Coburger- Das Magazin #10

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Preis 4,00 Euro

DIENSTLEISTUNGSCHECK: COBURGER BIERGÄRTEN REPORTAGE: NOTFALL. SANITÄTER. NOTARZT. KLINIK. WOLFGANG HEYDER: DER HSC IN DIE HANDBALL-BUNDESLIGA GERÜCHTE. WAHRHEITEN. GLOSSEN. CARTOONS. DIE PROMINENTESTEN COBURGER. ALLES SCHAUSPIELER.

Nr.10

Frühjahr 2015


Der Designboden mit besten Eigenschaften


Carl-Brandt-Straße 4 96489 Niederfüllbach Telefon 09565-71-268 info@mein-brandt.de

BRANDT präsentiert den Designboden MEISTER Silent Touch für höchste Ansprüche. Strapazierfähig, fußwarm und pflegeleicht bietet dieser Boden die ideale Lösung für Räume aller Art. Bei einem großzügigen Format einer Landhausdiele von 2150x216mm lassen 18 Dekore keine Wünsche offen. Dazu ist der Silent Touch 100% PVC-und Weichmacher-frei! Mit nur 5mm Aufbauhöhe eignet sich dieser Boden per Multiclic auch perfekt für die Renovierung. Bei BRANDT in der Ausstellungshalle, Ihrem Großhändler in Niederfüllbach, können Sie sich davon selbst überzeugen.

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(Bildquelle: MEISTER Designboden Silent Touch DD 300 | Pinie Altholz 6951 | Holznachbildung).

Die Ausbau-Experten.


INHALT

Coburger / Das Magazin AUSGABE 10. FRÜHJAHR 2015 8 HÖREN. SEHEN. STAUNEN IN COBURG 11 STADTGESPRÄCH 16 40 70 72 79 80 81 82

WOLFRAM HEGEN MARTIN SETTELE

REAKTIONEN THEATERVORSCHAU GALERIE STATISTIK IMPRESSUM MONACO FRANKE AUF EIN WORT DAS LETZTE

NOTFALL.SANITÄTER.KLINIK. 18 Wenn es hart auf hart kommt. COBURG LEBT AUF 24 Bilder vom Frühlingserwachen. HEYDER

WOLFRAM HEGEN

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WOLFRAM HEGEN

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WOLFRAM HEGEN

DIE PROMINENTESTEN COBURGER 38 Alles Schauspieler

ANONYME TESTER

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WOLFRAM HEGEN

VEGANES ESSEN 46 Der neue Megatrend

PETER EINHEUSER

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WOLFRAM HEGEN

AUWI STÜBBE 56 Eine Annäherung

HEIDI SCHULZ-SCHEIDT VALERY THOERMER

Das Interview.

HINTER DEN KULISSEN Die Profis dahinter

DIENSTLEISTUNGSCHECK Die Biergärten

COBURG HAT DIE HAARE SCHÖN Die besten Anzeigen aus dem COBURGER

HIER WOHNTE... 62 ...ein Mitbürger

WOLFRAM HEGEN

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WOLFRAM HEGEN VALERY THOERMER

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COBURGER UNTERNEHMEN KAESER

OFFEN IM ZWEIER Autotest

TITEL-ILLUSTRATION. „Frühlingsregen“

Dasha Petrenko und einheuser.ardis&friends

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AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015


ADVERTORIAL

VR-BANK MACHT DEN WEG FREI VIELE VERANSTALTUNGEN IM FRÜHLING UND SOMMER 2015 Die VR-Bank Coburg veranstaltet und unterstützt auch im Frühjahr und Sommer 2015 wieder eine ganze Reihe an Events in der Region. Selbstverständlich ist die VR-Bank Partner von Europas größtem Sambafestival, das vom 10. bis 12. Juli die Coburger City wieder in Klein-Rio verwandelt. Wenn es dann etwas gediegener zugeht, wenn man sich zu leckeren kulinarischen und akustischen Spezialitäten trifft, beim Schloßplatzfestival vom 16. bis 20. Juli nämlich, ist die VR-Bank mit an Bord. Und auch Coburgs schönste Nacht findet gemeinsam mit der VR-Bank Coburg statt, das Klassik-Open-Air mit dem Orchester des Landestheaters Coburg und Solisten im Rosengarten am Samstag, den 27. Juni. Samba-Festival vom 10. bis zum 12. Juli

Weitere Veranstaltungen mit Unterstützung der VR-Bank 7. bis zum 9. Mai im Kongresshaus Rosengarten. „Haus & Grund“/ Themen rund um die eigenen vier Wände 3. Juni: Coburger Läuferabend Körperliche Fitness, Spaß und Freude am Sport, Gemeinschaftserlebniss 23. Juni: Frankenhalle in Neustadt FM MUNZER TISCHTENNIS Super Cup 2015. Infos unter vrbank-coburg.de/ttcup. 24 - 28 Juni: YouCo Festival für Kinder und Jugendliche. Infos unter www.you-co.de

Schlossplatzfest vom 16. bis 20. Juli

4. und 5. Juli: große Airshow, Aero-Club Coburg, Eintrittskarten bei allen Filialen der VR-Bank und unter shop.vrb-coburg.de. 5. Juli: „Rund um die Veste Coburg“ beim VR-Bank-Lauf. 18. Juli: 10. VR-Bank Run and Bike TeamMarathon des TV Coburg-Lützelbuch 18. August um 20:30 Uhr: Altstadt-Serenade Altstadtpromenade vor dem Jagdschloss Bad Rodach. Tickets im VR-Bank Shop. HAIR im Coburger Landestheater. Tickets und Termine unter www.landestheater-coburg.de. Klassik Open Air am 27. Juni AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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INHALT

30 HEYDER

Das Interview

42 DIENSTLEISTUNGSCHECK Biergärten

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AUWI STÜBBE Eine Annäherung

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INHALT

24 COBURG BLÜHT AUF Fotos von Martin Settele

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18 NOTFALL.SANITÄTER.KLINIK. So läuft es ab.

VEGANES ESSEN Der neue Megatrend

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HÖREN. SEHEN. STAUNEN

HÖREN. SEHEN. STAUNEN. IN COBURG MAI || JUNI || JULI

IM MAI

FRÜHLINGSFEST

IM JUNI

Gebrannte Mandeln

KABARETT So ein Drecksagg Lassen sie sich unsere fränkische Welt erklären von Michi Müller, dem Drecksagg mit seinem neuen Programm Ausfahrt freihalten! und kommen sie dabei ins grübeln, ob wie über unseren heimischen Tellerrand überhaupt hinaussehen müssen, um das große Ganze zu verstehen. Am 30.April um 19.30 Uhr im Kongresshaus.

RECEYCLING Spielzeug aus Schrauben Kinderspielzeug aus Weißblechdosen und Schrauben? Reisesouvenirs aus PET-Flaschen? Die Ausstellung Einfälle statt Abfälle – Kulturphänomen Recycling zeigt ab sofort im Naturkundemuseum noch bis 5. Juli, was in Afrika aus dem vernachlässigten Rohstoff Müll alles hergestellt wird. Da stellt sich doch die Frage, was wir als Industrienation von Afrika lernen können?

Frühling lässt sein blaues Band…wehen über den Ketschenanger. Vom 24. April bis zum 3. Mai findet hier nämlich das traditionelle Frühlingsfest statt für diejenigen, die es bis zum Schützenfest im Sommer nicht mehr aushalten. Und natürlich für alle Kinder.

MUSIK Musikalische Welten Ein Geheimtipp sind sie schon längst, die fünf Musiker von Spark – spätestens seit sie den Klassik ECHO gewonnen haben in der Kategorie Klassik ohne Grenzen. Mit dem neuen Album Folk Tunes treten sie nun den Beweis an, dass sie keine Eintagsfliegen sind. Spannend, das Hin- und Herhüpfen zwischen Alt und Neu, Tradition und Moderne, Rhythmus und Klassik. Die Wanderer zwischen den musikalischen Welten nur am 4. Mai um 20 Uhr im Foyer der HUK Coburg.

DESIGNTAGE Einblicke und Ausblicke Schon längst kein Geheimtipp mehr sind die Coburger Designtage. Eher ein Markenzeichen. Neue Einblicke und Ausblicke im und ins Stadtleben erhalten, Zukunftsvisionen mitdenken, Begegnung und Innovation – das sind die Grundpfeiler der Designtage vom 12. bis zum 17.Mai überall in der Stadt und ganz bestimmt auch in ihrer Nähe.

FLOHMARKT Kaufen, Quatschen, Feilschen Sie stehen auf den Duft von Mottenkugeln, sitzen gerne des Nachts mit ihrem Campingstuhl auf einem leeren Bürgersteig und haben viel Muse für Kundengespräche aller Art? Dann sind sie richtig auf dem Innenstadt Flohmarkt in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni. Kaufen, verkaufen, quatschen, feilschen, anprobieren. Die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag lang.

KALAUER rcc lö - Heißmann und Rassau Wer nicht alt werden will, muss halt jung sterben – Lebensweisheiten eines rüstigen Rentnerpaares, welches sich seit Jahrzehnten durch die fränkischen Metropolen kalauert. Die kommen natürlich von Waltraud und Mariechen, besser bekannt als Heißmann und Rassau. Mal wieder im Kongresshaus am 14. Juni um 18 Uhr. Plätze in der ersten Reihe sehr zu empfehlen, denn dann dürfen sie spontan mit frotzeln. Oder nur herzlich lachen.

SOZIALES Bildquelle: Stadtmarketing

Bildquelle: S&EG 2015

Netzwerk der Institutionen Ganz neu dagegen die Sozialmeile 2015 in der Coburger Innenstadt unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Nowak. Hier präsentieren sich 21 Institutionen an 17 Ständen und zeigen das ganze städtische soziale Netzwerk.

Frühlingsfest auf dem Ketschenanger

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Flohmarkt in Coburg AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015


HÖREN. SEHEN. STAUNEN

IM JULI

AIRSHOW

Bildquelle: AirShow

Spektakel in den Wolken

Air Show - Akrobaten auf der Trag fläche

Der Himmel lacht hoffentlich, wenn sich auf der Brandensteinsebene am 4. und 5. Juli die Himmelsstürmer tummeln. Dabei wird nicht nur großes Gerät aufgefahren, sondern auch kleine feine Modellflugzeuge. Für die braucht man auch keinen Pilotenschein, kann aber dennoch atemberaubende Kunststücke vollführen. Dazu gibt’s Kunstflieger, Fallschirmspringer in der Luft. Auch am Boden gibt es viel zu bestaunen. Fürs leibliche Wohl wird auch gesorgt.

FESTIVAL Letztes Wochenende im Juni? Da ist YouCo Festival. Von und mit allen jungen und jung gebliebenen Coburgern aus Stadt und Land. Das Programm hat es wieder in sich – fit sollte man da also sein. Egal ob beim Steine flitschen, Splash Diving, dem Brose Baskets Mitternachts Basketballturnier oder der Nacht der 100 Stimmen, bei der dieses Jahr der Schulchor der Co I sein ganzes, vielstimmiges Können zeigt. Für jeden ist was dabei vom 24. bis zum 28. Juni überall in der Stadt. Unbedingt gesondertes Programm beachten!

KLASSIK Picknick und Open Air im Rosengarten Ein musikalisches Highlight im Veranstaltungs­ kalender der Stadt ist das Klassik Open Air im Rosengarten nicht erst seit diesem Jahr.

Foto: Henning Rosenbusch

Es soll Menschen geben, die sich das letzte Juniwochenende extra dafür frei halten! Mit Melodien aus aller Welt wollen die Musiker des Philharmonischen Orchesters des Landestheaters am 27.Juni auch dieses Mal wieder ihre Zuhörer kostenlos unterhalten. Eine gute Flasche Rotwein und den Picknickkorb nicht vergessen!

Klassisches Picknick AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

MUSIK- UND TANZFESTIVAL Samba rund um die Uhr Ab dem 10. Juli wird in Coburg wieder getrommelt und getanzt. Zu Samba-Rhythmen, versteht sich. Das größte Sambafestival in Europa berauscht mit farbenfrohen Kostümen, internationalen Sambagruppen, viel Musik, Straßengastronomie und viel viel Spaß. Drei Tage geht es in der Stadt hoch her und findet nach der heißesten Nacht des Jahres mit dem Sambaumzug am Sonntag ihren Höhepunkt.

PARTY Hören, Sehen und Schlemmen Die größte und längste Party Nordbayerns. So nennt man das Schlossplatzfest auch. Am Donnerstag dem 16. Juli geht es los. Kulinarische Köstlichkeiten, erfrischende und edle Getränke und viele tolle Shows und Bands. Es wird wieder ein Fest der Sinne. Das Hören, Sehen, Schmecken und Riechen geht bis zum 20. Juli. Das ist der Montag, der traditionell der Tag der Coburger ist.

Bildquelle: Stadtmarketing

YouCo - überall in der Stadt

Prächtige Kostüme - internationale Gruppen COBURGER | DAS MAGAZIN

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ADVERTORIAL

QUALITÄT IST DAS MASS DER DINGE

ROBERTO BAUER HERRENMODEN ÜBERNIMMT VERANTWORTUNG Frühlingszeit – Modezeit. Auch bei Roberto Bauer Herrenmoden in Lichtenfels machen die Kollektionen Lust auf Neues. Neue Farben, Formen und Schnitte. Doch bei ROB geht es um mehr als um schöne Mode, und das nicht erst seit diesem Jahr: Es geht um Wertigkeit, um Nachhaltigkeit, eben um Qualität im eigentlichen Sinn. Der COBURGER hat sich dazu mit Roberto Bauer unterhalten. COBURGER: Roberto, Ihr Unternehmen legt ja schon lange Wert auf höchste Qualität. Warum ist das heute wichtiger denn je? Roberto Bauer: Wir leben ja in einer Zeit des Überflusses, in einer Spirale des schneller, höher, weiter, mehr. Darüber sollten wir nachdenken, die Folgen sind ja bekannt. Wir aber müssen Verantwortung übernehmen für die nächsten Generationen, und wir werden auch nur mit Verantwortung für unser Tun eine Welt schaffen, in der wir selbst gerne leben wollen. Das geht aber nur mit Qualität, mit Wertigkeit.

COBURGER: Wie sieht das bei Ihnen konkret aus? Roberto Bauer: Wir können unseren Kunden immer sagen, wo unsere Ware produziert wird, wie Produktionsbedingungen dort vor Ort sind, welche Stoffe verwendet werden, welche Farben, wie die Verarbeitung erfolgt. Daher arbeiten wir auch ausschließlich mit Familienunternehmen zusammen, 80% davon aus Italien, 20% aus anderen europäischen Ländern wie Österreich oder Deutschland. Und wir kennen alle diese Firmen, weil wir uns selbst einen Eindruck verschafft haben. Andere Labels dagegen, die nicht unserer Philosophie entsprechen, auch ganz bekann-

te Marken, haben wir daher nicht mehr im Sortiment. Da sind wir konsequent.

Stilberatung bereits durch die professionelle Dekoration.

Farben, Formen, Emotionen machen Lust auf Neues

COBURGER: Wie reagieren die Kunden darauf? Roberto Bauer: Ich möchte ja als Einzelhändler anders sein als die anderen. Und da darf ich nicht alles wollen, sondern ich muss das Richtige tun. Das versuchen wir. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Kunde. Und unsere Kunden fragen nach Qualität, nach Echtheit, Design, Service. Es geht um Wertigkeit, eigentlich ganz einfach.

COBURGER: Aber wie soll das gelingen, als einzelner Betrieb Verantwortung zu übernehmen? Roberto Bauer: Man darf nicht auf die anderen zeigen,nein, ich muss bei mir selbst anfangen, wenn ich etwas verändern möchte, und das tun mein Team und ich seit vielen Jahren, oder sagen wir besser, wir versuchen es. Eigentlich geht es nur um alte Tugenden, an denen sich jeder einzelne wieder stärker orientieren sollte. Die meisten kleinen Betriebe früher waren ja Familienbetriebe, die hatten ja Grundsätze. Doch Vieles davon ist verschütt gegangen in der modernen, globalisierten Gesellschaft.

Öffnungszeiten Montag bis Freitag: 10.00 Uhr - 19.00 Uhr Samstag: 9.00 Uhr - 15.00 Uhr oder nach Vereinbarung

Für Maßanfertigung einfach Termin vereinbaren Kontakt Telefon 09571 42 55 info@robertobauer.de www.robertobauer.de Bamberger Straße 2 96215 Lichtenfels Von links nach rechts: Roberto Bauer, Sara Bauer-Oertel und Christine Räder

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STADTGESPRÄCH

STADTGESPRÄCH... BUSCHFEUER

BRANDHERD Die Coburger SPD hat es auch nicht leicht: die Affäre Ruggaber, der Weggang von drei SPD-Stadträten in eine neue von Linken-Stadtrat Rene Hähnlein angeführte Fraktion, und jetzt auch noch die Diskussionen um die Max-Brose-Straße. SPD-Oberbürgermeister Norbert Tessmer selbst hat dieses Thema zur Chefsache erklärt, möchte 10 Jahre alte Gräben

Cartoon: einheuser.ardis&friends

Cartoon: einheuser.ardis&friends

Cartoon: einheuser

Es ist wieder ein bisschen ruhig geworden um den Coburger Landrat Michael Busch. Im März drohte die Situation kurzzeitig zu eskalieren, als er seinem Stellvertreter Rainer Mattern quasi den Zugang zum Landratsamt verwehren wollte: der Beginn der „Schlüssel-Affäre“. Zuvor bereits hatten alle Fraktionen dem eigentlich vorberatenen Haushalt eine Absage erteilt, sogar seine eigene. Ein Schlag ins Gesicht für den SPD-Mann. Die Überlegungen, sich möglicherweise bei einem bekannten Hersteller luxuriöser Sportwagen ein Dienstfahrzeug zu bestellen, stieß auch nicht gerade auf Verständnis. Viele

Liebt Harfouch Seßlach?

hatten und haben wohl vor allem ein Problem mit der Kommunikationskultur von Busch. FDP-Mann Jacobi sprach in der Phase der größten öffentlichen Aufregung sogar von „Schrei-Attacken“ des Landrats, andere hinter vorgehaltener Hand von untragbaren Zuständen im Miteinander. Sogar von mögli-

In die erste ist der Stadtrat getreten, als er sich für die aus seiner heutigen Sicht unzureichend vorbereitete Bewertung der Nazi-Vergangenheit Broses entschuldigte. Ein gefundenes Fressen für die wenig zimperliche überregionale Presse: Coburg rehabilitiert Alt-Nazi, Politik buckelt vor Wirtschaft, so der Tenor. Und jetzt lauert die nächste Mine, die Max-Brose-Straße selbst, die Michael Stoschek und auch OB Norbert Tessmer gerne im Stadtbild sehen wollen. Dass ein Nazi-Mitläufer mit einer Straße belohnt werden soll, wirtschaftliche Verdienste hin oder her, dafür haben evangelische Kirche, der Zentralrat der Juden, Historiker und einige Medien allerdings kein Verständnis. Der Shitstorm scheint

chen Anzeigen war die Rede. Letztlich haben sich alle wieder beruhigt. Öffentlich zumindest.

