Meine Energie 04/2023

Das Magazin von CKW 4/2023

Das schenkt ein Optimierter Energieverbrauch für kühles Bier: Rolf Künzi aus Hohenrain ist Bierbrauer aus Leidenschaft. Dabei nutzt er den CKW Energie Tracker.

AUGENBLICK

Mehr Power dank neuer Anlage Dass sich der Ersatz einer alten Photovoltaikanlage lohnt, zeigt das Beispiel der TRISA AG in Triengen.

So entschied sich der bekannte Hersteller von Dentalhygiene-Produkten, seine 25 Jahre alte Anlage zu erneuern und zu erweitern. «Die erste Anlage produzierte rund 75 000 Kilowattstunden pro Jahr. Dank der neuen Anlage von CKW und einer optimierten Flächenbelegung produzieren wir heute rund sechs Mal mehr Strom», sagt Benjamin Jaggi, Leiter Bauwesen bei TRISA. Durch die effizientere Technologie spart das Unternehmen Kosten und reduziert CO 2 – und dank fachgerechtem Recycling der alten Module ist diese Lösung auch nachhaltig.

Lesen Sie mehr dazu, warum der Ersatz einer PV-Anlage sinnvoll ist. ckw.ch/trisa

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser Wer möchte in der kalten Winterzeit auf eine warme und gemütliche Wohnung verzichten? Wohl niemand. Umso schöner, wenn die Wärme statt aus fossilen Brennstoffen aus klimafreundlicher Quelle produziert wird. Zum Beispiel mit einer Wärmepumpe. Erfahren Sie in dieser Ausgabe, welche verschiedenen Systeme erhältlich sind. Unsere Experten beraten Sie gerne beim Umstieg auf nachhaltige Heizsysteme.

Einen Schritt weiter gehen wir mit unserem neusten Grossprojekt: In Inwil planen wir mit Erdwärme aus grosser Tiefe die Produktion von Strom und Wärme. Das Potenzial von Geothermie ist enorm, hierzulande wird es aber kaum genutzt. Lesen Sie auf Seite 12, wie Geothermie funktioniert. Diese klimafreundliche Energie hat den Vorteil, dass sie zuverlässig Bandenergie liefert – unabhängig von Wetter und Tageszeit. Sie ergänzt andere Technologien wie Solar und Windkraft somit optimal. Und sie wird in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten, um auch an kalten Wintertagen genussvolle Momente in der warmen Wohnung erleben zu können.

Thomas Reithofer, Leiter Geschäftsbereich Energie

Foto Seiten 1 und 2: Matthias Jurt

Aus dem Inhalt

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Herausforderung Winterstrom Mit der bisher nur zögerlich umgesetzten Energiewende verschärft sich das Szenario einer Strommangellage. Doch es gibt Lösungen.

Für perfekte Klänge Der Kammermusiksaal Vitznau setzt auf Gebäude­ automation von CKW.

Geschickt geheizt Wann eignet sich welcher Wärmepumpen-Typ? Wir haben zwei CKW-Kunden besucht.

Impressum 9. Jahrgang, Dezember 2023, erscheint vierteljährlich Herausgeber: CKW, Täschmattstrasse 4, Postfach, 6002 Luzern; Telefon 041 249 51 11, meine-energie@ckw.ch, ckw.ch Redaktionsadresse: Redact Kommuni­kation AG, 8152 Glattbrugg; redaktion@redact.ch Chefredaktion «Smart»-Verbund und Projektleitung: Simon Eberhard | Gestaltung: Nicole Senn Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen

Drucksache myclimate.org/01-23-782639

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KURZ UND BÜNDIG

Nachhaltige Weihnachten: Energiespartipps für die Festtage Weihnachten steht vor der Tür – gemütliche Abende, funkelnde Lichterketten und der Duft von frisch gebackenen Guetzli erwarten uns. Mit folgenden cleveren Tipps können Sie in der Weihnachtszeit Energie sparen.

TEXT NICO L E M EYER

Energiesparend guetzlen Clevere Weihnachtsbeleuchtung Damit Sie die weihnachtliche Lichterpracht ohne Gedanken an einen hohen Energieverbrauch geniessen können, lohnt es sich, LED-Lichter zu verwenden.

LED-Lichterketten sind nicht nur langlebiger, sondern verbrauchen auch bis zu zehn Mal weniger Strom als klassische Leuchtmittel.

Mit ein paar einfachen Tricks können Sie während Ihrer Backepisoden heimliche Energiefresser austricksen. Bis zu einem Fünftel der Energie sparen Sie ein, wenn Sie auf das Vorheizen des Backofens verzichten. Wenn Sie zudem mit Umluft statt Ober- und Unterhitze backen, sparen Sie weitere 15 Prozent der Energie.

Nachhaltig schenken Energieeffizient abwaschen Der Tag der grossen Familienfeier steht an.

Nach dem Weihnachtsschmaus stapelt sich das Geschirr in der Küche. Setzen Sie auf das Eco-Programm Ihrer Geschirrspülmaschine, um möglichst energieeffizient abzuwaschen. Und vor allem: Nutzen Sie die Geschirrspülmaschine auch wirklich und wechseln Sie auch bei einer überstellten Küche nicht auf Handabwasch. Dieser verbraucht viel mehr Warmwasser und Energie.

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Setzen Sie dieses Jahr auf nachhaltige Geschenke. Wie wäre es mit einem selbstgemachten Gutschein für gemeinsame Zeit oder einem Geschenk, das aus rezyklierten Materialien hergestellt wurde? So schenken Sie nicht nur Freude, sondern auch ein Stückchen Nachhaltigkeit.

Lesen Sie mehr dazu in unserer CKW-Story: ckw.ch/weihnachtsfest

KURZ UND BÜNDIG

DIE ZAHL

33 351 Kilowattstunden

betrug der Pro-Kopf-Verbrauch von Primärenergie 2022 in der Schweiz.

Dieser Wert liegt um satte 38 Prozent tiefer als jener des Jahres 2001 mit 53 863 kWh. Die Gründe hierfür liegen unter anderem im Ersatz der fossilen Energieträger durch erneuerbare Energien, der höheren Energieeffizienz sowie dem Rückgang der Konjunktur nach 2020.

