiums im Jahr 2013. Unter den Teilnehmern befand sich auch Bundesgremialobmann Komm.-Rat Robert M. Hieger, der über die Schwerpunkte der Arbeit im Bundesgremium berichtete.

Weiters konnte Obmann Johann Fürntratt auch Präsident Josef Herk als besonderen Gast unter den Teilnehmern begrüßen. Nach den informativen Vorträgen von Rechtsanwalt Mag. Michael Medwed zum Thema Handelsagentenrecht und Peter Zorn zum Thema Versicherung sorgte Marion Petric mit ihrer Comedy-Show „Die Froschkönigin – Promis im Märchenland“ für exzellente Unterhaltung. Anschließend bekamen alle Teilnehmer eine Führung durch das Stölzle-Glas Center in Bärnbach. Nach der Besichtigung gab es noch das tra-

ditionelle Glasmacheressen – Eisenfleisch – zu verkosten. Terminvorschau 2014 • 11. April und 18. April 2014 Fahrsicherheitstraining Sommer beim ÖAMTC-Zentrum in Lang/Lebring • 25. April 2014 Netzwerkveranstaltung für Handelsagenten, WKO Graz • 26. September 2014 Fachgruppentagung der Handelsagenten Weitere Details erhalten Sie zeitgerecht! 7


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LANDESGREMIUM TIROL DER HANDELSAGENT IM WANDEL DER ZEIT

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st der Handelsagent noch zeitgemäß? – Was macht eigentlich ein Handelsagent? – Wie stellt sich das Fremdbild dar? – Ist die Sichtweise der Prinzipale ident mit jener des Eigenbildes? Diese und viele weitere Fragen standen am 4. Oktober 2013 beim 1. Tiroler Handelsagententag in der Villa Blanka im Mittelpunkt des Abends. Einleitend erklärte Gremialobmann Komm.-Rat Robert M. Hieger, dass die Veränderungen in der Wirtschaft und somit auch im Handel immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringen. Auch für Handelsagenten ändert sich immer wieder das Umfeld, der Vertrieb, die Prinzipale, die Provision und vieles mehr. Zum Thema „Handelsagent versus Angestellter Außendienst“ konnten Josef Gunsch (Physiotherm), Michael Pfeifer (Pfeifer Holz) und Anton Mederle (Thöni Industriebetriebe) am Podium begrüßt werden. Sowohl positive Erfahrungen mit Handelsagenten als auch Gründe für die Bevorzugung von Angestellten wurden diskutiert. Festgestellt wurde, dass der Handelsagent ein unverzichtbarer Teil eines erfolgreichen Vertriebssystems ist. Besonders wurden sei-

Josef Gunsch, Karolina Holaus, Michael Pfeifer, Anton Mederle, Komm.-Rat Robert M. Hieger

tens der Prinzipale die Kundennähe und die Fähigkeit, neue Märkte zu erschließen, positiv hervorgehoben. „Vielen Prinzipalen ist dennoch nicht bewusst, welches Potenzial und unternehmerische Kraft in

einem Handelsagenten steckt“, so Anton Mederle abschließend. Der informative Abend klang nach dem unterhaltsamen Kabarett mit Andrea Händler beim Get together aus.

LANDESGREMIUM WIEN FUSSGÄNGERZONE FAVORITENSTRASSE FÜR HANDELSAGENTEN OFFEN Nach Meidlinger Hauptstraße nun auch Favoritenstraße

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uf Betreiben des Wiener Gremiums der Handelsagenten und unter Einsatz einer nicht unwesentlichen Summe aus dem Gremialbudget wurde in Wien/Favoriten der Möglichkeit Rechnung getragen, die die Straßenverkehrsordnung den Handelsagenten bietet. Sie sieht vor, dass Handelsagenten zu den an den Einfahrtsstellen durch Tafeln angegebenen Zeiten in Fußgängerzonen mit ihren PKWs zum Zweck der Berufsausübung einfahren und parken können, auch wenn sie keine Ladetätigkeit ausführen. Sollte damit eine Kurzparkabgabe verbun-

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den sein, ist sie auch von den Handelsagenten zu entrichten. Zwingende Voraussetzung ist allerdings, dass die Zufahrtsmöglichkeit für Handelsagenten von der jeweiligen Gemeinde durch Zusatztafeln kundgemacht wird und dass der Handelsagent die Handelsagenten-Parktafel, die er von seinem Landesgremium anfordern kann, gut sichtbar in sein Auto legt. Im Einverständnis mit der Bezirksvorsteherin von Favoriten, Frau H. Mospointner, ist daher ab sofort die Wiener Favoritenstraße (so wie bereits die Meidlinger Hauptstraße) für Handelsagenten-PKWs zugänglich.


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IM PORTRÄT „MIR WIRD NIE FAD“ Im Zuge des Relaunches des Magazins wird an dieser Stelle künftig jeweils ein Mitglied der österreichischen Handelsagenten porträtiert, sein Tätigkeitsfeld vorgestellt und auch der Mensch dahinter gezeigt. Den Anfang macht Komm.-Rat Robert M. Hieger, seit 15 Jahren selbständig in Innsbruck und Obmann des Bundesgremiums der Handelsagenten, für den sein Beruf einer der schönsten überhaupt ist. Text: Marina Kremser

„MUSIK IST FÜR MICH SEELENREINIGUNG.“

Robert M. Hieger

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verbunden sind. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Gedanken des selbständigen Tischlers mit allem Drumherum relativ schnell verworfen. Ich wollte nicht mein ganzes Leben lang mit dem Abbau von Schulden beschäftigt sein, um am Ende mit meinem Lebenswerk im besten Falle schuldenfrei dazustehen. Sie haben das Thema Selbständigkeit also ad acta gelegt? Ja, vorerst. Ich habe in einer Tischlerei Lehrlinge ausgebildet, bevor ich in einer Zeitung auf eine Stellenanzeige eines österreichischen Parkettherstellers gestoßen bin, der darin einen Tischler- oder Zimmermeister für den Vertrieb von Parkettböden in West- und Südösterreich gesucht hat. Ich habe mich beworben ... und wurde genommen. Schließlich war ich dort fünf Jahre tätig, bis die Firma in eine wirtschaftliche Schieflage geraten und in weiterer Folge in Konkurs gegangen ist. Ich habe in diesen fünf Jahren jedoch sehr gute Arbeit geleistet und konnte in der Szene viele Kontakte knüpfen.

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omm.-Rat Robert M. Hieger ist Handelsagent in der Holzbranche: „Als Handelsagent kann ich de facto mit sämtlichen Produkten handeln, die ich möchte. Ich habe mich auf das Thema Holz spezialisiert. Meine Hauptprodukte sind Parkettböden, Holz im Garten, damit einhergehend auch Gartenmöbel, und die passenden Pflegeprodukte dazu.“ Wir trafen den Bundesgremialobmann und Inhaber der RMH Holzagentur zum Gespräch, in dem von Anfang an deutlich wird, wie gern Hieger seinen Beruf ausübt, und man glaubt es ihm sofort, wenn er sagt, er würde ihn jederzeit wieder ergreifen. CONTACT: Ihr Fachgebiet als Handelsagent ist die Holzbranche. Wer sind dabei Ihre Geschäftspartner? KOMM.-RAT ROBERT M. HIEGER: Ich vertrete vorrangig Prinzipale oder, wie man heute sagt, Geschäftspartner aus Deutschland, Holland und Schweden hier in Österreich und Südtirol, mittler-

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weile auch einen Tiroler Produzenten, dessen Holzböden ich in Österreich, Deutschland und Südtirol vertreibe, und agiere dabei als Vermittler zwischen dem Hersteller und dem Wiederverkäufer. Die Hauptklientel, die ich bediene, ist der österreichische Holzgroßhandel. War eine Affinität zu Holz schon immer gegeben? Schon als kleiner Junge war mein Traumberuf Tischler. Ich wollte nichts anderes werden. Also besuchte ich die HTL – die vierjährige Fachschule für Tischlerei und Raumgestaltung in Innsbruck, die es in dieser Form heute leider nicht mehr gibt. Danach habe ich meine Praxis als Geselle absolviert und die Meisterprüfung abgelegt. Mein Plan war, mich als ausgebildeter Tischlermeister in die Selbstständigkeit zu wagen. Doch im Zuge meiner Meisterprüfung stand auch eine Kalkulation am Plan, was es bedeutet, eine Tischlerei von null aus dem Boden zu stampfen, welche Kosten und Risiken damit