Norbert Kastner wird Anwalt

schließen, die zwischen Brose-Chef Michael Stoschek und der Stadt vor dem Hintergrund der Nazi-Vergangenheit von Stoschek-Großvater Michael Brose entstanden sind. Das Bemühen um Befriedung an sich bewerten die meisten Beobachter als richtig, der Weg dahin allerdings ist ein Minenfeld:

vorprogrammiert: Coburg pflegt in der Außensicht ungewollt ein braunes Image. Wenn es dumm läuft und eine Entscheidung schon bald im Stadtrat getroffen werden soll, dann auch noch kurz vor den Pfingstfeiertagen, wenn sich Landsmannschaften und Turnerschaften zum Coburger Convent in der

Fortsetzung auf Seite 12

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COBURGER | DAS MAGAZIN

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STADTGESPRÄCH

Cartoon: einheuser.ardis&friends

Fortsetzung von Seite 11

Nur ein Lehrgang und Hunde dürfen autofahren.

Vestestadt treffen. Und am Ende wird diese Frage wohl auch zu einer Zerreißprobe für die SPD, die schon ihren Widerstand angekündigt hat, für Oberbürgermeister Norbert Tessmer ohnehin, und auch für Linken-Stadtrat Rene Hähnlein, der als erster in der aktuellen Diskussion das Gespräch mit Michael Stoschek suchte, in seiner Partei aber wohl kaum auf Verständnis für eine Entscheidung pro Max-Brose-Straße hoffen dürfte.

VORHERGESAGT Der COBURGER hatte es in seiner letzten Ausgabe im Winter schon vermutet, jetzt ist es eingetreten:

HUNDEFÜHRERSCHEIN

arbeit + freizeit

leben willkommen

in coburg www.coburg.de / leben

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Illustration: einheuser.ardis&friends

Tierisches dagegen gibt es aus Großheirath zu vermelden: Dort konnte man kürzlich einen Hundeführerschein erwerben. Natürlich keine Fahrerlaubnis für Zweibeiner, sondern ein Zertifikat für den richtigen Umgang mit Hunden. Wie beim richtigen Führerschein auch mit Theorie- und dann Praxisprüfung, und wie beim richtigen Führerschein auch, natürlich für den Menschen, nicht für den Hund.

SCHLOSSPLATZTIEFGARAGE Wieder Bewegung ist in die Diskussionen um die Schlossplatztiefgarage gekommen. Alle Jahre wieder. Dieses Mal war es das Architekturbüro Glodschei, das eine neue Konzeption vorgelegt hat, die auch einiges Unverständnis auslöste. Stadtheimatpfleger Hubertus Habel befürchtet, so wörtlich, einen „Gugelhupf“ mitten im Rondell mitten auf dem Schlossplatz, das doch dem Denkmal Herzog I. als Heimat dient. Eine Tiefgarage sei außerdem in der urbanen Gesellschaft wenig zeitgemäß, bemängelt er. Das sehen Einzelhändler natürlich ganz anders, die schon lange auf eine Tiefgarage hoffen. Und auch Theatergänger würden den Weg trockenen Fußes in den Kulturtempel sicherlich der bisweilen durch Pfützen führenden Durchschlageübung über den Schlossplatz vorziehen. Sicher scheint bisher nur, dass sich, wenn überhaupt, nur etwas in Verbindung mit der Sanierung des Landestheaters tun wird, und die wird es nicht vor 2018 geben.

der Vater des Bamberger Basketballerfolgs, Wolfgang Heyder, macht jetzt Handball in Coburg. Offiziell erst ab dem Sommer ist er Geschäftsführer des HSC 2000 Coburg, schon seit März aber gibt er den Takt an hinter den Kulissen. Die Botschaft ist klar: der HSC will nach oben (siehe auch Interview ab Seite 30). Und es ist auch klar: Dazu braucht es Geld. Keine gute Nachricht für die Konkurrenten um Sponsoren wie die VSG Coburg/Grub, den BBC Coburg oder auch die aufstrebenden Fussballer vom FC Coburg mit ihrem erfolgreichen Nachwuchsleistungszentrum.

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STADTGESPRÄCH

MODE FÜR DIE FRAU NICHT DER LAUTE AUFTRITT ÜBER-

Illustration: einheuser.ardis&friends

ZEUGT, SONDERN DER SOUVERÄNE.

Auf die deutsche Handballlandschaft gezielt...

MEEDER KESSELT SICH EIN Der neue Flugplatz bei Meeder kommt, da wird auch ein Bürgerentscheid im Juni wohl kaum etwas ändern. Immerhin geht es bei diesem nur um die finanzielle Beteiligung des Landkreises, nicht um den Flugplatz an sich. Die Gegner machen zwar dennoch mobil, haben aber ein Problem: Es handelt sich vor allem um direkt Betroffene vor Ort. Dass man aus deren Sicht keine Flieger vor der eigenen Haustüre haben möchte, ist verständlich. Den meisten Landkreisbürgern aber, je weiter weg von Meeder, ist der Standort des neuen Flugplatzes ziemlich egal, Hauptsache, die Geschäftsflieger starten und landen eben nicht in der eigenen Gemeinde.

COBURGER ALS APP Coburg hat jetzt endlich auch seine eigene App. Sie richtet sich an Bürger, Geschäftsleute und Touristen und vereint viele Einzelangebote in einer einzigen Anwendung: Öffnungszeiten, Veranstaltungen, Busfahrpläne, eine Mül-Abfallkalender, Coburger Medien, Notfallnummern und - ganz wichtig - öffentliche Toiletten. Realisiert wurde sie in Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Kongresshaus, Tourismus und Stadtmarketing/Citymanagement und realisiert von der süc//dacor GmbH.

Sind gerade aus Malle zurück. Sind wir noch rechtzeitig für die Demo?“

MAURO GRIFONI | ARTIGIANO SPOON | THOMAS RATH | AGL BARBA | MABRUN | CULTI

Cartoon: einheuser

ALTO MILANO | LANA D‘ ORO CASHMERE

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ARBEIT + FREIZEIT = LEBEN - WILLKOMMEN IN COBURG EINE KAMPAGNE FÜR DEN WIRTSCHAFTSSTANDORT COBURG

Damit urbanes Leben entstehen kann, Städte sich entwickeln können, Lebensqualität gedeiht, ist Arbeit, sind Arbeitsplätze die Voraussetzung. Coburg ist diesbezüglich ein Hidden Champion in Deutschland. Die Stadt bietet eine unglaubliche Vielzahl an interessanten und hochqualifizierten Arbeitsplätzen weit über die Region hinaus. Diese Arbeitsplätze in attraktiven Unternehmen und die Komponenten Freizeit, Kultur, Sport und Bildung schaffen den idealen Lebens- und Aufenthaltsraum für eine moderne, innovative und aktive Gemeinschaft. Coburg bietet auch diese Komponenten in einer unglaublichen Qualität und Vielzahl. Aus diesem Grund wird zusammen mit Coburger Unternehmen die Kampagne „Arbeit+Freizeit = LEBEN – Willkommen in Coburg“ entwickelt und publiziert. Neben einer Werbeanzeige geht es vor allem um bewegte Bilder. Sie vermitteln Stimmungen, Emotionen aus unserem Lebensraum. Unter www.coburg.de und auf dem Videokanal von YouTube unter Stadtmarketing Coburg werden sie der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Damit vermittelt die Kampagne „Arbeit+Freizeit = LEBEN“ die Vielzahl der Möglichkeiten Coburgs, damit jeder in der Stadt seine ganz persönliche Balance zwischen Berufung und einem individuellen Lebenskonzept finden und LEBEN kann. Menschen, Gäste, Interessenten und Bewerber, einmal in Coburg zu Gast, sprechen immer wieder von dieser Faszination. Eine Faszination, die sich oft erst auf den zweiten Blick offenbart. „Arbeit+Freizeit“, „Arbeit+Kultur“, „Arbeit+Sport“ und auch „Arbeit+Bildung“ machen darauf neugierig. Unter www.coburg.de finden sich diese Möglichkeiten, die Coburg bietet. Nutzen Sie diese Chance. Willkommen in Coburg

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Michael Böhm – Koordinator Stadtmarketing der Stadt Coburg: Coburg, eine Stadt mit 41.000 Ein­­­­wohn­ern und ca. 16.500 Ein­pend­­lern pro Tag, besitzt eine der am breitesten aufgestellten Unternehmens­ strukturen in Deutschland. Zahlreiche Un­ ternehmen mit internationalen Pro­duktions­ stätten und Ver­ bindungen ha­ ben sich für diesen Standort mitten in Deutschland entschieden. Profitieren Sie als qualifizierter Arbeitnehmer von dieser Vielzahl an be­ ruflichen Möglichkeiten und einer Le­bens­ qualität, die ihres gleichen sucht.

Weltmarktführer und „Hidden Champions“ verbinden sich mit: „Arbeit+Freizeit“: Wandern, Radfahren, Schwimmen und Entspannung „Arbeit+Kultur“: Theater, Kino, Events und Genießen „Arbeit+Sport“:

Handball, Volleyball, Basketball, Marathon und Spaß

„Arbeit+Bildung“: Kindergärten, Gymnasien, Hochschule und Wissen

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REAKTIONEN

REAKTIONEN „REAKTIONEN“ Dieses Mal waren es keine 2000 Euro, sondern 2500 Dollar, die wir versteckt haben bei unserer Schatzsuche im letzten Magazin. Und wieder haben sich Hunderte auf die Suche gemacht nach dem Versteck. Einer hat gewonnen Bildquelle: COBURGER Das Magazin

– aber das Geld nicht für sich behalten. Verwirrung, Überraschung … und Komplimente für den großzügigen Sieger. Die wichtigsten Statements haben wir hier kurz in unseren Reaktionen zusammengefasst. Außerdem hatten wir ja Berichte über den Ärztemangel auf dem Land, haben Coburger Imbisse für die schnelle Mittagspause getestet (Rückmeldung: „Dürft Ihr das denn?“ Antwort: „Ja, das dürfen wir.“), haben die prominentesten Coburger aufgelistet, die nicht in Coburg geboren sind und Einiges mehr. Die meisten Reaktionen aber gab es auf unsere Schatzsuche. Hier das Wichtigste in Kürze.

Großzügige Menschen teilen.

GROSSZÜGIGE GEWINNER

wenn man es gewinnt. „Ich bin so glücklich“ so Saskia Guse, die das Geld dringend für ein Auto gebraucht hat. „Dann bin ich endlich selbständig und kann hinfahren, wo ich möchte.“ Im Netz wurde Thomas Durst für so viel Großzügigkeit natürlich ordentlich gefeiert. Ganz einfach auf den Punkt gebracht von „Klar Doch“: „Das ist ja mal echt schön.“

Unsere letzte Schatzsuche kurz nach Weihnachten führte mitten in den Steinweg: bei Secondo Engel­ service waren die 2500 Dollar in einem Handschuh versteckt. Vorangegangen war eine Spurensuche im letzten COBURGER, auf Facebook und in der Innenstadt, die über den Roman eines amerikanischen Autors eben bis in den Steinweg führte. Aber nur, wer neben dem Ort des Verstecks

auch den richtigen Gegenstand und ein Kennwort nennen konnte, durfte das Geld mitnehmen. Und das war Thomas Durst. Vor Ort dann die Überraschung: Er und seine Frau Gabi gaben die Hälfte des Geldes ab an Saskia Guse, die zwar etwas später als sie beide, aber auch noch ziemlich früh schon den richtigen Laden ermittelt hatte. Man sei ins Gespräch kommen, erzählte er danach bei iTVCoburg, sei sich gleich sympathisch gewesen und habe spontan beschlossen, das Geld zu teilen,

FLEISCHKONSUM Unter dem Titel „Wie blutig darf es denn sein?“ haben wir dann noch Appetit auf saftige Steaks gemacht, Zubereitungstipps gegeben und das Ganze mit geschmackvollen Bildern garniert. Dachten wir, es gibt ja nämlich auch Zeitgenossen, die das Thema Fleischkonsum gar nicht so appetitlich und lecker finden und die uns in einer Mail ordentlich angegriffen haben: „Wer so plakativ Werbung für das Essen von Tieren macht, darf sich über die Auswüchse der Fleischindustrie, über Massentierhaltung, über Tierquälerei nicht wundern.“ Ihm sei der Artikel über Veganes Essen in dieser Ausgabe empfohlen.

Die zweite Schatzsuche führte in den Steinweg.

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REAKTIONEN

innerstädtische Stadtvillen

N H WO N

HE 2 C Ä FL 61 m von 7 m2 3 bis 1

Hier entstehen 44 Eigentumswohnungen in 5 Stadtvillen Beratung und Verkauf CORESALE Gewerbeimmobilien GmbH & Co. KG Löwenstraße 13 · 96450 Coburg Tel.: +49 9561 7941 0 E-Mail: info@coresale.de www.coresale.de Bauträger WEBER GmbH Frohnlacher Str. 1 · 96242 Sonnefeld

Informationen: www.coresale.de AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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NOTF

Foto: News5

INHALT

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FALL

VON CORNELIA STEGNER FOTOS: VAL THOERMER

NOTFALL?

LEBENSRETTER!

EIN AUTOUNFALL, EIN STURZ VON DER LEITER, EIN BRAND, EINE HERZATTACKE. TAGTÄGLICH, STÜNDLICH, MINÜTLICH EREIGNEN SICH NOTFÄLLE, GERATEN MENSCHEN AN DIE GRENZE ZWISCHEN LEBEN UND TOD. DANN SIND HELFER GEFRAGT, SANITÄTER, NOTÄRZTE, FEUERWEHRLEUTE, DIE WISSEN, WAS ZU TUN IST. GUT AUSGEBILDET, EINSATZBEREIT. UND EIN SYSTEM, DAS FUNKTIONIERT, DESSEN RÄDCHEN INEINANDERGREIFEN, UND DAS SO SCHNELL UND SO GUT WIE MÖGLICH. SCHLIESSLICH GEHT ES DARUM, LEBEN ZU RETTEN. EIN BESUCH BEI MÄNNERN UND FRAUEN AUS DER REGION, DIE GENAU DAS TUN, TAG FÜR TAG. Piiiiieeeeeeep! Auf der Tonleiter von ganz unten nach ganz oben. Der langgezogene Ton des Defibrillators beim Laden, den die meisten Menschen wohl nur aus TVSerien oder Filmen kennen, ist diesmal echt. Hier, in der Fahrzeughalle des BRKRettungsdienstes in der Coburger Sally-Ehrlich-Straße, checken Rettungsassistent Frank Eske und Notfallsanitäter-Azubi Maximilian Wunderlich gerade ihren RTW. Der RTW, kurz für Rettungstransportwagen, ist ein Mercedes 906 mit 170 PS. „Eine kleine Intensivstation“, sagt Frank Eske, der gerade den Bestand an Notfallmedikamenten überprüft. Was am meisten verbraucht wird? „ Kreislaufmedikamente, Betablocker.“, sagt Frank Eske. Herzinfarkte gehören zu den häufigeren Einsatzgründen. Zum Routinecheck der Fahrzeuge gehört aber auch, dass nachgesehen wird, ob der Teddy, eingepackt in Plastikfolie, an seinem Platz ist. Der Teddy hat von Haus aus Motorradunfälle haben jetzt Saison. Schwerstarbeit für Rettungskräfte. AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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NOTFALL

In allen Medien zuhause. Und immer bestens vernetzt. Lokal. Regional. Bundesweit.

NACH SPÄTESTENS 12 MINUTEN MUSS EIN RETTUNGSWAGEN AM EINSATZORT SEIN

einen verbunden Arm und ein Pflaster am Kopf. Den brauchen die Notärzte, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter nicht nur für kleine Kinder. „Manchmal auch für 17- oder 18-jährige“, sagt Frank Eske, der den weichen Tröster bis zum nächsten Notfall wieder im Schrank verstaut. Maximal 2 Minuten bleiben dem Team nach einem Alarm zum Ausrücken. 12 Minuten darf es dauern, bis ein Rettungswagen am Einsatzort ist - zumindest in 80-prozentiger Abdeckung des Versorgungsbereiches in Bayern. Wenn Journalisten auf einen Notfall (natürlich einen der harmloseren Sorte) hoffen, weil sie darüber schreiben wollen, tritt selbstverständlich keiner ein. Alles ist ruhig an diesem Wochentags-Nachmittag beim Coburger Rettungsdienst. In den Aufenthaltsraum scheint die Sonne. Er ist eingerichtet wie ein Wohnzimmer der neunziger Jahre. Orangefarbene Wände, schwarze Ledercouch, ein Fernseher. Von der Wand, über einem Porzellanengel, blickt das Porträt von Henri Dunant, Friedensnobelpreisträger und Begründer der Internationalen Rotkreuzbewegung. Die Ruhe täuscht. Neun Notarzteinsätze zählte Volker Drexler-Löffler in den vergangenen 24 Stunden. „Atemnot, Herzinfarkt, Reanimation“, so der Leiter des Coburger Rettungsdienstes. Ob die Reanimation erfolgreich gewesen sei? „Leider nein“, sagt er, und kommt

In Bayern gibt es 14 Rettungshubschrauber

im selben Atemzug auf den Erste-Hilfe-Kurs zu sprechen. „Da werden Basics vermittelt, die wirklich Leben retten können“, so Volker Drexler-Löffler.

