VOM PINSEL BIS ZUR KAMERA

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gy L sen a s E N o NS o ly i t g e n e n h I o c e P n Z ó M b re

l e e ász risch ig, D L t von unga Lusz e n l– rk We s e i n e A n t a g und mlun Sam

COLLEGIUM HUNGARICUM BERLIN 2019


VOM PINSEL BIS ZUR KAMERA


VOM PINSEL BIS ZUR KAMERA Werke von László Moholy-Nagy und seinen ungarischen Zeitgenossen Sammlung Antal-Lusztig, Debrecen 12. September – 18. Oktober 2019 Collegium Hungaricum Berlin Die Publikation wurde von der Selbstverwaltung der Komitatsstadt DEBRECEN gefördert. Besonderer Dank an Bürgermeister László PAPP. Unser Dank gilt den MitarbeiterInnen des Collegium Hungaricum Berlin, besonders Institutsleiterin Márta NAGY und Virág BOTTLIK, Referentin für Kultur und Kommunikation. Redaktion und Einleitung Katalin T. NAGY Mitarbeiter der Redakteurin Róbert KERESZTESI, Attila ŐSZ Gestaltung Csilla BOGDÁN Deutsche Übersetzung CHB Reproduktionen Tihamér LUKÁCS Besonderer Dank an Olivér BOTÁR, Zsuzsanna FARKAS, Éva GELENCSÉR ROTHMAN und Monika WUCHER Die Ausstellung und der Katalog hätten nicht ohne die Hilfe und Mitwirkung von Péter ANTAL realisiert werden können. Druck Kapitális Nyomda, Debrecen © DÉRI Múzeum, Debrecen, 2019 © NAGY T. Katalin © LUKÁCS Tihamér Lajos LAKNER, stellv. wissenschaftlicher Direktor, Déri Múzeum, Debrecen, 2019 Verantwortlicher Herausgeber János ANGI, Direktor ISBN 978-615-5560-27-9

MERA A K ZUR S I B NSEL I P gy VOM o ly - N a n o s s e n h o M ó l Zeitge n Lász n o e v h e c s k cen i We r D e b re ungar , n g i e t n z i Lus und se Antal– g n u l Samm


Katalin T. Nagy Werke von László Moholy-Nagy und seinen ungarischen Zeitgenossen Sammlung Antal–Lusztig, Debrecen

„The beauty of color, form and light gives us a feel of the new vision with which Moholy-Nagy and some of his contemporaries has bestowed the world today.” Walter Gropius

Die Sammlung Antal–Lusztig ist die größte Privatsammlung Ungarns. Sie gehört dem in Debrecen gebürtigen und auch heute dort lebenden Anwalt Dr. Péter Antal. In seiner Familie wurde der Großvater mütterlicherseits, Sámuel Lusztig, als erster von der Leidenschaft des Kunstsammelns gefesselt. Er begann in den 1920er Jahren damit, aus reiner Passion Kunstwerke zu erwerben. Von den Eltern für die Laufbahn eines Rabbiners vorgesehen, entschied er sich lieber für die des Unternehmers. Er gründete eine Bäckerei und Gemischtwarenhandlung und sorgte damit für den Lebensunterhalt seiner schnell wachsenden Familie. Als Vater von fünf Kindern scheute er weder Zeit noch Geld, um Ateliers, Galerien und Auktionen zu besuchen. Der Krieg hat dann alles vernichtet. Bis auf ihn und seine ältere Tochter Edit fiel Lusztigs ganze Familie der Holocaust zum Opfer. Mit unzerstörbarer Lebenslust und unerschöpflichen Energien ausgerüstet, begann Sámuel Lusztig mit 56 Jahren noch einmal alles von vorne, und es gelang ihm sogar, die Kunstliebe und die Sammelleidenschaft seinem einzigen Enkelkind, dem 1955 geborenen Péter Antal, zu vererben, der dem großväterlichen Erbe bis heute treu blieb. Antals ungewöhnlich vielfältige Sammlung umfasst inzwischen mehr als 4.000 Kunstwerke und Objekte, neben Gemälden, Skulpturen, Grafiken, Installationen und Videos auch Möbel, Keramik und archäologische Fundstücke. Dank der großzügigen Förderung der Stadt Debrecen konnte man vor zwei Jahren mit der systematischen Aufarbeitung der Sammlung beginnen. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in Einzelbänden publiziert, gleichzeitig sollen thematische Ausstellungen dazu dienen, diese einmalige Sammlung einem möglichst breiten Publikum in Ungarn und im Ausland zugänglich zu machen.

Ergy Landau László Moholy-Nagy 1919 / 1998 Silbergelatine auf Papier 301 × 240 mm Museum der Ungarischen Photographie, Kecskemét

In diese Reihe fügt sich die jetzige Ausstellung in Berlin, die in Anknüpfung an das Bauhausjahr den international herausragenden Bestand der Sammlung an Werken von László Moholy-Nagy präsentiert, begleitet von Arbeiten seiner ungarischen Zeitgenossen und Weggefährten.

