Meine Energie 4/2021

Das Magazin von CKW 4 / 2021

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Piste frei!

Bald startet die neue Skisaison. Martin Vogel, Betriebsleiter der Bergbahnen Sörenberg AG, sorgt dafür, dass die Gäste optimale Bedingungen vorfinden.

AUGENBLICK

Sauberer Strom für die Chlushütte CKW-Projektleiter Pirmin Schmid und Tobias Müller, Vizepräsident SAC Entlebuch, montieren die neue Photovoltaikanlage für die Chlushütte. Es ist nicht die erste Anlage dieser Art: Bereits vor 40 Jahren installierte der SAC Entlebuch zusammen mit CKW Solarzellen auf der Hütte – damals ein Pionierprojekt. Nun haben diese das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und werden durch die neue Anlage ersetzt. CKW unterstützte das Projekt als Solarsponsor. Dank der neuen Anlage geht müden Wanderern, die in der idyllisch gelegenen Hütte unterhalb des Schibengütsch nächtigen, auch in den kommenden Jahren ein Licht auf.

Erfahren Sie online mehr über den Bau der neuen Anlage auf der Chlushütte: www.ckw.ch/chlushuette

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser Mit der Sonne und der frischen Winterluft im Gesicht rasant den Berg hinuntersausen und gemütlich mit dem Skilift wieder hochgezogen werden: Für mich gibt es nichts Schöneres an einem sonnigen Wintertag.

Haben Sie sich auch schon gefragt, was alles hinter einem erlebnisreichen und doch reibungslosen Skibetrieb steckt? Um dies herauszufinden, haben wir Martin Vogel, den Betriebsleiter der Bergbahnen Sörenberg AG, einen Tag lang begleitet (ab Seite 6).

Meistens endet der Tag müde, aber glücklich im warmen Zuhause. Auch hinter diesem Genuss stecken Voraussicht und gute Planung: Denn wer die Wärme effizient im Haus drin behält, muss weniger heizen und spart so Energie und Kosten, ohne auf Bequemlichkeit zu verzichten. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie dabei achten müssen (ab Seite 18).

Und für die nebelverhangenen Tage haben wir Ihnen ein paar passende Filmtipps für das Heimkino zusammengestellt. Also Wolldecke raus, einkuscheln und Play drücken (Seite 17).

Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.

Martin Schwab, CEO

Aus dem Inhalt

Foto Seite 1: Philipp Schmidli, Seite 2: Marcel Schmid

6 Piste frei in Sörenberg Was braucht es, um den Skigästen in Sörenberg perfekte Bedingungen zu bieten? Wir haben den Betriebsleiter einen Tag lang begleitet.

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18

Licht an und wieder aus Die Gemeinde Wauwil setzt auf eine intelligente LED-Strassenbeleuchtung und spart damit Energie.

Wärme drin behalten Mit einer guten Dämmung lässt sich in einem Gebäude Heizenergie sparen.

Impressum 7. Jahrgang, Dezember 2021, erscheint vierteljährlich Herausgeber: CKW, Täschmattstrasse 4, Postfach, 6002 Luzern; Telefon 041 249 51 11, meine-energie@ckw.ch, www.ckw.ch Konzept, Gestaltung und Redaktion: Redact Kommuni­kation AG, 8152 Glattbrugg; redaktion@redact.ch Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen

Drucksache myclimate.org/01-21-864810

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EIN TUNNEL FÜRS TEMPO

Quelle: WMC

400 Kilometer pro Stunde: Diese Marke soll das Elektromotorrad des Herstellers White Motorcycle Concepts (WMC) schon bald knacken. Möglich wird die hohe Geschwindigkeit durch einen sogenannten Venturi-Tunnel: ein riesiges Loch mitten im Motorrad, das den Luftwiderstand auf ein Minimum reduziert.

Während Venturi-Tunnels bei hochentwickelten Autos schon zum Einsatz kommen, war dies bei Motorrädern wegen des zu grossen Platzbedarfs bisher nicht der Fall. WMC platziert den Tunnel nun direkt unterhalb des Fahrers, wo sich normalerweise der Akku und der Motor befinden. Diese rücken nach unten, an den Boden des Fahrzeugs. Das Unternehmen will den elektrischen Supertöff nächstes Jahr bei einer Hochgeschwindigkeitsfahrt auf einem bolivianischen Salzsee testen.

Erneuerbare Wärmeproduktion Die Wärmeproduktion aus erneuerbaren Quellen in der Schweiz wie Wärmepumpen oder Holz hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt. Die Entwicklung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade ältere Immobilien nach wie vor vorwiegend mit fossilen Brennstoffen beheizt werden. So wurden 2020 immer noch rund 100 000 Terajoule (TJ) Erdöl für das Heizen verbraucht.

Angaben in Terajoule (TJ)

55 000

45 000

35 000

25 000

2000

4 MEINE ENERGIE 4 / 2021

2004

2008

2012

2016

2020

Quelle: BFE, Schweizerische Gesamtenergiestatistik

65 000

KURZ UND BÜNDIG

SEIT WANN GIBT ES EIGENTLICH … ?

DIE ZAHL

225 Quadratkilometer oder 22 5 00 Hektaren: Das ist die gesamte Fläche aller Skipisten in der Schweiz. Das entspricht rund sechsmal der Fläche der Stadt Luzern. Die Anzahl bewilligter Seilbahnanlagen betrug Ende 2019 rund 2400. Halsund Beinbruch!

NACHGEFRAGT

Kerzen und Innenluft: Was gibt es zu beachten?

Beantwortet von: Sandra Catuogno, Leiterin Gesundheitsförderung und Prävention, LUNGE ZÜRICH «Die Kerze ist eine oft unterschätzte Feinstaubquelle in Innenräumen – das kann zu gesundheitlichen Problemen führen.

Vorsicht ist insbesondere geboten, weil die kleinen Partikel tief in die Lunge eindringen können und oft lange im Raum bleiben. Wenn Sie in der Weihnachtszeit nicht auf Kerzenlicht verzichten wollen, nutzen Sie am besten reine Wachskerzen mit kurzem Docht. Platzieren Sie sie zudem nicht in Zugluft und mindestens zehn Zentimeter voneinander entfernt. Nach dem Auslöschen lüften Sie schliesslich ordentlich durch, um die Feinstaubpartikel wieder aus dem Raum zu entfernen.»

