CKW Blitz 247

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BLITZ

DAS MITARBEITENDEN-MAGAZIN DER CKW-GRUPPE

247 | Dezember 2021

MIT DER DIGITALISIERUNG IN DIE ZUKUNFT


INHALT

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EINE HOMMAGE AN DAS BERUFSBILD ZÄHLERABLESER

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Kugelschreiber – Ablesekarte – Smartphone, das Berufsbild des Zähler­ablesers im Wandel der Zeiten. Wir blicken zurück.

SCHWERPUNKT DigiTrans@CKW: Digitaler und einfacher ins Morgen

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SUVA-SAFETY-APP: EINFACH MEHR SICHERHEIT Eine cloudbasierte Lösung unterstützt Daniel Schweizer, Leiter Betriebliche Sicherheit bei CKW, und sein Team bei ihrer täglichen Arbeit.

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EIN HOCH AUF 125 JAHRE EWS UND EWA-ENERGIEURI Die beiden Unternehmen haben ihre Firmenjubiläen mit Kunden, Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit gebührend gefeiert.

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IM 14-TAGE-RHYTHMUS MEHRWERT FÜR CKW BIETEN Unser Arbeiten vereinfachen und effizienter gestalten, Nastasja Nicke stellt ihr Team UIX und die Prozessplattform ServiceNow vor.

Das Mitarbeitenden-Magazin der CKW-Gruppe Impressum Redaktionsteam Robert Keller (Redaktionsleitung), Nadia Auf der Maur, Monika Pellegrini, Ronny Arnold, Marcel Schmid, hellermeier Luzern Redaktionsadresse Robert Keller CKW, Postfach, 6002 Luzern robert.keller@ckw.ch 041 249 53 60

Kontakt CKW Robert Keller robert.keller@ckw.ch 041 249 53 60 Kontakt EWA-energieUri Ronny Arnold ronny.arnold@energieuri.ch 041 875 08 75 Kontakt EWS Nadia Auf der Maur nadia.aufdermaur@ews.ch 041 818 33 11 Kontakt SEM Monika Pellegrini monika.pellegrini@steiner-energie.ch 041 499 90 86

Auf dem Titelbild CKW Daniel Schweizer, Leiter Betriebliche Sicherheit CKW EWA-energieUri Petra Herger, Fachverantwortliche Datennetze; David Bissig, PL Leittechnik Energie, und Simon Kempf, Leiter SmartEnergy EWS Erwin Camenzind, Bauleitender Elektroinstallateur EWS

Gestaltung www.hellermeier.ch 6002 Luzern Druck beagdruck 6006 Luzern Nächster Redaktionsschluss 4. März 2022 Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.


«DIE DIGITALISIERUNG ALS CHANCE ERKENNEN» Die digitale Revolution wird uns verändern – ob wir wollen oder nicht. Daher liegt es an uns selbst, ob wir diesen Fortschritt als Getriebene oder als Gestalter erleben. Es macht keinen Sinn, «auf Teufel komm raus» alles digitali­sieren zu wollen. Ein heute schlecht funktionierender Prozess bleibt auch nach der Digitalisierung schlecht. Deshalb sind wir gefordert, unseren Geschäftsalltag zuerst zu verschlanken und die Prozesse zu harmonisieren. Wenn wir es dann noch schaffen, vieles zu standardisieren, kann die Digitalisierung beginnen. Ein solches Reengineering umfasst nebst den Prozessen auch die IT-Systeme. Unternehmen zu modernisieren, assoziiert man häufig mit Stellen­abbau. Das steckt in den Köpfen der Mitarbeitenden, ist aber in vielen Fällen gar nicht die Absicht der Unternehmen. Die Digitalisierung trägt wesentlich zur Effizienz bei. So bein­ halten z. B. administrative Prozesse oft repetitive Arbeiten, die von Softwarerobotern automatisiert ausgeführt werden können. Mit den gewonnenen Kapazitäten wollen die Unternehmen ihre Mitarbeitenden für höherwertige Arbeiten einsetzen. Auf den ersten Blick scheint ein Prozess in der digitalen Welt mehr Zeit in Anspruch zu nehmen. Das ist häufig eine isolierte Betrachtung. Die höchsten Effizienzgewinne erzielen wir, wenn wir die Abläufe immer End-to-End denken. Dies ist zugleich ein Beitrag an eine höhere Datenqualität und -verfügbarkeit. Die Digitalisierung stösst eine Transformation auf ein höheres Niveau an und stärkt das Leistungsniveau und den Reifegrad einer Firma. Das Nutzenversprechen einer Digitalisierung sollte möglichst alle Interessengruppen ansprechen: Mitarbeitende, Kunden, Partner und Lieferanten wie auch die Gesellschaft sollten partizipieren können. Unbestritten weisen gewisse Technologien noch Limitationen oder Unzulänglichkeiten auf. Diese gilt es clever zu umschiffen. Mit etwas Mut und dem Erkennen der vielen Chancen, welche die Digitalisierung mit sich bringt, werden wir zu aktiven Gestaltern des Fortschritts.