7


Dichter der Epoche, Endre Ady, verfasst hatte. Wir können davon ausgehen, dass der junge Schüler während seiner Selbstsuche schon früh der Lyrik des Endre Ady begegnete und im Jahr 1913 als sein Anhänger nach Budapest kam. Er lernte ihn – wahrscheinlich über seinen Taufpaten Iván Hevesy, den Herausgeber der Zeitschrift Jelenkor – auch persönlich kennen. Moholy-Nagy besuchte den schwerkranken Ady mehrmals und schenkte ihm sein Gemälde Budaer Berge. Nach Adys Tod (1919) gab dessen Witwe Csinszka das Bild der Familie zurück. Die Sammlung Antal-Lusztig enthält zahlreiche Werke aus Moholy-Nagys früher Schaffensperiode. Die Ausstellungen dieser Jahre hingegen sind nur lückenhaft dokumentiert, und so wissen wir nicht, welche seiner Arbeiten damals öffentlich gezeigt wurden. Das gilt auch für die im März 1919 eröffnete Ausstellung mit Werken von Künstlern, die im Großen Krieg gekämpft hatten („Hadviselt Művészek Kiállítása“). Die auf Postkarten

Lajos Tihanyi Porträt Endre Ady / 47 1918

gezeichneten Soldatendarstellungen, die von Moholy-Nagy erhalten geblieben sind3,

László Moholy-Nagy Budaer Berge / 1 1928

legen die Vermutung nahe, dass er seine Kriegserlebnisse auch in größeren Formaten verarbeitete. Olivér Botár erwähnt in seiner Studie über Moholy-Nagy den Maler Ödön Márffy, der als privilegierter Artillerieoffizier auch Öl und Leinwand an die Front mitnehmen konnte. Márffys Darstellungen „betonten den romantischen Aspekt des SoldaIm Mittelpunkt der Ausstellung stehen neben der Vielfältigkeit im Schaffen des Künst-

tenlebens”.4 Sein Gemälde in der Ausstellung ist ein Beispiel für diese Auffassung, die

lers vor allem seine frühen Jahre. Sie möchte dadurch das geistige und künstlerische

so anders als Moholy-Nagys Sicht der Realität ist.

Milieu beleuchten, in dem seine Ideenwelt ihren Ursprung nahm. Nach dem Sturz der Räterepublik 1919 mussten viele Intellektuelle Ungarn verlassen.

3 Die meisten der erhaltenen Postkarten befinden sich in der „Ersten Ungarischen Spektakelsammlung” (Első Magyar Látványtár), einige Zeichnungen aus Galizien in der Grafischen Sammlung des Museums der Bildenden Künste Budapest.

Für die meisten war Wien die erste Station. Von dort führte der Weg nach Deutschland

4 Botár Olivér: Természet

weiter, wo Berlin mit seiner besonders offenen, kulturell vielfältigen Welt einen magne-

és technika. Az újraértelmezett Moholy-Nagy 1916–1923. Janus Pannonius Múzeum, Pécs, 2007. 27.

tischen Anziehungspunkt für junge Künstlerinnen und Künstler bildete. Auch Moholy-Nagy empfand die Luft in Ungarn als erstickend. Nach einem kurzen Wiener Aufenthalt ging er nach Berlin, und er blieb für eine längere Zeit dort. Einen besonderen Platz in seinem frühen Schaffen nimmt das noch in Ungarn entstanEde Bohacsek Landschaft bei Törökbálint / 29 1923

dene Gemälde Budaer Berge ein, das mit Recht zu den bedeutenden Werken der internationalen Avantgarde gezählt wird1. Ein zur Monochromie tendierendes expressives, in seiner Auffassung jedoch konstruktivistisches, nahezu geometrisierendes Bild, das mit den Landschaftsdarstellungen von Lajos Tihanyi und Ede Bohacsek aus der glei-

1 So das einhellige Urteil von Krisztina Passuth und Olivér Botár, zweier ausgewiesener ExpertInnen des Moholy-Nagyschen Universums. 2 „From that time on I observed that lines could have a power beyond me.” In: L. M.-N.: The New Vision and Abstract of an Artist. New York, 1946. 71.

chen Zeit Verwandtschaft aufweist: Bei Bohacseks hier gezeigter Landschaftsdarstellung kann man ebenfalls diese konstruktive Tendenz der Komposition beobachten. Moholy-Nagys Gemälde stellt die erste bildliche Formulierung jener Idee dar, die sich später in Fabrik Landschaft bzw. Landschaft manifestieren wird. In diesen kommt der gliedernden Funktion der Linien bereits eine große Bedeutung zu; „von da an merkte Ödön Márffy Russische Kriegsgefangene arbeiten als Hafenarbeiter / 37 um 1917

ich, dass die Linien eine über mich hinausgehende Macht haben können”2, schreibt der Künstler im Rückblick auf diese Zeit. Den künstlerischen Ambitionen des jungen László Nagy gingen literarische Versuche voran, die sich in vereinzelten Gedichtveröffentlichungen manifestierten. Diese Ambitionen waren wohl auch seinem Lehrer am Gymnasium, dem Literaturhistoriker Lajos Horváth, zu verdanken, der die erste Monografie über den wichtigsten ungarischen

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Béla Uitz Nähende Frau [Teréz Kassák] / 48 1918–1919

László Moholy-Nagy Mädchen im Sessel / 2 um 1919

János Mattis Teutsch Komposition (Seelenblume) / 41 1923

Lajos Kassák Komposition / 36 1920er Jahre

Nach einer Verletzung aus dem Kriegsdienst entlassen, setzte Moholy-Nagy 1917 sein

„Uitz’ Begeisterung für Rembrandts grafischen Stil dürfte auch Moholy-Nagy beein-

Jurastudium fort, zugleich begann er sich aktiv am literarischen Leben von Budapest

flusst haben. (…) Uitz’ Tuschzeichnungen nach Waldlandschaften, bzw. Uitz’ Porträt sei-

zu beteiligen. In der Zeitschrift Jelenkor publizierte er Rezensionen, er lernte Lajos

ner eigenen Frau [Teréz Kassák] zeugen von der starken Wirkung, die die modernen

Kassák und den Kreis um dessen Zeitschrift MA [Heute] kennen, und er besuchte

Richtungen in dieser Gattung auf ihn ausübten. Hier kann man vor allem an Paul Cézanne

vermutlich auch die erste Ausstellung der Galerie MA, die Arbeiten des Künstlers

denken, dessen Werke neben denen von Paul Gauguin und Vincent van Gogh bereits

János Mattis Teutsch zeigte. Mattis Teutsch kam er nicht näher, mit anderen Mitglie-