Wie wichtig ist Networking und ein guter Name in der Branche? Ein Handelsagent lebt ausschließlich von seinen Provisionen und damit von Verkaufserfolgen. Man muss sich also prinzipiell zuerst einen Kundenstock aufbauen und sich in der Branche etablieren, bevor man richtig vorwärts kommt. Ich konnte mir in den fünf Jahren einen guten Namen machen, sodass mich viele Produzenten zumindest namentlich bereits gekannt haben. Das hilft natürlich enorm. Wie sind Sie schlussendlich Handelsagent geworden? Als mein damaliger Arbeitgeber wirtschaftliche Schwierigkeiten hatte, wurde ich angesprochen, ob ich meinen Beruf nicht als selbständiger Handelsvertreter weiterführen möchte. Am 4. Jänner 1999 habe ich schließlich das Gewerbe angemeldet, mich quasi ins kalte Wasser geschmissen und meine RMH Holzagentur aufgebaut. Ich würde es jederzeit wieder machen. Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf ? Mein Unternehmen gibt es seit nunmehr 15 Jahren. Davor war ich fünf Jahre angestellter Vertreter, was im Arbeitsablauf


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sehr ähnlich ist. Aber man ist immer jemandem berichtspflichtig. Als Handelsagent bin ich nur mir selbst Rechenschaft schuldig. Man lebt von seinen Provisionen, wird also daran gemessen, was man tatsächlich verkauft. Schlussendlich ist mein Beruf vielseitig und abwechslungsreich. Mir wird nie fad. Wichtig ist mir auch ein partnerschaftliches Verhältnis zu meinen Geschäftsherren. Ich bin teilweise fast schon wie ein Inventar oder Mitglied der Familie. Was sind die größten Herausforderungen? Mit den meisten Geschäftspartnern arbeite ich seit vielen Jahren auf Augenhöhe zusammen, das schafft eine gute Basis. Aber natürlich ist der Markt ein ständiges Auf und Ab, Firmen rüsten um, wechseln, schließen. Ein Grundkundenstock ist wichtig, doch man muss immer in Bewegung bleiben, wobei gerade die Parkettbranche eine sehr spezielle ist. Heute verkaufe ich einen Quadratmeter Landhausdiele um den halben Wert als vor 20 Jahren. Das schlägt sich natürlich auch in der Parkett-

ta oder Waschmittel: Wenn der Konsument damit zufrieden ist, kauft er es immer wieder. Ein gutes Parkett hält im besten Fall ein Leben lang, eine gute Parkettseife braucht man immer wieder. In der Pflege liegt auch noch viel Potenzial. Rund 70 Prozent aller Parkettböden werden entweder gar nicht oder sehr nachlässig gereinigt. Hier ist noch Marktpotenzial vorhanden und Luft nach oben. Sie sind auch Bundesgremialobmann. Was sind dabei Ihre Aufgaben und mit welchen Anliegen kommen Mitglieder zu Ihnen? Die Mitglieder selber kommen mit speziellen Anliegen in erster Linie nicht zu mir, sondern in die Länderkammern. Die Vertretungen in den Bundesländern haben den direkten Kontakt und bieten den entsprechenden Service. Das Bundesgremium ist die nationale Interessenvertretung der Handelsagenten auf höchster Ebene. Wir sind gefordert, etwa bei geplanten Gesetzesänderungen darauf zu achten, dass sie den Handelsagenten nicht zum Nachteil geraten. Ein breites Anliegen ist uns die gesamte

seit über 30 Jahren Mitglied einer Musikkapelle und spiele die Tuba. Das ist meine große Leidenschaft. Andere möchten ihr Golfhandicap verbessern, ich möchte mein Tubahandicap verbessern. Während andere einputten, versuche ich meine Tubaambitionen zu perfektionieren. Der zweite Ausgleich ist der Gesang. Man sagt ja, singen befreit. Seit über 25 Jahren singe ich die 2. Bassstimme in einem Männerchor. Das Schöne bei der Musik ist vor allem, dass meine Kinder dabei sind. Wir haben also ein Hobby gefunden, das man unabhängig vom Alter gemeinsam mit seinen Kindern ausüben kann. Im Musikverein sind alle Altersstufen vertreten – vom 10- bis zum 70-Jährigen und es ist ein tolles Erlebnis, wenn alle miteinander musizieren, Eltern mit Kindern, Großeltern mit ihren Enkeln. Wir haben quasi unsere eigene kleine Familienmusik.

„MEIN BERUF IST ABWECHSLUNGSREICH UND VIELSEITIG. ICH WÜRDE NICHT ZÖGERN, IHN JEDERZEIT WIEDER ZU ERGREIFEN.“

industrie nieder. Deshalb sind in Österreich auch einige Hersteller in den Konkurs geschlittert. Weil der Preisdruck enorm ist, drängt Konkurrenz aus Asien auf den Markt. Früher war Parkett sehr edel, die Oberklasse der Bodenbeläge, heute gehört es fast schon zum Standard im sozialen Wohnbau. Die Baumarktstruktur ermöglicht sehr günstige Preise, was es für mich naturgemäß nicht gerade einfacher macht. Wenn ich vor 15 Jahren zu den heutigen Preisen verkaufen hätte müssen, hätte ich das Geschäft nie in die Hand genommen. Je niedriger der Quadratmeterpreis, desto niedriger ist ganz pragmatisch gesehen auch meine Provision, denn der Provisionssatz ist immer derselbe. Deshalb bin ich froh, dass ich mir mit den Pflege- und Reinigungsprodukten im Holzbereich ein zusätzliches Standbein schaffen habe können. Hier verhält es sich ähnlich wie mit anderen Verbrauchsartikeln wie Zahnpas-

(Vor-)Steuerproblematik bei Autos – neben dem Handy das wohl wichtigste Werkzeug eines Handelsagenten. Unsere Aufgabe ist es, hier immer wieder in die extrem dicken Bretter zu bohren, um für unseren Berufsstand das Beste herauszuholen. Andererseits agieren wir auch über die nationale Ebene hinaus. Wir sind Mitglied im internationalen Verband der IUCAB. Hier wird geschaut, dass die Rechten und Pflichten des Handelsagenten international in allen Ländern möglichst homogen sind, um die Arbeitsabläufe zu erleichtern. Sie haben beruflich sehr viel mit Menschen zu tun. Zieht sich das auch in den Privatbereich oder sind Sie abseits des Berufes lieber für sich? Ich mag Menschen auch privat. Natürlich hat man gern seine Zeit für sich und der relativen Ruhe. Mein großes Steckenpferd und Ausgleich ist jedoch die Musik. Ich bin

ZUR PERSON:

Robert M. Hieger, seit 15 Jahren als Handelsagent mit seiner RMH Holzagentur in Innsbruck selbständig, davor fünf Jahre als angestellter Vertreter in der Holzbranche tätig, verheiratet, drei Kinder und leidenschaftlicher Musiker, Obmann im Bundesgremium der Handelsagenten. www.rmh.at

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ANGRIFF WICHTIGE WEICHENSTELLUNGEN GETROFFEN Die Mitglieder des Bundesgremiums der Handelsagenten trafen sich am 11.10.2013 in Windischgarsten zur 2. Arbeitssitzung. Im Mittelpunkt der Tagung standen u. a. steuerrechtliche Themen, aber auch die Behandlung von rechtlichen Fragen, beispielsweise die patentrechtliche Verantwortlichkeit von Handelsagenten. Text Katharina Gangl

I

n seinem Bericht gab der Obmann des Bundesgremiums, Komm.-Rat Robert M. Hieger, einen umfassenden Tätigkeitsüberblick und erinnerte an die erfolgreich verlaufenen Verhandlungen mit den Vertretern des BM für Finanzen, um den Weiterbestand der Betriebsausgaben- und Vorsteuerpauschalierung für Handelsagenten zu sichern. Die Pauschalierung bietet vor allem den Vorteil, dass umfangreiche Aufzeichnungen – z. B. in Bezug auf die Reisetätigkeit – entfallen können. Die pauschalen Betriebsausgaben betragen 12 % des Provisionsumsatzes, höchstens jedoch € 5.825,– jährlich. Einen umfassenden Bericht der Bollenberger & Bollenberger Beratungsgruppe zur „Pauschalierung für Handelsagenten“ finden Sie auf den Folgeseiten. Bei einem weiteren Vorstoß wurden dem BM für Finanzen neuerlich die Standpunkte der Handelsagenten zur Thematik Vorsteuerabzugsfähigkeit für betrieblich genutzte KFZ näher gebracht. Da der uneingeschränkte Vorsteuerabzug für jeden Firmen-PKW derzeit auf keinen Fall durchsetzbar ist, zielt die Forderung auf eine Ausweitung der aktuellen Liste der vorsteuerabzugsberechtigten KFZ auf Fahrzeuge mit umweltschonender Motorenausrichtung ab. Das ökologische Kriterium (beispielsweise geringer CO2-Ausstoß) hätte die Aufnahme auch kleinerer PKWs in die Liste zur Folge. Die geringe Mehrbelastung des öffentlichen Haushalts wäre durch eine Reihe von positiven Effekten finanzieller und ökologischer Art gerechtfertigt. Dass man darüber hinaus auch weiterhin die Absenkung der Abschreibungsdauer bzw. die Anhebung der Angemessenheitsgrenze für betrieblich genutzte PKW einfordern müsse, darüber waren sich die Ausschussmitglieder einig. Abgrenzung Selbständige & Unselbständige Anlass für diese Statusfrage ist der Umstand, dass die Gebietskrankenkassen derzeit verstärkt prüfen, ob gewerberechtlich Selbständige nicht doch als Dienstnehmer

