Detail-10-2020

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Spiegelnder Solitär: Cube Berlin von 3XN Kaleidoscopic Skin: Cube Berlin by 3XN

Wohnen auf luftigen Balkonen: L’ Arbre Blanc in Montpellier Tree-Like Residential Tower: L’ Arbre Blanc in Montpellier

Gebäudehüllen Building Envelopes

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Das Schiebefenster für neue Dimensionen Bis 6 m Höhe · barrierefrei · dezente Profile Glasflächen bis 15 m   ² · optimale Wärmedämmung flexibles Systemdesign · Sicherheit nach RC3

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Editorial

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Transparenz revisited Transparency Revisited

Ikone der Moderne: Im Zuge der Grund­ instandsetzung der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe musste die Stahl-GlasFassade erneuert ­werden. Mehr zu den tech­nischen ­D etails der Sanierung ab ­S eite 58.

BBR / Thomas Bruns, VG Bild-Kunst Bonn 2020

Modernist icon: In the course of the ­r estoration of the Neue Nationalgalerie (New National Gallery) by Mies van der Rohe in Berlin, the steel and glass facade had to be renewed. For technical details about its renovation, see p. 58.

Für die Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie standen David Chipperfield Architects Berlin vor der Herausforderung, soviel wie möglich von Mies van der Rohes ikonischem Original aus den 1960er-Jahren zu erhalten und die filigrane Stahl-Glas-Fassade gleichzeitig an heutige technische Anforderungen anzupassen. Ein schwieriges Unterfangen, das durch sorgfältige Recherche und minutiös entwickelte Details gelingt. Im Sommer 2021 soll das Gebäude am Kultur­forum in Berlin wieder eröffnen, in unserem Technik-Beitrag erläutert Julia Liese die Details der Sanierung. Weitere aktuelle Beispiele in unserer Oktober-Ausgabe zu Außenhüllen führen Sie von Berlin nach Marseille und von Antwerpen nach Vorarlberg. Kaleidoskopartig spiegelt sich die Umgebung des Berliner Hauptbahnhofs in der Fassade des neuen Bürogebäudes von 3XN. Unterschiedlich geneigte ­Glasdreiecke umhüllen den kubischen Solitär und lassen Luft in den Fassadenzwischenraum strömen. Für den Wohnturm L’Arbre Blanc in Marseille war ein Baumstamm mit Ästen die Leitidee der Architekten. Luftige Balkone, die bis zu 7 m aus der weißen Trapezblechfassade auskragen, bestimmen das Erscheinungsbild des Gebäudes und sorgen für Sonnenschutz. Die Plattformen im Freien sind jeweils einer Wohneinheit zugeordnet und bei den Maisonetten über Treppen miteinander ­verbunden. Auch in Höchst am Bodensee ist die Verschattung eine maßgebliche Funktion der Fassade: Die homogene ­Außenhülle der pavillonartigen Werkhalle besteht aus Weiß­ tannen­lamellen, die das Tageslicht filtern und die Innenräume gemeinsam mit dem durchgehenden Holzvordach vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Viel Inspiration bei der Lektüre unserer Oktober-Ausgabe!

For the restoration of the Neue Nationalgalerie (New National Gallery), David Chipperfield Architects Berlin faced the challenge of preserving as much as possible of Mies van der Rohe’s original iconic structure from the 1960s, while adapting its slender steel and glass facade to today’s technical requirements. This difficult undertaking was achieved through in-depth research and meticulously developed details. The building, located at the Kulturforum complex in Berlin, is expected to reopen in summer 2021. In our technology ­feature, Julia Liese explains the details of the renovation. Our October issue dedicated to building envelopes takes you to projects across Europe, from Berlin to Marseille and from Antwerp to Vorarlberg. 3XN’s new office building in Berlin reflects its surroundings at the central train station like a kaleidoscope. Angled glass triangles enclose the solitary cube and allow for natural ventilation between the double-skin facade. For the L’Arbre Blanc ­residential tower in Marseille, the architects modelled their design on the shape of a tree. The striking building features airy balconies that fan out like leaves, providing necessary shade as they cantilever up to 7 m from the white trapezoidal sheet metal facade. Each ­apartment unit has a balcony; in the maisonettes, they are ­connected by outdoor stairs to form an outdoor double deck. Shade is also a key ­function of the facade in Höchst on Lake Constance. The homogeneous outer skin of the pavilion-like workshop/ showroom ­consists of silver fir slats that filter daylight and, together with the continuous wooden canopy, protect the ­interior from direct sunlight. Be inspired by our October issue!

Sandra Hofmeister

Sandra Hofmeister

z redaktion@detail.de

z redaktion@detail.de


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Inhalt  Contents

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1 Editorial 22 Impressum Imprint 70 Projektbeteiligte & Hersteller Project Teams & Suppliers

Tove Lauluten

100 Contributors

Verhüllen ohne zu ­verbergen: Gewellte Aluminium-Lochblechpaneele bilden die transluzente Hülle des neuen Munch-­ Museums von Estudio Herreros in Oslo.

Covering in plain view: Corrugated ­p erforated aluminium panels form the ­t ranslucent shell of the new Munch ­M useum by Estudio Herreros in Oslo.

Seltene Aufgabe für ein Architekturbüro: Als Bühnenbild für die Neuinszenierung der Oper Fidelio haben Barkow Leibinger diese Treppenskulptur entworfen.

Unusual task for an ­a rchitectural firm: For the new production of the opera ­“ Fidelio”, Barkow ­L eibinger designed the stage set as a sculptural staircase.

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Magazin Reports 4 13 Geschosse für die Kunst 13 Floors for Art 8 Treppauf, treppab: Fidelio Upstairs, Downstairs: Fidelio 12 Wohnen in Singapur Living in Singapore

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16 Thom Maynes Erkundung der Grenzen Thom Mayne: Testing the Limits 18 Bücher Books 20 Detail Leserpreis: Die Shortlist steht Detail Prize: Shortlist Selected

74 Fassaden Facades 92 Bürokonzepte, Innenausbau Office Concepts, Interior Fittings

Simon Menges

Produkte Products


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Gebäudehüllen Building Envelopes

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Dokumentation Documentation 24 Bürogebäude Cube Berlin (DE) Cube Berlin Office Building (DE) 3XN 32 Wohnblock in Antwerpen (BE) Housing Complex in Antwerp (BE) Atelier Kempe Thill, RE-ST architecten

Technik Technology 58 Unsichtbare Erneuerung Indiscernible Renewal: Mies’ Neue Nationalgalerie Julia Liese

40 Wohnhochhaus in Montpellier (FR) Housing Tower in Montpellier (FR) Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné, Dimitri Roussel, Oxo Architectes

50 Werkhalle in Vorarlberg (AT) Factory Hall in Vorarlberg (AT) Ralph Broger, Holger Fritz

Werkstattcharakter statt Lüsterglanz: das neue Tanztheater des English National Ballet von Glenn Howells Architects in London. A celebration of work in progress: The new dance centre for the English National Ballet in London, by Glenn Howells ­A rchitects. detail.de/ 10-2020-howells

Hufton + Crow

At the L’ Arbre Blanc residential tower in Montpellier, balconies and pergolas sprout from the building shell like branches on a tree, projecting further outwards the higher up you go.

Cyrille Weiner

Beim Wohnhochhaus L’ Arbre Blanc in Montpellier scheinen Balkone und Pergolen wie die Äste eines Baums nach oben hin immer weiter auskragend aus der Gebäudehülle herauszuwachsen.


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Magazin  Reports

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Mit dem neuen Munch-Museum hat Estudio Herreros ein Ausrufe­ zeichen mit Fernwirkung am Ufer des Oslofjords gesetzt.  With the new Munch Museum on the shores of the Oslofjord, Estudio Herreros has made a grand statement with international reach.

Ivar Kvaal

Text: Jakob Schoof

13 Geschosse für die Kunst 13 Floors for Art Drei Angestellte und ein Rottweiler statt einer Alarmanlage: Für ein Museum von Weltrang ist das eine eher behelfsmäßige Personalausstattung. Doch sie verdeutlicht die bescheidenen Anfänge des Osloer Munch-Museums im Jahr 1963. Das Haus im Stadtteil Tøyen war von Anfang an zu klein für den riesigen Fundus von 28 000 Objekten, die der norwegische Maler Edvard Munch bei seinem Tod 1940 der Stadt vermacht hatte. Eine dauerfeuchte Holzkonstruktion und Kunstdiebstähle aufgrund e ­ klatanter Sicherheitsmängel waren stetige Begleiter in der Geschichte des Museums.

Three employees and a Rottweiler instead of an alarm system comprimise a rather makeshift staffing arrangement for a world-class museum. But it’s a good example of the modest beginnings of Oslo’s Munch Museum (Munchmuseet) in 1963. From the start, the building in the Tøyen district was too small for the large collection of 28,000 objects that the painter Edvard Munch bequeathed to the

city upon his death in 1940. A permanently damp wooden ­structure and art thefts due to blatant security deficiencies were constant companions in the history of the museum. With the new museum building by Estudio Herreros on the shores of the Oslofjord, all this is now a thing of the past. Together with the Opera House by Snøhetta and the recently


Munch-Museum in Oslo

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Leuchtturm am Oslofjord Keck neigt der 13-geschossige Museumsbau sein Haupt in Richtung Opernhaus. Seine wellenförmig profilierte Aluminiumhülle erstreckt sich über geschlossene und verglaste Fassadenpartien gleichermaßen. Je nach Tageszeit und Lichtsituation erscheint sie mal ozeangrau und undurchsichtig, dann wieder transluzent oder sanft in der Sonne schimmernd. Beim Näherkommen offenbart sie eine leichte Patchworkstruktur, die vom unterschiedlichen Lochanteil der Bleche herrührt. Mit ihrer Idee, Ausstellungsräume und Werk­ stätten im Wechsel zu einem 57 m hohen Turm aufzuschichten, wollten die Architekten ein Gegenstück zu dem horizontal ausgreifenden Baukörper der Oper schaffen. Außerdem verschafft sie dem Neubau zusätzliche Präsenz im Stadtbild am Fjord und lässt auf der Westseite des Museums öffentlichen Freiraum im sonst dicht besiedelten Bjørvika. Das aus­ ladende Turmhaupt beherbergt eine Aussichtsterrasse mit Panoramafenster, ein Restaurant und zwei Mehrzwecksäle. All diejenigen Bereiche, die auch für nicht zahlende Gäste zugänglich sind, hat Estudio Herreros in einem dreigeschossigen Sockelbau zusammengefasst: Kassen, Museumsladen, Café und Filmvorführraum im Erdgeschoss, darüber ­Flächen für die Museumspädagogik, die Museums­ bibliothek sowie ein Mehrzwecksaal. Das statische und das dynamische Museum Die Turmgeschosse gliedern sich in einen zur Stadt geöffneten, verglasten Erschließungsbereich mit

Schnitt Maßstab 1:750 Section scale 1:750

Adrià Goula

All dies soll mit dem Museumsneubau von Estudio Herreros am Ufer des Oslofjords nun der Vergangenheit angehören. Gemeinsam mit dem Opernhaus von Snøhetta und der unlängst eingeweihten DeichmanBibliothek von Lund Hagem und Atelier Oslo bildet es eine Trias prominenter Kulturbauten im Stadtteil Bjørvika, der sich in den letzten 15 Jahren vom Hafen­areal zum Wohn-, Büro- und Kulturstandort gewandelt hat.

Ein Vorteil des vertikalen Museumskonzepts sind die weiten Aussichten über Stadt und Fjord − hier vom obersten Geschoss. An advantage of the vertical museum concept: Wide views over the city and the fjord, as seen from the top floor.

opened Deichman Library by Lund Hagem and Atelier Oslo, it forms a triad of prominent cultural buildings in Bjørvika – which over the past 15 years has been transformed from an industrial port to a vibrant residential, office and cultural district. Beacon at Oslofjord The 13-floor museum building boldly nods its head towards the Oslo Opera House. Its undulating aluminium shell extends over both closed and glazed facade sections. Depending on the time of day and the light situation, it can appear opaque and ocean grey in colour, translucent, or gently shimmering in the sun. A closer look at the building reveals a subtle patchwork structure, resulting from the different proportion of holes in the metal sheets. With their idea of stacking the exhibition and workshop spaces alternately to form a 57 m high tower, the architects wanted to create a counterpart to the

horizontally extending structure of the Opera House. This also gives the new building an additional presence in the cityscape by the fjord and, on the west side of the museum, frees up public space in the otherwise densely populated district of Bjørvika. The tower’s inclined head houses a viewing terrace with panoramic windows, a restaurant and two multipurpose halls. Estudio Herreros combined all the areas that are accessible to non-paying guests in a three-storey base: the museum ticket counter and shop, café and cinema are on the ground floor, with areas for museum education, the museum library and a multipurpose hall above them. Static and dynamic The tower floors are divided into two zones: a glazed access area with escalators and views of the city facing the west, and a more closed structure containing the exhibition rooms, storage areas and workshops to the east. Windows offer views between the public and internal areas. The architects refer to a static and a dynamic part of the museum, also with regard to the internal climate and ventilation concept: the storage and exhibition areas are fully air-conditioned. The access areas, on the other hand, are naturally ventilated in summer and


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Magazin  Reports

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­ olltreppen im Westen und einen weitgehend R geschlossenen Trakt mit Ausstellungssälen, Lager­ flächen und Werkstätten im Osten. Fenster ermög­ lichen Quer­blicke zwischen den öffentlichen und ­internen Bereichen. Die Architekten sprechen von einem statischen und einem dynamischen Museumsteil, auch in Bezug auf das Klima- und Lüftungskonzept: Lager und Ausstellungsflächen sind voll klimatisiert. Die Erschließungsflächen werden dagegen im Sommer natürlich belüftet und bilden einen durch Sonnenwärme angeheizten Abluftkamin für die verbrauchte Luft aus den Museumsräumen. Das Haus ist nicht unterkellert, sondern steht auf einer Pfahlgründung im Wasser. Somit mussten die Architekten den immensen Museumsbestand in oberirdischen Lagerflächen unterbringen. Das gelang ihnen, weil die Sammlung des Munch-­ Museums kaum noch wächst und sie die Räume daher auf Maß zuschneiden konnten. Nach Ansicht der Architekten hat das vertikale Museumskonzept auch funktionale Vorteile. Von einem Lastenaufzug in der Mitte des Hauses gelangt man direkt in alle Ausstellungsräume und Werkstätten. Beim Aufbau einer neuen Ausstellung müssen daher immer nur einzelne Räume für die Öffentlichkeit gesperrt werden.

Adrià Goula

The perforated aluminium shell initially seems uniform. But different hole proportions and undulations in the aluminium panels create a sense of movement in the facade.

According to the architects, the vertical museum concept also has functional advantages. All of the exhibition rooms and workshops can be accessed by a central freight elevator. When setting up a new exhibition, only individual rooms therefore need to be closed to the public.

serve as an outlet for spent air from the museum halls. The building does not have a basement level, but rests on a pile foundation in the water. The architects therefore had to accommodate the vast museum collection in above-ground storage areas. This was facilitated by the relatively stable size of the museum collection, so the spaces could be tailored to fit.

Hidden qualities Like the Deichman Library, the Munch Museum is part of the regional sustainability programme, called FutureBuilt. Under the scheme, several municipalities around the Oslofjord are working with public authorities to develop energy-efficient pilot projects whose greenhouse gas emissions from building materials, operations and transport lie 50 % below usual levels. To achieve this, the new museum building was designed according to passive house standards. Recycled steel and aluminium and low-­ carbon concrete also helped to significantly reduce the grey energy of the building materials.

W Adrià Goula

Verborgene Qualitäten Ebenso wie die Deichman-Bibliothek ist das MunchMuseum Teil des regionalen Nachhaltigkeitsprogramms FutureBuilt. Darin fördern zehn Gemeinden rund um den Oslofjord den Bau energieeffizienter Vorzeigeprojekte, deren CO2-Emissionen für Bau, Betrieb und Mobilität 50 % unter dem üblichen Niveau liegen. Um das zu erreichen, wurde der Museumsneubau als Passivhaus konzipiert. Recyclingstahl und -aluminium sowie eine Betonmischung mit verbesserter CO2-Bilanz halfen, auch die graue Energie der Baumaterialien deutlich zu reduzieren.

Die perforierte Alu­ miniumhülle ist nur scheinbar homogen. Unterschiedliche ­L ochanteile und ­Wellenlängen der Blechpaneele erzeugen Variationen im Fassadenbild.

Weitere Fotos und ­V ideos des Museums More photos and ­v ideos of the museum: detail.de/ 10-2020-herreros


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Magazin  Reports

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Zum 250. Geburtstag Beethovens inszenierte Christoph Waltz für das Theater an der Wien die Oper Fidelio. Das Bühnenbild stammt von Barkow Leibinger. For the 250th birthday of Beethoven, a production of his opera “Fidelio” was directed by Christoph Waltz, with a stage set designed by Barkow Leibinger. Text: Barbara Zettel

Iwan Baan

Treppauf, treppab: Fidelio Upstairs, Downstairs: Fidelio

Fast auf den Tag genau 214 Jahre nach der Uraufführung von Beethovens einziger Oper im Theater an der Wien war Anfang März am selben Ort die Premiere der Neuinszenierung geplant. Wegen der CoronaPandemie ersetzte eine TV-Aufzeichnung die Live­ aufführung. Schauplatz ist ein Gefängnis in Sevilla: Leonore, getarnt als männlicher Wärter namens Fidelio, versucht ihren Mann Florestan, einen politischen Gefangenen, vor dem sicheren Tod zu retten. In Christoph Waltzs Inszenierung wird Florestans Stunt-Double noch vor dem ersten Ton der Ouvertüre von zwei Wachen über die Stufen einer Doppelhelixtreppe hinunter in den Kerker gestoßen.

Nearly 214 years to the day after Beethoven’s only opera premiered at Theater an der Wien, a new production of the piece was due to open at the same venue in early March. Due to the Covid-19 pandemic, the live ­p erformance was replaced by a television broadcast. The setting is a prison in Seville, where ­Leonore, disguised as a male guard named Fidelio, tries to save her husband Florestan, a

political prisoner, from certain death. In Christoph Waltz’s staging, two guards push Florestan’s stunt double down the stairs of a double-helix staircase into the dungeon, even before the first note of the overture. Barkow Leibinger’s sculptural stage set was created from four interwoven and distorted spiral surfaces. Inspired by ­Piranesi’s “Carceri d’invenzione ” (Imaginary Prisons), it has the


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Magazin  Reports

Barkow Leibinger haben die Raumskulptur, die den gesamten Bühnenraum des Theaters an der Wien ausfüllt, aus vier miteinander verwobenen und verzerrten Wendelflächen konstruiert. Inspiriert von Piranesis Carceri erinnert sie an ein modernes Labyrinth oder an die unmöglichen Treppen von M.C. Escher. In beiden Akten dient sie den Sängerinnen und Sängern als Szenerie. Gegenständliche Assoziationen vermeidet das abstrakte Bühnenbild und lenkt die Aufmerksamkeit auf Musik und Handlung. Dreidimensional verändert es sich je nach Blickwinkel aus dem Zuschauerraum und bietet dem Dirigenten dennoch durchgehenden Blickkontakt mit den Sängern und Sängerinnen. Durch die labyrinthische Geometrie entstehen mit Hilfe der Lichtführung, ausgearbeitet von Kameramann und Lichtdesigner Henry Braham, vielfältige Auftrittsmöglichkeiten und Eindrücke: Die Lichtstimmung verändert sich fast unbemerkt. Mit abgedunkelter Beleuchtung werden die Überhänge und Aushöhlungen im unteren Bereich des Treppen­ labyrinths zum Raum für die Szenen im K ­ erker. ­Gleißend helles Licht aus dem elliptischen Treppenauge im Zentrum markiert das Finale im Gefängnishof. Licht und Schatten wirken dramatisch auf dem grau gestrichenen Bühnenbild. Auf verschie­ denen Ebenen betreten die Darsteller die Bühne: Treppauf, treppab kreuzen sich ihre Wege, sie verweilen dort und verlassen die Szene wieder. Die ursprüngliche Idee, die Doppelhelixtreppe auf eine Drehbühne zu stellen, wurde aus Kostengründen verworfen. Von Choreographie und Licht belebt, wird die statische Installation selbst zur Inszenierung. Dabei wirken sich ihre harten Ober­flächen, die abgestufte Struktur und die geschwungene Form positiv auf die Akustik aus. Gefertigt wurde die Treppenkonstruktion aus CNC-geschnittenen Holzsegmenten auf einer Aluminium-Unterkonstruktion in einer Werkstatt in Polen. Für die Proben wurde sie dann in einer Lagerhalle in Wien aufgebaut. In Einzelteilen brachten Bühnenarbeiter die Doppelhelixtreppe schließlich durch die relativ kleinen Zugänge auf die Bühne im Theater an der Wien und setzten sie dort – wie ein Flaschenschiff – wieder zusammen.

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Simon Menges

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Das minimalistische Bühnenbild steht im starken Kontrast zum mit reichlich Gold ­verzierten Zuschauerraum. The minimalist stage design contrasts strongly with the auditorium’s lavish decor.

feel of a modern labyrinth or M.C. Escher’s impossible stairs. The staircase is the only setting for the two-act opera. Its abstract ­design avoids figurative associations, and, together with the minimalist costumes designed by ­J udith Holste, it draws the spectators’ attention to the music and plot. The three-dimensionality of the sculptural stairs offers different vantage points depending on the spectator’s seat in the theatre, while allowing the conductor to maintain continuous eye contact

W Weitere Fotos Further photos: detail.de/ 10-2020-barkowleibinger

with the singers. The installation’s clear yet confounding geometry is brought to life by the lighting ­concept by the cameraman and lighting designer, Henry Braham, with subtle colour shifts to create different scenarios. While the dungeon scenes take place in the gloomy darkness of the overhangs and cavities in the lower part of the labyrinthine stairs, ­dazzling light fills the elliptical ­oculus at its centre for the finale in the prison yard. Against the greypainted set, light and shadow ­create their own dramaturgy. The performers enter the stage on different levels, their paths crossing as they go up and down the stairs, linger and then exit the stage area. The original idea of mounting the double helix staircase on a revolving stage was rejected for reasons of cost. And yet, brought to life by the choreography and lighting, the static installation becomes a ­d ynamic mise en scene. The hard surfaces, the stepped structure, and the curved shape of the structure also have a positive effect on the acoustics. Built from CNC-cut timber segments on an aluminium substructure at a workshop in Poland, the stairs were reassembled in a warehouse in Vienna for the rehearsals. The double helix was again dismantled and carried piece by piece through the relatively narrow entrance of Theater an der Wien, where it was rebuilt on the stage, like a ship in a bottle.



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Magazin  Reports

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Arbeitslosigkeit, aber auch ethnische Unruhen führten zu politischen und sozialen Spannungen.

ingapur ist bekannt als tropischer, grüner und vielbevölkerter Stadtstaat, der sich in nur 55 Jahren vom kleinen Entwicklungsland zu einer der modernsten Metropolen der Welt ent­ wickelt hat. Mit seiner jahrhundertealten, kolonialen Geschichte als geschäftiger Hafen und Umschlag­ platz für Waren aus der ganzen Welt war Singapur schon immer ein Sammelbecken für die unterschied­ lichsten Kulturen. Noch Anfang der 1960er-Jahre lebte der Großteil der Bevölkerung dicht gedrängt und unter unhygienischen Wohnbedingungen in den Slums entlang des Singapore River oder in den über die Insel verstreuten Kampungs, wie die Dörfer im Malaysischen genannt werden. Überbevölkerung,

Vom Kampung ins Hochhaus Mit der Gründung Singapurs im Jahr 1965 kehrten rigoros Recht und Ordnung ein. Durch das Housing Development Board (HDB), die singapurische Woh­ nungsbaubehörde, entstanden schon vor der Staats­ gründung die ersten sozialen Wohnbauprojekte. Die Stadt wurde neu strukturiert und die Menschen planmäßig in moderne 10- bis 15-stöckige Hoch­ häuser umgesiedelt. Dies war und ist auch heute noch nicht immer einfach, da familiärer Zusammenhalt und Wohnnähe für viele singapurische Familien sehr

Mit staatlich geförderten Wohnbauten und intensiver Stadtbegrünung bietet der Inselund Stadtstaat seinen Bewohnern trotz hoher Dichte eine große Lebensqualität.  With state-funded housing and lush greenery, the sovereign island city-state offers a good quality of life despite its high density.

Living in Singapore

Patrik Bingham-Hall

Wohnen in Singapur

Text: Kathrin Schmiele

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he tropical, green, and populous city-state of Singapore has gone from being a small developing country to one of the world’s most modern cities in only 55 years. With its colonial history as a bustling port and transfer hub for goods from all over the

world, Singapore has been a cultural melting pot for centuries. In the early 1960s, most people were living in cramped and unhygienic slums along the Singapore River or in the kampungs, as villages are called in Malay. Overpopulation, unemployment, and

­ thnic conflicts led to political e and social tensions. From kampung to high-rise When Singapore was founded in 1965, law and order were rigorously restored. The first social housing projects were quickly ­underway, overseen by the

Der Wohnkomplex Kampung Admiralty von Woha bietet seinen Bewohnern einen Gemeinschaftspark in luftiger Höhe. Kampung Admiralty by Woha gives residents a community park at lofty heights.


Wohnen in Singapur  Living in Singapore

wichtig sind. Der 1968 eingeführte staatliche Sozial­ versicherungssparplan Central Provident Fund hilft den Menschen, ihre Wohnungen vom Staat zu kaufen, was zu einer der höchsten Eigentumsquoten der Welt führt. Aktuell besitzen 91 % der Singapurer ihre Unter­ künfte, die allerdings nach 99 Jahren wieder an den Staat zurückfallen. Das ist sicher etwas Besonderes, denn wo sonst kann ein bezahlbarer, sozialer Woh­ nungsbau als Eigentum auf Zeit bezeichnet werden? Zahlreiche Finanzierungsprogramme der Regierung stellen zudem sicher, dass sich auch Familien mit niedrigem Einkommen ihre Wohnung leisten können. Dicht besiedelt im Einklang mit der Natur Derzeit wohnen 5,6 Millionen Einwohner auf einer Flä­ che von 724,2 km². Damit ist der südostasiatische Stadtstaat etwa doppelt so dicht besiedelt wie Berlin. ­Platzmangel und steigende Bevölkerungszahlen ­stellen auch in Singapur eine große Herausforderung dar. Trotz zunehmender Betonmassen ist der Anteil begrünter Flächen aber noch immer sehr hoch. Unter dem Leitbild A Garden City wurden bereits nach der Staatsgründung die Hauptstraßen und Parks syste­ matisch mit Bäumen und Sträuchern begrünt, damit sie in der tropischen Hitze Schatten und Kühle spen­ den. 3 Millionen Bäume wachsen heute in Singapur, ein Teil davon auf den Skybridges und Terrassen der HDB-Bauten, die heute bis zu 50 Geschosse hoch sind. Damit teilen sich zwei bis drei Einwohner einen Baum. 1998 nannten die Planungsbehörden das Leit­ bild in City in a Garden um und setzen auf biophiles

­ ingaporean housing authority, S called the Housing Development Board (HDB). The city was restructured and people resettled in modern 10- to 15-storey high-rise buildings. This was and still is not always easy, as family cohesion and proximity to home are very important for many Singaporean families. The Central Provident Fund, the state social security system introduced in 1968, helps people to buy their homes from the state. This has resulted in one of the highest ownership rates in the world. Currently, 91 % of Singaporeans own their home. After 99 years, however, they are returned to the state. This is quite an unusual situation: where else is affordable, social housing made available through temporary ownership? Furthermore, several state schemes ensure that low-income families can also afford to buy their home. Dense but green At present, 5.6 million inhabitants live on an area covering 724.2 km 2

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– the population density is about twice that of Berlin. Lack of space and a growing population are a major challenge in Singapore. But despite all the concrete, the proportion of green areas remains high. Early on, under the “Garden City” masterplan, main streets and parks were planted with trees and bushes to provide shade and cool in the tropical heat. Today, Singapore has some 3 million trees, including on the skybridges and terraces of HDB buildings: there is one tree for every two to three inhabitants. In 1998, planning authorities launched the City in a Garden masterplan, and are now focusing on biodiversity and innovative urban design. They are proving that high building density and ample biodiverse greenery are not mutually exclusive. Private luxury Most of the population lives state-subsidized HDB flats, which represent far more than half of

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Magazin  Reports

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und innovatives Stadtdesign. Sie zeigen damit erfolg­ reich, dass sich massive Bebauungsdichte und viel Grün mit einer hohen Biodiversität nicht ausschließen.

In den Nachbarschaften integriert sind die Hawker Center. Hier bieten Garküchen in meist halboffenen Räumen ­verschiedene lokale Gerichte an. Hawker centres, where food stalls offer fresh local dishes, are often located in or close to housing complexes.

Paul Kingsley/Alamy Stock Photo

Gut behütet im HDB Bis heute wurden mehr als eine Million HDB-Wohnun­ gen in Singapur gebaut. Die 1989 eingeführte Politik der ethnischen Integration legt Wert auf eine gute Durchmischung der vier Hauptgruppen Chinesen (74,3 %), Malaysier (13,4 %), Inder (9,0 %) und anderer Nationalitäten (3,2 %). Diese prozentuale Verteilung wird konsequent bis hin zum einzelnen Wohnblock verfolgt. Community Center, in denen sich die Anwoh­ ner zu Kursen und sportlichen Aktivitäten treffen, ­stärken die Nachbarschaft ebenso wie kleine, in die Wohnblöcke integrierte landestypische Garküchen, die Hawker Center: Angezogen vom Geruch des Kopi, dem schwarz-öligen indonesischen Kaffee, treffen sich Großfamilie und Nachbarschaft bereits zum Früh­ stück und beschließen den Tag beim abendlichen Nudelgericht. Waren die ersten HDB-Standard-Wohnungen in den Komplexen von Toa Payoh und Queenstown ­einfach und zweckmäßig konzipiert, entwickelten die Planer der staatlichen Wohnungsbaubehörde im

Der Hauptteil der Bevölkerung lebt in den staatlichen und preislich ­gelenkten Wohnungen des Housing Development Board.  Most of the ­population lives in state-­subsidized flats of the Housing Development Board.

Jerome Quek/Alamy Stock Fotos

Condominiums – die luxuriösen Wohnkomplexe Der Hauptteil der Bevölkerung lebt in den staatlichen und preislich gelenkten HDB-Wohnungen, die weit über die Hälfte des Mietmarkts in Singapur ausma­ chen. Condominiums, luxuriöse Wohnkomplexe und Apartmenthäuser, bilden den zweitgrößten Anteil. Sie unterliegen dem freien, kostspieligen und recht dynamischen Mietmarkt und werden in der Regel von Expatriates, die von ihren Arbeitgebern für eine begrenzte Zeit nach Singapur entsendet werden, aber auch von Einheimischen für zwei bis drei Jahre gemietet. Ansprechend gestaltete Gemeinschaftsan­ lagen, ­Fitnesscenter und Swimmingpools oder Grill­ plätze sorgen für Outdoor-Komfort unter Palmen und ­unterstreichen die Lebensqualität bei ganzjährig sommer­lichen Temperaturen. Internationale und auch nationale Architekturbüros haben bekannte Wohn­ komplexe für lokale Bauträger geplant. The Interlace (Ole Scheeren, OMA, 2013), Reflexions at Keppel Bay (Daniel Libeskind, Studio Libeskind, 2011), D’Leedon (Zaha Hadid Architects, 2015), Spottiswoode Suites (Ong & Ong, 2017) oder D’Nest (architects 61, 2017) sind Beispiele dafür.

the rental market in Singapore. The second largest housing category comprises condominiums, luxury housing developments, and smaller apartments. These expensive private alternatives are available on the open, dynamic rental market. Usually they are rented for two to three years by expats working temporarily in the country, but also by Singaporeans. Attractively designed communal areas and fitness centres or swimming pools with barbecues highlight quality of life and outdoor comfort under the palm trees. Local and international ­a rchitectural firms have designed high-profile residential complexes for local developers. Examples include The Interlace

KATHRIN SCHMIELE lebt und arbeitet als Landschaftsarchitektin und Naturpädagogin seit 14 Jahren in ­S ingapur. Mit umweltpädagogischen Konzepten bringt sie vor

(Ole Scheeren, OMA, 2013), Reflections at Keppel Bay (Daniel Libeskind, Studio Libeskind, 2011), D’Leedon (Zaha Hadid ­A rchitects, 2015), Spottiswoode Suites (Ong & Ong, 2017), and D’Nest (architects 61, 2017). Well housed by the HDB To date, more than 1 million HDB flats have been built in Singapore. The ethnic integration policy introduced in 1989 emphasizes a good mix of the four main ethnic groups: Chinese (74.3 %), Malaysians (13.4 %), Indians (9.0 %), and other nationalities (3.2 %). This percentage distribution is consistently followed down to the individual apartment block. Community centres, where residents

allem Kinder und ­J ugendliche in den dichtbesiedelten ­S tädten Asiens mit der Natur zusammen. KATHRIN SCHMIELE has been living and

working as a landscape architect and nature educator in Singapore for 14 years. One of her aims is to bring children and youth in the densely populated cities of Asia together with ­nature.


