DMM Der Mobilitaetsmanager 1712

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TÄGLICH AKTUELLE BRANCHEN-INFORMATIONEN UNTER WWW.DMM.TRAVEL

Dezember 2017 69 707 I 6,50 Euro www.dmm.travel www.csr-award.de www.newfleet.de www.newbusinessaviation.de

Mehr Effizienz bei Geschäftsreise I Firmenwagen I Veranstaltung

Gute Konjunktur > Es wird viel gereist •••

Optimismus für 2018 Sicherheit unterwegs: Kaum Bedenken ••• Deutsche Reisende kennen andere Sorgen

Bahn fahren wird attraktiver ••• Neuer Fahrplan bringt bessere Verbindungen

Der etwas getrübte Ladespaß ••• Sündhaft teurer Strom beim E-Tanken

Eventlocation Nr. 1 in Deutschland ••• Kleine Welt ganz groß in Schau-Anlagen


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Renault Talisman Grandtour ENERGY dCi 130: Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 4,8; außerorts: 3,8; kombiniert: 4,2; CO2 -Emissionen kombiniert: 108 g/km (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007). Renault Talisman Grandtour: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 6,0–3,7; CO2 -Emissionen kombiniert: 135–98 g/km (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007). Zzgl. 19 % USt., Angebot enthält einen Renault Full Service Vertrag, bestehend aus der Abdeckung aller Kosten der vorgeschriebenen Wartungs- und Verschleißarbeiten sowie Hauptuntersuchung (HU) inkl. Mobilitätsgarantie für die Vertragsdauer von 48 Monaten bzw. 40.000 km ab Erstzulassung gemäß Vertragsbedingungen, nur in Verbindung mit einem Leasingvertrag der Renault Leasing. 3 Z. B. Renault Talisman Grandtour: 2 Jahre Renault Neuwagengarantie und 3 Jahre Renault Plus Garantie (Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie) für 60 Monate bzw. 100.000 km ab Erstzulassung gem. Vertragsbedingungen. Abb. zeigt Renault Talisman Grandtour BUSINESS Edition mit Sonderausstattung. Renault Deutschland AG, Postfach, 50319 Brühl. 1

Renault empfiehlt


Editorial • Unter uns

Der Wahnsinn bei Airberlin hatte Methode. Und er endete in einem Fiasko. Mehr als 5 Mrd. Euro Schulden, um die 200.000 wohl leer ausgehende Gläubiger und etwa 4.000 arbeitslose Mitarbeiter. Tja, und dann noch die geplatzten Jamaika-Träume. Es wird spannend auch für unsere Branche, wie die künftige Bundespolitik aussehen wird. •••

HOHE WELLEN ZUM JAHRESWECHSEL Eine echte Schande ist, was die Airberlin-Chefs angerichtet haben. Es gibt Länder, da werden solche „Nullnummern“ zur Rechenschaft gezogen, statt sie mit Millionen zu belohnen. Apropos Millionen: Zehntausend davon hat die Schnellstrecke München-Berlin gekostet. Anders als der BER ist sie aber wenigstens fertig geworden. Leider verlief der Start ziemlich holprig mit ausgefallenen und verspäteten ICE. Aber das wird sich noch einspielen. Der Absturz Airberlins trifft auch die Geschäftsreisebranche: Denn eine unangenehme Folge der Insolvenz sind die teils deutlich gestiegenen Preise für Flugtickets der Lufthansa Gruppe. Mobilitätsmanager müssen nun tiefer in die Tasche ihrer Firma greifen, was nicht zuletzt mit der Marktsituation der Lufthansa zu tun hat. Bei innerdeutschen Flügen hat die LH aktuell einen Marktanteil von knapp 72 %, bei den Europaflügen ab deutschen Flughäfen sind es 36 %. Dabei hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt schon unmittelbar nach dem Insolvenzantrag der Airberlin am 15. August vor dem drohenden LH-Monopol gewarnt. Gespannt sind wir nun auf die Ankündigung von LH-CEO Carsten Spohr, ob wirklich eintritt, dass die Tarife wieder sinken werden. Personalia. Turbulenzen gab es auch bei den Flughäfen Köln-Bonn und Berlin. Beim rheinischen Airport wurde der Vorsitzende der Geschäftsführung beurlaubt wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten. Beim Airport der Hansestadt müssen Alkohol und „schwere Störungen zwischen dem Geschäftsführer und den Mitarbeitern“ den Ausschlag für die Absetzung des Flughafenchefs gegeben haben.

www.dmm.travel

Kampf um die Lufthoheit. Spannend bleibt zweifelsohne, was sich auf dem Markt der italienischen Luftfahrtunternehmen tun wird. Die mehrfach schon Pleite gegangene Alitalia hofft auf Rettung durch die Lufthansa. Qatar Airways-Chef Akbar Al Baker gab bekannt, dass er Meridiana, an der er zu 49 % beteiligt ist, in „Air Italy“ umbenennen und zu einem mächtigen Wettbewerber zur kränkelnden Alitalia aufbauen will. Damit fährt Al Baker dem „Nachbarn“ Etihad sowie der Lufthansa in die Parade. Glückliche Nordeuropäer. „Bleisure“, jener Trend, auf Geschäftsreisen Berufliches und Privates zu verbinden, ist den Businesstravellern aller vier skandinavischen Länder gemein. Je nach Herkunftsland bevorzugen die Reisenden allerdings unterschiedliche Aktivitäten, wenn sie zwischen Meetings und Konferenzen einen Tag frei haben. Finnen gehen am liebsten shoppen (51 %), Dänen eher weniger (nur 28 %). Bei den Norwegern sind es 34 %, in Schweden 29 %. Norweger treffen sich gern mit Freunden oder Bekannten (35 %). Das wiederum hat für Schweden (15 %) und Dänen (16 %) weniger Priorität. Gemein ist den skandinavischen Kollegen aber ihre Vorliebe für Dienstreisen, weil sie gerne neue Orte kennenlernen möchten. Wie ist das eigentlich bei den deutschen Firmenreisenden?

Mitarbeiter glücklich machen. So lautete das Schwerpunktthema der HDV-Herbsttagung. Auch und gerade Mobilitätsmanager müssen wissen, wie wichtig zufriedene und motivierte Mitarbeiter für den Erfolg des Unternehmens sind. Was es braucht, um gute KollegInnen zu finden und sie langfristig zu binden, sind mehr Aufmerksamkeit und Würdigung. Denn Geld und Glück korrelieren nicht. Übrigens zeigt eine aktuelle repräsentative Studie (in Auftrag gegeben von der Deutschen Post) und publiziert im Glücksatlas, dass die Deutschen ihre Lebenszufriedenheit als ziemlich gut betrachten. Nach dem Glückssprung 2016 bleibt das Niveau auf einer Skala von 0 bis 10 mit einem Punktwert von 7,07 diesmal relativ konstant. Hoffen wir, dass das auch 2018 so bleiben wird. Freuen Sie sich auf eine interessante Lektüre und schauen Sie gerne auf dmm.travel und newfleet.de vorbei. Und an dieser Stelle bedanken wir uns für Ihre Aufmerksamkeit und Treue in diesem Jahr. Auch 2018 möchten wir gerne Ihr zuverlässiger Begleiter sein. Ihnen und Ihren Familien ein frohes Fest und kommen Sie gut `rüber ins neue Jahr. Gernot Zielonka Herausgeber und Chefredakteur

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Inhalt • Dezember 2017

Fotos Andreas Hermsdorf - Pixelio.de I DB I RWE Titelmotiv BMW

Perspektiven 2018

Bahnfahren noch attraktiver

Getrübter Ladespaß

Es mehren sich die Vorzeichen für eine weitere positive Entwicklung der Geschäftsreise-Branche. Voraussetzung: Eine neue stabile Bundesregierung hat die Kraft, den wirtschaftlichen Boom ­aufrecht zu erhalten.

Mobilitätsmanager haben zum Fahr­ planwechsel zahlreiche interessante Optionen bekommen, und zwar bei allen Bahnunternehmen in der DACH-Region. Im Mittelpunkt: Die Schnellverbindung von München nach Berlin.

Noch zögern viele Firmen mit der Beschaffung von E-Fahrzeugen; denn es gibt zu wenige (Schnell)Ladesäulen. Hinzu kommt, dass Öffentliche StromSpender hohe Preise verlangen, die elek­ trisch fahren zu kostspielig machen.

Seite

08

News 5 I Wissenswertes in Kürze

Titelstory 8 I Perspektiven 2018 Die führenden Wirtschaftsinstitute geben positive Konjunkturprognosen. Damit wird es auch in der Business­ travel-Branche aufwärts gehen.

Seite

18

Seite

18 I Bahnfahren noch attraktiver Zahlreiche positive Änderungen beim neuen Fahrplan 2018.

33 I Paneuropäisches Ladenetzwerk Tesla hat‘s vorgemacht, jetzt ziehen deutsche Autobauer nach.

20 I Das große Sparversprechen Wie Firmenkunden ihre Reiseausgaben reduzieren können.

34 I Geschäftswagen des Monats Jaguars neuer XF Sportbrake für den erlesenen Geschmack.

21 I Neue Strecken und Frequenzen Nützliches für die Reiseplanung.

36 I Sonnenfinsternis bei Mitsubishi Beim Design geht das SUV-Coupé neue Wege. Eine E-Version ist geplant.

Geschäftsreise

First Class

12 I Bonusprogramme Dezember 2017 Keine Garantie in Sachen Meilen.

22 I Begleiter fürs neue Jahr Dinge, die Businesstravellern unter­ wegs das Leben erleichtern.

13 I Parkende Jets wohin man blickt Zwischen Weihnachten und Neujahr herrscht viel Ruhe in der Luftfahrt.

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Hotel & Veranstaltung

37 I Der raffiniertere Ibiza Der Arona ist das 2. SUV der Spanier und ein Volltreffer obendrein.

Recht & Steuern

24 I Neue Betten für Geschäftsreisende Die aktuellen Hoteleröffnungen.

38 I Auslandsdienstreisen anordnen Firmenreisende dürfen ohne Regelung im Arbeitsvertrag zu Geschäftsreisen verpflichtet werden.

15 I Kaum Sicherheitsbedenken Deutsche Geschäftsreisende geben sich ziemlich sorglos.

NewFleet

39 I Rechtsprechung – wichtige Urteile

26 I Geschäftswagen-News Wichtiges aus der Branche

Vorbild & Modell

16 I Business Aviation DeLuxe Nahe Zürich entsteht einer der modernsten Geschäftsreiseairports.

29 I Mobilitätsdienstleister Ford Carsharing plus Fahrrad. Mit der Smart Mobility Strategie setzt Ford auf ganz­ heitliche Mobilitätslösungen.

14 I Wissen wo das Flugzeug gerade ist Diskussion um Live-Tracking.

17 I Nachhaltig zum Arbeitsplatz Ein Mainzer Unternehmen setzt auf umweltfreundliche Mobilität.

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30 I Getrübter Ladespaß Es gibt zu wenige öffentliche Lade­ säulen und viel zu teuer sind sie auch.

40 I Kleine Welt ganz groß Schauanlagen sind die Eventlocations in Deutschland.

Inside /Vorschau 42 I Köpfe & Skurriles, DMM 01/02.2018

Die nächste Ausgabe »DMM - Der Mobilitätsmanager« 01/02.2018 erscheint am 01.02.2018.


Täglich aktuelle News unter www.dmm.travel

News • • • AccorHotels

Abbildung: PCC

NEU IM QUARTIER BELVEDERE Mit gleich zwei neuen Häusern ist AccorHotels in Wiens neuem Stadtteil Quartier Belvedere vertre­ ten. Kürzlich eröffnete am Haupt­ bahnhof das 4*-Komforthotel Novotel, kurz zuvor das per gemeinsamer Terrasse verbundene 3*-Economyhotel ibis. Beide sind Top-Adressen für Businesstravel­ ler. Für kleinere und mittlere Ver­ anstaltungen gibt‘s 7 professionell ausgestattete Tagungsräume. Der Kongresssaal ist 528 m2 groß, Kfzbefahrbar und mit einer Überset­

• • • Paris Convention Centre

Mit dem Paris Convention Centre Europas hat die Parise Messe „Paris Expo Portes de Versailles“ Europas größtes Kongresszen­ trum eingeweiht. Die französische Metropole will damit wieder ver­ loren gegangene Marktanteile im hart umkämpften europäischen MICE-Markt zurück gewinnen. In das Messe- und Kongresszentrum investieren die Franzosen bis zum Jahr 2024 etwa ½ Mrd. Euro. Das „Paris Convention Center“ ist

im Rahmen der Erweiterung und Modernisierung des „Palais des Congrès de Paris“ entstanden. Es befindet sich in der früheren Halle 7 und bietet eine Ausstellungsflä­ che von 72.000 m2, bestehend aus 44.000 m2 Ausstellungfläche und einem Plenarsaal mit 5.200 Sitz­ plätzen. Damit sollen Kongresse mit bis zu 35.000 Teilnehmern durchgeführt werden können. Schon bisher galt das Paris Con­ vention Centre als viertmeist

besuchte Einrichtung der Millio­ nenmetropole hinter Notre Dame, Sacre Coeur und dem Louvre. Aktuell sollen bereits Kongresse mit mehr als 30.000 Teilnehmern gebucht sein, heißt es in Paris. Und in den kommenden fünf Jahren sind 75 große Events in den Auf­ tragsbüchern, darunter 55 Kongres­ se. Realisiert werden am neuen MICE-Hotspot auch zwei Hotels. Video: https://www.youtube.com/ watch?v=0qjlpcVtx5E •••

Achat: Zwei ehemalige GoldenLeaf-Häuser werden jetzt unter der Marke „Achat Comfort“ geführt. Das Achat Comfort City Frankfurt verfügt über 171 Zimmer, das Achat Comfort Airport & Messe Stuttgart im Businesspark Fasanenhof über 101 Zimmer.

dia Affiliate Network (EAN). So werden Raten und Verfügbarkeiten von EAN für RoomIt- und CWTKunden zur Verfügung gestellt, die dadurch Zugang zu zusätzlichen 197.000 Unterkünften weltweit, darunter 36.000 einzigartigen EAN-Objekten, erhalten.

sowie Tourismus- und Congress GmbH spielen mit. Einnahmen dienen Förderung des Tourismus.

Best Western: BW Signature ­Collection by Best Western ist die 11. Marke der Kette. Das ehemalige Maritim Rhein-Main Hotel Darmstadt hat als Best Western Plus Plaza Hotel Darmstadt eröffnet.

Deutsche Hospitality: 2020 eröffnet IntercityHotel am Hbf Flensburg. 152 Zimmer, 3 Tagungsr.