FERNSEHER Bereits Ende des 19. Jahrhunderts tüftelten Erfinder an Technologien, um bewegte Bilder wiederzugeben. 1884 liess der Deutsche Paul Nipkow ein mechanisches Verfahren patentieren, das Bilder mithilfe einer gelochten Scheibe zu Punkten und wieder zurück konvertierte. 1897 entwickelte sein Landsmann Ferdinand Braun ein elek tronisches Ver fahren, die «Braunsche Röhre».

Bis zu den ersten TV-Übertragungen dauerte es aber noch fast 30 Jahre. Die weltweit erste mechanische Fernsehvor führung veranstaltete John Logie Baird 1926 in London. Drei Jahre später führte Manfred von Ardenne in Berlin die erste elektronische Fernsehübertragung durch. Ab Mitte der 1930er-Jahre wurden in verschiedenen Ländern regelmässig TV-Programme ausgestrahlt. Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Entwicklung des Fernsehens kurzzeitig. In den Jahren danach stieg die Zahl der Fernsehgeräte in den Haushalten wieder rapide an. 1951 gab es in den USA bereits zehn Millionen Fernsehzuschauer.

Zeitgleich lief auch die Entwicklung von Farbfernsehsystemen auf Hochtouren – die Geräte waren jedoch noch sehr teuer, weshalb es bis Ende der 1960er-Jahre dauerte, bis das Farbfernsehen das Schwarzweissfernsehen ablöste.

WINTERSPORT

Piste frei in Sörenberg Mitte Dezember startet Sörenberg in die Wintersaison. Aber was braucht es alles an Organisation und Personal, um den Gästen perfekte Bedingungen zu bieten? Wir haben Betriebsleiter Martin Vogel einen Tag lang begleitet.

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agwache ist um sechs Uhr, den ersten Pistencheck mache ich etwa um Viertel vor sieben», sagt Martin Vogel, Betriebsleiter der Bergbahnen Sörenberg AG (BBS AG). Montag bis Sonntag, von Dezember bis April: Vogel ist während der ganzen Saison einer der Ersten auf den Pisten Sörenbergs. So beginnt auch jener Samstag im Februar, an dem wir ihn begleiten, mit dem Erstellen des ersten Pistenberichts. «Ich schaue mir den Pistenzustand und die Beschaffenheit des Schnees an, kontrolliere die Sicherheitsnetze und die Freestyleline, den Snowboardpark. Dazu checke ich die Lawinensituation und melde im Büro, welche Anlagen heute offen sind.» Der Pistenbericht geht dann auf verschiedenen öffentlichen Informationskanälen online und wird – falls nötig – laufend angepasst.

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Beispielsweise bei einem Wetterumschwung. «Bei starkem Wind kann es sein, dass wir gewisse Anlagen vorübergehend abschalten müssen.» Aber heute sieht es trotz nebligem Morgen mit etwas Bise nach einem unproblematischen Tag aus.

Letzte Vorbereitungen laufen Inzwischen ist es kurz nach acht Uhr. Auf dem Parkplatz der Talstation Rossweid sind erste Wintersportler eingetroffen, die Pisten öffnen in einer knappen halben Stunde. Derweil dirigiert Betriebsleiter Martin Vogel sein Team durch die letzten Vorbereitungen.

«Aufräumen, putzen, den Unfalltransport regeln – mein Job ist es, sicherzustellen, dass alles parat ist.»

Und spontan zu reagieren, wenn etwas nicht nach Plan läuft. «Wir haben einen Lüftungsdefekt im Skidepot.

Da muss sich jemand drum kümmern», meldet Vogel per Telefon an einen Mitarbeiter. Sei es eine kaputte Toilettenspülung, eine Restauranttür, die klemmt, oder andere Handwerksarbeiten: «Das meiste reparieren wir gleich selbst. Unser Team ist bestens aufgestellt, vom Zimmermann über den Sanitär bis zum Allrounder.» Acht Uhr dreissig, die Bergbahnen Sörenberg nehmen den Betrieb auf.

Sicherheit an erster Stelle Trotz massig Schnee, bestens präparierten Pisten, wunderbarem Wetter: Ein Wintertag im Schneesportgebiet ist nie einfach nur ein Selbstläufer. «Das Schlimmste, was passieren kann, sind schwere Unfälle», sagt Martin Vogel, der heute für den Rettungsdienst im Einsatz ist. Es ist nun kurz nach neun Uhr,

und Vogel trinkt im Pausenraum an der Talstation Rossweid einen Kaffee. «Wenn du an einen Unfallort gerufen wirst und feststellst, dass Rücken- oder Kopfverletzungen vorliegen, bist du ziemlich gefordert.»

Vom verstauchten Handgelenk über Herzinfarkte auf der Piste, verunglückte Winterwanderer, gebrochene Glieder bis zum Schädel-Hirn-Trauma: Auf «seinen» Pisten ereignen sich pro Saison etwa hundertfünfzig Unfälle, bei denen der Rettungsdienst oder die Sanität involviert sind. «Wir leisten Erste Hilfe vor Ort, stabilisieren den Patienten und transportieren ihn zum Arzt ins Tal.» Bei den rund zwei Dutzend schweren Unfällen pro Winter ist ein Helikoptereinsatz nötig. «Es dauert etwa zwanzig Minuten, bis der Heli vor Ort ist. In dieser Zeit sichern wir die Piste, leisten Erste Hilfe und beruhigen die verunfallte MEINE ENERGIE 4 / 2021 7

WINTERSPORT

« J eden Tag auf den Ski zu stehen, erachte ich als grosses Privileg.»

Martin Vogel

Metern Höhe über Boden. «Nun überprüfe ich, warum das Transportseil die Bahnrollen an dieser Stütze anscheinend nicht fehlerfrei passiert.» Eine Routineaufgabe, die etwa eine Viertelstunde in Anspruch nimmt. «Manchmal kannst du ein Problem in fünf Minuten lösen, manchmal dauert es einen ganzen Tag» – was es mit regelmässigen Kontrollen der Anlagen per Checkliste zu vermeiden gilt. Metzger: «Grundsätzlich funktionieren die Lifte einwandfrei.