Wohnen in Singapur  Living in Singapore

Laufe der Jahre spezielle Wohntypen für sogenannte Kernfamilien, aber auch für Alleinstehende und ­Mehrgenerationen-Familien. Visionäre Planungs­ ansätze und die Integration neuer Bautechnologien finden sich in den jüngsten HDB-Entwicklungen. So konzipierte das lokale Büro Arc Studio die sieben 50 m hohen Hochhaustürme des Pinnacle@Duxton, die in der 26. und der 50. Ebene über Skybridges mit­ einander verbunden sind. Jede Himmelsbrücke ist 500 m lang und lädt mit Begrünung und atemberau­ benden Aussichten auf das Meer und die Stadt zum ­Joggen oder Relaxen ein. Weitere innovative Wohn­ bauprojekte sind das Skyville@Dawson (Woha 2015) oder die Waterway Terraces@Punggol (group8asia +Aedas, 2015).

Ihr Projekt. Unser Boden.

Kampungs in vertikaler Dimension Bei dem Projekt Kampung Admiralty interpretierten die Architekten von Woha die Idealform der Dorfge­ meinschaft neu: Als behördenübergreifendes Projekt vereinigen sie Wohnungen für Jung und Alt, ein medi­ zinisches Zentrum, eine Fusion von Altersheim und Kindergarten, Restaurants und Einzelhandelsge­ schäfte sowie Fitness- und Kinderspielplätze inmitten üppig begrünter Mietergärten (siehe Bild S. 12). Wie es scheint, liegt die Zukunft in Singapurs sozialen Wohnungsbau­projekten in der Neuinterpretation des dörflichen Lebens sowie der Integration moderner Bauweisen und Umwelttechnologien. Die Idee des Kampungs scheint auch in der vertikalen Dimension des HDB erfolgreich umsetzbar zu sein.

meet for courses and sports, strengthen neighbourhood bonding, as the hawker centres, small food courts that are often located in or close to housing complexes. Drawn by the smell of strong black kopi (Indonesian for coffee), extended families and ­neighbours often meet there for breakfast and end the day there with a meal of noodles. While the first standard HDB flats at the Toa Payoh and Queenstown estates were designed to be simple and functional, over the years state planners have developed a variety of housing types for small families, singles, and multi-generation families. The latest HDB developments reveal visionary planning approaches and the integration of new building technologies. One example is Pinnacle @ Duxton in the 26th district, with its seven, 50-storey-high towers designed by local architects, Arc Studio. The towers are linked by 500 m long green skybridges,

where residents can jog or relax while taking in views of the city and the sea. Other innovative housing projects include SkyVille@Dawson (Woha 2015) and Waterway Terraces@Punggol (group8asia + Aedas, 2015). Vertical Village Kampung Admiralty (2017) by Woha architects is a vertical take on the village as an ideal form of community-based living. The HDB-funded housing complex successfully unites flats and facilities for young and old, healthcare, restaurants and shops, and fitness areas and playgrounds, surrounded by lush communal gardens. The future of Singapore’s social housing projects seems to lie in the reinterpretation of village life and the integration of modern construction methods and environmental technologies. The HDB has shown that the notion of the kampung can be successfully implemented in a vertical direction as well.

www.project-floors.com


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Magazin  Reports

W Weitere Zeichnungen von Thom Mayne More drawings by Thom Mayne: detail.de/ 10-2020-tchoban Die Ausstellung ist bis 15. November zu sehen The show is on view until 15 November. ztchobanfoundation.de

10.2020  ∂

Thom Mayne schmückt sich gerne selbst mit dem Ruf des Bad Boy der amerikanischen Architektur. 1972 gründete der Architekt, Autor, Theoretiker und Hochschullehrer zusammen mit James Stafford das Büro Morphosis in Los Angeles und leitet es bis heute. Die Philosophie des experimentellen Think­ tanks ist schon im Namen zu erkennen: Mit ihren Entwürfen möchten die Südkalifornier auf die ­rasanten Veränderungen der sozialen, kulturellen, politischen und technologischen Bedingungen des Lebens reagieren. Sie kombinieren die unter­ schiedlichsten Materialien und Formen, um ikoni­ sche Bauwerke wie das Universitätsgebäude der Cooper Union in New York, die Bill und Melinda Gates Hall für die Cornell University in Ithaca und nicht zuletzt das Bankgebäude für die Hypo Alpe Adria in Klagenfurt zu realisieren. Mayne ist Mitbe­

gründer des Southern California Institute of Archi­ tects, er erhielt 2005 den Pritzker-Preis und war von 2009 bis 2016 Mitglied des Komitees für Kunst und Geisteswissenschaften von Präsident Obama. Die Ausstellung „Thom Mayne: Skulpturale Zeichnungen“ in der Tchoban Foundation Berlin, die bis zum 15. November zu sehen ist, dokumentiert Maynes stetiges Erkunden der Normgrenzen. Kura­ torin Kristin Feireiss hat eine Auswahl von Maynes persönlichen Skizzen­büchern, Serigrafien sowie Improvisationen aus den Jahren 1979 bis 2020 zusammengestellt. Neben Werken auf Papier illustrie­ ren dreidimensionale, skulpturale Gemälde und Kombinationen aus Zeichnung (drawing) und Modell (model), sogenannte „drawdels“, die Experimente des Architekten. Die Idee, mit der jede Architektur­ zeichnung beginnt, verdichtet sich dabei zu komple­ xen Formen und zu Unvorhersehbarem.  BZ

Thom Mayne

Thom Maynes Erkundung der Grenzen Thom Mayne: Testing the Limits

Die Tchoban Foundation zeigt Zeichnungen und experimentelle Entwürfe des Bad Boys der a ­ merikanischen Architektur. Tchoban Foundation shows works on paper and sculptural drawings by the “bad boy” of American architecture. Thom Mayne seems to have ­e mbraced his reputation as the “bad boy” of American architecture. In 1972, the architect, ­author, theorist, and university lecturer founded the Morphosis office in Los ­A ngeles together with James Stafford, and still runs it today. The philosophy behind the experimental think tank is ­a pparent in its name: with their designs, the Southern ­Californians aim to respond

to the rapid changes in the ­social, ­cultural, political, and technological ­c onditions of life. Combining ­diverse materials and shapes, they have designed iconic ­b uildings such as an ­academic centre at the Cooper Union in New York City, the Bill and Melinda Gates Hall at ­C ornell University in Ithaca, New York, and the Hypo Alpe-Adria Bank in Klagenfurt, Austria. Mayne is ­c o-founder of the Southern ­California Institute of

Architects (SCI-Arc), ­received the Pritzker Prize in 2005, and was a member of US President Obama’s Committee on the Arts and Humanities from 2009 to 2016. The exhibition “Thom Mayne: Sculptural Drawings” at the Tchoban Foundation in Berlin documents Mayne’s ­o ngoing quest to go beyond the norm. Curator Kristin Feireiss compiled a selection of Mayne’s personal sketchbooks, seri­

graphs, and improvisational works, which he created between 1979 and 2020. Alongside works on paper, the architect’s experimental approach to form and materials is expressed in three-dimensional sculptural ­images and “drawdels” that ­c ombine the notion of drawing and modelling. The idea with which every architectural drawing begins condenses into ­c omplex forms and unpredictable forms.  BZ


Advertorial

supported by Velux

Tageslicht in Bestform

Hamburg vergab die Jury unter Vorsitz von Helmut Dietrich (Dietrich Untertrifaller Architekten) drei Preise und eine Anerkennung mit einer Preissumme von insgesamt 13 000 Euro. Zwei weitere Projekte wurden für die Shortlist nominiert. Die Auswahl zeigt die essenzielle Bedeutung des Tageslichts für Bauvorhaben jeder Größe und Nutzung. Beim Umbau eines Franziskanerklosters zur Bayerischen Musikakademie in Hammelburg (2. Preis) schufen Brückner & Brückner Architekten lichterfüllte Räume für die Gemeinschaft im ehemali­ gen Kreuzgang und unter dem historischen Dach­ stuhl. Das drittplatzierte Haus Mühlhäuser in Bibe­ rach von Christine Reck Architekten überrascht mit offenen Galerieebenen und mehrgeschossigen Luft­ räumen, die das Tageslicht von einem Oberlichtband am Dachfirst bis tief in die Wohngeschosse leiten. Vier der sechs Projekte von der Shortlist sind Umnutzungen und Umbauten bestehender Gebäude – das zeigt die überragende Bedeutung des Tageslichts bei solchen Bauvorhaben. Auch Björn Martenson betont: „Selbst in schlecht konfigu­ rierten Bestandssituationen kann man über Tages­ licht und Außenbezug viel retten – das macht Fenster gerade beim Bauen im Bestand extrem wichtig.“

„Qualität hat nichts mit Größe zu tun und gute Archi­ tektur muss sich nicht verkleiden“: So urteilte die Jury über das Siegerprojekt des Velux ArchitektenWettbewerbs 2020. Mit äußerst geringem Budget haben die Architekten Amunt Martenson im Dachge­ schoss eines Reihenhauses in Aachen neuen Wohn­ raum geschaffen. „Auch in einem Reihenhaus kann eine verdeckte Schönheit schlummern“, sagt Björn Martenson. „Es ist ein schöner Moment, wenn man die Bauherren überraschen kann und mit wenig ­Mitteln etwas ganz Besonders schafft.“ Der Dachgeschossumbau steht beispielhaft für eine Tendenz, die den Wettbewerb prägte: Nicht Prestige und ein hohes Baubudget waren für den Erfolg entscheidend, sondern ein überzeugendes Konzept und die intelligente Nutzung des Tageslichts. Unter dem Motto „Licht.Raum.Mensch.“ hatte Velux Architekten eingeladen, in Deutschland realisierte Bauten aus den vergangenen vier Jahren zum Wett­ bewerb einzureichen. Bei ihrer Sitzung Ende Juni in

Mit einfachen Mitteln schufen Amunt Martenson im Dachgeschoss eines Aachener Reihenhauses neuen Wohnraum. Dafür gab es den ersten Preis im Velux Architekten-Wettbeweb.

Hammelburg. Unter dem Dach des ehemaligen Klosters entstand ein Probenraum.

Dieter Leistner

Björn Martenson

Der zweite Platz ging an Brückner & Brückner für die Bayerische Musikakademie in

Mit einer intelligenten Tageslichtführung über mehrere, teils halboffene Ebenen überzeugt das drittplatzierte Wohnhaus Mühlhäuser in Biberach von Christine Reck Architekten.

Martin Duckek

W Preisträger, Shortlist und weitere Informa­t ionen zum Wettbewerb detail.de/velux-aw


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Magazin  Reports

10.2020  ∂

Lebendige ­ Stadträume Vitality of Urban Spaces

X Unsere Buch­ empfehlungen finden Sie auch online: Discover our book recommendations online: detail.de/shop2020

Hertha Hurnaus

Ein neues Buch untersucht europäische Stadtplätze und ihre Funktion für die Gemeinschaft. A new study examines European city squares and their communal function.

Deserted streets and abandoned city centres: this experience ­during the Covid-19 lockdown awakened in many of us a great longing for the liveliness and ­v itality of public spaces. Paradoxically, the Covid-19 pandemic and its aftermath have made it clear that bustling city squares and other communal places are a valuable asset, which are often taken for granted. In their study, “New Public Spaces”, Hilde Barz-Malfatti and Stefan Signer from Bauhaus University Weimar provide an in-depth exploration of this phenomenon. They ­examine current examples of ­European urban squares and

document their impact according to various typological categories. The authors rightly avoid conventional classifications and instead name their chapters ­according to convincing descriptive functions, such as “Living-­ room squares”, “Initiating squares”, and “Distributing squares”. The result is a successful overview of some 30 ­European locations, including Bordeaux, Vienna, Brussels, and Bari. Nearly all the squares had been destroyed over the years by traffic but have since been ­revitalized to create high-quality urban gathering spaces. Among the most prominent examples

Die Erfahrung während des Lockdowns – menschenleere Straßen und verlassene Innenstädte – hat in vielen von uns eine große Sehnsucht geweckt: die nach lebendigen Orten und Treffpunkten im öffentlichen Raum. Paradoxerweise haben die ­Pandemie und ihre Folgen also sichtbar gemacht, dass belebte Stadtplätze und andere Orte der Gemeinschaft eine wertvolle Errungenschaft sind, die wir leichtfertig als Selbstverständlichkeit ansehen. In ihrer Studie „Die neue Öffentlichkeit“ gehen Hilde Barz-­Malfatti und Stefan Signer von der Bauhaus Universität Weimar den Qualitäten dieser Errungenschaft auf den Grund. Sie unter­suchen aktuelle Beispiele für das Phänomen des europäischen Stadtplatzes und zeichnen seine Wirkung nach einzelnen typologischen Kategorien auf. Auf herkömmliche Einteilungen verzichten die A ­ utoren zu Recht. Stattdessen grenzen sie den C ­ harakter von Stadtplätzen überzeugend ein mit Kapitelüberschriften wie „Die Wohn­zimmer“, „Die Impulsgeber“ oder „Die Verteiler“. So ergibt sich eine gelungene Übersicht zu etwa 30 europäischen Plätzen von ­Bordeaux bis Wien und von Brüssel bis Bari. Nahezu alle Plätze waren vom Verkehr z­ erstört und sind zu Verweilorten mit Aufenthalts­qualitäten revitalisiert worden. Der prominenteste unter ihnen ist der ­Trafalgar Square in London. Aus der ehemals ­lauten Verkehrsinsel wurde 2003 durch die Inter­ vention von Foster + Partners und PWQ Landscape Architects eine lebendige urbane Zone, die in hohem Maße die Identität der Stadt und des gesamten Landes bestimmt. Lagepläne und Fassadenabwicklungen ergänzen die knappen Texte und Fotos. Die Lektüre führt alles in allem klar vor Augen, dass wir den Umbau unserer Städte dringend fortsetzen müssen und die Entwicklung von der autogerechten Stadt zur Bürger- und Bürgerinnenstadt mit öffentlichen Gemeinschaftszonen noch nicht abgeschlossen ist. Sie bleibt vielmehr ein Prozess, der hoffentlich weiter an Fahrt aufnehmen wird.  SaH

is Trafalgar Square in London. In 2003, Foster + Partners and PWQ Landscape Architects transformed the once noisy traffic island into an energetic urban zone that shapes the identity of the city and the entire country. Site plans and design ­details complement the concise texts and photographs. The book makes a strong argument that our cities should continue their transformation from being car centric to people friendly, with public common areas. It also shows that this urgent ­p rocess is far from over, but will hopefully continue to gather ­m omentum.  SaH

Hilde Barz-Malfatti, Stefan Signer, Die neue Öffentlich­ keit. Europäische Stadtplätze des 21. Jahrhunderts New Public Spaces. European Urban Squares in the 21st Century, 384 Seiten pages, M Books, Weimar 2020


Foto: Rolf Otzipka sec, Osnabrück

Hochwertige Klinkerriemchen in Hamburg Die Privatziegelei Hebrok stellt ihre »Original Wasserstrich Backstein Klinker« auch als wirtschaftliche Riemchen-Lösung her. Individuelle Farbgebungen und attraktive Oberflächenoptik werden so als Alternative zur Vollstein-Lösung angeboten. Die Architekten Henke + Partner Dipl. Ing. Architekten PartGmbB (Hamburg) setzten für die Baufelder D+E des »Süderfeld Park« in Hamburg-Lokstedt Klinkerriemchen in den Farbgebungen »roseus« und »caris« ein. RIE M

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Magazin  Magazine

10.2020  ∂

W Leservoting zum ­D ETAIL Preis Vote for your favourite here: detail.de/ leserpreis

Eines von 13 Projekten auf der Shortlist: der Beobachtungsturm von Johansen Skovsted Arkitekter im däni­ schen Vogelschutzge­ biet Tipperne (oben).

Ganz aus Recycling­ materialien realisierten Bureau SLA und Over­ treders W den People’s Pavilion zur Dutch De­ sign Week 2017 in Eindhoven (unten).

One of 13 projects on the shortlist: An ­o bservation tower at Tipperne, a bird ­s anctuary in Denmark, by Johansen Skovsted Arkitekter (above).

For Dutch Design Week 2017, in Eindhoven, ­B ureau SLA and Overtreders W designed the People’s Pavilion entirely from recycled materials ­( below).

Filip Dujardin

Rasmus Norlander

DETAIL Preis: Die Shortlist steht DETAIL Prize Shortlist Selected

Der erste Wettbewerbsbeitrag kam ausgerechnet aus der chinesischen Stadt Wuhan – und er blieb nicht die einzige Reminiszenz an ein Thema, das derzeit alle Welt beschäftigt. Auch der Zeitplan des diesjährigen Detail Preises ist durch die Corona-­ Pandemie durcheinandergewirbelt worden. Doch jetzt ist es so weit: Die Shortlist für den Preis steht, und noch bis Ende Oktober können alle Detail-­ Leserinnen und Leser ihren Favoriten aus den 13 Projekten wählen. Insgesamt waren 257 Gebäude aus 28 Ländern zur diesjährigen, neunten Ausgabe des Preises eingereicht worden – darunter erstmals auch realisierte Bauten von Hochschulteams, die in einer eigenen Kategorie prämiert wurden. Ende Juni hat die ­Preisjury in einer Videokonferenz die beiden Hauptpreisträger und das Siegerprojekt in der Hochschulkategorie gekürt sowie die Shortlist für den Leserpreis zusammengestellt. Wie immer beim Detail Preis spielten dabei neben einem überzeugenden Gesamtkonzept auch die Umsetzung im Detail und das schlüssige Ineinandergreifen von Gestaltung und Konstruktion eine wesentliche Rolle. Die Bandbreite der Shortlist reicht vom Aussichtsturm in einem Vogelschutzreservat bis zur Konzernzen­­trale und vom kostengünstigen Wohnungsbau bis zur 100 Millionen Euro teuren Zentralbibliothek. Alle Preisträger werden im Januar 2021 im Rahmen der Messe BAU 2021 in München ausgezeichnet und in Detail 1-2.2021 veröffentlicht. Die Jury des Detail Preises bestand in diesem Jahr aus Louisa Hutton von Sauerbruch Hutton Architects (Vorsitzende), Anna Ramos v­ on der Fundació Mies van der Rohe, Kim Herforth Nielsen von 3XN, Jacob van Rijs von MVRDV und Jakob Schoof aus der Detail-Redaktion.  JS

The first competition entry came from the Chinese city of Wuhan, of all places – and it was not the only reminder of the topic currently occupying the whole world. The schedule of this year’s Detail Prize was also been disrupted by the Covid-19 pandemic. But the time has come: The shortlist for the Detail Prize has been compiled and readers now have until the end of October to vote for their favourite from the 13 projects. A total of 257 buildings from 28 countries were submitted for the 9th edition of the ­D etail Prize. For the first time, this includes a separate category for buildings by university-affiliated teams. At the end of June, the jury decided per video conference on the two main prize winners and the winning project in the university category, and drew up the shortlist for the ­D etail

Readers’ Prize. As always with the Detail Prize, what counts is not only a convincing overall concept, but also the building details and the coherent interplay of design and construction. The semi-finalists range from an observation tower at a bird sanctuary to a company headquarters, from low-cost housing to a 100-million-euro central library. All prize winners will be honoured in January 2021 at the BAU 2021 trade fair in ­M unich and presented in Detail 1–2.2021. This year, the Detail Prize jury consisted of Louisa Hutton from Sauerbruch Hutton Architects (chairperson), Anna Ramos from Fundació Mies van der Rohe, Kim Herforth Nielsen from 3XN, Jacob van Rijs from MVRDV, and Jakob Schoof from the Detail editorial team.  JS


#smartertogether Busch-RoomTouch®

Die Ästhetik der Vielseitigkeit_ Busch-RoomTouch® KNX ist die ästhetische und vielseitige Form, Räume intelligent zu steuern. Ein Designobjekt, das optisch und funktional begeistert und seine besondere Qualität bei der Planung und Gestaltung entfaltet – im Hoch- oder Querformat. Busch-RoomTouch® KNX überzeugt mit einer individuellen Konfigurierbarkeit aller Smarter Home Aufgaben und intuitivem Bedienkomfort dank HD-IPS-Touch-Display. busch-jaeger.de


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Impressum  Imprint

∂ Zeitschrift für Architektur + Baudetail Review of Architecture + Construction Details ISSN 2700-7480 DETAIL Business Information GmbH Messerschmittstraße 4, 80992 München Munich, Germany Tel. +49 (0)89 381620-0 Fax: +49 (89) 381620-877 www.detail.de www.detail-online.com Postanschrift  Postal Address: Postfach PO Box: 500205, 80972 München Munich, Germany Geschäftsführung  Managing Director: Michael Hengstmann, Ralph Schwehr, Markus Wolf Redaktion Editorial: Tel. +49 (0)89 381620-866 redaktion@detail.de Dr. Sandra Hofmeister (Chef­­re­dak­ teurin Editor-in-Chief, V. i. S. d. P., SaH), Jakob Schoof (stellvertretender Chefredakteur Deputy Editor-inChief, JS), Sabine Drey (SD), Frank Kaltenbach (FK), Heike Kappelt ­ iese (JL), Peter Popp (HK), Julia L (PP), Sabina Strambu (SAS), Edith Walter (EW), Heide Wessely (HW), Barbara Zettel (BZ), Svenja Bochinski (Praktikantin intern) Assistenz   Editorial Assistants: Laura Oberhofer, Jasmin Rankl Redaktion Produktinformationen Product Informations: produkte@detail.de Gestaltung  Design: strobo B M (Matthias Friederich, ­J ulian von Klier), München Munich, Germany CAD-Zeichnungen CAD-Drawings: Dejanira Ornelas Bitterer, ­M arion ­G riese, Barbara Kissinger, Martin Hämmel, Emese M. Köszegi Herstellung Production, DTP: Peter Gensmantel (Leitung Manager), Michael Georgi, Cornelia Kohn, ­Roswitha Siegler, S ­ imone Soesters Fotografen dieser Ausgabe Photographers of this issue: Iwan Baan, Patrik Bingham-Hall, Thomas Bruns, Filip Dujardin, ­R einhard Friedrich, Adrià Goula, Hertha Hurnaus, Paul Kingsley, ­B althazar Korab, Ivar Kvaal, Tove Lauluten, Simon Menges, Adam Mørk, Radon P ­ hotography, Rasmus Norlander, J ­ erome Quek, Ulrich Schwarz, L ­ aura Stamer, Boris Storz, Cyrill Weiner, Ute Zscharnt Autoren dieser Ausgabe  Authors of this issue: Kathrin Schmiele

10.2020  ∂

Übersetzungen Translations: Peter Green, Mark Kammerbauer, David Koralek, Alisa Kotmair, Marc ­S elway Verkaufsberatung und -koordination  Sales consulting and Planning: Julia Pültz Tel. +49 (0)89 381620-181 Anzeigendisposition Advertisement Scheduling: Anke Thaler (Leitung Manager), Tel. +49 (0)89 381620-824 Tel. +49 (0)89-38 16 20-0 Detail Projekte Detail Projects: Marion Arnemann-Mangold (Leitung Manager), Tel. +49 (0)89 381620-858 Signe Decker, Sophia Di Latte , ­Verena Skrawek, Martina Zwack (Projektleitung Project Managment) Vertrieb und Marketing   Distribution & Marketing: Kristina Weiss (Leitung Manager) Irene Schweiger (Vertrieb Distri­ bution), Tel. +49-(0)89-381620-837 CAD-Zeichnungen   CAD drawings: Alle CAD-Zeichnungen der Zeitschrift sind mit dem Programm ­e rstellt. ­A ll CAD drawings of the jour­ nal were produced with VectorWorks®. Auslieferung an den Handel   Delivery to Trade: VU Verlagsunion KG Meßberg 1, 20086 Hamburg, Deutschland Germany Repro  Reprographics: Martin Härtl OHG, München Munich, Deutschland Germany Druck   Printing: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG Augsburger Straße 722 70329 Stuttgart Deutschland Germany Auslandsversand über IMX  International distribution by IMX

Abonnementverwaltung und Adressänderungen Subscriptions and Address Changes: Vertriebsunion Meynen, Grosse Hub 10, 65344 Eltville, Deutschland Germany Tel. +49 (0)  61 23-92 38-211 Fax: +49 (0)  61 23-92 38-212 Abonnentenkontakt   Subscriptions ­C ontact: mail@detail.de oder or detailabo@vertriebsunion.de DETAIL erscheint 10× jährlich am 18. Dezember / 2. März / 1. April / 4. Mai / 2. Juni / 15. Juli / 1. Sep­tem­b er  / 1. Oktober / 2. November /  1. Dezember / plus 2 × jährlich das Sonderheft ­D ETAIL Interiors DETAIL appears 10 times a year on ­ 18 December / 2 March / 1 April / 4 May / 2 June / 15 July / 1 Sep­tember / 1 October / 2 November / 1 December plus 2 special issues of DETAIL ­Interiors Bezugspreise: ­A bonnement 10 ­Aus­g aben zzgl. 2 Sonderhefte ­D ETAIL Interiors   Prices for 10 issues DETAIL plus 2 special issues DETAIL Interiors Inland Germany: € 205 Ausland Other countries: € 205 / CHF 251 / £ 142 / US$ 259 Studenten Students: Inland Germany: € 109 Ausland Other countries: € 109 / CHF 137 / £ 76 / US$ 133 DETAIL Einzelheft DETAIL single issues: € 20,90 / CHF 28 / £ 15 / US$ 26 DETAIL Interior Einzelheft DETAIL Interior single issue: € 20,90 / CHF 28 / £ 15 / US$ 26 Ausland zzgl. MwSt., falls zutreffend. Alle Preise zzgl. Versand­kosten. Abonnements 6 Wochen vor Ablauf kündbar. Für Studentenabonnements gilt: Studien­b escheinigung erforderlich. Other countries plus VAT, if applicable. All prices plus shipping costs. Proof of student status must be ­p rovided to obtain student rates. Konto für Abonnementzahlungen  Bank details for subscriptions: Deutsche Bank München BLZ 700 700 10 · Konto 193 180 700 IBAN: DE24700700100193180700 SWIFT: DEUTDEMM Bei Nichtbelieferung ohne Ver­ schulden des Verlages oder i­nfolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. No claims can be accepted for non­-­ delivery resulting from industrial dispu­ tes or where not caused by an omissi­ on on the part of the publishers.

All rights reserved. No liability is ac­ cepted for unsolicited manuscripts or photos. Reproduction only with per­ mission. No guarantee can be given for the completeness or correctness of the published contributions. Die Beiträge in DETAIL sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwer­tung dieser Beiträge oder von Teilen ­davon (z. B. Zeichnungen) ist auch im E ­ inzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen B ­ estimmungen des ­Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unter­­­­ liegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.  Any use of contributions in whole or in part (including drawings) is per­m itted solely within the terms of relevant ­c opyright law and is subject to fee payment. Any contravention of these conditions will be subject to penalty ­ as defined by copyright law. Wissenschaftliche Partner von ­D ETAIL Research Academic Partners of DETAIL Research: Bergische Universität Wuppertal Eidgenössische Technische ­H ochschule Zürich Hochschule für angewandte Wissen­s chaft und Kunst ­Hildesheim/Holzminden/Göttingen Karlsruher Institut für Technologie Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Technische Universität Braunschweig Technische Universität Dortmund Technische Universität Dresden Technische Universität ­K aiserslautern Technische Universität München Universität Stuttgart Weißensee Kunsthochschule Berlin Cover 10.2020: Bürogebäude Cube Berlin Cube Berlin Office Building Architekten Architects: 3XN

Spiegelnder Solitär: Cube Berlin von 3XN Kaleidoscopic Skin: Cube Berlin by 3XN

Wohnen auf luftigen Balkonen: L’ Arbre Blanc in Montpellier Tree-Like Residential Tower: L’ Arbre Blanc in Montpellier

10.2020

Gebäudehüllen Building Envelopes

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 52 Verbreitete Auflage II. Quartal 2020: 17 006 Exemplare + 1509 Exemplare aus früheren ­B erichtszeiträumen  Current valid advertising rates are listed on Rate Card No. 52. Circula­ tion 2nd Quarter 2020: 17,006 copies + 1509 copies from previous report­ ing periods. Dieses Heft ist auf chlorfrei­ gebleichtem Papier g ­ edruckt.  This journal is printed on chlorine-­f ree bleached paper. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit aller Beiträge wird keine Gewähr übernommen.

Teilen unserer Ausgabe liegen ­B eilagen nachstehender Firmen bei. Supplements from the following ­c ompanies are included in parts of our issue. emco Bautechnik GmbH, Lingen


Gebäudehüllen Building Envelopes

Adam Mørk

10.2020

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Dokumentation Documentation

3XN Atelier Kempe Thill, RE-ST architecten Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné, Dimitri Roussel, Oxo Architectes Ralph Broger, Holger Fritz

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Technik Technology

Unsichtbare Erneuerung Indiscernible Renewal: Mies’ Neue Nationalgalerie


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Dokumentation  Documentation

10.2020  ∂

Bürogebäude Cube Berlin Cube Berlin Office Building 3XN

Tragwerksplaner Structural engineers: Remmel + Sattler Ingenieurgesellschaft

Fassade, Bauphysik, TGA-Planer Facade, building physics, mechanical services: DS Plan

Architektur Souterrain Basement architecture: Maedebach Redeleit Architekten

Landschaftsarchitektur Landscape architecture: capattistaubach Landschaftsarchitekten


3XN

Fotos der Baustelle, Video Photos of building site, video detail.de/10-2020-3xn

Lageplan  Maßstab 1:2500

Site plan scale 1:2500

,81

-22

All photos: Adam Mørk

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Dokumentation  Documentation

10.2020  ∂

Mit seiner Fassade aus unterschiedlich geneigten gläsernen Dreiecken spiegelt das Bürogebäude am Berliner Hauptbahn­ hof die Lichter und Farben der Umgebung kaleidoskopartig wider. An diesem prominenten Standort entfaltet der 42 m hohe, ­frei stehende Kubus des Kopenhagener Architekturbüros 3XN eine skulpturale Wirkung und belebt den Washingtonplatz als Teil des Masterplans Europacity. Auf zehn Geschossen bieten Büroflächen von insgesamt 11 17 000 m2 Raum für eine flexible Nutzung durch die Mieter. Ob geschossweise in separate Ein­ heiten unterteilt oder über interne Atrien verbunden, ob als ­Einzelbüros, durchgehender11Großraumbereich oder einer ­Kombination von beidem genutzt: Hinter der raumhohen Ver­ glasung rund um den zentralen Kern ist alles möglich. Im Erd­ 12 mit der geschoss ergänzt ein Gastronomiebereich zusammen 6 Bürolobby das Raumprogramm des Neubaus, der auf einen 12

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In its facades, with triangular glazing elements set at different angles to each other, this office building reflects the lights and colours of the surroundings in kaleidoscopic manner. Set in a prominent position south of the central station in Berlin, the 42-metre-high free-standing cube by the Copenhagen architects 3XN has a sculptural effect and enlivens Washington Square as part of the Europacity master plan. Over 10 storeys, office areas of 17,000 m2 afford space for flexible use by the tenants. Whether divided storey for storey into separate units or linked by internal atria, whether in the form of single ­workplaces, large-area offices or in a combination of both, behind the room-height glazing round the central core anything is possible. The spatial programme drawn up in 2007 for the com­ petition has been complemented on the ground floor by a

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9 1. Obergeschoss First floor

8. Obergeschoss Eighth floor

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Erdgeschoss Ground floor

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3XN

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Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:750   1 Eingang   2 Empfang   3 Sitzbereich   4 Bar   5 Luftraum   6 Balkon   7 Großraumbüro   8 Büro   9 Konferenzraum 10 Technik 11 Teeküche 12 Lounge Floor plans • Section scale 1:750   1 Entrance   2 Reception   3 Sitting area   4 Bar   5 Void   6 Balcony   7 Open-plan office   8 Office   9 Conference room 10 Mechanical services 11 Tea kitchen 12 Lounge

Auf jedem Geschoss steht den Mietern ein langer Balkon zur Verfügung, die äußere Verglasung ist dort unterbrochen. Die Innenräume sind individuell gestaltet. On every floor, users have a long balcony at their disposal where the outer glazing is interrupted. The internal spaces are individually designed here.


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Dokumentation  Documentation

2007 ausgeschriebenen Wettbewerb zurückgeht. Durch die Finanzkrise ruhte das Projekt lange Zeit. Erst vor rund fünf ­Jahren wurde es wieder aufgenommen, komplett neu gestaltet und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die dreieckigen Glasflächen der nur scheinbar durchge­ henden Außenhaut sind so nach außen und innen gekippt, dass Schlitze entstehen und die Luft an vielen Stellen in den Zwischenraum zwischen der äußeren, einfach verglasten Hülle und der inneren, dreifach verglasten Wärmedämmfassade strömt. Neben der Hinterlüftung verhindern eine Sonnenschutz­ beschichtung und die solarabsorbierende PVB-Folie des ­äußeren Verbundglases eine zu starke Erwärmung der Innen­ räume. Um die Kantenstabilität der Glasscheiben zu erhöhen und eine Delaminierung und Vergilbung zu verhindern, ent­ wickelte der Glashersteller eine weitere strukturell wirksame Zwischenschicht der VSG-Scheiben.