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Die Zahl der Einsätze steigt. Waren im Jahr 2011 13.259 Einsätze des Coburger Rettungsdienstes zu verbuchen, sind es 2014 insgesamt 15.267. Dabei geht es nicht immer um Leben und Tod, ein Großteil der Einsätze kommt durch Krankentransporte oder Maßnahmen der Gebietsabsicherung zustande.

MIT DER 112 KANN MAN ÜBERALL IN DER EU LEBEN RETTEN 20

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SANITÄTER.NOTARZT.KLINIK.

Mobile Intensivstation: das Innere eines Rettungswagens AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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NOTFALL

DIE LEITSTELLE IN EBERSDORF DISPONIERT JEDES JAHR 45000 EINSÄTZE Dennoch: 2011 zählte man 757 Notfall- und 3158 Notarzteinsätze; 2014 sind es 1004 Notfall- und 3391 Notarzteinsätze. „Die 112 wird heute früher angerufen, als es noch vor Jahren der Fall war“, sagt Volker Drexler-Löffler, der dies auf den Erfolg von Aufklärungskampagnen zurückführt. Ob das gut oder schlecht ist? „Beides! Sowohl der Herzinfarkt als auch Bagatellen werden schneller gemeldet“. Und auch hier wieder: Weil es für den Laien schwierig einzuschätzen ist, ob es sich um einen akuten Notfall mit Lebensgefahr handelt, oder eben nicht, sei ein Erste-Hilfe-Kurs nie falsch. Hier werde nämlich auch vermittelt, in welchen Fällen die „112“ gewählt werden muss. Die „112“ ist die europäische Notrufnummer, die in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union rund um die Uhr von Menschen in Not angerufen werden kann, um sofortige Hilfe von der Feuerwehr, einem medizinischen Team oder der Polizei zu erhalten. Die Nummer 112 ist sowohl vom Festnetzanschluss als auch vom Mobiltelefon aus erreichbar - und

Rettungsleitstelle Ebersdorf: Schichtführerin Jessica Jung bei der Arbeit

überall kostenlos. Wer in Stadt und Landkreis Coburg die „112“ wählt, hat einen Disponenten der Integrierten Leitstelle Coburg am Standort in Ebersdorf bei Coburg am anderen Ende der Leitung. Seit 2010 nehmen hier die Mitarbeiter von Uwe Fuchs, dem Leiter der Dienststelle und seinem Stellvertreter Peter Kunzelmann die Anrufe

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im Notfall entgegen. Hier entscheidet sich, welche Feuerwehr bei einem Mülltonnenbrand alarmiert oder welche Fachklinik vom Eintreffen eines Unfallopfers benachrichtigt wird. Es ist die Zentrale, von wo aus alle Informationen in Sachen Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz zu­ sammen­laufen oder weitergeleitet werden. Heute ist Jessica Jung die Schichtführerin der Disponenten. Sie sitzt mit drei Kolleginnen und Kollegen, eine davon ist im Bereitschaftsdienst unterwegs – hinter beeindruckenden, 2,50 Meter breiten Bildschirmwänden. Die ILS Coburg ist mit ganz Bayern vernetzt. Jessica Jung sieht, welche Fahrzeuge sich gerade wo befinden, welche Einsätze geplant sind oder gerade durchgeführt werden. Sie sieht auch, wo die beiden für die Region Coburg am nächsten stationierten Rettungshubschrauber gerade sind. „Christoph 20“ ist der Funkruf für den Rettungshubschrauber in Bayreuth, „Christoph 60“ für den in Suhl. „Die sind in 12 Minuten hier in Coburg“, erklärt Peter Kunzelmann. Ausschlaggebend für den Einsatz von

100 000 Anrufe gehen jedes Jahr ein

Hubschraubern sei übrigens stets der Faktor Zeit, nie die Kosten, so Kunzelmann weiter. Auch in der ILS in Ebersdorf scheint es gerade ziemlich ruhig. „Wir haben heute aber schon einen Wohnhausbrand gehabt“, sagt Jessica Jung. 12 Stunden dauert eine Schicht in der Notruf-

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SANITÄTER.NOTARZT.KLINIK.

Leitstelle, drei davon im Bereitschaftsdienst. Bei richtig großen Unwettern seien alle sechs Einsatzleitplätze mit Disponenten besetzt. In Spitzenzeiten werde auch zusätzlich noch Personal bereitgestellt, die speziell dafür geschult sind, die Notrufe entgegenzunehmen, aus denen danach die Prioritäten für die Einsätze festgelegt werden. „Menschenrettung geht immer vor“, sagt Peter Kunzelmann. Pro Jahr werden über die ILS 45.000 Einsätze für die Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels disponiert. 3000 davon beträfen die Feuerwehr. Im Durchschnitt gehen pro Jahr 100.000 „112“er-Anrufe ein. „Aber nicht jeder Anruf bedeutet eine Notsituation“, sagt Uwe Fuchs. Der letzte große Ansturm habe im wahrsten Sinne des Wortes bei Sturmtief „Niklas“ geherrscht, so Peter Kunzelmann. Am Tag nach den Besuchen in der Integrierten Leitstelle und beim BRKRettungsdienstes erwähnt Rettungsdienstleiter Volker Drexler-Löffler bei einem Telefonat: „Übrigens: zehn Minuten, nachdem Sie gegangen sind, hatten wir Notfall-Alarm.“ Natürlich!

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COBURG LEBT AUF Fotos von Martin Settele

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WOLFRAM HEGEN FOTOS: SEBASTIAN BUFF

„WOLFGANG HEYDER WIRD NEUER MANAGER BEIM HSC 2000 COBURG.“ ES WAR EINE SENSATION, ALS DIE NEUE AUFGABE DES ERFOLGREICHEN SPORTMANAGERS BEKANNT GEGEBEN WURDE. HEYDER, DER DIE BROSE BASKETS IM DEUTSCHEN BASKETBALL ZU EINER FÜHRENDEN MARKE MACHTE, HEYDER, DER BASKETBALLVERRÜCKTE, HEYDER, DER IN BAMBERG IN UNGNADEN FIEL: ER ALSO WECHSELT DIE STADT, VON BAMBERG NACH COBURG, ER WECHSELT DEN SPORT, VOM BASKETBALL ZUM HANDBALL. SEINE ZIELE FÜR COBURG, SEINE ENTTÄUSCHUNGEN ÜBER BAMBERG - WOLFRAM HEGEN HAT SICH MIT DEM NEUEN GESCHÄFTSFÜHRER DES HANDBALL-ZWEITLIGISTEN HSC 2000 COBURG UNTERHALTEN.

ES GEHT IMMER UM BROT UND SPIELE 1

Wolfgang Heyder, Sie sind jetzt seit einigen Wochen der erste Mann beim HSC 2000 Coburg. Wie lautet Ihr erstes kleines Fazit?

Also prinzipiell haben die Verantwortlichen hier in Coburg für ihren personellen Rahmen schon viel geleistet, das muss man ganz klar sagen. Mit zwei ehren­ amt­lichen Geschäftsführern, die beide voll im Beruf stehen, mit einem Hauptamtlichen in der Geschäftsstelle und einem hauptamtlichen Trainer sind sie schon ziemlich weit gekommen. Aber wenn wir den Anspruch haben, in die erste Liga aufzusteigen und das Ganze hier als Programm nach vorne zu bringen, dann wird es komplett in eine andere Richtung gehen müssen, das ist auch klar.

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Das heißt, Sie haben Ihre Entscheidung noch nicht bereut?

Es ist sehr viel Arbeit hier, das war mir klar, und es ist noch mehr, als ist gehofft habe. Im Basketball habe ich halt Bescheid gewusst in der höchsten deutschen Spielklasse, habe die Trainerlizenz, habe lange als Trainer gearbeitet, konnte auf dieser Basis hundertprozentige Entscheidungen treffen. Hier ist es so, dass ich mich ganz intensiv in das Handballthema einarbeiten muss. Ich war viel unterwegs auch bei anderen Bundesligisten, habe mit Trainern gesprochen, mit Managern. Also diese Phase, mich in das Handballthema richtig einzuarbeiten, die ist schon sehr intensiv. Coburg steht zwar gut da und ist weit, aber um das wirklich noch weiter nach vorne zu bringen, sind viele Einzelheiten zu klären. Und was man auch sagen muss: Der Handball hinkt dem Basketball hinterher, das ist kein Coburger Thema, das ist ein Handballthema. Was den Event betrifft, was die Show betrifft,

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was den Hallenauftritt betrifft, die VIP-Räume, auch zum Teil den Jugendbereich. Diese Dinge wollen wir natürlich von Anfang an besser machen.

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Das klingt ein bisschen so, als kommt jetzt Wolfgang Heyder vom Basketball, den er entscheidend mitgeprägt hat, und nimmt sich jetzt den deutschen Handball vor?

Nein, ich bin da nicht arrogant, aber das ist schon auffällig, dass es da Unterschiede gibt. Und für mich ist es einfach wichtig, nachdem ich das jetzt gemerkt habe, dass ich erfolgreiche Elemente aus dem Basketball hier auch umsetze. Ich weiß auch, weil ich ja ein ziemlich ungeduldiger Mensch bin, dass ich jetzt nicht alle überfordern darf, sondern ich muss natürlich ein gewisses Tempo einhalten.

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Sie kommen ja in Ihrem Engagement sehr stark über die Emotionalität. So war das im Basketball, so soll es ja auch im Handball hier in Coburg sein. Haben Sie Ihren Platz schon gefunden?

Nein, ich muss da wirklich noch viel lernen. Viele Themen wie Team und Motivation und Einstellung sind zwar sehr leicht umsetzbar. Das ist ja in jeder Mannschaftssportart ziemlich ähnlich. Aber die technische Ausführung des Handballs, wie Handball funktioniert, das ist schon noch einmal ein ganz anderes Thema.

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Basketball in Bamberg war ja ein Produkt, eine Marke. Kann man so ein Erfolgsmodell auf einen anderen Sport, auf einen anderen Standort übertragen?

Ja. Ich würde das in vier Punkte gliedern. Das eine Thema ist der Sport. Ich denke, es gehört dazu, dass man in zwei Jahren den Aufstieg schafft. Das kann man auch nicht wegdiskutieren. In diesem Zusammenhang ist mir ein gutes funktionierendes Jugendkonzept zentral wichtig. Das wurde hier ganz stark ehrenamtlich geleistet, das muss man professionalisieren. Wir brauchen Manpower und wir müssen auch gewisse Prozesse komplett verändern. Die Jugendlichen trainieren zwei bis drei Mal die Woche. Wir müssen es hinkriegen, dass die Toptalente früher zum Handball kommen und dann mit einer viel höheren Intensität trainieren.

DER HSC MUSS ZU EINER DOMINIERENDEN MARKE WERDEN. AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015


LEBEN VON INHALT DER SUBSTANZ

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INTERVIEW WOLFGANG HEYDER

DER HANDBALL HINKT DEM BASKETBALL HINTERHER, DAS IST KEIN COBURGER THEMA, DAS IST EIN HANDBALLTHEMA. 6

Braucht man dazu nicht auch die anderen Vereine in der Region? Im Basketball gab es auch intensive Kooperationen?

Ja, das ist der zweite Punkt, den wir in Bamberg sehr gut gemacht haben: das Thema community. Also es war mir wichtig, alle Vereine mit einzubinden, es war nie Brose Baskets gegen den Rest der Welt, sondern wir haben viele Vereine eingebunden in das Konzept. Das schwebt mir hier auch vor. Es ist momentan so, dass der HSC hier zwar das ganze Thema Handball nach vorne führt, aber sich relativ wenig für die ganzen anderen Vereine interessiert. Für mich ist es aber wichtig, dass wir die alle mit ins Boot holen. Wenn wir Handball zur Marke machen wollen, dann müssen wir alle Vereine mitnehmen, das ist für mich ein zentraler Punkt. Und wir brauchen natürlich auch ein breites Sponsorennetzwerk. Für mich war in Bamberg der Businessclub zentral, wir hatten 600 bis 700 Mitglieder, an dem Thema werde ich auch hier arbeiten. Wir wollen den Unternehmen hier eine Plattform schaffen - neben dem Sport - die ihnen einen Mehrwert bietet. Und es ist mir auch sehr wichtig, dass die Halle ausverkauft ist. Auch dazu brauchen wir diese breite Community. Und der vierte Punkt ist dann natürlich: Der HSC muss zu einer dominierenden Marke werden. Das ist für mich ein ganz zentraler Punkt. Eine Marke wie die Brose Baskets, auch national, das geht natürlich nur mit dem Aufstieg, aber das Thema Markenbildung liegt mir sehr am Herzen.

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Trotzdem war in Bamberg die Situation ja anders, als sie dort angefangen haben: Sie konnten den Verein aufbauen, der zwar in der ersten Liga gespielt hat, aber in einer schwierigen Situation war. Jetzt haben Sie sich als Sportmanager einen Namen gemacht, die Erwartungen an Sie sind höher, der Druck ist ein ganz anderer, wie gehen Sie damit um?

Ich muss mir ja nichts beweisen. Ich habe aber natürlich meine Strategie und meine Vorstellungen und will alle hier mitnehmen. Wobei man eines nicht vergessen darf: In Bamberg war der Verein damals kurz vor der Insolvenz, wir haben dann zwei Jahre massiv um den Klassenerhalt gespielt in der 1. Liga. Hier in Coburg muss es erstmal geschafft

werden, in die 1. Liga aufzusteigen. Aber Coburg ist eine Handballstadt. Ähnlich wie Bamberg eine Basketballtradition hat, ist es hier mit dem Handball. Das darf man nicht unterschätzen, in Coburg Stadt und Land, in Südthüringen, in Lichtenfels gibt es viel mehr Handballvereine als es Basketballvereine im Bamberger Umland gibt. Also insofern ist da eine gute Basis da, die muss man jetzt aktivieren, man muss die Menschen gewinnen, damit sie sich hinter das Thema stellen.

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Was sind denn dann die Ziele bei so einer Basis: 1. Liga und auch dann dort mal oben mitspielen?

Das spielt für mich keine Rolle. Es ist so, dass ich schon sehr sehr enttäuscht bin, wie mit mir umgegangen wurde, ohne Grund und Sinn. Und auch, wie das jetzt gehandhabt wird. Aber damit lebe ich. Ich habe eine neue Aufgabe, die aber nichts, aber auch wirklich gar nichts damit zu tun hat, dass das hier Coburg ist und dass da der BroseChef Michael Stoschek lebt. Für mich war es einfach so, ich hatte drei bis vier Angebote vom Basketball, die alle nicht funktioniert haben, die alle nicht gepasst haben. Auch das Angebot vom Deutschen Basketball Bund war nicht in dem Sinne, wie ich es mir vorgestellt habe, wie ich es auch für notwendig erachtet hätte für den deutschen Basketball. Und die

: „Muss da wirklich noch viel lernen“: Heyder bei einem Heimspiel

Also das ist viel zu weit weg. Das wird erst einmal ein harter Weg, aufzusteigen und außerdem die notwendigen Strukturen zu schaffen. Also erst einmal haben wir viel Arbeit und dann reden wir über die nächsten Ziele.

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Der Standort Coburg hat für Sie ja eine spezielle Note, es ist der Unternehmenssitz von Brose, dem Hauptsponsor der Brose Baskets Bamberg. Und in Bamberg sind Sie ja nicht gerade im Frieden auseinanderge - gangen. Spielt das irgendeine Rolle?

Coburger haben sich außerdem massiv um mich bemüht und mir auch eine Perspektive aufgezeigt. Das war für mich schließlich von der Perspektive her die interessanteste Aufgabe und deswegen habe ich mich dafür entschieden. Das hat mit Brose gar nichts zu tun.

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Eine Ehrung in Bamberg steht ja nach wie vor aus für Ihre Verdienste um den Basketball und die Stadt. Verletzt Sie das?

Am Ende ist es so, wenn Du 16 Jahre lang so ein Thema von Null auf das Niveau aufbaust, und das

ICH DENKE, ES GEHÖRT DAZU, DASS MAN IN ZWEI JAHREN DEN AUFSTIEG SCHAFFT. DAS KANN MAN AUCH NICHT WEGDISKUTIEREN. AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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INTERVIEW WOLFGANG HEYDER

WENN DU SO GEGANGEN WIRST, DANN KANNST DU NICHT GLÜCKLICH SEIN, DAS WIRD DER SACHE NICHT GERECHT. auch extrem erfolgreich in allen Bereichen, und dann so gegangen wirst, dann kannst Du nicht glücklich sein, das wird der Sache nicht gerecht. Nur kann ich es nicht ändern und es betrifft am Ende auch nur mich, und damit gehe ich jetzt gut um und schaue nach vorne. Für mich ist das Thema vorbei. Mich zieht es auch nicht zu den Spielen der Brose Baskets.

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Wie ist das Verhältnis zu früheren Mitarbeitern, Sponsoren, Partnern bei den Brose Baskets heute?

wird am Ende der Erfolg entscheidend sein. Es geht immer um Brot und Spiele. Also wenn in Bamberg weiter erfolgreich Basketball gespielt wird, sind viele mit im Boot, die schon immer mit im Boot waren, das ist auch normal, das ist auch nicht verwerflich.

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Brose als globales Unternehmen braucht internationale Präsenz, und mit der Euroleague und den Brose Baskets hat es ja nicht so richtig funktioniert. Das war sicher nicht befriedigend für den Hauptsponsor. Also musste mehr investiert werden.

Ja, ich bin schon enttäuscht von dem einen oder anderen Mitarbeiter, den ich geholt habe, den ich immer gut behandelt habe, den ich auch gefördert habe und der dann auch komplett umschwenkt. Da gibt es schon Enttäuschungen, gar keine Frage,

Die Frage ist doch, warum haben wir es nicht vorher gemacht. Wir hätten auch Chris Fleming drei Millionen Euro mehr geben können, weil grundsätzlich habe ich dafür natürlich Verständnis.

„Was am Ende rauskommt, kann ich nicht abschätzen.“

: „Mich zieht es nicht zu den Spielen der Brose Baskets“

aber damit muss man leben, am Ende betrifft es wie gesagt nur mich. Und außerdem ist es auch so, dass viele Sponsoren, viele Mitarbeiter, viele Weggefährten auch sehr positiv mit mir umgehen, nach wie vor.

