COBURGER - Das Magazin #46

Page 1

Nr. 46 | August 2021

Gesellschaft. Kultur. Wirtschaft. Politik.


50 Jahre Rödental

Als Prinz Albert und seine Gemahlin Königin Victoria von Großbritannien im Jahr 1845 das Schlösschen Rosenau besuchten, soll die Queen geschwärmt haben: „Wäre ich nicht was ich bin, hätte ich hier mein wirkliches Zuhause“. Das Schlösschen liegt auf einem Hügel inmitten eines Landschaftsparks, durch den sich die Itz schlängelt. Es ist eine Sehenswürdigkeit der Stadt Rödental, die in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiert. Vor 50 Jahren nämlich schlossen sich die Gemeinden Mönchröden, Einberg und Oeslau zusammen. Wir waren im Landschaftspark Rosenau, haben die Autobahn-Umgehungsstraße am Mahnberg bei Nacht abgelichtet und den Sinit-Kreisel bei Spittelstein in den Fokus genommen. Alte historische Gebäude wie die Domäne oder das Kloster in Mönchröden sind ebenso zu sehen, wie die ehemaligen Goebel-Gebäude oder die Brücke über dem Froschgrundsee.

Mehr in der Bilderstrecke auf Seite 16

2

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

3


INHALT

AUSGABE 46 | AUGUST 2021

6 8 10 90 101 101 108 109 110

EDITORIAL. Der volatile Boden. HOFBERICHT (ENDLICH WIEDER). Bob Dylans Einladung. STADTGESPRÄCHE. Von kleinen Büchlein und großen Träumen. KULTURTIPPS. Buchtipp, COltur … und ein wenig mehr. IN EIGENER SACHE. COBURGER leuchtet. IMPRESSUM. Wir waren es diesmal. MONACO FRANKE. 42-mal Coburg. AUF EIN WORT. Die Leichen der Feinde. DAS LETZTE. Zitate über Wahlen.

GABI ARNOLD VAL THOERMER

12

VAL THOERMER

16

WOLFRAM HEGEN

28

WOLFRAM HEGEN

30

GABI ARNOLD

32

WOLFRAM HEGEN

42

WOLFRAM HEGEN

44

SEBASTIAN BUFF WOLFRAM HEGEN

48

HEIDI SCHULZ-SCHEIDT VAL THOERMER TORSTEN RUSS

4

COBURGER | DAS MAGAZIN

FOTOSTRECKE. Glückwunsch Rödental.

KAMPF UMS RATHAUS MAL ANDERS. Kommentare zu einem Neubau.

AMTSZEITEN BEGRENZEN. Mutige Idee #2.

ZEHN AUF EINEN STREICH. Kandidaten für Berlin.

WIE WERDEN WIR LEBEN? 36 Sonderthema Utopie.

WOLFRAM HEGEN

WOLFRAMG HEGEN

HINFALLEN! AUFSTEHEN! WEITERMACHEN! Aus der Reihe „Grenzerfahrungen“.

DIE RENAISSANCE DER ALTEN WERTE. Interview mit Philipp Maderthaner.

EINE UTOPIE WIRD WIRKLICHKEIT. Das Projekt „Neues Wohnen“.

MACHERIN. Dieses Mal Sabine Kastner.

ZURÜCK IN DER HEIMAT. 50 Der Koch Daniel Höhn. HIER WOHNTE … 78 … ein bürgerlicher Burgherr. GALERIE. 102 Leipziger Schule aus Lichtenfels.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Advertorial

DIE AKUSTIKER

„Ich habe meine Schüler nicht mehr richtig verstanden“ Karin Sauerbrey ist 59 Jahre alt und Grundschullehrerin. Seit Frühling dieses Jahres trägt sie ein Hörsystem und kann nun ihre Schülerinnen und Schüler endlich wieder richtig verstehen. Vor dem Gang zum Hörakustiker war das nämlich nicht so. Zwei- bis dreimaliges Nachfragen in der Schule gehörte für sie zum Alltag. Der Besuch bei Die Akustiker von Optik Müller in Bad Rodach hat Abhilfe geschaffen.

Wie haben Sie die den persönlichen Kontakt zu anderen Personen wahrgenommen, als sie noch kein Hörsystem trugen? Karin Sauerbrey: Ich habe es als sehr lästig empfunden. Nicht nur für mich, weil ich immer und immer wieder nachfragen musste, sondern auch für mein Gegenüber. Denn wer antwortet denn gerne immer und immer wieder auf dasselbe? Vor ein paar Jahren wurde bereits mein eines Ohr schlechter und dann haben die Probleme Stück für Stück zugenommen. Was haben Sie anschließend unternommen? Karin Sauerbrey: Ich kenne Frau Schelhorn, eine der Hörakustikerinnen bei Die Akustiker, persönlich und bin an sie herangetreten. Im Grunde habe ich mich also freiwillig, das heißt ohne ärztliche Anordnung, auf die Suche nach der Lösung meines Hörproblems begeben. Denn für mich stand fest: So geht es nicht weiter. Natürlich bin ich nun auch in ohrenärztlicher

Behandlung in der Gemeinschaftspraxis Dres. Weinaug in Hildburghausen und habe mir eine entsprechende Verordnung abgeholt. Aber der Impuls zum Tragen eines Hörgerätes kam direkt von mir. Wie ging es dann weiter und wie fühlen Sie sich heute mit Ihrem Hörgerät? Karin Sauerbrey: Ich habe zuerst ein Hörgerät ausprobiert, das man hinter dem Ohr trägt. Mittlerweile, weil es einfach angenehmer zu tragen ist, habe ich ein Gerät, das in der Ohrmuschel sitzt. Damit bin ich sehr zufrieden. Die Betreuung durch Frau Schelhorn war sehr gut und ich bin froh, dass ich „meinen“ Hörakustiker gefunden habe. Aber wissen Sie was? Das Schönste ist natürlich, dass ich meine Schülerinnen und Schüler wieder einwandfrei verstehe und auch im privaten Umfeld keine Verständnis- bzw. Hörprobleme mehr habe. Im Vergleich zu vor ein paar Jahren ist das jetzt ein ganz anderes Lebensgefühl!

Coburg, Mohrenstr. 31, Tel. 0 95 61 / 98 49 Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr, Sa. 08.30 − 14.30 Uhr Rödental, Bürgerplatz 8, Tel. 0 95 63 / 26 26 Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr, Sa. 08.30 − 12.30 Uhr Bad Rodach, Markt 12, Tel. 0 95 64 /92 89 71 0 Di. − Do. 09.00 − 17.30 Uhr www.optikmueller.de


EDITORIAL

EDITORIAL WOLFRAM HEGEN Seltener sind sie geworden, wirklich unbefangene Abende mit Familie, Freunden, Bekannten, wie ein ruhiger Fluss sanft vor sich hin gurgelnd, an grünen Wäldern und Wiesen, an erdigen Äckern und fruchtigen Feldern vorbei, gesäumt von Bäumen, Gestrüpp, Büschen, sich irgendwann ergießend in einen stillen See, in dem sich die Abendsonne tiefrot spiegelt, alles so ganz selbstverständlich, unaufgeregt, harmonisch, stattdessen säumen Stromschnellen den Weg, die das Wasser schäumen lassen, Schluchten, in die es hinabstürzt, um auf blankbestrahlten Felsblöcken in unzählige Teilchen zu zerplatzen, Dörfer, Häuser, die es auf seinem Weg mitreißt, wenn es entfesselt dem Tale entgegengerauscht wie bei der Haus, Hof, Menschen und unsere bräsige Selbstgefälligkeit ertränkenden Flut im Sommer dieses Jahres, mit einer zerstörerischen Kraft und irgendwie auch symbolisch für die Erosion, die uns alle unterspült, wenn wir uns in unsere schützenden Gräben zurückziehen, die Geimpften, die Nichtgeimpften, die Inzidenzler, die Bauchgefühligen, die E-Bike-Fahrer, die Autoisten, die Fleischesser, die Veganisten, die GendererInnen, die Sprachästheten, unser gemeinsamer Boden ist volatil geworden, die Unbefangenheit abhandengekommen, oder kurz gesagt: Wir brauchen wieder eine Utopie, wie wir gemeinsam leben wollen in Zukunft, eine Vision, ein Ziel, das uns verbindet. So widmen wir uns in dieser 46. Ausgabe des COBURGER dem Sonderthema Utopien. Wir zeigen ein kleines Beispiel aus Coburg, wie würdevolles Leben in Zukunft aussehen kann, wir haben uns mit Philipp Maderthaner über dieses Thema unterhalten, einem international gefragten und erfolgreichen Speaker, Trainer, Unternehmensberater, und wir blicken zurück auf 500 Jahre Utopiegeschichte. Andere Menschen in diesem Heft verfolgen seit vielen Jahren ihre eigene Vision, wie Sabine Kastner, unsere aktuelle Macherin, die sich in einer Männerdomäne durchgesetzt hat, wie Julia Göring, unsere Coburgs Beste, die aus einem kleinen Friseurladen eine feine Unternehmensgruppe gemacht hat, wie Daniel Höhn, einem meisterhaften Koch, wie Torsten Russ in unserer Galerie, dessen Malereien wie farbgewordene Utopien wirken, oder auch wie Anne Gottfried, die nach Schicksalsschlägen einfach nur noch die Vision hatte, irgendwie zu überleben. Und wir haben mal wieder selbst rumgesponnen in unseren mutigen Ideen, Teil 2: Wie wäre es mit einer Amtszeitbegrenzung in der Kommunalpolitik? Warum? Ja, warum denn nicht? So, und jetzt sind Sie dran. P.S. Glückwunsch Rödental zum 50. … dafür hat der COBURGER 12 Seiten Platz gemacht für die schönsten Bilder in der Fotostrecke. P.P.S. Nanu? Im August ein Kampf ums Rathaus? Aber wie! P.P.P.S. Schönen Urlaub, wo auch immer, vielleicht auch Urlaub daheim.

6

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


INHALT

8 HOFBERICHT

32 BUNDESTAGSWAHL 2021 74 ALLE WÜNSCHE ERFÜLLT

102 GALERIE

36 SONDERTHEMA UTOPIE 26 GRENZERFAHRUNG

Die Kandidaten

FT AU

FT

RK

AU VE

RK

AU VE

RK

AU RK VE AUSGABE 46 / AUGUST 2021

Anne Gottfried

FT

Wie werden wir leben?

FT

Torsten Russ

Wichtrey Homeware

VE

Diesmal von Schloss Hohenstein

COBURGER | DAS MAGAZIN

7


HOFBERICHT

FOTOS: VAL THOERMER

HOFBERICHT Gefühlte Großstadt? Herzogtum? Nabel der Welt? Nein, das ist Coburg sicher nicht, allen Behauptungen zum Trotz. Aber die Vestestadt ist sicher ein einmaliger Mikrokosmos. Ein kleiner Hofstaat. Es gibt einen Prinzen und einen Statthalter und das Fußvolk. Und alle feiern gerne kleine und große Partys. Wir vom COBURGER natürlich auch. Wenn wir

8

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

eingeladen sind. Und was, und vor allem wen wir dann sehen, zeigen wir Ihnen. In unserem Hofbericht. Dieses Mal von der Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Bob Dylan auf Schloss Hohenstein.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


HOFBERICHT

Gute Geschichten. Gute Bilder. Gut erzählt. Imagefilme. Werbespots. Eventmovies. Erklärfilme.

www.itv-biz.de www.itv-coburg.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

9


STADTGESPRÄCH

STADTGESPRÄCH...

ABWESENHEIT GLÄNZT NICHT

EINE GLÄNZENDE IDEE

Bob Dylan in Coburg! Wenn auch nicht persönlich, so doch zumindest sein gemalter Roadtrip – Werke aus vielen Jahrzehnten Tourleben auf Amerikas Straßen – in einer überregional vielbeachteten Ausstellung bis Ende Oktober auf Schloss Hohenstein, Auftaktveranstaltung des neuen „Kunstforum Schloss Hohenstein“, das sich für die nächsten Jahre viel vorgenommen hat.

Eigentlich ist sie als Leiterin der Designwerkstatt Coburg im Hofbräuhaus für die Vernetzung der Kreativen zuständige, nun hat sie selbst ihr kreatives Talent unter Beweis gestellt: Karin Ellmer hat einen kleinen aber feinen Lyrikband veröffentlicht mit dem Titel „Nur so – Alltagslyrik“. Es sind die kleinen täglichen Erlebnisse und Geschichten, die vermeintlich unscheinbaren Randnotizen, die Karin Ellmer durch ihre Worte aus der Alltäglichkeit herausholt und so zu etwas besonderem macht. Die Lesejury schreibt dazu: „Aufmunternd, fröhlich, nachdenklich und für jede Situation das passende Wort – mit ihrem ersten Band gelingt es Karin Ellmer, Alltagslyrik zu dem zu machen, was sie ist: Lyrik für Jedermann und jede Frau, für dich und mich, zum Weitergeben und Innehalten, zum Schmunzeln und Befreien. „Das Leben ist eine Dampfwalze“ – also halte inne, lass dich treiben, bring dich auf andere Gedanken und sei dir sicher: Dieses kleine Buch willst du nicht mehr aus der Hand legen.“ Erschienen ist es im Coburger Verlag Aumann, erhältlich beim Buchhändler.

Schade nur, dass bei der offiziellen Vernissage zur Eröffnung im Juli (siehe auch Hofbericht in diesem COBURGER) hohe Vertreter der Stadt Coburg und des Landkreises Coburg zwar begrüßt wurden, aber nicht anwesend waren. Eine Vertreterin einer Stadt aber hat den Weg nach Hohenstein auf sich genommen, obwohl er ziemlich weit war: Renate Wasmeier, Bürgermeisterin aus Deggendorf, dem Ursprung der Oskar-Hacker-Stiftung, der Stiftung, zu der auch Schloss Hohenstein gehört.

GLANZ IN DEN AUGEN Steffen Prodinger hat sich einen großen Lebenstraum erfüllt – und dabei noch ein gutes Werk vollbracht. Der Coburger Unternehmer hat Anfang August einen Ironman-Triathlon absolviert, allein gegen die Uhr, mit Start und Ziel in Coburg: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer auf dem Fahrrad, 42 Kilometer auf den Beinen. Innerhalb von 12 Stunden war das große Ziel erreicht, der Jubel beim ihm und viele Freunden und Fans war groß. Auch, weil er zugunsten des Projekts „Neues Wohnen“ (mehr in diesem COBURGER) unterwegs war, und so feierten ihn beim Zieleinlauf viele Vertreter dieses Projekts, vom Initiator, dem Rotary Club, und einige Sambistas mit rhythmischen Klängen.

10

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Möbel auf 3.000 qm im DELIFE STORE Ausstellungsware bis 50% reduziert Mo - Fr 8 - 17 Uhr | Sa 10 - 16 Uhr Ehrlicher Str. 19 | 96237 Ebersdorf AUSGABE 46 / AUGUST 2021

WWW.DELIFE.EU C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

11


ANNE GOTTFRIED Von Gabi Arnold | Fotos: Val Thoermer

Grenzerfahrungen In unserer Reihe Grenzerfahrungen erzählen Menschen ihre Geschichten. Es sind Geschichten von Niederlagen, von Krankheit oder Gefahr. Alle Erzählungen haben eines gemeinsam: Die Protagonisten sind nicht daran verzweifelt, sondern sie haben sich in das Leben zurückkämpft.

Hinfallen! Aufstehen! Weitermachen! Dieses Mal waren wir zu Besuch bei Anne Gottfried, der Geschäftsführerin der „Anne baut Gärten e. K.“ Im Jahr 1987, Anne ist 23 Jahre alt und voller Pläne, erkrankt sie an akuter myeloischer Leukämie (AML).

Anne Gottfried ist eine starke und selbstbewusste Frau. Das spürt man bei der ersten Begegnung. In ihrer Arbeitskleidung, kurze Hose, T-Shirt und sportlichen Schuhen, empfängt sie uns in ihrer Geschäftsstelle in Untersiemau. Wir sitzen in ihrem Büro, trinken Kaffee, als Anne Gottfried uns ihre Geschichte erzählt. Anne Gottfried, geborene Staubitzer, ist im Untersiemauer Ortsteil Weißenbrunn aufgewachsen und in der Baumschule ihrer Eltern groß geworden. Für die Staubitzers-Kinder ist es damals selbstverständlich, dass sie von klein auf im Unternehmen anpacken. Nach der Schule, am Wochenende oder immer dann, wenn es Arbeit gibt, hilft Anne mit. Davon profitiert sie in ihrem heutigen Beruf. „Alles rund die Pflanzen, die Pflanzenkunde, die Namen und die Pflege habe ich von klein auf mitbekommen“, erzählt sie.

12

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

13


GRENZERFAHRUNG

„Du denkst an die Zukunft und an Deine Pläne, an Reisen nach Neuseeland und Australien, daran, dass Du das Studium fertig machen, vielleicht mal heiraten und Kinder bekommen möchtest.“

Dennoch will sie sich nach dem Fachabitur zunächst als pharmazeutisch-technische Assistentin ausbilden lassen und wird auf eine Warteliste gesetzt. Sie entscheidet sich deshalb für ein Betriebswirtschaftsstudium, vier Semester studiert sie an der Fachhochschule, dann verändert sich ihr Leben grundlegend. Die sportliche Anne ist 23 Jahre alt, als sie sich immer müder und schlapper fühlt. Es sei ihr schwergefallen durch den Tag zu kommen, erinnert sie sich und schaut nachdenklich. „An einem Samstag gab es bei uns Kartoffelsuppe und ich bin beim Mittagessen am Tisch eingeschlafen.“ Die Symptome nehmen zu, der Zeiger der Waage klettert immer weiter nach unten und bei dem geringsten Anlass färbt sich ihre Haut mit dunkelblauen bis schwarzen Hämatomen. Als sie sich bei ihrem damaligen Hausarzt Dr. Stubner in Rossach vorstellt, klingeln bei dem Mediziner die Alarmglocken. Er untersucht die junge Frau, nimmt Blut ab und überweist sie mit Verdacht auf Leukämie in das Krankenhaus. Anne erinnert sich an eine schmerzhafte Knochenmarkpunktion. Danach steht fest, dass sie an akuter, myeloischer Leukämie (AML) erkrankt ist, einer bösartigen Erkrankung des blutbildenden Systems, die unbehandelt zum Tod führt. Für die junge Frau, die voller Pläne und Lebensdrang ist, ist das ein Schock, aber es steht für sie auch fest, dass sie gesund werden möchte. „Du denkst an die Zukunft und an Deine Pläne, an Reisen nach Neuseeland und Australien, daran, dass Du das Studium fertig machen, vielleicht mal heiraten und Kinder bekommen möchtest.“ Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr wie es vorher war. Anne muss sich mit der Diagnose abfinden und sie tut es. Eine Chemotherapie, mit all ihren Nebenwirkungen, wird sofort eingeleitet. Sie verliert die Haare und bekommt Entzündungen an den Zähnen. Nur noch eine Knochenmark­ transplantation kann ihr Leben retten. Die gute Nachricht: Beide Brüder kommen als Spender in Frage. Die weniger gute Nachricht: Es gibt zu diesem Zeitpunkt keinen freien Transplantationsplatz.

14

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


ANNE GOTTFRIED Nahtoderfahrungen Annes Zustand verschlechtert sich, sie bekommt einen Abszess im Hals, eine Lungenentzündung und leidet an Luftnot. Zweimal ist sie klinisch tot, fällt für acht Wochen ins Koma. „Du träumst seltsame Dinge und hast Nahtoderfahrungen“, erinnert sie sich. Als sie wieder aufwacht, ist ihr ausgemergelter Körper voller Schläuche und Infusionen. Sie wiegt noch 37 Kilogramm, kann weder laufen noch stehen und hat auf der Netzhaut Narben, ihre Sehkraft beträgt noch zehn Prozent. Und dennoch: „Meine Zuversicht, gesund zu werden, war immer da.“ Familie, Freunde stehen an ihrer Seite. Eine befreundete Ärztin hilft ihr, wieder auf die Beine zu kommen. Im Klinikum Großhadern in München wird in der Zwischenzeit ein Transplantationsplatz frei. „Dort habe ich mich gut aufgehoben gefühlt, wie in einem Wattebett“, sagt sie. Viereineinhalb Wochen lebt sie in einem sogenannten Überdruckzimmer in völliger Sterilität. Bevor sie das Knochenmark ihres jüngeren Bruders transplantiert bekommt, muss ihr eigenes Immunsystem komplett zerstört werden. Die Transplantation gelingt. Die gespendeten Zellen fangen sofort an in ihrem Körper zu arbeiten und sie tun es bis heute, 33 Jahre nach der Transplantation. Nach zwei Jahren zurück im Leben Allerdings bleibt die Therapie nicht ohne Folgen. Anne erfährt, dass sie unfruchtbar ist. „Da bist Du 23 Jahre alt und sie sagen Dir, dass Du nie Kinder bekommen kannst und klar heulst Du. “Anne steckt den Kopf nicht in Sand, sondern sie rappelt sich auf. Langsam regeneriert sich ihr Körper, ihre Sehkraft bessert sich und sie nimmt wieder zu. Nach zwei Jahren ist sie zurück im Leben und beginnt ein Bauingenieurstudium. Als ihr Vater im Jahr 1997 an Parkinson erkrankt, übernimmt sie einen von zwei Betriebszweigen des elterlichen Unternehmens. Mit der Sparte Garten- und Landschaftsbau ist sie eine erfolgreiche Unternehmerin. Große Gärten und Anlagen in Stadt und Landkreis Coburg und auch weiter entfernt tragen Annes Handschrift. Heute gehört ihre Firma „Anne baut Gärten“ der Genossenschaft „Gärtner von Eden“ an. Die „Gärtner von Eden“ sind ein Zusammenschluss von rund 50 Gartengestaltern in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit dem Anspruch kreativer Planung und Umsetzung im Bereich der Neu- und Umgestaltung von Privatgärten, sowie kompetenter und nachhaltiger Betreuung und Pflege. Anne entwirft heute Konzepte und Ideen für private Gartenanlagen, dazu gehören die Gestaltung, Pflaster- und Plattenbeläge, aber auch Dachbegrünungen und Bepflanzungen. Sie ist Chefin von acht Mitarbeitern, bis auf die Büro-Mitarbeiterin sind alle Männer. Es gehe ihr sehr gut, sagt sie und man spürt bei diesen Worten, dass die Krankheit Narben hinterlassen hat und immer präsent ist. „Klar, wenn man sich mal nicht so wohlfühlt, dann kommt wieder diese Angst.“ Anne blickt nachdenklich. Ihr Wille, vor allem auch ihre Freunde und ihre Familie hätten ihr geholfen, die Krankheit zu überstehen, sagt sie. „Es ist wichtig, dass Du die richtigen Freunde hast“, betont sie. Vor allem aber hat Anne nie aufgegeben. Anne Gottfried ist eine starke und selbstbewusste Frau.

„Klar, wenn man sich mal nicht so wohlfühlt, dann kommt wieder diese Angst.“ AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

15


50 Jahre Rödental

Die ICE-Brücke über dem Froschgrundsee

16

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Fotos von Val Thoermer

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

17


50 Jahre Rödental Die Domäne

18

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

19


20

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


50 Jahre Rödental Das Kloster Mönchröden

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

21


22

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


50 Jahre Rödental Das Glasmuseum

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

23


50 Jahre Rödental Das Schloss Rosenau

24

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

25


Ein starkes Team für Sie im Einsatz! Rosenau 16 • 96472 Rödental Tel.: 0 95 63 / 72 26-0 Web: www.schopf-teig.de E-mail:info@schopf-teig.de

Seit mehr als 40 Jahren realisieren wir Träume von den eigenen vier Wänden. Dabei sind wir unserer Firmenphilosophie stets treu geblieben. Massiv gemauerte Häuser, individuell geplant, zu einem schlüsselfertigen Festpreis mit Handwerkern und Partnern aus der Region Coburg. Wenn Sie das überzeugt, dann sind Sie bei uns an der richtigen Adresse.

26

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Aus Ideen die Lösungen entwickeln für die Elektrotechnik von morgen. AUSGABE 46 / AUGUST 2021

woehner.com C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

27


MUTIGE IDEEN

Das Feedback

KAMPF UMS RATHAUS MAL ANDERS Unsere erste mutige Idee im COBURGER 45 hat für einige Diskussionen gesorgt. Darin hatten wir die Idee eines neuen Rathauses für Coburg dargelegt, ein Neubau, der beispielsweise auf dem Ketschenanger entstehen könnte. Die Vorteile lägen auf der Hand: kürzere Wege, effizienteres Arbeiten, weniger Energiebedarf, bessere Erreichbarkeit, zufriedenere Bürger, zeitgemäßes Erscheinungsbild, weniger Kosten.