Modernisierung Wasserkraftwerk Emmenweid Anfang September starteten die Modernisierungsarbeiten beim Kraftwerk Emmenweid. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes und der Fischgängigkeit wird unter anderem die gesamte Wehranlage modernisiert. Die neue Wehranlage mit zwei Wehrklappen erlaubt eine maximale Abflusskapazität bei starkem Hochwasser von bis zu 700 000 Litern Wasser pro Sekunde.

Dadurch werden der Industriestandort Littauerboden und die angrenzenden Quartiere nachhaltig geschützt. Für die ökologische Aufwertung stellt die Wehranlage eine Restwassermenge von 1000 Litern Wasser pro Sekunde sicher. Die neue Fischtreppe ermöglicht zukünftig auch Fischen von über 80 cm Grösse den Aufstieg in der Kleinen Emme. CKW, Kanton und Bund investieren 13,6 Millionen Franken in diese Modernisierung und Sanierung.

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Grafische Darstellung der neuen, doppelt so breiten Wehranlage mit zwei Wehrklappen 1 , einer modernen Fischtreppe 2 und dem Oberwasserkanal 3 .

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STROM IM WINTER

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Kaltstart Mit der bisher nur zögerlich umgesetzten Energiewende verschärft sich das Szenario einer Strommangellage in der kalten Jahreszeit.

Mehr alpiner Solarstrom, mehr Windkraft, mehr Speicher auf Wasserstoffbasis – diese Lösungen müssen jetzt greifen.

TE X T ANDRE AS TURNER , CHRISTOPH HUG

I L LU S T R AT I O N E N K O R N E L S TA D L E R

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s ist im Grunde eine doppelte Energiewende, der sich die Schweiz verschrieben hat: Einerseits gilt es, rund ein Drittel Atomstrom im Gesamtmix zu ersetzen, andererseits soll das Netto-null-Ziel beim Treibhausgasausstoss bis 2050 erreicht werden. Da die Atomkraft in der Schweiz ein Auslaufmodell ist und die Wasserkraft sich nur noch punktuell ausbauen lässt, droht der Strom künftig knapp zu werden. Besonders im Winter produziert die Schweiz schlicht zu wenig erneuerbaren Strom – ein hausgemachtes Problem: Die Windkraft hat es hierzulande von jeher schwer, sich gegen die geschlossene Front der Landschaftsschützer durchzusetzen. Und selbst die boomende Solarenergie ist noch weit davon entfernt, ihr wirkliches Potenzial zu entfalten.

Stromdefizit Schweiz Das Dilemma ist nicht wirklich neu: Bereits 2016 und 2017 musste die Schweiz unter dem Strich mehr Strom aus dem Ausland importieren, als sie verkaufen konnte. Die staatliche Regulierungsbehörde ElCom verzeichnete in den vergangenen zehn Wintern ein durchschnittliches Stromdefizit von 4 Terawattstunden (TWh). Dies entspricht dem Jahresverbrauch von knapp 1 Mio. typischer Haushalte.

Eine Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) bringt die Herkulesaufgabe der Schweiz auf den Punkt: Erstens soll die Energielieferung der Kernkraftwerke (heute knapp 23 TWh) grösstenteils durch jene aus Photovoltaik ersetzt werden (heute 3,9 TWh). Zwar liegt das Gesamtpotenzial der Solarenergie gemäss dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) bei rund 82 TWh; der Ausbau erfolgt jedoch viel zu schleppend, um mit der Verbrauchsentwicklung

Schritt zu halten. Zweitens verabschiedet sich die Schweiz von den fossilen Energien. Doch wenn immer mehr elektrische Wärmepumpen die Ölheizungen ablösen und Elektroautos die Benziner ersetzen, steigt auch der Stromverbrauch – gerade in der kalten Jahreszeit, in der die Produktion ohnehin ihren Tiefstand erreicht.

Stromimport-Strategie wackelt Auch andere Staaten Europas streben ihre individuellen Energiewenden an und sehen sich im Transformationsprozess mit teils ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Ob die Schweiz somit ihren fehlenden Winterstrom einfach wie bisher importieren kann, erscheint zunehmend fraglich. Erschwerend kommt hinzu, dass ein mögliches Stromabkommen mit der EU seit 2018 auf Eis liegt. Und der Abbruch der Beratungen über ein institutionelles Rahmenabkommen im Mai 2021 macht die Situation auch nicht besser.

Neue Lösungen müssen her Was also ist zu tun? Zwar bemüht sich die Schweiz um die Realisierung smarter Stromnetze mit intelligentem Lastmanagement, um Winterreserven in den Stauseen und die Installation von Grossbatterien. Das reicht jedoch bei weitem nicht aus. An einer massiven Erhöhung der erneuerbaren Stromproduktion und dem Ausbau der Speicherkapazitäten führt kein Weg vorbei. Denn laut VSE gilt es, bis 2050 ein jährliches Defizit von 37 bis 47 TWh zu decken. Die entscheidende Frage lautet, wie schnell und in welchem Umfang zukunftsfähige Technologien wie alpine Solaranlagen, Windkraftwerke und Wasserstoff vorankommen. Beispiele mit Vorbildcharakter finden Sie auf den Folgeseiten.

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STROM IM WINTER

Alpine Solaranlagen für zukünftigen Winterstrom

Geothermie – ganzjährige Bandenergie

Wenn das Mittelland im Winter unter einer zähen Hochnebeldecke liegt, herrscht in den Bergen eitel Sonnenschein. Nicht zuletzt deshalb produzieren alpine Solaranlagen im Winter drei bis fünf Mal mehr Strom als vergleichbare Anlagen im Mittelland. Alpine Solaranlagen haben aber noch weitere wichtige Vorteile: Schnee reflektiert die Sonnenstrahlung, und die tieferen Temperaturen machen die Panels effizienter. Zusammen mit ihrem Mutterhaus Axpo plant CKW alpine Solaranlagen an mehreren Standorten. An drei Standorten im Kanton Graubünden und an einem Standort im Kanton Schwyz hat Axpo die Öffentlichkeit über ihre Pläne informiert. Baustart für alle alpinen Solaranlagen wird im Frühsommer 2025 sein.

Geothermie hat als erneuerbare Energiequelle das Potenzial, ganzjährig bei jedem Wetter und rund um die Uhr Energie in Form von Strom und Wärme bereitzustellen – sogenannte Bandenergie. Sie könnte darum insbesondere für die Versorgungssicherheit im Winter ein wichtiges Element im Mix einer zuverlässigen Energieversorgung sein. Deshalb hat CKW ein Geothermieprojekt in der Gemeinde Inwil in Angriff genommen.