Wenn man solche Ziele erreichen will, muss man auch entsprechend investieren, das ist keine Frage. Und wir haben halt momentan leider noch nicht die Vermarktungssituation im Basketball - das gilt im Übrigen auch für Handball - die es erlaubt, im nationalen Bereich die notwendigen Partner zu finden, um Budgets zu bekommen, damit man in Europa richtig mitspielen kann.

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Gibt es die Bamberger Basketballfamilie noch? Es ist ja so, dass vieles oder fast alles, was ich installiert habe, weitergeführt wird. Trotzdem aber

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Wird es Sponsoren der Brose Baskets geben, die sagen, ich könnte mir auch Handball in Coburg vorstellen?

Also es ist so, dass Sponsoren schon rausgegangen sind bei den Brose Baskets. Ich kann mir natürlich vorstellen, dass der eine oder andere nach Coburg gehen wird. Aber das ist ja kein Entweder-Oder. Es kann auch gut sein, dass der eine oder andere sagt, ich will in Bamberg investieren, ich will in Coburg investieren. Das wird auch passieren. Wobei man sagen muss, wir sind momentan zweite Liga. Das ist noch einmal ein gewaltiger Unterschied zu einer deutschen Spitzenmannschaft, die europäisch mitspielt. Also insofern muss man da auch differenzieren.

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Wenn Sie sich jetzt so in Coburg für den Handball engagieren wie 16 Jahre lang für den Basketball in Bamberg, haben Sie nicht irgendwo die Befürchtung, es könnte Ihnen hier auch einmal so gehen, wenn die Anfangseuphorie verflogen ist und Ziele nicht erreicht werden?

Also ich bin ein durch und durch positiver Mensch. Ich habe mich auch nicht verkrochen,

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INTERVIEW WOLFGANG INHALT HEYDER

sondern bin meinen Weg weitergegangen, auch in anderen Bereichen. Also insofern bin ich auch jetzt positiv. Wohlwissend, dass das auch wieder eine Enttäuschung geben kann. Aber das ist wie im Leben, ein Auf und Ab, manchmal muss man auch unten sein, um dann wieder nach oben zu kommen. Ich bin positiv, ich will das hier positiv gestalten, ich will mit den Menschen hier zusammenarbeiten.

Was am Ende rauskommt, kann ich heute noch nicht abschätzen, das ist für mich trotzdem großes Neuland. 15 den?

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DIE CHRONOLOGIE EINER SPIELTAG-VORBEREITUNG. MONTAG BIS DONNERSTAG

FREITAG VOR DEM SPIEL

• Logistische Organisation für Catering & VIP-Catering (Getränke, Speisen, Personal): Abstimmung mit Lieferanten und Abteilungsleitern der jeweiligen Bereiche

• Lieferung der Waren für Catering und VIP-Catering (teilweise schon Verarbeitung vor Ort)

• Ständige Abstimmung zwischen Geschäftsstelle und Abteilungsleitern hinsichtlich prognostizierter Zuschauerzahl und damit verbundenem Personal- und Wareneinsatz • Logistik Sponsoren-Aktionen (Tagessponsorings, Ausstellungen, Messestände):

»» Vorbereitung der Pressekonferenz im VIP-Bereich 2

• Lieferung von Getränken

• Vorbereitung des Scouting-Tools der Handball-Bundesliga HBL (Liveticker)

• Ab 20:00 Uhr Herrichtung der Halle (ca. 10-15 Personen)

• Vorbereitung der EDV für Schiedsrichter und Kampfgericht

»» Einrichtung der VIP-Räume (Mobiliar, Teppich, Kühlschränke, etc.)

• Programmierung der Lichtanlage, Lichtcheck

»» Aufbau der Werbekeile und Rollbanden (zzgl. Programmierung) im Spielfeldumlauf

• Konfiguration und Check der Ticketscanner

SECHS TAGE FÜR DEN GROSSEN MOMENT. EIN SPIEL DES HSC 2000 COBURG IST MEHR ALS NUR EIN KAMPF UM TORE UND PUNKTE IN DER 2. HANDBALL-BUNDESLIGA, ES IST EIN EVENT, EINE SHOW, EIN EREIGNIS. DAMIT DIE 3000 ZUSCHAUER EINEN TOLLEN SAMSTAGABEND HABEN, BEGINNT DAS ORGA-TEAM SCHON AM MONTAG MIT DEN ARBEITEN HINTER DEN KULISSEN. Terminabsprachen, organisatorische Abstimmung

»» Aufbau der Roll-Ups im oberen Hallenumlauf

• Produktion der Printmedien in Absprache mit Werbeagentur & Druckerei: Spielheft, Flyer, VIP-Speisekarten

»» Umhängen der oberen Werbeanlage (Superbanner)

• Vorbereitung der Kommunikation (Bewerbung Spiel in Tageszeitungen, TV und Onlinemedien) • Vorbereitung der Inhalte im Warmup (Fanaktionen, Sponsoringaktionen, Interviews, etc.): Regieplan FAN TV • Abstimmung Einlaufkinder (Ticketing, Organisation, Kommunikation mit Eltern) • Orga Ticketing (Abgleich/ Support Vorverkaufsstellen, Prognose Zuschauerzahl): Abstimmung Catering/Personal/Wareneinsatz • Abstimmung Sicherheit (Absprachen Abteilungsleiter Ordner/Securities + Personaleinteilung)

• Einbau der Technik in der FAN TV-Regie • Einbau und Konfiguration der Kassentechnik im Kassenhaus (elektronisches Ticketsystem) • Lieferung der Printmedien (Spielheft, Flyer, etc.) • Aufbau der Lichttechnik

• Eintreffen der ersten Helfer aus Ordner, Security, Catering, VIP-Catering »» Bestückung der Verkaufskioske »» Verarbeitung Frischware im Catering und VIP-Catering »» Sicherheits-Kickoff mit Ordnern/Security »» Lieferung der warmen Speisen für die VIP-Bereiche, Vorbereitung der Buffets »» Vorbereitung der Kassen und letzter Ticketsystemcheck

SAMSTAGMITTAG BIS 1,5 STUNDEN VOR SPIEL

SAMSTAG 1,5 STUNDEN VOR SPIELBEGINN

• Abnahme der VIP-Räume

• Öffnung der Halle für Zuschauer und VIP-Gäste

• Abnahme aller Werbeanlagen

• Ablauf Warmup in der Halle laut Regieplan.

• Vorbereitung der Presseplätze • FAN TV »» Sound- und Bildcheck »» Vorbereitung/Programmierung der Statistiksoftware für die Videowände »» Konfiguration VIP-Bereich 1

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der

Fernseher

im Fotos: Sebastian Buff

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INHALT

AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

COBURGER | DAS MAGAZIN

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DIE FÜNF PROMINENTESTEN

SCHAUSPIELER In

den

letzten

COBURGERn

veröffentlichten wir die – unserer Meinung nach – zehn prominentesten Coburger, die in Coburg geboren worden sind und dann die zehn, die nicht in Coburg geboren sind. Wo jemand das Licht der Welt erblickte, spielt in unserer Rangliste dieses Mal keine Rolle. Es geht ganz einfach um Schauspieler am Landestheater Coburg, die regelmäßig im Licht der Öffentlichkeit stehen. In dieser Folge

NILS LIEBSCHER

FREDERIK LEBERLE

Wo liegt Illertissen? Südlich von Ulm. Und genau in dieser schwäbischen Stadt wurde der Schauspieler Nils Liebscher geboren. Und da Illertissen zwar nicht mit einem eigenen Ensembletheater, aber mit einer Freilichtbühne punkten kann, verwundert es auch nicht, dass Nils Liebscher genau hier seine ersten Theatererfahrungen sammelte. Obwohl zu Hause eigentlich Hochdeutsch gesprochen wurde, versuchte sich der Schüler auf der „Schwabenbühne Roth- und Illertal” in schwäbischer Mundart. Das kam an beim Publikum und so war für Nils Liebscher relativ früh klar: Ich werde Schauspieler. In Deutschlands Westen, an der „Westfälischen Schauspielschule” in Bochum, bestand er seine Abschlussprüfung und wurde direkt an das Mainfrankentheater Würzburg engagiert. Gern gesehener Gast war Nils Liebscher auch bei freien Theatern dieser Republik. Seine Rollenauswahl

Nach einem Jurastudium an der AlbertLudwigs-Universität Freiburg, das er 2001 mit dem Staatsexamen abschloss, entschied sich Frederik Leberle dazu, ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main anzuschließen. Sein erstes Engagement hielt ihn dann in der Mainmetropole. Am Schauspiel Frankfurt spielte er den Maldoror in „Die Gesänge des Maldoror”. Festes Ensemblemitglied war er an den Wuppertaler Bühnen und am Theater Krefeld/Mönchengladbach. Seit Herbst 2010 gehört Frederik Leberle zum Schauspielensemble des Landestheaters Coburg. Hier spielte er unter anderem den Ottokar in „Die Familie Schroffenstein”, Mephisto in “Urfaust”, Simon in „Verbrennungen”, sowie Graf von Leicester in

nur um männliche Darsteller. Welche sind die prominentesten, haben wir regelmäßige Theatergänger gefragt. Folgende fünf sind dabei meistens genannt worden. Wir betonen: ohne Reihenfolge und natürlich ohne den Anspruch

einer

repräsentativen

Umfrage. Und das nächste Mal geht es dann um SchauspielerInnen.

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reicht von McMurphy in „Einer flog über das Kuckucksnest” über Jojo in „Das Herz eines Boxers” bis hin zu Graf Wetter vom Strahl im „Käthchen von Heilbronn”. In dieser Saison ist Niels Liebscher noch zu sehen in „Der Vorname“ als Pierre Garaud und als Frederick Fellowes in „Der nackte Wahnsinn“.

„Maria Stuart”, den Danny in „Waisen”, Johannes Vockerat in “Einsame Menschen” und Karl Moor in “Die Räuber” und Fernando in „Stella”. In dieser Saison ist er noch zu sehen als Bassa Selim in „Die Entführung aus dem Serail. Außerdem debütierte in diesem Jahr mit „Tschick“ auch als Regisseur.

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DIE PROMINENTESTEN COBURGER

STEPHAN MERTL

INGO PAULICK

NIKLAUS SCHEIBLI

Den im schwäbischen Stuttgart geborenen Stephan Mertl zog es bereits zum Studium nach Franken. In Erlangen immatrikulierte er sich für Soziologie und Theaterwissenschaften und setzte das Studium später in Wien fort. Dort traf er auf die in Österreich geschätzten Justus Neumann und Johanna Wöber. Von dem Mimen ließ er sich zum Schauspieler ausbilden, mit der Professorin arbeitete er an seiner Gesangsstimme. Zurück feilte er weiter an seiner Gesangsstimme und erhielt bald darauf auch sein erstes festes Engagement in Erlangen. Fürth, Nürnberg oder Ingolstadt waren weitere Stationen seines Schauspielerlebens. Seit zehn Jahren gehört Stephan Mertl nun fest zum Ensemble des Coburger Landestheaters. In „Die Familie Schroffenstein” stand er als Rupert, in der Komödie „Sein oder Nichtsein” als Gruppenführer Erhardt, als Paulet in „Maria Stuart”, als Darry in „Das Ende vom An-

Ingo Paulick ist der Newcomer unter den prominenten Schauspieler am Landestheater Coburg. Schnell hat er viele Fans gewonnen. Ingo Paulick besuchte zunächst die Freie Schauspielschule Hamburg. Er arbeitete als freier Schauspieler beispielsweise bei den Kreuzgangfestspielen Feuchtwangen und am Ernst Deutsch Theater Hamburg.2013 ging er an das Staatstheater Wiesbaden. Dort arbeitete er unter anderem mit Isabel Osthues und Michael Götz. Darüber hinaus war er in der Serie „Notruf Hafenkante“ und im „Tatort“ „Willkommen in Hamburg“ zu sehen. Seit dieser Spielzeit ist er Mitglied des Schauspielensembles am Landestheater Coburg. Zu sehen ist er bis Juli noch als Vincent Larchet in „Der Vorname“ und als Tarek in „Klassenkämpfe“.

Niklaus Scheibli wurde 1962 in Zürich als Sohn des Schauspielers René Scheibli geboren. Nach der Ausbildung in Zürich arbeitete er zunächst als freischaffender Schauspieler und wirkte in Wedekinds „Frühlings Erwachen” in Luzern und in Woody Allens „Die magische Glühbirne” am Atelier-Theater Bern mit. Später spielte er den Ruprecht in Kleists „Der zerbrochene Krug”. Sein erstes festes Engagement hatte er am Stadttheater Klagenfurt, danach in Wiesbaden, Darmstadt, Dortmund und an der Württembergischen Landesbühne Esslingen. Niklaus Scheibli wirkte bereits in diversen Schweizer und deutschen Filmproduktionen mit. Seit der Spielzeit 2006/2007 ist er festes Ensemblemitglied am Landestheater Coburg. Hier hielt er den großen “Restwärme-Monolog”, verkörperte den Benedikt in Shakespeares “Viel Lärm um nichts” oder spielte den Albin im Kultmusical “Ein Käfig

fang” sowie in „Perplex” auf der Bühne. Auch aus Musicals ist Mertl nicht wegzudenken: In „Evita” (Peron) ebenso wie in „Curtains – Vorhang auf für Mord” und „My Name is Barbra”. In dieser Spielzeit ist er noch zu sehen als Professor Süffle in Der Vogelhändler.

voller Narren”. In dieser Saison ist er noch zu sehen als Oberst Pickering in „My Fair Lady“, als Petterson in „Petterson und Findus“, als Lloyd Dallas in „Der nackte Wahnsinn“ und als Edwin in „Kow Loon“.

Textquelle: Landestheater Coburg AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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ZUSCHAUEN.HÖREN

ZUSCHAUEN. DEMNÄCHST IM LANDESTHEATER IM STRUDEL DER GEFÜHLE

DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart; Libretto von Johann Gottlieb Stephanie d.J. nach einem Libretto von Christoph Friedrich Bretzner

A DARUM GEHT ES

Konstanze leidet. Doch worunter genau? Sie liebt Belmonte und Belmonte liebt sie. Wäre da nicht auch Bassa Selim. Für den sie ebenfalls Gefühle hegt. Gefühle, die jedoch nicht sein dürfen. Auf seine Avancen reagiert sie daher abweisend. Und ist dankbar dafür, dass Belmonte sie entführen und damit befreien möchte. Der Plan stammt von Pedrillo, dem es ebenfalls daran gelegen ist, seine Geliebte Blonde zu retten. Denn Osmin, der in Bassa Selims Diensten steht, kommt ihr zunehmend zu nahe. Die Flucht scheitert jedoch im letzten Moment und damit liegt das Schicksal der vier nicht mehr in ihren Händen.

B WO UND WANN SPIELT ES

Mozart wählt einen fernöstlichen Serail an der türkischen Küste als einzigen Ort der Handlung, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts spielt.

C WAS ERWARTET MICH

Wer sich bei der seinerzeit so beliebten „Türkenoper“ auf seidene Gewänder, goldene Palastbauten und geschwungene Säbel freut, wird erstaunt sein. Denn das Regieduo Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka, die bereits mit ihrer Operninszenierung von MADAMA BUTTERFLY für den renommierten Theaterpreis Faust nominiert waren, und in ihrer zweiten Arbeit am Landestheater Coburg eine schlüssige Verknüpfung von ORPHEUS UND EURYDIKE und SAVITRI auf die Bühne gebracht haben, verlagert in ihrer Konzeption Mozarts Meisterwerk aus dem Orient in das Abendland. Ort der Handlung wird dadurch ein Internat, das den Titel „West-östliches Collegium“ trägt und in dem sich Konstanze, Belmonte, Blonde und Pedrillo nun

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mit dem Schuldirektor Bassa Selim und dem Lehrer und Hausmeister Osmin auseinander zu setzen haben. Zudem ersetzen die beiden Regisseurinnen in ihrer Fassung weite Teile der Dialoge durch Texte, die Johann Wolfgang von Goethes West-östlichem Divan entnommen sind und die von Mozart bereits herausgearbeitete Verständigung zwischen westlicher und östlicher Kultur noch stärker in den Vordergrund rücken. Der Fokus in der Handlung liegt damit im Erwachsenwerden der vier Freunde, die sich mit dem Aufflammen der ersten Liebe und deren Nebeneffekten auseinander zu setzen haben. Insbesondere Konstanze zieht sich dafür in eine Traumwelt zurück – ihren ganz eigenen Serail.

D WER IST DABEI

Als Konstanze steht Ana Cvetkovic-Stojnic zwischen Belmonte, der alternierend von José Manuel und David Zimmer gesungen wird, und Bassa Selim, mit dem Schauspieler Frederik Leberle in einer reinen Sprechrolle sein Operndebüt gibt. Anna Güter als Blonde und Dirk Mestmacher als Pedrillo müssen sich dagegen abwechselnd gegen Michael Lion und Tapani Plathan zur Wehr setzen, die ihnen als Osmin das Leben schwer machen. Als Schulklasse, aber auch als Mitglieder der Lehrerschaft mit sehr differenzierten Einzelrollen bringt sich der Chor des Landestheaters unter der Leitung von Lorenzo Da Rio musikalisch und szenisch in einer Vielzahl der Szenen mit ein. Die musikalische Leitung hat AnnaSophie Brüning, für Bühnenbild und Kostüme sind ebenfalls die beiden Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka verantwortlich.

E WANN

Die Premiere am 21. März begeisterte gleichermaßen Publikum und Presse. Weitere Vorstellungen im Großen Haus laufen am 17., 22. und 26. Mai, sowie am 17. Juni 2015. Darüberhinaus ist ein Gastspiel in Bad Lauchstädt am 11. Juli eingeplant.