Alexander Hüsler Leiter strategische Projekte und Qualität CKW Gebäudetechnik

« DIE DIGITALISIERUNG TRÄGT WESENTLICH ZUR EFFIZIENZ BEI. »


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Schwerpunkt

DIGITRANS@CKW: DIGITALER UND EINFACHER INS MORGEN Innovationen fördern und Kunden­ nutzen steigern: mit dem Programm DigiTrans@CKW strebt CKW danach, das meistdigitalisierte Energiever­ sorgungs- und GebäudetechnikUnternehmen der Schweiz zu werden. Erfahre, was DigiTrans@CKW genau ist.

Ein wichtiger Teil der CKW-Strategie 2030 ist die digitale Transformation. «Wir sind hinsichtlich Digitali­ sierung im Vergleich zu unseren Mitbewerbern in der Energiebranche gut unterwegs. Im allgemeinen Wirtschaftsvergleich haben wir aber noch grosses Potenzial», sagt CEO Martin Schwab. «Deshalb ist es wichtig, dass wir uns jetzt nach vorne fokussieren.» Das Ziel ist klar: CKW will das meistdigitalisierte Energieversorgungs- und Gebäudetechnik-Unternehmen der Schweiz werden. Deshalb lanciert die Geschäftsleitung DigiTrans@CKW. Programmleiter CDO Helmut Krasnik betont: «Die digitale Transformation ist kein IT-Projekt. Die Geschäftsbereiche sind im Lead, wir unterstützen sie in der Digitalisierungsstrategie.» Denn bei DigiTrans@CKW geht es nicht nur darum, analoge Prozesse zu digitalisieren, sondern auch darum, wie wir zusammenarbeiten und mit unseren Kunden interagieren. Einfacher, effizienter und kostengünstiger DigiTrans@CKW treibt die digitale Transformation bei CKW voran. In verschiedenen Projekten werden digitale Lösungen entwickelt, die unser Arbeiten künftig einfacher und effizienter gestalten. Dabei können wir von kostensenkenden Synergien mit Axpo profitieren. Zudem nimmt DigiTrans@CKW die Kundenbedürfnisse in den Fokus. Durch Digitalisierung vereinfachen wir die Interaktionen mit unseren Kunden weiter und bauen unser Self-Service-Angebot aus, um so den Kundenbedürfnissen auch zeitunabhängig zu begegnen.