In unseren Augen also brächte ein Rathausneubau zahllose Synergieeffekte, Einsparmöglichkeiten und weitere Vorteile, die es wert wären, diese Idee einmal durchzurechnen. Die dann leeren über die gesamte Innenstadt verteilten historischen Gebäude der bisherigen Stadtverwaltung, allen voran das jetzige Rathaus, böten Platz für Stadtmuseum, Wohnen, Hotels, Gastronomie, Kultur. Das wäre wiederum ein großer Impuls für die Coburger Innenstadt.

Der komplette Artikel online unter www.coburger-magazin.de.

28

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


FEEDBACK Die Reaktionen im Netz waren größtenteils eher skeptisch. Einige der Kritiker waren beim Überfliegen der Geschichte wohl davon ausgegangen, dass wir uns dafür aussprechen, das alte Rathaus abzureißen und an dieser Stelle ein neues zu bauen. Entsprechend heftig schlugen sie verbal um sich. Dazu nur so viel: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Wir verzichten daher auf die Erwähnung dieser Kommentare. Die meisten Rückmeldungen zu unserer eigentlichen Idee waren kritisch-konstruktiv. So schrieb Wolfgang Weiß: „Ein komplett CO2 -neutrales und 100 Prozent nachhaltiges Coburg bis spätestens 2030 wäre mir, ehrlich gesagt, lieber.“ Dennis Boxem hat vor allem die befürchtete Architektur eines Neubaus im Blick, wenn er schreibt: „Egal, wie lang die Wege sind, egal wie verzweigt die Ämter liegen, lasst das alles bloß so wie es ist. Wenn man andere

Städte und Gemeinden ansieht wie uninteressant behördenmäßige Betonklötze, teilweise Rathäuser, Landratsämter gebaut sind …. bekomme ich das K….. Als historische Stadt Coburg, das Herz Europas, bin ich der Meinung, dass wir auch als Stadtverwaltung das historische Rathaus nutzen sollten.“ Er schlägt dagegen vor, „die Sparkasse aus der Innenstadt heraus zu holen und die Räume für die Stadtverwaltung dort zu nutzen.“ Auch Heiko Stöber hat die Sparkasse im Blick: „Sparkasse umziehen in ein leeres größeres Gebäude und das Alte Rathaus hat Platz!“ Jo Geisler schlägt vor, ein neues Rathaus beim jetzigen Kaufhof zu bauen, „die einzig richtige Lösung mit Parkplätzen im UG ….“, wichtig auch ihm „… da sollte es schon echt schön aussehen und nicht wie ein Betonklotz ….“. Eigentlich aber findet er „die Idee klasse.“ Rebecca Mende geht viel weiter: „Meine

Wir vom COBURGER haben auch die Fraktions- und Ausschussvorsitzenden im Coburger Stadtrat sowie den Oberbürgermeister um eine Stellungnahme gebeten mit knapp zwei Wochen Vorlauf zum Redaktionsschluss und einer Erinnerung kurz davor. Hier die eingegangen Stellungnahmen, zur besseren Lesbarkeit teilweise redaktionell bearbeitet:

Bündnis 90/ Die Grünen „Wir Grüne sehen das Rathaus in der Mitte von Stadt und Bürgerinnen und Bürgern und in dem Gebäude, das schon seit vielen hundert Jahren als Rathaus genutzt wird. Für räumliche Erweiterungen halten wir statt eines Neubaus die Nutzung von Leerständen in der Innenstadt als besseren Weg. Wie auch beim Verwaltungsgebäude in der Steingasse ist eine fußläufige Entfernung weiterer Räume oder Gebäude zum Rathaus kein großes Problem.“

ProCoburg „Die Frequenz in der Innenstadt würde weiter abnehmen. Was wird aus den freiwerden innerstädtischen Räumlichkeiten? Eine Nutzungsänderung wird weitere finanzielle Mittel binden. Eine Verlagerung mit allen Ämtern hätte zur Folge, dass Touristbüro, Stadthaus, Rathaus, Ämtergebäude Steingasse, Rosengasse, etc. leer stehen. Diese Gebäude neuen Nutzungen zuführen bei einer bereits aussterbenden Innenstadt ist schwer vorstellbar. Bürgerinnen und Bürger, die nur die Ämter besuchen kommen nicht mehr in die Innenstadt. Fatal für den Einzelhandel. Das Rathaus dient auch als repräsentativer Mittelpunkt. Ein Rathaus ist das Zentrum der Innenstadt. Es gibt viele Beispiele in unserer Republik wo Rathäuser auf die grüne Wiese verlagert wurden und die Innenstadt ausstirbt! Immenser finanzieller Aufwand und das vor den zu schulternden Aufgaben: Globe, LTC, Rückertschule (…) Heiligkreuzschule, Feuerwehrhäuser in Löbelstein und Creidlitz, allgemeiner Bauunterhalt, städtischer Zuschuss für Sanierungsgebiet 2/7, und nicht zu vergessen, der dringend erforderliche Hochwasserschutz. Einzig möglicher Standort wäre der Anger im Bereich der alten Sporthalle. Dieses Gelände wird aber bis mindestens 2025 als Interim für die Rückertschule benötigt und anschließend vermutlich für zusätzlich erforderliche Interimsbauten. Es müsste ein Projekt gestartet werden, bei dem alle Facetten beleuchtet werden, um Synergien gegen Aufwände abzugleichen.“

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

Idee zielt darauf ab, dass man ….. bereits jetzt im MiP (Mittelfristiger Investititionsplan, Anm. der Redaktion) ein Regierungs- und Verwaltungsgebäude mit modernen Ansprüchen planen und vorfinanzieren kann. Meine ursprüngliche Idee beinhaltetet allerdings eine integrierte Rettungs- und Feuerwehrwache im Erdgeschoss….“ Peter Bachmann dagegen spricht sich für einen Verbleib am Markt aus: „Am Markt seid ihr bei euren Wählern und bekommt schneller etwas mit, was nicht passt.“ Und wenn doch ein Umzug, „dann nur ins Landratsamt, das würde auch Sinn machen.“ Auch Renate Gretzbach spricht sich für einen Verbleib aus: „Ihr habt ein so schönes historisches Rathaus … Macht bloß nicht denselben Fehler, der vor vielen Jahren bei uns in Neustadt gemacht wurde.“

FDP „Die Argumente, die in Ihrem Artikel für den Neubau eines Rathauses sprechen, sind zutreffend, was die Kommunikation, die Effektivität, die Einsparung von Zeit und Geld betrifft. Ich erinnere mich noch an die Diskussion um den Neubau des Ämtergebäudes und den damaligen Abriss der alten Ratsschule. Das Argument für diesen Eingriff in das denkmalgeschützte Gebäude war im Wesentlichen, dass damit der „Rundlauf“ zu den verschiedenen Ämtern beendet und eine zentrale Verwaltung geschaffen werde. Schon kurz nach dieser Entscheidung wurden jedoch in anderen Ämtergebäuden, zum Beispiel im Bürglaßschlösschen, schon wieder neue Räume für Schreibkräfte gesucht. Das Ämtergebäude führte letztlich nicht zu einer Zentralisierung, sondern lediglich zu einer weiteren Zerstreuung der Ämter. Der Gedanke, ein neues Rathaus zu bauen, setzt die damalige Diskussion fort. Eventuell würde, wie sie in ihrem Artikel schreiben, eine solche Zentralisierung Zeit, Geld und Personal einsparen können. Jedoch ist zu befürchten, dass abgesehen von dem Leerstand in den bisherigen Gebäuden aus Gründen, die nichts mit Finanzmitteln zu tun haben, diese Grundidee überdacht werden muss: Sollten wir wirklich auf den einmalig schönen Trausaal in Bürglaßschlösschen verzichten? Wohl nicht, auch wenn er nicht behindertengerecht ist. Allein aber kann er nicht genutzt werden, so dass vermutlich wiederum das Standesamt in diesem Gebäude bleiben würde. Sollen wir wirklich den Rathaussaal nicht mehr für Stadtratssitzungen nutzen? Was ist mit der prachtvollen Regimentsstube? Sind sie nicht Ausdruck einer stolzen Stadt, die auf ihre Traditionen Wert legt? Ich möchte nicht auf sie verzichten, auch wenn in einem modernen Saal sicher eine bessere Technik verwendet werden könnte. Dann stellt sich die Frage, was mit den restlichen Verwaltungsräumen geschehen soll? Sollte der Oberbürgermeister in den modernen Neubau zur weiteren Verwaltung umziehen? Bevor man sich wirklich für den Neubau entscheiden könnte, der sich jedenfalls zurzeit nicht locker in den Haushalt einfügt, müssen auch solche Fragen der Tradition neben der modernen Effektivität diskutiert, geprüft und geklärt werden.“

Vom Oberbürgermeister und von den anderen Fraktionen CSU/JC, SPD und CSB ging keine Stellungnahme ein.

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

29


MUTIGE IDEEN Von Wolfram Hegen

Mutige Ideen#2 Unsere Geschichte über vielleicht ungewöhnliche, aber gerade deswegen mutige Ideen für Coburgs Zukunft aus dem Coburger #43 im Februar hat uns einige Rückmeldungen eingebracht. Meist positiv, und wenn kritisch, dann vor allem, dass die eine oder andere Idee nicht größer präsentiert, gedacht, erläutert worden ist, sondern durch die Aufzählung auf vier Seiten fast ein wenig unterging. Das wollen wir ab sofort ändern. In jeder Ausgabe präsentieren wir eine Idee.

Und wenn Sie auch noch Ideen haben … her damit.

30

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


AMTSZEIT BEGRENZEN

Amtszeiten begrenzen Eigentlich keine wirklich mutige Idee. Und auch nicht wirklich neu. In zahlreichen Ländern der Welt werden Amtszeiten beschränkt. Vor allem auf der großen Bühne, vor allem in präsidialen Systemen wie den USA. Schon in den frühen Demokratien im alten Athen oder Rom war nach einer festgelegten Zeit Schluss mit dem Amt. In Deutschland darf das Staatsoberhaupt, der/die Bundespräsident oder -präsidentin, maximal einmal wiedergewählt werden. Auch die Beschränkung der Amtszeit für Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin wird immer wieder von unterschiedlichen Seiten gefordert. Dabei seien in einer parlamentarischen Demokratie die Wahlen das Mittel, um Macht zu begrenzen, sagen Kritiker solcher Forderungen und lehnen sie ab.

Wie aber verhält es sich im Kleinen, in Kommunen? Wie verhält es sich in Coburg? Das Stadtoberhaupt wird von der Bevölkerung direkt für sechs Jahre gewählt, ebenso die Stadträte. Eine Amtszeitbeschränkung auf zwei oder drei Perioden gibt es nicht, für den oder die OB nur eine Altersgrenze. Üblich in bayerischen Kommunen. Der aktuelle Coburger Oberbürgermeister ist neu und jung, unter den 40 Coburger Stadträten sind 17 Neulinge, 9 Stadträte mit 2 Amtszeiten, 14 erfahrene alte Häsinnen und Hasen mit drei oder mehr Amtszeiten – ein guter Mix also. Ist eine Diskussion über eine Amtszeitbeschränkung also aktuell unnötig? Wir finden, sie ist überfällig: Systeme neigen dazu, sich selbst zu erhalten. Das müssen sie sogar. Das gibt Sicherheit und Stabilität. Das aber kann dazu führen, dass der Selbsterhaltungstrieb Vorrang hat vor dem eigentlichen Mandat: dem Wohl der Stadt zu dienen. Und gerade kommunale Systeme starten schon - aufgrund räumlicher und persönlicher Nähe – mit vielerlei wechselseitigen Beziehungen in eine Amtszeit. Solche Strukturen können weiter verkrusten, sinnvolle Netzwerke zu Seilschaften mutieren, professioneller Umgang miteinander kann in Gemauschel münden. Auch in Coburg gibt es solche Tendenzen. Jetzt also, ein gutes Jahr nach der letzten Kommunalwahl, wäre die richtige Zeit, um über eine Amtszeitbegrenzung für OB, Bürgermeister/-in und Stadträte auf zwei Amtszeiten zu diskutieren, also auf zwölf Jahre. Lange genug, um auf die Erfahrung Altgedienter bauen zu können, aber nicht so lange, dass Selbsterhaltung vor Stadtwohl gehen könnte. Das mag in einigen Fällen dazu führen, dass Mandatsträger ausscheiden müssen, die sich durch ein hohes Maß an Integrität, Einsatzbereitschaft und Kompetenz ausgezeichnet haben, das mag den Bürgerinnen und Bürgern vielleicht die Möglichkeit nehmen, beliebtes Personal zu bestätigen, wir glauben dennoch, dass die Vorteile überwiegen.

Vorteile: • Weniger Vetternwirtschaft • Mehr Chancen für Politikneulinge • Mehr innerparteilicher Wettbewerb • Mehr neue Ideen • Mehr Opposition • Mehr Zukunftsthemen

Coburg könnte Vorbild sein.

Der Artikel gibt die Meinung des Verfassers wieder.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

31


Zusammengestellt von Gabi Arnold.

BUNDESTAGS

Zehn Kandidaten wollen für den Wahlkreis Coburg – Kronach in den Bundestag, allesamt neue Gesichter. Das verspricht Spannung. Wer macht das Rennen für das Direktmandat? Wir stellen sie vor.

Ramona Brehm SPD

Dr. Jonas Geissler CSU

Die SPD-Direktkandidatin für den Wahlkreis Coburg/Kronach und Geroldsgrün wurde 1990 in Sonneberg geboren und wohnt seit 2013 in Coburg.

Der Kronacher ist 37 Jahre alt und Regierungsrat im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.

Seit dem Jahr 2010 arbeitet sie als Schornsteinfegergesellin in Coburg Stadt und Landkreis. Im März 2018 wurde sie zur „Miss Handwerk“ gekürt und war anschließend ein Jahr lang als Repräsentantin des Handwerks deutschlandweit unterwegs. Im selben Jahr wurde sie zur „Botschafterin des Coburger Landes“ ernannt. Brehm ist aktives Mitglied bei „Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern“ und bei den „Junioren des Handwerks“.

Er hat Politikwissenschaft, Geschichte und Internationale Beziehungen in Erlangen und Budapest (2003-2009) studiert. Am Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte der Uni Erlangen hat er promoviert. Geissler ist seit 2008 Stadt- und Kreisrat in Kronach, Fraktionsvorsitzender der CSU-Fraktion, Vorsitzender der Jungen Union Oberfranken und des CSU-Bundeswahlkreises Coburg/Kronach/Geroldsgrün. Die hohen Arbeitslosenzahlen Anfang der 2000er-Jahre seien zwar überwunden, aber das Erreichte müsse nachhaltig gesichert werden, sagt er. Dazu seien Investitionen in Forschung und Entwicklung notwendig. Vor allem müsse die Mobilität neu gedacht werden, zum Beispiel müsse man aufs autonome Fahren, flächendeckende Elektromobilität, Wasserstoff fahrzeuge und die Energiewende als Ganzes vorbereitet sein. Dazu müssten Hochschule und Unternehmen an einen Tisch gebracht, Ökologie und Ökonomie miteinander verbunden werden. Überhaupt plädiert er dafür, dass alle Handelnden an einem Strang ziehen. Die Aufgabe von jedem, der politisch aktiv ist, sollte es in erster Linie sein, Brücken zu bauen und Lösungen im Miteinander zu entwickeln. Geissler möchte sich in den Dienst dieser Lösungen stellen.

Emotional geprägt hat Brehm das Schicksal ihrer im vergangenen Jahr verstorbenen Mutter, die fast 23 Jahre lang in der Altenpflege in Coburg tätig war. Auch deshalb plädiert die SPD-Kandidatin für eine Reform des Gesundheitswesens und fordert eine drastische Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Außerdem hat sie den Fachkräftemangel im Handwerk im Fokus. Sie fordert auch hier veränderte Arbeitsbedingungen und einen Imagewandel, um von den Vorzügen einer Tätigkeit im Handwerk zu überzeugen. Ein verbindlicher Mindestlohn in Höhe von 12 Euro sowie eine stärkere Bindung an Tarifverträge, das Recht auf Weiterbildung und die Garantie eines Ausbildungsplatzes für alle Absolventen sind weitere Punkte ihrer Agenda.

32

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


WAHL 2021

Johannes Wagner Bündnis 90/Die GRÜNEN

Der Coburger Kinderarzt wurde 1991 in Nürnberg geboren. Er hat in Bamberg im Jahr 2011 sein Abitur abgelegt und an der FAU Erlangen und JMU Würzburg Humanmedizin studiert. Von 2016 bis 2018 war Wagner Jugenddelegierter für nachhaltige Entwicklung bei den Vereinten Nationen. Wagner ist Gründer und Koordinator der AG Klima und Gesundheit beim Global Health Hub Germany. Seit 2020 arbeitet er als Kinderarzt in Weiterbildung am Regiomed-Verbundkrankenhaus in Coburg. Die Arbeit mit Kindern im Säuglings- und Kleinkindesalter bezeichnet er als sehr erfüllend. Allerdings mache seinen Worten nach die aktuelle Politik viel zu wenig, um ebendiesen Kindern einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Wagner ist überzeugt, dass ein echter politischer Wandel in diesem Jahr möglich sei. Er glaubt fest daran, dass eine nachhaltige Welt kein Verzicht, sondern ganz im Gegenteil ein Gewinn sei. Konkret spricht er sich für saubere Luft und weniger Lärm in den Städten aus. Er wünscht sich eine Infrastruktur, die es auch Kindern und alten Menschen in der Stadt erlaubt, sich sicher zu bewegen, ohne aber dabei Menschen auf dem Land zu benachteiligen. Als weitere Ziele nennt er einen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik, weg von Sparzwängen und Ökonomisierungsdruck hin zu einem System, von dem sowohl Patientinnen und als auch die Mitarbeitenden profitieren.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

Jens-Uwe Peter FDP

Der freiberufl iche Soft wareingenieur wurde 1983 geboren. Er hat sein Abitur 2003 in Coburg abgelegt und an der Universität Würzburg Physik studiert. Im Jahr 2009 ist er in die FDP eingetreten. Seine Themenschwerpunkte sind Verkehr, Infrastruktur und die Digitalisierung. Die Maßnahmen, die während der Coronakrise ergriffen wurden, hätten gezeigt, wie fragil die Freiheit auch in Deutschland sei, sagt er. Wenngleich die Corona-Pandemie eine Ausnahmesituation darstelle und man davon ausgehen könne, dass die Einschränkung der Grundrechte nach dem Ende der Pandemie wieder zurückgenommen werden. Die FDP sei die einzige Partei, die das ohne Abstriche zu Gunsten von Sicherheit, Klima oder Ähnlichem garantiere. Peter fordert eine vollständige Wiederherstellung der durch das Grundgesetz garantierten Freiheiten. Das Bekenntnis zu Freiheit und Demokratie und die Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger über ihr Leben möchte er auch in seinen Kerngebieten, Verkehr und Infrastruktur sowie Digitalisierung einfl ießen lassen. Im Bereich Verkehr sieht er im Hinblick auf den Klimawandel großen Handlungsbedarf. Hier dürfe aber kein ideologischer Ansatz von oben erfolgen, sondern man müsse den Menschen Hilfsmittel und Wahlmöglichkeiten an die Hand geben, um gemeinsam diese Herausforderung zu meistern.

COBURGER | DAS MAGAZIN

33


DIE KANDIDATEN

Sebastian Johannes Görtler

Rainer Möbus Freie Wähler

Der Geschäftsführer der Rodacher Fruchtsäfte GmbH wurde 1962 in Coburg geboren und lebt in Bad Rodach. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Möbus ist politisch erfahren als Stadtrat und Integrationsbeauft ragter in Bad Rodach. Außerdem ist er Kreisrat im Landkreis Coburg. Möbus engagiert sich auf vielen Ebenen, unter anderem bei der Freiwilligen Feuerwehr. Er ist außerdem Gründer und Leiter der First Responder Gruppe. Er gehört dem Ensemble der Waldbühne Heldritt an und ist Vorstand im Rückertkreis Bad Rodach. Zudem ist er Mitglied in den Prüfungsausschüssen der Industrie- und Handelskammern Wiesbaden und Koblenz. Sein politischer Schwerpunkt liegt in der Wirtschaft in all ihren Facetten, vom Start-up bis zum Global Player. Er steht für die Unterstützung bestehender Unternehmen und Neuansiedlungen in der Region sowie Förderung von Start-ups und Innovationen. Die Stärkung des kulturellen Angebotes in der Region liegt ihm ganz besonders am Herzen. Deshalb wünscht sich Möbus in diesem Bereich eine Rückkehr zur Normalität. In den letzten Jahren habe er als Integrationsbeauft ragter erfahren, wie wichtig ein gutes soziales Miteinander ist. Dafür möchte er eintreten.

AFD

Der Direktkandidat der AfD ist 37 Jahre alt und Junggeselle. Görtler ist in Kronach geboren und aufgewachsen. Nach seiner Fachschulreife hat er sechs Semester integriertes Produktdesign in Coburg studiert und eine handwerkliche Ausbildung zum Drucker und Schriftsetzer absolviert. Seit dem Jahr 2010 arbeitet er selbstständig als Drucker und Medienberater sowie als Mediengestalter im Angestelltenverhältnis. Seit über zwanzig Jahren ist er ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig, 18 Jahre im Vorstand des Kreisjugendrings Kronach, circa acht Jahre davon als stellvertretender Vorsitzender. Zu seinen Schwerpunkten hierbei zählen unter anderem zehn Jahre Erfahrung als Reiseleiter für London und Schottland und jugendpolitische Bildung. Im Jahr 2020 wurde er im Landkreis Kronach für die AfD in den Kreistag gewählt. Auf seiner Agenda stehen die Stärkung und Förderung der Bildung auf allen Ebenen. Außerdem die Wiederherstellung und Festigung der diplomatischen und wirtschaft lichen Beziehungen zu Russland. Dauerhafter Frieden in Europa ist seinen Worten nach nur in Zusammenarbeit mit Russland möglich. Als weiteren Punkt nennt Görtler eine starke Förderung von Familien.

RAMONA BREHM FÜR UNS IN DEN BUNDESTAG. AM 26. SEPTEMBER SPD! FÜR UNSERE PFLEGE. FÜR UNSER HANDWERK. FÜR MEHR ANERKENNUNG UND RESPEKT. 34

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


BUNDESTAGSWAHL 2021

Sieben Kandidaten widmen wir uns ausführlich. Weitere drei Kandidaten kleinerer Parteien bewerben sich ebenfalls um ein Bundestagmandat:

Ulf Wunderlich

Nicole Fredriksen

Die Linke

Die Basis

Seit drei Jahren lebt der begeisterte Bergsteiger mit seiner Verlobten in Coburg. Mit seiner Kandidatur möchte Wunderlich der jüngeren Generation eine Stimme geben, aber auch all denjenigen, die sich eine wirkliche Veränderung wünschen. Der Direktkandidat für Coburg/Kronach/Geroldsgrün steht vor allem für eine sozial gerechte Klimaneutralität und bezahlbaren Wohnraum. Er fordert deswegen eine Mietobergrenze. Er plädiert weiterhin für ein Ende der Zwei-Klassengesellschaft und nennt in diesem Zug die private und gesetzliche Krankenversicherung. Sie soll zugunsten einer solidarischen Gesundheitsversicherung, in die alle einzahlen und von der alle profitieren, weichen. Weitere Ziele sind ein Mindestlohn von 13 Euro, eine Mindestrente von 1200 Euro (damit niemand in Altersarmut leben muss), sowie eine einmalige prozentuale Abgabe bei Vermögen von über 2,5 Millionen Euro zur Finanzierung der „Corona-Schulden“. Auf diese Weise sollen seinen Worten nach die Gewinner der Pandemie zur Kasse gebeten werden.

Tim Ströhlein Die Partei

Der 32-jährige Notfallsanitäter ist Gemeinderat in Geroldsgrün. Er möchte seinen Heimatort an die westliche Welt anbinden.