Sobald die Systeme ein Problem orten, schalten sie sich automatisch ab.»

Ernstfall mit dem Rettungsschlitten Person und funken den Ärzten möglichst präzise Infos zum Gesundheitszustand.»

Arbeit in luftiger Höhe Nebst schweren Unfällen gehören Wetterkapriolen zu den grössten Herausforderungen eines Wintersportorts. «Mühsam sind Winterstürme, nach denen die Sicherheitsnetze ‹am Ranze› liegen», sagt Martin Vogel. Eine weitere Aufgabe ist es, Infrastrukturausfälle zu vermeiden. Hier gilt es, die insgesamt 16 Transportanlagen inklusive Zugangselektronik im Auge zu behalten. «Wenn Anlagen aussteigen, ist das immer ärgerlich. Nicht nur für unsere Gäste im Skigebiet, sondern auch für uns.» Hier kommt Reto Metzger ins Spiel, der Bereichsleiter Technik. Er kontrolliert an diesem Vormittag eine Stütze in der Nähe der Rossweid. «Ich habe eine Fehlermeldung des Systems erhalten», sagt Metzger in luftigen vierzig

Es ist etwa halb zwölf Uhr, als Martin Vogel von der SOS-Zentrale angefunkt wird. Beim Parallelskilift sei ein Skifahrer verunfallt, «blechelt» eine Stimme durchs Funkgerät. «Los geht’s!» Vogel schnappt sich den Notfallrucksack und den Rettungsschlitten und rückt an den Unfallort aus. Es ist rasch klar, dass sich der verunfallte Skifahrer nicht allzu schwer verletzt hat. «Er hat zwar mittelstarke Schmerzen im rechten Knie. Aber er konnte mir ruhig schildern, wie der Unfall zustande kam – das ist immer ein gutes Zeichen.» Es handelt sich um einen Sturz ohne Fremdeinwirkung, ein Polizeieinsatz ist nicht nötig, versicherungstechnisch ist der Fall klar. Martin Vogel leistet Erste Hilfe, fixiert das rechte Bein des Verunfallten mit einer Schiene und transportiert ihn hinunter ins Tal. Den ersten rudimentären Unfallrapport und die Daten des Patienten hat der «Retter» bereits an der Unfallstelle erfasst und an die Zentrale gefunkt.

Diese wiederum hat den Arzt informiert und den weiteren Transport des Verletzten organisiert.

Nebst Unfällen gehört auch das Wetter zu den Herausforderungen eines Wintersportorts.

Der Check der Wetter- und Schneebedingungen gehört deshalb zur täglichen Arbeit von Betriebsleiter Martin Vogel.

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Manchmal Büro, manchmal Piste Als Betriebsleiter verbringt Martin Vogel den Arbeitstag hälftig im Schnee, hälftig im Büro. «Jeden Tag auf den Ski zu sein, ist für mich ein Privileg. Aber spätestens ab dem Mittag bin ich am Schreibtisch und plane den nächsten Tag.» Wie wird das Wetter? Schneit es in der Nacht? Besteht im Skigebiet Lawinengefahr?

«Anfang Winter und zum Frühling hin, wenn die Temperaturen wieder steigen, ist die Lawinensituation am gefährlichsten.» Deshalb sind hin und wieder Sicherheitssprengungen nötig, vor allem in besonders steilen Gebieten. Um sich einen Überblick über die Schneesituation zu verschaffen, fährt Vogel Mitte Nachmittag mit der Luftseilbahn aufs Rothorn. Die verschiedenen Schneeschichten geben ihm einen Anhaltspunkt für eine allfällige Lawinengefahr. «Stelle ich bei den Schneeproben Schwachschichten fest, ist dies für mich eine Bestätigung des Lawinenbulletins und der allenfalls bestehenden Lawinengefahr.»

Es ist nun halb fünf, die Sörenberger Bergbahnen und Lifte sind geschlossen. Während Betriebsleiter Martin Vogel bald seinen Feierabend geniesst, fahren jene Kolosse auf, die in einem Wintersportort ebenfalls eine Hauptrolle spielen: die Pistenbullys.

Die schweren Maschinen und ihre Fahrer sind oft bis tief in die Nacht unterwegs, um den Gästen jeden Tag perfekte und sichere Bedingungen zu bieten.

Und genau darum geht es auch in Sörenberg. Martin Vogel bringt’s auf den Punkt: «Der Tag ist für uns dann erfolgreich, wenn alle Gäste wieder gesund nach Hause können» – ohne Verletzungen, aber mit ganz vielen positiven Eindrücken aus der Entlebucher Bergwelt.

Das Wintersportgebiet Sörenberg Die Bergbahnen Sörenberg AG verfügt über 16 Transportanlagen wie Gondeln, Bügel- oder Sessellifte. Das ganze Skigebiet erstreckt sich über 53 Pistenkilometer und wird teilweise mit Schneekanonen und -lanzen maschinell beschneit. Das für die Beschneiung benötigte Wasser stammt grösstenteils aus dem 18 000 m 3 fassenden Speichersee Schwand.

Weitere Quellen sind der Eisee und die Kavernen Rossweid und Rischli. Um die Energieversorgung des ganzen Skigebiets jederzeit sicherzustellen, ist die CKW-Geschäftsstelle Sörenberg zuständig. Dazu gehört ein 24h-Pikettdienst mit Reparatur- und Serviceleistungen.

Die Sörenberger Wintersaison beginnt am Samstag, 11. Dezember 2021, und dauert bis Sonntag, 27. März 2022, im Skigebiet Dorf und bis Sonntag, 3. April 2022, im Skigebiet Rothorn. www.soerenberg.ch/skigebiet

« Nur ich und die Maschine – ein sehr gutes Gefühl»

Kilian Bucher, Pistenbully-Fahrer: «Auch mal Einsätze bis morgens um vier.»

Herr Bucher, wie muss man sich Ihre Aufgabe als Pistenbully-Fahrer vorstellen?