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­ astronomic area and a lobby to the offices. The project was g delayed for a long time by the financial crisis. Only about five years ago was a new beginning made and the structure adapted to the latest levels of technology. The triangular areas of glass of the seemingly continuous external skin were tilted both inwards and outwards, so that slits have been created through which air can flow at many points into the intermediate space between the outer, single-­ glazed skin and the inner, triple-glazed, thermally insulated facade. Excessive warming is prevented internally not only by this rear ventilation, but by a sunshading coating and a solar-absorbent PVB foil to the glazed facade. To increase the stability of the glass sheeting at the edges and to avoid delamination and yellowing, the glazing manufacturer developed a further structurally effective intermediate layer in the outer laminated glass skin.


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Die Nutzer können den Klimapuffer durch eine natürliche Belüf­ tung zu jeder Jahreszeit individuell nutzen. Im Bereich der Schlitze in der Außenhaut bieten langgestreckte Balkone Aus­ blicke auf die Stadt. Diese sind so positioniert, dass auf jedem Geschoss eine Freifläche zur Verfügung steht. Die Faltung der Fassade variiert auf jeder Seite, die Schlitze bilden dunkle Schat­ ten auf der Außenhaut und verleihen der Fassade Plastizität. Wenn die Architekten das Gebäude als digitalen, intelligen­ ten Bau bezeichnen, beziehen sie sich auch auf die 6000 Senso­ ren für die haustechnische Steuerung. Sie überwachen konstant den Energiefluss und -verbrauch. So sollen Betriebskosten gesenkt und das Gebäude den individuellen Bedürfnissen der Mieter angepasst werden. Diese können über eine App auf ihrem Smartphone interagieren, Zugangskontrolle, Heizung, Kühlung, Wartung, Raum- und Parkplatzreservierung digital steuern und das lernende System mit neuen Daten versorgen.  SD

Employees can use the climatic barrier individually to provide natural ventilation at any time of year. Where the slit openings occur in the outer skin, views of the city are afforded by ­elongated balconies, which were positioned to create freely accessible space on every floor. As a result, the folded facade varies on all sides, and the slits provide shading for the outer face, thus lending it plasticity. The architects’ designation of the building as a “digital, intelligent structure” refers to the 6,000 sensors built in to achieve specific control of the services. In this way, energy flow and consumption are under constant supervision, with the aim of reducing operating costs and adapting the building to the individual needs of users. In other words, they can interact digitally via apps on their smartphones to control access, ­heating, cooling and parking reservations and to feed the ­learning process with new data.  SD

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Schnitt Maßstab 1:20

Section scale 1:20

1 Sonnenschutzglas low-iron VSG 2× 12 mm mit PVB-Folie 2 Sonnenschutzglas low-iron VSG 2× 10 mm mit PVB-Folie Stahlrohr s 60/120 mm 3 Lüftungsöffnung 4 Aluminiumblech 2 mm Halterung Schiene 35 mm Aluminiumblech 3 mm Wärmedämmung 30 mm + 100 mm + 75 mm 5 Dreifachverglasung Wärmeschutzglas VSG 2× 4 + SZR 14 + ESG 4 + SZR 14 + VSG 2× 4 mm, Ug = 0,6 W/m 2k

1 2× 12 mm low-iron laminated sunscreen glazing with PVB foil 2 2× 10 mm low-iron laminated sunscreen glazing with PVB foil 60/120 mm steel RHSs 3 ventilation opening 4 2 mm sheet aluminium 35 mm fixing rail 3 mm sheet aluminium 30 + 100 + 75 mm thermal insulation 5 low-E triple glazing: 2× 4 mm laminated safety glass + 14 mm cavity + 4 mm toughened glass +

Pfosten Aluminiumrohr s 120/50 mm   6 Kletterhaken zur Wartung   7 Soghalter   8 D iele Cumaru 22/150 mm Kantholz Cumaru 100/120 mm zwischen Stahlrohren s 60/120 mm   9 Dachabdichtung Wärmedämmung Schaumglas 2× 120 mm Dampfbremse Stahlbetondecke 250 mm abgehängte Decke Stahlblech perforiert 4 mm 10 Geländer Flachstahl 15/50–100 mm mit Edelstahlseil t 6 mm

14 mm cavity + 2× 4 mm lam. safety glass; U g = 0.6 W/m 2k 120/50 mm alum. RHS posts   6 m aintenance climbing hook   7 suction fixing   8 2 2/150 mm cumaru boarding 100/120 mm cumaru scantlings between 60/120 mm steel RHSs   9 r oof sealing layer 2× 120 mm foam-glass thermal insulation vapour retarding layer 250 mm reinforced concrete 4 mm perforated sheet steel ­s uspended soffit 10 15/50–100 mm steel balusters with Ø 6 mm stainless-steel cables


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Dokumentation  Documentation

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Schnitt Maßstab 1:20

Sections scale 1:20

1 VSG Sonnenschutzglas low-iron 2× 10 mm mit PVB-Folie Stahlrohr s 60/120 mm 2 Dreifachverglasung, Wärmeschutzglas VSG 2× 4 + SZR 14 + ESG 4 mm + SZR 14 + VSG 2× 4 mm, Ug = 0,6 W/m 2k Pfosten Aluminiumrohr s 120/50 mm 3 Aluminiumblech 2 mm Halterung Schiene 35 mm Aluminiumblech 3 mm Wärmedämmung 30 mm + 100 mm + 75 mm 4 Horizontalaussteifung Flachstahl 80/20 mm 5 Stahlrohr s 160/60 mm 6 Glashalter Stahlblech 2 mm 7 Glashalter Edelstahl drehbar

1 2× 10 mm low-iron laminated sunscreen glazing with PVB foil 60/120 mm steel RHSs l ow-E triple glazing: 2 2× 4 mm laminated safety glass + 14 mm cavity + 4 mm toughened glass + 14 mm cavity + 2× 4 mm laminated safety glass U g = 0.6 W/m 2k 120/50 mm aluminium RHS posts 2 mm sheet aluminium 3 35 mm fixing rail; 3 mm sheet thermal insulation 8 0/20 mm steel flat bracing 4 6 0/160 mm steel RHS 5 2 mm steel glass fixing 6 p ivoting stainless-steel 7 glass fixing 8 0 mm aluminium venetian blind 8

8 R affstore Aluminium 80 mm   9 abgehängte Decke Stahlblech perforiert 4 mm 10 Vorhangschiene 11 Teppich, Gipsfaserplatte aufgeständert 10 mm mit Lüftungsauslass 12 Handlauf Stahlprofil beschichtet l 75/200 mm 13 G itterrost Stahl verzinkt 45 mm Flachstahl 60/5 mm Dichtungsbahn Wärmedämmung Schaumglas 100–130 mm; Dampfbremse Stahlbetondecke 250 mm Wärmedämmung Mineralwolle 200 mm; Halterung Schiene Aluminiumkassette 95 mm Aluminiumblech 3 mm 14 Glasschotte VSG 2× 12 mm 15 Schaumband PE 16 Stütze Stahlbeton t 500 mm

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9 4 mm sheet-steel suspended soffit 10 curtain rail 11 carpet; 10 mm raised gypsum fibreboard with ventilation outlet 12 75/200 coated-steel-angle handrail 13 45 mm galvanized-steel grating 60/5 mm steel flat section sealing layer 100–130 mm foamed glass thermal insulation vapour-retarding layer 250 mm reinforced concrete floor 200 mm mineral-wool thermal insulation fixing rail 95 mm aluminium cassette 3 mm aluminium sheeting 14 2× 12 mm laminated safety glass bulkhead 15 polythene-foam strip 16 Ø 500 mm reinforced concrete column


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Dokumentation  Documentation

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Sanierung eines Wohnblocks in Antwerpen Renovation of a Housing Complex in Antwerp Atelier Kempe Thill, RE-ST architecten

Tragwerksplanung Structural engineering: BAS

TGA-Planung, Bau­ physik Building ­s ervices engineering, building physics: SB Heedfeld


Atelier Kempe Thill, RE-ST architecten

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Laubengänge und massive, skulpturale Treppentürme auf der einen, gerasterte Sichtbetonfassaden auf der anderen Seite – mit dieser Architektur prägten sieben- bis achtgeschossige Wohnblocks aus den 1970er- und frühen 1980er-Jahren das Viertel Rozemaai im Norden von Antwerpen und tun es teilweise bis heute. Zwei von ihnen jedoch sind seit ihrer Sanierung durch Atelier Kempe Thill und RE-ST Architecten kaum wiederzuerkennen. Umlaufende Glasbrüstungen, die auf dem Flachdach als transparente Attiken wiederkehren und an den Ecken zu einer geschlossenen Hülle zusammenlaufen, lassen die Massivität und Asymmetrie der Ursprungsbauten komplett in Vergessenheit geraten. Indem sie die Treppentürme an den Westseiten entfernten und an den östlichen Längsfassaden eine

Access balconies and solid, sculptural stair towers along one side and an exposed concrete facade with a grid pattern along the other side – this is the kind of architecture, seven to eight storeys tall and created in the 1970s and early 1980s that used to and continues to characterize the Rozemaai quarter in Antwerp's north. Two buildings of this kind can hardly be recognized anymore after Atelier Kempe Thill and RE-ST Architecten renovated them. Glass railings that envelope all sides, also the flat roof in the form of a transparent parapet, converge along the edges, forming a continuous hull that makes the solidity and asymmetry of the original buildings a thing of the past. By removing the staircase towers along the western facade and including a new layer of balconies along the longitudinal eastern facade, the architects connected

All photos: Ulrich Schwarz

Bei der Sanierung wurde die Vertikalerschließung der Gebäude neu organisiert, das Dachgeschoss ergänzt und Balkone an der Straßenseite im Osten angefügt.

The renovation included rearranging the vertical means of access within the building. The top floor was expanded and balconies were added to the facade facing the street.


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Dokumentation  Documentation

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komplett neue Balkonschicht ansetzten, gaben die Architekten den insgesamt 107 Sozialwohnungen einen deutlich stärkeren Außenbezug. Nur der Blick aufs Detail verrät die Unterschiede zwischen der Vorder- und Rückseite des Hauses: Während die Laubengänge nach wie vor auf den bestehenden Kragträgern aus Beton aufliegen und nur eine Aufbetonschicht erhielten, um sie rollstuhlgerecht zu erschließen, liegen die Balkone im Osten auf quergestellten Wandscheiben aus Beton auf und werden von diesen gleichzeitig in einzelne, etwa 8 m lange Abschnitte gegliedert. Die Fassadengestaltung spiegelt ebenfalls den Unterschied zwischen öffentlicher und privater Seite wider mit klassischen Lochfenstern an den Laubengängen und vollflächigen Verglasungen zu den Balkonen im Osten. Die Betonfassaden wurden gedämmt und mit bronzefarben eloxiertem Aluminium-Wellblech verkleidet. Im ehemals zurückgesetzten Dachgeschoss und im Erd­ geschoss schufen die Architekten neuen Wohnraum, indem sie die Gebäudekubatur Richtung Straße erweiterten. Auf diese Weise erhielten die beiden Wohnblocks einen deutlich ruhigeren Dachabschluss und eine hervorkragende Sockelzone, in der die Wohnungen als einzige von der Straße aus erschlossen werden und aufgrund ihrer größeren Fläche vor allem für Familien konzi-

the altogether 107 subsidized apartments to the exterior in a much stronger way than before. A closer look at the details reveals the difference between the front and the back of the building: The access balconies are supported by the existing cantilever beams and merely received a layer of concrete to cover them and make them wheelchair accessible. The balcony strips along the eastern facade are supported by angled concrete shear walls that divide it into individual, 8 metres long segments. The facade design also reflects the difference between the building's public and private sides, indicated by its conventional window openings along the access balconies and full glazing facing the balconies on the eastern facade. The concrete facades were insulated and clad in bronze anodised corrugated sheet aluminium. On the formerly recessed top floor and along the ground floor the architects created new living space by expanding the building volume towards the street. As a result, both residential buildings received a roof shape with a calm impression and a protruding pedestal area featuring the only apartments that can be accessed from the street. Based on their larger area compared to the other apartments they are primarily intended for families. The aluminium cladding along the ground floor facades matches the colour of its counterparts along the upper floors, which feature a

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1. – 8. Obergeschoss First to eighth floor

Lageplan  Maßstab 1:5000

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Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:400 1 Foyer 2 Abstellraum 3 Apotheke 4 Wohnzimmer 5 Schlafzimmer 6 Küche 7 Laubengang

Floor plans • Section scale 1:400 1 Foyer 2 S torage 3 Pharmacy 4 Living room 5 Bedroom 6 Kitchen 7 Access balcony

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Erdgeschoss Ground floor

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Atelier Kempe Thill, RE-ST architecten

piert sind. Die Aluminiumverkleidungen der Erdgeschossfassaden sind Ton in Ton mit jenen der Obergeschosse gehalten, jedoch anders profiliert. Eingangstüren, Briefkastenschlitze und Lüftungsklappen sind nahtlos darin integriert. Die Glasscheiben im Erdgeschoss erreichen Breiten bis zu 5,6 m und sind teilweise satiniert, um ausreichend Privatsphäre zu gewährleisten. Im Inneren der beiden Wohnblocks ließen die Architekten etwa 50 neue Türdurchbrüche in die Betonwände sägen, um ­größere und vielfältigere Wohngrundrisse herzustellen. Rund 50 % der bestehenden Tragstruktur sind jedoch erhalten geblieben, rechnen sie vor. Trotz der erheblichen Umstrukturierung und Aufwertung der beiden Wohnbauten betrugen die Baukosten mit 895 €/m2 nur etwa 75 % eines Neubaus, während hinsichtlich Energieverbrauch und Komfort praktisch Neubaustandard erreicht wurde. Ein Abriss und Neubau wäre überdies wenig sinnvoll gewesen, da der Bebauungsplan für das Quartier in diesem Fall eine maximale Höhe von vier Geschossen erlaubt hätte. Auf diese Weise setzt die Sanierung der Rozemaai-Wohnblocks ein Zeichen nicht nur für die weitere Umgestaltung des Quartiers, sondern generell für einen sinnvollen Umgang mit den oft problematischen und heruntergewirtschafteten Großwohnsiedlungen der Nachkriegszeit.  JS

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different kind of texture. Entrance doors, mail slots and ventilation flaps are seamlessly integrated. The glass panes along the ground floor facade are up to 5,6 metres wide and partially satinised in order to provide a sufficient degree of privacy. Along the insides of the two apartment buildings the architects specified 50 new door openings that needed to be cut into the existing concrete walls in order to create floor plans that were larger and more variable than the previous ones. They calculate that about 50 percent of the existing structure was maintained. Despite having been significantly remodelled and upgraded, the construction costs of 895 euro per square metre for both residential buildings equals a mere 75 percent of comparable new construction. However, in terms of energy consumption and comfort they meet new building standards. Complete demolition and erecting an entirely new building wouldn't have been sensible since the land use plan for the quarter would have limited any new building to only four storeys. The successful renovation of the Rozemaai residential complex became a trailblazer for future renovation projects in the quarter and generally calls for a sensible approach towards dealing with difficult and run-down large scale housing projects of the post World War II era.  JS

Der Zugang zu den Obergeschossen führt über verglaste Anbauten an den Stirnseiten. Darin befinden sich auch Abstellflächen für Kinderwagen und die Kellerabgänge.

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Glazed additions along the narrow sides of the building access the upper levels. They feature storage areas for baby strollers and stairs that lead to the basement level.


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Dokumentation  Documentation

Schnitt Ostfassade Maßstab 1:20

Section eastern facade scale 1:20

1 Brüstung VSG 2× 5 mm in Aluminiumrahmen bronzefarben eloxiert 50/50 mm; Geländerstab Flachstahl verzinkt 85/8 mm 2 Dachauskragung / Balkonplatte Stahlbetonfertigteil, Oberseite 1,6 % im Gefälle max. 240 mm 3 Attikaelement: Abdichtung Bitumenbahn; Holzwerkstoffplatte 15 mm; Kantholz 45/124 mm, dazwischen Wärmedämmung; Holzwerkstoffplatte 15 mm 4 Dachaufbau: Kies 50 mm; Abdichtung Bitumenbahn; Wärmedämmung Mineralwolle druckfest, Oberseite 1,6 % im Gefälle min. 150 mm; Dampfsperre; Decke Stahlbeton 145 mm 5 Balkontür: Isolierverglasung aus VSG 2× 6 mm + SZR 16 mm + VSG 2× 5 mm in Aluminiumrahmen bronzefarben eloxiert 6 Bodenaufbau Obergeschosse: Linoleum 5 mm; Estrich 55 mm; Trittschalldämmmatte 10 mm; Stahlbetondecke 145 mm ­( Bestand) 7 Zuluftelement 8 PU-Beschichtung; Decke Stahlbetonfertigteil, Oberseite im Gefälle, min. 120 mm; Wärmedämmung Phenolharzschaum 76 mm; Gipskartonplatte in Stahlbeton­ decke verdübelt 10 mm

1 2× 5 mm laminated safety glass railing in 50/50 mm bronze anodised aluminium frame; 85/8 mm galvanised flat steel railing post 2 max. 240 mm prefabricated reinforced concrete roof overhang / balcony slab, top 1.6 percent to falls 3 parapet element: bituminous sealant layer; 15 mm wood fibre board 45/124 mm wood blocking inlaid thermal insulation 15 mm wood fibre board 4 roof construction: 50 mm gravel; bituminous sealant layer min. 150 mm rigid mineral wool thermal insulation, top 1.6 percent to falls; vapour barrier; 145 mm ­r einforced concrete; ceiling slab 5 balcony door: 2× 6 mm laminated safety glass + 16 mm cavity + 2× 5 mm laminated safety glass in bronze anodised aluminium frame 6 upper floor construction: 5 mm ­linoleum; 55 mm screed; 10 mm impact sound proofing mat 145 mm reinforced concrete ceiling (existing) 7 air intake 8 first floor terrace construction: PU coating; min. 120 mm prefabricated reinforced concrete ceiling element, top to falls; 76 mm ­p henolic resin thermal insulation 10 mm gypsum board connected

Eingeschossige Anbauten erweitern die Erdgeschosswohnungen zur Straße. Türen und Lüftungsklappen sind nahtlos in die ­A luminiumverkleidung integriert.

Single storey additions expand the ground floor apartments towards the street. Doors and ventilation flaps are integrated seamlessly into the aluminium cladding of the facade.

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9 L üftungsflügel Erdgeschoss: ­Verkleidung Aluminiumprofil ­extrudiert, bronzefarben eloxiert 27,5 mm; Unterkonstruktion Aluminiumschienen v­ ertikal 11,5 mm; Unterkonstruktion Elastomer­ streifen horizontal 12,5 mm; Lüftungs­fl ügel Aluminium-­ Sandwichpaneel in Aluminiumrahmen 10 Brüstungsabdeckung Mehrschichtplatte 25 mm 11 Fassadenaufbau Erdgeschoss: Verkleidung Aluminiumprofil ­extrudiert, bronzefarben eloxiert 25/20/2 mm; Hinterlüftung/­ Unterkonstruktion Aluminiumschienen vertikal 11,5 mm; ­L attung horizontal 12,5 mm; ­Unterspannbahn diffusionsoffen; OSB-Platte wasserfest 2× 18 mm; Kantholz, dazwischen Wärme­ dämmung Mineralwolle 160 mm; Dampfsperre; Unterspannbahn diffusionsoffen; OSB-Platte ­wasserfest 2× 18 mm; Anstrich 12 Bodenaufbau Erdgeschoss: ­L inoleum 5 mm; Estrich 55 mm; Trittschalldämmmatte 10 mm; Stahlbetondecke 200 mm; ­Wärmedämmung XPS 130 mm 13 Festverglasung Erdgeschoss: ­I solierverglasung aus VSG 2× 6 mm + SZR 16 mm + ESG 8 mm transluzent siebbedruckt in ­A luminiumrahmen bronzefarben eloxiert

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with dowel joint to reinforced ­c oncrete ceiling   9 g round floor ventilation flap: 27.5 mm extruded bronze anodised aluminium panel cladding 11.5 mm vertical aluminium track frame; 12.5 mm horizontal ­e lastomeric strip aluminium sandwich panel ventilation flap in aluminium frame 10 25 mm multilayer panel parapet ­c over 11 facade construction ground floor: 25/20/2 mm extruded bronze anodised aluminium panel cladding back ventilation 11.5 mm vertical aluminium track frame; 12.5 mm horizontal battens diffusion open sarking layer 2× 18 mm waterproof OSB wood blocking 160 mm mineral wool inlaid ­t hermal insulation; vapour barrier diffusion open sarking layer 2× 18 mm waterproof OSB 12 ground floor construction: 5 mm linoleum; 55 mm screed 10 mm impact sound proofing mat; 200 mm reinforced concrete ceiling; 130 mm XPS thermal ­i nsulation 13 ground floor fixed glazing: 2× 6 mm laminated safety glass + 16 mm cavity + 8 mm toughened glass translucent and screen printed in bronze anodised aluminium frame

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An der Ostseite des Gebäudes grenzen Wandscheiben aus Sichtbeton die einzelnen Privatbalkone voneinander ab.

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Exposed concrete wall slabs separate the ­i ndividual private ­b alconies from one ­a nother along the eastern building facade.


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7 Ursprünglich versperrten Treppentürme aus Sichtbeton den Blick aus den Wohnungen nach Westen. Sie wurden im Zuge der Sanierung abgerissen.

Prior to the renovation exposed concrete staircase towers obscured the view from the apartments facing westward. They were demolished during the renovation.

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Atelier Kempe Thill, RE-ST architecten

Schnitt Westfassade Maßstab 1:20

Section western facade scale 1:20

1 Brüstung VSG 2× 5 mm in Aluminiumrahmen bronzefarben eloxiert 50/50 mm; Geländerstab Flachstahl verzinkt 85/8 mm 2 Dachauskragung: Stahlbetonfertigteil, Oberseite im Gefälle (Bestand) 3 Dachaufbau: Kies 50 mm; Abdichtung Bitumenbahn; Wärmedämmung Mineralwolle druckfest min. 150 mm, Oberseite 1,6 % im Gefälle; Dampfsperre; Stahlbetondecke (Bestand) 145 mm 4 Zuluftelement 5 Festverglasung  Obergeschoss: Isolierverglasung aus VSG 2× 5 mm + SZR 16 mm + Float

1 2× 5 mm laminated safety glass railing in 50/50 mm bronze anodised aluminium frame; 85/8 mm galvanised flat steel bar railing post 2 roof overhang: prefabricated reinforced concrete ­e lement, top to falls (existing) 3 roof construction: 50 mm gravel; bituminous sealant layer min. 150 mm rigid mineral wool thermal insulation, top 1.6 percent to falls vapour barrier 145 mm reinforced concrete ceiling slab (existing) 4 air intake 5 upper floor fixed glazing: 2× 5 mm laminated safety

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6 mm in Aluminiumrahmen bronzefarben eloxiert 6 Fassadenaufbau Obergeschoss: Wellblech Aluminium bronzefarben eloxiert 40/15/1 mm; Lattung/Hinterlüftung 25 mm; ­Unterspannbahn diffu­s ionsoffen; OSB-Platte wasserfest 2× 18 mm; Kantholz, dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle 160 mm; Dampfsperre; Unterspannbahn diffusions­ offen; OSB-Platte wasserfest 2× 18 mm 7 Laubengang Obergeschoss: Keramikfliesen 20 mm; Stelzfüße Höhe variabel; Stahlbetonfertigteil, Oberseite im Gefälle (Bestand)

glass + 16 mm cavity + 6 mm float glass in bronze anodised ­a luminium frame 6 upper floor facade construction: 40/15/1 mm bronze anodised corrugated sheet aluminium 25 mm battens/ back ventilation; ­d iffusion open ­s arking layer 2× 18 mm waterproof OSB; wood blocking; 160 mm ­inlaid mineral wool insulation; vapour barrier; diffusion open sarking layer 2× 18 mm waterproof OSB 7 upper floor access balcony: 20 mm ceramic tile, variable raised floor prefabricated reinforced concrete ­e lement, top to falls (existing)

8 Fußbodenaufbau Obergeschosse: Linoleum 5 mm Estrich 55 mm Trittschalldämmmatte 10 mm Stahlbetondecke 145 mm (Bestand)   9 Eingangstür  Obergeschoss: Isolierverglasung aus VSG 2× 6 mm + SZR 16 mm + ESG 8 mm in Aluminiumrahmen bronzefarben eloxiert 10 Eingangstür  Erdgeschoss: Isolierverglasung aus VSG 2× 6 mm + SZR 16 mm + VSG 2× 5 mm in Aluminiumrahmen bronzefarben eloxiert 11 Bodenplatte Stahlbetonfertigteil, Oberseite im ­G efälle max. 240 mm

8 u pper floor construction: 5 mm linoleum 55 mm screed 10 mm impact sound proofing mat 145 mm reinforced concrete ceiling slab (existing)   9 upper floor entrance door: 2× 6 mm laminated safety glass + 16 mm cavity + 8 mm toughened glass in bronze anodised aluminium frame 10 g round floor entrance door: 2× 6 mm laminated safety glass + 16 mm cavity + 2× 5 mm laminated safety glass in bronze anodised ­a luminium frame 11 m ax. 240 mm prefabricated reinforced concrete floor slab, top to falls


Dokumentation  Documentation

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Iwan Baan

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Wohnhochhaus L’ Arbre Blanc in Montpellier L’ Arbre Blanc Housing Tower in Montpellier Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné, Dimitri Roussel, Oxo Architectes

Fassade: Facade: Ciprés Group

Landschaftsarchitektur Landscape architecture: Now Here Studio

Lageplan  Maßstab 1:2500

Site plan scale 1:2500

Iwan Baan

Tragwerksplaner Structural engineers: André Verdier

Ein Folly des 21. Jahrhunderts, das heißt ein verrücktes Erschei­ nungsbild, das Spaß macht und Aufsehen erregt, forderte die ­Ausschreibung des internationalen Architekturwettbewerbs, den die Stadt Montpellier gemeinsam mit einer Investorengruppe für den Wohnturm mit 113 Einheiten ausgelobt hatte. Experimentelle Baukultur wird in der südfranzösischen Stadt hochgehalten. In Sichtweite des Grundstücks steht seit 1989 Ricardo Bofills post­ moderner Wohnpalast Antigone, ein Barockschloss für jedermann in städtebaulichen Dimensionen. Im letzten Jahrzehnt hat Massimi­liano Fuksas eine organisch geformte Berufsschule mit silbern glänzender Metallhaut gebaut, Zaha Hadid eine Bibliothek aus stromlienförmigem Sichtbetonteilen und Jean Nouvel das neue Rathaus mit einer Hülle aus farbigen Glasplatten. Die jungen Architekten Nicolas Laisné und Manal Rachdi, die zum Wett­ bewerb eingeladen waren, holten Sou Fujimoto ins Team und gewannen den ersten Preis mit einer Idee, die Fujimoto seit Lan­ gem verfolgt: ein Haus wie ein weißer Baum, auf dessen Zweigen man überwiegend im Freien wohnt – der L’ Arbre Blanc.

“A 21st-century folly” might be an appropriate name for a modern structure with a fantastic appearance – fun to look at and causing a sensation. That’s what the city of Montpellier and a group investors wanted when they invited architects to participate in the international design competition for a housing tower with 113 dwellings. Experimental building culture is held high here. Since 1989, Ricardo Bofill’s postmodern residential Antigone development – a baroque palace of urban proportions for Everyman – has stood within viewing distance of the present site. Here, too, over the past decade, Massimiliano Fuksas has erected an organically styled school of hotel management with a gleaming, silvery metal skin, Zaha Hadid has designed the Pierres Vives building with its aerodynamic exposed-concrete elements, and Jean Nouvel has created the new city hall enclosed in a skin of coloured glass. The young architects Nicolas Laisné and Manal Rachdi, who were also invited to participate in the housing competition, asked Sou Fujimoto to join the team. With an idea that the latter had been pursuing for a long time, they won first prize and


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Dokumentation  Documentation

erected a housing block resembling a gleaming white tree, on the branches of which people can live outdoors to a large extent – L’Arbre Blanc. The ground floor of this structure is integrated in the parklike landscape along the River Lez. Here, access to the underground garage and to bicycle parking spaces are concealed; and an art gallery and restaurant in the two-storey plinth enliven what is an attractive open space. Some 55 metres above the ground, a publicly accessible bar and a roof terrace for residents afford extensive views over the historic city centre. The curving lines of the tower reflect those of the traffic ­circulation outside; they also ensure that every dwelling enjoys an attractive outlook without seriously obstructing the view from the neighbouring building. In the maisonette dwellings, the balcony decks, set at an angle to each other, are linked by airy external staircases to create open-air platforms on two ­levels. In the Midi in southern France, where the sun shines 300 days per annum, these outdoor spaces 7–35 m2 in area

Iwan Baan

Im Erdgeschoss ist das Gebäude in die Parklandschaft ent­ lang des Flusses Lez integriert: Fahrradabstellplätze und die Tief­ garageneinfahrt bleiben unter begrünten Hügeln verborgen. Im zweigeschossigen Sockel beleben eine Kunstgalerie und ein Res­ taurant den attraktiven Freibereich, auf dem Dach in 55 m Höhe bieten eine öffentlich zugängliche Bar sowie eine Gemeinschafts­ dachterrasse für die Bewohner Weitblicke über die Altstadt. Der gekrümmte Grundriss nimmt die Form des vorgelager­ ten Kreisverkehrs auf und trägt dazu bei, dass jede der Woh­ nungen einen attraktiven Ausblick hat. Der Blick aus den Nach­ bargebäuden wird dadurch weniger beeinträchtigt als durch eine parallel gestellte Hochhausscheibe. Bei den Maisonetten sind die schräg übereinander liegenden Balkondecks über luf­ tige Außentreppen miteinander zu zweigeschossigen Plattfor­ men im Freien verbunden. In Südfrankreich, wo an 300 Tagen die Sonne scheint, sind die 7 bis 35 m2 großen Freiräume das gesamte Jahr über nutzbar. Ihre Verteilung über die Gebäude­ hülle ist so gewählt, dass sie sich gegenseitig sowie die Fenster

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und möglichst große Flächen der Trapezblechfassade verschat­ ten. Pergolen über jeder Plattform sorgen für zusätzlichen Son­ nenschutz in der sengenden Sommerhitze und unterstreichen das mediterrane Flair mit ihrem grafischen Schaffenwurf. Außer­ dem soll die unregelmäßige Verteilung den teils starken Wind entlang der Fassaden zu angenehmen Luftströmungen verwir­ beln. Von unten nach oben kragen die 197 Plattformen, die normgerecht mit 3,5 kN/m2 belastet werden können, immer wei­ ter aus, bis zu kühnen 7,5 m.

can be used the whole year round. They were set about the outer skin of the building to provide shading for each other as well as for the windows and as large an area of the trapezoidal-­ section sheet-metal facade as possible. Pergolas over every platform afford further protection from the torrid heat in summer and underline the Mediterranean flair with their graphic play of shadows. In addition, the irregular distribution of the decks is meant to swirl the sometimes strong winds along the facade to create a pleasant flow of air. From ­bottom to top, the 197


Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné, Dimitri Roussel, Oxo Architectes

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Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:1500

Section • Floor plans scale 1:1500

1 öffentliches Foyer   2 Foyer Wohnungen   3 Kunstgalerie   4 Restaurant   5 Fahrradraum   6 Abstellabteile 11   7 Rampe Tiefgarage   8 Wohnung   9 Maisonette 10 Dachterrasse 10 12 Bewohner 11 Gemeinschaftslounge Bewohner 12 öffentliche Dachterrasse 13 öffentliche Skybar

1 Public foyer   2 Foyer to dwellings   3 Art gallery   4 Restaurant   5 Bicycle space   6 Residents’ storage   7 Garage ramp   8 13Flats   9 Maisonettes 10 Roof terrace for residents 11 Communal lounge for residents 12 Public roof terrace 13 Public sky bar

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8 17. Obergeschoss 17th floor

16. Obergeschoss 16th floor

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1 Erdgeschoss Ground floor 5

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Dokumentation  Documentation

Cyrille Weiner

Trotz des Erscheinungsbilds, das durchaus dem Anspruch an die verrückte Architektur eines Follys gerecht wird, basiert das Tragwerk auf einem statisch optimierten Betonskelett mit Stüt­ zen in regelmäßigen Abständen in der Fassadenebene, die nach oben immer schmaler werden. Die Vorderkanten der Betondecken bestehen aus Halbfertigteilen, um maximale Prä­ zision und Festigkeit für den Anschluss der Fassade und Bal­ kone zu garantieren. Die geschlossenen Flächen der Gebäude­ hülle wurden als vorgefertigtes Trockenbausystem von innen eingesetzt, sodass kein Kran erforderlich war. Als Auflager für die Plattformen und diagonalen Abhängungen der Balkone die­ nen vertikale Stahlträger, die unabhängig von den Stützen des Tragwerks von Decke zu Decke spannen. Die Balkone und Pergolen aus Stahl wurden komplett vor­ gefertigt. Spezielle Montagekäfige mit Gegengewichten ermög­ lichten das präzise Ansetzen an die Auflager mit dem Kran. Um die unzähligen Sondermaße dieses Systembaus realisieren zu können, hat die Fassadenfirma vorab jede Phase der Montage in ihrem BIM-Modell simuliert.  FK

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­ latforms – which can bear a standard loading of 3.5 kN/m2 – are p cantilevered out ever further, up to a bold 7.5 metres. Despite its appearance, (which might well comply with the fantastic architectural concept of a folly), the load-bearing structure of this development is based on an optimized concrete skeleton frame with columns at regular intervals in the facade plane. These become increasingly slender as one goes up the building, and their positions in the facade allow a flexible internal layout. To ensure maximum precision and strength in fixing the facade and balconies, the outer edges of the concrete floor slabs were constructed with semi-finished precast elements. The closed areas of the outer skin were installed from the inside in the form of a prefabricated dry-wall system, thus avoiding the use of a crane. The question of the bearings for the cantilevered elements with their irregular ­distribution was resolved with the use of vertical steel sections that span from floor to floor and are geometrically independent of the load-bearing columns. The balconies and pergolas in steel were entirely prefabricated. Special assembly cages with counterweights allowed a precise fixing on the bearings with a crane.  FK


Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné, Dimitri Roussel, Oxo Architectes

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Insulated dryconstruction and window elements of various axial widths are inserted into the regular reinforced concrete skeleton frame from the inside, avoiding the use of scaffolding.

