Das Dokumentationsarchiv gibt Migration ein Gesicht.
ZAHLEN UND ZUSTÄNDE
Die wirtschaftliche Notwendigkeit von Migration und Integration.
Wir sind auf der Suchenach Menschen mit Leidenschaft , Mut und Ideen.
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Bezahlung nach Metall-KV Rabatte für Sport und Kultur
Gesundheitsförderung
Aus- und Weiterbildungen
Prämie für gute Ideen
VIELFALT, die Zukunft baut
Vieles wirkt von außen betrachtet oft schlicht, geradlinig, einfach. Doch wer bewusst einen Schritt nähertritt, merkt schnell: Hinter jeder Fassade liegen individuelle Geschichten und persönliche Erfahrungen, die überraschen, berühren und inspirieren. In dieser Ausgabe der alia blicken wir wieder hinter die Kulissen der Vielfalt und erzählen Geschichten, die Wirtschaft bewegen.
Schon immer haben uns im Verlag Menschen fasziniert, ihre Wege, Erfahrungen, ihre Haltungen. Mit alia richten wir einen besonders tiefen Blick auf jene, die in unserem Land eine neue Heimat gefunden haben. Auf Menschen, deren Eltern aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen flüchten mussten, und auf jene, die erst seit Kurzem hier leben, arbeiten, ankommen … und bleiben möchten. Wir haben mit weltoffenen heimischen Unternehmerinnen und Unternehmern gesprochen, engagierte Lehrlinge porträtiert und viel diskutiert, immer getrieben von der Frage nach dem Verbindenden. Wer bringt unser Land nach vorne, wirtschaftlich und gesellschaftlich?
Wir haben Menschen gefunden, die mehr möglich machen. Wir erzählen von Menschen, die Chancen erkennen, die Verantwortung übernehmen und ihren Beitrag leisten wollen. Von jenen, die wissen, dass Fortschritt nur gelingt, wenn wir ihn gemeinsam tragen. Sie alle helfen dabei, unser soziales Fundament zu erhalten und zu stärken, damit wir auch weiterhin jene unterstützen können, die unsere Hilfe brauchen.
Mit alia möchten wir Verständnis schaffen und Verbindungen knüpfen. Wir geben denen Platz, deren Weg oft steiniger war, die Anfeindung, Ausgrenzung und Widerstand erlebt haben. Und trotzdem durchgehalten haben. Ohne sie wäre unsere Wirtschaft instabiler, unser Land ärmer und unsere Gesellschaft weniger resilient. Sie machen unser gemeinsames Leben bunter, lebendiger, vielfältiger und stärker. Manchmal verändert Hinschauen alles.
SANDRA NARDIN UND MURAT COSKUN, HERAUSGEBER
Inhalt
IMPRESSUM
HERAUSGEBER & MEDIENINHABER :
Murat Coskun, MBA & eco.nova Verlags GmbH
ASSISTENZ :
Martin Weissenbrunner
CHEFREDAKTION :
Marina Bernardi
REDAKTION : eco.nova Verlags GmbH
ANZEIGENVERKAUF :
Murat Coskun, MBA
Mag. Sandra Nardin
LAYOUT : Cornelia Wechselberger
COVERFOTO :
Andreas Friedle
LEKTORAT :
Mag. Christoph Slezak
DRUCK :
Radin-Berger-Print GmbH
GRUNDLEGENDE RICHTUNG : Unabhängiges Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderweitige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.
Sind Beiträge in dieser Ausgabe in der Kopfzeile mit dem FIRMENNAMEN gekennzeichnet, handelt es sich um BEZAHLTE ANZEIGEN bzw. KOOPERATIONEN!
GESCHICHTENSAMMLER
Das Dokumentationsarchiv Migration Tirol sammelt und archiviert Migrations- und Fluchtgeschichte(n) seit 1945. Es bewahrt Zeugnisse der Vergangenheit und Gegenwart, um daraus für die Zukunft zu lernen, und gibt Migration ein Gesicht. SEITE 06
MENSCHEN
12 Die Sprache als Schlüssel 16 Heimat als Ort und Prozess 22 Glücklich bleiben 26 Lebens-Kunst
Zwischen den Kulturen. Vom Kind aus der Gaswerkstraße zum Primar: Hüseyin Evren hat seinen Platz gefunden – zwischen Tirol und der Türkei, zwischen Tradition und Moderne. Er erklärt, warum echte Integration nur gelingt, wenn Vielfalt als Stärke verstanden wird.
Ein Prozentpunkt mehr Migration sorgt langfristig für eine um zwei
Prozentpunkte höhere Wertschöpfung
Stefan Garbislander
WIRTSCHAFT
30 Zahlen & Zustände
36 Bunte Wirtschaft
40 Erfolgreiche Vielfalt
Drazen Horvat feiert heuer sein 30-jähriges Firmenjubiläum bei den Tiroler Rohren. Eine sehr lange Zeit in Anbetracht dessen, dass er ursprünglich nur ein Jahr in Österreich bleiben wollte. SEITE 54
LIFESTYLE
60 Rezept der Ausgabe
64 Reisetipps
68 Kurzes zum Schluss
Reisen erweitert den Horizont. efe Reisen öffnet seine Schatzkiste an Geheimtipps und Highlights und gibt einen Ausblick auf die Trends und Reiseziele der kommenden Jahre.
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Unsere Lehrberufe:
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INTERVIEW: Marina Bernardi
FOTOS: Dino Bossnini, DAM
Geschichtensammler
Das Dokumentationsarchiv Migration Tirol, kurz DAM, sammelt und archiviert. Es bewahrt Zeugnisse der Vergangenheit und Gegenwart, um daraus für die Zukunft zu lernen, sie für die Forschung zu öffnen, es gibt Migration ein Gesicht und zeigt, dass hinter jedem Menschen (s)eine Geschichte steckt.
Wir möchten mit dem DAM Migration und Flucht greifbarer machen, um die menschlichen Geschichten hinter dem medialen Rummel zu zeigen.
CHRISTINA HOLLOMEY-GASSER
Christina Hollomey-Gasset hat Kultur- und Sozialanthropologie studiert und ist seit 2005 in Migrationsforschungsprojekten tätig. Seit 2013 ist sie Mitarbeiterin des ZeMiT, koordinierte das Projekt Erinnerungskulturen und wirkt(e) am Aufbau des DAM mit.
Vor rund 40 Jahren wurde das Zentrum Migration Integration Teilhabe (ZeMIT) in Innsbruck als NGO gegründet und berät seitdem Migrantinnen und Migranten kostenlos und unabhängig unter anderem zu sämtlichen Themen rund um Arbeitsmarkt und Fremdenrecht. Gleichzeitig leistet das ZeMIT breite Sensibilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit etwa in Form von Kampagnen oder Ausstellungen. Der Historiker Gerhard Hetfleisch war lange Jahre Geschäftsführer und außerdem ein akribischer Sammler. Über die Jahre hat er zahlreiche Fotos, Plakate, Zeitdokumente und viele weitere Materialien zu den Themen Migration und (Anti-)Rassismus zusammengetragen und ein privates Archiv angelegt. Sie bildeten die Grundlage für das spätere Dokumentationsarchiv Migration Tirol, das 2016 – dem 50-Jahr-Jubiläum der Anwerbeabkommen mit Jugoslawien – im Rahmen des Projektes „Erinnerungskulturen“ offiziell gegründet wurde.
„Erinnerungskulturen“ hatte zum Ziel, Geschichte(n) der Migration zu sammeln, zu dokumentieren und dafür zu sensibilisieren. Gemeinsam mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, dem Tiroler Bildungsforum, der Stadt Innsbruck, dem Land Tirol und den Tiroler Landesmuseen entstand eine mehrjährige Kooperation mit einer Ausstellungstrilogie, die weit über die Grenzen Tirols hinaus Beachtung fand: 2016 fokussierte das Tiroler Volkskunstmuseum in der Ausstellung „Alles Fremd – Alles Tirol?“ auf Tiroler Identitätsentwürfe und die Herkunftsgeschichte musealer Sammlungsbestände des Hauses. Gleichzeitig startete ein Sammelaufruf zu Geschichten und Objekten der Migration, der maßgeblich vom ZeMIT durchgeführt wurde und 2017 in die Ausstellung „Hier zuhause. Migrationsgeschichten aus Tirol“ mündete. 2018 wurde das Landesmuseum Ferdinandeum unter der Leitung der Kulturvermittlungsabteilung der Tiroler Landesmuseen für einen Monat im Rahmen der Veranstaltungsreihe „FORUM MIGRATION“ zum Veranstaltungs-, Begegnungs- und Diskussionsraum. Quasi im Schatten dieser öffentlichkeitswirksamen Trilogie entstand das DAM, um die Migrationsgeschichte Tirols nicht nur in einem einmaligen Projekt zu thematisieren, sondern sie nachhaltig zu bewahren und dauerhaft öffentlich zugänglich zu machen. Das DAM wird in seiner Arbeit dabei von einem wissenschaftlichen Bei-
Mitglieder des 1971 in Innsbruck gegründeten jugoslawischen Arbeitervereins Bratstvo vor dem Vereinslokal in Innsbruck, das ihnen vom ÖGB zur Verfügung gestellt wurde. Leihgabe Verein Bratstvo, 1980
2024 wurde die Sammlung „Hier zuhause. Migrationsgeschichten aus Tirol“ in das nationale Register
„Memory of Austria“ aufgenommen und zählt damit zum UNESCODokumentenerbe Österreichs.
rat unterstützt, dessen Mitglieder aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen. Sprecher ist Dirk Rupnow, Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck und zwischen 2010 und 2018 Leiter des Instituts für Zeitgeschichte, seine Stellvertreterin ist Edith Hessenberger, die die Ötztaler Museen leitet. „Wir versuchen, miteinander zu arbeiten und nicht gegeneinander“, sagt Christina Hollomey-Gasser. Sie hat wesentlich am Aufbau des DAM mitgearbeitet und ist heute dessen Leiterin.
Was ist die wichtigste Zielsetzung des DAM?
CHRISTINA HOLLOMEY-GASSER : Wir möchten vor allem die Migrations- und
Fluchtgeschichte in der Zweiten Republik aufarbeiten und festhalten und damit den Beitrag von Migrantinnen und Migranten zur Entwicklung des wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Tirol und Österreich aufzeigen.
Ist das Archiv öffentlich zugänglich? Ja, und das ist uns sehr wichtig. Man kann das Archiv auf Anmeldung vor Ort besuchen oder im Onlinearchiv stöbern. Aktuell finden sich dort über 2.000 Einträge, archivarische Beschreibungen und über 1.600 digitale Objekte. Neben Abbildungen von Plakaten, Fotos oder Schriftstücken gibt es außerdem rund 160 Oral-History-Interviews. Wir haben noch zahlreiche Objekte im Archiv, die noch nicht digitalisiert
sind, das Onlinearchiv wächst also ständig. Wir bekommen auch immer wieder Neues.
Wie kommt ihr zu neuen Materialien?
Ein Archiv lebt davon, dass es sich ständig weiterentwickelt, deshalb freuen wir uns immer über neue Objekte. Das ist viel Vertrauensarbeit, weil es vielfach sehr persönliche Stücke sind, die oft tief in die Familiengeschichte reichen. Manchmal erreichen uns sogar private Fotoalben, die wir nach dem Digitalisierungsprozess natürlich wieder zurückgeben. Die Veröffentlichung ist immer genau abgesprochen. Die Leute können selbst bestimmen, zu welchen Zwecken ihre Andenken genutzt werden können, von wem und ab welchem Zeitpunkt.
Werden Fotos oder Schriftstücke dafür in einen Kontext gestellt oder macht sich jeder Betrachter seine eigenen Gedanken dazu?
Es ist uns wichtig, zu jedem Stück eine Geschichte zu erzählen, so weit es uns möglich ist. Das ist bei größeren Sammlungen nicht immer einfach, doch wir versuchen unser Bestes, zumindest eine zeitliche Einordnung zu geben. Manchmal sind es gerade die Hintergründe, die ein Bild wertvoll machen. Wir haben zum Beispiel ein Bild eines alten Radioapparates im Archiv, den es vermutlich zu Hunderten gegeben hat. Wenn man aber weiß, dass dieses Gerät jemand von seinem ersten Geld, das er aus
Fadime Eker, genannt Fatoş (Schwägerin des Leihgebers), arbeitete von 1973 bis 1976 als junge Frau bei der Textilfirma Herrburger und Rhomberg. Leihgabe von Abdulkadir Özdemir
seiner Arbeit bekommen hat, gekauft hat, um Kassetten mit Musik aus seiner Heimat zu hören, ist das etwas ganz anderes. Deshalb ist der Kontext wichtig.
Das Archiv soll Migration also auch auf einer emotionalen Ebene greifbar machen?
Es soll vor allem stereotype Darstellungen aufbrechen und zeigen, dass es den typischen Migranten einfach nicht gibt. Den „Gastarbeiter“ von früher stellt man sich zum Beispiel meist männlich vor, dabei hat es sehr viele Frauen gegeben, die alleine oder als Erste aus der Familie nach Tirol gekommen sind, um zum Beispiel in der damals florierenden Textilindustrie zu arbeiten. Wir haben zahlreiche Briefe im Archiv, die junge Frauen in ihr Heimatland geschrieben haben. Oft waren sie Mütter,
was das große Thema aufmacht, wie es den Kindern und Familien dieser Arbeitsmigrantinnen damals gegangen ist. Um Migration zu verstehen, muss man den Menschen stets als Ganzes sehen, mit all seinen Geschichten und Erlebnissen.
Das Ziel wäre also ein gesamtgesellschaftliches Miteinander, im Moment scheinen wir jedoch in eine andere Richtung zu driften …
Leider. Wir merken das auch daran, dass unsere Interviewpartner vorsichtiger geworden sind. Unsere Ansprechpartner sind nicht nur Migranten oder Geflüchtete, sondern auch Personen aus der so genannten Mehrheitsgesellschaft, die in NGOs oder als ehrenamtliche Helfer arbeiten, Lehrer und Menschen aus verschiedenen Richtungen, die mit dem Thema Migration zu tun haben, sich engagieren und etwas bewegen wollen. Wir merken, dass dieser – weltweite – Drift in Richtung Nationalismus zu großer Vorsicht führt. Es braucht unsererseits auch hier viel Vertrauensarbeit. Das Archiv soll zwar öffentlich zugänglich sein, jeder bestimmt jedoch selbst, wann und in welcher Form seine Informationen und Dokumente zugänglich gemacht werden. Das muss nicht
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Dokumentationsarchiv Migration
Tirol
Das Dokumentationsarchiv Migration Tirol sammelt und archiviert Migrations- und Fluchtgeschichte(n) seit 1945. Es ist am ZeMIT in Innsbruck verankert und wird von der Kulturabteilung des Landes Tirol finanziert. Im Bestand finden sich Interviews mit Zeitzeugen, Schriftstücke, Fotos, Materialien von Projekten und Vereinen und viele weitere zeithistorische Dokumente zu den Themen Migration, Flucht, Integration, Rassismus und Diskriminierung. Die Recherche im Archiv ist für alle Interessenten vor Ort oder online unter www. archiv.dam.tirol möglich. Das DAM freut sich dabei immer über neue Fundstücke, Erinnerungen, Unterlagen, Fotos oder andere Archivalien – aktuell vor allem für das Projekt „Remembering 2015“, das sich dem Jahr der großen Flüchtlingsbewegung widmet. Infos dazu gibt’s auf der DAM-Homepage unter dem Punkt „Projekte & Ausstellungen“ oder scannen Sie einfach den QR-Code. Erinnerungen können auch ganz unkompliziert unter www.dam.tirol/mitmachen geteilt werden. www.dam.tirol
immer sofort sein. Es ist okay, mit der Veröffentlichung Jahre oder auch Jahrzehnte abzuwarten. Ein Archiv lebt für die Zukunft. Bei Interviews ist es natürlich auch möglich, mit Pseudonymen zu arbeiten.
Gibt es unter all den zahlreichen Geschichten eine, die dich besonders berührt hat?
Jede Geschichte berührt mich immer wieder aufs Neue, doch aktuell ist mir eine in Erinnerung, die mir im Zuge des Schwerpunktprojektes „Remembering 2015“ – einem tki-open-Projekt von ZeMIT, dem DAM und der Universität Innsbruck – untergekommen ist. Darin widmen wir uns dem Jahr der großen Flüchtlingsbewegung, die vieles bewegt hat und weiterhin bewegen wird. Unter anderem haben wir dafür ein Interview mit einem jungen Mann geführt, der vor zehn Jahren aus dem Irak nach Tirol gekommen ist. Er ist ein wunderbarer Mensch, sehr offen und arbeitet mittlerweile in der Elementarpädagogik. Er sagte im Gespräch: „Jedes Tier verlässt einen Ort, wenn es sich dort nicht mehr wohlfühlt oder keine Lebensgrundlage mehr hat. Das ist ganz normal, aber uns Menschen werden ganz viele Hindernisse in den Weg gelegt.“ Natürlich braucht es Regeln und Gesetze, dennoch ist es für Menschen aus bestimmten Ländern schwierig, hier einen neuen Platz zu finden. Das hat mich sehr berührt. Niemand verlässt seine Heimat leichtfertig und ohne Grund.
Was, denkst du, braucht es, damit Integration funktioniert?
Chancen! In vielen Gesprächen hören wir immer wieder, wie sehr sich die Menschen ihr neues Leben in Österreich selbst hart erkämpfen mussten. Vielfach waren es glückliche Zufälle, die zu einer „erfolgreichen Integration“ geführt haben, wobei man
Das Foto zeigt die türkisch-stubaische Fußballmannschaft „Anadolu“ in Fulpmes. Es stammt aus den 1980erJahren, vorne, zweiter von rechts ist Selahatdin Arıkan, der 1979 als Zwölfjähriger Jahre nach der Migration seines Vaters und seiner Mutter aus der Türkei nach Tirol nachgeholt wurde. Leihgabe Selahatdin Arıkan, 1980
darüber diskutieren kann, was man überhaupt darunter versteht. Viele Menschen haben in ihrem Heimatland viel verloren oder zurücklassen müssen, was sie sich zeit ihres Lebens aufgebaut haben. Es ist nicht leicht, noch einmal neu anzufangen. Und das in einem fremden Land. Es würde helfen, wenn wir diesen Menschen einen einfachen Zugang zu Deutschkursen gewähren, sie von Beginn an ausreichend informieren, ihnen Möglichkeiten aufzeigen und sie begleiten, etwa bei Behördenwegen. Viele Menschen tragen schwere Verluste und Trauer in sich, auch damit dürfen wir sie nicht allein lassen.
Gibt es Themen in der Migrationsgeschichte, die bis dato völlig unterbeleuchtet geblieben sind?
Man sollte generell keine Scheu haben, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um daraus im besten Fall für die Zukunft zu lernen. Was bestimmt unterbeleuchtet ist, ist das breite Feld des Rassismus. Welche Formen von Rassismus gab es im Laufe der Zeit, welche Widerstände hat es gegeben? Auch genderspezifische Themen sind unterrepräsentiert. Wie ist es den Frauen ergangen und welche spezifischen Herausforderungen hatten sie zu meistern? Auch bei der Entwicklung an den Schulen wird meines Erachtens zu wenig hingeschaut. Lehrerinnen und Lehrer werden oft allein gelassen, obwohl wir bei uns im Haus viel Expertise hätten sowie Materialien und Unterlagen von Fachstellen und Beratungseinrichtungen, die sich mit der Thematik von Kindern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch oder verschiedenen ethnischen Herkünften auseinandersetzen. Würde man sich diese fernab von Ideologien und ausschließlich unter dem Aspekt, was das Beste für die Kinder ist, anschauen, könnte man viel aus der Geschichte lernen. •
TEXT: Marina Bernardi FOTOS: Andreas Friedle
„Die Sprache hat mich weitergebracht“
Der Spanier Daniel Gil Fuentes kam über Stationen in Italien und Deutschland nach Tirol. Und ist geblieben. Das war nicht so geplant, das hat sich so ergeben.
Seit vergangenen Oktober arbeitet
Daniel Gil Fuentes bei SPAR in Wörgl, seit 1. April 2025 leitet er das Trockensortiment-Team und verantwortet damit rund 100 Mitarbeiter. Zuvor absolvierte er ein Auslandssemester in Italien und war in Deutschland, um den Geburtsort seiner Mutter kennen und Deutsch zu lernen, wie er sagt. 20 Stunden wöchentlich, eineinhalb Jahre lang
Geboren 1990 im spanischen Sevilla zog Daniel Gil Fuentes im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie auf die Kanarischen Inseln –ein ziemlicher Kontrast zu seinem bisherigen Leben und ein Schritt, der ihn offenbar geprägt hat. „Dort bin ich aufgewachsen, habe studiert und bin von dort aus ins Ausland gegangen“, erzählt er. Dass er schlussendlich in Tirol gelandet ist, war ein Zufall und letztlich einem Arbeitsangebot eines Logistikunternehmens geschuldet. Von dort wechselte er zu SPAR. „Ich hätte auch einen Job in einem anderen Land annehmen können, aber in Tirol fühle ich mich sehr wohl, deshalb bin ich geblieben.“ Daniel Gil Fuentes ist eloquent, klug, (selbst-)reflektiert und selbst in seiner Nicht-Muttersprache angenehm humorig und spitzbübisch sarkastisch. Ein Gespräch über Führungsqualitäten, Heimat und ein klein bisschen Frechheit.
War es für dich schwer, Deutsch zu lernen?
DANIEL GIL FUENTES : Schon. Ich finde, Deutsch ist eine schwierige Sprache, vor allem am Anfang. Ich habe bei null begonnen,
Ich möchte
für meine Mitarbeiter ein
Umfeld schaffen, das verbindet und motiviert.
es ist dann allerdings recht schnell vorangegangen und ich habe rasch Verbesserungen gespürt. Als ich auf Niveau B1 angekommen war, dachte ich mir: Ich kann was. Das war ein erstes Erfolgserlebnis und ich war sehr stolz, dass ich mein Ziel erreicht habe. Und letztlich ist es die Sprache, die mich weitergebracht hat.
Sprache ist also wichtig für die Integration?
Ja. Im Sinne der Integration braucht es als ersten Schritt eine Arbeit. Damit schafft man Zugehörigkeit und Struktur. Sie gibt einem ein Gefühl von Sinn und die Sprache ist der Schlüssel dazu – nicht nur für die Kommunikation, sondern auch für das Verständnis von Kultur und sozialen Codes.