Gemäss einer 2021 durchgeführten Machbarkeitsstudie bietet die Region Inwil / Perlen sehr gute geologische Voraussetzungen für ein Geothermieprojekt. Dabei soll rund 140 °C heisses Wasser aus dem Erdinnern für die Strom- und Wärmeproduktion genutzt werden. Mit dem geplanten Kraftwerk könnten Strom für ca. 4000 und Wärme für ca. 6500 Haushalte produziert werden.

« Es gibt keine einzelne Patentlösung»

Frau Hug, welche Massnahmen zur Schliessung der Winterstromlücke sind zielführend?

Die im Winter ergiebige Photovoltaik in den Alpen, auch auf Dächern und Fassaden, eine ausgebaute Windkraft und diverse Langzeitspeicher sollten sich sinnvoll ergänzen. Es gibt keine einzelne Technologie, die eine Patentlösung für unsere Energieversorgung liefern kann. Stattdessen gilt es, alle tauglichen Energie-Teillösungen intelligent zu kombinieren.

Gabriela Hug ist ETH-Professorin am Power Systems Laboratory am Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik sowie Vorsteherin des Energy Science Center (ESC).

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Lutersarni – wertvoller Winterstrom seit 10 Jahren Beim Hof Lutersarni im Entlebuch drehen die bisher einzigen Windradrotoren für CKW – seit Oktober 2013. In den zehn Betriebsjahren lieferte die 120 Meter hohe Windenergieanlage im Durchschnitt knapp 2,9 Mio. kWh Naturstrom pro Jahr.

Damit deckt sie den Jahresverbrauch von etwa 640 durchschnittlichen Vierpersonenhaushalten. Rund zwei Drittel der Jahresmenge produziert das Windkraftwerk im Winterhalbjahr, wenn in Flüssen weniger Wasser fliesst und die Sonne weniger häufig scheint. Über 60 Prozent des Winterstroms produzierte Lutersarni in der Nacht, das heisst zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang.

Diese Erfolgsgeschichte motiviert CKW, weitere Windparkprojekte zu planen.

«Geothermie unterstützt die CO 2 -Reduktion und erhöht die Versorgungssicherheit mit einer einheimischen, klimafreundlichen Energiequelle.»

Jost Bucher, Projektleiter neue Energien bei CKW

Ist eine vollständige Stromautarkie der Schweiz erstrebenswert? Übers ganze Jahr betrachtet, sind wir im Strombereich gegenwärtig ja so gut wie autark. Betrachten wir die Primärenergien*, ist die Schweiz jedoch zu rund 70 Prozent vom Ausland abhängig. Denn die fossilen Energien und das Uran importieren wir bekanntlich komplett. Wird die Elektrizität Hauptenergieträger der Zukunft, werden wir beim Strom möglicherweise eine grössere Abhängigkeit vom Ausland sehen. Andererseits resultiert

aus dem Umstieg auch viel Energieeffizienz. Bauen unsere Nachbarländer die erneuerbaren Energien wirklich so stark aus wie geplant, sollten wir die Kontingente, die uns eventuell im Winter fehlen, auch importieren können.

Welches Potenzial steckt im Energieträger Wasserstoff, um den Strommangel im Winter zu mildern?

Die Problematik beim Wasserstoff liegt in seiner tiefen «Round Trip Efficiency», also in der zurückgewonnenen Energie in

Relation zur ursprünglich aufgewendeten Energie. Wir reden da von enormen 60 Prozent Verlust. Sollte die Schweiz künftig auch für den Winter genügend Solarstrom produzieren, liessen sich mit dem Sommerüberschuss tatsächlich gewisse Winterdefizite ausgleichen. Die Frage ist aber, ob es nicht sinnvoller wäre, mit diesem Wasserstoff den Bedarf für Industrie, Gas-und-Dampf-Kraftanlagen oder Schwerlastverkehr direkt zu decken. * U nter Primärenergie versteht man die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie.

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CKW ENERGIE TRACKER

Auf ein Bier mit Rolf

Da liegt etwas in der Luft. Im luzernischen Hohenrain hopft und malzt es von Zeit zu Zeit. Dann braut Rolf Künzi seine auserlesenen Bierkreationen. Damit der Energiehaushalt stimmt, nutzt er den CKW Energie Tracker.

T E X T K AT R I N M O N T I E G E L

F OTO S M AT T H I A S J U R T

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ein Lieblingsbier ist ein Ginger Beer mit echtem Bio-Ingwer. «Hausmarke, aus meiner kleinen Garagenbrauerei.» Oder ein kanadisches Amber. «Das können die schon ganz gut.» Zwar ist mein Gespräch mit Rolf Künzi nur telefonisch, aber an dieser Stelle folgt ganz bestimmt ein schelmisches Augenzwinkern. Zumindest klingt seine Stimme danach. Eine sehr sympathische Stimme, der man die Leidenschaft für seine Arbeit sofort anhört. Seit zehn Jahren reist er immer wieder für längere Zeit nach Kanada – «Nova Scotia, Cape Breton, die Ostküste hat’s mir angetan». Dort habe er seine Liebe für Bier entdeckt. «Also für gutes Bier.» Auch hier wieder ein Augenzwinkern, darauf wette ich. Im Jahr 2016 unternimmt Rolf Künzi erste eigene Brauversuche. 2017 ist die Mass voll, und er verschreibt sich der Sache mit Herz und Hand.

Nachhaltigkeit ist Rolf Künzi ein wichtiges Anliegen. Seit 2017 betreibt er die Brauerei Hohenbräu und hat mit dem CKW Energie Tracker seinen Verbrauch bestens im Blick.

Ein Schnaps, ein Bier, was gönn’ ich mir?

Ob Bierbrauen denn mehr Energie verbrauche als Schnapsbrennen, frage ich. Ein bisschen entsetzt ist Rolf – wir sind mittlerweile beim Du, das ist einfacher und kam ganz natürlich –, als ich gestehe, dass ich keine Ahnung vom Bierbrauen habe («das ist ja auch eine Wissenschaft für sich»), geschweige denn Bier trinke («was?!?»). Rolf gibt mir einen kleinen Crashkurs, den er dankenswerterweise meinem naturwissenschaftlichen (Un-)Verständnis anpasst: «Also ich formuliere das jetzt mal einfach, natürlich gibt es viel mehr Details.» Meine Frage nach dem Energieverbrauch beantwortet er damit auch gleich: «Beim Bierbrauen muss man Flüssigkeiten erhitzen.