Wir sind sechs Maschinisten, die während der Wintersaison jeden Abend im Einsatz stehen. Jeder Fahrer ist für einen Abschnitt verantwortlich, wobei ich zusätzlich für den Freestylepark zuständig bin. Unser Arbeitstag beginnt mit einer Besprechung in der Werkstatt nachmittags um Viertel nach vier. Danach kontrollieren wir die Maschinen. Um etwa Viertel vor fünf, wenn die letzten Wintersportler das Tal erreicht haben, fahren wir los und präparieren die Pisten von oben nach unten. Unser Einsatz dauert in der Regel bis kurz nach Mitternacht.

Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?

Die Abwechslung. Keine Nacht ist gleich, manchmal ist es neblig, manchmal schneit oder regnet es. Auch die Unterlage, also die Beschaffenheit des Schnees, kann stark variieren.

Bei starkem Schneefall dauert der Einsatz manchmal bis morgens um vier, oder wir beginnen später und arbeiten umso länger. Ich mag es, allein unterwegs zu sein – nur ich und mein Pistenbully. Gleichzeitig sind wir alle ein Team, das sich gegenseitig unterstützt. Wir helfen einander, bis alles erledigt ist und die Pisten perfekt präpariert sind.

Wie wird man Pistenbully-Fahrer, und was sind das für Fahrzeuge?

Bei uns liegt es sozusagen in der Familie, schon mein Vater war Pistenbully-Fahrer in Sörenberg. Ich selbst bin gelernter Landmaschinenmechaniker und habe zusätzlich einen Pistenfahrzeugführer-Kurs absolviert. Das Modell, das ich fahre, ist ein Pistenbully 600 Park, der sich, wie bereits erwähnt, auch zum Präparieren eines Schneeparks eignet. Die Maschine ist etwa zehn Tonnen schwer und hat 460 PS. MEINE ENERGIE 4 / 2021 9

ENERGIEEFFIZIENZ

Ein Licht geht auf – und wieder aus Die Gemeinde Wauwil installiert derzeit in Zusammenarbeit mit CKW eine anwesenheitsgesteuerte LEDBeleuchtung. Das spart nicht nur Strom, sondern wirkt auch der Lichtverschmutzung entgegen.

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an stelle sich ein Wohnhaus vor, in dessen Gängen über Nacht sämtliche Leuchten ununterbrochen in Betrieb sind, ganz egal, ob alle Bewohner längst schlafen – eine vermeidbare Energieverschwendung. Doch in der Strassenbeleuchtung ist dies heute noch der Normalfall.

Für wenige vereinzelte Autofahrer, Velofahrer oder Fussgänger, die zu später Stunde unterwegs sind, leuchten die Strassenlampen zwar stark reduziert, aber doch durchgehend. Doch es gibt eine Lösung: die anwesenheitsgesteuerte Beleuchtung, bei der die Leuchten nur einschalten, wenn sie wirklich gebraucht werden.

Schnittstelle mit Plug and Play «In der dicht besiedelten Schweiz brennen in der Nacht unzählige Lampen – ein riesiges Energiesparpotenzial!», sagt Daniel Keusch. Der Gemeinderat von Wauwil will dieses Potenzial in seiner Gemeinde nutzen. «Mit der neuen Anlage reduzieren wir nicht nur unseren Energieverbrauch, sondern machen auch etwas gegen die Lichtverschmutzung.» So ersetzt die Gemeinde nicht nur die Strassenlampen durch 10 MEINE ENERGIE 4 / 2021

energiesparende LED-Leuchten, sondern ergänzt diese mit einer Steuerung, montiert an einer Schnittstelle. «Die Steuerung ist etwa so gross wie ein Hockeypuck und wird einfach angeschraubt», erklärt Martin Rölli, Leiter Beleuchtung und Projektverantwortlicher von CKW. «Für den Monteur ist das also Plug and Play.» Dank der Schnittstelle schalten die Strassenlampen um 22 Uhr aus. Erst wenn sich jemand zu Fuss, mit dem Velo oder Auto nähert, schalten die jeweils nächsten zwei oder drei Leuchten automatisch an – das sogenannte vorauseilende Licht.

Programmierung vom Büro aus «Zwei von vier Etappen sind inzwischen umgesetzt, wobei jeweils je 30 bis 50 Leuchten ersetzt werden», erläutert Martin Rölli. «Das ganze Projekt dürfte bis 2023 abgeschlossen sein.» Über das Mobiltelefonnetz sind die Leuchten mittels eines Gateways mit einer Cloud verbunden. So kann CKW die Leuchten vom Büro aus programmieren. Im Falle einer Störung wird automatisch ein E-Mail an CKW gesendet. Die Störung wird behoben, ohne dass die Gemeinde aktiv werden muss.

« D as ganze Projekt dürfte bis 2023 abgeschlossen sein.»

Martin Rölli, Leiter Beleuchtung und Projektverantwortlicher von CKW

In insgesamt vier Etappen rüstet die Gemeinde Wauwil ihre Strassenbeleuchtung auf ein intelligentes LED-System um.

Daniel Keusch von der Gemeinde Wauwil ist zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit. «Bei einem solchen Projekt bin ich auf die technische Hilfe eines Fachmanns angewiesen», sagt Keusch, der neben seiner Gemeinderatstätigkeit im Bankwesen arbeitet. «Mit Martin Rölli habe ich einen kompetenten Partner, der mir die Lösungen einfach und verständlich aufzeigt.»

Neue Beleuchtung entspricht Bedürfnis Diesem ist derweil aufgefallen, dass sich viele Bewohner bereits an den neuen Standard gewöhnt haben. «In Gebieten, die noch nicht mit der neuen Steuerung ausgerüstet wurden, haben sich bereits einige Bewohner erkundigt, weshalb bei ihnen die Strassenlampen denn die ganze Nacht eingeschaltet sind.» Die Reaktion zeigt: Das neue energiesparende Beleuchtungskonzept entspricht offensichtlich einem Bedürfnis. Und welche Reaktionen hat der Gemeinderat seitens der Bevölkerung sonst erhalten? «Nicht allzu viele», lacht Daniel Keusch, «aber das gilt in einer Gemeinde normalerweise als ein gutes Zeichen.»