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zu betrachten sind. In diesem Fall wären die Versicherungsbeiträge nicht an die SVA zu bezahlen, sondern an die Gebietskrankenkasse zu entrichten, und zwar sowohl vom nicht als solchen anerkannten Selbständigen als auch vom Geschäftsherrn, der dann flugs zum Dienstgeber wird. Ausschlaggebend für die Beurteilung, ob Versicherungspflicht nach ASVG oder GSVG vorliegt, ist v. a. die persönliche und wirtschaftliche Abhängigkeit von der vertretenen Firma, die immer im Einzelfall und in der Gesamtbetrachtung der Kriterien zu prüfen ist. Da es aber in vieler Hinsicht nicht gleichgültig ist, ob Sie ein Handelsagent mit allen Attributen der Selbständigkeit sind oder das Verhältnis zum vertretenen Unternehmen einen „arbeitnehmerähnlichen“ Charakter hat, ist für manche eine Überprüfung der Frage angeraten, ob und in welchem Umfang eine Selbständigkeit tatsächlich besteht. Hilfestellung bieten die Experten in den einzelnen Wirtschaftskammern an. Handelsagenten-Mustervertrag, Ergänzung Erfüllungsort Der Mustervertrag wurde um den Punkt 2.7 „Der Erfüllungsort aus der partnerschaftlichen Tätigkeit ist der Firmensitz des Handelsagenten.“ ergänzt. Hier ist man der Anregung des steirischen Obmannes Hannes Fürntratt gefolgt. Hintergrund ist, dass z. B. Musterkollektionen nicht beim Prinzipal abgeholt werden müssen, sondern dem Handelsagenten an seinem Sitz zu übergeben sind, was insbesondere bei Verträgen mit ausländischen Prinzipalen nützt. Trägt der Handelsagent patentrechtliche Verantwortung? Zur Debatte stand ein rechtliches Kurzgutachten zur Klage einer österreichischen Firma gegen ein asiatisches Unternehmen und deren Handelsagenten. Der Kläger meint, dass das asiatische Unternehmen bei der Produktion der Produkte ein österreichisches bzw. europäisches Patent verletzt hätte. Der Handelsagent des asiatischen Unternehmens wurde sozusagen „mitgeklagt“. Vorgeworfen wird ihm insbesondere ein „Feilhalten“ im Sinne des Patentgesetzes, das z. B. durch verteilte Werbeprospekte verwirklicht sein soll. Conclusio des Kurzgutachtens: Eine patentrechtliche Verantwortlichkeit des Handelsagenten scheidet nach Erachten des beigezogenen Rechtsexperten im gegenständlichen Fall aus. Etwas anderes würde nur dann gelten, wenn der Handelsagent vorsätzlich an Patentverletzungen mitwirkt (z. B. am Vertrieb gefälschter Rolex-Uhren

aus China). Ihm wäre dann eine strafbare Beihilfe vorzuwerfen. Es bleibt im Moment der Ausgang des anhängigen Gerichtsverfahrens abzuwarten. Angeraten ist auf jeden Fall, dass die Kollegen ihre Verträge auf mögliche „Fallstricke“ überprüfen, da das Thema gewerbliche Schutzrechte (Marken, Patente, Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster, urheberrechtlich geschützte Werke) sicher an Bedeutung gewinnen wird.

Sonderregelung für Handelsagenten durch Zusatztafeln zur Kennzeichnung der Fußgängerzone hingewiesen wird. Solche besonders gekennzeichnete Zonen gibt es z. B. in Linz, Wels, Salzburg Stadt und in Wien (Meidlinger Hauptstraße, Favoritenstraße). Ist eine Fußgängerzone nicht mit diesen Zusatztafeln ausgestattet, hat die Parktafel bestenfalls Signalcharakter und die Kollegen sind nach wie vor auf den „good-will“ der zuständigen Überwachungsorgane angewiesen!

Strukturerhebung der Handelsagenten Anfang nächsten Jahres wird vom market-Institut ein Update der zuletzt 2010 durchgeführten Strukturerhebung für Handelsagenten durchgeführt. Dabei wird methodisch und inhaltlich grundsätzlich auf den früheren Erhebungen aufgebaut, um branchenspezifische Ergebnisse zu erhalten.

register.handelsagenten.at An der internationalen Plattform zum Finden von Vertretungen und Handelsagenten beteiligen sich neben Österreich nun auch die IUCAB-Mitgliedsverbände aus Dänemark, Deutschland, Frankreich (APAC und FNAC), Griechenland, Niederlande, Norwegen & Schweden, Schweiz und Zypern. Die Datenbank läuft unter dem Schirm der IUCAB und den nationalen Handelsagenten-Verbänden. Unternehmern wird dadurch die Möglichkeit geboten, mit Handelsagenten zu arbeiten, was einen bedeutenden Imagegewinn bringt. Nutzen auch Sie die Vorteile der ONLINE-Plattform und tragen Sie Ihre Unternehmerdaten in das Verzeichnis österreichischer Handelsagenten ein. Der Eintrag ist für die Mitglieder des Gremiums der Handelsagenten kostenlos und erfolgt freiwillig.

Branchenevent im Rahmen der Welser Energiesparmesse 2014 Bereits jetzt möchten wir auf den zum dritten Mal stattfindenden Branchenevent im Rahmen der Welser Energiesparmesse 2014 hinweisen. Die B2B-Gespräche werden am 27.2.2014 ab 18:00 Uhr unter dem Motto „Finden Sie exklusiv Ihren Vertriebspartner vor Ort“ stattfinden. Bei dieser Netzwerk-Veranstaltung geht es auch darum, Handelsagenten und ausstellenden Unternehmen eine Gelegenheit zum Kennenlernen und zum Erfahrungsaustausch anzubieten. Details auf Seite 27. ONLINE-Anzeigenkampagne Mit der ONLINE-Anzeigenkampagne in verschiedenen österreichischen Medien – z. B. wirtschaftsblatt.at, unternehmerweb.at, industriemagazin.at, wirtschaftsverlag.at und wienerzeitung.at – soll der Bekanntheitsgrad des Berufsstandes weiter erhöht werden. Der Schwerpunkt der Informationskampagne wurde dieses Mal auf die Bewerbung des Image-Kurzfilms mit dem Ziel gelegt, eine breitere mediale Aufmerksamkeit für den Berufsstand der Handelsagenten zu schaffen. Parktafel 2014/2015 Die Optik der Parktafel für Handelsagenten wurde überarbeitet. Die ab 1.1.2014 geltenden Tafeln können direkt bei den Landesgremien der Handelsagenten bezogen werden. Die Parktafeln dienen ausschließlich dem Zweck, dem Handelsagenten Einfahrt und Parken mit seinem PKW in Fußgängerzonen zu ermöglichen. Dies natürlich nur in den erlaubten Zufahrtszeiten und sofern auf diese

Aktuelles aus den Landesgremien Die Vertreter der Landesgremien berichteten umfassend über ihre landesspezifischen Aktivitäten. Vor allem angebotene Schulungen und Veranstaltungen rund um das Thema Kommunikation & Verkauf, Fahrsicherheit oder Recht & Steuer finden Zuspruch. IUCAB Abschließend wurde über das anlässlich des 60-jährigen Bestehens der IUCAB abgehaltene Delegiertentreffen in Salzburg berichtet. Besonderer Dank galt dem Landesgremium, vor allem Obmann Axel Sturmberger, der die Veranstaltung mit höchster Perfektion organisiert und abgewickelt hat. Die nächste Delegiertenversammlung findet vom 12. bis 14. Juni 2014 in Ljubljana statt. Für die Slowenische Kammerorganisation ist dies eine bedeutende Aufgabe, weil die Slowenen erst seit kurzem der IUCAB angehören und an Auslandsbeziehungen, die ihnen helfen, ihre eigene Organisation schlagkräftiger zu machen, großes Interesse haben. 13


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RÜSTEN SIE IHR WISSEN AUF! PAUSCHALIERUNG FÜR HANDELSAGENTEN Gibt es für Steuerpflichtige alternativ zum Sammeln sämtlicher Belege wahlweise Erleichterungen? Stichwort „Pauschalierung“! Text: Bollenberger & Bollenberger Beratungsgruppe

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teuerpflichtige können durch optimale Ausnutzung der gesetzlichen Möglichkeiten den steuerpflichtigen Gewinn mindern und dadurch Steuern sparen. Gute Kenntnisse über ertragsteuerliche Besonderheiten helfen, die Steuerlast der Einkommensteuer zu optimieren und auch bei einer allfälligen Betriebsprüfung keine bösen Überraschun-