1907 in Budapest zu sehen waren. 1918 war Uitz’ Stil bereits ein anderer, davon zeugt

dern der MA-Gruppe hingegen, mit Béla Uitz und József Nemes Lampérth zum Beispiel,

das monumentale Porträt seiner Frau, in dem durch die schweren Konturen und die

verband ihn bald eine enge Freundschaft.

schraffierte Schattierung die Darstellung der Körpervolumen dominiert. Moholy-Nagy

Von Béla Uitz sind in der aktuellen Ausstellung mehrere Werke zu sehen. Eines von

besuchte Uitz am 1. Juli 1918 in seinem Budapester Atelier, vermutlich um nach Bildern

ihnen spielt nicht nur im Leben des Künstlers eine wichtige Rolle; es ist exemplarisch

Ausschau zu halten, die sein ehemaliger Mitschüler, der zu dieser Zeit als Bankier in

für die expressive zeichnerische Auffassung, die auch Moholy-Nagys Stil beeinflusste.

Szeged lebender Artúr Bach, erwerben könnte. Moholy-Nagy war nach seiner eigenen

Uitz lebte bis 1915 mit der Familie von Lajos Kassák zusammen, nachdem er die jüngere

Beschreibung von einem Bild besonders stark beeindruckt, vermutlich vom ganzfigurigen

Schwester des links gesinnten Avantgarde-Künstlers geheiratet hatte. „Ab Dezember

Tuschporträt der Teréz Kassák.”6

1912, nach seiner Ehe mit Teréz Kassák, bildete die Familie Kassák seine nächste Umge-

5 Bajkay Éva: Uitz Béla. Képzőművészeti Kiadó, Budapest, 1987.

bung. Man lebte zusammen in Angyalföld [einem Außenbezirk von Budapest] in der klei-

Moholy-Nagy traf nach einem sechswöchigen Wiener Aufenthalt im März 1920 in

nen 1,5-Zimmer-Wohnung von Kassáks Mutter, die von ihrem bescheidenen Einkommen

Berlin ein, und zwar in bedrohlichem Gesundheitszustand, da er mit der Spani-

als Wäscherin nicht nur für sich, sondern auch für die drei jungen Menschen sorgte. Uitz

schen Grippe infiziert wurde. Mit letzter Kraft schleppte er sich ins St. Joseph

war zu dieser Zeit ausschließlich mit seiner künstlerischen Selbstfindung beschäftigt,

Krankenhaus, wo er von dem dort wohnenden Medizinstudenten Hans Harmsen in

und in Lajos Kassák fand er den geeigneten Diskussionspartner dazu. Thematisch wurde

Pflege genommen wurde. Harmsen war Wandervogel und Aktivist der Bündischen

seine erste Schaffensphase durch die schlichte Realität um ihn, die Welt der Frauen und

Jugend, und Moholy-Nagy lernte vermutlich durch seine Vermittlung Reinhold und

ihrer häuslichen Tätigkeiten geprägt. Teréz und ihre Familienmitglieder boten kostenlose

Gerda Schairer kennen. Die Beziehung brach ab, als das Ehepaar im April 1921

Modelle für ihn, und er nutzte diese Gelegenheit weitgehend aus.” Botár geht näher auf

nach Dresden zog. 7 Die Schairers pflegten enge Kontakte zu verschiedenen litera-

die Entstehungsgeschichte des Bildes und seine Bedeutung für Moholy-Nagy ein:

rischen und künstlerischen Kreisen, sie kannten unter anderem Kurt Tucholsky,

5

10

11

6 Botár (s. Anm. 4), 39–40. 7 Olivér Botár widmet Moholy-Nagys Beziehungen zur radikalen deutschen Jugendbewegung ein ganzes Kapitel. Botár, a.a.O., 87–96.


László Moholy-Nagy Reinhold Schairer

László Moholy-Nagy Gerda und Reinhold Schairer (Detail) / 6 1918–1919

8 Freundliche Mitteilung von Malcolm Richardson. 9 Lucia Moholy: Marginalien zu Moholy-Nagy. Krefeld, 1972. 7.

1920–1921

Farbkreide u. Bleistift auf Papier 617 × 487 mm Sammlung Hattula Moholy-Nagy, Zürich

und der Theaterautor Walter Hasenclever war regelmäßig Gast bei ihnen. Gerda

Die zweite Frau des Künstlers, Sibyl (Pietzsch) Moholy-Nagy, erzählt in ihrem 1950

Schairer arbeitete kurzzeitig für Eugen Diederichs, der als Verleger mit vielen Auto-

erschienenen Buch Moholy-Nagy. Experiment in Totality

ren in Kontakt stand. In Berlin begegnet Moholy-Nagy der 26-jährigen Pragerin Lucia

Begegnung zwischen dem ungarischen Künstler und dem Ehepaar auf seiner Zeich-

Schultz, die ihn in die Welt der Fotografie einführt, und die er 1920 heiratet. Moholy-Nagy

nung, wie sie sie von Moholy-Nagy hörte:

zeichnete Reinhold Schairer innerhalb von kurzer Zeit zweimal, und auch Lucia erinnert

„Almost penniless, he had to work his way across eastern Germany as a letterer and

sich an das Ehepaar, als sie ihre erste Begegnung mit dem Maler beschreibt :

sign painter. As soon as he had enough money for a railroad ticket, he would take a slow

8

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10

noch einmal die wichtige

train to the next large town. On this journey he picked up a severe case of “flu” which „Im April 1920 lernte ich Moholy-Nagy kennen. Nach einem in der Buchhandlung Adolf

was decimating the German population in the winter of 1920. Racked with fever he arri-

Saal in Hamburg mit anstrengender Arbeit verbrachten Winter machte ich, gemeinsam

ved at a Berlin hotel, and collapsed in the lobby when the clerk wouldn’t take him in.

mit meiner Kollegin Lies Fuchs, eine Frühlingswanderung durch die Lüneburger Heide.