Ciprés

Zwischen das regelmäßige Stahlbetonskelett werden von innen ohne Gerüst die gedämmten Trockenbau- und Fenster­ elemente mit variierenden Achsbreiten gesetzt.

Vertikale Stahlträger von Decke zu Decke ermöglichen die Befestigung der vorgefertigten Balkone unabhängig vom Stützenraster. Horizontale Bleche verhindern den Brandüberschlag zwischen Balkon und Beton­ decke.

Ciprés

Ciprés

SFA-OXO-NLA-DR

Vertical steel members spanning from floor to floor allow the prefabricated balconies to be fixed independently of the column grid. Horizontal metal sheeting prevents the transmission of fire between balconies and concrete floors.

The final layer to be ­a ssembled is the ­t rapezoidal-section metal cladding. When the folding shutters are closed, this homogeneous skin increases the plasticity of the balconies and pergolas.

Ciprés

Als letzte Schicht wird die Trapezblechbekleidung montiert. Bei geschlossenen Faltläden verstärkt diese homogene Hülle die plastische Wirkung der Balkone und Pergolen.


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Dokumentation  Documentation

Sections scale 1:20

1 Windschutz und ­A bsturzsicherung: VSG 2× 10 mm, Höhe 1800 mm 2 Holzdielen thermoimprägniert 120/20 mm 3 S tahlprofil j 200/15/10 mm ­f euerverzinkt weiß einbrennlackiert 4 S tahlprofil IPE 100 mm, ausgesteift durch Stahlkreuz Ø 6 mm 5 Rundstahl Ø 36 mm

1 wind protection and safety balustrade: 2× 10 mm lam. safety glass 1,800 mm high 2 20/120 mm thermo impregnated wood boarding 3 200/15/10 mm hot-­ dip-galvanized white stove-enamelled steel channel section 4 steel G-sections 100 mm deep braced with Ø 6 mm intersecting steel members

6 Entwässerungsebene und Brandschutzdämmung: Sandwichplatte aus Aluminium-­ Trapezblech 0,7 mm + Mineralwolle 60 mm + ­A luminium 0,7 mm   7 Entwässerungsrohr Balkon Ø 80 mm   8 Handlauf Stahrohr 80/20 mm   9 Absturzsicherung Seilnetz Edelstahl 10 Auflager Balkon: Stahlstütze HEB 300

5 Ø 36 mm steel rod   6 d rainage and fire-­ protection sandwich layer: 0.7 mm trapezoidal-section aluminium sheeting + 60 mm mineral wool + 0.7 mm aluminium sheeting   7 Ø 80 mm balcony drainpipe   8 8 0/20 mm steel RHS handrail   9 stainless-steel cable-mesh safety balustrade 10 vertical steel ­b alcony support: G-section 300 mm

Länge 2900 mm brandschutzbeschichtet R90 11 Faltschiebeladen: Trapezblech 70 mm 12 Schiebefalttür: Isolierverglasung in Aluminiumrahmen 13 Brandschott Stahlblech 3 mm 14 Trapezblech weiß einbrennlackiert 70 mm, zur Hinterlüftung im Anschluss an Brandschott perforiert Aluminiumrohr 110/60 mm

deep, 2,900 mm long with 90-min. fire-resisting coating 11 trapezoidal-section sheet-metal folding, sliding shutter 12 folding, sliding door with alum. frame 13 3 mm horizontal sheet-steel fire screen 14 7 0 mm white stove enamelled; trapezoidal-section metal sheeting, fixed to 60/110 mm aluminium RHS 15 external wall ­e lement:

Iwan Baan

Schnitte Maßstab 1:20

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Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné, Dimitri Roussel, Oxo Architectes

15 Außenwand­ element: Gipsfaser­ platte 2× 19 mm auf Stahlrahmen 70 mm, dazw. Glaswolle 70 mm Dampfsperre Gips­karton wasser­ fest 12 mm Mineralwolle 100 mm 16 Unterzug Stahlbeton-Halbfertigteil: 520/300 mm 17 Decke Stahlbeton 200 mm verputzt 18 Stütze Stahlbeton 280/800 mm verputzt

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2× 19 mm gypsum fibreboard on 70 mm steel framing with 70 mm glass wool between; vapour barrier; 12 mm ­w aterproof gypsum plasterboard 100 mm mineral-­ wool 16 5 20/300 mm semi finished reinf. conc. downstand beam 17 200 mm reinforced concrete floor, ­p lastered soffit 18 2 80/800 mm reinf. concrete ­c olumn

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W Weitere Fotos Further photos detail.de/ 10-2020-fujimoto

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Dokumentation  Documentation

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Iwan Baan

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Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné, Dimitri Roussel, Oxo Architectes

Horizontal section scale 1:50

1 Fassadenbekleidung: Trapezblech weiß einbrenn­lackiert auf Unterkonstruktion Rechteckrohr Aluminium 110/60 mm; Hinter­ lüftung 300 mm   2 Außenwandelement vorgefertigt: Gipsfaserplatte 2× 19 mm, Stahlrahmen 70 mm, dazwischen Glaswolle 70 mm; Gipskarton wasserfest 12 mm Dampfsperre Wärmedämmung Mineralwolle 100 mm   3 Fenstertürelement ohne Balkon: Drehflügel Isolierverglasung in Aluminiumrahmen   4 L aibungsblech Aluminium 0,7 mm   5 A bsturzsicherung Seilnetz Edelstahl   6 Schiebefaltladen Elementbreite 400 bzw. 600 mm geschosshoch; Trapezblech weiß ­e inbrennlackiert 70 mm   7 Auflager Balkon Stahlprofil HEB 300 Länge 2700 mm Brandschutzbeschichtung R90   8 S tütze Stahlbeton 280/800 mm verputzt   9 Entwässerungsrohr Balkon Ø 80 mm 10 Fensterelement mit Balkon und Pergola: Faltschiebetür Isolier­ verglasung in Aluminiumrahmen

1 w hite stove-enamelled trapezoidal-­ section metal facade cladding fixed to 60/110 mm aluminium RHS supporting structure 300 mm ventilated cavity   2 prefabricated external wall panel: 2× 19 mm gypsum fibreboard 70 mm steel frame with 70 mm glass-wool filling 12 mm waterproof gypsum plasterboard; vapour barrier 100 mm mineral-wool thermal insulation   3 double-glazed window/door element (without balcony)   4 0.7 mm sheet-aluminium reveal   5 stainless-steel cable-mesh safety balustrade   6 70 mm white stove-enamelled metal trapezoidal-section sliding-folding shutter elements 400 or 600 mm wide   7 steel G-section balcony support 300 mm deep, 2,700 mm long; 90-minute fire-resistant coating   8 2 80/800 mm reinforced concrete column, plastered   9 Ø 80 mm balcony rainwater pipe 10 window element with balcony and pergola: folding-sliding doors with double glazing in ­a luminium frame

Bei den Maisonetten ermöglichen Außentreppen zwischen den Balkonen auch im Freien ein Wohnen auf zwei verbundenen Ebenen. External stairs between the balconies of maisonette dwellings allow residents to live outdoors on two linked levels.

SFA-OXO-NLA-DR

Horizontalschnitt Maßstab 1:50

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Dokumentation  Documentation

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Werkhalle in Vorarlberg Factory Hall in Vorarlberg Ralph Broger, Holger Fritz

Tragwerksplaner Structural engineers: Mader + Flatz Baustatik

Bauphysik Building physics: Bernhard Weithas

All photos: Radon Photography

Lageplan  Maßstab 1:2500 Site plan scale 1:2500

Eine filigrane Lamellenfassade aus Weißtanne umgibt das neue Werksgebäude der Firma Gobbi in der österreichischen Gemeinde Höchst am Bodensee. Die Umgebung am Ortsrand ist geprägt durch Wohnbauten, kleine Betriebe und Grünflächen. Hinter der homogenen Hülle verbergen sich unterschiedliche Nutzungen wie Büroräume, Ausstellungsflächen und eine große Produktionshalle, in der das Unternehmen hochwertige Küchenarbeitsflächen aus Naturstein herstellt.

This new industrial building of the Gobbi concern in the Austrian municipality of Höchst on Lake Constance is enclosed in a filigree facade of silver-fir louvres. Housed within this homogeneous outer skin are various functions such as offices, exhibition spaces and a large production hall, where the company manufactures high-quality stone kitchen worktops. The location on the edge of town is characterized by housing structures, small commercial firms and planted areas.


Ralph Broger, Holger Fritz

Durch die hölzerne, offene Fassade und ein umlaufendes Vordach auf halber Höhe wirkt der Industriebau wie ein leichter Pavillon und fügt sich in den ländlichen Kontext mit niedriger Bebauung ein. Im Inneren trennt eine Stahlbetonwand den zweigeschossigen Trakt mit Büros und Showroom von der Werkhalle. Die Architekten kombinierten in der Halle ein Tragwerk aus Brettschichtholz mit zwischen den Trägern liegenden, akustisch

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The open wooden facades and a peripheral canopy roof projecting out of them roughly halfway up lend what is really an industrial building the appearance of a lightweight pavilion, the low-rise form of which is well integrated into the rural context. Internally, a reinforced concrete wall divides the two-storey tract, with offices and a showroom, from the works hall. In the ­latter, the architects have combined a load-bearing structure of laminated timbers with acoustically effective solid wooden roof sections. The rib-like


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Dokumentation  Documentation

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In der Werkhalle werden Küchenarbeitsplatten aus Stein ­gefertigt. Kunden ­können einige Beispiele eingebauter Platten im Showroom besichtigen. Stone kitchen worktops are produced in the factory hall. Clients can view a number of fitted examples of the stone slabs in the showroom.

Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:500 1 Müllraum 2 Lager 3 Büro

4 Umkleide 5 Empfang 6 Werkhalle 7 Luftraum 8 Terrasse

9 Showroom 10 Technik 11 Abstellraum 12 Besprechung

Sections • Floor plans scale 1:500 1 Refuse space 2 Stockroom 3 Office

4 Changing room 5 Reception 6 Factory hall 7 Void 8 Terrace

9 Showroom 10 Mechanical services 11 Store 12 Conference space


Ralph Broger, Holger Fritz

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wirksamen Massivholzdecken. Deren Rippenstruktur wiederholt sich optisch in den Fassadenlamellen, die hinter dem Fensterband unter dewm Hallendach auch von innen sichtbar sind. Im Büro- und Ausstellungstrakt herrscht ebenfalls das Material Holz vor, obwohl die Sichtbetonoberfläche der Trennwand mancherorts Akzente setzt. Hier kommen zudem an einigen Stellen hochwertige Natursteine an Boden und Wand zum Einsatz – als Aushängeschild der Firma. Die meisten Wände und Decken bestehen jedoch, wie die Hallendecke, aus Brettstapelelementen. Die vier Wärmepumpen auf dem Dach werden zur Betonkernaktivierung in der Halle genutzt, während sie im Bürotrakt eine Fußbodenheizung mit Warmwasser versorgen. Vor die dreifachverglasten Fenster mit Rahmen aus tauchimprägnierter Tanne legt sich die Lamellenfassade als schattenspendende, leichte Struktur.  SD

construction is echoed by the facade louvres, which are visible internally through the window strip pat the top. Wood also dominates as a material in the office and ­exhibition tract, although here and there the exposed concrete surface of the dividing wall sets a contrasting accent. In addition, high-quality natural stone is manifest on certain floors and walls – as a token of the company’s status. Most walls and ceilings, however, as in the case of the hall soffit, consist of dowelled wooden elements. The heat pumps on the roof serve to activate the concrete core in the hall, whereas those in the office tract supply an underfloor heating system with warm water. Outside the dip-impregnated, triple-glazed, fir-framed fenestration stands a shade-giving, lightweight structure in the form of the louvred facade.  SD

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Dokumentation  Documentation

Schnitt Maßstab 1:20

Vertical section scale 1:20

1 Abdichtung TPO-Folie Wärmedämmung Mineralwolle 240 mm Dampfbremse Bitumenbahn OSB-Platte 18 mm Brettstapeldecke Weißtanne mit Holzfasereinlage 160 mm Träger BSH 2× 200/890–1050 mm   2 L amelle Weißtanne 60/120 mm Lattung Fichte 60/100 mm Fassadenbahn UV-beständig Holzfaserplatte 15 mm mit Randverstärkung Kantholz 240/40 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle 240 mm Dreischichtplatte Fichte 18 mm   3 Kranbahn   4 Träger Furnierschichtholz Buche 200/500 mm   5 S chlitzblech 160/320 mm mit Kopfplatte   6 S tütze BSH 240/240 mm pressverleimt mit BSH 240/320 mm   7 Dreifachverglasung in Rahmen Tanne 90 mm U g = 0,5 W/m 2k   8 Abdichtung TPO-Folie Dreischichtplatte 57 mm   9 S chlitzblech 380/220 mm mit Kopfplatte, verankert mit Rundstahl t 20 mm 10 Stahlbetonplatte mit Betonkernaktivierung 300 mm Perimeterdämmung 100 mm

1 TPO sealing layer 240 mm mineral-wool thermal insulation bituminous vapour-retarding layer 18 mm oriented-strand board 160 mm dowelled silver-fir roof slab with wood-fibre inserts 2× 200/890–1050 mm laminated timber beams  2 60/120 mm silver-fir strips 60/100 mm spruce bearers UV-resistant facade sealing layer 15 mm wood-fibre sheeting with edge reinforcement 240/40 mm squared timbers with 240 mm mineral-wool thermal-insulation between 18 mm 3-ply spruce sheeting  3 crane track   4 200/500 mm laminated beech beam  5 160/320 mm slotted plate with head plate  6 240/240 mm laminated timber column pressure bonded to 240/320 mm laminated timber column  7 triple glazing in 90 mm spruce frame; U g = 0,5 W/m 2k  8 TPO sealing layer 57 mm three-ply lam. sheeting  9 380/220 mm slotted plate with flange plate, fixed with Ø 20 mm steel rods 10 300 mm reinforced concrete floor with thermal activation and 100 mm perimeter insulation

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Ralph Broger, Holger Fritz

Eine Stahlbetonwand trennt den langgestreckten Bürotrakt mit dem massiven Erschließungkern von dem Tragwerk der Werkhalle aus Brettschichtholzträgern. A reinforced concrete wall separates the ­e longated office tract and the solid access core from the structure of the factory hall with its laminated timber beams.

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Dokumentation  Documentation

Schnitt Maßstab 1:20

Section scale 1:20

1 Aluminiumblech OSB-Platte 18 mm Kantholz 60/120 mm dazwischen Wärmedämmung Glaswolle 120 mm; Holzfaserplatte 15 mm Fassadenbahn UVbeständig Lattung Fichte 60/100 mm Lamelle Weißtanne 60/120 mm 2 Kies; Abdichtung TPO-Folie; Wärmedämmung im Gefälle EPS min. 30 mm + EPS 220 mm Dampfbremse Bitumenbahn OSB-Platte 18 mm Brettstapeldecke Tanne 140 mm BSH 220/160 mm 3 A bdichtung TPO-Folie Wärmedämmung Mineralwolle 240 mm

1 aluminium sheeting 18 mm OSB 60/120 mm squared timbers with 120 mm glass-wool thermal insulation between 15 mm wood-fibre sheeting TPO sealing layer 60/100 mm spruce battens 60/120 mm silver fir strips 2 gravel on TPO seal ing layer min. 30 mm EPS thermal insulation to falls 220 mm EPS bit. sealing layer 18 mm OSB 140 mm dowelled fir roof layer 160/220 mm lami nated timber beams 3 TPO sealing layer 240 mm mineral-wool

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Dampfbremse Bitumenbahn OSB-Platte 18 mm Brettstapeldecke Weißtanne mit Holzfasereinlage 160 mm Träger BSH 2× 200/890 –1050 mm 4 S tahlprofil l 670/100/150 mm 5 Diele Kiefer 25 mm Lattung 60/40 mm Abdichtung TPO-Folie Wärmedämmung im Gefälle PUR 120 + ca. 50 mm; Dampfbremse Bitumenbahn OSB-Platte 18 mm Brettstapeldecke Tanne 240 mm 6 Brüstungsabschluss Vollholz Tanne 7 Schalung Weißtanne 20 mm; Lattung 2× 30/60 mm Holzfaserplatte 18 mm; Wärmedämmung 160 mm Stahlbeton 300 mm

thermal insulation bituminous layer 18 mm OSB 160 mm dowelled silver-fir roof slab with wood-fibre inserts 2× 200/890–1050 mm lam. timber beams 4 670/100/150 mm steel angle 5 25 mm pine boarding 60/40 mm battens TPO sealing layer 120 + ca. 50 mm PUR thermal insulation to falls bit. sealing layer 18 mm OSB 240 mm dowelled fir floor 6 fir balustrade sill 7 20 mm silver fir boarding 2× 30/60 mm battens 18 mm wood-fibre boarding; 160 mm thermal insulation 300 mm reinforced concrete wall

8 Lamelle Weißtanne 60/120 mm Lattung Fichte 60/100 mm Fassadenbahn UVbeständig Holzfaserplatte 15 mm; Kantholz 240/60 mm dazw. Wärmedämmung Zellulose 240 mm Dreischichtplatte Fichte 18 mm Brettstapelwand Tanne 100 mm in Rahmen Tanne   9 Dreifachverglasung in Rahmen Tanne, U g = 0,5 W/m 2k 10 N aturstein 20 mm Estrich 70 mm Wärmedämmung EPS 100 mm Schüttung EPS 60 mm Abdichtung Bitumenbahn; Stahlbetonplatte 300 mm Perimeterdämmung 100 mm

8 60/120 mm silver fir strips 60/100 mm spruce battens TPO sealing layer 15 mm wood-fibre boarding 240/60 mm squared timbers with 240 mm cellulose thermal insulation between 18 mm three-ply spruce sheeting 100 mm tonguedand-grooved fir ­l ining   9 triple glazing in fir frame; U g = 0.5 W/m 2k 10 20 mm stone paving 70 mm screed 100 mm EPS thermal insulation 60 mm EPS ­g ranulate bit. sealing layer 300 mm reinforced concrete floor 100 mm perimeter insulation


Ralph Broger, Holger Fritz

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Technik  Technology

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Unsichtbare ­Erneuerung: Mies’ Neue Nationalgalerie Indiscernible Renewal: Mies’s Neue Nationalgalerie

Text: Julia Liese


Neue Nationalgalerie in Berlin

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Mit minimalen Eingriffen haben David Chipperfield Architects Berlin die Neue National­ galerie von Ludwig Mies van der Rohe saniert. Eine besondere Herausforderung lag in der Erneuerung der bautechnisch überholten Stahl-Glas-Fassade. David Chipperfield Architects Berlin have refurbished Ludwig Mies van der Rohe’s Neue ­Nationalgalerie with only minimal interventions. A particular challenge lay in the renewal of the c ­ onstructionally antiquated steel and glass facade. Restaurierungs­ planung Restoration consultant: Pro Denkmal

Tragwerksplanung Structural engineering: GSE Ingenieurgesell­ schaft Saar, Enseleit und Partner

Bauphysik Building physics: Müller-BBM

Fassadenplanung Facade consultant: DS-Plan

bpk/Nationalgalerie, SMB/Reinhard Friedrich, VG Bild-Kunst Bonn 2020

Architektur Architecture: David Chipperfield Architects Berlin


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Technik  Technology

Digital imgae, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence, VG Bild-Kunst Bonn 2020

Seit ihrer Eröffnung 1968 gilt die Neue National­ galerie am Kulturforum in Berlin als Architektur­ ikone der Moderne. Sie ist das einzige Gebäude, das Mies van der Rohe nach seiner Emigration 1938 in Deutschland realisiert hat. Mit seiner gläser­ nen Fassade und dem weit auskragenden, auf nur acht Stützen ruhenden Stahldach ist das Museum für moderne Kunst ein Meisterwerk in Transparenz und Reduktion. Wie ein moderner Tempel steht der gläserne Pavillon auf einem steinernen Sockel, der das Untergeschoss des Museums beherbergt. Ganz ähnliche Entwürfe hatte Ludwig Mies van der Rohe bereits für das Bacardi-Verwaltungs­ gebäude in Santiago de Cuba (1957) und das Museum Georg Schäfer in Schweinfurt (1960) ­vorgeschlagen, die beide nicht zur Ausführung kamen (siehe Abbildung unten). Mit dem Auftrag des Ber­liner Senats für einen neuen Museumsbau im Jahr 1962 konnte er die Idee eines fließenden Raums realisieren, der die Grenzen zwischen außen und innen scheinbar auflöst. Gleichzeitig schafft er mit der stützenfreien Ausstellungshalle einen nutzungs­variablen Universalraum, der nur durch wenige ­Elemente wie Garderobeneinbauten, Versorgungsschächte und Treppen gegliedert wird. Bemerkens­wert ist nicht zuletzt die charakteristi­ sche, raumhohe Glasfassade mit teils übergroßen

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Since opening in 1968, the Neue Nationalgalerie on Berlin’s Kulturforum has been seen as an ­architectural icon of modernism. It is the only ­building that Mies van der Rohe realized in Germany after emigrating in 1938. With its glass facade and deeply cantilevered steel roof resting on just eight columns, this modern art museum is a masterpiece of transparency and minimalism. Like a modern temple, the glass pavilion stands atop a stone plinth housing the museum’s lower level. Ludwig Mies van der Rohe had previously ­proposed very similar designs for the Bacardi Administration Building in Santiago de Cuba (1957) and the Georg Schäfer Museum in Schweinfurt (1960), neither of which was built (see illustration below). With the Berlin Senate’s 1962 commission for a new museum building, Mies was able to ­realize the idea of a flowing space that seems to dissolve the boundaries between outside and inside. His column-free ­exhibition hall is an adaptable ­universal space ­structured by a mere few elements such as cloakroom fixtures, utility cores and stairs. Noteworthy to no small degree is the ­characteristic floor-to-­ceiling glass facade with ­oversized panes of up to 3.46 × 5.37 metres – the maximum size that was feasable at the time of construction.

Gleicher Fassadenent­ wurf, immer größere Glas­f ormate: BacardiVerwaltungsgebäude in San­t iago de Cuba, Museum Georg Schä­ fer in Schweinfurt und die Neue National­ galerie in Berlin. Same facade design, ever-larger panes of glass: Bacardi Administration Building in Santiago de Cuba, the Georg Schäfer Museum in Schweinfurt and the Neue Nationalgalerie in Berlin.


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Digital image, Mies van der Rohe/Gift of the Arch./MoMA/Scala, VG Bild-Kunst Bonn 2020

Neue Nationalgalerie in Berlin

„Verwechseln Sie bitte nicht das Einfache mit dem Simplen. Da ist ein Unterschied. Ich liebe diese Einfachheit, aber wahrscheinlich aus dem Grunde der Klarheit.“  “Please do not confuse the simple with the simple-minded. There is a difference. I love ­simplicity, but probably for reasons of clarity.”

© Balthazar Korab courtesy the Library of Congress & KorabImage.com, VG Bildkunst Bonn 2020

Ludwig Mies van der Rohe

Die Blaupause aus dem Büro Mies van der Rohes (oben) zeigt die Konstruktion der Fassade mit Stahl­ vollprofilen und Ein­ fachverglasung. Unten eine Aufnahme aus dem Jahr 1968. The blueprint from the office of Mies van der Rohe (above) shows construction details of the facade with solid steel profiles and single glazing. Below, a photo taken after the opening in 1968.


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Technik  Technology

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Complex task of refurbishment After nearly 50 years of use as a museum it was time for a comprehensive overhaul and technical modernization. The built fabric of the two-storey building was dilapidated and had numerous defects, including damage to the concrete and the plinth ­facings, a leaky roof and cracks in the terrace paving. The defects of the glass facade were particularly ­glaring: For one thing, condensation on the windows impaired the view; for another, there were repeated instances of glass breakage over time. The building services were also to be revamped to meet the latest standards so that lighting, indoor climate and fire safety meet the requirements of a contemporary art museum. The costs are expected to total about 100 million euros. After a thorough survey of the existing building and preservation aspects, the Federal Office for Building and Regional Planning held a two-stage VOF procedure in 2012 and commissioned David Chipperfield Architects Berlin to carry out the refurbishment. The architects followed the principle of preserving as much of the original building as possible and making as few visible changes as possible. “Upon completion of the construction work, the only thing to be seen will be a major work of late modernism that has been renovated with great care”, says

Scheiben von 3,46 × 5,37 m – das Maximalmaß, das zur Bauzeit realisiert werden konnte. Komplexe Sanierungsaufgabe Nach fast 50 Jahren Museumsnutzung war eine Grundinstandsetzung und technische Moderni­ sierung fällig, denn die Bausubstanz des zwei­ geschossigen Gebäudes war marode und wies zahlreiche Mängel auf, darunter Schäden im Beton und an der Sockelfassade, ein undichtes Dach und Risse im Terrassenbelag. Besonders eklatant waren die Mängel an der Glasfassade: Zum einen beeinträchtigte Kondenswasser an den Scheiben die Durchsicht; zum anderen trat im Laufe der Zeit immer wieder Glasbruch auf. Auch die Haustechnik sollte im Zuge der Sanierungsmaßnahmen auf den neuesten Stand gebracht werden, sodass Beleuch­ tung, Raumklima und Brandschutz die Anforderun­ gen an ein zeitgemäßes Kunst­museum erfüllen. Nach einer grundlegenden denkmalpflegeri­ schen und baulichen Bestandsaufnahme vergab das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung die Durchführung der Sanierungsmaßnahmen 2012 in einem zweistufigen VOF-Verfahren an David Chipperfield Architects Berlin. Bei der Planung arbeiteten die Architekten gemäß der Leitlinie, mög­ lichst viel von dem ursprünglichen Gebäude zu erhalten und möglichst wenig sichtbare Verände­ rungen zu hinterlassen. „Nach Abschluss der ­Baumaßnahme wird nicht mehr zu sehen sein als ein mit großer Sorgfalt instandgesetztes Hauptwerk der späten Moderne“, sagt Martin Reichert, einer der beiden verantwort­lichen Partner bei David ­Chipperfield Architects. Als Berater standen dem Büro der Architektur­historiker Fritz Neumeyer sowie der amerikanische Architekt Dirk Lohan zur Seite. Letzterer ist ein Enkel Mies van der Rohes, der im Büro seines Großvaters tätig war und die Bau­lei­ tung der Neuen Nationalgalerie innehatte. Nach der Räumung des Museums im Jahr 2015 begannen die umfangreichen Instand­ setzungsmaßnahmen. Rund 35 000 Originalbauteile und Objekte wie Innenwandverkleidungen, Leuch­ ten, Fassaden- und Terrassenplatten wurden in Spezialwerkstätten restauriert und nach den ­Sanierungsarbeiten an Rohbau und Dach wieder eingebaut. Räumlich gibt es nur zwei kleine Ver­ änderungen: Um die Barrierefreiheit zu verbessern, haben die Architekten eine Außenrampe und einen zusätzlichen Aufzug für Besucher eingebaut. ­Außerdem haben sie zwei ehemalige Kunstdepots im Unter­geschoss zu einem Museumsshop und einer Garderobe umgestaltet. Ein neues Depot mit Nebenräumen befindet sich nun unterhalb der Eingangs­terrasse im Untergeschoss. Problemkind Fassade Als besonders komplexe Aufgabe erwies sich die Sanierung der charakteristischen Stahl-Glas-Fas­ sade, die das Erscheinungsbild der Ausstellungs­ halle wesentlich prägt. Im Laufe der Jahre waren immer wieder Glasscheiben gebrochen, die ausge­ tauscht werden mussten, sodass zu Beginn der

„Sicherlich ist es einschüchternd, eine Grund­instandsetzung an einem Gebäude auszuführen, das keine Fehler verzeiht, aber wir hoffen, den geliebten Patienten scheinbar unangetastet zu entlassen.“ “Certainly carrying out such a task in a building that leaves no place to hide is daunting, but we hope to return this beloved patient seemingly untouched.” David Chipperfield

Martin Reichert, one of two partners heading the project at David Chipperfield Architects. The architectural historian Fritz Neumeyer and American architect Dirk Lohan aided the firm as consultants. The latter, a grandson of Mies van der Rohe who worked in his grandfather’s office, had been construction supervisor for the Neue Nationalgalerie. After the museum was cleared out in 2015, the extensive renovation work began. Around 35,000 original building components and fittings like interior wall cladding, light fixtures, facade panels and terrace slabs were restored in special workshops and then reinstalled after the refurbishment work on the structural carcass and roof. There are just two small spatial changes: To improve barrier-free accessibility,


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© Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects

Neue Nationalgalerie in Berlin

Schnitt • Grundrisse Maßstab  1:2000 1 Eingang 2 Ausstellungshalle 3 Garderobe 4 Treppenhalle

5 Ausstellungsraum   6 Skulpturengarten   7 Museumsshop   8 Toiletten   9 Café 10 Verwaltungsräume

11 Ausstellungs­ vorbereitung 12 Kunstdepot 13 Technik

5 Exhibition space   6 Sculpture garden   7 Museum shop   8 Toilets   9 Café 10 A dministrative ­offices

Section • Floor plans scale  1:2000 1 Entrance 2 Exhibition hall 3 Cloakroom 4 Stair hall

11 E xhibition preparation 12 Art storeroom 13 Mechanical service room

aa

3

3 13 a

a 21

2

1

6

6

5

55

4

10

3

6

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5 5

5

8

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4

5 12

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12

12

a

3

3

Erdgeschoss Ground floor

8

3

3 a

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5

Untergeschoss Lower floor

7 10

9 11

7

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Technik  Technology

Sanierungsarbeiten nur noch wenige originale Glä­ ser erhalten waren. Nach einer eingehenden Ana­ lyse mit mehrmonatigen Messungen stellten die Architekten mehrere Ursachen für den Glasbruch fest: Erstens waren die Scheiben mit einer Stärke von nur 12 mm unterdimensioniert, zweitens trat starke Korrosion im Bereich der Glashalteleisten auf und drittens konnte die Fassade die erhebli­ chen Verformungen des Dachs – verursacht durch Temperaturausdehnungen, Schnee- und Windlas­ ten – nicht ausreichend aufnehmen (siehe Abbil­ dung Seite 66). Die ersten beiden Mängel werden durch den Einsatz doppelt so dicker Gläser und eine gere­ gelte Entlüftung und Entwässerung des Falzzwi­ schenraums behoben. Um das Problem mit der mangelnden Bewegungsaufnahme der Kon­ struktion in den Griff zu bekommen, haben die Architekten den Anschluss des Dachs an die ­Fassade verändert: Statt eines durchlaufenden Flachstahls kommen nun kurze Stahlschwerter zum Einsatz, die sich punktuell im Bereich der Pfosten befinden (siehe Abbildung Seite 66). Außerdem sind jeweils drei Fassadenpfosten pro Seite so modifiziert, dass diese Bewegungen in der Kon­ struktion ­aufnehmen können – bei gleichzeitig steif ausge­bildeten Fassadenecken (siehe Abbildung Seite 66).

10.2020  ∂

the architects have installed an exterior ramp and an additional lift for visitors. And they converted two former art storerooms on the lower level into a museum shop and a cloakroom. There is now a new storeroom with ancillary spaces on the lower level below the entry terrace.