CHAOS IN SEINER REINSTEN FORM

DER NACKTE WAHNSINN Komödie von Michael Frayn

A Dotty weiss nicht, ob sie die Sardinen oder den Telefonhörer liegen lässt. Frederick fragt sich,

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ZUSCHAUEN.HÖREN

warum er seine Reisetasche mit ins Arbeitszimmer nehmen soll. Brooke sucht auf der Hinterbühne ihre Kontaktlinse. Belinda versucht dagegen, die Whiskeyflaschen vor Selsdon zu verstecken, der sonst wohl nie das letzte Wort auf der Bühne über die Lippen bringen wird. Tim ist ohnehin damit beschäftigt, irgendwas mit den Türen zu machen, während Poppy verzweifelt versucht, Lloyd auf ein prekäres Geheimnis hinzuweisen. Der ist jedoch mehr damit beschäftigt, über die Ähnlichkeit von Blumen und Kakteen nachzudenken. Und Garry? Garry würde sich am liebsten auf Gott und die Welt stürzen – wenn Gott die Welt nicht unter ihm zum Einstürzen brächte... B Der erste 1. Akt spielt im Grand Theatre in Weston-super-Mare, der zweite 1. Akt im Theatre Royal in Ashton-under-Lyne und der dritte 1. Akt im Stadtheater von Stockton-on-Tees. Alles 1. Akte spielen im opulenten Wohnzimmer des Brent’schen Landhauses, alle an einem Mittwochnachmittag. C Was es wirklich bedeutet, die Proben für eine Inszenierung kurz vor der Premiere noch nicht abgeschlossen zu haben, kann sich ein Außenstehender kaum vorstellen. Bis er Michael Frayns Farce gesehen hat. Denn hier eröffnet der Autor einen Blick in die Untiefen des Theaters. Dreimal sieht der Zuschauer denselben Akt eines eher unterdurchschnittlichen Theaterstücks, das der Regisseur Lloyd mit letzter Kraft auf die Bühne bringen will. Zunächst sieht der Zuschauer die Generalprobe von vorne, dann dreht sich sein Blickwinkel um 180 Grad und er blickt auf die Hinterbühne der Vorstellung, um anschließend wieder das Bühnengeschehen in gewohnter Weise von vorne zu betrachten. Auf der Bühne selbst herrscht zu dem Zeitpunkt aber bereits das Chaos. Der ganze Spaß wird „in echt“ inszeniert von Schauspieldirektor Matthias Straub, die Bühne hat Till Kuhnert entworfen, für die Kostüme ist Schauspieler Thorsten Köhler verantwortlich. D Als Regisseur Lloyd Dallas versucht Niklaus Scheibli mit seiner Regieassistentin Poppy NortonTaylor und seinem Inspizienten Tim Allgood, die von Eva Marianne Berger und Benjamin Hübner gespielt werden, zu retten, was zu retten ist. Katja Teichmann als Dotty Otley, Thorsten Köhler als Garry Lejeune, Nils Liebscher als Frederick

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Fellows, Kerstin Hänel als Belinda Blair, Thomas Straus als Selsdon Mowbray und Anne Rieckhof, die kurzfristig für Sandrina Nitschke einsprang, als Brooke Ashton mühen sich dagegen auf der Bühne gegen all die Widrigkeiten, die die Inszenierung und die Kollegen für sie bereithalten. E Die Premiere am 11. April ließ für die amüsierten Zuschauer lediglich die Frage offen, was denn nun inszeniertes und was improvisiertes Chaos war – was sich jedoch beim erneuten Besuch an einem der folgenden Termine im Mai (5., 6., 16., 25. und 28.5.) und Juni (7., 14., 25., 27.6.) oder aber nach der Wideraufnahme in der nächsten Spielzeit sicher herausfinden lässt.

DAS HERZ DER ZWIEBEL

PEER GYNT

Ballett von Mark McClain nach dem dramatischen Gedicht von Henrik Ibsen; Musik von Edvard Grieg und anderen

A Peer Gynt macht sich auf die Reise. Zunächst in seiner Fantasie, später begibt er sich tatsächlich an das Ende der Welt. Auf dem Weg dorthin trifft er zunächst auf die geheimnisvolle Solveig, entführt aber lieber im Nachbarsdorf die Braut Ingrid vor ihrer Hochzeit, nur um diese in den Bergen wieder zurück zu lassen. Er trifft auf eine Schar Trolle, flieht jedoch bevor ihn der Trollkönig mit seiner Tochter verheiraten kann und gelangt in der Folge durch Kolonialgeschäfte und Sklavenhandel zu Reichtum. Von seinen Geschäftspartnern betrogen, wird er in der Wüste ausgesetzt, in einer Oase von der Anitra verführt, die es auf seine letzten Wertgegenstände abgesehen hat und landet schließlich im Irrenhaus von Kairo. Von dort geht es für Peer zurück, doch der Tod sitzt ihm bereits im Nacken. Das Schiff in die Heimat sinkt, erneut kann sich Peer im Überlebenskampf gegen einen Koch durchsetzen. Zu Hause angekommen erkennt Peer, dass Solveig immer noch zu ihm steht und sein Glück dort all die Jahre auf ihr gewartet hat. B Norwegens karge Winterlandschaft ist es, die Peer zum Träumen und Fantasieren einlädt – die Fjorde, die Berge, die Höhlen. So geht es zu Land, zu Wasser und bisweilen sogar in den Lüften in Richtung Mittelmeer, Marokko und Ägypten.

C Henrik Ibsen schrieb sein dramatisches Gedicht 1867 – zunächst jedoch nicht in der Absicht, dies auch auf die Bühne zu bringen. Zu märchenhaft, zu ausschweifend waren die Szenen. Die Umarbeitung in eine Bühnenfassung brachte daher einige Kürzungen mit sich, gleichzeitig schuf Edvard Grieg die Schauspielmusik Peer Gynt, die für die Uraufführung verwendet wurde. Wirklich glücklich waren mit dieser Kombination weder Ibsen, noch Grieg, so dass heute zumeist entweder das Schauspiel ohne die Musik Griegs gespielt oder die Musik ohne die Texte Ibsens getanzt wird. Dafür beides umso erfolgreicher. Für die Ballettcompagnie des Landestheaters ist Peer Gynt nach dem NUSSKNACKER, HYPNOTIC POISON und den faszinierenden Eigenchoreografien in der Reithallenproduktion TANZZEIT der letzte reine Ballettabend in dieser Spielzeit. D Die Titelrolle des Peer Gynt tanzt PoSheng Yeh. Alle anderen Mitglieder des Ballettensembles übernehmen verschiedene Rollen und tauchen als Hochzeitsgäste, Trolle, Wüstendamen oder Geschäftspartner Peers in den Ensemblechoreografien von Ballettdirektor Mark McClain immer wieder auf. Daneben ist Eun Kyung Chung als Peers Mutter Aase, Lauren Sargent als Solveig, Chih-Lin Chan als Grüngekleidete, Eriko Ampuku als Anitra und Natalie Holzinger als Ingrid zu sehen. Federico Frigo tanzt den Bräutigam und Arzt des Irrenhauses, Adrian Stock den Trollkönig, Takashi Yamamoto den Tod und Jaume Costa den sterbenden Koch. Weitere Rollen werden von der Statisterie übernommen. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Roland Fister, der bereits in einer Vielzahl von Musicals sein Gespür für das Zusammenspiel von szenischen Vorgängen und Musik unter Beweis stellen konnte. Für die Ausstattung verantwortlich ist Karlheinz Beer, der in dieser Spielzeit bereits bei der Schauspielproduktion DER VORNAME in der Reithalle die Bühne und die Kostüme entworfen hat. E Der Premiere am 23.5.2015 im Großen Haus geht am 12.5. um 19.00 eine Soiree (ebenfalls im Großen Haus) voraus. Vorstellungen folgen am 27. Mai, sowie am 4., 5., 10., 12., 18. und 30. Juni 2015.

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Der Biergarten ist eigentlich eine oberbayerische Erfindung aus dem 19. Jahrhundert. Bier wird ausgeschenkt, Essen darf man selbst mitbringen. Mittlerweile gilt umgangssprachlich alles als Biergarten, wo man gemĂźtlich im Freien sein Bier trinken und dazu etwas essen kann. Seine Speisen allerdings darf man in der Regel nicht selbst mitbringen, weil es sich zumeist schlichtweg um AuĂ&#x;engastronomie handelt. Und da bestellt man der Regel von

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einer Speisekarte. Wir haben uns zwei Angebote schmecken lassen.

4-MAL KURZE MITTAGSPAUSE

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Das Tagwerk ist geschafft, die Luft angenehm mild, die Sonne lacht noch ßber dem Horizont. Es lockt ein kßhles Bier, dazu eine zßnftige Brotzeit oder zur Abwechslung mal etwas ganz Unbayerisches. Die Biergärten in der Region haben da ganz unterschiedliche Angebote vorzuweisen.

Zahlreiche gibt es in Stadt und Land. Im Grßnen, in InnenhÜfen, mitten in der Stadt. Wir haben ganz zufällig zwei ausgewählt und bitten schon jetzt alle die um Entschuldigung, bei denen wir nicht waren. Nächstes Jahr dann. Ausgerßstet waren wir wieder mit Smartphone, Block, Durst und Hunger.

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DIENSTLEISTUNGSCHECK IMBISS

Ambiente

Der Prinzengarten (früher als Josiasbiergarten bekannt, wie er sich aber wegen der Namensrechte des Vorbesitzers nicht mehr nennen konnte) ist wohl der bekannteste Biergarten in Coburg. Hier, mitten in der Stadt, zwischen Bürglassschlösschen, Theater, Busbahnhof, direkt neben dem Denkmal von Prinz Josias, trifft man sich unter großen Bäumen zu Feierabendbier und –brotzeit. Der Start unter den neuen Pächtern im letzten Jahr war wohl noch etwas holprig, jetzt aber ist der Prinzengarten reine optisch eine runde Sache. Ein neuer fester Boden, gepflegte Tische, Sitzkissen, und moderne Accessoires wie Loungemöbel oder den Stehtische, die, ganz stylisch, aus Paletten gefertigt sind.

Ambiente

Es ist einer dieser Coburger Innenhöfe, wie es sie viele gibt, aber wie man sie als Gast selten zu Gesicht bekommt, die den Hungry Highlander Biergarten zu etwas besonderem machen. Man sitzt rustikal und urban zugleich. Irgendwie fränkisch und doch großstädtisch. An einfachen Biertischen oder im Laubengang, direkt neben efeubewachsenen Fachwerkbalken. Darüber Wohnungen, wo schon mal eine Party steigen kann. Bierseligkeit kommt hier weniger auf, mehr das Gefühl, mittendrin zu sein im Geschehen und doch so ganz weit weg vom Alltag, dem man mit einem Besuch im Biergarten ja auch ganz gerne mal entfliehen möchte. Aus der Küche können schon mal Flammen schlagen, schließlich gibt’s eine ganze Reihe an Burgern.

Geschmack Zunächst mal: Der Prinzengarten ist durch und durch Geschmack Also wer typisch fränkische Spezialitäten sucht, sucht verfränkisch. Und das ist gut so. Weißer Käs mit Bratkartoffeln, Wurstbrote, alles was das Herz begehrt. Und auch, wer nur ein paar Pommes Essen möchte, muss nicht darauf verzichten. Immerhin kommen die neuen Pächter ja aus der erfahrenen Gastronomenfamilie vom Roten Ochsen aus Seßlach. Das verspricht Qualität. Und so ist es dann auch, ordentliche Portionen zu einem Preis, der noch ok ist. Immerhin aber speist man ja mitten in der Stadt unter Bäumen. Dazu verschiedene Sorten Bier vom Fass oder aus der Flasche. Und natürlich auch Nichtalkoholisches. Alles per Selbstbedienung abzuholen.

PRINZENGARTEN THEATERPLATZ

Gesamteindruck

17.04.2015 16.12 UHR

Der Prinzengarten ist ein typischer Biergarten. Gemütlich mit netten Leuten die Zeit verbringen, dazu ein, zwei Bierchen und traditionelle fränkische Küche für den Hunger. Das Publikum ist gemischt, vom Banker bis Familien, deren Kinder sich auf dem Spielplatz gleich daneben austoben können, Studenten, Touristen, Einheimische. Praktisch sind die Pager, die vibrieren, wenn das Essen fertig ist. Damit hat auch das Rumgerufe ein Ende, das die Bierseligkeit nur unnötig trübt. Gewöhnungsbedürftig ist nur das neue Wirtschaft

geblich. Die Karte vom Hungry Highlander ist eher das Kontrastprogramm: neben Burgern verschiedenster Art und Zubereitung viel internationale Gerichte, thailändisch, indonesisch, Curry, Tortilla Wraps, immer frisch zubereitet in der kleinen Küche, was einem angesichts der verzehrten Mengen schon Respekt abnötigt. Das Essen ist keine Haute Cuisine, das erwartet man ja auch nicht, aber immer appetitlich und macht satt. Wenn es voll ist, kann es schon mal ein bisschen dauern, aber dazu gibt es ja viele Biersorten aus dem Steinkrug, Herz, was willst Du mehr.

HUNGRY HIGHLANDER STEINGASSE

16.04.2015 18.27 UHR

Gesamteindruck

Der Biergarten im Hungry Highlander ist eben etwas anders. Keine fränkische Glückseligkeit steht hier im Mittelpunkt, nicht der perfekt organisierte Biergartenbetrieb mit Selbstbedienung, sondern eher eine coole, aber betriebsame Lässigkeit, die Freude an einem guten Gespräch mit Freunden unter Gleichgesinnten, das bunte Durcheinander. Spaß bereiten natürlich die fränkischen Biersorten aus dem Steinkrug, schon kühl, so kann der Biergartenbesuch schon mal etwas länger dauern. Und vorher stehen für eine gute Grundlage genug sättigende internationale Gerichte zur Verfügung. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ohnehin ok.

Fazit Wer Biergarten sucht, wird im Prinzengarten fündig. Gutes Bier, gu- Fazit

tes Essen. Note gut.

AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

Wer Lust auf Menschen und ein urbanes Innenstadt-Biererlebnis sucht, ist hier richtig. Note gut.

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Der neue Shoppingund Eventguide: jetzt überall in der Region erhältlich

Shopping und Events · Frühling und Sommer 2015 44

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AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015


INHALT

AUF WUNSCH ERHALTEN SIE DEN SPARGEL GESCHÄLT.

AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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VEGANES ESSEN DER NEUE MEGATREND

MAXIMILIAN HELLER

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Vegan ist im Trend. Der Verzicht auf sämtliche tierische Produkte ist in der Gesellschaft angekommen. Dabei war und ist die vegane Lebensweise in erster Linie nur die logische Fortführung des Vegetarismus, bei dem zwar auch komplett auf Fleisch verzichtet wird, andere Tierprodukte wie Milch, Eier oder Honig aber durchaus gegessen werden.

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AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015


MEGATREND VEGANES ESSEN

Die ursprüngliche Motivation des „Veganen“ war es jedoch, keinerlei Produkte von Tieren mehr zu nutzen, da nach der eigentlichen Überzeugung auch etwa Honig und Milch vom Menschen eigenmächtig entnommen werden. Milchkühe beispielsweise geben nur dann immer weiter Milch, wenn diese regelmäßig vom Kälbern – oder eben den Bauern – abgezapft wird. Für den überzeugten Veganer ein mindestens ebenso unakzeptables Verhalten, wie das eigentliche Schlachten der Tiere. Und dennoch: Längst ist die vegane Ernährung nicht mehr von ethischen oder moralischen Standpunkten abhängig. Zwar ist die Abneigung gegen Massentierhaltung und genetisch und medizinisch belastete Fleischsorten nach wie vor der Hauptgrund für den Start in ein veganes Leben. Das ist aber nicht immer so. Tatsächlich ist ein fleischfreies Leben nicht nur für die Tiere besser, die um die Schlachtbank herum kommen. Sondern auch für den einzelnen Menschen. Denn vegan essen ist gesund – und bietet dabei sogar noch

AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

die Möglichkeit einmal über seinen kulinarischen Tellerrand zu blicken. Tatsächlich muss der menschliche Körper bei der veganen Ernährung bis auf einige Ausnahmen wie das Vitamin B12 oder auch teilweise auf Vitamin D auf nahezu keine wichtigen Stoffe verzichten – im Gegenteil. Weil die oft ungesunden tierischen Fette und das Fleisch grundsätzlich wegfallen, isst man sogar gesünder. Und auch das Cholesterin, Verursacher von Zucker- und Herzkrankheiten bleibt ohne tierisches Eiweiß fast von allein auf einem gesunden Maß.

MENSCHEN SIND WIE TIERE Denn tatsächlich ist der Mensch nicht vom Fleisch oder anderen Tierprodukten abhängig. Der Grund dafür ist simpel: Genau genommen sind nämlich auch Menschen nichts anderes als Tiere. Und

die sind wie Kühe, Ziegen, Hühner oder andere „Pflanzenfresser“ in der Lage, die pflanzliche Nahrung in fast alle benötigten Vitamine, Mineralien und Nährstoffe aufzuspalten und im Körper zu speichern. Rein biologisch betrachtet, müssen Menschen keine tierischen Produkte zu sich nehmen, weil der menschliche Organismus eben fast alles Lebensnotwendige selbst produzieren kann.

TIERZUCHT SEIT 2000 JAHREN Tatsächlich sind der moderne Mensch und dessen Verdauungsapparat gar nicht auf die Unmengen an Fleisch ausgelegt. Denn erst seit gut 2000 Jahren betreiben wir überhaupt Tierzucht. Und erst in der Zeit seit dem zweiten Weltkrieg ist in Europa und Nordamerika rund um die Tierzucht eine Industrie entstanden, die es uns erlaubt, zu jedem uns beliebigen Zeitpunkt so viel Fleisch zu essen wie es uns gerade passt. Eben aber zum Leidwesen

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MEGATREND VEGANES ESSEN

“DIE VERNUNFT BEGINNT BEREITS IN DER KÜCHE” FRIEDRICH NIETZSCHE

die wichtigste Quelle für Vitamin D weg. Zur Vorbeugung von Diabetes, Osteoporose, Multipler Sklerose, Bluthochdruck und sogar einiger Sorten von Krebserkrankungen ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D enorm wichtig. Da es nur sehr wenige pflanzliche Quellen für dieses Vitamin gibt, bleibt Veganern nur, ausreichend Zeit in der Sonne zu verbringen – ihre Strahlen aktivieren eine Vorstufe des Vitamins, die auch in menschlichen Zellen lagert.