Tristan Wolf ÖDP

Der Coburger Biolandwirt, Jahrgang 1990, möchte landwirtschaft liche Familienbetriebe stärken und dem Höfe-Sterben entgegenwirken.

Johannes Wagner Ihr Kandidat für den Bundestag Beide Stimmen Grün!

Das möchte ich hier mit Ihnen erreichen: - Sichere medizinische Versorgung und hochwertige Pflege in Stadt und Land - Familie und Kinder in den Mittelpunkt - Soziale Sicherung auf der Höhe der Zeit

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz

- Klimagerechter Wohlstand als Grundlage für eine lebenswerte Zukunft - Klimaneutrale Industrie mit einem Green New Deal möglich machen

V.i.S.d.P.: Bündnis 90 / Die Grünen – Kreisverband Coburg Stadt, Michael Dorant, Steintor 1, 96450 Coburg

Wunderlich ist 22 Jahre alt und kommt ursprünglich aus der Nähe von Bamberg. Der ausgebildete Rettungssanitäter studiert soziale Arbeit an der Hochschule Coburg.

Die 43-jährige Bürokauff rau möchte sich für eine Erneuerung des Gesundheitssystems einsetzen und fordert Reformen

Hier können wir ins Gespräch kommen:

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

Hannes.wagner.coburg

wagner@gruene-coburg.de

hannes4future

www.johannes-wagner.org

COBURGER | DAS MAGAZIN

35


Wie werden wir leben?

U to p

Von Wolfram Hegen 36

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


i en So also fühlen sich Krisenjahre an … wenn Pandemien, Umweltkatastrophen, Flüchtlingswellen, Ungleichheiten, Finanzkrisen uns unter Dauerstress setzen, unser tägliches Leben ins Wanken bringen, unser Denken in Besitz nehmen, unsere Normalität nicht mehr normal ist. Wenn sich eine Vielzahl an Ereignissen zu einem diff usen dauerhaften Bedrohungsempfi nden verdichtet. Rette sich, wer kann! Oder doch: Wie wollen wir denn jetzt weitermachen? Krisenjahre sind die besten Zeiten für Zukunftsvisionen. Sie sind wie ein zeitgewordenes Biotop für neues Leben im Kopf. Sie machen Hoff nung, sie lenken den Blick weg vom Hier und Jetzt, sie haben manchmal auch die Kraft zur Veränderung aus der Erkenntnis heraus, dass ein Wandel dringend notwendig ist. Utopien haben Hochkonjunktur, wenn es gerade nicht so gut läuft. Das war schon Anfang des 16. Jahrhunderts so, als Thomas Morus in seinem gleichnamigen Buch von einer fernen Insel namens Utopia schrieb, einem idealen Ort ohne Ungleichheit, ohne Streitigkeiten, arbeitsam, gebildet, rational, demokratisch. Eine Zukunftsvision, die er in einer Zeit voller Bedrohungen und Umbrüche entwarf. Prägend für viele Jahrhunderte. Bis heute hat sein Buch nichts von seiner Faszination verloren. So gedeihen sie wieder gut, die Utopien. Sie können entlang der Bruchlinien der Geschichte, wenn Verwerfungen zu Tage treten, die im Untergrund die gesellschaft liche Tektonik schon lange ins Wanken gebracht haben, Halt und neue Orientierung geben. Wie also werden wir denn leben?

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

37


Zusammengestellt von Wolfram Hegen

38

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


SONDERTHEMA UTOPIEN

Eine Textsammlung.

Uto p i en Wie werden wir leben? Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Utopien – und Utopien der Zukunft.

Er hats erfunden „Anders als spätere dystopische oder schwarze Entwürfe, repräsentiert Utopia (Anm. d. Red.: 1516 entwarf Thomas Morus in dem Buch „Utopia“ das Bild einer idealen Gesellschaft) keinen totalitären Überwachungsstaat, der die erreichte Perfektion erzwingt. Bei Morus funktioniert alles durch die Perfektion der Vernunft. Und – dies ist ebenfalls bemerkenswert – die Menschen werden nicht als perfekte gedacht. Sonst würden alle Überlegungen zu ‚fehlgeleiteten‘ Entwicklungen Einzelner und, wie man sie strafen oder ausschließen müsse, ja überflüssig sein. Aber das individuelle Streben um Vollkommenheit trägt nicht den Prozess allgemeinen Fortschritts in der Geschichte Utopias. Es ist nicht verortet in einem Prozess der Heilsgeschichte, auf deren apokalyptisches vorläufiges Ende man sich selbst vorzubereiten hätte.“ Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Vortrag „Was ist und wozu dient Utopie“, November 2016

Eine Lust zu leben? „Krisen lockern die soziale Fantasie. Die utopischen Bilder idealer Gesellschaften entstanden in einem Jahrhundert der Umbrüche und Unsicherheiten. In der Krise des Feudalismus erklärten sich Städte zu befreiten Zonen, revoltierten Bauern – und wurden am Ende schlimmer als zuvor unters Joch der feudalen Hörigkeit gezwungen. Christliche Söldner raubten und mordeten in der Neuen Welt, ihre Erzählungen von Völkern, die ohne Geld und Gewalt auskamen, relativierten die Normen der alten Welt. – „Oh Jahrhundert, oh Wissenschaft, es ist eine Lust zu leben. Die Studien blühen, die Geister regen sich. Barbarei, nimm Dir einen Strick und mach dich auf Verbannung gefasst.“ So schrieb es der Dichter Ulrich von Hutten an den Humanisten Erasmus, zwei Jahre, nachdem der erste Bericht aus Utopia verfasst wurde. Humanismus – das Zeitalter der Menschen. Eine neue Epoche hatte begonnen, die Horizonte waren offen. Eine andere Welt war möglich – in Gedanken.“ Mathias Greffrath aus „Warum Utopien scheitern“ / Deutschlandfunk Juli 2020

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

39


SONDERTHEMA UTOPIEN

Weiter, immer weiter „Karl Marx entwickelt eine Gesetzmäßigkeit des gesellschaftlichen Lebens. Nach dem Klassenkampf und dem Zusammenbruch des Kapitalismus hilft der Sozialismus eine neue Gesellschaft zu schaffen. Tatsächlich startet im 20. Jahrhundert das Experiment, doch die gesellschaftspolitische Utopie scheitert an der Realität. Marx‘ Bewunderer greifen zu staatlichem Zwang und Unterdrückung, bauen den Eisernen Vorhang und Versuche, der Ost-Utopie zu entfliehen, kosten nicht wenige Menschen das Leben. So mündet der Traum vom besseren Leben in der Katastrophe. Es bleibt die nüchterne Erkenntnis, dass bislang jeder, der eine Idealgesellschaft schaffen wollte, Schiffbruch erlitten hat. Dies darf aber nicht zu dem Schluss verleiten, dass Utopien bloße Idiotie sind. Sie definierten Ziele, die durchaus erstrebenswert sind, aber immer wieder auf den Prüfstand gehören. Nur dann können Utopien als Fortschrittsmotoren wirken.“ Volker Eklkofer, Aus „Ideal oder Idiotie“, Bayerischer Rundfunk 2015

Oder eben nicht weiter so? „Der Begriff „Utopie“ ist gegenwärtig fast zu einem Synonym für Zukunftsvision geworden. Die Rede von Utopie transportiert unweigerlich Bilder aus dem Kontext technologischer Veränderungspraxis: Künstliche Intelligenz, Big Data, Transhumanismus, Enhancement, Virtual Reality. Mancherorts gilt – angesichts einer weitgehenden Kraftlosigkeit neuer Sozialutopien – die Idee von grenzenloser Intelligenz und ewiger Schönheit schon als letzte große Utopieperspektive des 21. Jahrhunderts. In Literatur und Film ist die technische Euphorie dagegen weit weniger ausgeprägt. Dort dominiert nach wie vor die düstere Spielart der Utopie, dystopische Szenarien, die mithilfe einer Extrapolation bedrohlicher Gesellschaftstendenzen und in abschreckenden Bildern vor einem „Weiter so“ warnen, etwa in der Gestalt einer Gesundheitsdiktatur (Juli Zehs Corpus Delicti, 2009), einer banal-brutalen Unterhaltungskultur (Suzanne Collins’ The Hunger Games, 2008–2010) oder der Herrschaft eines digitalen Monopolkonzerns (Dave Eggers’ The Circle, 2013). Eines aber ist unbestritten: Das Thema der Utopie ist die Zukunft.“ Thomas Schölderle aus „Als die Utopie die Zukunft entdeckte“, rpi loccum 2019

40

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


WIE WERDEN WIR LEBEN

Utopia stottert „Das Was-ist dominiert über das Was-wäre. Fantasie wird kaum gefördert, nicht in den Schulen, noch weniger an den Universitäten und im beruflichen Alltag gar nicht. (…) Wir beschäftigen uns ausgiebig mit Erinnerungskultur und vernachlässigen das Imaginieren der Zukunft. Unsere Fähigkeit, etwas anderes zu sehen als nur das Bestehende, geht so dramatisch ein wie die Zahl der Apfelsorten. Die kapitalistische Kommodifizierung führt zu Uniformität, nicht nur in unseren Fußgängerzonen, sondern auch in unseren Köpfen. Ein Teufelskreislauf, denn je weniger Vielfalt wir um uns herum erfahren, desto weniger können wir Visionäres erträumen. Was für eine schreckliche Vorstellung, ein Leben lang ins Hier und Jetzt verbannt zu sein. Das Utopische (oder Ausgefallene oder Abseitige oder Umgedrehte) benötigt zudem öffentliche Wirkungsräume. Fantasie ist ein individueller Akt, der nach Kommunikation strebt (…). Wo sind sie, die Räume, in denen wir uns mit anderen Tagträumern und Möglichkeitsdenkenden (…) austauschen können? Wo die entsprechenden Radiosendungen, Zeitungsserien oder Webseiten? Stattdessen überall eine deprimierende Hörigkeit gegenüber dem Tatsächlichen. Was dazu führt, dass mangels Möglichkeitssinn auch unser Wirklichkeitssinn verkümmert. Wir rezipieren grausige Erzählungen, die von Gewalt und Erniedrigung handeln, ohne uns zu fragen, wie repräsentativ sie sind. Positives hingegen tun wir als weltfremd ab.“ Ilja Trojanow aus „Das Erdenken der Utopie“, taz Juli 2021

Utopia ist vor allem eine Baustelle „Neom - The Line“: 170 Kilometer lang soll die Zukunftsstadt werden, die Saudi-Arabien im Norden des Landes bauen will. Der dänische Architekt Bjarke Ingels plant auch groß. Er widmet sich im Auftrag des Mobilitätsgiganten Toyota einer Stadt von morgen in Japan: „Woven City“, nahe Tokyo gelegen, wird die Verkehrsebenen von Fussgänger*innen, Radfahrer*innen und motorisiertem Verkehr voneinander trennen und übereinanderlegen. Der Grundstein für das Projekt wurde gerade gelegt. Noch größer gerät Ingels Maßstab, wenn man an das neue „Masterplanet“-Projekt seiner Firma BIG denkt. Es geht um nicht weniger als den gesamten Planeten einem Designplan zu unterwerfen. Andere Großprojekte wie Sodong in Korea oder Masdar in Abu Dhabi sind schon länger im Bau. Sie führen Nachhaltigkeit und neue Technik im Schilde, wirken aber teils schon veraltet, bevor sie fertig sind. In Masdar wird seit 2008 gebaut. Längst sollte die Stadt fertig sein. Jetzt plant man für 2030. „Smart City“ ist seit langem eines der Zauberworte, wenn es um Utopia geht. KI lässt Bauträume der Zukunft in den Himmel wachsen: Energieeffizienz, Robocars, neue Baustoffe. Doch viele Planer*innen setzen ganz gezielt alte Baustoffe ein: vor allem Holz. Der spanische Architekt Vicente Guallart geht noch einen Schritt weiter: er glaubt, dass Großstädte künftig Selbstversorgung anstreben sollten und sagt voraus, dass Landwirtschaft in die Metropolen zurückkehren wird.“ Ankündigungstext für Filmbeitrag „Utopie für die grüne Stadt von morgen“/ ZDF Aspekte Mai 2021

Der Begriff „Utopie“ ist gegenwärtig fast zu einem Synonym für Zukunftsvision geworden.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

41


SONDERTHEMA UTOPIEN

Interview mit Philipp Maderthaner

Die Renaissance d e r a lt e n W e rt e Die Corona-Pandemie hat nicht nur viele Menschenleben gekostet, der Umgang mit ihr hat auch viele Diskussionen ausgelöst, hat Keile in die Gesellschaft getrieben, schwelende Entwicklungen befeuert. Ohne Zweifel einer der tiefsten Einschnitte der jüngeren Vergangenheit, für manche Generation die erste wirkliche Krise. Was alle jetzt aber verbindet, ist die Frage: Wie geht es weiter? Wie werden wir nach dieser Erfahrung leben? Der COBURGER hat sich dazu mit Philipp Maderthaner unterhalten. Der erfolgreiche Unternehmer, Keynote-Speaker, Unternehmensberater und Kampagnenchef sprach im Rahmen des Formats „Boost the Youth“ im Juli vor Schülerinnen, Schülern und Auszubildenden.

Phillip Maderthaner (Mitte) gemeinsam mit den Initiatoren von „Boost the Youth“, Max Beyersdorf und Thomas Bittorf.

42

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Advertorial

PHILIPP MADERTHANER COBURGER: Wie schätzen Sie die Kraft von Utopien ein? Haben Utopien die Kraft zur Veränderung? Philipp Maderthaner: Wenn Du keine Ziele hast, wirst Du irgendwo ankommen, aber vermutlich nicht da, wo Du hinwillst. Ich bin ein großer Freund von Zielen, ein großer Freund von Visionen, weil ich überzeugt bin, dass sie Menschen extreme Kraft geben. Wir haben das gerade in der Corona-Pandemie gesehen: Das Licht am Ende des Tunnels, die Aussicht, dass sich die Dinge wieder zum Guten wenden, das macht den Menschen Mut, das gibt ihnen Kraft. Das heißt, wir brauchen unbedingt eine Vision, weil es das ist, was uns am Leben hält. COBURGER: War und ist Corona auch eine Chance für neue Utopien? Philipp Maderthaner: Ich glaube, man muss bei Krise als Chance immer vorsichtig sein. Krise bedeutet für viele, gerade auch in der Corona-Pandemie, wirklich Krise, existenzielle Sorgen, weil Arbeitsplätze wegbrechen, weil Unternehmen schlechter laufen. Aber natürlich gibt es auch den Bereich, wo Krise zur Chance wird, wo wir nach vorne blicken können und überlegen, was können wir besser machen in Zukunft. Also beides existiert nebeneinander in der Krise. COBURGER: Der Mensch lässt sich oft dazu verleiten, die Zukunft auf Basis des aktuellen Zustandes linear hochzurechnen. Das gibt das Gefühl der Sicherheit, der Kontrolle. Meistens kommt aber alles anders. Fehlt uns die Fähigkeit, Undenkbares zu denken? Philipp Maderthaner: Ich glaube, es gibt einen Widerspruch, den wir Menschen nur schwer auflösen können. Wir suchen stetig nach Sicherheit, wir wollen uns immer sicher fühlen, wie entwickeln sich die Dinge, wird es gut, wird es schlecht, wo geht die Reise hin. Und gleichzeitig, so ehrlich müssen wir sein, sind wir nicht einmal in der Lage, das Wetter von morgen vorherzusagen. Also Sicherheit halte ich in vielerlei Hinsicht für Wunschdenken, wir haben in Wahrheit keine Ahnung, was die Zukunft bringt, niemand hat die Corona-Pandemie vorhergesehen, niemand hat andere große Krisen vorhergesehen, genauso wird es mit den Aufschwüngen sein, wird es mit den Innovationen sein. Die Kunst ist, glaube ich, sich darauf einzustellen, wie wir auf der Welle, die gerade da ist, richtig surfen. COBURGER: Es gibt Megatrends, die weit in die Zukunft hineinwirken, welcher Megatrend wird Ihrer Meinung nach unser Leben in den nächsten Jahren stark beeinflussen?

„Wir erleben in den letzten zehn Jahren durch den Aufstieg sozialer Netzwerke eigentlich den Aufstieg der Oberflächlichkeit“

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

Philipp Maderthaner: Ich glaube, dass es wieder einen großen Trend zu mehr Tiefe geben wird. Wir erleben in den letzten zehn Jahren durch den Aufstieg sozialer Netzwerke eigentlich den Aufstieg der Oberflächlichkeit, wenn man so will. Menschen inszenieren sich und präsentieren sich auf social media in ihrer idealen Form, aber die Tiefe dahinter geht verloren. Das hat und wird auch noch viele Unternehmen dazu verleiten, sich über die Oberfläche zu definieren. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir vor einer Zeit stehen, in der es sehr stark auch wieder um die Substanz gehen wird. Das hat die Corona-Pandemie gezeigt. Die Unternehmen, die gut durch die Krise gekommen sind, sind die, die in ihrer Substanz stark sind. Deswegen glaube ich, die Tiefe wiederzuerlangen, auch Werte wieder neu zu definieren, das ist sicher etwas, was uns die nächsten zehn Jahre beschäftigen wird. COBURGER: Das heißt auch ein Zurück zu alten Werten? Philipp Maderthaner: Ich denke schon, dass auch viele sogenannte alte Werte wieder eine Renaissance erleben werden, weil wir ja immer Pendelbewegungen haben. Wir haben durch den Aufstieg von social media zunächst erlebt, dass wir eine enorme Vernetzung bei den Menschen sehen, enorme Konnektivität, und jetzt fast eine Gegenbewegung haben, einen Rückzug ins Individuelle, also diese Pendelbewegungen haben wir immer. Gleichzeitig haben uns social-media ja auch viel beschert an Extremismus, an Hass. Das heißt, Werte wie respektvoller Umgang werden eine neue Konjunktur erleben. Sie müssen eine neue Konjunktur erleben, wenn wir ein vernünftiges Zusammenleben sicherstellen wollen. COBURGER: Wie also werden wir leben in Zukunft? Philipp Maderthaner: Ich wünsche mir eine Gesellschaft, wo wir einander positiv begegnen, das ist mein Wunsch. Ich glaube, dass wir lernen müssen, in einer Art und Weise miteinander umzugehen, egal ob das im Privaten ist oder am Arbeitsplatz, gegenüber Führungskräften oder Kolleginnen und Kollegen, wo wir eine respektvolle Basis im Miteinander schaffen, sodass wir gemeinsam wachsen können. Ich glaube, die Welt stellt so viele Herausforderungen für uns bereit, dass wir genug damit zu tun haben, diese Herausforderungen zu bewältigen. Wir tun gut daran, uns nicht dazu bringen zu lassen, dass wir gegeneinander arbeiten, sondern miteinander. Die Fragen stellte Wolfram Hegen.

PHILIPP M A DERTH A NER » Geboren 1981 » Studium der Internationalen Betriebswirtschaft in Wien » Bis 2011 verantwortlich für Kampagnen der ÖVP » 2 012 Gründung der eigenen Kampagnen-Agentur „Campaigning Bureau“ » 2013 Partnerschaft mit der Kampagnenagentur von Barack Obama » 2 017 Mitverantwortlich für die Kampagne bei der erfolgreichen Kanzlerwahl von Sebastian Kurz in Österreich » 2 019 Gründung der Business Gladiators GmbH mit Sitz in Wien und Berlin » Mehrfacher Preisträger (Reed Awards, Rising Star Award, Gründer des Jahres, Unternehmer des Jahres uvm.), mehrfacher Unternehmer, Unternehmensberater, Coach, Buchautor

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

43


SONDERTHEMA UTOPIEN

Das Projekt „Neues Wohnen Coburg“

E i n e Uto p i e wird Wi rklich keit Utopien, Visionen vom Leben der Zukunft – oft sind sie nicht mehr als eine Projektion der Gegenwart, eine Hochrechnung aktueller Entwicklungen, gerne unter dem Eindruck neuer Technologien, die Phantasien Raum geben, die gut visualisierbar, wie ein Science-Fiction daherkommen. Wie aber leben wir in Zukunft zusammen? Menschen unterschiedlichster Herkunft, Talente, Bedürfnisse? Und vor allem: Wie leben alle diese Menschen in Zukunft in Würde zusammen? Solche Fragen sind weit weniger spektakulär, bewegen sie sich doch oft in einem gesellschaftstheoretischen, philosophischen, juristischen Rahmen, wenn von Selbstbestimmung, Gleichheit der Lebensverhältnisse, Menschenwürde, Teilhabe die Rede ist.

44

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Advertorial

NEUES WOHNEN

Dabei betreffen sie unser aller Leben, unser Miteinander, unsere Zufriedenheit. Es sind die viel wichtigeren Fragen, die es zu beantworten gibt. Und es gibt Antworten, die Mut machen, die ganz konkret sind, aktuell im Hier und Jetzt, gelebte Utopien. So wie die Utopie, die zur Gründung des Vereins „Neues Wohnen Coburg“ führte. Es waren Eltern von Kindern, die in ihrer Eigenständigkeit und Alltagskompetenz aufgrund geistiger und/oder körperlicher Behinderung eingeschränkt sind, die den Verein gegründet haben. Meist erwachsene Kinder, jahre-, meist jahrzehntelang gepflegt von ihren Eltern. Die Eltern aber verband eine Vision: Wie jedes andere erwachsene Kind haben auch ihre behinderten Kinder ein Recht auf ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben außerhalb der Familie, sozial, kulturell, beruflich. Bestehende Einrichtungen aber wurden oft den Bedürfnissen nach Teilhabe und Selbstbestimmung nicht gerecht. So hat man sich entschlossen, selbst aktiv zu werden und ein Wohnprojekt zu bauen, das selbstbestimmtes Wohnen und gesellschaftliche

Teilhabe für Menschen mit Behinderung ermöglicht. Grundlage ist das neue Bundesteilhabegesetz, ein Meilenstein, Basis auch für das Coburger Projekt. Das alles ist ein paar Jahre her. Jetzt 2021, im November, wird die Vision Wirklichkeit. Auf der Bertelsdorfer Höhe entstehen 24 Appartements, jedes mit 30 Quadratmetern, einem Küchenblock und einem behindertengerechten Bad, alles barrierefrei. Dazu Gemeinschaftseinrichtungen. Ein eigenes Zuhause für erwachsene Kinder mit Behinderung, selbstbestimmt, aber, wenn nötig, auch mit einer Rund-umdie-Uhr-Betreuung. Acht Plätze sind noch frei und warten auf interessierte Familien, 16 Appartements haben schon ihre Bewohner. Eine echte wahrwerdende Utopie für würdevolles Leben, die neben öffentlichen Fördergeldern auch Spenden erhält von Menschen, von Organisationen, die sich haben begeistern lassen von der Energie der Eltern und ihrer Kinder. So hat der Rotary-Club Coburg kürzlich 30 000 Euro gespendet, damit die Gemeinschaftsräume eingerichtet und ausgestattet werden können.

Mehr Informationen unter www.neues-wohnen-coburg.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

45


SONDERTHEMA UTOPIEN

ZAHLEN & FA K T E N Fünf Szenarien, wie die Zukunft der EU aussehen könnte ... ... je nachdem welche Entscheidungen getroffen werden: 1 Weiter wie bisher Die Europäische Union konzentriert sich auf die Umsetzung ihrer positiven Reformagenda. 2 Schwerpunkt Binnenmarkt Die Europäische Union wird schrittweise wieder auf den Binnenmarkt ausgerichtet.

„Utopie“ in 44 Wörtern Eine Utopie ist der Entwurf einer möglichen, zukünftigen, meist aber fiktiven Lebensform oder Gesellschaftsordnung, die nicht an zeitgenössische historischkulturelle Rahmenbedingungen gebunden ist. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird Utopie als Synonym für eine von den vorherrschenden gesellschaftlichen Gruppen überwiegend als schöne, aber unausführbar betrachtete Zukunftsvision benutzt.

3 Wer mehr will, tut mehr Die Europäische Union ermöglicht es Mitgliedstaaten, die dies wünschen, in bestimmten Bereichen mehr gemeinsam zu machen. 4 Weniger, aber effizienter Die EU konzentriert sich darauf, in ausgewählten Politikbereichen rascher mehr Ergebnisse zu erzielen, unternimmt in anderen Bereichen aber weniger.

Quelle: Wik ipedia

Welche Unternehmen haben eine Vision für eine bessere Zukunft?