A young pedagogue, Reinhold Schairer, found him there. He and his wife cared for the

Bei einem anschließenden Besuch in Berlin führte mich mein erster Weg in die Kur-

sick anonymous stranger as part of their rehabilitation work for veterans of the First

fürstenstraße, wo ich einen Freund, Friedrich Vorwerk, besuchen wollte. Bei ihm traf ich

World War. Without their devotion, Moholy would never have survived this crisis.”

einen jungen Ungarn: László Moholy-Nagy. Er war im Winter nach Berlin gekommen,

Sibyl reproduziert in ihrem Buch das Porträt,11 dessen dichtes Netz von verschlunge-

anfangs von dem Quäker-Ehepaar Reinhold und Gerda Schairer betreut und später in

nen, sich ungezügelt hin und her biegenden Linien selbst das Gesicht des Abgebildeten

einer Pension untergebracht worden, wo Vorwerk, der den Quäkern nahestand, sich

durchwebt. Ganz anders als bei den vermutlich später entstandenen Bildnissen von

seiner annehmen konnte. /… / Eine Zeitlang wohnten wir in der gleichen Pension; dann

Friedrich Vorwerk oder Karin Michaelis, in denen die hell leuchtenden Gesichter und

zogen wir in die Witzlebenstraße, wo wir bei einem Beamtenehepaar zwei Zimmer ge-

Hände einen scharfen Kontrast zu den dunklen, schraffierten Flächen der Halbfiguren

mietet hatten. Am 18. Januar 1921 – das Datum wird neuerdings oft auf 1922 verlegt

bilden. In der Zeichnung vom Ehepaar kann man diesen Ansatz nicht erkennen, die

– wurden wir in Charlottenburg stadesamtlich getraut. Später siedelten wir in die

Komposition ist weniger ausgearbeitet, eher skizzenhaft. Vielleicht als erste Fassung

Lützowstraße über.“

eines geplanten Doppelporträts entstanden, verdankt sie gerade dieser Skizzenhaftigkeit, dem flüchtigen Festhalten der Realität, ihre Kraft und Frische.

12

13

10 Sibyl Moholy-Nagy: Experiment in Totality, with an introduction by Walter Gropius. Harper & Brothers, New York, 1950. 17. 11 Sibyl Moholy-Nagy (s. Anm. 10), 16.


12 Oliver A. I. Botar: The Origins of Laszlo Moholy-Nagy’s Biocentric Constructivism. 16.

In der Ausstellung ist auch ein kleinformatiges Aquarellbild mit dem Titel Kubistisches

Porträt zu sehen, dessen kraftvolle Linienstruktur an die Bleifelder von Glasfenstern erinnert. Das Bild steht somit für die starken Einflüsse, denen der Künstler während seiner Suche nach der eigenen Sprache ausgesetzt war; er forschte und experimentierte in viele verschiedene Richtungen. Links unten auf dem Blatt ist die Widmung „Für Hans Harmsen” zu lesen. Die Erinnerungen von Moholy-Nagy an die Berliner Jahre weichen in kleinen Details von denen seiner beiden Frauen ab, so etwa in der Frage, wer dem kranken Fremden als erster unter die Arme griff. Nach Botárs Forschungen war es Hans Harmsen, der den jungen Mann in bedenklichem Gesundheitszustand in Pflege nahm. „It was at around that time, in mid-March 1920, that Laszlo Moholy-Nagy, severely ill with the flu, collapsed at the porter’s lodge of St. Joseph’s Hospital in the center of Berlin. Hans Harmsen, a young medical student with artistic interests quartered at the hospital, took him in his care and nursed him back to health.”12

Bei der Eröffnung war auch der schwedische Kunstsammler Alfred Gustav Ekström anwesend, der nicht nur mehrere Bilder von Nemes Lampérth kaufte, sondern den Maler zugleich nach Schweden einlud. Dort begann ihn die Krankheit zu überwältigen. Erst kehrte er nach Berlin zurück, dann fuhr er nach Budapest, um sich behandeln

13 Nr. 35 im Verzeichnis der Galerie Gurlitt. 14 Nr. 20 im Verzeichnis der Galerie Gurlitt.

zu lassen. Moholy-Nagy setzte sich brieflich mit Edith Hoffmann in Kontakt, um beim Verkauf der Bilder seines Freundes und bei ihrer Ausfuhr nach Schweden zu vermitteln. Die Tochter des Kunsthistorikers Ottó Mezei, selbst Kunsthistorikerin, konnte den Neffen des schwedischen Sammlers ausfindig machen und von ihm sechs Tuschbilder

László Moholy-Nagy Kubistisches Porträt / 9

15 Kieselbach Galéria, Budapest, 35. Auktion, Nr. 217, 2007.

erwerben, die der Maler dem ihn behandelnden Nervenarzt hinterlassen hatte. 1974

16 Nr. 36 im Verzeichnis

Harmsen war es auch, der Moholy-Nagy mit dem Ehepaar Schairer bekannt machte.