Für die Glasfassade entwickelten die Archi­ tekten verschiedene Sanierungsvarianten: Verbundsicherheits­ glas statt Einscheiben­ glas (1), Isoliervergla­ sung (2) sowie Isolier­veglasung mit thermisch getrennten Profilen (3). The architects developed different variants for refurbishing the glass facade: laminated safety glass in lieu of single-pane glass (1), insulated glazing (2) and ­insulated ­g lazing with thermally separated profiles (3)

Bestand

Bestand  Existing

Planung Variante 1

1

Planung Variante 2

2

Planung Variante 3

3

Cause for concern: the facade Refurbishment of the characteristic steel and glass facade that crucially defines the exhibition hall’s appearance proved to be an especially complex task. Over the years, glass panes had repeatedly broken and needed to be replaced, so when the refurbishment work began, only a few original panes of glass remained. After a detailed analysis with measurements over several months, the architects detected several causes for the glass breakage: First, the panes were undersized with a thickness of only 12.5 mm; second, severe corrosion occurred at the glazing beads; and third, the facade was unable to adequately withstand the substantial roof deformations caused by temperature expansion and snow and wind loads. The first two flaws are remedied by using glass that is twice as thick and by controlled ventilation and drainage of the rebate space. To deal with the problem of the construction’s lack of capacity to absorb movement, the architects changed the juncture between roof and facade: Instead of a continuous steel flat, short steels fins are now used above the mullion posts (see figure on p. 66). In addition, three facade mullions per side are modified in such a way that they are able to absorb movements in the structure – with, at the same time, rigidly configured facade corners (see figure on p. 66). Technical renewal versus monument p ­ rotection The way the facade was built posed a particular ­challenge for the architects: The mullion-and-­ transom structure consists ofsolid steel profiles that are not thermally separated and single glazing with a Ug value of 5.8 W/m2K, which leads to ­condensation on the glass at low ­outdoor temperatures. The detail was no longer state of the art at the time it was built, but Mies accepted the disadvantages so as to realize his ideal of the most minimalistic facade possible. Planning the rehabilitation measures raised the fundamental question of how to deal with the ­outdated constructive design. The architects first developed different variants for the facade, in which they considered improvements such as ­replacing the ­single glazing with insulated glazing and using ­thermally separated profiles (see figure at left). In the end, however, they concluded that these m ­ easures would impair the appearance of the listed historic building too severely: For one thing, insulating glass would have had a different tint, diminished transparency and twice the reflections; for another, the original, sharp-edged solid steel profiles are among the essential characteristics of the facade of the Neue Nationalgalerie’s facade.


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For the refurbishment work, it was necessary to strip the building down to its underlying structure. Some 35,000 original building components and fittings were dismantled and restored.

© Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects

© Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects

Für die Sanierungs­ arbeiten war ein ­Rückbau bis auf die Grundstruktur erfor­ derlich. Rund 35 000 Originalbauteile und Objekte wurden ­demontiert und res­ tauriert.

© Thomas Bruns for David Chipperfield Architects

© Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects

Neue Nationalgalerie in Berlin


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Technik  Technology

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+2 cm +1,5 cm

+1,5 cm -1,5 cm

-1 cm

+0,8 cm

+2 cm +1,5 cm

-0,8 cm

-1,5 cm -1 cm

-1,5 cm

0 cm

unkt Nullp

1

2 Nachweis notwendig, dass diese selbstständig standsicher und gebrauchstauglich ist.

Verformung – Temperaturdifferenz von delta T = 60°K

Verformung Situationdes Stahlkassettendachs – Lastfälle Wind, Schnee und Temperatur

Die Fassadenecken werden als „selbstständig tragende Elemente“ ausgebildet und somit weitgehend unabhängig von den Verformungszwängen der Dachstru ktur im Falle einer Temperaturbelastung. Die geschieht indem der Steg, des von der Dachse ite her angeordneten Schiebeprofils, nur noch in Form von Kurzstücken in den Pfostenachsen verbleib t (s. rote Markierung nachfolgende Skizze). In der Ecke selbst ist keine Lagerung (Verbindung zum Dach) mehr vorgesehen.

Dehnpfosten expansion mullions

Aussteifung bracing

Keine Lagerung no bearing

3

4

kurze Stahlschwerter im Bereich der Pfosten (rot dargestellt short steel fins above the mullion posts

The analysis of existing conditions revealed substantial deformations of the facade (1) and the roof (2). Expansion mullions (3) and short steel fins (4) were installed as countermeasures.

Technische Skizzen der Lösung „Eckdetail“ sind nachfolgend dargestellt.

© Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects

Aussteifung bracing

Die Bestandsanalyse ergab erhebliche Ver­ formungen der Fassa­ de (1) und des Dachs (2). Als Gegenmaß­ nahmen wurden Dehn­ pfosten (3) und kurze Stahlschwerter (4) ein­ gebaut.


Neue Nationalgalerie in Berlin

Die Tücken des Glasformats Eine weitere Schwierigkeit bei der Fassaden­sanie­ rung lag in den Gläsern selbst. Beim Entwurf für die Neue Nationalgalerie hatte sich Ludwig Mies van der Rohe bei den oberen Scheiben für ein übergro­ ßes Format von 5,37 × 3,46 m entschieden – das breiteste Maß, das für die damals üblichen Guss­ gläser erhältlich war. Nur wenig später setzte sich jedoch das industrielle Floatglasverfahren mit einer maximalen Produktionsbreite von 3,21 m durch. Dies hatte zur Folge, dass die im Laufe der Zeit

„Hinter das Äußere der Neuen Nationalgalerie zu blicken, hat sowohl ihre Genialität als auch ihre Mängel offenbart, aber insgesamt meine Bewunderung für Mies’ Vision nur vertieft.“ “Seeing behind the exterior of the Neue Nationalgalerie has revealed both its genius and its flaws, but overall it has only deepened my admiration for Mies’s vision.” David Chipperfield

Thomas Bruns

Technische Erneuerung kontra Denkmalschutz Die Bauart der Fassade stellte die Architekten vor eine besondere Herausforderung: Die Pfosten-Rie­ gel-Konstruktion besteht aus thermisch nicht getrennten Stahlvollprofilen und einer Einfachver­ glasung mit einem Ug-Wert von 5,8 W/m2K, was bei niedrigen Außentemperaturen zu Kondensat an den Gläsern führt. Zwar entsprach die Ausführung schon zur Bauzeit nicht mehr dem Stand der Tech­ nik, doch nahm Mies van der Rohe die Nachteile in Kauf, um sein Ideal einer möglichst minimalisti­ schen Fassade zu realisieren. Bei der Planung der Sanierungsmaßnahmen stellte sich die grundlegende Frage, wie mit der bautechnisch überholten Konstruktion umzugehen sei. Daher erarbeiteten die Architekten zunächst verschiedene Fassadenvarianten, bei denen sie Über­legungen anstellten, statt der Einfachvergla­ sung eine Isolierverglasung einzusetzen und die Profile thermisch zu trennen (siehe Abbildung Seite 64). Schließlich kamen sie jedoch zu dem Ergebnis, dass diese Maßnahmen die Optik des denkmal­ geschützten Gebäudes zu stark beeinträchtigen würden: Zum einen hätten Isoliergläser eine andere Glastönung, verminderte Transparenz und Ver­ dopplung der Reflexionen bedeutet; zum anderen gehören die originalen, scharfkantigen Stahlvoll­ profile zu den wesentlichen Charaktermerkmalen der Fassade der Neuen Nationalgalerie. Daher entschieden sich die Planer in Abstim­ mung mit Bauherr und Denkmalschutzbehörde für eine Minimallösung mit nur geringen Eingriffen: Die ursprünglichen, nur 12 mm starken Mono-Gussglä­ ser werden durch doppelt so dickes Verbundsicher­ heitsglas ersetzt, das eine hohe Biegezugfestigkeit und Standsicherheit gewährleistet, auch bei mögli­ chen Beschädigungen. So konnten die originalen Fassadenprofile erhalten werden; Beschichtungen und Korrosionsschutz wurden in Anlehnung an den Originalzustand erneuert. Nur die Glashalteleisten mussten aufgrund der dickeren Glasscheiben ein­ gekürzt werden, was aber optisch kaum auffällt. Die Nachteile der vorhandenen Fassadenkonstruktion durch den viel zu hohen U-Wert können zwar nicht vollständig behoben, aber durch die Optimierung der historischen Fassadenlüftungsanlage deutlich verbessert werden: Luftauslässe im Boden erzeu­ gen einen warmen Luftschleier an den Fassaden und minimieren die Kondensatbildung. Anfallendes Kondensat wird in Rinnen gesammelt und geregelt abgeführt.

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Da das heute übliche Floatglasverfahren eine maximale Breite von 3,21 m erlaubt, war die Herstellung der übergroßen Glas­ scheiben eine große Herausforderung. Since the float glass process typically used today has a maximum width of 3.21 m, it was a big challenge to produce the Neue Nationalgalerie’s oversized glass panes.

Hence in consultation with the client and the monument protection authority, the planners decided on a minimal solution with only minor interventions: The original monolithic panes of 12.5 mm thick cast glass are replaced by laminated safety glass twice as thick, ensuring high bending tensile strength and structural stability even in the event of potential damage. Thus it was possible to preserve the original facade profiles; coatings and corrosion protection were renewed in conformity with the original condition. Solely the glazing beads had to be modified due to the thicker glass panes, but this is nearly indiscernible. The existing facade’s disadvantages from the excessively high U value cannot be entirely rectified but can be significantly diminished by optimizing the historical a facade ventilation system: air outlets in the floor create a warm air curtain behind the facades and minimize the formation of condensation. Pitfalls of the glass format The glass itself posed an additional diffuculty for the facade refurbishment. For his design of the Neue Nationalgalerie, Mies had chosen an oversized format of 5.37 × 3.46 metres – the widest dimension


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Technik  Technology

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2

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8 Vertikalschnitt  Maßstab  1:20 Horizontalschnitt  Maßstab 1:5

Vertical section  scale  1:20 Horizontal section  scale  1:5

1 S tahlträger 1800/500 mm   2 K ies Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Dämmung Schaumglas 60 mm Abdichtung Bitumen Stahldach (Bestand) Innendämmung Schaumglas 120 mm   3 G itterrost Aluminium 250 mm (Bestand)   4 Leuchte (Bestand)   5 Flachstahl 6/100 mm, mit Unter­ flansch des Dachträgers ver­ schweißt (Bestand)   6 M embrandichtung EPDM   7 Flachstahl 100/35/300 mm im Bereich der Pfosten   8 VSG aus 2× TVG Weißglas 12 mm   9 Vorhang (Bestand) 10 Fassadenpfosten, zusammenge­ setzt aus zwei Stahlvollprofilen 50/125 mm (Bestand) 11 G lashalteleiste 25/45 mm (gekürzt) 12 R ahmen Stahlvollprofil 40/80 mm (Bestand) 13 G ranitplatte 1200/1200/400 mm (Bestand) Splittbett 60 mm Drainage 16 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Gefälledämmung Schaumglas 60–120 mm Stahlbetonkassettendecke (Bestand) 14 Kondensatrinne Stahlblech lackiert 3 mm (Bestand) 15 L üftungsgitter Aluminium (Bestand) 16 G ranitplatte 1200/1200/400 mm (Bestand) Mörtelschicht 10 mm Heizestrich 60 mm Wärmedämmung EPS 40 mm Kassettendecke Stahlbeton (Bestand) 17 Eckpfosten 130/130 mm, ­zusammengesetzt aus Stahl­ profilen l (Bestand)

1 500/1800 mm steel beam   2 gravel two-layer bitumen sheet sealing 60 mm foam glass insulation bitumious seal steel roof (existing) 120 mm foam glass interior ­i nsulation   3 2 50 mm aluminium grating (existing)   4 light fixture (existing)   5 6 /100 mm steel flat, welded to the bottom flange of the roof girder ­(existing)   6 EPDM membrane seal   7 3 5/100/300 mm steel flat above the mullion posts   8 laminated safety glass of 2× 12 mm partially tempered white glass   9 curtain (existing) 10 facade mullion, built up of two 50/125 mm solid steel profiles ­(existing) 11 25/45 mm glazing bead (cut) 12 f rame of 40/80 mm solid steel profile (existing) 13 1200/1200/400 mm granite slabs ­(existing) 60 mm crushed stone bed 16 mm drainage two-layer bituminen sheet sealing 60–120 mm foam glass tapered ­i nsulation coffered reinforced concrete slab (existing) 14 c ondensate gutter of 3 mm sheet steel, painted (existing) 15 a luminium ventilation grille (existing) 16 1200/1200/400 mm granite slabs ­(existing) 10 mm mortar layer 60 mm heated screed 40 mm EPS thermal insulation coffered reinforced concrete slab (existing) 17 130/130 mm corner mullion, built up of steel angles (existing)

9

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Neue Nationalgalerie in Berlin

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gebrochenen Scheiben nur durch jeweils zwei Glä­ ser mit Stoßfuge ersetzt werden konnten, was das minimalistische Erscheinungsbild der Fassade stark beeinträchtigte. Im Zuge der Sanierung sollten wieder Gläser im Originalformat eingesetzt werden, was bau­ rechtlich nur durch eine Zustimmung im Einzelfall möglich war. Die Suche nach einem Hersteller, der dieses übergroße Format produzieren kann, gestaltete sich allerdings als schwierig. Erst nach umfangreichen weltweiten Recherchen fand sich mithilfe eines europäischen Glashändlers ein ein­ ziger Hersteller in China, der dazu in der Lage ist, und ebenso eine einzige Glasverarbeitungsfirma, die solche großen Scheiben laminieren kann. Nun kommt ein insgesamt 24 mm starkes Verbund­ sicherheitsglas aus teilvorgespannten Glasschei­ ben mit einer steifen Kunststofffolie im Zwischen­ raum zum Einsatz (siehe Detailzeichnungen). Eine Sonnen- oder Wärmeschutzbeschichtung war bei diesem Format nicht möglich. Farblich kommt das verwendete Weißglas den originalen Gläsern nahe. 10

Eröffnung in Sicht Im Sommer 2021 wird die Neue Nationalgalerie nach rund sechs Jahren Schließung wieder eröff­ net. Dann wird dieser wichtige Bau, der als 8 Schluss- und Höhepunkt von Ludwig Mies van der Rohes Werk gilt, endlich wieder zugänglich und in seiner ganzen Schönheit erlebbar sein. Von der Sanierung wird der Besucher nicht viel bemerken, denn die Schäden werden zwar repariert sein und das Gebäude in altem Glanz erstrahlen, doch die zahllosen Eingriffe und der hohe bauliche Aufwand bleiben letztlich unsichtbar.

12 11der ursprüng­ Statt lichen 12 mm starken Einfachverglasung kommt bei der Glas­ fassade nun ein dop­ pelt so dickes Ver­ bundsicherheitsglas zum Einsatz. Instead of the original 12 mm thick single glazing, laminated safety glass that is twice as thick is now used for the glass facade.

available for the cast glass sheets commonly used back then – for the upper panes. Shortly afterwards, however, the industrial float glass process with its maximum production width of 3.21 metres prevailed. Thus each glass pane that broke over time needed to be replaced by two panes connected by a silicone joint – which severely impaired the facade’s minimalist aesthetic. The refurbishment called for glass panes of the original size, which, under building law, required special individual approval. The search for a manufacturer capable of producing this oversized format proved difficult, however. It took extensive research throughout the world and the help of a European glass dealer to find a Chinese manufacturer – the only company able to do the job – and likewise just one glass processing company capable of laminating such large panes. Now, panes of laminated safety glass with a total thickness of 24 mm are used, comprising partially tempered glass bonded with a stiff plastic film interlayer. This format did not allow for a sun or heat protection coating. In terms of colour, the white glass used approximates the original panes. Opening in sight 17 In the summer of 2021, the Neue Nationalgalerie will reopen after being closed for more than six years . At that point, it will again be possible to access this important building – Mies van der Rohe’s last and culminating work – and to experience it in all its beauty. The refurbishment will not be very noticeable to visitors, because although the damage will have been repaired and the building will shine in its former splendour, the countless interventions and the great efforts undertaken will ultimately remain indiscernible.

10 12 11

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Projektbeteiligte & Hersteller  Project teams & suppliers

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Projektbeteiligte & Hersteller Project teams & suppliers Verglasung Glazing: Guardian Glass guardianglass.com

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Bürogebäude Cube Berlin Cube Berlin Office Building Washingtonplatz 3 Berlin (DE)

Türen, Tore Dores, gates: Schörghuber Spezialtüren schoerghuber.com Beleuchtung Lighting: iGuzzini illuminazione iguzzini.com Solo Lighting solo-lighting.de Wände, Decken Walls, ceilings Drum drum-systeme.de Genex geipel-genex.de

Landschaftsarchitektur Landscape architect: Now Here Studio, Paris (FR) nh-studio.fr

Bauphysik Building physics: Brebuild, Antwerpen (BE) brebuild.be Glasfassade Glass facade: Keers keersspecialdoors.com

Bauingenieur Structural.engineering: André Verdier, Montpellier (FR) averdier.jimdo.com Bauleitung Construction management: CAP Conseil, Sète (FR) capconseil.net

Aluminiumfassade Aluminium facade: VKP vkpbouw.com

Kostenmanagement Quantity Surveyor: Vepas, Bordeaux (FR) vepas.com

Fertigbetonelemente Prefab concrete structure: Verheyen Betonproducten verheyenbeton.be

Brandschutzplanung Fire protection consultants: Efectis, Saint-Aubin (FR) efectis.com Lichtplanung Lightning consultants: Les Eclaireurs, Lyon (FR) leseclaireurs.net

Trennwände Partition walls Jaeger Ausbau jaeger-ausbau.de

Akustikplanung Acoustical engineering: Pialot Escande, Montpellier (FR) pialot-escande.fr

Bauherr Client: CA Immo Deutschland caimmo.com

Cyrille Weiner

Architektur Architects: 3XN, København (DK) 3xn.com

Architekten Souterrain Basement architects: Maedebach Redeleit Architekten, Berlin (DE) maedebach-redeleit.de Landschaftsarchitektur Landscape architect: capattistaubach Landschaftsarchitekten, Berlin (DE) capattistaubach.de Bauingenieur Structural engineering: Remmel + Sattler Ingenieurgesellschaft, Frankfurt / Berlin (DE) rsp-ingenieure.com Fassade, Bauphysik, TGA-Planer Facade, building physics, mechanical services: DS Plan, Frankfurt / Berlin/ Stuttgart (DE) dreso.com Bauleitung Construction management: omniCon, Frankfurt /  Berlin (DE) omnicon.de Fassadenplanung, Brandschutz Facade engineering, fire prevention: hhpberlin, Berlin (DE) hhpberlin.org Fassade Facade: GIG gig.at

Ulrich Schwarz

Mitarbeitende Team: Torben Østergaard, Kim Herforth Nielsen, Simon Thorius Schmidt, Dennis Carlsson, Simon Hartmann Petersen, Tine Skov, Mario Steiner, Morten Norman Lund, June Jung, Laila Feldthaus

Seite 32 page 32

Sanierung eines Wohnblocks in ­Antwerpen Renovation of a Housing Complex in Antwerp Jef Van Hoofstraat 2–32 / Karel Candaelstraat 2 Antwerpen (BE) Bauherr Client: Woonhaven Antwerpen woonhaven.be Architektur Architecture: Atelier Kempe Thill, Rotterdam (NL) atelierkempethill.com Landschaftsarchitektur Landscape architect: LAND landschapsarchitecten, Antwerpen (BL) landschapsarchitect.be Bauingenieur Structural engineering: BAS bvba, Leuven (BE) basbvba.be

Seite 40 page 40

Wohnhochhaus L’ Arbre Blanc in Montpellier L’ Arbre Blanc H ­ ousing Tower in Montpellier

Umweltplanung CDM Coordinator: Franck Boutté, Paris (FR) frank-boutte.com Bodenbelag Balkon Floor coverings balcony: Accsys accsysplc.com Fassade Facade: Ciprés cipres-group.com Stahlbau Steel Construction: SPCM

Parvis Oscar Niemeyer 10 Montpellier (FR)

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Dachdämmung Roof insulation: Deutsche Foamglas foamglas.com

Gebäudetechnik Building services engineering: SB Heedfeld, Riemst (BE) sbheedfeld.be

Bauherr Client: Opalia, Proméo Patrimoine, Evolis Promotion and Crédit Agricole Immobilier Languedoc-Roussillon opalia-immobilier.com Architektur Architecture: Sou Fujimoto Architects, Paris (FR) sou-fujimoto.net Nicolas Laisné, Montreuil (FR) nicolaslaisne.com Dimitri Roussel, Paris (FR) dream.archi Oxo Architectes, Montreuil (FR) oxoarch.com Mitarbeitende Team: Marie-Laure Coste, Cinzia ­S can­durra, Lucile Nicosia, Irene ­B argués, Helena Frigola, Jane Luk, Damien Bayol, Marie-Giulia ­Rotunno, Flora Marchand, Henrik Almquist, Laure Fries

Seite 50 page 50

Werkhalle in Vorarlberg Factory Hall in Vorarlberg Alemannenstraße 16 Höchst (AT) Bauherr Client: Gobbi gobbi.at


Projektbeteiligte & Hersteller  Project teams & suppliers

Tragwerksplanung Structural engineering: Mader + Flatz Baustatik, Götzis (AT) Heizungs- und Sanitärplanung Heating and sanitary engineering: Installationen Westo, Lustenau (AT) westo.co.at

Wärmepumpen Heat pumps: Stiebel Eltron stiebel-eltron.de Sanitär Sanitary equipment: Dornbracht dornbracht.com

Lichtplanung, Beleuchtung Lightning c ­ onsultant, lightning: Zumtobel, Dornbirn (AT) zumtobel.com Akustikplanung, Bauphysik Acoustical engineering, building ­p hysics: Bernhard Weithas, Lauterach (AT) weithas.com Bauleitung, Holzfassade, Holzemente Construction management, wooden facade, timber elements: Sohm, Alberschwende (AT) sohm-holzbau.at Dachdichtung Roof sealing: Huber+Suhner hubersuhner.com Fenster Windows: Böhler boehlerfenster.com Türen, Tore Doors, gates: Auroport auroport.it

Architektur Architecture: David Chipperfield Architects, Berlin (DE) davidchipperfield.com

bpk/Nationalgalerie, SMB/Reinhard Friedrich, VG Bild-Kunst Bonn 2020

Architektur, Landschaftsarchitekt Architecture, landscape architect: Ralph Broger mit with Holger Fritz, Bezau (AT) arch.broger.at

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Seite 58 page 58

Grundinstandsetzung Neue Nationalgalerie Renewal Neue Nationalgalerie Potsdamer Straße 50 Berlin (DE) Bauherr Client: Stiftung Preußischer Kulturbesitz, vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung preussischer-kulturbesitz.de

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Mitarbeitende Team: Martin Reichert, Alexander Schwarz (Partner Partners); Daniel Wendler, Michael Freytag (Projektleitung ­Project management); Marianne Akay-Arslantepe, Alexander ­B ellmann, Thomas Benk, Martina Betzold, Matthias Fiegl, Anke Fritzsch, Dirk Gschwind, Anne Hengst, Martijn Jaspers, Cyril ­K riwan, Franziska Michalsky, Maxi Reschke, Elke Saleina, Joshua Saunders Bauleitung Construction management: BAL, Berlin (DE) bal-berlin.de Restaurierungsplanung Restoration consultant: Pro Denkmal, Berlin (DE) prodenkmal.de Landschaftsarchitektur Landscape architecture: Topos, Berlin (DE) topos-planung.de Tragwerksplanung Structural engineering: GSE, Berlin (DE) gse-berlin.de Bauphysik Building physics: Müller-BBM, Berlin (DE) muellerbbm.de

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Produkte Products

74 Fassade Facade

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Ulrich Schwarz

BĂźrokonzepte, Innenausbau Office Concepts, Interior Fittings


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Produkte  Products

10.2020  ∂

Fassade Facade

Fassadenbekleidungen Fassadensysteme Glasfassaden, Fenster Facade Claddings Facade Systems Glass Facades, Windows

Metallhülle für Münchner Wohntürme Metal Shell for Residential Towers in Munich

Plateau auf dem Dach des Gewerbe­sockels dient der räumlichen Nutzungstrennung und der separaten Erschließung der drei Volumina. Als Antwort auf die städtebauliche Vorgabe mit polygonalen Grund­flächen, die einem Plan des Münchner Büros Palais Mai folgt, wichen die Architekten bei den einzelnen Baukörpern ebenfalls von der klassischen Rechteckform ab. Die drei Wohntürme beziehungsweise Wohnriegel öffnen sich dadurch auf unterschiedliche Weise zum zentralen Innenhof und erlauben von allen Seiten den Blick in die Ferne. Ein gestalterisch und funktional verbindendes Element stellt die helle Metall­fassade dar. Die dünne, ­perforierte Außenhülle mit teils verschiebbaren Segmenten, die sich in leichter Wellenstruktur um die Gebäude legt, realisierte das Unternehmen ­Feldhaus Fenster + Fassaden speziell für das Projekt. Die Architekten wollten dadurch ein wandelbares Haus schaffen, dessen Aussehen die Bewohner durch Öffnen und Schließen der motorgesteuerten „Vorhänge“ bestimmen.  SAS

Sabina Strambu

Illustration: MünchenBau

Die Eingangssituation zu einem neuen Quartier an der Paul-Gerhardt-Allee im Münchner Stadtbezirk Pasing-Obermenzing prägt unter anderem ein Neubauensemble des Büros Allmann Sattler Wappner Architekten im Auftrag des Bauträgers MünchenBau. Der erste Preis aus einem vorangegangenen Realisierungswettbewerb sieht drei Wohnhäuser vor, die sich in verschiedenen Höhen über ein verbindendes Sockelgeschoss mit gewerblicher Nutzung sowie drei Tiefgaragenebenen erheben. Im Ensemble verteilen sich 164 Wohnungen mit teils flexiblen Grundrissen auf rund 8700 m2 Wohnfläche, während 5000 m2 dem Einzelhandel und damit der ­Quartiersversorgung gewidmet sind. Der höchste Wohnturm ragt neun Geschosse über ein Freiraum­areal hinaus, dem sogenannten B ­ elvedere, das dem Projekt auch seinen Namen gab. Dieses öffentlich zugängliche

The entrance area to a new ­quarter in Munich’s PasingObermenzing d ­ istrict is characterised by a new ensemble of buildings designed by Allmann Sattler Wappner Architekten for property developer MünchenBau. The winning entry in a design ­c ompetition provides for three residential buildings, which rise in different shaphes and heights above a connecting base floor intended for commercial use. 164 apartments are

­ istributed over a ­living space ­of d around ­8,700 m 2, while 5,000 m 2 are dedicated to retail. The highest residential ­tower rises 9 storeys above an open area called the Belvedere, after which the project has been named. This publicly-accessible plateau on the roof of the commercial base provides for the ­f unctional separation and separate a ­ ccess to the three ­volumes. In response to the ­urban planning requirements with polygonal

W Weitere Informationen zum Thema Further information about the topic detail.de/produkte

Das Wohn- und ­G eschäftsensemble Belvedere in München Pasing- ­O bermenzing soll im Frühjahr 2021 fertiggestellt werden (Visualisierung links).

The residential and commercial building ensemble in Munich’s Pasing-Ober­m enzing district is scheduled ­ for completion in spring 2021 (rendering left).

Schon jetzt bestimmt die helle Metall­fas­s ade den ­Charakter des neuen Quartierbausteins (Bild rechts).

The bright metal facade already determines the character of the new complex (image right).

zallmannsattlerwappner.de zfeldhaus.de

floor areas ­according to the plan drawn ­by the Munich-based ­office Palais Mai, the architects also deviated from the classic rectangular shape when it came to the individual buildings. The residential towers thus open up in different ways to the central ­inner courtyard and allow far-reaching views from all sides. A bright metal facade is ­ a ­design- and functionally-­ connecting element. The thin, ­p erforated outer shell with

partly sliding segments, which wraps itself around the buildings in a gentle wave structure, was realised by the company Feldhaus Fenster + Fassaden ­especially for this project. The ­a rchitects wanted to create changeable buildings whose ­a ppearance is determined by the residents by opening and closing the motor-­c ontrolled “curtains”.  SAS


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Fassade  Facade

Für den Neubau des Gerichts von Pointe-à-Pitre im französischen Guadeloupe schuf Ignacio Prego einen niedrigen, großflächig verglasten Baukörper. Zur Straße hin ist die Fassade mit dem Architekturgewebe Largo-Nova 2032 Vario in variierenden Maschen von Haver & Boecker verkleidet. Die Drahtgewebe ­setzen sich aus gewellten Flachdrähten und vertikalen Runddrähten zusammen, die ein flächiges und homogenes Erscheinungsbild erzeugen. Mit einer offenen Fläche von 40 % bricht und filtert das Edelstahl-Drahtgewebe das Sonnenlicht, schützt die Verglasung vor Witterung und trägt zu einem kühlen, aber hellen Raumklima bei. Neben der passiven Steuerung der Lichtintensität reduziert das Gewebe zudem den Energie­ verbrauch. Damit das Gebäude die gewünschte Transparenz ­vermittelt, weist über die gesamte Fassadenbreite ein 1,5 m hoher, horizontal verlaufender Bereich eine größere Maschenhöhe und eine offene Fläche von 70 % auf. Mit einem System aus Spannkanten und Gabelschrauben wurden die 2,38 m breiten und 6,05 m langen Gewebebahnen über die komplette Fassadenhöhe gespannt und befestigt. For the court of Pointe-à-Pitre in Guadeloupe, France, Ignacio Prego has designed a low, heavily-­glazed new building. The glass facade facing the street is clad with the architectural fabric

Largo-Nova 2032 Vario with ­ varying meshes from Haver & Boecker. The wire mesh is composed of crimped flat wires and vertical round wires, which create a flat and homogeneous appear-

Laure Vasconi

Semitransparentes Justizgebäude Semi-transparent Courthouse

zhaverboecker.com

ance. With an open area of 40 %, the stainless-steel wire mesh ­refracts and filters sunlight and contributes to a cool but bright room climate. In addition to the passive control of the light intensity, the stainless-steel mesh also reduces energy consumption. In order for the building to have the desired open appearance, ­a 1.5-m-high, horizontal-

ly-running area is planned over the width ­of the entire facade with an increased mesh height. The specification of the fabric has an open area of 70 %. The 2.38-m-wide and 6.05-m-long mesh panels were tensioned and fixed over the ­e ntire height of the facade using ­ a fixing system consisting of clamping edges and clevis bolts.

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Produkte  Products

10.2020  ∂

Vertikale Stadt in Klinker Vertical City in Clinker

Klinker und Fugen Clinker and Joints

Ziegel- und Betonfassade Brick and Concrete Facade

Mit dem Projekt Vander Park entwarf das niederländische Büro De Architekten in Moskau auf 2,4 ha einen Wohnkomplex als städtebauliches Ensemble aus unterschiedlichen Türmen. Über einem 6 m hohen Sockel erheben sich acht Türme mit unterschiedlicher Struktur und Farbgebung. Die Architekten differenzierten die Wohnblöcke unter anderem durch einen Mix aus sechs verschiedenen Hagemeister-Sortierungen an den Fassaden, die sich in Textur und Farbe unterscheiden: Lübeck GT, Kopenhagen BA, Luca GT+FU, Weimar HS, Liverpool GT+FU und Woerden Alt GT. Aus diesen Sortierungen entwickelte das Büro fünf Fassadenentwürfe mit je einer anderen Mauerwerksumsetzung.

In Hannover ist ein Ensemble aus vier Wohngebäuden nach Plänen des Architekturbüros Smaq entstanden. Besonderes Merkmal der Gebäude sind die aufwendig gestalteten Ziegelfassaden. Der Klinker wurde von der Klinkermanufaktur Deppe entwickelt und produziert. Die Architekten kombinierten die roten Ziegel mit roten Fugen. Die homogen erscheinende Fassade ist in kassettenartige Felder strukturiert, die wiederum schmückendes Ornamentmauerwerk aus rhythmisch versetzten Klinkern aufnehmen. Die aus dem Mauerwerk hervorspringenden Ziegel erzeugen wandernde Schattenspiele. Umgesetzt wurden diese Bereiche mittels Formsteinen mit Schattenfuge. Für die zurückgesetzten Fassadenpartien griffen die Architekten auf einen 90 mm tiefen Ziegel von Deppe zurück.

Das Hotel Werk 17 in München von Hild und K Architekten ordnet sich durch seine Fassadengestaltung in das bauliche Gefüge des neuen Werksviertels auf einem früheren Industrieareal ein. Die Architekten entschieden sich für eine Kombination aus Beton- und Z ­ iegel­fassade. Die Wahl fiel auf einen KlinkerFormstein von Gima in Rot. A ­ ls Teil der mehrschichtigen Gebäudehülle wurden die Ziegel in rot eingefärbte Fertigbetonelemente eingegossen. Die Schwalbenschwanzverzahnung der Ziegel gewährleistet den mechanischen Verbund ­zwischen Klinker und Beton. Eine spezielle Anordnung der Klinker-Formsteine ­ im ­Format 490 × 200 × 35 mm erzeugt ­ ein Licht- und Schattenspiel.

zhagemeister.de

zgima-ziegel.de

With the Vander Park project, the Dutch office de Architekten has designed a 2.4-hectare large residential complex in Moscow as an urban ensemble of different towers. Eight towers rise from a 6-m-high base, each ­ of which contrasts with each other in terms ­ of both colour and structure. The architects differentiated the apartment blocks by, among other things, using a mix of six different Hagemeister clinkers on the facades ­ that differ in texture and colour: Lübeck GT, Copenhagen BA, Luca GT+FU, Weimar HS, Liverpool GT+FU and Woerden Alt GT. From these different types, the office developed five facade designs, each with a different ­masonry realisation.