Foto: Accor

EUROPAS GRÖSSTES KONGRESSZENTRUM

zerkabine ausgestattet. 3 Tagungs­ räume sind als „Inspired Meeting Rooms“ zu den Themen – Wasser, Urbanität und Natur – kreiert. •••

••• Hotel & Veranstaltung

Carlson Rezidor: Ende 2019 soll nahe des Markusplatz’ das Radisson Blu Hotel, Venice San Marco eröffnet werden. Conrad Hotels & Resorts: Conrad Fort Lauderdale Beach am North Beach eröffnet. 290 Suiten mit jeweils maritimem, luxuriösem Design, 4 Dining-Optionen, exklusive Tagungsräumlichkeiten. CWT: RoomIt by CWT, neue Hoteldivision von Carlson Wagonlit Travel, kooperiert mit dem Expe-

www.dmm.travel

Dorint GmbH: Der vor zehn Jahren in die Firmierung aufgenommene Namenszusatz „Neue“ wurde per Beschluss der Geschäftsführung und Gesellschafter zurückgenommen. Jetzt heißt es „Dorint GmbH“. 4* Superior-Haus Dorint Parkhotel Meißen eröffnet. 118 Zimmer und Suiten, sechs Kongress- und Seminarräume für bis zu 200 Personen. Frankfurt: Tourismusbeitrag (ab 01.01.2018) 2 Euro/Übernachtung für ortsfremde Besucher der Metropole, die nicht-beruflich in Frankfurt weilen. Hotel- und Gastronomieverband Dehoga, IHK

Hilton: Ex-Kulthotel „The Statler“ in Dallas ist unter der Marke Curio Collection by Hilton wiedereröffnet worden. 159 Zimmer und 219 Apartments, 3.000 m2 Konferenzfläche. 2018 sollen eine LuxusMarke und eine neue Marke für City-Hotels etabliert werden. Holiday Inn: 4*-Hotel am Schwarzwald-Baar-Klinikum in VillingenSchwenningen teileröffnet. Das Hotel ist in Kombination mit dem angrenzenden Gesundheitszentrum entstanden. Bankett und Tagungsräume; es folgt ein Appartmenthaus (120 Zr.). IHG: 2018 Fusion Rewards Club und Kimpton Karma Rewards. Louvre Group: Mit dem Einstieg bei Hotels & Préférence vergrößert die Hotelgruppe ihr Portfolio um 140 Häuser (meist 4 und 5*) in Frankreich und weltweit. Die Kette wird als eigenständige Marke weitergeführt.

Marriott: Im Mixed-Use-Komplex Parq Vancouver haben das JW Marriott Parq (329 Z.) und das zur Autograph Collection gehörende Boutique-Hotel Douglas (178 Z./ Suiten) eröffnet. Bis Ende 2018 soll in Darmstadt in der Telekom City ein Moxy Hotel entstehen. 178 Zimmer. Zielgruppe sind vorwiegend Geschäftsreisende. Motel One: In den KornmarktArkaden in Frankfurt entsteht ein 470-Zimmer-Haus. Mövenpick: Stylisches Mövenpick Hotel Den Haag ab 2019 im Zentrum. 72 Zr., 3 Konferenzräume. Pantera: Der Immobilienentwickler plant ca. 1.000 Mikroapartments in München. Zielgruppe: Geschäftsreisende, die zwischen 1 Woche und sechs Monaten bleiben. Primestar: In den kommenden fünf Jahren plant der Hotelbetreiber die Eröffnung von bis zu 15 weiteren Häusern in Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Offenbach und Stuttgart.

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News

Tyrol-Lounge in Innsbruck eröffnet

Foto: Peter Norz

Am Innsbrucker Flughafen Kranebitten wurde die „Tyrol Lounge“, gedacht in erster Linie für Vielflieger, eröffnet. Deren architektonisches Hauptthema ist die alpin-urbane Verbundenheit. Konzeption, Gestaltung und technische Planung übernahm die int. aktive Innsbrucker Designerin Nina Mair. Die Lounge mit mehr als 250 m² Fläche bietet mit unterschiedlichen Möbelstücken und Raumteilern unterschiedliche Bereiche an. U.a. gibt es drei Arbeitsplätze speziell für Geschäftsreisende, eine Entspannungszone, eine Art Wohnzimmer zum Wohlfühlen und als Highlight eine raumhohe Bibliothek. Der reguläre Zutrittspreis beträgt 34 Euro, ist aber für Statuskunden, wie z.B. Senator- oder HON-Kunden der Staralliance, kostenlos.

• • • Air Astana

Foto: Air Astana

Bis 2020 erhält Kasachstans nationaler Carrier Air Astana je 7 A320neo und A321neo sowie 4 A321neoLR (Long Range). Die Airline wird dem­ nächst im Luftverkehr Zentralasiens und der GUS-Staaten eine der größ­ ten Flotten mit Flugzeugen vom Typ A320neo betreiben. Alle neuen Jets werden im Leasing betrieben. Die Auslieferung von Flugzeugen der neuesten Airbus-Generation erhöht Air Astanas Beförderungskapazi­ tät in den nächsten drei Jahren um 40 %. Der A321neoLR bedient ab den Drehkreuzen Almaty und Astana Ziele in Europa und Asien. Mit dem geplanten Ausbau des Taktverkehrs auf bestehenden Strecken ist dieser Flugzeugtyp auch für den Einsatz zu Zielen in den GUS-Staaten und in Südostasien geeignet. Ebenfalls neu: Die Services MySeat und myWiFi (Letzte­ rer zunächst nur in der B 767Flotte). Mit MySeat können Geschäftsreisende bestimmte Sitze mit erhöhtem Komfort bis zu zwei Stunden vor Abflug buchen (sofern nch frei). Dazu zählen in der Business Class die Plätze in der ersten Reihe sowie in der Economy die ersten beiden Sitzreihen und die Plätze an den Notausgän­ gen, die spürbar mehr Bein­ freiheit bieten. •••

Foto: Lufthansa

TOPMODERNE FLOTTE

• • • Lufthansa

NEUE BUSINESS CLASS Mit der Auslieferung der B 777-9 im Jahr 2020 geht die neue Business Class der Lufthansa erstmals in den Liniendienst. Herzstück der kom­ fortableren Kabinenausstattung ist der neue Sitz mit 220 cm Bettlänge. Die B 777-9 bietet gegenüber ihren Vorgängermodellen eine deutlich breitere Kabine. So werden Fluggäste von allen Plätzen aus direkten Zugang zum Gang haben. Dies ermöglicht die Sitzkonfiguration 1-2-1 und 1-1-1. Die Nutzer profitieren von einen wesentlich vergrößerten persönlichen Raum, mehr Privatsphäre sowie großzügigen Staufächern und Ablageflächen. Wermutstropfen: Für bestimmte Annehmlicheiten muss man jetzt sogar in der BC noch einen Aufpreis zahlen. •••

••• Luftfahrt BER: Eröffnung verzögert sich wahrscheinlich bis 2021. Grund: Viele neu entdeckte Mängel. Air China: Der Lufthansa-Partner setzt seine Verbindungen ins nordkoreanische Pjöngjang bis Juni 2018 aus. British Airways: Französische Tochter „Open Skies“, gedacht ausschließlich für Geschäftsreisende, wird Mitte 2018 aufgegeben. Grund: Absolut unwirtschaftlich. Künftig integriet in LangstreckenGünstigflieger LEVEL. Japan Airlines: JAL und Aeroflot Russian Airlines haben eine Absichtserklärung betreffend eine strategische Kooperation unter-

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zeichnet. Fluggäste beider Airlines sollen künftig von mehr Optionen profitieren, nicht nur auf den Strecken zwischen beiden Ländern. Codeshareflüge (ab 2018) vereinbart. Ferner soll bei den Vielfiegerprogrammen kooperiert werden Lufthansa: Einsatz von GroßraumFlugzeugen B 747-400 auf der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Berlin-Tegel sowie A340-600 von München nach Tegel bis kurz vor Weihnachten. LH reagiert damit auf die stark gestiegene und anhaltend hohe Nachfrage und den neuen Wettbewerber DB (Schnellstrecke München-Berlin). Turkish Airlines: Am Flughafen Istanbul-Atatürk sind am Terminal

für internationale Flüge an speziellen Check-In-Schaltern Bordkarten in Brailleschrift erhältlich. Auf der Bordkarte in Blindenschrift sind die wichtigsten Informationen für Reisende wie die Reservierungsnummer, die Flugnummer, Flugdatum und Uhrzeit, Abflugort und Reiseziel, das Gate und Sitznummer angegeben. Der Flughafen Istanbul-Atatürk gilt als Pilotprojekt. Bei Erfolg will man den neuen Service auch auf andere Flughäfen ausweiten. Flughafen Seoul Incheon: Eröffnung des zweiten Passagierterminals am 18.01.2018. Shuttle-Service (20 min.) zwischen beiden Ter­ minals. Bei der Anreise zum Flug-

hafen darauf achten, am richtigen Terminal auszusteigen. Das neue Terminal ist mit der neuesten Smart-Technologie ausgestattet, darunter ein Informationsroboter und ein Fluginformationsanzeigesystem für An- und Abflüge (FIDS). Auch ein Höchstmaß an Sicherheit ist dank neuester Ausstattung gewährleistet. Das Terminal bietet Reisenden interessante Einrichtungen wie Schlafboxen, Sportanlagen und Unterhaltungsangebote für Transitpassagiere, ein Obser­ vatorium, von dem aus man Starts und Landungen von Flugzeugen sehen kann, eine riesige Halle und eine Medienwand sowie einen großen Außenbereich. Infos unter www.airport.kr.

Der Mobilitätsmanager 12.2017


Täglich aktuelle News unter www.dmm.travel

News • • • Apple

• • • Cathay Pacific

SCHNELLES INTERNET AN BORD Cathay Pacific stattet Mitte 2018 die Langstrecken-Flotte mit High­ speed-Internet aus. Die Nachfrage nach schnellem Internet sei jüngst stark gestiegen, vor allem seitens Geschäftsreisender. Das Luftfahrt­ unternehmen und dessen Tochter­ gesellschaft Cathay Dragon bieten 182 Destinationen in 44 Ländern an. Cathay auf den satellitenba­

sierten Breitband-Dienst „2Ku“ von GoGo, der eine Gesamtband­ breite von bis zu 70 MBit/s ins Flugzeug bringt. GoGo Inc. ist ein Betreiber von Kommunikations­ dienstleistungen (WiFi) an Bord von Flugzeugen mit Sitz in Itasca/ Illinois. Mehr als 2.000 Passagier­ jets und 6.500 Privatflugzeuge sind mit deren Technologien aus­

gestattet. Auch auf den Flügen zwischen Frankfurt/Düsseldorf Hongkong können Passagiere vom neuen Angebot profitieren. Die Fluggesellschaft will alle B 777 und A330 bis 2020 komplett mit der neuen Breitbandtechnologie ausrüsten. Die in 2016 eingestell­ ten A350-900 bieten von Anfang an schnelles Inflight-Internet. •••

Im neuen Steve Jobs Theater in Cupertino präsentierte Apple das Highend-Smartphone iPhone X sowie die beiden iPhone 8 und 8 Plus. Auf der Vorderseite des Super-Telefons findet sich ein 5,8“ OLED-Display, Ränder gibt es so gut wie keine. An der Unterseite entfällt der HomeButton samt Fingerab­ druckscanner. Er wurde ersetzt durch einen vir­ tuellen Button – über zwei Gesten gelangt man zurück auf den Home­ screen und in den AppSwitcher. Die Rolle des Fingerabdrucksensors übernimmt der Gesichts­ scanner Face ID, der sich aus etlichen Sensoren zusammensetzt. Er ist auch im Dunkeln in der Lage, Gesichter zu erkennen. •••

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Foto: Apple

Foto: Cathay Pacific

DREI NEUE IPHONES


Titelstory • Aussichten 2018

Text RED Fotos Dieter-Pixelio.de (1) I Andreas Hermsdorf-Pixelio.de (2) I BCD travel (3)

Für 2018 stehen die Vorzeichen für einen weiteren Aufschwung der Geschäftsreisebranche nicht schlecht.

PERSPEKTIVEN LASSEN GUTES AHNEN Sonntag, 19. November 2017: Um 23.50 Uhr trat FDP-Chef Christian Lindner vor die Kameras – und verkündet den Paukenschlag. „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren“, sagte Lindner. Jamaika war damit gescheitert. Seitdem wird um eine neue Bundesregierung herumgeeiert. Nicht ausgeschlossen, dass sich die Situation auf die Wirtschaftsentwicklung und damit auch auf die Geschäftsreise-Branche auswirkt. Vor der Entscheidung vom 19. November 2017 gaben die führenden Wirt­ schaftsforschungsinstitute und der Sachverständigenrat eine positive Kon­ junkturprognose für 2018 ab. So erwartete z.B. der Sachverständigenrat eine Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,6 %. Die Per­ spektiven der deutschen Wirtschaft stellten sich damit nahezu unverändert zu 2017 dar. Die Lage am Arbeitsmarkt betrachteten die Experten als „ebenfalls unverändert gut“, auch wenn es rund 11 Mio. Geringverdiener und, die Harz IV-Bezieher mit einberechnet, über 8 Mio. Arbeitslose gibt.

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Beteiligt am Vorhersage-Gutachten sind u.a. das Münchner Ifo-Institut, das Berliner DIW, das Essener RWI, das Kieler IfW und das IWH Halle. Exporte und wieder steigende Unternehmensinvestitionen stärken das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland. Somit ergibt sich laut Bun­ desbank das Szenario einer kräftigen Aufwärtsbewegung. Allerdings dürften sich zunehmend Angebotsengpässe am Arbeitsmarkt bemerkbar machen, was nicht nur den Lohnanstieg verstärken sollte, sondern auch tendenziell die Wachstumsmöglichkeiten begrenzt.

Der Mobilitätsmanager 12.2017


Online-Info www.bcdtravel.com I www.drv.de I www.vdr-service.de I www.bundesbank.de I www.iwkoeln.de

Aussichten 2018

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„In vielen Bereichen ­unseres Tagesgeschäfts können wir heute schon durch Automationsroutinen Höchstleistungen bringen. Ein schönes Beispiel sind hier Preisvergleiche, die nötig sind, um die besten Preise anzubieten. Das wird zukünftig sicherlich noch zunehmen.“ Stefan Vorndran I BCD Travel I DRV

Zu den Aussichten der Branche für 2018 nahmen Dirk Gerdom, Präsident des VDR, und Stefan Vorndran, Senior Vice President EMEA bei BCD Travel und DRV-Vorstand sowie Vorsitzender DRV-Ausschuss Business Travel Stellung. Unsere Fragen:

Frage 2: Die Gegenwart stellt eine Kehrtwende für die Geschäftsreisebranche dar mit weitreichenden Auswirkungen auf das Mobilitätsmanagement und externe Anbieter. Welche Auswirkungen erwarten Sie für 2018?

Frage 1: Die führenden Wirtschaftsinstitute Deutschlands geben positive Konjunkturprognosen für das Jahr 2018 ab. Sehen Sie das auch uneingeschränkt für den Geschäftsreisesektor so?