Du sprichst fünf Sprachen, richtig?
Ja, Spanisch als meine Muttersprache, Englisch, Italienisch hab ich während meines Aufenthaltes dort mitbekommen, Deutsch und auch Portugiesisch, das ich bei meinem vorigen Job gelernt habe. Wir haben mit portugiesischen Partnern gearbeitet, es gab allerdings nur wenige in der Firma, die die Sprache konnten. Also hat man den Spanier gefragt. Ich habe Unterricht genom-
men und wenn man fast täglich mit Portugiesen zu tun hat, lernt man die Sprache recht schnell. Sie ist dem Spanischen tatsächlich nicht unähnlich.
Was sind deine ersten Erinnerungen an Tirol?
Die erste bewusste Erinnerung ist, als ich zu meinem Vorstellungsgespräch nach Kufstein kam und mir dachte: Schöne, kleine Stadt, da kann ich mir vorstellen, zu leben. Acht Jahre später hab ich mir bewiesen, dass es die richtige Entscheidung war. Ich konnte zu Fuß zur Arbeit gehen und musste dafür über eine Brücke über den Inn. Genau diese 30 Meter waren immer Zeit zur Reflektion: Ich fühle mich hier wohl. Ich bin zwar auch ein Strandmensch, doch generell sehr offen und möchte Neues lernen. Dafür sehe ich in Tirol meine Chance. Mir gefällt die Natur, ich habe angefangen, Ski zu fahren. Ich mag es, zu wandern, am See zu sein. Das habe ich sehr zu schätzen gelernt, weil ich das vorher nicht kannte.
Was würdest du an dir selbst als „typisch Spanisch“ bezeichnen? Spontaneität und Geselligkeit. In Spanien ist man meist in Gruppen unterwegs, oft auswärts und selten zuhause. Nicht nur bei der Arbeit, sondern auch im Privatbereich ist Gemeinschaft sehr wichtig.
Erlebst du das in Tirol anders?
Schon, doch ich habe auch etwas von der hiesigen Kultur gelernt. Pünktlichkeit zum Beispiel gehörte vorher gar nicht zu meiner Persönlichkeit. Das habe ich angenommen und empfinde es als sehr positiv. Und ich bin zwar spontan, plane mittlerweile aber auch gerne. Vielleicht hat das auch etwas mit dem Alter zu tun, dass man versucht, sich besser zu organisieren, man lernt es hier aber sicher besser als in Spanien. Das habe ich definitiv von hier.
Du leitest seit April ein Team mit knapp 100 Mitarbeitern. Was magst du an der Arbeit mit Menschen und einem Team, das so viele unterschiedliche Geschichten mitbringt?
Auch wenn ich mein ganzes Leben lang mit vielen verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen zu tun hatte, ist diese Arbeit ein ganz neues Erlebnis für mich. Im Team finden nicht nur verschiedene Nationalitäten, Kulturen und Hintergründe zusammen, sondern auch verschiedene Perspektiven und Ideen. Davon kann ich selbst viel lernen. Für mich als Führungskraft ist es wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder ernst genommen wird und sich integriert fühlt, unabhängig von Herkunft und Sprache.
Wie definierst du „Erfolg“ für dich?
Erfolg ist, wenn man seine Ziele erreicht und dabei seine Werte nicht aus den Augen verliert. Es geht nicht nur um Karriere und Kennzahlen, sondern auch um das Wie. Wenn ich mein Team mit Vertrauen führen kann und sehe, dass sich jeder Einzelne einbringt und Verantwortung übernimmt, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen, dann ist das Erfolg. Ein Unternehmen kann nur dann erfolgreich sein, wenn sich die Mitarbeiter mit der gemeinsamen Kultur identifizieren können.
Welche Werte sind dir dabei besonders wichtig?
Ich erwarte auf persönlicher Ebene Loyalität und Vertrauen. Wenn wir nach dem Konzept „geben und nehmen“ arbeiten, schaffen wir mehr.
Was würdest du selbst als deine größte Stärke bezeichnen?
Heimat hat für mich mit der Verbindung zu Menschen zu tun, die mir wichtig sind.
Ich bin sehr empathisch und höre zu. Ich mag fachlich nicht überall der Beste sein, doch ich finde die menschliche Seite viel wichtiger, um eine Gruppe zu leiten. Das wird auch bei SPAR so gesehen.
Wie glaubst du, würden dich deine Freunde beschreiben?
Sie würden vermutlich sagen, dass ich einen frechen Humor habe, manchmal sogar ein bisschen ungeniert. Und dass ich für jene, die mir wichtig sind, immer da bin.
Du bist in deinem Leben viel herumgekommen. Was bedeutet Heimat für dich?
Heimat ist für mich tatsächlich ein Gefühl. Natürlich gehören zu meiner Identität jene Orte, wo ich geboren und aufgewachsen bin, aber das ist nicht, was ich gelernt habe, als Heimat zu sehen. Zuhause ist man, wo man akzeptiert wird, sich wohl fühlt und sich als Mensch entwickeln kann.
Wie erlebst du den gesellschaftlichen Umgang mit Vielfalt und Migration in Österreich?
Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass es durchaus positive Entwicklungen in der Integration gibt, aber auch Herausforderungen, die nicht gelöst sind. Es gibt Unsicherheiten und Vorurteile, besonders wenn es um kulturelle Unterscheide geht. Es wäre wichtig, dass es mehr Diskussionen darüber und einen besseren Austausch gibt. Es gibt viele Menschen, die als Vorbilder stehen und zeigen können, dass Integration funktionieren kann und es letztlich ein Gewinn für uns alle ist.
Hast du Pläne für die Zukunft?
Nein. Hab ich auch nie gehabt. Ich habe mir nie Gedanken gemacht, sondern folge meinem Gefühl. Solange es passt und ich mich wohl fühle, ich noch einen Sinn finde, gibt es keinen Grund, etwas zu ändern. Wenn dem nicht mehr so ist, überlege ich mir, was zu tun ist.
Ein Großteil deiner Familie und viele Freunde sind noch in Spanien. Kennst du das Gefühl von Heimweh?
Nein, überhaupt nicht. Ich kann ja jederzeit zu ihnen fliegen. •
INTERVIEW: Marian Kröll
FOTOS: Marian Kröll
Heimat als Ort und Prozess
Vom Kind aus der Gaswerkstraße zum Primar: Hüseyin Evren hat seinen Platz gefunden – zwischen Tirol und der Türkei, zwischen Tradition und Moderne. Evren erklärt, warum echte Integration nur gelingt, wenn Vielfalt als Stärke verstanden wird.
Hüseyin Evren ist gebürtiger Pradler. Er wuchs mit acht Geschwistern und seinen Eltern in der Innsbrucker Gaswerkstraße auf, nur einen Steinwurf vom Rapoldipark entfernt. Schon in der Volksschule fiel seine Begabung auf. Die Lehrerin riet den Eltern, ihn auf eine höhere Schule zu schicken. „Niemand wusste genau, was ein Gymnasium ist“, sagt er. Dennoch wird auf den Rat der Lehrerin gehört, und ab 1983 besucht Evren das Reithmanngymnasium in der Reichenau. Dort fühlt er sich wie ein Fremdkörper. Zu dieser Zeit gibt es dort noch kaum türkischstämmige Schüler. Weil er eine höhere Schule besucht, gilt er auch daheim in der Gaswerkstraße als Außenseiter. „Ich habe mich überall –sowohl im Hof als Gymnasiast als auch in der Schule als migrantisches Kind – fremd gefühlt“, erinnert er sich an seine Kindheit. In der Schule wird er gemobbt. „Ich musste mir immer wieder Sprüche anhören wie: ‚Du sprechen schon deutsch?‘ Der Direktor hat mich zudem als ‚Türke in Tirol‘ bezeichnet.“ Das hinterließ Spuren beim sensiblen Kind. Evren bricht die Schule ab und jobbt fortan bei McDonald’s.
Heute, viele Jahre später, ist der 1973 geborene Innsbrucker medizinischer Direktor und Primar im Krankenhaus Laas im Kärnt-
Ich bin wahrscheinlich eines der ersten Kinder, die in den 1970er-Jahren in einer Gastarbeiterfamilie geboren wurden.
HÜSEYIN EVREN
ner Gailtal. Schon bald wird er nach Hochzirl wechseln und dort denselben Posten bekleiden. „Eine Bilderbuchbiografie habe ich nicht vorzuweisen“, sagt Evren. Er ist der zweitjüngste Spross einer Gastarbeiterfamilie mit acht Kindern. Sechs Geschwister sind noch in der Türkei geboren, Hüseyin Evren und eine jüngere Schwester bereits in Tirol. „Ich bin wahrscheinlich eines der ersten Kinder, die in den 1970er-Jahren in einer Gastarbeiterfamilie geboren wurden. Anfangs kamen ja nur die Männer, die Familien blieben meist in der Türkei“, erzählt er. Sein Vater kam 1970 nach Tirol, 1972 folgte die Familie. In der Gaswerkstraße hätten damals fast ausschließlich Gastarbeiterfamilien gelebt. „Jugoslawen, Türken, Italiener – es gab nur eine österreichische
Familie. Das waren die Hausmeister“, erinnert er sich.
MCDONALD’S UND MATURA
Nach einigen Jahren bei McDonald’s heiratet Hüseyin Evren und gründet eine Familie. Zwischenzeitlich holt er in der Abendschule die Matura nach. „Ich habe das Pferd von hinten aufgezäumt“, sagt er. 1994 beginnt er ein Studium der Humanmedizin an der Universität Innsbruck. Allerdings nicht, weil ihn die Medizin besonders fasziniert hätte. „In meiner Community kannte und schätzte man damals nur zwei Studienrichtungen: Medizin und Rechtswissenschaften.“ Ein Stipendium gab es nicht, also bestand der Alltag aus „Arbeit, Studium, Familie“ – wobei Letztere immer an erster Stelle
Ohne die bedingungslose Unterstützung meiner Frau wäre mein Studium völlig undenkbar gewesen.
HÜSEYIN EVREN
stand. „Ich wollte als junger Mensch Kinder. Mein Vater war über 40, als ich geboren wurde. Deshalb hatte ich zu ihm nie eine Vater-Sohn-Beziehung, sondern eher eine wie zwischen Großvater und Enkel“, sagt er. Seinen eigenen Kindern wollte Evren ein junger, vitaler Vater sein. Die Mehrfachbelastung zog das Studium naturgemäß in die Länge. Mehrmals pausierte er, weil er Geld für seine junge Familie verdienen musste. „Ich war sogar mehrmals knapp dran aufzuhören“, meint er rückblickend. Das Gastgewerbe – und dazu gehört Mc-
Donald’s – wäre allerdings eine berufliche Sackgasse gewesen.
Seine Beharrlichkeit zahlte sich aus: Er beendete das Studium mit dem Doktortitel in der Tasche. Um das Medizinstudium neben Familie und Arbeit zu bewältigen, brauchte es Biss und Durchhaltevermögen. „Von mir selbst, aber noch mehr von meiner Frau, die sich um die Kinder gekümmert hat, während ich gearbeitet und studiert habe. Ohne ihre bedingungslose Unterstützung wäre das völlig undenkbar gewesen“, sagt er dankbar.
„Meine Frau hat in dieser Zeit keine Wünsche geäußert und maximal zurückgesteckt. Während andere sich mehr leisten konnten, hat sie sich mit dem Notwendigsten begnügt.“
HEIMATEN
Als Evren 2011 seinen Turnus begann, war er einer der Älteren. Die Konkurrenz war groß, es gab eine Ärzteschwemme. Eine Karenzstelle in Hochzirl erwies sich als Glücksfall: Das Haus kannte er bereits, die befristete Anstellung wurde zur fixen Ausbildungsstelle. Evren wurde Internist, später Stationsleiter. Als sich das Team in Hochzirl neu formierte, zog es ihn nach Laas, in ein kleines Krankenhaus, das Hochzirl in vielem ähnelt. „Das war eine neue berufliche Herausforderung, verbunden mit Managementaufgaben. Das Haus musste ich zunächst einmal auf der Karte suchen“, sagt er. Evrens Familie blieb in Innsbruck, also pendelt der Primar wöchentlich über den Felbertauern hin und zurück. Mit seiner Arbeit ist er sehr zufrieden: „Es ist ein toll geführtes Haus.“
Doch den Familienmenschen zieht es zurück in die Heimat. „Seit über einem Jahr bin ich Opa“, erzählt er. Wie es der Zufall will, wird an seiner früheren Wirkungsstätte in Hochzirl ein Primariat ausgeschrieben. Evren bewirbt sich und bekommt den Job. Mit März 2026 zieht er wieder nach Hause. „Hochzirl war immer meine berufliche Heimat. Ich bin dort gern gewesen, hätte mir aber auch vorstellen können, mit meiner Frau hier in Laas zu leben“, sagt er. Daheim ist es aber doch am schönsten. „Ich bin gebürtiger Innsbrucker, habe meine Kindheit dort verbracht, mein ganzes Umfeld ist dort. Es zieht mich stark zurück nach Tirol.“ Von seinen Eltern konnte man das indes nicht behaupten. „Meine Eltern sind nach ihrer Pensionierung zwar noch lange in Tirol geblieben, aber dann doch irgendwann zurück in die Türkei gezogen. Sie haben sich wahrscheinlich nie so ganz heimisch gefühlt, weil sie von vornherein nie mit dem Gedanken gespielt haben, dass auch hier Heimat sein könnte“, erzählt er. Als der Vater vor einigen Jahren hochbetagt verstarb, holte die Familie die Mutter zurück nach Tirol, um sie gut betreuen zu können. „Die Türkei ist für meine Generation mittlerweile der Ursprung unserer Familien, aber nicht mehr Heimat. Ein Ort, zu dem wir gerne reisen und wo wir gerne Zeit verbringen. Ich glaube aber kaum, dass sich jemand, der hier in Tirol aufgewachsen ist, dauerhaft dort wohl fühlt. Die Mentalität ist einfach eine andere“, sagt Evren. „Mit einem Bein ist man in unserer Generation noch dort, weil dort noch Menschen – Eltern, Großeltern oder Geschwister – leben, zu denen man einen direkten Bezug hat.“
ZWISCHEN DEN KULTUREN
Wer wie Hüseyin Evren zwischen zwei Kulturen lebt, kennt ihre Stärken und Spannungen aus erster Hand. „Die türkische Community hält zusammen“, sagt er. Das hat Vor- und Nachteile. „Die sogenannte Integration – was immer das auch heißen mag – leidet darunter.“
Viel Zeit ist vergangen, seit die ersten türkischen Gastarbeiter in den 1970ern nach Tirol gekommen sind. „Und trotzdem kennt man sich kaum“, meint er nachdenklich. „Ich bin vielleicht einer der wenigen, der beide Kulturen gleich gut kennt.“ Trotzdem würden ihn manche Menschen nicht als ausreichend integriert betrachten. „Ich lebe meine Kultur, mit der ich aufgewachsen bin.“ Evren ist gläubiger Muslim. Das große Missverständnis, das der Integration zugrunde liegt, ist für ihn, dass damit in der Mehrheitsgesellschaft oft Assimilation gemeint ist. Schweinsbraten, Lederhose und Jodeln, könnte man überspitzt sagen. Eine völlige Angleichung ist jedoch weder wünschenswert noch realistisch. Kulturelle Eigenheiten machen eine Gesellschaft vielfältiger – und widerstandsfähiger. Diesen Prozess nennt man Akkulturation. „Man entwickelt gemeinsam eine eigene Kultur, die sich ergänzt und voneinander lernt“, formuliert Evren seine Idealvorstellung. Wenn man einander den nötigen Platz gibt, entwickelt sich die Gesellschaft von selbst weiter und findet zueinander. Ein offeneres gesellschaftliches Klima könnte die Entstehung von Parallelgesellschaften verhindern. „Das ist schade, man könnte so viel voneinander lernen“, sagt Evren, der sich schon allein von Berufs wegen in beiden Welten bewegt. Er ist skeptisch, ob
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Die Türkei ist für meine Generation mittlerweile der Ursprung unserer Familien, aber nicht mehr Heimat.
HÜSEYIN EVREN
sich die Gegensätze so einfach abbauen lassen. „Dazu müssten Wohlstand und Bildung gerechter verteilt sein.“
Gerade Bildung wird in Österreich stark vererbt. Die Herausforderungen seien mit der Flüchtlingswelle 2015 nicht kleiner geworden, meint der Primar. „Ich sehe mehrere Parallelgesellschaften entstehen.“ Das Zueinanderfinden werde dadurch zusätzlich erschwert. Evren erinnert an etwas, das die Mehrheitsgesellschaft oft negiert: „Der religiöse Hintergrund ist immer ganz wichtig.“ Wer miteinander etwas unternehmen wolle, müsse sich auf kulturelle und religiöse Einschränkungen einlassen. „Deshalb gehen Türken auch selten zu Nicht-Türken essen – weil die Auswahl für uns gering ist, weil es etwa kein Speisenangebot gibt, das halal ist.“ Als kleinster gemeinsamer Nenner bleibt oft nur ein vegetarisches Restaurant, das keinen Alkohol ausschenkt. Da wird die Auswahl schon eng. Gerade gemeinsames Essen könnte jedoch verbindend wirken, sofern man sich im Rahmen des kulturell und religiös Vertretbaren aufeinander einlässt. Evren weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig das sein kann. „Familie, Ehre, Respekt“, zählt er die wichtigsten Eckpunkte im türkischen Wertekosmos auf. Dementsprechend würden Beleidigungen zu „massiver Konflikteskalation“ führen. „Deshalb lassen sich Türken sehr schnell provozieren, wenn es um die Familie oder die Religion geht“, räumt er ein. Der Mehrheitsgesellschaft fehle dafür oft die Sensibilität. Hier könnte die Goldene Regel Abhilfe schaffen: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Evren plädiert dafür, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen. Er geht davon aus, dass es noch einige Generationen dauern wird, bis sich eine tiefere Akkulturation vollzieht und Gegensätze abflauen. „Dann wird sich eine gemeinsame Kultur herausentwickeln – wie immer sie auch aussehen mag“, sagt er.
Hüseyin Evren hat sich seit seiner Kindheit in der Gaswerkstraße viele Gedanken darüber gemacht, was es bedeutet, fremd und heimisch zu sein. Früher fühlte er sich fremd. Heute setzt er sich dafür ein, dass alle Menschen, die hier in Tirol leben, auch hier Heimat finden können. •
Arbeiten bei Tyrolit
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Finanz- und Rechnungswesenassistent/-in
TEXT: Alexandra Keller
FOTOS: Isabelle Bacher, Katka Koncal
LICHT und Liebe
Katka Koncal ist eine Meisterin der Hochzeitsfotografie. An den bezauberndsten Plätzen Europas hält die Wahl-Tirolerin die schönsten Momente der Liebespaare für immer fest. Auf ihrer Seite der Linse erfordert das allerhöchste Konzentration, blitzschnelles Reagieren und extremen körperlichen Einsatz. „Eine Hochzeit ist wie ein Marathon“, sagt sie. Wie gut, dass Sport schon immer Teil von Katkas Welt war – der mit Volleyball-Star Daniel Koncal auf ziemlich romantische Weise befeuert wurde.
Legoland. „Ja, in unserer Wohnung gibt es überall Lego“, sagt Katka Koncal. Und sie blickt schmunzelnd rundum. Drei Söhne im Alter von elf, acht und drei Jahren sind starke Multiplikatoren für die bunten Spielzeugklassiker, die schon lange zu hochkomplexem Technikbasteln reizen. Ein schwarzer Lego-Bolide steht denn auch auf einer Fensterbank. „Der gehört Dano“, sagt Katka. Wieder muss sie lächeln, meint sie damit doch nicht etwa den ältesten Sohn, sondern ihren Mann Daniel Koncal, der vielen Tirolern als ehemaliger Spieler bei den Hypo Tirol Alpenvolleys Haching bekannt und auf profisportlichen Wegen auch dafür
verantwortlich ist, dass die Familie in Kematen nahe Innsbruck Wurzeln geschlagen hat.
Die Wohnung ist wunderbar mit Licht durchflutet und dadurch fast perfekt ausgeleuchtet. „Fotografiert zu werden, ist komisch“, meint Katka. Natürlich meint sie das, ist ihre Position doch so gut wie immer auf der anderen Seite der Linse, denn Katka Koncal ist Fotografin. Als Meisterin der Hochzeitsfotografie tourt sie regelmäßig zu den romantischsten Plätzen Europas, zu Locations, an denen Hochzeitspaare aus aller Welt den schönsten Tag ihres Lebens zelebrieren. Mit Tuscany, Provence, Lake Como, Prague, Innsbruck ist der geografische Hochzeitsbogen,
den Katka auf ihrer Homepage nennt, recht weit gesteckt. Sehnsuchtsregionen sind’s. Allesamt very special. Katka: „Meistens kommen die Kunden aus den USA oder Asien. Für sie ist es etwas ganz Spezielles, in Europa zu heiraten.“
GENIALES TEAM
Erstaunlicherweise sind Hochzeiten in Europa vergleichsweise günstig. Ein Luxus bleibt es dennoch. Und für ebendieses Luxury-Segment in der vielfältigen Hochzeitsfotografie-Branche hat sich Katka ganz bewusst entschieden. Seit sie begonnen hatte, sich mit ihrer Kamera anzufreunden und immer intensiver ein geniales Team zu bilden,
Katka Koncal hat mit ihrer Familie in Kematen Wurzeln geschlagen. „Solange wir alle so happy sind, bleiben wir hier“, sagt sie.
Als Meisterin der Hochzeitsfotografie tourt Katka Koncal regelmäßig zu internationalen Locations, an denen Paare den schönsten Tag ihres Lebens
zelebrieren. Zuhause ist sie mit ihrer Familie in Kematen.
waren es Hochzeiten, die sie reizten. Nicht Landschaften oder Architektur, nicht Porträts, Sport oder Tiere. Nein, Hochzeiten. „Es sind die Emotionen. Alles ist schön. Alle sind glücklich. Du hast einen ganzen Tag für die Geschichte. Und dann die Liebe“, sagt Katka.