5 Viel mehr gemeinsames Handeln Die Mitgliedstaaten beschließen, auf allen Politikfeldern viel mehr gemeinsam zu machen.

65%

Google

Quelle: EU Weißbuch 2 017

54%

IKEA

Patentanmeldungen 2018

53%

eBay Microsoft

52%

Amazon

52%

USA

Tchibo

41%

Coca-Cola

41%

Haribo

39%

Adidas

39%

27 000

Deutschland

23 000

Japan

48%

Aldi

44 000

Frankreich

10 000

China

9 000

Schweiz

8 000

Südkorea

7 000

Niederland

7 000 6 000

Großbritannien

4 000

Italien Quelle: Statista

Quelle: European patent Off ice

Drei Beispiele für Utopien 1

Platon, Politeia (3. Jhd.): Erste utopische Vorstellungen prägte schon der griechische Philosoph Platon, der in einem Diskurs das Konzept der Gerechtigkeit in einem idealen Staat bespricht.

2

Thomas More, Utopia (1516): Die Geschichte von Utopia wird von einem Seefahrer erzählt, der von Gemeinschaft und Gleichheit ebenso sehr berichtet, wie von Kriegen, die mit außerbürgerlichen Söldnern geführt werden.

3

A World Beyond (2015): In dem Disney-Film erhalten Kinder die Chance, die utopische Zukunftswelt „Tomorrowland“ zu erkunden und müssen zugleich die Welt retten. Quelle: Chip

46

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


FINANZTIPP

STEUERTIPPS FÜR SCHÜLER BEI FERIENJOBS COBURGER: Ist jeder Arbeitslohn, auch der von Schülern bei Ferienjobs, steuerpfl ichtig? Thomas Bittorf: Im Grundsatz ja, jedoch ergeben sich je nach Höhe des Lohns und Ausgestaltung der Beschäft igung unterschiedliche Belastungen für Schüler und Arbeitgeber: Der Schüler kann als Minijobber arbeiten, dann darf er aber höchstens 450 € im Monat verdienen. Wegen des Jugendarbeitsschutzgesetzes muss man mindestens 15 Jahre alt sein und darf nicht mehr als 8 Stunden am Tag arbeiten. Der zum 01.07.2021 gestiegene Mindestlohn von 9,60 € gilt im Übrigen für minderjährige Schüler ohne abgeschlossene Berufsausbildung nicht. Die Versteuerung und die Sozialabgaben beim Minijob übernimmt in der Regel der Arbeitgeber, der 2 % Pauschalsteuer, 13 % Krankenversicherung und 15% Rentenversicherung abführt. Verdient der Schüler nicht mehr als 15 € pro Stunde und arbeitet er an maximal 18 zusammenhängenden Tagen und nicht mehr als 8 Stunden pro Tag, kann der Arbeitgeber eine pauschale Lohnbesteuerung mit 25 % vornehmen. In beiden Varianten braucht sich der Schüler um die Abführung der Abgaben nicht zu kümmern. Wenn er mehr als 15 € je Stunde oder insgesamt mehr als 450 € im Monat verdient, ist der Lohnsteuerabzug mit der Steuerklasse 1 durchzuführen. Gleichwohl fällt bis zu einem Monatslohn von ca. 1100 € keine Lohnsteuer an. Dazu muss man als Schüler dem Arbeitgeber sein Geburtsdatum und seine Steueridentifi kationsnummer mitteilen, die man sich beim Finanzamt besorgen kann. Bei einem höheren Verdienst wird zunächst Lohnsteuer vom Arbeitgeber einbehalten.

Gesponserter Beitrag

Viele Schüler arbeiten in den Sommerferien, um ihr Taschengeld aufzubessern oder erste praktische Erfahrungen im Arbeitsleben zu sammeln. Auch für Unternehmen kann dies vorteilhaft sein, um sich als künft iger, attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren oder auch einfach nur Bedarfsspitzen während der Urlaubszeit abzudecken. Doch auch bei Ferienjobs dürfen Steuern und Sozialabgaben nicht außer Acht gelassen werden. Was zu beachten ist und wie man sich unter Umständen gezahlte Steuern wiederholen kann, darüber hat der COBURGER mit Rechtsanwalt und Steuerberater THOMAS BITTORF von der Kanzlei tb.legal gesprochen:

Arbeitgeber bei der Minijobzentrale zu melden ist. Diese ist sozialversicherungsfrei und somit für Arbeitgeber und Aushilfen gleichermaßen attraktiv. Zwar ist der Schüler in dem Fall nicht krankenversichert, Versicherungsschutz besteht jedoch grundsätzlich weiterhin über die Familienversicherung der Eltern. Eine kurzfristige Beschäft igung liegt setzt voraus, dass die Tätigkeit maximal 3 Monate oder insgesamt 70 Arbeitstage nicht überschreitet. Für 2021 wurde wegen Corona die Zeitgrenze einmalig zwischen 31.03.2021 bis 31.10.2021 auf 4 Monate bzw. 102 Tage angehoben. Allerdings sind bereits gearbeitete Tage im gleichen Jahr hinzuzurechnen und zusammenzuzählen. Das Kindergeld oder der Kinderfreibetrag werden durch den Ferienjob übrigens nicht gefährdet. COBURGER: Haben Sie noch einen Tipp zum Schluss? Thomas Bittorf: Wer während der Ferien als Betreuer im Ferienlager oder einer Jugendfreizeit oder z.B. im Bereich der Pflege alte, kranke oder behinderte Menschen betreut, kann wegen seines sozialen Engagements gegebenenfalls den sog. Übungsleiterfreibetrag nach § 3 Nr. 26 EStG in Anspruch nehmen. So können seine Einnahmen als Aufwandsentschädigungen in 2021 bis zu einem Jahresbetrag von 3000 € steuer- und sozialversicherungsfrei bleiben, ohne dass eine Steuererklärung in 2022 abgegeben werden muss. Dies setzt voraus, dass diese Tätigkeit als Ausbilder, Erzieher oder Betreuer im Auft rag einer öffentlich-rechtlichen Institution oder eines gemeinnützigen Vereins, einer Kirche oder vergleichbaren Einrichtung erbracht wird. COBURGER: Haben Sie vielen Dank für das Gespräch!

COBURGER: „Zunächst“ heißt aber, dass die Belastung nicht endgültig ist? Thomas Bittorf: Genau, der Schüler kann sich die einbehaltene Lohnsteuer durch eine Einkommensteuererklärung vom Finanzamt im nächsten Jahr wiederholen, sofern er insgesamt nicht mehr als den Grundfreibetrag von 9744 € verdient hat. Die Einkommensteuererklärung ist deswegen notwendig, weil der Arbeitgeber den Lohnsteuerjahresausgleich mangels Beschäft igung des Schülers über das ganze Jahr hinweg nicht durchführen kann. COBURGER: Müssen auch Sozialabgaben, z.B. für Kranken- und Rentenversicherung abgeführt werden? Thomas Bittorf: Um dies zu vermeiden, bietet sich die sog. kurzfristige Beschäft igung an, die vom

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

Löwenstraße 27 96450 Coburg Telefon: 09561 79 42 400 Fax: 09561 79 42 402 E-Mail: info@tb.legal Internet: www.tb.legal

COBURGER | DAS MAGAZIN

47


48

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


KONZEPTION & FOTO: SEBASTIAN BUFF

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer, Frauen, Diverse.

MACHERIN

Dieses Mal: Sabine Kastner. Sie ist über den zweiten Bildungsweg Steuerberaterin geworden und führt heute eine Steuerkanzlei mit 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Außerdem ist sie Vorstandsmitglied der Steuerberaterkammer Nürnberg und im Landesverband der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in München und auch darüber hinaus vielfältig in beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Organisationen aktiv.

Sind Sie eine Macherin? Ich habe viele Ideen und viele Träume, die ich sofort umsetzen will, so schnell wie möglich, ich warte nicht gerne, ich will einfach gleich loslegen. Von daher bin ich wohl eine Macherin. Warum sind Sie eine Macherin? Ich glaube an mich selbst, ich denke immer nur positiv und ich versuche auch immer sofort Lösungen zu fi nden, oft auch über den Tellerrand hinaus. Und meistens funktionieren die Lösungen dann auch. Was macht das Machen aus? Vor allem immer für seine Mitarbeiter und seine Kunden da zu sein, immer zuhören können, auf Wünsche eingehen, Verständnis haben, loyal sein. So haben meine Mitarbeiter immer Vorrang vor mir, wenn es um die Urlaubsplanung geht, ich gewähre ihnen alle Leistungen, die steuerfrei möglich sind, alle können sich ihre Arbeit frei von Montag bis Sonntag einteilen. Also Machen heißt für mich vor allem Geben, weil das erfahrungsgemäß immer auch zurückkommt in Form von Verlässlichkeit, Loyalität, Verbundenheit.

ich die Kleinste war, ich habe meinen Bruder immer gegen Hänseleien verteidigt, ich habe dann schon mit 13 Karate gelernt, weil ich mich wehren können wollte. Dann habe ich verschiedene Berufe gelernt, Steuerfachangestellte, Bilanzbuchhalterin, Betriebswirtin (VWA), Steuerberaterin. Und erst mit 32, damals alleinerziehend mit einem zweijährigen Kind, ohne fi nanzielle Möglichkeiten, erst ohne Auto und dann mit einer geliehenen alten Ente, habe ich mich selbständig gemacht. Ich hatte einfach den Traum, das zu schaffen, eine eigene Kanzlei, ich habe immer daran geglaubt. Dabei bin ich von den Kollegen kritisch beäugt worden und habe mir in der männerdominierten Branche ganz schöne Sprüche anhören müssen, keiner hat mir das zugetraut. Aber das hat mich nur noch mehr bestärkt, ich habe mich da nie beirren lassen. Seitdem habe ich die Kanzlei und mein großes überregionales Netzwerk Schritt für Schritt aufgebaut und jetzt – mit 60 – wollen wir die Kanzlei nochmal deutlich vergrößern und bauen dazu gerade ein denkmalgeschütztes Haus um. Ist die Region Coburg ein guter Ausgangsstandort zum Machen?

Wie ging es los mit dem Machen? Als ich fünf Jahre alt war, war ich in der Spittelleite in Coburg schon der Bandenchef, obwohl

Ja, weil es so klein ist, man wird schnell wahrgenommen. Und es gibt viele kleine Netzwerke.

Die Fragen stellte Wolfram Hegen.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

49


50

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


IM PORTRAIT

DA N I E L H Ö H N

Von einem der auszog … … das Kochen zu lernen

Wir treffen uns am frühen Nachmittag an seinem Arbeitsplatz, im Restaurant Künstlerklause, nicht um zu speisen, sondern um uns ein wenig zu unterhalten, über ihn, den Koch Daniel Höhn, über sein Leben, das Geschichten zu erzählen weiß, die für Memoiren taugen würden, dabei ist er, wie man so sagt, erst in der Mitte des Lebens, im besten Alter, aber eben früh aus seiner oberfränkischen Heimat hinausgezogen in die Welt der Spitzenköche, von denen er viele getroffen und von ihnen gelernt hat, mit manchen noch befreundet ist und über die er die eine oder andere Anekdote zu erzählen weiß, wenn man nur lange genug bohrt, ein Großmaul nämlich ist er nicht, eher bodenständig, ein wenig verschmitzt manchmal, mit seinem ganz eigenen trockenen Humor, so dass man sich fragt, wann auf der Karte der Künstlerklause denn Erzählmenüs mit dem Namen „Gericht und Geschicht“ auftauchen mit dem ein oder anderen Gericht aus seiner Lehrzeit mit den Großen der Branche, garniert mit einer kurzen Geschichte dazu.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

51


IM PORTRAIT

„Es war für mich immer klar, Kochen ist mein Beruf, schon bei der Hauswirtschaft in der Schule habe ich das gemerkt.“ Die Oma in Theisenort, einem Ortsteil von Küps im Landkreis Kronach, ist so etwas wie seine erste Lehrmeisterin. Gute fränkische Hausmannskost, die ihm heute noch schmeckt, wenn er auf Heimatbesuch ist: Schnitzel mit Kartoffelsalat zum Beispiel oder Housnpfeffer. Schnell lernt er auch die gehobene Gastronomie kennen und schätzen, im Kräutergarten in Coburg bei Manfred Ertlschweiger, wo er seine Ausbildung macht.

Henze, Müller, Rach, Trettl, Bottura, Mälzer…

Dann zieht er aus, seine Kochkünste zu verfeinern: Er geht ins Allgäu zu Sternekoch Christian Henze, es eröff net sich eine Welt neuer Produkte, neuer Rohstoffe, Spitzenköche müssen sich Jahr für Jahr aufs Neue behaupten, Höhn kümmert sich um die Beilagen, später um die süßen Köstlichkeiten aus Henzes Sternekü-

52

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


DANIEL HÖHN

… Daniel Höhn kennt sie alle.

che, und er begleitet den Star bei seinen Fernsehauft ritten, bereitet Rezepte vor, wenn Henze im MDR aufkocht, große Industrieunternehmen wollen sich mit Henze schmücken, seine Kochschule ist gefragt, Höhn ist immer mit dabei, „das war wirklich eine sehr gute Zeit, da habe ich viel mitbekommen.“ Es sind Wanderjahre für Daniel Höhn, die ihn an den legendären Hangar 7 nach Salzburg führen, „das Nonplusultra in Europa“, alle angehenden Köchinnen und Köche wollen dorthin, „ich habe mich einfach beworben, beim Vorstellungsgespräch war ein Riesenhaufen mit Bewerbungen auf dem Tisch, ich hätte nie gedacht, dass das klappt, aber selbstbewusst genug, dass ich es kann.“ Immerhin war damals Roland Trettl Küchenchef, immerhin haben viele, sehr viele Topköche aus der ganzen Welt schon im Hangar 7 gekocht, sich dort beweisen zu können, „ist schon eine Riesensache, aber man ist eben auch schnell wieder weg.“ Er aber bleibt fast eineinhalb Jahre, kocht in dieser Zeit mit Dieter Müller, mit Massimo Bottura, dem schon zu Lebzeiten legendären 3-Sterne-Koch aus Italien, Gérard Depardieu kommt als Weingutbesitzer mit seinem Koch vorbei, es ist die große Welt, die sich versammelt. „Da kochst Du erstmal einen Monat, bis alles perfekt ist, erst dann für Gäste.“ Dann klingelt das Telefon, Christian Rach ist am Telefon, Hamburger Sternekoch, TV-Star, er will Daniel in die Hansestadt locken, Höhn willigt ein. „Wir haben uns sehr gut verstanden, das war eine Superzeit.“ Zwei Jahre bleibt er bei Rach im legendären Tafelhaus in bester Lage, 80 Menüs mittags, 80 abends, dann aber schließt Rach sein Restaurant. Höhn, schon lange geschätzt unter seinen Kollegen, wechselt zu Tim Mälzer in die bekannte Bullerei im Schanzenviertel, „das war schon etwas anderes“, sagt er, „da haben wir echt ganz schön geackert, 300 Essen am Abend, 100 bis 150 Steaks, das war von der Menge her eine ganz andere Nummer, und vor allem perfekt organisiert.“ Höhn aber möchte weiterziehen, hat noch nicht genug gesehen, noch nicht genug gelernt. „Ich wollte einfach immer etwas Neues erleben, andere Städte, andere Menschen, eine andere Gastronomie, das fasziniert mich.“ Und so landet er in St. Moritz, „als Snowboadfahrer ein gutes Ziel“, schmunzelt er, Zeit für sein Hobby aber bleibt wenig, er hat einen Saisonvertrag, natürlich in einem 5-Sterne-Haus, „da haben wir jeden Tag gekocht, fast rund um die Uhr.“ Für Höhn war die viele Arbeit nie ein Problem, „Kochen ist eine Lebenseinstellung, wenn man die verwirklichen will, ist das eben sehr intensiv.“ Und heute? Daniel Höhn ist in die Heimat zurückgekehrt, in die Stadt, in der er aus seinem Talent und Kochen im Kreis der Familie heraus erste professionelle Schritte gemacht hat, in Coburg. Dabei hatte er zwischendurch mal „keinen Bock“ mehr auf Kochen, nachdem er über Mallorca und einen eigenen Premium-Burgerladen in Köln, den er verkauft hat, in seiner Heimatgemeinde Küps gelandet war, als Küchenchef bei einem neuen Hotel, eine „Herzenssache, in die ich viel Leidenschaft gesteckt habe“, das aber coronabedingt schließen musste, als er mitbekommt, dass die Künstlerklause einen Koch sucht und ihm das Konzept super gefällt. Mit Chef Fred Raab habe er sich gleich gut verstanden, die beiden teilen dieselbe Philosophie: gute Produkte, eine klare, einfache, aber genau deswegen so anspruchsvolle regionale Küche mit vielen kreativen Ideen und Einflüssen aus anderen Ländern. Seit einem Jahr stehen die beiden in der Küche, Daniel hat viele Ideen eingebracht, die jetzt schon sehr gut ankommen, so wie sein Spinatknödel mit feiner Nussbutter oder die Jakobsmuscheln auf Rote Beete Risotto. Und wenn er Zeit hat, bekocht er in Theisenort seine Oma. „Am liebsten mag sie weißen Käs mit Limburger oder mal einen Sauerbraten, dann essen und reden wir, und sie fragt mich dann immer: „Gfällts Dich in Cobuich?“ Freilich, sagt er dann, Daniel Höhn, einer, der auszog, das Kochen zu lernen, und der jetzt seine Gäste in seiner Heimat mit all dem verwöhnen kann, was ihm die Großen der Branche beigebracht haben. Und der erst einmal nicht mehr hinausziehen wird, er wird nämlich bald heiraten, und Nachwuchs ist auch unterwegs. Mehr Informationen unter www.kuenstler-klause.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

53


Coburg, das Coburger Land und die angrenzenden Gebiete: Eine lebenswerte Region, mitten in Europa. Naturnah und doch urban, mit Sinn für Kultur, Platz für Freizeit, Raum für Bildung. Und vor allem ein idealer Ort zum Arbeiten. Das belegen viele erfolgreiche Unternehmen. Sie sind die Treiber der Region Coburg, tief verwurzelt in ihrer Heimat und weltoffen zugleich, verantwortungsbewusst, visionär. Sie sind …

CoburgsBeste COBURGS BESTE ist des LABEL des COBURGER für die besten Unternehmen seit Ende 2018. COBURGS BESTE nennen sich heute schon viele Unternehmen der Region Nordwestoberfranken und Südthüringen. 54

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Advertorial

COBURGS BESTE Der COBURGER wählt sie aus und stellt sie vor – Unternehmen, die sich durch die Kombination verschiedener Kriterien auszeichnen:

· ·

· ·

Innovation Tradition

Ausbildung Engagement

Diese Unternehmen bekommen vom COBURGER die Chance, sich als COBURGS BESTE zu präsentieren. Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel oder Dienstleistung. In einem gemeinsamen Workshop erarbeitet der COBURGER den Wesenskern dieser Unternehmen heraus. Danach entwirft das COBURGER-Team – bestehend aus Redakteur, Designer und Marketingfachleuten – eine ganz individuelle vierseitige Präsentation: Was treibt das Unternehmen, wo sieht es sich in Zukunft, welche Visionen tragen es?

Das waren bisher

CoburgsBeste seit Dezember 2018:

®

In diesem COBURGER trägt ein Unternehmen den Titel „COBURGS BESTE“:

Hat Ihr Unternehmen auch das Label „COBURGS BESTE“ verdient? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf: Melanie Krempel | mk@markatus.de und Anke Feuer | feuer@coburger-magazin.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

55


CoburgsBeste

FRISEUR JULIA GÖRING

KOPFSACHE MIT HERZ 15 Jahre Friseur Julia Göring Intercoiffure – vom Friseursalon zur Unternehmensgruppe

Friseurin zu sein – das ist für Julia Göring mehr eine Berufung als ein Beruf, es ist ihre Passion, die sie seit der Gründung ihres Friseursalons vor 15 Jahren antreibt. Es geht ihr um mehr als um den Haarschnitt, es geht um den Kunden als Ganzes, um seine Persönlichkeit, um sein gutes Gefühl.

„Äußere Schönheit und Selbstwahrnehmung hängen ja untrennbar zusammen“, sagt sie. „Unser Ziel ist es, dass unsere Kunden mit gesundem Haar, perfektem Schnitt und ihrer eigenen Persönlichkeit aus dem Salon gehen. Dann werden Sie sich auch noch Wochen nach Ihrem Besuch bei uns wohl fühlen.“ Das Team versteht sich als Typberater, findet gemeinsam mit den Kunden die richtige Frisur, berät in Sachen Locken, Volumen, Farbe, Pflege. Egal, ob es sich um eine Frisur handelt, die den Typ betont, einen Schnitt zur Volumenunterstützung oder leichte Strähnchen: „Hauptsache, es passt.“ Aus dieser Philosophie heraus hat sich der Friseursalon weiterentwickelt, hat Innovationen in das Angebot mit aufgenommen wie den Calligraphy Cut, bei dem das Haar nicht mit einer Schere, sondern mit dem Calligraphen schräg angeschnitten wird. Das sorgt für mehr Fülle des Haares. Auch VitaHairlight bietet Julia Göring ihren Kunden an, eine natürliche Behandlung mit gleichgerichtetem rotem Licht für Kopfhaut und Haare. Dadurch

56

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

wird der Stoffwechsel angeregt, Selbstheilungskräfte werden aktiviert. So werden Defizite durch Umweltbelastungen, Stress, Alter oder Ernährungsfehler ausgeglichen. Die Haarfarbe hält länger, das Haar glänzt mehr, und das Haar wird voller, weil das Wachstum angeregt wird. Und mit dem Color Indikator verfügt Julia Göring gemeinsam mit ihrem Mann Olaf Krebs zudem sogar über eine eigene Entwicklung. Dabei handelt es sich um eine Schablone, die Aufschluss gibt über das eigene Hautbild. Auf der Basis trifft man dann die Farbwahl. Das System wird im ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus im Bereich Kosmetik, Friseuren, Optikern, Juwelieren und für Schulungen angeboten. Mit Olaf Krebs gemeinsam hat sie so aus kleinen Anfängen heraus mittlerweile eine Unternehmensgruppe gemacht, mit zwei Salons in Coburg und Feucht bei Nürnberg, einem gemeinsamen Consultingunternehmen für Friseure und andere Branchen, und mit vielen Schulungskonzepten.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Advertorial

Julia Göring Intercoiffure | Coburg

Olaf Krebs Intercoiffure | Feucht

» » »

» Seit 1993 eigener Salon » Vielfältige Ausbildungen als Coach und Trainer für Persönlichkeits- und Teamentwicklung » Mehrfach erfolgreich bei Wettbewerben » Buchautor

Seit 2006 eigener Salon Mehrfach ausgezeichnet Mehrere Weiterbildungen zur Trainerin und zum Coach » Buchautorin » Viele Erfahrungen bei Modenschauen, Shootings, TV-Produktionen » friseur-julia-goering.de

Seminare & Coaching

Produktentwicklung » Color Indikator www.colorindikator.com » » » »

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

» Kommunikationstraining und Teambuilding » Coaching und Beratung VITAL – Formel im Verkauf und Beratung Mental Master Coaching CQM In Deutschland, Österreich, Schweiz o-k-consulting.com

COBURGER | DAS MAGAZIN

57


CoburgsBeste

FRISEUR JULIA GÖRING

Eine Erfolgsgeschichte Meilensteine im Leben von Julia Göring-Krebs » » » » » » » »

2004 2006 2009 2011 2016 2017 2018 2021

Gesellen- und Meisterprüfung, Bayerischer Staatspreis Unternehmensgründung Dozentin Meisterkurs Aufnahme bei Intercoiff ure Unternehmerin des Jahres und Top 30 Intercoiff ure in Deutschland Gründung J-O Consulting Entwicklung Color Indikator 15-jähriges Jubiläum und Auszeichnung „Coburgs Beste“

» Co-Autorin des Buches CSR und Energiewirtschaft von Alexandra Hildebrandt im Springer Verlag » Calligraphy Cut Gold Trainerin » NLP Trainerin (DVNLP/EANLP) » Hypno Coach (DRC cert.) » CQM Mastercoach (DQV cert.) » Ausbildung in System- und Organisationsaufstellung » Lehrtrainer der geometrischen Typvermessung » Make-up Artist, Beautist » Begleitung und Styling vieler Modenshows, TV-Produktionen und Fotoshootings

58

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


COBURGS BESTE

Gib Menschen eine Vision und sie wachsen Die Mitarbeiter sind das große Kapital von Julia Göring Intercoiffure. Sie haben an der Entwicklung und dem Erfolg der letzten 15 Jahre beigetragen – und sie profitieren davon. Zahlreiche Weiterbildungen sind Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung, die Chance auf großen Bühnen zu arbeiten, Dienstreisen nach Las Vegas, Paris, London oder Berlin inklusive.

