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Wohnen in Homberg

Wohnen in Homberg – drei Generationen unter einem Dach in der Mozartstraße

Wohnraum ist knapp, auch in Homberg. Häufi g fehlen insbesondere altengerechte Wohnungen, vielleicht sogar mit der Option auf Unterstützung. Deshalb ist Wohnen mit mehreren Generationen unter einem Dach ein Traum für viele, der kein Traum bleiben muss. Wie man es schaff t mit Mut und Einfallsreichtum einen solchen Traum zu verwirklichen zeigt das Wohnprojekt von Helga Maria und Lisa Isenberg auf der Mozartstraße.

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Die Basis für die Mutter/Tochter WG ist ein 1963 gebautes Haus, in dem Helga Maria Isenberg viele Jahre gemeinsam mit ihrem Sohn gewohnt hat, bevor sie es aufgeben musste und in die Kirchfeldstraße zog. Als Tochter Lisa Isenberg einige Jahre später das Haus für sich entdeckte und dort wiederum mit ihren Söhnen einzog war der Garten völlig verwildert. Beherzt ging sie ans Werk. Bäume wurden gefällt, ein Schuppen abgerissen, die Hecken auf die Hälfte zusammengeschnitten. Mit viel Aufwand wurde ein Gartenteich um die Hälfte verkleinert. Plötzlich war da ganz viel Platz, zwar nur ein schmaler langer Streifen, aber vielleicht ließe sich dieser Streifen ja nutzen.

Entstehen sollte ein gemeinsames Wohnprojekt mit ihrer Mutter mit zwei getrennten Wohneinheiten, damit die richtige Balance von Abstand und Nähe eingehalten werden kann. Eine Herausforderung, da zusätzlich die Abstandsregeln zum Nachbarhaus eingehalten werden mussten und es auf jeden Zentimeter Breite ankam. Lange wurde überlegt und geplant. Die Lösung hatte die Firma Thüs aus Hösel: Ein Anbau in Holzständerwerk mit einer Dämmung aus Zellulose. Damit konnte man drei Fliegen mit einer Klappe schlagen, eine gute Klimabilanz, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, eine gute Dämmung und eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Breite, denn Steinwände sind deutlich dicker als Holzwände.

Es entstand ein Anbau, der sich wunderbar anpasst und auch das alte Haus deutlich aufwertet. 2020 nach etwa einem Jahr Bauzeit konnte Helga Maria Isenberg einziehen. "Gut, dass wir das noch geschaff t haben, bevor das viele Holz unbezahlbar geworden wäre", freut sich ihre Tochter. Entstanden ist ein Schmuckstück. Die Wohnung ist geräumig, altengerecht und hell. Erreicht wurde das auch durch die Lichtkuppeln, die im Badezimmer und Küchenbereich in das Flachdach eingebaut wurden. Am Morgen scheint die Sonne in das gemütliche Schlafzimmer mit Blick auf die Mozartstraße. Am Nachmittag kann Frau Isenberg in dem kleinen Garten, der sich an das Wohn-Esszimmer anschließt, in der Sonne sitzen. Dass sie direkt nach draußen in die Natur gehen kann ist für sie sehr wichtig. Mutter und Tochter wohnen eng beieinander, quasi unter einem Dach und haben trotzdem genug Platz und Privatsphäre. Ideale Voraussetzungen um sich gegenseitig zu unterstützen. Frau Isenberg hat engen Kontakt zu ihren Enkeln und fährt sie auch manchmal zum Praktikum. Ihre Tochter freut sich zweimal in der Woche über ein frisch gekochtes warmes Mittagessen. Sie wiederum kann ihre Mutter unterstützen, falls dies notwendig sein sollte, so wie vor einiger Zeit, als Helga Maria Isenberg in aller Herrgottsfrühe ihren Hund ausführte, über eine unebene Stelle stolperte und sich beide Füße brach. Aus einem schmalen Streifen Gartengrundstück und einer guten Idee ist also ein Wohnprojekt entstanden, in dem sich Mutter und Tochter rundherum wohl fühlen.

Übrigens: Konnten auch Sie Ihren Wohntraum verwirklichen? Der Homberger würde sich freuen, darüber zu be-

richten. Petra Baierl

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