kehrten alle sechs Bilder nach Ungarn heim, und zwei von ihnen, Wächterhaus 13 und

der Galerie Gurlitt. Das

Somit könnte Moholy-Nagy dieses Bild in der Sammlung als Zeichen seiner Dankbarkeit

Dorf 14, gelangten in die Sammlung Antal–Lusztig. Das Bild mit dem Titel Planken wur-

Bild gehörte ebenfalls zur

Hans Harmsen geschenkt haben.

de von Nemes Lampérth ebenfalls in Schweden zurückgelassen, tauchte jedoch erst

Sammlung Antal–Lusztig,

2007 in einer Budapester Auktion auf 15. Nemes Lampérth hielt unter seiner Signatur oft

es ging jedoch 2014 unter

Ein geschätzter Freund für Moholy-Nagy war József Nemes Lampérth, ein hervorra-

auch Ort, Monat und Tag der Entstehung fest. Planken und Land 16 wurden am selben

ungeklärten Umständen

gender Maler mit tragischem Geschick. Nach einem kurzen Jahrzehnt künstlerischen

Tag, am „4. XII. 919.” in Berlin, vollendet. Von der Planken-Darstellung gibt es eine

verloren und tauchte bis

Schaffens starb er 1924 in geistiger Umnachtung. Von seinem Leben und Denken be-

heute nicht wieder auf.

richten ausführlich seine Briefe, vor allem jene, die er an die Kunsthistorikerin Edith Hoffmann, Mitarbeiterin der Graphischen Abteilung im Museum der Bildenden Künste

József Nemes Lampérth Planken 7. VII. 1918 Tusche auf Papier 626 × 795 mm Museum der Bildenden KünsteUngarische Nationalgalerie Inv.-Nr. 1922-887

Budapest, schrieb. Nach dem Zeugnis dieser Briefe floh der Maler nach dem Sturz der Räterepublik über Wien nach Berlin. Er kam am 30. November 1919 in Berlin an, wo er schon bald den guten Freund aus Budapest wiedersehen konnte, der sich inzwischen von seiner Krankheit erholt haben dürfte. Nemes Lampérths Bilder wurden in Berlin positiv empfangen, und er wurde bald eingeladen, in der Galerie Gurlitt (Potsdamer Straße 113) auszustellen. Die Ausstellung wurde im Oktober 1920 unter der Beteiligung von zwei deutschen Künstlern (Walter Dexel u. Ralf Voltmer) sowie von einem zweiten

Planken / 43 4. XII. 1919, Berlin

Ungarn eröffnet. Nemes Lampérth lud Moholy-Nagy zur Mitwirkung ein.

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15


József Nemes Lampérth Land 4. XII. 1919, Berlin Tusche auf Papier 626 × 795 mm verschollen

17 Die Tuschzeichnung aus dem Jahr 1918 schenkte der Künstler 1921 dem Museum für bildende Künste, sie befindet sich heute in der Grafischen Sammlung der Ungarischen Nationalgalerie. Sie wurde von Júlia Szabó in

„ich habe versucht, zu gewichtigeren Ergebnissen zu gelangen, beziehungsweise setzte

ihrem Buch A magyar aktivizmus

19 Ebda.

művészete 1915–1927 reproduziert

frühere Fassung (7. III. 1918), die noch in Ungarn entstanden war und vom Maler ver-

ich alle meine Kräfte darauf, eine endgültigere und konzentriertere Lösung der Sachen

(Corvina, Budapest, 1981. Ill.

mutlich nach Berlin mitgenommen wurde, da ihr das zweite Bild in seiner Komposition

zu finden. Seit meiner Ankunft beschäftigte ich mich ununterbrochen mit meinen

20 Ernst Kállai: Zur

Nr. 82). Die Tuschzeichnung von

weitgehend treu geblieben ist.

«Landschaftskompositionen» (die ein Meter groß sind), aber es geht hier nicht mehr

nachimpressionistischen Malerei

1919 wurde in der Ausstellung

Varianten ist kein seltenes Phänomen in seinem Schaffen.

um Weiterentwicklungen, sondern um grösser angelegte Lösungen. Ich darf ruhig sagen,

in Ungarn. Der Ararat, 1920/11–12.

der Galerie Gurlitt laut

Nemes Lampérth entwickelte für sich eine besondere Maltechnik. Oft begann er das

dass in dieser Hinsicht die kleineren und größeren Lösungen meines langjährigen

152. Zitiert in Mezei Ottó: Nemes

Katalog nicht gezeigt,

Motiv mit Nussbaumbeize zu malen, dann setzte er die Arbeit mit schwarzer und/oder

Ringens teilweise in ganz monumentalen Lösungen ihre Vollendung fanden.”