Simon Schnepp

zdeppe-backstein.de

Alexander Bernhard

In Hanover, an ensemble of four residential buildings has been built according to plans drawn up by the architectural office Smaq. A special feature of the buildings are the elaborately designed brick facades. The clinker used here was developed, produced and ­processed by clinker manufacturer Deppe, and the architects combined the red brick with red joints. The seemingly homogeneous facade is structured into cassette-like fields, which in turn incorporate decorative ornamental masonry with rhythmically-staggered ­clinkers. The bricks jutting out of the masonry create wandering shadow plays. The ornamental ­areas were implemented using shaped bricks with shadow gaps. To create areas with ­recessed masonry, the architects used a 90-mm-deep brick from Deppe.

With its facade design, the Hotel Werk 17 in Munich designed by Hild und K fits in with the other buildings in a new district on a former industrial site. The architects opted for a ­c ombination of concrete and brick facade. The planner and client chose a red clinker brick from Gima. As part of a multi-layered ­facade, the bricks were cast into redcoloured prefabricated concrete elements. The dovetail toothing of the bricks ensures the mechanical bond between the clinker and the concrete. The special arrangement of the 490 × 200 × 35-mm-large clinker bricks creates a play of light and shadow. The strongly relief-moulded facade with its pleated scales required not only very careful planning, but also very ­p recise formwork ­c onstruction by the facade builder.


MATERIALprobe probe Gebäudehülle aus Aluminium

Hverfisgata

Reykjavik

Opus, Tryggvi Tryggvason

Einfamilienhaus Gliwice projekt_DwA, Grzegorz & Agnieszka Ziebik

Horw Tower

Horw

Tilla Theus und Partner

Farbenspiel für eine Mensa Interview mit Nils Krause, hammeskrause architekten

in Kooperation mit

Stuttgart


Hverfisgata

OPUS,

Reykjavik, 2019

TRYGGVI TRYGGVASON

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1 Weiße Wandrauten bekleiden eine abgerundete Gebäudeecke. 2 Verschiedene Farben und Formen prägen das Fassadenbild des Wohn- und Geschäftshauses an der Hverfisgata i­n Reykjavik. 3 Anthrazitfarbene Siding.X-­Paneele zitieren Felsformationen aus Lava. 4 Die abwechslungsreiche Fassaden­ gestaltung nimmt dem Objekt die Massivität.

© Bilder: PREFA | Croce & Wir

Rund um die Straße Hverfisgata im Zent­ rum der isländischen Hauptstadt ent­ wickelt sich seit einigen Jahren ein auf­ strebendes Kultur- und Einkaufsquartier. Anstelle eines Parkhauses sollte hier eine Blockbebauung mit Wohnungen und Ge­ werberäumen entstehen. Der Ingenieur und Architekt Tryggvi Tryggvason schuf gemäß der städtebaulichen Vorgabe und passend zum umliegenden, kleinmaßstäb­ lichen ­Bestand ein heterogenes Objekt. Er ließ sich dabei von der isländischen Natur­ landschaft inspirieren, was sich besonders

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an den Fassaden ablesen lässt. Gemeinsam mit dem deutschen Spenglerbetrieb Dach­ baukunst Quedlinburg wurden 2300 m2 Fassadenfläche mit Aluminiumsystemen bekleidet. Dazu gehören weiße Rauten für einen Gebäudeteil, der einem Gletscher ähneln soll, oder vertikal angeordnete ­Siding.X-Paneele, deren dreidimensionale Oberfläche für erkaltetes, gebrochenes Lava steht. Zudem gibt es Abschnitte mit horizontalen Paneelen in Sandfarbe oder mit asymmetrischen Schindeln, die an Fisch­schuppen erinnern.


Einfamilienhaus

PROJEKT_DWA, GRZEGORZ

Gliwice, 2017

& AGNIESZKA ZIEBIK

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1 Unterschiedlich breite Aluminium­ bänder rhythmisieren die Außen­ flächen des Wohnhauses. 2 Bis auf die giebelseitigen Fassaden wirkt die Hülle monolithisch. 3 Die Kubatur unterstreicht die ­Absicht der Planer, ein archetypi­ sches Haus zu bauen. 4 Die vertikale Gliederung der Holzund Aluminiumpaneele bildet eine Gemeinsamkeit zwischen den kontrastierenden Materialien.

© Bilder: PREFA | Croce & Wir

In der polnischen Stadt Gliwice baute das Architektenpaar Agnieszka und Grzegorz Ziebik ein außergewöhnliches Wohnhaus für sich und seine drei Kinder. Das Umfeld mit freistehenden Einfamilienhäusern in unterschiedlichen Formen, ohne einheitli­ chen Stil oder dominierende Farben, bot wenig Anhaltspunkte für einen kontext­ bezogenen Entwurf. Daher entschieden sich die Architekten bewusst dafür, aus der Reihe zu fallen, und schufen einen ein­ fachen Monolithen, der subtil mit Asym­ metrien versehen ist. Die Längs-, Giebel­

seiten und Satteldachflächen sind ein­ heitlich bekleidet mit Aluminiumpaneelen Prefalz in P.10 Prefaweiß und in verschie­ denen Breiten. Fensteröffnungen in unre­ gelmäßiger Größe, Form und Platzierung durchbrechen die vertikal gegliederte, scheinbar fließend ineinander überge­ hende Gebäudehülle. Auf Balkone und sonstige Fassadenelemente haben die ­Architekten verzichtet. Lediglich die Ein­ gangs- und die Terrassenseite sind auf Erdgeschossebene zurückversetzt und mit Holzpaneelen bekleidet.


TILLA THEUS UND PARTNER

Horw Tower Horw, 2019

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1 Die Außenwände münden in einer dreiecksförmigen, geneigten Dach­ fläche, die ebenfalls mit Aluminium­ rauten bekleidet ist. 2 Als „tanzende Fenster“ bezeichnet die Architektin Tilla Theus ihre cha­ rakteristische Fassadengestaltung. 3 Wie Schuppen umhüllen die Wandund Dachrauten das Gebäude. 4 Leichte Auskragungen in unter­ schiedlichen Höhen sorgen dafür, dass sich das Hochhaus scheinbar empor­schraubt. © Bilder: PREFA | Croce & Wir

In der Schweizer Gemeinde Horw, südlich­ von Luzern, entsteht im Ortszentrum ein neues Stadtentwicklungsgebiet. Den ersten von mehreren geplanten Hoch­ punkten bildet mit 44 m Höhe ein Wohnhochhaus. 14 Stockwerke auf einer Grundfläche von 404 m² bieten Raum für Wohnungen sowie Gewerbe im Erd- und ­Galeriegeschoss. Die Archi­ tektin Tilla Theus und ihr Team wollten­ mit dem markanten Solitär vom stereo­ typen Raster abweichen, das Bürohoch­ häuser oder ähnlich konturierte Bauwerke

kennzeichnet. Unregelmäßig platzierte, unterschiedlich große Fenster prägen das Fassadenbild. Zum charakteristischen Aus­ sehen trägt auch das Material bei: Rund 17 000 Wand- und Dachrauten 44 × 44 aus A ­ luminium bekleiden 3100 m2 Gebäu­ dehülle. Deren natureloxierte Oberfläche reflektiert dezent die urbane und alpine Umgebung sowie das Himmelsschauspiel. Die Rauten verleihen der Fassade zudem eine regelmäßige Struktur, während leicht vorspringende Kanten und die Fenster­ folge mit dem repetitiven Muster brechen.


Farbenspiel für eine Mensa

HAMMESKRAUSE

Stuttgart, 2019

ARCHITEKTEN

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1 Geknickte Rauten bilden einen fließenden Übergang zwischen den bunten Fassaden- und Schrägdach­ flächen. 2 Architekt Nils Krause vom Stuttgar­ ter Büro hammeskrause architekten 3 Zur Straßenseite schließt der Riegel mit einer Sichtbetonwand ab. 4 Zum Schulhof öffnet sich das Ge­ bäude durch eine in Holzprofilen gefasste, verglaste Eingangsfront. © Bilder: PREFA | Croce & Wir Interview: Sabina Strambu

Im Stuttgarter Stadtteil Möhringen ­bildet eine neue Mensa das Bindeglied ­zwischen zwei benachbarten Schulen. Die Planer von hammeskrause architekten entwar­ fen ein lichtdurchflutetes ­ Gebäude mit Satteldach, dessen ­Hülle durch die Mate­ rialwahl ­ geprägt ist: ­ 4000 Aluminium­ rauten 44 ×  44 in ­Son­der­farben bekleiden das neue Herzstück des Schulcampus. Nils Krause ­ erläutert im Interview den Entwurfs­ ansatz sowie die Materialwahl und beschreibt, was passiert, wenn Kin­ der ihren Alltagsmittelpunkt selbst gestal­ ten dürfen. Ihr Gebäude besticht nicht nur durch die auffällige Hülle, sondern auch durch den partizipativen Ansatz, ­ in dem der äußere­Charakter definiert wurde. Wie kam es dazu, die Schüler ihre eigene Mensa mitgestalten zu lassen? Es gab zwei Faktoren: Zum einen galt es, die beiden Schulen mit unterschied­ licher pädagogischer Ausrichtung sowie deren Schüler ­ zusammenwachsen zu lassen – räumlich und synergetisch durch die ­gemeinsame Nutzung des Gebäudes. Zum anderen hatten wir ein Deckmaterial gewählt, mit dem sich Dach und Wand als einheitliches Element umsetzen lie­ ßen, und das noch dazu baukonstruktiv vorteilhaft und wirtschaftlich war. Dar­ aufhin haben wir erst einmal selbst be­ gonnen, mit den circa 4000 Schindeln zu gestalten. Nach der gefühlt 250. Variante hatten wir uns am Kanon aus Architektur, Muster, Struktur und Verfremdung genü­ gend ausgetobt und die einzige sinnhafte Lösung schien uns eine möglichst un­ mittelbare Anbindung an das Wesen der Aufgabe: eine direkte und schnörkellose Verbindung zu den Nutzern. Das Farbmuster wirkt zufällig, w ­ urde von den Schülern aber genauso erarbeitet. Wie lief der Prozess ab? Wir ebneten in der Verwaltung die ­Akzeptanz für diesen Weg, für den par­ tizipativen Prozess. Es wurden ein grobes Konzept und ein Ablauf skizziert, bevor wir Workshops mit einer Gruppe von Schülern und Kunst­lehrern beider Schu­ len durchführten. Dabei haben uns das Hochbau- und das Schulverwaltungs­

amt tatkräftig begleitet. Die Auswahl der insgesamt zwölf Beteiligten erfolgte über die Schulen. Beim ersten Workshop luden wir die Schüler in unser Büro ein und erläuterten Fragen zum ­Projekt. Da­ nach ging es an die große Aufgabe, eine von der Gruppe getragene Gestaltungs­ lösung für die Dach- und Wandflächen zu finden. Wir wählten vier Farben aus insgesamt elf möglichen aus. In weite­ ren Workshops führten wir Assoziations­ übungen zu allen Nutzungsszenarien des Gebäudes durch, studierten Prinzipien der Kleinteiligkeit und erspürten Gesetz­ mäßigkeiten beim Kombinieren der Schindeln. Wir hatten Ausschneidebögen erstellt und ein Gebäude­modell, über das man diese legen konnte, um sich an die Wirkung der unterschiedlichen Entwürfe heranzutasten. Vier Kleingruppen über­ legten sich Motive und farbliche Annähe­ rungen. Es sollte kein Wettkampf werden, sondern wir kamen in einfachen, wert­ schätzenden, diskursiven Schritten zu einem Ergebnis, das Ideen jeder Gruppe enthielt. Diese Erfahrung von Teilhabe, Engagement und Wirkung ist das Fun­ dament für die Identifikation der Schüler mit ihrer Mensa. Wie kam es zu dem Materialmix aus Holzkonstruktion, Sichtbeton, Aluminium und Glas? Die Materialien ergeben sich aus der Auf­ gabe und aus dem Kontext. Das Holz­ tragwerk definiert die Spannweite und ist außen fast nicht zu sehen. Innen vermit­ telt es Zeitlosigkeit. Bewusst gesetzte Öff­ nungen aus Glas führen den Blick in den grünen Schulhof. Die konstruktiv simple Blechschindel kontrapunktiert ihre eige­ ne Schlichtheit mit ihrem Reichtum an Farben. Welche Vorteile boten speziell die Dach- und Wandrauten aus Alumi­ nium? Sie bieten eine erfreuliche, unbegrenzte Freiheit in der Gestaltung. Zudem sind sie technisch erprobt, selbst bei Unwettern hochgebirgstauglich, bilden eine nachhal­ tige, dauerhafte Lösung und erlauben eine handwerkliche Baukonstruktion. Wenn sie in Extremsituationen überzeugen, warum nicht auch in Möhringen?


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Herausgeber: DETAIL Business Information GmbH · Messerschmittstraße 4 · 80992 München · T +49 89 38 16 20 - 0 · www.detail.de Konzept, Gestaltung und Herstellung: DETAIL – Corporate Publishing · Redaktion: Sabina Strambu Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe: PREFA GmbH

www.detail.de/materialprobe


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Fassade  Facade

Dänische Ziegelfassade in Maßarbeit Customised Danish Brick Facade Im von historischer Bebauung gekennzeichneten Kopenhagener Straßenzug Frederiksberg Allé entstand ein neuer Komplex von Cobe Architects mit Raum für Kultur, Gastronomie, 30 Wohnungen und einer unterirdischen Metrostation. Außen ist seine Fassade vollständig mit Ziegeln verkleidet. Überall dort, wo nicht mit Ziegeln gemauert werden konnte, wurden speziell angefertigte Ziegelschalen im Standardformat auf eine leichte Fassadenkonstruktion gesetzt. Dadurch bleiben der Witterungsschutz und die optische Einheit gewährleistet. Unterschiedliche Bauhöhen und Fensterabfolgen sowie Einschnitte gliedern den Baukörper. Als verbindendes Element wirkt das Fassadenmaterial, darunter der RT 554 von Randers Tegl in einer projektspezifisch entwickelten Oberflächenbehandlung. Zudem kamen der Ultima-Wasserstrichziegel des gleichen Herstellers zum Einsatz sowie weitere Modelle, die aufgrund der gleichen Verarbeitung zum homogenen Fassadenbild beitragen. Fünf unterschiedliche Mauerwerksverbände bilden gestalterische Variationen an der Gebäudehülle und tragen zur Einbindung in den architektonischen Kontext bei. Sie sind Abwandlungen des traditionellen Frederiksberger Stils, der wiederum an den dänischen Verband angelehnt ist.

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A new complex designed by Cobe Architects with space f­o r culture, cafés, restaurants, ­ 30 apartments and an underground metro station has been built on Frederiksberg Allé in Copenhagen, a street that is characterised by historical buildings. Externally the facade is completely clad with bricks. Where it was impossible to use bricks, specially made brick shells in standard format were placed on a light and airy facade construction instead, thereby ­e nsuring weather protection and visual uniformity. The building ­ is characterised by different heights, incisions and window sequences. The facade material,

including the RT 554 from Randers Tegl in a surface treatment developed specifically for the project, acts as the connecting element. Also used was the Ultima water-struck brick from the same manufacturer, as well as other models that contribute to the homogenous facade ­a ppearance due to identical ­p rocessing. Five different brickwork types provide variety on the building envelope and help ­integrate it into the architectural context. These are variations of the traditional Frederiksberg style, which in turn is based on the Danish brickwork style.

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Produkte  Products

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Weiße Keramikplatten White Ceramic Panels

Zweifarbige Fassade Two-colour Facade

Dreieckige Glasprismen prägen nach der Sanierung des De Castillia 23 in Mailand die Fassade. Jedes Prisma ist anders geneigt, was zu unterschiedlichen Lichteffekten führt. Als hellen Hintergrund für die Prismenfassade wählte das Büro ­Progetto CMR die Feinsteinzeugplatten Active von Fiandre Architectural Surfaces. Jede Active-Platte ist mit Titandioxid und Silber behandelt. Luft, Feuchtigkeit und Licht rufen auf der Oberfläche der Platten einen oxidativen Prozess hervor, der Schadstoffe wie Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen zersetzt. Die Wahl fiel auf die Kollektion Core Shade in den Oberflächen Cloudy Core Active und Sharp Core Active. Die Feinsteinzeugplatten wurden mit dem hinterlüfteten Fassadensystem Granitech mit sichtbaren Befestigungen angebracht.

Mit rund 125 m ist das Wohn- und Geschäftshaus The Park Loggia ein für New Yorker Verhältnisse eher kleines Hochhaus. Skidmore, Owings & Merrill (SOM) haben nach 1965 das zweite Gebäude an gleicher Stelle geplant. Der Neubau ragt prominent aus der niedrigeren Topografie der Nachbar­bebauung heraus und bietet Sicht bis zum Central Park und zum Hudson River. In Anlehnung an die Mehrfamilienhäuser der Upper West Side wählten die Architekten für die Fassade des 26-stöckigen Turms und seines sechsgeschossigen Sockels weiß glasierte Keramikplatten von Moeding. Die für das Gebäude entwickelten dreidimensionalen Elemente in einer Breite von 543 bis 760 mm basieren auf dem Longoton-System. Sie wurden vorgehängt und hinterlüftet montiert.

Für die vorgehängte hinterlüftete Fassade eines neuen Bürogebäudes in Engels­ kirchen wählten der Bauherr und das Architekturbüro Rother D ­ ektonplatten in den Designs Kreta und Lunar aus der Indus­trial Collection von Cosentino. Der Gebäudekern wurde in Beton und Kalksandstein-Mauerwerk errichtet. Eine ­Elementfassade mit ­großen, anthrazit­ farbenen Aluminium­fenstern mit DreifachIsolierverglasung lässt viel Tageslicht ins Innere. Die Unterkonstruktion der Fassade besteht aus vertikalen L-Profilen ­ aus Aluminium mit horizontalem Agraffen­ profil. Abschließend wurden 12 mm starke ­Dekton-Platten in Größen bis zu 2,72 × 0,87 m auf der 550 m2 großen Fassadenfläche eingehängt und fixiert. Eine ­schmale Metall­blende dient als ­Fassadenabschluss zum Flachdach.

At around 125 m tall, The Park Loggia, a ­residential and commercial building, is rather low-rise by New York standards. Skidmore, Owings & Merrill (SOM) have now planned ­ the second building to be built on this site. Like its predecessor, built for the American Bible Society in 1965, the new skyscraper prominently stands out from the lower topography of the neighbouring buildings and ­offers a wide view of Central Park and the Hudson River. In keeping with the brick apartment buildings of the Upper West Side, the architects chose white glazed ceramic panels from Moeding for the facade of the 26-storey tower and its 6-storey base. The three-­ dimensional elements developed for the building, with widths of 543 to 760 mm, were suspended and rear-ventilated based on the Longoton system.

zcosentino.com

Triangular glass prisms characterise the ­facade of De Castillia 23 in Milan after its ­renovation. Each prism is inclined differently, which leads to different light effects. Progetto CMR chose Active porcelain stoneware slabs from Fiandre Architectural Surfaces as the light-coloured background for the prismatic facade. Each Active slab is treated with titanium dioxide and silver. Air, moisture and light generate an oxidative process on the surface of the slabs, which decomposes pollutants such as nitrogen oxides and volatile organic compounds. The chosen slabs are from the Core Shade collection, with Cloudy Core Active and Sharp Core Active surfaces. They were installed with the ventilated Granitech facade system with visible fixings.

zmoeding.de

Sinziana Velicescu / Shildan Group

Alberto Strada

zgranitifiandre.de

Keil

Photokatalytische Keramik Photocatalytic Ceramics

For the curtain-type ventilated facade of a new office building, the client and the architects Rother chose Dekton Kreta and Lunar panels from Cosentino’s Industrial Collection. The building core was constructed in concrete and lime-sandstone masonry. An element facade with large, anthracite-coloured aluminium windows with triple insulation ­glazing allows daylight to flood into the interior. The substructure of the facade consists of vertical aluminium L-profiles with horizontal agraffes. 12-mmthick Dekton panels up to 2.72 × 0.87 m in size are suspended and fixed on the 550 m2 facade surface according to the architect’s specifications. A narrow metal panel closes off the edge of the flat roof.


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Fassade  Facade

Fassade aus Betonfertigteilen Facade Made of Precast Concrete Die Architektur des Prager Karrees im Berliner Stadthafen­ quartier interpretiert die hauptstädtische Bautradition des zweigeschossigen Sockelbereichs in zeitgemäßer Weise. Auf Basis von Dyckerhoff Weiss hergestellte Fassadenplatten aus Betonwerkstein bekleiden den von Max Dudler entworfenen Bau. ­Realisiert wurde die Fassade des Wohnensembles von der GBJ ­Geithner Betonmanufaktur Joachimsthal. Die einzelnen Elemente sind 40 mm dick und 0,8 bis circa 6 m² groß. Hergestellt wurden sie aus hochfestem Weißbeton der Druckfestigkeits-

klasse C60/75. Der Beton wurde sandsteinfarben und anthrazit eingefärbt, die Oberfläche ist fein sandgestrahlt. Die vorgehängten Platten sind mit einer Glasfaserbewehrung von Solidian ­ausgestattet. Als Befestigung fiel die Wahl auf das neu entwickelte Fassadenplattenankersystem FPA SL30 von Halfen. Dieses allgemein bauaufsichtlich zugelassene System ermöglicht eine regelkonforme Verankerung von großflächigen, schlanken Betonfertigteilen ab einer Dicke von 30 mm. zdyckerhoff.com zgeithnerbau.de zhalfen.de

© GBJ Geithner Betonmanufaktur Joachimsthal GmbH

The architecture of the Prager Karree in Berlin’s Stadthafen­ quartier interprets the capital’s building tradition of the two-storey base area in a contemporary manner. The artificial-stone ­facade panels made of Dyckerhoff Weiss cover the building designed by Max Dudler. The facade of the ensemble was realised by ­ GBJ Geithner Beton­manufaktur Joachimsthal. The ­individual ­elements are only ­­­40 mm thick and 0.8 to approx. 6 m² in size. They are made of high-strength

white concrete of compressive strength class C60/75. The concrete was dyed sandstone and ­anthracite, and the surface finely sandblasted. The curtain panels ­include glass fibre reinforcement from Solidian. The newly-developed facade panel anchoring ­system FPA SL30 from Halfen was chosen for fixing. This system, which has been generally-approved by the building authorities, allows for the anchoring of largearea, slim precast concrete elements with a thickness of 30 mm.

NEXT & BEYOND Das perfekte Material für die vorgehängte hinterlüftete Fassade.

heroal - Johann Henkenjohann GmbH & Co. KG, Verl I ALUCOBOND® PLUS Reinweiß 10 I Wischke Send und Partner | Athens GmbH & Co. KG ALUCOBOND® Aluminiumverbundplatten bieten durch ihre Bearbeitungsvielfalt eine große architektonische Freiheit. | © Kay Rosansky 3A Composites GmbH 78224 Singen, Deutschland Tel +49 7731 - 941 2060 info@alucobond.com www.alucobond.com


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Produkte  Products

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ztraco.de

Rasterfassade aus Naturstein Grid Facade Made of Natural Stone

Gayer Fotografie

Für den Neubau eines Energieunternehmens im Osnabrücker Hafen orientierte sich Riemann Gesellschaft von Architekten an der Höhe und dem strengen Fassadenraster des vorherigen Altbaus. Dessen Fassade wurde in den 1950er-Jahren aus einem Betonraster, verputzten Brüstungen und Giebelwänden aus gelbem Klinker realisiert. Nun setzten die Architekten auf BauhausTravertin von Traco. Der hell- bis dunkelbeigefarbene Stein wurde in geschliffener Ausführung an der Fassade angebracht. For the new headquarters-building of an energy company in Osnabrück’s Hafen district, Riemann Gesellschaft von Architekten based its design on the height and strict facade grid of the company’s old headquarters building. Its facade was built

in the 1950s with a concrete grid, plastered parapets and gable walls of yellow clinker brick. For the new building, the architects opted for Bauhaus Travertin from Traco. The light- to dark beige travertine was applied to the ­facade in a sanded finish.

Langlebige Holzlasur Durable Wood Glaze

Brillux has developed the ImpraGuard 625 glaze to provide longterm protection for wood in outdoor areas. The silky gloss, open-pored alkyd resin glaze is provided with a film protection in the factory. The thin-bodied and particularly deep-penetrating

zbrillux.de

agent has an impregnating effect and protects against weathering as well as algae and fungal growth on wooden facades. It is suitable for all limited dimensionally-stable and non-stable components made of hardwood and softwood.

© daizuoxin-Shutterstock

Um Holz im Außenbereich langfristig zu schützen hat Brillux die Lasur ImpraGuard 625 entwickelt. Dabei handelt es sich um eine seidenglänzende, offenporige Alkydharzlasur, die werkseitig mit einem Filmschutz versehen ist. Das dünnflüssige und besonders tief eindringende Mittel hat zudem eine imprägnierende Wirkung und schützt vor Witterungseinflüssen sowie Algen- und Pilz­ wuchs an der Holzfassade. Es ist für alle begrenzt maßhaltigen und nicht maßhaltigen Bauteile aus Laub- und Nadelhölzern geeignet.

zcromalacke.com

Holzlasur für Außenanwendungen Wood Stain for Outdoor Applications Mit Cromaprotect 3 in 1 Lasur hat Croma Lacke die drei Anwendungen Imprägnierung, Grundierung und Endbeschichtung in einem System zusammengefasst. Das tropfgehemmte, wasserbasierte Produkt bietet Schutz vor Durchfeuchtung und vor Bläue-, Pilz- und Insektenbefall. Die Grundierung hat laut ­Hersteller eine gute Haftvermittlung und verhindert dadurch lang­fristig ein Abblättern der Holzoberflächen. Die Lasur eignet sich zur Beschichtung von harzhaltigen und nicht harzhaltigen Nadelhölzern, Laubhölzern sowie handelsüblichen exotischen Hölzern, die im Außenraum zur Anwendung kommen. With Cromaprotect 3 in 1 Glaze, Croma Lacke has combined the three applications of impregnation, priming and final coating in one system. The drip-inhibited, water-based product offers protection against moisture penetration and blue stain, fungal and insect attack. According to the

manufacturer, the primer offers good adhesion and thus prevents wood surfaces from longterm flaking. The glaze is suitable for coating resinous and non-­ resinous softwoods, deciduous woods as well as commercially-available exotic woods that are used outdoors.


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Fassade  Facade

Auf einer Insel an der Südküste Norwegens schuf das Atelier Oslo einen Rückzugsort für zwei Künstler, der sich in die felsige Uferlandschaft fügt. Alle hölzernen Außenkonstruktionen wurden mit Character-Dielen von Kebony realisiert. Von einem höher gelegenen Felshügel aus führt ein kleiner Steg mit Treppe zum Eingang und markiert den Übergang zur Bleibe auf der Insel. Dahinter wartet ein offener Innenraum mit Böden und Treppen aus Beton. Der Brise Soleil besteht aus vorgefertigten Holz­ gittern, die außen an der Geschossdecke verankert wurden. Durch die Öffnungen in den Gittern und die dahinterliegende Glas­fassade gelangt zu jeder Tageszeit Licht in die Innenräume.

zkebony.com

All photos: Ivar Kvaal

Lichtspiele durch eine Holz-/Glasfassade Wooden Pattern and Glass Facade

On an island on the south coast of Norway, Atelier Oslo has created a retreat for two artists that blends into the rocky shoreline. All the exterior wooden structures were built with Character planks from Kebony. A small footbridge and staircase lead down from the higher-up rocky hill to the entrance, marking the transition to the island. Behind the entrance

lies an open interior with concrete floors and stairs. The outer shell of the house consists of a prefabricated wooden construction. Light enters the interior all day long through the glass walls and the wooden facade, which is anchored to the floor slab.


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Produkte  Products

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Fassadenkonstruktion für schaltbares Glas Facade Construction for Switchable Glass Joachim Müller Architekten & Ingenieure haben an der Autobahn A81 bei Rottweil mit dem 7-geschossigen B-Tower ein Business Center realisiert. Die Fassade des 27 m hohen Turms besteht aus elektrochromatisch dimmbarem Sonnenschutzglas von EControl-Glas, die Sonderkonstruktion dahinter stammt von Freyler Metallbau. Die Gläser besitzen eine innenliegende nanostrukturierte Beschichtung, die ihre Farbe ändert, sobald eine geringe elektrische Spannung anliegt. Durch diesen Effekt färbt

glare. At the same time it remains transparent on the inside even in intense sunlight, allowing for a clear view of the outside when the sky is blue, and for mechanical solar protection to be dispensed with. The facade construction reflects the curved building shape in segments. The mullion-transom facade in the Raico Therm+ A-V system has been adapted to the different geometries, and the aluminium construction is based on single-span girders.

zfreyler.de zecontrol-glas.de zraico.de

© FREYLER

With the 7-storey B-Tower, Joachim Müller Architekten & Ingenieure have designed a business centre next to the A81 highway near Rottweil. The facade of the 27-m-high tower consists of electrochromically-dimmable solar-control glass from EControlGlas, with the special construction behind it coming from Freyler Metallbau. The glass has an internal nanostructured coating that changes colour as soon as a low electrical voltage is ­a pplied. This effect causes the glass to turn blue, but does not make it milky. It reflects the radiant heat of the sun and reduces

sich das Glas blau ein, wird aber nicht milchig. So reflektiert ­ es die Strahlungswärme der Sonne und reduziert die Blend­ wirkung. Zugleich ist es auch bei intensiver Sonneneinstrahlung von innen noch transparent und gibt bei blauem Himmel den Blick nach draußen frei. Auf einen mechanischen Sonnenschutz konnte dadurch verzichtet werden. Die Fassadenkonstruktion bildet die geschwungene Form des Gebäudes segmentiert ab. Dabei wurde die Pfosten-RiegelFassade im System Raico Therm+ A-V an die unterschiedlichen Geometrien angepasst. Die Aluminiumkonstruktion basiert auf Einfeldträgern.

Stromerzeugung über die Fassade Power Generation via the Facade

AGC Interpane

Die neuen SunEwat-Produkte der Active Glass Unit von AGC Interpane eignen sich für den Einsatz in Fassaden und Brüstungen. Sie wurden zusammen mit mehreren auf solare Lösungen spezialisierten Unternehmen entwickelt. Für Fenster und Fassaden gedacht sind Vision Square, Vision Stripe und SmartSkin. Sie erzeugen Energie, erhalten aber weitgehend die Lichtdurchlässigkeit und Funktionalität der Verglasung. SmartSkin kombiniert Photovoltaik mit lernfähigen

Sensoren und intelligenten Gebäudemanagementsystemen. ­ Für Brüstungen geeignet sind Stopray Active, Artlite Active und Lacobel T Active. Bei diesen Produkten sind die Solarzellen mit einem Magnetron-Coating, einer Lackierung oder Designs versehen. Artlite Active ist beliebig mit Bildern, Farben und Bedruckungen gestaltbar. Bei Lacobel T Active sind die Solarzellen hinter einer Glanzlackierung verborgen. Stopray Active lässt sich auf Stopray-Vision-Verglasungsprodukte abstimmen, um so homogene Brüstungen zu schaffen, die Energie erzeugen. zagc-activeglass.com

The new SunEwat products from AGC Glass Europe’s Active Glass Unit are suitable for use in facades and parapets. They have been developed together with several companies specialising in solar solutions. Vision Square, Vision Stripe and SmartSkin are designed for windows and facades. They generate energy, but largely maintain the light transmission and functionality of the glazing. SmartSkin combines photovoltaics with adaptive sensors and intelligent building management systems. Stopray Active, Artlite Active and Lacobel T Active are suitable for

parapets. In these products, the solar cells are provided with a magnetron coating, a paint coating or designs. Artlite Active can be customised with images, colours or prints. With Lacobel T Active, the solar cells are hidden behind a gloss coating, while Stopray Active can be matched with Stopray Vision glazing products to create homogeneous balustrades that generate energy.


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Fassade  Facade

Intelligente Verglasung und Verschattung Intelligent Glazing and Solar Protection

A three-dimensionally designed facade and movable solar protection sails are the characteristics of the European headquarters of a bicycle manufacturer in Givisiez near Fribourg, Switzerland, designed by Itten+Brechbühl Architekten. ­

The elements, made of micro-­ perforated aluminium, automatically align themselves to the ­p osition of the sun, thereby ­e nsuring glare and heat protection inside. In order to meet the highest energy standards for the glass facade, the architects

© Philipp Zinniker

Eine dreidimensional gestaltete Fassade und bewegliche ­Sonnenschutzsegel: Auf diese Charakteristika setzt der Entwurf von Itten+Brech­bühl Architekten für die europäische Firmen­ zentrale eines Fahrradherstellers im schweizerischen Givisiez bei ­Fribourg. Die aus mikroperforiertem Aluminium hergestellten Verschattungselemente richten sich automatisch am Sonnenstand aus und stellen so im Inneren den Blend- und Hitzeschutz sicher. Um bei der Glasfassade die höchsten energetischen Standards zu erfüllen, entschieden sich die Architekten für das 3-fach-Isolierglas Silverstar EN2plus von Glas Trösch. Im öffentlich zugänglichen Sockelgeschoss gibt die Hightechfassade bis zu einer Höhe von 3 m den Blick in das Innen­ leben vollständig frei. Dort kam Sageglass zum Einsatz, ein elektrochromes Glas, das in abhängig von der Sonnenlichteinstrahlung selbständig tönt. Damit konnte hier auf zusätzliche Verschattungselemente verzichtet werden.

zglastroesch.ch zsageglass.com

opted for the triple insulating glass Silverstar EN2plus from Glas Trösch. The Sageglass glazing of ­ the high-tech facade allows views into the interior of the publicly-accessible base floor up ­ to a height of ­3 m. The electro-

DIE SCHÖNHEIT DER UNREGELMÄSSIGKEIT Die natürliche Unregelmäßigkeit von Wasserstrichziegeln verleiht dem Mauerwerk einen einzigartigen und unverwechselbaren Ausdruck, der jedem architektonischen Projekt das gewisse Etwas verleiht. randerstegl.de/ultima

chromic glass is able to be tinted ­depending on the amount of sunlight. This means that additional shading elements in the ­facade can be dispensed with.