BIS ZU 10 KILO WENIGER

positives Körpergefühl stellt sich ein. Dennoch ist „Vegan“ nicht für jeden un­ problematisch. Trotz der grundsätzlichen positiven Auswirkung, lauern auch einige Gefahren für den Vegan-Einsteiger. Denn Menschen, die sich vegan ernähren möchten, müssen Experten für jede Art von Lebensmittel sein, um trotzdem gesund zu bleiben. Sie müssen sich intensiv mit der Zusammensetzung von Produkten und den Inhaltslisten auf der Verpackung auseinandersetzen, um herauszufinden, wo für sie wichtige Nährstoffe versteckt sind und wo nicht. Das alles kostet natürlich Zeit – automatisiert sich aber im Laufe der Zeit.

AB IN DIE SONNE

Und weil die Verdauung besser mit der Urzeitlichen Nahrung zurechtkommt, stellen sich auch Abnehm-Erfolge schnell ein. Wie übrigens auch beim Umstieg auf die vegane Ernährung. Durch die vielen Ballaststoffe wird die Verdauung angekurbelt und überschüssiges Fett schneller verbrannt. Gewichtsverluste von fünf bis zehn Kilo in nur einem Monat sind da keine Seltenheit. Hinzu kommt: Weil auch der Stoffwechsel wieder neu belebt wird, fühlen sich Veganer in den ersten Wochen oftmals fitter und deutlich wacher. Ein

Für Menschen, die sich längere Zeit für den Veganismus entscheiden, wird auch das Vitamin B12 zum entscheidenden Faktor. Zwar kann das Vitamin vom Körper bis zu einem Jahr gespeichert werden, doch die Zufuhr ist nur über tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier möglich. Darauf hat allerdings die Lebensmittelindustrie bereits reagiert. So finden sich mittlerweile auch in verschiedenen Produkten wie Reismilch oder Soja-Joghurt ausreichend Vitamin B12. Durch den Verzicht auf tierische Produkte fällt auch

Viele Veganer greifen deshalb zu Nahrungsergänzungsmitteln, um Mangel­erschein­ ungen vorzubeugen. Vitamin-Ergänzungspräparate sind jedoch kein Zaubermittel - sie können vom Körper meist nicht so effizient verwertet werden wie Vitamine aus natürlichen Quellen und auch Eisen lässt sich aus Gemüse nicht so erfolgreich gewinnen wie aus tierischen Produkten. Wirkliche Mangelerscheinungen sind deshalb zwar durchaus möglich – kommen aber in der Praxis kaum vor. Ein wirklicher Verzicht auf eine komplett vegane

der Tiere und der Menschen. Denn weil der Körper mit so viel Energie nichts anzufangen weiß, lagert er diese als Fett im Körper ab – der vielbekannte Wohlstandsbauch. Nicht umsonst sind sogenannte „Steinzeit“-Diäten zurzeit mindestens genauso im Trend wie die vegane Ernährung. Mit viel Gemüse, Obst und Nüssen – und dafür extrem wenig Nudeln, Kartoffeln oder Fleisch wird der Speiseplan der frühen Höhlenmenschen imitiert.

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MEGATREND VEGANES ESSEN Ernährung ist dagegen während der Schwanger­ schaft unumgänglich. Denn vor allem der Nährstoffhaushalt ist während dieser körperlich belastenden Phase für Frauen besonders wichtig, da sie möglicherweise von manchen Defiziten selbst nichts bemerken, die ihrem

auch in den ersten Lebensjahren ihren Kindern keine rein pflanzliche Kost verabreichen, da besonders in den ersten Entwicklungsphasen der Energiebedarf des Nachwuchses besonders hoch ist. Trotz dieser möglichen Gefahren, birgt eine vegane Ernährung deutlich weniger Risiken als

Nachwuchs jedoch Schaden zufügen können. Auch deshalb rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gar davon ab, sich während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit rein pflanzlich zu ernähren. Laut DGE besteht ein Risiko für neurologische Störungen und Entwicklungsverzögerungen, wenn sich stillende Mütter rein vegan ernähren. Ebenso sollten Eltern

ein übermäßiger Fleischkonsum, der vor allem das Herz-Kreislauf-System immer stärker belastet. Der größte Faktor der veganen Ernährung ist aber tatsächlich die Zeit. Wer sich aber diese zumindest regelmäßig nimmt, der kann mit einer veganen Ernährung sich selbst und seinem Körper eine echte Wohlfühlkur gönnen.

ÜBERMÄSSIGER FLEISCHKONSUM BELASTET VOR ALLEM DAS HERZ-KREISLAUFSYSTEM

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INHALT

ANZEIGENWETTBEWERB HAT EINEN SIEGER.

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INHALT

AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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DIE BESTE WERBUNG

DIE BESTE ANZEIGE 2012-heute DER SIEGER. „Wieder der Friseur“ (32,7% der Stimmen)

Anzeige der Anwaltskanzlei BGHK, Coburg

Doppelseite

Agentur/Artdirection: einheuser.ardis&friends, Frankfurt/Riga/Brüssel Die Anwälte von BGHK (siehe Aufmacher auf den Seiten 50-51) waren natürlich hoch erfreut und bedanken sich bei der Jury. Ihre Anzeige - das ist unser Preis an sie - wird in unserer Sommerausgabe erneut und kostenlos veröffentlicht.

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NA, WAR DER FRISEUR WIEDER AM HANDY?

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WIR WOLLTEN ES WISSEN....

UND HABEN EINE JURY AUS LESERN UND FACEBOOK-FREUNDEN GEFRAGT, „WAS IST DIE BESTE ANZEIGE UND WAS DIE BESTE WERBEKAMPAGNER IN ALLEN COBURGER-MAGAZINEN BIS HEUTE“. Der COBURGER ist eine von den Publikationen, „die nicht jede Werbeanzeige annehmen“. Nun haben wir die Regeln nicht extrem weit gespannt, aber halbwegs professionell sdollte eine Anzeige schon sein, bevor wir sie drucken. Das ein oder andere am Küchentisch oder dem heimischen PC entstandene „Kunstwerk“ haben wir in den letzten Jahren deshalb auch nicht genommen. Zugegeben, das hat uns Geld gekostet. Vielleicht mehr, als unsd lieb ist. Aber es war es wert. Wir wollen den Coburgern gute Artikel, gute Fotos und ein gutes Design bieten. Da sollen die Anzeigen nicht nachstehen.

Jetzt wollten wir von den Coburgern wissen, ob uns das gelungen ist und haben versucht, herauszufinden, welche Werbeanzeigen und Kampagnen im COBURGER am besten gefallen. Eine 120-köpfige Jury haben wir über Facebook akquiriert und sie hatte eine Woche lang Zeit, zu einem Urteil zu kommen. Jedes Mitglied hatte eine Stimme für eine Anzeige und für eine Werbekampagne. Unter den Jurymitgliedern haben wir dann noch als Belohnung fürs mitmachen ein paar leckere Preise verlost. Hier sind die Ergebnisse:

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AUSGABE 9 / WINTER 2014

ZWEITER SIEGER. „Der Redakteur“ (12,1%)

Anzeige der Medienfabrik, Coburg

Ganze Seite

Agentur/Artdirection:

einheuser.ardis&friends, Frankfurt/Riga/Brüssel

DRITTER SIEGER. „Lust auf Lesen“ (10,3%)

Pro Bono Anzeige für den Buchhandel in Coburg Doppelseite

Agentur/Artdirection:

einheuser.ardis&friends, Frankfurt/Riga/Brüssel Bücher bilden. Schon ganz früh.

EINE KLEINE ERINNERUNG DES COBURGER BUCHHANDELS ZUR WEIHNACHTSZEIT.

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AUSGABE 1 / DEZEMBER 2012

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Die weiteren Plätze auf unserer Facebookseite. AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015


INHALT

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AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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DIE BESTE WERBUNG

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ZWEITER SIEGER. „Wellness (18,2% der Stimmen)

Kampagne Stadtmarketing Coburg

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Coburger | Das Magazin

ausgabe

5 / Winter 2013

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AUSGABE 9 / WINTER 2014

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COBURGER | DAS MAGAZIN

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, n at Mo rg, n u e d C ob e , je b che schen etr ie ür o f i W G ng zw in de , j e w e g s i s t e i s ie r u g d e s g a l n sitte r nT b b e s ib i tzu r ede 74. Un i Stü „Sen einsa 1. Vo erJ . r . h w it e t n c e u i n i V g üd l d a s m ie n . A D e s i d e r d e s s e ic h w u s s e s m r nd e , nes hen ig in en, erd n m t z t une ist ahr. U Indo in Sac sper r f rank be, w t. Ma hgese enr E d as ar for b er e ha urc onv es J u n jed iland ission as et w ms O nerg i hm so v iel d l, unk n eine i Ma ein M eißt d nfor u ich E bt es chon chma n ma ahren , e g s a n w e n e r J t io ner ig n“ h Desi olang glau at er n m m sein, n 1960 nstitu s r S h a e e e „ u g . h D ur r. M lic de ist an ie I b beq er C o d e r e r s a g t e c h l ie ß e , u n u s s m d e r i n r c h d d , , u n S rei n eih ze hen“ en. rstän das m iner ch d c S um d E c s b es ma glau W ide , aber reibt. Mar ein et. Z g. Un r n e t n n l m n ih en al nehi inen er de Soh eich hnun reine den orgez r Wo stsch lter ig e g e l l o h , d ie e i s t , d r t ü a . tion on ha orden t hat war f hen v en de Kun gest ische i h b nem hen e , w s c er n e i s i l t l g n t e V r äg o er D e s i d g ek t e i e i ns sheim e h n ü p n r k n i e n i b b e e g e ve r d d m l b e k i ic in tü ei zu ei n te n nen Weg ückbl einer folg hon kt se hule H re, S arsch r g c c r h c r r s n h e a s M e D sters ie Sc bildu atte entd unst er J ein tektu 0 e. S ch i i k h s d 6 e ne g u 9 ä r r m la g d A D e r b b B e ie 1 c h k er t , A ü v t „ n t n r s t S d l t e el er ne re u ähe. h “. n d sind di Du studi ie We on W en h c a e N u r v s n L Ru sp Er n d en s ic h . E de r , ei in en A n irbt itekt st von innt. n ma itekt ispiel ts, Er h w e g k a n A r c h B e de r g i n ei b sch r, be enarc G ur un en un m e um s fft Ad d Inn sst vo tution hitekt er tr i tto z Jahrh sstell au de u . i r c O a ea B t g l w i d er f Inst it A r . Und Frei es 2 0 t We ie am d mi ent t e r d , i i g m e n d i u , w ch ä ge k t e n r d r, d den tud rze art dur tuttg r übe tig pr chite ns f ü er de tschei als S arbei l o r S e n in n, ist achha ten A Pav ill m ei en en ei man selbst t, sein . i e der ihn n tends chen or all ünch er n“ s e. Er fes m chen n s r u die bede deut und v von M Münd Stübb n Do n Mü ie Be i e s d k r s o e 7 h n c o e s e h r c COBURGER | DAS MAGAZIN d er d 196 ach ene en, Bü ß l i c z u r ü pi s bau ntreal hes D it „off stand Olym rag te schlie rade er und M o ll ge oge sc es d u ft

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AUWI STÜBBE

ER ARBEITET AN DER KONSTRUKTION DES OLYMPISCHEN DORFES MIT weiner der, die am Bau des Olympisches Daches von München entscheidend mitgeholfen haben. Mit „offenen Mündern“ sei man als Student vor seinen Werken gestanden, so Stübbe. Er selbst arbeitet an der Konstruktion des Olympischen Dorfes mit, sein Professor nämlich leitet das beauftragte Büro in München. Auch das eine glückliche Fügung. Und schließlich die Begegnung mit Rudolf Dörnach. Dörnach kam gerade zurück vom amerikanischen Baumeister Buckminster-Fuller und brachte Hightech-Eindrücke aus der neuen Welt mit. Geodätische Kuppeln vor allem. Dörnach mahnt auch als einer der Ersten an, bei Produkten in KreisDörnach kam gerade zurück vom amerikanischen Baumeister

tet das beauftragte Büro in München. Auch das eine glückliche Fügung. Und schließlich die Begegnung mit Rudolf Dörnach. Dörnach kam gerade zurück vom amerikanischen Baumeister Buckminster-Fuller und brachte Hightech-Eindrücke aus der neuen Welt mit. Geodätische Kuppeln vor allem. Dörnach mahnt auch als einer der Ersten an, bei Produkten in Kreisläufen zu denken. „Heute reden wir bei den Designtagen oft von Kreisläufen und Prof. Braungardt hat in Coburg schon sein weltbekanntes cradle-to-cradle-Designkonzept vorgestellt.“ Nach diesen Erfahrung ist klar: ein Zurück in die heimische Schreinerei wird es nicht geben. Stübbe

sie um, lackiert sie. Die junge Kundschaft ist begeistert. Zehn Jahre ist Stübbe Geschäftsführer. Doch er und seine Kollegen sind zwar Designer, keiner aber Kaufmann. Die Kritiker sind begeistert, aber „reich geworden sind wir nicht.“ Zur selben Zeit übrigens gründet sich in Dänemark ein Unternehmen namens IKEA … „Da waren wir zufällig mal dort, da habe ich mir schon gedacht… Donnerwetter, das sieht gut aus.“ In dieser Zeit knüpft er die ersten Kontakte nach Oberfranken: Stübbe entwirft eine Küche für junge Menschen, seine Idee: Beschläge aus Porzellan. Er fährt nach Steinwiesen in den Frankenwald zur Firma Rauschert. 1982 kommt Stübbe nach

Buckminster-Fuller und brachte Hightech-Eindrücke aus der neuen Welt mit. Geodätische Kuppeln vor allem. Dörnach mahnt auch als einer der Ersten an, bei Produkten in Kreisläufen zu denken. „Heute reden wir bei den Designtagen oft von Kreisläufen und Prof. Braungardt hat in Coburg schon sein weltbekanntes cradle-to-cradle-Designkonzept in in Montreal 1967 und vor allem einer der, die am Bau des Olympisches Daches von München entscheidend mitgeholfen haben. Mit „offenen Mündern“ sei man als Student vor seinen Werken gestanden, so Stübbe. Er selbst arbeitet an der Konstruktion des Olympischen Dorfes mit, sein Professor nämlich lei-

will auch ein bisschen die Welt verändern, engagiert sich als Kulturreferent im ASTA, mischt sich in der Akademie ein und verdient sein Geld als Assistent am Lehrstuhl. Danach wechselt er in die Welt der freien Wirtschaft. Und macht auch dort sein Ding: Damals gab es keine Möbel für junge Leute. Es dominierte Eiche rustikal. Stübbe gründet mit Freunden die „Magazin Warenhandelsgesellschaft für technische Einrichtungsgüter“. Anfang der 70er Jahre ent­ wickelt und produziert der kleine Betrieb Möbel und verkauft sie im Laden in Stuttgart. So holt man beispielsweise Stahlregale aus Betrieben, gestaltet

endgültig nach Oberfranken, nach Coburg, wechselt aus der Privatwirtschaft an die Fachhochschule zu den Innenarchitekten. Von Design ist damals noch keine Rede. „Da war ich schon von dem Gedanken beseelt, dass ich etwas verändert wollte bis zu meiner Rente.“ Stübbe leistet Aufbauarbeit. Die Designtage stehen in den Startlöchern, der damalige IHK-Präsident Jörg Falkenberg hatte ihn darauf angesprochen. Aber erst mit anderen Treibern wie Prof. Klaus Kintzinger zusammen lässt sich die Idee realisieren. Und Stübbe setzt sich für die Studenten ein. Als Vorsitzender der Prüfungskommission geht er einen ungewöhnlichen Schritt: Er schafft alle

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Prüfungen ab. „Damals gab es eine Fülle an teilweise total unsinnigen Prüfungen, die haben wir durch eine komplette Bewertung des Semesters ersetzt.“ Stübbe ging es um Stärkung der individuellen Fähigkeiten. Wenn er das heutige Bachelor-System sieht, stellt er sich die Frage nach den Sinn: „Alle reden von Individualisierung und wir standardisieren das Studium. Das kann eigentlich nicht sein.“ Sein größter Coup aber steht noch bevor: als Dekan muss er seine Ziele in den Hochschulentwicklungsplan schreiben. Das tut er: „Der Fachbereich Architektur und Innenarchitektur soll um den Bereich Design erweitert werden“ steht in dem eigentlich bedeutungslosen Papier. „Da konnten wir uns jetzt immer darauf berufen“ schmunzelt er heute. Und so ganz nebenbei sichert dieser Satz auch noch die Existenz der Hochschule. Die nämlich ist nach dem Weggang der Münchberger Abteilung Gestaltung

bedroht. Ein Designschwerpunkt ist jetzt die Rettung. Ende der 1990er Jahre ist es soweit: Der Studiengang Design wird gegründet – ein weiterer Erfolg. Und mit dem Umzug auf das damals vom Verfall bedrohte Hofbrauhausgelände beginnt die Entwicklung des heutigen Campus Design. Ja, er hat Zeichen hinterlassen in Coburg. Sichtbare Zeichen. Und er arbeitet unermüdlich daran, weitere zu setzen. Auf dem Güterbahnhofgelände zum Beispiel.

„DER FACHBEREICH ARCHITEKTUR UND INNENARCHITEKTUR SOLL UM DEN BEREICH DESIGN ERWEITERT WERDEN“ AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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Foto: Val Thoermer

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VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT FOTOS: VAL THOERMER

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...EIN MITBÜRGER EIN SCHMUCKSTÜCK, DIESES NEU RENOVIERTE BIEDERMEIERGEBÄUDE DIREKT AM KETSCHENTOR. DEKORATIVE BUNTGLASFENSTER VERSTRÖMEN GEMÜTLICHKEIT. DIE STILVOLLEN LEUCHTER IM WINTERGARTEN SENDEN DEZENTES LICHT AUS.