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gen zu erleben. Handelsagenten können die Branchenpauschalierung gemäß § 17 (4) und (5) EStG (Verordnung BGBL II 2000/95) in Anspruch nehmen! Wer kann die Branchenpauschalierung in Anspruch nehmen? Das Handelsvertreterpauschale kann für jene Steuerpflichtigen angewendet wer-

den, die selbständig Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb erzielen und Tätigkeiten als Handelsagenten im Sinne des Handelsvertretergesetzes 1993 ausüben. Gemäß § 1 (1) HVertrG ist Handelsagenten, wer von einem anderen mit der Vermittlung oder dem Abschluss von Geschäften, ausgenommen über unbewegliche Sachen, in dessen Namen und für dessen Rechnung


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ständig betraut ist und diese Tätigkeit selbständig und gewerbsmäflig ausübt. Zusätzlich zu den Handelsagenten werden in den Einkommensteuerrichtlinien beispielhaft Berufsgruppen wie • Warenpräsentatoren, • Bausparkassenvertreter, • Finanzdienstleister, Finanzdienstleisterassistenten, Vermögensberater (Versicherungsagent) sowie • gewerbliche Vermögensberater und Versicherungsmakler genannt. Soweit diese dem umschriebenen Tätigkeitsfeld von Handelsagenten entsprechen, können sie ebenfalls das Handelsvertreterpauschale anwenden. Die Pauschalierungsverordnung (BGBL. II Nr. 95/2000) kommt nur bei natürlichen Personen zur Anwendung. Übersicht über die Pauschalierung • Gilt für: - Einnahmen-Ausgaben-Rechner nach § 4 (3) EStG - Bilanzierer nach § 4 (1) EStG • In Höhe von 12 % vom Umsatz iSd § 125 (1) BAO max. € 5.825,– • „Abpauschaliert“ sind: 1. Tagesgelder 2. Arbeitszimmer im Wohnungsverband 3. Ausgaben anlässlich der Bewirtung von Geschäftsfreunden 4. Trinkgelder, auswärtige Telefongespräche • Die restlichen Betriebsausgaben sind in vollem Umfang anzusetzen. • Zusätzlich dürfen als Vorsteuer 12 % des in Anspruch genommen Betrages bzw. ein Betrag von höchstens € 699,– jährlich angesetzt werden. • Achtung: Bei Inanspruchnahme muss beim Ausfüllen der Steuererklärung das „Hakerl“ gesetzt werden. 1. Tagesgelder Abpauschaliert sind eigene Tagesgelder des Handelsagenten. Jedoch fallen Tagesgeldersätze, die vom Handelsagenten an für ihn tätige Personen geleistet werden, nicht unter die Pauschalierung. Generell können bei beruflich veranlassten Reisen, bei denen der Mittelpunkt der Tätigkeit • zumindest 25 km entfernt ist • und die Reise mehr als drei Stunden im Inland • oder mehr als 5 Stunden im Ausland dauert

• und kein weiterer Mittelpunkt der Tätigkeit begründet wird, Tages- und Nächtigungsgelder nach § 26 (4) EStG angesetzt werden. Dazu gibt es aber Einschränkungen hinsichtlich der Anwendbarkeit. Man unterscheidet: 1. Der Steuerpflichtige wird an einem Einsatzort durchgehend tätig und die Anfangsphase von fünf Tagen wird überschritten. Erfolgt innerhalb von sechs Kalendermonaten kein Einsatz an diesem Mittelpunkt der Tätigkeit, ist mit der Berechnung der Anfangsphase von fünf Tagen neu zu beginnen.

2. Der Steuerpflichtige wird an einem Einsatzort regelmäßig wiederkehrend tätig (mind. einmal wöchentlich) und die Anfangsphase von fünf Tagen wird überschritten. Erfolgt innerhalb von sechs Kalendermonaten kein Einsatz an diesem Mittelpunkt der Tätigkeit, ist mit der Berechnung der Anfangsphase von fünf Tagen neu zu beginnen. 3. Der Steuerpflichtige wird an einem Einsatzort wiederkehrend, aber nicht regelmäßig tätig und überschreitet dabei eine Anfangsphase von 15 Tagen im Kalenderjahr. Die Anfangsphase von 15 Tagen steht pro Kalenderjahr zu. Tagesgelder oder Nächtigungsgelder können nur für die Anfangsphase von fünf bzw. 15 Tagen steuerfrei gewährt werden. Aufgrund dieser Einschränkungen kann es sein, dass die Pauschalierung für den Steuerpflichtigen die bessere Wahl ist, als die tatsächlichen Diäten geltend zu machen. 2. Arbeitszimmer im Wohnungsverband Ausgaben für im Wohnungsverband gelegene Räume, ein sogenanntes Arbeitszimmer, geraten immer wieder ins Visier der Finanzbehörden und sind akribisch geregelt. Bildet ein im Wohnungsverband gelegenes Arbeitszimmer den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und beruflichen Tätigkeit des Steuerpflichtigen, sind die Aufwendungen abzugsfähig, wenn das Arbeitszimmer für die Art der Tätigkeit des Steuerpflichtigen unbedingt notwendig und (nahezu) ausschließlich beruflich genutzt wird.

Abzugsfähige Aufwendungen sind insbesondere anteilige Mietkosten, anteilige Betriebskosten (Beheizung, Beleuchtung, sonstige Betriebskosten), bei Eigenheimen anteilige Absetzung für Abnutzung sowie anteilige Finanzierungskosten. Einrichtungsgegenstände können nur dann gewinnmindernd berücksichtigt werden, wenn sie in einem steuerlich anzuerkennenden Arbeitszimmer Verwendung finden, (nahezu) ausschliefllich der beruflichen Benützung dienen und der Umfang der Tätigkeit solche Gegenstände erfordert. Bei Handelsagenten mit dem Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit im Außendienst ist die Absetzbarkeit eines Arbeitszimmers oftmals nicht gegeben bzw. strittig. Die Wahl der Handelsvertreterpauschalierung ist in diesem Fall eine sichere Variante der Steueroptimierung. 3. Ausgaben anlässlich der Bewirtung von Geschäftsfreunden Weist der Steuerpflichtige nach, dass die Bewirtung der Werbung dient und die betriebliche oder berufliche Veranlassung weitaus überwiegt, können derartige Aufwendungen oder Ausgaben zur Hälfte abgezogen werden. Erforderlich ist der Nachweis, dass ein konkretes Rechtsgeschäft im Rahmen der Geschäftsanbahnung tatsächlich neu abgeschlossen werden sollte. Die Beweislast liegt beim Steuerpflichtigen. Es sollte daher der Geschäftspartner und der Zweck des Geschäftsessens auf der Rückseite des Beleges notiert werden. 4. Trinkgelder, auswärtige Telefongespräche In die Handelsvertreterpauschalierung fallen unter anderem auch nicht belegbare Betriebsausgaben wie Trinkgelder und Aufwendungen für auswärtige Telefonate bzw. Ferngespräche (z. B. Telefongespräche in Telefonzellen).

CONCLUSIO

Ob die Pauschalierung in Anspruch genommen werden sollte, ist sorgfältig abzuwägen. Gemeinsam mit Ihrem Berater treffen Sie jährlich abhängig von Ihrer individuellen Umsatz- und Kostenstruktur die „richtige“ Entscheidung, um Ihre Steuerlast zu optimieren. www.bollenberger.com

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STEUER.TIPP KAUFEN, LEASEN ODER MIETEN (OPERATING LEASING)? Soll ich mein Auto kaufen oder leasen? Ist Finanzierungsleasing oder Operating Leasing besser? Das sind Fragen, die wieder und wieder gestellt werden. Nicht, weil sich die Leute die Antwort nicht merken können, sondern weil es keine allgemeingültige Antwort gibt. Je nach Fallkonstellation ist der Stein der Weisen woanders zu finden. Sie werden ihn für sich finden, wenn Sie die richtigen Fragen stellen. Text: Team Tirol Steuerberater GmbH, www.teamtirol-steuerberater.at

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werden. Steht z. B. bald ein privater Hausbau an, so kann es klug sein, derzeit noch freie Liquidität zu horten und nicht für eine betrieblich steuerwirksame Investition zu verwenden. Sieht es mit dem Cashflow nach dieser vorausschauenden Betrachtungsweise nicht so gut aus, dann ist Leasing das Mittel der Wahl.