Sie selbst hat die Liebe wie ein Blitz getroffen. Im nordfinnischen Rovaniemi, der nordlichternden Hauptstadt von Lappland und offiziellen Heimat des Weihnachtsmannes. „Liebe auf den ersten Blick. Ja wirklich“, erzählt Katka. Es waren ein paar herrliche Zufälle aus dem großen Geschenkesack des Schicksals, die dazu führten, dass Katka und Daniel zur selben Zeit an einem der wohl bizarrsten Nord-Orte Europas gelandet waren. 2008 war das. Daniel war als Profi-Volleyballer in die finnische Liga gewechselt – nach Nordfinnland. Katka hatte nach einem Jahr als Au-pair in den USA in Prag Internationale Beziehungen studiert und das Erasmus-Programm hatte sie nach Rovaniemi geführt. „Dano war der einzige Slowake. Ich die einzige Tschechin. Wir sprechen dieselbe Sprache. Es war ein Traum“, so Katka. „Das war der Anfang von allem.“ Von ihrem gemeinsamen Leben auf alle Fälle, das sie erst mal nach Prag, Katkas geliebter Heimatstadt, ziehen ließ und bald zum ersten Mal nach Innsbruck.
„Bis letztes Jahr war Dano Profi-Volleyballer und wir sind echt viel herumgekommen“, sagt Katka. Profisportler in Mannschaftssportarten haben oft recht bewegte Leben. Vor allem, wenn sie herausragend sind. Das war Daniel Koncal auf jeden Fall. Viele große Teams wollten ihn „haben“ und Katka begleitete ihn zu seinen von Trainings und Spielen geprägten Kurzzeitheimatorten. „Die Volleyballsaison war immer von August bis April“, erzählt sie. Zwischen den Saisonen lebte die 39-Jährige in Prag bei ihren Eltern – vor allem, nachdem sie zum ersten Mal Mama wurde. Während
der Spielzeiten lernte sie die schönsten Plätze von Tirol, Slowenien, Italien und Frankreich kennen. Intensive Ortsbekanntschaften, an die sie später anknüpfen sollte. „Dano und ich sind seit 14 Jahren verheiratet. Nachdem Daniel, unser erster Sohn, geboren war, sind wir für zwei Jahre nach Paris gezogen“, sagt Katka. Paris wurde zum Gamechanger für ihr Leben. Denn in Paris wurde ihre Liebe zur Fotografie geboren.
DURCH NEUE AUGEN
Daniel hatte Katka eine Kamera geschenkt und bald dachte sie sich, „wenn ich schon eine Kamera habe, sollte ich lernen, wie das funktioniert“. Das tat sie. Und wie. Katka lernte die Funktionen kennen, die Spielarten und das Licht als immer genialen visuellen Katalysator. In gewisser Weise lernte sie mit neuen Augen zu sehen und der Sucher wurde zur Brille, durch die sie die Welt betrachtete. Anfangs fotografierte sie so viel und so viele wie möglich – Sportler, Familien und
bald schon Hochzeiten. „Ich war damals zwischen 27 und 28 Jahre alt und wir hatten viele Freunde, die heirateten. Die Freunde hatten wieder Freunde, die heirateten. Es war wie ein Bumerang, Learning by Doing, eine große Schule. Hochzeiten wurden mein Ein und Alles“, so Katka.
Ein Ein und Alles, das für Profifotografen eine Art Königsdisziplin darstellt, weil sich ein Hochzeitstag nicht wiederholen lässt, immer einzigartig ist und alle wichtigen Momente eingefangen beziehungsweise festgehalten werden wollen. Vor allem, wenn das Brautpaar auch für die Erinnerungen an den entscheidenden Tag tiefer in die Taschen greift, ist ein „Oh verpasst, sorry“ keine Kategorie. „Ich habe immer einen Second Shooter dabei – nicht nur für den zweiten Blick, sondern vor allem als Backup. Ich habe es noch nie gebraucht, aber das ist ganz wichtig“, er-
zählt Katka und lässt den fokussierten Stress erahnen, der so einen Hochzeitstag prägt.
Zehn Mal im Jahr macht sie das. Und zwar derart herausragend, dass die Vogue Italia 2024 ein Foto Katkas gleich zweimal veröffentlichte. Auf Hochzeiten spezialisierte Magazine sind immer daran interessiert, ihre Leser mit Fotos zu inspirieren. Dazu hat Katka schon vielfach beigetragen, doch diese bekannteste und einflussreichste Modezeitschrift ist eine andere Kategorie. Es ist eine Auszeichnung für Models, Modeschöpfer und Fotografen gleichermaßen, wenn ihre Arbeit in der Vogue veröffentlicht wird. „Das war eine superschöne Hochzeit in Prag und ich dachte, dieses eine, wirklich gelungene Foto sende ich an die Vogue“, erinnert sie sich. Alle, mit denen sie darüber gesprochen hatte, meinten, dass das nicht funktionieren könne, weil die Vogue unaufgefordert zugesandte Bilder nicht beachte. Katka war anderer Meinung, schickte das Bild und ihre Intuition wurde belohnt. „Ich kann auf meine Intuition vertrauen“, weiß sie. Weil sie das weiß, vertraut sie auch auf ihre ganz persönliche Zukunftsprognose: „Ich glaube, ich werde noch fünf Jahre Hochzeiten fotografieren, dann ist Schluss und das ist auch fein so.“
Den klaren Cut für die berufliche Zukunft begründet Katka unter anderem mit dem extremen Energielevel, den eine Hochzeit dieser Kategorie erfordert. Ein fotografischer Spitzensport. „Hinzu kommt, dass ich mich im Alter von 45 Jahren besser mit den Eltern verstehen werde als mit dem Brautpaar. Sie sind es aber, mit denen du deine Energie teilen musst“, erklärt sie weiter. Dass dabei keine Wehmut spürbar wird, liegt wohl auch daran, dass sie sich um ihre berufliche Zukunft keine Sorgen macht. Katkas Studium und weitere Ausbildungen – letztes Jahr absolvierte sie beispielsweise eine Coachingausbildung in Prag – öffnen ihr zahlreiche berufliche Türen und Möglichkeiten. Vorerst wird Katka aber noch Spaß daran haben, Paare aus aller Welt auf deren entscheidenden Schritten in das gemeinsame Leben zu begleiten – an den schönsten Plätzen Europas, von denen für sie die Villa del Balbianello der schönste ist. „Da würde ich sehr gerne noch eine Hochzeit fotografieren“, sagt sie.
Die berühmte Villa am Comer See ist in jeder visuellen Sicht ein Gustostück. Nicht nur für Hochzeiten. Auch Filmen wie Casino Royale oder Star Wars – Episode II diente sie als Kulisse. Der Angriff der Klonkrieger löst im Männerhaushalt Katkas möglicherweise mehr Applaus aus als die romantischen Stunden rund um den ersten Kuss. „Sie sind alle super“, zeigt Katka ihre Begeisterung für ihre Jungs ganz offen. Die großen, wie die kleinen, die sich in Tirol genauso zu Hause fühlen wie in Prag, wo die Familie seit letztem Jahr ein eigenes Heim besitzt. Das Jahr 2024 brachte viele gute Veränderungen für die Familie. „Dano ist, seit er seine Profikarriere beendet hat, nicht mehr unterwegs. Er arbeitet jetzt als Trainer bei CrossFit Innsbruck. Unser Ältester besucht die internationale Klasse im AGI, der Mittlere die Volksschule und der Jüngste den Kindergarten in Kematen“, erzählt Katka – und meint: „Solange wir alle so happy sind, bleiben wir hier.“ •
TEXT: Marian Kröll
FOTOS: Marian Kröll
Kunst mit zweitem Leben
„Ist das Kunst oder kann das weg?“ So wird gerne gefragt, wenn ein Kunstwerk zunächst nicht klar als solches erkennbar ist. Vor Fragen wie dieser ist Ivan Rykhlo mit seinen Arbeiten gefeit. Er, der gelernte Installateur, macht nämlich Kunst aus Dingen, die normalerweise weg können, weil sie im Müll landen. Und er macht Kunstwerke, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch meist einen Gebrauchswert haben, eine konkrete Funktion erfüllen: Kunst, die das Leben schöner macht.
Dass aus Ivan Rykhlo ein Künstler geworden ist, ist – wie vieles im Leben des Ukrainers – Zufall. So war es auch mehr oder weniger Zufall, dass Rykhlo aus der Ukraine nach Österreich gekommen ist. Und hier geblieben ist. Der Künstler lebt heute in einer kleinen Gemeinde im Bezirk Kitzbühel und spricht
im regionaltypischen Unterlandler Dialekt. Er war im örtlichen Fußballverein engagiert und spielte Tischtennis. Der Sport, und damit verbunden das Vereinswesen, entfalten offensichtlich Integrationskraft. Außerdem ist Ivan Rykhlo ein offener Mensch, dem es generell nicht schwerfällt, neue Kontakte zu knüpfen. „Ich bin gut integriert“, sagt er
über sich. Er muss ein wenig lachen, als er sich diesen Satz sagen hört. Es scheint ihm eine Selbstverständlichkeit zu sein. Der Gedanke, irgendwo anders zu sein als hier in Tirol, erscheint ihm seltsam fremd.
NEUE HEIMATGEFÜHLE
In seinem Geburtsland absolviert Rykhlo die
Landwirtschaftsschule und kommt für ein Praktikum das erste Mal nach Österreich.
Der erste Berührungspunkt ist Vorarlberg. Das war im Jahr 2013, der Krieg hat noch nicht begonnen, Donbass und Krim waren noch nicht von den Russen besetzt. Ivan ist damals 21 Jahre alt, spricht und versteht fast kein Wort Deutsch. „Ich wusste, was Heugabel, Schaufel und Besen heißt, das war es dann aber auch schon“, erinnert sich der Künstler, der als Praktikant in Österreich wechselvolle Erfahrungen gemacht hat. Die Entscheidung für das Praktikum auf einem Hof in Vorarlberg trifft er spontan, aus dem Bauch heraus.
Einmal hier in Österreich angekommen, will sich der junge Ukrainer beweisen. „Ich habe besser Deutsch gelernt als alle anderen, weil ich gehofft habe, dadurch länger bleiben zu dürfen“, sagt er. Das klappt, Ivans Arbeitsvisum wird mehrmals verlängert. Doch dann überholt der Lauf der Geschichte die Geschehnisse. Russlands grüne Männchen annektieren 2014 ohne Hoheitsabzeichen die Krim. Der Krieg, der im Orwell'schen Kreml-Sprech erst 2022 mit der Großinvasion in der Ukraine zur „Speziellen Militäroperation“ wird, beginnt bereits 2014. Ivan Rykhlo stammt aus der
Ivan Rykhlo träumt davon, irgendwann nur von der Kunst leben zu können. Die Erfüllung dieses Traums scheint zum Greifen nah, denn kunstsinnige Kreise sind bereits auf seine Werke aufmerksam geworden.
Ich habe besser Deutsch gelernt als alle anderen, weil ich gehofft habe, dadurch länger bleiben zu dürfen.
IVAN RYKHLO
Oblast Tscherniwzi in der Westukraine, einer Gegend unweit der rumänischen Grenze. Vom Militär will der junge Mann, der sein ganzes Leben noch vor sich hat, nichts wissen. „Ich habe mich entschieden, den Flüchtlingsstatus zu beantragen“, erinnert er sich. Keine einfache Entscheidung, aber sie fühlt sich zu diesem Zeitpunkt richtig an. Es ist nicht sein Krieg. Die erste Zeit als Flüchtling verbrachte Ivan zunächst in Innsbruck. Von dort aus kommt er nach Kössen.
VOM INSTALLATEUR ZUM UPCYCLING-KÜNSTLER
„Da ist es dann losgegangen“, sagt er. Ein neues Leben. Mit der Landwirtschaft hat er abgeschlossen, also beginnt er eine Lehre zum Installateur, besucht in Innsbruck die Berufsschule und beweist sich. Einige Jahre arbeitet er noch in seinem Lehrbetrieb, ehe er die Firma wechselt. Zwischendurch erfährt er auch Rückschläge, einmal wird er sogar abgeschoben und muss für kurze Zeit in die Ukraine zurückkehren. Es ist das Land seiner Geburt, aber nicht mehr das Land, dem sein Herz gehört. Ivan Rykhlo identifiziert sich mit Tirol, hier hat er eine neue Heimat gefunden, seine Lebensgefährtin, sein soziales Netzwerk, und sogar
Ich fühle mich hier in Tirol zu Hause, meine Heimat ist mir fremd geworden.
Teile seiner Verwandtschaft. „Ich fühle mich hier in Tirol zu Hause, meine Heimat ist mir fremd geworden“, sagt er.
Seine Mutter und Großmutter sind noch in der Ukraine, der Vater arbeitet in Wien bei der Gemeinde, die Schwester ist Gemeindebedienstete in Schwendt und damit in seiner unmittelbaren Nähe. Den Krieg in der Ukraine lässt er nicht an sich heran. Er sagt nur: „In einem Krieg gibt es keine Gewinner. Worum es dabei genau geht, versteht niemand.“ Die Nebel des Kriegs sind undurchsichtig. Den Angriffskrieg Russlands verurteilt er, aber mit der Politik dahinter will er sich nicht näher befassen. Das ist heute für den Künstler alles in die Ferne gerückt und tangiert sein neues Leben in Tirol kaum. Ivan Rykhlo schaut lieber nach vorne.
ONE MAN'S TRASH… H eute ist er Teilzeitinstallateur, Teilzeit-Hausbesorger und Teilzeitkünstler. Er träumt davon, irgendwann nur von der
IVAN RYKHLO
Kunst leben zu können. Die Erfüllung dieses Traums scheint zum Greifen nah, denn kunstsinnige Kreise sind bereits auf seine Werke aufmerksam geworden.
Die ersten künstlerischen Gehversuche waren noch bescheiden. Der Fußball nahm viel Freizeit in Anspruch. Irgendwann zu viel. Ivan hängte die Fußballschuhe an den Nagel und begann damit, „ein bisschen zu basteln“, wie er sagt. Zunächst als Hobby und Zeitvertreib, für den Eigengebrauch. Heute nimmt seine Kunst viel Raum in seinem Leben ein. Auf einem Bauernhof hat er sich ein Atelier eingerichtet und mit einfachen Mitteln einen Schauraum gestaltet, in dem seine Kunst zur Geltung kommen kann. Nach Inspiration für Neues muss er nicht lange suchen. „Die Ideen kommen aus meinem Kopf“, meint er. Besondere Freude bereitet es ihm, wenn er damit Menschen überraschen kann, indem er ihnen zeigt, was in vermeintlichen Abfällen noch alles stecken kann. One man’s trash is another one‘s treasure, sagt man so
schön. Ivan Rykhlos Kunstwerke bestehen nämlich zu 80 Prozent aus Baustellenabfällen, die er aus der Mülltonne fischt. Mehr Upcycling geht nicht, wenn aus Abfall Kunst mit Gebrauchswert wird.
Die meisten seiner Kunstwerke sind zweckdienlich, Altreifen oder Kabeltrommeln bekommen beispielsweise als Basis für einen Couchtisch ein zweites Leben. Ivan Rykhlo arbeitet gerne mit Stoffen und Blattgold. „Das sieht gut aus, fühlt sich gut an und erzeugt den richtigen Effekt“, meint er. Eindrucksvoll zeigt der aufstrebende Künstler, dass der Weg vom Trash zum Treasure, vom Abfall zum Einrichtungsgegenstand, kurz sein kann. Viel kürzer, als man annehmen könnte. Ob ihm der Sprung zum Vollzeitkünstler gelingt, wird die Zeit zeigen. Ivan Rykhlo hat in seiner Biografie schon einmal gezeigt, dass er imstande ist, aus Bruch- und Versatzstücken Neues und Wertvolles hervorzubringen. Gut möglich, dass ihm das auch in der Kunst gelingt. •
Österreich als kultureller Schmelztiegel
Migration: Eine treibende Kraft für die Kreativität in Österreich.
31 %
der Beschäftigten in Österreichs Kunst- und Kulturbranche sind Migrantinnen und Migranten der ersten oder zweiten Generation.
Tirol: 35 %
MIGRATION BEDEUTET KREATIVE INNOVATION.
32 % der Beschäftigten in der Kunstbranche haben Migrationshintergrund.
In Ateliers liegt der Anteil bei 31 %.
In Museen und Bibliotheken haben 32 % der Beschäftigten einen Einwanderungshintergrund.
In der Fotografie sind 15 % migrantische Kreative beschäftigt.
Die aktuellen Daten des Mikrozensus zeigen klar: Österreichs Kultur lebt von Migration. Ob in Wien oder Tirol, Städten oder kleinen Gemeinden –internationale Perspektiven sind eine tragende Säule für künstlerische und wirtschaftliche Entwicklung.
38 %
der österreichweit rund 30.000 akademischen Künstlerinnen und Künstler, die hauptberuflich in der bildenden oder darstellenden Kunst aktiv sind, haben Migrationshintergrund.
Quelle: dema!Institut, Mikrozensus 2023/24 (Um Zufallsschwankungen zu reduzieren, wurden die zwei Jahrgänge des Mikrozensus zusammengefasst, der Durchschnitt ermittelt und dann gewichtet). www.dema-institut.at
35 %
der Kunst- und Kulturschaffenden mit Migrationshintergrund sind selbständig 26 % davon beschäftigen zusätzlich Mitarbeiter.
DIE ARBEIT IM KULTURBEREICH IST EIN BESCHLEUNIGER IN SACHEN INTEGRATION UND GESELLSCHAFTLICHER TEILHABE.
34 % der Beschäftigten mit Migrationshintergrund üben hochqualifizierte Tätigkeiten aus.
Fast 30 % übernehmen Führungspositionen
78 % der Kunstschaffenden mit Migrationshintergrund sind unter 50 Jahre alt.
Bernhard Achatz, Leiter der Abteilung Arbeits- und Sozialrecht (re.), und Stefan Garbislander, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik, Innovation und Nachhaltigkeit, in der Wirtschaftskammer Tirol
TEXT: Marian Kröll FOTOS: Marian Kröll
„Migration erzeugt Wertschöpfung“
Die gesellschaftliche Debatte über Migration und Integration ist nach wie vor von Misstrauen und Missverständnissen geprägt, bürokratische Hürden erschweren den Weg in den Arbeitsmarkt. Ein Gespräch über Zahlen, Zugänge und Zustände und die Frage, wie aus wirtschaftlicher Notwendigkeit gesellschaftliche Resilienz entstehen kann.
Tirol ist ein dynamischer Wirtschaftsraum und dadurch in besonderem Maß auf Zuwanderung angewiesen. Mehr als ein Viertel der Beschäftigten stammt aus dem Ausland, im Tourismus sind es sogar fast zwei Drittel. Wie stark Tirols Wirtschaft auf Arbeitsmigration angewiesen ist, warum Unternehmer mit ausländischen Wurzeln besonders aktiv sind und woran eine echte Willkommenskultur scheitert, darüber sprechen wir mit Bernhard Achatz und Stefan Garbislander von der Wirtschaftskammer Tirol.
Tirols Wirtschaft ist in hohem Maße von ausländischen Beschäftigten abhängig. Da sind die Menschen, die einen österreichischen Pass und Migrationshintergrund haben, noch gar nicht eingerechnet.
BERNHARD ACHATZ : Das ist richtig. In Tirol waren 2024 27,53 Prozent der Beschäftigten Ausländer. Damit liegt Tirol leicht über dem österreichischen Durchschnitt von 25,74 Prozent. Ein gutes Viertel der Beschäftigten sind Ausländer.
In welchen Branchen sind Ausländer besonders stark vertreten?
STEFAN GARBISLANDER : In der Beherbergung und Gastronomie. Dort liegt der Ausländeranteil in Tirol bei fast 64 Prozent. Wie man sich vorstellen kann, würde ohne diese Beschäftigten diese für die Tiroler Wirtschaft so bedeutende Branche nicht einmal ansatzweise funktionieren.
ACHATZ : Tirol liegt bei der Ausländerbeschäftigung auch klar über dem österreichischen Durchschnitt von 59 Prozent.
Die zahlreichen Gäste aus dem Inund Ausland werden in Tirol also überwiegend von ausländischen Arbeitskräften betreut?
GARBISLANDER : Ja. Die Menschen mit Migrationshintergrund, die ebenfalls in dieser Branche tätig sind, sind da noch gar nicht berücksichtigt.
ACHATZ : Der Personalbedarf hat im Tourismus in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und kann heute nur durch ausländische Beschäftigte annähernd gedeckt werden. Es ist also nicht so, dass man sagen
Zum Zeitpunkt der Gewerbeanmeldung hatten
7.800 Tiroler
Unternehmer
keinen österreichischen Pass. Das sind immerhin 21 Prozent der Einzelunternehmen.
STEFAN GARBISLANDER
könnte, Tiroler wollen in dieser Branche nicht arbeiten.
GARBISLANDER : Man muss das Thema auf mehreren Ebenen betrachten und zwischen Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft – EU-14, EU-27 und Drittstaatsangehörige – und solchen mit Migrationshintergrund und österreichischer Staatsbürgerschaft unterscheiden. Diese Differenzierung hat eine arbeitsrechtliche Komponente. Dann gibt es auch noch eine beträchtliche Anzahl an Unternehmern, die zum Zeitpunkt der Gewerbeanmeldung nicht österreichische Staatsbürger gewesen sind.
Wie viele ausländische Unternehmer gibt es in Tirol?
GARBISLANDER : Zum Zeitpunkt der Gewerbeanmeldung hatten 7.800 Tiroler Unternehmer keinen österreichischen Pass. Das sind immerhin 21 Prozent der Einzelunternehmen. Die größte Gruppe sind mit 2.200 die Deutschen, gefolgt von den Rumänen mit 1.500. Darin sind die selbstständigen Personenbetreuer enthalten. Am dritten Platz folgt
Italien, am vierten die Türkei. Viele dieser Unternehmer, besonders aus der Türkei, beantragen im Laufe ihrer unternehmerischen Tätigkeit die österreichische Staatsbürgerschaft und werden eingebürgert.
In welchen Branchen sind die ausländischen Unternehmer überwiegend tätig?
ACHATZ : Das haben wir uns angesehen. Dabei hat sich gezeigt, dass sich das nicht wesentlich anders verteilt als bei den Österreichern. Das Klischee vom türkischen Paketdienstfahrer ist also genau das: ein Klischee.
Was bedeutet Migration allgemein für eine Volkswirtschaft?
GARBISLANDER : Bezogen auf die Wertschöpfung lässt sich Folgendes festhalten: Ein Prozentpunkt mehr Migration sorgt langfristig für eine um zwei Prozentpunkte höhere Wertschöpfung. Migration wirkt sich also positiv auf die Wertschöpfung aus.
Warum ist das so?