Bianca Baumann

Tom Ruddigkeit

Madeleine Helmut

Salonleitung, Masterstylistin

Masterstylist

Topstylistin

„Julia Göring ist eine zielstrebige erfolgreiche Unternehmerin und Chefin, der das gesundheitliche Wohl ihrer Mitarbeiter und auch deren privates Glück sehr wichtig ist. Man kann mit allem zu ihr kommen: Sie steht mit Rat und Tat zur Seite. Auch wenn man berufliche Ziele hat, möchte sie diese unterstützend möglich machen. Sie schult nicht nur sich selbst laufend weiter, um als gutes Beispiel voranzugehen, sondern gibt auch den Mitarbeitern die Möglichkeit auf ständige Weiterbildung, um so dauerhaft Spaß im Beruf zu haben. Sie lebt und liebt ihren Beruf. Genau diese Begeisterung gibt sie täglich an ihr Team und ihre Kunden weiter.“

„Meine Chefin geht in ihrem Beruf auf und zeigt Leidenschaft. Sie ist sehr kreativ und weiß immer Lösungen für Problemfälle, einfach fachlich brillant. Sie lässt sich nicht von Hindernissen vom Weg abbringen und verfolgt ihre Ziele hartnäckig bis zum Ende. Sie behält immer den Überblick und ist ein Organisationsgenie. Sie nimmt alle Gelegenheiten wahr, um ihre und die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter auszubauen. Und noch vieles, vieles mehr...“

„Sie ist eine sehr freundliche, kompetente, hilfsbereite, kreative Person. Sie arbeitet mit viel Freude. Ihren Beruf sieht sie nicht als Arbeit, sondern als Hobby.“

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

FRISEUR JULIA GÖRING INTERCOIFFURE Kasernenstraße 15 | 96450 Coburg Telefon 0 95 61 / 756 77 www.friseur-julia-goering.de Servicezeiten Dienstag bis Freitag: 9.00 bis 18.00 Uhr Samstag: 9.00 bis 14.00 Uhr

COBURGER | DAS MAGAZIN

59


125 JAHRE

Sie vertritt die Interessen der Wirtschaft im Coburger Land – und das seit 125 Jahren. Diesen stolzen Geburtstag nämlich feiert die IHK zu Coburg in diesem Sommer. Der COBURGER hat sich dazu mit Friedrich Herdan unterhalten, dem Präsidenten der IHK zu Coburg.

EIN STA RK ES COBURGER: Herr Herdan, die IHK zu Coburg gilt seit 125 Jahren als Interessenvertreter der gewerblichen Wirtschaft . Außerdem zählt sie zu den kleineren IHKs Deutschlands. Eine absolute Besonderheit. Wie sehr nutzt das der Region? Friedrich Herdan: Die Gründung der IHK zu Coburg 1896 war ein bedeutsames Ereignis für die Region, weil damit endlich eine legitimierte, handlungsfähige Organisation der wirtschaft lichen Selbstverwaltung in Eigenverantwortung entstand. Damit begann die koordinierte, in staatliche Strukturen eingebundene Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Coburg. Davon profitiert unsere Region bis heute: Unsere Mitgliedsfi rmen nehmen Spitzenpositionen ein – bayern-, deutschland- und sogar europaweit – im Maschinenbau, Versicherungswesen und bei Dienstleistungen, und wir sind der stärkste Wirtschaftsraum in Oberfranken. In der Steuerkraft liegt die Stadt Coburg nach München an zweiter Position in Deutschland. Das kommt nicht von ungefähr und muss verteidigt und stetig ausgebaut werden, unter anderem deshalb gibt es eine eigene IHK. COBURGER: Wie kam es eigentlich zu einer eigenen IHK für die Region Coburg? Friedrich Herdan: Es gab mit dem Gewerbeverein Mitte des 19. Jahrhunderts einen Vorläufer, der aber in seiner Bedeutung unterhalb institutioneller Wirtschaftsvertretungen blieb. So drohte Coburg gewisse Rückständigkeit gegenüber damals moderneren Wirtschaftsorganisationen. Dem machte Prof. Alexander Schmidt, der Vorsitzende des damaligen Gewerbevereins, mit einer flammenden Rede 1890 ein Ende: Er fokussierte die damals

herrschende Coburger Trägheit in der Nutzung wirtschaft licher Chancen so treffend, dass er damit umwälzende Veränderungen anstieß und den damaligen Herzog Ernst II und später Alfred zum Handeln veranlasste. Sein aufrüttelnder Vortrag – seine Ruck-Rede – war der Auslöser zur Gründung der Coburger Handelskammer am 18. März 1896. COBURGER: Gab es besondere Meilensteine in der Entwicklung der IHK zu Coburg? Friedrich Herdan: Das historisch wichtigste Ereignis war ohne jeden Zweifel der Anschluss Coburgs an Bayern 1920. Als Coburg sich – nach einer Volksabstimmung mit überwältigendem Ergebnis – dem Freistaat Bayern anschloss, wurde die Eigenständigkeit unserer Kammer als Interessenvertreter der Coburger Wirtschaft fort- und festgeschrieben. Bayern verfügte bereits über langjährige Erfahrungen mit Handels- und Gewerbekammern und die Kammerorganisation hatte sich als wichtiges Element des Wirtschaftslebens etabliert. Das Bekenntnis Bayerns zur Industrieund Handelskammer zu Coburg war die Initialzündung für die bis heute währende, sehr gute Zusammenarbeit zwischen Coburger Wirtschaft und Freistaat. Durch vielfältige Initiativen der IHK als Interessenvertreterin der Unternehmen über 125 Jahre – 100 Jahre in Bayern – entstanden langfristig gute strukturelle Rahmenbedingen, in denen wirtschaft liche Erfolge gedeihen konnten. COBURGER: Wie genau unterstützt die IHK zu Coburg die Unternehmen? Friedrich Herdan: Auf Grundlage des IHK-Gesetzes haben ja alle Kammern gleiche Pfl ichten, Auf-

wirtschaftsnahinnovativ 60

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Advertorial

IHK

#wirtschaftsnahinnovativ

ST ÜCK C OBURG gaben und Rechte, aber als Vor-Ort-Kammer im Wortsinn genießen wir in der bayerischen IHK-Flächenkammer-Landschaft ein wertvolles Alleinstellungsmerkmal: Neben hoheitlichen Aufgaben hat die Dienstleistung bei uns ganz besonders hohe Priorität. So stehen wir im engen Dialog mit unseren Betrieben und wissen, was unsere Wirtschaft im Innersten bewegt. Entsprechend erhalten unsere 8.300 Mitgliedsunternehmen in Stadt und Landkreis Coburg besonders individuelle Betreuung bei der Qualifi kation von Fachkräften, Beratung und Hilfen in Fragen der Außenwirtschaft, zu Energieund Umweltschutzthemen sowie zu Steuerfragen und wir helfen in so manchen Krisenphasen. COBURGER: Wie sehr hat die Pandemie die Wirtschaft in der Region getroffen? Wie sieht es aktuell aus? Friedrich Herdan: Unsere Coburger Wirtschaft war – über alle Branchen hinweg – seit Beginn der Pandemie mit starken Einschränkungen und nach teilweisen Öff nungen auch wieder mit Rückschlägen konfrontiert. Verminderte Nachfrage, ausbleibende Investitionen, Störungen in Lieferketten und Einschränkungen bei Geschäftsreisen behindern bis heute insbesondere die internationalen Geschäfte. Weite Teile der gewerblichen Wirtschaft kämpfen sich aktuell noch immer mühsam aus dem durch Corona verursachten Konjunkturtal heraus. Und derzeit kommen ja weitere Erschwernisse hinzu, u.a. die Rohstoffk nappheit verbunden mit akuten Preissteigerungen, worunter insbesondere unsere Industriebetriebe leiden. In Hotellerie und Gastronomie hat sich der Fachkräftemangel verursacht durch die Krise deutlich verstärkt. Im stationären Einzelhandel sind die Kunden trotz

Ladenöff nungen und Erleichterungen beim Shopping weiterhin zurückhaltend. COBURGER: Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben für die nächsten Jahre, damit Coburg ein starker Wirtschaftsstandort bleibt? Friedrich Herdan: Einen wichtigen Auft rag sahen und sehen wir darin, wann immer nötig auf beste Rahmenbedingungen für unsere Mitgliedsfi rmen hinzuwirken, so dass entscheidende Weichenstellungen nicht verpasst werden, denn der internationale Wettbewerb, Digitalisierung und Mobilitätswende warten nicht auf uns. Proaktiv flankieren wir die zukunftsfähige Ausrichtung unserer Unternehmen mit verschiedensten Initiativen, Programmen und Projekten, zum Beispiel: das IHK-Kompetenzzentrum 4.0 für Maschinenund Anlagenbau, mit dem wir in ganz Nordbayern beraten, das IHK-Kombimodell „1+3“ zur Ausbildung und Integration junger Geflüchteter, der IHK-Weiterbildungsberater, der IHK-Akquisiteur für Studienabbrecher und unser ESF-Förderprogramm „unternehmensWert:Mensch“. Aktuell leben wir in einer Zeit, die Wirtschaft wie Gesellschaft in besonderem Maße fordert und wir begleiten mit dem vorstehenden Instrumentarium unsere Mitgliedsfi rmen in relevanten Belangen. Zugleich bietet die jetzige Situation aber auch die Gelegenheit für eine länger schon notwendige Neuausrichtung der Wirtschaft. Das fordert uns natürlich besonders und macht klar: Für die Zukunftsfähigkeit unseres Standortes bedarf es zur Unterstützung unternehmerischen Engagements beste politische Rahmenbedingungen und daran arbeiten wir als starke IHK zu Coburg.

Die Fragen stellte Gabi Arnold.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

61


t k e j o r P Das 0 3 0 2 r e Glasfas In den nächsten 10 bis 15 Jahren wird die SÜC gemeinsam mit ihrem Tochterunternehmen süc//dacor das gesamte Coburger Stadtgebiet mit Glasfaser erschließen. Die Gesamtstrategie sieht dabei Glasfaser nicht nur für einzelne Teile der Stadt vor, sondern für das gesamte Stadtgebiet, jedes Gebäude, jede Wohnung. Das neue Glasfasernetz schaff t damit beste Voraussetzungen für die Welt der Zukunft, sowohl für Unternehmen als auch für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt.

Investition in die Zukunft 62

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


STARKE TYPEN für jeden Einsatz!

` Medizintechnik z. B. Implantate

` Luftfahrt z. B.

Turbinenkomponenten

` Fahrzeugbau z. B. Radträger

` Handwerkzeug z. B. Stufenschneide

` Offshore z. B. Spezialschauben

HOCHLEISTUNGSKOMPONENTEN

` Eisenbahntechnik

gefertigt auf LASCO Produktionsanlagen – seit 1863

` Schiffbau

` Erneuerbare Energien

` Hausgerätetechnik

` Maschinenbau

` Armaturenindustrie

` Kraftwerksbau

` Landmaschinenbau

` Bergbau

International führende Hersteller hochwertigster Komponenten vertrauen auf unsere nahezu lückenlose Palette klassischer Werkzeugmaschinen für die Umformtechnik. Sie reicht von hydraulischen Pressen, Gesenkschmiedehämmern, Gegenschlaghämmern über Spindelpressen, Vorformaggregate, Reck- und Querkeilwalzen, Sondermaschinen bis hin zu Automatisierung von Maschinen und Anlagen.

Your needs. Our solutions.

LASCO.COM AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

63


WARM FORMING Wie auf Maschinen von LASCO Umformtechnik aus Coburg Teile produziert werden, die das Autofahren weltweit sicherer und komfortabler machen.

„WARM FORMING“ IST DIE LÖSUNG!

64

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Advertorial

LASCO

„Warm forming“ ist ein Verfahren der Stahlmassivumformung im Temperaturbereich von 750°C bis 950°C. Heute werden bei PKW und LKW keine Schraubspindel­lenkungen mehr verwendet, sondern Servolenkungen, deren Hauptbestandteil eine Y- oder D-Shape-Zahnstange ist. Diese sogenannte Servolenkung besteht aus wenigen Teilen und wird heutzutage fast ausschließlich in der PKW- und LKW-Produktion verwendet. Wegen der großen Lenkkraft moderner Fahrzeuge und des gestiegenen Bedienungsanspruches werden diese hydraulisch oder elektrisch unterstützt. Weltweit kommt man dann wie bei vielen anderen Maschinen für unterschiedlichste Umformaufgaben an der Firma LASCO aus Coburg nicht vorbei. Die Spindelpressen des Unternehmens aus dem Hahnweg nämlich sind führend, um variable Zahnstangen zu schmieden.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

65


66

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


WERKZEUGMASCHINENFABRIK

Bei einer variablen Verzahnung sind die Zähne einer Zahnstange unterschiedlich angeordnet, der Abstand zwischen den Zähnen in der Mitte enger und nach außen hin weiter. Dadurch ändert sich die Lenkübersetzung in Abhängigkeit vom Lenkradeinschlag. Somit kann der Konstrukteur des Lenkungsgetriebes für das Fahren mit hoher Geschwindigkeit den optimalen, weniger direkten Lenkungseinschlag wählen und die Übersetzung beidseitig so anpassen, dass eine nahezu lineare Steuerungscharakteristik erreicht wird. Die Folge: Mehr Sicherheit und entspannteres Fahren bei hoher Geschwindigkeit. Besondere Herausforderung an die Schmiedelinien bei der Herstellung solch variabler Zahnstangen ist es, Verschleiß, Brüche, Schäden am Material zu vermeiden und gleichzeitig möglichst exakte Zähne bei größter Materialhärte zu ermöglichen, also eine größtmögliche Qualität zu gewährleisten und dabei noch möglichst e¬ffizient und kostensparend zu arbeiten. Mit dem klassischen sogenannten Kalt- oder Warmschmieden ist das nur bedingt möglich. Daher entwickelte LASCO gemeinsam mit dem australischen Unternehmen Bishop Innovation Ltd. ein neues Verfahren. Die Bishop Technology Gruppe ist eine weltweit tätige Innovationsfi rma, die ihre Produkte und Verfahren primär in der Automobillenkungstechnik entwickelt und lizenziert.

Die vollautomatische LASCO Schmiedelinie besteht aus einer induktiven Erwärmungsanlage, dem Hauptumformaggregat SPR 1250 (max. Presskraft 25.000 kN) und sechs Sechs-AchsIndustrieroboter. Die teilerwärmten Rohlinge (ca. 900° C) werden automatisch in das patentierte Werkzeug von Bishop wiederholgenau eingelegt. Durch einen Umformimpuls, der auf der LASCOPräzisionsspindelpresse ausgelöst wird, ist die Zahnstange nahezu einbaufertig. Die Vorteile des Verfahrens sind immens: Weniger Schäden am Material, hohe Genauigkeit, keine Nachbearbeitung nötig. Vorteile, die viele Unternehmen aus der Automobilindustrie weltweit überzeugen. So fahren heute auf den Straßen nahezu alle Marken mit Zahnstangen, die auf Maschinen von LASCO Umformtechnik aus Coburg hergestellt worden sind, beispielsweise auch Tesla und VW. Doch das Verfahren alleine ist nicht das einzige überzeugende Argument für die Maschinenbauer der Firma LASCO: Auch der Service des Unternehmens auf Basis höchster Digitalisierung ist führend weltweit.

…so fahren heute auf den Straßen nahezu alle Marken mit Zahnstangen, die auf Maschinen von LASCO Umformtechnik aus Coburg hergestellt worden sind.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

Weitere Informationen unter lasco.com

COBURGER | DAS MAGAZIN

67


REISEN

Kultouren

DER COBURGER AUF REISEN


IM WINDSCHATTEN DER GROSSEN ROUTEN Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGERKultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.

D A S V I R G E N TA L

VON WOLFRAM HEGEN


IM WINDSCHATTEN DER GROSSEN ROUTEN Sommer? Spätsommer? Frühherbst? Ab in den Süden, warme Temperaturen genießen, das leichte Leben nach monatelangem Eingesperrtsein, vielleicht nochmal ans Meer – oder eben in die Berge? Die liegen vor der Haustüre – und die großen Routen bringen uns Natur-, Kultur- und Erholungssuchende auch schnell an das Ziel unserer Träume. Doch auch ein wenig abseits davon tun sich oft wahre Paradiese auf. So führen die Kultouren uns dieses Mal durch den Felbertauerntunnel hindurch nach Osttirol in das beschauliche Virgental. Hier geht’s ein wenig ruhiger, entspannter, naturbelassener zu als anderswo, die Touristen verlieren sich im Naturpark Hohe Tauern, dem größten Naturpark Mitteleuropas. Außerdem ist das Virgental eine Sackgasse, kein Durchgangsverkehr, keine Hektik. Ideal zum Durchschnaufen.

THE NEW X4 JETZT BEI UNS.

Abb. zeigt Sonderausstattungen.

DER NEUE BMW X4. JETZT BEI UNS. Noch kraftvoller, noch sportlicher, noch komfortabler: Der neue BMW X4 steht für sich. Mit seinem unverwechselbaren Design – gepaart mit eleganter Sportlichkeit – bringt er Stil und Selbstbewusstsein auf die Straße. Wir beraten Sie gerne. BMW X4 xDrive20d Alpinweiß uni, M Sportpaket, Automatikgetriebe, Adaptiver LEDScheinwerfer, Fernlichtassistent, Connected Package Professional, BMW Live Cockpit, WLAN Hotspot, Komfortzugang, Sonnenschutzverglasung, Klimaautomatik, Sitzheizung, Ambientes Licht, Parking Assistant, HiFi-Lautsprechersystem uvm. Leasingbeispiel der BMW Bank GmbH: BMW X4 xDrive20d Anschaffungspreis: Leasingsonderzahlung: Laufleistung p.a.: Laufzeit: 36 monatliche Leasingraten à: Gesamtpreis:

ES TOST UND R AUSCHT Ganz am Ende des Virgentales liegt Prägraten, ein kleines verschlafenes Örtchen, Ausgangspunkt vieler Wanderungen. Eine führt über den ersten Wasserschaupfad Europas zu den Umbalfällen am Oberlauf der Isel. Spektakulär stürzen sich hier die Wassermassen aus den Gletschern der obenliegenden 3000er den Berg hinunter ins Tal. Nicht umsonst sind die Umbalfälle seit 1992 Naturdenkmal. Es brodelt, zischt und grollt, der Weg führt direkt an den tosenden Wassermassen vorbei nach oben und dann wieder ins Tal. Der Rundgang erschließt sieben Stationen mit zum Teil grandiosen Plattformen, hoch über der Schlucht, die das Wasser in Jahrtausenden in den Fels gespült hat. Am Ende des etwa zweistündigen Weges locken Tiroler Spezialitäten auf der Sonnenterrasse einer der beiden Hütten im Tal, wenn die Isel sich wieder etwas beruhigt hat und sanft hinabgleitet Richtung Virgental.

54.935,59 EUR 6.312,99 EUR 10.000 km 36 Monate 559,99 EUR 26.472,64 EUR

Ein unverbindliches Leasingbeispiel der BMW Bank GmbH, Lilienthalallee 26, 80939 München; alle Preise inkl. MwSt.; Stand 07/2021 . Ist der Leasingnehmer Verbraucher, besteht bei außerhalb von Geschäftsräumen geschlossenen Verträgen und bei Fernabsatzverträgen nach Vertragsschluss ein gesetzliches Widerrufsrecht. Nach den Leasingbedingungen besteht die Verpflichtung, für das Fahrzeug eine Vollkaskoversicherung abzuschließen. Wir vermitteln Leasingverträge ausschließlich an die BMW Bank GmbH, Lilienthalallee 26, 80939 München.

Zzgl. 895,00 EUR für Überführung. Kraftstoffverbrauch in l/100 km (NEFZ): innerorts -- ; außerorts --; kombiniert --; Kraftstoffverbrauch in l/100 km (WLTP): kombiniert 5,8; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: -- (NEFZ); 152 (WLTP); Effizienzklasse (NEFZ): --; Leistung: 140 kW (190 PS); Hubraum: 1.995 cm³; Kraftstoff: Diesel Offizielle Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt und entsprechen der VO (EU) 715/2007 in der jeweils geltenden Fassung. Für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Abgaben, die (auch) auf den CO2-Ausstoß abstellen, sowie ggf. für die Zwecke von fahrzeugspezifischen Förderungen werden WLTP-Werte verwendet. Für seit 01.01.2021 neu typgeprüfte Fahrzeuge existieren die offiziellen Angaben nur noch nach WLTP.

Autohaus Wormser GmbH Coburg Niorter Straße 8 96450 Coburg Tel.: 09561/8725-0 info-co@bmw-wormser.de

Bei den Umbalfällen

70

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Die Johannishütte vor der Gletscherwelt des Großvenediger.

SØNDERVIG

STEHT FÜR …

Reparaturen

Inspektion & Service

Haupt- & Abgasuntersuchung

… UNSERE [ MEISTERHAFTE ] KFZ-WERKSTATT. Für höchste Arbeitsqualität und erstklassigen Service an allen PKWs, Transportern und Wohnmobilen – und das bereits in dritter Familiengeneration.

www.baetzoldt.com BÄTZOLDT oHG Neustadter Straße 10-12 96450 Coburg Telefon E-Mail

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

09561 5529-0 info@baetzoldt.com

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

71


IM WINDSCHATTEN DER GROSSEN ROUTEN

E S T H R O N T D E R G I P F E L Die Berge der Hohen Tauern sind nicht nur ein Wanderparadies, sondern vor allem auch ein Eldorado für Hüttenliebhaber. Ob nun auf der Südseite des Virgentales, Richtung Südtirol, oder auf der Nordseite, wo die Berge an die 4000 Meter heranreichen, haben unzählige Hütten ihre Türen für Gäste geöffnet. Eine besondere davon erreicht man auch von Prägraten am Ende des Virgentales aus: die Johannishütte. Sie liegt auf über 2100 Meter, ist eine der ältesten Berghütten Österreichs, und vor allem so etwas wie das Tor zum Großvenediger, der gletscherbedeckt vor den Blicken des staunenden Wanderers thront. Seinen Namen hat der mit 3657 Metern fünfhöchste Berg Österreichs vermutlich venezianischen Händlern zu verdanken, die früher hier auf der Durchreise waren. Eine prächtige Bergwelt, die man stundenlang auf sich wirken lassen kann.

E S L E B T G E S C H I C H T E Der größte Ort und das Eingangstor zum Virgental ist der kleine Ort Matrei mit knapp 5000 Einwohnern. Auch hier verweist der Name auf die jahrtausendealte Geschichte der Region. Matreium war der Name einer römischen Straßenstation und meinte ursprünglich den Wald dieser Gegend, der als Bauholz sehr beliebt war. Urnengräber stammen noch aus der Zeit davor. Das Stadtbild spiegelt die Geschichte wider. Kirchen, Kapellen, Bildstöcke, Bürgerhäuser, Gasthäuser, der alte Friedhof, und das alles vor der Kulisse der Hohen Tauern – eine wahre Alpenidylle. Das ideale Ziel, um nach oder vor einer Wandertour ein wenig kleinräumige Urbanität auf sich Wirken zu lassen.

Alpenidylle: Das Gschlössltal

Kleiner Ort ganz groß: Matrei

72

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


DAS VIRGENTAL

E S I S T FA S T K I T S C H Ein letzter Tipp eröffnet noch einmal grandiose Blicke auf die schneebedeckten Gipfel der Hohen Tauern, allerdings dieses Mal von der anderen Seite: Das Gschlössltal gilt als der schönste Talabschluss der Ostalpen. Die urigen Häuser am Eingang zum Tal sind schon fast kitschig, bäuerliche Kunstwerke, die sich über Jahrhunderte erhalten haben und so gepflegt werden, als dienten sie als Filmkulisse für Luis Trenker Filme. Und später erschließen sich dann Blicke auf die nahezu unberührte Naturlandschaft mit ihren schneebedeckten Gipfeln, für die man sich Zeit nehmen sollte, so schön ist es. Aber Zeit hat man ja hier, in Osttirol.

