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FÖRDERMITTEL FÜR KMU – EIN ÜBERBLICK

Fortschreitende Digitalisierung, Umbau des Energiebezugs, steigende Nachhaltigkeitsanforderungen – Unternehmen müssen sich immerzu an aktuelle Rahmenbedingungen anpassen und Investitionen für ihre Zukunftsfähigkeit tätigen. Das aus dem laufenden Cashflow zu finanzieren, ist gerade für kleine und mittelständige Unternehmen eine Herausforderung. Unterstützung bieten deshalb über 2.500 Förderprogramme für Unternehmen in Deutschland – jeweils mit eigenen Förderzielen, Zugangsvoraussetzungen und Rahmenbedingungen. Die Fördermittel werden beispielsweise in Form von nichtrückzahlbaren Zuschüssen, zinsvergünstigten Darlehen, Bürgschaften, Beteiligungen oder steuerlichen Anreizen bereitgestellt.

Investitionsf Rderung

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Mit Investitionen schaffen und sichern Unternehmen Arbeitsplätze und gewährleisten den Wohlstand der Gesellschaft – genug Anreiz für Bund und Länder, Investitionsvorhaben zu unterstützen. Das größte Investitionsförderprogramm Deutschlands ist die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW Förderung)“. Bei diesem Programm werden Investitionen unterstützt, die langfristig Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen schaffen. Andere Investitionsziele können beispielsweise die Nachhaltigkeit oder der Energiebezug sein. Bundesweite Förderungen werden überwiegend von der KfW-Bank zur Verfügung gestellt. Derzeit werden besonders Vorhaben bezuschusst, die zur Verminderung des CO2-Ausstoßes führen oder die Energieeffizienz verbessern, wie beispielsweise die Anschaffung von neuen energieeffizienten und -sparenden Maschinen. Auch bei Büro- und Fabrikgebäuden besteht ein großes Energiesparpotenzial, denn Nichtwohngebäude verursachen mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs im Gebäudesektor. Dafür unterstützt die „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM/BEG NWG)“ unter anderem Vorhaben an der Gebäudehülle, der Anlagentechnik oder Maßnahmen zur Heizungsoptimierung und bietet zinsgünstige Darlehen für komplette energetische Sanierungen oder Neubauten.

Innovationsf Rderung

Ohne Innovationen steht die Wirtschaft still. Für Unternehmen sind sie zentrale Erfolgsfaktoren. Allerdings bringen Forschungs- und Entwicklungsprogramme oftmals hohe Kosten mit sich, ohne unmittelbar Erträge zu generieren. Für klassische Fremdkapitalgeber ist das Risiko bei FuE-Projekten meist zu hoch. Um den Wandel und technologische Entwicklungen dennoch voranzutreiben, unterstützen Bund und Länder gezielt Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die komplexe Neuerungen hervorbringen wollen. Zu den bekanntesten Innovationsförderungen in Deutschland gehören das „Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM Förderung)“ und „KMU-innovativ“.

Hilfsprogramm F R Vom Krieg Betroffene Unternehmen

Um die wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen gegen Russland abzufedern, konnten Unternehmen mit Umsatzrückgängen, Produktionsausfällen oder gestiegenen Energiekosten aufgrund des Krieges im Rahmen des „KfW-Sonderprogramms UBR 2022“ bis zum 31.12.2022 einen Förderkredit beantragen, welcher für Anschaffungen oder laufende Kosten genutzt werden kann. Dafür darf das beantragende Unternehmen im Jahr 2021 allerdings noch nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gewesen sein. Außerdem gibt es einen befristeten Kostenzuschuss für Unternehmen, deren Energiekosten sich im Vergleich zum Jahr 2021 mehr als verdoppelt haben. Damit soll vor allem kurzfristig Liquidität hergestellt werden. Weitere Unterstützungsmaßnahmen sind Bürgschaftsprogramme sowie zielgerichtete Eigen- und Hybridkapitalhilfen.

Der Mittelstand

Auf Dem Weg In Die Digitale Zukunft

Die digitale Transformation beeinflusst alle Branchen und Geschäftsbereiche. Damit KMU die Hindernisse auf dem Weg zur digitalen Zukunft leichter überwinden können, unterstützt „Digital jetzt” Digitalisierungsinvestitionen von Mittelständlern mit bis zu 50.000 Euro Zuschuss für unternehmensspezifisch individualisierte Hard- und Software sowie für die Qualifizierung der Mitarbeiter.

Das Förderprogramm „go-digital“ bietet KMU Beratungs- und Umsetzungsleistungen und umfasst die fünf Bereiche „Digitalisierungsstrategie“, „IT-Sicherheit”, „Digitalisierte Geschäftsprozesse”, „Datenkompetenz“ und „Digitale Markterschließung”. Der „ERPDigitalisierungs- und Innovationskredit” der KfW soll daneben den Finanzierungsbedarf von Unternehmen bei der Ausrichtung des Geschäftsmodells auf zukunftsfähige Technologien decken.

F Rderprogramme Der Europ Ischen Union

Nur 20 Prozent der EU-Fördermittel fließen direkt in Förderprogramme für Unternehmen – 80 Prozent der Mittel werden von den Mitgliedsstaaten in regionalen Programmen verwaltet. In Deutschland werden die bundesweiten Förderprogramme beispielsweise zur Hälfte aus den Geldern der Europäischen Union finanziert. Für Unternehmen kann sich ein direkter Antrag auf EU-Fördermittel trotz langwieriger Antragsstellung lohnen, denn es sind Zuschüsse von mehreren Millionen Euro möglich. Die einheitliche Anlaufstelle für EUFördermittel ist das Webportal „Zugang zu Finanzmitteln“. Bereitgestellt werden die Mittel über lokale Finanzinstitute, wie die European Investment Bank (EIB) oder über Vermittler wie creditshelf.

REGIONALE FÖRDERUNGEN: BEISPIEL HESSEN Zusätzlich zu den vielfältigen bundesweiten Förderprogrammen lohnt sich der Blick auf länderspezifische Förderangebote für Unternehmen. Die Programme der Länder werden an die jeweiligen wirtschaftspolitischen Schwerpunkte angepasst. Das größte Förderinstitut in Hessen ist die WIBank. Bekannte Förderprogramme für Unternehmen mit Sitz in dem Bundesland sind die „Innovationsförderung Hessen“ und die „Energieeffizienz Förderung Hessen“. Die GRWFörderung Hessen als wichtigste Regionalförderung bezuschusst außerdem Investitionen in Gebäude, Hallen, Anlagen, Maschinen und bestimmte immaterielle Wirtschaftsgüter.

UM PROJEKTE ZU GUTEN KONDITIONEN ZU FINANZIEREN, LOHNT SICH EINE PRÜFUNG DER VERFÜGBAREN FÖRDERMITTEL UND ZUSCHÜSSE FÜR UNTERNEHMEN IMMER. BEI DEN MEISTEN VORHABEN FÜHRT DER ERSTE WEG ZUR HAUSBANK, WELCHE DANN DIE ABWICKLUNG DER ANFRAGE UND DIE WEITERLEITUNG AN DEN FÖRDERMITTELGEBER KOORDINIERT.

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