W

eit weg scheint die Zeit, in der in diesem Haus ein Coburger Bürger wohnte, der sich nichts zuschulden hat kommen lassen und dennoch aus der Heimat flüchten musste. Aus der Heimat geprügelt wurde. Weil er die falsche Religions-zugehörigkeit hatte. Weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war. Um die Jahrhundertwende herum kommt Abraham Friedmann aus Autenhausen in die Vestestadt. Als Viehhändler verdient er sein Geld, bis er sich freiwillig als Soldat für den 1.Weltkrieg meldet. Er wird verwundet und kehrt nach einem Lazarettaufenthalt wieder nach Coburg zurück. Die Not der Menschen in diesen Kriegsjahren war groß, aber Abraham Friedmann, mittlerweile Leiter der Bezirksschlachterei, machte sich einen guten Namen, weil er es immer wieder schaffte, die hungernde Bevölkerung mit Frischfleisch zu versorgen. Für seine umsichtige Tätigkeit erhielt er zum Dank schließlich den Titel des „Kommissionsrats“. Im Jahr 1919 schließlich bezieht Friedmann das Haus in der Ketschendorfer Straße 2 und wird zu dieser Zeit Generaldirektor der Großschlachterei Großmann. Ein angesehener Beruf. Abraham Friedmann ist durch Fleiß ein Teil der Coburger Oberschicht geworden. Das Wohnhaus vor den Toren der Stadt zeigt dies auch nach außen. Und genau dieser Aufstieg ist für die neu aufkommende, antisemitischen Partei um Franz Schwede ein gefundenes Fressen. Abraham Friedmann wird zum Opfer einer bis dahin beispiellosen Hetzkampagne der NSDAP ausgerufen. Adolf Hitler selbst ist es, der im Januar 1923 zu den Vorfällen des Deutschen Tages in Coburg

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vernommen wird und zu Protokoll gibt, Friedmann hätte im Vorfeld Arbeitern Bestechungsgelder angeboten, um die Durchführung dieser völkischen Feierlichkeiten zu stören. Einen Beweis für diese Behauptung blieb Hitler schuldig. Zur Einschüchterung Friedmanns wird eine Gruppe junger Männer vor das Wohnhaus mit der Nummer 2 geschickt. Es kommt zu Zusammenrottungen, an deren Ende der jüdische Mitbürger mit dem Tode bedroht wird. 1928 begann im wöchentlich erscheinenden „Weckruf“, der später als „Coburger National-Zeitung“ die erste nationalsozialistische Tageszeitung in Deutschland werden wird, eine mehrteilige Verleumdungskampagne gegen Abraham Friedmann. Immer wieder gibt es darin Veröffentlichungen, die den jüdischen Geschäftsmann als Kriegsgewinnler und un­ ersättlichen Machtmenschen darstellen. Friedmann wehrt sich. Es gibt eine einstweilige Verfügung gegen den „Weckruf“. Und einen dezenten Hinweis an den Arbeitgeber von Franz Schwede, die Städtischen Werke, auf das antisemitische Treiben ihres Arbeitsnehmers einzuwirken. Andernfalls könnte die Groß­ schlachterei Großmann ihren Strom und ihr Koks auch anderweitig einkaufen. Tatsächlich wurde dem Maschinenmeister Schwede im Februar 1929 wegen maßloser öffentlicher Angriffe auf einen Großabnehmer der Städtischen Werke gekündigt. Aber Franz Schwede ließ keine Ruhe. Er stilisierte sich aufgrund dieser Vorkommnisse selbst zum Opfer jüdischer Machtinteressen hoch. Es folgte eine Protestveranstaltung in den Hofbräu-

Gaststätten, zu der 3000 Teilnehmer anwesend waren. Kurzerhand erklärte Schwede hier seine eigene Entlassung zu einem jüdischen Angriff auf die NSDAP. Friedmann wurde zum Lieblingsopfer der Coburger Nationalsozialisten. Am Ende der Auseinandersetzung zwischen dem jüdischen Geschäftsmann und dem rechtsradikalen Agitator stand die Auflösung des Coburger Stadtrats. Und aus den folgenden Neuwahlen ging die NSDAP als strahlende Sieger hervor und stellte den ersten braunen Bürgermeister des Reiches. Abraham Friedmann aber wird zum Freiwild. Er ist der erste Jude, der die ganze Brutalität der Nazis am eigenen Leib erfahren muss. In der Nacht vom 14. auf den 15.März 1933 dringen mehrere Männer in das Haus in der Ketschendorfer Straße ein, vergiften die Hunde, holen den schlafenden Hausbesitzer aus dem Bett und verschleppen ihn in den Finkenauer Wald. Hier richten sie ihn mit Gummiknüppeln und Peitschenschlägen so zu, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Gleich nach der Entlassung sorgt dann die neue Macht im Rathaus dafür, dass Abraham Friedmann „freiwillig“ seinen Rücktritt als Vorstand der Großmann AG erklärte und kommentiert abschließend in der eigenen Parteizeitung: „Alle echten Coburger werden erleichtert sein.“ Friedmann gibt seinen Kampf gegen die braunen Horden auf und kehrt Coburg den Rücken. Er zieht weit weg von dem Ort, an dem er so brutal zugerichtet, seine Bürgerrechte verletzt und sein Leben zerstört wurde. Er stirbt 1938 in Paris.

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HIER WOHNTE...

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Bildquelle: Kaeser

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NEUE SERIE IM COBURGER

TEIL 3 - KAESER

VON DANIELA GRESCHKE

MIT LUFTNUMMERN ZUM WELTERFOLG „Kaeser“ und Käse, das könnte man ja eigentlich zu einer Eselsbrücke ausbauen. Um sich mit deren Hilfe endlich einmal die korrekte Schreibweise des Coburger Traditionsunternehmens zu merken. Denn diese verhält sich absolut konträr zu der des Molkereierzeugnisses, lässt also auf keinerlei Gemeinsamkeiten zwischen Kompressorenhersteller und Milchprodukt schließen. Doch falsch, denn die gibt es. AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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Bildquelle: Kaeser

COBURGS GROSSE UNTERNEHMEN

Checkpoint Kleinteilelager

Widrigkeiten, die vielleicht ja auch Vorteile waren, entfachte der 2.Weltkrieg, in den auch Carl Kaeser ziehen musste. War doch dadurch die Verbindung zur Glasindustrie in Thüringen abgeschnitten. Deshalb erweiterte der Maschinenbauer im Jahr 1948 seine Produktpalette. Und zwar, Achtung: um Kolbenkompressoren. 1961 folgte der Umzug nach Bertelsdorf.

Carl Kaeser junior übernahm 1963 die Leitung des Familienunternehmens. Man inspizierte nun den amerikanischen Markt und erkannte dabei die künftige Bedeutung des Schraubenkompressors mit neuem Verdichtungsprinzip. Anfang der 1970er Jahre hatte „Kaeser“ Schraubenkompressoren im Angebot. Und zwar inklusive eines selbst entwickelten Schraubenrotorprofils („SigmaProfil“). 1980 trat Gründerenkel Thomas in die Unternehmensführung ein, verbunden mit einer Expansion und 2008 fast 4000 Mitarbeitern. Eine lange Geschichte, an deren aktuellem Punkt „Kaeser“ als größter Kompressorenhersteller Europas steht. Standorte in Coburg, Gera und Lyon (Frankreich) und nunmehr 5000 Mitarbeitern weltweit inklusive. Schon seit 1978 ist man international mit Vertriebs- und Serviceorganisationen tätig. Und mittlerweile durch eigene Tochtergesellschaften und Vertragspartner in über 100 Ländern präsent. Wobei auch die meisten der Kompressoren Globetrotter sind, je nach Ausmaß kleine oder große. Denn siebzig Prozent der Druckluft- (oder auch Helium-) Verdichter werden von Unternehmen im Ausland geordert. Am Hauptstandort in Bertelsdorf arbeiten aktuell zirka 1900 Menschen. Hier wird geforscht, entwickelt und manchmal auch gestreikt. Gilt Thomas Kaeser doch als sehr engagiert im

Bildquelle: Kaeser

Beweise liefert ein Blick in den Norden. Dort, in einer Molkerei im Ammerland, wird, unter anderem mithilfe von Kaeser Kompressoren (so auch der komplette Firmenname), Warmwasser auf Temperatur gebracht. Als „Bruchwaschwasser“ verleiht es anschließend dem Schnittkäse seine homogene Struktur. Gibt ihm also quasi seinen Feinschliff. Zudem bringt man im Zuge der Wärmerückgewinnung das Brüdenwasser „in Wallung“, das so noch zu Reinigungszwecken dienen darf.

Doch bevor wir uns an der Milchverarbeitung festbeißen, gilt es sich auf das Kernunternehmen unseres Textes zu besinnen. Selbiges, gelegen im Coburger Stadtteil Bertelsdorf, steuert gerade schnurstracks auf seinen 100.Geburtstag zu. Der steht 2019 ins Haus. 1919 war an diejenigen, die das Kerngeschäft heute ausmachen, noch gar nicht zu denken. Nicht zuletzt deshalb widmete sich Carl Kaeser senior in seiner Maschinenfabrik im Coburger Hahnweg erst einmal der Herstellung von Zahnrädern. Und mit ihm anfangs 20 Mitarbeiter. Die landeten erst in Autos und Motoren. (Die Zahnräder, nicht die Mitarbeiter.) Und später dann auch in Sondermaschinen für die Thüringer Glasindustrie. Knapp zwanzig Jahre nach Firmengründung trat auch Sohn Carl in die Fußstapfen des Vaters. Zuvor war er durch sein Geometrieinteresse aufgefallen, bereits mit 17 Jahren baute er ein voll funktionsfähiges Kompressor-Modell. Studierte alsbald Maschinenbau und schloss nach acht Semestern 1937 als Diplomingenieur ab. Im gleichen Jahr trat er in den elterlichen Betrieb ein.

Klarer Heimvorteil für diese Kompressoren.

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Bildquelle: Kaeser

KAESER

Mission:Schweinswalgehörschutz beim Bau von Windrädern in der Nordsee.

Arbeitgeber-Verband und unter anderem als Befürworter von Zeitverträgen. Hauptsächlich aber wird hier allerhand gefertigt. Der Jahresumsatz beträgt stolze 600 Millionen Euro (2012). Die Produktfamilie umfasst natürlich diverse Kompressoren, also Schrauben-, Kolben und Dentalkompressoren. Und fahrbare Baukompressoren. Aber auch allerhand anderes: Vom Drehkolbengebläse über Filter und Trockner bis hin zu Druck-­ luftwerkzeugen plus Zubehör. Sogar Vakuumpumpen. Dabei hat man vor allem den niedrigen Energieverbrauch von Druckluftstationen im Visier. Damit punktet man bei Anwendern und Umwelt. Und auch Dienstleistungen bietet man an, wie Betreibermodelle für Druckluftstationen. Lange ist die Firma Kaeser-Kompressoren, dank hoher Innovationsfreude und eines ebensolchen Qualitätsstandards, überdurchschnittlich ge­wachs­ en. Beides basiert auf dem mindestens ebenso hohen Engagement der Mitarbeiter, die, eine Folge gründlicher Aus- und Weiterbildung, immer auf dem neuesten Stand sind. Ach ja: Geleitet wird das Unternehmen nicht nur von Thomas Kaeser, sondern auch von Tina-Maria Vlantoussi-Kaeser, seiner Frau. Sich ihren Namen zu merken, das ist dann noch einmal eine ganz spezielle Herausforderung.

DER JAHRESUMSATZ LIEGT BEI 600 MILLIONEN EURO AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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COBURG im Vergleich

COBURG

MIT AMBERG UND MEMMINGEN

Wohngebäude 2011

AMBERG

9138

9087

8601

MEMMINGEN

RG U B CO RG E B AM N IM NGE

Einwohner 2011

Ausgaben

MEM

Brutto in Mio. 2012

Gewerbesteuer in Mio. 2012

Verschuldung pro Einwohner 2012

Beschäftigte 2011

Fläche in Hektar 2011

Allgem. bildende Schulen Berufl. Schulen 2012

4829

5014

7014

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Januar 2015/ Stand 2011/2012 Infografik: © einheuser.ardis&friends, 2014

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INHALT

BAYERISCHER SOMMER

Fotos: Val Thoermer

Das BMW 220d Cabrio

In Franken ist es schon sehr schön, vor allem jetzt im Frühling und Sommer, wenn man die Naturlandschaft so richtig genießen kann. Gerne zu Fuß, auf dem Rad oder in einem Biergarten sitzend, aber natürlich auch mal im Cabrio. Auch wenn man dazu auf ein bayerisches Auto zurückgreifen muss, weil es Franken nun mal keinen Autohersteller gibt. Sei es drum, wenn man dafür mit so einem perfekten Oben-Ohne Erlebnis wie im neuen BMW 2er Cabrio belohnt wird, spielt die Herkunft keine Rolle. Und noch ist Franken ja bayerisch.

B

MW hat ja schon mit den letzten Modellen den endgültigen Beweis angetreten, dass man auch in München Design kann und nicht nur ein paar Kilometer weiter südlich über dem Brenner. Das trifft auch auf das 2er Cabrio zu, den Nachfolger des offenen 1er. Elegante Linienführung, harmonisch, sportlich, aber nicht zu aggressiv, und eben ein Stückchen länger als sein kleinerer Vorgänger. Da kann man als Fahrzeugdesigner schon mal eine Linie richtig ausklingen lassen. Das sieht man. Außerdem freuen die paar Zentimeter mehr vor allem die Fondspassagiere. Für längere

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Reisen ist das Sitzen auf der Rückbank zwar nach wie vor nicht geeignet, aber mit einem 2er Cabrio fährt man ja auch nicht mit der ganzen Familie in den Urlaub, sondern eher mit der Liebsten durch die Fränkische Schweiz. Der Kofferraum reicht allemal fürs große Handgepäck, zwischen 280 Litern bei offenem Dach und 335 Litern bei geschlossenem Dach passen rein. Das ist eine ganze Menge. Zur Vorbereitung auf unseren motorisierten Ausritt heißt es erst einmal Mütze runter. Der 2er nämlich hat ein Stoffverdeck, kein Hardtop. Kein Multifunktionsauto, sondern ein echtes Cabrio eben. So muss das sein, das ist wenigstens ehrlich. Und mit einem Trick schaffen es die Münchner dennoch, die Geräusche im Innenraum erträglich zu halten, wenn man denn doch mal geschlossen fahren muss, was aber natürlich angesichts der unsteten Wetterverhältnisse in unseren Breitengraden durchaus vorkommen kann: Ein paar Lagen Segel- und Dämmtuch für das Mützchen, und schon kann auch ein Stoffverdeck durchaus mit einem Hardtop mithalten, was den Schallschutz angeht. Aber wir wollen das natürlich jetzt gar nicht. Die Sonne lacht, was soll ein Dach? Also runter mit den Klamotten. 20 Sekunden dauert es, und das Verdeck verschwindet. Funktioniert bei bis zu 50 Stundenkilometern. Die Verdeckfarbe kann man übrigens wählen: schwarz, anthrazit oder braun. So, jetzt also mal aufs Gas. Wir testen die Variante Sport Line, die, wie der Name schon sagt, ein paar dynamische Features mehr vorweist

als andere Varianten, z.B. ein Sport-Lederlenkrad oder Sportsitze. Die machen dann schon Sinn und umso mehr Spaß, weil die 190 PS des knapp 2000 Kubikzentimeter-Dieselaggregates den Fahrer zwar nicht gerade in den Sitz drücken, aber schon mit einem ordentlichen Schub in gut 7 Sekunden auf 100 bringen. Das ist ordentlich angesichts 1,5 Tonnen Lebendgewicht, die durch notwendige Stabilisierung des Cabrios im Unterbau auf der Waage zusammen kommen. Es flattern die Haare im Frühlingswind. Es lacht das Herz des Cabriofahrers. Auch angesichts der Fahrleistungen des Bayern: Tiefer Schwerpunkt heißt gute Kurvenlage, das Fahrwerk ist schön hart, nimmt jede Bodenunebenheit im Tiefflug, die Lenkung reagiert exakt, klar, Autos bauen können Sie ja auch in der Landeshauptstadt. 6 Gänge sorgen dafür, dass man, auf dem Höhepunkt

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INHALT der Überlandgeschwindigkeit angelangt, mit leisem Geblubber durch die Landschaft cruisen kann. Und, wenn man denn möchte, die Geschwindigkeitsregelanlage anwirft, um den Gasfuß ein wenig zu entlasten. Man wird ja nicht jünger. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass es noch drei andere Motoren gibt, allesamt Benziner mit Pferdestärken zwischen 184 und, Achtung, 326 PS. Soviel Power bringt die 3-Liter-Turbomaschine im 235i auf die Straße. Festhalten…und ein bisschen mehr Geld für die Tankstelle mitnehmen. Auch beim Erwerb dieses schicken Bayern darf man nicht geizig sein: bei gut 38000 Euro geht’s es los, dann hat man aber ein ziemlich nackerts` Auto ohne Extras und mit der einfachsten Motorisierung. Die getestete Variante mit Sportpaket, als Diesel und mit einiger Sonderausstattung schlägt dann schon mit gut 48000 Euro zu Buche. Dafür bekommt man dann aber auch viel technischen Schnickschnack: Navigationssystem Business, die schon ge­ nan­ nten Sportsitze und das Sportlenkrad, die Geschwindigkeitsregelanlage mit Bremsfunktion, Nebenscheinwerfer selbstverständlich, weil Nebel auch einem Cabriofahrer droht, ScheinwerferWaschanlage, Sitzheizungen, Park Distance Control hinten und vieles mehr.

TECHNISCHE DATEN

BMW 220D CABRIO Verbrauch

4,4/ 3,8/ 5,5 (Gesamt/ Überland/ Stand)

Hubraum

1995 ccm

Leistung kW/PS

140/190

Fahrleistungen

Höchstgeschwindigkeit 225 km/h 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Preis

48.055 Euro getestete Version (Grundversion 220D 38.050 Euro)

ES LACHT DAS HERZ DES CABRIOFAHRERS. AUTO BAUEN KÖNNEN SIE IN MÜNCHEN.