Gemeinderat Daniel Keusch (links) setzt das Projekt zusammen mit Martin Rölli von CKW um und freut sich, die Energieeffizienz damit weiter zu fördern.

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INFOGRAFIK

Prost Mahlzeit!

Weihnachten ist Zeit der üppigen Nahrungsaufnahme.

Zur Einstimmung servieren wir Ihnen einige spannende Fakten zum Essen und ­Trinken in der Schweiz.

Läckerli (BS, BL)

Totché (JU)

RECH E R C H E S I M O N E BER H A R D INFOG R AF IK D. RÖT T E L E, I N FOGR AFI K .C H

Leckeres aus der Schweiz: Unsere Karte zeigt eine kleine Auswahl aus dem Inventar des kulinarischen Erbes der Schweiz. Insgesamt finden sich dort rund 400 Spezialitäten aus allen Landesteilen.

Die vollständige Liste: www.patrimoineculinaire.ch

Rüeblitorte (AG)

Absinth (NE)

Buttenmost (SO, BL, BS) Sbrinz (LU, NW, OW)

Boutefas (VD, FR) Greyerzer (FR)

Meringues (BE, FR, VD)

Kardy (GE)

Safran (VS) Es geht um die Wurst Rund 51 Kilogramm Fleisch assen die Schweizerinnen und Schweizer pro Kopf im Jahr 2020.

Schweinefleisch 21 kg Geflügel 14,2 kg Rind 11,3 kg anderes 4,4

Kraut und Rüben Rund 86 Kilogramm Gemüse essen die Schweizerinnen und Schweizer pro Kopf und Jahr. 55 % davon werden in der Schweiz angebaut, der Rest ist importiert, wobei es je nach Gemüse­art grosse Unterschiede gibt.

Karotten 8,9 kg Tomaten 6,1 kg Peperoni 5,3 kg

Quellen: Verein Kulinarisches Erbe der Schweiz, Chocosuisse, Proviande, Schweizer Brauerei-Verband, Swissmilk, Veganz, Verband Schweizer Gemüseproduzenten, Vereinigung Schweizer Weinhandel

Tabakrollen (SH, ZH) Weltmeister!

Mit einem Konsum von rund 10 Kilogramm pro Kopf und Jahr sind die Schweizerinnen und Schweizer Weltmeister im Schokoladeessen.

Gangfisch (TG)

Schlorzifladen (AI, AR, SG) Langbrot* (ZH)

Weder Fisch noch Vogel 20,5 % der Schweizer Bevölkerung sind Flexitarier und ­essen ­selten Fleisch.

5,8 % sind Vegetarier und ­essen kein Fleisch.

2,6 % sind Veganer und ­essen keine tierischen Produkte.

Kirsch (ZG)

Schabziger (GL)

Dörrbirnen (UR)

Röteli (GR)

Munter mit Milch Die Schweiz, das Milchland: Folgende Produkte hat die Schweizer Wohnbevölkerung 2019 konsumiert, in Kilogramm pro Kopf.

5,3 kg Butter 7,8 kg Rahm 17,6 kg Joghurt

Gazosa (TI)

22 kg Käse Wohl bekomms!

Mit über 50 Litern pro Kopf und Jahr ist Bier das beliebteste alkoholische Getränk, gefolgt vom Rot- und Weisswein. Zudem wurden 2020 pro Kopf knapp 4 Liter Spirituosen konsumiert.

Bier 52 Liter Rotwein 22,8 Liter Weisswein 11,8

* Das Langbrot oder Zürcher Brot zählt zu den Kantonsbroten und ist das am meisten verkaufte Brot der Schweiz.

59 kg Konsummilch und Milchgetränke

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SOLARBERUFE

Mit voller Energie dabei Eine Solaranlage planen, konzipieren und umsetzen: Das ist Fabio Giddeys berufliche Leidenschaft. Bei CKW ist der gelernte Elektrotechniker vor vier Jahren in die zukunftsträchtige Branche eingestiegen – und er bereut es nicht.

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r ist einer der Dienstältesten im SolartechnikTeam, und das, obwohl er erst 26 Jahre jung ist. «Als ich vor etwas mehr als vier Jahren bei CKW begann, hatten wir gerade mal ein Telefon für die ganze Abteilung», erinnert sich Fabio Giddey schmunzelnd. «Wenn es klingelte, mussten wir quer durchs improvisierte Büro gehen, um den Anruf entgegenzunehmen.»

Heute ist solcherlei nicht mehr denkbar. Aus dem kleinen Team ist eine grosse Abteilung von derzeit rund 30 Mitarbeitenden geworden. Tendenz steigend: «Es vergeht kaum ein Monat, an dem wir nicht ein neues Teammitglied begrüssen dürfen.» In den letzten fünf Jahren hat CKW im Bereich erneuerbare Energie über 50 neue Stellen geschaffen, einen Grossteil davon im Solarbereich.

Praxis und Theorie verbinden Nach seiner Lehre als Elektroinstallateur, einigen Jahren im Beruf und zwei Sprachaufenthalten in Italien und in England war es für Fabio Giddey 2017 an der Zeit, sich beruflich weiterzuentwickeln. Er setzte sich intensiv mit seinen Optionen auseinander und kam zur Erkenntnis, dass seine berufliche Zukunft im Bereich der erneuerbaren Energien liegt.

14 MEINE ENERGIE 4 / 2021

So entschied er sich dafür, eine Weiterbildung zum Techniker HF anzutreten, und sagte damit «Ja zu morgen».

Nur Theorie büffeln entsprach jedoch nicht seinem anpackenden Naturell. «Mir ist es wichtig, das Theoretische mit dem Praktischen zu verbinden», erklärt er. So entschied er sich für eine Blindbewerbung bei CKW, auf die er bei seiner Suche nach potenziellen Arbeitgebern im Bereich erneuerbare Energie gestossen war. Seine Bewerbung kam gut an – und im August 2017 trat er seine Stelle als Fachmitarbeiter im Team Solartechnik an, parallel startete er berufsbegleitend mit seiner Weiterbildung.