GARBISLANDER : Da kommen mehrere Effekte zum Tragen. Einer davon ist, dass
Arbeitsmigration ist mit Blick auf die demografische Entwicklung in Österreich eine Notwendigkeit. Jeder Einzelne, der zum Leben und Arbeiten hierherkommt, trägt zur Sicherung des
Wirtschaftsstandortes bei.
BERNHARD ACHATZ
es durch ausländische Arbeitskräfte einen Substitutionseffekt gibt. Diese übernehmen eine Dienstleistung und tragen dazu bei, dass heimische Arbeitskräfte entweder
wieder ins Berufsleben einsteigen oder ihr Beschäftigungsausmaß erhöhen können. Das ist der sogenannte „Nanny-Effekt“. Obwohl viele Zuwanderer formal nicht hochqualifi-
ziert sind, steigt durch ihren Eintritt in den Arbeitsmarkt und den damit verbundenen Substitutionseffekt die Produktivität.
Es ist also gut belegt, dass Migration sich positiv auf die Produktivität einer Volkswirtschaft auswirkt?
ACHATZ : Ja. Es gibt aber auch noch eine andere Perspektive. Arbeitsmigration ist mit Blick auf die demografische Entwicklung in Österreich eine Notwendigkeit. Jeder Einzelne, der zum Leben und Arbeiten hierherkommt, trägt zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes bei.
Tirol ist seit vielen Jahrzehnten ein erfolgreiches Tourismusland, das große Stücke auf seine Gastfreundschaft hält. Hat sich parallel dazu auch so etwas wie eine Willkommenskultur für die Menschen entwickelt, die nicht zum Urlauben, sondern zum Arbeiten nach Tirol kommen?
GARBISLANDER : Nein, überhaupt nicht. Wir stecken überwiegend in dieser Abwehrhaltung fest. Integrationsprozesse sind komplex, es gibt auch Konflikte. Die Gesellschaft ist offensichtlich in manchen Dingen überfordert.
ACHATZ : Ich sehe auch von politischer Seite keine Willkommenskultur, die diesen Namen verdienen würde. Vor gut 15 Jahren wurde die Rot-Weiß-Rot-Karte geschaffen, um Fachkräfte nach Österreich zu bringen. Diese Karte hat nicht die Resonanz gefunden, die sich die Wirtschaft wünschen würde. Die Dinge sind immer noch viel zu bürokratisch,
„Wer hilft mir am Arbeitsmarkt?“
Das Programm „Mentoring für Migrant:innen“, das auf Initiative der Wirtschaftskammern Österreichs (WKO), gemeinsam mit den Projektpartnern Österreichischer Integrationsfonds (ÖIF) und Arbeitsmarktservice (AMS) im Jahr 2008 initiiert wurde, unterstützt qualifizierte Personen mit Migrationshintergrund beim Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Integration und zur Internationalisierung der heimischen Betriebe.
Scan mich und sei dabei!
Ein Prozentpunkt mehr Migration sorgt langfristig für eine um zwei Prozentpunkte höhere Wertschöpfung.
STEFAN GARBISLANDER
obwohl es Verbesserungen gegeben hat. Ein Flaschenhals ist immer noch die Anerkennung ausländischer Zertifikate und Berufsabschlüsse.
Sie plädieren für mehr Pragmatismus?
ACHATZ : Nein, ich spreche mich für die Anerkennung gleichwertiger Fähigkeiten aus. Die Frage, wie man das am besten testen könnte, ist noch nicht geklärt. Deshalb hat man sich wohl auch politisch noch nicht dazu durchgerungen. Deutschland ist einen Schritt weiter. Dort hat man die sogenannte Chancenkarte eingeführt. Menschen mit hoher Motivation bekommen Zeit, um sich am Arbeitsmarkt zu beweisen und fehlende Qualifikationen nachzuholen. Ich bin überzeugt, dass das kein schlechter Weg wäre, um langfristig mehr Fachkräfte nach Österreich zu holen.
GARBISLANDER : In den letzten Jahren gab es größere Fluchtbewegungen. Die Geflüchteten, die in Österreich bleiben wollen, müssen gesellschaftlich integriert werden. Kurz- und mittelfristig verursacht das soziale Kosten, langfristig entlastet das unsere überalterte Gesellschaft etwas und erzeugt – wie erwähnt – zusätzliche Wertschöpfung. Bei den ausländischen Studierenden verpasst die Politik die Chance, diesen ein deutliches Signal zu geben, dass sie nach Abschluss ihres Studiums in Österreich hierbleiben möchten und hier arbeiten oder gründen. Sonst trägt Österreich die Ausbildungskosten, hat volkswirtschaftlich aber letztlich nicht viel davon.
Wenn wir hierzulande von Integration reden, ist dann nicht eigentlich Assimilation gemeint? Die aufnehmende Gesellschaft muss sich nicht ändern, die Integrationsleistung liegt zur Gänze beim Zugewanderten?
ACHATZ : Wenn heute schon bald jeder vierte Mensch im Land Migrationshintergrund hat, ist das Thema Assimilation
grundsätzlich schon vom Tisch. Das hat nie funktioniert und wird auch zukünftig nicht funktionieren. Es werden in einem Integrationsprozess immer alle Seiten aufeinander zugehen und sich aufeinander einlassen müssen. Am Ende des Tages muss jeder etwas hergeben. Die eigene Kultur wird ein Mensch nie ganz aufgeben wollen und das kann auch nicht wünschenswert sein.
Sie haben vorhin gesagt, dass sich mit der Migration die Wertschöpfung im Verhältnis eins zu zwei erhöht. Durch die Integration entstehen aber auch soziale und volkswirtschaftliche Kosten. Wann überwiegt der Nutzen die Kosten?
GARBISLANDER : Das hängt natürlich davon ab, auf welchem Ausbildungs- bzw. Bildungsniveau die Zugewanderten sind. Müssen diese erst alphabetisiert werden, ist die Rechnung eine ganz andere als bei Menschen, die bereits gut ausgebildet zu uns kommen. Im Durchschnitt würde ich
Zahlen, Daten, Fakten
aber damit rechnen, dass es gut ein Jahrzehnt dauert, bis der volkswirtschaftliche Nutzen die Kosten überwiegt. Deshalb wäre es so wichtig, dass die Menschen auch hierbleiben, nachdem sie qualifiziert wurden.
Haben Unternehmer aus dem Ausland und – sofern sich das sagen lässt –solche mit Migrationshintergrund andere Bedürfnisse?
ACHATZ : Nein. Für uns hat sich aber die Frage gestellt, wie man diese Unternehmer anspricht und dazu bringt, unsere Angebote zu nutzen. Das ist uns teilweise gelungen. In der Wirtschaftskammer hat die Vielfalt in den letzten 15 Jahren deutlich zugenommen, das sieht man an unseren Funktionären.
Der Unternehmergeist der Österreicher könnte größer sein. Unterscheiden sie sich darin von zugewanderten Menschen?
GARBISLANDER : Statistiken zeigen, dass der Unternehmergeist bzw. die Entrepreneurship unter Migranten tatsächlich höher ist. Das hängt aber auch damit zusammen, dass es für sie oft keine andere Möglichkeit als Selbständigkeit gibt, um beruflich Fuß zu fassen.
ACHATZ : Wie unternehmungslustig eine Gesellschaft ist, hängt auch damit zusammen, wie über das Unternehmertum in der Gesellschaft gesprochen wird. Die Wertschätzung für das Unternehmertum könnte in Österreich größer sein. Unternehmer schaffen Arbeitsplätze. •
Anfang 2024 lebten in Tirol 775.970 Menschen, davon 145.111 (18,7 %) ohne österreichische Staatsbürgerschaft. 63 % der ausländischen Bevölkerung (91.456) stammen aus EU-Staaten, 53.655 aus Drittstaaten. Die größte Gruppe bilden Deutsche (rund ein Drittel aller Ausländer), gefolgt von Bürgern der ehemaligen jugoslawischen Staaten (13,7 %) und der Türkei (8 %). 4.033 Ukrainer leben in Tirol. Neben Deutschland stellen Italien, Ungarn, Kroatien, Rumänien, die Slowakei und die Niederlande die größten EU-Gruppen.
Am meisten ausländische Staatsbürger leben in Innsbruck-Stadt (41.556), Innsbruck-Land (28.221) und Kufstein (22.671). Der Ausländeranteil ist in Innsbruck (31,4 %) am höchsten, in Reutte (23,1 %) und Kitzbühel (20,5 %) ebenfalls überdurchschnittlich. Spitzenreiter unter den Gemeinden ist Jungholz (70,1 %), gefolgt von Rattenberg, Seefeld, Scharnitz und Kufstein. Am geringsten ist der Anteil in Osttiroler Gemeinden wie Obertilliach und Innervillgraten (je rund 2 %).
In Tirol leben Menschen aus 159 Nationen, geboren in 176 Ländern. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der ausländischen Einwohner von 60.000 auf über 145.000 mehr als verdoppelt. Migration verhindert, dass Tirols Bevölkerung schrumpft –die Geburtenbilanz österreichischer Staatsbürger ist seit 1991 rückläufig und seit 2020 negativ.
Werte ermittelt nach WLTP, weitere Infos unter mercedes-benz.at/wltp Tippfehler vorbehalten. Abbildung ist Symbolfoto. Stromverbrauch und Reichweite hängen von der Fahrzeugkonfiguration ab.
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TEXT: Alexandra Keller
FOTOS: Flow Taxi, Baguette Snowboards, Patrick Saringer
Bunte Wirtschaft, starke Geschichten
Vielfalt und Leistung: Über 21 Prozent der Tiroler Unternehmerinnen und Unternehmer stammen ursprünglich nicht aus Österreich. Die Geschichten von Salah Sokar (Syrien) und Benoit Caillaud (Frankreich) zeigen, wie kraftvoll sie die Vielfalt des Wirtschaftsstandortes bereichern.
Als Basis gilt das ganz allgemein und für alle, die selbst etwas unternehmen wollen. „Leistung ist universell“, hält Barbara Thaler, Präsidentin der Wirtschaftskammer (WK) Tirol, fest und weist besonders auch auf Menschen hin, die nach Tirol gezogen sind, hier von vorne begonnen und sich ein neues Leben aufgebaut haben. 29.833 Mitglieder der Tiroler Wirtschaftskammer geben unter der Rubrik Nationalität „Österreich“ an. 8.178 Unternehmer (27,4 %) des Landes nennen 95 andere Nationalitäten, womit der Standort ziemlich global wird – und seine Wirtschaft ziemlich bunt.
NEUES LEBEN
Die Liste der unterschiedlichen Nationalitäten regt dazu an, den Globus zu studieren, ihn um seine Achse zu drehen und über die Länder zu lesen, aus denen jene Menschen stammen, die nach Tirol gezogen sind –nicht nur, um hier zu leben, sondern um selbstständig am neuen Leben zu basteln und mit einem eigenen Unternehmen erfolgreich zu sein. Wer bei dieser kleinen Weltreise in Syrien landet, dem oder der zieht sich unweigerlich das Herz zusammen. Seit 14 Jahren tobt ein unfassbar brutaler Krieg. Bevor das Regime des syrischen Herrschers Baschar al-Assad mit aller Härte auf friedliche Massenproteste reagierte, bei denen Oppositionelle seinen Rücktritt, Reformen und Freiheit gefordert hatten, war
Ich arbeite jeden Tag 15 bis 16 Stunden, damit wir eine bessere Zukunft für unsere Kinder haben.
SALAH SOKAR
Syrien ein beliebtes Touristenziel gewesen. Die abwechslungsreichen Landschaften und die reiche Geschichte des Landes – Syriens Hauptstadt Damaskus ist schließlich eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt – hatten Reisende gereizt, bis es undenkbar wurde, das Land zu besuchen.
Aus dem knapp 2.600 Kilometer von Tirol entfernten und in weiten Teilen zerstörten Land stammen 69 Tiroler Unternehmerinnen und Unternehmer. Ihre Geschichten sind Fluchtgeschichten, wie jene von Salah Sokar, der 2018 im Tiroler Oberland ein Taxiunternehmen gegründet hat. „Ich bin Ende 2014, Anfang 2015 aus Syrien
geflohen und zum Glück in Tirol gelandet“, sagt der 43-Jährige. Auch in Syrien war er selbstständig gewesen, hatte ein Haus gebaut, alles war gut. „Wir haben nicht einmal fünf Monate in dem Haus gewohnt, dann hat es eine Rakete getroffen und zerstört. Mein Sohn ist gestorben“, berichtet Sokar von seinem Albtraum. Eine Verletzung am Bein hatte bei ihm dazu geführt, dass er 21 Mal operiert werden musste, doch erzählt er lieber von seinem Neustart nach der Flucht, die ihn über Traiskirchen nach Pians und schließlich nach Landeck führte.
SELBSTSTÄNDIG DURCHGESTARTET
In der Zeit, in der Sokar auf den Aufenthaltstitel wartete, durfte er nicht arbeiten. „Dann habe ich eine Wohnung in Landeck gefunden und als Taxifahrer gearbeitet“, sagt er. Es muss eine Art Freiheits- oder Schaffensdrang sein, der Selbstständige antreibt und Anstellungsverhältnisse für sie unbefriedigend macht. Auch bei dem neuen Tiroler Oberländer war das so, jedenfalls bemühte er sich rasch darum, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Im September 2018 war es so weit. „Das Taxiunternehmen zu gründen, ist ganz leicht gegangen. Das war super. Schwerer war es, das erste Fahrzeug zu finanzieren“, blickt Sokar zurück –und erzählt: „So ein Kleinbus oder Minivan kostet zwischen 70.000 und 80.000 Euro. Eine Bank kann das einem Flüchtling nicht einfach so finanzieren.“ Das für den Kredit geforderte Eigenkapital brachte er jedoch mit Hilfe von Kollegen zusammen und so konnte er loslegen beziehungsweise mit seinem Flow-Taxi durchstarten: „Ich habe nicht nur in Landeck, sondern auch in St. Anton gegründet. In St. Christoph hat mich Herr Werner vom Hospiz unterstützt, das war sehr wichtig.“
Nach wie vor betreibt er die beiden Standorte, im Winter zwischenzeitlich schon mit vier Fahrzeugen, und hat, wie er betont, „Pläne ohne Ende“. Auf dem Baugrund, den der junge Familienvater gekauft hat, möchte er eine Tiefgarage für seine Fahrzeuge und obenauf ein Haus für seine Familie bauen. „Ich arbeite jeden Tag 15 bis 16 Stunden, damit wir eine bessere Zukunft für unsere Kinder haben“, sagt der dynamische Unternehmer, der seine Fahrgäste überall abholt und überall hinbringt und festhält: „Ich bin sehr zufrieden.“
SNOWBOARDS NEU GEDACHT
Gut möglich, dass Salah Sokar auf seinen
Benoit Caillaud „backt“ mit Baguette Boards prächtige Wintersportgeräte in seiner hochmodernen Werkstatt in Inzing und schloss 2022 seine Doktorarbeit zum Thema „Numerische Optimierung von Wintersportgeräten“ an der Uni Innsbruck ab.
Mir wurde klar, dass ich meinen Traum in Tirol erfüllen musste.
BENOIT CAILLAUD
winterlichen Flow-Taxi-Fahrten auch schon Gäste transportiert hat, die ihm stolz ihr einzigartiges Snowboard anvertraut haben, ihr Board aus der „Bäckerei“ Benoit Caillauds. Ja, richtig gelesen. Benoit Caillaud backt in seiner hochmodernen Werkstatt in Inzing prächtige Wintersportgeräte – und das auf eine Weise und in einer Form, die gleich in mehrfacher Hinsicht einzigartig ist. „Jedes Board ist ein Unikat, nach den Bedürfnissen der Snowboarderinnen und Snowboarder geformt, mit natürlichen Materialien handgefertigt und individuell designt“, bringt Caillaud den USP seines Unternehmens Baguette Boards mit ein paar Worten auf den Punkt. Doch es versteht sich
fast von selbst, dass hinter diesen Worten mehr steckt.
Der 39-jährige Franzose hat eine recht schillernde Unternehmensgeschichte zu erzählen, die gespickt ist mit bahnbrechendem Material-Know-how, rastlosem Wissensdurst, geschickt für diesen Zweck genutzter Luft- und Raumfahrttechnologie und einer Schneesport-Leidenschaft, die den Bogen zwischen Geistesblitz, Gegenwart und Zukunft spannt. Baguette Boards ist eines von über 40 Tiroler Unternehmen mit französischem Hintergrund. Frankreich ist groß, hat unglaublich beeindruckende Meerlandschaften zu bieten, tolle Flüsse,
bezaubernde Landstriche – und prächtige Berge. Am Fuße der Savoyer Alpen, in Chambery, entstand die Idee, der aufs ferne Ausland konzentrierten Snowboard-Massenproduktion ein Schnippchen zu schlagen – mit Boards, die dort produziert werden, wo sie ihre Fahrer über den Schnee gleiten lassen. Eine schöne Idee.
2006 wurde Chambery zur Alpenstadt des Jahres gekürt und exakt in diesem Jahr haben Benoit Caillaud und zwei seiner nicht minder von der Snowboardleidenschaft getriebenen Freunde nicht nur davon geträumt, die Snowboardproduktion nachhaltig und regional zu gestalten, sondern davon, eine Snowboardmarke zu erschaffen, bei der jede Form möglich, einzigartig und anders sein kann. „Ich habe dann Maschinenbau und Materialwissenschaften studiert und kam 2008 zum ersten Mal nach Österreich, um in einem Ingenieurbüro zu arbeiten“, erzählt Caillaud, den es schon bald nach Tirol zog, nachdem er das Jobangebot eines auf Flugzeugteile spezialisierten Unternehmers angenommen hatte. Das Leben und Snowboarden in Tirol lernte er rasch lieben: „Da wurde mir klar, dass ich meinen Traum hier erfüllen musste.“
Seine Lieblingssportart und sein Sportgerät durch die Brille des Ingenieurs zu betrachten, Problemstellungen technisch zu beantworten und über eine Produktionsweise nachzudenken, die nicht nur die natürlichen Materialien, sondern auch den Unikats-Anspruch erfüllt, wurde ab 2010 zu seiner Priorität. „Ein guter Freund von mir ist in einer Lawine gestorben, da dachte ich, ich muss das jetzt machen, vielleicht ist es morgen zu spät“, beschreibt er den traurigen wenngleich entscheidenden
Es erfüllt mich mit großem Stolz, das Sprachrohr eines so vielfältigen und offenen Wirtschaftsstandortes zu sein. Denn Leistung ist universell. Sie ist bunt und mehrsprachig.
BARBARA THALER
Kick. Die erste Werkstatt fand Caillaud 2011, doch weil sie im Wohngebiet lag, war es schwierig, dort ein Unternehmen anzumelden oder aufzubauen.
LEISTUNG VERBINDET
Die Wirtschaftskammer Tirol hat es sich zum Ziel gesetzt, dem Thema Leistung wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Unter dem Titel „Panoptikum der Leistung“ wird aufgezeigt, wie sich die Leistungsbereitschaft in einer zunehmend wohlhabenderen Gesellschaft verändert hat und wie die Work-Life-Balance mehr und mehr zum Gegenspieler wurde. Ohne jene Menschen, die Tag für Tag bereit sind, mehr zu tun, wäre unsere Gesellschaft nicht annähernd so stark und lebendig, wie wir sie heute erleben. „Eines muss uns bewusst sein: Ohne jene Menschen, die Tag für Tag bereit sind, mehr zu tun, wäre unsere Gesellschaft nicht annähernd so stark und lebendig, wie wir sie heute erleben“, sagt Barbara Thaler. „Genau solche Menschen gibt es in Tirol zum Glück mehr als genug. Dazu zählen unsere Unternehmerinnen und Unternehmer, die es trotz schwierigsten Bedingungen und unsicheren Zeiten immer wieder schaffen, mit viel Einsatz und Herzblut, auf Kurs zu bleiben, niemals aufzugeben und sich weiterzuentwickeln. Wir sprechen hier auch von vielen Wirtschaftstreibenden mit Migrationshintergrund, die mit ihrer Eigenverantwortung und ihrem Tatendrang einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unseres Wohlstands leisten. Es zeugt von Durchhaltevermögen und Fleiß, in einem anderen Land mit fremder Sprache einen funktionierenden Betrieb aufzubauen und nachhaltig zu wirtschaften. Einige engagieren sich darüber hinaus als Funktionärinnen und Funktionäre in unterschiedlichen
Fachgruppen der Wirtschaftskammer und wollen so die Zukunft der Tiroler Wirtschaft aktiv mitgestalten.“
Die Geschichten der Tiroler Unternehmerinnen und Unternehmer mögen verschieden sein. Darunter Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind, die Betriebe gegründet oder weitergeführt haben. Es sind aber auch Menschen, die nach Tirol gezogen sind, die von vorne begonnen und sich ein neues Leben aufgebaut haben. Alle zusammen vereint die Tugend, mehr leisten zu wollen, und das Bekenntnis zur Eigenverantwortung. •
Ziemlich bunt
Die nach Nationalitäten gereihte Mitgliederstatistik der Wirtschaftskammer Tirol wirkt wie ein spannendes Konzentrat unternehmerischer Vielfalt. Dass die Tirol am nächsten liegenden Länder darin hervorstechen – Deutschland beispielsweise mit 2.344 Mitgliedern oder Italien mit 239 – scheint naheliegend, wobei die Logik der Länderentfernungen nicht unbedingt treffsicher für die Zahl der Mitglieder ist. Der über 7.600 Kilometer entfernte Inselstaat Malediven wird bei einem Tiroler Unternehmen als Nationalität genannt, das rund 12.000 Kilometer entfernte Argentinien bei drei, Brasilien bei 15, Australien bei 16, Neuseeland bei vier, Japan bei elf und die USA bei 31. 229 sind’s aus den Niederlanden, 28 aus Irland, zwei aus Island, 16 aus Lettland und 19 aus Thailand.
VERTRAUEN SIE DEN EXPERTEN
Kale Orhan, Geschäftsführer der Kale Group GmbH, betreut mit seinem motivierten Team der KCSGEBÄUDEREINIGUNG von den Standorten Hall und Salzburg aus seit vielen Jahren verschiedenste TOP-Unternehmen. Mit seinen ausgebildeten Experten unterstützt er in unterschiedlichsten Branchen –vom Arzt bis zum Industriebetrieb –seine begeisterten Kunden bei deren verschiedensten Anliegen in Bezug auf Sauberkeit und Hygiene.