Dirk Gerdom: Die Geschäftsreisebranche befindet sich in einem ständi­ gen Wandel. Das ist ein laufender Prozess, der bereits vor längerem in Gang gesetzt wurde und sich weit über 2018 hinaus fortsetzen wird. Die geschäftliche Mobilität unterliegt starken dynamischen Einflüssen aus Wirtschaft und Gesellschaft, insbesondere bedingt durch Digitali­ sierung, Globalisierung, neue Arbeitswelten, immer kürzere Innova­ tionszyklen und disruptive Technologien. Ich denke, dass die Ergeb­ nisse des diesjährigen VDR-Zukunftsworkshops TrendsPort sehr gute Hinweise liefern, wo die sprichwörtliche Reise künftig hinführt. Digi­ tale Prozesse verändern Arbeitsabläufe, Arbeitsort und Arbeitszeit und damit Organisationsstrukturen – wie auch die Rolle des Individuums. Darauf werden Mobilitätsmanagement und externe Anbieter Antwor­ ten finden müssen. Insbesondere das Thema Traveller Centricity, also der Fokus auf dem Reisenden als Menschen, wird immer wichtiger. Auf Dienstreise spielen private, persönliche Bedürfnisse und Gewohn­ heiten eine größere Rolle als im Büroalltag. Der Reisende bewegt sich innerhalb der Unternehmensvorgaben, gleichzeitig ist er nicht ständig im Arbeitseinsatz, sondern auch als Privatperson unterwegs. Unter­ stützt ihn das Mobilitätsmanagement erfolgreich und hat dabei den Menschen und die Kommunikation mit ihm im Fokus, können die Erfahrungen aus dem Reiseprozess als Erkenntniswerte auf das gesamte >>> Unternehmen übertragen werden.

Dirk Gerdom: Die Geschäftsreisetätigkeit deutscher Unternehmen ist immer auch ein Spiegelbild der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in unserem Land. Anders ausgedrückt: Geht es der Wirtschaft gut, wird viel gereist. Im Gegenzug sind die Ausgaben für Geschäftsreisen – im Jahr 2016 immerhin 51,6 Milliarden Euro – ein Konjunkturmotor. Rund 90% der Reisen finden im Inland statt und die Reisenden kurbeln somit auch die Wirtschaft vor Ort an. Bei der Frage, ob und wieviel gereist wird, spielen aber auch zunehmend andere Kriterien eine Rolle. Die fortschreitende Digitalisierung wird in manchen Fällen Reisen überflüssig machen, etwa durch den vermehrten Einsatz von Videokonferenzen und anderer Tools. Mit diesen Trends werden sich insbesondere die Anbieter der Geschäfts­ reisebranche auseinandersetzen müssen. Grundsätzlich sehe ich derzeit aber keinen Grund, den vorherrschenden Optimismus nicht zu teilen. Stefan Vorndran: „Die guten Konjunkturaussichten stimmen uns in der Branche für das kommende Jahr optimistisch. Die Voraussetzungen für steigende Geschäftsreiseaktivitäten und Ausgaben der deutschen Unter­ nehmen sind damit jedenfalls gegeben.“

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Titelstory • Aussichten 2018

Fotos VDR (4) I IAH (5) I Magann-Pixelio.de (6)

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Die fortschreitende Digitalisierung wird in manchen Fällen Reisen überflüssig ­machen, etwa durch den vermehrten Einsatz von Videokonferenzen und anderer Tools. Mit diesen Trends werden sich i­nsbesondere die Anbieter der Geschäfts­reisebranche ­auseinandersetzen müssen. Grundsätzlich ­sehe ich derzeit aber k­ einen Grund, den vor­ herrschenden Optimismus nicht zu teilen. Dirk Gerdom I VDR

Stefan Vorndran: „Wie in anderen Branchen beeinflusst die rasante technische Entwicklung selbstverständlich auch die Zukunft des ReiseBusiness. Diese wird geprägt sein durch einen steigenden Bedarf an globaler Mobilität und Multipräsenz, autonomes Fliegen und Fahren, virtuelles Reisen, maximale Vernetzung, Algorithmen, sowie künstliche ••• Stimmen vom Kundenforum American Express GBT Dunja Hayali, viel reisende TV-Journalistin, wies in ihrem Vortrag auf die Ambivalenz des gegenwärtigen geschäftlichen Reisens hin. Zum einen berechtige der deutsche Pass zur Einreise in 176 Länder, mehr als jeder andere Pass der Welt. Gleichzeitig werde sie als allein reisende Deutsche mit schwarzen Haaren und braunen Augen an Flughäfen regelmäßig zur Kontrolle aus der Schlange gebeten. Ihr Fazit: Auf der einen Seite ist Reisen einfach und komfortabel wie nie, beispielsweise durch Buchungs-Apps, digitale Bordkarten und Tracking-Software, auf der anderen Seite unvorhersehbarer als je zuvor, z.B. durch Terror und Entführungen.“ John Kornblum, ehemaliger US-Botschafter in Deutschland, erklärte die gegenwärtige Ambivalenz des Reisens mit einer Formel: Jede Erleichterung des Reisens führe zu einer Gegenreaktion. Anfang des 20. Jahrhunderts sei es für Betuchte möglich gewesen, ohne Pass durch Europa zu reisen – die Entwicklung der Nationalismen seien parallel zur Ausbreitung des Reisens in die ganze Gesellschaft verlaufen. Gegenwärtig sei Reisen erneut sehr einfach und führe u.a. zu Unruhe und Gegenwehr. „Wir sind in einer neuen Ära, nicht wegen Trump oder der AfD, sondern weil die Welt in Aufruhr ist“, sagte er. Insgesamt sei die Welt viel sicherer als vor 30 Jahren – weil aber die Terroristen neue Methoden anwenden, sei die Unsicherheit in der Gesellschaft gestiegen. Alexander Graf Lambsdorff, Vizepräsident des Europäischen Parlaments: Zur Unsicherheit trägt auch der anstehende Brexit bei. Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union könnte die Reiselandschaft in naher Zukunft drastisch verändern. Die Möglichkeit, dass mit dem Ende der EU-Mitgliedschaft am 31. März 2019 die Vertragsgrundlage für den Flugverkehr zwischen dem Königreich und den EU-Staaten fehlt, hält er für denkbar. Alle Teilnehmer des Podiums erwarteten, dass Reisen in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Gerade deshalb, so HansIngo Biehl, Hauptgeschäftsführer des VDR, „wird die detaillierte Vorbereitung auf Geschäftsreisen noch notwendiger“. Ein Großteil der Unternehmen in Deutschland habe noch Nachholbedarf, sagte er, da oft genug nur bis zum Werkstor gedacht werde. „Für Geschäftsreisende fängt die Herausforderung aber am Werkstor erst an.“

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Intelligenz und digitale Assistenten. In vielen Bereichen unseres Tages­ geschäfts können wir heute schon durch Automationsroutinen Höchst­ leistungen bringen. Ein schönes Beispiel sind hier Preisvergleiche, die nötig sind, um die besten Preise anzubieten. Das wird zukünftig sicher­ lich noch zunehmen. Die ersten ausschließlich von Robotern gema­ nagten Hotels gibt es zwar bereits, Maschinen funktionieren meiner Ansicht nach aber am besten bei standardisierten, emotionslosen The­ men. Ich denke, dass sie den Menschen aber nie komplett ersetzen werden. Und das ist auch gut so, denn Technologie sollte die Menschen und ihre Leistungunterstützen und nicht abschaffen. Das setzt Ver­ trauen in die Technik voraus. Sie soll uns helfen, Komplexität effizient zu managen. Doch effiziente Abläufe können auch in Zukunft nur ein Teil des Geschäftsmodells sein. Das Gesamtkonzept ist entscheidend, das Service-Erlebnis und auch Themen wie Nachhaltigkeit und Ver­ antwortung.“ Frage 3: Siemens, einer der bedeutendsten Player im Geschäftsreisebusiness, kürzt seine Ausgaben für dienstliche Reisen radikal und setzt verstärkt auf Videoconferencing. Dabei gilt bisher: persönliche Treffen sind unerlässlich. Können Sie der Idee von Siemens CEO Joe Kaeser folgen? Dirk Gerdom: Das muss man differenziert betrachten. Die These, dass persönliche Treffen unerlässlich sind, würde ich nach wie vor unter­ schreiben. Gerade bei der Geschäftsanbahnung oder bei Geschäftsab­ schlüssen wird der persönliche Kontakt der beteiligten Partner auch künftig ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg bleiben. Es gibt aber inzwi­ schen auch gute Gründe, Sinn und Zweck einer Geschäftsreise zu hin­ terfragen. Kostendruck, Effizienzaspekte oder Fragen der Nachhaltigkeit etwa können dazu führen, dass insbesondere kurze Reisen beispiels­ weise durch virtuelle Meetings substituiert werden. Ich kenne nicht die Gründe hinter Herrn Kaesers Entscheidung und weiß nicht, welchen Zwängen er unterliegt. Siemens wird die Folgen dieser Entscheidung am Ende sehr genau analysieren und dann sehen, ob die Maßnahmen den gewünschten Erfolg mit sich bringen. Stefan Vorndran: „Face-to-Face- Meetings sind ein menschliches Bedürf­ nis, nichtsdestotrotz wird sich auch die virtuelle Kollaboration in den nächsten Jahren immer mehr durchsetzen. Mit dem richtigen Programm und virtuellen Technologien können Teams überall auf der Welt zusam­

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Online-Info www.bcdtravel.com I www.drv.de I www.vdr-service.de I www.bundesbank.de I www.iwkoeln.de

Aussichten 2018

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menarbeiten, und das zu einem Bruchteil der Kosten. Die Geschäftsreise­ ketten unterstützen mit innovativen Technologielösungen, wie z. B. Cloudbasierte und Meeting-Lösungen, ihre Kunden. Unternehmen bekommen damit eine noch größere Auswahl und bessere Möglichkeiten, ihren Mit­ arbeitern bei der Entscheidung zu helfen, ob die Zusammenarbeit virtuell vom Büro aus möglich ist oder eine Reise erfordert. Die im DRV engagier­ ten Travel Management Anbieter machen auf diese Unterstützungs- und Beratungs­ leistungen mit der Kampagne Chefsache Business Travel besonders aufmerksam. Dennoch zeigt ein Ergebnis aus unserer Chefsache-Studie, dass der Wert persönli­ cher Begegnungen ungebrochen bleibt. In der Wahrnehmung der befragten Fachund Führungskräfte ist er sogar noch wert­ voller geworden. Sie gehen davon aus, dass persönliche Treffen die Abschlussbereit­ schaft von Aufträgen um durchschnittlich 46 Prozent erhöhen. Die Erfahrung und die Erkenntnis aus der DRV-Studie zeigen: Netzwerke funktionieren auch über digi­ tale Kanäle besser, wenn sie bei persönli­ chen Treffen geschmiedet und gestählt werden.“ Frage 4: Der Klimawandel wird die Welt, in der wir leben, verändern. Er wird vielfältige Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und unser tägliches Leben haben. Große Teile der vorhergesagten Veränderungen lassen sich direkt mit dem Ausstoß von Treibhausgasen durch den Menschen in Verbindung bringen. Die Grünen verlangten deshalb mehr Bahn statt Flugzeug, bis zu den Jamaika-Sonderungsgesprächen auch ein Ende des Verbrennermotors bis 2030 u.v.a. mehr. Wie stehen Sie dazu? Dirk Gerdom: Das ist ganz klar ein Thema, dem sich niemand ver­ schließen darf. Der VDR setzt sich seit jeher nicht nur für effiziente und sichere, sondern auch für nachhaltige Mobilitätskonzepte ein. Unser Fachausschuss Nachhaltigkeit/CSR tritt für umweltschonende Geschäftsreisen ebenso ein wie für intelligente Alternativen. Dabei

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unterstützt er auch technische Entwicklungen, mit denen Geschäfts­ reisen auf sinnvolle Art und Weise substituiert werden können. Vie­ les passiert abseits politischer Forderungen bereits heute, etwa bei E-Mobility, autonomem Fahren, oder Überlegungen zur Reisever­ meidung. Ich weiß, dass die Unternehmen das Thema auf dem Schirm haben und an entsprechenden Konzepten arbeiten. In welchem Maße Strategien zur Nachhaltigkeit in Unterneh­ men umgesetzt werden, ist aber letztlich (6) eine Frage der jeweiligen Unternehmens­ politik. Als Verband können wir unseren Mitgliedern lediglich Empfehlungen aus­ sprechen und machen das auch. Etabliert sind etwa die VDR-Empfehlungen für grüne Elemente in der Reiserichtlinie, der VDR-Standard zur CO2-Emissionsberech­ nung einer Geschäftsreise oder der VDRWegweiser Nachhaltigkeit. Diesen Ansatz werden wir auch weiterhin verfolgen und weiterentwickeln. Stefan Vorndran: „Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung liegen den Travel Management Companies sehr am Herzen und sind inzwischen fester Bestandteil der Dienstleistungen in unserer Branche. Denn Reisen hinterlässt – wie das meiste, was wir tun – einen CO2-Fußabdruck. Um den Kli­ mawandel abzumildern, braucht es tiefgrei­ fende Veränderungen. So sollen laut Pariser Klimaabkommen ab der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts keine fossilen Brennstoffe mehr genutzt werden – eine Mammutaufgabe, die auch die Mobilitäts- und Reisebranche herausfordert. Als Branche unterstützen die Kunden beim Erreichen der Klimaschutzziele. Aus der DRV-Studie Chefsache Business Travel ist ersichtlich, dass die Mehrzahl der Geschäftsreisenden finden, dass das Thema Nachhaltig­ keit bei Buchungen eine wichtige Rolle spielt. Sie schätzen, dass die Bedeutung von Umweltschutzaspekten in den nächsten Jahren noch steigen wird. Und die Mehrheit glaubt, dass Unternehmen sich zukünf­ tig stärker der Frage widmen müssen, wie ihre Mitarbeiter umwelt- und klimaschonender reisen können.“ •••

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Geschäftsreise • Bonusprogramme (1)

Text RED Fotos Cathay Pacific (1) I Delta (2) I Air France (3) Online-Info www.globalflight.de

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BONUSPROGRAMME 12.2017 Aus rechtlichen Gründen dürfen Treueprogramme in Italien nicht zeitlich unbegrenzt angeboten werden. So wird Alitalia zum 01.01.2018 ihr MilleMiglia-Programm neu auflegen. Bekannt ist, dass man im Q1 vier Flüge absolvieren muss, damit die nicht genutzten Meilen der aktuellen Programmversion gültig bleiben. Ein hoher Preis dafür, dass es keine Garantie gibt, was mit den Meilen geschehen kann.

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Air France-KLM

Neu konzipiertes Vielfliegerprogramm Flying Blue ab 01.04.2018. Für jeden Euro, den die Mit­ glieder auf einem Flug von Air France, KLM, Joon oder Hop! ausgeben (Steuern und Gebühren ausgenommen) erhalten sie Meilen (Ivory: 4, Silver: 6, Gold: 7, Platinum: 8). Bisher basierte die Meilengutschrift auf der geflogenen Distanz. Die Mitglieder können durch Zusatzoptionen wie Economy Comfort, Seat Plus, Zusatzgepäck oder „A la Carte“-Menüs ebenfalls Meilen sammeln. Mit Experience Points (XP) erreichen die Mitglieder den nächst höheren Status: Silver: 100 XP, Gold: 180 XP und Platinum: 300 XP. XP richtet sich nach Flugtyp und Reiseklasse. Statt des Kalenderjahres gilt eine persönliche, zwölfmonatige Qualifikationsperiode. Reisen in der BC werden dabei stärker belohnt. Die Gültigkeit der Status-Mitgliedschaft wird jedoch auf 12 Mona­ te reduziert. Eine andere nicht so beruhigende Ankündigung ist, dass im Juni Änderungen auf der Prämienseite in Form der Einführung einer sophistischeren Preisgestaltung pro Strecke statt­ finden werden. Ab Juni 2018 können Mitglieder mit ihren Meilen jeden verfügbaren Sitzplatz auf Flügen von Air France, KLM, Joon, Hop! und Transavia buchen. Die benötigte Meilenmenge basiert auf Abflugort, Destination und Flugdatum. Mit der neuen Miles & Cash-Option haben sie eine größere Flexibilität, ihre Meilen auch unterwegs einzulösen und können bis zu 25 % für ein Award-Ticket bar bezahlen. Welche Mitglieder nach all den Änderungen besser oder schlechter dastehen werden bleibt abzuwarten.