Verfügen Sie über freie Mittel oder Kreditlinien, die nicht anderweitig gebraucht werden? Lautet die Antwort ja, dann ist dem Kauf der Vorzug zu geben. Die Leasinggesellschaft kalkuliert neben den meist etwas höheren Zinsen in der Regel anteilige Verwaltungskosten, kalkulatorische Wagnisse und kalkulatorische Gewinne in die Leasingrate mit ein. Weiters kommt noch eine staatliche Vertragsgebühr hinzu, die es bei anderen Finanzierungsformen inzwischen nicht mehr gibt. Daher ist das Leasing vom Rentabilitätsstandpunkt aus gesehen anderen Finanzierungsformen meist unterlegen. Tipp: Da die Verschuldungskapazität in der Regel Grenzen hat, sollte bei Frage 1 möglichst vorausschauend vorgegangen

Wie groß ist Ihr Unternehmen? Gehört Ihr Unternehmen zu den Kleinund Mittelbetrieben, dann ist bei der Wahl der Leasingvariante in der Regel das klassische Finanzierungsleasing vorteilhafter. Für Großbetriebe wie Konzerngesellschaften, Banken und Versicherungen bietet das Operating Leasing einige Vorteile. Dabei übernimmt die Leasinggesellschaft zusätzliche Funktionen. Die Leasinggesellschaft ist wirtschaftlicher Eigentümer, die Laufzeiten sind sehr kurz (6–12 Monate) und werden je nach Belieben des Leasingnehmers verlängert. Es wird kein Restwert vereinbart. Ein späterer Kauf ist nur zum Marktpreis möglich. Damit ist das Operating Leasing einer reinen Miete ohne Investitions- und Verwertungsrisiko gleichzusetzen. Dies bringt für das Fuhrparkmanagement ein hohes Maß an Flexibilität, was insbesondere für größere Unternehmen mit einem ebensolchen Fuhrpark wichtig ist. In Unternehmen, bei denen die internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IAS, USGAAP) ein Thema sind, kann Operating Leasing zudem dazu dienen, durch eine Bilanzverkürzung eine Verbesserung der Eigenkapitalquote (Basel II und III!) zu erreichen. Spezialisierte Operating-Leasing-Gesellschaften punkten überdies mit einem Naheverhältnis zum Fahrzeuglieferanten, was sich in verbilligten Einkaufspreisen und damit in verminderten Leasingraten niederschlägt. Auf Grund des von der Leasinggesellschaft übernommenen Eigentümer- und Investitionsrisikos und des mit diesem Vertragstyp einhergehenden höheren Verwaltungsaufwandes liegen die Kosten beim Operating Leasing insgesamt jedoch deutlich höher als beim Finanzierungsleasing. Steuerlich kann der Aufwand beim Operating Leasing sofort voll in Ansatz gebracht werden. Beim Finanzierungslea-

STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner, STB Raimund Eller

sing und beim Kauf ist der Tilgungsanteil unabhängig von der tatsächlichen Laufzeit und Nutzung zwangsweise auf 8 Jahre (Ausnahme: so genannte Fiskal-LKWs) zu verteilen. Der damit durch das Operating Leasing erreichte Steuerstundungseffekt kann die höheren Kosten für sich allein jedoch meist nicht kompensieren. Resümee Das Günstigste ist nach wie vor der Kauf mit Eigenkapital. Damit sparen Sie Finanzierungskosten. Dies sollten Sie allerdings nur dann tun, wenn die Mittel nicht für andere Dinge gebraucht werden. Insbesondere Einzelunternehmer sollten Eigenmittel und günstige Kredite primär für private Investitionen (z. B. Hausbau, Wohnungskauf ) verwenden. Im betrieblichen Bereich können Sie die Zinsen und Spesen steuerlich absetzen, während diese im privaten Bereich aus versteuertem Geld zu berappen sind. Da die Verschuldungskapazität in der Regel Grenzen hat, kann es sinnvoll sein, insbesondere vor dem Hintergrund von Basel II und III, eine Leasingvariante zu wählen. Der Steuervorteil des Operating Leasing (welcher übrigens nur ein Zinsvorteil ist) wird durch höhere Finanzierungskosten erkauft. Große Unternehmen oder Personen, die das Fahrzeug nur sehr kurz (6–12 Monate) nutzen wollen, sollten sich dennoch auch Angebote zum Operating Leasing einholen. 17


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RECHTS.TIPP VERSCHÄRFTE STRAFBESTIMMUNGEN Im Zuge wiederholter Korruptionsskandale der letzten Zeit hat sich in Österreich ein vermehrtes Problembewusstsein für verpönte Geschäftspraktiken herausgebildet. Korruption und ihre Bekämpfung werden zunehmend ernst genommen. Dazu beigetragen hat sicher auch die Verschärfung der Anti-Korruptionsbestimmungen durch das Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetz 2012, in Kraft seit 1.1.2013. Text: Dr. Hubert Stanglechner

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I

nsbesondere wurde der Begriff des Amtsträgers, der für die Korruptionsdelikte im öffentlichen Bereich als maßgeblicher Anknüpfungspunkt dient, nun im Gesetz sehr weit gefasst. Zu den Amtsträgern gehören jetzt beispielsweise nicht nur Beamte und sonstige Verwaltungsangestellte im öffentlichen Dienst, sondern auch Dienstnehmer von „staatsnahen Unternehmen“. Zur groben Beurteilung, ob ein privatwirtschaftliches Unternehmen als staatsnah anzusehen ist, kann die Liste des Rechnungshofs herangezogen werden, in der angeführt ist, wer von ihm geprüft wird (www.rtr.at/de/m/ ListeRechnungshof ). Strafrelevanz Korruption gibt es sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich. Im österreichischen Strafrecht wird denn auch streng unterschieden, ob der Vorteilsempfänger ein Bediensteter in einem privaten Unternehmen oder ein Amtsträger ist. Bei einer Privatperson kann Korruption nur dann vorliegen, wenn sie zu einer pflichtwidrigen Handlung oder Unterlassung bewegt werden soll. Pflichtwidriges Handeln liegt etwa dann vor, wenn es dem Gesetz, internen Richtlinien oder vertraglichen Regelungen widerspricht. Im öffentlichen Sektor ist auch jede Parteilichkeit – und sei es auch nur eine bevorzugte, rasche Abwicklung – pflichtwidrig. Bei Amtsträgern kommt noch hinzu, dass grundsätzlich auch Vorteilszuwendungen für ein pflichtgemäßes Amtsgeschäft strafbar sind. Die Zuwendung oder die Annahme eines Vorteils für pflichtwidriges Verhalten ist immer strafrelevant. Bei pflichtgemäßem Handeln ist hingegen zu unterscheiden: Wird der Vorteil vom Amtsträger gefordert, besteht uneingeschränkte Strafbarkeit. Hingegen ist die bloße Annahme eines Vorteils nur dann strafbar, wenn es sich um einen ungebührlichen Vorteil handelt. Ungebührlich ist grundsätzlich jede Annahme von Bargeld. Keine ungebührlichen Vorteile sind orts- und landesübliche Aufmerksamkeiten geringen Werts (z. B. Kaffee und Erfrischungsgetränke). Eben-

falls nicht strafbar ist es, wenn Vorteile im Rahmen der Erfüllung von Repräsentationsverpflichtungen angenommen werden. Dabei darf der Eingeladene beispielsweise Eintritts- und Teilnahmegebühren sowie bei mehrtägigen Veranstaltungen die Nächtigungs- und Verpflegungskosten annehmen. Eine Zusatzleistung, wie ein Wochenendaufenthalt im Anschluss an die Tagung oder Veranstaltung, wäre aber als ungebührlicher Vorteil anzusehen. Das Interesse an der Teilnahme muss in den grundsätzlichen Aufgaben des Amts bzw. des Unternehmens begründet, daher amtlich oder sachlich gerechtfertigt sein. Deshalb ist eine Abgrenzung zu rein persönlichen Vorteilen oder privater Interessenwahrung vorzunehmen. Überwiegt das private Interesse des Eingeladenen, dann ist die Einladung in der Regel ungebührlich. Daher sollte etwa die Einladung zu einer Theaterveranstaltung grundsätzlich abgelehnt werden, es sei denn, dass der Zusammenhang mit Repräsentationspflichten geradezu offenkundig ist. Füttern verboten Durch das Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetz 2012 wurde auch die rechtspolitische Forderung nach einem strafrechtlichen Verbot der Vorteilszuwendung zur Beeinflussung von Amtsträgern – besser bekannt unter dem Begriff „Anfüttern“ – (wieder) in verschärfter Form umgesetzt. Mit „Anfüttern“ werden Vorteilszuwendungen unter Strafe gestellt, soweit sie darauf abzielen, den Amtsträger wohlwollend zu stimmen, um so auf seine künftige Dienstausübung – und zwar ohne jeden Bezug auf ein konkretes Amtsgeschäft – Einfluss zu nehmen. Von Seiten des Amtsträgers reicht es bereits aus, dass er es ernsthaft für möglich hält, innerhalb seines Zuständigkeitsbereichs in irgendeiner Form für denjenigen, von dem er den Vorteil fordert oder annimmt, in Wahrnehmung seiner Aufgaben tätig werden zu können und sich damit abfindet. Abgestellt wird also auf die Beeinflussung der Tätigkeit des Amtsträgers. Der Vorteil muss mit dem Vorsatz der Beeinflussung

