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Bienen testen Qualität
from einundzwanzig 3/2019
by Dortmund
Ob der Flugverkehr einen negativen Einfluss auf die Qualität der näheren Umwelt hat, beobachtet der Dortmunder Flughafen seit vielen Jahren. Für das sogenannte »Biomonitoring« werden Bienen eingesetzt, weil durch die Untersuchung von Honig- und Wachsproben belastbare Aussagen zur Umweltqualität möglich sind.

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Wie das genau funktioniert? Der Flughafen setzt drei Bienenvölker ein, die ihren Stock in der Nähe der Start- und Landebahn haben. Gleichmäßig befliegen sie in der Umgebung von bis zu fünf Kilometern Areale, was für die Untersuchung ideal ist. Kommen sie bei ihren Sammelflügen in Kontakt mit Schadstoffen, nehmen die Bienen diese auf. Rückstände dieser Stoffe werden anschließend durch Laboranalysen im Honig nachweisbar und ermöglichen Rückschlüsse auf die Umweltqualität. Das Ergebnis auch in diesem Jahr: Der untersuchte Dortmunder Flughafenhonig weist keine Schadstoffe auf.
Zusätzlich hat der Flughafen insgesamt eine 4.000 m² große Blumenwiesen angelegt, damit die Bienen genügend Nahrung vorfinden – und auch, um anderen Insekten einen Lebensraum zu bieten. Denn der Flughafen, der immerhin die größte zusammenhängende Grünfläche in Dortmund hat, möchte aktiv Flora und Fauna schützen und verfolgt dazu eine Biodiversitätsstrategie. Neben »Biomonitoring« und Blumenwiesen werden unter anderem die Landschaft abwechslungsreich gestaltet, Totholzhaufen auf dem Gelände platziert und der Einsatz von Unkrautmitteln vermieden. So soll die Zahl der Insekten- und Pflanzenarten auf dem Flughafengelände hoch gehalten werden.
Und was passiert mit dem Honig? Ein Flughafenmitarbeiter, der Hobby-Imker ist und als Bienenvater die Stöcke betreut, konnte in diesem Frühjahr gut 40 kg Flughafenhonig ernten. Dieser soll verschenkt werden.

Zwei Blumenwiesen hat der Flughafen auf seinem Gelände angelegt, damit die Bienen genug Nahrung haben und die Artenvielfalt erhalten bleibt.