Weiters hat er die KALEVERA Gastronomie ins Leben gerufen und begeistert in Innsbruck und in Hall täglich seine Kunden mit frischen Mehlspeisen, Torten und verschiedenen Brotsorten, beliebten Mittagsmenüs, Eis und Snacks. Derzeit baut er gerade dieses Konzept als Franchisesystem auf und setzt auch hier auf Expansion.
KALE Group GmbH, GF Kale Orhan, Milser Straße 41, A-6060 Hall i. T., www.kale-group.at +43 660 148 74 00
TEXT: Doris Helweg
FOTOS: Pletzer Resorts, Hotel Innsbruck, Andreas Friedle
Spannende PERSPEKTIVEN
Tourismus bedeutet Reisen und somit auch das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und Menschen. Demnach ist auch eine Lehrausbildung im Tourismus für alle Nationalitäten prädestiniert und eröffnet vielfältige Möglichkeiten, sich beruflich wie persönlich zu entwickeln.
In der Gastronomie und Hotellerie werden Internationalität und Vielfalt gelebt. Man darf nicht nur Gäste aus aller Welt begrüßen, auch die Mitarbeiter kommen aus verschiedensten Nationen zusammen.
Die Möglichkeiten sind vielfältig und halten für jede Persönlichkeit spannende Perspektiven bereit. Von kommunikationsfreudigen Talenten bis hin zu rechnerisch begabten Köpfen hält die Tourismusbranche eine große Bandbreite an spannenden Berufen bereit. Franz Staggl, Fachgruppenobmann Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol, betont, dass viele Vorurteile gegenüber der Branche veraltet sind: „Unsere Betriebe bieten heute strukturierte Arbeitszeiten, moderne Arbeitsplätze und klare Entwicklungspfade. Gleichzeitig ermöglicht die Lehre in Gastronomie und Hotellerie den Zugang zu einer hochwertigen Ausbildung, die international anerkannt ist. Fachkräfte mit österreichischem Lehrabschluss sind weltweit gefragt.“ Auch Anna Kurz, Fachgruppenobfrau Gastronomie, verweist auf die Breite der Ausbildung: „Aktuell gibt es
sechs spezialisierte Lehrberufe – von Koch/ Köchin über Restaurantfachkraft bis hin zur Hotel- und Gastgewerbeassistenz. Diese Vielfalt erleichtert jungen Menschen den Einstieg, weil sie ihre Ausbildung gezielt nach Stärken und Interessen wählen können.“
Seit einiger Zeit wird eine vierjährige Ausbildung zur Hotel- und Restaurantfachkraft angeboten. Dieser Lehrberuf vermittelt die perfekten Gastgeberqualitäten – einerseits im Restaurant, andererseits an der Rezeption. Der Gast wird von der Buchung bis zum letzten Frühstück am Abreisetag mit einem Lächeln begleitet. Mit einer Lehre zum Hotelkaufmann oder zur Hotelkauffrau schafft man die Grundlage von der Rezeption über verschiedene Abteilungsleitungen bis hin zur Hoteldirektion. Für später Berufene steht am WIFI Tirol mit „Talents for Tourism“ ein Ausbildungsprogramm bereit, das im zweiten
Bildungsweg innerhalb von 18 Monaten die Möglichkeit für die Lehrausbildung Restaurantfachfrau/Restaurantfachmann, Köchin/ Koch sowie Hotelkauffrau/Hotelkaufmann bietet. Für ausbildende Betriebe gibt es dazu interessante Förderungen.
In der Gastronomie und Hotellerie werden Internationalität und Vielfalt gelebt. Man darf nicht nur Gäste aus aller Welt begrüßen, auch die Mitarbeiter in den Teams kommen aus verschiedensten Nationen zusammen. Somit ist die Branche für Menschen mit Migrationshintergrund sehr attraktiv und bietet vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten – persönlich und beruflich. Wir haben Menschen getroffen, die Lebensgeschichten erzählen, die berühren, und die positive und mutmachende Beispiele dafür sind, wie Integration gelingen kann, wenn beide Seiten offen aufeinander zugehen. •
Wenn Fremde Freunde werden
Maarb versteht es, Menschen zusammenzubringen und auf sie zuzugehen. Ihr kommunikatives Talent kann sie schon während ihrer Lehrausbildung an der Rezeption im Hotel DAS WALCHSEE voll und ganz entfalten und Gästen das Gefühl vermitteln, herzlich willkommen zu sein.
Ihr Weg von ihrem Heimatland Irak bis nach Österreich war abenteuerlich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nach ihrer Flucht aus dem Irak wollten Maarbs Eltern und ihre drei Brüder eigentlich in der Türkei bleiben. Doch das funktionierte aus unterschiedlichsten Gründen nicht, weshalb die Familie als nächstes Ziel Europa ansteuerte. Auf dem beschwerlichen Weg mit dem Boot von der Türkei nach Griechenland und weiter auf dem Flüchtlingsweg Richtung Mitteleuropa wurden Maarb und einer ihrer Brüder sehr krank. Nicht immer ein Dach über dem Kopf zu haben, zehrte an den Kräften der gesamten Familie, weshalb sie sich entschieden hatten, vorerst in Österreich zu bleiben. Untergebracht in verschiedenen Flüchtlingsheimen mussten Maarb und ihre Familie trotz glaubhafter Beweise sechs Jahre warten, bis ihr Asylstatus anerkannt wurde. Während dieser Zeit absolvierte Maarb die Volksschule in Thiersee und die NMS2 mit Schwerpunkt Sport in Kufstein. Nach reiflichen Überlegungen entschied sie sich für eine Lehrausbildung im Tourismus, die sie schließlich im DAS WALCHSEE Aktivresort fand. „Maarb blüht bei uns im Rezeptionsteam voll auf“, zeigt sich Job Groenevelt, stellvertretender Rezeptionsleiter und Lehrlingsausbilder, begeistert über Maarbs ausgeprägtes Kommunikationstalent. „Sie ist jetzt schon eine der Besten und schafft es mit ihrer offenen und freundlichen Art binnen kürzester Zeit, dass bei Ankunft der Gäste an der Rezeption, zwei Fremde zu zwei Freunden werden. Unsere Gäste schätzen Maarb sehr, weshalb sie auch vorwiegend zu unseren Stoßzeiten eingesetzt wird“, findet Groenevelt lobende Worte für Maarbs freundliches Auftreten. Auch im Team ist Maarb voll integriert und sorgt für ein gutes Miteinander unter den Kollegen. Das kann Maarb ihrerseits nur unterstreichen: „Wir sind wie eine kleine Familie und die Arbeit macht mir große Freude“.
Maarb ist mit ihrer Familie 2014 aus dem Irak geflüchtet. Nach ihrem MNSAbschluss absolviert sie derzeit eine Lehre als Bürokauffrau an der Rezeption des DAS WALCHSEE und begeistert Gäste und Kollegen gleichermaßen mit ihrer Frohnatur. Ausbilder Job Groenevelt unterstützt sie in schulischen Belangen, an der Rezeption leistet sie jetzt schon ganze Arbeit.
Obwohl die gebürtige Irakerin sich mit den Gästen und Kollegen schon einwandfrei in deutscher Sprache unterhalten kann, fällt ihr der Unterricht an der Berufsschule vor allem im Bereich Rechnungswesen noch etwas schwer. Unterstützung erhält sie von ihren Kollegen und ihrem Ausbilder, denn ein positiver Lehrabschluss liegt beiden Seiten sehr am Herzen. Für ihren offenen, freundlichen und respektvollen Umgang wird Maarb von Gästen wie Teammitgliedern gleichermaßen hochgeschätzt. Da spielt es auch keine Rolle, ob sie ein Kopftuch trägt oder nicht. Denn in den
Pletzer Resorts treffen Mitarbeiter unterschiedlichster Nationalitäten aufeinander und sind perfekt in die Teams integriert. Auch wenn sie sich sowohl in der Arbeit als auch privat bestens integriert hat, schwingt doch manchmal noch das Gefühl in ihr mit, fremd zu sein. „Man gewöhnt sich aber daran und meine Arbeit und privaten Freunde helfen mir sehr dabei, mich hier mehr und mehr zu Hause zu fühlen“, freut sich Maarb. Vielleicht wird sie sich irgendwann ihren Traumberuf als Flugbegleiterin erfüllen, doch vorerst ist Lernen für einen positiven Lehrabschluss angesagt. •
Ibrahim Cisse ist im Alter von 16 Jahren von seiner Heimat Mali nach Tirol gekommen. Heute sorgt er als Souschef gemeinsam mit seinem Ausbilder Reinhard Hamun im Fischiff in Innsbruck für kulinarische Hochgenüsse.
Die Welt in der Küche
Von der Kochlehre zum Souschef und auf dem zweiten Bildungsweg zum Koch: Ibrahim Cisse und Zekria Kalaf stehen im wahrsten Sinne für grenzenlosen Genuss.
Ibrahim Cisse wuchs mit seiner Mutter und seinen Geschwistern wohlbehalten in seiner Heimat Mali auf. Um seiner Familie ein gutes Leben zu ermöglichen, war Ibrahims Vater über 25 Jahre lang in Tirol beschäftigt und ermöglichte dem Sohn den Besuch eines privaten Gymnasiums in Mali. „Mein Vater wollte immer eine gute Ausbildung für mich“, erzählt Ibi, wie er von seinen Kollegen genannt wird, und so folgte er im Alter von 16 Jahren im Rahmen der Familienzusammenführung seinem Vater nach Innsbruck.
Seine ersten Deutschkenntnisse erlangte Ibi bereits im Gymnasium in Mali und intensivierte diese nach seiner Ankunft bis zum B1-Niveau, womit eine einfache und zusammenhängende Konversation in deutscher Sprache möglich ist.
Über das Fußballspielen beim FC Veldidena Innsbruck fand er nicht nur persönlichen Anschluss, sondern verbesserte auch seinen Sprachschatz merklich: „Am Anfang war es allein schon durch die Sprachbarrieren und die Mentalitätsunterschiede schwierig, man muss immer ein wenig mehr kämpfen, um Anerkennung zu bekommen, und psychisch stark bleiben. Aber wenn du gut bist, dann ist die Hautfarbe egal.“ So nahm Ibrahim neben seiner Ausbildung am Abendgymnasium vorerst einen Job als Elektriker an, bis er sich schließlich mit Erlangung seiner österreichischen Staatsbürgerschaft im Jahr 2012 entschied, eine Lehre als Koch beim Restaurant Fischiff zu absolvieren. Damals noch unter Chefkoch Thierry startete er im Mai 2013 seine reguläre Lehre als Koch und schloss diese 2016 beim heutigen Küchenchef Reinhard Hamun ab. Wie einen Ziehsohn nahm
Hamun den engagierten Malier unter seine Fittiche und führte ihn in die hohe Schule der gehobenen Kochkunst ein. „Reini Hamun war immer für mich da“, zeigt sich Ibi heute noch dankbar für das Vertrauen und die Unterstützung, die ihm seitens seines Arbeitgebers und Ausbildungsbetriebes entgegengebracht wurde.
Heute ist Ibrahim Cisse Souschef im Fischiff, verheiratet und vor einem halben Jahr Vater geworden. Seine Motivation, seine Offenheit und sein positives Denken haben viel zu seiner gelungenen Integration beigetragen, denn Hilfsarbeiter wollte er keinesfalls bleiben. Mit der nötigen Portion Fleiß, ausreichenden Sprachkenntnissen und der Unterstützung seines Ausbilders hat er es geschafft, in Tirol Fuß zu fassen.
EIN BESSERES LEBEN OHNE KRIEG
Als kurdischer Syrer gilt Zekria Kalaf als staatenlos und hat in seiner Heimat Syrien –wie seine gesamte Familie –so gut wie keine Chance auf Anerkennung und schon gar nicht auf einen guten Job. Auf Grund des damals noch anhaltenden Krieges entschied die Familie, ihrem jüngsten Sprössling Zekria die Chance auf ein besseres Leben ohne Krieg zu ermöglichen, und entließ ihn auf eine abenteuerliche Reise nach Österreich. Neun Monate dauerte der beschwerliche Weg, der ihn wegen der damaligen Coronabeschränkungen über zwei Monate in der Türkei und mehrere Wochen in Griechenland festhielt. In Tirol angekommen, wurde Zekrias Asylbescheid nach sieben Monaten erteilt, somit war sein Weg nach Erlangung seiner Deutschkenntnisse auf B1-Niveau frei, sich seinen langersehnten Traum zu erfüllen. Denn seit Kindheitstagen wollte er nichts anderes als Koch werden – ein Beruf, der im Tourismusland Tirol mehr als gefragt ist.
Auf dem zweiten Bildungsweg holte Zekria innerhalb von zwei Jahren seine Ausbildung zum Koch nach und bewarb sich anschließend im Herbst 2024 als Frühstückskoch im Hotel Innsbruck. „Ich lege großen Wert auf einen ruhigen Umgangston in der Küche. Zekria passt mit seiner ange-
Hotelier Stephan Ischia hat Zekria Kalaf aus Syrien direkt nach seiner Ausbildung auf dem zweiten Bildungsweg in seinem Hotel Innsbruck als Koch angestellt. Eine Winwin-Situation für beide Seiten.
Bei uns arbeiten unterschiedlichste Nationalitäten harmonisch zusammen, das ist überhaupt kein Thema und so soll es auch sein.
STEFAN ISCHIA
nehmen Art perfekt in unser harmonisches Küchenteam und überzeugt auch mit seinem Können als Koch. Deshalb haben wir ihn gleich als Abendkoch eingestellt“, freut sich Hotelier Stefan Ischia darüber, dass er mit Zekria nicht nur einen leidenschaftlichen Koch, sondern einen ebenso loyalen wie teamfähigen Mitarbeiter gewonnen hat.
Berührungsängste mit eingewanderten Kollegen gibt es im Hotel Das Innsbruck nicht. „Bei uns arbeiten in der Küche und im Service unterschiedlichste Nationalitäten harmonisch zusammen, das ist überhaupt kein Thema und so soll es auch sein“, ist Stefan Ischia aus eigener Erfahrung überzeugt. „Wichtig ist mir, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit gern machen, woher sie kommen, spielt dabei keine Rolle.“ Und so kocht sich Zekria in die Herzen der Gäste und gilt als Musterbeispiel gelungener Integration. Auch wenn er seine Familie sehr vermisst, ist er dankbar für seinen Job im Hotel Das Innsbruck und beweist, dass mit Willenskraft und Fleiß vieles möglich ist. •
Aref Mohseni ist angekommen. Von seinem Heimatland Afghanistan aus schaffte er es über viele Jahre und mehrere Stationen bis nach Tirol und vom Flüchtlingslager in der Innsbrucker Reichenau bis zum Facharbeiter bei der BODNER Gruppe. Ein Weg, der sich gelohnt hat – für beide Seiten.
Mit einer großen Portion Fleiß und eisernem Willen hat Aref Mohseni als fast Mittdreißiger die Lehrausbildung zum Hochbauer dank tatkräftiger Unterstützung des Teams der BODNER-Niederlassung Kematen und der Lehrlingsbeauftragten Caroline Boban mit Bravour gemeistert.
Jahrelang war Aref Mohseni auf der Flucht aus seiner Heimat Afghanistan. Zuerst viele Jahre im Iran, bis ihn schließlich sein Weg 2015 nach Österreich führte, genauer gesagt ins Flüchtlingsheim Reichenau. Untätig abwarten war jedoch nicht das Seine, weshalb der freundliche und weltoffene Afghane auch gleich sämtliche Deutschkurse absolvierte und am WIFI Innsbruck seinen Pflichtschulabschluss nachholte. Um dies alles zu finanzieren, arbeitete Aref für den gesetzlich genehmigten Stundenlohn von drei Euro bei den Grünanlagen der Stadt Innsbruck und erwarb dank seiner freiwilligen Arbeit bei der Diakonie Gutscheine für Deutschkurse bis zur fortgeschrittenen Stufe B1.
Weil er schon während seiner Zeit im Iran als Maurer wertvolle Erfahrung am Bau sammeln konnte, begann Aref unmittelbar nach Erlangung seines positiven Asylbescheides am 18. September 2019 seine Tätigkeit als Hilfsarbeiter bei der Firma BODNER. „Wir sehen den Menschen und nicht die Herkunft“, erklärt Caroline Boban, MA, zuständig für Human Resources bei der BODNER Unternehmensgruppe. „Wenn jemand Fleiß und Engagement mitbringt, empfangen wir ihn mit offenen Armen und unterstützen ihn, wo immer uns das möglich ist“, beschreibt Boban den positiven und familiären Spirit, der in der gesamten Unternehmensgruppe spürbar ist.
In unseren Teams treffen unterschiedlichste Nationen aufeinander, die wir alle mit der gleichen Wertschätzung behandeln.
CAROLINE BOBAN
ERFOLGREICHE LEHRLINGSAUSBILDUNG
Um sein handwerkliches Können auch mit einer in Österreich anerkannten Ausbildung zu untermauern, absolvierte Aref Mohseni beginnend mit Jänner 2022 eine reguläre Lehre als Hochbauer. Ohne Anrechnungen oder Lehrzeitverlängerung drückte der mittlerweile 30-jährige Familienvater wieder die Schulbank und stemmte seine Lehrzeit mit Bravour. Auch dank der tatkräftigen Unterstützung von BODNER-Niederlassungsleiter Kematen Bmstr. Ing. DI (FH) Elmar Leitner: „Nicht viele sind so zielstrebig wie Aref. Es war für ihn nicht immer leicht, aber wir haben das gemeinsam durchgehalten“, freut er sich über die gelungene Integration von Aref im Team. „Die Arbeit auf der Baustelle kann nur funktionieren, wenn die Teams gut zusammenarbeiten. Wertschätzung wird bei uns von oben nach unten gelebt und von den Mitarbeitern untereinander. In unseren Teams treffen unterschiedlichste Nationalitäten aufeinander und wir be-
handeln jeden gleich“, führt der Niederlassungsleiter weiter aus. Während der Schulzeit erhielt Aref durch BM Ing. Christian Rauth, Mitarbeiter von der BODNER-Niederlassung Kematen, wertvolle Unterstützung in Form von gezielter Nachhilfe. Als Schnittstelle zwischen Lehrling, Berufsschule und den jeweiligen Bereichsleitern ist die Lehrlingsbeauftragte immer zur Stelle – sollte es Probleme geben, wird darüber gesprochen. „Aref ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass nicht die Herkunft zählt, sondern der Wille und Fleiß jedes Einzelnen. Der große Knackpunkt ist natürlich immer die Sprache und damit auch der Besuch der Berufsschule. Aref hat hier seinen eisernen Willen unter Beweis gestellt und vor allem in der Praxis mit herausragenden Noten überzeugt“, so Boban.
LEUCHTENDES BEISPIEL
GELUNGENER INTEGRATION
Heute ist Aref im Betrieb gar nicht mehr wegzudenken und als Facharbeiter immer engagiert und verlässlich zur Stelle. In bestem Einvernehmen mit seinen Kollegen unterschiedlichster Nationen ist er voll und ganz integriert in ein Team, das zusammen anpackt. „Mit seinem freundlichen Wesen verbreitet Aref immer eine gute Stimmung und ist insbesondere bei unseren Lehrlingen sehr beliebt“, erzählt Boban. Aref selbst bezeichnet seinen Job bei der BODNER Gruppe ganz klar als „a guate Partie“.
Die Anstrengungen haben sich jedenfalls gelohnt. Denn es waren kräftezehrende Zeiten, als er während seiner Lehrzeit auch seine Frau Safieh ins Land holte und sein Sohn Arvin zur Welt kam. Mittlerweile hat auch seine Frau einen Job gefunden und die kleine Familie ist bestens integriert. Welche Pläne oder Träume er noch hat? „Einstweilen bin ich glücklich und zufrieden, so wie es ist. Ob es mich in ein paar Jahren noch einmal reizt, eine weiterführende Ausbildung zu machen oder weitere Karrierepläne zu schmieden, weiß ich noch nicht“, so Aref. Auf jeden Fall ist er sehr dankbar für die bereitwillige Unterstützung, die er von Seiten der Geschäftsleitung, dem Niederlassungsleiter Elmar Leitner sowie der Lehrlingsbeauftragten Caroline Boban in der Unternehmensgruppe BODNER erfahren hat. Er möchte im Unternehmen noch viele Jahre und mit großer Begeisterung dabei sein, wenn spannende Bauprojekte umgesetzt werden. •
Kompetenzvertiefung am Lehrbauhof
Ergänzend zu seiner Ausbildung bei der Firma BODNER hatte Aref Mohseni die Möglichkeit, seine fachlichen Kompetenzen am Lehrbauhof der BAUAkademie Tirol zu vertiefen. Im Laufe seiner dreijährigen Ausbildung absolvierte er insgesamt acht Wochen am Lehrbauhof, wo er vorhandene Kenntnisse gezielt festigen und gleichzeitig neue praktische wie auch theoretische Inhalte erlernen konnte. Dadurch wurde er optimal darauf vorbereitet, den Anforderungen sowohl auf der Baustelle als auch in der Berufsschule gerecht zu werden – selbst in Phasen, in denen seine Deutschkenntnisse noch nicht vollständig ausgereift waren.
Von diesem Angebot profitieren nicht nur einzelne Lehrlinge wie Aref Mohseni, sondern jährlich rund 400 Auszubildende in den Fachbereichen Hochbau, Betonbau und Tiefbau. Der Lehrbauhof der BAUAkademie Tirol stellt somit einen wesentlichen Bestandteil der beruflichen Qualifizierung dar und bietet weit mehr als die reine Vorbereitung auf die Facharbeiterprüfung – er ist ein zentrales Element für die nachhaltige Weiterentwicklung der Lehrlinge.
Entwicklungsmöglichkeiten
So wie GUTMANN zu einer Unternehmensgruppe mit über 400 Mitarbeitern herangewachsen ist, bieten sich beim größten privaten Energielieferanten Westösterreichs vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter jeglicher Herkunft.
GUTMANN
Als Westösterreichs größter privater MultiEnergieversorger ist GUTMANN neben dem österreichweiten Tankstellennetz mit über 110 Standorten auch in Sachen Ökostrom, Erdgas, Heizöl, Holzbrennstoffe und Pellets, Heizung und Kühlung, Photovoltaik-Sonnenspeicher sowie mit einem Restaurant ein solider Arbeitgeber in der Region. Spannende Tätigkeiten vom freundlichen Tankwart bis hin zum hochqualifizierten Techniker bieten eine vielfältige Auswahl an Jobs und einen sicheren Arbeitsplatz.