Cathay Pacific

Angebot des Treueprogramms Marco Polo Club erweitert. Seit 08. Dezember 2017 erhalten alle Mitglieder in ausgewählten Tarifklassen mehr Clubpunkte für Flüge mit Cathay Pacific und Cathay Dragon auf allen Strecken. Des Weiteren ist die jährliche Voraussetzung für die Green-Mitgliedschaft von 100 auf 20 Clubpunkte reduziert. So wird es für Mitglieder leichter, diesen Status zu erreichen, um exklusive Clubvorteile wie Priority Check-in, Priority Boarding oder Lounge-Zugang zu genie­ ßen. Flüge ab Frankfurt und Düsseldorf nach Hong Kong werden mit bis zu 15 zusätzlichen Club­ punkten in der Eco und Premium Eco belohnt. Für interkontinentale Kurz- und Ultrakurzstrecken­ flüge ab Hong Kong, z.B. zu asiatischen Metropolen wie Taipeh, Tokyo und Shanghai gibt’s bis zu zehn zusätzliche Punkte in den meisten Tarifklassen in allen Kabinen.

Delta Airlines

Die US-Airline kategorisiert ihre SkyMiles Airline-Partner in vier Gruppen und gewährt ihnen unter­ schiedlich großzügige Partnerschaftsstrukturen. Wesentliche Änderungen treten zum 01.01.2018 in Kraft, wobei die vier Gruppen in der Praxis auf zwei reduziert werden: Die Topgruppe, die aus Deltas JV-Partner und Fluggesellschaften, an denen Delta beteiligt ist, besteht (Asnahme Korean Air) wird leicht höhere Gutschriften in den vorderen Klassen sehen. Aber dies wird sicher nicht ausreichen, um die Einschnitte in den anderen Kategorien auszugleichen: Auf allen anderen Fluggesellschaften wird man keinen (!) Kabinenbonus in der Business und First Class mehr verdienen und auch Gut­ schriften in der Economy Class werden reduziert. Auch der Elitebonus, der bisher auf den meisten SkyTeam-Partnern zur Anwendung kommt, wird nicht mehr länger bei den Partnern gelten.

Groupon

Erste direkte Partnerschaft mit Norwegian Reward abgeschlossen. Groupon ist bereits Bestandteil der Shopping-Plattform einiger Programme wie Flying Blue/Air France KLM oder Mileage Plan von Alaska Airlines. Norwegian-Mitglieder in Großbritannien und Spanien erhalten je nach Angebot bis zu 10 % des ausgegebenen Betrags in Form von CashPoints auf ihrem Konto.

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Luftfahrt

Text RED Fotos Alan Wilson (1) I Lufthansa (2) Online-Info www.lufthansa.com

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Alle Jahre wieder finden sich zum Jahreswechsel an vielen Airports Massen von parkenden Verkehrsflug­ zeugen. Zwischen den Jahren reduzieren viele Airlines nachfragebedingt ihr Angebot. In ökonomisch schwierigeren Zeiten parken Airlines zeitweise nicht mehr benötigte Maschinen auch in der Wüste. Die größten Parkplätze für Flugzeuge sind in Wüstengebieten der USA eigerichtet.

PARKENDE JETS WOHIN MAN BLICKT Kurz vor Weihnachten neigen sich nahezu alle Geschäftsreiseaktivitäten einem vorübergehenden Ende zu. Bis zu drei Wochen schlummert die Branche. Spürbar wird dies vor allem in der Luftfahrt. Die Premiumklassen sind fast leer, an den großen Hubs stehen mehr Jets herum als normal und wenn sie denn fliegen, dann machen den Großteil der Fluggäste kurz vor Weihnachten und dem Jahreswechsel Privatreisende aus. Abgesehen von der veränderten Kundenstruk­ tur bietet sich alle Jahre wieder zwischen Weih­ nachten und Silvester dasselbe Bild: Flugzeuge über Flugzeuge, die am Boden parken, statt in die Lüfte abzuheben. Der Grund ist ein ganz rationaler. In saisonbedingt nachfrageschwa­ chen Zeiten – und dazu zählt traditionell vor allem die Woche „zwischen den Jahren“ – rea­ giert z.B. die Lufthansa mit einer Reduzierung ihres Angebots und streicht bis zu 75 % aller Verbindungen. Schon zum fünften Mal in Folge parkt am Ende dieses Jahres der größte Teil der Flotte ab Heiligabend am Rhein-Main-Flug­ hafen in Frankfurt, teils auch in München. Am ersten Weihnachtsfeiertag 2016 standen 134 Flugzeuge „auf dem Hof“, an Silvester waren es sogar 148. Ein beeindruckendes Bild – vor allem aber eine enorme logistische Herausfor­ derung. Bis zu 60 Langstreckenjets werden, exakt nach Plan, auf ausgewiesenen Parkflä­ chen abgestellt. Die Kollegen des Hub Control Centers dokumen­ tieren dabei händisch den Standort jeder ein­ zelnen Maschine. Denn es kommt vor allem auf die korrekte Abstellung an. So müssen nach dem „First-in-last-out-Prinzip“ die Flieger, die den Parkplatz als erstes besetzen, die letzten sein,

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die wieder in Dienst gestellt werden. Schon in der Silvesternacht geht die große Rangierarbeit dann von Neuem los. Wenn das neue Jahr das alte ablöst, werden entsprechend viele Schlepp­ bewegungen notwendig, um in kürzester Zeit wieder rund 50 Longhaul- und mindestens ebenso viele Kontflugzeuge zum Abflug bereit­ zustellen. „Schlepperballett“ nennt man das. Ab Neujahr wird sich der Airport-Parkplatz markant leeren – und die Airlines der LH Group werden nach und nach wieder ihrer eigentli­ chen Aufgabe nachkommen: dem Fliegen. Wüstenparken. Auch das gibt es: In ökono­ misch schwierigeren Zeiten parken alle Airlines weltweit 20 % ihrer nicht benötigten Verkehrs­ flugzeuge zeitweise oder dauerhaft in Wüsten, meist in den USA. Vorteile: Das ist kostengünstiger als an den teuren Flughäfen und infolge des heiß-trockenen Klimas rosten die Maschi­ nen auch nicht. Zum Jahreswechsel 2015/16 standen dort 2.500 Maschinen. Die meisten davon Langstrecken- und kleinere Regionaljets. Die US-Wüsten-Standorte, einer der bekannte­ sten ist der Mojave Air & Space Port, verfügen i.d.R. über eine funktionierende Infrastruktur mit Landepisten und bester Erreichbarkeit der

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Jede Menge parkende Flugzeuge zwischen Weih­ nachten und Neujahr.

Dauerparkplätze auf trocken-harten Wüsten­ böden. Bemerkenswert: Nicht selten stehen dort „vergleichsweise neue Jets“. Verbannt in die Wüste werden sie, weil sie verbrauchsin­ tensiver und technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind. Solche Jets werden oft billig im Gebrauchtflugzeugmarkt angeboten. Bekannte Fluggesellschaften wie Qatar Airways oder auch Ryanair haben ihre Luftfahrt-Karriere mit sol­ chen „Wüsten-Jets“ gestartet. •••

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Geschäftsreise • Tracking

Text RED/Lufthansa Abbildungen Lufthansa Online-Info www.lufthansa-technik.com/de

Selbst Ende 2017 können Flugzeuge noch verschwinden, ohne sie jemals wieder zu finden.

Aircraft Tracking zeigt den Standort des Passgierjets.

PASSAGIERJETS GENAU IM BLICK Die Systeme, mit denen der Weg von Flugzeugen verfolgt wird, weisen Lücken auf. Lufthansa-Mitarbeiter aus dem Process Stream ‚Operations Control‘ und technischen Abteilungen entwickeln gemeinsam Lösungen, um das zu ändern. Über dem Pazifik ist ein „Verfolgungssystem“ schon seit zwei Jahren in Betrieb. Binnen einer halben Stunde kommen Passa­ gierjets mehrere hundert Kilometer weit. Ver­ schwindet ein Flugzeug auf diesem Weg ohne Angaben zu seiner Position, kann das Suchge­ biet, zumal wenn es über dem offenen Ozean ist, riesig sein. So ist bis heute das Schicksal der Passagiere von Malaysian Airlines Flug MH 370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking ungeklärt: Am 08. März 2014 verschwand die Triplseseven. Nach rund drei Jahren wurde die Suche nach dem Großraumjet eingestellt. Wo und warum der Großraumjet abstürzte, bleibt wohl ein Geheimnis für immer. Ein ungewöhn­ licher Fall, aber nicht der einzige seiner Art. Initiativen. „Ein inakzeptabler Zustand“, sagt Christian Oerter von Lufthansa Technik. Gemeinsam mit seinem SWISS-Kollegen Jannis Malzahn leitet er ein Projekt, das hilft, dies zu ändern. Die Group-übergreifende Arbeitsgrup­ pe „Aircraft Tracking“ setzt Vorgaben der Welt­ luftfahrtorganisation ICAO und der europä­ ischen Flugsicherheitsagentur EASA um. Ihr Ziel: Flugzeuge besser verfolgen und im Falle eines Absturzes schneller finden zu können. Lückenschluss. Grund für die bisherigen Schwierigkeiten bei der Flugerfassung sind

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sogenannte Remote Areas. Sobald Flugzeuge in diesen Luftraum über den Ozeanen eindrin­ gen, verschwinden sie vom Bildschirm der Radarlotsen. Denn dann können aufgrund der Erdkrümmung die reflektierten Radarstrahlen nicht mehr empfangen werden. Die einzig mög­ lichen sicheren Verbindungen zwischen Flug­ zeug und Boden im „Oceanic Airspace“ sind der Kurzwellen-Funk – oder die Kommunika­ tion über Satellit. Lücken bleiben dennoch. Mit verschiedenen Vorgaben wollen ICAO und EASA diese Ungenauigkeiten beseitigen: „Air­ craft Tracking“ z.B. bedeutet, dass ab 16.12. 2018 Flugzeuge weltweit alle 15 Minuten einen

4D-Positionsreport mit aktueller Höhe, GeoKoordinaten und dem Zeitpunkt des Reports an den Boden senden. Und sobald ein Jet seine vorgesehene Route verlässt, soll das Signal alle 5 Minuten gesendet werden. „Das Aircraft Tracking etwa können Flugzeuge der Lufthansa Group bereits erfüllen, es bedarf lediglich vereinzelt kleinere Modifikationen“, sagt Malzahn. „Toll ist, dass hier alle Airlines der Lufthansa Group an einer gemeinsamen Lösung arbeiten“, sagt Christian Pöselt, Leiter des LH Operations Control Center in Frankfurt und verantwortlich für alle Dispatch- und Mis­ sion-Support-Prozesse der LH Group. •••

••• Nur in einer Weltregion Schon seit Längerem wird über ein Live-Tracking von Flugzeugen debattiert. Pazifik-Anrainer haben bereits gehandelt. Dort sind seit 2015 Flieger nun viel genauer zu orten. Aber trotz epischer Diskussionen, wie man LiveTracking kostengünstig umsetzen kann, gibt es bis heute dazu keinen Beschluss. Nur in einer Weltenregion werden Flüge enger verfolgt: Die Flugsicherungen von Australien und Neuseeland – Airservices Australia und Airways New Zealand – sowie die amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA führten Mitte 2015 eine Zwischenlö-

sung ein. Passagierjets über dem Pazifischen Ozean werden dabei alle 14 Minuten geortet statt wie früher alle 30 bis 40 Minuten. Das Quasi-Tracking-System basiert auf ADS-C (Automatic Dependent Surveillance, C steht für Contract). Dabei senden Flugzeuge bei Flügen über entlegene Gebiete periodisch ihre Positionskoordinaten sowie die beiden kommenden Wegmarken an Bodenstationen. Das geschieht zwischen Australien und Neuseeland sowie den USA alle 14 Minuten.

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Studie Sicherheit

Text RED Fotos Airbus (1) I Visit Berlin (2) Online-Info www.gbta.org I www.cwt.com

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Drohungen gegen Airlines gab‘s, aber es wird geflogen wie nie zuvor.

Anschläge wie in Berlin lassen deutsche Businesstraveller weitgehend kalt...

KAUM SICHERHEITSBEDENKEN Es klingt schon sehr überraschend, was die CWT-Studie „Geschäftsreisende und ihr Verhältnis zum Thema Sicherheit auf Reisen“ ermittelt hat. So gaben nur 5 % der deutschen Reisenden an, sehr besorgt zu sein. Über ein Drittel der europäischen Geschäftsreisenden (37 %) macht sich dagegen Gedanken zu Sicherheitsfragen. Anders als die europäischen Kollegen haben gut 47 % der Reisenden aus Nord- und Süda­ merika und sogar 56 % der Reisenden aus der Region Asien-Pazifik Sicherheitsbedenken. „Trotz der Terrorangriffe in den Jahren 2016 und 17 sagen Geschäftsreisende, dass sie sich um andere Dinge mehr Sorgen machen – und das ist eine Überraschung“, so Simon Nowroz, Chief Marketing Officer von CWT. „Die befrag­ ten Reisenden geben an, dass die Welt erschrec­ kend wirkt. Sie sind aber überzeugt, dass ihnen mehr Hilfsmittel zur Verfügung stehen, die zu Information und Sicherheit beitragen.“ Terrorismus steht in der Rangliste der Sorgen auf Geschäftsreisen nur auf Platz 5 (35 %), obwohl Terrorangriffe vor allem in den großen Businessmetropolen wie London, Paris, Brüs­ sel, New York oder auch in Berlin Aufmerksam­ keit erregen. „Etwas Wichtiges zu vergessen, das für die Arbeit gebraucht wird“ kam auf einen höheren Platz (40 %), genauso wie „Etwas Wichtiges zu verlieren“ (38 %), „Überfallen oder angegriffen zu werden“ (37 %) und sogar „Wetter“ (37 %). Verbesserte Tools. Die CWT Connected Tra­ veler Study unter mehr als 1.900 Einzelperso­ nen zeigt, dass zwei Drittel der Geschäftsrei­