Das Malz wird lange erhitzt und anschliessend geläutert. Dann kommt der Hopfen dazu. Ausserdem nutzen Bierbrauer Gas oder Strom, beim Schnapsbrennen wird vielfach Holz verwendet. Also ja, Bierbrauen benötigt mehr Energie.»

verbraucht. Ausserdem bietet sie Vergleichsmöglichkeiten zu vergangenen Zeitpunkten oder ähnlichen Haushalten. «Ich lege mir gern ein Wochenbudget fest, das ich verbrauchen darf. Überschreite ich es, meldet sich die App mit einem Warnsignal.»

Und wie hilft der CKW Energie Tracker sonst?

«Dank der Vergleichsfunktion finde ich heraus, wo ein Energieleck ist. Bei der Brauanlage beispielsweise gibt es mehrere Heizstäbe, die die Flüssigkeiten erhitzen. Der CKW Energie Tracker protokolliert ihren Verbrauch. Wenn dieser plötzlich ungewöhnlich hoch ist, dann zeigt mir das, dass einer kaputt ist.» Ganz schön clever. Rolfs Freunde sagen übrigens, er sei schon ein Spezieller. Das finde ich auch. Und so sympathisch, dass ich mein erstes Bier nur bei ihm bestellen würde.

Von Anfang an dabei Den CKW Energie Tracker nutzt Rolf schon, als dieser noch in der Beta-Version ist. Auf ein Inserat von CKW meldet er sich als Testperson: «Den eigenen Energieverbrauch nachzuverfolgen, finde ich eine spannende und gute Sache. Mich hat interessiert, wo und wann wir Strom verbrauchen und das vielleicht gar nicht bemerken.» Die App listet den Stromverbrauch in den Kategorien Unterhaltung, Beleuchtung und Kochen. Rolf sieht, wie viel Strom er an einem spezifischen Tag, in einem Monat oder einem Jahr

Ihr Stromverbrauch im Blick Als Stromkunde von CKW entdecken Sie mit dem CKW Energie Tracker, wie Sie zu Hause Energie sparen, und erhalten wertvolle Tipps, wie Sie Ihren Stromverbrauch aktiv senken können. ckw.ch/energietracker

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INFOGRAFIK

Energie aus der Tiefe Im Inneren der Erde schlummert ein riesiges Energiepotenzial.

Unsere Infografik wirft einen Blick unter den Boden und erklärt, wie die Geothermie zur Energiewende beitragen kann.

RECH E R C H E LE N N AR T A DA M , S I M O N EB ER H A R D

I N F O G R A FI K JACQ UEL INE M ÜL L ER , JA Z M INE D ECA RO

Untiefe Geothermie

Mitteltiefe Geothermie

Nutzt die konstanten Temperaturen nahe der Erdoberfläche zum Heizen und Kühlen. Dies erfolgt über einzelne oder mehrere Erdwärmesonden, das Grundwasser oder Bauteile von Gebäuden, die in direktem Kontakt mit der Erde stehen und Wärme leiten (sogenannte Geostrukturen).

Setzt an wasserführenden Schichten (Aquiferen) an und nutzt zwischen 20 und 90 Grad heisses Thermalwasser direkt für die Energiegewinnung.

Grundwasser

Geostrukturen

Erdwärmesonden*

Erdwärmesondenfeld

Thermalbad**

kaltes Wasser warmes/heisses Wasser

Geothermie hat Potenzial für wertvolle Bandenergie Geothermie dient in der Schweiz derzeit der Wärmeproduktion.

Der Branchenverband beziffert das Potenzial der Geothermie in der Schweiz auf rund ein Viertel des gesamten Wärmebedarfs.

Elektrizität aus geothermischen Quellen wird in der Schweiz derzeit noch keine produziert. Eines der grössten Hindernisse ist der wenig bekannte Untergrund.

Mit Tiefen-Geothermie (hydro- und petrothermal) will die Schweiz aber in Zukunft Strom produzieren. Einer der grossen Vorteile der Geothermie ist, dass die erneuerbare Energiequelle wertvolle Bandenergie liefert und damit unabhängig ist von Wetter und Tageszeit. CKW startet 2023 Abklärungen zu einem hydrothermalen Geothermieprojekt im Kanton Luzern.

In der Regel nimmt in der Schweiz die Temperatur in der Tiefe mit jedem Kilo­meter um rund 30 °C zu.

ckw.ch/geothermie siehe auch Beitrag Seite 8

Geothermische Nutzung in der Schweiz Anteile an der Gesamtproduktion, Jahr 2021 81,9 % Erdwärmesonden/ Erdregister Total 4597 GWh im Jahr 2021

12,6 % Grundwassernutzung 3,5 % Thermalbäder 1,4 % Geostrukturen 0,6 % restliche Nutzung

4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500

1990

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4500

Wärme aus der Tiefe: deutliche Erhöhung der Geothermienutzung seit 1990 in GWh / Jahr

2000

* Tiefen von 120 bis 150 m sind üblich, aber auch bis 500 m möglich.

2010

2020 2021

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** In der Abbildung artesisch (Wasser steigt natürlich auf – ohne Pumpen).

Schon ab etwa 20 Metern Tiefe ist die Boden­tem­peratur das ganze Jahr über konstant.

Tiefe Geothermie (petrothermal)

Hydrothermale Tiefengeothermie zielt auf wasserführende Erdschichten und nutzt heisses Thermalwasser für die Energiegewinnung.

Nutzt die Wärme des heissen Tiefengesteins. Kaltes Wasser wird in den Untergrund gepumpt und vom heissen Gestein erwärmt.

Heizzentrale mit Fernwärmenetz und Elektrizitätswerk

Heizzentrale mit Fernwärmenetz und Elektrizitätswerk

Das CKW-Geothermieprojekt in der Gemeinde Inwil zielt für die Energiegewinnung auf eine Muschelkalk− 500m schicht in einer Bohrtiefe von rund 4100 Metern. Um genaueren Aufschluss über die geologische Struktur zu erhalten, wird eine Prospektion durch− 1000m geführt, d.h. eine detaillierte Untersuchung des Untergrunds von der Erdoberfläche aus. Bestätigen sich die Annahmen, wird in−einer 1500m zweiten Phase mit einer Explorationsbohrung der Nachweis erbracht, dass sich der Untergrund tatsächlich − werden 2000m eignet. In einer dritten Phase die zweite Bohrung und das oberirdische Kraftwerksgebäude erstellt.