Nur vier von vielen Ideen für Ihre persönliche Entdeckungsreise ins Virgental in Osttirol. Informationen gibt es ausführlich im Netz, in gedruckten Reiseführern bei Ihrem regionalen Buchhändler, oder fragen Sie uns.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

73


WICHTREY HOMEWARE Von Wolfram Hegen | Fotos: Val Thoermer

Planung und Konzeption, Kompetenz vom Entwurf bis zur Fertigstellung, Handwerk, Kreativität, Individualität, Qualität, Exklusivität, Nachhaltigkeit, Ganzheitlichkeit.

Dafür

steht

seit

fast

30

Jahren

das

Coburger

Familienunternehmen Wichtrey Homeware mit seinen heute zwei Standorten, dem Showroom in der Bahnhofstraße und den Werkstätten in der Mühlgasse. Die kreativen Einfälle und handgefertigten Produkte des Teams rund um Firmengründer Mathias Wichtrey sorgen für Wohnkultur in vielen Häusern, Wohnungen und Geschäftsräumen in der Region und weit darüber hinaus.

74

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Advertorial

ALLE WÜNSCHE ERFÜLLT

Paradies über den Dächern Eine Reihe im COBURGER über Wichtrey Homeware – Folge 4: Alle Wünsche erfüllt Ein Leben lang im eigenen Haus mit großem Garten im Grünen, und dann der Umzug in eine Wohnung in der Stadt: Viele Menschen gehen irgendwann diesen Schritt, wenn das Haus zu groß wird, der Garten zu viel Mühe macht, die Kinder aus dem Haus sind. Keine leichte Entscheidung, denn neben dem gewohnten Umfeld muss man auch auf vieles verzichten, was sich im Laufe eines Lebens so angesammelt hat. So wie ein Ehepaar, das vor ein paar Jahren in einem Neubau in Coburg ein neues Domizil gefunden hat.

Beste Lage, direkt am Hofgarten, über den Dächern Coburgs, eine Dachterrasse fast um die ganze Wohnung mit Blick auf Morizkirche und Ehrenburg. Ein Traum, den zu erfüllen für Beide an Bedingungen geknüpft war: Ausgewählte antike Möbelstücke aus dem alten Haus geschickt in das moderne Umfeld integrieren, ein luftiges Ambiente schaffen – und die Hunde sollen sich auch wohlfühlen. So wandte man sich an Wichtrey Homeware. „Wir waren gleich auf einer Wellenlänge“, sagt die Wohnungsinhaberin, „wir hatten wirklich viele gleiche Vorstellungen“, lacht Mirjam Wichtrey. So entstand aus dem Wünschen des Ehepaares und den Vorschlägen der Fachleute von Wichtrey am Ende ein Paradies über den Dächern von Coburg. Elegant und wohldurchdacht, die ursprünglichen Planungen über Zimmeraufteilung, Ausstattung und Einrichtung der Penthouse-Wohnung genau den Wünschen der Auftraggeber angepasst, geschmackvoll bis ins letzte Detail.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

75


WICHTREY HOMEWARE Das moderne unauffällige Beleuchtungssystem ermöglicht in der kompletten Wohnung angenehmes Licht, überall dimmbar. Perfekt auch der nach drei Seiten offene Kamin zwischen Bibliothek, Wohnund Esszimmer. Drei Lebensräume, die für sich stehen, aber doch eine Einheit bilden ohne trennende Wände oder Türen. Die wenigen Wände sind mit einem atmungsaktiven Kalkmarmorputz von Volimea gestaltet. Natürlich ist auch die Küche offen, groß, aber nicht aufdringlich eingebunden in den Wohnbereich. Die vielen Bücher der Wohnungsinhaber finden Platz in deckenhohen Bücherregalen, komplett konzipiert, konstruiert und umgesetzt von Wichtrey Homeware, ebenso wie der ovale Esstisch, passend zu den Stühlen aus dem früheren Haus.

Ergänzt wird der großzügige Wohnbereich durch zwei Schlafzimmer, die durch ein Bad verbunden sind. Jedes der Schlafzimmer verfügt über einen begehbaren Kleiderschrank, passend zu dem jeweiligen Schlafzimmer gestaltet. Eine Regendusche, zwei Waschbecken, hier ist alles in hellen Tönen gehalten. Waschmaschine und Trockner sind elegant und platzsparend in einem Wandschrank hinter sogenannten „Spidertüren“ verborgen. Auch in der Gästetoilette verbirgt sich hinter einer maßgefertigten Wandverkleidung, geschickt versteckt, die Elektrotechnik der Wohnung.

76

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


ALLE WÜNSCHE ERFÜLLT

Die verwendeten Marken

Die Wohnungsinhaber fühlen sich in ihrem neuen Domizil rundum wohl. Die Hunde auch – das ästhetische Eichenparkett ist mit einer extra harten Nutzschicht versehen, so dass sie sich nach Herzenslust austoben können. So ist für alle neuen Bewohner der Penthouse-Wohnung ein Paradies über den Dächern von Coburg entstanden, vom Entwurf bis zur Fertigstellung wunschgemäß und kompetent konzipiert, geplant und umgesetzt von Wichtrey Homeware.

Einrichtungshaus für exklusive Möbel, Textilien, Beleuchtungen und Wohnaccessoires mit Planungsbüro in der Bahnhofstraße 5 in Coburg.

Öffnungszeiten / Termine » Montag, Dienstag und Mittwoch Termine nach Vereinbarung » Donnerstag und Freitag von 930 bis 18 Uhr » Samstag von 10 bis 14 Uhr

Wichtrey Homeware Werkstätten in der Mühlgasse Coburg » Polsterei » Wand und Boden » Näherei Bahnhofstraße 5 96450 Coburg

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

Telefon 09561 / 871 00-3 Fax 09561 / 871 00-4 E-Mail C O B U R Ghallo@wichtrey.de ER | DAS MAGAZIN

77


78

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


HIER WOHNTE …

VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT FOTOS: VAL THOERMER

HIER WOHNTE…

… EIN BÜRGERLICHER BURGHERR Ein ungewöhnliches Gebäude an einem markanten Platz. Und sogar Teil des mittelalterlichen Befestigungsringes. Mit Spitzbögen, Giebel, Zinnen und Türmchen ein Hingucker aus den verschiedensten Blickwinkeln. Der Bauherr jedoch war nicht adelig, wie man vermuten könnte. Er war Konditor und baute sich seine Wohnburg mitten auf den Albertplatz. Ganz getreu dem Motto: Da schaut her! ließ sich Konditormeister Rudolph Weiß 1860 auf der alten Stadtmauer ein dreigeschossiges Wohnhaus planen. Und als krönenden Abschluss einen fünfgeschossigen Wohnturm mit Vesteblick. Ein bauliches Ausrufezeichen und Sinnbild für ein aufstrebendes Bürgertum. Ein selbstbewusstes Statement in Form eines stattlichen Anwesens, das über viele Generationen weitervererbt werden kann. Bei der Suche nach einem Nachfolger für sein süßes Imperium in den 1920er Jahren bot Rudolph Weiss seinem namensgleichen Neffen an, bei ihm eine Bonbonkocherlehre zu beginnen. Eigentlich wollte der junge Rudolph in Berlin Architektur studieren. Aber die Baubranche lag nach dem 1.Weltkrieg darnieder und so tauschte er das Reißbrett mit der schweißtreibenden Arbeit am Kupferkessel. Dort ließ er sich von seinem Onkel einführen in die Geheimnisse des Bonbonkochens und beerbte diesen nach seiner Ausbildung. Im 1. Stock der Wohnburg wurden, entgegen der ersten Planung, bis zuletzt die süßen Naschereien hergestellt. In der Hexenküche, wie der Raum mit der großen Esse genannt wurde, kochte in blank gescheuerten Kupferkesseln die mit Aromen angereicherte Bonbonmasse. Der absolute Renner waren die allseits beliebten Glühweinbonbons. Der Beutel für 20 Pfennige. War die Masse auf 180 Grad erhitzt, wurde sie auf einen Marmortisch gegossen. Hier kneteten die Bonbonmacher den Klumpen mit dicken Lederhandschuhen zu einer zähen Konsistenz, bis er sich in Streifen ziehen ließ. Dann wurden die Zuckerstränge mit einer Bonbonschere durchgeschnitten und landeten in den kunstvoll verzierten Walzen der Prägemaschine. Am Ende steckten die Süßigkeiten als Himbeeren, Bienen oder Sonnenschirme getarnt in ihren Verpackungen. Aber nicht nur Leckereien wurden beim Bonbon-Weiss her-

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

gestellt. Man kümmerte sich auch um die kleineren Zipperlein der werten Kundschaft in Form von Spitzwegerich- und Honigmischungen: „Wird dein Husten bös und böser, dann nimm Weisssche Hustenlöser“. Verkauft wurden die Süßigkeiten im hauseigenen Geschäft im Erdgeschoss des Gebäudes. Ausgeliefert wurde bis nach Thüringen, vom Chef höchstpersönlich in seinem aus den USA importierten Chevrolet-Kombi. Auf einer seiner Verkaufstouren muss er dabei auf die hübsche Tochter des Kolonialwarenhändlers Karl Westhäuser aus Streufdorf Eindruck gemacht haben. Wenig später wurde nämlich geheiratet und ab diesem Zeitpunkt stand Maria Weiss hinter der Theke und holte die bunt gestreiften Süßigkeiten aus den Bonbongläsern am Albertsplatz. Bis ins Jahr 1975 wurde an diesem Platz produziert, dann endete die Geschichte des Unternehmens. Heute beherbergt die ehemalige Bonbonfabrik ein Café, eine Physiotherapiepraxis, und zehn hochwertig ausgestattete Wohnungen. Eine hat sich der jetzige Besitzer Werner Weiss nach seinen Vorstellungen renovieren lassen. Schmuckstück der schicken Stadtwohnung: ein viktorianischer Wintergarten. Das zweite Wohnzimmer hat eine Frankfurter Spezialfirma gebaut nach den Vorgaben des Besitzers. Häuser, die mit Unterstützung der Der hat nun einen wunderbaren Gemeinschaft Stadtbild Coburg e.V. Blick auf den Albertsplatz und saniert worden sind. die Lutherschule. Augenzwinkernd verrät er, dass er, seinen Der COBURGER stellt sie vor: 2021 Kaffee am Vormittag zu sich in jeder Ausgabe des COBURGER nehmend, eigentlich immer die gleichen Leute sieht. Alles geht eines in unserer Reihe „Hier wohnte“. seinen Gang.

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

79


HIER WOHNTE …

80

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


…EIN BÜRGERLICHER BURGHERR

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

81


HIER WOHNTE …

82

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


…EIN BÜRGERLICHER BURGHERR

SAUBERES COBURG

NUR NOCH

ÖKOSTROM

t t er e r a m i #k l

www.suec.de/Oekostrom AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

83


Native Advertising

RECHTSTIPP

WENN EINEM NICHTS MEHR BLEIBT

Wasser, das in Keller und Wohnräume eindringt, Autos, die zum Spielball der Wellen werden, Fluten, die ganze Häuser wegreißen: Die Bilder aus den Überschwemmungsgebieten der Katastrophe im Juli sind ein Horrorszenario. Wenn alles zerstört ist, einem nichts mehr geblieben ist als das nackte Leben, wie soll man dann wieder auf die Beine kommen? Wer zahlt die neue Einrichtung, die Haustechnik, die Kleidung, das Auto, oder im schlimmsten Fall sogar das neue Haus? Fragen, die vor dem Hintergrund des Klimawandels immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wir haben uns dazu mit Wolfgang Hörnlein unterhalten, Fachanwalt für Versicherungsrecht bei der Fachanwaltskanzlei Hörnlein & Feyler in Coburg.

COBURGER: Wenn Umweltkatastrophen alles zerstören, wer kommt für die finanziellen Folgen auf, die Hausbesitzern entstehen?

ein. Und wenn doch, ist die Prämienhöhe für den Versicherten wohl sehr hoch, oder es bleiben enorme Selbstbehalte im Schadensfall.

Wolfgang Hörnlein: Das ist gar nicht so einfach. Praktisch jeder Hauseigentümer hat zwar eine Wohngebäude- und in der Regel auch eine Hausratversicherung. Allerdings decken diese nur Schäden durch Sturm, Hagel oder Blitzschlag oder kommen bei einem Brand oder einer Explosion für die Schäden auf. Wasserschäden aber werden nur gedeckt, wenn sie durch Leitungswasser verursacht werden. Wenn aber Flüsse über die Ufer treten oder nach kräftigen Niederschlägen Wasser in das eigene Haus eindringt, so wie bei der Katastrophe im Juli geschehen, oder auch bei anderen Umweltkatastrophen wie z.B. Erdbeben oder Erdrutschen, zahlen diese Versicherungen nicht. Dazu müsste man über eine Elementarschadenversicherung verfügen.

COBURGER: Da ein Schaden wie der Totalverlust eines Hauses ja oftmals auch in die Privatinsolvenz führen kann, wäre nicht eine Pflicht-Elementarversicherung für Hausbesitzer sinnvoll?

COBURGER: Wie viele Eigentümer haben so eine Versicherung abgeschlossen? Wolfgang Hörnlein: Das dürfte so etwa die Hälfte der Hausbesitzer sein. Man darf nicht vergessen, dass eine derartige Versicherung relativ teuer ist. Dafür sorgt sie aber im Fall des Falles dafür, dass man sich für ein neues Haus nicht komplett verschulden muss. Dies wäre umso schlimmer, wenn das beschädigte Haus noch nicht einmal abbezahlt ist. COBURGER: Warum haben dann so viele Hausbesitzer keine Elementarversicherung? Wolfgang Hörnlein: Gerade für die aktuellen Fälle ist die äußerst wünschenswerte Elementarversicherung oft einfach schlicht nicht zu bekommen - in gefährdeten Gebieten geht höchstwahrscheinlich kein Versicherer so ein großes Risiko

84

WER ZAHLT NACH UMWELTKATASTROPHEN?

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

Wolfgang Hörnlein: Die Einführung einer diesbezüglichen Pflichtversicherung ist eine politische Frage. Ein Beispiel ist die Feuerversicherung: Bei ihr hat man 1994 die Pflicht für diese ebenfalls absolut sinnvolle Versicherung aufgegeben. Viele Hausbesitzer gehen davon aus, dass die Versicherungspflicht noch besteht und schließen wohl aus diesem Grunde diese Versicherung ab bzw. lassen sie weiterlaufen. Das ist äußerst sinnvoll. COBURGER: Es sind ja auch Tausende an Autos zu Schaden gekommen, oftmals komplett zerstört. Wer kommt dafür auf? Wolfgang Hörnlein: Das übernehmen die Versicherer in der Regel, wenn eine Teil- oder Vollkaskoversicherung vorliegt. Dann ist das Fahrzeug auch bei Hochwasser versichert, aber auch bei Lawinen, Blitzschlag oder Sturm, oder wenn durch diese Ereignisse Bäume, Äste oder Dachziegel das Auto beschädigen. COBURGER: Was sollte man tun, wenn es zu einem Schaden kommt? Wolfgang Hörnlein: Zuallererst retten, was zu retten ist, also vor Ort Schadensbegrenzung betreiben, sich dabei aber nicht selbst in Gefahr bringen. Später dann umgehend beim Versicherer melden, die Schäden dokumentieren, sowohl schriftlich als auch auf Fotos.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

85


Die Fragen stellte Wolfram Hegen Fotos von Val Thoermer

Tanja und Frank Sperschneider

86

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


Advertorial

BODYSTREET

10 Jahre Bodystreet Coburg Erfahrung, Kompetenz, Sicherheit. Ein Interview mit Firmengründer Frank Sperschneider. COBURGER: Bodystreet ist ein weltweiter und der größte Anbieter von EMS Training. Bodystreet Coburg Heiligkreuz gibt es jetzt seit 10 Jahren, also seit 2011. Sie haben EMS nach Coburg gebracht, sind also der EMS-Partner in der Region mit der größten Erfahrung. Erzählen Sie mal was von Ihren ersten Jahren, warum Bodystreet und wie wichtig ist diese jahrelange Erfahrung mit Ihren Kunden? Frank Sperschneider: Das stimmt. Bodystreet ist seit über 14 Jahren Marktführer im EMSBereich. Ich war damals schon im Personaltraining unterwegs und auf der Suche nach einem Konzept, mit dem ich viele Kunden mit einem effektiven und zeitsparenden Training erreiche. Die perfekte EMS- Technologie war dabei für mich dabei ein entscheidender Faktor. Mit Bodystreet als Franchisegeber fand ich hier für mich den idealen Partner an meiner Seite. Ich war damals das 61. Studio von Bodystreet. Mittlerweile umfasst unsere Familie Bodystreet über 300 Filialen. Ich habe diesen Schritt, in Coburg als Vorreiter zu starten, nie bereut. Das alles steht und fällt natürlich mit einem guten Team an meiner Seite. Dass ich damals diesen Trend erkannt habe und stetig daran auch weitergearbeitet habe, zeigt sich an der Zufriedenheit und der Treue unserer Kunden. Wir sind stolz, dass wir viele unserer Kunden schon jahrelang begleiten dürfen. Manche schon seit Beginn im August 2011. Dies führe ich einfach unter anderem auf unsere großen Erfahrungen im EMS Training und Personaltraining zurück. Wir nehmen uns Zeit für unsere Kunden, defi nieren gemeinsame Ziele und berücksichtigen dabei natürlich ihre individuellen Bedürfnisse. Und die Zahlen sprechen auch für sich, über 80 % unserer Neukunden kommen auf Empfehlung.

E 46 1

COBURGER | DAS MAGAZIN

87


10 JAHRE COBURGER: Sie selbst kommen aus dem Fitnesssport, sind seit über 25 Jahren im Gesundheits-Business unterwegs, was hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert?

stattfindet, einzeln oder maximal zu zweit. So können wir besser auf die Wünsche eingehen, die Zufriedenheit steigern und gleichzeitig dieses elementar wichtige Wohlfühlgefühl vermitteln.

Frank Sperschneider: Der Anspruch der Kunden an ihren Personaltrainer hat sich elementar geändert. Menschen versuchen bewusster und gesundheitsorientierter zu leben. Und haben leider wenig Zeit dafür. Der Alltags- und Arbeitsstress wird höher eingestuft. Der Ruf nach gesundheitsbewusstem Lifestyle ist größer geworden. Das ist auch sehr gut. Der Wunsch nach individuellen Angeboten ist vielseitiger geworden. Bezogen auf Bodystreet gilt das natürlich auch. Unsere Kunden legen viel Wert auf persönliche und individuelle Betreuung. Gerade jetzt - durch die Folgen der Pandemie - sucht der Kunde nach einem Ort zum Trainieren, der sicher, effektiv und servicegerecht ist. Und genau das bieten wir bei Bodystreet Coburg Heiligkreuz. Wir haben unsere Kunden auch während des Lockdowns eng betreut mit z. B. kostenfreiem und auf den jeweiligen Kunden ausgerichteten Onlinetraining. Und das nicht im Gruppentraining, sondern im Einzelcoaching. So wie das Training auch vor Ort jetzt wieder

COBURGER: Sie bieten ja darüber hinaus seit 20 Jahren auch Personaltraining an, wie hat sich das entwickelt, ist so ein persönliches Coaching für viele Leute immer wichtiger? Frank Sperschneider: Ja, unbedingt. Ich begleite vor allem Unternehmer, Ärzte, und Führungskräfte. Auch hier hat sich einiges getan. Die Zielsetzung meiner Kunden hat sich spezialisiert. Meine Kunden wählen bewusst das Einzelcoaching mit mir aus, da ihnen die Zeit oder manchmal auch eine gewisse Selbstdisziplin fehlt. Sie merken, dass es Zeit wird, nicht nur in ihrem beruflichen Alltag erfolgreich zu sein, sondern auch im privaten Bereich Erfolge zu erzielen. Versuche, das im privaten und gesundheitlichen Bereich zu starten, gab es davor schon oft. Und genau hier komme ich jetzt ins Spiel. Ich bin dann dafür da, dass dieser Versuch nicht nur ein Versuch bleibt, sondern bewusst und gemeinsam mit mir auch in Angriff genommen

„Seit fast eineinhalb Jahren achten wir bei Bodystreet Coburg auf erhöhte HygieneMaßnahmen und Abstandsregeln. Deshalb wird es zu unserem 10. Geburtstag in diesem Jahr auch keine große Feier geben. Wir spenden stattdessen für die Flutopfer in Deutschland, damit diese auch wieder eine Zukunft haben.“

88

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


BODYSTREET wird. Ich bin der Denkanstoß oder die positive Lawine, annehmen und umsetzen muss es der Kunde dann selbst mit dem altbekannten „TUN“ (Tag Und Nacht). Natürlich in Begleitung von mir. Ich bin jetzt seit vielen Jahren in diesem Bereich unterwegs, habe viele Kunden begleitet und es ist für mich einfach immer wieder eine positive Bestätigung, dass meine Kunden schon nach der ersten Stunde Erfolge für sich verbuchen können. Personaltraining ist meine Leidenschaft, ich mach das unheimlich gerne. Mein Motto „Aktiv für Ihr Unternehmen Mensch“ trifft genau die Kunden, die mich suchen und buchen. COBURGER: Wie läuft so ein Coaching ab? Frank Sperschneider: Das erste Kennenlernen oder der Einstieg findet bei mir fast ausschließlich „natürlich draußen“ mit einem „Geh-Gespräch“ statt. Mir ist es wichtig die Kunden an ihrem „Arbeitsplatz“ abzuholen und nach draußen zu bringen, um schon mal einen Perspektivwechsel zu erreichen. In der Alltagssituation ist ein Entspannen oder ein aufschlussreiches Gespräch immer schwer möglich. Dabei lerne ich den Kunden kennen und er natürlich auch mich. Um erfolgreich zu werden, muss man erst eine gemeinsame Basis schaffen und Vertrauen aufbauen. Dann kommt es natürlich darauf an, wohin der Kunde seinen persönlichen Fokus legt. Aus meiner Erfahrung heraus ist der mentale Aspekt bei einem Coaching nicht wegzudenken. Die mentale Verfassung meines Kunden an dem Tag, wo wir uns treffen, ist elementar wichtig für den Trainingsablauf. Ich muss den Kunden „abholen“. Nur so kann ich ein optimales Tagesziel erreichen. Ich trenne nicht nach Körper, Geist und Seele. Der Einklang ist der Schlüssel zum Erfolg. Viele meiner Kunden begleite ich schon seit Jahren, ich bin mittlerweile ein fester Bestandteil in ihrem Leben. Dafür bin ich sehr dankbar. Genau dann ist das Bewusstsein erreicht, etwas für sein „Unternehmen Mensch“ zu tun. COBURGER: Zurück zum EMS Training. Woher kommt das EMS Training? Frank Sperschneider: Das EMS Training kommt ursprünglich aus der Astronautik und Sportmedizin. Unsere Muskeln benötigen Reize, um aktiviert zu werden. Das EMS-Training verstärkt über großflächige Elektroden körpereigene elektrische Impulse gezielt von außen, die sogenannte Elektromuskelstimulation, kurz EMS. Bei einem normalen Krafttraining werden immer zuerst langsame Muskelfasern beansprucht. Erst bei höherer Beanspruchung bauen sich die für den Muskelaufbau relevanteren schnellen und kräftigeren Fasern auf. EMS-Training trägt hierzu einen großen Anteil bei. Es werden nahezu alle motorischen Einheiten synchron aktiviert und wir erreichen durch EMS vor allem auch die tiefliegenden Muskeln. Früher schon wurde EMS-Training gerne im Rehasport angewendet, jetzt hat man vor vielen Jahren dieses effektive Training für den sportlichen Alltag entdeckt. Es wurde weiterentwickelt zum „Lifestyle“-Sport. Bodystreet war schon immer Vorreiter. Und unsere Gründer haben EMS weiterentwickelt und ins Studio gebracht. Es ist unglaublich, welche Schritte sich mittlerweile im EMS-Training ergeben haben. EMS ist kein Lifestyle-Sport mehr, sondern hat sich als fester Bestandteil in der Sport- und Gesundheitswelt etabliert. Das sieht man auch an der Marktsituation. Bodystreet Coburg hat EMS vor 10 Jahren in die Stadt gebracht. Nach wie vor ist Bodystreet der Marktführer was die EMS-Technologie angeht. Die Zukunft steht nicht still, es bleibt also wahnsinnig spannend. Wer stehenbleibt, verliert. So an in diesem Bereich.