Lampérth József nyomában.

der schwedische Sammler

brauner Tusche fort und baute die Komposition aus kräftigen, breiten Pinselstrichen

Im Münchner Kunstblatt Der Ararat erschien ein Bericht des Kunstkritikers Ernő Kállai

wählte sie dennoch aus.

auf. Die schwarzen und braunen Streifen verleihen seinen Bildern eine explosive, span-

über die jungen ungarischen Maler, in dem Nemes Lampérths Kunst folgendermaßen

nungsvolle Dynamik. Er habe, schreibt der Künstler in einem Brief, 30 Stück ein Meter

charakterisiert wird:

17

Die Wiederkehr einzelner Motive in leicht geänderten

18 Zitiert von Éva Gelencsér

große Kartons gemalt, die teils „völlig farbige Lösungen sind und wahrlich in Farben

Rothman in: Nemes Lampérth

schwelgen: in Rot, Schwarz, Orange und Blau.”18 Im selben Brief spricht er auch von der

József. Gondolat Kiadó,

Lösung der „Landschaftsprobleme”, die ihn schon lange beschäftigten:

19

„Eine besondere, stark persönlich differenzierte Prägung dieser Wesenheit moderner ungarischer Malerei haben die Bilder und Zeichnungen von Nemes-Lampérth. Sein Griff hackt sich brutal, wie scharfes Gebiß in die Formen ein, reißt und rafft die Flä-

Budapest, 2017. 56–57.

chen und Massen aus eruptiv geschwängertem schwarz und tief grünblau, aus rot und weiß aufzuckenden, erregten und durchrüttelten Fetzen zusammen, preßt und spannt sie zur äußersten plastischen und dynamischen Verdichtung. Schwerblütige, gewaltige Menschenleiber lagern oder schleudern sich wuchtig ins Horizontale oder stehen in ruckweise aufeinandergetürmten Blöcken emporgereckt: triebhafte, spontan wachsende

József Nemes Lampérth Wächterhaus / 44 19. III. 1920, Berlin

Monumentalität.”20 Moholy-Nagy konnte sich in Berlin erst dank Nemes Lampérth präsentieren – in der

Dorf / 45 25. III. 1920, Berlin

Galerie Gurlitt im Oktober 1920 –, und er konnte erst anderthalb Jahre später, im Februar 1922, in Herwarth Waldens Galerie Der Sturm ausstellen, diesmal gemeinsam mit

16

17

Limes, 1992/3. 26.


21 Egy művész összegezése.

László Péri. Nach dieser Ausstellung wurde Moholy-Nagy rasch bekannt, und schon ein

Chicago, 1944. Zitiert in:

Jahr später wurde er ans Bauhaus berufen.

Passuth Krisztina: Moholy-Nagy.

Aus der Zeit davor besitzt die Sammlung Antal-Lusztig noch ein wichtiges Werk von ihm,

Corvina Kiadó, Budapest, 1982.

eines der sogenannten Ackerfeld-Bilder: das um 1920 gemalte Felder. Moholy-Nagy

341–342.

schreibt in seinem oben zitierten Rückblick: „Um 1920 entdeckten die neuen Künstler, dass auch die »Struktur« ein spannender Anblick ist.”21 Die Ackerfeld-Bilder interpre-

22 Nach Ansicht Botárs dürfte

tieren den Anblick beackerter Felder neu, indem in ihnen die in Farben schwelgenden

das Bild, trotz der nachträglichen

Streifen immer mehr ein eigenständiges Leben führen. In einigen Bildern wird zudem

Datierung, nicht im Jahr 1919,

eine der größten Erfindungen der Menschheit in die Komposition integriert, die uralte

sondern um 1920 entstanden sein.

Struktur des Rades. Das Gemälde in der Sammlung dürfte zu den frühesten Stücken dieser Reihe gehören, dafür spricht zumindest die Jahreszahl 1919, die der Künstler

23 Botár (s. Anm. 4), 100-101.

vermutlich erst nachträglich auf dem Bild festhielt.22 Botár geht ausführlich auf die Stücke dieser Reihe ein 23; bei ihrer Datierung stützt er sich auf Ernő Kállai, und im Hinblick

24 Abstract… (s. Anm. 2), 72.

auf ihre Inspirationsquelle findet er in Moholy-Nagys posthum veröffentlichtem Rückblick einen Anhaltspunkt: „Spending a holiday in the country, where from the hilltops

25 Kállai Ernő: Új magyar piktúra

I could see hundreds of small strips of land, I painted pictures with colored stripes in

1900–1925. Amicus, Budapest,

juxtaposition and called them »acres«.”24 Botár weist noch auf eine Stelle in Kállais

1926.

Monographie über Die neue ungarische Malerei 25 hin: „Kraftvolle, kubistisch nacherlebte Landschaftsbilder, ruhige, ausgeglichene, tief glühende Flächen, die gedankenvolle, ernsthafte Statik der zeitlosen Raumempfindung”, weil er diesen Satz als Beschreibung der Ackerfeld-Bilder versteht. Würde man Moholy-Nagys heute noch vorhandene Ackerfeld-Bilder nebeneinanderstellen, könnte das Stück in der Sammlung zeitlich den zweiten Platz einnehmen. Die bunten Parzellen der latenten Komposition sind noch stark dem Anblick verpflichtet, während das Bild Felder bereits abstrahierend wirkt, statt der Wiedergabe der räumlichen Verhältnisse dringen die farbigen und getüpfelten Streifen ineinander oder überlappen einander und bringen dadurch eine spielerisch oszillierende Struktur hervor. Die Ackerfeld-Bilder sind eine wichtige Station in jenem Sichtwechsel, der sich gerade um 1920 in der Kunst von Moholy-Nagy vollzog. Das erste Stück könnte man noch mit dem Ausdruck von Kállai als „strukturiert naturalistisch” bezeichnen, das nächste beruht auf der kubistischen Raumwahrnehmung, schließlich tauchen im Zeichen dadaistischer Überraschung das Rad und der Buchstabe in der Komposition auf. Die Phase im Leben und Schaffen von Moholy-Nagy, die nach 1920 folgte, seine Beziehung zur Zeitschrift und Galerie Der Sturm, seine Rolle am Bauhaus wie seine letzten, in Chicago verbrachten Jahre bilden ein wichtiges Kapitel in der Geschichte moderner

László Moholy-Nagy Ackerfelder (Tilled Fields) / 8 1920–1921

Kunst. In der Ausstellung werden sowohl diese Phase als auch Moholy-Nagys fotografisches Schaffen durch einzelne Beispiele beleuchtet, ihre Besonderheit jedoch verdankt sie den frühen, im Ausland vorher nie gezeigten Bildern sowie den Werken seiner Zeitgenossen. International ebenfalls kaum bekannt, öffnen sie den Blick auf jene ungarische Kunstszene, in der Moholy-Nagys Weg zum weltweiten Erfolg begann.