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senden (67 %) der Ansicht sind, Reisen sei heute sicherer als früher, da ihnen mehr Tools zur Verfügung stehen, um Sicherheitsbedenken zu entschärfen. Sieben von zehn Reisenden wenden mindestens eines der Sicherheitspro­ tokolle ihres Arbeitgebers an, wie ReisendenTracking oder Notfallkontaktprofile. Und über zwei Drittel (68 %) schließen Reiseversicherun­ gen ab. Weitere Ergebnisse zeigen, dass jeder fünfte Befragte schon mal aus Sicherheitsbe­ denken eine Geschäftsreise abgesagt hat. Und 30 % geben an, sie machen sich Sorgen um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auf Reisen. Regionale Unterschiede. Die Studie legt regionale Unterschiede zwischen Nord- und Süd­ amerika, Asien-Pazifik und Europa offen. Z.B. sagen nur 7 % der Reisenden aus Asien, sie machten sich „keine Sorgen“ um ihre persönli­ che Sicherheit auf Geschäftsreisen. Unter ame­ rikanischen Reisenden liegt dieser Anteil bei 12 %, unter Reisenden aus Europa bei 21 %. Aus diesem Grund bereiten sich Reisende aus Asien auch besser auf ihre Reisen vor. So pflegt mehr als die Hälfte (52 %) von ihnen ein stets aktualisiertes Notfallkontaktprofil – in USA sind es 38 %, in Europa nur 34 %. Reisende aus Asien abonnieren auch eher Echtzeit-Benachrichtigun­

gen zu Risiken (41 %) als Amerikaner (33 %) oder Europäser (29 %) es tun. Sie wissen zudem mit höherer Wahrscheinlichkeit weit vor der Zeit, wie es um medizinische oder sicherheitsbezogene Services am Zielort bestellt ist. Mehr als ein Drit­ tel (35 %) der Reisenden aus Asien kümmert sich im Voraus um diese Services – das sind mehr als in Amerika (25 %) und in Europa (20 %). Fast sorgenfrei. Deutsche Firmenreisende haben im Vergleich noch weniger Sicherheits­ bedenken als der europäische Durchschnitt. Lediglich 5 % gaben an, sehr besorgt zu sein und weitere 12 % sind ein wenig besorgt um ihre persönliche Sicherheit auf Geschäftsreisen. 29 % haben aber überhaupt keine Sicherheitsbeden­ ken. Deshalb haben bisher nur 18 % eine Reise aus Sorge um ihre Sicherheit abgesagt. „Die Reisenden von heute sind clever“, sagt Simon Nowroz. „Sie abonnieren Benachrichti­ gungen, sie achten auf die aktuellen Nachrich­ ten und nutzen die Tools, die ihnen zur Verfü­ gung stehen. Obwohl Reisen riskant erscheinen mag, nutzen sie alle möglichen Hilfsmittel, um auf der sicheren Seite zu bleiben.“ Die Connected Traveler Study wurde von CWT erstellt und von der Artemis Strategy Group vom 30. März bis 24. April 2017 durchgeführt. •••

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Geschäftsreise • Bahn

Text RED Fotos Fotos DB (1/2) I SBB (3) I ÖBB / Harald Eisenberger (4)

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Sitzreservierung im ICE4 direkt am Platz. (3)

ICE 4: Die jüngste Generation von ICE verkehrt zwischen Hamburg und München bzw. Stuttgart.

SBB ETR 610: Als ECE künftig bis Frankfurt/M..

BAHNFAHREN NOCH ATTRAKTIVER Zahlreiche Änderungen hat der Fahrplanwechsel zu bieten. Die DB spricht vom größten in der Unternehmensgeschichte. Grund ist die Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Erfurt – Ebensfeld (VDE 8.1), die für kürzere Reisezeiten und viele weitere Verbesserungen vor allem für Geschäftsreisende sorgt. Auf der Strecke München – Berlin wird der Fernverkehr ausschließlich mit ICE abgewickelt und über die VDE 8.1 geleitet. In Erfurt entstan­ den schnelle Umsteigeverbindungen. Von Ber­ lin nach München und Frankfurt verkehren über Erfurt jeweils drei Sprinter-ICE-Paare. Die Städte im Frankenwald und Saaletal (Lichten­ fels, Saalfeld, Jena und Naumburg) haben zugleich beinahe komplett ihren Fernverkehrsan­ schluss verloren. Neben einem neuen einzelnen IC-Paar Karlsruhe – Leipzig, für das in 2018 die Umstellung auf IC2 vorgesehen ist, verkehren nur noch vereinzelte ICE auf Teilstrecken im Tagesrandverkehr. Auch über Braunschweig wurde der ICE-Verkehr ausgedünnt, nachdem es nun über Erfurt schneller geht. Weitere nen­ nenswerte Änderungen sind die Streichung mehrerer ICE nach Garmisch-Partenkirchen, der neue ICE-Systemhalt in Donauwörth und die Übernahme weiterer ICE-Leistungen im Nord-Süd-Verkehr durch den neuen ICE 4. IC2 auf der Gäubahn. Zwischen Stuttgart und Zürich wird neu ein IC-Stundentakt angeboten, der auch mit Nahverkehrsfahrkarten genutzt werden kann. Jede zweite Stunde ersetzt der IC2 nördlich von Singen den bisherigen RE. In Singen ist Umsteigen erforderlich. In der ande­

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ren Stunde fahren IC mit SBB-Wagen. Mit Zulas­ sung und Auslieferung der mit BR 147 bespann­ ten, Schweiz-tauglichen IC2 werden beide Takte auf die neuen Doppelstockzüge umge­ stellt. Umsteigen in Singen entfällt dann. Ein neues tägliches Zugpaar gibt es zwischen Luxemburg, Koblenz und Düsseldorf (morgens hin, nachmittags zurück), das mit Kiss der CFL verkehrt und nördlich von Koblenz einen IC ersetzt. Nach Wien verkürzt sich die Fahrzeit durch Wiederinbetriebnahme der Neigetechnik bei den ICE-T. Ebenfalls beschleunigt wird die EC-Linie Berlin – Prag nach Ende der Ausbau­ arbeiten. Auf der Strecke München – Prag wird der Zwei-Stunden-Takt mit ALEX eingeführt. Der nur an einzelnen Tagen gefahrene Nacht-IC München – Stuttgart – Berlin wird auf ICE-T umgestellt (ICE 1718/9) und verkehrt vom 01. Juni bis 30. September 2018 täglich, außerhalb dieser Zeit nur in der Nacht von Sonntag auf Montag. Bei den klassischen Nachtzügen ver­ kehrt der EN 470/471 Zürich – Berlin – Ham­ burg ab/bis Berlin, nach Hamburg geht es ab und bis Hildesheim im Kurswagen. Zudem werden die ÖBB-Züge unter der Zuggattung Nightjet (NJ) verkehren. Der EN „Metropol“ Budapest – Berlin wird nördlich von Prag ein­ gestellt.

Neue Zuggattung ECE. DB Fernverkehr, die Schweizer SBB und die italienische Trenitalia (FS) haben gemeinsam seit 10. Dezember 2017 eine neue Eurocity-Verbindung von Frankfurt nach Mailand eingeführt. Da der Zug der Pro­ duktklasse A (ICE und TGV) entspricht, bekam er die Bezeichnung EuroCity-Express (ECE). Auf der neuen EC-Linie 85 startet das tägliche Zugpaar jeweils vormittags in Frankfurt/M. bzw. Milano Centrale. Die 250 km/h schnellen Flitzer nehmen in Nord-Süd-Richtung den Lauf­ weg durch den Gotthard-Basistunnel, in SüdNord-Richtung verkehren sie durch den Lötsch­ berg-Basistunnel. Damit gibt es seit wenigen Tagen und nach gut zehn Jahren wieder eine umsteigefreie Reise­ zugverbindung zwischen Süddeutschland und Norditalien. In Mailand bestehen Anschlüsse zu superschnellen Verbindungen nach Turin, Florenz, Rom, Neapel, Venedig usw.. Die Fahr­ gäste finden je Zugeinheit 422 Sitzplätze vor, davon 296 in der zweiten Klasse, 108 in der ersten Klasse und 18 im Speisewagen. 42 der 422 Plätze sind Prioritätssitze mit größerem Sitzabstand für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Der Sitzteiler in der 1. Klasse beträgt 2.000 mm, in der 2. Klasse 1.900 mm. WLAN ist an Bord.

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Bahn

Online-Info www.bahn.de I www.oebb.at I www.sbb.ch

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Ab 10. Dezember 2017 ­führen DB Fernverkehr, die Schweizer SBB und die i­talienische Trenitalia (FS) gemeinsam eine neue Eurocity-Verbindung von Frankfurt über Basel und durch den Gotthard- bzw. Lötschberg-Basis­tunnel nach Mailand ein. Railjet: Auf allen Fernverkehrsstrecken in Österreich, Tschechien, der Schweiz und in Deutschland.

Änderungen in SPNV. Im Nahverkehr stan­ den wenige Betreiberwechsel an. Die SNCFTochter Keolis löste auf den Strecken Münster – Osnabrück, Münster – Rheine, Paderbon – Herford und Bielefeld – Bad Bentheim die West­ falenbahn ab und übernahm hierfür deren FLIRT-Flotte. Für den Grenzverkehr Bad Ben­ theim – Hengelo wurden acht fünfteilige FLIRT3 bestellt. Auf Usedom übernahm DB Regio den Verkehr von der Tochter Usedomer Bäderbahn und ebenso die eingesetzten Stadler GTW. In Baden-Württemberg übernahmen im Landesdesign gestaltete Talent 2 von DB Regio auf den von Stuttgart ausgehenden Strecken nach Schwäbisch Hall und Rottweil/Freuden­ stadt den Nahverkehr. Komplett neu ist die zweistündliche RE-Linie Sonneberg (Thürin­ gen) – Coburg – Nürnberg über die VDE 8.1. mit modernen Doppelstockzügen. Zudem ist Einsatzbeginn der Twindexx Vario-Garnituren (445 und 446) in mehreren Netzen.

ÖBB Ein neuer Frühzug aus Oberösterreich verbindet Wels, Linz, Amstetten und St. Pölten – via Hbf Wien – wochentags mit dem Flughafen Wien. Durch die Ankunftszeit am Airport um 05:57 Uhr können z.B. Businesstraveller damit die Morgenabflugwelle komfortabel mit dem Zug erreichen. Zudem wird durch einen zusätzli­ chen Abendzug zwischen Innsbruck und Bre­ genz eine bestehende Taktlücke geschlossen. Der Railjet 866 – Start in Wien Hbf um 16:30 Uhr – fährt um 20:51 Uhr in Innsbruck ab und kommt um 23:17 Uhr in Bregenz an. Im Bundesland Salzburg wurde in NeumarktKöstendorf ein neuer Umsteigeknoten zum Nahverkehr eingerichtet. Railjets halten hier ig

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im Stundentakt, wodurch attraktive Verbindun­ gen Richtung Flachgau und Mattigtal möglich wurden. Der Abendzug von Wien nach Villach (Rj 633, Abfahrt 18:25 Uhr in Wien Hbf) fährt im Takt und hält auch in Velden/Wörthersee. Verbesserte internationale Verbindungen. Aufgrund der hohen Nachfrage wird die Strecke Wien – Venedig drei Mal täglich direkt bedient. Neben der Nightjet-Verbindung gibt es von Wien Hbf über Villach zwei Mal täglich eine Verbindung mit dem Railjet – um 06:25 Uhr und um 12:25 Uhr. Von Venedig Santa Lucia retour nach Wien geht es täglich um 09:55 Uhr und um 15:55 Uhr. • Ausgeweitet wird auch der Taktverkehr von bzw. nach Tschechien: In den Tagesrandla­ gen gibt es eine neue Frühverbindung von Prag (Abfahrt um 04:49 Uhr) über Brünn und Wien weiter nach Graz sowie eine Abendver­ bindung von Graz (Abfahrt um 18:26 Uhr) über Wien nach Brünn. • Der EC 100/101 wird von Wien über Bohumín hinaus bis nach Katowice verlängert. • Ein REX-Zug von Wien nach Bratislava fährt täglich ab Bratislava als IC nach Žilina, Poprad-Tatry und Košice weiter. • Die ICE-Relation Wien-Frankfurt wird um 25 min. beschleunigt. Nightjet – ein internationaler Erfolg. Die Verbindung Zürich - Hamburg bzw. Berlin wurde durch eine Zugteilung optimiert. Ein sepa­ rater Zugteil geht direkt nach Hamburg. Gleich­ zeitig werden mit Hannover, Braunschweig, Magdeburg und Potsdam zusätzliche Halte/ Märkte erschlossen. Innerösterreichisch wird die Nightjet-Verbindung Wien – Bregenz durch zusätzliche Halte im Rheintal aufgewertet.

••• Neu

Flexpreis Business 1. Klasse

Geschäftskunden der Deutschen Bahn können ab sofort im Rahmen des bahn. business-Geschäftskundenprogramms den neuen Flexpreis Business 1. Klasse buchen (in den Geschäftskundenportalen der DB, in den BTM-Systemen sowie in den Firmenreisebüros). Gegenüber dem Flexpreis hat der neue Businesstarif eine erweiterte Gültigkeit von neun Tagen sowie besonders flexible Stornierungsbedingungen. Tickets sind bereits einen Tag vor und sieben Tage nach dem ausgewählten Reisetag gültig. Die erweiterte Gültigkeit gilt sowohl für die Hin- als auch für die Rückfahrt, d. h. auch bei der Rückfahrt richtet sich die Gültigkeit nach dem ausgewählten Rückfahrtdatum. Das Ticket kann bis zu sechs Monate nach dem letzten Geltungstag einfach und kostenfrei umgetauscht bzw. erstattet werden. Analog zum Flexpreis ist die Sitzplatz­ reservierung im Preis inbegriffen. Der Geschäftskunden- und der BahnCardBusiness-Rabatt werden auf diese neue Preisform gewährt. Gegenüber dem Flexpreis beträgt der Flexpreis Business 1. Klasse durchschnittlich 7 Euro mehr.

Rail & Drive. Das neue ÖBB-Carsharing Rail & Drive ist gestartet. Vorerst stehen 150 Fahrzeu­ ge in allen Bundesländern an 16 Standorten zur Verfügung: Bregenz, Feldkirch, Bludenz, Inns­ bruck, Salzburg, Wels, Linz, St. Pölten, Wr. Neu­ stadt, Wien Hbf und Westbahnhof, Eisenstadt, Graz, Leoben, Klagenfurt und Villach. Voraus­ setzung ist Registrierung unter www.railand­ drive.at. Auch die Buchung der Autos erfolgt über diese Plattform. Weitere Standorte sowie die Flottenerweiterung werden geprüft. •••

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First Class • Reiseutensilien

Text Astrid Schwamberger Fotos Victorinox (1/ 7) I Süddeutsche Zeitung Edition (2) I Sleepphones (3)

BEGLEITER FÜRS NEUE JAHR Smartphones und Laptops sind die wohl beliebtesten Gadgets von Geschäftsreisenden. Doch neben diesen, für viele unentbehrlichen Utensilien, gibt es eine Menge anderer Dinge, die ihnen unterwegs das Leben erleichtern oder die Zeit vertreiben können.