TEXT: Doris Helweg
FOTOS: Bernhard Poscher, Andreas Friedle
Die Teams sind bei der GUTMANN Unternehmensgruppe bunt gemischt. Darauf legt Caroline Pirchner-Dornauer, BA, als Leiterin des Personalmanagements auch großen Wert, denn in Sachen Integration von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund und Inklusion beeinträchtigter Menschen ist GUTMANN Vorreiter in Tirol. Schon mehrmals wurde der Unternehmensgruppe dafür das Gütesiegel „Wir sind inklusiv“ vom österreichischen Sozialministerium verliehen. Berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen sowie mit Migrationshintergrund fördert Chancengerechtigkeit und gleichberechtigte Teilhabe. „Neben hochqualifizierten Fachkräften geben wir in unserer Unternehmensgruppe vor allem im Tankstellenbereich auch weniger qualifizierten Mitarbeitern eine Chance, sich in unserem Unternehmen zu entwickeln“, sagt Caroline Pirchner-Dornauer.
VERTRAUENSVORSCHUSS
1960 von Albert und Katharina Gutmann als Heizölhandel gegründet, hat sich das Unternehmen über die Jahre zu einem umfassenden Energielieferanten in verschiedensten Bereichen mit einem Tankstellennetz mit über 110 Standorten österreichweit entwickelt. Eine erfolgreiche Expansion, die auch eine stetig wachsende Belegschaft mit sich bringt. Über 400 Mitarbeiter beschäftigt die Unternehmensgruppe derzeit in den verschiedenen Unternehmensbereichen, eine herausfordernde Aufgabe, die sich für Caroline Pirchner-Dornauer als Personalleiterin stellt. „Wir vergeben auch Jobs, bei denen man keine besondere Ausbildung oder Qualifikation benötigt. Als Tankwart, Shop-Mitarbeiter, Heizöl- oder Pelletsfahrer lernen wir unsere Mitarbeiter in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen an. Ein gewisses Sprachniveau und die nötige Portion Leistungsbereitschaft setzen wir jedoch voraus“, so Pirchner-Dornauer. Dennoch gehört von Seiten des Unternehmens auch die Offenheit dazu, Menschen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit eines Arbeitsplatzes zu bieten und einen Vertrauensvorschuss zu leisten. „Ins-
Die Leiterin des Personalmanagements Caroline Pirchner-Dornauer, BA, hieß die Rumänin Marieta Roman sowie den Ungar Robert Kovacs bei GUTMANN als Mitarbeiter willkommen.
Bei GUTMANN arbeiten Menschen aus 15 Nationalitäten, die zeigen, dass Zusammenarbeit funktionieren kann, wenn jeder seinen Beitrag leistet.
besondere im Inklusionsbereich haben wir hier sehr gute Erfahrungen gemacht, weil diese Beschäftigten froh und dankbar sind, am alltäglichen Leben teilhaben zu dürfen, und mit Abstand zu den loyalsten Mitarbeitern zählen, die wir haben.“
Auch wenn das Unternehmen sehr aufgeschlossen für Menschen mit Migrations-
hintergrund ist, achtet die HR-Verantwortliche auf Ausgewogenheit und eine gute Durchmischung in den jeweiligen Bereichen. „Es braucht einen guten Mix! Wenn beispielsweise zu viele einer Nationalität in einem Team sind, tendieren sie dazu, in ihrer Muttersprache zu sprechen. Das ist bei uns unangebracht, denn unsere Unternehmenssprache ist Deutsch.“
WO EIN WILLE, DA EIN WEG
Wer sich mit Respekt verständigt und seinen Beitrag leistet, ist bei GUTMANN herzlich willkommen, egal woher er kommt oder welche Muttersprache er spricht. Diese Offenheit bietet zahlreichen Mitarbeitern auch viele Möglichkeiten, sich zu integrieren und zu entwickeln. „Wenn jemand arbeiten will, stehen ihm bei uns viele Möglichkeiten offen. Wir begegnen allen mit dem gleichen Respekt“, unterstreicht Pirchner-Dornauer die offene Willkommenskultur bei GUTMANN. Weniger Verständnis zeigt sie indes für Bewerber, die keine Bereitschaft zum Arbeiten zeigen und lieber die Annehmlichkeiten der Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Anhand der insgesamt 15 Nationalitäten, die bei GUTMANN eine Beschäftigung gefunden haben, lässt sich jedoch erkennen, dass es gut funktionieren kann, wenn jeder seinen Beitrag leistet. So wie bei Marieta aus Rumänien und Roman aus Ungarn, die ihre berufliche Heimat bei GUTMANN gefunden haben und diese sehr zu schätzen wissen.
WIE EINE FAMILIE
Wie in eine Familie aufgenommen fühlt sich Marieta Roman bei Gutmann. Sie kam mit ihrem damaligen Mann und ihrer Tochter 2013 von Rumänien nach Österreich, einerseits weil ihre damalige Schwiegerfamilie bereits in Österreich lebte, andererseits auf Grund des gut funktionierenden Gesundheitssystems. Nach etwa zwei Jahren Tätigkeit bei einer Gastronomiekette startete sie im Jänner 2016 an der Kassa einer GUTMANN-Tankstelle durch. Während sie tagsüber an der Kassa stand, übernahm ihr Mann die Nachtschichten, so war auch für die Betreuung der damals achtjährigen Tochter gesorgt. Mit
Ich finde es sehr unhöflich, wenn sich Menschen anderer Nationalitäten vor Einheimischen in ihrer Muttersprache unterhalten. Es ist für mich ein Zeichen des Respekts, dass ich die Sprache meiner neuen Heimat spreche.
MARIETA ROMAN
ihrer Einsatzbereitschaft, ihrem freundlichen Wesen und ihrem Willen, sich auch sprachlich zu verbessern, schaffte sie es vorerst zur Standortleitung-Stellvertreterin und 2023 schließlich zur Standortleiterin einer der größten Stationen samt Convenience-Shop und 24/7-Öffnungszeiten. Ein herausfordernder Job, der vor allem in Hinblick auf die 24-Stunden-Besetzung mit den insgesamt 18 Angestellten keine leichte Aufgabe darstellt. Vom Tankwart über Kassatätigkeit und den Shopbereich bis hin zum CARWASH gilt es an einer 24/7-Großtankstelle mit Rundumangebot einiges zu organisieren. „Personaltechnisch ist das mitunter sehr schwierig, insbesondere bei Krankenständen oder in Urlaubszeiten“, plaudert Marieta aus ihrem Erfahrungsschatz. Auch wenn Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, achtet Marieta sehr darauf, dass sich Mitarbeiter auch untereinander in deut-
scher Sprache unterhalten. „Ich finde es sehr unhöflich, wenn sich Menschen anderer Nationalitäten vor Einheimischen in ihrer Muttersprache unterhalten. Es ist für mich ein Zeichen des Respekts, dass ich die Sprache meiner neuen Heimat spreche“, ist die gebürtige Rumänin überzeugt.
„Wir sind wie eine Familie, alle arbeiten sehr freundschaftlich miteinander. Insbesondere schätze ich den sicheren Arbeitsplatz“, freut sich Marieta auch nach knapp zehn Jahren noch immer über ihre Arbeitsstelle bei GUTMANN. Dass sie es von der einfachen Shop-Mitarbeiterin mit schlechten Deutschkenntnissen bis zur Führungsposition geschafft hat, ist nicht nur ihrem eigenen Einsatz für das Unternehmen zu verdanken, sondern auch der Offenheit seitens ihres Arbeitgebers GUTMANN. Mit ein bisserl Nachdruck absolvierte Marieta schließlich noch entspre-
Wenn jemand arbeiten will, stehen ihm bei uns viele Möglichkeiten offen. Wir begegnen allen mit dem gleichen Respekt.
CAROLINE PIRCHNER-DORNAUER
chende Kurse, um ihr sprachlich schon recht gutes Deutschniveau auch grammatikalisch noch zu untermauern.
AUF ANHIEB EINGESTELLT
Vom Fleck weg als Fahrer wurde Robert Kovacs eingestellt. Als gelernter Elektriker hatte er in seiner Heimat Ungarn sogar eine eigene Firma, aufgrund politischer Probleme entschied er sich 2011 jedoch, sein Glück in Österreich, konkret in der Region Kitzbühel, zu versuchen. Sechseinhalb Jahre lang war er in der Gastronomie tätig, angefangen vom Abwäscher bis hin zum Hausmeister und Haustechniker, bis er im Jänner 2022 bei einem kurzentschlossenen Bewerbungsgespräch seine Tätigkeit bei GUTMANN am Standort Kitzbühel antrat. „Es hat einfach auf Anhieb gepasst“, erzählt der vielseitige Ungar. Die deutsche Sprache beherrscht er mittlerweile ziemlich gut, den sogenannten Tankschein, also die Aufbauqualifikation zum Transport gefährlicher Güter im Straßenverkehr, absolvierte er im Zuge seiner Einstellung bei GUTMANN. Ob schwefelfreies Heizöl extraleicht, Eni Thermotech plus,
Holzbrennstoffe oder GUTMANN-Pellets, Robert beliefert Kunden im Unterland verlässlich mit Pellets und allem, was man fürs Heizen oder für den Betrieb von Anlagen braucht. Eine Win-win-Situation für Robert sowie das Unternehmen GUTMANN, denn verlässliche und loyale Fahrer für die LKW-Flotte mit insgesamt rund 50 Fahrzeugen tragen ebenso zum Erfolg und gesunden Wachstum des Unternehmens bei wie die gesamte Belegschaft der Unternehmensgruppe, bei der man immer bestrebt ist, Mitarbeiter zu fördern und auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen.
ANGEKOMMEN
Das Gefühl, in der neuen Heimat fremd zu sein, haben weder Marieta Roman noch Robert Kovacs verspürt. Im Gegenteil, sie sind im Unternehmen wie in ihrem privaten Umfeld in Tirol angekommen und leisten ihren Beitrag für unsere Gesellschaft wie jeder Einheimische. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung gelten demnach bei GUTMANN als wesentliche Eckpfeiler im Unternehmen, unabhängig von der Herkunft der Mitarbeiter. •
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TEXT: Doris Helweg FOTOS: Andreas Friedle
BEGEGNUNGEN
Hashem Fayad ist es dank seiner Leidenschaft fürs Schneidern und seiner Offenheit für seine neue Heimat Tirol gelungen, unternehmerisch Fuß zu fassen. Im Frühjahr 2026 eröffnet er im RAIQA seine bereits dritte Änderungsschneiderei und bereichert damit die neue Wertegemeinschaft, die über das reine Einkaufserlebnis hinaus Begegnungen für Genuss, Handwerk, Wohlbefinden und Erlebnis möglich macht.
Das Schneidern liegt der Familie von Hashem Fayad wahrlich im Blut, betreiben doch alle seine fünf Brüder im syrischen Aleppo eine Schneiderei. Vom andauernden Kriegsgeschehen müde und mit dem Ziel vor Augen, in Frieden leben zu können, entschied sich Hashem, aus seinem Heimatland Syrien zu flüchten und kam am 15. Mai 2015 in Innsbruck an. Untergekommen im Flüchtlingsheim Reichenau begann er bereits einen Monat nach seiner Ankunft, diverse Schneidertätigkeiten zu verrichten. Das sprach sich schnell herum und schon bald kamen auch Tiroler Kunden zu Hashem ins Heim, um sich Kleidungsstücke nähen oder ändern zu lassen. Nachdem er zehn Monate nach seiner Ankunft den Asylstatus erworben hatte, nahm er eine geringfügige Anstellung bei einer Änderungsschneiderei in der Cyta an und arbeitete beim Roten Kreuz freiwillig im Kleiderlager, wo er ebenfalls sein näherisches Talent einbringen konnte.
MIT NADEL UND FADEN Umtriebig, wie er ist, vertiefte Hashem nicht nur seine Fähigkeiten im Schneiderhandwerk und übte sich sogar im Entwerfen und Nähen von Lederhosen, sondern absolvierte auch Deutsch-Sprachkurse. Hashem wollte und will in Tirol heimisch werden, sich voll und ganz in das Leben seines neuen Lebensumfeldes integrieren. Dazu gehört es für ihn auch, die Sprache und Gepflogenheiten seiner neuen Heimat zu respektieren und zu erlernen.
Ich wollte und will in Tirol heimisch werden, mich voll und ganz in das Leben meines neuen Lebensumfeldes integrieren.
Dazu gehört es für mich auch, die Sprache und Gepflogenheiten meiner neuen Heimat zu respektieren und zu erlernen.
HASHEM FAYAD
Mit seinem ausgeprägten Geschäftssinn knüpfte er auch mehr und mehr Kontakte und machte sich schließlich mit seiner ersten Änderungsschneiderei 2019 im Kaufhaus Tyrol selbstständig. Verträge mit diversen Geschäften aus der Umgebung wie Jones, Massimo Dutti, Kastner & Öhler oder Gössl Trachtenmode aus der Altstadt bescheren ihm ebenso viele Aufträge wie private Kunden, die zahlreich auf seine Nähkünste vertrauen. Bereits im November 2020 unterzeichnete er den Vertrag für die Eröffnung seiner zweiten Filiale im Einkaufszentrum Sillpark. Auch an diesem Standort arbeitet er mit zahlreichen Shops wie Peek & Cloppenburg und Bogner zusammen.
Um das große Arbeitspensum auch zu bewerkstelligen, sitzt er meist schon um sieben Uhr Früh mutterseelenalleine an der Nähmaschine und arbeitet Auftrag für Auftrag ab. Unterstützung erfährt er dabei von seiner Frau Khawla Achmad, die seit 2017 in Tirol ist, und von seinem älteren Sohn, die ihm vor allem im Kundenkontakt tatkräftig unter die Arme greifen. Angestellte zu finden, gestaltet sich für Hashem eher schwierig, da heute kaum jemand mehr das eigentliche Handwerk so erlernt und beherrscht, dass auch schwierigere und aufwändigere Näharbeiten zufriedenstellend erbracht werden können. Hashem hat das Nähen noch von der Pike auf gelernt und musste zu Beginn
bekommt
Unterstützung
Hashem Fayad von seiner Frau Khawla Achmad, die ihm 2017 nach Tirol gefolgt ist.
seiner Ausbildung in Syrien ein Jahr lang nur Knöpfe annähen und sich ein weiteres Jahr lang im Nähen von Knopflöchern üben. Derlei fundierte Nähkenntnisse werden heute in Tirol nicht mehr vermittelt, weshalb er sein Know-how gerne an seine Nachkommen weitergeben möchte. Noch besuchen seine Toch-
ter und sein älterer Sohn die Handelsakademie in Innsbruck, doch insgeheim hofft Hashem, die Betriebe eines Tages an seine Kinder übergeben zu können. Bis dahin hat er noch viele Pläne – etwa eine eigene Textilreinigung oder aktuell die Eröffnung seiner dritten Änderungsschneiderei im Quartier
DAS RAIQA – gemeinsam wachsen und gedeihen
Gerhard Cramer, Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Tirol, freut sich, dass Hashem Fayad das vielfältige Angebot im neuen RAIQA bereichern wird. In den nächsten Monaten wird Hashem mit seinem Team in die noch leeren Räumlichkeiten im RAIQA einziehen.
das RAIQA, das im ersten Quartal 2026 peu à peu eröffnen, wachsen und gedeihen wird. Ganz im Sinne der Wertegemeinschaft wird die Änderungsschneiderei im Herzen von Innsbruck den Nachhaltigkeitsgedanken unterstützen und Näharbeiten auf kurzem Wege möglich machen. •
DAS RAIQA hebt sich dank seiner einzigartigen Lage und durch seine Werte und Handlungsgrundsätze von anderen Verkaufsflächen in Innsbruck ab und wird zu einer außergewöhnlichen Begegnungszone heranwachsen.
Was mit dem RAIQA Quartier gerade am Entstehen ist, wird ein in Innsbruck bislang einzigartiger Ort der Begegnung sein. Noch befindet sich das Großprojekt in der finalen Bauphase, doch lässt sich die Dimension des hybriden Quartiers, welches weit über eine klassische Bankzentrale hinausreicht, schon gut erahnen. Mit der Vision, eine lebendige Begegnungszone im Herzen von Innsbruck zu schaffen, werden hier in den nächsten Monaten regionale Genussateliers, Handwerksmanufakturen sowie ein All-In Pop-up-Store einziehen, die mit nachhaltiger Qualität für Wohlfühlerlebnisse und inspirierende Begegnungen sorgen werden. Hier wird ein Stadtteil neu belebt, der sich sowohl mit seinem Angebot als auch mit seinen vielfältigen Begegnungszonen abheben wird. Kein „more of the same“, sondern nachhaltige Qualität und persönliche Nähe entdecken, ins Gespräch kommen und einfach den Moment bewusst genießen – mit dieser Vision wird hier gerade eine einzigartige und unverwechselbare Shopping- und Wohlfühlzone mit über zwanzig Shops auf einer Gesamtfläche von 2.500 Quadratmetern zum Leben erweckt. Immer am Puls der Zeit – Pop-up-Store für Newcomer Als Art einer punktuellen Jungunternehmerförderung versteht sich der attraktive Pop-up-Store in bester Lage direkt am Durchgang zum Bahnhof. In diesem etwa 40 Quadratmeter großen Shop in bester Frequenzlage können sich innovative Jungunternehmer*innen für einige Wochen oder Monate einmieten. „Damit die Gründer*innen ohne großen Aufwand ein- und wieder ausziehen können, wird der Store mit mobilen Möbeln und einer entsprechend flexiblen Infrastruktur ausgestattet sein“, erklärt Gerhard Cramer, Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Tirol, und freut sich über eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: „Newcomer können sich in bester Lage und unter idealen sowie auch risikominimierten Bedingungen präsentieren, während wir mit neuen Ideen und Produkten als Quartier immer am Puls der Zeit sind.“ Somit wird sich DAS RAIQA nicht nur dank seiner einzigartigen Lage, sondern insbesondere durch seine Werte und Handlungsgrundsätze von anderen Verkaufsflächen in Innsbruck abheben und zu einer außergewöhnlichen Begegnungszone heranwachsen. www.dasraiqa.tirol
Soforthilfe
Talenteförderung
Nachhilfe
Kinderbetreuung
Ausbildung
Drazen Horvat mit Dr. Stefan Neuner, Leitung Personalmanagement und Organisation bei den Tiroler Rohren
Glühende Willkommenskultur
Bei der Tiroler Rohre GmbH vereinen sich viele unterschiedliche Nationen in der Belegschaft. Mit firmeninternen On-the-Job-Trainings bieten sich bei Tirols heißestem Arbeitgeber für Arbeitswillige neben guten Einkünften auch durchaus spannende Karrieremöglichkeiten. Drazen Horvat hat diese Chance genutzt und ist heute Leiter der Kokillenwerkstatt.
Jetzt stellen sich sicher viele die Frage: Was ist eine Kokille? „Die Kokille ist eine wiederverwendbare Form zum Gießen von Metallen“, erklärt Drazen Horvat, Leiter der Kokillenwerkstatt bei der Tiroler Rohre GmbH. „Kokillen sind neben den technischen Anlagen das wichtigste Werkzeug für unsere Produktion“, bekräftigt Dr. Stefan Neuner, Leitung Personalmanagement und Organisation, die Bedeutung von Kokillen für das Unternehmen. Die Produktion innovativer Rohr- und Pfahlsysteme aus duktilem
Wenn die Chemie stimmt, ist es egal, woher man kommt.
DRAZEN HORVAT
Gusseisen hat bei den Tiroler Rohren eine lange Tradition, nämlich seit über 75 Jahren. In der Kokille wird beim duktilen Schleudergussverfahren das 1.200 Grad heiße Eisen durch die Zentrifugalkraft an die Innenwand der Kokille geschleudert. Dieses Verfahren ermöglicht die lange Haltbarkeit und leichte Biegemöglichkeit der Tiroler Rohre.
21 NATIONALITÄTEN
Mit Ausnahme von drei Wochen im Jahr laufen am Unternehmensstandort in Hall rund
TEXT: Doris Helweg FOTOS: Andreas Friedle
um die Uhr im Dreischichtbetrieb die Öfen heiß. „Insgesamt sind bei uns 250 Mitarbeitende aus 21 Nationen beschäftigt“, erklärt Neuner. Eine bunte Mischung unterschiedlichster Kulturen, die sich auf dem 83.000 Quadratmeter großen Areal vereint, um die bekannt hochwertige Qualität an die internationalen Kunden liefern zu können. Dabei achtet der Personalchef auch darauf, dass in den verschiedenen Arbeitsgruppen vorwiegend Mitarbeitende gleicher Kulturkreise zusammenarbeiten, denn auch wenn als Unternehmenssprache Deutsch vorausgesetzt wird, ist so doch sprachlich die Zusammenarbeit einfacher.
„Die Sprache kannst du, wenn Du mit jemanden streiten kannst“, scherzt Drazen Horvat und betont damit die Wichtigkeit des Sprachschatzes für eine gelungene Integration. Für Einsteiger, die in der deutschen Sprache noch nicht so sattelfest sind, werden bei den Tiroler Rohren zweimal wöchentlich Deutschkurse angeboten. Drazen selbst war bei seinem ersten Arbeitgeber Bartenbach dank seiner österreichischen Kollegen gezwungen, rasch Deutsch zu lernen, und setzte sich neben seiner Arbeit das Ziel, seinen Sprachschatz jeden Tag mit zehn bis 20 neuen Wörtern zu erweitern. Heute spricht der gebürtige Kroate wie ein Tiroler und ist auch sonst gesellschaftlich bestens integriert.
NEUE HEIMAT GEFUNDEN
Seine Tätigkeit als Dreher bei den Tiroler Rohren hat Drazen Horvat im Dezember 1995 begonnen und feiert heuer sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Eine sehr lange Zeit in Anbetracht dessen, dass er ursprünglich nur ein Jahr in Österreich bleiben wollte. Heute hat er hier seine zweite Heimat gefunden und besucht seine eigentliche Heimat Kroatien fünf bis sechs Mal im Jahr – wenn er von dort nach Tirol zurückkehrt, fährt er „heim“ nach Tirol. Mit seiner Frau und seinen zwei Kindern wohnt er in einer Eigentumswohnung, die er sich in Hall gekauft hat, und besucht im Sommer sein Ferienhaus in Istrien. Die Wintermonate genießt die Familie gerne in Tirol mit Rodeln und Wandern.
Wie in einer Familie fühlt er sich auch bei den Tiroler Rohren: „Wir sind wie eine große Familie und treffen uns auch öfters privat“, freut sich der Kroate über das gute Arbeitsklima im Betrieb. „Ich gehe jeden Tag gerne zur Arbeit“, so Drazen. Neben einer großzügigen Entlohnung über dem Metallerkollektiv und zahlreichen Benefits wie
Drazen Horvat feiert heuer sein 30-jähriges Firmenjubiläum bei den Tiroler Rohren. Eine sehr lange Zeit in Anbetracht dessen, dass er ursprünglich nur ein Jahr in Österreich bleiben wollte.
Insgesamt sind bei uns 250 Mitarbeitende aus 21 Nationen beschäftigt.“
STEFAN NEUNER
einer Betriebskantine, Kultur-, Sport- und Gesundheitsangeboten erhalten Mitarbeitende hier auch private Unterstützungen, Einkaufsmöglichkeiten, Wettbewerbsprämien und Weiterbildungskosten.
Seine Kokillenwerkstatt hat er jedenfalls fest im Griff. „Dass die Werkstatt von Drazen so sauber ist, bedeutet harte Arbeit“, zollt ihm der Personalchef große Anerkennung.
ZAHLREICHE BENEFITS
„In manchen Arbeitsbereichen wie dem Schmelzbetrieb und der Gießerei herrschen durchaus harte Arbeitsbedingungen, das könnten wir mit rein einheimischem Personal nicht stemmen“, sagt Neuner und ergänzt: „Dafür bieten wir diesen Arbeitskräften auch ohne abgeschlossene Ausbildung Einstiegsmöglichkeiten und ein Training
on the Job nach unserer eigenen Qualifizierungsmatrix. Diese werden bei uns im Haus zu angelernten Facharbeitern ausgebildet. Bei generell sehr guter Entlohnung ist mit etwas Engagement dabei auch eine Weiterentwicklung zum Schichtführer möglich“, erklärt Neuner.
Darüber hinaus bildet das Unternehmen als ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb erfolgreich Lehrlinge aus und gibt auch HTL-Schulabbrechern gerne eine Chance. So wie Stefan Schindl, dem die Ausbildung an der HTL zu viel Theorie war und der 2022 eine Lehre als Elektrotechniker – Modul Anlagen- und Betriebstechniker sowie Automatisierungsund Prozessleittechnik begonnen und sich auf Anhieb wohlgefühlt hat. Wer gerne praktisch arbeitet, ist bei den Tiroler Rohren bestens aufgehoben. •
TEXT: Doris Helweg FOTO: Andreas Friedle
Erfolgs-
projekt
Während in den meisten Pflegeeinrichtungen akuter Arbeitskräftemangel herrscht, schippert das Altenpflegeheim Reichenau personaltechnisch in ruhigen Gewässern. Zu verdanken ist das einem gelungenen Eingliederungsprojekt von Pflegedienstleiter Ljubomir Mrkonja und der großzügigen Förderung der ISD – Innsbrucker Soziale Dienste.
SVom perspektivenlosen Jugendlichen zum Pflegedienstleiter: Ljubomir Mrkonja hat es mit eisernem Willen und dank tatkräftiger Unterstützung seines Arbeitgebers ISD vom Pflegeassistenten bis zum Pflegedienstleiter geschafft.
ein eigener Weg war anfangs ziemlich steinig. Als Ljubomir Mrkonja im Alter von 16 Jahren nach Tirol kam, war es für ihn eine schwierige Zeit. Inmitten der eh schon fordernden Pubertät lebte er mit seiner jüngsten Schwester bei seinem Vater, während der Rest der Familie noch in Bosnien blieb. Sein Vater war 1970 ziemlich spontan aus Bosnien zum Arbeiten nach Tirol gekommen und – wie so viele andere auch – hängen geblieben. „Wie Max Frisch damals schon sagte: Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen. Mein Vater hatte einen guten Job bei einer Baufirma, vom Rest der Familie waren wir vor allem während der später folgenden Kriegsjahre viele Jahre getrennt, das war für uns alle nicht einfach“, erzählt Ljubomir Mrkonja bei unserem Besuch im ISD Wohnheim Reichenau. Heute ist er dort
Pflegedienstleiter und hat ein sehr erfolgreiches Arbeitskräftebeschaffungs- und Eingliederungsprojekt für Pflegekräfte aus Bosnien ins Leben gerufen. „Die Krankenpflegeausbildung in Bosnien ist sehr hochwertig, nur Hauptschüler mit sehr guten Zeugnissen werden aufgenommen und durchlaufen eine Ausbildung nach hohen Standards. Aus diesem Grund sind diese Pflegekräfte bei uns auch sehr gefragt“, erklärt der Pflegedienstleiter.
PFLEGEKRÄFTE AUS BOSNIEN
Entstanden ist dieses Projekt aus einer Initiative, die er gemeinsam mit dem AZW und der FhG gestartet hat. Dabei boten sie Schülern der Krankenpflegeschule in Bosnien die Möglichkeit, ein zehnwöchiges Praktikum in den Einrichtungen der ISD zu absolvieren. „Von sieben Praktikanten entschieden sich fünf davon, nach ihrem Abschluss zu uns zum Arbeiten zu kommen“, sagt Ljubomir. Das hat den in Bosnien geborenen Kroaten auf die Idee gebracht, eine Landing Page für Länder das damaligen Jugoslawiens ins Internet zu stellen. In einem Video erklärt er darin die Jobaussichten sowie den begleiteten und geförderten Eingliederungsprozess. „Sobald die Schüler fertig ausgebildet sind, können sie ihre Unterlagen an uns übermitteln. Die ISD finanzieren in der Folge die Übersetzung der Zeugnisse, eine Dolmetscherin, die Nostrifikation bei der Landesregierung
Wer Bereitschaft zeigt und sich weiterentwickeln will, ist bei den ISD – Innsbrucker Sozialen Diensten bestens aufgehoben.
BERND GASTL
Sobald man nicht mehr nachdenken muss, wie man sich ausdrückt, hat man es geschafft.
LJUBOMIR MRKONJA
sowie den Antrag auf die Rot-Weiß-RotKarte. Wir begleiten die Ankömmlinge nach ihrer Ankunft auch zum Stadtmagistrat und helfen ihnen bei alltäglichen Belangen wie Bankkontoeröffnung und diversen Anmeldungen.“ Das erleichtert den jungen Pflegekräften den Einstieg ins Berufsleben in einem anderen Land erheblich.
MIT DER SPRACHE WÄCHST
DAS SELBSTVERTRAUEN
Dennoch bleibt der Erwerb der deutschen Sprache das Um und Auf für eine gelungene Eingliederung. „Sobald man nicht mehr nachdenken muss, wie man sich ausdrückt, hat man es geschafft“, weiß Ljubomir aus eigener Erfahrung. „Ich habe mich anfangs sehr fremd gefühlt. In meiner Heimat Bosnien war ich ein sehr guter Schüler und hatte große Pläne. Auf Grund der anfangs fehlenden Sprachkenntnisse war es mir nicht einmal möglich, die Krankenpflegeschule zu besuchen, da diese sehr gute Deutschkenntnisse vorausgesetzt hätte. Ich konnte Bosnisch und Russisch und Englisch, aber leider kein Deutsch –und ich hatte keinen Daueraufenthaltstitel. Ich fühlte mich verloren und hatte keine Perspektiven. Arbeiten auf einer Baustelle kam für mich nicht in Frage, ich wollte mit Menschen arbeiten“, erzählt Ljubomir aus seinen nicht einfachen Jugendjahren fern seiner Heimat. 1994 fand er schließlich mit der Fachschule für Sozialberufe die richtige Richtung. Auf Grund seiner zahlreichen Kontakte zu Einheimischen hatte er in der Zwischenzeit auch in der deutschen Sprache große Schritte vorwärts gemacht und fühlte sich so immer mehr als Mitglied der Gesellschaft.
VOM PFLEGEASSISTENTEN ZUM PFLEGEDIENSTLEITER
Seither hat er eine beachtliche Karriere hingelegt. Bereits zehn Tage nach seinem Abschluss als Altenpfleger und Pflegehelfer begann er am 15. Juli 1996 seine Tätigkeit im Heim am Hofgarten. Auf der Station von Christine Münster hat er neben beruflichen Qualifikationen vor allem auch Wertschätzung erfahren und in der vor allem im Pflegebereich so notwendigen Teamarbeit kennengelernt. Doch Ljubomir Mrkonja wollte mehr, wollte weiterkommen und so ermöglichten ihm die ISD im Rahmen der Bildungskarenz die Diplomausbildung, die er im September 2005 abgeschlossen hatte. Im März 2006 übernahm er die Stationsleitung im Heim am Hofgarten, von 2008 bis 2010 dann im Heim am Tivoli und schließlich seit 2011 im Pflegeheim Reichenau. Immer noch nicht am Ende seiner Ziele angekommen, absolvierte er von Oktober 2013 bis Juni 2015 an der UMIT Hall noch das Studium Pflegemanagement und fungiert seit seinem Abschluss als Pflegedienstleiter im Pflegeheim Reichenau. „Ohne die großzügige Unterstützung der ISD wären die Weiterbildungen und die Karrierechancen kaum möglich gewesen“, findet Ljubomir Mrkonja dankende Worte an seinen Arbeitgeber ISD und dessen Personalleiter Bernd Gastl. „Wer Bereitschaft zeigt und sich weiterentwickeln will, ist bei den ISD sehr gut aufgehoben.“ Dank seines beherzten Pflegekräfteprojektes mit Bosnien sorgt er nicht nur im Pflegeheim Reichenau für ausreichend qualifizierte Pflegekräfte, sondern mittlerweile auch für weitere Standorte. •
EIN BERUF, DER BEWEGT
Die Entwicklungen in der Automobilbranche haben vor allem in den letzten Jahren richtig Fahrt aufgenommen. Durch die Umstellung von mechanischen hin zu softwaredefinierten Fahrzeugen und die Umweltauflagen werden Autos immer komplexer, was auch die Ausbildung zum Automobilkaufmann bzw. zur Automobilkauffrau äußerst spannend und attraktiv macht.
Ein Autokauf ist Vertrauenssache. Immerhin kauft man ein Auto nicht alle Tage. Dem Beruf des Automobilkaufmanns/der Automobilkauffrau kommt daher auch eine tragende Rolle bei den Fahrzeughändlern zu. „Für Autohändler ist es nach wie vor schwierig, vakante Verkäuferpositionen den hohen Anforderungen entsprechend zu besetzen“, konstatiert Mag. Dieter Unterberger, Gremialobmann des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer Tirol. Aus diesem Grund wurde in einer kooperativen Zusammenarbeit der Tiroler Fachberufsschule mit den Unternehmen vor einigen Jahren die verkürzte Lehre zum Automobilkaufmann/zur Automobilkauffrau ins Leben gerufen. Diese in Österreich einzigartige Ausbildung soll allen Personen, die sich für den Beruf des Autoverkäufers interessieren, eine attraktive und hoch-
wertige Ausbildung zukommen lassen. „Die neuen Trends und technischen Entwicklungen in der Fahrzeugbranche haben auch das Berufsbild grundlegend verändert, eine zeitgemäße und praktisch ausgerichtete Ausbildung macht die Absolventen zu kompetenten Akteuren in einer zunehmend anspruchsvollen und dynamischen Branche“, so Unterberger.
KOMPETENTE AKTEURE
Die verkürzte Lehrausbildung richtet sich an Maturanten, Personen mit abgeschlossener Lehre oder mit mindestens zwei positiv abgeschlossenen Klassen an einer fachverwandten berufsbildenden mittleren oder höheren Schule. Das höhere Einstiegsalter liegt vor allem darin begründet, dass Verkäufer eines Autos selbst auch die
Mit der Ausbildung zum Automobilkaufmann bzw. zur Automobilkauffrau erwerben junge Menschen eine fundierte und äußerst praxisbezogene Ausbildung mit besten Zukunftsaussichten.
SONJA FALCH
Befähigung zum Autofahren haben sollten und in gewisser Weise auch darin, dass es ein sicheres und überzeugendes Auftreten in diesem Job braucht. Die Berufsaussichten sind jedenfalls hervorragend, ebenso die Karriere- und Zukunftsaussichten.
PRAXISORIENTIERT
Das Ausbildungskonzept der verkürzten, zweijährigen Lehrausbildung umfasst einen praktischen und einen theoretischen Teil. Der praktische Teil vollzieht sich im Rahmen einer Vollzeitanstellung mit einem Traineeprogramm in mehreren Unternehmensbereichen, begleitet von einem Mentor als Ansprechpartner. „Die Unternehmen unterstützen jedoch auch die Ausbildung in der Fachberufsschule tatkräftig und stellen den Lehrenden und Schülern abwechselnd verschiedene Modelle und Marken von Autos zur Verfügung, damit direkt am Objekt gelehrt und gelernt werden kann“, erklärt Sonja Falch, B.Sc. als Geschäftsführerin des Branchenverbundes Automotive in der Wirtschaftskammer Tirol. So gestaltet sich auch der theoretische Teil des Unterrichts attraktiv und vor allem:
Autos verändern sich, die Faszination für Fahrzeuge bleibt: Der Beruf Automobilkaufmann/-frau ist mindestens genau so spannend wie das Produkt an sich.
DIETER UNTERBERGER
sehr praxisorientiert. Denn neben den fachspezifischen Automobilkenntnissen werden Verkaufstechniken intensiv trainiert, was zeigt, dass sowohl die Ausbildung als auch der Beruf selbst sehr vielseitig und spannend ist und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein erfordert.
Der große Benefit für die Absolventinnen und Absolventen ist neben der fundierten, praxisbezogenen Ausbildung insbesondere die Vermittlung von Zukunftskompetenzen auf fachlicher, digitaler, sozialer und internationaler Ebene. Schlussendlich erwarten die Absolventen vielseitige Tätigkeitsbereiche, die Emotionen, Technik, Business und die Freude an der Beratung von Kunden beinhalten. Für autointeressierte junge Menschen sicher eine interessante Option der Ausbildung mit guten Karrieremöglichkeiten. PR•
HARD FACTS zur Lehrausbildung Automobilkaufmann/-frau Wer?
• Maturantinnen und Maturanten
• Personen mit abgeschlossener Lehre
• Personen mit mindesten zwei positiv abgeschlossenen Klassen an einer fachverwandten berufsbildenden mittleren oder höheren Schule Wie?
• Verkürzte Lehrzeit von zwei Jahren
• Praktischer Teil in Form einer Vollzeitanstellung mit einem Traineeprogramm
• Theoretischer Teil in Form von Blockunterricht mit 9,33 Wochen pro Lehrjahr
Was?
Die Ausbildung dauert 2 Jahre und endet mit einem fachspezifischen Lehrabschluss.
Tunesischer Couscous
mit Lachs
Zutaten für 4 Personen
400 g mittelfeiner Couscous
1 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
2 Karotten
2 Zucchini
1 rote Paprikaschote
½ Fenchelknolle
1 EL Ras El-Hanout
1 TL gemahlener Kurkuma
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
3 EL Tomatenmark
1 Dose geschälte Tomaten (400 g)
½ Bund Dill, gehackt (einige Dillspitzen für die Garnitur beiseitelegen)
1 TL Salz
1 TL Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
20 g Butter
4 Lachsfilets (à 200 g)
Olivenöl
Zitronenspalten zum Servieren
Zubereitung
Den Couscous garen. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen, die Zwiebel in Streifen schneiden, den Knoblauch zerdrücken. Die Karotten schälen und in dicke Scheiben schneiden, die Zucchini grob würfeln. Die Paprikaschote von den Samen befreien und in Stücke, den Fenchel in Streifen schneiden.
In einem Schmortopf etwas Olivenöl erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch darin anschwitzen. Die Gewürze, das Tomatenmark sowie Karotten und Paprika zugeben und einige weitere Minuten glasig dünsten. Die Dosentomaten hinzufügen, alles mit Wasser bedecken und 10 Minuten köcheln lassen.
Den Fenchel und die Zucchini unterrühren, bei Bedarf noch etwas Wasser zugießen und weitere 10 Minuten garen. Zuletzt den gehackten Dill unterrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.
In einer Pfanne die Butter und etwas Olivenöl erhitzen. Die Lachsfilets mit der Haut nach unten einlegen und zugedeckt 8 bis 10 Minuten braten, bis sie durchgegart sind.
Den Couscous auf tiefe Teller verteilen und die Lachsfilets darauf anrichten. Das Gemüse und die Sauce über den Lachs schöpfen, mit Dillspitzen garnieren und mit Zitronenspalten zum Auspressen servieren.
Die Küche des Maghreb ist geprägt von Herzlichkeit, Großzügigkeit und familiärer Wärme. Sie steht für Teilen, Geselligkeit und Kreativität. Mehdiya Kerairia lädt – ganz im Sinne des Buchtitels Habibi (arabisch für Liebling) – dazu ein, ihre algerischen Wurzeln kennenzulernen und die wunderbar aromatisch-duftende Küche zu entdecken. Dazu präsentiert sie 80 leicht umzusetzende Rezepte, die nach Belieben kombiniert und abgewandelt werden können.
Paula Soryano hält die herrlich bunte Welt in ebenso geschmackvollen Bildern fest.
Info: Couscous ist ein typisches Gericht im gesamten Maghreb, seine Zubereitung variiert von Region zu Region. Auch die Zutaten sind je nach Region und Klima unterschiedlich. Couscous ist in der Alltagsküche eine ebenso feste Größe wie bei festlichen Anlässen, je nach Rezept wird er kalt oder warm, salzig oder süß gegessen. Hierzulande wird er meist einfach mit heißem Wasser übergossen, zugedeckt und rund zehn Minuten quellen gelassen. Die traditionelle Methode ist etwas aufwändiger: 500 g Couscous in einer großen Schüssel verteilen, 2 EL Olivenöl zugeben und alles zwischen den Händen zerkrümeln. Die Schüssel mit einem Küchentuch zudecken und 20 Minuten ruhen lassen. Anschließend den unteren Teil eines Couscoussiers (oder Dampfgarers) mit Wasser füllen und zum Kochen bringen. Den Couscous in den Dämpfeinsatz geben, in den Topf einsetzen und ein erstes Mal 15 Minuten dämpfen. Den Dämpfeinsatz vom Topf nehmen, den Couscous in die Schüssel zurückleeren und ein wenig abkühlen lassen. 1 TL Salz zugeben und behutsam vermengen. Anschließend ein zweites Mal dämpfen. Für einen perfekten Couscous wird er bis zu drei Mal gedämpft.
GESCHMACK ohne Grenzen
MPREIS holt in seinen Ethno-Regalen die ganze Welt nach Tirol – von internationalen Klassikern bis zu geheimen Küchenschätzen. Neue Aromen und authentische Geschmäcker sorgen für Abwechslung im kulinarischen Alltag und für eine kleine Weltreise in der Küche.
Der bittersüße PelinkovacKräuterlikör von Badel kommt aus Kroatien, hinein kommen sorgfältig ausgewählte Bergkräuter. Perfekt als Aperitif oder auf Eis. 0,7 Liter, 14,99 Euro
Die gerösteten und gesalzenen Sonnenblumenkerne Mogyi sind super zum Snacken und machen sich auch gut auf Salaten. Aus Ungarn. 100 g, 1,29 Euro.
Mochis sind eine herrliche Süßspeise aus Japan. Die weichzähen Klebreiskuchen von Bamboo House werden mit einer süßen Paste aus roten Bohnen gefüllt. 3,49 Euro.
Achtung scharf: Die japanischen KaramuchoChili-Chips von Koikeya halten, was die Verpackung verspricht. 2,99 Euro.
Ayvar ist eine traditionelle, würzige Paprikapaste, die gerne als Beilage zu (gegrilltem) Fleisch, zum Verfeinern oder als Dip verwendet wird. 350 g, je 2,99 Euro.
Kaum ein asiatisches Gericht kommt ohne Currypaste aus. Die Variante von Cock gibt’s in feurigem Rot und etwas milderem Gelb. Je 2,99 Euro.
Der fruchtig-süße Smokva Strudle von Maida ist reichlich mit Feigenmarmelade gefüllt und kommt ursprünglich aus Bosnien. Serviert wird er zum Kaffee oder als kleiner Snack zwischendurch. 250 g, 1,99 Euro.
Die Chili-LimettenGewürzmischung von Tajin sorgt nicht nur in der mexikanischen Küche für Würze. 3,99 Euro.
DAS NEUE INTERNATIONALE SORTIMENT IST IN RUND 90 MPREIS-MÄRKTEN ERHÄLTLICH. EINE FILIALE IN IHRER NÄHE FINDEN SIE UNTER WWW.MPREIS.AT
Wir sind dann
mal weg
Bora Eker ist ein Touristiker, wie man ihn heute nur noch selten findet. Seine Wurzeln liegen in der Spitzengastronomie und Hotellerie, doch seine wahre Leidenschaft galt immer schon dem Reisen. Diese Begeisterung teilt er seit 15 Jahren mit seinen Kunden in Tirol: In Telfs gründete er efe Reisen, ein Reisebüro, das sich längst zu einer der ersten Adressen der Region entwickelt hat. Hier öffnen Bora Eker und sein Team gerne ihre Schatzkiste an Geheimtipps und Highlights und geben einen Ausblick auf die Trends und Reiseziele der kommenden Jahre.