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Produkte  Products

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Die Doppelfassade des Cube in Berlin The Double Facade of the Cube in Berlin Der vom dänischen Architekturbüro 3XN entworfene Cube Berlin (siehe Seite 24) zeichnet sich durch eine vollverglaste, hinter­ lüftete Doppelfassade aus. Alle Seiten spiegeln die Umgebung wider und verändern dabei je nach Blickwinkel, Wetter und Tageszeit das Erscheinungsbild. Unter der Glasaußenhaut, die das Gebäude in ein Muster aus Dreiecken hüllt, befindet sich eine abgestufte Wärmedämmfassade. Um zu vermeiden, dass sich der Fassadenzwischenraum zu sehr aufheizt, setzten die Architekten für die Außenhaut

­ onnenschutzbeschichtungen und solarabsorbierende PVBS Folien ein. Dem Fassadenglas musste eine strukturell wirksame Zwischenschicht hinzugefügt werden, die mit der solarabsor­ bierenden PVB-Folie kompatibel ist. Diese Lösung wurde von Grund auf neu entwickelt; es wurde so die Kantenstabilität erhöht und zugleich das Risiko einer Delaminierung sowie ­ der Vergilbungsindex verringert. Über die Bereitstellung der beschichteten Glasprodukte hinaus beriet das an dem ­Projekt beteiligte Team von Guardian Glass auch während der Entwurfsphase. zguardian.com

Fassade aus Klinker und Profilglas Facade of Clinker Brick and Profiled Glass In Berlin-Köpenick plante die Arbeitsgemeinschaft Renner/ Anderhalten Architekten aus Berlin eine Sporthalle mit Beach­ volleyballanlage für die Flugbereitschaft der Bundeswehr. Der Eingang wird durch einen Einschnitt in den L-förmigen kubischen Baukörper betont, im Bereich der Ballanlage entsteht ein fließender Übergang vom Außen- zum Innenraum. Die geschlossenen Fassaden sind mit roten Ziegelsteinen als Sichtmauerwerk bekleidet. Die umlaufende Profilglasfassade der Sporthalle lässt diffuses Licht ins Innere. Um die Forderung der EnEV zu In Berlin’s Köpenick district, the Berlin-based consortium Renner/ Anderhalten Architekten has ­designed a sports hall with a beach volleyball facility for the German air force. The entrance is accentuated by an incision in the L-shaped cubic structure and creates a flowing transition from the exterior to the interior in the area of the sports facility. The closed facades are clad with red bricks as exposed masonry. The all-round profiled glass facade of the sports hall allows diffuse light into the interior. To meet the EnEV low-energy building standard requirements, the architects

opted for translucent thermal ­insulation from Wacotech. In the double-shell profiled glass ­facade, 322.6 m 2 of the thermal ­insulation insert Timax GL-PlusF and 333.4 m 2 of the light-diffusing insert Timax LT were used. The insert, which is glued to the inside of the inner glass pane in profiled glass, has a fine fleecelike structure. The U-value of the profiled glass structure is only slightly improved by Timax LT. However, in combination with Timax GL-PlusF, the energy transmission rate improves to 22 % in the sports hall and thus protects against overheating.

s­ olar-control coatings and ­solar-absorbing PVB films for the outer skin. ­A structurally-­ effective intermediate layer that is compatible with the solar-­ absorbing PVB film had to be added to the facade glass. This solution was developed from scratch to increase edge stability while reducing the risk o ­ f delamination and the yellowing index. In addition to the coated glass products, the Guardian Glass project team also provided advice during the design process.

erfüllen, setzten die Architekten auf die transluzente Wärme­ dämmung von Wacotech. In der doppelschaligen Profilglasfassade kamen 322,6 m2 der Wärmedämmeinlage Timax GL-PlusF und 333,4 m2 der lichtstreuenden Einlage Timax LT zum Einsatz. Die Einlage, die an die Innenseite der inneren Glasscheibe geklebt wird, besitzt eine vliesähnliche Struktur. Der U-Wert des Profilglasaufbaus verbessert sich durch Timax LT nur gering­ fügig. Allerdings verbessert sich der Energiedurchlassgrad in Verbindung mit Timax GL-PlusF bei der Sporthalle auf 22 % und bietet somit Schutz vor einer sommerlichen Überhitzung. zwacotech.de

Stefan Müller Fotografie

Cube Berlin Project: 3XN A/S. © Adam Mørk

The Cube Berlin (see page 24), designed by Danish architects 3XN, is characterised by a fully glazed, ventilated double facade. All sides reflect the surroundings and change their appearance depending on the viewing angle, weather and time of day. Under the glass outer skin, which wraps the building in a series of triangles, there is a stepped thermal insulation facade. Openings ­a rranged on all four sides of the outer skin and on several floors provide access to the inside. To prevent the space between the facades from overheating, the architects used


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Fassade  Facade

Auf dem ehemaligen Areal einer Gummiwarenfabrik in Köln-­ Nippes entsteht ein neues Wohn- und Gewerbeviertel, dessen städtebaulich wichtigste Eckbebauung ein Projekt namens Clouth 104 ist. Lepel & Lepel Architekten erhielten die denkmalgeschützte Industriefassade und verbanden diese mit loftartigen und flexiblen ­Räumen. Um den alten Industriecharakter zu wahren, wurde die denkmalgeschützte Ziegelfassade durch Stahlfenster vom System Forster Unico ergänzt. Die oberen glas­ gehüllten Geschosse bestehen aus einer Aluminium-PfostenRiegel-­Fassade von Schüco. Der Flachglas Markenkreis empfahl als Berater das Sonnenschutz-Isolierglas Infrastop B ­ rillant 60/31 mit einer Lichtdurchlässigkeit von 60 % und einem g-Wert von 32 %. Dieses erfüllt die bauphysikalischen Vorgaben an den sommerlichen Wärmeschutz, bietet eine hohe Lichtdurchlässigkeit und entspricht dem Wunsch der Architekten nach einem neutralen Glas.

On the former site of a factory in Cologne’s Nippes district, a new residential and commercial quarter is being developed, the most important corner-building of which is the Clouth 104. Here, Lepel & Lepel Architekten have preserved the listed industrial fa-

cade and linked it with loft-like and flexible spaces. In order to preserve the building’s old industrial character, the listed brick facade was fitted with Forster Unico system steel windows. The upper, glass-encased storeys constist of an aluminium

Jens Kirchner

Glasaufsatz auf Industriefassade Glass Extension to an Industrial Facade

zflachglas-markenkreis.de zschueco.com zforster-profile.ch

­mullion-and-transom facade from Schüco. As consultants, Flachglas Markenkreis recommended the solar-control insulating glass Infrastop Brillant 60/31 with a light transmission rate of 60 % and a g-value of 32 %, ­b ecause it fulfils the structural

r­ equirements for summer thermal insulation, offers maximum light transmission and met the architects’ d ­ esire for a neutral glass.

Korrektur aus DETAIL 9.2020 Correction for DETAIL 9.2020 In DETAIL 9.2020 ­w urden auf Seite 92 ver­sehentlich Produkt­ bilder falsch zugeordnet:

Das Bild unten zeigt die Waschplatzlösung aus Corian von Hasenkopf im Münchner ­Hotel Thalmair.

Duravit

Das Bild rechts stellt den Waschtisch und das Möbel Happy D.2 Plus von Duravit dar.

In DETAIL 9.2020 ­ on page 92, product images were inad­ vertently assigned incorrectly.

Hasenkopf / Photo: © Christine Schaum

The image above shows the washstand and furniture Happy D.2 Plus from Duravit. The image on the left shows the wash­b asin solution made of Corian from Hasenkopf in Munich’s Hotel Thalmair.

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Produkte  Products

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Fassade mit Signalwirkung Facade that Sends a Signal

Gläsernes Hochhaus Glass High-rise

Der Entwurf für das neue Kundenzentrum eines Hausgeräte­ herstellers am Standort Ochsenhausen in Baden-Württemberg stammt vom Züricher Büro Monoplan. In Zusammenarbeit mit dem Fassadenplaner IFP Weber schufen die Architekten eine Außenhaut aus Glas, die auch Funktionen der Produktpräsentation aufnimmt. Über die gesamte Fläche ab dem ersten Ober­ geschoss werden in einem festgelegten Raster Geräte des ­Herstellers als Bestandteil der Fassade in ­36 gläsernen Schaukästen präsentiert. Sie schieben sich aus der planen Glasfläche hervor und werden von schlanken zweischaligen Metallrahmen gefasst. Nachts sind die Schaukästen beleuchtet und machen die Fassade so zum weithin sichtbaren Blickfang. Die Doppelglasfassade ist mit einer raumseitigen Isolierglasschicht als Dreifachverglasung und einer offenen zweiten Haut als Verbundsicherheitsglas ausgeführt. Eingesetzt wurde das Gewe-therm sun 3-fach-Isolierglas mit Gewe-com connect von Schollglas.

Einige horizontal aus der Hauptachse verschobenen Ebenen auf halber Höhe machen die markante Kubatur des von Bjarke Ingels entworfenen Omniturms in Frankfurt am Main aus. Der sich aus der Fassade wölbende Gebäudeteil kennzeichnet den Wohnbereich von der 15. bis zur 22. Etage, der sich von den linear übereinander gestapelten Geschossen mit Büros und öffentlichen Nutzungen optisch abhebt. Durch die 15 000 m2 Sonnenschutzglas gelangt viel Licht ins Innere des Hochhauses. Das für sämtliche Büroetagen verwendete Cool-Lite Xtreme 70/33 von Saint-Gobain Glass ist ein Dreifach-Sonnenschutzglas mit einer Selektivität von 2,12. Es bringt mit seiner Lichtdurchlässigkeit von 66 –70 % viel natürliches Licht ins Gebäude und schützt die Nutzer mit seinem g-Wert von 0,32– 0,33 und seinem Ug-Wert von 1,0 W/m²K vor zu viel Sonnenwärme. Für die Ecken des Gebäudes wählten die Architekten Ganzglasecken. Damit diese statisch wirksam sind, wurden sie als Stufen-Isolierglas ausgebildet. Als Randverbundmaterial dient ein Silikon, das zugleich die Stufen schwärzt. zsaint-gobain-glass.com

© Liebherr

Olaf Rohl / Saint-Gobain Glass

zschollglas.com

With its new customer centre at its Ochsenhausen site in the ­G erman region of Baden-Württemberg, a domestic-appliance manufacturer wanted to create ­ a communicative and open meeting place. The ­design for the building was drawn up by the ­Zurich-based ­office Monoplan, who in collaboration with the ­facade planner IFP Weber developed an glass outer skin for the building that combines the facade and product presentation into a single unit. The glass shell is designed as a double-glazed facade and integrates display cases for displaying items from the company’s product range. Across the entire area from the first floor upwards, therefore, ­

the appliances are p ­ resented as an integral part of the facade in 36 glass display cases. These slide forward out of the flat glass surface and are framed b ­ y slender double-shell metal frames. ­ At night the showcases are illuminated, making the facade an eye-catcher that is visible from afar. The double-glazing facade has been executed with ­a roomside insulating glass layer as ­triple glazing and an open second skin made of laminated safety glass using Gewe-therm sun triple insulating glass with Gewecom connect from Schollglas.

A few levels shifted horizontally from the main axis at half height make up the striking cubature of the Omniturm in Frankfurt am Main, designed by Bjarke Ingels. The 15,000 m2 of solar control glass allows plenty of light to ­enter the interior of the high-rise building. The Saint-Gobain CoolLite Xtreme 70/33 used for all office floors is a triple-glazed solar control glass with a selectivity of 2.12. With ­its light transmission ­of 66-70 % ­it ­allows a large amount of daylight to enter the building, and with its g-value of 0.32–0.33 and its Ug-value of 1.0 W/m²K protects the users from too much solar heat. The approximately 3000 ­× ­3 800-mm-large LSG panes are not made of partially

tempered glass (PTG) or tempered safety glass (TSG), ­although this is usually necessary with large-format glass panes to protect against thermal breakage. The detailed thermal stress analyses produced by the structural engineers showed that appropriate edge grinding sufficiently increases the load-bearing capacity of the ­edges and thus also that of the entire pane. The architects chose all-glass corners for the corners of the building. To ensure that these a ­ re statically effective, they were designed as stepped-edging ­insulating glass. A silicone serves as the edge composite material, which also blackens the steps.


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Fassade  Facade

Überformatgläser noch größer Oversized Glass in a Maximum Size

Gläserne Absturzsicherung Glass Fall Protection

Für großformatige Funktionsgläser ist Sedak schon länger bekannt. Nun hat das Unternehmen die möglichen Größen nochmals erweitert und bietet Scheiben mit einer Breite von ­ bis zu 3,6 m an. Damit sind nach Angaben des Unternehmens ­Isolier- und Sicherheitsgläser bis 72 m2 möglich. Sollen beschichtete Gläser eingesetzt werden, lassen sich Scheiben mit Größen bis 3,21 × 19,45 m produzieren.

Sanco Swissrailing Two Sided wurde als Absturzsicherung für bodentiefe Fenster entwickelt. Die Brüstung lässt dank schmaler Tragprofile nach außen nahezu ungehinderte Sicht zu. Ebenso bietet es die Möglichkeit, großformatige Scheiben einzusetzen. Das Komplettsystem besteht aus Klemmschienen, Verglasung, Kantenschutz und wird direkt auf den Fenster­rahmen oder in das Mauerwerk montiert. zsanco.de

© Sanco / Glas Trösch

zsedak.de

Sedak has long been known for large-format functional glass panes. Now the company has once again expanded the possible sizes: It now offers panes with a width of up to 3.60 m.

According to the company, insulating and safety glass panes ­ up to 72 m 2 in size are possible. If coated glass is to be used, panes up to 3.21 × 19.45 m ­in size can be produced.

Sanco Swissrailing Two Sided has been developed as a fall protection system for floor-level windows. It is a filigree-effect parapet system thanks to its ­narrow support profiles. The

das Organisations- und Führungstool

complete system consists of clamping rails, glazing and edge protection and is mounted ­directly on the window frame ­ or into the brickwork.

untermStrich® X3 – wir.wissen.warum.

der Architekten und Ingenieure

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Ingenieurbüro Köhn GbR

untermstrich.com


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Produkte  Products

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Flachgedeckte Raumerweiterung Flat-roofed Room Extension Das neue Raumkonzept Avalis von Solarlux besteht aus einer wärmegedämmten Flachdachlösung, die mit verschiedenen ­Verglasungs- und Verschattungssystemen des Herstellers kombiniert werden kann. Das vorgefertigte System basiert auf einer maßgefertigten, mindestens fünffach schichtverleimten, dampfdiffusionsdichten Holzkonstruktion. Abdichtung, Dämmung, ­Verschattung und Belüftung sind konfigurierbar und system­ seitig gelöst. Avalis gibt es mit einem Dachüberstand in schrä-

ger Kante und schmaler Ansichtsbreite sowie in einer geraden Ausführung, in die sich ein Beschattungssystem integrieren lässt. Optional können Dachfenster eingebaut werden. Sonnenschutz gewährleistet eine Unterglasmarkise in Kombination mit Sonnenschutzglas oder eine Aufdachmarkise. Der transparente Unterbau kann etwa aus Glas-Faltwänden von Solarlux oder dem Cero-Schiebefenster des Herstellers bestehen sowie um senkrechte Markisen ergänzt werden.

zsolarlux.com

The new Avalis room concept from Solarlux consists of a thermally-insulated flat-roof solution that can be combined with various glazing and shading systems from the manufacturer. ­ The prefabricated system is based on a custom-made, at least five-layer glued, vapour ­diffusion-tight wooden construction. Sealing, insulation, shading and ventilation are configurable and taken care of by the system. Avalis is available with a roof overhang with a sloping edge

Corporate News

and narrow face width, and also as a straight version into which ­ a shading system can be integrated. Skylights can optionally be installed. Solar protection is provided by an underglass ­awning in combination with solar ­p rotection glass or a roofmounted awning. The transparent substructure can consist of glass folding-walls from Solarlux or the manufacturer’s Cero ­sliding window, for example, and can be supplemented with ­vertical awnings.

Renson

Marcel Van Coile

Conné van d´Grachten/HD Wahl

Advertorials

Neu: Eine Mondlandschaft für die Fassade

Duraflon® Red – Rottöne für Metallfassaden

Linarte: vertikale Fassadenverkleidung

Wie von einem andern Stern präsentiert sich die neue Fassadentafel Equitone [lunara]. Ihre zufällige, sich nicht wiederholende Oberflächenstruktur, erinnert an die Kraterlandschaft des Mondes. Dank der einzigartigen Bearbeitung des Faserzements entsteht ein lebendiges, zufälliges Muster – jede Fassade wird zu einem Unikat. Equitone [lunara] ist durchgefärbt und verfügt über eine Hydrophobierung, die sie vor Witterungseinflüssen schützt. Zudem ist sie als nicht brennbar (A2-s1, d0) klassifiziert.

Von signal- bis weinrot, von zartrosa bis orange – rot ist facettenreich und nie langweilig. HD Wahl bietet für die Veredelung von Metallbauteilen in der Fassade farbechte Rottöne in der Premium-Lackierung Duraflon an. Dabei sind mit dem Fluorpolymernasslack zahlreiche Farb­ abstufungen individuell herstellbar. Nicht nur optisch, auch funktional punktet Duraflon Red: Extrem robust und nahezu wartungsfrei hält die Oberfläche ihre Qualität über Jahrzehnte. Damit bleiben Fassaden in dieser technisch herausfordernden Farbfamilie satt und intensiv.

Renson Linarte ist eine vertikale Fassadenverkleidung aus extrudierten Alu­ miniumprofilen, die viele Möglichkeiten für Kreativität und individuelle Gestaltung bieten. Mit Linarte kann jede Fassade zusätzlich durch Einlagen aus LEDs oder Holz individualisiert werden. ‚Blockförmige‘ (16 oder 30 mm tiefe) und flache ‚Even‘ Profile (25 mm tief) werden verdeckt montiert. Mit Linarte lassen sich nahtlose Übergänge von Innen- und Außenwänden, Garagentoren oder Türen, geschwungene Fassaden und Ecken ­verkleiden.

zequitone.de

zhdwahl.de

zrenson.eu


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Fassade  Facade

Flexibles Terrassendachsystem Flexible Terrace Roof System

Mehrteilige Fensterelemente Multi-part Window Element

Das neu entwickelte Terrassendachsystem Heroal OR bietet die Möglichkeit, große Spannweiten zu realisieren und lässt sich mit Schiebetür- und Beschattungselementen des Herstellers vielfach kombinieren. Das Überdachungssystem besteht aus einer kubischen Konstruktion mit verdeckt liegenden Sparrenköpfen. Es stehen die Varianten Slim Line (SL) mit einer schlanken Trägerkonstruktion und Grand Line (GL) für Spannweiten von über 7 m zur Verfügung.

Die Fenster BigSwing und TopSwing von Lacker gibt es künftig als mehrteilige Fensterelemente. Die Fenster können dabei auch in Großformaten von über 10 m2 hergestellt werden. Ihr Aufbau beziehungsweise die Anordnung der einzelnen Elemente sind dabei individuell konfigurierbar. Zudem lassen sich die einzelnen Segmente unabhängig voneinander mit Dreh-, Kipp-, und Klappbeschlägen ausstatten. Des Weiteren sind Optionen wie 1-fach, 2-fach- und 3-fach-Glas, Blechpaneel, Sonnenschutzverglasung oder Einklemmschutz verfügbar.

zheroal.de

The newly-developed Heroal OR terrace-roof system enables large spans to be realised and can be combined in many different ways with sliding-door and shading elements from the manufacturer. The roofing system

consists of a cubic construction with concealed rafter heads. The variants Slim Line (SL) with a slim beam construction and Grand Line (GL) for spans exceeding 7 m are available.

The BigSwing and TopSwing windows from Lacker will in future be available as multi-part window elements. The multi-part windows can also be produced in large formats exceeding 10 m 2. The structure and arrangement of the individual elements can be configured individually. In ­addition, the individual window elements can be fitted independently of each other with turn, tilt and turn/tilt fittings. Furthermore, options such as single, double and triple glazing, sheet-metal panel, solar-control glazing, and anti-trap protection are available.

zlacker.de

Profile mit Glasfasersträngen Profiles with Glass Fibre Strands

Fenster-Schiebeelemente für einen Altbau Sliding Window Elements for an Old Building

iCOR ist ein Baukastensystem von Deceuninck, mit dem Profile für Flügel und Rahmen unterschiedlicher Stile und Technologien kombiniert werden können. Im Frühjahr hat das Unternehmen mit Thermofibra und Forthex zwei neue Profiltechnologien auf den Markt gebracht. Thermofibra (Bild unten) verstärkt Fensterflügel durch eingebettete Glasfaserstränge, die nach Unternehmensangaben Fenster und Haustüren stabilisieren und gleichzeitig hohe Wärmedämmwerte ermöglichen. Forthex sorgt als thermische Armierung aus Schaum mit integrierten Stahlkabeln im Rahmen für Einbruchschutz bis zu RC2.

Für eine Wiener Altbauwohnung fertigte Hacksteiner-Metall sechs Axaar-Schiebeelemente an. Das größte Schiebeelement ist 5,4 m breit und 2,4 m hoch, die Einbauneigung beträgt 45°. Die Fensterflügel sind mit einem Motorantrieb ausgestattet, auch die Beschattung außen und die Verdunklungsrollos innen funktionieren auf Knopfdruck. Das bewegliche System kann groß­ flächig in geneigten Wänden oder Dachflächen eingesetzt werden und eignet sich vor allem für Altbauten. zhacksteiner-metall.at

zdeceuninck.com

iCOR is a modular system by Deceuninck that allows profiles for sashes and frames of different styles and technologies to ­ be combined. In spring, the company launched two new profile technologies. Thermofibra (picture shown above) reinforces

window sashes with embedded glass fibre strands, which, according to the company, stabilise windows and front doors and at the same time enable high thermal insulation values. Forthex ensures burglary protection ­up ­to RC2.

Hacksteiner-Metall manufactured six Axaar sliding elements for an old building in Vienna. The largest sliding element is 5.4 m wide and 2.4 m high, and the installed slope is 45°. The window sashes are fitted with a motor drive. The

external shading and internal blackout blinds also work at the push of a button. The moveable Axaar systems can be used ­extensively in inclined walls or roof areas and are mainly used ­ in old buildings.


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Produkte  Products

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Schiebefenstersystem Sliding-window System Ein minimalistisches Rahmensystem und hohe Transparenz ­charakterisieren das erste Schiebefenstersystem namens ­Horizon von Gutmann Bausysteme. Der Fensterrahmen kann komplett in Wand, Boden und Decke versteckt werden. Auch im geschlossenen Zustand ist die Ansichtsbreite der Mittelsprosse nahezu unsichtbar. Das System ermöglicht zahl­ reiche, untereinander kombinierbare Öffnungsarten – mit einer, zwei oder drei Schienen sowie profilfreien Ecklösungen für eine 360°-Rundumsicht.

zgutmann.de

A minimalist frame system and high transparency characterise Gutmann Bausysteme’s first ­sliding-window system called ­H orizon. The window frame can be completely hidden in the wall, floor and ceiling. Even when closed, the face width of the ­c entral rung is almost invisible. The system allows numerous

opening types that can be combined with one another – with one, two or three rails as well as profile-free corner solutions for ­ a 360°-­all-round view.

Corporate News

Bird Home Automation GmbH

Lippert Berlin

ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH

Advertorials

Briefkasten und Sprech­ anlage werden digital

Elegantes Fluchtweg­ terminal mit Touchscreen

Smarte Vielfalt mit ­DoorBird IP-Türstationen

Für die steigenden Anforderungen an Sicherheit und Komfort im Geschoss- ­ und Siedlungswohnbau stellt Lippert ­Berlin mit Intelliport Hub ein System für die vernetzte, weitgehend digitalisierte Gebäudekommunikation vor. Das System umfasst digital gesteuerte Briefkästen, Paketstationen, Sprechanlagen und Anzeigetafeln. Teilnehmerdaten und Zugangsrechte können zentral und zum Teil automatisiert über das Internet verwaltet werden. So lassen sich in der Wohnungswirtschaft die Verwaltungsprozesse effektiver gestalten und Kosten deutlich reduzieren.

Als erstes Fluchtwegsystem mit TouchDisplay ersetzt die designorientierte Lösung 4 Module: Schlüsselschalter, Notauf, Pikto und Anzeige Zeitverzö­ gerung. Dadurch verringert sich der ­Verdrahtungsaufwand und konzentriert die Funktionen auf ein Element. Durch die situative Anzeige erleichtert es im Gefahrenfall die Bedienung. Dank ­ Hi-O Bus kann es einfach in die Tür­ technik integriert werden. Alle Informa­ tionen sind über das Display abrufbar, der LED-Rand zeigt den Türzustand (offen, verriegelt) an.

Mit über 50 Designfarben und exklusiven Oberflächen bietet DoorBird genau die richtige Türsprechanlage für große und kleine Architekturprojekte. Kontrastreich oder dezent, als Aufputz- oder Unterputzmontage – die hochwertige IP-Video-Türstation aus korrosionsfestem Edelstahl fügt sich perfekt in jede Umgebung ein. Einfamilienhäuser, Bürokomplexe und Mehrparteiengebäude werden einfach mit moderner IP-Technologie ausgestattet, die dem Hauseingang Eleganz und Zeitlosigkeit verleiht. Mit DoorBird beginnt Smart Home bereits an der Haustür.

zlippert.berlin/intelliport-hub

zassaabloy.de/eped-terminal

zdoorbird.com


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Fassade  Facade

Bewachsene Kassetten Overgrown Cassettes

Vertikal bepflanzbare Wand Vertical Plantable Wall

Pflanzenrankgitter Plant Trellises

Mit Helix Biomura bietet Helix Pflanzensysteme ein modulares Fassadenbe­ grünungssystem an. Dabei werden vorkultivierte und dicht mit Pflanzen bewachsene Kassetten aus recyceltem Kunststoff an die Wände montiert. Jede Kassette verfügt über 16 Pflanz­löcher, die in der Gärtnerei auf Grundlage des entwickelten Fassadenentwurfs bestückt werden. Für die Unterkonstruktion werden zunächst Trägerschienen aus verzinktem Stahl vertikal an der Wand angebracht. Es folgen eine etwa 1,2 cm dicke, wasserdichte Platte und ein spezielles Drainagevlies. Darüber werden die Bewässerungsschläuche verlegt und die Aluminium­ halterungen für die begrünten Kassetten befestigt. Bewässert wird entweder mit Frischwasser oder mit Regenwasser, das vom Dach in einen Tank geleitet und dort gesammelt wird. Eine Pumpe sorgt für die Verteilung über Topfleitungen.

Mit der Pflanzenwand Eva von Richard Brink können Außenbereiche wie Gärten, Innenhöfe, öffentliche Räume sowie innen Foyers oder Lobbys um vertikale Grün­ flächen ergänzt werden. Dadurch lässt sich etwa auf einem nur 0,73 m2 großen Standplatz eine Grünfläche von 5,7 m2 aufbauen. Die 1175 oder 1944 mm hohen Elemente bestehen aus einer Stahlkonstruktion mit einer Magnelis-Beschichtung. Dieser Zink-Aluminium-Magnesium-Überzug weist eine zehnmal höhere Korrosionsbeständigkeit auf als verzinkter Stahl und ist somit sehr lang­lebig. Eine Pulverbeschichtung in Reinweiß oder Eisenglimmer oder aber in ­kundenspezifischen Farben bietet weiteren Schutz. Je nach Gewicht der Pflanzenerde kann das steckbare System freistehend ausgeführt oder mit Bodenankern für ein Betonfundament versehen sein.

Um einem negativen Klimaeffekt entgegenzuwirken, der durch die voranschreitende Versiegelung von Städten entsteht, beziehungsweise um das Angebot an Gründächern und Grünanlagen wirkungsvoll zu ergänzen, hat Solidian das neue Pflanzenrankgitter Greenwall entwickelt. Das aus einem Hochleistungswerkstoff bestehende, mit UV-Finish versehene Rankgitter eignet sich für den Außen- und Innenbereich gleichermaßen. Es kann freistehend verwendet o ­ der an Fassaden und Wänden befestigt werden. Das Element ist beständig gegenüber Chemikalien und trägt auch zum Wetterschutz sowie zur Wärmeisolierung des Gebäudes bei. Bessere Luftqualität, Gestaltungsfreiheit sowie Raum für ­Artenvielfalt sind laut Hersteller weitere Vorteile der vertikalen Gartenstruktur.

zhelix-pflanzen.de

With the Eva plant wall by Richard Brink, ­outdoor areas such as gardens, courtyards, public spaces and indoor foyers and lobbies can be supplemented with vertical green spaces. The system can be used as a fence, partition wall or privacy screen. With a high variant, a green area of 5.7 m2 is built on a stand measuring just 0.73 m2. The 1175- ­ or 1944-mm-high elements consist of a steel construction with a Magnelis coating. This zinc-aluminium magnesium coating has ten times the corrosion resistance of galvanised steel and is therefore very durable. A powder coating in pure white or micaceous iron or in customer-specific colours offers further protection. Depending on the weight of the plant soil, the plug-in system can be free-standing or equipped with ground anchors for a concrete foundation.

With Helix Biomura, Helix Pflanzensysteme offers a modular facade greening system that can be adapted to almost any structural ­c ondition. Pre-cultivated cassettes, densely covered with plants, are mounted on the walls. The plant cassettes are made of ­recycled plastic and each has 16 planting holes, which are filled in the nursery on the basis of the developed facade design. For the substructure, support rails made of galvanised steel are first attached vertically to the wall. This is followed by an approximately 1.2-cm-thick, waterproof panel and a special drainage fleece. The irrigation hoses are then laid over it and the aluminium brackets for the greened cassettes are attached. Irrigation is either with fresh water or rainwater, which is guided from the roof into a tank and collected there. A pump ensures that it flows through the pot pipes to the plants.

zrichard-brink.de

zsolidian.com

To counteract the negative climate effect caused by the progressive sealing of cities and to effectively supplement green roofs ­ and green spaces, Solidian has developed the new Greenwall plant trellis. The UV-finished trellis made of a high-performance material is suitable for ­outdoor and indoor use, and can be used free-standing or attached to facades and walls. The element is resistant to chemicals and also contributes to the weather protection and thermal insulation of the building. Better air quality, design freedom and space for ­biodiversity are additional side effects of the vertical garden structure.


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Produkte  Products

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Bürokonzepte Innenausbau Office Concepts Interior Fittings

Akustik Bodenbeläge Beleuchtung Möbelsysteme Acoustics Floor Coverings Lighting Furniture Systems

Baukastensystem für Büroräume Modular System for Offices

unterschiedlichen Farbkombinationen in den Archivräumen. Als Raumteiler dienen ein Regal aus transluzentem, mehr­ schichtigem Polycarbonat und bei Bedarf bodenlange Vorhänge. Gesessen wird unter anderem auf dem Wirtshausstuhl W-1960 und der von Stefan Diez weiterentwickelten Stuhlfamilie D1 mit dem rückenentlastenden Dondola-Gelenk. Eine schmalere Version davon erhalten nun auch die Steharbeitplätze.

Zusammen mit den Designern Mirko Borsche und Stefan Diez sowie Gonzalez Haase Architekten hat Wagner Living das flexible Möbelsystem D2 entwickelt. Aus einer Art Baukasten mit Aluminiumprofilen, Verbindern aus hochglanzpoliertem, massivem Aluminium und Wabenplatten aus Karton oder Aluminium lässt sich eine komplette Einrichtung in Leichtbauweise realisieren: von Wänden über Kabinen, vom Schallschutz bis zum Messestand. Die Elemente mit individuell bedruckbarer Oberfläche lassen sich ineinanderstecken. Über einen Konfigurator kann das – auch homeofficetaugliche – System individuell gestaltet und verändert werden. Ein erster, in Weiß- und Grautönen gehaltener Prototyp für die flexible Innenarchitektur von Gonzalez Haase ist im rund 300 m2 großen Büro von Mirko Borsche in München entstanden. Im Zentrum steht ein 9 m langer, dreiteiliger Arbeitstisch aus 11,5 mm starken Aluminiumleichtbauplatten. Stauraum bieten weitere Möbel aus 4 cm dicken Pappwabenplatten in

W Weitere Informationen zum Thema Further information about the topic detail.de/produkte

D2-Prototyp: neun Meter langer Tisch aus Aluminiumleichtbauplatten mit D1-Stühlen

D2 Prototype: Ninemetre-long table made of aluminium lightweight panels with D1 chairs

zwagner-living.com

Transluzentes, mehrschichtiges Polycarbonat bringt Flexibilität und Transparenz.

photos: Gerhardt Kellermann

Translucent, multilayer polycarbonate brings flexibility and transparency.