WELTREISE Das zweiteilige Nachschlagewerk aus der Süddeutsche Zeitung Edition will gleichzeitig faszinieren und wachrütteln. „Der Atlas der Welt“ bietet ein modernes, übersichtliches Kartenwerk; ein Länderlexikon mit allen wichtigen Daten und Fakten der Staaten ergänzt den Atlasteil. Der zweite Band des Kompendiums, „Die Welt der Rekorde“, präsentiert eine Auswahl an faszinierenden Naturschätzen, Landschaften und Bauten – bildgewaltig, informativ und unterhaltsam. Subskriptionspreis (bis 31.12.2017) 79 Euro, danach (ab 1.1.2018) kostet der Sammelband 98 Euro. (2) www.sz-shop.de www.sz-sh

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NACHTRUHE Sleepphones sollen Umgebungslärm unschädlich machen und mit Audiounterstützung zu erholsamem Schlaf verhelfen. Entwickelt wurden die StereoKopfhörer im Stirnband von einer US(3) amerikanischen Hausärztin, die nach nächtlichen Anrufen ihrer Patienten nicht wieder in den Schlaf fand. Die Sleepphones gibt es in verschiedenen Ausführungen, auch kabellos und mit Mikrofon. Preislich liegen die Modelle zwischen 29,95 US-Dollar („Classic“) und 129,95 US-Dollar („Effortless“). Die Stirnbänder stehen in je drei Größen und zwei Stoffqualitäten in fünf Farben zur Wahl. www.sleepphones.com

KOFFER MIT PEDALEN Mit dem Modobag sollen Reisende dreimal schneller zum Gate kommen als zu Fuß. Denn anstatt ihn hinterherzuziehen, können sie diesen neuartigen Trolley als fahrbaren Untersatz nutzen und mit bis zu 8 km/h (indoor) oder 13 km/h (outdoor) zu ihrem Ziel brausen. Je nach Untergrund und Körpergewicht soll eine Akkuladung für zirka 13 km reichen. Im „Amaturenbrett“ sind zwei USBPorts untergebracht, mit denen sich elektronische Geräte aufladen lassen. Außerdem erfülle der Modobag die Richtlinien der wichtigsten Flugbehörden. Preis: 1.395 USDollar. www. modobag.com

SNAP CAM

PO-DUSCHE

GEDANKENAUSTAUSCH

Die Macher des Instant-MessagingDienstes Snapchat haben eine neuartige Kamera herausgebracht: Spectacles. Dabei handelt es sich um eine Sonnenbrille mit integrierter Videokamera. Während der Aufnahme leuchtet der LED-Ring an der Vorderseite auf. Die zehn bis dreißig Sekunden langen, kreisrunden Snaps erfassen ein Sichtfeld von 115 Grad. Über Bluetooth oder WLAN werden sie zu Snapchat übertragen und lassen sich dann im Vollbildmodus und in jeder Ausrichtung auf allen Geräten abspielen. Das Gerät ist erhältlich in Schwarz, Koralle und Türkis. Inklusive Lade-Etui, Kabel und Reinigungstuch für insgesamt 149,99 Euro. www.snap.com

Die Vorteile eines Bidets oder WCs mit eingebauter Dusche sollen mit Happy Po für jeden und überall verfügbar sein. Die Knautschflasche wird am Wasserhahn mit Wasser gefüllt und durch denselben Bewegungsablauf wie bei der Reinigung mit Toilettenpapier in Position gebracht. Per Handdruck lässt sich der (9) Wasserstrahl regeln. Die Reinigung mit Wasser sei nicht nur gründlicher und schonender, sondern reduziere auch den Verbrauch von Toilettenpapier um mindestens die Hälfte, werben die Erfinder. Preis: 19,99 Euro. https://happypo.de

Ideen zu erfassen, in Form zu bringen, zu teilen und zu organisieren ist die Aufgabe des Bamboo Folio Smartpads von Wacom. Wie die Modelle „Slate“ und das große „Folio“ (Din A4) ermöglicht auch die kleinere Version (ab 149,90 Euro), per Knopfdruck handschriftlichen Notizen oder Skizzen in digitale Dateien zu verwandeln. Notizen lassen sich im Wacom Inkspace speichern und organisieren oder vom Smartphone zu Dropbox, Evernote oder One Note hinzufügen. Beide Folio-Modelle verfügen über eine integrierte Hülle mit Einschüben für Visitenkarten. www.wacom.com

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Der Mobilitätsmanager 12.2017

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Modobag (4) I Staedtler (5) I Bugatti (6) I Snap Inc. (8) I HappyPo (9) I Heidi Thurner (10) I Vocier (11) I Sywos (12) I Porsche Design (13)

Reiseutensilien

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Urbaner Charakter: Die Laptop­Aktentasche „Bodmer 14“ von Victorinox gibt es in den Farben Schwarz und Grau/Braun.

DIGITALE NOTIZEN

DATENSCHUTZ

TASCHEN MIT ID

Der Staedtler Noris ist der Klassiker unter den Bleistiften. Staedtler Noris digital Stylus erinnert optisch an den analogen Verwandten, enthält aber die (5) Technologie des S-Pen Stylus. Herzstück ist die innovative Mine des Technologielieferanten Wacom. Er funktioniert auf nahezu allen S-Pen kompatiblen Endgeräten von Samsung. Die feine Spitze soll präzises Schreiben und Zeichnen ermöglichen und für ein natürliches Schreiberlebnis sorgen. Der smarte Stift ist in GelbSchwarz und Grün-Schwarz erhältlich und kostet 39.99 Euro. www.staedtler.de

Herrenausstatter Bugatti hat seine neuen Geld- und Briefbörsen mit der TÜV-geprüften Folie Cryptalloy ausgestattet. Sie soll persönliche Karten und Dokumente vor Datenklau und Identitätsdiebstahl durch Funkangriffe schützen. Denn: Immer mehr EC- und Kreditkarten, Ausweise und Zutrittskarten sind heute mit RFID-Chips versehen, die per Funk sogar durch Taschen hindurch gescannt und ausgelesen werden können. Die DatenschutzAusstattung von Bugatti bietet somit eine Lösung gegen diesen Missbrauch. Die abgebildete Geldbörse aus Leder mit RFID-Schutz kostet 69,95 Euro. www.bugatti(6) fashion.com

Wie bei dem berühmten Schweizer Taschenmesser setzt Victorinox auch bei seinem Reisegepäck auf Multifunktionalität. So vereint die Architecture Urban Kollektion aus umweltfreundlichem Gewebe mit Applikationen aus pflanzlich gegerbtem Leder Designvielfalt, praktische Einteilungen und mehrere Trageoptionen. Dank eigener ID-Nummer kann jede verloren gegangene Tasche im Rah(7) men des kostenfreien Swiss Tracker Bag Tracking Programms vom VictorinoxKundendienst zugeordnet werden. Die Laptop-Aktentasche „Bodmer 14“ kostet 295 Euro. www.victorinox.com

FALTEN ADÉ

FITNESS TO GO

HANDY MIT GRIPS

Sywos One, bekannt aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“, ist ein innovatives Fitnessgerät, mit dem gegenüberliegende Muskelgruppen gelenkschonend und effizient trainiert werden können. Aufgrund der stufenlosen Verstellbarkeit soll er laut Hersteller sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene (12) Sportler geeignet sein. Das Gerät kommt ohne Gewichte aus und wiegt mit 590 Gramm ungefähr so viel wie ein Tablet. Dank abnehmbarer Griffe und einer Gesamtlänge des Innenrohrs von 38 cm soll der Sywos in jeden Kabinenkoffer passen. Preis: 139 Euro. www.sywos.com

Das Porsche Design Huawei Mate10 will mehr sein als ein Smartphone: eine intelligente Maschine. Durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz soll das Gerät von seinem Nutzer lernen und „mitdenken“. Die Hersteller versprechen außerdem ein Premium-Erlebnis mit beispielloser Reaktionsschnelligkeit, langer Akkulaufzeit und funktionalem Design. Die Ausstattung umfasst eine Kamera mit hochwertigen Objektiven, automatische Einstellung, intelligentes Feedback und KIfähige Fotoanwendungen sowie einen Modus für exzellente Aufnahmequalität. Preis: 1.395 Euro. www.porsche(13) design.com

Business-Garderobe knitterfrei zu transportieren, hat sich das junge Unternehmen Vocier auf die Fahne geschrieben. Gründer Michael Kogelnik kannte die Problematik aus eigener Erfahrung als Vielreisender. Er entwickelte einen kabinentauglichen Trolley, in dem zwei (11) Anzüge, Hemden und Schuhe, quasi schwebend befördert werden. Hinzu kommen ein separates Fach für Laptop und Kulturbeutel sowie eine Tasche für Reiseunterlagen und Smartphone. Gefertigt werden die Taschen und Koffer aus hochfesten Kunststoffen und pflanzlich gegerbtem Leder. Das Modell C 38 (Foto) kostet 595 Euro. www.vocier.com

www.dmm.travel

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Geschäftswagen • E-Mobilität

Text RED Fotos RWE (1) I GZ (2) I BMW (3) I Smatrics (4)

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E-Tankstecker ersetzen in den nächsten Jahren nach und nach die herkömmlichen Sprit-Zapfsäulen.

GETRÜBTER LADESPASS In den 50 größten deutschen ­Städten gibt es viel zu wenige öffentliche Ladesäulen für E-Fahrzeuge und Hybride, zusammen keine 2.000. Einen Masterplan, wo in den Städten öffentliche Ladepunkte entstehen sollen, gibt es nicht. Und wenn man auf öffentliche Ladesäulen angewiesen ist, ist der E-Tarif dort oft teurer als der Haushaltsstrom. Hinzu kommt, dass fast alle Stromanbieter nach Ladezeit abrechnen und nicht nach getankter Strommenge. 30

Mobilität ist Grundpfeiler einer modernen Wirt­ schaft und Gesellschaft. Beides entwickelt sich durch fortschreitende Digitalisierung rasant. Mit dieser Entwicklung muss auch die Mobilität Schritt halten. E-Mobilität wird sich in abseh­ barer Zeit gegenüber Verbrennungsmotoren durchsetzen. Ohne lokale Emissionen und praktisch geräuschlos steigern elektrisch betrie­ bene Fahrzeuge die Lebensqualität in den Metropolen spürbar, sagen Experten. Durch ein im Aufbau begriffenes flächendeckendes Lade­ netzwerk, kurze Ladezeiten und die von deut­ schen Herstellern versprochene hohen Reich­ weiten (jenseits der 400 km in der Realität) könnten E-Fahrzeuge in den kommenden Jah­ ren auch auf Langstrecken ganz selbstverständ­ lich werden. Und je schneller und unkompli­ zierter der Ladevorgang läuft, desto eher fällt die Entscheidung für E-Fahrzeuge, auch und vor allem bei gewerblichen Kunden. Mit den Ladesäulen der einschlägigen Anbieter soll das Auftanken von Elektroautos ein Kin­

derspiel sein. So gut wie alle haben im Portfolio Produkte von der Ladebox für die heimische Garage bzw. Firma bis hin zum AutostromVertrag, mit dem man auch unterwegs laden kann. Meist wird die angebotene Energie als grüner Strom, der aus erneuerbaren Ressourcen wie Windenergie oder Wasserkraft stammt, angepriesen. Als Kunde kann man dann das gesamte Ladenetzwerk des Anbieters und den verbundenen eRoaming-Partnern nutzen. Die Partnernetzwerke umfassen allein in Deutsch­ land mehrere Tausend Ladepunkte – und sie wachsen stetig. Gemeinschaftsnetzwerk. Kürzlich erst haben BMW, Daimler, Ford, VW-Konzern und Shell die Gründung des europäischen Gemeinschafts­ unternehmens IONITY bekanntgegeben. Ziel ist die Errichtung eines öffentlichen europäischen HPC (High-Performance-Charging)-Netzwerks. Bis 2020 sollen 400 Schnellladesäulen aufge­ stellt werden, die ersten noch in 2017. Etwa alle

Der Mobilitätsmanager 12.2017


Online-Info www.goingelectric.de I www.eon.de I www.vattenfall.de I www.innogy.com I www.ionity.eu

E-Mobilität

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Bis 2020 will das Gemein­ schaftsnetzwerk IONITY ein flächendeckendes, öffentliches und markenunabhängiges HPC­Schnell­Ladenetz an Auto­ bahnen und Hauptverkehrs­ achsen errichten. Etwa alle 120 km wird man sein Elektro­ auto dann an einer IONITY­ Säule laden können. Schnell­ laden ist allerdings nur mit CCS­Fahrzeugen möglich. Eine Wallbox zum Strom tanken in der eigenen Garage ist eine feine Sache, aber nicht überall möglich.

120 km wird man sein Elektroauto dann an einer IONITY­Säule laden können. Jeder Standort wird mit mehreren Ladepunkten ausgestattet sein, die eine Ladeleistung von jeweils bis zu 350 Kilowatt bieten. Das Netzwerk wird öffent­ lich zugänglich und markenunabhängig sein. Eine Voraussetzung muss man allerdings erfül­ len – schnellladen wird man an IONITY­Säulen nur mit CCS­Fahrzeugen können. Die ersten 20 Schnellladesäulen entstehen aktuell. Sie wer­ den an Autobahnen und Hauptverkehrsachsen bei Partnern wie Tank&Rast, Circle K und OMV errichtet. 2018 soll das Netz dann auf über 100 Säulen wachsen und bis 2020 wird das Netz­ werk rund 400 Schnellladesäulen umfassen. Wie teuer man bei den IONITY­Ladesäulen tankt, steht noch nicht fest. Preiswert wird’s vermutlich nicht. Denn um Energie für 100 km an einer öffentlichen Standard­ Ladesäule von Innogy in der City von Berlin zu zapfen, muss ein E­Golf fast vier Stunden für runde 20 Euro am Stecker hängen. Im Fall eines gleichen Modells mit TSI­Motor sind es keine 10 Euro. Der Nutzer fährt zwar mit seinem E­Auto lokal fast emissionsfrei, aber die Reise geht richtig ins Geld. Grund ist, dass die Abrechnung des aufgenom­ (2)

••• Ultra-E Standorte (4)

Bis Ende 2018 wollen Smatrics und Allego 25 Ultra­Schnellladestationen von Amsterdam bis Graz errichten.

In Kürze werden die ersten drei Ultra-E Standorte von Allego und Smatrics aufgebaut. Diese bieten jeweils eine Ladeleistung von insgesamt 700 kW. Los geht es mit zwei Stromtankstellen in Deutschland (Kleinostheim an der A3 und Bernau an der A8) und einer in Österreich. Im Rahmen des Projektes Ultra-E werden 25 Schnellladestandorte entlang des Ten-T Korridores von Amsterdam und Brüssel über München nach Wien und Graz errichtet. Alle 120 bis 150 km wird man bis Ende 2018 eine Ultra-E Schnellladesäule entlang dieser Route finden. Ausge-

menen elektrischen Stroms nach Ladezeit erfolgt, nicht nach Menge. Und wenn mit Wechsel­ statt Gleichstrom geladen wird, dauert das entspre­ chend länger und ist auch abhängig von der Strommenge, die das E­Mobil aufnehmen kann. Weiteres Beispiel: Strom zapfen bei einer Eon­ Tankstelle. Der Geschäftsmann fährt z.B. mit einem i3 vor, schließt das E­Auto an und nimmt es nach vier Stunden ab. Macht rund 16 Euro, reicht für gut 100 km Fahrt. Diese hohen Kosten

stattet sind die Stromtankstellen mit vier CCSAnschlüssen (Combined Charging System), die jeweils eine Ladeleistung von 175 kW bieten. Insgesamt stehen somit je Standort 700 kW Leistung zur Verfügung. Zwei dieser Anschlüsse können später auf 350 kW aufgerüstet werden. Komplettiert werden die Stromtankstellen von einer zusätzlichen Multi-Standard Schnellladesäule mit 50 kW. CHAdeMO- und Typ2-Fahrzeuge werden also nicht ausgeschlossen. Allego wird 21 der 25 Standorte errichten – 12 in Deutschland, 5 in den Niederlanden und 4 in Belgien.

schrecken vor allem Fuhrparkchefs ab. Somit wird es noch etwas dauern, bis sich E­Fahrzeuge und Hybride auch im gewerblichen Segment spürbar durchsetzen, selbst wenn sie die E­Förderprämie mitnehmen und Kfz­Steuer sparen. Beispiel in Berlin. Dort stellt die Stadtverwal­ tung öffentlich­rechtliche Ladesäulen bereit. Im Fall der Standard­Stromspender spricht die Stadt von Installationskosten über ca. >>>

VW eGolf Ladezustand www.dmm.travel

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Geschäftswagen • E-Mobilität

Fotos Nissan (5) I RWE (6) Online-Info www.goingelectric.de I www.eon.de I www.vattenfall.de

(5)

Neuer Nissan Leaf: Gefälliger und mit wesentlich mehr Reichweite.