RHODOS : SONNE UND GESCHICHTE IN DER ÄGÄIS
PERFEKT FÜR : FAMILIEN, SONNENANBETER UND KULTURLIEBHABER
Rhodos ist die sonnigste Insel Griechenlands und kombiniert Strandurlaub mit Geschichte. Kilometerlange Strände wie Faliraki oder Tsambika laden zum Baden ein, während die mittelalterliche Altstadt von RhodosStadt zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Besonders im Herbst ist die Insel angenehm ruhig – ideal, um das Tal der Schmetterlinge oder die Akropolis von Lindos zu besuchen.
www.visitgreece.gr
ALGARVE : NATUR & GENUSS IN PORTUGAL
PERFEKT FÜR : AKTIVURLAUBER, GENIESSER UND STRANDLIEBHABER
Die Algarve im Süden Portugals lockt mit spektakulären Felsenküsten, goldgelben Stränden und charmanten Orten wie Lagos oder Tavira. Bei einer Bootstour entdeckt man die berühmten Grotten von Benagil. Auch kulinarisch hat die Region viel zu bieten: fangfrischer Fisch, Cataplana (Meeresfrüchteeintopf) und regionale Weine. Das ganze Jahr genießt man dank der Lage am Atlantik das milde Klima, perfekte Bedingungen für Golf, Wandern und Radtouren. www.visitalgarve.pt
BARCELONA : KULTUR, STRAND & LEBENSFREUDE
PERFEKT FÜR : STÄDTEREISENDE, KUNSTFANS UND GENIESSER
Barcelona ist die perfekte Mischung aus Metropole und Mittelmeer. Die weltberühmten Bauwerke von Antoni Gaudí – allen voran die Sagrada Família und der Park Güell – prägen das Stadtbild. Immer einen Besuch wert ist der weltberühmte Markt La Boqueria mit köstlichen Tapas und dem einen oder anderen Glas Rioja. Im Herbst zeigt sich die Stadt angenehm mild und weniger überlaufen –ideal zum Entdecken und Genießen. www.barcelonaturisme.com
TÜRKEI : GOLF & SONNE AN DER RIVIERA PERFEKT FÜR : GOLFER, AKTIVURLAUBER UND GENIESSER
Die Türkische Riviera rund um Belek zählt zu den besten Golfdestinationen Europas. Mehr als 15 Championship-Plätze –entworfen von Größen wie Nick Faldo oder Colin Montgomerie –garantieren Spielgenuss zwischen Pinienwäldern und Mittelmeer. Nach der Runde locken luxuriöse Resorts mit Spa, All-inclusiveService und Strandlage. Wer Abwechslung sucht, besucht historische Stätten wie Aspendos oder die Altstadt von Antalya. www.goturkiye.com
efe Reisen
Ob Badeurlaub auf den griechischen Inseln, Familienreise, All-inclusive-Tage in Ägypten, Traumurlaube im Paradies, exotische Fernreisen nach Südostasien und Thailand oder ein spontaner Städtetrip – efe Reisen in Telfs ist auf der ganzen Welt zuhause. Persönliche Beratung und maßgeschneiderte Angebote und Betreuung vor, während und nach der Reise sind seit vielen Jahren die Stärken des Reisebüros. Was efe Reisen besonders macht, ist die Verbindung von fundierter Fachkompetenz und einer Serviceorientierung, die weit über das Übliche hinausgeht. „Der Kunde ist das Zentrum unseres Handelns“, sagt Bora Eker – und genau danach arbeitet sein Team.
Das jüngste Kapitel im Portfolio hört auf den Namen BoraGolf. Gemeinsam mit seinem Freund und Partner Thomas Raggl hat Bora Eker ein Konzept entwickelt, das Golfurlaub auf ein neues Niveau hebt. Unter dem Motto „Just one drive to paradise“ entstehen exklusive Golfreisen zu Destinationen, die sich durch ihre Einzigartigkeit abheben – und die es so kaum woanders gibt. Von der Türkischen Riviera über Spanien und Portugal bis hin zu exotischen Zielen wie Mauritius oder Südafrika. www.efe-reisen.com, www.boragolf.com
Bora Eker kümmert sich um die Wünsche seiner Kunden – persönlich, maßgeschneidert und mit viel Gespür für individuelle Wünsche. Gemeinsam mit Thomas Raggl organisiert er Golfreisen samt Flug, Hotel, Greenfees und Transfers.
Vor nicht allzu langer Zeit haben Münevver Arikan, von den meisten Müni genannt, und ihr Mann Osman im Innsbrucker Stadtteil Pradl ihr camuna eröffnet. Für Müni ist es weit mehr als ein Café, es ist ihr „Herzensprojekt“, wie sie es nennt. Ursprünglich war Münevver Arikan in Deutschland als medizinische Fachangestellte in der Notaufnahme eines Krankenhauses tätig, mit einer eigenen Werbeagentur hat sie sich ein zweites Standbein aufgebaut. Und weil Müni ist, wie sie ist, wurde sie mit einer Wildcard auch zur Teilnahme am „Miss-Germany“-Wettbewerb eingeladen, bei dem mittlerweile weit mehr zählt als das Aussehen. Es geht um Persönlichkeit und die eigene, ganz besondere Geschichte. Nach Tirol kam Müni der Liebe wegen und hat sich hier ihren Traum des eigenen Cafés erfüllt – zwar ohne Gastroerfahrung, dafür mit umso mehr Leidenschaft und Neugierde. Und Mut. Damit wolle sie auch ein Stück Vorbild vor allem für junge Frauen sein, sich ihre Träume zu erfüllen, für ihre Leidenschaften einzustehen und hierzu auch mal ins kalte Wasser zu springen, ohne zu wissen, wohin einen die Wellen treiben. Groß ist das camuna nicht, dafür echt stylisch, und bei gutem Wetter versammelt man sich ohnehin vor der Tür. Der (Social-Media-)Auftritt ist professionell und lässig, der Name setzt sich aus „ca“, was für „Café“ steht, und „muna“ zusammen. Das kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Sehnsucht“ oder „Hoffnung“. Unter anderem haben einige ehemalige Patienten Müni in Ableitung ihres Spitznamens so genannt. Auf der Karte stehen Kaffeevariationen, die klassisch, aber doch besonders sind, werden sie doch aus einer eigens für das camuna kreierten Röstung gemacht, sowie verschiedene (Iced-)Matcha-Kreationen und Süßes wie hausgemachte Kuchen, Bananenbrot und Cookies, vieles davon vegan. Besonders gefallen uns die To-go-Varianten, die hier praktisch und richtig cool in eigene Dosen abgefüllt werden, damit man die bunten Kunstwerke auch optisch genießen kann.
SCHÖNER WOHNEN
RÄUME, DIE LEBEN
Wohngefühl entsteht im Zusammenspiel aus Formen, Materialien und Momenten, die bleiben. Texturen erzählen Geschichten, Licht macht Atmosphäre. Die charmanten Ballonlampen von Brokis finden wir rundum spitze. Erhältlich in verschiedenen Ausführungen bringen sie Licht und Freude ins Daheim. Gesehen und verliebt in den Wetscher Wohngalerien in Fügen.
PICK-UP NR. 1
Ob Schotter, Sand oder Schlamm: Mit dem Ford Ranger ist jedes Terrain kinderleicht zu meistern. Vor einiger Zeit durften wir die Wildtrak-Variante testen. Den stämmigen Antrieb bildete in unserem Fall der 3-Liter-V6-Turbodiesel, der neben dem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmeter auch eine Leistung von 177 kW (240 PS) generiert und an ein wunderbar feinfühlig agierendes 10-Gang-Automatikgetriebe gekoppelt ist. So beschleunigt der knapp unter 2,5 Tonnen schwere Ranger Wildtrak – man bedenke die Doppelkabine – in sage und schreibe 8,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h bis zur Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Für rasante Sprints ist der Wildtrak ohnehin nicht gemacht. Nicht umsonst wird der Ranger bei Ford unter Nutzfahrzeugen angeführt, denn der eigentliche Nutzen liegt klarerweise in der ausgesprochen hervorragenden Transportfähigkeit. So bietet die Ladefläche des Wildtrak mit einer Ladelänge von 1,56 Metern ausreichend Platz. Auch die maximale Nutzlast von brutto 987 Kilogramm kann sich sehen lassen. Angesichts der Länge von knapp 5,4 Metern besonders eindrucksvoll: der Wendkreisdurchmesser von 12,9 Metern. Optisch zeigt sich der Ranger muskulös, im Innenraum wurde technologisch mächtig aufgerüstet. Während des Fahrens fühlt man sich eher wie in einem komfortablen und sportlich anmutenden SUV denn in einem Nutzfahrzeug. Dafür sorgen zum einen das verzögerungsfreie Infotainmentsystem als auch die zahlreichen Sicherheits- und Assistenzsysteme und nicht zuletzt die diversen voreingestellten Fahrmodi für verschiedenste Untergründe. Fazit? Brachial gut!
Info: Seit 15. September sind nun auch Allrad-Pick-ups mit Doppelkabine von der Normverbrauchsabgabe (NoVA) befreit. Die NoVA-Befreiung seit dem 1. Juli des Jahres gilt für leichte Nutzfahrzeuge bis zu einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen mit bis zu drei Sitzplätzen, bei mehr Sitzplätzen gibt es Einschränkungen. Der permanente Allradantrieb ist nicht mehr als Luxusmerkmal gelistet und somit zulässig.
BESSER GESSER
Aus kulinarischer Sicht lohnt ein Blick nach Osttirol. Die Region entwickelt sich großartig, und an vielen Stellen poppen neue Gastroprojekte auf. In Lienz hat Josef Mühlmann vom Gannerhof ein neues Wirtshaus aufgesperrt, David Senfter ist aus Südtirol zurück. Und in Sillian präsentiert Clemens Gesser ein Degustationsmenü an seinem Chef‘s Table, dass man die Ohren anlegt. Unglaublich. Gesser hat erst kürzlich seine Ausbildung zum Küchenmeister am Innsbrucker WIFI abgeschlossen und sich seither einem Stil verschrieben, den er „alpine Heimatküche“ nennt. Treffend, würde ich meinen. Einige Zutaten wachsen im eigenen Garten, andere sammelt Gesser in der Natur. Die Zeit bei Norbert Niederkofler und dessen Cookthe-mountain-Philosophie sind an dem Osttiroler nicht spurlos vorbeigegangen. Im aktuellen Gault&Millau ist Clemens Gesser von zwei auf drei Hauben geklettert. Hier ein kurzes Zitat aus der Begründung dafür: „Ein schönes Spiel an Säure (im Süppchen) und Krokantem (Schüttelbrotbrösel) begleitet die leicht temperierte Lachsforelle. Schnell versteht man: Der junge Mann liebt den intensiven Geschmack.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer, dass mit der neuen Bewertung das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Es zahlt sich aus, Osttirol weiter im Visier zu haben.
Mag. Oskar Platter ist öffentlicher Notar in Landeck und Präsident der Notariatskammer für Tirol und Vorarlberg.
INTERESSENAUSGLEICH
Mediation und Schlichtung im Notariat.
Gerade bei komplexen rechtlichen und familiären Angelegenheiten, wie Unterhaltsfragen, Vermögensaufteilungen oder Erbstreitigkeiten, ist es oft sinnvoller, eine einvernehmliche Lösung zu finden, anstatt einen langen, belastenden Prozess zu führen. Ein Weg zu dieser Lösung ist eine Mediation bei Ihrer Notarin bzw. Ihrem Notar.
Die Notarin oder der Notar tritt dabei als neutraler Berater auf und fördert die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien. Die Mediatorinnen und Mediatoren entwickeln ein Verständnis für die jeweiligen Interessen und helfen dabei, eine Lösung zu erarbeiten, die für alle Seiten akzeptabel ist. Eine Mediation ist immer freiwillig, was bedeutet, dass alle Parteien das Verfahren auch jederzeit wieder verlassen können. Das Besondere an der notariellen Mediation ist, dass die Lösung – falls sich alle Parteien einigen – auch sofort in eine rechtlich verbindliche Vereinbarung umgesetzt werden kann. Diese rechtlich verbindliche Vereinbarung wird dann notariell beurkundet. Das gibt den Beteiligten zusätzliche Sicherheit und Klarheit.
Auch die Schlichtung verfolgt ein ähnliches Ziel, unterscheidet sich jedoch in ihrer Herangehensweise. Notarinnen und Notare können bei der Schlichtung als neutrale Instanz eingreifen, wenn bereits ein Rechtsstreit vorliegt. Die Parteien dürfen sich aber noch nicht ans Gericht gewandt haben. Die Schlichter schlagen Lösungen vor und versuchen, die Parteien zu einer außergerichtlichen Einigung zu führen. Bei der Schlichtung wird die Lösung meistens nicht direkt von den Parteien erarbeitet, sondern vom Notar, der konkrete Vorschläge unterbreitet.
Das Ziel beider Verfahren – Mediation und Schlichtung – ist ein Interessenausgleich, der für alle Seiten akzeptabel ist, ohne dass ein Gerichtsurteil gefällt werden muss. In beiden Fällen gilt die Objektivität und Unparteilichkeit der Notarinnen und Notare, die für das Recht außer Streit sorgen. PR•
NOTARIATSKAMMER FÜR TIROL UND VORARLBERG
Maximilianstraße 3 6020 Innsbruck ihr-notariat.at
BUNTES ZEICHEN FÜR VIELFALT
Im Gerichtsalltag sollen Gleichberechtigung und Akzeptanz eines jeden Menschen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Religion, Herkunft, sexueller Orientierung oder einer Beeinträchtigung –vorbildlich gelebt werden. Die Wahrung der Unantastbarkeit der Würde des Menschen ist Kernaufgabe unserer Gerichtsbarkeit (Artikel 1 des Gleichbehandlungsgesetzes). Ein starkes und sichtbares Zeichen für diese Werthaltung ist der Regenbogen. Der ziert nun unter anderem den Vorplatz des Gebäudes in der Innsbrucker Maximilianstraße, in dem das Landesgericht und das Oberlandesgericht untergebracht sind. Gefällt uns!
WO DIE WELT KURZ PAUSE MACHT
Es gibt Orte, die nicht laut nach Aufmerksamkeit rufen, die man nicht zufällig im Vorbeigehen entdeckt, sondern nur dann, wenn man sich wirklich auf die Suche begibt. Oder wenn man das große Glück hat, eingeweiht zu werden. Diese Secret Hideaways sind kleine Sehnsuchtsplätze, in denen die Zeit ihren Takt verlangsamt und die Außenwelt ein Stück weit verblasst. Ein solches haben wir im Herzen von St. Anton gefunden. Direkt an der Skipiste gelegen, verschmelzen im von der Gastgeberfamilie Moosbrugger-Lettner geführten Bergschlössl Luxus und Privatsphäre. Die alpenurigen, zauberhaften acht Zimmer sind so ziemlich das genaue Gegenteil von einem gewöhnlichen Hotel und mit Delfter Fliesen (von Johanna Moosbrugger bemalt und gestaltet), ganz viel Holz und Romantikchic und gleichzeitig Annehmlichkeiten wie iMac-Station und Nespressomaschine ausgestattet. Sauna und Dampfbad sorgen für zusätzlichen Komfort. Tradition trifft auf Zeitgeist. Im angeschlossenen Basecamp wird gegessen und gefeiert. www.bergschloessl.at
Tipp: Das Bergschlössl ist Mitglied bei Historic Hotels of Europe und in der Vereinigung „Schlosshotels und Herrenhäuser“, der außergewöhnliche historische Hotels und Hideaways in Österreich, Italien, Deutschland und der Slowakei angehören. Einen Überblick samt schöne Hintergrundgeschichten bietet ein 120-seitiger, hochwertiger Katalog. Zum Hineinblättern und Bestellen scannen Sie einfach den QR-Code.
ERFOLGREICH IM JOB MIT DER KOSTENLOSEN BILDUNGSBERATUNG DER AK TIROL
Auch Erwachsene kommen im Laufe eines Berufslebens in Situationen, die ein Umorientieren möglich bzw. notwendig machen. Aber keine Sorge: Bildung ist ein zentraler Aufgabenbereich der AK –inklusive kostenloser und vertraulicher Bildungsberatung. Beim Erstgespräch stehen die individuellen Anliegen im Mittelpunkt: Benötigen Sie Informationen? Steht ein Berufswechsel an? Brauchen Sie Hilfe bei Bewerbungen oder Infos zu Bildungsförderungen?
Die Beratung selbst zielt dann auf mögliche Bildungswege ab sowie darauf, wie das Ziel erreicht werden kann.
Die AK Tirol
• berät unabhängig von den Interessen der Bildungsanbieter
• hat Fachkompetenz in rechtlichen Angelegenheiten und kennt den Bildungsmarkt
• hat den Auftrag zur Bildungsberatung als gesetzliche Interessenvertretung und das Know-how
Einfach anrufen unter 0800/22 55 22 –1515, mailen an bildung@ak-tirol.com oder kommen Sie vorbei in der AK Tirol in Innsbruck, Maximilianstraße 7.
Tipp: Mama macht Karriere
Die AK Tirol ermöglicht kostenlose
Kurse am BFI Tirol für den Wiedereinstieg nach der Babypause– einfach Erstberatung vereinbaren unter 0512/59660. Mehr dazu auf www.wiedereinstieg.tirol
EIN GUTSCHEIN FÜR ALLE TAXIS
CALEMO: Der digitale Taxigutschein ist die einfache Lösung für günstige Mobilität – insbesondere für Gemeinden.
Ein Gespräch mit Markus Freund, dem Obmann der Tiroler Taxibranche in der Wirtschaftskammer Tirol
Welche Vorteile bringt CALEMO?
FREUND : Kurz gesagt, sehr viele. Für unsere Unternehmer, Kunden und Partner (z. B. Gemeinden) ist CALEMO kostenlos. Für unsere Taxiunternehmen fallen kein Disagio oder sonstige Gebühren an, wie das beispielsweise bei Kartenzahlung der Fall ist. Zudem werden die Umsätze am Monatsende automatisch und verlässlich überwiesen. Für den Kunden hat es den großen Vorteil, mit einem Gutschein bzw. mit einer App in allen Taxis bezahlen zu können – schnell, einfach und bequem. Als Kunde sieht man auch, mit welchem Unternehmen man gefahren ist. Hat man im Taxi etwas vergessen, kann man den Unternehmer so direkt kontaktieren.
CALEMO ist also eine Taxi-App? Nein, CALEMO ist vielmehr eine Mobilitätslösung, die von Gemeinden, Veranstaltern oder Unternehmen schnell, einfach und vor allem sehr, sehr günstig umgesetzt werden kann. Günstig vor allem aus dem Grund, als dass man nicht eine Leistung in unbekann-
tem Umfang bestellt, die man vielleicht gar nicht braucht – Stichwort leere Busse am Sonntag –, sondern die Gemeinde zahlt nur tatsächlich durchgeführte Fahrten. So sind die Kosten minimal – also eine ideale Lösung vor allem jetzt in Zeiten knapper Budgets.
Warum gibt es CALEMO noch nicht in jeder Gemeinde? Das fragen wir uns auch. Wir haben vor einiger Zeit alle Gemeinden in Tirol angeschrieben und CALEMO vorgestellt. Wir bemühen uns auch, aktiv auf Gemeinden zuzugehen. CALEMO ist ideal für die Dorfmobilität von
Senioren, bietet sich aber auch an, um die Jugend sicher nach Hause zu bringen. Daneben kann CALEMO in Gemeinden von Betrieben auch als „Zuckerl“ für den Einkauf ausgegeben werden. So leistet jeder in der Gemeinde einen Beitrag für die Mobilität. CALEMO kann aber auch von regionalen Betrieben als „Bonus“ bzw. zur Kundenbindung ausgegeben werden.
Warum ist CALEMO für die Jugend so geeignet?
CALEMO ist ein digitales Taxiguthaben, das nur für Taxifahrten verwendet werden kann. So kann es nicht passieren, dass das Taxigeld der Eltern für andere Dinge ausgegeben wird.
CALEMO ist also wie man sieht sehr vielseitig einsetzbar! PR•
CALEMO
ist ein Service der Fachgruppe für die Beförderungsgewerbe mit PKW in der Wirtschaftskammer Tirol. Alle Informationen finden sich unter www.calemo.at.
Markus Freund, Obmann der Tiroler Taxibranche
MODETREND
Style-Vorlage
Stil ist kein Zufall, sondern ein Gefühl, das man sehen kann. Die elegante Dokumententasche von Montblanc aus luxuriösem genarbtem Leder in Khaki zelebriert die Verbundenheit der Marke mit der Kultur des Schreibens durch federförmige Details an den Reißverschlussschiebern und Griffen. Erhältlich um 2.200 Euro in der Montblanc Boutique Innsbruck.
BUCHTIPP
MIGRATIONSPANIK
JUDITH KOHLENBERGER
PICUS KONTUREN, 160 SEITEN, EUR 22,–Judith Kohlenbergers scharfsinnige Analyse zeichnet die beginnende und in Teilen schon vollzogene autoritäre Wende, die auch das gutbürgerliche Milieu ergriffen hat, anhand der grassierenden Migrationspanik nach. Und zeigt, dass es nur einen einzigen, glasklaren Ausweg gibt.
LUXUS AUF RÄDERN
Der neue Mercedes-Benz CLA mit EQ-Technologie vereint progressive Sportlichkeit mit wegweisender Technologie. Vollelektrisch, intelligent vernetzt und mit ausdrucksstarkem Design positioniert sich das Fahrzeug als stilvoller Vorreiter einer neuen Generation – und bringt den Luxus der Zukunft auf die Straße. Mit der neu entwickelten Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA), einer 800-Volt-Systemarchitektur für ultraschnelles Laden, einer Reichweite von bis zu 750 Kilometern und einer vollintegrierten User Experience setzt der CLA ein starkes Zeichen für nachhaltige Performance. Ein Fahrzeug, das überzeugt: mit mehr Effizienz, mehr Komfort und noch mehr Ausdruckskraft.
Auch die neue Mercedes-Benz V-Klasse zeichnet sich durch beeindruckende (technische) Daten aus. Das Raumangebot gleicht einem Wohnzimmer und die Ausstattungsoptionen lassen sich ideal auf Ihre Bedürfnisse abstimmen. Modell-Linien und Pakete wie AMG Line, V-Klasse EXCLUSIVE, V-Klasse AVANTGARDE oder V-Klasse STYLE sorgen für noch mehr Exklusivität und Sportlichkeit. Alle Ausführungen haben gemeinsam, dass sie im Sinne von Sicherheit im Straßenverkehr konzipiert wurden. Das Parkpaket mit Rückfahrkamera, optional mit 360-Grad-Kamera, hilft beim souveränen Einund Ausparken. Eine Vielzahl modernster Assistenzsysteme wie Spurhalte-, Brems-, Abstands- und Totwinkel-Assistent unterstützen sicheres Fahren und tragen zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer bei. www.pappas.at
Ihr Immobilienpartner in Innsbruck
Das Raiffeisen-Team
Wenn es um den Kauf oder Verkauf von Immobilien geht, sind wir Ihr zuverlässiger Partner in Innsbruck. Unser erfahrenes Team bietet Ihnen kompetente Beratung und professionelle Betreuung - von der ersten Idee bis zum erfolgreichen Abschluss.
Raiffeisen Immobilien Innsbruck - Ihr Erfolg ist unser Ziel.
Elisa Wankmüller
staatl. geprüfte Immobilientreuhänderin
Gerhard Cramer Geschäftsführung
Elena Grumser Assistenz der Geschäftsführung
Mag. Michael Schwab staatl. geprüfter Immobilientreuhänder