Fernwärmenetz –500 m

–1000 m

–1500 m

–2000 m

–2500 m

− 2500m

Molasse aus der Erdneuzeit

Heizzentrale, Fernwärmenetz

Tiefe Geothermie (hydrothermal)

Kalt –3000 m

− 3000m

–3500 m

− 3500m 50 0 – 1

000 m

–4000 m

− 4000m 4100 – 4200 m Muschelkalk

ca. 140°C –4500 m

− 4500m

–5000 m Quellen: Geothermie-Schweiz; Bundesamt für Energie; Bundesverband Geothermie, Statistik der geothermischen Nutzung in der Schweiz, Ausgabe 2021, energieschweiz, Fig. 10, Seite 37.

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Kristallines Grundgebirge

Erwartete Temperatur des Thermalwassers: rund 140 °C.

ENERGIEGESPRÄCH

«Technisch haben wir die Energiewende im Griff» Was jedoch fehlt, ist der einvernehmliche gesellschaftliche Wille, sie auch mit der gebotenen Dringlichkeit umzusetzen, sagt Matthias Sulzer. Der Empa-Forscher für urbane Energiesysteme über Souveränität, Flexibilität und die Rolle, die Wasserstoff dabei spielen kann.

INTERVIEW ANDRE AS TURNER

Herr Sulzer, wo liegen die grössten Baustellen der Schweiz mit Blick auf die Energiezukunft?

Wir haben intensiv geforscht und entwickelt. Die für die Energiewende erforderlichen Technologien sind heute vollständig verfügbar, und zwar im bezahlbaren Rahmen. Technisch und wirtschaftlich haben wir diese Aufgabe also im Griff.

Die grösste Baustelle ist aber der gesellschaftliche Wille, den Umbau auch in nützlicher Frist zu vollziehen. Wir diskutieren immer noch, was denn nun die beste Lösung sei. Dabei läuft uns die Zeit davon: Denn während wir debattieren, setzen wir nichts um. Deshalb müssen wir den Energiesystemumbau endlich als Generationenprojekt betrachten, damit neuer Pioniergeist in der Gesellschaft Einzug halten kann.

Unzureichende Infrastruktur, fehlende politische Rahmenbedingungen, unglückliche Energie-Aussenpolitik: Braucht die Schweiz für das Gelingen der Energiewende ein neues Betriebssystem?

Wenn Sie darunter die Art und Weise verstehen, wie die Umsetzung erfolgen soll, ist wohl tatsächlich ein grösseres

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Software-Update notwendig. Wir werden das Problem nicht lösen, indem wir einfach nur Photovoltaik zubauen beziehungsweise Kernkraft ersetzen.

Wenn wir eine sichere, günstige und umweltverträgliche Versorgung wollen, braucht es sämtliche dafür tauglichen Energiekomponenten und -sektoren in cleverer Kombination. Dieser systemische Ansatz schliesst auch den Austausch und Handel mit dem Ausland ein. Je vielfältiger ein Energiesystem aufgebaut ist, desto sicherer kann es betrieben werden. So lässt sich viel besser auf nicht geplante Umstände reagieren.

Gerade die erneuerbaren Energien sind mit erheblicher Planungsunsicherheit verbunden. Welches ausgleichende Potenzial birgt in diesem Zusammenhang der Energieträger Wasserstoff?

Wenn wir die immer noch dominierenden fossilen Energieträger Öl und Gas künftig aus dem System nehmen, reduziert sich die Flexibilität, unseren Bedarf zu decken. Aus rein strategischer Sicht ergibt es deshalb Sinn, wieder neue Energieträger ins System einzuführen. Dafür bieten sich erneuerbar

IN KÜRZE

Prof. Matthias Sulzer (54) ist leitender Wissenschaftler im «Urban Energy System Lab» der Empa. Er lehrt an der ETH Zürich und der Hochschule Luzern, zudem hat er einen Forschungsauftrag am Berkeley Lab in Kalifornien.

Nach dem Masterabschluss an der Universität von New South Wales in Sydney setzte er zahlreiche unternehmerische und innovative Ideen um.

Heute konzentriert er seine wissenschaftliche Arbeit auf urbane Energiesysteme und unterstützt auf diesem Gebiet verschiedene Start-ups.

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ENERGIEGESPRÄCH

erzeugter Wasserstoff und seine Derivate an. Deren Produktion und Import laufen nicht übers Stromnetz. Indem wir dieses entlasten, wird das ganze System robuster und flexibler. In der VSE-Studie «Energiezukunft 2050» haben wir klar aufgezeigt, dass wir mehr Flexibilität im Energiesystem brauchen. Davon gibt es mehrere Kategorien.

«Je vielfältiger ein Energiesystem aufgebaut ist, desto sicherer kann es betrieben werden.»

Matthias Sulzer

Welche sind dies genau?

Erstens die Fähigkeit, mit einem smarten Netz effizientes Lastmanagement zu betreiben. Zweitens Speicher jeglicher Art, darunter Wasserstoff, der auch saisonal für Ausgleich sorgen kann. Und drittens flexible Produktionsanlagen wie Pumpspeicherwerke und Wasserstoff in Kombination mit Gas-undDampf-Kraftanlagen.

Wird die Photovoltaik künftig substanziell ausgebaut, fallen im Sommerhalbjahr grosse Mengen an Überschusselektrizität an. Wie ist mit dieser Überproduktion sinnvollerweise umzugehen?

Im Rahmen eines abgestimmten Zubaus erneuerbarer Energien kann Wasserstoff einen erwünschten Ausgleich schaffen. Im Zusammenspiel mit dem europäischen Stromübertragungsnetz, mit dem wir verbunden sind, ergibt sich so eine belastbare Lösung. Wir sollten uns immer bewusst sein: 2022 hat die Schweiz übers Stromnetz mehr als 20 Terawattstunden Strom exportiert und importiert. Über ein Drittel der gesamten Jahresproduktion wird also laufend ausgetauscht. So arbeitet die Stromwirtschaft übrigens seit Jahrzehnten. Permanent wird das gesamte System neu nivelliert und optimiert. Es hält sich hartnäckig die Illusion, dass man bei der Energie so etwas wie eine finale Lösung präsentieren kann. Die wird es niemals geben. Jedes Energiejahr bringt neue Herausforderungen.