COBURGER: Für wen eignet sich das Bodystreet Training und welche Ziele kann man dadurch erreichen? Frank Sperschneider: Prinzipiell eignet sich das Bodystreet EMS-Training für viele Menschen unterschiedlichen Alters. Uns bei Bodystreet Coburg Heiligkreuz ist es überaus wichtig, erst einmal unsere Kunden in einem ausführlichen Beratungsgespräch kennenzulernen. Bei diesem Anamnese-Gespräch finden wir heraus, woher der Kunde aus seiner gesundheitlichen und sportlichen Vergangenheit kommt, können eventuelle Einschränkungen und gewünschte Ziele fixieren und analysieren und dann entscheiden, ob das EMS Training für den Kunden geeignet ist. Wir tragen in diesem Bereich eine hohe Verantwortung und Qualität ist dabei nicht wegzudenken. Gerade im Gesundheitsbereich sollte dies immer an erster Stelle stehen. Dies ist uns bei Bodystreet Coburg Heiligkreuz schon immer wichtig gewesen. EMS-Training ist ein echtes Ganzkörpertraining, geeignet für verschiedenste Ziele: ob nun zum Ab- oder Zunehmen, Stärkung des körpereigenen Immunsystems, für den Muskelaufbau, eine bessere Haltung oder einen gesunden Rücken. Es eignet sich zum Muskelaufbau nach Operationen, nach Bandscheibenvorfällen oder zum Ausgleich muskulärer Dysbalancen. Es schont dabei die Gelenke und baut auf das eigene Körpergefühl und das Bewusstsein auf. Viele Kunden merken die ersten Erfolge schon nach ein paar Trainings. COBURGER: Wie läuft ein Training ab und wie oft und wie lange sollte man trainieren? Frank Sperschneider: Da wir bei Bodystreet Coburg ein hochintensives und effektives EMS-Training anbieten, reichen 20 Minuten in der Woche aus. Wir erreichen dabei über 90 % der Muskulatur. Kunden erhalten bei uns immer einen festen Trainingstermin, trainieren allein oder maximal zu zweit. Wichtig dabei ist, dass immer ein ausgebildeter und kompetenter Personaltrainer, der sogenannte Bodystreet-Instructor, zur Seite steht. Dieser achtet auf die korrekte Trainingsausführung, leitet an und motiviert natürlich auch. Wir greifen hier auf die bewährte Bodystreet-Methode zurück, ein Trainingserfolg, der sich über Jahre schon bewährt hat. Ein optimales Programm für unsere schnelllebige Zeit, in der nicht nur der Faktor Zeit immer kostbarer wird. COBURGER: 10 Jahre Bodystreet Coburg Heiligkreuz, was waren die Besonderheiten auf diesem erfolgreichen Weg? Frank Sperschneider: Zunächst einmal ist es natürlich auch sehr wichtig, ein gut funktionierendes und tolles Team an der Seite zu haben, das diesen Spirit und den Spaß auch mitträgt. Menschen sind unterschiedlich. Und das ist für ein Team auch sehr wichtig. Wir haben bei Bodystreet Coburg immer sehr gute Mitarbeiter, die das Bild von Bodystreet prägen und mittragen. Vor ca. 5 Jahren ist meine Frau Tanja mit in das Unternehmen Bodystreet eingestiegen. Sie trägt einen großen Teil der persönlichen Note in unserem Studio bei. Uns allen ist der enge und persönliche Kundenkontakt sehr wichtig. Nur so konnten wir erfolgreich werden. Individualität, Effektivität, Qualität und Kundenservice sind alles Ziele, die wir jeden Tag aufs Neue erreichen wollen. Man muss sich sofort dem Markt anpassen und reagieren. So wie jetzt auch, wo uns immer noch die Corona-Pandemie prägt. Seit Eröffnung unseres Studios haben wir ein hohes Maß an Hygienemaßnahmen. Wir haben 10 Jahre durchgehend ein Hygienezertifikat erhalten, weil wir nachweislich Qualitätsstandards in diesem Bereich eingehalten haben. Durch die Pandemie haben wir diese Standards nochmal erheblich erweitert. Durch hochintensive Luftentkeimungsgeräte und zusätzliche Hygienemaßnahmen und Mitarbeiterschulungen tragen wir für ein sorgenfreies und bewusstes Trainingserlebnis bei. Jeder kann einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie beitragen. So auch wir. Wir sind neben all diesen Maßnahmen auch ein Gesundheitsanbieter, der durch das Angebot des EMS-Trainings Menschen gesund und fit hält. Wir sind bereit weitere 10 Jahre für unsere Kunden und ihre Gesundheit da zu sein. Die Fragen stellte Wolfram Hegen.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

89


KULTURTIPPS

KULTUR Licht am Ende des Horizonts. Niedrige Infektionszahlen und gleichzeitig eine steigende Impfquote – damit steigt auch die Hoffnung der Kulturbranche auf Normalität. Hier kommen unsere Kulturtipps. Veranstaltungen, Konzerte, Theater, Ausstellungen, Lebensart und alles, was Freude macht.

LANDESTHEATER

„DIE BREMER STADTMUSIKANTEN“ KINDERKONZERT ON TOUR Ein Märchen mit Musik für Sprecher und Holzbläserquintett nach Harald Lorscheider Die Stadtmusikanten sind los, in den Kindergärten und in den Schulen der Region. Mit im Gepäck: jede Menge Musik. Von ihren Besitzern verstoßen, machen sich Esel, Hund, Katze und Hahn auf den Weg, um sich einen großen Traum zu erfüllen: Sie wollen Musik machen. Aus einer Hütte im Wald vertreiben sie die Hausbewohner und ziehen ein. Werden die Freunde die Stadt jemals erreichen? Die Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Landestheater Coburg begleiten die Tiere auf ihrer turbulenten Wanderschaft und entdecken das beliebte Märchen auf spielerisch-musikalische Art neu. Wann? 16.September bis 15. Oktober 2021 Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de/stuecke/junges-landestheater/

90

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

DIE SPANISCHE STUNDE / DAS KIND UND DER ZAUBERSPUK Einmal in der Woche schlägt für Concepción die „spanische Stunde“. Während ihr Mann, der Uhrmacher Torquemada, abwesend ist, trifft sie sich mit ihrem Liebhaber Gonzalve. Diesmal werben jedoch gleich drei Männer – Ramiro, Gonzalve und Don Inigo – um ihre Gunst. Concepción versteckt sie abwechselnd in den Standuhren, die sie in ihr Schlafzimmer tragen lässt – stets besorgt um den „Mechanismus des Pendels“. Tibor Torell, der zuletzt mit „Neues vom Tage“ seinen Sinn für Humor bewies, entwickelt mit Nicola Reichert einen Doppelabend voll absurd-witziger, poetischer und (alb-)traumhafter Momente. Zugleich hat der neue Generalmusikdirektor Daniel Carter bei seiner ersten Opernpremiere die Möglichkeit, mit allen Mitgliedern des Opernensembles zusammenzuarbeiten.

Wo? Großes Haus Wann? 6. bis 29. Oktober 2021 Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


KULTURTIPPS NEXT TO NORMAL (FAST NORMAL) Musik von Tom Kitt, Buch und Gesangstexte von Brian Yorkey / Deutsch von Titus Hoffmann „Wir haben die glücklichste Klospülung der Straße“, erklärt Diana Goodman, die seit 16 Jahren an einer bipolaren Störung leidet, nachdem sie ihre stimmungsaufhellenden Medikamente in der Toilette entsorgt hat. Brian Yorkey (Text) und Tom Kitt (Musik) haben sich einem Tabu-Thema mit schroffem Humor erfolgreich genähert. Das Musical über eine psychisch kranke Vorstadtmutter wurde im Jahr 2010 mit dem Pulitzer-Preis (Best Drama) ausgezeichnet. Das Landestheater Coburg eröffnet seine Saison im Großen Haus mit diesem außergewöhnlichen Musical.

Wo? Großes Haus Wann? Premiere 21. September 2021 weitere Vorstellungen bis 16. Oktober 2021 Weitere Informationen? www.landestheater-coburg.de

Wir setzen auf Spezialisierung. Bei uns finden Sie Fachanwälte für die Rechtsgebiete Familienrecht, Verkehrsrecht, Arbeitsrecht, Versicherungsrecht, Erbrecht, Medizinrecht, Bau- und Architektenrecht, Verwaltungsrecht sowie Miet- und Wohnungseigentumsrecht.

Kasernenstraße 14 D-96450 Coburg

 09561/80110

Wolfgang Hörnlein Dr. Wolfgang Hacker Julia Gremmelmaier Dr. Thomas Kunze Eva Grabolus

Maren Feyler Lutz Lindner Heidi Schüler Karoline Rink

Frank Sitte Dr. Eike Bittorf (RA i. R.) Jürgen Hopf Nadine Werner

www. hoernlein-feyler.de www.hoernlein-feyler.de AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

91


KULTURTIPPS

KONGRESSHAUS ROSENGARTEN LIZZY AUMEIER – BEST OF LIZZY AUMEIER „SUPERLIZZY“, „Ja, ich will!“ und „Wie jetzt“ Sie gilt als die Entdeckung des bayerischen Musikkabaretts der letzten Jahre. Selbstironie, Spontaneität, Schlagfertigkeit und Witz kennzeichnen ihre Bühnenpräsenz. Der Abend verspricht eine Mischung aus Ironie, heißer Erotik, ausgefallenen Wortspielen und Musik. Wo? Kongresshaus Rosengarten Wann? 26.August 2021 | 20 Uhr Weitere Informationen: www.konzertagentur-friedrich.de

KONGRESSHAUS-HIGHLIGHTS Unsere Veranstaltungen im Herbst

Unsere Veranstaltungen im Herbst 27.09. Benjamin Moser – Konzert

20.08.

TBC – „Wann, wenn nicht wir?“

26.08.

Lizzy Aumeier – „Best of“

07.10.

Olaf Schubert – „Zeit für Rebellen“

27.08.

Werner Schmidbauer – „Bei mir“

08.10.

Ingolf Turban & Marlo Thinnes – Konzert

28.08.

Michael Mittermeier – „ZAPPED! Ein TV-Junkie kehrt zurück!“

09.10.

Jan & Henry – „Die große Bühnenshow“

10.10.

Best of Musicals

29.08.

Daphne de Luxe – „Sommerspezial “

15.10.

Urban Priol – „Im Fluss“

13.09.

Alinde Quartett – Konzert

25.09.

Frank-Markus Barwasser „Der wunde Punkt“

on viel Spaß! Wir wünschen Ihnen jetzt sch

Weitere www.coburg-kongress.de WeitereInformationen Informationen unter: unter: www.coburg-kongress.de

Berliner Platz 1  96450 Coburg  Tel.: 09561 89-830  Fax: 09561 89-8384  info@kongress.coburg.de  www.coburg-kongress.de Berliner Platz 1  96450 Coburg  Tel.: 09561 89-830  Fax: 09561 89-8384  info@kongress.coburg.de  www.coburg-kongress.de

92

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


KULTURTIPPS

Englischer

Cider ider TBC – TOTALES BAMBERGER CABARET MIT NEUEM PROGRAMM Auf ihrer neuesten Mission kämpft Deutschlands dienstältestes Kleinkunsttrio gegen gefakte News, gefühlte Wahrheiten und gezielte Verwirrung. Denn der Meeresspiegel steigt, aber die Hemmschwelle sinkt und die Medien sind gar nicht so sozial, wie sie immer tun. Und dann ist da ja auch noch das mit dem Nahen Osten. Und jetzt auch noch die Bienen. Und wo ist eigentlich die Mitte hin – die war doch neulich noch da? Mit ihrer wahnwitzigen Mischung aus furiosen Sketchen und bissigen Songs kämpfen Georg Koeniger, Michael A. Tomis und Florian Hoff mann WiderStand-Up-Comedy gegen den alltäglichen Irrsinn an. Denn, wo andere nur Fragen im Kopf haben, weiß TBC schon lange: Wann, wenn nicht wir. Wo? Kongresshaus Rosengarten Wann? 20. August 2021 Weitere Informationen: www.konzertagentur-friedrich.de

Perry‘s Cider - seit über 180 Jahren für die Herstellung hand crafted Cider bekannt. Wir führen über 50 verschiedene Cider, Birnenwein, Cider-Brandy und Likör mit einer einzigartig britischen Seele! Ausgewählte Sorten auch im Bar Restaurant 1627 in Coburg erhältlich.

WERNER SCHMIDBAUER – BEI MIR Die erste Solo-Tournee nach 35 Jahren Liedermacherei, nach 22 Jahren im Duo mit Martin Kälberer und nach den umfangreichen Tourneen mit dem bayerischen-sizilianischen SÜDEN-Projekt (im Trio mit Pippo Pollina und Martin Kälberer) war für Werner Schmidbauer wie ein musikalisches Coming-Out. Über 60 ausverkaufte Solokonzerte spielte Schmidbauer vor knapp zwei Jahren, und es war ihm dabei ein großes Bedürfnis, mal wieder alleine als Liedermacher die reine Live-Solo-Urform gemeinsam mit dem Publikum zu erleben. Die Resonanz des Publikums auf diese erste „Bei mir“-Tour war überwältigend. Nach dem Lockdown freut sich Werner Schmidbauer jetzt darauf, seine „Bei mir“-Tour fortzusetzen. Schmidbauer hatte Zeit, nachzudenken, in alten Liedern zu stöbern, neue Lieder zu fi nden. Er brennt darauf wieder ganz nah bei seinem Publikum zu sein und unvergessliche Momente zu sammeln. Wo? Kongresshaus Rosengarten Wann? 27. August | 20 Uhr Weitere Informationen: www.konzertagentur-friedrich.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

IMPORTEUR SEIT 2004

BEST ENGLISH CIDER Ernstfarm Coburg, Kürengrund 80, Mobil 0171 9234203 . Öffnungszeiten: Do, Fr: 15-18 Uhr, Sa: 14-18 Uhr

www.ciderhof.de COBURGER | DAS MAGAZIN

93


KULTURTIPPS

AUSSTELLUNG „LUCAS CRANACH – KUNST IM DIENSTE DES HOFES“ Lucas Cranach zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des 16. Jahrhunderts. Als Hofk ünstler schuf er Bilder, die das dynastische, politische und religiöse Selbstverständnis der sächsischen Kurfürsten zum Ausdruck brachten. Cranach bediente sich hierfür nicht nur der Malerei, sondern auch der Druckgraphik. So entstanden zahlreiche Holzschnitte und Kupferstiche, die in ihrer Prägnanz bis heute unsere Vorstellung von der höfischen Kultur seiner Auft raggeber prägen. Die Ausstellung zeigt Cranach-Werke aus dem Bestand der Kunstsammlungen der Veste Coburg. Der Bogen spannt sich von den politisch bedeutsamen Porträts der Kurfürsten über religiöse und mythologische Szenen bis zu faszinierenden Turnierdarstellungen. Wo? Kunstsammlungen der Veste Coburg Wann? Noch bis 12. September 2021 Öff nungszeiten: täglich von 9.30 bis 17.00 Uhr Weitere Informationen: www.kunstsammlungen-coburg.de

Das Training ist auch ONLINE möglich! Meine Zielgruppe sind Führungskräfte, Selbstständige, Unternehmer und Ärzte, die ihr Potenzial beruflich, privat und gesellschaftlich voll und effektiv ausschöpfen wollen. Personaltrainer/Fitnessfachwirt Frank Sperschneider

Trainingsstützpunkt

Bahnhofstrasse 14 | 96450 Coburg Tel. 09561 973 44 68 | Mobil. 0177 299 39 21 hallo@frank-sperschneider.de

www.frank-sperschneider.de 94

COBURGER | DAS MAGAZIN

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


KULTURTIPPS

d– sportl an ss, macht spa f it & gesund

fitness gesundheit sport 68 015 TELEFON: 09561/ COBURG .DE DW W W. SP OR TL AN

Wichtiger Hinweis aufgrund der Corona-Pandemie: Bitte informieren Sie sich vor einem Besuch tagesaktuell auf der Website www.kunstsammlungen-coburg.de über mögliche Angebote bzw. Einschränkungen. AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

95


KULTURTIPPS

WALDBÜHNE HELDRITT DIE SCHÖNE GALATHÉE EIN ABEND – ZWEI EINAKTER Mit den beiden Einaktern „Die schöne Galathée“ von Franz von Suppè und „Salon Pitzelberger“ von Jacques Offenbach geht die Sommeroperette in ihre diesjährige Freilichtsaison. Neben bekannten Künstlern, die bereits in den vergangenen Spielzeiten auf der Bühne standen, wird es neue Stimmen zu entdecken geben. Mit der Sopranistin Anna Voshege und dem Tenor Martin Shalita konnte man zwei Solisten engagieren, die bereits an der Oper in Düsseldorf, dem Theater Cottbus, dem Melbourne Festival oder bei den Richard-Strauss-Festspielen in Garmisch-Partenkirchen zu hören waren. Außerdem werden Michael Mrosek, Harald Wurmsdobler und Tobias Engelhardt Teil der Besetzung sein.

Wo? Waldbühne Heldritt Wann? Vom 13. bis 22. August 2021 Weitere Informationen? www.sommeroperette-heldritt.de

LEISE AM MARKT

LAS MIGAS

ADJIRI ODAMETEY & BAND

Las Migas lassen sich vom traditionellen Flamenco inspirieren, lassen ihn aber frisch und avantgarde klingen. Die in Barcelona lebenden Musikerinnen aus Andalusien und Katalonien bringen zwei Gitarren, eine Geige, eine Cajón, außergewöhnliche Stimmen und ihre gesammelten Erfahrungen in die Musik ein. Marta, Roser und Alicia kommen vom Flamenco und der klassischen Gitarre, Carolina von Fado, Jazz und Habaneras. Diese unterschiedliche Herkunft, die sie auf unterschwellige Weise durchschimmern lassen, macht Las Migas so faszinierend und zu einem gern gesehenen Gast auf den renommiertesten Bühnen Spaniens sowie auf Festivals in ganz Europa. In ihrer Musik vermengt sich Flamenco mit lateinamerikanischen Elementen, Pop- und Folk-Klängen zu einem wohlklingenden Ganzen.

Markenzeichen des Singer-Songwriters ist seine warme, erdige Stimme. Der Multi-Instrumentalist beherrscht exotisch klingende Instrumente wie die Daumenklaviere Mbira und Kalimba, die Kora – eine afrikanische Harfe – oder das riesige Balafon, ein Xylophon mit Kürbissen als Resonanzkörper. Nachdem er auf zahlreichen Auslandstourneen unterschiedlichste Stilrichtungen kennengelernt hat, schuf er mit seiner »Afrikanischen Weltmusik« einen eigenen individuellen Stil – immer im Bewusstsein seiner westafrikanischen Wurzeln. Er arbeitete mit zahlreichen Stars zusammen wie zum Beispiel Miriam Makeba, Lucky Dube oder Osibisa. Konzerte mit Adjiri Odametey sind ein unvergessliches Erlebnis für Auge und Ohr. Liebhaber ruhiger Songs kommen ebenso auf ihre Kosten wie Percussion-Fans.

Wo? Leise am Markt Wann? 3. September 2021 Weitere Informationen: www.leise-am-markt.de

96

COBURGER | DAS MAGAZIN

Wo? Leise am Markt Wann? 7. Oktober 2021 Weitere Informationen: www.leise-am-markt.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


KULTURTIPPS

... UND AUCH DAS NOCH:

HENNING SCHMIDTKE: HETZKASPER Wir hetzen zur Arbeit, zum Sport, zum Yoga. Oft rennt uns die Zeit davon. „Soll sie doch“, sagt Henning Schmidtke, „lassen wir ihr ruhig einen Vorsprung. Die wird sich noch umgucken“. Der Klaviervirtuose präsentiert ein entschleunigtes Kabarett-Programm über den Stoff, aus dem das Leben ist: die Zeit. Mysteriös und doch alltäglich. Immer gerecht verteilt, denn jeder hat genau gleich viel davon: 24 Stunden täglich. Henning Schmidtke macht sich lustig über den Hetzkasper in uns allen. Und erkundet in seinen Liedern auch die Geheimnisse der Zeit, die Vergänglichkeit unseres Daseins und das Gefühl von Ewigkeit (keine Angst, so lange dauert das nicht). Dafür hat er für sich einen ganz eigenen Stil ausdrucksstarker komplexer Musik gefunden, der eher jazzigen und klassischen Kompositionen ähnelt als der traditionellen Kabarett-Musik. Wo? kultur.werk.stadt, Bahnhofstraße 22, 96465 Neustadt bei Coburg Wann? Sonntag, 15. August 2021 um 19:00 Uhr Weitere Informationen: www.agentur-streckenbach.de

z Nachhaltiges aus Filz

textilien Taschen, Heim es aus der und Praktisch Region 100% Naturprodukte aus reiner Schurwolle oder die vegane Variante Recyclingprodukte Polyester-Filz zu 96% aus recycelten PET-Flaschen 100% nachhaltig hergestellt. Von A bis Z handgenäht in Neustadt b. Coburg

GANKINO CIRCUS: IRRSINN UND IDYLL Mit rasanten Melodien und unbändiger Spielfreude rücken Gankino Circus der Musik ihrer Heimat zu Leibe. Ralf Wieland, Geschichtenerzähler und Gitarrist, führt durch das Programm und lässt auf urkomische Weise den Wahnsinn hinter der fränkischen Dorfidylle hervorschimmern. Zeitgemäße Volksmusik, anarchische Spielfreude und raffi nierter Wortwitz vermengen sich bei Gankino Circus zu einer kuriosen Melange. Zahllose Konzerte auf Kabarett-, Theater- und Festivalbühnen führten Gankino Circus in den letzten Jahren durch Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Ungarn, die Ukraine, Bulgarien, Serbien, Kasachstan, Kirgisien, Armenien und die Schweiz. 2015 repräsentierte der fränkische Exportschlager die deutsche Musikkultur auf der EXPO in Mailand. 2019 wurden Gankino Circus mit dem renommierten Deutschen Weltmusikpreis RUTH (und dem Weltmusikpreis Creole Bayern ausgezeichnet. Wo? Domäne Sonnefeld Wann? 23. September 2021 um 20 Uhr Weitere Informationen: www.agentur-streckenbach.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

www.filzkraut.com facebook.com/filzkraut instagram.com/filzkraut

Thanner Str. 69 96465 Neustadt b. Coburg Tel 09568 9450-0

COBURGER | DAS MAGAZIN

97


KULTURTIPPS

EIN FESTIVAL LOKALER KÜNSTLER COLTUR NOCH AN FÜNF TAGEN IM AUGUST Mit einem bunten Wochenende mit ganz unterschiedlichen Angeboten ist das COltur-Festival gestartet. Der Bogen reichte dabei von Lesungen, Chormusik, Rock, klassischen Klängen, Alternative, Covers mit unverwechselbarer eigener Handschrift, bis hin zu Blasmusik und einem Kindermusical. Bei letzterem mit dem Titel „Mapino und das Waldgeheimnis“ zeigten rund 60 Kinder, was sie in den Wochen zuvor, trotz aller pandemiebedingten Einschränkungen, in der Grundschule Neuses geleistet haben. Volle Zuschauerränge und tosender Applaus waren dann auch der verdiente Lohn. Die Auftritte direkt vor dem Herzog-Alfred-Brunnen im Hofgarten waren aber erst der Beginn des COltur-Festivals, das an 2 Wochenenden im August seine Fortsetzung finden wird. Am 21. und 22. August geht es auf der Bühne im Rosengarten hoch her. Am Samstag ab 16 Uhr geben die Bands und Künstler „Back II Jane“, „Maverin“, „Taktlos“, „Revivals“ und „Mojo“ ihre Visitenkarten auf der Bühne ab. Der Sonntag wird laut und heavy: „Monkey Circus“, „Revolution per minute“ und „Pants Down“ rocken ab 16 Uhr hinter dem Kongresshaus. Am darauffolgenden Wochenende (27. - 29.8.) gibt es auf dem Gelände des TV 1848 an der Rosenauer Straße drei ganz unterschiedliche Tage.