Dr. Hubert Stanglechner Rechtsanwalt in Innsbruck Maximilianstraße 9, 6020 Innsbruck www.stanglechner.at

gewährt oder angenommen werden. Weiterhin nicht strafbar ist jedoch die Annahme eines geringfügigen Vorteils. Vielfach wird darunter ein Vermögenswert bis EUR 100,00 verstanden, in heiklen Situationen wird aber durchaus auch ein niedrigerer Wert anzunehmen sein. In jedem Fall ist zu beachten, dass die Grenze der Geringfügigkeit nur den Amtsträger, der den Vorteil annimmt, schützt, nicht jedoch jene Person, die den Vorteil zuwendet. So kann der Fall eintreten, dass ein Amtsträger, der sich von einem Unternehmer zum Essen einladen lässt, wegen der Geringfügigkeit des Vorteils nicht strafbar ist, hingegen der Unternehmer, der die Zeche zahlt, strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wird. In einem solchen Fall könnte man sagen: „Füttern verboten, Essen erlaubt.“ In Hinblick auf die Risiken und die teilweise hohen Strafdrohungen bei Verstößen gegen das Korruptionsstrafrecht – durchwegs sind keine Geldstrafen, sondern nur Freiheitsstrafen vorgesehen – ist zu empfehlen, sich über die Unbedenklichkeit mancher vielleicht gewohnter Geschäftspraktiken näher zu informieren. In bestimmten Fällen kann es auch ratsam sein, Compliance-Maßnahmen im Unternehmen zu installieren, um strafrechtliche Haftungen und damit verbundene wirtschaftliche Nachteile zu vermeiden. 19


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BONSAIS WACHSEN NICHT IN DEN HIMMEL „GEHT’S DER WIRTSCHAFT GUT, …“ Eigentlich sollten die Anleger an den Finanzmärkten nach den durchaus optimistischen Konjunkturprognosen wieder Aufwind spüren. Aber so gut geht es eben der Wirtschaft – und damit auch den Volkswirtschaften – noch nicht. Für ein Lüfterl reicht es aber allemal. Ist ja, nach Jahren des Abschwungs und der Stagnation, auch schon was. Schauen, wo was läuft, heißt es daher vor allem für Leute, die ihr Geld investieren. Text: Dr. Ernst Scheibl

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ie potenzielle Anpassung des geldpolitischen Kurses in den USA stellt 2014 definitiv das größte Risiko für die Schwellenländer weltweit dar. Abgesehen davon werden wohl die Entwicklungen in China das Geschehen in den Emerging Markets dominieren. Die Probleme der chinesischen Wirtschaft sind bekannt, dennoch dürfte das Risiko einer Konjunkturabkühlung immer noch unterschätzt werden. Chinas Wirtschaft bleibt weiterhin unausgewogen: Während 1997 ein Drittel des BIP aus Bruttoanlageinvestitionen stammte, sind es heute knapp 50 %. Massive Überkapazitäten, eine hohe und steigende Unternehmensverschuldung und ein zunehmend ins Abseits gedrängter Privatsektor zählen zu den weiteren Symptomen des tief verwurzelten Ungleichgewichts in der Wirtschaft des Landes. Eine Konjunkturabkühlung in China würde aller Voraussicht nach zu einem Rückgang der Währungen von

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Verschuldung zählen. Allerdings wird das Umfeld für Staatsanleihen durch die voraussichtlich gedämpfte Inflation und die Wahrscheinlichkeit anhaltender extrem niedriger Leitzinsen relativ günstig bleiben. Die Geldpolitik wird trotz der sich langsam verbessernden Wachstumsaussichten äußerst expansiv bleiben. Aber nicht vergessen: Kein Land – und dies gilt insbesondere für die Schwellenländer – ist vollständig gegenüber der Fed und ihren Entscheidungen immun. Letzten Endes führen alle Wege zurück in die USA. Paul McNamara, Fondsmanager des JB Local Emerging Bond Fund, GAM, stimmt mit ein: „Das Wachstum in den entwickelten Ländern wird sich 2014 positiv auf die Schwellenländer auswirken. Am meisten profitieren werden exportstarke Nationen, während Länder, die stark von Rohstoffpreisen abhängig sind, zurückbleiben werden. 2013 sahen wir eine Normalisierung und 2014 wird auf dieser aufbauen; das heißt mehr Wachstum, aber geringere Liquidität, da die Zentralbanken Liquidität aus dem Markt nehmen werden.“

Dr. Ernst Scheibl

Alles in allem: Ja, es geht aufwärts, aber eben nur in kleinen Schritten. Aus den zarten Konjunkturpflänzchen werden eben nur Bonsais und keine Riesenbäume. Und Bonsais wachsen bekanntlich nicht in den Himmel.

Wirtschaftswachstum in % 10

2013

2014

8,2 %

7,7 %

8

7,7 %

2012

3,8 %

4,7 %

6

-1

USA

Japan

Indien

China

Euro-Zone Deutschland

1,7 % 0,6 %

0,4 %

0,9 %

0,5 %

1,7 %

0

-0,4 %

-0,6 %

1,0 %

1,5 %

1,9 %

1,8 %

2,9 %

2,8 % 2

3,0 %

4

1,7 %

Schwellenländern in Asien führen. Kapitalabflüsse und handelsbezogene Anliegen könnten eine Abwertung lokaler Währungen von bis zu 10 % verursachen. Die Einführung von Kapitalkontrollen zur Eindämmung von Kapitalabflüssen könnte die Abwärtsentwicklung stoppen. Falls die Fed, wie erwartet, 2014 die quantitativen Lockerungsmaßnahmen reduziert, wird dadurch ein entscheidender Teil der technischen Unterstützung in den Emerging Markets wegfallen. Steigende Anleihenzinsen – selbst innerhalb einer bestimmten Spanne – und die erwartete Reduzierung des Anleihenkaufprogramms würden wahrscheinlich zu einem steigenden US-Dollar führen, die Aktienmärkte in den Schwellenländern in Mitleidenschaft ziehen und wiederum eine Erhöhung der Risikoaufschläge verursachen. Darlehensnehmer, die Dollars benötigen, könnten durch diese Entwicklung in doppelter Hinsicht beeinträchtigt werden. Jeder große Rückschlag im globalen Anlegervertrauen könnte dazu führen, dass sich die massiven Kapitalzuflüsse der letzten Jahre ins Gegenteil verkehren, was erhebliche Folgen für die Anleger und Emittenten hätte. Nach Ansicht der Experten von Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) ist die Weltwirtschaft auf einem guten Weg. 2014 sollte zu einem soliden Jahr für die Anleger an den internationalen Finanzmärkten werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihre Niedrigzinspolitik vorerst fortsetzen. Die EZB spielt im kommenden Jahr eine wichtige Rolle. 2014 steht weiterhin die Konsolidierung der Bankenlandschaft an, die in den USA nach mehr als 450 abgewickelten Finanzinstituten bereits als abgeschlossen gilt. Die Inflation dürfte niedrig bleiben, die Gefahr einer Deflation sei nicht in Sicht. Die Fed sollte im ersten Quartal damit beginnen, die Geldpolitik wieder etwas anzuziehen. Nach einer eher unruhigen Phase dürften sich dann im zweiten Halbjahr die Märkte beruhigen, wovon auch die Schwellenländer profitieren dürften. Eine Zinserhöhung in den USA dürfte erst wieder 2015 Thema werden. Die meisten Regionen werden sich 2014 immer noch mit sehr großen Herausforderungen konfrontiert sehen, zu denen eine sehr hohe öffentliche und private

Österreich

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MOTOR.TIPP LOTTO-6ER Was Mazda innerhalb eines Jahres zusammengebracht hat, gleicht schon fast einem Lotto-Sechser: Drei Modelle, die nacheinander einschlugen wie der Blitz, und das nach mehreren schwierigen Jahren des japanischen Autobauers. Text: Bruno König

D

er Erfolg für Mazda begann mit dem kompakten Gelände-SUV „CX5“. Der Erfolg war sogar so groß, dass Käufer bis zu einem Jahr auf ihren Neuen warten mussten. Kurz darauf folgte mit dem „Mazda6“ gleich der nächste Volltreffer und auch mit ihrem jüngsten Coup, dem „Mazda3“, trafen die Japaner absolut ins Schwarze. Diese drei Modelle bescheren den Mazda-Verantwortlichen in Österreich satte Zuwächse im zweistelligen Bereich. Doch wen wundert’s, schaut man sich den Mazda6 mal an: Von vorne, der Seite oder auch von hinten – die Limousine macht in jeder Lebenslage eine gute Figur. Kraftvoll geschwungene Linien, schmale, spitz zulaufende Schweinwerfer und große Lufteinlässe gestatten dem Mazda6 ein selbstbewusstes Dasein. Die Japaner nennen es „KODO“-Design. Vorbild dafür waren Kraft, Schönheit und Bewegung eines Athleten. Die Optik ist aber nicht seine einzige Stärke: Gleich eine ganze Fülle an Assistenzsystemen greifen

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dem Fahrer unter die Arme, dazu feines Leder auf dem Gestühl und eine Kamera, die angeht, sobald der Rückwärtsgang eingelegt ist. In Summe ergibt das hohen Reisekomfort und entspanntes Fahren. Dieses entspannte Fahren unterstützt auch der kräftige 2,2-Liter-Dieselmotor. Seine 150 PS sind stets zur Stelle und sorgen für flottes und stressfreies Vorankommen. Das knackige 6-Gang-Getriebe lässt sich butterweich bedienen und gefällt mit kurzen Schaltwegen. Das Platzangebot der 4,87 Meter langen Limousine ist üppig. Fünf Personen finden komfortabel Platz und obendrein gibt’s noch einen 522 Liter fassenden Kofferraum. In Sachen Bedienung und Navigation konnte sich der Japaner ebenso beweisen wie beim Komfort. Obwohl eher straff abgestimmt, überzeugt das Fahrwerk mit Langstreckentauglichkeit und hohem Federungskomfort. Die direkte, aber leichtgängige Lenkung unterstreicht diesen Eindruck zusätzlich.

