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Kümmerer im Nahverkehr
Marcel Gössmann richtet eine provisorische Haltestelle ein. Die Verkehrsmeisterinnen und Verkehrsmeister von DSW21 sind die Problemlöser im Nahverkehr.
Sie sorgen mit dafür, dass der Bus- und Bahn-Verkehr bei DSW21 reibungslos und störungsfrei läuft: die 63 Verkehrsmeisterinnen und Verkehrsmeister. Sie richten Baustellen und Umleitungen ein, sind bei Unfällen zur Stelle und bei Problemen für die Fahrgäste wie Mitarbeitende oft erste Ansprechpartner vor Ort. Marcel Gössmann ist einer dieser Problemlöser.
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Die Verkehrsmeisterinnen und Verkehrsmeister sind in ihren Funkwagen in drei Schichten rund um die Uhr im gesamten Dortmunder und Castrop-Rauxeler Stadtgebiet unterwegs. Ihre Aufgabe ist es, für einen sicheren und ordnungsgemäßen Betriebsablauf zu sorgen. Konkret bedeutet das, z. B. Linienwege und Gleisanlagen zu überprüfen, provisorische Haltestellen und Umleitungen einzurichten, Beschilderungen und Fahrgastinformation zu inspizieren, Schäden zu dokumentieren, Unfälle aufzunehmen und vieles mehr. Was der Tag bringt, wissen sie bei Dienstantritt oft nicht. „Das ist ähnlich wie bei der Feuerwehr“, sagt Marcel Gössmann, der seit über 20 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert ist. „Wenn man zur Arbeit kommt, weiß man nämlich nie, was passiert.“
Sichtbar sind die Kolleginnen und Kollegen für die Fahrgäste vor allem bei Großveranstaltungen, Fußballspielen oder Demonstrationen. Doch das ist nur ein kleiner Ausschnitt ihres Arbeitstages. Dieser besteht vor allem darin, im Netz »nach dem Rechten« zu sehen und akute Probleme zu lösen. Nur drei Beispiele: Eine Haltestelle, die von Vandalismus betroffen ist, muss abgesperrt, der Schaden dokumentiert und das Werkstattteam informiert werden. Ein Auto parkt eine Bushaltestelle zu und erhält ein »Knöllchen«, das vom Laptop im Funkwagen direkt ins System und danach ans Ordnungsamt geht. Oder: Ein Auto hat auf dem Hellweg eine Stadtbahn touchiert. Die Verkehrsmeister vertreten hier DSW21 vor Ort und kümmern sich um den Kontakt zur Polizei und zum Unfallgegner. Sie nehmen den Unfall auf, geben eine Umleitungsstrecke für den Schienenersatzverkehr vor, sichern, wenn nötig, die Videodaten und kümmern sich um den Fahrer oder die Fahrerin. Außerdem informieren Sie oft die Fahrgäste vor Ort.
Bei einem Unfall vertreten die Verkehrsmeister DSW21 vor Ort und dienen als Ansprechpartner.
Eine Aufgabe mit viel Verantwortung, die ein sicheres Auftreten erfordert, meint Marcel Gössmann: „Wir müssen sehr eigenständig arbeiten, wenn wir z.B. entscheiden, ob eine Bahn nach einem Unfall noch verkehrssicher ist. Gleichzeitig muss aber auch die Teamarbeit mit der Leitstelle, der Werkstatt und dem Fahrdienst reibungslos funktionieren.“ Und da die Verkehrsmeisterinnen und Verkehrsmeister immer auch einen Bus- und Bahnführerschein haben, kann es sein, dass der Kollege die Bahn nach dem Unfall selbst in die Werkstatt fährt. „So bleibe ich der Schiene treu“, meint der Kollege, der vor seiner jetzigen Tätigkeit über vier Jahre lang Stadtbahnfahrer war.
Das Tagesgeschäft ist für die Verkehrsmeisterinnen und Verkehrsmeister übrigens auch in Zeiten von Corona kaum anders als sonst. Außer, dass natürlich beim Kontakt mit Fahrgästen und Kolleginnen und Kollegen immer eine Maske aufgesetzt wird. Und wenn der Tag noch etwas bringt, das nicht eingeplant war? Dann braucht man halt „Nerven wie Drahtseile“, so der Kollege. Doch das ist in Ordnung, findet er, denn: „So wird es wenigstens nicht langweilig.“
Auch das Absperren einer vom Vandalismus betroffenen Haltestelle und das Anfordern des Werkstattteams gehört zu den Aufgaben.