Vom Einsteiger zum Ressortleiter Als Berufseinsteiger war Fabio Giddey vor allem im administrativen Bereich tätig. «Ich habe mich von Beginn weg stark engagiert und auch versucht, aktiv meine Ideen einzubringen», erinnert er sich. Das grosse Interesse und Engagement fiel auch seinem damaligen Vorgesetzten auf, der ihm nach und nach mehr Verantwortung übertrug und ihn schliesslich zum Fachspezialisten beförderte. In dieser Funktion berät er Kunden, erstellt Konzepte und darauf beruhende Angebote für Solarlösungen.

« E s macht mir Freude, aktiv zum weiteren Ausbau der Photovoltaik beizutragen.»

Fabio Giddey

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SOLARBERUFE

Fasziniert von der Sonnenenergie: Fabio Giddey hat als Quereinsteiger in der Branche begonnen und betreut nun selbstständig spannende Solarprojekte.

Im vergangenen Oktober hat Fabio Giddey seine Weiterbildung abgeschlossen und sein Pensum auf 100 Prozent aufgestockt. Damit ging eine weitere Beförderung einher: Nun ist er stellvertretender Leiter des Ressorts Solartechnik Ost von CKW. Auch nach vier Jahren erledigt er seine Arbeit voller Begeisterung. «Eine Solaranlage ist eine tolle Sache, hinter der ich zu 100 Prozent stehe», erklärt Fabio Giddey seine Motivation. «Es macht mir Freude, aktiv zum weiteren Ausbau der Photovoltaik beizutragen – dafür stehe ich sehr gerne jeden Morgen auf.»

Quereinsteiger willkommen Der gelernte Elektroinstallateur ist ein Quereinsteiger – was in diesem Bereich eher die Regel als die Ausnahme ist. Denn die Solartechnik erlebt erst seit einigen Jahren einen regelrechten Boom und entwickelt sich rasant weiter. Deshalb gibt es auch nur wenige Fachspezialisten, die schon zehn oder zwanzig Jahre Erfahrung mitbringen. Eine grosse Chance also für interessierte und motivierte junge Menschen, wie er es damals war. Und was rät er selbst einem neuen Kollegen, der nun vor den gleichen Fragen steht wie er damals? Das Wichtigste ist Geduld. «Wir bewegen uns hier in einem Markt, in dem sehr viel geht», gibt Fabio Giddey zu bedenken.

«Alles am ersten Tag verstehen zu wollen, ist schlicht nicht möglich.»

Wichtig sei, die Aufgabe und die Herausforderungen Schritt für Schritt auf sich zukommen zu lassen und dabei immer offen und lernbereit zu sein. Und dabei auch ehrlich zu bleiben. «Wenn ich auf eine Frage eines Kunden gerade keine Antwort habe, kommuniziere ich ihm das offen und frage meine Kollegen um Rat», so Giddey. «Dank dem grossen 16 MEINE ENERGIE 4 / 2021

Know-how, das wir inzwischen haben, findet einer der Kollegen die passende Antwort.»

Man unterstützt sich gegenseitig Die Zusammenarbeit im Team ist für Fabio Giddey einer der Gründe, warum er die Arbeit bei CKW so schätzt. «Bei uns wird Teamwork richtig gelebt – in guten wie in schlechten Zeiten», sagt er. «So einen grossen Zusammenhalt habe ich in meinem Berufsleben noch nie erlebt.»

Ein Teamplayer ist der Zuger übrigens auch im Privatleben: sei es als engagierter Fasnächtler im Verein, den er vor über zehn Jahren mitbegründet hat; sei es als Unihockeyspieler, wo er früher für den Verein Zug United in der höchsten Schweizer Liga gespielt hat. Auch wenn er heute nur noch hobbymässig spielt, zeigt sich doch: Fabio Giddey arbeitet nicht nur leidenschaftlich gerne im Bereich der Energie, er steckt auch selbst voller Energie.

Energiewende bietet Chancen «Die Energiewende birgt enorme Chancen, denn die Nachfrage nach Fachkräften wird steigen», sagt Pirmin Spichtig, Leiter Berufsbildung bei CKW. Lesen Sie im Online-Interview, was das Unternehmen zu einem attraktiven Lehrbetrieb macht und welche Perspektiven eine Lehre bei CKW bietet, unter: www.ckw.ch/giddey

TIPP

UNTER HOCHSPANNUNG

Wer geniesst an langen Winterabenden nicht gerne einen guten Film?

Diese völlig unterschiedlichen Spielfilme haben eine Gemeinsamkeit: Elektrischer Strom spielt eine Haupt- oder Nebenrolle.

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Wer gewinnt den Stromkrieg?

Gleich zwei Filme, die kürzlich im Kino liefen, befassen sich mit dem «Stromkrieg» Ende des 19. Jahrhunderts, in dem sich Thomas Edison und George Westinghouse ein Wettrennen um das erste flächendeckende Stromnetz lieferten. In «Edison – Ein Leben voller Licht» (Originaltitel: «The Current War») spielt Benedict Cumberbatch den weltbekannten Erfinder und Michael Shannon seinen Widersacher. «Tesla» mit Ethan Hawke erzählt die Geschehnisse hingegen aus der Perspektive des menschenscheuen Nikola Tesla, dessen Name erst heute dank des nach ihm benannten Elektroautos wieder omnipräsent ist.

«Edison – Ein Leben voller Licht» (2019) ist erhältlich als DVD / Blu-ray sowie auf folgenden Streamingportalen: Apple / iTunes, Google Play, Hollystar, Kino on Demand, Rakuten, Sky, Swisscom blue TV.

Elektrizität verbindet

Igel voller Energie

Ins ferne Kirgistan entführt der Regisseur Aktan Abdykalykov die Zuschauer in «The Light Thief».

Er verkörpert darin gleich selbst einen herzensguten Elektriker, der für seine Mitmenschen nicht nur Kurzschlüsse repariert, sondern ihnen auch bei zwischenmenschlichen Problemen ein offenes Ohr schenkt. Die Elektrizität ist hier nicht nur der Beruf des Protagonisten, sondern auch eine Metapher für die Verbindung zwischen Menschen.