Bis 2040 soll eine gesamteuropäische Wasserstoffinfrastruktur entstehen.

Es droht jedoch Gefahr, dass das künftige H2 -Versorgungsnetz der EU um die Schweiz herumgeführt wird. Welche Konsequenzen hätte dieses Szenario, und wie lässt es sich vermeiden?

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Die Hoffnung ist intakt, dass die Schweiz Teil des europäischen Wasserstoff-Basisnetzes wird. Wenn wir dieses Grossprojekt jetzt zügig angehen und gut verhandeln, sollte das machbar sein. Wenn nicht, müssten andere Importwege gefunden werden. Wasserstoff und seine Derivate lassen sich grundsätzlich auch ohne Pipeline transportieren – auf der Schiene, der Strasse oder dem Wasserweg, was aber höhere Kosten zur Folge hätte.

Die Schweiz hat so etwas wie eine Wasserstoffstrategie für 2024 angekündigt. Welches sind Ihre Erwartungen?

Erwartungen dürfen ja hoch sein.

(Lacht.) Für mich steht im Vordergrund, Klarheit zu schaffen in Bezug auf den Bedarf. Was erwarten wir in welchen Sektoren? Daraus muss sich eine Importstrategie bilden. Wobei wir weniger über Versorgungssicherheit reden sollten als über Energiesouveränität. Die zentrale Frage lautet: Welche Teile einer Lieferkette beherrsche ich?

Bin ich am richtigen Ort, am richtigen Hebel, damit ich garantieren kann, dass Importe auch in Ausnahmesituationen funktionieren? Auch bei einer Wasserstoffstrategie sind unterschiedliche Lieferketten mit hoher Souveränität entscheidend.

Sind Sie mit Ihrer persönlichen Energiebilanz im Reinen?

Wie im Energiesystem gibt es auch bei mir keinen Endzustand – ich arbeite permanent daran. Ich habe die neueste Wärmepumpentechnologie eingebaut, eine PV-Anlage installiert, auf Elektrofahrzeuge gewechselt und die Beleuchtung auf LED umgestellt. Aber ich muss auch klar sagen: Beim Konsum und beim Essen bin ich noch auf dem Weg. Ich bemühe mich zwar um vegetarische Ernährung, doch ab und zu geniesse ich am Wochenende auch ein gutes Steak.

KUNDENINFORMATION

Diese Faktoren führen zu Ihrem Strompreis Während die Stromtarife 2024 im nationalen Durchschnitt um 18 Prozent steigen, hält CKW ihre eigenen Stromtarife stabil. Möglich ist dies insbesondere aufgrund des hohen Anteils an eigener Stromproduktion in den Kraftwerken von CKW.

S

teigen werden jedoch die Kosten, die ausserhalb des Einflussbereiches von CKW liegen. Einerseits erhöht die nationale Netzgesellschaft Swissgrid ihre Tarife für das Übertragungsnetz. Andererseits verrechnet der Bund via Swissgrid allen Stromkundinnen und Stromkunden erstmals die Kosten für die sogenannte Winterreserve. Damit finanziert er die Kosten für die Massnahmen gegen eine mögliche Strommangellage im Winter. Für einen durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt im CKW-Versorgungsgebiet führt dies zu Mehrkosten von gut 5 Franken pro Monat (+5 Prozent).

Somit liegen die CKW-Tarife 2024 im nationalen Vergleich im ersten Viertel der günstigsten Tarife.

Um die Strompreise für die grundversorgten Kundinnen und Kunden festzulegen, hält sich CKW an die regulatorischen Vorgaben des Stromversorgungsgesetzes und der Regulierungsbehörde ElCom. Dabei werden drei Komponenten berücksichtigt: – Preis für die Energielieferung – Preis für die Netznutzung – Preis für allgemeine Abgaben (und Winterreserve ab 2024)

Kunden hauptsächlich Strom aus den eigenen Kraftwerken geliefert und verrechnet.

Dies hat zu relativ stabilen Energiepreisen geführt, da die Gestehungskosten der eigenen Produktion meist nur wenig schwanken. An dieser Methode wollte CKW festhalten.

Die Aufsichtsbehörde ElCom hatte die gesetzlichen Grundlagen anderweitig interpretiert und verlangte von CKW einen Systemwechsel, und zwar rückwirkend ab dem Geschäftsjahr 2009 / 10: Den Kunden müsse ein Mix aus den Kosten der eigenen Produktion und dem am Markt eingekauften Strom verrechnet werden (die sogenannte Durchschnittspreismethode). CKW hat sich bis vor Bundesgericht gegen diese Änderung gewehrt, unterlag aber in letzter Instanz.

Entsprechend hat CKW rückwirkend bis 2009 / 10 die Durchschnittspreismethode für die Berechnung der Energietarife angewendet. Dies führt nun dazu, dass die (seit zwei Jahren hohen) Marktpreise über den eingekauften Strom einen direkten Einfluss auf die Energietarife der grundversorgten Kunden haben.

CKW wendet für die Berechnung des Energietarifs die Durchschnittspreismethode an

Das Parlament hat 2018 die Möglichkeit geschaffen – in Abweichung der Durchschnittspreismethode –, die einheimische, erneuerbare Eigenproduktion privilegiert in der Grundversorgung einzurechnen. Ziel

In den Jahren zuvor – bis vor rund vier Jahren – hat CKW ihren Kundinnen und

Geringere Privilegierung der Eigenproduktion

war die Unterstützung der defizitären Wasserkraft. Die steigenden Marktpreise führten dazu, dass dieses Instrument weniger benötigt wird. Bei der Berechnung des Tarifs für die Energielieferung macht CKW folglich seit 2023 in geringerem Umfang als in den Vorjahren von ihrem gesetzlich verankerten Recht zur Privilegierung Gebrauch. Entsprechend wendet CKW die Durchschnittspreismethode in grösserem Umfang an. Mit der Durchschnittspreismethode fliessen auch die aufgrund der gestiegenen Marktpreise höheren Beschaffungskosten anteilsmässig in die Tarife der Grundversorgung von CKW ein. Die Anwendung im grösseren Umfang war somit für die Erhöhung der Tarife 2023 ebenfalls teilweise ausschlaggebend. Die grundversorgten Kundinnen und Kunden von CKW profitieren dabei weiterhin von einem Anteil von rund 70 Prozent Eigenproduktion zu Gestehungskosten.