10.000 Euro je Säule, gar das Dreifache sollen Schnelladesäulen kosten. Und weil die Zuschüsse des Bunds nicht ausreichen, muss das Rathaus auf andere Weise den „Fehlbetrag ausgleichen“, und das geschieht, indem der Strom nach Ladezeit pro Stunde abgerechnet wird. Folge für die Nutzer von E-Autos: Der Preis für 100 km Mobilität liegt höher als mit einem Auto mit konventionellem Antrieb. Ohnehin befürchten Fachleute, dass auch der Staat an der Preisschraube beim Autostrom drehen wird; denn dem Staatssäckel entgehen mit zunehmender E-Mobilität viele Milliarden Euro an Mineralölsteuern. Das WISO-Magazin des ZDF hatte in diesem Jahr einen Beitrag mit dem Titel „Die Strom­ konzerne zocken den Verbraucher ab“ gesen­

det. Die Kritik lautete: Für einmal Aufladen des Elektroautos, in diesem Fall 100 km Reichwei­ te, hatte ein „Testkunde“ an einer EnBW-Lade­ säule etwa 17,43 Euro bezahlen müssen. Aller­ dings ist auf der Homepage, über die man die Ladekarte bestellt als auch im Flyer, der der Ladekarte beiliegt, zu lesen, dass es am Typ2Stecker 5 Euro je Stunde kostet. Zeittarife haben durchaus auch ihren Charme: Man ist gehalten sein Auto am Ende des Lade­ vorgangs umzuparken und die Ladesäule so für den nächsten frei zu machen. Ein Anreiz über einen erhöhten Tarif kurz nachdem das Fahr­ zeug nicht mehr geladen wird, orientiert z.B. an den regulären Parkgebühren der Stadt. Das ganze muss dann minutengenau abgerechnet werden. •••

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E-Ladestationen: Noch immer gibt es zu wenige.

••• Preisbeispiele Innogy Produktbestandteile Stromlieferung Netto-Preis (exkl. 19 % USt.): Netto-Grundgebühr: 4,16 EUR/Monat Leistungsbasierte Abrechnung: Wechselstrom (AC) netto: 25,21 Cent/kWh Zeitbasierte Abrechnung Gleichstrom (DC): netto 21,01 Cent/Minute An Ladesäulen, die eine Kombination aus Gleichstrom (DC) und Wechselstrom (AC) anbieten, ist eine kWh-basierte Abrechnung von Autostrom nicht möglich. Damit Kunden die Möglichkeit erhalten, an allen, dem Ladenetzwerk zugehörigen Standorten, Autostrom zu laden, bietet innogy zusätzlich folgenden Strompreis für zeitbasiertes Wechselstrom-Laden (AC, max. 32 Ampere) an: 10,92 Cent/min.

••• Probleme über Probleme Wer sich ein batterieelektrisches oder Hybridmodell anschaffen will, ist auf einen Elektroanschluss in der Garage oder bei seinem Arbeitgeber angewiesen. Das E-Auto jede Nacht an öffentlichen Ladesäulen stehen zu lassen, ist keine Alternative. Schnell mal den Unterstand zuhause nachrüsten können aber nur Immobilienbesitzer, die über eine Einzelgarage verfügen. Und viele Firmen bieten heute noch keine Möglichkeiten, E-Fahrzeuge ihrer Beschäftigten aufladen zu können. Sobald es um bauliche Eingriffe und Veränderungen am Gemeinschaftseigentum geht, bestehen viele rechtliche Hürden. Eigentümer in einer Wohnanlage dürfen nämlich nicht auf eigene Faust handeln und selbst einen Anschluss legen. Das Verlegen von Stromkabeln oder die Installation einer Ladestation, zum Beispiel in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses oder im gemeinsamen Garagenhof einer Reihenhaussiedlung, bedarf grundsätzlich der Zustimmung der Miteigentümer. Der Einzelne hat auf eine eigene Lade-Steckdose keinen Rechtsanspruch, weil der Elektroanschluss nicht zum Mindeststandard einer Wohnung gehört, entschied z.B. das Landgericht München (Az: 36 S 2041/15). Das gilt auch dann nicht, wenn der Miteigentümer bereit ist, alle Kosten zu tragen. Ein solches Urteil steht dem politisch gewünschten Ziel des Ausbaus von Elektromobilität freilich komplett entgegen. Auch Mieter beißen häufig auf Granit, wenn sie ihren gemieteten Garagenstellplatz fürs E-Auto ans Stromnetz anschließen wollen. Sie haben ebenfalls keine gesetzlichen Ansprüche und brauchen das Okay des Eigentümers, sagt Ulrich Ropertz, Jurist und Sprecher des Deutschen Mieterbundes.

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Eon Flatrate-Tarif (SMART): Monatlicher Grundpreis: brutto € 49,95 (mit ChargeCard und/ oder E.ON Drive App); zzgl. Kosten für Standzeitverlängerung: 6 Monate Vertragslaufzeit; Standzeitverlängerung bei Normalladen (AC): nach 3 h Ladung – 10 ct/min, bei Schnellladen (DC): nach 1 Std. Ladung – 30 ct/min Zeittarif (BASIC): Passt für alle, die hauptsächlich zuhause/im Büro aufladen und nur ab und zu an öffentlichen Ladepunkten. Monatlicher Grundpreis brutto € 7,95 zzgl. Transaktionskosten 10 ct/min Normalladen (AC) bzw. 30 ct/min Schnellladen (DC) Vattenfall Grundpreis: 8,50 Euro/Monat; keine Mindestlaufzeit Verbrauchspreis: 24 bis 30 Cent/kWh; abhängig von der Region

Der Mobilitätsmanager 12.2017


Text RED Fotos obs /Ford-Werke GmbH Online-Info www.ionity.eu

E-Mobilität

IONITY - Das paneuropäische High-Power-Charging-Netzwerk ermöglicht E-Mobilität auf Langstrecken. Im Bild: COO Dr. Marcus Groll (l.) & CEO Dr. Michael Hajesch (r.).

PANEUROPÄISCHES LADE-NETZWERK Tesla hat‘s vorgemacht, jetzt ziehen deutsche Autobauer nach: Mit der Gründung des Gemeinschaftsunter­ nehmens IONITY stellen die BMW Group, Daimler AG, Ford Motor Company und der Volkswagen Konzern mit Audi und Porsche die Weichen für den Aufbau des leistungsstärksten Schnellladenetzes für Elektrofahrzeuge in Europa.

Die Errichtung und der Betrieb von ca. 400 Schnellladestationen bis 2020 sind wichtige Schritte, um Elektromobilität auch auf Lang­ strecken zu gewährleisten und sie so im Markt zu etablieren. Das neue Unternehmen IONITY (München) hat die Geschäftstätigkeit aufge­ nommen. Michael Hajesch (CEO) und Marcus Groll (COO) sind Geschäftsführer des Joint Ven­ tures (JV). Das IONITY Team wird ausgebaut. Die Einrichtung des Ladesystems könnte auch die Umstellung gewerblicher Fuhrparks auf Automobile mit innovativen Antrieben, also Hybride und reine batterieelektrisch betriebene Autos, beflügeln. Denn bis dato spielt der Die­ sel die ganz große Rolle in Firmenflotten. Letzt­ lich werden umweltfreundlicere Geschäftsrei­ sen auch mit dem Automobil möglich, frelich unter der Voraussetzung, dass es sich um „grü­ nen Strom“ handelt, der an den Ladepunkten eingespeist werden kann.

www.dmm.travel

„Die Verfügbarkeit eines flächendeckenden High-Power-Charging-Netzwerks ist für die Marktdurchdringung der Elektromobilität unabdingbar. Die Gründung von IONITY ist ein wichtiger Meilenstein, der zeigt, dass die Auto­ mobilhersteller ihre Kräfte dazu bündeln. Mit der Schaffung des ersten paneuropäischen HPC-Netzes machen wir die Elektromobilität langstreckentauglich. Wir haben dabei insbe­ sondere den Kunden im Blick. Schnelle, kom­ fortable und digital bezahlbare Ladevorgänge sind unser Ziel“, so Michael Hajesch. Aufbau beginnt in Kürze. Der Aufbau der ersten 20 Stationen startet noch in 2017. Diese werden an Autobahnen und Hauptverkehrsach­ sen u.a. in Deutschland, Norwegen und Öster­ reich errichtet. Sie werden öffentlich zugänglich sein und mit einer Entfernung von etwa 120 km zueinander liegen. Dabei setzt IONITY auf die Zusammenarbeit mit starken Kooperationspart­ nern wie Tank & Rast, Circle K sowie OMV und profitiert vor allem von deren attraktiven Stand­ ••• Tesla verlangt 0,24 Euro je kWh Der US-E-Pionier Tesla hat europaweit bereits 1.032 Supercharger-Stationen mit 7.320 Supercharger-Ladeplätzen in Betrieb. Sie befinden sich in der Nähe von Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und WLANHotspots. Jeder Tesla-Besitzer erhält jährlich eine Supercharger-Gutschrift von 400 kWh – also genug für etwa 1600 km. Diese Gutschrift deckt den Langstreckenbedarf der meisten Tesla-Fahrer ab. Kunden, die weiter fahren, zahlen danach für das Laden am Supercharger nur einen Bruchteil der vergleichbaren Benzinkosten. Die Supercharger-Gebühren betragen ca. 0,24 Euro/ kWh.

orten. Die europaweite Skalierung auf über hundert Schnellladestationen erfolgt in 2018. Jede der IONITY Schnellladestationen wird über mehrere Ladesäulen verfügen. Dadurch erhalten Kunden bis 2020 marken- und leistungsunabhängig Zugang zu Tausenden von HPC-Ladepunkten. Das HPC-Netzwerk verwen­ det den europäischen Ladestandard Combined Charging System (CCS). Die Ladeleistung von bis zu 350 kW pro Ladepunkt ermöglicht ent­ sprechend ausgelegten Fahrzeugen eine deut­ lich kürzere Ladezeit im Vergleich zu heute verfügbaren Systemen. Die Offenheit des Systems und die europaweite Verbreitung sollen dazu beitragen, die Akzeptanz von Elektrofahr­ zeugen deutlich zu erhöhen. Gemeinsam Europa vernetzen. Eine sorg­ fältige, an den Kundenbedürfnissen ausgerich­ tete Standortwahl steht bei der Realisierung des IONITY Netzwerks im Fokus. Auch die intelli­ gente Verknüpfung mit bestehenden Ladelö­ sungen hat das JV im Blick. IONITY steht des­ halb in intensivem Austausch mit bestehenden Infrastruktur-Initiativen – u.a. unterstützt von den Gründungsunternehmen und der Politik. Mit den Investitionen in den Aufbau des Netz­ werks bündeln die beteiligten Automobilher­ steller ihr Engagement für die Elektromobilität. Zusätzlich baut das Bündnis branchenübergrei­ fend und international auf Kooperationen und starke Partnerschaften. Die Gründungspartner BMW Group, Daimler AG, Ford Motor Company und der Volkswagen Konzern mit Audi und Porsche beteiligen sich zu gleichen Teilen an dem JV. Weitere Automobilhersteller sind ebenso willkommen, sich aktiv am Ausbau des HPC-Netzwerks zu beteiligen. •••

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Geschäftswagen • Geschäftswagen des Monats

Text RED Fotos GZ (1) I JLR (2-4)

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Wieder toll hinbekommen, das Heck des XF Sortbrake.

FÜR DEN ERLESENEN GESCHMACK Nun also die zweite Generation des Jaguar XF Sportbrake. Schon das Vorgängermodell sorgte bei der gewerblichen Klientel für starke Aufmerksamkeit. Im stark umkämpften Premium Kombi-Segment dürfte sich auch der Neuling ins­ besondere in Firmenflotten weiter etablieren. Der Business-Kombi ist wieder außerordentlich attraktiv geraten, vor allem auch, was seine niedrigen Unterhaltskosten betrifft. Klar, der XF Sportbrake muss sich gegen schar­ fen Wettbewerb seitens der überwiegend deut­ schen Platzhirschen durchsetzen. Das Zeug dazu hat der Brite aber allemal. Und er wird, wie schon der Vorgänger, überwiegend als Geschäftswagen eingesetzt werden, bis auf Weiteres in der Dieselmotorisierung und dann in erster Linie geleast. Im Vergleich zu Limou­ sine bietet der Kombi definitiv mehr Platzange­ bot und natürlich auch mehr Variabilität.

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Design. Der Kombi weiß auf Anhieb zu gefallen. Das Exterieur-Design übernimmt an der Front­ partie die markanten Formen der Limousine. Daran schließt sich geschwungene Dachlinie an. Die Silhouette mit einem Cw-Wert von 0,29 ver­ mittelt den Eindruck großer Dynamik. Von der Limousine übernimmt der Sportbrake die Leicht­ bau-Aluminium-Architektur, den optionalen Allradantrieb und die modernen Benzin- und Dieselmotoren der Ingenium Baureihe. Verbes­ sert worden ist auch die Fahrwerksabstimmung, die dem Wagen zu einem sehr guten Handling verhilft. Die serienmäßige automatische Niveau­ regulierung mit Luftfederung für die Hinterachse garantiert, dass auch bei voller Beladung immer die optimale Bodenfreiheit und eine waagerech­ te Lage des Aufbaus garantiert ist. Das über nahezu die gesamte Länge des Aufbaus gezogene Panorama-Dach taucht das Interieur in natürliches Licht. Die Fondpassagiere profi­ tieren von einer komfortablen Kniefreiheit; der Kofferraum fasst Gepäck ohne Ende. Für Kunden, die ein noch größeres Sicherheits­ polster wünschen, stehen der optionale Allrad­ antrieb und das IDD-System (Intelligent Drive­ line Dynamics) zur Wahl. Letzteres eliminiert Untersteuer-Tendenzen und die bei dynamisch bewegten Allradmodellen mitunter auftreten­ den elektronischen Eingriffe. Insgesamt besticht der XF Sportbrake AWD neben der bei allen Modellen sehr direkten Lenkung.