Warum mehr Kombis als Limousinen bei uns unterwegs sind, hängt damit zusammen, dass wir Österreicher zum einen ein Kombiland sind und zum anderen, weil Limo und Kombi gleich teuer sind. Für was auch immer man sich beim Mazda6 entscheidet, man wird Freude daran haben.

FACTS MAZDA6 LIMOUSINE 2,2 CD 150

• Motor: 2,2-Liter-VierzylinderTurbodiesel • Leistung: 136 kW/150 PS • Drehmoment: 380 Nm zw. 1.800 und 3.600 U/min • Beschleunigung: 9 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 211 km/h • Testverbrauch: 6,2 Liter/100 km • CO2-Ausstoß: 104 g/km • Crashsicherheit: 5**** (92 % lt. NCAP) • Preis: ab 26.990 Euro


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PLATZSPENDER Wer viel Platz haben will, aber ein Fahrzeug der mittleren Klasse bevorzugt, kommt am neuen 3er GT von BMW nicht vorbei. Text: Bruno König

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m Platzangebot bewegt sich der neue 3er GT mindestens auf dem Niveau des größeren 5er-Bruders. Und das, obwohl der GT – wie sein Beiname schon verrät – ein Gran Turismo und kein Kombi ist. Die 3er-Limousine schlägt der GT sogar um 20 Zentimeter bei der Außenlänge und ist mit 4,82 Meter der gestreckteste Dreier überhaupt. Dank dieser Proportion fasst der Gepäckraum beachtliche 1.600 Liter Volumen, mehr als der Kombi-3er. Doch der gewonnene Platz kommt nicht nur dem Gepäck, sondern vor allem den Passagieren auf der Rückbank zugute. Der Beinraum in der zweiten Sitzreihe ist enorm. Sogar bei sehr weit zurückgeschobenen Vordersitzen bleibt die Beinfreiheit ausreichend. Auch drei Erwachsene sitzen hinten noch bequem – für lange Reisen ist die Rückbank jedoch nicht unbedingt zu empfehlen. Die Qualität und Verarbeitung des Innenraumes im 3er GT ist wie bei allen BMW-Modellen ganz weit oben angesiedelt. Einzig der Innentürgriff könnte sich etwas hochwertiger anfühlen. Perfekte Motorisierung Der 2,0-Diesel gehört zu den besten Motoren, die es derzeit am Markt gibt. Sowohl Kraft und Durchzug als auch Effizienz sind beeindruckend. 380 Nm Drehmoment beschleunigen den 1,7-Tonnen-GT in weni-

ger als acht Sekunden auf Tempo 100. Die Spitze gibt der Hersteller mit 230 km/h an. Kaum noch zu toppen ist die Arbeitsweise der blitzschnellen Acht-Gang-Automatik. Diese hat stets den passenden Gang parat und wechselt die Fahrstufen schnell und kaum spürbar. Diese zwei Komponenten ermöglichen einen Spitzenverbrauch von nur 5,3 Litern in unserem Test. Selbst kurze Vollgasetappen und zügig gefahrene Bergstraßen lassen den Verbrauch kaum über sechs Liter steigen. Hier gibt BMW die Messlatte vor. Vorsicht bei den Individualisierungsmöglichkeiten Der Einstiegspreis für den 3er GT liegt bei preiswerten 38.450 Euro für den 318d und bei 41.200 Euro für den 320d. Wer jedoch in der Aufpreisliste allzu fleißig Kreuzchen setzt, marschiert rasant nach oben. Unser Test-GT kam mit so ziemlich allem Drum und Dran auf über 60.000 Euro. Zu den empfehlenswerten Annehmlichkeiten zählen das Headup-Display, das feine Dakota-Leder, das tolle Navi, das schöne Xenon-Licht und die praktische Rückfahrkamera. Mit diesen sinnvollen Extras würde der 320d GT auf knapp unter 50.000 Euro kommen und seine Kerndisziplin – das effiziente Reisen – in Perfektion erfüllen.

FACTS BMW 320DGT

• Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel TwinPower-Turbo-Technologie • Leistung: 135 kW/184 PS • Drehmoment: 380 Nm zwischen 1.750 und 2.750 U/min • Beschleunigung: 7,9 sec von 0 auf 100 km/h • Spitze: 230 km/h • CO2-Ausstoß: 129 g/km • Testverbrauch: 5,3 Liter/100 km • Crashsicherheit: 5***** (94 % lt. NCAP) • Preis: ab 38.450 Euro (318dGT) bzw. ab 41.200 Euro (320dGT)

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LIFESTYLE.TIPP AUSZEIT Ob Kurort, Küste, See, Meer oder Gebirge; familiär, designorientiert, bodenständig oder luxuriös; traditionsreiches Kurhotel oder modernes Wellnessresort: So individuell wie Sie und Ihre Bedürfnisse sind auch die Wohlfühlangebote. Wellnessurlaub heißt Entspannung pur, sofern man das für sich passende Angebot findet und die Qualität stimmt. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, bei denen Sie sich zumindest auf Zweiteres verlassen können. Text: Marina Kremser

Q! Resort Health & Spa, Kitzbühel Die Marke „Q!“ steht für Individualität, Lifestyle und Ungezwungenheit. Seit Mai gibt es auch ein Hotel in Kitzbühel samt 700 Quadratmeter großem Spa (inkl. privater Spa-Suite für Paare), in dem sich alles um Wohlbefinden, Fitness und Gesundheit dreht. Tipp: In speziellen Basenfasten-Wochen entsäuern Sie Ihren Körper nach der Wacker-Methode und einem individuell abgestimmten Programm. Diese werden ab 695 Euro pro Person für 7 Nächte im Doppelzimmer, drei basische Mahlzeiten täglich, Anwendungen und Teilnahme am Vitalprogramm angeboten. Ab 99 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. Halbpension www.loock-hotels.com

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Ritzlerhof Selfness & Genuss Hotel, Sautens Nach einer achtmonatigen Umbau- und Erweiterungsphase verfügt das Vier-Sterne-Superior-Hotel mit Blick auf das vordere Ötztal nun über 48 Zimmer, einen Spa- und Wellnessbereich, Innen- und Außenpool, zwei Restaurants („Gameza“ und „Furmenta“) und viele Möglichkeiten zur nachhaltigen Entspannung, die Wellness- mit Selfnessangeboten (Mentaltraining, Bewusstseinsschulung, Lebensfeuer-Messung ...) kombinieren. In den Behandlungsräumen kommen zudem Produkte der Naturlinie alpienne mit Rohstoffen aus dem benachbarten Pitztal zum Einsatz.

Burg Vital Resort, Lech am Arlberg

Ab 87 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. Dreiviertelpension www.ritzlerhof.at

Ab 245 Euro für das Doppelzimmer inkl. Gourmet-Halbpension www.burgvitalhotel.at

Aus dem Ortszentrum von Lech schweben Sie mit einer Gondel hinauf in die Idylle, wo vier Chalets stehen, arrangiert wie ein kleines Hoteldorf. Hochwertige und natürliche Materialien verbinden sich hier oben mit alpiner Behaglichkeit, dazu gibt es jede Menge Programme für Ihr Wohlbefinden – von Ayurveda, Thalasso und Myroflextherapien zur Behandlung verschiedener Schmerzzustände über Body Detox (Entschlackung und Entgiftung) bis hin zur Private-Spa-Suite. Erfahrene Therapeuten stellen dabei Ihr individuelles, heilsames Therapiepackage zusammen.