18

19


László Moholy-Nagy

Budaer Berge / 1 1918–1919

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22

Tischgesellschaft / 3

Frauenporträt / 4

1919

um 1920

23

23


Gerda und Reinhold Schairer / 6 1918–1919

Sitzende Frau / 5 1920

24

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25


26

Ackerfelder (Tilled Fields) / 8

Sich kreuzende Diagonalen / 14

1920–1921

1923 –1925 / 1950–1960er Jahre

27

27


Ohne Titel / 16

Bodenmotiv / 17

1944

1944

Kubistisches Porträt / 9

28

29

29


30

Konstruktion / 18

Raummodulator / 19

1945

1945

31

31


Der Sturm Hrsg. v. Herwarth Walden September 1922 Titelblatt / 13

32

Entwurf eines Lichtmobils / 20 1946

33

33


Kinetische Skulptur (Gyros in Motion) Licht-Raum-Modulationen / 23

Funkturm in Berlin / 21 1928

1936 / 2005

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35


Spirale Licht-Raum-Modulationen Light-Room Modulations / 25 1943

Plexiglas-Mobile in Bewegung Licht-Raum-Modulationen Light-Room Modulations / 26 1943

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37

37


Róbert Berény Ede Bohacsek Sándor Bortnyik Lajos Kassák Ödön Márffy János Mattis Teutsch József Nemes Lampérth Lajos Tihanyi Béla Uitz

Ede Bohacsek Landschaft bei Törökbálint / 29 1913

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Róbert Berény

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Sándor Bortnyik

Szene IV / 28

Illustration zu einem Gedicht von Erzsi Újváry / 32

1912

1918

41

41


Sรกndor Bortnyik Lenin / 34 1919

Sรกndor Bortnyik Bauarbeiter / 33 1919

42

43

43


44

Lajos Kassรกk

Lajos Kassรกk

Komposition / 35

Komposition / 36

um 1923

1920er Jahre

45

45


46

Jรกnos Mattis Teutsch

Jรกnos Mattis Teutsch

Komposition (Seelenblume) / 41

Komposition (Seelenblume) / 40

1923

1922

47

47


Jรกnos Mattis Teutsch Brennende Landschaft / 38 1911

Jรกnos Mattis Teutsch Komposition (Seelenblume) / 39 1922

48

49

49


Ödön Márffy

József Nemes Lampérth

Russische Kriegsgefangene arbeiten als Hafenarbeiter / 37

Tabán (Häuser) / 42 1917

um 1917

50

51

51


52

József Nemes Lampérth

József Nemes Lampérth

Planken / 43

Wächterhaus / 44

4. XII. 1919, Berlin

19. III. 1920, Berlin

53

53


József Nemes Lampérth Dorf / 45 25. III. 1920, Berlin

54

55


Lajos Tihanyi Porträt Endre Ady / 47 1918

Lajos Tihanyi Tanzende / 46 1907

56

57

57


Béla Uitz

Béla Uitz

Nähende Frau [Teréz Kassák] / 48

Mann, seine Frau segnend (Frau und Mann) / 49

1918–1919

1920

58

59

59


60

Béla Uitz

Béla Uitz

Versuche (Mappe mit 8 Blättern) VI. Je zwei Köpfe / 51

Versuche (Mappe mit 8 Blättern) IV. Gefangener / 50

1920

1920

61

61


62

Béla Uitz

Béla Uitz

Serie „General Ludd“ II. Frauen- und Kinderarbeit in der Fabrik / 52

Serie „General Ludd“ XIII. Zerstörung der Maschinen / 53

1923

1923

63

63


László Moholy-Nagy

László Moholy-Nagy 1895–1946

Róbert Berény

1

Budaer Berge 1918–1919

Ede Bohacsek

Öl auf Leinwand 63 × 94 cm

Sándor Bortnyik Lajos Kassák Ödön Márffy

2

Mädchen im Sessel um 1919

János Mattis Teutsch

Tusche u. Aquarell auf Papier 850 × 585 mm

József Nemes Lampérth Lajos Tihanyi Béla Uitz

3

Tischgesellschaft 1919 Tusche u. Aquarell auf Papier 520 × 700 mm

4

Frauenporträt um 1920 Kohle, Bleistift u. Aquarell auf Papier 630 × 480 mm


5

Sitzende Frau

8

Ackerfelder (Tilled Fields)

1920

1920–1921

Kohle auf Papier 540 × 400 mm

Gouache auf Papier, auf Karton kaschiert 310 × 412 mm

9

Kubistisches Porträt Tusche u. Aquarell auf Papier 300 × 235 mm

6

Gerda und Reinhold Schairer 1918–1919 Öl auf Leinwand 63 × 94 cm

10

Linoleumschnitt I 1922

7

Weiblicher Akt Linoleumschnitt auf Papier Aquarell u. Tusche auf Papier 315 × 250 mm