Im Vergleich zum Vorgängermodell liefert der nun zum Großteil aus Aluminium gefertigte Nachfolger höhere Steifigkeitswerte bei zugleich verringertem Gewicht. Zu dem auch die aus einem Stück und in einem Polymer-Mate­ rial gefertigte Heckklappe beiträgt. Mit einer Länge von 4,955 m ist der neue Premium Business-Kombi übrigens geringfügig (6 mm) kürzer als das Vorgängermodell. Im Gegenzug wuchs der Radstand um 51 auf 2.960 mm: Macht ein Plus an Beinfreiheit hinten und mehr Laderaumvolumen. Ein Cw-Wert von 0,29 trägt seinen Teil zu den moderaten CO2Emissionen bei. Interieur. Das Interieur des XF lässt kaum noch Wünsche offen. Die Qualität der Verarbeitung, die Materialauswahl, Haptik und Bedienfreund­ lichkeit ist absolut stimmig. Der in zwei Ebenen angeordnete Instrumententräger zieht bis in die Türtafeln hinein und verleiht dem Innenraum ein handwerklich hochwertiges Feeling. Anzei­ gen und Infofainmentsysteme sind nahtlos integriert und harmonieren bestens mit tradi­ tionellen Werkstoffen wie dem Soft-Grain Windsor-Leder für die Sitze. Zu den attraktiven Optionen zählen ein vollfarbiger und virtueller 12,3-Zoll-TFT-Instrumeneinsatz, ein zentral auf der Mittelkonsole angebrachter 10“-Touchs­ creen und bis zu 20-fach verstellbare Sitzen samt elektrisch verstellbaren Kopfstützen. Zu

Der Mobilitätsmanager 12.2017


Jaguar XF Sportbrake

Online-Info www.jaguarlandrover.de

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Blitzsaubere Alternative zum deutschen Mainstream, der neue Jaguar XF Sportbrake.

den komplett neuen Annehmlichkeiten zählen die Ionisierung der Innenraumluft und eine „soft close”-Automatik, mit der sich die Türen auf den letzten Zentimetern geräuschlos von selbst zuziehen. Vierzonen-Klimaanlage, Sitzheizung auch für die Rücksitze und eines der größten PanoramaDächer im Wettbewerbsumfeld sorgen dafür, dass das Reisen im Fond des neuen XF Sport­ brake einem Flug in der Business Class gleich­ kommt. Serienmäßig lässt sich die Rückbank im Verhältnis 40:20:40 geteilt umklappen. Dabei entsteht ein komplett ebener Ladeboden ohne störende Stufe oder Rampe. Sind die Leh­ nen entweder per Entriegelungshebeln im Kof­ ferraum oder an den Sitzen selbst umgelegt, passen bis zu zwei Meter lange Gegenstände in das Cargodeck des XF Sportbrake.

Sparsame Vierzylinder Diesel. Für Firmen­ kunden sind effiziente Selbstzünder wichtig. Und da ist man mit dem Jaguar richtig. Die Palette startet mit dem 120 kW starken E-PER­ FORMANCE-Diesel, am anderen Ende des Motorenportfolios rangiert der 221 kW 3,0V6-Diesel für den XF Sportbrake S. Zu den cleveren Lösungen zählen die optionale Anhängerkupplung mit Anhänger-Stabilitäts­ kontrolle, der Activity Key, die per Gestensteue­ rung zu öffnende Hecklappe mit programmier­ barem Öffnungswinkel oder der Pollenfilter und eine Ionisierung der Luft, die Eindringen von Schadstoffen in den Innenraum verhin­ dern. Zum kompletten Arsenal an Fahrerassi­ stenz- und Sicherheitssystemen gehört der Driver Condition Monitor – ein Müdigkeitswäch­ ter. Mobilitätsmanager und/oder Selbstständi­

E-Perf. Pure Autom.

25d AWD Pure Autom.

Motor I Hubraum (cm3) R 4/4 I 1.999

R 4/4 I 1.999

Leistung (kW/ PS) bei min −1

177 / 240 bei 4.000

120/163 bei 4.000

Drehmoment (Nm) bei min −1

380 bei 1.750 – 2.500

500 bei 1.500

L x B x H (mm) 1)

4.955 x 2.091 x 1.496

4.955 x 2.091 x 1.496

Kofferrauminhalt (l) I Zuladung (kg) 565 – 1.700 I 635

565 – 1.700 I 620

Beschleunigung (s) 2)

6,5 I 246

I V.max (km/h) 8,7 I 227

Verbrauch/100 km (l) I CO2 (g/km) 3) 4,1 I 109

5,5 I 144

Netto-Preis (€)

36.941,18 43.663,87

Betriebskosten (Cent/km)

56,4 (36 Mon., 40.000 km) 65,8 (36 Mon., 40.000 km)

88,8 (60 Mon., 20.000 km) 102,3 (60 M., 20.000 km)

Versicherung HP / TK / VK

22 / 26 / 27

1) Breite

inkl. Spiegel

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2) von

0 auf 100 km/h

3) nach

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Öffnet weit und in der Höhe nach Wunsch.

ge können unter fünf Ausstattunsversionen wählen: Pure, Prestige, Portfolio, R-Sport und dem XF Sportbrake S. Der Kombi läuft Seite an Seite mit der XF Limousine im Jaguar Land Rover Werk Castle Bromwich vom Band. ••• ••• Unsere Meinung

••• Technische Daten und Betriebskosten Jaguar XF Sportbrake Diesel

Arbeitsplatz, der kaum Wünsche offen lässt.

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Jaguar ist mit dem XF Sportbrake, den wir schon etwas vermisst hatten, ein tolles Auto gelungen. Zum Glück haben sich die Briten zur zweiten Generation entschieden, nachdem ursprünglich geplant war, den Kombi zu Gunsten der SIVs aufzugeben. Aber Geschäftsleute schätzen nun mal auch Kombis. Beeindruckend ist das digitale Cockpit mit animierten Instrumenten. Es gibt sogar einen eigenen App-Store. Und von Haus aus sowie teils optional gibt es eine ganze Reihe Assistenzsysteme. Die Zweiliterdiesel sind eine Wucht, vor allem der neue mit 240 PS, unserer Meinung nach die Top-Wahl. Er lässt den V6 beinahe vergessen. Mobilitätsmanager bekommen den Sportbrake übrigens zu bemerkenswert günstigen Leasingkonditionen.

NEFZ / EU6

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Vorbild & Modell • Modellbahn-Schauanlagen

Text RED Fotos Miniatur Wunderland (1-8) I Roger Hofstetter, Verkehrshaus der Schweiz (7)

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Railjet „175 Jahre Eisenbahn in Österreich“ auf seiner Reise durch das Nachbarland.

VORBILD UND MODELL

KLEINE WELT GANZ GROSS Deutschland ist ein Land der Attraktionen. Einzigartige Sehenswürdigkeiten ziehen Gäste aus aller Welt magisch an. Doch welche Bauwerke und Naturschönheiten sind die Beliebtesten? Mit dieser Frage wandte sich die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) direkt an die internationalen Gäste. Fast 32.000 Deutschland-­Reisende aus über 60 Ländern haben ihren Favoriten gewählt. Nr. 1 der TOP 100: das Miniatur Wunderland in Hamburg. Modellbahn-Schauanlagen sind die beste Methode, einen Eindruck von den technischen Möglichkeiten und der Faszination des Hobbys Modellbahn zu erhalten. Deutschlandweit aber auch in Österreich und der Schweiz finden sich solche Anlagen. Die größte der Welt ist ein ein­ ziger Superlativ. Sie schickt ihre Besucher auf eine Reise durch Länder und Kontinente, durch naturgetreu nachgebaute Landschaften und Fantasiewelten. Das Miniatur Wunderland wurde von den Befragten zum zweiten Mal in Folge noch vor Schloss Neuschwanstein, dem Bran­ denburger Tor, dem Kölner Dom zur beliebte­ sten Sehenswürdigkeit Deutschlands gewählt. Überall etwas zu entdecken. Das Miniatur Wunderland in der Hansestadt präsentiert sich voller großer und kleiner Geschichten, überall gibt es was zu entdecken: Von Hamburg mit seinem Hafen sind es nur wenige Schritte zum Grand Canyon, den ein US-Fernzug über eine riesige Holzbrücke quert. Der Amerika-Abschnitt entführt die Besucher auf eine Rundrei­ se durch die Vereinigten Staaten, von den Ever­

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glades über die Glitzermetropole Las Vegas bis in die Rocky Mountains. Von dort geht es wei­ ter nach Skandinavien, wo Frachter und Kreuz­ fahrtschiffe durch 30.000-Liter echtes Wasser fahren. Zu bestaunen gibt es hier auch eine zauberhafte Eislandschaft mit vielen kleinen Details. Die Fantasiestadt Knuffingen und der „Großflughafen“ sind ein weiteres Highlight: Hier starten und landen Passagierflugzeuge bis hin zum A380, fahren Lkw und Pkw wie von Geisterhand gesteuert durch kleine Straßen. Und es gibt noch mehr zu entdecken: ein Rockkon­ zert, einen Feuerwehreinsatz, ein Liebespaar im Sonnenblumenfeld und sogar das sagenhafte Atlantis. Neben den Alpen, Skandinavien, USA und der Schweiz entdeckt und bereist man natürlich auch die schöne Hansestadt Hamburg. Unfassbare Entwicklung. Am 02. Dezember 2016 wurde nach 15 Jahren, 3 Monaten, 2 Wochen und 3 Tagen der 15-millionste Besu­ cher begrüßt. Im zur Neige gehenden Jahr 2017 werden es gut 16,4 Mio. Menschen sein, die das Miniatur Wunderland besucht haben. Sie kom­

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Feuerwehreinsatz in der City... (3)

Hauptbahnhof wie in Echt aus der Vogelperspektive.

Der Mobilitätsmanager 12.2017


Online-Info www.miniatur-wunderland.de I www.germany.travel/de/staedte-kultur/top-100/germany-travel-attractions.html

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Modellbahn-Schauanlagen

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Millionen Besucher strömen Jahr für Jahr in die Hamburger Speicherstadt zum MiWuLa.

men übrigens aus allen Teilen der Welt. In 2017 waren rund 24 % aus dem Ausland; die meisten kamen aus Dänemark gefolgt von der Schweiz, Österreich, England, USA und China. „Die Entwicklung ist einfach unfassbar und es macht mich unglaublich stolz, dass mittlerwei­ le Menschen aus allen Teilen der Welt wegen uns nach Hamburg reisen“, erklärt Wunder­ land-Gründer Frederik Braun, der zusammen mit seinem Bruder Frederik für eine faszinie­ rende Welt im Maßstab 1:87 steht. Und weiter: „Seitdem wir unseren neuen Italienabschnitt eröffnet haben und die DZT-Studie veröffent­ licht wurde, merken wir, dass das Interesse noch einmal zugenommen hat. In der kleinen großen Welt sind 360 MitarbeiterInnen beschäf­ tigt. Bis heute wurden in die Schauanlage mehr als 20 Mio. Euro investiert.“ Auch für Meetins und Inventives. Übrigens eignet sich die Miniaturwelt sehr gut auch für Firmenfeiern, professionelle Tagungen, span­ nende Teambuildings, raffinierte Abendveran­ staltungen oder schlichte Hamburg-Besuche. Viele unserer attraktiven Erlebnispakete wer­ den in Kooperation mit dem Veranstaltungsun­ ternehmen Nord Event angeboten. Die Beson­ derheit: Mobilitätsmanager und Teilnehmer profitieren von der unmittelbaren Nachbar­ schaft beider Kooperationspartner. So gibt es einen direkten Zugang vom Miniatur Wunder­ land zum „Historischen Speicherboden“ auf der 1. Etage – der einzigartigen Nord-Event-Loca­ tion mit hanseatischem Flair. Die Veranstaltun­ gen lassen sich ganz exklusiv und ohne Warte­ zeiten buchen. Und auf Wunsch lassen sich Firmenevents mit einem Empfang und exqui­ site Catering verbinden. •••

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Faszination Luftfahrt: Ebenfalls im MiWuLa.

••• Weitere empfehlenswerte Tipps Deutschland Modellbahn Wiehe: Mit sechs Hallen zählt diese Modellbahnausstellung zu den größten in Deutschland. Gestartet wurde einst mit einer Thüringen-Anlage. Heute sind u.a. auch die USA und der Orient-Express zu sehen. Modellbahnwelt Fürth/Odenwald: Die Anlage zählt zu den größten in Süddeutschland. Bekanntheit erlangte sie durch die H0-Anlage „Von der Nordsee bis zu den Alpen“ sowie das H0-Schaustück „Das Ruhrgebiet in den 1960er-Jahren“. DB Museum Nürnberg: Die H0-Anlage zählt zu den frühen Exponaten ihrer Art in Deutschland. Zu sehen sind acht Bahnhöfe, ein Hafen und Industriegebiete. Deutsches Technik-Museum Berlin: Die historisch geprägte H0-Miniaturlandschaft ist die einzig verbliebene öffentliche Modellbahnanlage in Berlin. Ein Highlight ist der ehemalige Anhalter Bahnhof, dessen einstige Betriebsabläufe vorbildgerecht simuliert werden. Deutsches Museum München: Im Verkehrszentrum am Bavariapark befindet sich die Landverkehrsabteilung des Deutschen Museums. Thema ist hier auch die Eisenbahn. Ab 13.30 Uhr ist die Modellbahn in Betrieb, auf der sich auch das Bahnbetriebswerk Freilassing befindet, das originalgetreu im Zustand der Länderbahnzeit nachgebaut wurde. Lokwelt Freilassing: Die H0-Anlage zeigt viele authentisch umgesetzte Gebäude aus dem Stadtbild Freilassings. Auch ein Teil der Strecke München – Salzburg wurde nachgebildet. Verkehrsmuseum Dresden: Eine Besonderheit sind dort zahlreiche Vorbild-Exponate aus allen Bereichen des Verkehrswesens. Die Züge auf der Modellbahnanlage sind größtenteils Einzelanfertigungen mit hohem historischem Wert, wie z.B. der Schienenzeppelin

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Gotthardbahnmodell in Luzern: 350 m Gleislänge für bis zu 16 Züge gleichzeitig.

oder die Lok „Saxonia“ aus der Frühzeit der sächsischen Eisenbahngeschichte. Deutsches Dampflok-Museum Neuenmarkt: Eisenbahnmuseum und Modellbahnschau unter einem Dach. Die H0-Anlage zeigt einen Streckenabschnitt der Ludwig-Süd-NordBahn zwischen den Bahnhöfen NeuenmarktWirsberg und Marktschorgast. Porsche-TraumWerk Anger-Aufham: Die beeindruckende Ausstellung in alpiner Landschaft verfügt über eine Tag/Nacht-Simulation und eine musikalisch untermauerte Lichtshow. Österreich Modell-Eisenbahn-Club Bregenz: Modulanlage in H0. Im maßstäblichen Nachbau entstanden u. a. die Bahnhöfe Langen am Arlberg, Dalaas und Hintergasse. Bauwerke wie die Schmidtobelbrücke, die Brunntobelbrücke, der Engelwandtunnel, die Wälditobelbrücke, der Rüfeviadukt, der Röcken- und Plattentobeltunnel. Schweiz Verkehrshaus der Schweiz Luzern: Nachbildung der Gotthard-Nordrampe (Altstrecke) zwischen Erstfeld und Wassen, inkl. dreier Kehrtunneln bei Wassen. 5,6 x 13 m. Max. Steigung: 26 ‰. Höhendifferenz 1,49 m.

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