Inzwischen hat das Parlament mit dem kürzlich verabschiedeten Energie-Mantelerlass (Bundesgesetz zur sicheren Stromversorgung mit erneuerbaren Energien) beschlossen, die Durchschnittspreismethode inklusive Privilegierungsmöglichkeit abzuschaffen. Die neue Methode wird frühestens ab dem Jahr 2026 eingeführt.

Weitere Infos: ckw.ch/stromprodukte

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GEBÄUDEAUTOMATION

« Ein Schmuckkasten für die Region» Der Kammermusiksaal neben dem Hotel «Das Morgen» in Vitznau beeindruckt mit goldschimmernden Wänden und fantastischer Akustik.

Bei der Raumautomation setzte der Investor auf die Experten von CKW. T E X T K AT R I N M O N T I E G E L

Lüftung und Beleuchtung oder Türen: Die Raumtechnik im multifunktionalen Saal steuern Rinaldo Baumann (l.) und Ralf Haslinger via Tablet.

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F OTO S C H R I S T I A N B E T S C H A R T

eplant war ein Kammermusiksaal, für Kammerkonzerte, GalaAnlässe und Business-Events.

«Entstanden ist ein Schmuckkasten für die Region.» Die Augen von Ralf Haslinger,

dem technischen Leiter des Kammermusiksaals, leuchten. «Neben dem Hauptaugenmerk Akustik war die Herausforderung, dass der Raum multifunktional sein sollte.

Zum einen als Kammermusiksaal mit höchsten akustischen Anforderungen, zum anderen wollten wir aber auch Bankette oder Firmenevents anbieten.» Innerhalb von nur zwei Jahren geplant und gebaut, beeindruckt der Saal nun sowohl optisch als auch akustisch.

«Warum das möglich war? Weil der Investor und Eigentümer Peter Pühringer der Akustik absolute Priorität eingeräumt hatte und die mitwirkenden Gewerke, die ja zum Teil europaweit verstreut waren, schon sehr früh in den Planungsprozess miteinbezog», so Ralf Haslinger. Die Gebäude-Lichtplanung sass in Paris, die Planung der Akustik, der multimedialen Einrichtung sowie der gesamten Bühnenmaschinerie in Deutschland und in Holland. Für den Unterhalt der Anlage und das Troubleshooting im Notfall ist die Facility Solutions Lake Lucerne AG

zuständig. Gab es keine Probleme bei der Kommunikation und beim Timing?

Rinaldo Baumann, Geschäftsführer und Verwaltungsrat der Facility Solutions Lake Lucerne AG, ist genau wie Ralf Haslinger sehr zufrieden mit dem Ablauf: «Weil wir vom technischen Betrieb und Unterhalt sowie Ralf Haslinger von der technischen Leitung schon sehr früh in der Bauphase involviert wurden, konnten wir in der Zusammenarbeit mit der Bauleitung und den Architekten relativ viel beitragen und die Erfahrungen der letzten Projekte miteinbeziehen.»

Never change a winning team Zu diesen Erfahrungen zählte auch die bewährte Kooperation mit CKW. «CKW hat in Sachen Gebäudeautomation schon im Parkhotel Vitznau hervorragende Arbeit geleistet. Sie kennen unsere Anforderungen, wissen, worauf wir Wert legen. Das macht natürlich alles sehr viel einfacher», so Rinaldo Baumann.

Die Gebäudeautomation steuert im

Kammermusiksaal und Multimediasaal automatisch die Türen, die Lüftung, die Beschattung der Lichtkuppel und natürlich die Beleuchtung innen und aussen.

Dies erfolgt über drei Tablets, die an der Kasse am Eingang, am Technikerpult und in der Regie hinterlegt sind. «Hinzu kam nun noch die Nutzung eines zweiten Steuerungssystems», so Ralf Haslinger.

Zum einen operiert die Technik mit einem KNX-System, einem Steuerungssystem, mit dem alle Sensoren im Gebäude verbunden sind und worüber kommuniziert wird. Dieses System wurde von CK W programmiert und in Betrieb genommen. «Dann gibt es noch das DMX-System, das die theatrale Beleuchtung oder Eventbeleuchtung mit Sternenhimmel steuert, über zwei Lichtpulte für den Kammermusiksaal und den Multimediasaal.» Gebäudeautomation und Eventbeleuchtung wurden unabhängig voneinander entwickelt, mussten aber dennoch miteinander funktionieren.

Rinaldo Baumann: «CKW hat zusammen

mit uns überlegt, was es alles braucht, etwa für Galas, Filmvorführungen, Apéros, den Eingangsbereich oder eben Konzerte, und wie der Betrieb in der Praxis abläuft, damit wir alles programmieren können. Individuell eingreifen und regulieren ist natürlich immer möglich.»

Die Planung sei von Anfang an sehr genau gewesen, Details wie beispielsweise das Zusammenbringen des Raumlichts mit dem theatralen Licht seien immer mitgedacht worden. «Es ist natürlich schön, wenn man nur an einer Steuerung sitzt und alles bedienen kann», so Ralf Haslinger. «Hier sind es halt zwei Steuerungen, aber wenn man von Anfang an mit erfahrenen Fachleuten detailliert plant und koordiniert, ist das alles kein Problem.» Das sieht und hört man.

Mehr erfahren: ckw.ch/raumautomation

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WÄRMEPUMPEN

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Geschickt geheizt Wärmepumpen setzen sich als Heizsystem durch. Je nach Art, Lage und Umgebung des Gebäudes eignen sich dafür unterschiedliche Typen – wie zwei Beispiele von CKW-Kunden zeigen.

TEX T SIMON EBERHARD

F OTO S M AT T H I A S J U R T

D

er Innovationsgeist hat bei den Zagos sozusagen Familientradition: Bereits als Daniele Zagos Grossvater Ende der 1970er-Jahre im zürcherischen Bubikon ein 14-Familien-Haus baute, entschied er sich, es nicht mit den zu dieser Zeit verbreiteten Energieträgern Öl oder Gas zu beheizen.

Stattdessen wählte er eine Elektrospeicherheizung.

Damals eine fortschrittliche, fossilfreie Lösung, wird diese Technologie heute nicht mehr verbaut, da sie sehr viel Strom verbraucht. Stattdessen kommen Wärmepumpen zum Einsatz. Sie sind viel weniger stromintensiv, weil sie einen grossen Teil der Wärme aus der Umgebung beziehen.