Together with the designers Mirko Borsche and Stefan Diez as well as Gonzalez Haase Architekten, Wagner Living has developed the D2 flexible furniture system. Out of a kit containing profiles, connectors as well as honeycomb panels made of cardboard or aluminium, complete setups can be realised in lightweight construction, ranging from walls and cabins, through to sound insulation and exhibition stands. The elements with individually printable surfaces

can be inserted into each other. The system – which is also ­suitable for home offices – can be individually designed and modified using a configurator. A first prototype for the flexible interior design by Gonzalez Haase, in shades of white and grey, was created in Mirko Borsche’s 300 m 2 office in Munich. At its centre is a 9-m-long, three-part work ­table made of 11.5-mmthick lightweight aluminium ­panels. Additional storage space is offered in the archive rooms

by furniture items made of 4-cmthick cardboard honeycomb panels in various colour combinations. All the elements are ­assembled with custom-made connectors made of high-gloss polished solid aluminium. A rack made of translucent, multi-layer polycarbonate and, if required, floor-length curtains serve as room dividers. Seating options include the W-1960 tavern chair and the D1 chair family, which has been further developed by Stefan Diez.


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Bürokonzepte Innenausbau  Office Concepts Interior Fittings

Doppelböden und Spiegeldecken Double Floors and Mirrored Ceilings Der 13-stöckige Axel-Springer-Neubau in Berlin bietet auf 52 000 m² Platz für cirka 3500 Mitarbeiter. Beim Innenausbau des von OMA geplanten Gebäudes kamen Boden- und Deckensysteme von Lindner zum Einsatz. Stromleitungen und IT sind im Nortec-­ Doppelboden und im Hohlboden Floor and more untergebracht. Die Aufbauhöhe der Deckensysteme sollte möglichst niedrig sein, in Büroflächen mit aktiven Konvektionselementen beträgt sie nur rund 15 cm. Die Streckmetalldecken nehmen die Heizzlindner-group.com

und Kühltechnik auf. Sie sind mit einer Akustikdämmung kombiniert. In den Mittelabhängungen sind Leuchten, Sprinkler und Präsenzmelder untergebracht. Die Verkleidung der Decke unterhalb der Brücke im 45 m hohen Atrium ist mit einem besonders hohen Glanzgrad pulverbeschichtet, um einen optischen Spiegeleffekt zu erzeugen. Im Bereich der Aufzüge dominieren goldfarbene Metallverkleidungen mit Akustikeinlagen aus Mineralwolle. Ihre Geometrie leitet sich auch aus den statischen Anforderungen ab. Lindner hat darüber hinaus Trockenbauelemente, Wand- und Deckenverkleidungen sowie einige Türen an das Material- und Farbkonzept der Planer angepasst. The 13-storey Axel Springer building by OMA in Berlin offers 52,000 m² of space for around 3,500 employees. For the interior design, also used were Lindner floor and ceiling systems. IT and power cables are housed in the Nortec raised floor and the ‘Floor and more’ hollow floor. The expanded metal ceilings are combined with acoustic insulation and supplemented with efficient heating and cooling technology. The centre suspensions accommodate luminaires, sprinklers and presence detectors. The ceiling cladding beneath the arch

in the 45-m-high atrium has a powder coating with a particularly high degree of gloss, resulting in a mirror effect. The ceiling systems were to have the lowest-possible installation height, and in office areas with active convection elements it is only around 15 cm. The lift areas are dominated by goldcoloured metal cladding with acoustically-effective mineral wool inserts. Their geometry is also derived from the static requirements. The drywall elements, wall and ceiling cladding and doors also correspond to the planners’ universal material and colour concept.

Ästhetik trifft Akustik

Ecophon Solo™ Textile – Schallabsorber

Neuheit

Der Stoff, aus dem Designerträume sind: Diese freihängenden Deckensegel mit feiner Bespannung in Piqué-Optik erzeugen einen Hauch von Luxus. Sie vereinen exklusives Design mit echter Wohlfühl-Akustik. Sieben abgestimmte Farbtöne und variable Anordnung geben Ihnen dabei viel gestalterische Freiheit. Erfahren Sie mehr unter www.ecophon.de


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Produkte  Products

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Schallschutz mit Schafwolle Noise Insulation with Sheep’s Wool

Tisch-Faltbüro Tabletop Folding Office

Von Sonatech gibt es zwei neue Schallschutzelemente aus zertifizierten Holzfasern, die mit Stoff aus reiner Schafwolle verkleidet sind. Sie eignen sich für Callcenter und Büroräume, aber auch fürs Homeoffice. Die Oberfläche der in neun Farben erhältlichen Absorber weist Schmutz und Wasser ab. Die Elemente der ConceptLine lassen sich wie rahmenlose Bilder aufhängen. SkyLine besteht aus knapp 1 m hohen, kubischen Säulen, die sich selbst in kleinen Räumen platzsparend in den Ecken aufstellen lassen.

Mit dem Fold-Up-Workspace von Wilkhahn werden Küchen-, Ess- oder auch Balkontische im Handumdrehen zum abgeschirmten Arbeitsplatz. Der Aufsatz aus anthrazitfarbenem Akustikvlies reduziert Lärm beim Telefonieren und in Videokonferenzen und sorgt so für konzentriertes Arbeiten, auch im Stehen. Als Sicht- und Blendschutz schirmt er seitliche Einblicke auf das Display und grelles Licht ab. Über den Kabeldurchlass in der Rückwand kann ein Netzteil angeschlossen werden. Innen und außen lassen sich Notizzettel anpinnen. Die Modelle Smart mit 1,7 kg und Comfort mit 2,8 kg lassen sich in der mitgelieferten Tasche leicht verstauen und transportieren.

zsonatech.de

With the Fold-Up Workspace from Wilkhahn, kitchen, dining and balcony tables can be transformed in seconds into screenedoff workspaces. The item is made of anthracite-coloured acoustic fleece, it reduces noise when making phone calls and taking part in video conference. As a privacy screen and glare shield, it prevents others from viewing the display from the side and bright light from entering. The two models (Smart 1.7 kg, Comfort 2.8 kg) can be easily stored and transported in the upplied bag.

zwilkhahn.com

For offices, call centres and home offices Sonatech offers two new sound insulation elements made of certified wood fibres. Both are covered with pure sheep’s wool fabric and are available in nine different colours. Their dirt- and

water-repellent surfaces mean that the absorbers are low maintenance. ConceptLine can be hung up like a frameless picture, while the SkyLine series can be set up in the corners in small rooms to save space.

Akustisches Rundpaneel Acoustic Round Panel

Transparente Tischabtrennung Transparent Table Partition

Die neuen HeartFelt Rundpaneele 40HR64 von Hunter Douglas Architectural gibt es in fünf Grautönen. Sie sind 40 mm breit und 64 mm hoch und bestehen aus thermogeformten PES-Vliesfasern. Ihr Schallabsorptionskoeffizient liegt zwischen 0,45 und 0,7. So lassen sich offene Büroräume in akustisch angenehme Arbeitsplätze verwandeln. Das Paneel mit Feuerwiderstands­ klasse B-s1, d0 nach DIN EN 13501-1 ist schwer entflammbar und lässt sich vollständig recyceln.

Für Schreibtische in Großraumbüros, Callcentern oder Schulen bietet Wacosystems das lichtdurchlässige Wabensystem Kandela TA27 an. Der leichte Schall- und Sichtschutz besteht aus transparentem oder satiniertem Kunststoff. Trotz der akustischen und optischen Trennung bleiben Gegenstände und Personen im direkten Winkel erkennbar. Die Elemente mit 490 bis 1200 mm Höhe und 990 bis 2000 mm Breite lassen sich, auch an höhenverstellbaren Tischen, mit Verbindern werkzeuglos befestigen. zwacosystems.de

zhunterdouglas.com

Nikolay Kazakov

The new 40HR64 HeartFelt round panels from Hunter Douglas Architectural are available in five shades of grey. The rounded ­b ottom makes them softer and less linear than square profiles. The panels are 40 mm wide and 64 mm high. They are made of thermoformed PES fleece f­ibres and are fire-­ resistant to fire resistance class B-s1, d0 ­according to DIN EN 13501-1. Their sound absorption coefficient is between 0.45 and 0.7. Like all HeartFelt products, this panel is also 100 % ­recyclable.

For workplaces in open-plan offices, call centres or schools, Wacosystems offers the translucent honeycomb system Kandela TA27. The lightweight sound-, screening- and virus-protection system is made of transparent or

satin-finished plastic. It provides acoustic and visual separation, with objects and persons remaining visible in the direct angle. The elements are 490 mm to 1200 mm high and 990 mm to 2000 mm wide.


Bürokonzepte Innenausbau Office Concepts Interior Fittings

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Schallmindernde Leuchten Sound-Absorbing Lights Die Acoustic-Leuchten von Artemide verbinden moderne Lichttechnik mit wirksamer Schallreduktion. Sie heißen Nur Acoustic, Eggboard, Silent Field 2.0 und Ripple. Ihre lärmmindernden Elemente, aber auch die Geometrien sind auf die Frequenzen der menschlichen Stimme ausgerichtet, was sowohl in Bürolandschaften als auch in den eigenen vier Wänden funktioniert. Die Eggboardserie ist von Eierkartons in Band-Proberäumen und Tonstudios inspiriert. Hier funktioniert die Schalldämmung mittels zweier Lagen recyceltem Polyester und der gewellten Oberfläche. Bei Silent Field 2.0 übernehmen verschieden große und tiefe kreisförmige Krater im Material die Schallabsorption. Die Serie Ripple entstand in Zusammenarbeit mit BIG. Die kreisrunden, frei kombinierbaren Elemente lassen sich durch Diffusoren aus Stoff ergänzen.

Artemide’s acoustic lights combine modern lighting technology with effective noise reduction. They are called Nur Acoustic, Eggboard, Silent Field 2.0 and Ripple. Their noise-reducing ­elements as well as geometries are geared to the frequencies of the human voice, and work both in home and office environments. Inspired by the egg crates used in band rehearsal rooms and recording studios, the Eggboard series uses two layers of recycled polyester and a corrugated surface for sound insulation. With Silent Field 2.0, circular craters of different sizes and depths in the material absorb sound. The Ripple series was created in cooperation with BIG. Its circular, freely-combinable ­elements can be supplemented with fabric diffusers.

zartemide.com

Natürlich. Natürlich. fecostruct Natürlich. fecostruct Holz. fecostruct Holz. Holz.

Schräge Akustikdecken Sloping Acoustic Ceilings Für die RAG-Stiftung haben Kadawittfeld Architekten auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen einen neuen Hauptsitz nach den Grundsätzen des Cradle-to-Cradle-Prinzips geplant. Der Innenausbau dauerte nur acht Monate und erfolgte mit Rigips. Herausforderungen waren unter anderem die hohen Schallschutzanforderungen und die maximale räumliche Flexibilität. Ein Großteil des Gebäudes wurde deshalb mit variablen Grundrissen und Open-Space-Arbeitsbereichen geplant. In Arbeitsbereichen mit besonders hohen Vorgaben bis zu Rw= 64 dB wurden bis zu 5,5 m hohe Schallschutzwände mit dem Rigips-System MW12DH errichtet. In Büros, Konferenz­ räumen und Kantine folgen abgehängte Akustikdecken den zahlreichen schrägen Roh­deckenverläufen mit teils unter­ schiedlichen Steigungswinkeln. largely therefore includes variable floor plans and open-space work areas. In working areas with particularly high specifications up to Rw= 64 dB, noise barriers up to 5.50 m high were erected using the Rigips MW12DH ­system. In offices, conference rooms and canteens, suspended acoustic ceilings ­follow the ­numerous sloping raw-ceiling ­inclines with partly varying gradient angles.

Behrendt & Rausch / J. Brinkmann Bauunternehmung

For the RAG Foundation, Kadawittfeld Architekten have planned a new headquarters building on the site of the Zeche Zollverein according to the ­cradle-to-cradle principle. The ­interior work took only eight months to complete and was carried out with plasterboard. Challenges included the high sound insulation requirements and the need for maximum ­spatial flexibility. The building

zrigips.de

Die lebendige HolzoberDie lebendige Holzoberfläche im Die lebendige Holzoberfläche im ScheibenScheibenzwischenraum verleiht fläche im ScheibenDie lebendige zwischenraumHolzoberverleiht agilen Bürolandschaften zwischenraum verleiht fläche Bürolandschaften im Scheibenagilen einen natürlichen agilen Bürolandschaften zwischenraum verleiht einen natürlichen Charakter, ohne einen agilennatürlichen Bürolandschaften Charakter, ohne auf auf die die Vorteile vorgefertigter Charakter, ohne auf die einen natürlichen Vorteile vorgefertigter Systemversetzbarer Vorteile vorgefertigter Charakter, ohne auf die Systemversetzbarer trennwandlösungen Systemversetzbarer Vorteile vorgefertigter trennwandlösungen verzichten zu müssen. trennwandlösungen versetzbarer verzichten zuSystemmüssen. verzichten zu müssen. trennwandlösungen feco.de feco.de verzichten zu müssen. feco.de feco.de


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Produkte  Products

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Nachhaltige Teppichfliesen Sustainable Carpet Tiles

Teppiche im Chamäleonlook Carpets with a Chameleon Look

Futurity und Marvel heißen die neuen Böden in der Kollektion Desso Human Fascination II von Tarkett. Bei Futurity entstehen zufällige Muster und Farbkombinationen, indem gestapeltes Garn von gebrauchten Teppichfliesen zusammengepresst wird. Marvel kombiniert neutrale Fliesen mit subtilen Farbakzenten. Dreizehn zurückhaltende Farbvarianten beziehen sich auf Schattierungen und Farbtöne der Natur. Die Cradle-to-Cradle zertifizierten Kollektionen lassen sich nach Gebrauch erneut verwerten.

Zusammen mit den Designern von Ippolito Fleitz hat Object ­Carpet eine neue Teppichkollektion in acht Qualitäten mit 111 Farben entwickelt. Entstanden sind lebendige Strukturen, mal fein verschlungen, mal prägnant genoppt oder mit dichtem Flor. Es gibt sie von Business-Glamour bis Chamäleonlook, von expressiven Koloriten bis zu sanften Naturtönen. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich beim Einsatz wider: vom repräsentativen Office bis zur Lounge, von Bildungseinrichtung bis Hotelzimmer.

ztarkett.com

Futurity and Marvel are the names of the new Desso Human Fascination II collections from Tarkett. With Futurity, random patterns and colour combinations are created by pressing ­together piled yarn from used

carpet tiles. The surface appearance of the floor makes the material and technology recognisable in both texture and colour. Marvel combines neutral tiles with subtle touches of colour. Both collections can be recycled.

Monica Menez

zobject-carpet.com

Together with the designers of ­Ippolito Fleitz, Object Carpet has developed a new carpet collection with eight qualities in 111 colours. The result: lively structures, sometimes finely intertwined, sometimes concisely nubbed or with a dense pile – from business glamour to a chameleon look, and from expressive colours to soft natural tones. The possible uses are as wide-ranging as the looks – from representative offices and lounges, to educational institutions and hotel rooms. ­Reflecting this versatility are the imaginative names given to the carpets, such as Skill x Chill.

Texturiertes Feinsteinzeug Textured Porcelain Stoneware

Vinylfliesen mit Rezyklat Vinyl Tiles with Recyclate

Zusammen mit der Designerin Elena Salmistraro hat Ceramiche d’Italia die Fliesenkollektion Chimera entwickelt. Inspiriert von griechischen Mythen kombinieren sie die Ästhetik von Leder, Textil und Ziegel mit der Oberfläche von Feinsteinzeug. Ihre Veredelung lässt die abstrakten Muster in einer besonderen Farbtiefe leuchten. Fliesen mit minimalistischem Design und in harmonischen Farbtönen ergänzen die Kollektion. Erhältlich sind fünf Muster in je zwei Farbvarianten und drei Größen.

Auch in seinen Luxusvinylfliesen (LVT) verwendet der Boden­ belagshersteller Interface jetzt einen Pre-Consumer-RecyclingAnteil von 39 %. Dabei handelt es sich um Kalkstein, der während der Rohstoffgewinnung übrig bleibt. Statt als Abfallprodukt wird dieser nun als Rohmaterial für die Herstellung genutzt. Wie alle anderen Bodenbeläge nimmt der Hersteller die LVT am Ende ihrer Lebensdauer zurück.

zinterface.com

Collaboration between Ceramiche d’Italia, a subsidiary of the Florim Group, and Elena Salmistraro has resulted in the creation of the Chimera tile collection.Thanks to the special surface finish, the abstract patterns shine in a special colour depth. Inspired by Greek myths, they combine the aesthetics of leather, textile and brick with the easy-care surface of porcelain stoneware. The collection is complemented by tiles in minimalist design and harmonious colour shades. Each of the five patterns is available in two colour variants and three sizes.

zflorim.com

Flooring manufacturer Interface now also uses a pre-consumer recycling content of 39 % in its luxury vinyl tiles (LVT). This is limestone that is left over during the extraction of raw materials.

Instead of being a waste product, it is now used as raw material for production. Like all other floor coverings, the manufacturer takes back the LVTs at the end of their service life.


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Bürokonzepte Innenausbau Office Concepts Interior Fittings

Nach Plänen von Herzog & de Meuron wurde das Stadtcasino Basel von 2016 bis zur Wiedereröffnung im August 2020 saniert, umgebaut und teils durch Neubauten ergänzt. Unter anderem versetzten die Architekten den Stehlinschen Musiksaal aus dem Jahr 1876 in den Zustand von 1905 zurück. Den originalgetreuen Nachbau der Bestuhlung mit 1388 Klappsitzen übernahm Girsberger. Die Schweizer Möbelmanufaktur entwickelte die Möblierung in Anlehnung an historische Fotografien und stimmte

Roman Weyeneth

zgirsberger.com

Sitzkomfort, Klappmechanismus, Material- und Farbauswahl sowie Abmessungen anhand von Prototypen mit den Architekten ab. Zum Einsatz kamen massives Eichenholz, brandschutzzertifizierte Polsterschäume und Veloursstoff. Sockelfronten wurden mit spiegelpoliertem Chrom-Nickel-Stahl ummantelt. Für den geräuscharmen Klappmechanismus sorgt ein pneumatischer Anschlagsdämpfer. Darüber hinaus setzte Girsberger die mit Rattangeflecht bespannten Klappstühle auf der Empore des denkmalgeschützten Hans-Huber-Saals instand. In die Foyers wurden große Baldachine und zentrale Sitzbänke eingebaut, die Bank im Erdgeschoss bietet Platz für 24 Personen. Between 2016 and its reopening in August 2020, the Stadtcasino Basel was renovated, converted and partly supplemented with new buildings according to plans drawn up by Herzog & de Meuron. The Stehlinsche Music Hall, which dates from 1876, was restored to its 1905 condition, with the 1388 true-to-original replica folding seats being manufactured by Girsberger. The Swiss furniture manufacturer developed the seating based on historical photographs, and agreed the seating comfort, folding mechanism, choice of materials and

Natürlich Bauen mit Stahl

colours as well as dimensions with the architects on the basis of prototypes. Solid oak wood, fire-safe certified upholstery foams and velour fabric were used. Base fronts were covered with mirror-polished chromenickel steel, while the low-noise folding mechanism uses a pneumatic stop damper. Girsberger also repaired the rattan-wickerwork folding chairs on the gallery of the listed Hans-Huber Hall. In the foyers, large canopies and central benches were installed, and the bench on the ground floor can seat 24 people.

Foto: Rainer Viertlboeck

Denkmalgerechte Theaterbestuhlung Theatre Seating for a Listed Theatre


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Produkte  Products

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Dynamische Organisation Dynamic Organisation

Flexibel im Homeoffice Flexible Home Office

Die Designlinie Ports von Bene schafft offene, multifunktionale Raumsituationen, die viele Varianten des Arbeitens – von Begegnung bis Rückzug – reflektieren und flexibel anpassbar sind. Das neuartige Bürokonzept der Österreicher berücksichtigt auch Corona-konforme Mindestabstände. Es wurde vom Londoner Designstudio Pearson Lloyd entwickelt und schon vor dem offiziellen Launch mit dem Red Dot Design Award und dem iF Gold Award 2020 prämiert.

Im Homeoffice kann ein modulares Möbelsystem wie das von USM, das sich flexibel zurück- oder umbauen lässt, eine Option sein. Aus dem Aktenschrank mit individualisierbaren Modulen und 14 Frontfarben wird vielleicht ein Spielzeugschrank für Kinder oder ein zeitloses Sideboard für das Wohnzimmer. Klassische Schreibtische erhalten eine unauffällige Kabelführung für den PC- oder Smartphone-Anschluss oder einen Schwenkarm für Flachbildschirme. Bei Nichtgebrauch lassen sich diese Elemente einfach entfernen und der Tisch wird zum Esstisch.

Wolfgang Zlodej

zbene.com

Austrian company’s Bene’s Ports design line creates open, multifunctional spatial situations that reflect all work-type variations – from encounter to retreat – and can be flexibly adapted. The innovative office concept also

takes into account required minimum distances. It was developed by the London design ­studio Pearson Lloyd and was awarded the Red Dot Design Award and the iF Gold Award 2020 even before its official.

In Home office a flexible, modular furniture system such as that from USM which can be easily dismantled or converted can be an option. Thus, the filing cabinet with customisable modules and 14 front colours can ­b ecome a toy cabinet for the children or a timelessly-elegant sideboard for the living room. Classic writing tables can be ­fitted with an inconspicuous cable guide for PC or smartphone connection or a swivel arm for flat screens. When not in use, these elements can be easily ­removed and the table then ­b ecomes a dining table.

zusm.com

Corporate News

Secco Sistermi

Gera Leuchten

Forbo Flooring

Advertorials

Marmoleum: farbenreich und klimaneutral

Gera Pendelleuchte: Lineares Lichtereignis

ØG® ­– das magnetische Hebe-Schiebe-Türsystem

90 naturinspirierte Farben wecken Assoziationen an natürliche Umgebungen und spiegeln die enge Verbindung von Natur und „Marmoleum“ wunderbar wider. Was in der nuancenreichen Farbgebung ­sichtbar wird, setzt sich in der Rezeptur und Herstellung fort. Sämtliche Rohstoffkreisläufe, Beschaffungs- und Transportwege sowie Abläufe in der Produktion bis hin zum Energieeinsatz wurden analysiert und optimiert. Im Ergebnis wird die ­Linoleum-Kollektion Marmoleum von Forbo Flooring CO2-neutral hergestellt, Gewinnung und Transport der Rohstoffe eingerechnet.

Minimalismus entsteht aus kluger Reduktion. Komplexe Anforderungen werden zu einfachsten Lösungen destilliert, wenn substanzielle Fragen rigoros beantwortet werden. Diese konzeptionelle Haltung verleiht dem Design der Gera Pendelleuchte 40 × 10 ihre besondere Gestalt. Klarheit, Ruhe und Achtsamkeit verschmelzen mit feinster Lichttechnik. Die lineare Pendelleuchte ist in ihrer ­Geometrie architektonisch angelegt wie das gesamte modulare Gera Lichtsys­tem 6, dem sie angehört. Eine überraschend helle Präsenz von Licht, blendfrei und berührungslos.

Zero Gravity, das magnetische HebeSchiebe-Türsystem, fordert die Schwerkraft heraus. Ohne den Einsatz von Elektrizität oder Motoren, nach dem Prinzip eines passiven Magnetschwebefeldes, lassen sich die Elemente bewegen. Leise und sicher ermöglicht ØG® die manuelle und mühelose Betätigung von sehr schweren Elementen von bis zu 1000 kg. Die von Secco Sistemi verwendeten Materialien (Messing, Edelstahl, Corten und Zinkstahl) gewährleisten eine hohe ästhetische Qualität und ermöglichen den Einsatz in Projekten mit unterschiedlichen Anforderungen.

zforbo-flooring.de/marmoleum_2020

zgera-leuchten.de

zseccosistemi.com


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Bürokonzepte  Office Concepts

Kippstuhl aus Recyclingmaterial Tilting Chair Made of Recycled Material

Sechs weiße Lichtspektren Six White Light Spectra

Der Tip Ton Re ist der erste Stuhl von Vitra, der komplett aus ­Recyclingmaterial aus dem Gelben Sack gefertigt ist. Für die ­geforderte Stabilität und Qualität des stapelbaren Stuhls werden zirka 20 Prozent Glasfasern beigemischt. Der dunkle Grauton hat kleinste Pigmentierungen, es ist die natürliche Farbe des verarbeiteten Materials. Der Stuhl ist zu 100 % recycelbar. Wie sein Vorgänger Tip Ton eignet er sich für den Einsatz in Schulen, Bibliotheken, Besprechungsräumen oder im Homeoffice.

Für alle Leuchten mit High-Power LEDs stellt Erco jetzt sechs ­definierte Lichtspektren bereit, die mit Farbtemperaturen von 2700 K bis 4000 K die Ansprüche unterschiedlicher Anwendungen im Innen- und Außenbereich abdecken. LED-Bausteine sorgen für Farbkonstanz. Lichtfarbe und Farbwiedergabe lassen sich exakt und reproduzierbar gestalten. Serien wie die neuen Eclipse Strahler bieten zudem die Möglichkeit, durch Farbkorrekturfilter eine zusätzliche spektrale Feinabstimmung vorzunehmen.

The Tip Ton Re is the first chair from Vitra to be made entirely from recycled material from waste-disposal facilities. To ­e nsure the stackable chair has the required stability and quality, approximately 20 per-

cent glass fibres are added. The dark grey tone has tiny amounts of pigmentation, and is the ­natural colour of the processed material. At the end of its service life, the chair is 100 % recyclable again.

For all luminaires with high-power LEDs, Erco now provides six defined light spectra with colour temperatures from 2700 K to 4000 K to cover the requirements of various indoor and outdoor applications. LED components minimise colour location deviations and ensure colour constancy over the service life of the luminaire. Light colour and colour rendering can be configured precisely and reproducibly. Product series such as the new Eclipse spotlights also offer the possibility of using colour correction filters to carry out additional spectral fine tuning.

zerco.com

Lukas Palik

zvitra.com

Mit vier neuen Gittergeweben aus Aluminium hat die technische Weberei GKD ihr Sortiment erweitert. Die PC-Gewebe (PC=precrimped/vorgekröpft) zeichnen sich aus durch ihre offene Struktur, das geringe Gewicht und warme Metalltöne in verschiedenen Abstufungen. In Innenräumen eigenen sie sich als Deckenverkleidung oder die optische Abdeckung von Sprinklern oder Rauchmeldern, ohne deren Funktion zu beeinträchtigen. Aufgrund des geringen Gewicht läßt sich das Gewebe auch dort einsetzten, wo die Statik keine schweren Verkleidungen erlaubt.

Koculak

zgkd-group.com

GKD has expanded its range with four new aluminium mesh fabrics. The PC (pre-crimped) fabrics are characterised by their open structure, low weight, warm, metallic tones in various gradations and material-related cost advantages. The design possibilities are particularly wide in interior design, for example as ceiling panelling or sprinkler or smokedetector covers, without impairing their function. Thanks to their low weight, the fabrics are also suited for applications in which the ceiling or facade statics do not allow for heavy cladding.

raumkontakt.de

Leichte Aluminiumgewebe Lightweight Aluminium Fabric

www.bolichwerke.de

Ob ausgefeilte Sonderlösungen oder klassische bis moderne Leuchtenprogramme – unsere Manufaktur ist für Architekten und Fachplaner eine gefragte Adresse.


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Contributors

10.2020  ∂

Contributors

Julia Liese Seit 2003 gehört Julia Liese zum Redaktionsteam von Detail. Vorher studierte sie Architektur und Stadtplanung an der Uni­ versität Stuttgart sowie an der Technischen Universität Tampere in Finnland. Bereits während des Studiums sammelte sie erste journalistische Erfahrungen. Bei Detail absolvierte sie zunächst ein Volontariat, bevor sie verantwortliche Redakteurin wurde. Ihr besonderes Interesse gilt dem ökologischen Bauen und inno­ vativen Wohnbaukonzepten. Mit Baugruppen hat sich Julia Liese auch privat aus­einandergesetzt: Seit zwölf Jahren lebt sie in einem gemeinschaftlich geplanten Mehrfami­lienhaus in Mün­ chen. Für dieses Heft hat sie sich mit der Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie sowie den Tücken der Mies’schen Glasfassade befasst (Seite 58ff.).

Atelier Kempe Thill Nutzungsflexible, kostengünstige Gebäude zu schaffen, die zugleich spezifisch und innovativ sind – diese widersprüchliche Anforderung an die zeitgenössische Architektur haben André Kempe und Oliver Thill zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit gemacht. Zur Jahrtausendwende gründeten die beiden gebürtigen ­Sachsen ihr Architekturbüro in Rotterdam; internationale Auf­ merksamkeit erfuhren sie erstmals mit dem Pavillon Hedge Buil­ ding zur Internationalen Gartenbauausstellung 2003 in Rostock. Seither haben sie überwiegend öffentliche Gebäude sowie Wohnungs- und Bildungsbauten in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Frankreich realisiert. 2005 und 2009 zählten André Kempe und Oliver Thill zu den Gewinnern des Detail Prei­ ses und seit 2017 lehren sie Civic Design an der Peter Behrens School of Architecture in Düsseldorf. Ihren Anspruch, kosten­ günstig zu bauen, haben sie zuletzt mit der Sanierung der bei­ den Rozemaai-Wohnblocks in Antwerpen eingelöst (Seite 32ff.).

zatelierkempethill.com

Boris Storz

Atelier Kempe Thill

zdetail.de

Julia Liese has been part of the Detail editorial team since 2003. She studied architecture and ­urban planning at the University of Stuttgart and at Tampere ­U niversity of Technology in ­Finland. She gathered her first journalistic experiences as a ­student, and completed a traineeship at Detail before assuming the role of editor. Julia Liese has a special interest in ecological

building and innovative housing concepts, and has had personal experience with building cooperatives: for the last 12 years she has lived in a collectively planned apartment building in Munich. For this issue, she had a look at the renovation of the New National Gallery in Berlin and the challenges of maintaining Mies van der Rohe’s glass ­facade (p. 58).

Designing flexible, cost-effective buildings that are both specific and innovative – this contradictory demand on contemporary architecture is a driving force in the work of André Kempe and ­O liver Thill. The German natives from the state of Saxony founded their architectural studio in Rotterdam in 2000. Their first project to gain international attention was the Hedge Building pavilion

Adam Mørk Der gebürtige Däne ist in vielen Ausgaben von Detail als ­Fotograf vertreten, diesmal war er für 3XN in Berlin unterwegs (Seite 24ff.). Er porträtiert die Werke von Architekten in aller Welt, sei es Skandinavien, Deutschland, Nordamerika oder China. Gestartet hat er seine Karriere jedoch selbst als Architekt – mit einem Abschluss an der Royal Danish Academy of Fine Arts School of Architecture. Im Anschluss arbeitete er fünf Jahre für das dänische Büro Dissing + Weitling, bevor er 2002 sein eigenes Fotostudio in Kopenhagen gründete. The work of this photographer has been featured in many issues of DETAIL; this time he was on location in Berlin for 3XN (p. 24). A na-

tive of Denmark, Adam Mørk has captured the work of architects all over the world, be it Scandinavia, Germany, North America, or

for the 2003 International Garden Exhibition in Rostock. They have since built numerous public buildings as well as homes and schools in the Netherlands, Belgium, Germany and France. In 2005 and 2009 Atelier Kempe Thill were among the winners of the Detail Prize. Since 2017 ­A ndré Kempe and Oliver Thill have been teaching Civic Design at the Peter Behrens School of Architecture in Düsseldorf. A ­recent example of their cost-­ effective building approach is their makeover of two apartment blocks in the Rozemaai district of Antwerp (page 32).

Laura Stamer

z adammork.dk

China. He actually started out as an architect, with a degree from the Royal Danish Academy of Fine Arts School of Architecture.

He then worked for Danish architects Dissing + Weitling for five years before launching his photo studio in Copenhagen in 2002.



INDIVIDUALBRAND PROFILKLINKER GEISTMARKT

JEDER STEIN FOLGT IHREM PLAN. DIE FASSADE IST DAS GESICHT IHRES BAUWERKS: NUTZEN SIE UNSER KLINKERKÖNNEN, UM IHM EINE EINZIGARTIGE ÄSTHETIK ZU GEBEN. WIR BRENNEN FÜR IHRE IDEEN – UND ENTWICKELN GEMEINSAM MIT IHNEN GENAU DEN STEIN, DER IHREN ENTWURF UNVERWECHSELBAR MACHT. PROJEKT: GEISTMARKT MÜNSTER ANDREAS HEUPEL ARCHITEKTEN BDA, MÜNSTER

NEUES AUS KLINKER

DIE GANZE KLINKERFOLGSSTORY DES GEISTMARKTS MÜNSTER AUF WWW.HAGEMEISTER.DE/GEISTMARKT


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