Ein kleiner Geheimtipp weitab von Hollywood.

Action und Abenteuer gibt es in «Sonic The Hedgehog».

Die Hauptfigur ist der bekannte blaue Igel, der in Überschallgeschwindigkeit rennen kann und dadurch eine enorme Energie erzeugt. Dies ruft einen verrückten Wissenschaftler auf den Plan, der diese Energie für finstere Zwecke missbrauchen will. Die Verfilmung des gleichnamigen Videogames aus den Neunzigerjahren ist nicht besonders tiefsinnig, bietet aber kurzweilige Unterhaltung und mit Jim Carrey einen herrlich abgedrehten Bösewicht. Eine Fortsetzung ist übrigens bereits in Planung.

«The Light Thief» (2010) ist erhältlich als DVD sowie auf dem Streamingportal www.filmingo.ch.

«Sonic The Hedgehog» (2020) ist erhältlich als DVD / B lu-ray sowie auf folgenden Streamingportalen: Apple / iTunes, Google Play, Hollystar, Microsoft, Rakuten, Sky, Swisscom blue TV.

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Bilder: Ascot Elite Home Entertainment AG, Trigon Film, Warner Bros. Entertainment Switzerland GmbH

«Tesla» (2020) ist erhältlich als DVD / Blu-ray sowie auf folgenden Streamingportalen: Apple / iTunes, Google Play, Microsoft, Rakuten, Sky.

GEBÄUDEENERGIE

Damit die Wärme drinbleibt Die effizienteste Heizung ist die, die möglichst wenig zum Einsatz kommt. Nach diesem Grundsatz ist die Wärmedämmung eines Gebäudes ein Schlüsselfaktor, um Energie zu sparen. Das ergibt nicht nur wirtschaftlich Sinn, sondern hilft auch, die Schweizer Klimaziele zu erreichen.

T E X T S I M O N E B E R H A R D F OTO S T I M O O R U B O L O

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us Weiss mach Rot: Der neue Anstrich am Haus von Yvan Bourquard und Rahel Schelbert bringt Farbe ins Quartier im solothurnischen Winznau. Von aussen hingegen kaum erkennbar: Die beiden haben ihr Haus seit dem Kauf im Jahr 2015 nicht nur optisch aufgefrischt, sondern auch energetisch gehörig auf Vordermann gebracht. Ein wesentlicher Aspekt war dabei die Wärmedämmung. «Uns war schnell klar, dass wir die alte Ölheizung durch einen Holzofen ersetzen wollten», erzählt Rahel Schelbert. «Doch ohne eine vorherige Isolierung hätten wir damit bis zu fünfmal täglich einheizen müssen.» Ihr Ziel war also klar: die Wärme besser drinnen behalten, um so den Traum von der Holzheizung zu verwirklichen.

Die historischen Mauern des 1925 gebauten Hauses dichter machen, ohne ihm seinen Charme zu nehmen – eine knifflige Aufgabe. Denn mit einer herkömmlichen, rund zehn bis zwölf Zentimeter dicken Dämmung wären die bestehenden einliegenden

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Fenster zu regelrechten «Schiessscharten» geworden, was weder ästhetisch noch praktisch ist. Die Lösung war schliesslich ein Material, das ursprünglich aus der Raumfahrttechnik stammt: Aerogel. Mit dem Hochleistungsdämmstoff, der zu über 90 Prozent aus Luftporen besteht, ist die Dämmung nur gut drei Zentimeter dick. «Damit konnten wir die schöne Aussenfassade des Hauses beibehalten», freut sich Rahel Schelbert.

Bis 80 Prozent Energie sparen Ob Aerogel oder ein anderer Dämmstoff, das Grundprinzip bleibt bei allen dasselbe: Die zusätzliche Schicht isoliert die Wände, um die Wärme drinnen zu behalten und den Bedarf an Heizenergie zu reduzieren. Und dies ist dringend nötig. Denn der Schweizer Gebäudepark ist immer noch für rund 45 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich und verursacht dabei ein Viertel aller CO 2 -Emissionen. Die Schweizer Gebäude müssen

Wichtiges Hilfsmittel: Mit einer Wärmebildkamera lassen sich Schwachstellen in der Dämmung eines Gebäudes erkennen.

«Warten Sie nicht mit Dämmmassnahmen, bis die Heizung aussteigt!»

Urs Hanselmann, Leiter Technik, Gebäudehülle Schweiz

also dringend energieeffizienter werden, damit das Land die Klimaziele des Pariser Abkommens erreicht.

Der Modernisierung der Gebäudehülle – also der Dächer, Fenster, Aussenfassaden und des Kellerbodens – kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. «Bis zu 80 Prozent Heizenergie lassen sich damit einsparen», sagt Urs Hanselmann, Leiter Technik von Gebäudehülle Schweiz. Der Verband skizziert in der Broschüre «Königsweg e+» das optimale Vorgehen einer energetischen Modernisierung. Am Anfang

steht eine Gebäudeanalyse, beispielsweise mit einem GEAK Plus (siehe Box). Die eigentliche Modernisierung umfasst dann drei Etappen: Als Erstes wird die Gebäudehülle modernisiert; als Zweites die Heizung ersetzt; als Drittes folgt die Aufrüstung mit Photovoltaik, Batteriespeicher und Smart-Home-Funktionen.

Heisst also: Bevor man sich über die Wahl der Heizung den Kopf zerbricht, muss zuerst mal abgedichtet werden. «So kann man nachher die Heizung optimal dimensionieren», so Hanselmann.

Vorausschauend planen ist das A und O Fensterersatz, Aussen- versus Innensanierung, Kompaktfassade versus hinterlüftete Fassade, Wahl des geeigneten Dämmmaterials, Umgang mit dem Thema Raumluft – wer sich eingehend mit der Wärmeabdichtung eines Gebäudes befasst, dringt ziemlich tief in dessen DNA ein und stösst dabei auf unterschiedlichste technische Fragen. «Ziehen Sie MEINE ENERGIE 4 / 2021 19

GEBÄUDEENERGIE

Yvan Bourquard und Rahel Schelbert haben ihr fast 100 Jahre altes Haus in Winznau mit Aerogel (Detailaufnahme o.l.) isoliert.

unbedingt einen Fachmann bei», rät deshalb der Gebäudehülle-Experte Hanselmann. Vorausschauend zu planen, ist für ihn das A und O einer erfolgreichen Modernisierung. Denn Zeitdruck ist nie ein guter Ratgeber und verhindert oft die eigentlich besten Lösungen.