98

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


KULTURTIPPS

Am Freitag sind ab 17 Uhr Klassik, Lyrik und Gitarrenklänge zu hören, bevor ab 19 Uhr Laura Mann zum einen Songs von Ella Fitzgerald jazzen wird, bevor sie dann Lieder von Georg Kreisler zum Besten gibt. Der Samstag steht ganz im Zeichen von Rock, Pop und Cover Bands. Loop-Künstler Sandro Weich, besser bekannt unter seinem Künstlernamen He told me to, wird dabei das Publikum genauso begeistern wie Christian Seltmann und seine Gäste, die mit deutschen Texten tollen Rock auf die Bühne bringen. Den Abend beschließen werden die neun Musiker der „Real BBQ-Connection“, die in der Region bestens bekannt sind. Nicht nur im Biergarten auf dem Festival-Gelände kann am Sonntag ab 11 Uhr beim zünftigen Frühschoppen geschunkelt und gefeiert werden. Mario Bamberger und seine Gaudi Buam sind ein Garant für volkstümliche gute Laune. Besonders die kleinen Gäste werden ab 15 Uhr ihren Spaß haben, wenn das „Schirmtheater Musenkuss“ zu Gast ist und Marionetten durch die Luft schweben und selbst geschriebene Kinderlieder erklingen. Seinen Abschluss findet das COltur-Festival mit Susann Karadah und Christian Rosenau, die die Abendbühne mit raffiniert-akustischem Soul-Pop mit orchestralem Ausmaß eröffnen werden. Die Künstlerinnen von Birdelay bilden den Abschluss mit einer mitreißenden Mischung aus Folk- und Country-Liedern, Bluegrass, Pop-Songs und Percussion. Wo: Sportplatz TV 48 Wann? 21. & 22. August 2021 und 27. bis 29. August 2021 Weitere Informationen: www.coltur.de

30.07. bis 01.08.21 Hofgarten,

Prinz-Alfred-Brunnen

21.08. 27.08. und bis 22.08.21 29.08.21 TV 48 Sportplatz

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

Kost’ fei nix! Mehr Infos unter: www.coltur.de

TV 48 Sportplatz

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

99


Advertorial

KULTURTIPPS

BUCHEMPFEHLUNG MARTIN VÖGELE VON DER BUCHHANDLUNG RIEMANN Ein episches Porträt der Südstaaten, eine Geschichte von Loyalität und Verrat, von Freundschaft und Liebe Eingebettet ist die Handlung von „Das Meer von Mississippi“ in die wohl schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte der USA: Im Frühjahr 1927 brachen nach monatelangen Regenfällen die Deiche des Mississippi auf einer Länge von 1.500 Kilometern und setzten eine Fläche von der Größe Irlands monatelang unter Wasser. Unzählige Menschen starben, Millionen verloren Hab und Gut. Schauplatz des Romans ist Hobnob, eine kleine Stadt am Ufer des Mississippi. Wie in vielen anderen Gemeinden, droht auch hier der Damm zu brechen. Viele Helfer sichern den Damm rund um die Uhr, bewaffnete Wachtposten schützen ihn vor Saboteuren. In dieser Situation machen sich die Prohibitionsagenten Ingersoll und Johnson auf den Weg in die Stadt, um im Fall zweier Kollegen zu ermitteln, die dort wenige Wochen zuvor spurlos verschwanden. Auf dem Weg in die Stadt kommen Sie am Schauplatz eines Überfalls vorbei und finden inmitten des Chaos ein unversehrtes Baby. Sie beschließen, sich zu trennen: Während Johnson nach Hobnob weiterreitet, soll Ingersoll das Baby im nächsten Waisenhaus abliefern.

Hardcover mit Schutzumschlag: 384 Seiten ISBN: 978-3-453-27285-9 22,00 Euro eBook: ISBN: 978-3-641-25652-4 17,99 Euro

Dort angekommen, bringt es Ingersoll jedoch nicht übers Herz, den Jungen zurückzulassen, da er selbst in einem Waisenhaus aufwuchs. Er nimmt das Kind mit nach Hobnob, wo er erfährt, dass ein junges Ehepaar vor einiger Zeit sein Kind verlor und das Waisenkind vielleicht aufnehmen würde. Ingersoll reitet zu dem außerhalb der Stadt gelegenen Haus und trifft dort Dixie Clay an, die den Jungen tatsächlich aufnimmt. Dass Dixie Clay eine erfahrene Schwarzbrennerin ist und deren Mann Jesse mit dem illegalen Verkauf ihres Whiskeys eine Menge Geld macht, kann Ingersoll nicht ahnen. Die Sache wird nicht dadurch besser, dass er sich zu Dixie Clay hingezogen fühlt und diese in den Fall der verschwundenen Prohibitionsagenten verwickelt zu sein scheint … Dieser Roman ist nicht nur ein spannender Kriminalroman vor dem Hintergrund eines detailgenau beschriebenen historischen Ereignisses, sondern auch ein fesselndes Gesellschaftsporträt. „Das Meer von Mississippi“ ist „großes Kino“ und wird Sie auch noch beschäftigen, nachdem Sie es weggelegt haben – ein packender, lyrischer Roman, eine berührende Geschichte über Liebe und Freundschaft.

100

INHALTSANGABE

BETH FENNELLY & TOM FRANKLIN

1927, im Süden der USA. Es regnet seit Wochen, und der mächtige Mississippi droht über die Ufer zu treten, als die Prohibitionsagenten Ingersoll und Johnson die kleine Ortschaft Hobnob erreichen. Sie sind auf der Suche nach zwei verschwundenen Kollegen, die einem örtlichen Schwarzbrenner auf der Spur waren. Am Schauplatz eines Verbrechens finden sie ein schreiendes Baby, das Ingersoll nicht zurücklassen will. Bei Dixie Clay Holliver, einer jungen Frau aus dem Ort, findet er ein Zuhause für das Kind. Doch Ingersoll ahnt nicht, dass Dixie Clay etwas mit den vermissten Ermittlern zu tun haben könnte …

Beth Ann Fennelly (1971), in New Jersey geboren, hat drei Gedichtbände und ein Sachbuch veröffentlicht. Sie leitet den Studiengang Kreatives Schreiben an der Universität von Mississippi. Ihr Mann Tom Franklin (1963) wurde in Dickinson, Alabama geboren. Für sein literarisches Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2019 mit dem Deutschen Krimipreis. Franklin unterrichtet an der Universität von Mississippi. Beth Ann Fennelly und Tom Franklin sind seit 1998 verheiratet und leben mit den gemeinsamen Kindern in Oxford, Mississippi.

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

Foto ©Andy Anderson

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


IN EIGENER SACHE

IMPRESSUM COBURGER – Das Magazin Ausgabe 46 / August 2021 Zehnter Jahrgang Auflage 3750 Stück www.coburger-magazin.de Verlag: MARKATUS Branding | Marketing | Digital Coburger Straße 7 96472 Rödental Telefon 0 95 61 / 973 45 00 www.markatus.de Herausgeber und Chefredakteur: Wolfram Hegen Telefon 01 71 / 690 52 84 hegen@coburger-magazin.de

IN EIGENER SACHE COBURGER LEUCHTET AUSSTELLUNG

Gründungsherausgeber: Peter Einheuser Wolfram Hegen

Titelfoto/Composing: Toni Milicevic Layout / Illustrationen: Axel Straubinger Grundlayout: Peter Einheuser Anzeigengestaltung: MARKATUS Branding | Marketing | Digital Anzeigenvertrieb: Wolfram Hegen hegen@coburger-magazin.de Anke Feuer feuer@coburger-magazin.de Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2021 Druck: DCT GmbH www.dct.de Preis: kostenlos Vertrieb: über 200 Verteilstellen in Coburg Stadt und Land Bestellung: Online über www.coburger-magazin.de Preis inkl. Verpackung und Versand innerhalb Deutschlands 5 Euro inkl. MwSt.

Wer in den letzten Wochen nicht im Steinweg war, sollte das dringend nachholen. Nicht nur wegen der vielen kleinen Geschäfte und Cafès, die sich über einen Besuch freuen, sondern auch wegen der Mini-Ausstellung „Von Abstraktion zu Illusion“ des COBURGER im Schaufenster vom Steinweg 14. Besonders schön nach Einbruch der Dunkelheit, dann leuchten die vier Bilder Coburger Künstler intensiv – dank der Lichtinstallation des Coburger Designforums Oberfranken. Es sind Bilder von Stephan Welsch, Matthias Kroth, Anna Deller-Yee und von David Wanka. Danke fürs Mitmachen. Allesamt waren diese vier schon einmal in der gedruckten „Galerie“ im COBURGER zu sehen. Und noch eine kurze Zeit im Steinweg 14.

IM NÄCHSTEN COBURGER AUSGABE 47

… stellen wir einen MACHER vor, der ein traditionelles Möbelunternehmen wieder ganz an die Spitze geführt hat. … portraitieren wir in den „Grenzerfahrungen“ einen Menschen, der vom Leben auf der Straße zurückgekehrt ist in ein bürgerliches Leben. … widmen wir uns in unserem Sonderthema „Energie – was treibt uns an?“ sowohl technischen und ökologischen Fragen als auch denen nach dem, was uns alle jeden Tag ganz persönlich antreibt. … wenden wir uns in einem Schwerpunkt aber auch den Themen Dank, Abschied und Trauer zu, der Herbst ist die Zeit der Vergänglichkeit, des Rückblicks, des Besinnens.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

GUTE PARTNERSCHAFT

Einige von ihnen haben ein schweres Jahr hinter sich, und sind uns trotzdem treu geblieben – und wir Ihnen natürlich auch: Unsere Premium Partner 2021 leisten einen besonderen Beitrag, weil wir auf sie bauen können. Nur so können wir zuverlässig sechsmal im Jahr erscheinen. Danke dafür. Den einen oder anderen fi nden Sie als Dankeschön auch in diesem Magazin wieder, mit einer besonderen Geschichte, einem Interview, einem Portrait.

Redaktion / Autoren dieser Ausgabe: Wolfram Hegen Wolfram Porr Heidi Schulz-Scheidt Gabi Arnold Fotografen dieser Ausgabe: Sebastian Buff Val Thoermer Toni Milicevic Michael Selzer

PREMIUM PARTNER 2021

Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyler Autohaus Ernst Autohaus Wormser Baugesellschaft Otto Hauch Bätzoldt oHG Bodystreet Coburg Heiligkreuz Mehr Buchhandlung Riemann Informationen unter Ciderhof Coburg www.coburger-magazin.de/ DELIFE premium-partner Engel & Völkers Filzkraut/ Festartikel Müller Friseur Julia Göring Intercoiff ure Goldenes Kreuz HSC 2000 Coburg Hörgeräte Geuter iTVCoburg Kongresshaus Rosengarten Lasco Umformtechnik Optik Müller Sparkasse Coburg – Lichtenfels Sportland Coburg Stadtbild Coburg e.V. Stadtmarketing Coburg SÜC süc//dacor Teppichhaus Bartel Thomas Bittorf tb.legal Tourismus & Stadtmarketing Citymanagement Coburg Vitadrom Von Poll Immobilien VVC Pillipp Versicherungsmakler Wichtrey Homeware

Haben Sie auch Interesse?

PREMIUM PA RT NE R

Weitere Infos unter www.coburger-magazin.de/premium-partner Wolfram CHegen: hegen@coburger-magazin.de OBURGER | DAS MAGAZIN 101 Anke Feuer: feuer@coburger-magazin.de


102

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


GALERIE

GALERIE T O R S T E N R U S S Torsten Russ ist ein zeitgenössischer Künstler, der mit seiner figürlichen Malerei und Zeichnung gerne der Leipziger Schule zugeordnet wird. Der 1955 in Zeitz in Sachsen-Anhalt und heute in Lichtenfels lebende Künstler arbeitete auch sieben Jahre lang auf dem Gelände der berühmten Leipziger Baumwollspinnerei und hatte in dieser Zeit eine 1000 Quadratmeter große Dauerausstellung. In der Farbigkeit häufig auf Rot, Schwarz, Weiß und Grautöne begrenzt, entwickelt er ausdrucksstarke Szenen, die sich oft zu komplexen, mehrschichtigen Handlungen verbinden. Verschachtelte Bilder, die zur Entschlüsselung auffordern. Torsten Russ bestritt über 70 Solo- und Gemeinschaftsausstellungen im Inund Ausland, hatte und hat Galerievertretungen in Europa und Übersee und kuratiert Ausstellungen und Messen. Darüber hinaus ist er auch als Fotograf und Buchautor tätig. Erst kürzlich erschien sein neues Buch „Malerei auf Papier. Teil 1.“ Mehr Informationen unter www.torstenruss.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

103


GALERIE

104

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


TORSTEN RUSS

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

105


GALERIE

106

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


TORSTEN RUSS

Für Einzelhändler und Unternehmen, die neue Wege gehen wollen.

Verkaufen Sie Ihre Produkte im eigenen Online-Shop! Online-Shop-Lösungen für jedes Budget Professionell angepasst an Ihre Wünsche Einfache Bedienung für Sie als Betreiber Wir sind spezialisiert!

Kontaktieren Sie uns – gemeinsam finden wir die passende Lösung für Ihren Vertrieb!

Coburger Straße 7 (Gebäude 2), 96472 Rödental T 0 95 61 97 345 - 00, info@markatus.de www.markatus.de

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

107


MONACO FRANKE Für den COBURGER von Wolfram Porr

DER MONACO FRANKE „Residenz- und Herzogstadt“, „Hochschulstadt“, „Vestestadt“, aber auch „Designstadt“, „Sambastadt“ oder „Sportstadt“ - es ist ganz erstaunlich, was sich die Stadt Coburg so alles auf die Fahnen und die Ortsschilder schreibt. Und das ist ja längst nicht alles. 42 solcher „Stadtbegriffe“ werden Coburg zugeschrieben, teils historisch begründet wie „Garnisonsstadt“, „Lutherstadt“ oder „Reformationsstadt Europas“, teils Resultat der Eingebung fi ndiger Marketingstrategen, wie die Beispiele „Digitale Einkaufsstadt“ oder ganz aktuell „Familienstadt“ zeigen. Echte Cobuicher sind so oder so arch stolz auf diese (teils künstlich hinzugedichtete) Vielfalt, weshalb sie ihre Stadt liebevoll nur „Fränkische Krone“ nennen. Na ja. Da sooch iech amaal, da hat die Farb‘ von den Blüüdn ausm Rosengadden a bissala auf die Brill’n abgefärbt, gell! Als jemand, der schon immer in der Region lebt und – außer im Urlaub nach Mallorca oder Bibione – nie wirklich mal rausgekommen ist, fällt das ja vielleicht gar nicht mehr auf. Doch logisch, dass Coburg auch Bratwurst-, Bier- und Kinderstadt ist. Es gibt hier ja schließlich die besten – und ganz wichtig – auf dem Rost über Kühle gebratenen Wörschd, a leckers Bier und immerhin vier Gymnasien. In einer 41.000-Einwohner-Gemeinde ein deutlicher Indikator für viele Kinder. Lebt man freilich mal eine Zeitlang woanders, erscheint einem aus der Entfernung doch Vieles eher kobberneggisch! Mit a bissla Abstand sieht man Dinge klarer und mit anderen Augen, als wenn man immer im eigenen Kiefernzapfensaft schmort. Der berühmte Tellerrandblick, waaßt scho! Das haben schon viele andere kluge Leute festgestellt. „Die Distanz ist eine Mutter der Erkenntnis“ lautet etwa einer dieser bekannten Sätze. Das mit der Distanz (oder dem gesunden Abstand) betrifft übrigens nicht nur die eigene Kultur und Herkunft, sondern und gerade auch die liebgewonnenen, manchmal aber ja leider auch nervtötenden Eigenheiten aus der Heimat. Der Monaco musste gerade berufl ich für zweieinhalb Wochen aus München und Oberfranken weg ins Rheinland und hart genau diese Erfahrung gemacht. Nach 17 Tagen in Köln fällt einem erstmal so richtig auf, was man in München oder daheim

108

COBURGER | DAS MAGAZIN

in Oberfranken gar nicht mehr bewusst registriert! Das Auff älligste neben der für die „Domstadt“ (!) berühmten Herzlichkeit ist: Ganz egal, wo du hinkommst: Du wirst zugetextet ohne Ende! Sowas hat die Welt noch nicht gesehen! Ohne Gschmarri: Iech glabb, a Zeidungsverkäufer in Köln redt in aaner Minuddn so viel wie a Oberfranke im ganzen Monat! Und dabei is dem völlig wurschd, ob Du gerade ein offenes Ohr hast oder signalisiert hast, dass Du in diesem Moment eigentlich nix reden willst – sei’s, weil du noch keinen Kaffee in der Früh hattest oder weil du eben einfach ein maulfauler Frangge bist und bloß dei heiliche Ruh‘ ham willst.

In Köln – ich schwör’s – sind sogar die Penner freundlich und quatschen einen voll. Überhaupt diese Freundlichkeit! Wenn man so manchen Laden in München gewohnt ist, geradezu ein Schock! Während du in Schwabing oder Bogenhausen noch dreimal ‚danke‘ sagen und am besten Blumen mitbringen oder zumindest zu Kreuze kriechen musst, wenn du ordentlich bedient werden willst, bekommst du überall in Köln eine freundliche, verbindliche Beratung. Des soll jetzt net heißen, dass im Süden alle scheißunfreundlich sind. Aber a wenig bockert sind’s da halt manchmal scho! Andererseits weiß man in der Fremde auch erst zu schätzen, wann man daheim hat! Schon Goethe wusste: Ach in der Ferne zeigt sich alles reiner,/ Was in der Gegenwart uns nur verwirrt./ Vielleicht wirst du erkennen, welche Liebe/

Dich überall umgab und welchen Wert/ Die Treue wahrer Freunde hat, und wie/ Die weite Welt die Nächsten nicht ersetzt.“ Schee gsoochd! Die „Freundschaften“, die man in Köln zum Beispiel in einem der alteingesessenen Kölsch-Brauhäuser mit so schönen Namen wie Gaffel, Päffgen, Kontra oder Schreckenskammer schließt, erweisen sich für Fremde dann doch häufig schnell als oberflächlich. Und simsalabim – so manchen Kartlbruder aus der Wirtschaft ums Eck vermisst man dann halt doch. Und abgesehen von der fundamental unterschiedlichen Größe der Biergläser (in Köln sagen sie „Stangen“ dazu!) ist einem dann doch sein brummelndes, fränkisch-stoisches Gemüt lieber als der in komischem Dialekt ohne Punkt und Komma Wörter und Sätze absondernde, notorisch gut gelaunte Rheinländer. Zur Ehrenrettung der Kölner muss man sagen: Sie tragen ihr Schicksal – eine im Zweiten Weltkrieg bis auf den Dom und einen Wasserturm völlig zerbombte und heute zugebaute Stadt mit nur ganz weniger historischer Bausubstanz – mit Würde, Heimatliebe und viel Humor. Wobei: Humor haben die Coburger auch, wenn man zum Beispiel an die Werbung für den „Zukunftsbahnhof“ Coburg denkt: „Hier macht warten Spaß!“ Hat was!! „Coburg – Stadt des feinen Humors“ – gibt’s das eigentlich schon? Iech schlag amaal nach bei den 42 Stadtbegriffen. Ein Name fehlt dort fehlt übrigens: der Name „Prinz-Albert-Stadt“. Komisch eigentlich, wo es doch auch einen Prinz-Albert-Platz, das Prinz-Albert-Denkmal auf dem Marktplatz und sogar eine Prinz-Albert-Gesellschaft gibt. Allerdings hat sich den „Titel“ „Prinz-Albert-Stadt“ bekanntlich schon das benachbarte Rödental gesichert – natürlich mit einem gewissen Recht, da Albert ja schließlich im Jahr 1819 ebendort auf Schloss Rosenau geboren wurde. A klaaner Stich ins Herz der „Medizinstadt Coburg“. Ach, gibt’s auch noch ned? Dann wird’s fei Zeit! Und wenn’s ned gleich klappt: In Cobuich, hamma glernt, macht warten schließlich Spaß! Schätzla, schau wie iech schau!

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


AUF EIN WORT

In jedem COBU RGER laden wir an dieser Stelle Coburger oder Nicht-Coburger ein, ihre Meinung zu sagen.

DAS A LTER EGO Es ist eine ohnehin schon befremdliche Eigentümlichkeit des Politikbetriebes, sich gelegentlich für seine Verdienste selbst auszuzeichnen. So wieder einmal geschehen auf Schloss Callenberg im Juli. Und anderem ist dort Norbert Tessmer geehrt worden, er war sechs Jahre Oberbürgermeister, davor 3. Bürgermeister und 2. Bürgermeister und 1984 zum ersten Mal Stadtrat. Er trägt jetzt den Titel Alt-Oberbürgermeister. Ein Ehrentitel für herausragende Verdienste um die Stadt Coburg. Ein Ehrentitel für jahrelange Arbeit für die Stadt, oft abends, an Wochenenden. Jemand zu ehren, ist honorig, ist nett. Wenn man es gut meint, ist so eine Ehrung vielleicht auch ein Symbol, dass politische Arbeit, die heute mehr denn je auch persönlichen Anfeindungen und Bedrohungen ausgesetzt ist, eine besondere Wertschätzung erfährt. Und sicherlich hat Norbert Tessmer auch alles in seiner Macht Stehende für Coburg getan. Doch mal abgesehen davon, dass Coburg Ehrentitel fast inflationär vergibt und damit entwertet, mal abgesehen davon, dass keinem normalen Arbeitnehmer, der einfach nur seinen vertraglich vereinbarten Job gut macht, gleich ein Ehrentitel zusteht - wenn man geehrt wird, darf man als Geehrter wenigstens zutiefst dankbar sein.

Immerhin ist es eine Ehre, ein Amt wie das eines Bürgermeisters überhaupt erfüllen zu dürfen. Immerhin braucht es Glück, damit es einem gelingt. Immerhin braucht es Freunde, Weggefährten, die zu einem halten. Es braucht ehrliche Kritiker, politische Gegner, mit denen man um die beste Lösung für die einem von den Bürgerinnen und Bürgern anvertraute Stadt kämpft. Es wäre also ein Zeichen von Demut gewesen, so eine Ehrung dankbar entgegenzunehmen, sein Ego nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen, dem Ideal von „Versöhnen statt spalten“ treu zu bleiben, wie sein Nachfolger Dominik Sauerteig in seiner Rede Norbert Tessmer noch an diesem Abend würdigte. Es wäre … Norbert Tessmer aber griff in seiner Dankesrede auf ein altes chinesisches Sprichwort zurück, so gar nicht versöhnlich und demütig: „Wenn Du lange genug am Fluss sitzt, siehst Du irgendwann die Leichen deiner Feinde vorbeischwimmen.“ Bei allem Respekt für eine Lebensleistung – das ist mehr als befremdlich.

Anm.: Der Verfasser war bei der Veranstaltung eingeladen, aber nicht anwesend. Die erwähnten Äußerungen sind von verschiedenen Seiten bestätigt worden bzw. waren der Presse zu entnehmen.

AUSGABE 46 / AUGUST 2021

COBURGER | DAS MAGAZIN

109


Coburger | Das Magazin erscheint wieder am 07. Oktober 2021. Anzeigenschluss ist der 17. September 2021.

Zitate

über die Wahl sind dieses Mal …

das Letzte

„Wenn die Menschen aus den Ferien zurückkommen, neigen sie dazu, sogar die Regierung etwas milder zu beurteilen. Ein geschickter Regierungschef setzt Wahlen daher für den Frühherbst an.“ David Frost

„Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“ Otto von Bismarck

„Jede Partei ist für das Volk da und nicht für sich selbst.“ Konrad Adenauer

„Demokratie heißt, die Wahl zu haben. Diktatur heißt, vor die Wahl gestellt zu sein.“ Jeannine Luczak

„Schlechte Umfragen sind nicht schön, aber sie sind kein Wahlergebnis.“ Guido Westerwelle

„Die Würde des Menschen besteht in der Wahl.“ Max Frisch

„Die Wähler haben sich eine Suppe eingebrockt, die ihnen selbst nicht schmeckt.“ Jörg Schönenborn

110

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

AUSGABE 46 / AUGUST 2021


AUSGABE 46 / AUGUST 2021

C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

111


vrbank-coburg.de /termin

en m h e n r i W uns mehr ie! S r ü f t i e Z

e g a l n a d l e G e g i t f n ü n r e V . e h c ä r p s e G e t u g t h c u bra Für persönliche Beratungstermine sind wir montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr nach Vereinbarung für Sie da!

VR-Bank Coburg


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.