DER BETONBOHRER / THE CONCRETEDRILLER

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DER

BETONBOHRER

Rückbau – Umbau – Sanieren

Ausgabe 47 – 2020

Fachzeitschrift für Diamanttechnik


BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

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TYROLIT Diamantwerkzeuge mit TGD® Technologie ermöglichen durch die intelligente Verteilung der Diamanten eine gleichmäßige Lastverteilung, optimierte Kühlung und konstant hohe Schnittleistung. + Lange Lebensdauer

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EDITORIAL

Der Betonbohrer im Generationswechsel

Der BBS-Branche verbunden Liebe Leserinnen und Leser, sehr geehrte Kunden und Partner,

Liebe Leserinnen und Leser, seit 2014 verantworte ich die Redaktion und Gestaltung des Fachmagazins DER BETONBOHRER. Es ist ein Aushängeschild der Betonbohr- und -sägebranche, also Ihres Gewerks und Ihrer Leistungen, sowie eine wichtige Informationsplattform unserer Branche. Doch alles hat seine Zeit und schließlich auch ein Ende – zumindest für mich. Heute erhalten Sie die letzte Ausgabe des BETONBOHRERS, die unter meiner Regie erarbeitet wurde. Es ist Zeit für einen Wechsel, denn ich ziehe mich in den (Un-) Ruhestand zurück. Zum Ende des Jahres übergebe ich die Verantwortung für das Magazin an meinen Nachfolger Bernd Horlbeck. Ihn unterstützend, werde ich zukünftig noch als freier Redakteur tätig sein. Ich bedanke mich bei allen Leserinnen und Lesern für ihr Interesse an der Lektüre und bei allen Kunden und Partnern für die langjährige Zusammenarbeit sowie die Ausgestaltung eines informativen Fachmagazins mit zahlreichen kreativen Beiträgen. Bleiben Sie dem BETONBOHRER auch weiterhin gewogen. Ich bin mir sicher, mit dem personellen Wechsel die richtige Wahl getroffen zu haben, und wünsche dem Fachmagazin sowie allen Beteiligten eine erfolgreiche Zukunft.

Herzliche Grüße Hans-Georg Wagener Redaktion und Verlag DER BETONBOHRER

es ist also Zeit für Veränderung – weniger in der Ausrichtung des BETONBOHRERS, als vielmehr im Wechsel der handelnden Personen. Der Betonbohr- und -sägebranche bin ich bereits seit 2008 verbunden. Damals war es Hans-Georg Wagener in seiner Funktion als Geschäftsführer des Fachverbandes, der die Kommunikation mit externer Unterstützung verstärken wollte. Damit begann eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Bis heute betreue ich als freier Kommunikationsmanager den Fachverband Betonbohren und -sägen e. V. in kommunikativen Fragen und übernehme die Funktion des Pressesprechers. Bereits bei der Übernahme des BETONBOHRERS durch HansGeorg Wagener im Jahr 2014 habe ich den damals erarbeiteten Relaunch des Magazins aktiv gestaltet und die nachfolgenden Ausgaben bis heute redaktionell begleitet. In den Jahren danach folgte ein regelmäßiger inhaltlicher Austausch, der eine enge und vertrauensvolle Verbindung entstehen ließ. So ist es für mich eine große Freude und Ehre, dass Hans-Georg Wagener die Fortführung des von ihm in den letzten Jahren sehr erfolgreich geführten BETONBOHRERS in meine Hände übergibt. Sehen Sie in mir einen Partner, der mit einem hohen Qualitätsanspruch die Tradition und kommunikative Leistungsfähigkeit des etablierten Fachmagazins erhalten und ausbauen wird.

Herzlichen Dank Bernd Horlbeck

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

BAUSTELLEN UND PROJEKTE

06 Dicke Klötze 10

Rückbau in 48 Stunden

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In luftiger Höhe

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Seilsägen über Kopf

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Silentio, bitte!

20

Spezialabbruch

24

Shipwrecking

32

Schachtwände gekürzt

34

Entkernung in Zürich

36

Betondemontage

38

Große Löcher

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Stillstand wegen Rohrbruchs

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Just in time

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Wasser marsch!

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PQ6 hat sich bewährt

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Wandbündig

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Durchbruch

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Denkmalschutz

58

Flughafen Stuttgart

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Handarbeit eingespart

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Buckelpiste

TECHNIK

70 Einschlaganker beseitigen

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78

Kern-Deudiam: KDF1200-E

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Hilti-Hit

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Norton: Silencio

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Husqvarna: K535i

84

Milwaukee: MX Fuel

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Neugründung Brokk DA GmbH

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Tsurumi: Wasserpumpen

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Der Wandtresor

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Daejin Diamond

Rückbau Windkraftanlagen

SICHERHEIT

90 Charta für mehr BRANCHENNEWS

WIR STELLEN VOR

68 Global Player

74 Tyrolit: Neue Seilsäge WCE18

75

Tyrolit: Oberflächenbearbeitung

76

Husqvarna: Neue Bohrmotoren

77

Husqvarna: Neue Bodenschleifer

Sicherheit

91 Corona im Betrieb 92 BG-Förderung 93 Beitrags-

erleichterung

94 Hauptunternehmerhaftung

95 Elektrische

Betriebsmittel


INHALT

IMPRESSUM REGELWERK

Ausgabe Oktober 2020

für die Leistungsbeschreibung, Ausführung und Abrechnung von Betonbohren, Betonschneiden, Spalten und Pressen

Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e. V. Geschäftsstelle Dolivostraße 35, 64293 Darmstadt

VERANSTALTUNGEN

110 BeBoSa 2021

Redaktion und Anzeigen: DER BETONBOHRER-Verlags UG (haftungsbeschränkt) Verantwortlich für den Inhalt: Hans-Georg Wagener, Geschäftsführer Große Allee 62, 34454 Bad Arolsen, Deutschland Telefon: +49 5691 50794, Telefax: +49 5691 914235 hans@derbetonbohrer.de, www.derbetonbohrer.de

Telefon +49 6151 870956-0 Telefax +49 6151 870956-30 E-Mail info@fachverband-bohren-saegen.de Internet www.fachverband-bohren-saegen.de

FACHVERBÄNDE

Gestaltung und Produktion: Diakonische Leipziger gGmbH Werkstatt für behinderte Menschen – Diakonie am Thonberg Knautnaundorfer Straße 4, 04249 Leipzig, www.dat-leipzig.de

96 FBS: Optimistisch

Lektorat: Annett Hebendanz, Leipzig

nach vorn

97 FBS: JHV 2020

Druck: ColorDruck Solutions GmbH Gutenbergstraße 4, 69181 Leimen, Deutschland Telefon: +49 6224 7008-0, Telefax: +49 6224 77134 info@colordruck.com, www.colordruck.com

98 FBS: Wir arbeiten sicher

100 FBS: Regionaltreffen 2020

101 FBS:

INFORMATIONEN

102 FBS: Erste

112 Arbeitsnach-

Regelwerk 2020

Meister fertig

102 FBS: Interview zur

Meisterausbildung

103 FBS:

Neuer Anwalt

104 FBS: 30 Jahre

BBS Keller GmbH

106 VBS Österreich: 25 Jahre VBS

108 IACDS:

JHV per Video

109 IACDS: Kolumne Michael Findeis

Herausgeber: Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e. V. (FBS) Geschäftsstelle: Dolivostraße 35, 64293 Darmstadt, Deutschland Telefon: +49 6151 870956-0, Telefax: +49 6151 870956-30 info@fachverband-bohren-saegen.de www.fachverband-bohren-saegen.de

weise

113 Kraftwerk 114 Behinderungsanzeige

116 PQ6 121 Mitglieder-

verzeichnis

122 Inserentenverzeichnis

Bilder: Abrag AG, ABZ Hamm, Allgemeine Bauzeitung, Bernd Horlbeck, Bernhard Seidl, Betonbohr Celle GmbH, Betoncoupe AG, BG Bau, Bilgin Sahin, Brokk DA GmbH, Christina Wagener, D-Drill Ltd., Daejin Diamond Tools, Daiichi Cutters, DGUV, Diamant Technik Harz, Diamantbohr GmbH, Diasa GmbH, Die Betonbohrer GmbH, Doepke GmbH, Fachverband Betonbohren und -sägen e. V., Findeis GmbH, Georg Groth, Goldschmidt GmbH, Grabag AG, Günther Anton Keller, Hilti GmbH, Husqvarna GmbH, ICS Blount Europe SA, IACDS, Jan Eckert, JNS Betonboringen, Jochen Wilhelm, Kern-Deudiam GmbH, Lissmac GmbH, LT Diamond Drilling Srl, Lx PRESS, Marco Dätwyler Gruppe AG, Michael Huber, MKS Funke GmbH, MSB GmbH, Necmi Özkan, Neowa GmbH, Robert Zeller GmbH, Sabrowski, Saint-Gobain Abrasives GmbH, Schwamborn GmbH, Sonja Weiße, Stefan Kuhn, Storz GmbH, T&T Salvage, Techtronic Industries Central Europe GmbH, Tsurumi GmbH, Tyrolit GmbH, VBS, VBS Österreich, VDMA, Youngsun Diatech, Youssef Hallak, © jd-photodesign, © pixelliebe/Fotolia.com, © peshkov/stock.adobe.com Erscheinungsweise: 2 x jährlich, jeweils am 15. März und am 15. Oktober Anzeigenpreisliste: Nr. 17 vom 1. Januar 2020 Manuskripte: Der Herausgeber übernimmt nur eine Verantwortung für die eigenen Veröffentlichungen in dieser Zeitschrift. Meinungsäußerungen sind nur dann offizielle Stellungnahmen der Verbände, wenn sie ausdrücklich als solche bezeichnet werden. Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nur die Auffassung des Verfassers wieder und decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Änderungen im Text bleiben der Redaktion vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und sonstige Unterlagen übernimmt die Redaktion oder der Verlag keinerlei Haftung. Für Anzeigenaufträge gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des FBS in der jeweils gültigen Fassung. Nachdruck und Vervielfältigungen: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Ein Nachdruck ist nur mit Genehmigung des Verlags unter ausführlicher Quellenangabe gestattet. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist der Verlagssitz in Bad Arolsen.


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DICKE KLÖTZE Diasa GmbH sägt am Bunker in Herne

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Anfang der 1940er-Jahre wurde im Herner Stadtteil Sodingen (Nordrhein-Westfalen), unweit der Zeche Mont Cenis, ein Luftschutzbunker errichtet. Dieser seit Jahren ungenutzte Hochbunker besteht aus einem Bereich mit vier und einem Turm mit neun Geschossen.

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Der Stuttgarter Projektentwickler Archy Nova möchte den Hochbunker im Zentrum von Sodingen umbauen. Hier soll ein Komplex mit Wohnungen, Gemeinschaftseinrichtungen, Wellnessbereichen, einem Restaurant und einem Gewächshaus auf dem Dach geschaffen

werden. Ziel ist eine ökologisch nachhaltige und zukunftsweisende Form des Bauens und Wohnens mit genossenschaftlich organisiertem Zusammenleben. Neben 25 Wohnungen zwischen 32 und 150 m² sollen auch 300 m² an Gemeinschaftsflächen entstehen. Das auf dem


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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Dach geplante 350 m² große Gewächshaus soll von dem Bio-Restaurant im Erdgeschoss genutzt werden. Die Außenhülle des Luftschutzbunkers ist naturgemäß massiv und geschlossen. Um ihn für Wohnzwecke nutzbar zu machen, werden zunächst Öffnungen für Fenster und Türen in die bis bis 2 m starken Betonwände geschnitten.

Der Auftrag im Detail •

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Fensteröffnungen 2,80 m breit, 4 19,80 m hoch in den 1,1 m dicken Außenwänden des neungeschossi-

• •

• • • •

gen Turms mit 12 Teilungsschnitten 2 Fensteröffnungen 1,20 – 1,50 m breit, 19,80 m hoch wie vor 5 Fensteröffnungen 3,10 m breit, 11,28 m hoch in den 2 m dicken Außenwänden des viergeschossigen Anbaus mit 12 Teilungsschnitten 6 Fensteröffnungen 3,10 m breit, 8,46 m hoch wie vor 2 Öffnungen für Rauch- und Wärmeabzugsanlagen ückbau von 2 TreppenhausanlaR gen über alle Geschosse s ämtliche Innentüren vergrößern, 1 m breit, 2 m hoch, 0,40 bis 0,60 m

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Der Bunker in Sodingen – auf diesen Seiten sind die Fensteröffnungen geschafft.

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So stand er anfangs da ...

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... und so soll er einmal aussehen.

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Alles, was gelb ist, muss raus.

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Der Autokran hebt die 13 t schweren Betonklötze aus der Öffnung.

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Das Diamantseil im Eingriff.

dick, circa 110 Stück unzählige Kernbohrungen für Seileinfädelungen und Kranaufhängungen 240 m3 Sand von Filteranlagen entsorgen

Der Dienstleister Hier kam der Betonbohr- und -sägespezialist Diasa GmbH zum Einsatz. Das Düsseldorfer Unternehmen hat sich bereits einen guten Ruf bei ähnlichen Bunkerprojekten erworben. Die Firma unter Leitung des Geschäftsführers

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

Hier werden die Löcher für die Kranaufhängung gebohrt.

Rasim Öztürk beschäftigt 26 Mitarbeiter, die auf 11 Transportern unterwegs sind, und ist Mitglied im Fachverband Betonbohren und -sägen. Rasim Öztürk erläutert: „Nachdem die Einfädelbohrungen geschaffen waren, haben wir zunächst die senkrechten Schnitte über sieben Etagen mit der Seilsäge hergestellt, dann alle waagerechten Schnitte sowie eine Kernbohrung für die Kranaufhängung. Mit einer hydraulischen Presse haben wir den Betonklotz so weit nach außen gedrückt,

Die 13-Tonnen-Betonklötze werden verladen.

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Ein weiteres Betonteil hängt am Autokran.

dass der Autokran den 13-Tonnen-Block an den Haken nehmen konnte. Am 14. Mai 2020 wurde das erste Fenster eingeschnitten und abgehoben. Trotz Corona konnten die Arbeiten ungehindert weiterlaufen, da zurzeit keine anderen Handwerker am Bau beschäftigt sind.“

Equipment und Statistik Es wurden Seilsägen DS WS 15 und DSW 3018-E sowie Wandsägen DST 20-CA von Hilti eingesetzt, ebenso Bohrgeräte

von Hilti DD 500-CA und DD 300-CA. Damit entstanden circa 1.500 m² Seilsägeschnitte und ungezählte Kernbohrungen. Insgesamt wurden 2.800 t Betonblöcke entsorgt.

INFO www.diasa.de

Das Diasa-Team freut sich über einen erfolgreichen Arbeitstag.


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

• BETONSÄGEARBEITEN • KERNBOHRUNGEN • FUGENSCHNEIDEN • SEILSÄGEN • ZIRKELSÄGEN • BALKONDEMONTAGEN • BETONPRESSEN • ENTKERNUNGSARBEITEN • GEBÄUDERÜCKBAU

DIASA GmbH Hasselsstraße 100 40599 Düsseldorf Tel.: 0211- 74 96 96 0 Fax: 0211- 74 96 96 1 info@diasa.de www.diasa.de 9


BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

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RÜCKBAU IN 48 STUNDEN JNS Betonboringen beim Rückbau der Theunisbrug in Antwerpen dabei Der Albertkanal ist mit fast 40 Millionen Tonnen Gütern pro Jahr die wichtigste Wasserstraße in Flandern (Flämische Region Belgiens). Die Gabriel-Theunis-Brücke, die Theunisbrug, war immer das Nadelöhr über diesem Kanal: zu niedrig und zu schmal für die Passage großer Containerschiffe. 2019 wurden neben der bestehenden Brücke zwei neue Straßenbrücken mit einer Straßenbahnspur sowie Rad- und Fußgängerwegen in der nun erforderlichen lichten Breite und Höhe gebaut. Im Juli 2020 war der Zeitpunkt, die alte Brücke abzubrechen. Ein konventioneller Abbruch schied aus, da der Zeitplan für den Rückbau auf das Wochenende des 12. Juli extrem eng begrenzt war, um den starken Schiffsverkehr nicht zu lange zu blockieren.

Die Rückbaumethode Die beiden Generalunternehmer Artes Roegiers NV und Baldewijns NV sahen

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vor, die Fahrbahn der Plattenbalkenbrücke mit Betonsägen beidseitig der Balken zu trennen, um anschließend die Querstege mit Kernbohrungen abzubohren. Zwei mächtige Autokräne sollten die Brückenteile halten und auf ein Pontonboot heben.

Der Bohr- und Sägespezialist Für diesen nicht alltäglichen Auftrag, der innerhalb 48 Stunden erledigt werden musste, fand der Auftraggeber in JNS Betonboringen den richtigen Partner. Das Unternehmen mit Sitz in Heus-

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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den-Zolder und mit Zweigstelle in Zulte, Ostflandern, wurde erst vor eineinhalb Jahren gegründet, hat sich aber mit 15 Jahren Branchenerfahrung, 30 Mitarbeitern und einem exzellenten Maschinenpark schnell einen guten Ruf erworben. „Obwohl wir erst fünf Tage vor Beginn der Arbeiten wussten, dass wir diesen Auftrag erhalten sollten, waren wir die einzige Firma, die 26 Monteure und das entsprechende Equipment samt Spezialbohrkronen für diesen 48-stündigen Einsatz in Tag- und Nachtschicht zur Verfügung stellen konnte“, erläuterte Jo Vanaerdewegh, Chef von JNS.

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Statistik Insgesamt wurden gleichzeitig: • •

00 m Betondecke 25 cm tief mit 4 Fugenschneidern geschnitten, 4 0 Kernbohrungen Ø 300 mm für das Trennen der 185 cm hohen Stege gebohrt, 3 6 Kernbohrungen Ø 400 mm für die Kranaufhängung gebohrt.

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Ohne Unterbrechung: In Tagund Nachtschicht wird gebohrt.

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So wird die neue GabrielTheunis-Brücke den Albertkanal überspannen.

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Gleichzeitig bohren und sägen die Mitarbeiter von JNS.

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Zwei Kräne heben die abgetrennten Brückenteile auf ein Pontonboot.

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Der Bohrmotor wird eingerichtet.

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Die JNS-Mannschaft.

INFO www.jnsbetonboringen.be

Equipment • • • • • • • • • • •

16 x Weka SR38 5 x Weka SR75 1 x Cardi Twin 10 x Hilti DD 350 16 x Hilti DD-HD 30 14 x Diacom Profi Maxi 1 x 110-kVa-Generator 2 x 60-kVa-Generator 1 x 40-kVa-Generator 2 x Core cut Fugenschneider 26 x hoch motivierte Mitarbeiter

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IN LUFTIGER HÖHE Rückbau von Windkraftanlagen mit Tyrolit-Equipment

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Viele Windkraftanlagen in Deutschland stehen momentan vor ihrer Erneuerung – einerseits, um ihre Leistung zu erhöhen, andererseits unterliegen die Windkrafttürme aufgrund ihrer Belastung und der Witterung einem starken Verschleiß. Bestehende Anlagen werden deshalb laufend zurückgebaut, um am selben Standort Platz für neue, topmoderne Anlagen zu schaffen.

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Rückbau in NRW Ein derartiger Rückbau wurde vor Kurzem im östlichen Nordrhein-Westfalen erfolgreich beendet: Anfang des Jahres 2020 galt es für eine norddeutsche Spezialbaufirma, insgesamt drei veraltete Windkrafttürme zurückzubauen. Gemeinsam mit einem renommierten Ingenieurbüro sowie unterstützt und geschult von Tyrolit, wurde der Rückbau

strategisch geplant und professionell durchgeführt.

Der Auftrag Von Januar 2020 bis April 2020 wurden die drei Windkrafttürme aus Beton von 110 m Höhe auf 40 m Höhe zurückgebaut. Ausgehend von einer speziellen Bühne im Inneren der Türme, wurden die-


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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se Ring für Ring abgeschnitten und im Anschluss abgetragen. Die Wandstärken lagen im Bereich zwischen 30 und 40 cm, wobei die Spannstahlbewehrung, die in Bündeln zusammengefasst war, eine extreme Herausforderung darstellte.

Equipment Zum Einsatz kamen zwei Tyrolit-Wandsägen WSE1217 sowie die dazugehörigen Wandsägeblätter WSL-Fast Cut mit Durchmessern von 825 bis 1.200 mm. Von Anfang an erwiesen sich Maschinen und Werkzeuge als die optimale Lösung für dieses Projekt, und die ausführende

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Baufirma setzte den Job auf sehr hohem professionellen Niveau um.

Fazit Auch widrige Wetterbedingungen konnten dem Projekt nichts anhaben: Die Arbeiten mussten zeitweise bei starkem Wind mit Spitzen über 10 m/s aus Sicherheitsgründen eingestellt werden. Selbiges galt, als die Temperaturen unter –2 °C fielen, da dann die Kühlwasserzufuhr für die Schneidarbeiten nicht mehr gewährleistet war. Nichtsdestotrotz wurde das Projekt innerhalb des geplanten Zeitraums bis Ende April erfolgreich und ohne Zwischenfälle durchgeführt.

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Mithilfe einer speziellen Bühne im Inneren der Betontürme wurden diese Ring für Ring zurückgeschnitten.

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Arbeiten in luftiger Höhe: Insgesamt drei 110 m hohe Türme mussten auf 40 m zurück gebaut werden.

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Ein 120 m hoher Kran trug die einzelnen Ringe ab.

INFO www.tyrolit.com

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SEILSÄGEN ÜBER KOPF LT Diamond Drilling Srl in der Raffinerie Petrobrazi in Rumänien Die Raffinerie Petrobrazi liegt im Südosten Rumäniens, nahe der Stadt Ploiesti. Sie ist die älteste Raffinerie der Welt. 1934 gebaut, zählt sie zu zu den wichtigsten und größten Öl- und Gasproduzenten in Südost-Europa. Mit dem Erwerb durch die OMV wurde umfangreich in die Modernisierung und den Umweltschutz investiert.

Der Dienstleister Den Auftrag erhielt LT Diamond Drilling Srl aus Otopeni nahe Bukarest. LT wurde 1973 im australischen Sydney gegründet und hat Niederlassungen in Bukarest, Moldawien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Libanon.

Das Unternehmen arbeitet weltweit, vornehmlich in Australien, dem Nahen Osten und in Südost-Europa. Schwerpunkte sind der Reaktorrückbau, Kraftwerke und die Schwerindustrie. Siehe hierzu auch unser Firmenporträt auf Seite 68.

Der Auftrag Der Generalunternehmer Strabag Srl benötigte vier Öffnungen à 85 x 85 cm in einer 50 cm dicken Stahlbetondecke, um bestehende Ölleitungen auszutauschen. Eigentlich ein alltäglicher Auftrag, aber die Rahmenbedingungen waren schwierig: • D ie Arbeiten waren in 8 m Höhe auszuführen. • Die Oberseite der Decke war voller heißer Rohre, Ölleitungen und Armaturen und damit nicht begehbar. • Der Betrieb musste ungehindert weiterlaufen, ohne Unterbrechung der Ölproduktion. • Der enge Zeitplan sah vier Arbeitstage vor.

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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Den Jobablauf in der Raffinerie erläuterte Firmengründer Youssef Hallak: „Zunächst haben wir ein 8 m hohes Plattformgerüst gebaut und über Kopf je vier Einfädelbohrungen mit 50 mm Durchmesser hergestellt. An einem Unterzug befestigten wir die Seilsäge und die Umlenkrollen ebenfalls über Kopf und fädelten von oben das Diamantseil ein. Nach denn vier Seilsägeschnitten konnten wir alles abbauen und die nächste Öffnung vorbereiten.“

Equipment • • •

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Bohrmotor Weka SR38 Seilsäge Tyrolit WCH14 Diamantseil Zenesis-Piranha

Fazit „Wir haben trotz großer Enge und extremer Hitze von 55 °C den Job in den vereinbarten vier Tagen zur Zufriedenheit des Auftraggebers erledigt“, so Youssef Hallak.

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Fertig eingerichtet: Die Seilsäge kann loslegen.

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Der Firmentransporter vor der Petrobazi-Raffinerie.

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Über Kopf werden die Einfädelbohrungen hergestellt.

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Die Seilsäge wird ebenfalls über Kopf an einem Unterzug befestigt.

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Stück für Stück wird das Equipment auf die 8 m hohe Plattform gehoben.

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Der fertige Schnitt von oben gesehen. Gut sichtbar: das Diamantseil.

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INFO www.diamonddrilling.ro

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

SILENTIO, BITTE! Rückbau von Fernwärmeschächten in der Nürnberger Altstadt – ein Erfahrungsbericht von Ken Kneifel, Projektleiter bei der Findeis GmbH Zwischen Kinovorstellungen, Töpferkurs und Sprachprüfungen gilt: Silentio, bitte! So oder ähnlich galten die Rahmenbedingungen zum Ausbau meterlanger Fernwärmeschächte in der Nürnberger Altstadt. Dann war Covid-19 plötzlich da und alles sollte ganz schnell gehen. Ende März dieses Jahres bat uns der projektverantwortliche Bauleiter der N-Ergie Netz GmbH um einen Besprechungstermin in die Nonnengartenstraße. Mitten im Herzen Nürnbergs verbindet die Nonnengartenstraße die Katharinengasse und den Gewerbemuseumsplatz. An Hausnummer 3 des Gewerbemuseumsplatzes findet man Europas modernstes Multiplexkino – das „Cinecitta“. Es erstreckt sich über viele Tausend Quadratmeter unterhalb der Nonnengartenstraße bis hin zu seinem Zweiteingang auf Höhe der Katharinengasse. Oberirdisch tangiert das historische Sandsteingebäude der Nürnberger Akademie, ehemals Sitz der Landesge-

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werbeanstalt, parallel die Nonnengartenstraße. Hier finden unter anderem regelmäßig Sprachprüfungen und Vorlesungen statt. Es galt einen an beide Anlagen angrenzenden Fernwärmeschacht erschüt-

terungsarm und möglichst schonend rückzubauen, abzutransportieren und zu entsorgen. Der Schacht stand zum einen auf circa 50 m Länge Stoß an Stoß mit den Decken der Kinos in Verbindung und verlief zum anderen unmittelbar parallel zum historischen Sandsteingebäude. Der zeitliche Ablauf war dabei alles andere als einfach. Letztlich sollten die lärmintensiven Arbeiten außerhalb der Filmvorstellungen sowie um sämtliche Veranstaltungen der Akademie herum organisiert werden.

Noch nicht genug? Machen wir die Aufgabe noch um ein winziges Detail interessanter: „Die Demontage der Fernwärmeschächte hat unter vollem Betrieb der sich im Schacht befindlichen Dampfleitung für Fernwärme zu erfolgen.“ Außentemperatur der Dampfleitung stellenweise um die 80 °C an der Wärmedämmung. Die Ausführung war für Anfang August geplant – genug Zeit also für die Kalkulation, dachten wir.

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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Die Kalkulation beginnt mit der Entsorgung!

Fahrzeug – Teile von bis zu 3 t heben und verladen. Entsprechend große Teilegewichte hatten wir berechnet. Die Bauteile sollten in nahe gestellten Abrollcontainern abgelegt und vom Entsorger direkt abgefahren werden. Die Stromversorgung war mit unserem betriebseigenen 65-kVA-Stromerzeuger auch gedanklich schon abgehakt, die Wasserentnahmestelle geklärt. Es kam zu einem ersten Angebot, wobei für uns

Es bedurfte einiger Stunden gemeinsamen Grübelns, eine für unseren Auftraggeber optimale Lösung anzubieten. Ein „All-inclusive-Paket“ sollte es werden. Wir hatten großzügige Teilegewichte kalkuliert, natürlich unseren hochmodernen 2-Achs-Lkw mit Ladekran eingeplant. Wir können damit – nahe am

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in erster Linie Warte- und Standzeiten eine schwierig einzuschätzende Variable darstellten. Die Basics, wie Baustelleneinrichtung, Strom, Wasser, Baufeld, Stell- und Lagerflächen klären, entsprechende Genehmigungen einholen, waren alle erledigt, jedoch auf unserer Baustelle in der Nonnengartenstraße absolut zweitrangig, wie sich herausstellen sollte. Da die Schächte noch nicht freigelegt

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Der Fernwärmekanal in der Nürnberger Altstadt, links die Akademie.

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Der Deckel ist ab. Gut zu sehen: die bis zu 80 °C heißen Leitungen.

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Hier werden die senkrechten Zwischenwände abgebohrt.

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Teilungsschnitte auf dem Betondeckel mit der Pentruder-Wandsäge.

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Unverzichtbar auf dieser Baustelle: der Findeis-Lkw mit 3-Tonnen-Ladekran.

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

waren, konnten wir beim ersten Baustellentermin aus den Bestandsplänen ein grobes Maß entnehmen, um die zu erwartende Situation einschätzen zu können. Beim Folgetermin trat jedoch zutage, dass die zu entfernenden Betonkanäle mit jeder Menge bituminösen Dichtungsmaterialien fest verbunden und abgedichtet waren. Im Übrigen fand nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie der Folgetermin jetzt mit Mund-Nase-Bedeckung statt, der zeitliche Ablauf war plötzlich komplett neu zu organisieren.

aufwendiger Beprobung auf Eigenregie unseres Auftraggebers schnell ein Nachtragsangebot. Eine weitere Woche war bis dahin bereits vergangen. Parallel galt es für uns, entsprechend Personal für den Auftrag aus dem Tagesgeschäft freizuplanen – keine einfache Aufgabe zu dem Zeitpunkt. Auf erneutes Anfragen an die wenigen potenziellen Annahmestellen wurde uns dann noch die Annahme des Bauschutts verweigert. Aufgrund der festverklebten bituminösen Dichtungsbahnen auf den Betonteilen galt es jetzt, diese auf Kantenlängen kürzer als 150 cm zu zerkleinern.

Schachtwänden getrennt. Da wir die nun abgetrennten Teile, wie erwähnt, nicht einfach fallen lassen konnten und eine Unterbauung in diesem Fall auch nicht möglich gewesen wäre, war für uns bereits im Vorfeld klar, dass unser Lkw spätestens parallel zum zweiten Längsschnitt des Kanaldeckels ununterbrochen im Einsatz sein muss. Die Betonteile wurden also systematisch Stück für Stück freigeschnitten und direkt ausgehoben, angeschlagen, geschnitten, ausgehoben und so weiter. Wer jetzt glaubt: „Ok, da führt ein Mann die Wandsägeeinheit, ein Mann bedient den Lkw“ – falsch gedacht!

Ausführung sofort

Highspeed

Das war der Wunsch unseres Auftraggebers, da Kino und Akademie zwischenzeitlich bis auf Weiteres geschlossen wurden. Wir hatten ab da bis zur voraussichtlichen Wiedereröffnung gerade einmal fünf Wochen Zeit, den kompletten Auftrag auszuführen, wobei uns die Feiertage um Pfingsten auch noch fehlen sollten. Es folgte nach sofortiger

So begann „die Odyssee der erschütterungsarmen Zerkleinerung“ mit der Vorgabe „Highspeed“! Alleine der Deckel des rund 50 m langen Schachtteils 1 wurde bis zu 35-mal mit der hochfrequenten Wandsägeeinheit durchschnitten, und zwar 20 cm tief auf einer Breite von 75 cm. Zudem wurde er 2-mal innenseitig wandbündig gut 50 m von den

Die Geschichte von Ein-Mann-Trupp und Zwei-Mann-Trupp

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www.findeis.com

Schon nachdem die ersten Schachtdeckelteile ausgehoben waren, konnten wir mit den Vorbereitungen zur Teilung der entsprechenden Schachtwände beginnen. Wohlgemerkt, der im Schacht verlegten Dampfleitung DN 300 mm, 80 °C heiß, wollte bei den ohnehin heißen Außentemperaturen keiner freiwillig zu nahe kommen. Die anderen Seiten der Schachtwände konnten, örtlich bedingt, nicht tiefer als maximal 40 cm freigelegt werden. Wie also die 20 cm starken Stahlbetonwände alle 150 cm vertikal auf einer Länge von bis zu 110 cm teilen? Richtig! Es folgten circa 70 Kernbohrungen mit Durchmessern von 220 bis 250 mm zu je 110 cm Bohrtiefe. Um zurückzukommen auf den EinMann-/Zwei-Mann-Trupp: Wir hatten eine prädestinierte Baustelle gefunden, um den Einsatz des automatischen Bohrvorschubs an den Hilti-Modellen DD 350-CA und DD 500-CA zu nutzen. Während unser Monteur manuell die Kurbel seiner Standard-DD350 bediente oder eines der beiden Geräte umsetzte, lief immer parallel ein zweiter Bohrmotor. So waren schnell die knapp 70 m Kernbohrungen erledigt und der LkwTrupp konnte mit der Bergung der Bohrkerne beginnen. Zu den Hochfrequenzsägen, automatischen Bohrvorschüben und ferngesteuertem Lkw passte hervorragend noch eine hydraulische Brechereinheit aus den 1980er-Jahren. Wir dachten: „Zuerst den Schachtdeckel abheben, die


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

Hublastgrenze unseres Lkw weit überschritten hatten, musste dafür doch noch ein Autokran organisiert werden, der die Betonteile ausheben konnte. Wir waren zum Schluss mehr als glücklich darüber, dass sämtliche Arbeiten innerhalb des engen Zeitfensters ausgeführt werden konnten, vor allem ohne Warte- und Standzeiten. Dies war letztlich auch auf die gute Kommunikation zwischen unserem Auftraggeber und den Betreibern von Kino und Akademie zurückzuführen, sicherlich auch auf deren professionelle Unterstützung, den zu entsorgenden Bauschutt vorher zu beproben.

Zahlen, Daten, Fakten

Da liegen sie: insgesamt rund 140 t Betonteile.

Schachtwände vertikal abbohren und die Bohrkerne entfernen, dann können wir die Schachtwände Stück für Stück herausheben“. Leichter gesagt als getan, denn wie sich herausstellte, waren die Teile außergewöhnlich fest in der Bitumenschicht auf der Bodenplatte verklebt. Unser LKW konnte die Teile nicht herausheben. Ein Hin- und Herkippen war, bedingt durch die anliegende, im Betrieb befindliche Dampfleitung, nicht möglich, zu gefährlich. Die Idee: Wir nutzen die entstandenen Bohrlöcher zur vertikalen Trennung der Schachtwände und führen dort unsere hydraulischen Brecherzylinder ein. Damit heben wir die Bauteile einseitig an, um somit die Teile vom Boden zu lösen – hat funktioniert! Mit der beschriebenen Herangehensweise wurde das gesamte Haubenprofil des ersten Fernwärmeschachts ausgebaut und entsorgt. Wir konnten zügig mit dem zweiten Teil beginnen. Die Situation war ähnlich, lediglich die Abmessung abweichend. Auf einer Gesamtlänge von rund 25 m wurde der circa 160 cm breite Schachtdeckel bis zu 20-mal mit der elektrischen Wandsäge durchtrennt; im Einsatz übrigens überwiegend Hilti DS TS10-E sowie Pentruders 22 kW starkes CBK-Modell. Die wandbündigen Schnitte von 2 x 25 m waren ebenfalls schnell erledigt, der Schachtdeckel zügig in den Containern verladen, welche unsere Entsorgungspartner teils mehrfach am Tag tauschen mussten, bis die Menge von circa 140 t abtransportiert war.

Die beiden Schachtwände wurden parallel von einem Mann und automatischem Bohrvorschub vertikal bis zu 40-mal abgebohrt – sie waren jetzt nur noch circa 50 cm hoch. Zeitversetzt konnte sogleich mit dem bodenbündigen Abschneiden der Wände begonnen werden. Jetzt war da „nur noch“ die Bodenplatte des Fernwärmeschachts und alle dachten, sie würde zum Wiederaufbau des neuen Schachtbauwerks verbleiben ... Währenddessen war damit begonnen worden, die jetzt gesamt freiliegende Dampfleitung zurückzubauen. Die Bodenplatte lag schon stellenweise frei, da stellte sich für den Auftraggeber heraus, dass auch diese noch ausgebaut werden musste. Wir hatten zum Glück noch unsere Werkzeuge, den Lkw und Stromerzeuger vor Ort, da ohnehin noch einige kleinere Nacharbeiten nötig waren. „Also“, dachten wir, „bauen wir die mal eben aus.“ Wie sich zeigte, waren nur die ersten 10 x 160 cm der Bodenplatte 14 cm stark betoniert, die weiteren circa 16 m keilförmig bis zu 56 cm stark. So war es stellenweise notwendig, die 160 cm lange Trennung der Platte mit Kernbohrungen auszuführen, da wir mit einem entsprechend großen Sägeblatt nicht weit genug überschneiden konnten. Auch diese letzte Aufgabe konnten wir souverän lösen, schnell und unkompliziert. Da wir am Ende des Schachtes die Greifweite beziehungsweise die

• •

Wandsägearbeiten, ausgeführt mit Hilti DS TS10-E, Pentruder CBK 22 kW, circa 50 m2 Kernbohrarbeiten Ø 200 – 250 mm, ausgeführt mit Hilti DD 350-CA/500-CA, circa 100 m ausgebaute Massen Stahlbeton: circa 140 t Produktivstunden der Monteure, ausgewertet mit digitaler Zeiterfassung: 416,5 h Bedienung des Lkw/Ladekrans: ein Mann circa 160 h

Abgesehen davon, dass nicht nur wir, sondern auch unser Auftraggeber mit dem Gesamtergebnis, den optimal getakteten Abläufen und allen voran mit den verantwortlichen Monteuren mehr als nur zufrieden war, stellt sich am Ende die Frage, warum wir wohl immer wieder solchen tollen Aufgaben gegenüberstehen und diese auch lösen dürfen. Wir haben die Antwort: „Wir geben immer 100 Prozent – Wir können noch spontan – Wir versprechen nicht premium – Wir sind Premium – Wir sind das Original! Seit 1974.“

Ken Kneifel Projektleiter Findeis GmbH

INFO www.findeis.com

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

SPEZIALABBRUCH Rückbau des Frankfurter Flughafentunnels durch die Robert Zeller GmbH Der Rückbau eines insgesamt etwa 70 m langen Teilabschnittes des alten Flughafentunnels stellte die von der Firma Wayss & Freytag Ingenieurbau AG beauftragte Robert Zeller GmbH & Co. KG aus Offenbach vor eine besondere Herausforderung. Diese bestand darin, circa 1.400 m³ meist sehr stark bewehrten Beton in einem Zeitfenster von 22 Tagen in Tag- und Nachtschicht rückzubauen. Dieser Zeitraum war vom Bauherrn, der Deutschen Bahn AG, für den Rückbau des Tunnels vorgesehen und eine Sperrpause über diesen Zeitraum eingerichtet. Hierbei war es insbesondere ein Umstand, der die Aufgabe so speziell und anspruchsvoll gestaltete: Ein neuer Tunnel, der als Ersatz für den rückzubauenden fungiert, war bereits erstellt und befand sich in einem Abstand von teilweise nur 0,10 m zum Abbruchobjekt. Somit war hier ein besonderes Augenmerk auf das neue Bauwerk zu legen, welches bei den Abbrucharbeiten auf keinen Fall beschädigt werden durfte. Dieser Umstand, gekoppelt mit den

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örtlichen Platzverhältnissen im Tunnel sowie Bauteilstärken von etwa 0,90 m, machte den konventionellen Abbruch mit Großgeräten nahezu unmöglich, weshalb diese Abbruchtechnologie nicht weiter verfolgt werden konnte. So sah das Abbruchkonzept, welches Grundlage der Ausschreibung war, eine Demontage durch Sägen vor, was jedoch aus Zeit- und Kostengründen ausschied. Den Zuschlag für den Abbruch erhielt die Firma Zeller letztendlich aufgrund eines Sondervorschlages,

welcher gemeinsam mit dem durch sie beauftragten Abbruchstatiker Dr. Rainer Melzer entwickelt und abgestimmt wurde. Das Konzept sah eine vollständige sprengtechnische Zerstörung der südlichen Tunnelwand und eine Teilsprengung der nördlichen Wand vor (Gelenksprengung). Durch das zeitgleiche Versagen der beiden Deckenauflager sollte sich die 0,90 m starke Stahlbetondecke so weit nach unten absenken, dass sie mit Baggern zerkleinert werden konnte. Eine Schrägstellung der Deckenelemente war für den anschließenden maschinellen Abbruch wünschenswert (siehe Bild 6). Der vollständige Rückbau der nördlichen Wand war durch den Bauherrn nicht vorgesehen und auch für den weiteren Baufortschritt nicht notwendig.

Durchführung Die Sprengung sollte in kleinen, circa 2 bis 3 m breiten Segmenten geschehen, deren Konturen bereits vor der Sperrpause mit Diamantsägen vorgeschnitten wurden. Das vollständige Durchtrennen war zu diesem Zeitpunkt sowohl aus statischen, als auch aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich und konnte erst erfolgen, nachdem kein Zugverkehr mehr auf der Strecke lief. So stellten sich 36 Teilabschnitte ein,

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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die binnen 528 Stunden gesprengt, maschinell zerkleinert und aus dem Tunnel transportiert werden mussten. Das Herstellen der horizontalen, circa 0,55 m langen Bohrlöcher in die südliche Wand konnte während des laufenden Zugbetriebes erfolgen. Dies war möglich, da zum Herstellen der Löcher das Befahren der Gleisanlage nicht notwendig war. Das Bohren dieser Löcher konnte mit einem Bohrgerät Sandvik Commando DC 130 durchgeführt werden (siehe Bild 4). Da die Bohrlöcher im nördlichen Wandgelenk aus Zeitgründen bereits vor der Durchführung der eigentlichen Sprengund Abbrucharbeiten eingebracht werden mussten, sollte dies im Zuge der nächtlichen Zugpausen geschehen, was allerdings das Befahren der Gleise mit dem circa 3 t schweren Comman-

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do DC 130 nicht erlaubte. Aus diesem Grund wurden die insgesamt 550 notwendigen Bohrlöcher im Wandgelenk mit Kernbohrungen in fünf Nachtschichten hergestellt. Nachdem die Bahnstrecke am 25.10.2019 durch den Betreiber offiziell gesperrt und für den Abbruch freigegeben wurde, konnten zunächst die Oberleitungen und die Gleisanlagen sowie das Schotterbett entfernt werden. Eine Zuwegung zum eigentlichen Abbruchort in Form einer etwa 300 m langen Baustraße wurde ebenfalls durch die Firma Zeller errichtet. Danach wurden die finalen Trennschnitte (circa 0,10 m) der einzelnen Segmente mit einer Baggeranbausäge (siehe Bild 5) durchgeführt, sodass die erste Sprengung dann im Beisein aller Projektverantwortlichen planmäßig am 29.10.2019 gegen

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Übersicht der einzelnen Abbruchabschnitte.

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Blick auf das Tunnelportal.

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Sprengkonzept, erstellt vom Büro Dr. Rainer Melzer.

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Herstellung der horizontalen Bohrlöcher in die südliche Außenwand.

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Finaler Trennschnitt mit dem 8-Tonnen-Bagger.

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Erste Sprengung: Das erste Teilstück AB04 konnte erfolgreich zu Boden gebracht werden. Sogar die gewünschte Schiefstellung stellte sich ein, sodass der anschließende Abbruch mit Abbruchzange vorgenommen werden konnte.

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18:30 Uhr stattfand. Hier wurde das erste kleine Teilstück AB04 (Bild 7) niedergelegt und im Anschluss daran mit einem Volvo EC 380 E zerkleinert. Die Betonmassen wurden mit einem Radlader Cat 966 H aus dem Tunnel hinaus abtransportiert. Im 24/7-Rhythmus erfolgten dann der sprengtechnische Rückbau sowie im Wechsel der anschließende maschinelle Abbruch der verbliebenen 35 Segmente.

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Personal & Equipment Hierzu setzte die Firma Zeller täglich etwa 5 Sprengberechtigte sowie 6 Maschinisten und 8 Spreng- beziehungsweise Bauhelfer ein. Folgende Geräte und Maschinen wurden verwendet: • • • • • •

Maschineller Abbruch der vorgesprengten Segmente mit Volvo EC 380 E.

1 x Volvo EC 1 x Volvo EC 380 3 x Volvo EC 220 2 x Radlader Cat 966 1 x Laderaupe Cat 963 1 x Bohrgerät Sandvik Commando DC 130 2 x Kubota KX 080 (davon einer mit Säge) 2 x Bobcat Kompaktlader 1 x Brecheranlage Kleemann 110

• • •

Insgesamt wurden etwa 1.500 Bohrlöcher hergestellt und mit etwa 600 kg Sprengstoff besetzt und in 20 Einzelsprengungen gezündet. 1.400 m³ Stahlbeton wurden in einem Zeitraum von 20 Tagen abgebrochen, transportiert, recycelt, verladen und abgefahren. Durch die angewandte Rückbautechnik konnte der vom Bauherrn gesetzte Termin um 2 Tage verkürzt werden und sie erwies sich während der Durchführung als schnelles, sicheres und zuverlässiges Mittel, um diese besondere Herausforderung zur Zufriedenheit aller Beteiligten auszuführen.

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Besetzen der südlichen Tunnelwand.

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Dipl.-Ing. (FH) Simon Zeller

INFO www.zeller-abbruch.de

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Nach der Sprengung der südlichen Außenwand: Die jeweils circa 2,5 m breiten Teilsegmente werden im Anschluss an die Sprengung maschinell zerkleinert und aus dem Tunnel entfernt.


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SHIPWRECKING T&T Salvage zersägt gesunkenen Auto-Carrier Golden Ray

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In der Nacht zum 8. September 2019 geriet das Autofrachtschiff Golden Ray mit 4.200 Autos an Bord in Schieflage, nachdem es den Meeresgrund berührt hatte, und kenterte. Der Frachter war auf dem Weg vom Hafen der Stadt Brunswick im US-Bundesstaat Georgia nach Baltimore. An Bord befanden sich 23 südkoreanische und philippinische Besatzungsmitglieder und ein US-amerikanischer Lotse.

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Der 200 m lange Frachter wurde von Hyundai Mipo Dockyard in Ulsan, Korea, gebaut. Die Kiellegung fand im Dezember 2015, der Stapellauf im August 2016 statt. Im Dezember 2017 wurde das Schiff fertiggestellt. Die Reederei Hyundai Glovis setzte es überwiegend ein, um Neuwagen zu transportieren. Nachdem 20 Seeleute gerettet worden waren, verhinderte die Rauchentwicklung eines an Bord ausgebrochenen

Feuers die Rettung der übrigen vier. 30 Stunden nach dem Unglück konnten sie durch die Küstenwache vom Schiff geholt werden, nachdem eine Rettungsmannschaft den Rumpf aufgeschnitten hatte. Drei der Seemänner befanden sich im Wellentunnel, der vierte war im Maschinenraum.

Acht Schnitte Das Unternehmen T&T Salvage wurde beauftragt, das Wrack zu bergen. Zunächst wurden im Februar 320.000 Gallonen (1 Gallone entspricht etwa 3,785 Litern) Öl-Wasser-Gemisch abgesaugt, an-

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Der Bergekran mit einer Hebelast von 10.000 USTonnen, montiert auf zwei Lastkähnen.

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Schematische Simulation des Seilsägeschnitts.


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Highlights 2020 Baukreissäge CBS450 • leistungsstarker Motor mit Magnetbremse (400V, 16A) • Blatt-Ø 450mm • Schnitthöhe 150mm • abklappbare Tischverlängerung • Gewicht 112kg • hochwertiges, schallgedämpftes Hartmetallsägeblatt

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

schließend Propeller, Propellerwelle und das Ruder, die insgesamt etwa 130 t wogen, demontiert. Coronabedingt wurden die Arbeiten im März unterbrochen. Geplant ist, die Golden Ray in acht Teile à 3.700 US-Tonnen (1 US-Tonne entspricht etwa 0,91 Tonnen) zu zerschneiden. Dafür wird eine Seilsäge mit einem bis zu 120 m langen Seil eingesetzt. Die Schneidbuchsen bestehen aus einer Hartmetalllegierung aus Wolframkarbid mit einem Durchmesser von 15 Zoll (1 Zoll entspricht 2,54 Zentimetern). Der Antrieb des (nicht umlaufenden) Seils erfolgt von zwei schwimmenden Lastkähnen, auf denen sich zwei etwa 75 m hohe Metalltürme befinden, die an der Spitze miteinander verbunden sind. Hubzylinder versetzen das Seil in eine Hinund Herbewegung, um den Trennschnitt von unten nach oben zu vollenden. Am Schiff sind 16 Hebösen installiert, um die Hebevorgänge zu ermöglichen. Ein Kran, der VB-10.000, hebt die Sektionen und setzt sie auf einen Lastkahn, der sie zu einer Recyclinganlage bringt. Die Schwierigkeit, das Trennseil von zwei schwimmenden Lastkähnen sowie den Wellenbewegungen ausgesetzt auf der richtigen Spannung zu halten, ist eine enorme Herausforderung. Um zu verhindern, dass lose Elemente ins Wasser fallen, werden die Wrackteile eingepackt. Sollte doch etwas im Wasser landen, kann es mit Magneten und Greifern entfernt werden.

INFO www.teichmangroup.com

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Da war die Golden Ray noch fast neu: 2017 im Hafen von Casablanca.

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Jetzt mit Schlagseite im Atlantik vor der Küste des US-Bundesstaats Georgia.

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Rettungsarbeiten der Coast Guard nach dem Kentern 2019.

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SCHACHTWÄNDE GEKÜRZT Seilsägeeinsatz der Betoncoupe AG im Abwassernetz von Muri/Bern Die Gemeindebetriebe Muri, nahe Bern, bauten von Januar 2018 bis Ende 2019 das bestehende Abwassernetz im Wohngebiet Mettlen und im Aareraum Bodenacker aus. Dabei investierten sie in die Wiederherstellung einer gut funktionie-

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renden Siedlungsentwässerung für die nächsten 80 Jahre. Mit dem neuen Bauwerk können jahrelange Abwasserprobleme gelöst, geltende Bestimmungen eingehalten und Bedürfnisse der öffentlichen Hand und der privaten Grundeigentümer

abgedeckt werden. Die Gemeindebetriebe Muri sind gesetzlich dazu verpflichtet, ein sauber funktionierendes Kanalisationsnetz zu unterhalten. Die Aufgabe war daher klar: der Erhalt des Wohn- und Lebenskomforts der Quartierbewohner.


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstellen und Ingenieurbüros hat die Bauherrschaft eine Lösung entwickelt, die in Bezug auf die Hydraulik, Bautechnik und Wirtschaftlichkeit die gesetzten Ziele bestens erfüllt. Betoncoupe AG West wurde beauftragt, den erschütterungsfreien Rückbau mit Seilschnitten vorzunehmen, dies zum Schutz der Nachbargebäude. Wir mussten den bestehenden Schacht auf eine

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Höhe von 1,70 m kürzen. Danach wurde ein Wirbelfallschacht eingebaut, der die Höhendifferenz zwischen der Quartierstrasse und dem nahegelegenen Aareraum überwindet. Der Schacht hat 52 Betonpfähle mit einem Durchmesser von 1,2 m. Derjenige des Schachts selber beträgt 15 m. Nötig waren 50 Kernbohrungen mit einem Durchmesser von 0,15 m und einer Länge von 1,20 m.

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Die Schachtwände müssen erschütterungsfrei um 1,70 m gekürzt werden.

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Hier werden die Einfädelbohrungen für das Diamantseil gebohrt.

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Ein abgesägtes Wandteil wird per Mobilkran abgehoben.

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Die Hälfte ist geschafft!

Den Horizontalschnitt von 90 m2 führten wir mit der grössten Seilschnittanlage Europas aus. Zusätzlich machten wir 25 Trennschnitte von 1,75 x 1,55 m. Das Gesamtgewicht des he­ rausgetrennten Betonrings betrug 320 t. Dieser wurde mit einem Mobilkran angehoben, mit Lastwagen abgeführt und entsorgt. Die Internetseite www.wirbelfallschachtmuri.ch zeigt die einzelnen Phasen der Bauarbeiten. Unser Einsatz als Betonschneide-Spezialisten war im Oktober 2019, wir konnten ihn wie verlangt in nur acht Arbeitstagen erfolgreich ausführen. Michael Scheidegger Geschäftsführer der Betoncoupe AG

INFO www.betoncoupe.ch Ein Unternehmen der Marco Dätwyler Gruppe

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Massive Betonkonstruktionen wurden mit dem neuen Husqvarna DXR 140 zerlegt.

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Die abgeplante Baustelle am Schaffhauserplatz im Zentrum von Zürich.

ENTKERNUNG IN ZÜRICH Abrag AG bei Totalsanierung am Schaffhauserplatz dabei Die Zürich Lebensversicherungs-Gesellschaft AG unterzieht ihre direkt am Schaffhauserplatz gelegene Wohn- und Gewerbeliegenschaft einer Totalsanierung und realisiert einen Anbau. Das L-förmige Gebäude verfügt aktuell über vier beziehungsweise fünf Geschosse. Aufgrund eines Tiefgaragen-Neubaus wird ein Teil des Mehrfamilienhauses rück- und wieder neu angebaut. Neben den 18 Mietwohnungen werden auf verschiedenen Stockwerken 8 Gewerbeflächen realisiert. Die Abrag AG hat von der Generalunternehmung W. Schmid AG den Zuschlag für die Entkernungsarbeiten im bestehen bleibenden Gebäudeteil erhalten.

Bis auf den Rohbau Die Liegenschaft mit einer kumulierten Fläche von rund 2.000 m2 wurde dabei bis auf den Rohbauzustand zurückgebaut. Dies beinhaltete unter anderem die Räumung sämtlicher Holzeinbauten, der alten Wohnküchen und Nasszellen, Einbauschränke und Bodenaufbauten sowie aller nichttragenden Raumtrennwände und Unterlagsböden bis auf die rohen Decken. Da die Fassade in einem neuen Bild erscheinen wird, stehen

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auch eine Sanierung der Balkonüberzüge sowie diverse Anpassungen der Fenstergrössen und Balkontüren an. In Kombination mit Konturenschnitten und Kernbohrungen, die wir intern bei der Betoncoupe AG beziehen, garantieren wir auch hier eine saubere Ausführung für den späteren Neuaufbau.

Abbruchroboter Husqvarna DXR 140 und Brokk 90 zum Einsatz. Es erfüllt unser Team mit Stolz, einen wertvollen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung eines Projekts an solch prominenter Lage zu leisten. Michael Buchegger Geschäftsführer der Abrag AG

Fast wie ein Bankraub Eine Besonderheit war unter anderem der ehemalige Tresorraum im Untergeschoss der Bank, die vor Jahren an dieser Adresse tätig war. Die Demontage der rund 800 Schliessfächer sowie der massiven Tresortüre verlangte unser gesamtes Fachwissen in der Spezialdemontage von hochlegierten Stählen. Eine weitere Hürde bildeten die beengten Platzverhältnisse vor Ort. Durch den Einsatz unseres Teleskopstaplers Manitou MRT 2145 konnten wir in der Anfangsphase des Projekts das Abbruchmaterial jedoch via Innenhof sicher und sogar bis ins 5. Obergeschoss mühelos aus dem Gebäude transportieren und vor Ort, nach Material getrennt, in die verschiedenen Mulden verladen. Für die Rückbauarbeiten der massiven Konstruktionen kamen primär unsere

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INFO www.abrag.ch Ein Unternehmen der Marco Dätwyler Gruppe


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

Wir schaffen Platz wo neues entstehen soll. Ihr Partner für Änderungen an festen Bausubstanzen.

A bbruch B etonabbau R ückbau A ushub G ebäude-Entkernung Unsere Spezialgebiete sind kontrollierter Betonrückbau und Auskernungen. Selbstverständlich erledigen wir auch auf Wunsch den Abtransport und die fachgerechte Entsorgung. Abrag AG Maiacherstrasse 25 CH-8604 Volketswil T +41 44 908 65 00 | abrag.ch Ein Unternehmen der Marco Dätwyler Gruppe 35


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BETONDEMONTAGE Rückbau einer 63 Zentimeter dicken Bodenplatte durch die Grabag AG

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Im Juli 2019 wurden wir von der Abteilung Immobilien und Betrieb des Paul Scherrer Instituts (PSI) in Villigen/Kanton Aargau eingeladen, ein Angebot für den Rückbau einer 160 m2 grossen Magerbetonplatte mit einer Stärke von 63 cm zu unterbreiten.

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Die Bodenplatte wird zunächst längs und quer eingeschnitten und dann mit der hydraulischen Presse zerkleinert.

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Hier werden die Bohrungen für die Presse gesetzt.

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Im Vordergrund das hydraulische Antriebsaggregat der Presse.

Diese Bodenplatte musste entfernt werden, damit die Halle für andere Zwecke genutzt werden kann. Weil im gleichen Gebäude angrenzend verschiedene Labors mit sehr heiklen Messgeräten in Betrieb sind, musste ein bauwerkschonender Rückbau gewählt werden. Es durften also keine schweren Abbauhämmer und Ähnliches zum Einsatz kommen. Mitte September bekamen wir vom PSI die Zusage für die Ausführung dieser Arbeiten, mit denen wir bereits eine Woche später starten konnten. Die Bodenplatte schnitten wir längs und teilweise quer auf die volle Tiefe von 63 cm. Anschliessend machten wir mit einer Kernbohrung die weitere Zerkleinerung und setzten unsere hydraulische Presse in ebendieses Bohrloch. So entstanden rund 96 Betonstücke, die wir mit dem Hallenkran zum Torbereich hoben. Von da aus konnte der Hubstapler die Betonstücke in die Mulden verladen, die anschliessend in die Unternehmerdeponie geführt wurden. Fritz Bolliger Geschäftsführer der Grabag AG

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INFO www.grabag.ch Ein Unternehmen der Marco Dätwyler Gruppe


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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

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GROSSE LÖCHER Storz Betonbohren und -sägen GmbH bohrt in der Uni Stuttgart Am Institut für Strömungsmechanik und Hydraulische Strömungsmaschinen (IHS) der Universität Stuttgart soll ein neuer Versuchsstand aufgebaut werden. Er dient zur experimentellen Untersuchung von Strömungsmaschinen, die in der Kraftwerkstechnologie eingesetzt werden. Dieser Versuchsstand befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes, hat aber aufgrund seines Umfangs sein Fundament im Untergeschoss. Außerdem sollen die im Untergeschoss befindlichen Wasserbehälter, bestehend aus zwei Betonbecken, höhere Außenwände und eine neue Verrohrung erhalten.

Der Job Die Aufgabe bestand darin, in der Decke zwischen Unter- und Erdgeschoss Öffnungen herzustellen, die

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die Stützen des Prüfstandes und – während des Bauzustandes – auch die Schalung dafür aufnehmen konnten. Außerdem war im Untergeschoss der Betonboden für die neuen Fundamente in den entsprechenden Maßen aufzusägen und der darunter liegende Boden auszuheben, sodass dort gegründet werden konnte. Zudem waren in der Doppelwand zwischen zwei Betonbecken im Untergeschoss zwei Öffnungen und in einer Außenwand eine Öffnung für neue Rohre herzustellen.

Hierfür haben wir extra eine Bohrkrone mit 1.200 mm Durchmesser zugekauft. Im Einzelnen haben wir folgende Bohrungen ausgeführt: • ø 600 mm in der Außenwand des Wasserbeckens im Untergeschoss • ø 800 mm als elliptische Öffnung • ø 900 mm für die Durchdringung der Stützen • ø 1.000 mm für die beiden Öffnungen im Wasserbecken • ø 1.200 mm für die Durchdringung der Stützen

Kernlochbohrungen bis 1.200 mm

Zunächst haben wir die später anfallenden Bohrkerne in der Untergeschossdecke mit Schwerlaststützen auf 5 m Höhe abfangen, bevor wir mit den Bohrungen beginnen konnten. Ausgeführt haben wir die Bohrungen mit einem Doppelholmständer mit hy-

Für diese Durchdringungen ausgeschrieben waren Kernlochbohrungen mit großen Durchmessern von 600 bis 1.200 mm.


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

Für die Öffnungen in der Bodenplatte des Untergeschosses haben wir umlaufende Sägeschnitte mit Teilungsschnitten sowie Eck- und Teilungsbohrungen angewendet. Auch diese Teile konnten wir mit dem Kran durch vorhandene Zulieferöffnungen herausziehen und zum Container bringen. Durch dieselbe Gebäudeöffnung haben wir unseren Elektrobagger Brokk 200 ins Untergeschoss gesetzt, mit dem wir den Aushub machten.

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Thomas Bernhard Projektleiter bei der Storz GmbH

draulischem Antrieb, da der elektrische Antrieb ungeeignet, weil zu schwach war. Zum Teil mussten wir auf im Boden eingelassenen Gleitschienen beginnen, was uns zu größter Vorsicht zwang, um die Segmente nicht zu beschädigen. Die angefallenen Bohrkerne konnten wir dann in einem Stück mit dem bestehenden Portalkran hochziehen und zum Hallentor transportieren, wo sie in einen Abrollcontainer, den man in die Halle schieben konnte, verladen wurden. Die elliptische Öffnung haben wir mit zwei 800er-Bohrungen und mit zwei verbindenden tangentialen Sägeschnitten hergestellt.

Angriff von zwei Seiten Eine besondere Herausforderung waren die beiden 1.000er-Bohrungen in der Doppelwand der Wasserbecken. Nicht nur, dass der Platz in den Becken sehr beengt war und wir – auch hier mit dem Hallenkran – Maschinen und Krone in das Becken hieven mussten. Durch die Wanddicke von 60 cm und die Arbeitslänge der Krone von 50 cm mussten wir zudem von beiden Seiten bohren. Stemmarbeiten wären müßig und ohnehin nicht erwünscht gewesen. Die Bohrungen gelangen dennoch hervorragend, mit einem Grat von 2 bis 3 mm.

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Die Baustelle im Institut für Strömungsmechanik und Hydraulische Strömungsmaschinen (IHS) in der Universität Stuttgart.

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Innerhalb des grünen Kreises steht eine Person nahe am Strömungsmaschinenprüfling. Dies zeigt, wie groß die gesamte Anlage im Vergleich zu einem Menschen werden soll.

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Zufrieden nach der Übergabe der Baustelle: die Geschäftsführer Marcel Dätwyler, Marco Dätwyler und Gerhard Storz (von links).

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INFO www.storz-bohren-saegen.de Ein Unternehmen der Marco Dätwyler Gruppe

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Ein Unternehmen der Marco Dätwyler Gruppe


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

Präzision in Rückbau und Auskernung. Kontrollierter Betonrückbau, Auskernungen, Bohrungen und Schnitte sind unser Business. Der Abtransport und die fachgerechte Entsorgung der entfernten Bausubstanz gehören zu unserem umfassenden Service.

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STILLSTAND WEGEN ROHRBRUCHS Jan Eckert sägt auf die Schnelle Bodenöffnung aus Die Leoni AG ist ein führender deutscher Hersteller in den Produktgruppen Drähte, Kabel und Bordnetz-Systeme. Die Wurzeln von Leoni reichen bis ins Jahr 1569 zurück, als Anthoni Fournier eine Werkstatt in Nürnberg eröffnete, die Drahtgeflechte aus feinstem Messing für zum Beispiel Teesiebe herstellte. Das Stammwerk befindet sich in Roth bei Nürnberg. Derzeit entsteht dort ein Neubau, in dem unter anderem eine neue Kantine untergebracht wird.

Rohrbruch Während der Bauarbeiten entstand unterhalb des fertigen Kantinenbodens ein Schaden im Abwassersystem, verursacht durch einen Rohrbruch. Die Bauunternehmung Plannerer GmbH, die die nun notwendigen Tiefbauarbeiten ausführen sollte, benötigte somit eine Bodenöffnung, um das beschädigte Rohr auszutauschen.

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Der Dienstleister Hier kam die Firma Eckert Diamanttechnik ins Spiel. Der Bohr- und Sägespezialist Jan Eckert aus Simmelsdorf nahe Nürnberg hat sich mit seinem umfangreichen Maschinenpark schon lange als

erfahrener Rückbauspezialist bei seinen Auftrgaggebern einen guten Namen gemacht. „Wir standen mächtig unter Druck! Wir sollten unter laufendem Kantinenbetrieb und ohne Schmutz und Lärm eine Bodenöffnung von 180 x 300 cm und 45 cm tief herstellen“, erläuterte Jan

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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Eckert, „zumal die angrenzenden Fliesen mangels Ersatz auf keinen Fall beschädigt werden durften.“ Der Bodenaufbau: 10 cm Estrich, 10 cm Styropor, dann 25 cm Stahlbetonplatte.

• • • •

Arbeitsschritte Step by Step

Equipment

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Z eltaufbau rund um die Arbeitsstätte A bkleben des Bodenbelags bis auf die herzustellende Öffnung

• •

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Eckpunktbohrungen Wandsägeschnitte A usbau der Betonteile mit mobilem Portalkran Baustellenreinigung

K ernbohrgerät Hilti DD 500-CA mit Vakuumplatte Wandsäge Pentruder 8-20HF Sägeblätter von Hilti

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Die ausgesägten Betonteile stehen abholbereit auf dem Hof.

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Zunächst werden die Eckbohrungen gesetzt, ...

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... dann die Kerne ausgebaut und ...

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... schließlich die Betonplatten mit mobilem Portalkran herausgehoben.

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Wandsäge Pentruder 8-20HF in Action.

INFO www.jan-eckert-diamanttechnik.de

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JUST IN TIME Diamantbohr GmbH: Profi-Express sägt in der Shoppingmall Singen

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Singen am Hohentwiel, die schöne Stadt am Bodensee, bekommt eine neue Shoppingmall: das Cano-Center. Direkt zwischen dem Hauptbahnhof und der Innenstadt gelegen, wird es in Zukunft die Einkaufswelt in Singen bereichern. Ein Mieter hatte während des laufenden Rohbaus Änderungswünsche für seinen Einkaufsbereich angemeldet und beauftragte den nachträglichen Einbau von Rolltreppen zwischen dem Erd- und Untergeschoss. Für das gesamte Projekt galt ein straffer Bauplan und trotzdem wurden Änderungswünsche natürlich vom Investor ohne Abstriche umgesetzt.

Der Auftrag Die Firma Diamantbohr GmbH wurde beauftragt, die für die Rolltreppen not-

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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Abbruch der Fahrtreppenunterfahrt mit Brokk 300 und Minibagger.

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Sägeschnitt für Rolltreppenunterfahrt bis 130 cm Tiefe.

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Arbeitsvorbereitung für saubere Durchführung der Arbeiten mit Schutz der Abdichtung gegen Verschmutzung.

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Setzen von Bewehrungsanschlüssen bis 100 cm Tiefe.

Leistungsdaten im Überblick: • • • wendigen Betonbohr- und -sägearbeiten innerhalb eines sehr engen Zeitfensters durchzuführen. Der Hauptauftrag umfasste das Herstellen von drei Bodenvertiefungen und zwei Deckendurchbrüchen, inklusive der notwendigen Verstärkung mit nachträglichen Bewehrungsanschlüssen. Der

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Bauablauf wurde mit den Wünschen der Bauherrschaft genau abgestimmt und detailliert in einem Abbruch- und Terminplan festgehalten. Danach nahmen die Profis der Diamantbohr die Herausforderung an und führten innerhalb der vereinbarten Termine die Arbeiten durch.

• •

1 45 m² Schnittfläche in stark armierten Beton bis t=130 cm 8 4 Kernbohrungen Ø 250 mm bis t=130 cm 7 5 m³ Abbruch mit Brokk 180 und 300 4 0 m³ Aushub rund 1.300 nachträgliche Bewehrungsanschlüsse mit Ø 20 und Ø 25 mm bis t=100 cm

Für den gewünschten Umweltschutz wurde das anfallende Kühlwasser permanent durch den Einsatz von Schlammfilterpressen vom Betonschlamm gereinigt. Die Basis für die termingerechte Ausführung zur vollsten Kundenzufriedenheit bildeten eine gute Planung mit klarem Zeitplan, der Einsatz von modernstem Equipment, die hohe Motivation der Diamantbohr-Spezialisten zusammen mit einer sehr partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber. Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten, Lieferanten und Mitarbeitern für die tolle Unterstützung und den überdurchschnittlichen Einsatz.

INFO www.diamantbohr.com

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WASSER MARSCH! MSB GmbH: Im Wasserwerk Hagen 120 Löcher trocken gebohrt

Freihand gebohrt: 120 Löcher im Trockenbohrverfahren.

Die Wasserversorgung der Stadt Hagen erfolgt über vier Wasserschutzgebiete, gekoppelt an drei Wasserwerke. Deren Aufgabe ist die Aufbereitung und Bereitstellung von Trinkwasser. Der tägliche Wasserbedarf der Stadt Hagen liegt bei über 35.000 m3 Trinkwasser, geliefert an über 30.000 Kunden. Um den Anforderungen in der Versorgung und notwendigen Wasserqualität gerecht zu werden, wurde in Hagen ein neues Wasserwerk erstellt. Die Installation der notwendigen Elektrik und der Wassertechnik erfolgte als

eines der letzten Gewerke. Dafür waren Kernbohrungen im fertigen Gebäude nötig. Und wie häufig bei Bauvorhaben mit einem festen Termin der Fertigstellung, war die Zeit für diese Arbeiten knapp bemessen und lag kurz vor der offiziellen Inbetriebnahme. Aus diesem Grund konnten die notwendigen Bohrungen in die Wände, Böden und Decken nur im Trockenbohrverfahren eingebracht werden. Insgesamt waren 120 Bohrungen in WU-Stahlbeton in den Durchmessern 60, 80 130 und 200 mm gefordert. Die Dicke der stark

armierten Betondecken betrug 80 cm, die der Wände 60 cm. Beauftragt wurde das Unternehmen MSB GmbH Kernbohrungen & Betonschneidtechnik aus Lage. Das Team von MSB unter dem Geschäftsführer Michael Kloss verfügt über eine weitreichende Erfahrung im Trockenbohren und das notwendige Equipment. Auch für diese Aufgabe setzte die Firma MSB ihr Vertrauen in die Qualität der Produkte der Firma Goldschmidt Schleiftechnik und Diamantwerkzeuge. Zum Einsatz kam ausschließlich die Trockenbohrkrone GT-1. Mit der Trockenbohrkrone GT-1 hat das Unternehmen Goldschmidt Schleiftechnik und Diamantwerkzeuge eine Diamantbohrkrone im Sortiment, die durch einen speziellen Segmentaufbau und einen variierten Trägerkörper die Risiken des Trockenbohrens minimiert. Die lasergeschweißten Segmente, gefertigt im Pattern-Diamond-Technologieverfahren, garantieren eine gleichbleibende Bohrgeschwindigkeit. Der spiralförmige Trägerkörper erleichtert den Abtransport des Bohrabriebs und minimiert das Festsetzen der Bohrkrone. Die notwendigen 120 Bohrungen wurden mit zwei Mitarbeitern und zwei Bohraggregaten in weniger als drei Tagen ausgeführt. Michael Kloss zeigte sich zufrieden mit der von den Bohrkronen erbrachten Bohrgeschwindigkeit, der Standzeit und der gleichbleibenden Qualität im Diamantsegment und wird bei weiteren Kernbohraufträgen gerne auf diese Produkte der Firma Goldschmidt zurückgreifen.

INFO www.msb-kernbohrungen.de www.goldschmidt.de Firmenchef Michael Kloss vor seinem Fahrzeug.

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Jede Menge Stahl in den Bohrkernen.


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PQ6 HAT SICH BEWÄHRT Sabrowski bohrt schräg im badischen Weingut Vogel

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In einer einzigartigen Landschaft, umgeben von Weinbergen, Wald und Wiesen, liegt das Weingut Vogel im badischen Vogtburg – im Herzen des Kaiserstuhls. Im Frühjahr war der Neubau eines Weinkellers und einer Straußenwirtschaft geplant. Dazu war die Ertüchtigung der bestehenden Fundamente notwendig. Der Statiker sah hierzu 22 Mikrobohrpfähle vor, die mit 15° schrägen Kernbohrungen Ø 200 mm in das Fundament eingelassen werden sollten. Die Bohrtiefe im Fundament sollte circa 70 cm betragen, die Gesamtbohrtiefe mit der aufstehenden Betonwand circa 140 cm. Anschließend sollte die Bohrlochwandung im Fundamentbereich rilliert werden.

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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• • • •

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• • • • •

• Michael Huber, Inhaber der Sabrowski Beton-Abbautechnik aus dem nahen Eschbach bei Freiburg, erhielt diesen nicht alltäglichen Auftrag. „Da das Fundament nicht freigelegt werden durfte, bestand die erste Schwierigkeit in der Montage des Bohrständers auf dem nur 5 bis 15 cm schmalen Fundamentüberstand“, erläuterte Huber, „dann das Anfahren mit einer Bohrkrone mit 15° Neigung an einer senkrechten Wand. Erst nach circa 70 cm Bohrlänge war die Bohrkrone im vollen Durchmesser im Einsatz, somit bauten wir für die ersten 35 cm eine Zwangsführung für die Krone.“

PQ6 im Einsatz „Da für jedes Bohrloch etwa fünfmal die Krone für Verlängerungen zu wechseln war, entschied ich mich für den Einsatz des neuen Anschlusses PQ6. Und er

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war erfolgreich: Trotz großer Vibrationen, vor allem bei den ersten 35 cm, bis die Krone im halben Durchmesser im Einsatz war, und auch beim Rillieren, hat sich der PQ6 nie von selbst gelöst. Montage und Demontage der Krone war einfach. Keine Probleme. Vor allem das Lösen der Kronen konnte ohne großen Maulschlüssel erfolgen. Die Mitarbeiter waren begeistert“, sagt Michael Huber.

Bohrkrone wechseln Zwangsführung demontieren weiter bohren bis circa 90 cm lange Bohrkrone demontieren, Kern brechen und ausbauen Montage lange Bohrkrone mit Verlängerung Bohrung fertig bohren, Bohrtiefe 145 cm Demontage lange Bohrkrone und Verlängerungen Bohrkern ausbauen Montage Rilliergerät mit Verlängerung und Fundament rillieren, Länge circa 60 cm Demontage Rilliergerät, Bohrloch reinigen Demontage Stahlwinkel

Equipment • • • •

B ohrständer Demco Piccolo mit langer Bohrsäule Bohrmotor Weka SR25 E igenkonstruktion Stahlwinkel und Zwangsführung für Bohrkrone Bohrkronen von Heger

Der Job Step by Step • • • • • • •

M ontage Eigenkonstruktion Stahlwinkel zur Ständerbefestigung M ontage und Ausrichtung Bohrständer Montage kurze Bohrkrone Montage Zwangsführung Bohren mit kurzer Bohrkrone bis 30 cm Bohrkrone wechseln weiter bohren bis 45 cm

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Mit der kurzen Krone wird vorgebohrt und ...

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... dann verlängert.

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Das Weingut Vogel im Herzen des Kaiserstuhls.

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Hier gut zu sehen: der lange Anschnitt der 15°-Bohrung.

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Das Rilliergerät wird im Bohrloch versenkt.

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Dank der Rillierung bessere Haftung bei hoher Belastung.

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Mikropfähle sind eingebaut.

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INFO www.sabrowski-beton.de

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WANDBÜNDIG Präzision bis scharf an die Kante mit dem Lissmac Compactcut 401 E werkzeug heran. Genau dieses Ausnahmetalent war gefragt beim Bau einer neuen Halle der RST Thale GmbH. Das Unternehmen betreibt umweltgerechte Bodensanierung und Flächenrecycling. Die Lagerung des belasteten Aushubs erfordert einen penibel abgedichteten Hallenboden. Sickerstoffe dürfen keinesfalls ins Erdreich gelangen. Verhindern soll das eine umlaufende, 3 cm breite Dichtung zwischen Asphaltboden und Betonwand.

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Jeder Zentimeter zählt Diamant Technik Harz übernahm den Auftrag, die 400 m lange und 5 cm tiefe Fuge für die Dichtung in den Asphalt des Hallenbodens zu schneiden. Die Krux dabei: Übliche Fugenschneider kommen nicht näher als circa 5 cm an die Wand und sind für die vorliegende Aufgabe ungeeignet. „Die Fähigkeit des LissmacFugenschneiders, tatsächlich wandbündig zu schneiden, war ausschlaggebend für die Investition. Mit keiner anderen Maschine hätten wir diesen Auftrag so schnell, einfach und präzise erledigen können. Auch der Kunde ist zufrieden. Das ist das Wichtigste für uns“, sagt Reinhard Strohmeyer, Geschäftsführer der Diamant Technik Harz.

Umrüstung zum Allrounder in Minutenschnelle

Schnelle, tiefe, lange Schnitte ziehen – das können viele Fugenschneider. Bis auf wenige Millimeter nah an einer Wand entlang kann das nur einer: der Lissmac Compactcut 401 E. Sein Alleinstellungsmerkmal basiert auf einem cleveren konstruktiven Kniff. Das Schneidblatt ist mit sechs Senkschrauben befestigt und

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nicht wie üblich mit einem raumgreifenden Flansch. Der einzigartige Vorteil dieses Lissmac-Elektrofugenschneiders überzeugte auch die Profis von Diamant Technik Harz, einem auf Betonsägen und -bohren spezialisierten Unternehmen. Bis auf 15 mm an die Kante kommt der Compactcut 401 E mit seinem Diamant-

Das Talent, millimeternah an Wänden, Bordsteinen, Stufen oder ähnlichen Begrenzungen entlangzuschneiden, besitzt der Compactcut 401 E ab Werk. Einzig die optionale Wandbündighaube ist erforderlich, um diese Eigenschaft voll auszuschöpfen. „Die Umrüstung der Hauben dauert nur ein bis zwei Minuten. Perfekt – denn wir nutzen die vielseitige Maschine natürlich nicht ausschließlich fürs wandbündige Schneiden“, so Strohmeyer. Der Compactcut 401 E wird


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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angetrieben von einem 400-V-Elektromotor. Mit einer Leistung von 7,5 kW beschleunigt er bis zu 800 mm große Sägeblätter auf optimale 1.250 1/min und zieht diese Drehzahl kraftvoll durch mit Schnitttiefen von maximal 320 mm. Dank des geräuscharmen und emissionsfreien Elektroantriebs eignet sich der Compactcut 401 E besonders für Schneidarbeiten an und in Gebäuden. Um Beschädigungen des Sägeblatts zu verhindern, erfolgt das Absenken und

Ausheben stufenlos über eine Gewindespindel. Lissmac-typisch verfügt der Compactcut 401 E über eine ausgewogene Gewichtsverteilung und einen hervorragenden Geradeauslauf. Der Umbau von Linksauf Rechtsschnitt gelingt mit wenigen einfachen Handgriffen. Ebenfalls anwenderfreundlich sind die höhenverstellbaren und variabel steckbaren Griffe, die das ergonomische Arbeiten fördern und der Ermüdung des Bedieners vorbeugen.

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Millimetersache: So nah an die Wand kommt kein anderer Fugenschneider. Der Lissmac Compactcut 401 E von Diamant Technik Harz ist ausgerüstet mit der optionalen Wandbündighaube.

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Saubere Sache: Die Wandbündighaube schmiegt sich an die Mauer und vermeidet zuverlässig, dass sich Staub und Schmutz im Raum verteilen. Die Umrüstung auf die Normalhaube ist in ein bis zwei Minuten erledigt.

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Schnelle Fortschritte garantiert: Die durchdachte Ergonomie des Fugenschneiders erleichtert die Bedienung und beschleunigt die Arbeitsabläufe. In Rekordzeit schneidet der Lissmac Compactcut 401 E die 400 m lange Dichtungsfuge in den Asphalt.

INFO www.lissmac.com www.diamant-technik-harz.de

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DURCHBRUCH Firma Sahin bohrt 900 Millimeter Durchmesser mit Zwei-Meter-Bohrkrone Im Rahmen der Erneuerung von spannungsrissgefährdeten Brücken im Nürnberger Hafengebiet wurde als Vorarbeit ein neuer Hafendüker gebaut. In diesem Bereich befinden sich Medienleitungen, Gas- und Stromleitungen sowie die Trinkwasserleitung für einen ganzen Stadtteil Nürnbergs. Wir wurden von der Arge Kassecker/ Sonntag/Eiffage beauftragt, eine Kernbohrung mit einem Durchmesser von 900 mm durchzuführen, nachdem wir einen entsprechenden Vorschlag zur Problemlösung gemacht hatten.

Der Auftrag Unsere Aufgabe war es nun, diese Bohrung mit Ø 900 mm, einer Schräge von 33° und einer Bohrtiefe von circa 1,8 m in einen Bohrpfahl mit einem Durchmesser von 1.100   mm herzustellen.

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Perforierungsbohrungen als mögliche Alternative waren aufgrund der Vorgabe der Stadt Nürnberg, eine Doyma-Dichtung einzusetzen, nicht möglich. Hinsichtlich der Arbeitsschritte ist der Arbeitsablauf eigentlich identisch mit kleineren Kernlochbohrungen, jedoch für eine entsprechend größere Krone muss ein stärkerer Antrieb eingesetzt werden. Zunächst wurde mit einer kurzen Krone vorgebohrt, dann kam die metrige dran. Vor dem Einsatz der 2 m langen Krone wurde der Bohrkern leicht angemeißelt, damit er sich nicht verkeilt und leichter drehen kann. Die dabei zu bewältigende Schwierigkeit für uns war, dass der Bohrkern nicht in die Baugrube rutschen durfte. Es kam eine Bohrkrone des Herstellers Tyrolit zum Einsatz. Diese wurde im Rahmen eines ähnlichen Projektes vor circa acht Jahren angeschafft. Deshalb war

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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eine Zusage für die kurzfristige Ausführung der Bohrung möglich gewesen. Des Weiteren kamen ein Hydraulik-Aggregat von B&B sowie ein Hydraulik-Motor Typ OMP 315er Danfoss zum Einsatz.

Erfahrung gesammelt Vor acht Jahren hatte ich diese lange und große Krone erstmalig für mehrere Bohrungen im Einsatz und konnte entsprechende Erfahrungen sammeln. Meine Monteure hatten nun ebenfalls die Gelegenheit, die jahrelang nicht benutzte Krone in Aktion zu erleben und mit dieser zu arbeiten. Mein positives Fazit zu diesem Auftrag: Zum einen haben wir unseren Kunden

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sehr zufriedengestellt, zum anderen konnte ich bei der Ausführung der Arbeiten eigentlich nur Zuschauer sein, da mein Team hervorragende Arbeit geleistet hat, wofür ich mich bedanke, alles gut geklappt hat und in entsprechender Erinnerung bleibt.

Die Firma Sahin Bohrtechnik GmbH besteht seit 1991 und seit 2005 in zweiter Generation unter meiner Leitung. Das Bohrgeschäft habe ich praktisch von Kindesbeinen an kennengelernt. Für unsere Dienstleistungen haben wir unter anderem zwei Brokk-Roboter für Betonabbruch, drei Großfugenschnei-

der sowie einen umgebauten Fugenschneider für Schräg- und Bündigfugenschnitte auf Straßen, Brücken und Tiefgaragen und natürlich Bohrkronen verschiedenster Größen, auch Sondergrößen, im Einsatz. Die Baustellen erreichen wir mit acht Fahrzeugen. Unterstützt werde ich von meinem Team, bestehend aus neun Monteuren und einer kaufmännischen Fachkraft. Bilgin Sahin Geschäftsführer der Sahin Bohrtechnik GmbH

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Vier Monteure wuchten die 2-Meter-Bohrkrone in das vorgebohrte Loch.

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Blick in die Baugrube.

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Zunächst wird die 1-MeterBohrkrone per Kran in die Baugrube gehoben.

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Dann folgt ...

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... die 2-Meter-Krone.

INFO www.sahin-bohrtechnik.de

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DENKMALSCHUTZ Die Betonbohrer GmbH mit Kettensäge im Gasometer von Halle (Saale)

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Die Stadt Halle (Saale) baut im alten Gasometer am Holzplatz ein neues Planetarium. Es ist ein Ersatz für das Weltraumplanetarium auf der Peißnitz-Insel, das 2013 teilweise abgebaut wurde. Die Renovierung des Gasometers in Halle stellt eine enorme Herausforderung dar, da die Grundmauern durch eine Rahmenkonstruktion abgestützt werden müssen.

dingt eingesetzt werden, weil das Mauerwerk teilweise nicht stabil genug war, um die Schiene in der Wand sicher zu befestigen. Der Abstand der Stege zum Fenster war zu gering für eine Schienenmontage. Das Durchankern wurde vom Denkmalschutz untersagt, um die

Der Job

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Die Aufgabe bestand darin, vier neue Betonstützen mit einer Höhe von 8,79 m, einer Breite von 25 cm und einer Tiefe von 50 cm vertikal einzubringen. Die Schneidarbeiten wurden in 23 Einzelabschnitte von je bis zu 2 m Stück für Stück mit mehrtägigen Pausen aufgeteilt. Jede neue Betonstütze musste nach der Betonierung erst komplett aushärten, bevor die neue Betonstütze nach oben um 2 m erweitert werden konnte. Eine Wandsäge konnte nur be-

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Außenfassade nicht zu beschädigen. An jedem einzelnen Stützkopf waren keine Überschnitte auf einer Schnitttiefe von 50 cm erlaubt. Eigentlich war perforiertes Bohren Bestandteil der Ausschreibung, wurde aber aufgrund der Nachbearbeitung der Bohrstege verworfen. Insbesondere bei zwei Stützen, die jeweils nach links oder rechts nur 10 cm Wandsteg zu den großen Fenstern hatten, war es den Statikern äußerst wichtig, erschütterungsfrei und vibrationsarm zu arbeiten. Das Schneiden mit der Diamantkettensäge war aus folgenden Gründen erfolgreich: • S chnittiefe über 50 cm ohne Überschnitte • keine Montage am Mauerwerk notwendig • keine Nacharbeit an den Zwischenstegen, die beim Bohren stehen bleiben • neueste Force4 Ketten mit höheren Standzeiten • Gewicht der Säge wird durch das Schwert im Schnitt getragen • verbesserte Kontrolle der Schneidschlämme • projektbezogenes Angebot und Betreuung vor Ort durch ICSMitarbeiter


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

Der Auftragnehmer Die Betonbohrer GmbH aus Großkorbetha, einem Ortsteil von Weißenfels, hat diesen Auftrag übernommen und erfolgreich abgeschlossen. Geschäftsführer Tristan Domin leitet seinen Fachbetrieb für Betonbohren und -sägen seit 1992. Die Betonbohrer GmbH besitzt bereits langjährige Erfahrungen mit dem Einsatz und der Anwendung von Diamantkettensägen, wenn der Zugang nur von einer Seite möglich ist und keine Überschnitte erlaubt sind. Als Ergänzung zur Wandsäge wurde für diese Aufgabe hauptsächlich eine Hydrauliksäge ICS 890 mit 45 Litern eingesetzt. Während des Schneidvorgangs trugen die Ergonomie und das Gleichgewicht der ICS 890F4 zur Arbeitsentlastung des Bedieners bei und reduzierten Ermüdungserscheinen. Dank der Arbeit mit Hydraulik und des integrierten Wasserversorgungssystems war der Bediener keinem schädlichen Schneidstaub ausgesetzt. Neben der Kontrolle des Staubes dienen die erforderlichen 1,4 bar Wasserdruck der Kühlung des Schwertes und der Schmierung beziehungsweise Säuberung der Diamantkette von der Schneidschlämme. Aufgrund ihrer nachgewiesenen Vielseitigkeit sind Diamantkettensägen von ICS für viele Säge- und Bohrunternehmen auf der ganzen Welt zur Standardausrüstung geworden. Von der Fähigkeit, eine breite Palette anspruchsvoller Materialien zu schneiden, bis hin zu Anwendungen, die ein tiefes Schneiden von einer Seite und saubere, quadratische Ecken ohne Überschnitte erfordern, werden ICS-Diamantkettensägen von professionellen Säge- und Bohrunternehmen als der Problemlöser angesehen. Unter dem Gesichtspunkt der Gesamtauftragskosten zeigt sich die Zeit- und Arbeitsersparnis, die durch die Verwendung einer Diamantkettensäge erzielt wird, in der Effizienz des Schnitts und der außergewöhnlichen Qualität des Endergebnisses. Dies bedeutet, dass die Arbeit in kürzerer Zeit erledigt wird und man auf die Ergebnisse stolz sein kann.

Der Lieferant ICS ist seit 30 Jahren weltweit führend bei kettenbasierten Beton- und Rohr-

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schneidlösungen. Mit den fortschrittlichsten Kettenkonstruktionen, die auf jahrzehntelangen Spitzentechnologien basieren, bieten ICS-Diamantketten Leistung und Zuverlässigkeit, auf die man sich bei anspruchsvollsten Aufgaben verlassen kann.

Die neuesten Kettentypen: •

orce4 Cross-Link – neuste KettenF technologie, die die Stabilität im Schnitt verbessert und schnellere, geradere Schnitte ermöglicht, ohne die Lebensdauer des Diamanten zu beeinträchtigen F orce4-Sandwichsegment – verbessert den Freischnitt beim permanenten Einstechen, zum Beispiel Eckschnitt Force4 Texas Edition: entwickelt für sehr harten Beton mit stärkerer Bewehrung und zwei- bis dreimal längerer Lebensdauer als Standard Force4 Wide Joint: erzeugt 9,5 mm breite Schnitte, zum Beispiel Trockenlegung außerhalb der Fuge PowerGrit XL: zum Schneiden von Rohren aus duktilem Eisen, Gusseisen, HDPE, PVC, Steinzeug und Fiberglas

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Innenseite des Gasometers. Die Betonstützen sind noch nicht oben angekommen.

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So soll der zum Planetarium umgebaute Gasometer in Halle einmal aussehen.

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Vorgeschnitten, aber noch nicht betoniert.

INFO www.diebetonbohrergmbh.de www.icsdiamondtools.com

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FLUGHAFEN STUTTGART Lissmac-Maschinen schneiden Betonpiste kurz und klein

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400 Flieger mit bis zu 400 t Startgewicht donnern an normalen Tagen über die Start- und Landebahn des Stuttgarter Airports. Nach 25 Jahren Dauerstress bröckelte der Beton auf breiter Front. Alles Marode muss raus, beschlossen die Flughafen-Verantwortlichen und nutzten die Corona-bedingte Flugflaute für den Austausch von 1.200 Pistenmetern. Lissmac-Fugenschneider trennten die 40 cm starke, stahlarmierte Betonbahn in Rekordzeit in baggertaugliche Stückchen. Der Startschuss für das Mammutprojekt fiel am 6. April 2020. Die Fertigstellung war für den 18. Juni 2020 Gedankenstrich ans Ende der Vorzeile = terminiert – „Und das haben wir auch geschafft!“, sagte Peter Harig, Niederlassungsleiter Karlsruhe der SAT Spezialbau GmbH. Die Experten für Fugenund Schneidtechnik schwören bei ihren oft zeitkritischen und stets materialstrapazierenden Aufträgen auf die Qualität der Lissmac-Fugenschneider.

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Keine Experimente beim Equipment „In Stuttgart laufen die Fugenschneider im 24-Stunden-Dauerbetrieb. Die Technik muss hundertprozentig funktio-

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nieren. Pannen dürfen nicht passieren. Lissmac steht für Zuverlässigkeit und Leistung – und ist damit seit Jahren die Marke unserer Wahl“, so Harig. Zum Fehlersuchen und Reparieren fehlt bei solch eng getakteten Großbaustel-


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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Beton, (fast) so weit das Auge reicht. Mit drei LissmacFugenschneidern ziehen die Experten von SAT Spezialbau 20.000 m Trennschnitte durch die 40 cm starke Piste des Stuttgarter Flughafens.

02 Erst wenn die Lissmac-

Fugenschneider ihren Job erledigt haben, können die Bagger eingreifen und die durchtrennten Betonplatten in brechertaugliche Portionen hämmern. Ein Ausfall der Fugenschneider wäre fatal für den Baustellenablauf.

03 Der neue Lissmac Unicut 520 von

SAT Spezialbau muss sein Können gleich beweisen. Per optionaler Seitenschnitteinrichtung zieht der Fahrer exakte Fugen in den Frischbeton. Er dirigiert den 101-PS-Boliden entspannt mit einer Hand per Joystick.

len schlicht die Zeit. Erst wenn die Betonplatten durchtrennt sind, können sich die Bagger mit Hydraulikhämmern, Greifern und Schaufeln ans Werk machen und der neuen Bahn ein frisches Bett bereiten. „Alle müssten warten, wenn wir den Zeitplan nicht einhielten. Das ist undenkbar. Unser ganzes Team engagiert sich mit voller Kraft und setzt seine Erfahrung und Expertise dafür ein, dass die Schneidarbeiten wie am Schnürchen laufen“, betonte Harig. Um an allen Fronten gut gerüstet in dieses Hochdruck-Projekt zu starten, verstärkte die SAT Spezialbau nochmals ihren Maschinenpark. Der neu angeschaffte Lissmac-Fugenschneider Unicut 520 mit Seitenschneider und Tiefenschnitteinrichtung bildete zusammen mit einem weiteren Lissmac Unicut 520 und einem Lissmac Multicut 900 die schnelle Eingreiftruppe für Stuttgart.

Für Großes geschaffen: der Unicut 520 Sagenhafte 20.000 m an gezielt gesetzten Trennschnitten umfasste das betonknackende Fugennetz, das die Profis von SAT Spezialbau in nur vier Wochen in die ausgediente Piste des Stuttgarter Flughafens frästen. Bis zu 40 cm tief reichten die Schnitte durch Beton und Eisen. Unerlässliche Vorarbeiten, um 1.200 m Rollbahn in 28.000 m³ Schutt zu verwandeln – über 1.000 randvolle Lkw. Für derart hohe Dauerbelastungen beim Fugenschneiden konzipiert ist der Lissmac Unicut 520, den SAT Spezialbau in Stuttgart gleich im Doppelpack einsetzte. Kraft und Ausdauer liefert dem Fugenschneider ein drehmomentstarker, vibrationsarmer 4-Zylinder-Dieselmotor von Deutz mit 74,4 kW/101 PS. Bis zu 1.500 mm darf der Sägeblattdurchmesser betragen. Die maximale Schnitttiefe

liegt bei 630 mm. Neben schierer Power überzeugt der Unicut 520 auch mit überlegener Ergonomie und Vielseitigkeit. Für beste Übersicht in jeder Situation bietet die Maschine ihrem Fahrer mehrere Sitzpositionen. Das intuitive Bedienkonzept mit dem multifunktionalen Joystick und dem übersichtlichen Zentraldisplay hat Lissmac zusammen mit langjährigen Anwendern entwickelt. Der Unicut 520 beherrscht sowohl den Schiebe- als auch den Schleppschnitt. Zudem lässt sich die Maschine sehr schnell umbauen von Links- auf Rechtsschnitt.

Seitenschnitteinrichtung SAT Spezialbau orderte ihren neuen Lissmac Unicut 520 mit der optionalen Seitenschnitteinrichtung. Sie dient zum Schneiden von Dehnungsfugen, speziell der Querfugen in Frischbeton. Dazu können das Sägeblatt und der

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Aufrüstung für das Projekt Stuttgart. Michael Harig (l.), stellvertretender Niederlassungsleiter der SAT Spezialbau GmbH Karlsruhe, übernimmt einen neuen Fugenschneider Unicut 520 mit Seitenschnitteinrichtung von Hermann Schnieringer, Key Account Manager bei Lissmac.

Blattantrieb längs des Fugenschneiders über den Achsstand hinaus bewegt werden. Dadurch sind Schnitte bis über die Kante der Fahrbahn möglich. Peter Harig ist vom Nutzen der Seitenschnitteinrichtung begeistert: „Mit wenigen einfachen Handgriffen ist der Unicut 520 von Tiefenschnitt auf Frischbetonschnitt umstellbar. Diese äußerst praktische Funktion haben wir in Stuttgart ausgiebig genutzt und außer den 20.000 m an Trennschnitten im alten Beton ebenfalls 20.000 m bis zu 25 cm tiefe Frischbetonschnitte gezogen. Alles mit einer Maschine, ohne kostbare Zeit für langwierige Umrüstungen zu verschwenden.“

Starke Teamleistung Zusammen sind wir noch stärker. Das gilt auch für solche Kraftpakete wie den Lissmac Unicut 520. Für einen dieser Hochleistungs-Fugenschneider wäre

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die knapp terminierte Riesenaufgabe in Stuttgart nicht zu meistern gewesen. Die großprojekterfahrenen Experten von SAT Spezialbau planten ausreichend Maschinenleistung ein und brachten neben einem zweiten Unicut 520 einen Lissmac Multicut 900 zur Flughafenbaustelle. Das Flaggschiff der Multicut-Serie ist mit einem 55 kW/74,8 PS starken 4-Zylinder-Dieselmotor von Hatz erhältlich, der die aktuelle Schadstoffklasse Euro 5 erfüllt. Die Maschine kann dank ihrer leichtgängigen Achsschenkellenkung ohne großen Kraftaufwand handgeführt betrieben werden. Optional besteht die Möglichkeit, den Multicut 900 als Aufsitzmaschine zu verwenden. Auch nach stundenlangem Fräseinsatz dirigiert der Fahrer den für Einhandbedienung optimierten Fugenschneider präzise und sicher. Entlastet wird er dabei durch den vibrationsarmen Antrieb und den hervorragenden Geradeauslauf des Multicut 900.

„Von der ausgezeichneten Spurtreue und der insgesamt leichten Bedienung der Lissmac-Fugenschneider profitieren unsere Maschinenführer enorm. Konzentration und Motivation bleiben oben – auch bei diesem harten Ritt über zweimal 20 Kilometer. Ausfälle gab es keine. Wir sind stolz auf unsere Leistung. Der nächste Job kann kommen“, freute sich Peter Harig.

INFO www.lissmac.com www.sat-roads.com


BAUSTELLEN UND PROJEKTE

Kräftiger

Zuwachs

Der neue Elektro-Fugenschneider KDF1200-E

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

HANDARBEIT EINGESPART Die Schwamborn WDS 530 stockt Wände im „Carmen Würth Forum“ mit überragender Flächenleistung Ortbeton und die der leicht hügeligen Landschaft nachempfundene Wellenoptik der Wände. Bei der Ortbetonbauweise wird der Beton, in diesem Fall in zwei farblich voneinander abgesetzten Schichten, in die Schalung eingebracht und nach dem Erhärten ausgeschalt. Die Herstellung erfolgt als große Einheiten. Für die finale Optik wurden die Wände gestockt. Stocken ist die Bearbeitung von Oberflächen, die an SteinmetzArbeit erinnert. Dabei wird ein Sichtbeton mit einer gleichmäßig aufgeschlagenen Oberfläche hergestellt. Üblicherweise wurden bisher solche Oberflächen mit Handarbeit und Stockhammer geschaffen. „Mit unserer neuen Schleifmaschine und den speziell für diese Maschine konzipierten Stockrollen konnten wir in nur einer Woche die große Wand im Würth-Forum stocken,“ erläuterte Sieg-

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Das Carmen-Würth-Forum wurde entworfen vom britischen Architekten David Chipperfield. Zwei Stützwände aus gestocktem Ortbeton fassen einen großzügigen Vorplatz vor dem Haupteingang des Gebäudes ein. Für das Stocken der 2.000 m2 umfassenden Wände entschied man sich für die neue Wandund Deckenschleifmaschine WDS 530 von Schwamborn. Auf einer Fläche von 170.000 m2 entstand das Carmen-Würth-Forum in Künzelsau. In direkter Nachbarschaft der Adolf Würth GmbH wurden eine multifunktionale Veranstaltungshalle und ein Kammermusiksaal erbaut. Zentrale Aufgabe des britischen Stararchitekten war es, die Gebäude so harmonisch wie möglich in die Hohenloher Landschaft einzubinden. Dies gelang nicht zuletzt durch die Stützwände aus

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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anwenderorientierte Lösungen mit Maschinenbau „Made in Germany“ und einer eigenen Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung.

Effizient und ergonomisch Mit der WDS 530 hat der innovative schwäbische Maschinenbauer die über 50-jährige Erfahrung in Sachen professioneller Schleiftechnologie auf Wände und Decken übertragen. Die WDS 530 arbeitet mit einem hydraulischen Antrieb, der per Fernsteuerung bedienbar ist. Sie ermöglicht erstmalig ein wirtschaftliches Schleifen und Strukturieren von großen Wand- und Deckenflächen mit einer herausragenden Flächenleistung. Darüber hinaus ermöglicht sie eine erhebliche Arbeitsvereinfachung und Arbeitserleichterung, da die bisherigen Technologien entweder per Handarbeit angewendet werden mussten oder nicht annähernd so schonend für die Bausubstanz waren.

Neue Architektur-Erlebnisse Für Architektur, Wand- und Deckenbau entstehen neue kreative und nun wirtschaftlich umzusetzende Gestaltungsmöglichkeiten. Ähnlich wie im Fußbodenbau kann Beton nun großflächig und durch die vielfältigen Werkzeuge auf unterschiedlichste Weise gestaltet werden: hochpoliert bis zur glänzenden Fläche oder mit Stockwerkzeugen aufgeraut. Wände können mit verschiedenen Körnungen geschliffen und so zu ganz außergewöhnlichen Designerlebnissen werden.

Gleichmäßig hoher Anpressdruck

mund Griesheimer, Leiter der Schwamborn-Anwendungstechnik, die Vorteile. „Normal wäre da über Wochen per Handarbeit und aufwendigem Gerüstbau gearbeitet worden, um ein nicht so gleichmäßiges, ähnliches Ergebnis zu erzielen.“ Die WDS 530 ist eine Weltneuheit und Finalist beim Bauma-Innovationspreis. Darüber hinaus wurde die Innovation beim gleichnamigen Preis des Landkreises Göppingen ausgezeichnet. Mit dieser Eigenentwicklung können ab sofort schwere Abbruch-, Sanierungsund Gestaltungsarbeiten, die bisher von Hand ausgeführt werden mussten, maschinell mit professioneller Schleiftechnik bei überragender Flächenleistung bewältigt werden. Die Anforderungen an Abbruch, Sanierungen und Gestaltung sowohl in ergonomischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht steigen kontinuierlich. Dafür entwickelt Schwamborn innovative,

„Die für die Arbeit mit Brokk-Abbruchrobotern, Arbeitshöhe bis zu 9 m, konzipierte Maschine ermöglicht einen gleichmäßig hohen Anpressdruck an Wand und Decke und liegt mit Kardantechnologie am Schleifkopf immer plan auf. Je nach Aufgabenstellung kann die Maschine mit den unterschiedlichsten Werkzeugen, wie Diamanten, PKDs, Stockwerkzeugen, ausgestattet werden“, berichtete Eckart Schwamborn, der in dritter Generation das Unternehmen führt. Damit ist die WDS 530 für die verschiedensten Einsatzbereiche geeignet. So zum Beispiel für die effiziente, schnelle, gründliche und sichere Entfernung von Beschichtungen – auch mit Schadstoffen wie beispielsweise Asbest. Farben, Putz oder großflächig verwendeter Fliesenkleber lassen sich jetzt wirtschaftlich entfernen. Weitere Einsatzbereiche sind die Untergrundvorbereitung bei Sanierungen und die Gestaltung von Designbeton beziehungsweise Naturstein durch Schleifen mit Diamantwerkzeugen.

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Das Carmen-Würth-Forum wurde vom britischen Architekten David Chipperfield entworfen.

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Mit der Schwamborn WDS 530 wurden 2.000 m2 Wand in einer Woche gestockt – so wurde aus der Vision des Architekten eine wirtschaftliche und optisch herausragende Lösung.

INFO www.schwamborn.com

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

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BUCKELPISTE MKS Funke: Estrich sanieren statt zurückzubauen Das Schleifen von Böden hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. Ursprünglich vor allem für dekorative Böden wie Naturstein, Terrazzo und Betonwerkstein genutzt, ist es mittlerweile zu einer vielseitigen Dienstleistung herangewachsen. Das liegt einerseits daran, dass sich die Schleiftechnik selbst beträchtlich weiterentwickelt hat, andererseits sind ihre Aufgaben bedeutend vielseitiger geworden. In der Schleiftechnik geht es nicht mehr nur um die Vorbereitung von Untergründen, sie produziert auf der Baustelle oftmals technisch und wirtschaftlich interessante Lösungen, die in vielen Fällen vor einem Rückbau oder einer sehr aufwendigen Sanierung bewahren.

Schleifen statt Rückbau Ein Beispiel hierfür ist ein Bauvorhaben in Berlin, bei dem die Schleiftechnik einen kompletten Rückbau überflüs-

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sig machte. Es handelt sich um einen Gewerbebau, in den Anfang 2020 ein hochbelastbarer Schnellestrich eingebaut wurde. Die Gesamtfläche belief sich auf 1.200 m2, aufgeteilt auf zwei große Teilflächen. Als CT-C50-F7 war der Estrich mit seiner hohen Festigkeit für die direkte Nutzung vorgesehen und sollte mit einer flügelgeglätteten Oberfläche ausgeführt werden. Noch vor der Abnahme stellte sich heraus, dass der Boden die geforderte Ebenheit nach DIN 18202 Tabelle 3 Zeile 4 bei Weitem nicht erbrachte und auch insgesamt die Qualität der flügelgeglätteten Oberfläche nicht den Anforderungen entsprach. Nach Feststellung des Sachverhaltes durch einen Sachverständigen wurde ein Fachunternehmen mit dem Schleifen der Oberfläche als Lösung für die Korrektur der Höhenlage und die Erstellung einer einwandfrei nutzbaren und reinigungsfähigen Oberfläche beauftragt.

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BAUSTELLEN UND PROJEKTE

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Erster Schritt: Ebenheit Erster Teil der schleiftechnischen Lösung war es, die wesentlichen Hochpunkte abzutragen, um die vertraglich geschuldete Ebenheit zu erreichen. Es handelte sich um etliche Teilbereiche mit einer Überhöhung von 10 bis 20 mm und einer Fläche von 2 bis 6 m2. Nach dem Einmessen und Markieren der Hochpunkte wurden die größten Höhen unter ständiger Begleitung des Nivellierlasers mit einer MKS Eraser begradigt. Die Eraser ist ein leistungsfähiger Betonschleifer mit 270 mm Arbeitsbreite, 4,0 kW Motorleistung und sehr hoher Abtragsleistung auch in festem Material. Für das weitere Planieren der danach schon deutlich ebeneren Fläche wurde ab einer Überhöhung von noch circa 10 mm die MKS PDG 5000 mit 4,0 kW, regelbarer Drehzahl und einer Arbeitsbreite von 50 cm eingesetzt. Auf den letzten 5 mm Höhendifferenz wurden die Flächen mit der großen MKS PDG 8000 mit einer Arbeitsbreite von 80 cm weiter eingeschliffen. Die Abfolge und das Zusammenspiel verschiedener Maschinengrößen sorgten dafür, dass der Boden in seiner kompletten Fläche den Anforderungen an die Ebenheit genügte. Insgesamt wurden für diese Arbeiten drei Arbeitstage mit einem Drei-Mann-Team aufgewendet, das die Aufgabe M-Jet-Saugern und -Vorabscheidern von MKS staubfrei ausführte.

Nach der erfolgreichen Begradigung der „Buckelpiste“ (Originalton Bauleitung) blieb letztendlich noch die Rauigkeit der direkt genutzten Oberfläche. Hier kam es nun darauf an, die Oberfläche so zu gestalten, dass sie reinigungsfähig wird. In der Funktion als Lagerraum wurden keine besonderen optischen Ansprüche gestellt. Mit dem Auftraggeber wurde ein 220erSchliff vereinbart, der auch bis direkt an die Wände und anderen aufgehenden Bauteile ausgeführt wurde. Durch die hohe Festigkeit des Estrichs musste das Schnittverhalten der Diamantwerkzeuge auf den geringen Abtrag in den feineren Schleifgängen abgestimmt werden. Bei der Wahl der Werkzeuge wurde daher besonders auf die Temperaturentwicklung geachtet und entsprechend gegengesteuert.

Zweiter Schritt: Feinschliff und Vergütung Nach dem Entfernen der gröbsten Unebenheiten im ersten Arbeitsabschnitt wurden im Trockenschliff insgesamt vier immer feiner werdende Schleifstufen ausgeführt. So wurde mit den beiden MKS PDG 8000 innerhalb zweier weiterer Tage der finale Feinschliff in Körnung 220 aufgezogen, an den sich die Vergütung mit Betodur 3 x sowie die Fleckschutzimprägnierung Thilos dünnflüssig anschlossen.

Fazit Diese Sanierung einer neuen Fläche ist ein wirtschaftlich wie technisch gelungenes Beispiel für den Einsatz moderner und leistungsfähiger Bodenschleiftechnik in der Untergrundvorbereitung und -sanierung.

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Hochleistung in der Untergrundvorbereitung: MKS PDG 8000

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Einschleifen des Industriebodens nach dem groben Ebnen der Fläche.

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Leistungsfähige Absaugtechnik ist beim Trockenschliff unabdingbar.

INFO www.mks-funke.de

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

GLOBAL PLAYER Wir stellen vor: Diamond Drilling Srl, Romania

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DER BETONBOHRER hat schon mehrfach Jobberichte von Diamond Drilling Srl veröffentlicht. Grund genug, diese außergewöhnliche Firma vorzustellen – insbesondere den CEO und Firmenchef Youssef Hallak. Normalerweise operieren die Dienstleistungsbetriebe der BBS-Branche in ihrer Region, zumindest aber in ihrem Heimatland. Aber Youssef kennt keine Grenzen! Geboren und aufgewachsen ist er mit sieben Schwestern und einem Bruder im Libanon. Der Vater betrieb eine Bauun-

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ternehmung mit Aufträgen vornehmlich in Saudi-Arabien. Nach der Schulzeit begann Youssef in der Firma seines Vaters zu arbeiten und zog nach Jeddah.

Erste Station: Australien Mit 20 Jahren beschloss er, ein Ingenieurstudium zu machen. Und obwohl er niemals in Australien war, wählte er die Universität in Sydney. In Australien lernte er das Bohr- und Sägegeschäft kennen, was im Nahen Osten noch völlig unbekannt war. Diese

neuen Verfahren faszinierten ihn und er erlernte die Technik, investierte in Maschinen und übernahm im Jahr 2003 das Unternehmen LT Diamond Drilling Australia. Die Gründer – Leo und Theo – gingen in den Ruhestand, daher noch immer das LT im Firmennamen. Bald wurde Youssef für seine Dienste in der Gegend von Sidney bekannt, und er erhielt von seinen Kunden den Spitznamen „Road Runner“. Youssef fügt hinzu: „Immer wenn ich einen Job erledigt hatte, schrieb ich an die Betonwand: Road Runner was here.“ Heute ist Australien mit Bohr- und Sägebetrieben überschwemmt, jedoch LT ist immer noch ein „Big Player“ in Down Under. Aber Youssef hatte für sein Leben noch einen größeren Plan: Expansion in den boomenden Nahen Osten und nach Europa. 2005 hatte er ein größeres Projekt in Singapur, dem ein weiteres in Dubai folgte. Dort gründete er auch die erste Tochtergesellschaft. In den folgenden Jahren wurde LT für mehrere Projekte an militärischen Anlagen in Saudi-Arabien, Dubai, im Irak und im Libanon beauftragt. Dieser Bereich florierte bis 2011. Im folgenden Jahr 2012 nahm das Leben für Youssef eine neue Wendung.


PORTRÄTS

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Boomtown Bukarest Während einer Geschäftsreise in Rumänien erkannte er, dass das Land eine perfekte Drehscheibe für Europa und den Nahen Osten ist. Das Geschäft in Australien lief auch ohne ihn gut, sodass er sich im Jahr 2015 in Bukarest niederließ und die Diamond Drilling Srl gründete. Heute beschäftigt das Unternehmen in Rumänien 38 Mitarbeiter. Der Betrieb in Australien hat rund 30 Mitarbeiter. Aber damit nicht genug: LT Diamond Drilling hat inzwischen auch eine Tochtergesellschaft im Libanon mit rund 40 Mit-

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arbeitern und eine Zweigniederlassung in Dubai. Insgesamt hat die LT Diamond Drilling Group 108 Mitarbeiter, und Youssef schätzt, dass sie bis Ende des Jahres etwa 130 Mitarbeiter erreichen wird. Kürzlich hat er auch noch einen Stützpunkt in Moldawien gegründet und ist im Begriff, einen weiteren in Syrien einzurichten.

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Youssef stolz vor dem gerade ausgelieferten Brokk.

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Chef und Mannschaft in der Mittagspause.

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Youssef in der Tunnelbaustelle.

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Wandsägen hoch über den Dächern von Bukarest.

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Brokkbagger im Einsatz.

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Alles ausgebohrt?

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Youssef Hallak erhält 2018 den „Geneva Century International Quality Award“.

Bei Wand- und Seilsägen setzt Youssef auf Produkte von Tyrolit, hier pflegt er eine enge Geschäftsbeziehung. Die Bohrmotoren kommen vorzugsweise

von Weka. Fugenschneider kauft er beim US-Unternehmen Diamond Products, welches ebenfalls zur Tyrolit-Gruppe zählt. Seitdem er ferngesteuerte Abbruchroboter einsetzt, ist für ihn Brokk beziehungsweise Darda die erste Wahl. „Wir erhalten von Brokk hervorragende Unterstützung, sowohl bei den Ersatzteilen als auch bei der Ausbildung. Brokk führt die Schulungen direkt hier in Rumänien durch, und das spart uns viel Zeit“, sagt Youssef. DER BETONBOHRER wünscht Youssef Hallak weiterhin viel Erfolg, sowohl privat als auch in seinem beruflichen Expansionsdrang.

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Equipment

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EINSCHLAGANKER BESEITIGEN? Der Normenausschuss des Fachverbandes nimmt Stellung zu Anfragen der Mitglieder Neben der Bearbeitung von Grundsatzfragen und -dokumenten zur Normung innerhalb des Fachverbandes sowie der Mitarbeit in externen Gremien beantwortet unser Normenausschuss regelmäßig Fragen unserer Mitglieder im Zusammenhang mit der Anwendung beziehungsweise Auslegung von Normen. Sofern diese Themen von allgemeinem Interesse sind, werden diese Stellungnahmen in geeigneter Weise wie folgt veröffentlicht.

Einschlaganker/Befestigungsmittel beseitigen Im Kern geht es um die Frage, ob eine nicht erfolgte Beseitigung der Einschlaganker einschließlich der nicht durchgeführten Sanierung der durch die Ankerbeseitigung erzeugten Schadstellen oder die nicht ausgeführte Herrichtung der Optik der Oberfläche, zum Beispiel durch fachgerechte Überspachtelung des Ankers, einen Mangel darstellt beziehungsweise ob derartige Leistungen immer automatisch Nebenleistungen sind.

Stellungnahme Jeder Auftraggeber kann zunächst davon ausgehen, dass ein mit der Ausführung von Bauleistungen beauftragtes Unternehmen die nötige Sorgfalt walten lässt und Begleitschäden bei der Arbeit vermeidet beziehungsweise technologisch nicht vermeidbare Schäden nach den Regeln der Technik geringstmöglich hält und diese Schäden beseitigt. Oft sind Abwägungen zu treffen als Kompromiss zwischen der Wirtschaftlichkeit einer gewählten technologischen Umsetzung eines Abbruchverfahrens und dessen Schadensträchtigkeit, den hinnehmbaren Schäden beziehungsweise

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Muss der Einschlaganker entferntwerden und das Bohrloch verschlossen werden?

den zu erwartenden Aufwendungen der Schadenssanierung. Die Befestigung von Bohrmaschinen und Sägen beziehungsweise deren Komponenten am zu bearbeitenden Bauteil mit Einschlaganker/Dübel aus korrosionsgeschütztem Metall ist Bestandteil der Regeltechnologie. Dabei wird unterstellt, dass ohne weitere Vereinbarungen dieser vorschriftsmäßig und oberflächenbündig gesetzte Dübel im Bauteil verbleiben darf und dies keinen Mangel

darstellt, zumal Bohr- und Sägearbeiten unter überwiegend Rohbaubedingungen stattfinden und die Dübel hier nicht stören. Bevorzugt sind Dübel an Stellen zu setzen, die im weiteren Baugeschehen sowieso überdeckt werden. Durch geschickte Planung und Organisation der Arbeiten kann die Anzahl der verbleibenden Dübel meist reduziert werden, zum Beispiel durch Dübeln im später zu entfernenden Bauteil oder durch Mehrfachnutzung eines Dübels.


TECHNIK

Leistungen vorher abgrenzen Sollen Dübel beseitigt und/oder diese Schadstellen saniert werden, so ist das vor der Beauftragung klarzustellen, damit der Fachbetrieb diesen Mehraufwand als Nebenleistung einkalkulieren kann. Für eventuell spezielle Anforderungen an die Sanierung hat der Auftraggeber entsprechende Informationen zu geben. Stellt der Auftraggeber erst im Nachgang Forderungen zur Dübelbeseitigung und Sanierung, so sind das Besondere Leistungen. Diese müssen auf Anforderungen des Auftraggebers durch den Fachbetrieb erbracht werden, so der Betrieb auf derartige Leistungen eingerichtet ist (nach §2 VOB/B), gegebenenfalls kann ein Dritter beauftragt werden. Falls Informationen zum Dübelverbot vorher vorliegen, so kann der Fachbetrieb ersatzweise von der Regelbefestigung der Maschinen abweichen und von vornherein alternative, meist aufwen-

digere Befestigungen wählen und entsprechend kalkulieren. Auch wenn sich der Auftraggeber im Vorfeld nicht ausdrücklich äußert, zum Beispiel durch Ansagen wie „die Arbeiten sollen ohne Beschädigung der Oberflächen erfolgen“, so sind durch den Fachbetrieb auch indirekte Hinweise zu beachten, zum Beispiel „Sichtbeton“ oder „Natursteinoberfläche“. Andernfalls ist jeder Fachbetrieb gut beraten, wenn er im Vorfeld der Angebotserstellung den Auftraggeber auf die Dübelproblematik und Leistungsabgrenzung hinweist, erst recht gegenüber Auftraggebern, die nicht regelmäßig solche Leistungen nachfragen. Der sorgfältige Fachunternehmer wird zu seiner Risikominderung den Auftraggeber nachweislich und vor Auftragsannahme auf die Möglichkeit der Schadensneigung hinweisen, eine Dübelbeseitigung und Oberflächensanierung ausschließen sowie die Haftung dafür ablehnen.

Der Normenausschuss freut sich über weitere interessante Anfragen. Bitte richten Sie diese an die Geschäftsstelle, sie werden aufgenommen und an den Ausschuss weitergeleitet. Herzliche Grüße Ihr Sieghard Hantsch

Sieghard Hantsch ist Leiter des Normenausschusses im Fachverband..

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

Etliche Windenergieanlagen in Deutschland erreichen demnächst das Ende ihrer Lebensdauer und müssen nachhaltig zurückgebaut werden.

RÜCKBAU WINDKRAFTANLAGEN Branchenstandard für den Rückbau, die Demontage und das Recycling von Windenergieanlagen – auch für die BBS-Branche interessant? C

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Die Neowa GmbH engagiert sich als Gründungsmitglied und in Arbeitsgruppen im RDRWind e. V. für die Einhaltung und die Entwicklung von Standards für einen nachhaltigen Rückbau von Windenergieanlagen. Auf die deutsche Windenergiebranche kommt ab 2021 eine Rückbauwelle zu. Etwa 30.000 Windenergieanlagen drehen sich derzeit auf Wiesen und Feldern in ganz Deutschland – und jede zweite wird in den kommenden zehn Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, weil sie entweder am Ende ihrer Le-

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benslaufzeit angekommen ist oder sich der Weiterbetrieb wirtschaftlich nicht mehr lohnt. Bereits zum Jahreswechsel 2020/2021 endet für etwa 5.200 Windenergieanlagen die 20-jährige Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), weitere 8.000 Windenergieanlagen folgen bis Ende 2025. Ein Teil dieser Windenergieanlagen wird bereits vorzeitig im Rahmen eines Repowering ersetzt, andere werden über die Förderperiode hinaus weiterbetrieben. Einen Standard oder eine Norm für die Demontage und das Recycling von Wind-

energieanlagen gab es bislang weder in Deutschland noch in Europa. Das änderte sich am 17. Juli 2020, als das Deutsche Institut für Normung (DIN) e. V. die DIN SPEC 4866 veröffentlichte. „Nachhaltiger Rückbau, Demontage, Recycling und Verwertung von Windenergieanlagen“ lautet der Titel des 26-seitigen Dokuments. Es legt Rahmenbedingungen für den gesamten Rückbauprozess fest – von der Planung über die Durchführung bis zur Dokumentation – und bietet unter anderem den Betreibern eine erste Hilfestellung an. Die in der

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TECHNIK

DIN SPEC 4866 formulierten Empfehlungen helfen künftig Betreibern und spezialisierten Unternehmen, Rückbauprojekte zu planen und durchzuführen. Sowohl die Betreiber von Windparks als auch Abriss- und Recycling-Unternehmen können sich damit in Zukunft auf ein standardisiertes Vorgehen einigen. Darüber hinaus hilft die DIN SPEC 4866 auch Kommunen und Behörden, den Rückbau zu überwachen und zu beurteilen. Erarbeitet wurde das Dokument von einem Konsortium aus 25 Expertinnen und Experten aus der Windenergieund Recycling-Branche, Wissenschaftlern sowie Mitarbeitern von Behörden wie beispielsweise dem Umweltbundesamt. Die DIN SPEC 4866 entstand auf Initiative der RDRWind e. V. – Industrievereinigung für Repowering, Demontage und Recycling von Windenergieanlagen.

Über die Neowa GmbH Die Neowa GmbH wurde 2014 gegründet und nahm ihre operative Tätigkeit in 2015 auf. Sie betreibt ein europaweites Netzwerk für einen ressourcenschonenden Rückbau von Windenergieanlagen. Neben der qualifizierten Behandlung von Faserverbundabfällen betreibt Neowa gemeinsam mit dem Partner Nehlsen AG in Bremen zwei Aufbereitungsanlagen für die Substitution weiterer Rohstoffe, die national wie international in die Zementproduktion geliefert werden. Neowa plant, baut und betreibt Abfallbehandlungsanlagen für Industriepartner und versteht die wertstoffliche Seite des Recyclings als Verpflichtung der Kreislaufwirtschaft gegenüber. Mit der Philosophie „we design waste“ positioniert sich Neowa deutlich als branchennaher Lösungsanbieter.

INFO www.neowa.de Der neue Branchenstandard ist in deutscher und englischer Sprache kostenfrei über den Beuth Verlag verfügbar. und steht damit auch der europäischen Windindustrie sowie den Behörden als eine Vorlage für eigene Aktivitäten zur Verfügung: www.beuth.de/de/technische-regel/ din-spec-4866/326469199

210x148_tiefbau_fugenschneider_CC401E_4c.pdf 1 20.08.2020 12:55:53

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CONSTRUCTION TECHNOLOGY

Elektrofugenschneider mit einzigartigem Wandbündig-Sägesystem

PROFESSIONELLE PRODUKTE FÜR DEN TIEFBAU LISSMAC Maschinenbau GmbH Telefon +49 7564 307-0 lissmac @lissmac.com 73 www.lissmac.com


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TYROLIT PRÄSENTIERT DIE NEUE SEILSÄGE WCE18 Mit der WCE18 präsentiert Tyrolit das neueste Mitglied aus seiner Seilsägen-Familie. Diese elektrische Seilsäge verfügt über einen extra großen Seil-

speicher von 15 m und einen kraftvollen, 18 kW starken Hochfrequenz-Antrieb. Die Säge eignet sich perfekt für anspruchsvolle Jobs sowie den kontrol-

lierten Rückbau von großen Bauten, wie etwa von Brücken, Kaminen oder Fundamenten.

Die WCE18 ist wie geschaffen für ambitionierte Schneidarbeiten im High-Performance-Bereich sowie für den kontrollierten Rückbau von großen Bauten.

Produktdetails auf einen Blick •

stufenlos einstellbare Seilgeschwindigkeiten von 0 bis 25 m/s präzis regulierbare Zugkraft 15 m Seilspeicher, 19 m Bruttoseillänge hohes Anfahr-Drehmoment und

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schlupfarme Kraftübertragung dank großem Antriebsrad (Ø 445 mm) reduzierte Belastung der Hauptkomponenten durch spannungsentlasteten Seilspeicher

• • • •

übersichtliches Bedienpult wassergekühlter Hochfrequenzmotor (18 kW) Maße: 1.170 x 1.810 x 760 mm Gewicht: 354 kg

CUT-ALL – EIN SÄGEBLATT FÜR SÄMTLICHE MATERIALIEN Die Diamanttrennscheibe Cut-All ist der neue Alleskönner im Tyrolit-Sortiment und überzeugt sowohl Profis als auch Heimwerker durch ihre Vielseitigkeit. Denn die Scheibe hält, was der Name verspricht – ein robustes Sägeblatt, das sich sehr gut für nahezu alle Materialien auf der Baustelle, für jegliche Umbauarbeiten im Haus und Garten sowie auch für Feuerwehr-Einsätze eignet. Neben einer hohen Standzeit verfügt die neue All-in-one-Scheibe über ein sauberes Schnittbild und ist in den gängigen Durchmessern Ende 2020 erhältlich.

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Die Vorteile der neuen Cut-All auf einen Blick •

• • Die neue Tyrolit Cut-All eignet sich für sämtliche Materialien.

universeller Einsatz im Bereich Bau und Garten- und Landschaftsbau: Baumaterialien, Beton, Gestein, Gusseisen, Verbundwerkstoffe, Kunststoffe, Glas, Holz, Bleche und Metallprofile ideal für den Rescue-Einsatz von Feuerwehr und Sicherheitskräften sehr hohe Lebensdauer und konstante Schnittleistung


BRANCHENNEWS

OBERFLÄCHENBEARBEITUNG MADE BY TYROLIT Tyrolit entwickelt und produziert in Zusammenarbeit mit der US-Tochterfirma Diamond Products Systeme für die Bearbeitung von großen Beton- und Asphaltflächen: Das Sortiment umfasst Grinding- und Grooving-Maschinen sowie Werkzeuge, die optimal auf die entsprechenden Anwendungen und Leistungsklassen abgestimmt sind.

Der Bump Grinder PC4504CE ist eine selbstfahrende Maschine für die Oberflächenbearbeitung von Asphalt und Beton, die sehr gut für Straßen geeignet ist. Um den gesetzlichen Bestimmungen und Vorgaben des europäischen Marktes gerecht zu werden, wurde das amerikanische Original in enger Zusammenarbeit zwischen Tyrolit und der Lissmac

Der PC4504CE erfüllt alle Anforderungen für den europäischen Markt.

Grip durch Grinding Ziel beim Grinding ist es, eine definierte Rauigkeit der Oberfläche zu erzeugen, um die erforderliche Griffigkeit gewährleisten zu können und gleichzeitig die Fahrbahngeräusche zu minimieren. Neben einem umfassenden Sortiment an Grooving-Maschinen für den US-Markt bietet Tyrolit seit Herbst 2019 einen CE-zertifizierten Grinder: Der Bump

Maschinenbau GmbH an die hiesigen Anforderungen angepasst. Im Schleifbetrieb überzeugt der PC4504CE auf ganzer Linie: Die 9 m lange Maschine verfügt über eine 127 cm breite Schleifwelle, die standardmäßig mit bis zu 250 Stück Diamantsägeblättern BGX-C3 Premium in TGD®-Technologie mit einem Durchmesser von 485 mm bestückt werden kann. Das Ergebnis ist ein optimales Schliffbild mit sauberen Schnitt-

kanten ohne nachträgliche Schlammabsaugung.

Grooving zur Wasserableitung Beim Grooving werden Rillenprofile in große Beton- und Asphaltflächen geschnitten, um bei starken Regenfällen ein Abrinnen des Wassers zu gewährleisten. Neben einer verbesserten Wasserableitung wird ein schnelleres Trocknen der Fahrbahn ermöglicht. Dieses Verfahren kommt vorwiegend bei Flughafen-Landebahnen zum Einsatz. Um den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden, bietet Tyrolit sowohl Kompaktmodelle als auch den knapp 9 m langen Groover PC1505, der mit einem kraftvollen Tier-5-Motor ausgestattet ist und alle Anforderungen für den europäischen Markt erfüllt. Einfache Bedienbarkeit und integriertes Vakuumsystem sind nur einige der Vorzüge des PC1505, der mit TyrolitDiamantsägeblättern mit Durchmesser bis zu 300 mm ausgestattet werden kann.

Das Diamantsägeblatt BGX-C3 Premium in TGD®-Technologie erzielt hervorragende Ergebnisse im Zusammenspiel mit den Grinding- und Grooving-Maschinen von Tyrolit.

INFO www.tyrolit.com Mit dem PC1505 werden Rillenprofile zur Drainage von Wasser in Verkehrsflächen geschnitten.

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HUSQVARNA: STARK, SMART UND ZUVERLÄSSIG Die neuen Bohrmotoren DM 400 und DM 430 – die bisher robustesten Bohrmotoren von Husqvarna Für Unternehmer, die auf der Suche nach einem robusten Bohrmotor ohne Leistungseinbußen sind, stellt Husqvarna die neuen Bohrmotoren DM 400 und DM 430 vor – elektrische EinphasenBohrmotoren mit 3,2 kW, die die typische Benutzerfreundlichkeit von Husqvarna mit nie dagewesener Robustheit vereinen. Sie sind außerdem die ersten HusqvarnaBohrmotoren, die mit eingebetteter Konnektivität ausgestattet sind. Sie können die neuen Bohrmotoren DM 400/DM 430 bereits am Äußeren von früheren Husqvarna-Bohrmotoren unterscheiden. Das robuste Aluminiumgehäuse fühlt sich solide an und ist kompakt gestaltet, damit das Gerät auch zum Bohren in engen Ecken eingesetzt werden kann. Der Tragegriff fungiert auch als Stoßschutz und lässt sich bei Bedarf leicht entfernen, um bei schlechten Platzverhältnissen zusätzlichen Freiraum zu schaffen. „Die neuen Bohrmotoren DM 400/ DM 430 sind auf eine grobe Handhabung und schwere Bohrarbeiten ausgelegt”, so Håkan Pinzani, Global Product Manager für Kernbohrsysteme bei Husqvarna. „Doch sie sind auch bei allen Bohrbedingungen sehr einfach zu handhaben. Die neuen Motoren sind Arbeitstiere, auf die man sich wirklich verlassen kann“, erklärt er.

Die neuen Bohrmotoren DM 400/DM 430 sind auf eine grobe Handhabung und schwere Bohrarbeiten ausgelegt.

Hohe Benutzerfreundlichkeit und Bohrleistung Sie werden typische Husqvarna-Funktionen wiedererkennen, wie die LED-Anzeige für Motorlast und die Smart-StartTaste für halbe Geschwindigkeit sowie natürlich die Schnellverbindung zum neuen Husqvarna-Bohrständer DS 500, der perfekt mit den neuen Motoren zusammenpasst. Mit dem dreistufigen Getriebe lässt sich die Drehzahl für Durchmesser von 55 bis 350 mm beim DM 400 beziehungsweise von 100 bis 450 mm beim DM 430 anpassen.

Gemacht für schwere Arbeiten Der luftgekühlte Hochleistungselektromotor im Gehäuseinneren basiert auf einer bewährten Konstruktion und hält nachweislich hohen Lasten stand, ohne zu überhitzen. Die langlebigen Kohlebürsten ermöglichen eine einfache Überprüfung und Wartung. Falls das Bohrbit stecken bleibt, sind die Husqvarna-Bohrmotoren DM 400/DM 430 durch zwei unabhängige Systeme geschützt: eine mechanische Reibungskupplung und der Husqvarna-Überlastungsschutz Elgard für Elektromotoren.

Embedded Connectivity

DM 400 und DM 430 – die bisher robustesten Bohrmotoren von Husqvarna.

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Die Husqvarna-Bohrmotoren DM 400/ DM 430 sind ausgestattet mit Embedded Connectivity, einer verbesserten Version von Husqvarna Fleet Services. Das System sammelt und präsentiert umfassende Analysedaten und Einblicke in den Zustand Ihrer Husqvarna-Geräte, inklusive wichtiger Leistungswarnungen. Diese Technologie ermöglicht eine ständige drahtlose Aktualisierung der Gerätesoftware, damit diese immer auf dem neuesten Stand bleibt. Die Husqvarna-Bohrmotoren DM 400/DM 430 sind seit Februar 2020 erhältlich.


BRANCHENNEWS

LEISTUNG, ZUVERLÄSSIGKEIT UND BENUTZERFREUNDLICHKEIT Husqvarna führt ein völlig neues Sortiment an Bodenschleifmaschinen ein Husqvarna Construction Products stärkt seine Position auf dem globalen Bodenschleifermarkt weiter, indem das Unternehmen nicht nur eine einzige, sondern ein komplettes Sortiment von nicht weniger als acht neuen Bodenschleifmaschinen auf den Markt bringt. Bei der Entwicklung der Maschinen standen die Bedürfnisse des Benutzers im Mittelpunkt, um eine intelligentere Arbeitsweise zu gewährleisten.

Starke Synergien „Die Einführung dieses Sortiments ist ein Quantensprung in der Branche“, sagt Mark Michaels, Leiter des Produkt- Managements von Husqvarna Construction North America. „In Kombination mit unserem Sortiment an Staubabsauggeräten, Diamantwerkzeugen, Schulungen und Online-Serviceangeboten ist diese Einführung eine unserer größten seit vielen Jahren – und eine Bekundung zu unserem langjährigen Engagement für unsere Kunden und die Entwicklung der Branche.“

Drei Größen – viele Optionen Das Sortiment der neuen Planetenschleifmaschinen (PG) von Husqvarna startet mit der kompakten PG 540. Dank des geteilten Chassis ist sie einfach zu handhaben und zu bedienen – perfekt für kleinere Arbeiten. Als Nächstes steht die vielseitige PG 690 zur Verfügung, die auch als ferngesteuerte und Propan-Ausführung erhältlich ist. Das Spitzenmodell PG 830 ist das größte und leistungsstärkste Modell. Dieses ist auch als PG 830 RC mit Fernsteuerung und motorisiertem Antrieb für maximale Leistung erhältlich und als PG 830 S handgeführt – als einfach zu bedienendes und preislich erschwingliches Arbeitstier.

Hohe Leistungsfähigkeit Das neue Sortiment bleibt der einzigartigen und bewährten Dual Drive Technology™ treu, jedoch ebnen leistungsstär-

Beim neuen Sortiment an Bodenschleifmaschinen werden Leistung, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit neu definiert.

kere Motoroptionen den Weg für noch höhere Produktivität. Die Spitzenmodelle PG 830 und PG 830 RC verfügen über einen Motor mit 15 kW/20 PS, was bis zu 36 % mehr Leistung gegenüber den Vorgängermodellen bedeutet. Integrierte einstellbare Gewichte (optional) können für zusätzlichen Druck auf dem Schleifkopf hinzugefügt werden.

Versiegelt und geschützt gegen Staub und Schlamm Zuverlässigkeit ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt bei dem neuen Sortiment. Besonders erwähnenswert sind der vollständig versiegelte und geschützte Schleifkopf sowie der vollständig abgeschottete Schaltschrank und das abgeschottete Dual-Drive-Getriebe. Dieses Konzept schützt die kritischen Komponenten vor Staub und Schlamm. Für den Bediener bedeutet dies längere Wartungsintervalle und maximale Betriebszeit.

Einfache Handhabung Das neue, kompakte Design sorgt für eine hervorragende Rundumsicht, und

der verstellbare Lenker bietet durch zahlreiche Positionen eine gute Ergonomie für den Bediener. Weitere Details, die jeden Arbeitstag erleichtern, sind das optionale LED-Beleuchtungskit, die klappbare Trittleiste für einfaches Umkippen für Werkzeugwechsel, die robuste Federung und die großen Räder für einen einfachen Transport. Die Bedientafel wurde neu gestaltet, um eine bessere Steuerung und Rückmeldung zu ermöglichen, selbst wenn der Fahrer Handschuhe trägt. Die intuitiven, ergonomischen Fernsteuerungsoptionen ermöglichen es dem Bediener, sich auf den Boden und die Arbeit zu konzentrieren. Das neue Sortiment an Bodenschleifmaschinen wird in der zweiten Jahreshälfte 2020 lieferbar sein.

INFO www.husqvarnacp.com

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NEUES VON KERN-DEUDIAM Der Hersteller geht mit neuem Elektro-Fugenschneider und eigenem Qualitätslabel an den Start

Gute Schnitte mit dem neuen Elektrofugenschneider KDF1200-E mit 15 kW.

Norwegen, Chile, Ägypten, Russland, Italien oder Färöer – nur einige von über 30 Ländern, in denen Elektrofugenschneider von Kern-Deudiam täglich im Einsatz sind. Dem Familienunternehmen aus Hövelhof (Nordrhein-Westfalen) ist es in den vergangenen Jahren gelungen, dass auch seine Schneidmaschinen aufgrund ihrer hohen Qualität, ihrer innovativen Features und ihrer Zuverlässigkeit auf mittlerweile vier Kontinenten wertgeschätzt werden. Mit über 40 Jahren Expertise entwickelt und fertigt Kern-Deudiam, neben professionellen Diamantwerkzeugen und Kernbohrtechnik, auch

Benzin- und Elektrofugenschneider, wie beispielsweise das international beliebte elektrische Modell KDF800-E.

Neu: der KDF1200-E Jetzt gibt es kräftigen Zuwachs in der Fugenschneider-Familie, denn der neue Elektrofugenschneider KDF1200-E steht in den Startlöchern. Das autark selbstfahrende Modell kommt mit wuchtigen 15 kW (32 A) Antriebsleistung, einer Schnitttiefe von 510 mm und einer intelligenten Steuerung mit Schnittüberwachung und Anwesenheitsprüfung daher und kann mit zahlreichen clever-

Der Elektrofugenschneider KDF800-E im Einsatz auf einer Baustelle in Chile.

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Ansicht auf das Bedienfeld des KDF1200-E.

en Features wie einem Wechselflansch (25,4 mm und 60 mm) oder stufenloser Drehzahl aufwarten. Wie alle anderen Mitglieder der Fugenschneider-Familie ist auch die neueste Maschine ein Eigengewächs von Kern-Deudiam – vollständig in Deutschland entwickelt und hergestellt. Und sicher ebenfalls interessant: mit dem eigenen Leasingprogramm Leasx hält das Unternehmen neuerdings eine innovative und individuelle Finanzierungslösung bereit.

Made in Germany Dass Kern-Deudiam sämtliche Schritte seiner Produktion in Deutschland durchführt – von der Rezeptur der Mischung bis zum fertigen Segment, vom Lackieren bis zum Schweißen und Löten und von der einzelnen Komponente bis zum einsatzbereiten Fugenschneider – lässt sich schon längere Zeit in den sozialen Medien oder auf der Website des Unternehmens beobachten. Ein eigenes Qualitätslabel auf den Produkten der Ostwestfalen lässt einen dieses nun auch offline und auf den ersten Blick erfahren. Das auffällige weiße Label mit stilisierter Deutschland-Flagge verdeutlicht visuell, dass es sich bei dem erwor-


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Kern-Deudiam-Qualitätslabel.

Trockenbohrkronen im Vergleich: Unix2 und Beto.

benen Produkt nicht um ein importiertes, fertiges oder halbfertiges Produkt handelt, das vor Ort finalisiert wird, sondern dass dieses von Kern-Deudiam in Deutschland entwickelt sowie vollständig gefertigt wurde. Außerdem steht das neue Label für eine nachhaltige Produktion unter anderem durch den Einsatz von 100 % Ökostrom und durch umweltfreundliches Recycling von Rohstoffen. Kontinuierliches Optimieren der Werkzeuge und Maschinen sowie das konsequente Erweitern des eige-

nen „Made-in-Germany“-Portfolios, den sich ändernden, individuellen Kundenanforderungen entsprechend, sorgen dafür, dass Kern-Deudiam in regelmäßigen Abständen Produktneuheiten präsentiert – ganz gleich, ob Fachmessen stattfinden oder nicht. Mit Neuheiten wie Unix2, Beto, Express2 oder KBU-B konnte Kern-Deudiam mit seinen 60 Beschäftigten zuletzt die Entwicklung und Produktion von Diamantwerkzeugen und -segmenten energisch vorantreiben. Insbesondere für das Trockenbohren

in armierten Beton mit Absaugung und Softschlag konnten mit den Unix2- und Beto-Diamantbohrkronen gleich zwei unterschiedliche Segmenttypen auf den Markt gebracht und außergewöhnliche Resultate bezüglich Geschwindigkeit und Schnittigkeit erzielt werden. Für viele Anwender und Dienstleister gehört das Trockenbohren in Beton bereits seit einiger Zeit zum Leistungsspektrum und mittlerweile bieten immer mehr Unternehmen dieses an. Völlig zu Recht – denn es ist weit mehr als ein Trend: zum Beispiel an sensiblen Einsatzorten wie in bereits bewohnten Räumen, in Hygienebereichen, Büros, Kellern oder an allen anderen Orten, an denen der Einsatz von Wasser schlicht unmöglich ist oder Schäden hinterlassen könnte.

INFO www.kern-deudiam.de

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HILTI: 100 JAHRE NUTZUNGSDAUER

NEUE QUALIFIKATION DER HILTI-INJEKTIONSMÖRTELSYSTEME

Nachträgliche Bewehrungsanschlüsse – starker Halt, einfach umgesetzt.

Ein wesentliches Kriterium für den Entwurf von Ingenieurbauwerken wie Brücken und Tunneln ist deren Bemessung auf Dauerhaftigkeit. Für die Anwendung als Dübel und für nachträgliche Bewehrungsanschlüsse hat Hilti Injektionsmörtelsysteme für eine Nutzungsdauer von 100 Jahren qualifiziert.

Langfristig planen Für alle Anforderungen im Ingenieurbau bietet Hilti spezifische und optimierte Befestigungssysteme wie Schubverbinder, Betonschrauben, Ankerschienen, Injektionsmörtel für nachträgliche Bewehrungsanschlüsse, Dübel und Installationstechnik an. Insbesondere für Befestigungssysteme, die nicht ausschließlich aus Stahl bestehen, wird eine geplante Nutzungsdauer von 100 Jahren entsprechend den Anforderungen DIN EN 1990 zunehmend gefordert. Basierend auf dem neuesten Europäischen Bewertungsdokument EAD für Verbunddübel, hat Hilti Injektionsmörtelsysteme für die Anwendung als Dübel

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sowie für nachträgliche Bewehrungsanschlüsse mit einer Nutzungsdauer von mindestens 100 Jahren qualifiziert. Dokumentiert ist dies in den Europäischen Technischen Bewertungen ETA16/0143, Injektionsmörtel-System Hilti HIT-RE 500 V3 für Dübelanwendungen sowie ETA-20/0125, nachträglicher Bewehrungsanschluss mit Injektionsmörtelsystem Hilti HIT-RE 500 V3. Weiterhin wurde auch ETA 20/0318 für das schnell härtende Injektionsmörtelsystem Hilti HIT-HY 200-R V3 für nachträgliche Bewehrungsanschlüsse mit einer Nutzungsdauer von mindestens 100 Jahren erteilt.

Sicherheit in der Bemessung und Ausführung Nachweise für diese Dübel und für nachträgliche Bewehrungsanschlüsse (Übergreifungsstöße oder Endverankerungen) können einfach und schnell unter Berücksichtigung der aktuellen Normen und Regelwerke (DIN EN 19924, DIN EN 1992-1-1, EOTA TR 069) mit

der kostenfreien Software Hilti Profis Engineering und Profis Rebar geführt werden. Für Lastfälle beziehungsweise Einwirkungen, die derzeit in den oben aufgeführten ETAs nicht abgedeckt werden, wie zum Beispiel nichtruhende oder seismische Einwirkungen, bietet die Software die Möglichkeit, internationale Standards beziehungsweise ingenieurtechnische Methoden für den Nachweis anzuwenden. Für nachträgliche Bewehrungsanschlüsse mit HIT-HY 200-R V3 unter ermüdungsrelevanten Einwirkungen erlaubt die allgemeine Bauartgenehmigung Z-21.8-2121 die Bemessung nach der Wöhlerlinie DIN EN 1992-1-1 für einbetonierte Bewehrungsstäbe. Für nachträgliche Bewehrungsanschlüsse mit HIT-RE 500 V3 regelt dies in gleicher Weise die allgemeine Bauartgenehmigung Z-21.8-2064. Bei der Lösung spezifischer Aufgabenstellungen unterstützt der Engineering-Service von Hilti: Telefon 0800 8885522

Bei ausreichender Betondeckung erreichen die nachträglichen Bewehrungsanschlüsse – die mit dem chemischen Mörtel von Hilti verankert sind – Lastwerte, die die Lastwerte eingegossener Bewehrungsstäbe deutlich übertreffen.

INFO www.hilti.de


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MKS® Funke GmbH

Schleiftechnik für Profis MKS® SCHLEIFTECHNIK Stark in der Sanierung und Vorbereitung von Untergründen Unsere Erfahrung: Wenn es um das Schleifen von Böden geht, ist MKS® der absolute Spezialist für Diamantwerkzeuge, Schleifmaschinen und Chemie. Unsere Erfahrung und unser Wissen aus mehr als 30 Jahren sprechen für sich! Auf MKS® können Sie zählen - genauso, wie auf unsere Qualität und Zuverlässigkeit. Unser Sortiment: ■ Starke Bodenschleifmaschinen für die Untergrundvorbereitung und -Sanierung ■ Breites Sortiment von Schleifwerkzeugen für alle Aufgaben, in allen Preisklassen und für alle Maschinentypen ■ Original VIGOR PKD Werkzeuge für die schnelle Entschichtung bei geringen Werkzeugkosten ■ 250 mm Werkzeuge für Betonschleifer in allen Qualitäten

„Gute Werkzeuge und top Beratung gesucht?“ +49 (0) 2871.2475-24

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MKS® Funke GmbH

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Im Fisserhook 28

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info@mks-funke.de

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www.mks-funke.de


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VACUUMS FOR LIFE

MEHR RUHE AM BAU Norton Clipper erweitert sein Sortiment der geprüften, lärmreduzierten Silencio-Diamantscheiben

Heavy Duty Industriestaubsauger mit unübertroffener Filtertechnologie

r Entstaube Klasse-H RONDA® 200H Power

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Das volle Programm von RONDA® Industriesaugern hier sehen

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Trennarbeiten am Bau sind in der Regel mit hohen Lärmemissionen verbunden und damit auch potenzielle Risiken für die Gesundheit der Anwender beziehungsweise das Wohlbefinden aller, die sich in unmittelbarer Umgebung der Baustelle befinden. Besonders kritisch: Wohngebiete, Stadtzentren, Kindergärten, Schulen und Kranken- Das neue Sortiment der Norton Clipper Pro Universal häuser – Zonen, in denen eine Silencio-Diamanttrennscheiben. Lärmbelastung eingeschränkt werden muss. Mit der schallgedämpften DiamantAnwender können erneut auf eine zerscheibe Pro Universal Silencio ist der tifizierte Schalldämpfung und damit auf Profi am Bau in Sachen Schallschutz ein höheres Maß an Gesundheitsschutz für Mensch und Umwelt auf dem neuvertrauen.“ esten Stand der Technik. Dank des zerGrundlage für die lärmreduzierenden tifizierten Schallschutzes werden die Merkmale sind konstruktive BesonderGeräuschemissionen auf ein Minimum heiten im Scheiben-Design. Auch die reduziert, wodurch mögliche gesundStahlkernkonfiguration wurde speziell heitliche Beeinträchtigungen vermieden entwickelt. Durch die Sandwich-Konwerden können. struktion werden Schwingungen der Marko Waldschmidt, Vertriebsleiter beiden Stahlkernhälften absorbiert und D-A-CH bei Saint-Gobain Abrasives: somit bereits die Geräuschentwicklung „Nach dem großen Erfolg der schallgedurch die reduzierte Schwingung auf ein dämpften Werkzeugreihe für Tischsägen Minimum begrenzt. weiten wir nun das Portfolio auch auf Martin Büsch, Marketingleiter D-A-CH, Winkelschleifer aus. Ideal für Beton und ergänzt: „Premium-Schnittleistung erallgemeine Baumaterialien, gewährleisreichen Silencio-Werkzeuge dank der ten die neuen Silencio-Werkzeuge dank i-HD-Segmenttechnologie, die das 12 mm hoher Segmente schnelle, effiziWerkzeug nicht nur sicherer macht, ente Schnitte bei deutlicher Geräuschsondern auch einen deutlichen Perreduzierung gegenüber herkömmlichen formanceschub auslöst. Unsere neuen Trennscheiben. Der wahrgenommene Silencio-Produkte sind ein weiteres ErGeräuschpegel kann bei einer Scheibe gebnis unserer bereits im Rahmen der mit einem 230-mm-Durchmesser auf Bauma vorgestellten Initiative ,Nachhalcirca ein Drittel im Vergleich zu einer tig. Sicher.’ Denn sie dienen neben einer herkömmlichen Diamanttrennscheibe Steigerung von Produktivität und Leisreduziert und so der Arbeitskomfort tungsfähigkeit vor allem dazu, die Umsignifikant erhöht werden. Bei einer welt und die Gesundheit des Menschen Scheibe mit einem Durchmesser von zu schützen.“ 350 mm reduziert sich der wahrgenommene Geräuschpegel einer Norton INFO Clipper Pro Silencio-Scheibe sogar auf ein Achtel einer herkömmlichen Diamantscheibe. Kreischende Schneidtöne www. nortonabrasives.com gehören damit der Vergangenheit an.


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ALLZEIT BEREIT – HUSQVARNAS AKKUTRENNSCHLEIFER

Einfaches Starten und akkubetriebene Flexibilitat für schnelles Schneiden.

Der Husqvarna Akku-Trennschleifer K535i ist das neueste Mitglied in Husqvarnas Palette von akkubetriebenen Geräten und bietet das meiste von dem, was inzwischen von seinen kraftstoffbetriebenen Pendants erwartet wird. Zusätzlich kommen Vorteile wie niedrige Vibrationen, geringes Gewicht und benutzerfreundliche Ergonomie hinzu. Er ist fast wartungsfrei, hat niedrige Betriebskosten und kann leicht zum Nassschneiden verwendet werden. Der K535i ist eine ausgezeichnete Ergänzung des Trennschleifer-Sortiments von Husqvarna. „Das einfache Starten und sein geringes Gewicht machen ihn zu einem perfekten Zusatzgerät, das

bei den meisten leichteren Arbeiten mehr Flexibilität verleiht“, so Mattias Holmdahl, Global Product Manager für Trennschleifer bei Husqvarna Construction Products. Das hervorragende Verhältnis von Leistung zu Gewicht macht den K535i zu einer wirklich nützlichen Ergänzung des Portfolios. Der K535i ist perfekt für schnelle, effiziente Schnitte. Und da er nicht auf die Stromversorgung des Stromnetzes angewiesen ist, erledigt er ganz einfach die Arbeit, egal wo oder wann er gebraucht wird. Die akkubetriebenen Geräte von Husqvarna bilden eine vielseitige Palette von Handgeräten für Arbeiten rund ums

Haus. Sie sind leicht und leistungsstark und arbeiten alle mit unserem Ein-AkkuSystem. Zudem bieten sie eine ganze Reihe von Vorteilen. Emissionsfrei, die geringe Geräuschentwicklung und die niedrigen Vibrationswerte sind nur einige von vielen Vorteilen.

Schneidaustattung • • • • •

Abmessungen • • • •

Emissionsfrei, geringe Geräuschentwicklung und niedrige Vibrationswerte: der K535i.

max. Schnitttiefe 76 mm max. Trennscheibendurchmesser 230 mm Aufnahme Durchmesser 22,2 mm max. Trennscheibenstärke 3 mm Geschwindigkeit max. 70 m/s

Produktlänge 560 mm Produktbreite 220 mm Produkthöhe 310 mm Gewicht 3,5 kg

INFO www.husqvarnacp.com

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MX FUEL –MAXIMALE LEISTUNG UND AUSDAUER Akkutechnologie von Milwaukee – die Ablösung für Benzin und Kabel auf der Baustelle

Neue Leistungsklasse für Akkutechnologie von Milwaukee – die Ablösung für Benzin und Kabel auch bei Heavy-Duty-Arbeiten auf der Baustelle.

Mit MX Fuel definiert Milwaukee die Arbeitsausrüstung für Baustellen neu. Die Maschinen dieser Leistungsklasse sollen bei Aufgaben zum Einsatz kommen, die bisher vor allem die Domäne von Benzin- oder Druckluftgeräten waren. Die neue Akkutechnik ermöglicht entsprechende Arbeiten auch dort, wo das bisher nur eingeschränkt oder unter großem Aufwand möglich war. Dazu gehört unter anderem die Arbeit in Gräben, im Berg- und Tunnelbau oder in geschlossenen Gebäuden. Die Maschinen auf der neuen Plattform bieten den vollen Komfort der Akkutechnologie und reduzieren die Belastungen durch Emissionen von Lärm, Abgasen und Vibrationen. Viele Arbeiten können künftig sicherer, leiser und insgesamt effizienter ausgeführt werden. Anwender haben die Möglichkeit, ihren CO2-Fußabdruck zu verkleinern und die Produktivität ihres Maschinenparks zu verbessern. Bei der Arbeit mit Verbrennungsmotoren kämpfen Anwender mit zahlreichen Frustrationen, die beim Einsatz von Ak-

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kutechnik wegfallen. Dazu gehören die Lagerung von Kraft- und Schmierstoffen, Schwierigkeiten beim Starten mit Zugseil oder im Einsatz bei niedrigen Temperaturen. MX Fuel eliminiert diese Probleme.

Neue Akkus voller Energie Basis der neuen Plattform sind zwei Akkupacks mit 3 Ah und 6 Ah Kapazität. Sie bieten mit 216 Wh sowie 432 Wh eine Leistung, die mit starken Verbrennungsmotoren vergleichbar ist. Die Akkus sind voll funktionsfähig bei Temperaturen bis –28 °C. Ein im Akkupack integriertes Energiemanagement kommuniziert mit dem Werkzeug, um unter allen Bedingungen die volle Leistung in Kombination mit maximaler Laufzeit zu liefern. Die stoßfesten Gehäuse mit patentiertem Design sind mit großflächigen Gummierungungen versehen – für eine lange Lebensdauer auch unter härtesten Baustellenbedingungen. Die neuen MX-Fuel-Geräte sind ausgerüstet mit

bürstenlosen Motoren und der Redlink-Plus-Elektronik, die mit dem Akku kommuniziert und das Gerät zuverlässig vor Überhitzung und Überlastung schützt. Ebenso Standard: die Integration auf der digitalen Plattform One-Key. Bei Verlust werden Manipulationen mit der Remote-Sperr-Funktionen zuverlässig verhindert. Das neue MX-Fuel-Ladegerät sorgt für kurze Ladezeiten. Beim 3-Ah-Akku sind es 45 Minuten. Der 6-Ah-Akku wird innerhalb von 90 Minuten vollständig aufgeladen.

Erste Geräte verfügbar Zu den ersten Akkugeräten, die Milwaukee als Problemlöser in der neuen Leistungsklasse anbietet, gehören der Trennschleifer MXF COS350, das Diamant-Kernbohrgerät MXF DCD150 und der Abbruchhammer MXF DH2528H. Weitere Geräte wie ein Baustrahler mit bis zu 27.000 Lumen Punkt- und Flächenbeleuchtung folgen noch im Laufe des Jahres.


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Kernbohrgerät Das Diamant-Kernbohrgerät MXF DCD150 bietet kurze Rüstzeiten und ermöglicht Bohrungen mit einem maximalen Kerndurchmesser von 152 mm bei bis zu 400 mm Länge. Komfortfunktionen wie ein Drucksensor sowie ein Lagesensor, der die Funktion einer Wasserwaage erfüllt, unterstützen den Anwender. Eine patentierte Rutschkupplung mit Gyrosensor schützt vor plötzlichen Lastwechseln beim Verkanten.

Trennschleifer Der Trennschleifer MXF COS350 ist das weltweit erste Akkugerät dieser Art für das Schneiden von Stahlbeton, das mit einer 350-mm-Scheibe arbeitet. Es bietet eine Schnitttiefe von 125 mm und ist sekundenschnell einsatzbereit. Das Betriebsgeräusch liegt mit 89 dbA deutlich unter dem von vergleichbaren Benzingeräten. Ein Führungswagen, zwei verschiedene Tanksysteme und für den Akkueinsatz optimierte Trennscheiben komplettieren das System.

Das Akku-Diamant-Kernbohrgerät MXF DCD150 – starke Leistung mit bis zu 152 mm.

Abbruchhammer Leistung wie Benzin-, Kabel- oder Druckluftgeräte bietet auch der Abbruchhammer MXF DH2528H mit 28 mm Hex-Aufnahme. Als Akkugerät liefert er eine enorme Schlagenergie von 64 Joule. Mit einer Akkuladung können bis zu 2 t Beton bearbeitet werden. Der Motor ist vom Gehäuse komplett getrennt – das sorgt für niedrige Vibrationswerte von nur 5,17 m/s². Damit ist der ununterbrochene Einsatz über sieben Stunden (HAVS) möglich.

Der weltweit erste Akku-Trennschleifer mit 350-mm-Scheibe bietet eine Schnitttiefe von 125 mm.

INFO www. milwaukeetool.de Der Abbruchhammer MXF DH2528H schafft bis zu 2 t Beton mit einer Akkuladung.

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NEUGRÜNDUNG DER BROKK DA GMBH Die Darda GmbH lagert ihren Vertrieb für Deutschland und Österreich aus Das mittelständische Maschinenbauunternehmen Darda GmbH, Hersteller und Weltmarktführer von hydraulischen Abbruchgeräten und Händler für die schwedischen Brokk-Abbruchroboter, stellt die Weichen für die Zukunft. Das starke Wachstum und das damit verbundene Erreichen von Kapazitätsgrenzen in allen Bereichen haben die Konzernleitung der in Blumberg ansässigen Darda GmbH zu einem zukunftsgerichteten Schritt veranlasst. „Wir können auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte zurückblicken“, sagt Burkhard Darda, Geschäftsführer der Darda GmbH. „Wir sind sehr froh, dass wir eine kontinuierliche Weiterentwicklung vollziehen können und wir mit den richtigen Schritten stetig weiterwachsen.“ In den letzten Jahren ist Darda nicht nur personell gewachsen, auch die Produktpalette wird immer größer und erfordert im Vertrieb neue Strukturen. Der Vertrieb für Deutschland und Österreich für die Darda-Geräte sowie die Brokk-Abbruchroboter wurde deshalb zum Jahresbeginn von der Darda GmbH in die neu gegründete Brokk DA GmbH abgespalten. Der gesamte deutschlandund österreichweite Handel und Service, inklusive aller in diesem Bereich beschäftigten Mitarbeiter, wurde von der Brokk DA GmbH übernommen. 13 Mitarbeiter der bisherigen Darda-Mannschaft

Vier neue Maschinen: Brokk 170, 200, 300 und 520D.

haben ihren Arbeitsplatz nun in 79877 Friedenweiler, circa 30 km vom Standort Blumberg entfernt. Da der operative Betrieb durch die neue Gesellschaft unverändert weiterläuft, ergeben sich für die Kunden keinerlei Änderungen. Dieser Schritt erlaubt es den beiden Unternehmen, ihr operatives Geschäft noch gezielter auf die Anforderungen ihrer Kunden auszurichten. Darüber hinaus werden die strategische Ausrichtung und die Kommunikation in den Markt durch die eindeutige Aufgabenaufteilung wesentlich klarer und einfacher. „Mit der Konzentration auf die Kernaufgaben in den beiden Unternehmen

können wir die Qualität unserer Produkte und Serviceleistungen im Interesse unserer Kunden noch weiter steigern“, sind sich Burkhard Darda, Geschäftsführer der Darda GmbH, und der Geschäftsführer der Brokk DA GmbH, Andreas Ruf, einig. Andreas Ruf war bis zur Abspaltung der Brokk DA über elf Jahre lang Vertriebsleiter bei Darda und kennt sich in der Branche bestens aus. Die Darda GmbH wird sich zukünftig noch intensiver auf die Entwicklung und die Produktion der Darda-Spezialabbruchgeräte konzentrieren und den internationalen Vertrieb weiter ausbauen können. Die neu gegründete Brokk DA GmbH ergreift wiederum die Chance, den Service weiter auszubauen, und kann sich auf die Betreuung der Darda- und Brokk-Kunden in Deutschland und Österreich konzentrieren. Zukunftschancen nutzen, sich weiterentwickeln und den Anforderungen gerecht werden, die das stetige Wachstum mit sich bringt. Darda und Brokk machen es vor.

INFO www.brokk.de Brokk 500 mit Abbruchhammer.

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AUFREIBENDER KNOCHENJOB TSURUMI WASSERPUMPEN IM BETONEINSATZ Restwasser im Betonrecycling

Der kleine Flachsauger LSC von Tsurumi leistet überall am Bau gute Dienste.

Ist Beton im Spiel, wird es hart: „Normale“ Wasserpumpen verschleißen dann schneller als wirtschaftlich akzeptabel. Allerdings reicht für manche Anwendungen bereits das kleinste Modell.

Ein Überblick vom Pumpenexperten In der Verarbeitung fertiger Betonelemente geht es meist um Klar- beziehungsweise Brauchwasser zum Kühlen von Bohr- und Sägemaschinen. Steht dafür keine Zapfleitung zur Verfügung, wird improvisiert: Ein Fass mit Pumpe reicht bereits. Der Hersteller Tsurumi hat für dieses Szenario eine Minipumpe entwickelt, die Family-12. Sie ist klein wie ein Fußball. Trotzdem bietet sie viel: Mit nur 100 W Motorleistung schafft sie 80 l/min, fördert bis zu zwei Stockwerke hinauf und muckt selbst bei körnigem Schmutz (freier Durchgang 6 mm) nicht. Das Wasserfass leert der Flachsauger komplett, stoppt erst bei 1 mm Restpegel. Weil nur ein feuchter Hauch bleibt, ersetzt die 3.400 g leichte Pumpe sogar das Aufwischen nach getaner Arbeit. Wer mehr benötigt, sollte das größere Schwestermodell LSC erwägen: ebenfalls ein Flachsauger, allerdings mit 170 l/min und 11 m Höchstförderhöhe. Das kräftigere Modell ist auch Grundausstattung vieler Feuerwehren: Die Flachsaugetechnik hat sich bewährt, ein Rückfluss des eingezogenen Wassers erfolgt selbst dann nicht, wenn die Pumpe hochgenommen wird.

Beim Betonrecycling bewegt man sich in anderer Dimension. Hier geht es um Restwasser, das mit Zement- oder Betonresten verunreinigt ist. Diese können Korngrößen im Mikrometerbereich annehmen, aber auch kernige Brocken bis 30 mm enthalten. Im Wasserbad werden die größeren Teile herausgesiebt. Das verbleibende Restwasser mit Zementkörnern und anderen Feinstoffen wird zum Ausspülen von Fahrmischern genutzt oder gelangt über das Zugabewasser wieder in die Produktion. Schmutzwasserpumpen mit „Betoneignung“ übernehmen diese Aufgaben. Bei Tsurumi gibt es mit der KTZ, KRS und UZ gleich drei Baureihen, die sich für hartes Recyclingwasser gut eignen. Darunter die häufig gewählte KRS2-80 für bis zu 100 m3/h Fördermenge und knapp 16 m maximaler Förderhöhe. Die KRS2-Serie zeichnet sich insbesondere durch ihre kraftvollen Rührwerke an der Einsaugöffnung aus, um Medien mit hohem Feststoffanteil fließfähiger zu machen. Ein gemeinsamer Konstruktionsaspekt ist das Fehlen des Kühlmantels. Bei Schmutzwasserpumpen ist er charakteristisch und dient zur Ableitung der Motorwärme. Kühlmäntel würden durch die schleifenden Betonpartikel im Fördermedium schnell von innen verschleißen. Die Wärmeableitung bei den „Betonpumpen“ erfolgt stattdessen über das groß dimensionierte Gehäuse der getauchten Pumpe, das die Wärme ans umgebende Medium abführt.

liegende Gleitringdichtung ohne Wasserkontakt. Zudem schützt eine Wellenschutzhülse mit Dichtungsring und mehreren Dichtlippen die Welle vor den Schleifpartikeln im Wasserstrom. Dass viele Bauteile wie Laufrad, Schleißplatte und nicht zuletzt das Gehäuse aus gehärteten Materialien wie Siliziumkarbid bei der Wellendichtung bestehen, trägt zur Verlängerung der Standzeit bei. Ein eigens entwickelter Ölheber schmiert die Pumpe in jeder Lage, sodass Anwender sogar dem thermisch heiklen Schlürf- beziehungsweise Trockenlauf gelassen entgegensehen können. Wer mehr als den üblichen, bis zu 30 mm freien Durchgang benötigt, kann spezielle Pumpen wie die UZ-Serie einsetzen. Ihr großer Kugeldurchgang bis 100 mm schleust auch dicke Brocken schadlos durch das Aggregat. Dank besonders niedriger Drehzahl ist dieser Langsamläufer zudem widerstandsfähiger als seine schnellen Kollegen (bei vergleichbarer Förderleistung).

Schutzvorkehrungen in der Pumpe KRS-Serie mit Storz-Schlauchkupplung.

Kernaufgabe der Konstruktionen ist also, die schnelle Abnutzung der internen Bauteile zu verhindern. Die Japaner halten daher das abrasive Fördermedium von den neuralgischen Bauteilen fern. Konstruktionsseitig setzen sie unter anderem auf eine doppelt innen-

INFO www.tsurumi.eu

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UNSICHTBAR FÜR JEDEN EINBRECHER – DER WANDTRESOR

Das Loch wird gebohrt, ...

Sie wollen endlich wieder Ihr Haus verlassen, ohne sich Gedanken um Ihre Wertgegenstände zu Hause zu machen? Dann haben Sie bestimmt schon über die Anschaffung eines Safes nachgedacht. Dies ist in jedem Fall sinnvoll, denn in Deutschland wird alle zwei Minuten ein Einbruch verübt. Die Polizei rät daher, Bargeld und Wertgegenstände ab einem Betrag von 100 Euro sicher in einem Tresor aufzubewahren. Doch herkömmliche, viereckige Safes werden durch die Täter oft leicht entdeckt und aufgebrochen oder einfach mitgenommen. Die optimale Lösung ist also ein runder und für den Einbrecher unsichtbarer Tresor. Wir haben uns daher auf den Einbau ebensolcher Safes spezialisiert. Denn das sicherste Versteck ist das, welches der Täter gar nicht erst findet. Alles begann vor einigen Jahren damit, dass ich beim Bau verschiedener Häuser auf die Hilfe von Kernbohrbetrieben angewiesen war, diese jedoch alle ausgelastet waren. Somit musste ich

selbst bohren und machte mir damit einen Namen, sodass eine professionelle Ausrüstung angeschafft werden musste. Heute sind wir Spezialisten für Kernbohrungen. Seit einem Jahr haben wir unsere Produktpalette erweitert. Wir produzieren runde und einbruchssichere Wandtresore. Viereckige Safes sind leicht aufzubrechen und mitzunehmen, was die runde Variante zu einer deutlich sichereren Lösung macht. Unsere Tresore können nur durch schwere Maschinen aus der Wand gerissen werden, die kein Einbrecher mitführt. Zudem wird der Tresor durch uns so in der Wand, im Boden oder in der Decke versteckt, dass der Täter diesen erst gar nicht findet. So können Sie Ihre Wertsachen und Ihre wichtigen Dokumente sicher aufbewahren, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Wir sind dabei in ganz Deutschland tätig. Doch was ist das Besondere an unseren Safes? Sie sind zum einen quasi unsichtbar und nur sehr schwer zu entdecken.

Andererseits erfüllen sie zudem alle Sicherheitsstandards und sind nur sehr schwer aufzubrechen. Die Tresore werden durch uns in die Wand, Decke oder den Boden eingebaut und können mit einem beliebigen Einrichtungsgegenstand verdeckt werden, sodass sie nicht mehr zu erkennen sind. Die Farbe des Safes kann beliebig ausgewählt werden, genauso wie die Größe. So können Sie Ihren ganz individuellen Tresor bei uns auf www.wand-safe.eu konfigurieren. Zudem bieten wir Ihnen die Anfertigung und die Montage eines Wandbildes an, welches Sie sich selbst aussuchen können. Dieses wird mit edlen und unsichtbaren Halterungen aus Aluminium an der Wand befestigt und kann einfach abgehängt werden, wenn Sie den Tresor öffnen möchten. So können Sie neben der Sicherheit Ihrer Wertgegenstände gleichzeitig für ein optisches Highlight im Raum sorgen. Die Positionierung des Tresors macht diesen für Einbrecher quasi unsichtbar. Doch selbst wenn der Safe durch einen Dieb entdeckt werden sollte, ist es fast unmöglich, diesen aufzubrechen oder mitzunehmen. Durch die feste Verankerung in der Wand kann dieser nur durch schweres Werkzeug herausgerissen werden, welches kein Einbrecher mitführt. Die Tresore bestehen aus Stahl und verfügen über keinen Spalt zwischen Tür und Rahmen beziehungsweise Rahmen und Mauer. Das macht es nahezu unmöglich, den Safe aufzubrechen. Außerdem werden alle Modelle mit einem dreifachen Bolzenverschluss geschlossen, was für einen zusätzlichen Sicherheitsaspekt sorgt. Die Verankerung in der Wand sowie die Beschaffenheit des Tresors schützen den Inhalt nicht nur vor unbefugtem Zugriff, sondern auch vor Feuer. Zudem bieten wir den Einbau der Modelle preisgünstig an.

INFO www.wand-safe.eu ... der Bohrkern entnommen und ...

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... der Tresor eingesetzt.


BRANCHENNEWS

EINE FÜR ALLE: DAEJIN DIAMOND MIT NEUER UNIVERSAL-TRENNSCHEIBE Bereits seit 1987 beschäftigt sich der südkoreanische Mittelständler Daejin Diamond Co.,Ltd mit der Entwicklung und Herstellung von Diamantwerkzeugen, wobei der Fokus seit jeher besonders auf Trennscheiben liegt. Die in der Anfangsphase auf direktgesinterte Trennscheiben kleinen Durchmessers beschränkte Produktion wurde um die Jahrtausendwende dann durch moderne Laserschweißanlagen erweitert. Mit dem Aufkommen von Segmenten mit gesetzten Diamanten, welche bekanntlich von südkoreanischen Mitbewerbern initiiert wurden, führte Daejin Diamond sein eigenes automatisiertes System zur Herstellung von gesetzten Segmenten ein. Auf Basis dieses patentierten ADAS-Systems (Automatic Diamond Laser Welding System) produzierte das Unternehmen innovative Trennscheiben-Modelle mit Durchmesser bis zu 1.000  mm für verschiedene Anwendungen. Die neueste Entwicklung aus dem Hause Daejin Diamond ist eine Universal-Trennscheibe für den Einsatz in nahezu allen Materialien. Der Anwendungsbereich der „Xrushcut“-Trennscheibe reicht hier von Beton mit hohen Festigkeitsklassen über Frischbeton, Asphalt und Ziegel bis hin zu schwer trennbaren Stoffen wie Kugelgraphit und diversen Steinsorten. Möglich macht dies die abwechseln-

Bis zum letzten Tropfen!

Eine für alle: „Xrushcut“ – die neue Universaltrennscheibe von Daejin.

de Anordnung von schneidfreudigen Flat-Segmenten und mit TCT-Kernen bestückten durchschlagkräftigen Turbosegmenten, welche jeweils mit einer speziellen Bindung versehen sind. Die mit 20 mm recht kurze Segmentlänge ermöglicht ein extrem hohes Drehmoment bei hohem Vorschub. Ein entsprechend großzügiges Löcherungsprofil sorgt für die nötige Kühlung und die schräg angelegte Verzahnung bewirkt eine effektive Abfuhr der Schlämme.

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Die für handgeführte Maschinen (300 mm/350 mm/400 mm) ausgelegte „Xrushcut“-Trennscheibe soll enorme Zeiteinsparungen auf der Baustelle möglich machen: Neben den unnötigen Scheibenoder Werkzeugwechseln kann der Anwender auf schnelle, effektive Schnitte zählen. Das in Japan und den USA bereits recht erfolgreiche Unternehmen dürfte dem einen oder anderen Szene-Beobachter bereits bekannt sein: eine dreimalige Teilnahme an der Weltleitmesse „World of Concrete“ sowie sowie eine einmalige Teilnahme an der Kölner Eisenwarenmesse 2018 stehen zu Buche. Daejin Diamond ist nach deutschem MPA-Standard zertifiziert und möchte sich in Zukunft stärker in Deutschland präsentieren. Aktuell ist ein weiteres Gastspiel in Deutschland auf der Eisenwarenmesse in Köln im kommenden Jahr geplant (Stand F 047).

INFO www.djdns.co.kr In D: moritz.haarstick@kotra.de

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

CHARTA FÜR MEHR SICHERHEIT Branche für Betonbohren -und sägen setzt klares Zeichen für den Arbeitsschutz Der Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e. V. unterzeichnete im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung am 27. Juni 2020 in Kassel die „Charta für mehr Sicherheit auf dem Bau“. Damit setzt der Berufsverband ein deutliches Signal für umfassende Sicherheitsstandards in seiner Branche. Die Charta wurde von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) initiiert und trägt dazu bei, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Bewusstsein aller Akteure am Bau zu verankern. Mit der Unterzeichnung setzt der Verband, der rund 700 Dienstleistungsbetriebe und Herstellerfirmen vertritt, ein Zeichen für den Arbeitsschutz und bekennt sich dazu, Sicherheitsstandards einzuhalten und keine Unfallrisiken einzugehen. „Neben schweren körperlichen Belastungen gehören der Umgang mit mineralischen und quarzhaltigen Stäuben, etwa bei Abbrucharbeiten, zum täglichen Brot der Beschäftigten am Bau“, so Professor Frank Werner, stellvertretender Präventionsleiter der BG Bau, anlässlich der Charta-Unterzeichnung. „Umso mehr freuen wir uns, dass sich der Fachverband Betonbohren und -sägen für eine Kultur der Sicherheit und für gesunde Arbeitsplätze einsetzt. Jede Unterstützung für mehr Sicherheit auf den Baustellen hilft, Unfälle zu verhindern.“

Charta für mehr Sicherheit Die „Charta für mehr Sicherheit auf dem Bau“ ist Teil des Präventionsprogramms „Bau auf Sicherheit. Bau auf Dich.“, das die BG Bau zur Verankerung branchenspezifischer lebenswichtiger Verhaltensregeln ins Leben gerufen hat. Seine Kernbotschaft lautet „Jede und jeder hat das Recht und auch die Pflicht,

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Die Charta ist unterzeichnet: Professor Frank Werner von der BG Bau (links) und Thomas Springer, der 1. Vorsitzende des Fachverbandes Betonbohren und -sägen e. V. Deutschland.

,Stopp!‘ zu sagen, um Risiken zu vermeiden. Niemand darf durch riskantes Verhalten sein Leben und seine Gesundheit oder die anderer leichtfertig aufs Spiel setzen.“ Weitere Informationen unter www.bau-auf-sicherheit.de

Hintergrund Die BG Bau ist die gesetzliche Unfallversicherung für die Bauwirtschaft und baunahe Dienstleistung und damit ein wichtiger Pfeiler des deutschen Sozialversicherungssystems. Sie betreut circa 2,8 Millionen Versicherte in rund 500.000 Betrieben und circa 50.000 privaten Bauvorhaben. Zusätzlich fördert die BG Bau im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, um

Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden. Kommt es dennoch zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, bietet die BG Bau umfassende medizinische Betreuung und Rehabilitation mit allen geeigneten Mitteln, sorgt für die Reintegration der Betroffenen und leistet finanzielle Entschädigung.

INFO www.bgbau.de


ARBEITSSICHERHEIT

CORONA IM BETRIEB Verdachts-/Erkrankungsfälle im Betrieb. Was ist zu tun? Diese Frage kann sich aktuell in jedem Betrieb stellen: Was ist zu tun, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin sich mit dem neuartigen Coronavirus SARSCoV-2 infiziert hat oder der begründete Verdacht auf eine Infektion besteht? Eine neue Broschüre von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen nennt die richtigen Ansprechpartner und gibt Hinweise, wie auch in dieser Situation Sicherheit und Gesundheit im Unternehmen bestmöglich gewahrt werden können. Ein Pandemieplan hilft: Auch Unternehmen, die noch keinen Pandemieplan erstellt haben, können dies jetzt noch

tun. Er legt zum Beispiel fest, wer die Ansprechpartner im Betrieb sind und wie die interne Kommunikation erfolgen soll, welche Hygienemaßnahmen getroffen werden und wie die Arbeitsabläufe an die neue Situation angepasst werden können. Bei einem konkreten Corona-Verdacht sollten die betroffenen Beschäftigten nach Hause gehen und ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin informieren. Bis zum Bekanntwerden des Testergebnisses muss der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin in häuslicher Quarantäne bleiben. Im Betrieb sollten alle Kontaktflächen der betroffenen Person von unterwiesenen Reinigungskräften zunächst gründlich gereinigt werden. Eine Desinfektion von Oberflächen nach Kontamination durch an Covid-19 erkrankte Personen kann eine Verbreitung des Erregers reduzieren. Es ist wichtig, die Personen, die unmittelbar Kontakt zu der Verdachtsperson hatten, zu ermitteln. Sollte sich der Verdacht einer Erkrankung bestätigen,

müssen die Namen dieser Personen an das Gesundheitsamt übermittelt werden. Der Hausarzt oder die Hausärztin entscheidet über das weitere Vorgehen und stellt gegebenenfalls eine Krankschreibung aus. Bei einem positiven Testergebnis meldet der Arzt das Ergebnis an das Gesundheitsamt. Dieses wendet sich dann an den Betrieb und kann in Absprache mit dem Arbeitgeber weiter Regelungen treffen. Der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin bleibt 14 Tage in häuslicher Quarantäne, sofern keine Behandlung im Krankenhaus notwendig ist. Der Arbeitgeber sollte in dieser Zeit möglichst in Kontakt mit den betroffenen Beschäftigten bleiben, um Fragen zu Freistellung, Lohnfortzahlung, Heimarbeit oder Kontaktpersonen zu klären.

INFO www.publikationen.dguv.de

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

200 EURO FÜR NEUANSCHAFFUNG BG Bau fördert Kernbohrmotoren mit PQ6-Anschluss

Bohrkronen einfach wechseln. PQ6 – das neue, werkzeuglose Anschluss-System. Es ermöglicht, Bohrkronen schneller, ergonomisch, sicher und vor allem einfacher zu wechseln.

Mit ihren Arbeitsschutzprämien unterstützt die BG Bau Investitionen in ausgewählte unfallverhütende Produkte und gesundheitserhaltende Maßnahmen. Seit April 2020 zählt dazu auch der werkzeuglose Bohrkronenanschluss PQ6. Konkret erhalten Fachbetriebe für die Neuanschaffung eines Kernbohrmotors mit PQ6-Anschluss einen Zuschuss in Höhe von 200 Euro. Der PQ6 wurde auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung des Fachverbandes Betonbohren und -sägen in Kooperation mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) entwickelt. Er ermöglicht die Montage und Demontage einer Bohrkrone an der Maschine per Hand ohne Einsatz von Werkzeug. Die technische Innovation

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ist seit 2018 bei zahlreichen Herstellern verfügbar. „Mit der Aufnahme des PQ6 in die Riege der Arbeitsschutzprämien bestätigt die BG Bau den hinter der Entwicklung stehenden Ansatz des Fachverbandes, das Verletzungsrisiko beim Wechseln von Bohrkronen zu reduzieren“, erklärt Michael Huber, stellvertretender Vorsitzender und Leiter des Ausschusses Technik und Sicherheit des Fachverbandes. „Aus eigener Erfahrung kann ich ergänzen: Der Bohrkronenwechsel erfolgt mit dem PQ6-Anschluss deutlich schneller, das reduziert die Rüstzeiten auf der Baustelle spürbar, damit ergeben sich auch wirtschaftliche Vorteile.“ In den Erläuterungen der BG Bau zum Fördergrund wird der Sicherheitsaspekt klar definiert, darin heißt es: „Das

Gefährdungsspektrum bei Montage und Demontage von Bohrkronen reicht von ergonomisch ungünstiger Körperhaltung sowie Abläufen bis zu Verletzungsgefahren durch abrutschendes Werkzeug oder Schürfungen sowie Quetschungen bei Arbeiten unter beengten Verhältnissen.“ Dem PQ6 wird daraufhin eine „Reduzierung der oben genannten Gefährdungen durch werkzeuglose Montage und Demontage der Bohrköpfe“ attestiert.

INFO www.bgbau.de/praemien


ARBEITSSICHERHEIT

BEITRAGSERLEICHTERUNGEN BG Bau beschließt finanzielle Hilfen für die Baubranche

Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) hat umfangreiche Beitrags- und Zahlungserleichterungen für ihre Mitgliedsbetriebe aus der Bauwirtschaft und den baunahen Dienstleistungen beschlossen. Damit sollen Unternehmen vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie finanziell unterstützt werden. Die Wirtschaft spürt die Auswirkungen der getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie ganz besonders und unmittelbar. Auch wenn die Unternehmen der Bauwirtschaft und der baunahen Dienstleistungen noch weiterarbeiten, müssen sie mit Auftragsausfällen, Messeabsagen, offenen Außenständen und vielem mehr kämpfen. Insbesondere kleinere Betriebe können in ihrer Existenz bedroht sein. „Die BG Bau will ihre Mitgliedsunternehmen in dieser schwierigen Situation konkret unterstützen. Deshalb haben wir umfangreiche finanzielle Entlastungen für die Unternehmen der Bauwirtschaft festgelegt, die sehr kurzfristig wirken“, so Dirk Müller, amtierender Vorstandsvorsitzender der BG Bau.

Der Vorstand der BG Bau hat entsprechend in seiner Sitzung vom 3. April unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie folgende umfangreiche Maßnahmen zur Festsetzung der Beiträge 2019 und der Beitragsvorschüsse 2020 beschlossen: Der BG-Beitrag für das Jahr 2019 sinkt. Der Beitragsfuß 2019 liegt mit 0,3950 je 100 Euro Arbeitsentgelt in Gefahrklasse 1 um 3,66 Prozent unter dem Beitragsfuß 2018 und um 2,47 Prozent unter dem Vorschusssatz 2019. Damit sind für alle Unternehmen mit gleichbleibenden oder leicht steigenden Arbeitsentgelten die bereits im Jahr 2019 geleisteten Vorschusszahlungen höher als der jetzt zu berechnende Beitrag für 2019. Für viele Mitglieder werden so Nachforderungen für 2019 vermieden. Beim BG-Vorschuss 2020 sind weitere Entlastungen beschlossen. Der Vorschussfuß 2020 wird zusätzlich auf 0,3850 je 100 Euro Arbeitsentgelt in Gefahrklasse 1 abgesenkt. Dies entspricht einer zusätzlichen Entlastung gegenüber dem Beitrag 2019 von 2,53 Prozent. Unternehmen erhalten kurzfristig finanziellen Aufschub. In

diesem Jahr entfällt die üblicherweise im Mai fällige Vorschusszahlung. Der Jahresvorschuss 2020 wird unter gleichmäßiger Anrechnung der bereits am 15.01.2020 und 16.03.2020 geleisteten Zahlungen zu gleichen Teilen auf die Fälligkeitstermine 15.07.2020, 15.09.2020 und 16.11.2020 aufgeteilt. Damit entlastet die BG Bau die meisten Mitglieder zusätzlich in der akuten Hochphase der Coronavirus-Pandemie. Bei Bedarf ist weiterhin eine Stundung möglich. Für Unternehmen, die besonders von der Coronavirus-Pandemie betroffen sind, bietet die BG Bau über den üblichen Rahmen hinaus zusätzlich großzügige Stundungsregelungen an. Betroffene Unternehmen können die Stundung und weitere unterstützende Maßnahmen formlos schriftlich oder online unter www.bgbau.de sowie telefonisch beantragen. „Die beschlossenen Maßnahmen kommen der gesamten Branche zugute. Wir hoffen, damit nicht nur unseren Mitgliedsunternehmen zu helfen, sondern auch den Beschäftigten der Baubranche mehr Sicherheit geben zu können“, sagt Mathias Neuser, alternierender Vorstandsvorsitzender der BG Bau.

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

HAUPTUNTERNEHMERHAFTUNG Neue Regelung zum Subunternehmereinsatz in der Bauwirtschaft gelegt werden. Entsprechend können die Auftraggeber erkennen, ob es sich um ein zuverlässiges Unternehmen handelt und ob ausreichend Personal vorhanden ist.

Lückenlose Nachweise gefordert

Häufig Subunternehmer: die Betonbohr- und sägebranche.

Hauptunternehmen müssen künftig für den gesamten Zeitraum der Vertragsdauer nachweisen, dass ihre Nachunternehmen rechtzeitig und vollständig alle Mitteilungs- und Zahlungspflichten für Unfall- und Sozialversicherungsbeiträge erfüllen. So wurde es in einer Änderung zum IV. Sozialgesetzbuch festgelegt, die der Gesetzgeber am 1. Juli in Kraft setzte. „Die Neuregelung wirkt der Möglichkeit von Subunternehmen entgegen, sich etwa durch vorenthaltene Sozialversicherungsbeiträge, Dumpinglöhne oder das Unterlaufen von Arbeitsschutzstandards mit unseriösen Angeboten Vorteile im Wettbewerb zu verschaffen“, sagt Bernhard Arenz, Präventionsleiter der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau). In der Bauwirtschaft werden rund 30 Prozent aller Leistungen von Subunternehmen erbracht. „Gerade nach dieser Gesetzesnovelle sollten Auftraggeber bei ihren Nachunternehmen besonders prüfen, ob die neuen gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden“, unterstreicht Arenz.

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Zum Hintergrund: Hauptunternehmen, die Subunternehmen einschalten, müssen unter bestimmten Voraussetzungen für deren nicht gezahlte Sozialversicherungsbeiträge haften. Jedoch kann ein Verschulden von Hauptunternehmen ausgeschlossen werden, wenn es Fachkunde, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit von Nachunternehmen mit einer Präqualifikation oder Unbedenklichkeitsbescheinigung der BG Bau aufzeigt. Erforderliche Nachweise können Hauptunternehmen aber auch durch Vorlage qualifizierter Unbedenklichkeitsbescheinigungen der BG Bau für ihre Nachunternehmen erbringen. Mit Unbedenklichkeitsbescheinigungen bestätigt die BG Bau, dass Unternehmen ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen sind. Zugleich erhalten Hauptunternehmen Auskunft darüber, mit welchen Gewerbezweigen Subunternehmen bei der Berufsgenossenschaft gemeldet sind und welche Entgelte der Beitragsberechnung zugrunde

Seit Langem wurde kontrovers diskutiert, ob es für den Haftungsausschluss von Hauptunternehmen ausreicht, wenn vor Vertragsvergabe und gelegentlich während des Bauzeitraums eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vorgelegt wird. Diesen Streitpunkt hat der Gesetzgeber mit der Änderung des Paragrafen 28e, Absatz 3f, Satz 1 SGB IV (Hauptunternehmerhaftung) im 7. Gesetz zur Änderung des SGB IV nun beigelegt. Nach dem neuen Gesetzestext sind Hauptunternehmen verpflichtet, sich für den gesamten Zeitraum des Auftragsverhältnisses nahtlose Unbedenklichkeitsbescheinigungen von ihren Subunternehmen vorlegen zu lassen. Kommen Auftraggeber dieser Verpflichtung nicht nach, müssen sie für die Beitragsrückstände ihrer Nachunternehmen aufkommen. „Die Vorlage qualifizierter Unbedenklichkeitsbescheinigungen für den gesamten Bauzeitraum ist aus unserer Sicht sinnvoll, um Sicherheit für den gesamten Bauprozess zu garantieren. Denn nicht selten wird über Jahre hinweg gebaut, in dieser Zeit kann sich vieles ändern“, betont Arenz.

INFO www.bgbau.de


ARBEITSSICHERHEIT

ELEKTRISCHE BETRIEBSMITTEL Sicher einsetzen – Unfälle durch Strom sind oft lebensgefährlich

Gefährdungen ermitteln Ein Gesundheitsrisiko besteht immer, wenn Wechselspannung mit mehr als 50 V und Gleichspannung über 120 V anliegt. Elektrische Betriebsmittel, die am Bau zum Einsatz kommen, übersteigen diese Werte in den meisten Fällen. Um zuverlässige Schutzmaßnahmen festlegen zu können, führen Unternehmerinnen und Unternehmer eine Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit diesen Betriebsmitteln durch. Dabei berücksichtigen sie auch die Einsatzbedingungen sowie die Verwendungsdauer Ein Arbeiten ohne Strom – ob auf der Baustelle oder im Gebäudemanagement – ist heute undenkbar. Es gibt kaum ein Gerät, das nicht elektrisch betrieben wird. Kommt elektrische Energie zum Einsatz, ist es lebenswichtig, grundsätzliche Regeln einzuhalten. Das gilt insbesondere dann, wenn wechselnde Witterungseinflüsse, raue Umgebungsbedingungen und hohe mechanische Belastungen auf Baustellen die Betriebsmittel, Zuleitungen und Verteileranlagen zusätzlich beanspruchen. Aber auch in bestehenden Gebäuden mit fester elektrischer Installation müssen die Beschäftigten bei Umbau-, Wartungs- oder Reinigungsarbeiten die Sicherheitsprinzipien beachten.

eingesetzt werden. Durchführen darf sie nur eine Elektrofachkraft. Prüfpflichten und -voraussetzungen sowie -fristen sind in der DGUV Information 203-071 aufgeführt.

Schutz gegen alle Ströme Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD, landläufig auch als FI-Schalter bezeichnet) bieten effektiven Schutz gegen elektrischen Schlag. Installationen mit Steckdosenstromkreisen, auch solche, die nur temporär verwendet werden, wie Baustromanlagen, dürfen nur mit RCD betrieben werden. Bis spätestens Mai 2021 müssen solche Baustromverteiler mit RCD des Typs B ausgerüstet sein. Diese allstromsensitiven RCD erkennen Fehlerströme aller Frequenzen und schützen zuverlässig. Deshalb fördert die BG Bau die Anschaffung von RCD des Typs B als Arbeitsschutzprämie.

und -häufigkeit. Ein Blick in die Unfallstatistik zeigt, dass alle Gewerke von Elektrounfällen betroffen sind.

Elektrische Betriebsmittel regelmäßig prüfen Die regelmäßige Prüfung von elektrischen Betriebsmitteln ist Pflicht und abhängig davon, ob sie fest eingebaut sind wie der Kühlschrank im Pausenraum oder frei bewegt werden können wie eine Bohrmaschine. Diese Prüfungen gehören zu den organisatorischen Maßnahmen des Arbeitsschutzes im Unternehmen und sorgen dafür, dass keine Geräte mit Defekten

Ein Fehlerstrom-Schutzschalter Typ B erkennt zuverlässig Ströme aller Frequenzen.

INFO www. bgbau.de/prämien

95 Ein Fehlerstrom-Schutzschalter Typ B erkennt


BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

NEWS AUS DEM FACHVERBAND DIE BBS-BRANCHE IN KRISENZEITEN – BLICKEN WIR OPTIMISTISCH NACH VORN!

Thomas Springer, 1. Vorsitzender.

Das erste Halbjahr 2020 mit bisher einmaligen Herausforderungen und Einschränkungen im Zuge der CoronaKrise liegt hinter uns. Für den Fachverband hatte diese Zeit einzigartige Konsequenzen zur Folge: Im 36. Jahr des Bestehens war es erstmalig erforderlich, eine Jahreshauptversammlung zu verschieben. Sie fand nun, unter Wahrung der geltenden Hygienebedingungen in eher kleinem Kreis, am 27. Juni in Kassel statt. Ebenfalls betroffen war die BeBoSa. Die für die Beton-

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bohr- und -sägebranche (BBS) wichtigste Fachausstellung ist jetzt auf den April im kommenden Jahr datiert. An dieser Stelle danke ich allen Beteiligten – unserem Team in der Geschäftsstelle, der Mannschaft des BeBoSa-Veranstalters Patrick van Brienen und dem Management des Sauerland Stern Hotels in Willingen – für die konstruktive und engagierte Zusammenarbeit bei der Vorbereitung, Absage und Neuorganisation unserer Veranstaltungen. Nach meiner Einschätzung auf Basis zahlreicher Gespräche mit Kollegen und Rückmeldungen aus der Geschäftsstelle ist die Bohr- und Sägebranche bisher nicht so stark von der CoronaKrise betroffen wie andere Branchen und Gewerke. Auch wenn uns Rückmeldungen einzelner Mitgliedsunternehmen erreichten, die aufgrund der Auflagen oder durch einen hohen Krankenstand teilweise in Bedrängnis gerieten, konnten von einem Großteil der Fachbetriebe viele Aufträge unter Einhaltung der Hygienevorschriften fortgeführt werden. Deutlich mehr Einfluss hatte der zurückliegende Lockdown auf die Geschäfte bei den Herstellerfirmen unter unseren Mitgliedern. Einerseits war deren Vertrieb aufgrund der Kontaktsperre mehr oder weniger zur Untätigkeit gezwungen, andererseits verzeichnen sie aktuell eine gewisse Zurückhaltung bei der Investitionsbereitschaft unter den Fachbetrieben.

Diese Zurückhaltung gilt wohl auch in der Breite unserer Gesellschaft. Beachtet man die Berichterstattung in den Medien, herrscht durchaus eine gewisse Unsicherheit über die mittelund langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Da erlaube ich mir keine Prognose, sondern möchte vielmehr die positiven Aspekte hervorheben. Dazu zählt beispielsweise die Zahl der neuen Mitglieder im Fachverband, die sich im ersten Halbjahr nahezu auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums bewegt. Ich freue mich auf die ersten Meister unserer Branche, die – coronabedingt etwas verspätet – im zweiten Halbjahr ihren Abschluss machen werden. Im Herbst sind wir mit unseren Regionaltreffen wieder deutschlandweit auf Tour, dazu möchte ich Sie schon jetzt herzlich einladen. Und nicht zuletzt sehe ich die BeBoSa 2021 als motivierenden Höhepunkt, die gut ein Jahr nach einem – wie ich hoffe – einmaligen Ausnahmezustand wieder neue Impulse für die BBS-Branche liefern wird. In diesem Sinne wünsche ich allen Vertretern unserer Branche weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen sowie auch in Krisenzeiten wirtschaftlichen Erfolg. Sofern der Fachverband seine Mitglieder dabei unterstützen kann, stehen wir gern solidarisch zur Seite. Thomas Springer Vorsitzender des Fachverbandes Betonbohren und -sägen Deutschland e. V.


FACHVERBÄNDE

JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG 2020 IN KASSEL Am 27. Juni 2020 fand in Kassel die Jahreshauptversammlung des Fachverbandes Betonbohren und -sägen statt. Aufgrund der Corona-Krise traf man sich in einem kleineren Rahmen ohne weiteres Programm. Grußworte sprachen der Kasseler Regierungsvizeprasident Dr. Alexander Wachter, Michael Findeis als Vertreter des internationalen Verbandes IACDS sowie der stellvertretende Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG Bau, Professor Frank Werner.

Charta für mehr Sicherheit Nach den obligatorischen Rechenschaftsberichten des 1. Vorsitzenden Thomas Springer und der Schatzmeisterin Britta Keinemann war der Höhepunkt der Veranstaltung die Unterzeichnung der „Charta für mehr Sicherheit auf dem Bau“ im Beisein von Professor Frank Werner, stellvertretender Präventionsleiter der BG Bau. „Der Fachverband arbeitet seit vielen Jahren im Rahmen der Prävention eng mit der BG Bau zusammen“, erklärt Thomas Springer. „Somit war es für uns selbstverständlich, auch den neuen Teil des Präventionsprogramms der Berufsgenossenschaft aufzugreifen. Mit der Unterzeichnung der ‚Charta für mehr Sicherheit auf dem Bau‘ erweitern wir das Bekenntnis unserer Branche für höchste Sicherheitsstandards und zur Vermeidung von Unfallrisiken.“ Die in der Charta verankerte Verhaltensprävention für jeden einzelnen Mitarbeiter sieht Professor Werner als Ergänzung und enge Verknüpfung zum technischen Arbeitsschutz. Ziel sei es, den Sicherheitsgedanken als Selbstverständnis zu verankern, sowohl in den Unternehmen als auch insbesondere bei deren Beschäftigten. „Umso mehr freuen wir uns, dass sich der Fachverband Betonbohren und -sägen für eine Kultur der Sicherheit und für gesunde Arbeitsplätze einsetzt. Jede Unterstützung für mehr Sicherheit auf Baustellen hilft, Unfälle zu verhindern“, so Professor Werner. „Jetzt ist es die Aufgabe des Fachverbandes,

Der Vorstand nach der Unterzeichnung der Charta für Sicherheit. V. l. n. r.: Dr. Reiner Schulze, Britta Keinemann, Professor Frank Werner von der BG Bau, Matthias Seliger, Michael Huber, Thomas Springer, Manfred Witzke und Manfred Dziuba.

diese Charta in das berufliche Leben unserer Mitglieder zu tragen“, erläutert Thomas Springer. „Ich appelliere an alle Unternehmer und Fachbetriebe, dieses Instrument der Verhaltensprävention zu nutzen und zu leben: Unterzeichnen Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern die entsprechende betriebliche Erklärung! Denn ich kann es nicht oft genug erwähnen: Unsere Mitarbeiter und deren Gesundheit sind unser höchstes Gut.“ So nutzt der Fachverband seine im Herbst stattfindenden Regionaltreffen zur Vorstellung und Erläuterung der Charta. Auch auf der im kommenden Jahr stattfindenden Fachausstellung BeBoSa wird das Thema Arbeitssicherheit präsent sein. „Es geht um die Sicherheitsstandards unserer Branche, deshalb lade ich bereits an dieser Stelle unsere Mitglieder, aber auch interessierte Fachbetriebe herzlich zu unseren Regionaltreffen ein. Die Termine sind auf unserer Homepage veröffentlicht“, so Thomas Springer. „Und merken Sie sich den 15. bis 17. April 2021 vor: Wir sehen uns in Willingen zur BeBoSa!“

Vorstandswahlen Bei den anstehenden Vorstandswahlen wählten die Mitglieder den zweiten Vorsitzenden und ein Vorstandsmitglied für besondere Aufgaben. Michael Huber sowie Matthias Seliger stellten sich der Wiederwahl und wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Schutz des FBS-Logos Ein Antrag des Vorstandes, das FBSLogo vor Missbrauch zu schützen, wurde einstimmig bewilligt. Die Geschäftsstelle wurde beauftragt, das Verbandslogo als Kollektivmarke ins Markenregister eintragen zu lassen.

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

„WIR ARBEITEN ENTWEDER SICHER ODER WIR ARBEITEN GAR NICHT“, SO DER 1. VORSITZENDE THOMAS SPRINGER IM INTERVIEW MIT DER ALLGEMEINEN BAUZEITUNG Über die Gefahren der Tätigkeit in der Branche, wie man sie vermeidet und die Vorzüge des Berufes des Bauwerksmechanikers sprach der Vorsitzende des Fachverbandes Betonbohren und -sägen Thomas Springer im Interview mit ABZ-Redakteurin Sonja Weiße. ABZ: Ein Schwerpunkt der Jahreshauptversammlung des Fachverbands Betonbohren und -sägen war die Unterzeichnung der „Charta für mehr Sicherheit auf dem Bau“. Wie kam es dazu? Springer: Der Fachverband arbeitet seit vielen Jahren im Rahmen der Prävention eng mit der BG Bau zusammen. Es waren zum Beispiel immer wieder Experten der BG Bau auf unseren Regionaltreffen. Somit war es für uns selbstverständlich, auch den neuen Teil des Präventionsprogramms der Berufsgenossenschaft aufzugreifen. ABZ: Zu dem Präventionsprogramm gehört es, dass jeder und jede das Recht und auch die Pflicht hat, „Stopp!“ zu sagen, um Risiken zu vermeiden. Wie oft kommt es denn bei Ihnen im Betrieb vor, dass jemand „Stopp“ sagt? Springer: Das kommt schon vor. Die Mitarbeiter rufen uns dann an, und es fährt einer von uns raus und überprüft das. Bei uns gilt das Prinzip: „Wir arbeiten entweder sicher oder wir arbeiten gar nicht.“ Es kommt nicht darauf an, wie viel jemand schafft, sondern darauf, dass er ordentlich, sauber und sicher arbeitet. Dafür müssen die Beschäftigten aber sensibilisiert werden. Der Monteur auf der Baustelle will seine Aufgabe am liebsten fertig machen. Er muss wissen, dass er keine Angst haben muss, bei Sicherheitsbedenken den Chef anzurufen und diese zu äußern. ABZ: Was ist aus Ihrer Sicht die größte Gefahr für die Beschäftigten in der Branche? Springer: Zu den großen Gefahren ge-

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Der 1. Vorsitzende Thomas Springer auf der Jahreshauptversammlung 2020 in Kassel.

hören Absturz und die Arbeit mit Maschinen, die gefährlich werden können, wenn man sie falsch benutzt. Wenn Sie bei einer Wandsäge nicht aufpassen und sie nicht richtig an der Wand befestigen und sie kommt Ihnen im Betrieb entgegen, dann ist jede Gliedmaße, die im Wege ist, anschließend nicht mehr da. Und bei Seilsägen kommt es immer wieder zu einem tödlichen Unfall, manchmal durch Unwissenheit, manchmal durch Leichtsinn.

Mitgliedsunternehmen des Verbandes dazu gehört? Springer: Wir haben eine feste Bezugsquelle und hatten selber diese Probleme nicht. Ich habe aber von Betrieben gehört, die diesbezüglich Schwierigkeiten hatten. Zudem sind die Preise exorbitant in die Höhe geschossen. Teilweise sollte man 4,50 oder 5 Euro für eine Maske zahlen. Normalerweise bewegen sich die Preise dafür im Centbereich. Das ist wirklich unverschämt.

ABZ: Derzeit gehört zum Arbeitsschutz ja auch, die Beschäftigen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Wie setzen Sie das in Ihrem Betrieb um? Springer: Da das Arbeiten mit Maske schon ein Problem ist, haben wir unsere Mitarbeiter mit Helmen mit Visier ausgestattet. Die Beschäftigten arbeiten außerdem in festen Teams, diese sind konstant beieinander geblieben. Außerdem gab es zum Bauleitungsbüro nur begrenzte Zugänge.

ABZ: Wie hat sich die Akzeptanz beim werkzeuglosen Bohrkronenwechselsystem PQ6 entwickelt? Springer: Das System ist serienfertig und die BG Bau fördert die Anschaffung. Die Monteure, die damit arbeiten, sind hochzufrieden. Ein Problem ist, dass die Bebosa ausgefallen ist. Als Verband hätten wir dort einen Praxisstand gehabt und den PQ6 beworben. Ich bin nach wie vor von dem Produkt überzeugt und ich denke, dass wir bei der Bebosa im kommenden Jahr den Durchbruch erzielen werden. Da setze ich sehr viel drauf. Bis zur Bauma sollte die Markteinführung dann auch wirklich abgeschlossen sein.

ABZ: In der Corona-Krise gab es zeitweise Schwierigkeiten, Masken zu erhalten. Hatten Sie diesbezüglich auch Schwierigkeiten und was haben Sie von den


FACHVERBÄNDE

ABZ: Wie hoch ist das Interesse an dem Angebot der neuen Meisterausbildung inzwischen? Springer: Es gibt bereits wieder acht verbindliche Anmeldungen, so dass auch in diesem Jahr der Lehrgang stattfinden kann. ABZ: Sie beklagen, dass in der Branche zu wenig ausgebildet wird. Woran liegt das? Springer: So ein Ausbildungsplatz kostet ein Unternehmen in den drei Jahren inklusive der Ausbildungsvergütung 60.000 Euro. Ich glaube, viele schreckt das ab. Sie sagen, die Ausbildung kostet viel Geld und wenn der Lehrling danach weggeht, war das umsonst. Ich bin aber der felsenfesten Überzeugung, dass das eine Investition in die Zukunft ist, die sich rechnet. Sonst bekommt man keine Fachkräfte. ABZ: Bilden Sie selber auch aus? Springer: Ich habe seit 2005 sieben

Azubis ausgebildet. Wenn Du den Leuten so etwas erzählst, musst Du es vorleben. ABZ: Wie finden Sie Ihre Lehrlinge? Springer: Ich habe die Ausbildungsplätze bei der IHK und beim Arbeitsamt ausgeschrieben. Ich habe den Beruf aber auch bereits auf einer Ausbildungsbörse und in Schulen vorgestellt. In Zeiten der geburtenschwachen Jahrgänge kommen die Lehrlinge nicht einfach durch die Tür rein. Man muss halt etwas tun! Man muss die Jungs suchen und man muss den Beruf auch mal vorstellen. Oder zu einem Tag der offenen Tür auf den Betriebshof einladen. ABZ: Wie bringen Sie den Jugendlichen den Beruf nahe? Springer: Ich habe immer einen Azubi bei den Vorstellungen mitgebracht, der den Beruf erklärt. Außerdem haben wir vom Verband zwei Ausbildungsfilme erstellt, die auf unserer Homepage abrufbar sind.

ABZ: Wo sehen Sie die Vorzüge des Berufs, was könnte die Jugendlichen daran begeistern? Springer: Der Beruf verlangt viel technische Versiertheit und Geschick. Ein Maurer hat eine Kelle, einen Hammer und eine Wasserwaage – gestatten Sie mir die kleine Überzeichnung. Ein Bauwerksmechaniker, der hier vom Hof fährt, hat ein Equipment im Wert zwischen 70.000 und 120.000 Euro auf dem Auto. Das ist Hightech mittlerweile. Wenn im Ausbildungszentrum in Hamm die Bauwerksmechaniker mit ihren Maschinen unterwegs sind, dann drücken sich die Azubis anderer Gewerke sprichwörtlich ihre Nasen an der Scheibe platt. Und dann bedient man die Maschinen mit dem Joystick in der Hand, das kann die junge Generation spielend. Das ist eine völlig andere Geschichte, als mit der Kelle Spachtel abzuziehen.

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

REGIONALTREFFEN 2020 Auch in diesem Herbst finden wieder Treffen für die Mitglieder des Fachverbandes statt. An sieben Standorten in den Gebieten Nord, Ost, Südost, Südwest, West sowie Mitte und Berlin werden alte und neue Kollegen begrüßt. Das vorläufige Programm: • • •

2 Uhr: Ankunft und gemeinsames 1 Mittagessen Begrüßung durch den jeweiligen Regionalleiter Anne Fuchs, die Geschäftsführerin des Verbandes, berichtet über das aktuelle Verbandsgeschehen Roland Kessler von der VBS-Versicherung bespricht die Themen: Betriebliche Altersvorsorge, Forderungsausfallversicherung, Versicherbarkeit von Pandemien sowie Transporter in Firmenhallen abstellen Pause mit Kaffee und Kuchen sowie interessante Gespräche mit alten und neuen Mitgliedern Michael Huber, stellvertretender Vorsitzender, und der Geschäftsführer Christof Boxberger stellen das überarbeitete Regelwerk als „Neuen Leitfaden unserer Branche“ vor und bitten um rege Diskussion, siehe dazu auch nebenstehenden Artikel Verbandsanwalt Dr. Georg Groth bespricht rechtliche Fragen und stellt Dr. Jochen Wilhelm vor, der zukünftig die Rechtsberatung des Verbandes verstärkt gegen 17 Uhr Ende der Veranstaltung

Nicht zuletzt dienen diese Treffen dazu, die Kollegen aus der Region kennenzulernen. „Wir sehen die Regionaltreffen als Raum für die Mitglieder, um miteinander in Kontakt zu treten und gleichzeitig noch interessante Informationen mitzunehmen. Daher räumen wir uns auch immer viel Zeit für offene Diskussionen und lockere Gespräche bei Essen und Trinken ein“, so die Geschäftsführerin Anne Fuchs.

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Regionaltreffen Ost 2019.

Regionaltreffen West 2019 im Museumsneubau im ABZ Hamm.

Referententeam auf dem Regionaltreffen Ost v. l. n. r.: Dr. Georg Groth, Uwe Koop, Michael Huber, Britta Keinemann, Christof Boxberger und Tobias Erpenbeck.


FACHVERBÄNDE

REGELWERK 2020 Das Regelwerk des Fachverbandes ist überarbeitet worden und wird den Mitgliedern auf den Regionaltreffen vorgestellt. Nach etlichen Sitzungen des Technikausschusses, bestehend aus den Mitgliedern Sieghard Hantsch, Christof Boxberger, Achim Hordzewitz und Hans-Georg Wagener, liegt nun der Entwurf 2020 vor. Aus den 4 Seiten des alten Regelwerks sind nun 20 bebilderte Seiten geworden, bestehend aus den sechs Kapiteln: 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Geltungsbereich Leistungsbeschreibung Beschreibung der Verfahren Leistungsbereiche/Leistungsabgrenzung Aufmaß und Abrechnung Toleranzen und grafische Darstellungen

Das Regelwerk gilt für das Bohren und Sägen von Mauerwerk, Beton, Stahlbeton, Naturstein und ähnlichen Materialien sowie den technischen Spezialabbruch mit Spaltgeräten, Abbruchzangen oder Ähnlichem sowie für Arbeiten, die in Zusammenhang mit dem Vorgenannten stehen. Insofern kann das Regelwerk mögliche Vertragsbedingungen unter Berücksichtig des Stands der Technik darstellen. Für das Vertragsverhältnis gelten – in dieser Reihenfolge – die individuellen vertraglichen Abreden, das FBS-Regelwerk in der vorliegenden Fassung, die

TERMINE 07.09.2020 – 23.04.2021 Neuer Meisterlehrgang 16. – 17. Oktober 2020 Seminar Kalkulation – BWL 1 22. Oktober 2020 Regionaltreffen Südwest

REGELWERK

Ausgabe Oktober 2020

für die Leistungsbeschreibung, Ausführung und Abrechnung von Betonbohren, Betonschneiden, Spalten und Pressen

Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e. V. Geschäftsstelle Dolivostraße 35, 64293 Darmstadt Telefon +49 6151 870956-0 Telefax +49 6151 870956-30 E-Mail info@fachverband-bohren-saegen.de Internet www.fachverband-bohren-saegen.de

23. Oktober 2020 Regionaltreffen Mitte 28. Oktober 2020 Regionaltreffen West 6. November 2020 Regionaltreffen Nord 20. November 2020 Regionaltreffen Südost

ATV Abbruch (DIN 18459) in der aktuellen Fassung, die VOB/B in der aktuellen Fassung (nur im Verkehr mit Vertragspartnern, die nicht Verbraucher sind), das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Zwischenzeitlich durch den Vorstand, den Verbandsanwalt und weitere kompetente Kollegen überprüft, wird der Entwurf auf den Regionaltreffen allen Mitgliedern vorgelegt und zur Diskussion gestellt. Berechtigte Widersprüche und Änderungsvorschläge werden dann noch berücksichtigt, um das Werk anschließend an potenzielle Auftraggeber, Architekten- und Ingenieurbüros zu verteilen.

25. November 2020 Regionaltreffen Ost 27. November 2020 Regionaltreffen Berlin 14. – 22. Januar 2021 Seminar BBS2 in Hamm 18. – 23. Januar 2021 Seminar BBS1 in Hamm 31.01. – 04.02.2021 Seilsägeseminar GSS in Hamm 15. – 17. April 2021 BeBoSa & JHV 2021 Willingen

WISSENSWERTES

Wie man hier sehen kann, tagte der Regelwerk-Ausschuss häufig virtuell aus dem Homeoffice. Im Uhrzeigersinn (von oben links): Achim Hordzewitz, Sieghard Hantsch, Christof Boxberger und Hans-Georg Wagener.

Der Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e. V. ist mit mehr als 750 Mitgliedern weltweit der stärkste Verband dieser Branche. Mitglieder sind Dienstleistungsbetriebe und Herstellerfirmen rund ums Betonbohren und -sägen. www.fachverband-bohren-saegen.de

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

DIE ERSTEN MEISTER IHRES FACHS – URKUNDEN FÜR DIE NEUEN MEISTER FÜR ABBRUCH- UND BETONTRENNTECHNIK Meistern und allen noch folgenden eine Vorbildfunktion für die Fachkollegen unserer Branche. Sie sollen ihr erworbenes Wissen und ihr fachliches Können auch an ihre Teams, Kollegen und insbesondere die Nachwuchskräfte weitergeben. Denn qualifizierte Fachkräfte und ordentliche Leistungen sind die Visitenkarte unserer Branche in der Öffentlichkeit.“

Karriereleiter einer Branche

Neue Meister braucht das Land. V. l.: Matthias Landgraf, Mario Hug, Stefan Schmiebusch, Nils Lemke, Marlon Prestin-Gerecke, Christian Zeh.

Am 28. August 2020 fand im Ausbildungszentrum Hamm die erste Meisterfeier für den Bereich Abbruch- und Betontrenntechnik statt. Es war der feierliche Abschluss des neu etablierten Meisterlehrgangs, der im September 2019 startete und coronabedingt etwas verspätet im Juni dieses Jahres endete. Für das Erlangen des Meistertitels absolvierten die Teilnehmer in diesem Zeitraum rund 1.200 Unterrichtsstunden in Vollzeit vor Ort. Alle der insgesamt sieben Nachwuchskräfte erhielten nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung ihre Meisterurkunde. Es sind die ersten Meister ihres Fachs – und weitere werden folgen: Bereits

im September startet der zweite Lehrgang mit zwölf neuen Meisteranwärtern.

Erfolg und Verpflichtung In einem Grußwort würdigte Thomas Springer, Vorsitzender des Fachverbandes Betonbohren und -sägen, die Leistungen der Absolventen: „Sie haben als erste Vertreter unserer Branche Neuland betreten und diese Chance der persönlichen Weiterentwicklung erfolgreich genutzt. Ich wünsche Ihnen in Ihrem weiteren Berufsleben viel Erfolg – verbunden mit einer Bitte: Ein Meister seines Fachs zu sein, ist auch Verpflichtung! So wünsche ich mir von den jetzt gekürten

Im Jahr 2017 startete die gemeinsame Initiative zur Etablierung der staatlich anerkannten Meisterausbildung für Abbruchund Betontrenntechnik, getragen vom Fachverband, vom Deutschen Abbruchverband und federführend umgesetzt von der IHK zu Dortmund. Weitere Partner sind der Bauindustrieverband NRW e. V. mit dem ABZ Hamm sowie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). „Dank der konstruktiven und zielführenden Zusammenarbeit aller Parteien konnte bereits nach knapp zwei Jahren der erste Meisterlehrgang starten“, so Thomas Springer. „Damit komplettieren wir die ‚Karriereleiter‘ in unserer Branche um einen wichtigen Titel. Die Qualifizierungen im Bereich Betonbohren und -sägen reichen nun von der Ausbildung zum Bauwerksmechaniker für Abbruchund Betontrenntechnik über die Weiterbildung zum Vorarbeiter, Werkpolier und Bauleiter bis zum Meister. Somit bieten wir unserem Nachwuchs und den Mitarbeitern unserer Fachbetriebe eine langfristige Perspektive für ihr Berufsleben.“

BBG BETONBOHR CELLE GMBH HAT EINEN NEUEN MEISTER – EIN INTERVIEW Der Fachverband Betonbohren und -sägen bietet mit dem Ausbildungsberuf zum Bauwerksmechaniker für Abbruch- und Betontrenntechnik sowie Seminaren in der Erwachsenen-

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qualifizierung jungen Menschen und auch Quereinsteigern eine langfristige berufliche Perspektive. Im September 2019 startete erstmals die staatlich anerkannte Meisterausbildung im ABZ

Hamm. Im Gespräch dazu: Jürgen Göppert, Geschäftsführer der BBG Betonbohr Celle GmbH, er ermöglichte einem seiner Mitarbeiter die Qualifizierung zum Meister.


FACHVERBÄNDE

der Meinung, das lohnt sich auch wirtschaftlich.“

Firmenchef Jürgen Göppert und der neue Meister Stefan Schmiebusch.

Herr Göppert, warum nutzen Sie die Meisterausbildung des Fachverbandes? Jürgen Göppert: „Wir sehen diese Ausbildung als Investition in die Zukunft. Mit der Zusatzqualifizierung des Meisters sind wir flexibler bei der Weiterentwicklung unseres Unternehmens. Wir agieren an zwei Standorten, mit unserem neuen Meister werden wir in Abstimmung mit dem Niederlassungsleiter eine neue Vertretungslösung etablieren. Außerdem können wir so zukünftig an beiden Standorten junge Menschen ausbilden. Darüber hinaus habe ich die Außendarstellung gegenüber unseren Kunden im Blick, denn die Qualifikationen unserer Teams kommunizieren wir natürlich offensiv. Wir bieten Qualität und können das auch belegen – ich bin

Wem haben Sie die Meisterausbildung ermöglicht? Göppert: Unser Mitarbeiter Stefan Schmiebusch hat sich selbst über die Meisterausbildung informiert und hat uns angesprochen. Nach interner Prüfung haben wir ihm diese berufliche Weiterentwicklung ermöglicht. Er ist als Quereinsteiger zu uns gekommen, hat die Erwachsenenqualifizierungen des Fachverbandes absolviert und ist seit vielen Jahren engagiert in unserem Unternehmen tätig. Damit hat er die Zugangsvoraussetzungen für die Meisterausbildung erfüllt, denn diese steht auch Quereinsteigern mit beruflichen Erfahrungen in unserer Branche offen.“ Welche Erwartungen haben Sie an die Meisterausbildung? Göppert: Das handwerkliche Know-how sollte bei einem Meisteranwärter schon gut ausgeprägt sein, so ist es zumindest bei unserem Kollegen. In diesem Bereich erwarte ich vertiefende Inhalte. Wichtig ist mir darüber hinaus die Vermittlung administrativer Kenntnisse, zum Beispiel in den Bereichen Arbeitssicherheit, Ablaufplanung oder Ausbildungseignung. Wir zählen zu den ersten Fachbetrieben, welche die Meisteraus-

bildung wahrnehmen, somit werden wir uns ein Stück weit auch überraschen lassen. Mit Blick auf die Qualität der sonstigen Weiterbildungsangebote des Fachverbandes bin ich jedoch vom Erfolg überzeugt. Wem würden Sie die Meisterausbildung empfehlen? Göppert: Im Grunde jedem Fachbetrieb, der einen hohen Qualitätsanspruch verfolgt. Wir brauchen Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen wollen und dies auch können. Die Aus- und Weiterbildungsangebote des Fachverbandes und insbesondere die neue Meisterausbildung sind die Voraussetzung dafür. Für viele altgediente Unternehmer bietet sich auch die Nachfolgeregelung an, denn mit dieser Zusatzqualifikation können sie einen geeigneten Kandidaten im eigenen Unternehmen entwickeln und den Generationswechsel langfristig gestalten. Herr Göppert, vielen Dank für das Gespräch.

INFO www.abz-hamm.de

ZUSÄTZLICHE JURISTISCHE UNTERSTÜTZUNG

Jetzt auch unser Anwalt: Dr. Jochen Wilhelm.

Wir freuen uns, Ihnen Dr. Jochen Wilhelm vorzustellen, der unserem Verband seit dem 1. Juli als weiterer Verbandsjurist zur Verfügung steht. Dr. Wilhelm studierte nach seinem Wehrdienst Rechtswissenschaften in Mannheim und Heidelberg. Seit 1999 ist er als Rechtsanwalt zugelassen. In den Jahren 1999 und 2001 war er als Berater im Europäischen Parlament und als wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Abgeordneten des Deutschen Bundestages tätig. Im Jahr 2003 folgte die Promotion im Völkerrecht. Auf seiner Visitenkarte ist darüber hinaus zu lesen: Mediator, Compliance Officer (TÜV), Compliance Auditor (TÜV) und betrieb-

licher Datenschutzbeauftragter (IHK). Dr. Wilhelm ist zudem Lehrbeauftragter für Gesellschaftsrecht und Sozialversicherungsrecht an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind Arbeitsrecht, Vertragsrecht, Gesellschaftsrecht, Handelsvertreterrecht, Sozialversicherungsrecht und Vereinsrecht. Dr. Wilhelm kann telefonisch unter 06321 385463 und per E-Mail unter info@ra-wilhelm-gmbh.eu kontaktiert werden. Zusammen mit dem bewährten Verbandsanwalt Dr. Groth bildet er nun das Team der Rechtsberatung des Fachverbandes Betonbohren und -sägen Deutschland e. V.

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

30 JAHRE BBS KELLER GMBH 35 JAHRE MITGLIEDSCHAFT IM FACHVERBAND

Gründer und Jubilare der BBS Keller GmbH: Dietlinde und Günther Anton Keller.

Am 1. September 1990 begannen die Geschäftsaktivitäten der Firma BBS Keller GmbH. Zur damaligen Zeit wurde die Abteilung Betonbohren und -sägen aus dem Baugeschäft Anton Keller ausgegliedert und die Eheleute Dietlinde und Günther Anton Keller gründeten das Unternehmen. Die 20 Mitarbeiter bilden die Basis für den Erfolg und das Auftreten des Unternehmens nach außen. Die BBS Keller GmbH beschäftigt ausnahmslos hochqualifiziertes Personal, das durch ständige Fortbildung den Anforderungen der Kunden gerecht wird. Durch Engagement und die Bereitschaft, sich auf ständig neue Anforderungen des Marktes einzustellen, entwickelte sich das Unternehmen zu einem vielseitigen und erfolgreichen Bauleistungsanbieter. Das heißt, man ist nicht stehen geblieben, sondern hat sich stetig an den Marktbedürfnissen orientiert und weiterentwickelt. Anfangs setzte man auf Teilabbrüche zu Sanierungszwecken im gewerblichen Bereich. Das bedeutet, dass Teile von Gebäuden, ganze Geschosse, tragende Innenwände, Wandöffnungen oder Türöffnungen aus Bauobjekten entfernt oder ergänzt werden, um Beschädigungen an der Substanz zu verhindern oder zu beheben. Inzwischen steht das „BBS“ für Bauen – Bohren – Sägen, da im Jahre 2000 das

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Leistungsspektrum erweitert wurde um die Gewerke Maurer-, Stahlbeton- und Fliesenarbeiten. Gerade mit dieser Kombination aus Diamantbohr-, Säge- und Schneidarbeiten sowie aus vorgenannten klassischen Bauhauptgewerken kann die Firma BBS Keller GmbH den gewachsenen Ansprüchen der Kunden dienen. Die Firmeninhaber sind stolz darauf, dass sie mit sämtlichen angebotenen Gewerken bei der Handwerkskammer Ostwestfalen zu Bielefeld in der Handwerksrolle eingetragen sind. Ferner ist die Firma Mitglied in der Baugewerke-Innung Wittekindsland sowie im Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e. V. Als einer der ersten Betriebe wurde der Firma BBS Keller GmbH in 2005 nach umfangreichen Vorprüfungen das Qualitätszeichen des FBS zuerkannt. Dies wurde durch regelmäßige Zwischenprüfungen durch den Qualitätsausschuss bis heute bestätigt. Die Kundengruppen setzen sich zusammen aus Industrie und Gewerbe, öffentlichen Auftraggebern und Institutionen sowie privaten Kunden. Das Unternehmen besteht aus zwei Abteilungen, welche wiederum auf je drei Säulen ruhen: • •

A bteilung Bohren + Sägen: Abbruch, Sägen, Bohren A bteilung Bauen: Rohbau, Sanierung, Fliesen

Neben den laut Ausschreibungen und Einzelbeauftragungen abzuwickelnden Arbeiten werden auch Komplettleistungen, insbesondere im Umbau von sensiblen Objekten wie Krankenhäusern, Lebensmittelbetrieben und Wasserbauprojekten angeboten und ausgeführt. Für Kunden aus der Karton- und Lebensmittelindustrie endet unser üblicher Aktionsradius von circa 60 km um Minden nicht, sondern führt uns auch ins europäische Ausland wie Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, England, Österreich, Tschechien und Schweden. Eine moderne Fahrzeug- und Geräteausstattung sowie gut ausgebildetes, hochmotiviertes Personal ermöglicht der BBS Keller GmbH die Durchführung komplexer, komplizierter Baumaßnahmen. Die Auftragslage ist sehr gut und die Ertragslage ist steigend, sodass mit Zuversicht in die künftige Entwicklung geschaut werden kann. Mittelfristig wird an eine Geschäftsübergabe oder an Einsetzung eines Geschäftsführers zur Entlastung der Geschäftsleitung gedacht.

INFO www.bbs-keller.com


FACHVERBÄNDE

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

ÖSTERREICHISCHER VERBAND VBS 25 Jahre Verband Österreichischer Beton- Bohr- und Schneideunternehmen (VBS) Betonbohren und -sägen hielt in den 1970er-Jahren in Österreich Einzug und nach und nach wurden Unternehmungen gegründet, die ausschließlich Betonbohr- und -sägearbeiten durchführen.

1995 Verbandsgründung Mitte der 1990er-Jahre waren circa 65 Dienstleistungsunternehmen in Österreich im Bereich Betonbohren und -sägen tätig. Um als Branche wahrgenommen zu werden, wurde 1995 der „Verband Österreichischer Beton- Bohr- und Schneideunternehmen“ (VBS) mit 45 Mitgliedern (33 Anwender und 12 Hersteller) gegründet. Unter dem Gründungsobmann Bernhard Seidl wurde zugleich die Zu-

sammenarbeit mit Fachverbänden aus Deutschland und der Schweiz gepflegt. Der VBS war auch 1995 Gründungsmitglied des Internationalen Verbandes der Betonbohr- und Sägeunternehmungen (IVBS).

Schulung der Mitarbeiter Der VBS hat mit Öffentlichkeitsarbeit in Fachzeitschriften als Berichte oder als Beilage, bei Fachmessen sowie durch Schulungen der Unternehmer und der Mitarbeiter ein kräftiges Zeichen gesetzt. 1998 konnte die Aufnahme in die Gewerbeordnung als Teilgewerbe erreicht werden und 1999 wurde die Ausbildung zum „Geprüften Betonbohrund -sägefachmann“ (GBS) begonnen.

Im Jahr 2000 schlossen die ersten 20 geprüften Betonbohr- und -sägefachmänner die Ausbildung ab, insgesamt wurden in Österreich bis 2001 über 40 Personen ausgebildet. Ab 2002 wurde die Ausbildung gemeinsam mit dem deutschen Fachverband durchgeführt. 1998 wurde die erste gemeinsame Ausgabe der Fachzeitschrift DER BETONBOHRER mit dem deutschen Verband herausgegeben.

ÖNorm Nach über zwei Jahren Vorbereitungszeit trat am 1. Juni 2000 die ÖNORM B 2253 „Mechanisches Bearbeiten von Beton und Mauerwerk, Bohr- und Schneidearbeiten“ in Kraft und war

Die Ausbildung und Schulung war und ist ein Schwerpunkt des VBS. Hier beim GBS1 und GBS2 im Jahr 2000.

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FACHVERBÄNDE

Vorstand des VBS bei der Gründung am 24. März 1995.

damit die weltweit erste staatlich anerkannte Norm für Betonbohren und -sägen. Mit dieser Norm wurde es auch möglich, im Leistungsbuch Hochbau eine eigene Untergruppe zu erhalten, somit gibt es auch einen Standard für Leistungsverzeichnisse. Die Branche war damit Anfang der 2000er-Jahre in Österreich als Branche etabliert und die Unternehmungen als Spezialisten anerkannt. Neben der Ausbildung war auch

die technische Entwicklung der Branche im Fokus des VBS. Mit Maschinenvorstellungen auf den jährlichen Betonbohrertagen ebenso wie mit Fachvorträgen bis hin zum Laserexperten hat der VBS auch bei der Arge Ebbs (Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus D, CH und A) mitgeholfen, Zukunftskonzepte, wie zum Beispiel den jetzt vom deutschen Fachverband entwickelten Bohrkronenanschluss PQ6, anzuregen. Seit drei Jah-

Der Vorstand besuchte 2008 das ABZ in Feuchtwangen.

Der Gründungsobmann Bernhard Seidl.

Gründungssitzung der IVBS am 10. Februar 1995 in Basel.

ren ist der Verband Österreichischer Beton- Bohr- und Schneideunternehmen jetzt unter der Leitung von Obfrau Maria Lang. Die Branche hat sich in den letzten 25 Jahren überproportional entwickelt und ist ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil in der österreichischen Bauwirtschaft. Bernhard Seidl Gründungsobmann VBS

In der Arge Ebbs (CH, D und A) wurden länderübergreifend Konzepte für die Zukunft der Branche erarbeitet.

Seit drei Jahren Obfrau: Maria Lang.

INFO www.vbs.co.at

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

IACDS/IVBS NEWS Generalversammlung 2020 per Videokonferenz Die Jahreshauptversammlung 2020, geplant mit Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen auf der BeBoSa in Willingen, verschoben auf die Messe Demco in Schweden und schließlich komplett abgesagt. Auch der internationale Verband blieb nicht von Corona verschont. Die Jahrestagung fand nun per Videokonferenz statt.

Wirtschaftliche Situation Von der Pandemie war bei den meisten in der Bohr- und Sägebranche in allen Ländern relativ wenig zu spüren. In Deutschland, Schweden und den USA liefen die Baustellen fast normal. Anders als im Vereinigten Königreich. Dort war auch die Baubranche stark vom Lockdown betroffen.

Neue Mitglieder Auf den regelmäßigen Sitzungen, die wie immer per Video stattfanden, konnten auch neue Mitglieder begrüßt wer-

Die Ehrenmitgliedschaft an Peter White überreichten seine Tochter Julie und Michael Findeis.

den: Als nationaler Verband ist der österreichische Verband VBS dem IACDS wieder beigetreten. Aus der Herstellerfraktion traten die deutschen Firmen Kern-Deudiam Diamantwerkzeuge und Maschinen GmbH und Heger GmbH Excellent Diamond Tools bei. Für sein

Lebenswerk wurde der Gründungspräsident des englischen Verbandes DSA Peter White zum Ehrenmitglied ernannt. Patrick O‘Brien, eines der Gründungsmitglieder des IACDS und seit 1992 Executive Director des amerikanischen Verbandes CSDA, trat in den Ruhestand. Nachfolgerin ist seine Tochter Erin, die schon seit geraumer Zeit für das CSDAMagazin „Concrete Opening“ verantwortlich ist.

IACDS Yearbook 2020 Zum 25-jährigen Bestehen erscheint eine Sonderausgabe des IACDS Yearbooks. Verbände und Hersteller können sich daran beteiligen, indem sie uns informative Nachrichten und Stories über ihre Aktivitäten, Projekte, Produkte und Erfahrungen in der BBS-Branche mitteilen.

IACDS Meeting 2021 Der aktuelle IACDS-Vorstand: In der Mitte beglückwünscht die ehemalige Präsidentin und derzeitige Vizepräsidentin Julie White den neuen Präsidenten Michael Findeis. Von links die Vorstandsmitglieder Norikazu Shibuya, Martin Gödickemeier, Anders Andersson, Doug Walker, Roderich Braun, Lars Sandström und der Sekretär José Blanco.

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Wenn Corona es zulässt, wird die IACDS-Jahrestagung 2021 voraussichtlich im Frühjahr im Vereinigten Königreich stattfinden.


FACHVERBÄNDE

MICHAELS KOLUMNE Michael Findeis, Präsident des internationalen Verbandes IACDS, schreibt regelmäßig an dieser Stelle aus seiner Sicht über die Betonbohr- und -sägebranche.

Corona und kein Ende Wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. In meiner letzten Kolumne habe ich noch auf die großartige Fachmesse Bebosa und die zeitgleich stattfindende Jahreshauptversammlung zum 25-jährigen Jubiläum des IACDS hingewiesen und dann kam alles anders: Statt fachlichem Austausch mit Kollegen und einem Jubiläumsdinner im Kreise der IACDS-Familie waren wir im weltweiten Lockdown und haben uns in Abstand halten, Mund-Nase-Bedeckung tragen, Händewaschen und kontaktloser Kommunikation geübt. Der Betonbohrertag des VBS, der dieses Jahr in Salzburg hätte stattfinden sollen, ist ebenso Covid-19 zum Opfer gefallen wie die Jahreshauptversammlung des CSDA in Carlsberg, Kalifornien, oder die Demcon in Stockholm, wo die Ausweichjahreshauptversammlung des IACDS hätte stattfinden sollen. Stattdessen hatten wir eine Zeit der Entschleunigung, eine Zeit, in der wir uns auf die eigentlich wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren konnten: die Familie! Wer gibt dir Halt in schweren Zeiten, wer ist für dich da in schweren Zeiten, wer hält zu dir in schweren Zeiten? Es

ist die Familie. Sie ist da, sie hält zu dir und gibt dir Halt. Das ist mir in den vergangenen Wochen wieder einmal klar geworden. In Wochen, in denen ich nicht einfach weggehen konnte. Restaurants und Kneipen hatten geschlossen, das ganze öffentliche Leben stand still. Wochenlang ging nichts und ich muss gestehen, ich habe diese Zeit schon genossen. Auf einmal ist möglich gewesen, was vorher schier unmöglich schien. Keine Flüge mehr, keine Bars und Clubs, Nachbarn waren zu Hause und im Homeoffice. Man hat sich, immer den Abstand wahrend, im Garagenhof oder über den Zaun getroffen und ein ruhiges Feierabendbier genießen können. Es war ja auch kein Verkehr. Auf einmal und nur für die paar Wochen des Lockdowns war ich vom Stadtrand in 10 Minuten mit dem Auto in der Innenstadt. Jetzt brauche ich wieder mindestens 20 Minuten und auf der Autobahn erwartet mich der obligatorische tägliche Stau. Und was macht unsere Bohr- und Sägebranche? Bis jetzt hat sich der Einfluss noch nicht negativ auf unser Gewerk ausgewirkt. Die allermeisten Kollegen, national wie international, können gute Geschäfte vermelden. Bei einigen geht sogar mehr Geschäft als im Vergleichszeitraum der vergangenen Jahre. Andere, die in der Automobiloder Luftfahrtbranche tätig sind, spüren natürlich die Auftragsrückgänge ihrer Auftraggeber. Gesamt betrachtet sehe ich aber eini-

Michael Findeis, President of IACDS.

germaßen optimistisch in die Zukunft, was unser Geschäft rund um das Bohren und Sägen betrifft. Und wie ist der Ausblick für den IACDS und seine Mitgliedsverbände? Normalerweise würde ich Ihnen an dieser Stelle künftige internationale Veranstaltungen ankündigen, aber wir fahren alle, wie es so schön heißt, „auf Sicht“. Und so kann ich Ihnen momentan keine internationalen Veranstaltungen ans Herz legen. Daher bleibt mir an dieser Stelle nur noch, Ihnen meine meine herzlichsten Grüße zu übermitteln und Sie zu bitten, achtsam und gesund zu bleiben. Herzliche Grüße Michael Findeis, President of IACDS

INFO The International Association of Concrete Drillers & Sawers, IACDS, is the organization representing the associations, companies and professionals of the concrete drilling and sawing industry around the globe. Main office of IACDS: Av. Rey Juan Carlos 92, 4 Rabuso – Argalia Building 28916 Leganés – Madrid (Spain) phone +34 911 294 440 info@iacds.org www.iacds.org

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

AUFGESCHOBEN IST NICHT AUFGEHOBEN Fachausstellung BeBoSa jetzt vom 15. bis 17. April 2021 Die üblicherweise im dreijährigen Rhythmus stattfindende BeBoSa ist nicht abgesagt, sondern nur um gut ein Jahr verschoben. „Der neue Termin steht bereits fest, die BeBoSa wird vom 15. bis 17. April 2021 stattfinden“, erklärt Patrick van Brienen. Veranstaltungsort bleibt das Convention Center des Sauerland Stern Hotels in Willingen. Selbstverständlich wird sie nach den geltenden Richtlinien organisiert. Sicherheit steht an erster Stelle. Normalerweise immer im Jahr nach der Bauma bringt die BeBoSa die Hersteller und Anwender der Betonbohrund -sägebranche aus ganz Europa in einem fachlich umfassenden und dabei räumlich überschaubaren Rahmen zusammen. Zu den Ausstellern zählen alle namhaften Hersteller – hauptsächlich aus dem deutschsprachigen Raum –, aber auch Firmen aus Frankreich, Großbritannien, Dänemark und den Niederlanden. Somit avanciert die BeBoSa zunehmend zu einem europäischen Branchentreffen. Es werden mehr als 2.000 Fachbesucher ebenfalls aus ganz Europa erwartet.

Blick in Halle 2 bei der BeBoSa 2017.

Auf knapp 4.000 m2 Ausstellungsfläche in zwei Messehallen zeigen rund 50 Hersteller Werkzeuge und Maschinen für unterschiedlichste Anwendungen in der Betonbohr- und -sägebranche. Hinzu kommt ein etwa 400 m2 großes, überdachtes Außengelände für die Präsentation der Maschinen im Arbeitseinsatz. Entscheidend ist das zugrunde liegende Ausstellungskonzept: Charakteristisch für die BeBoSa sind ihre Unkompliziert-

heit und die entspannte Atmosphäre im gesamten Ausstellungsbereich. Die Fachbesucher erwartet ein technologisch umfassendes Angebot bei überschaubarer Ausstellungsgröße. Und die Aussteller profitieren dank des standardisierten Standbaus von einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn hier treffen sie genau auf ihre Zielgruppe – die Anwender der Betonbohr- und -sägebetriebe.

Hallenplan 2020.

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15. - 17. APRIL 2021

VERANSTALTUNGEN

WILLINGEN, HOCHSAUERLAND

FACHMESSE FÜR BOHREN UND SÄGEN BeBoSa.com 50 AUSSTELLER

3.200 M2 AUSSTELLERFLÄCHE

VORFÜHRUNGEN UND RAHMENPROGRAMM 111


BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

RECHTSTIPPS Verbandsanwalt Dr. Georg Groth informiert aus seiner täglichen Praxis Arbeitsnachweise Wie wichtig unbezweifelbare Leistungsnachweise/Aufmaße sind, merken Sie, wenn es zum Streit kommt und zu Gericht geht.

Arbeitsnachweis

Betonbohr- und -sägeaufträge ❑ Angebot

❑ Auftrag

❑ Folgeauftrag

Ort/Datum: 1. Projekt / Auftr.-Nr.: 2. Anfrage Firma: 3. PLZ, Ort: 4. Pos. Stück

Termin: Kontakt: Straße:

Tel./Fax:

Bauteil Material Anwendung

Maße

m²/cm

L x B x T oder O x T Lfm/m³

Gewicht

4.1 Legende Bauteil: Decke = D, Wand = W, Unterzug = U, Stütze = ST, Sohlen = S Legende Anwendung: Bohren = B, Wandsäge = WS, Fugenschneider = FS, Sondersäge = S, Brechen = BR 5. Statik erforderlich?

ja ❑

6. Anfahrt:

km:

Ort:

7. Strom: Entfernung:

m

230 V 16 A ❑

8. Wasser:

nein ❑ Str.: 400 V 16 A ❑ 400 V 32 A ❑ 3x 25 A 3x 35 A

Anschluss:

9. Abwasser:

❑ Sauger

10. Ausbau:

❑ bauseits ❑ herausnehmen, seitlich lagern ❑ Transport bis bauseitigen Container ❑ Transport bis Deponie ❑ Entsorgung

11. Schutzmaßnahmen:

❑ Kanal

Entfernung:

❑ Auffangbehälter

❑ Folie m² ❑ Wanne: ❑ ja ❑ Bauteil abfangen/sichern ❑ Sonstiges:

400 V 63 A ❑ 3x 60 A m

❑ Schlammentsorgung

❑ nein

❑ bauseits

12. Bemerkung: Projektkosten/netto (14 – 15 – 16)

Ich erkläre hiermit durch meine Unterschrift, zur Vergabe der angeführten Leistungen berechtigt zu sein.

Hauptarbeiten Nebenarbeiten Fremdleistungen

Euro Euro Euro

Datum / Unterschriften

Gesamtpreis

Euro

AN

Alle Preise zuzüglich MwSt.

AG

Versuchen Sie einmal, einem Richter nachvollziehbar zu belegen, dass Sie in einem Neubau (als er noch im Rohbauzustand war) 346 Bohrungen ausgeführt haben und dafür Geld möchten, wenn Sie nicht Loch für Loch angeben können, wo genau, wie tief genau, wie groß genau und warum genau Sie es gebohrt haben. Hat der Bauherr die Bohrung angeordnet? Oder sein Generalunternehmer? Oder hat der Elektriker Ihren Monteur um einen Gefallen gebeten? Oder der Sanitärinstallateur eine Anweisung erteilt, zu der er Ihnen gegenüber überhaupt nicht berechtigt war?

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Wer kann die Leistung wem in Rechnung stellen? Sie dem Bauherrn? Der Elektriker dem Generalunternehmer? Der Installateur dem Sanitärausstatter? Geld bekommen Sie nur von Ihrem Vertragspartner und nur für Leistungen, die er von Ihnen verlangt und Sie ihm versprochen haben. Wenn Ihr Vertragspartner – es sei zum Beispiel ein Generalunternehmer – nicht freundlich zu Ihnen ist, zahlt also an Sie der Bauherr, Elektriker oder Installateur nichts. Die Sorgfalt Ihrer Mitarbeiter bei der Dokumentation der erbrachten Leistungen ist von großer Wichtigkeit. Selbst bei bester Erfassung kann dann immer noch darüber gestritten werden, ob die Leistung vertraglich vereinbart war, ob sie erforderlich war, ob es sich um eine gerechtfertigte Reklamationsbearbeitung handelte, ob sie sach- und fach- und vertragsgerecht ausgeführt worden ist und ob die Preisberechnung dem Vertrag, notfalls der Üblichkeit entspricht. Leserliche Schrift und Unterschrift ist daher allseits erforderlich. Bei auftraggeberseitigen Quittungen ist besonders auf lesbare Namen zu achten, wenn Ihnen die unterzeichnende Person nicht bekannt ist, zudem auf Angaben zur Firmenzugehörigkeit, Funktion und vollständige Privatanschrift in Zweifelsfällen (Sie werden feststellen, dass sich mancher Polier, der von Ihnen eine Tätigkeit fordert, beklommen zurückzieht, wenn Sie ihn – „für den Notfall“ – nach Namen, Vornamen, Anschrift befragen). Wie jeweils zu verfahren ist, ergibt sich aus den vertraglichen Vereinbarungen, wenn sie das Thema behandeln. Wenn die Geltung der VOB/B vereinbart ist, gelten nachrangig deren §§ 12, 14, 15. Vereinbarte Stundenlohnarbeiten sind vor Beginn anzuzeigen („wir beginnen jetzt mit den Stundenlohnarbeiten gem. Pos. 29 des LV“).

Werktäglich oder wöchentlich (je nach Üblichkeit) sind dem Auftraggeber die Stundenlohnzettel einzureichen (Kopien zurückbehalten!), die er spätestens sechs Werktage nach Erhalt zurückzugeben hat. Reicht er sie nicht fristgemäß zurück, gelten sie als anerkannt. Achtung: Anerkannt ist nur, dass die Stunden geleistet worden sind, nicht dass sie auch notwendig waren und Sie nicht getrödelt haben! Halten Sie also auch für sich fest, was genau unter welchen Schwierigkeiten mit welchen Schutzmaßnahmen, Behinderungen und so weiter bearbeitet worden ist, um im Streitfall durch die Aussagen Ihrer Mitarbeiter als Zeugen und die gerichtliche Begutachtung durch Sachverständige die Angemessenheit der Stundenzahl beweisen zu können. Stundenlohnrechnungen sind nach Abschluss der Stundenlohnarbeiten, längstens in Abständen von vier Wochen einzureichen. Für alle Leistungen gilt im VOB-Vertrag: Nach § 14 VOB/B sind die für die Abrechnung notwendigen Feststellungen dem Fortgang der Leistung entsprechend möglichst gemeinsam vorzunehmen. „Dem Fortgang der Leistung entsprechend“: Also solange Ihre Arbeit noch in Augenschein genommen werden kann, beispielsweise bevor der Rohbau verputzt und tapeziert wird. „Die für die Abrechnung notwendigen Feststellungen“: Die erbrachten Leistungen sind sinnvollerweise den Positionen des LV zuzuordnen; Hinweise auf weggefallene/geänderte Positionen sind hilfreich und bei der Rechnungsstellung ohnehin erforderlich mit Blick auf die verschiedenen Varianten des § 2 VOB/B. Sinnvoll ist natürlich, die gemeinsame Leistungserfassung sogleich mit der


INFORMATIONEN

Abnahme (§ 12 VOB/B) zu verbinden, jedenfalls dann, wenn die Leistung im weiteren Verlauf der Maßnahme „unsichtbar“ wird (entspr. § 12 II). Auch im Pauschalpreisvertrag empfiehlt sich ein Vorgehen wie oben dargestellt. Denn es kann zu Leistungsänderungen kommen, die eine Abweichung vom Pauschalpreis rechtfertigen. Die VOB-Regelungen gelten nicht, wenn sie nicht vereinbart worden sind. Ein ihrem Sinn entsprechendes Vorgehen empfiehlt sich gleichwohl auch dann, wenn Ihr Vertrag keine individuellen Klauseln und keinen Verweis auf die VOB enthält. Ob und wie weit Sie den obigen Überlegungen folgen, hängt natürlich auch von der (wirtschaftlichen) Bedeutung des Vertrages und davon ab, ob Sie schlimmstenfalls einen (Teil-)Verlust Ihrer Forderungen hinnehmen können, weil Sie erbrachte Leistungen nicht belegen können. Textlich bietet sich etwa folgendes Schreiben an Ihren Auftraggeber an: Anliegend finden Sie unsere Leistungsnachweise BV ..., Zeitraum ..., ..., Seiten 1 bis … Erfasst haben wir hierin die von Ihnen geforderten und von uns erbrachten Leistungen, die wir Ihnen vertragsgemäß in Rechnung stellen werden. Leider war bei Arbeitsschluss am … (Datum, Uhrzeit) … der von Ihnen benannte verantwortliche Bauleiter nicht zugegen und erreichbar. Die Unterzeichnung erfolgte für Sie als Auftraggeber überhaupt nicht/durch Herrn …, der sich als von Ihnen hierzu bevollmächtigt erklärte. Selbstverständlich stehen wir Ihnen noch für ein nachträgliches gemeinsames Aufmaß zur Verfügung. Dieses muss wegen der nachfolgenden Gewerke spätestens bis zum … stattgefunden haben. Im Übrigen gehen wir davon aus, dass Sie gegen die Richtigkeit der anliegenden Leistungsnachweise keine Einwände erheben, wenn Sie uns nicht bis zum … in Textform einen Vorbehalt erklären. Wichtig ist, dass Sie ein derartiges Schreiben nicht an irgendjemand, sondern an Ihren Vertragspartner richten, zusätzlich gegebenenfalls noch an dessen Architekten, Projektsteuerer und so weiter.

Kraftwerk „Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn“ heißt es in einem Lied der Gruppe „Kraftwerk“ vom Jahr 1974. Heute

auch bei altgedienten Mitarbeitenden, sind dringend zu empfehlen. Und natürlich sind die Durchführung und der Erfolg solcher Maßnahmen beweiskräftig zu dokumentieren.

Nochmal Kaftwerk

steht, steht, steht man auf der Autobahn. Die Zahl der Vorschriften, die den Autoverkehr regulieren, hat aber keineswegs abgenommen. Doch was überlegen Sie, bevor ein Fahrzeug Ihres Unternehmens den Betriebshof verlässt: Ist es verkehrssicher? Sind die Spiegel ordentlich eingestellt, Rückfahrhilfen sauber und funktionstüchtig? Ist der Fahrer oder die Fahrerin im Besitz einer Fahrerlaubnis? Für diese Art Fahrzeug? Wann haben Sie das letzte Mal eine unangemeldete Führerschein- und Alkoholkontrolle durchgeführt? Wird in der Summe von Fahrzeit und Baustellenarbeit die höchstzulässige Dauer nach dem Arbeitszeitgesetz eingehalten? Ist oder wird das Fahrzeug auf der Hinoder Rückfahrt beladen? Diese und viele weitere Fragen gilt es zu klären. Bei Verstößen gegen Verkehrsvorschriften drohen Bußen und Strafen nicht nur dem Fahrer/der Fahrerin, sondern auch den Fahrzeughaltern. Wenn Sie nicht ausschließlich selber fahren, ist also eine zuverlässige und belastbare Organisation dringend zu empfehlen, zum Beispiel durch Bestellung eines Fuhrparkleiters nebst Vertretung im Urlaubs- oder Krankheitsfall. Freiheitsoder Geldstrafen drohen bereits dem, der nur fahrlässig zulässt, dass sein Fahrzeug von einem gefahren wird, der keine Fahrerlaubnis (mehr) hat. Das gilt auch im privaten Bereich! Daher: Unangemeldete Führerscheinkontrollen,

„Kraftwerk ist eine deutsche Band aus Düsseldorf, die 1970 von Ralf Hütter und Florian Schneider gegründet wurde. Kraftwerk gilt als wesentlicher Mitbegründer der Düsseldorfer Schule in der elektronischen Musik“ (Wikipedia). 1977 veröffentlicht diese Gruppe einen Tonträger, auf dem sich das Musikstück „Metall auf Metall“ befindet. 1997 erscheinen Tonträger, auf denen die Sängerin Sabrina Setlur den Titel „Nur mir“ zu Gehör bringt. Er enthält in fortlaufender Wiederholung zwei Sekunden einer Rhythmussequenz, die aus dem Titel „Metall auf Metall“ elektronisch kopiert („gesampelt“) worden sind. 1999 verklagen Mitglieder der Gruppe „Kraftwerk“ die Ersteller des „Nur mir“-Titels und fordern zur Unterlassung seiner weiteren Verbreitung auf und streben Schadensersatz an. 2004 gibt ihnen das Landgericht Hamburg Recht. 2006 weist das Oberlandesgericht (OLG) Hamburg die Berufung der unterlegenen Partei ab. 2008 hebt der Bundesgerichtshof (BGH) das Berufungsurteil auf und verweist die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung zurück an das OLG. 2011 bestätigt das OLG im Ergebnis seine Entscheidung aus dem Jahr 2006. 2012 weist der BGH die Revision der Beklagten zurück. 2016 hebt das Bundesverfassungsgericht die Urteile von BGH und OLG auf und fordert den BGH zu erneuter Befassung auf. 2017 legt der BGH die Sache mit zahlreichen Fragen dem Gerichtshof der Europäischen Union vor. 2019 bekommt er vom EuGH die Antwort. 2020 verhandelt der BGH erneut und verweist die Sache zurück an das OLG. Wann das OLG verhandelt und ob dann nochmals der BGH angerufen wird, ist nicht absehbar. Und SIE ärgern sich, wenn IHR Prozess nicht ganz so schnell entschieden ist, wie Sie es gerne hätten?? In diesem Sinne herzlichst, Ihr Georg Groth

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

BEHINDERUNGSANZEIGE IM FALL CORONA darf der Grund dieser Umstände nicht in der Natur der gefährdeten Sache liegen. Darüber hinaus muss dessen Eintreten selbst bei größtmöglicher Sorgfalt und Mühe nicht verhindert werden können.

Ist eine Corona-Bauverzögerung höhere Gewalt?

Immer mehr Bauunternehmen melden Bauverzögerungen: Corona hält die internationale Wirtschaft in Atem und stellt auch die Baubranche auf eine Zerreißprobe. Welche Konsequenzen das Coronavirus auf die Baubranche hat, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Falls Sie Auswirkungen der Pandemie wahrnehmen oder befürchten, sollten Sie unverzüglich prüfen, ob eine wirksame Behinderung vorliegt. Dabei lautet die alles entscheidende Frage: Kann eine Bauverzögerung höhere Gewalt sein? Was gilt es bei der VOB-konformen Behinderungsanzeige zu beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um Bauverzögerungen, Corona und die Behinderungsanzeige nach VOB.

zögerung gegebenenfalls wirksam rechtfertigen. Das Stichwort lautet Behinderung. Laut § 6 VOB/B sind Behinderungen „Ereignisse, die den vorhergesehenen Bauablauf stören, hemmen oder verzögern“. Konkret bedeutet das: Die VOB/B räumt Ihnen das Recht ein, Umstände anzuzeigen, die es unmöglich machen, die vertraglich geschuldete Leistung zu erbringen. Welche Umstände hierfür in Frage kommen, ist in der VOB/B klar geregelt.

Was ist eine Behinderung?

1.

Ob für private Bauherren oder Baustellen des Bundes: Wird ein Vertrag geschlossen, so ist dieser für alle Parteien verbindlich. Dies gilt auch für darin festgesetzte Fristen. Am Bau kann die verspätete Erbringung einer Leistung schwerwiegende – und kostenintensive – Folgen nach sich ziehen. Zum Schutz des Leistungsnehmers kann Sie diese zu Schadensersatzzahlungen verpflichten oder sogar zur Kündigung des Projekts führen. Zu Recht werden Sie sich jetzt Fragen: Wer oder was schützt den Leistungsgeber? Ist die VOB/B wirksam in Ihren Bauvertrag einbezogen, so können Sie die Ver-

2.

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Gründe für eine Behinderung Gemäß § 6 VOB/B Abs. 2 könnten drei Umstände eine Behinderung rechtfertigen:

3.

ein Umstand aus dem Risikobereich des Auftraggebers Streik oder Aussperrung im eigenen Betrieb oder im Betrieb des Nachunternehmers höhere Gewalt oder andere für den Auftragnehmer unabwendbare Umstände

Was der Gesetzgeber bei den ersten beiden Gründen meint, ist klar. Beim Punkt „höhere Gewalt“ haben jedoch bestimmt nicht nur wir Fragezeichen vor Augen. Mit dem Begriff „höhere Gewalt“ meint das deutsche Recht ein Ereignis, das von außen einwirkt und einen Schaden verursacht. Damit Sie sich auf höhere Gewalt berufen können,

Ein Beispiel für höhere Gewalt könnte die aktuelle Corona-Krise sein. Wie kommt es aktuell zu Bauverzögerungen? Corona zwingt die Regierungen, Grenzen zu schließen und das öffentliche Leben einzuschränken. Damit ist der Personenverkehr behindert. Folglich könnten Arbeitnehmer Schwierigkeiten haben, ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Auch eine behördliche Anordnung, die Baustellen aufgrund von mangelnden Hygienebedingungen zu schließen, könnte ermöglichen, bei einer Bauverzögerung höhere Gewalt zu bejahen. Auch wenn es keine gesetzlichen Regelungen gibt, die letzte Zweifel nehmen: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass Sie sich bei Behinderungen, die seit März 2020 eingetreten sind, aufgrund der Corona-Pandemie auf höhere Gewalt berufen können. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) hat dies kürzlich nochmals ausdrücklich bestätigt, dass die Corona-Pandemie ein Fall von höherer Gewalt ist. Damit wären Sie vor rechtlichen Folgen einer Fristverzögerung geschützt. Achtung: Arbeiten Sie mit internationalen Firmen zusammen? Dann sollten Sie Ihre vertraglichen Regelungen besonders sorgfältig prüfen. Auf höhere Gewalt können Sie sich nur berufen, insofern der Vertrag auf deutschem Recht geschlossen ist. In anderen Ländern herrschen nicht nur andere Sitten, sondern auch andere rechtliche Regelungen. Wie Sie sich bei internationalen Verträgen vor rechtlichen Konsequenzen schützen können? Prüfen Sie Ihren Vertrag auf Force-Major-Klauseln. Force Major meint nicht nur wörtlich, sondern


INFORMATIONEN

auch inhaltlich genau das Gleiche wie der Paragraf der höheren Gewalt.

Rechtliche Folgen einer Behinderung Wie bereits angedeutet, führen Verzögerungen im Bauzeitenplan im Normalfall zu Schadensersatzzahlungen oder sogar der Kündigung des Vertrags. Wird die Behinderung von Ihrem Auftraggeber oder dem zuständigen Gericht anerkannt, so sind Sie vor diesen Folgen geschützt. Darüber hinaus räumt Ihnen die VOB/B das Recht zur Verlängerung der Ausführungsfrist in angemessenem Umfang ein. Hierfür muss jedoch zunächst geprüft werden, wer für die Behinderung verantwortlich ist: 1.

2.

3.

4.

Ist der Auftragnehmer schuld an der Verzögerung, besteht kein Anspruch auf Verlängerung. Hat der Auftraggeber die Behinderung zu vertreten, so hat der Auftragnehmer nicht nur das Recht auf die Verlängerung der Frist, sondern gleichzeitig einen Anspruch auf Schadensersatz. Fällt die Behinderung in den Risikobereich des Auftraggebers, so können sich Auftragnehmer auf § 6 VOB/B berufen. Trägt keine Partei die Verantwortung für die Fristverlängerung, so kann ebenso § 6 VOB/B geltend gemacht werden.

Wie lange die Frist bei einer Behinderung verlängert wird, muss im Einzelfall berechnet werden. Ausschlaggebend sind dabei vor allem drei Informationen: • • •

er Dauer der Behinderung d er Zuschlag für die Wiederaufnahd me der Arbeiten d er Zuschlag für die Verschiebung der Arbeiten in eine ungünstige Jahreszeit

Damit diese Folgen eintreten und Sie sich vor Schadensersatzansprüchen oder Kündigungsrechten schützen, müssen Sie eine Voraussetzung erfüllen: Sie müssen die Behinderung „unverzüglich schriftlich anzeigen“.

Wichtigste Voraussetzung: die Behinderungsanzeige Im ersten Satz des § 6 schreibt die VOB/B: „Glaubt sich der Auftragnehmer in der ordnungsgemäßen Ausführung der Leistung behindert, so hat er es dem

Auftraggeber unverzüglich schriftlich anzuzeigen.“ Geschieht dies nicht, so „hat er nur dann Anspruch auf Berücksichtigung der hindernden Umstände, wenn dem Auftraggeber offenkundig die Tatsache und deren hindernde Wirkung bekannt waren“. Auch wenn Rechtsdeutsch nicht immer verständlich ist, spricht der Gesetzgeber in diesem Fall eine klare Sprache: Damit eine Behinderung als solche anerkannt wird, müssen Sie diese entweder unverzüglich anzeigen oder sicherstellen, dass Ihr Auftraggeber nachweisbar über die Störung informiert war. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen wir Ihnen deshalb dringend: Stellen Sie unverzüglich eine Behinderungsanzeige!

So stellen Sie eine Behinderungsanzeige nach VOB/B Mit einer Behinderungsanzeige informieren Sie Ihren Auftraggeber über eine Störung im Bauablauf, die es Ihnen unmöglich macht, Ihre Leistung rechtzeitig zu erbringen. Damit diese auch vor Gericht standhält, muss die VOB-konforme Behinderungsanzeige vier Voraussetzungen erfüllen: • D ie Behinderungsanzeige erfolgt unverzüglich: Reichen Sie das Dokument nicht erst ein, wenn die Behinderung eingetreten ist, sondern bereits, wenn Sie eine handfeste Vermutung haben, dass diese bald eintreten wird. • Die Behinderungsanzeige liegt schriftlich vor: Verschicken Sie das Dokument per Einschreiben mit der Post. Über den Versand per E-Mail sind sich die Gerichte aktuell noch uneinig. • Richten Sie die Behinderungsanzeige direkt an Ihren Auftraggeber beziehungsweise dessen im Vertrag genannten Vertreter. • Beschreiben Sie die Umstände der Behinderung möglichst detailliert: Zu sagen, dass der Umstand vorliegt, genügt nicht. Vielmehr müssen Sie belegen, wie dieser Umstand welche Leistung behindert und welche Folgen dies für Ihren vertraglich vereinbarten Auftrag hat.

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

EINE INVESTITION, DIE SICH LOHNT: DER PQ6 – MIT SICHERHEIT SCHNELL ERFOLGREICH 500 mm tiefe Löcher von 350 mm Durchmesser in Beton zu bohren, ist eine Herausforderung, die häufiger vorkommt auf Baustellen. Besonders wenn der Anwender die Bohrkrone danach mit dem Bohrkern lösen muss. Das Arbeiten mit Schraubenschlüsseln kostet Kraft, ist zeitintensiv und Unfälle sind keine Seltenheit. Es gibt eine Lösung: den Bohrkronenanschluss PQ6. Mit ihm lässt sich die Bohrkrone ohne Werkzeug manuell demontieren und montieren. Seit Kurzem fördert die BG Bau die Umrüstung finanziell. Noch sind Hersteller von Kernbohrgeräten und deren Anwender etwas zögerlich. Obwohl das Produkt schon seit Mai 2018 verfügbar ist und Fachleute es auf Baustellen mit Erfolg getestet haben, konnte der PQ6 den Markt bislang nicht durchdringen. Die Betriebe müssen in einem ersten Schritt tatsächlich investieren, denn hier geht es um einen Systemwechsel. Das Ziel ist es, die risikoreicheren Arbeitsgeräte vollständig auszutauschen. Die Bohrgeräte mit dem neuen Anschluss sind so gut, dass die BG Bau es sich etwas kosten lässt, wenn Firmen sich entscheiden, auf den PQ6 umzurüsten. Die Technik ist sicherer, das Verletzungsrisiko für die Mitarbeiter geringer. Der Anwender kann die Bohrkrone ohne technische Hilfsmittel per Hand leicht lösen. Arbeitet er waagerecht, kann er die Bohrkrone auf der Spindel der Maschine ablegen und hat beide Hände frei, um die Mutter zu schließen. Festgefahrene Bohrkronen gibt es mit dem PQ6 nicht mehr. Das schont den Menschen und die Maschine. Der Anschluss ist kurz gebaut, leicht und präzise im Rundlauf. Die hohen Drehmomente übertragen sich spielund vibrationsfrei. Diese Eigenschaften überzeugten die Berufsgenossenschaft, sodass sie ab Mai 2020 eine Arbeitsschutzprämie auslobte mit folgendem Fördergrund: „Das Gefährdungsspektrum bei Montage und Demontage von Bohrkronen reicht von ergonomisch ungünstiger

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Körperhaltung sowie Abläufen bis zu Verletzungsgefahren durch abrutschendes Werkzeug oder Schürfungen sowie Quetschungen bei Arbeiten unter beengten Verhältnissen. PQ6 bewirkt eine anerkannte Reduzierung der oben genannten Gefährdungen durch werkzeuglose Montage und Demontage der Bohrköpfe.“ Es spricht alles dafür, den PQ6 auf der Baustelle einzusetzen. Die beteiligten Ingenieure sind überzeugt, dass sich dieses System durchsetzen wird. Der Marktreife ging ein langer Entwicklungsprozess voraus. Die Idee dazu entstand bereits vor mehr als zehn Jahren unter den europäischen Verbänden der Betonbohr- und -sägebranche aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz. Auf Initiative des Fachverbands Betonbohren und -sägen Deutschland e. V. begann in Kooperation mit der Fachabteilung Baugeräte im VDMA die Entwicklungsarbeit. Dazu formierte sich ein eigener VDMA-Arbeitskreis mittelständischer Baugerätehersteller, Bohrunternehmer und Bohrkronenhersteller. 2017 stellten die Beteiligten einen ersten Prototypen öffentlich auf der Fachmesse für Bohren und Sägen BeBoSa vor. Die Markteinführung erfolgte im Jahr 2018. Von Anfang an wollten die Ingenieure, die gemeinsam den Bohr-

kronenanschluss entwickelten, die markante Verbesserung in der Arbeitssicherheit allen Beteiligten zugänglich machen. Sie verzichteten daher bewusst auf einzelne Patente. Stattdessen wurden alle Konstruktionsdaten im VDMA-Einheitsblatt 24122 „Polygon-Bohrkronenanschluss PQ6“ veröffentlicht. Somit können alle Hersteller von Kernbohrgeräten und Bohrkronen den PQ6 patent- und lizenzfrei produzieren – ein Musterbeispiel einer Ideenschmiede und für gemeinschaftliches Forschen. Dieser weitere Meilenstein in der Entwicklung der Technologie wurde ganz frisch gesetzt. Denn nachdem die Einspruchsfrist widerspruchsfrei am 1. Juli abgelaufen war, konnte das Einheitsblatt bereits im Sommer herausgegeben werden. Nun dürfte selbst der kritischste Hersteller von diesem pfiffigen Produkt überzeugt sein. „Nach jahrelanger gemeinsamer Entwicklungsarbeit sind wir froh und auch ein wenig stolz, dem Handwerk und der Industrie ein solch ausgereiftes Gerät präsentieren zu können, das maßgeblich zu mehr Arbeitssicherheit beiträgt. Dass es nun auch von der BG Bau gefördert wird, zeigt uns, dass wir alles richtig gemacht haben“, resümiert Klaus Kiefer, Vorsitzender der Fachabteilung Baugeräte im VDMA und Geschäftsführer der Lissmac Maschinenbau GmbH.


INFORMATIONEN

Versicherungen leicht gemacht... Seit über 20 Jahren bieten wir den Mitgliedern des Fachverbandes Betonbohren und -sägen exklusiv ein umfassendes und leicht verständliches Versicherungspaket. Zwischenzeitlich vertrauen uns mehr als 200 Betriebe. Sie profitieren von unserem branchen-spezifischen Know-how und einem unbürokratischen und persönlichen Schadenservice. Weitere Informationen finden Sie online: www.vbs-vers.de

VBS Versicherungsvermittlungsstelle Kessler, Kessler, Bechtle GbR Telefon 0 70 31 / 41 56 00 Poststr. 44 - 71032 Böblingen WhatsApp 0 70 31 / 41 56 00 Postfach 1767 - 71007 Böblingen Email info@vbs-vers.de

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

Wir suchen Sie (m/w/d) für unsere Filialen in Deutschland: • •

Vorarbeiter als stv. Ndl.-Leiter in Dieburg Baufacharbeiter für Betonbohren- und sägen

Kontakt: Klaus.Erles@diamantbohr.com

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INFORMATIONEN

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

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INFORMATIONEN

MITGLIEDERVERZEICHNIS Dienstleistungsbetriebe und Hersteller der Fachverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Sie können den QR-Code benutzen und kommen so direkt auf das jeweilige Mitgliederverzeichnis. Alternativ können Sie natürlich auch über die jeweilige Website das Verzeichnis durchsuchen.

FBS – Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e. V. Dolivostraße 35 | 64293 Darmstadt, Deutschland Telefon: +49 6151 870956-0 info@fachverband-bohren-saegen.de www.fachverband-bohren-saegen.de

SVBS – Schweizerischer Verband der Betonbohrund Betonschneideunternehmungen Bahnhofstraße 7 d | 4512 Bellach, Schweiz Telefon: +41 32 61810-50 info@svbs.ch | www.svbs.ch

VBS – Verband Österreichischer Beton- Bohrund Schneideunternehmen Rosegger Straße 28 | 9241 Wernberg, Österreich Telefon: +43 676 840888602 info@vbs.co.at | www.vbs.co.at

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BETONBOHRER – Ausgabe 47 – 2020

Inserentenverzeichnis SEITE

FIRMA

ORT

INTERNET

35

Abrag AG

CH-8604 Volketswil

abrag.ch

105

BBS Keller GmbH

32423 Minden

bbs-keller.com

111

BeBoSa / The Exhibition Company

NL-3454 ZK De Meern

exhibitioncompany.com

31

Betoncoupe

CH-5012 Schönenwerd

betoncoupe.ch

29

Bohler Betonbearbeitungen AG

CH-5703 Seon

bohler-betonbearbeitungen.ch

30

BRB Betonrückbau AG

CH-3202 Frauenkappelen

brb-betonrueckbau.ch

66

Bucar Diamantwerkzeuge

90427 Nürnberg

bucar-diamantwerkzeuge.de

118

Diamantbohr GmbH

78056 Villingen-Schwenningen

diamantbohr.com

9

Diasa GmbH

40599 Düsseldorf

diasa.de

120

ESG Diamant-Kernbohrungen GmbH

67071 Ludwigshafen

betonbohren-esg.de

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Fachverband Betonbohren- u. sägen e. V.

64293 Darmstadt

fachverband-bohren-saegen.de

18

Findeis Betonbohrservice GmbH

90455 Nürnberg

findeis.com

41

Gantner Betonrückbau AG

CH-8852 Altendorf

gantner-betonrueckbau.ch

115

Georg Groth, Rechtsanwalt

40472 Düsseldorf

georggroth.de

25

Gölz GmbH

53940 Hellenthal

golzgroup.com

37

Grabag AG

CH-5242 Birr

grabag.ch

99

Heger GmbH

79423 Heitersheim

heger.com

71

Hermann Schützeichel GmbH

56587 Straßenhaus

schuetzeichel.com

23, 48

Hydro-Tec GmbH

91126 Rednitzhembach

hydro-tec.com

47

ICS Blount Europe SA

B-1435 Mont-Saint-Guibert

icsdiamondtools.de

120

Jenzowski GmbH

34388 Trendelburg

jenzowski-gmbh.de

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Keller, Günther

32425 Minden

bbs-keller.com

118

Kernbohrungen Bad Schussenried

88427 Bad Schussenried

kernbohrungen.eu

61

Kern-Deudiam Diamantwerkzeuge GmbH

33161 Hövelhof

kern-deudiam.de

93

Klingspohn Spezialabbruch GmbH

21255 Tostedt

kurt-klingspohn.de

73

Lissmac Maschinenbau GmbH

88410 Bad Wurzach

lissmac.com

28

Marco Dätwyler Gruppe AG

CH-4600 Olten

mdgruppe.ch

81

MKS Funke GmbH

46395 Bocholt

mks-funke.de

120

Norbert Braun GmbH

64839 Münster

betontec.de

79

PN Software GmbH BeBoSoft

27367 Sottrum

pn-software.de

82

Ronda / V. Brøndum A/S

DK-8600 Silkeborg

broendum.com

120

Rütters Betonbohr- u. Sägedienst GmbH

46047 Oberhausen

ruetters.de

27

Schwamborn Gerätebau GmbH

73117 Wangen / Göppingen

schwamborn.com

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Seliger GmbH

14469 Potsdam

seligergmbh.de

40

Storz Betonbohren und -sägen

71063 Sindelfingen

storz-bohren-saegen.de

119

T.D.B.S. Handels GmbH

42899 Remscheid

tdbs.de

120

Team Thaler GmbH

82496 Oberau

team-thaler-shop.de

89

Tsurumi GmbH

40472 Düsseldorf

tsurumi.eu

2

Tyrolit GmbH

82216 Maisach

tyrolit.com

117

VBS Versicherungsvermittlungsstelle GbR

71032 Böblingen

vbs-versicherungsstelle.de

91

WF Betontrennverfahren GmbH

74248 Ellhofen

wf-heilbronn.de

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Wilhelm Goldschmidt GmbH & Co. KG

44357 Dortmund

goldschmidt.de

81

Young Sun Diatech

KR-18624 Hwaseong-si

diamond114.com

Bestellung Die Fachzeitschrift für Diamanttechnik DER BETONBOHRER erscheint zweimal jährlich. Einzelpreis inkl. MwSt.: 12,50 €; Jahresabonnement in Deutschland inkl. MwSt. und Versand: 25 €, in EU-Länder: 30 €; Bestellung per Fax oder E-Mail bei der Redaktion des BETONBOHRERS: DER BETONBOHRER-Verlags UG Hans-Georg Wagener Große Allee 62 34454 Bad Arolsen Telefon: +49 5691 50794 Telefax: +49 5691 914235 E-Mail: hans@derbetonbohrer.de

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Im Unteren Ried 15 Telefon 0 70 51 / 92 02-0 Telefax 0 70 51 / 92 02-30 infoah@goldschmidt-w.de

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AUF DIE PLÄTZE. WERKZEUGLOS. Das werkzeuglose Verschlusssystem PQ6 für sekundenschnellen Bohrkronenwechsel entstand auf Initiative des Fachverbandes Betonbohren und -sägen in Kooperation mit dem VDMA. Es ermöglicht die Montage und Demontage einer Bohrkrone an der Maschine per Hand, ohne den Einsatz von Werkzeug. Die Eigenschaften im Überblick: • einfache und schnelle Montage • leichtes Lösen der Bohrkrone ohne Werkzeug • Selbstzentrierung dank neuem 6-fach-Polygonprofil • hohe Rundlaufpräzision • spiel- und vibrationsfreie Übertragung hoher Drehmomente • sehr kurze Bauweise und geringes Gewicht Steigen Sie jetzt um und profitieren Sie von der Effizienzsteigerung im Arbeitsablauf bei E gleichzeitiger Reduzierung der Verletzungsgefahr! Informieren Sie sich auch auf der nächsten Messe am Stand des Fachverbandes und besuchen oder fragen Sie einen der teilnehmenden Hersteller!

www.fachverband-bohren-saegen.de www.pq6.de


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