Fünf Bohrungen für eine nachhaltige Lösung

Neue Wärmepumpe von CKW: Heinz und Scholastika Schöpfer vor ihrem Haus in Escholzmatt.

Auch die Familie Zago hat sich beim Ersatz der alten Elektrospeicherheizung für eine Wärmepumpe entschieden, die künftig das 14-Familien-Haus heizt.

Genauer: für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonde. «Insgesamt fünf Bohrungen waren dafür nötig», erzählt Daniele Zago. Gerade auch wegen dieses Aufwands war dies ein teures Unterfangen.

Zum Vergleich: Ein Gasanschluss wäre bei der Investition ungefähr dreimal günstiger gekommen.

Trotzdem favorisierte Familie Zago die Wärmepumpe von CKW. «Bei der Evaluation betrachteten wir das Heizsystem über seine gesamte Lebensdauer, also über 30 bis 40 Jahre», so Daniele Zago. Langfristig rechnet sich die Investition. Denn eine SoleWasser-Wärmepumpe benötigt nur wenig Wartung und keinen Rohstoff wie Gas oder Öl. Natürlich gab

zudem der Nachhaltigkeitsgedanke einen Ausschlag für den Entscheid. «Wir tun uns damit letztendlich alle einen Gefallen.»

Kombination mit Photovoltaik spart Kosten Die Wärmepumpe mit Erdsonde ist eine sehr effiziente Wärmelösung (s. Box). Doch eine Bohrung ist nicht überall erlaubt – wie zum Beispiel im Einfamilienhaus von Heinz und Scholastika Schöpfer in Escholzmatt. Im Haus aus den 1990er-Jahren ersetzten die beiden kürzlich ihre Ölheizung. Die Familie entschied sich für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer Solaranlage. «Der Kellerraum mit den zwei vorhandenen Lichtschächten eignet sich perfekt für eine im Innern aufgestellte Wärmepumpe», sagt Heinz Schöpfer. «So konnten wir auf das Aussengerät verzichten und alles im bestehenden Heizungsraum unterbringen.»

Um die Betriebskosten des Gebäudes weiter zu senken, produziert die Photovoltaikanlage den Strom für Haushalt und Wärmepumpe zu einem grossen Teil selbst. So optimieren die Schöpfers den Energieverbrauch und reduzieren ihre Kosten.

Preis-Leistung stimmt In Bubikon wie auch in Escholzmatt sind die neuen Heizlösungen seit rund einem Jahr in Betrieb. «Wir haben unseren Energieverbrauch um etwa einen Drittel reduziert», schätzt Daniele Zago. Auch wenn man bei dieser Berechnung die Tatsache berücksichtigen müsse, dass der Winter 2022 / 23 eher MEINE ENERGIE

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WÄRMEPUMPEN

Luft-Wasser-Wärmepumpe (Aussenaufstellung) Die aussen aufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe entnimmt die Wärmeenergie der Umgebungsluft und ist eine beliebte Variante bei Sanierungen. Diese Lösung zeichnet sich nebst tiefen Investitionskosten und einer einfachen Installation auch durch den Platzgewinn im Keller aus.

Daniele Zago im Heizungsraum des 14-Familien-Hauses.

« B ei der Evaluation betrachteten wir das Heizsystem über seine gesamte Lebensdauer, also über 30 bis 40 Jahre.»

Luft-Wasser-Wärmepumpe (Innenaufstellung) Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entnimmt die Wärmeenergie der Umgebungsluft und wird im Gebäude aufgestellt. Der Ein- und Austritt der Luft wird via Lichtschacht realisiert.

Diese Variante zeichnet sich dadurch aus, dass sie von aussen nicht sichtbar ist. Die Installation ist allerdings aufwendiger.

mild war, zieht Zago dennoch ein positives Zwischenfazit: «Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.» Im Wärmevertrags-Abo mit CKW ist auch der Service inklusive, sodass im Fall einer Störung schnell ein Experte vor Ort ist – persönlich oder virtuell via Fernzugriff.

Auch das Ehepaar Schöpfer ist begeistert von seiner neuen Heizung. «Während die Ölheizung immer schubweise geheizt hat, liefert die Wärmepumpe eine angenehmere, konstantere Wärme», sagt Heinz Schöpfer. Und seine Frau Scholastika ergänzt: «Der unangenehme Ölgeruch ist auch weg.» Vor allem aber schätzen die Schöpfers, dass sie mit ihrer neuen Wärmepumpe-PV-Kombination Energie sparen und damit bedeutend nachhaltiger unterwegs sind als zuvor. So sind sich beide einig: «Wir würden unsere neue Heizung nicht mehr hergeben.»

Weitere Informationen: ckw.ch/heizungsrechner 22 MEINE ENERGIE 4 / 2023

150 – 250 m

Daniele Zago

Sole-Wasser-Wärmepumpe Die Sole-Wasser-Wärmepumpe entnimmt in einem geschlossenen Sondenkreislauf Wärmeenergie aus dem Erdboden. Aufgrund konstanter Temperaturen im Erdreich zeichnet sich diese Lösung durch eine hohe Effizienz an kalten Wintertagen und einen tiefen Jahresverbrauch elektrischer Energie aus. Im Sommer kann dieser Typ auch zur Kühlung von Räumen genutzt werden.

RÄTSEL

Finden Sie das Lösungswort?

Einfach mitmachen Füllen Sie das Online-Formular aus und gewinnen Sie mit etwas Glück einen der untenstehenden Preise. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2024. ckw.ch/meine-energie

Alternativ können Sie uns auch eine Postkarte schicken an: Redact Kommunikation AG, Europa-Strasse 17, 8152 Glattbrugg.

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln!

Teilnahmebedingungen: Über diesen Wett­bewerb führen wir keine Korrespondenz. Die Barauszahlung der Preise ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das Lösungswort der letzten Ausgabe war «Wanderschuhe».

1. Preis

2. Preis Tageslicht-Wecker Dieser smarte Wecker verbessert das Wohlbefinden: Mit langsam erhöhter Lichtintensität bereitet er den Körper aufs Aufwachen vor.

Ein Umgebungssensor misst zudem Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Geräuschintensität. Für ein entspanntes Schlafen.

Gesamtwert des Preises: 200 Franken

Wasserbett AquaLux® ist das Schweizer Qualitäts-Wasserbett: perfekte Hygiene, keine Druckstellen und in jedem Bettgestell einbaubar.

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