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INHALT

STROM AUS DER REGION FÜR DIE REGION

„MAIN-SÜC-STROM“: DIE KRAFT DES WASSERS FÜR COBURGER HAUSHALTE

420 000 Euro Investition für den Tierschutz: Der Fischpass am Wasserkraftwerk Hausen

Regionale Produkte gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die Menschen wollen wissen, wo ihre Nahrungsmittel herkommen, unter welchen Bedingungen sie hergestellt worden sind, sie kaufen nachhaltiger, gesünder, wertvoller. Auch die SÜC bietet besonders ökologische und regional erzeugte Produkte an, wie z.B. das Produkt Main-SÜC-Strom. Main-SÜC-Strom, das heißt zu 100 Prozent natürlich erzeugter Strom aus Wasserkraft. Dazu verfügt die SÜC über die drei Wasserkraftwerke Hausen, Kirschbaummühle und Oberwallenstadt. Dort werden mit der natürlichen Kraft des Mains pro Jahr rund acht Millionen Kilowattstunden

Strom erzeugt. Die SÜC schließen daher für dieses exklusive naturnahe Stromprodukt auch nur so viele Verträge ab, dass die in den Wasserkraftwerken erzeugte Menge auch garantiert dafür reicht. Mehrerlöse aus diesen Verträgen gegenüber günstigeren Standardverträgen werden konsequent reinvestiert in die Modernisierung der SÜCWasserkraftwerke und für einen umweltgerechten Ufererhalt. Das bestätigt ein Zertifikat für jeden Kunde dieser blauen Strommenge. Darüber hinaus leistet das Wasserkraftwerk Hausen noch auf eine andere Weise einen Beitrag zum Ausbau und für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen: Ein neuer Fischpass sorgt seit 2013 für die sogenannte „aquatische Durchgängigkeit“ des Mains. Die

Wehranlage in Hausen hat dabei eine entscheidende Bedeutung, weil hier mit einem Durchgang die größte freie Fließstrecke am Obermain und der Zugang zu den „Frankenwald-Zubringern“ auf einer Länge von 45 Kilometern miteinander ver­ bun­ den werden. Der Fischpass, ein naturnaher Umgehungsbach, übernimmt dabei die wesentliche Funktion zur dauerhaften Wiederherstellung der Biotopvernetzung. Wasserkraft der SÜC ist daher gleich in mehrfacher Hinsicht ein nachhaltiges regionales Produkt: Wasserkraft aus dem Main, das heißt zu 100% natürlich erzeugter Strom für Coburg und das heißt Arterhaltung für den Fischbestand in der Region. Mehr Infos unter www.suec.de/Strom/Produkte/ strom-main-suec-strom

Seit 1934 liefert es Strom für Coburg: das Wasserkraftwerk Hausen am Main bei Lichtenfels

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INHALT

ADVERTORIAL

DAS GAR ANTIERT DIE SÜC IN IHREM ZERTIFIK AT: Verfügbarkeit Dieser Naturstrom steht an über 345 Tagen im Jahr voll zur Verfügung. Lediglich an Tagen mit extremem Hochwasser kann kein Strom produziert werden. Die Verfügbarkeit im langjährigen Mittel beträgt über 95 %. Energiemanagement Die als „Main-SÜC-Strom“ verkauften Mengen werden genauestens registriert und diesem Kundenkreis regelmäßig als Nachweis in Form eines Jahresberichtes vorgelegt. Es wird garantiert, dass eine Mehrfachvermarktung dieses Wasserkraftstromes ausgeschlossen ist. Verwendung der Einnahmen Die SÜC Energie und H2O GmbH sichern den „Main-SÜC-StromKunden“ zu, dass die Mehreinnahmen aus diesem Naturstromverkauf den Wasserkraftwerken zugutekommen. Sie fließen mit in die Modernisierung ein und machen die Stromerzeugungsanlagen noch effizienter. Vier Francisturbinen erzeugen in Hausen Strom für bis zu 1150 Durchschnittshaushalte.

IN DEN WASSERKRAFTWERKEN HAUSEN, KIRSCHBAUMMÜHLE UND OBERWALLENSTADT ERZEUGEN DIE SÜC IM JAHR RUND 8 MILLIONEN KILOWATTSTROM AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015

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ADVERTORIAL

PAPIER AUS STEIN SCHNEIDER PRINTMEDIEN AUS WEIDHAUSEN BEDRUCKT UMWELTFREUNDLICHES STEINPAPIER

Astreines Papier und kein Baum musste dran glauben. Wo gibt es denn sowas? Bei der Druckerei SCHNEIDER PRINTMEDIEN in Weidhausen bei Coburg. Sie ist eine von wenigen Druckbetrieben in Deutschland, wo das umweltfreundliche Steinpapier durch hochtechnisierte Maschinen saust.

Unschlagbare Ökobilanz Das Resultat: Eine ökologisch begrüßenswerte Alternative zu den Zellulose- und Kunststoff­pro­ dukten. Schließlich ist Kalkgestein der am meisten verbreitete Rohstoff auf der Erde, während viele Wälder maßlos überrodet sind. Außerdem wird für die Fabrikation verglichen mit Frischfaserpapier weniger Kohlendioxid freigesetzt.

Eine neue Papiergeneration ist geboren: Die weißen Steinpapiere werden gänzlich ohne Holz, Wasser, Bleichmittel und Säure produziert. Als Zutaten braucht es lediglich Steinmehl und zum Binden eine geringe Menge ungiftigen Kunstharzes BioPolyethylen.

Wasserabweisend, reißfest Auf den ersten Blick ist kein großer Unterschied zum herkömmlichen Papier auszumachen. Felsenfest überzeugt ist man von dem Steinerzeugnis aber spätestens, wenn Wasser ins Spiel kommt. Keine Wellen, Risse oder verlaufene Schriften - Nässe

kann den reißfesten Bögen nichts anhaben und eignet sich deshalb hervorragend für Werbebanner und Plakate im Freien, Landkarten, Türanhänger, Anleitungen, Hand- und Wartungsbücher, etc. Zurück in den Kreislauf „Cradle to Cradle“, von der Wiege zur Wiege, so lautet das Konzept, nach dem das Steinpapier ge­ fertigt wird. Der Hintergedanke: Produkte werden am Ende ihrer Tage nicht mühsam entsorgt, sondern fließen unkompliziert in den natürlichen Kreislauf zurück. Bei Steinpapier ist das in zweierlei Hinsicht erfüllt: Entweder wird es durch Bakterien oder Pilze zersetzt oder zerfällt durch das Sonnenlicht wieder zu Kalk.

„ ...UNKOMPLIZIERT IN DEN KREISLAUF ZURÜCK...“

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IMPRESSUM

IMPRE SSUM

Coburger – Das Magazin Ausgabe 10/April 2015 Dritter Jahrgang Erscheinungsweise viermal jährlich Auflage 3500 Stück www.coburgermagazin.de Verlag: Das Magazin Verlagsgesellschaft UG (haftungsbeschränkt) Creidlitzer Str. 3b 96482 Ahorn Telefon: 01523.404.3021 info@das-magazin-verlag.de Herausgeber: Peter Einheuser und Wolfram Hegen Chefredakteur: Wolfram Hegen Stv. Chefredakteur: Peter Einheuser redaktion@das-magazin-verlag.de Weitere Autoren dieser Ausgabe: Wolfram Porr Daniela Greschke Heidi Schulz-Scheidt Frederik Leberle Cornelia Stegner Maximilian Heller

Fotografen dieser Ausgabe: Val Thoermer Martin Settele Sebastion Buff Henning Rosenbusch Shutterstock

WIR SIND COBURGER | DA S M AG A ZIN

Wolfram Hegen

Herausgeber und Chefredakteur

Daniela Greschke

Peter Einheuser Herausgeber und stv. Chefredakteur

Wolfram Porr

Journalistin und freie Mitarbeiterin

Freier Mitarbeiter und Journalist

Heidi Schulz-Scheidt

Frederik Leberle

Martin Settele

Lothar Wendler

Freie Mitarbeiterin und Lehrerin

Fotograf und freier Mitarbeiter

Sebastian Buff

Schauspieler und Freie Mitarbeiter

Grafikdesigner und freier Mitarbeiter

Alexander Mrazek

Fotograf und freier Mitarbeiter

Fotograf und freier Mitarbeiter

Val Thoermer

Christian Bittner

Fotograf und freier Mitarbeiter

Grafikdesigner und freier Mitarbeiter

Illustrationen / Cartoons: Peter Einheuser Layout / Grafik / Gestaltung / Blatt Peter Einheuser Lothar Wendler

Anzeigengestaltung: einheuser.ardis&friends, Frankfurt Anzeigenvertrieb: anzeigen@das-magazin-verlag.de Telefon: 01523.404.3021

Lothar Wendler ist neu im Team der ‘COBURGER’-Macher. Er studierte Grafik Design an der FH Dortmund und betreut als Free-

Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2015 Druck: Schneider Printmmedien GmbH 96279 Weidhausen/Coburg Preis: 4 € inkl. 7% MwSt., Briefe an die Redaktion: briefe@das-magazin-verlag.de

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lancer zahlreiche Kunden aus Wirtschaft, Kultur und Touristik. Getreu seines Lebensmottos auf geistreiche Art ‘ Verbindungen und Verbindendes‘ zu schaffen ist er mit großer Freude in seinem Berufsfeld der visuellen Kommunikation unterwegs. Der COBURGER mit seinem einzigartigem Konzept paßt perfekt zu seinen Ambitionen.

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MONACO FRANKE

DER MONACO FRANKE NEUES AUS DER HAUPTSTADT Horchen’s amoll: Wissen Sie, was den Monaco Franken so richtig aufregen kann? Wenn seine Landsleute immer nur auf ein paar wenige Charaktereigenschaften oder Klischees reduziert werden: Auf den Nermbercher Christkindlesmarkt zum Beispiel. Oder aufs Bier und die guten Brodwerschd. Gehört zwar zu uns, schon richtig. Ist aber extrem ungerecht! Als hädd’n mir ned mehra zu bieten?! Das geht schon an der Autobahn los. Wer von Nürnberg kommend die A 73 oder die A 9 in Richtung Norden düst, wird auf Schildern am Straßenrand freundlich daran erinnert, dass er hier gerade durch die „Genussregion Oberfranken“ fährt. Der Zusatz „Land der Brauereien“ darf da natürlich auch nicht fehlen. Schließlich – wer wüssad des ned?! - gibt es hier in Oberfranken die höchste Brauereidichte weltweit. Vorher hat der Durchreisende bereits erfahren, dass die ländliche Idylle links und rechts der Autobahn „Fränkische Schweiz“ heißt und offenbar zur „Metropolregion Nürnberg“ gehört. Wofür diese Information gut sein soll, hat sich zumindest dem Monaco noch nicht so recht erschlossen. Wahrscheinlich will sich eine Stadt da interessanter und größer machen als sie ist, ganz wie ein Balzgockel, der gerade a boar scheena Henna entdeckt hat und mit seiner Männlichkeit prahlt, um zum Zug zu kommen. Aber genau zu diesem Zweck – der ganzen Welt zu sagen, wie toll man und wie schön es bei einem ist - sind ja solche Schilder da und die mehr oder weniger originellen Slogans. Die meisten der 16 Bundesländer haben sogar ganz offizielle Werbesprüchla. Der berühmteste: „Wir können alles – außer Hochdeutsch“. Die Baden-Württemberger beweisen damit ja wenigstens ein bisschen Humor – eine Charaktereigenschaft, für die Schwaben und Badener (übrigens zwei in etwa so ungleiche Volksgruppen wie Bayern und Franken!) gemeinhin nicht wirklich berühmt sind. Andere versuchen es mit sehr einfachen Botschaften – „Bremen erleben“ ist so einer oder auch „Wir machen’s einfach.“ Welches Bundesland? Raten Sie doch mal! Nein, es ist nicht Berlin, das (ja, leck!) einfach so das Geld ausgibt, das es nicht hat. Thüringen? Auch falsch. Die haben zwar einfach mal einen Linken zu ihrem Landesvater gemacht. Ihr Spruch lautet aber: „Deutschlands starke Mitte“. (Ich nenne das Irreführung. Schließlich klingt

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das eher wie ein CDU-Wahlplakat …) Also, der Monaco verrät’s ihnen: Rheinland-Pfalz ist die richtige Lösung. Leider bleibt uns das Plakat die Antwort schuldig, was rund um die Landeshauptstadt Mainz einfach gemacht wird. Den FC Bayern haben sie dort in dieser Saison jedenfalls auch wieder nicht geschlagen und die Geburtenrate ist auch nicht höher als anderswo in Deutschland … Ob es im „Land der Frühaufsteher“ (Sachsen-Anhalt) nicht auch ein paar versprengte Langschläfer gibt, lässt der Monaco an dieser Stelle mal ebenso dahingestellt wie die Frage, ob Sachsen

wenigen Bundesländer keinen Spruch. „Freistaat Bayern“ oder „Willkommen in „Bayern“ muss genügen. Die schönste Straße für den Münchner und Altbayern ist ja bekanntlich immer die, die ihn möglichst schnell zurück in sein „gelobtes Land“ zurückbringt. Im Maximilianeum, so ist deshalb zu vermuten, ist man bisher sicher davon ausgegangen, dass die Schönheit der Landschaft, der Berge und Seen, Wiesen und Felder, ganz einfach für sich spricht. Und im neuen Heimatministerium war vor lauter Umzugsstress wohl noch keine Zeit, sich etwas Sinniges auszudenken.

Cartoon: Leslie Ann Murray 2014

wirklich, wie es die Eigenwerbung verspricht, ein „Land von Welt“ ist. Die inzwischen zum Glück langsam abebbenden Pegida- und Legida-Demonstrationen in Dresden, Leipzig und anderswo sprechen jedenfalls erstmal nicht dafür. Realistischer in ihrer Selbsteinschätzung sind da schon unsere nordwestlichen Nachbarn: „An Hessen führt kein Weg vorbei“ heißt es da. Und das stimmt wohl für die allermeisten innerdeutschen Langstreckentrips per Auto, Zug oder Flugzeug. Ob das freilich immer ein Segen ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Der Freistaat Bayern hat übrigens als eines der

Dabei läge das eine oder andere ja auf der Hand: „Land der Amigos“ würde sich zum Beispiel anbieten. Das ist international und betont die Gastfreundschaft. Auch „Franz-Josef-Land“ wäre naheliegend. Leider leider trägt aber bereits eine russische Inselgruppe im Nordpolarmeer diesen Namen (und die ist nicht mal nach FJS, sondern nach Franz Joseph I. von Österreich-Ungarn benannt). Ja, suu wos Bleeds! Schätzla, schau wie iech schau! Für den COBURGER von Wolfram Porr Jetzt Freund werden von Monaco Franke auf facebook AUSGABE 10 / FRÜHLING 2015


AUF EIN WORT

Bush, Bushido, Busch....

Nur ein toter Fisch schwimmt mit dem Strom Der Gastbeitrag von Hans G. Tanner man kanns garnet auseinander halten...

Flugzeuge, Autos, Singen....

Das entschlüssel ich jetzt nicht. Jetzt geh ich heim.

Für Lachse beginnt die Reise ihres Lebens im Meer. Eine Reise zurück an ihren Geburtsort. Eine Reise stromaufwärts ins Süßwasser, an die Laichplätze. Dabei überwinden die Lachse Hindernisse und Gefahren, müssen ihren Feinden entkommen. Bären lauern an Wasserfällen, Fischer hoffen auf einen guten Fang, Lachse überwinden Stromschnellen und Wehre. Am Ziel angekommen, fangen sie an zu laichen. Neues Leben entsteht. Allen Widrigkeiten allen Bedrohungen, allen Anstrengungen zum Trotz sind sie ihren Weg gegangen. Es ist ein langer Weg. Es gibt auch viele Beispiele von Menschen, die gegen den Strom schwimmen, die ihre Ziele erreichen wollen, ihre Ideen realisieren und damit Innovationen, Neues schaffen. Gegen alle Bedrohungen, Ängste, Feinde, Missgunst. Sie wollen etwas um jeden Preis erreichen. Solche Menschen haben es schwer in einer zunehmend auf den Erhalt des wirtschaftlichen status quo ausgerichteten Umgebung, die Angst vor Veränderung hat. Sie haben es schwer in einer Welt, in der das Denken über Grenzen hinaus schon durch schulischen und universitären Fächerwahn unerwünscht ist, in denen Konventionen, Konformismus, Bürgerlichkeit, Sauberkeit, Ordnung und Materialismus im Zentrum der Werteordnung stehen. Sie haben es schwer, weil sie mit ihren Ideen oft genug auch bestehende Machtverhältnisse in Frage stellen. Fortschritt und Innovationen – eine Hassliebe. So muss sich abseits von Rhetorik, abstraktem Wertekanon und grundsätzlicher Wertschätzung von Innovationen ausgerechnet in modernen Gesellschaften das Neue oft gegen heftigen Widerstand durchsetzen. Und meistens setzt es sich nicht durch. Aber nur ein toter Fisch schwimmt mit dem Strom. An dieser Stelle laden wir Coburger und Nicht-Coburger, Zu- oder Abgereiste herzlich ein, ihre Meinung kundzutun. Hier in unserem Magazin. Wenn Sie etwas zu sagen haben, sprechen Sie uns an.

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DAS LETZTE Coburger | Das Magazin erscheint wieder im Juli 2015. Anzeigenschluss ist der 15. Juni 2015

AUSGEWANDERT

PEGIDA HAT SICH DURCHGESETZT. WOANDERS.

RUSH HOUR

...UND DAS ZUM SCHLUSS „Nehmen Se de Menschen, wie se sind. Andere jibt et nich.“ Konrad Adenauer

„Wer sich ärgert, büßt die Sünden anderer Leute.“ Konrad Adenauer

„An optimist sees an opportunity in every calamity; a pessimist sees a calamity in every opportunity“ Winston Churchill

“A lie gets halfway around the world before the truth has a chance to get its pants on.” Winston S. Churchill

“Do one thing every day that scares you.” Eleanor Roosevelt

„Patriotismus ist Liebe zu den Seinen; Nationalismus ist Haß auf die anderen.“ Richard von Weizsäcker

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Das pharmazeutische Fachpersonal der easyApotheke wird von einem modernen ...

Wir nehmen uns Zeit für Sie... ... Kommissionierautomaten unterstützt, der die gewünschten Medikamente auf Knopfdruck vom Lager in den Verkaufsraum transportiert. Unser Apothekenpersonal bleibt so immer bei Ihnen und hat mehr Zeit für Ihre individuelle Beratung.

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