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NR. 1 | FEBRUAR 2014

Thermenhotel Karawankenhof, Warmbad-Villach Nur einen Bademantelgang von der Kärntner-Therme (www.kaerntnertherme. com) entfernt liegt der Karawankenhof mit seinen insgesamt 89 Zimmern und toller Kulinarik, die den perfekten Genuss zwischen Alpen und Adria gefunden hat. Als Gast des Hotels haben Sie freien Eintritt in die Therme und können das gesamte Angebot dort nutzen: 1.140 Quadratmeter Wasserfläche samt heilendem Thermalwasser, Spa und Wellness auf 2.000 Quadratmetern mit ganzheitlicher Pflege auf Naturbasis und ein 700 Quadratmeter großer, top ausgestatteter Fitnessbereich warten auf Sie.

Miramonte, Bad Gastein

Sans Souci, Wien

Das Miramonte ist ein Platz für Individualisten abseits des Mainstreams und mit allem ausgestattet, was Herz, Sinne, Magen und Körper begehren. Halle, Bar und Restaurant präsentieren sich wie ein lässiges Wohnzimmer, Erholung finden Sie im Aveda Spa mit sprudelndem Thermalwasser und fachkundigen Therapeuten: Body-Wraps, Massagen, Yoga, Ayurveda, Shiatsu und Fango treffen auf Panoramasauna, Dampfbad und Kosmetik. Genauso empfehlenswert ist das stylishe Schwesterhotel Haus Hirt in Bad Gastein. www.haus-hirt.com

Stadt trifft Wellness. Ende 2012 öffneten sich die Türen eines außergewöhnlichen wie glamourösen Hotelprojektes. Entstanden ist eine Mischung aus Kunst, Design, lässigem Savoir-vivre und zurückhaltendem Luxus, die auch viele Promis anlockt. Neben kreativem Essen, serviert im „La Véranda“, gibt’s auch einen 450 Quadratmeter großen Spa-Club samt 20-Meter-Pool und traditionellen sowie exotischen Treatments, die man auch nutzen kann, wenn man nicht im Hotel wohnt. So lässt sich beim nächsten Wien-Aufenthalt auch gleich was für die Gesundheit tun.

Ab 110 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. Halbpension www.karawankenhof.com

Ab 61 Euro pro Person im Doppelzimmer inkl. Halbpension www.hotelmiramonte.com

Ab 239 Euro pro Zimmer inkl. Frühstück http://www.sanssouci-wien.com

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NR. 1 | FEBRUAR 2014

BUCH.TIPP 1) STEUERSPARBUCH 2013/14

1)

Eduard Müller, Linde Verlag, 424 Seiten, inkl. Steuer-Software und Gratis-App, EUR 24,90 Tipps und Tricks zum Steuersparen für Selbständige und Lohnsteuerzahler: Es enthält alles Wissenswerte über Freiund Absetzbeträge, Sozialversicherung, Einkommen- und Umsatzsteuer, Gewinnermittlung und gibt Tipps für steueroptimales Verhalten. Der Autor war stv. Sektionschef im Bundesministerium für Finanzen und weist mit dem Buch den Weg durch den Steuerdschungel.

2) HÖRE! REDE! SIEGE!

Ulrike Manhart, Linde Verlag, 220 Seiten, EUR 19,90 Sie haben oft die besseren Argumente und setzen sich dennoch nicht durch, fühlen sich vom Gesprächspartner missverstanden oder über den Tisch gezogen? Oftmals liegt es an der falschen Kommunikation. Ulrike Manhart bietet einen Leitfaden für erfolgreiches Verhandeln und zeigt Techniken und Taktiken, um Gespräche zu den eigenen Gunsten zu lenken. Auch als E-Book erhältlich.

3)

VIELSEITIG UND INDIVIDUELL 2)

3) PRAXISHANDBUCH NETWORKING

Andreas Lutz, Linde Verlag, 160 Seiten, EUR 19,19 Networking ist der Schlüssel zu beruflichem Erfolg. Ein Netzwerk tragfähiger Beziehungen gibt auch im Berufsleben Sicherheit. Andreas Lutz zeigt in der dritten Auflage seines Erfolgstitels die Vorteile, Techniken und Spielregeln sowie die Vielfalt des modernen Networkings, neue interessante Netzwerke und gibt Infos und Tipps zum Einsatz von Xing & Co. Auch als E-Book erhältlich.

4)

4) DIE MACHT DER VERSTECKTEN SIGNALE

Gabriele Cerwinka / Gabriele Schranz, Linde Verlag, 192 Seiten, EUR 14,90 Nonverbale Kommunikation findet ständig statt. Dieses Buch entschlüsselt die Bedeutung von Gesten, Blicken und Emotionen und versetzt die Leser in die Lage, die Informationen dahinter zu erfassen und so unbewusste Barrieren erfolgreich zu überwinden. Auch als E-Book erhältlich.

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Reva steht seit mittlerweile 10 Jahren für hochwertige Werbemittel mit individuellem Branding. Mit der Eigenmarke Maxbag setzt das Unternehmen einmal mehr auf Originalität. Die Reva GmbH mit Sitz in Wr. Neustadt handelt mit klassischen Werbeartikeln und setzt daneben mit Eigenmarken auf äußerst individuelles Merchandising. Neben der „Maxcap“ (Baseballcaps & mehr) wurde kürzlich die Reihe „Maxbag“ lanciert. Der Vorteil: die geringe Mindestbestellmenge von 250 Stück. Taschen für jeden Bedarf Für die Maxbag wird keine Lagerware verwendet, sondern jede Taschenserie wird in hoher Qualität für den Kunden ausschließlich nach seinen Designwünschen produziert. Dadurch wird jede Serie zu einem Unikat. Durch die vielseitige Produktauswahl von der Sporttasche über Rucksäcke bis hin zu Schlüsseletuis oder Kosmetiktaschen ist die Zielgruppe äußerst breit gestreut. Vom Autohaus bis zum Hotel profitiert praktisch jede Branche von der Tasche als sympathischem Werbeträger. Handelsvertreter gesucht Gerade weil das Produkt derart umfangreich ist, birgt es enormes Potenzial. Deshalb suchen wir Handelsvertreter, die den Vorteil eines hochwertigen Produktes und einer breiten Zielgruppe nutzen möchten.

KONTAKT

Reva GmbH, Sebastian Pass Prof.-Dr.-Stephan-Koren-Straße 10 A-2700 Wr. Neustadt +43-2622-9002 329 s.pass@reva.co.at www.reva.co.at www.maxcap.at, www.maxbag.at


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NR. 1 | FEBRUAR 2014

Einladung ANMELDUNG ERBETEN BIS 21. FEBRUAR 2014 MITTELS FORMULAR: An das Bundesgremium der Handelsagenten F 05 90 900 – 287 Ich bin in folgender/folgenden Branche(n) tätig:

B2B-MEETING

B2B-Meeting

Branchentalk zwischen österr. Handelsagenten und Ausstellern der Energiesparmesse Wels

BRANCHENTALK ZWISCHEN ÖSTERR. HANDELSAGENTEN UND AUSSTELLERN

DER ENERGIESPARMESSE-WELS-BRANCHENTALK MIT AUSSTELLERN DER ENERGIESPARMESSE und melde mich für den Branchentalk am 27.02.2014 an:

Die Energiesparmesse hat sich in über 25 Jahren zu einer der bekanntesten und besucherstärksten Messen für energieoptimiertes Bauen und Sanieren, erneuerbare Energien, Heizen und Wasser-Sanitär in Europa entwickelt. Sind Sie als Handelsagent in dieser Branche tätig? Dann nutzen Sie diese Chance auch für sich! Wir bieten Ihnen die Möglichkeit zu einem Come-together mit Ausstellern, die ihrerseits neue Vertriebspartner suchen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Anmeldung erwünscht per E-Mail an handel5@wko.at

Vor- und Nachname:

Firmenname:

Anschrift:

DONNERSTAG, 27. FEBRUAR 2014 AB 18:00 UHR MESSEGELÄNDE WELS HALLE 1 | 1. STOCK

PROGRAMM

18:00 Uhr Come-together 18:30 Uhr Begrüßung Obmann Komm.-Rat Robert Hieger, Bundesgremium der Handelsagenten Obmann Ing. Harald Humpl, Landesgremium OÖ der Handelsagenten 18:45 Uhr Vorteile im Vertrieb durch die Zusammenarbeit mit Handelsagenten Mag. Christian Rebernig, Geschäftsführer-Stv. des Bundesgremiums der Handelsagenten 19:15 Uhr

Telefon Telefax E-Mail

come-into-contact.com | Vorstellung der größten Online-Plattform für Vertrieb • Handelsagentensuche nach Region od. Branche • Anzeigenschaltung für Geschäftsherren Mag. Christian Rebernig, GeschäftsführerStv. des Bundesgremiums der Handelsagenten

19:45 Uhr Netzwerken zwischen Handelsagenten und Ausstellern

WIR FREUEN UNS AUF IHR KOMMEN! 27


DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN

HIER WERDEN SIE GELESEN www.econova.at www.facebook.com/econova.at


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