Klassisches Beispiel: Wer seine alte Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen möchte und sein Gebäude nicht isoliert, erlebt meist ein böses Erwachen. Denn in diesem Fall arbeitet die Wärmepumpe nicht effizient, da diese enorm viel Strom brauchen würde, um die entstehenden Wärmeverluste zu kompensieren. «Und so läuft es dann häufig auf den Eins-zu-eins-Ersatz des Ölkessels hinaus – aus reinem Zeitdruck», mahnt Hanselmann. Das könne nicht das Ziel sein. Deshalb sein Aufruf an alle Hausbesitzer: «Nicht warten mit Dämmmassnahmen, bis die Heizung aussteigt!»

Wissen sammeln, nachfragen, Hand anlegen Diesen Grundsatz haben sich auch Rahel Schelbert und Yvan Bourquard zu Herzen genommen. «Weil unser Haus zum Zeitpunkt des Kaufs noch bewohnbar 20 MEINE ENERGIE 4 / 2021

war, konnten wir uns die Zeit nehmen, die wir brauchten», sagt Rahel Schelbert. Und das war eine lange Zeit. Allein ein Jahr lang setzten sie sich eingehend mit der Frage auseinander, wie sie ihr Haus am besten heizen und dämmen könnten. Verschiedene Massnahmen kamen zur Sprache, wurden aber wieder verworfen – bis sich schliesslich die Option Aerogel auftat. «Unter Zeitdruck hätten wir diese Lösung gar nicht erst in Betracht gezogen», sagt Bourquard. Doch, so eine weitere Erkenntnis der Familie: Es lohnt sich, beharrlich zu bleiben. «Es braucht sehr viel Wissen: Ich habe nachgeforscht, die Architekten und Handwerker auf mögliche Lösungen hingewiesen und auch selbst Hand angelegt.»

Der Aufwand hat sich gelohnt. Im neu gedämmten Gebäude spenden jetzt zwei Holzöfen in der Küche und im Wohnzimmer wohlige Wärme. Und eine selbst gebaute Solaranlage auf dem benachbarten Scheunendach sorgt nicht nur für warmes Wasser, sondern unterstützt in der kalten Jahreszeit auch die Heizung. So muss der Ofen nur zwischen November und Mitte Februar eingeheizt werden. Durchaus zum Leidwesen einiger Mitbewohner, wie Bourquard schmunzelnd anfügt: «Der Sohn meiner Partnerin fragt im Herbst immer wieder, wann wir denn endlich wieder ein schönes Feuer machen.»

« Jedes Gebäude ist anders»

Dr. Wim Malfait, Forscher und Head of Laboratory in der Empa-Abteilung Building Energy Materials and Components.

Für die Dämmung des Hauses in Winznau ist Aerogel zum Einsatz gekommen. Was sind die Vorteile dieses Dämmstoffs?

Zunächst dämmt es besser: Im Vergleich zu anderen Dämmstoffen wie EPS oder Mineralwolle braucht es eine nur halb so dicke Schicht. Hinzu kommen die offenen Poren, die bauphysikalische Probleme vermeiden, sowie ein hoher Brandschutz.

Starthilfen für die Modernisierung Der Energieausweis GEAK bewertet die Qualität der Gebäudehülle und die Energieeffizienz der Gebäudetechnik. Die Variante GEAK Plus beinhaltet zusätzlich einen Bericht mit Varianten energetischer Sanierungen. Die Kosten für einen GEAK Plus liegen zwischen 1500 und 3000 Franken. Weitere Informationen: www.geak.ch Ob sich der Mehraufwand einer energetischen Sanierung finanziell lohnt, lässt sich auf einem Online-Rechner abschätzen, den Energie Schweiz zusammen mit weiteren Branchenorganisationen entwickelt hat. Weitere Informationen: www.daemmen-nicht-nur-malen.ch Die Broschüre «Königsweg e+» lässt sich auf der Website von Gebäudehülle Schweiz kostenlos herunterladen: www.gebaeudehuelle.swiss

Für welche Arten von Dämmung ist der Baustoff besonders geeignet?

Historisch, aber auch heute noch wird Aerogel für industrielle Installationen, Rohrleitungen und Batterien angewendet. Da es vergleichsweise teuer ist, kommt es für Gebäude nur in Frage, wenn der Platz für eine dickere, herkömmliche Dämmung nicht vorhanden ist. Beispielsweise für eine Renovierung eines historisch wertvollen Gebäudes oder an Orten, an denen der Platz teuer ist und der gewonnene Innenwert den Anschaffungswert des Aerogels kompensiert. Für diese Anwendungen ist Aerogel eine hervorragende Lösung. An der Empa und anderen Instituten erforschen wir Möglichkeiten, den derzeit noch sehr aufwändigen Herstellungsprozess effizienter zu gestalten. Dies würde den Stoff nicht nur günstiger machen, sondern auch den Verbrauch an grauer Energie senken.

Welche alternativen Dämmstoffe sind zu empfehlen?

Dies hängt von sehr vielen Faktoren ab. Für ein Einfamilienhaus auf dem Land, wo viel Platz vorhanden ist, ist die Dämmleistung häufig nicht entscheidend, da man problemlos eine dickere Schicht auftragen kann. In diesem Fall spielen andere Faktoren eine Rolle. Preislich günstig sind EPS (expandiertes Polystyrol) oder Mineralwolle, ökologisch interessant sind Schafwolle, Holzfasern oder andere erneuerbare Materialien. Ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis bieten Polyurethanschäume, während Mineralund Glaswolle im Hinblick auf Brandeigenschaften sehr gut abschneiden. Jedes Gebäude ist anders, und es gibt gute Gründe, wieso es so viele Produkte gibt.

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Das Lösungswort der letzten Ausgabe war «Sonnenuhr».

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