1 minute read

Von Nudeln und Monstern

Am ComicDay 2020 erscheint der erste Teil des Dortmund Mangas. Ein Comic über das Leben in Dortmund in der Zukunft – ein Produkt der DSW21-Konzernkommunikation. Die Geschichte um Anne und Lan schreibt und zeichnet Alexandra Völker, Manga-Künstlerin aus Hamm. »einundzwanzig« hat die gefragte MangaExpertin mitten in der Umsetzung für ein Kurz-Interview getroffen.

Wie wird man Manga-Zeichnerin in Deutschland? Ich habe immer schon gezeichnet, schon mit 14 regelmäßig für die Westfalenpost. Vier Jahre später bei einem Manga-Wettbewerb gewann ich einen Preis und bekam auch sofort ein Verlagsangebot. So erschien meine erste Geschichte und später dann auch gab es meine Mangas bei Carlsen, der Verlag, der jetzt auch die Dortmunder Geschichte als Auftrag von DSW21 umsetzt.

Advertisement

Du bist ausgebildete Grafikerin? Ich habe in Köln sowie an der Folkwang Uni Essen studiert und meinen Bachelor in Kommunikationsdesign und den Master in Kunst und Designwissenschaften gemacht. Heute arbeite ich als freischaffende Designerin, Illustratorin und Fotografin und gebe auch sehr viele Manga-Kurse in Schulen, Bibliotheken oder auf Manga-Messen.

Was ist das Geheimnis der Mangas? Mangas unterscheiden sich wesentlich von europäischen oder amerikanischen Comics. Sie sind sehr viel filmischer angelegt, kommen mit weniger Bildern und deutlich weniger Sprechblasen aus. Der Dortmund-Manga wird eine greifbare Utopie mit einer spannenden Geschichte. Und Mangas werden von hinten nach vorne gelesen.

Viel Arbeit? Und wie! Jede einzelne Seite muss vorher als gut ausgearbeitete Vorzeichnung vorliegen. Dann wird mit der Lektorin viel diskutiert und korrigiert. Erst danach fängt die Hauptarbeit an, die Skizzen werden übertragen und digital ausgearbeitet. Da kommen Stunden zusammen, bevor dann zum Schluss die so Manga-typische Rasterung anfällt: Die Seiten erhalten einen Schatteneffekt und wirken so, wie wir sie aus der Mangawelt kennen. Der Text darf auch nicht vergessen werden, als Designerin bin ich in der Lage, das komplette Buch zu gestalten und druckfertig zu machen. Viele dieser Arbeitsschritte wird es in der Ausstellung zum Dortmund-Manga im Dortmunder Comicmuseum zu sehen geben, zudem erste Entwürfe zu den Charakteren und verworfene Ideen.

This article is from: