DIE PFORTE Nr. 71/2018

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fen. Das lässt sich an Gesprächen mit Ehemaligen erkennen, die einen ganz anderen Alltag schildern, als man ihn selbst erlebt. Dennoch lässt sich bei all diesen Menschen zum Schulfest, zwischen Pfortewein und Gegrilltem, eine noch immer tiefe Verbundenheit mit Pforte feststellen, denn alle hatten diese Momente in ihrer Pfortezeit, die ich gerade zu schildern versuchte. Den Pfortegeist macht etwas Undefinierbares aus, für jeden unterschiedlich, dennoch irgendwie für alle gleich im Gefühl. Diesen gemeinsamen Nenner gilt es für immer zu bewahren, während man täglich versucht, Schulpforte zu modernisieren und zu verbessern. Eine Goldgrube für diesen Vorgang ist ohne Frage die eben benannte Kraft und Kreativität der Schülerschaft, die schon jetzt daran beteiligt ist. Jedoch wäre es im Antlitz der Geschichte Pfortes unangemessen, sich damit zufrieden zu geben. Doch was ist nun eigentlich dieses Pforte? Wagen wir wenigstens den Versuch, dieses zu beschreiben. 475 Jahre Landesschule Pforta. Eine Schule mit Traditionen, berühmten Schülern wie Fichte oder Nietzsche und langjährigen Wurzeln in der deutschen Geschichte – so wird sie zumindest in allen öffentlichen

Medien beschrieben. Ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein, macht einen sicher auch ein wenig stolz. Angekommen in der 9. Klasse hatte sicher jeder zunächst das Ferienlagergefühl. Man kam in ein leeres Zimmer, wo ein paar Möbel drin standen. Und das soll nun mein neues Zuhause werden? Sobald man den Schrank einräumte und die erste Schublade zusammenbrach, merkte man jedoch – die Schule gibts schon ein paar Jahre länger. Spätestens nach der ersten Unterrichtsstunde bei Frau RHK, also Frau Regine Huppenbauer-Krause, stellt man dann auch fest, dass man voll und ganz richtig lag. Doch nach vier Jahren kann man sagen, dass ein Zimmer immer mehr von vielen Dingen gefüllt wurde, welcher jeder einzelne mit bestimmten Erinnerungen verbindet. So lernt man den Charme der fast schon antiquierten Möbel immer mehr zu schätzen. Wer will schon eine Couch von Ikea, wenn man eine ramponierte Couch von über 50 Generationen vererbt bekommen kann, welche so durchgesessen ist, dass man schon fast auf dem Boden sitzt? Doch Pforte ist viel mehr als das – ein Ort, wo Lehrer zu Freunden werden, aber auch Freunde zu Lehrern. Liebes Schulpforte, ich hoffe wir konnten dir in unseren vier Jahren ein Stück von dem zurückgeben, was du

Die Schülersprecher beim Festakt | 41


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