Druck: 150 × 149 mm Blatt: 275 × 233 mm

67


11

Linoleumschnitt II

14

Sich kreuzende Diagonalen

1922

1923–1925 / 1950–1960er Jahre

Linoleumschnitt auf Papier Druck: 150 × 150 mm Blatt: 280 × 234 mm

Radierung auf Papier 287 × 320 mm

15

Komposition 1941 Bleistift, Kreide u. farbiger Bleistift auf Papier 215 × 281 mm

12

Linoleumschnitt III 1922 Linoleumschnitt auf Papier Druck: 200 × 153 mm Blatt: 318 × 234 mm

16

Ohne Titel 1944 Farbkreide u. Frottage auf Papier 252 × 320 mm

13

Der Sturm

17

Bodenmotiv 1944

Hrsg. v. Herwarth Walden September 1922 Titelblatt

Farbkreide u. Frottage auf Papier (Durchschlagpapier) 280 × 215 mm

Linoleumschnitt auf Papier 318 × 234 mm

69


18

19

Konstruktion

21

Funkturm in Berlin

1945

1928

Tempera u. Tusche auf Papier 500 × 374 mm

Silbergelatine auf Papier Bild: 272 × 200 mm Blatt: 440 × 330 mm

Raummodulator 1945

22 Bleistift u. Kreide auf Papierschnitt 203 × 264 mm

Ziegeldach, La Sarraz 1930 / 1994 Silbergelatine auf Papier Bild: 288 × 199 mm Blatt: 395 × 300 mm

20

Entwurf eines Lichtmobils 1946 Tusche u. Kreide auf Karton 456 × 360 mm


23

24

Kinetische Skulptur (Gyros in Motion) Licht-Raum-Modulationen

Plexiglas-Mobile in Bewegung Licht-Raum-Modulationen Light-Room Modulations

1936 / 2005

1943

Silbergelatine auf Papier Bild: 250 × 192 mm Blatt: 303 × 240 mm

Silbergelatine auf Papier Bild: 249 × 194 mm Blatt: 305 × 240 mm

Wire Sculpture Licht-Raum-Modulationen Light-Room Modulations 1946 / 2005 Silbergelatine auf Papier Bild: 249 × 190 mm Blatt: 305 × 242 mm

25

26

Spirale Licht-Raum-Modulationen Light-Room Modulations 1943 Silbergelatine auf Papier Bild: 182 × 269 mm Blatt: 240 × 305 mm

27

Licht-Raum-Modulationen Silbergelatine auf Papier Bild: 254 × 190 mm Blatt: 305 × 240 mm


28

Róbert Berény

31

Grablegung um 1916

1887–1953

Öl auf Holzfaserplatte 49,5 × 69 cm

Szene IV 1912 Öl auf Leinwand 74 × 94 cm

32

Illustration zu einem Gedicht von Erzsi Újváry 1918

29

Ede Bohacsek

Tusche auf Papier 190 × 250 mm

1889–1915 Landschaft bei Törökbálint 1913 Öl auf Karton 45,5 × 59,5 cm

33

Bauarbeiter 1919 Aquarell u. Tusche auf Papier 234 × 185 mm

30

Sándor Bortnyik 1893–1976

Bergpredigt 1916 Tusche auf Papier 615 × 475 mm

34

Lenin 1919 Linoleumschnitt auf Papier Druck: 180 × 180 mm Blatt: 280 × 260 mm


35

Lajos Kassák

38

János Mattis Teutsch

1987–1967

1884–1960

Komposition

Brennende Landschaft

um 1923

1911

Tusche auf Papier 326 × 250 mm

Öl auf Karton 50,5 × 61 cm

39

Komposition (Seelenblume) 1922

36

Öl auf Karton 34 × 28 cm

Komposition 1920er Jahre Öl auf Karton 27 × 21 cm

40

Komposition (Seelenblume) 1922

37

Ödön Márffy 1878–1959

Russische Kriegsgefangene arbeiten als Hafenarbeiter um 1917 Öl auf Leinwand 95 × 85 cm

Öl auf Karton 34 × 27 cm


41

Komposition (Seelenblume)

45

Dorf 25. III. 1920, Berlin

1923 Tusche, lavierte Tusche u. Nussbaumbeize auf Papier 715 × 985 mm

Öl auf Karton 100 × 70 cm

46

Lajos Tihanyi 1885–1938

Tanzende 1907

42

József Nemes Lampérth

Öl auf Leinwand 57 × 50 cm

1891–1924

Tabán (Häuser) 1917 Öl auf Leinwand 61 × 71 cm

43

44

Planken

47

Porträt Endre Ady

4. XII. 1919, Berlin

1918

Tusche u. lavierte Tusche auf Papier 635 × 870 mm

Lithografie auf Papier Druck: 343 × 247 mm Blatt: 350 × 269 mm

Wächterhaus 19. III. 1920, Berlin Tusche u. lavierte Tusche auf Papier 715 × 995 mm


48

Béla Uitz

51

1887–1972

Versuche (Mappe mit 8 Blättern) VI. Je zwei Köpfe 1920

Nähende Frau [Teréz Kassák]

Zinkradierung auf Papier 420 × 323 mm

1918–1919 Tusche u. Aquarell auf Papier 760 × 570 mm

49

Mann, seine Frau segnend (Frau und Mann) 1920 Zinkradierung auf Papier 420 × 323 mm

52

Serie „General Ludd“ II. Frauen- und Kinderarbeit in der Fabrik 1923 Zinkradierung auf Papier 323 × 420 mm

50

53 Versuche (Mappe mit 8 Blättern) IV. Gefangener 1920 Zinkradierung auf Papier 420 × 323 mm

Serie „General Ludd“ XIII. Zerstörung der Maschinen 1923 Zinkradierung auf Papier 323 × 420 mm



DÉRI MÚZEUM DEBRECEN


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