Digitalisierung ist ein Wettbewerbsfaktor Marktforschungen zeigen, dass Energieunternehmen grossen Nachholbedarf haben bei den digitalen Kundenansprüchen. Kunden wollen Geschäfte mit uns möglichst digital, ohne Medienbrüche und persönlich auf sie zugeschnitten abwickeln. Diesen Erwartungen entsprechen wir heute noch zu wenig. «Damit wir uns als CKW mit unserem Angebot klar von den Mitbewerbern abheben, müssen wir innovativ sein und unsere Innovationen profitabel umsetzen», sagt Martin Schwab. DigiTrans@CKW umfasst aktuell 13 Massnahmen. Eine davon ist «Greenfield@GBT», die im Geschäftsbereich Gebäudetechnik bestehende Prozesse digitalisiert. «Analoge Arbeitsschritte werden möglichst eliminiert», erklärt Geschäftsbereichsleiter Linus Gähwiler. Wurden beispielsweise bislang Kundendaten und Auftrag zum Teil noch auf Papier erfasst und weiterverarbeitet, können künftig alle Daten direkt vor Ort digital erfasst und der Auftrag vom Kunden ausgelöst werden. Linus ist überzeugt: «Durch Digitalisierung können sich die Mitarbeitenden besser auf das Kerngeschäft fokussieren und wir haben zufriedene Kunden dank einfacher und effizienter Prozesse.» Zusammen mitgestalten «DigiTrans@CKW tangiert CKW-Branded, wir sind auf die Mitarbeit von uns allen angewiesen», hält Martin Schwab fest. So wie Digitalisierung Veränderung bringe, so sei sie auch eine Chance für alle Mitarbeitenden, die Transformation aktiv mitzugestalten. Er betont:


GL-Kolumne

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KOMMENTAR

«DIE ENERGIE­ VERSORGUNG WIRD ZUNEHMEND DEZEN­ TRALER, KOMPLEXER UND DIGITALER.» Die Digitalisierung bringt für die Energieversorgungsunternehmen (EVU) nicht nur fundamentale Ver­ änderungen mit sich, sondern eröffnet auch neue Chancen. Die Energieversorgung wird dezentraler und komplexer. Intelligente und miteinander ver­bundene Energienetze sind der Schlüssel für Stabi­lität, Effizienz und Sicherheit. Eine Umfrage der Beratungsfirma Accenture zeigt die Diskrepanz zwischen den Kunden­ ansprüchen und dem Erfüllungsgrad hinsichtlich Digitalisierung bei KMUs.

42%

41% 27%

Kundenbeziehung

25%

Personalisierung

Wichtigkeit der Digitaliesierung für Kundenzu­ friedenheit Erfüllungsgrad in der Realität

«Digitalisierung bedeutet bei CKW kein Stellenabbau-Programm.» Die Geschäftsleitung ist überzeugt: Mit dem CKW-Qualitätsbewusstsein sowie dem Innovationswillen und Mitwirken aller werden wir unserem Ziel jeden Tag einen Schritt näher kommen – und das meistdigitalisierte Energieversorgungs- und Gebäudetechnik-Unternehmen der Schweiz werden. Désirée Seuret, CKW

Weitere Informationen zu DigiTrans@CKW und den einzelnen Massnahmen findest du hier.

So wie wir jährlich in die Netzstabilität und Versorgungssicherheit investieren, genauso haben wir einen Qualitätsanspruch an die Energie, die wir zuverlässig an unsere treue Kundschaft liefern. Unsere Kundinnen und Kunden erwarten neben Qualität und Leistung ebenso die Möglichkeit, ihre Energiedaten jederzeit abzufragen und mehrfach zu nutzen. Nach dem abgeschlossenen Smart-Meter-Rollout stehen uns ab diesem Jahr sämtliche Daten dieser intelligenten Zähler im 15-Minuten-Takt digital zur Verfügung. Unser Datenerfassungs- und Managementsystem ermöglicht uns heute schon, auch für externe EVU termingerechte Abrechnungen zu realisieren. Der digitalisierte Prozess im Bereich Netz und Energie erlaubt uns eine hohe Genauigkeit und zuverlässige Verbrauchsabrechnung. Unsere Kunden­beziehungen stärken wir mit unserem WebKundenportal. Das Produkt Strom bleibt auch in einer digitalisierten Welt gleich. Was sich ändert, sind die Vertriebswege, um das Produkt Strom zu vermarkten, sowie die Erwartungen auf Kundenseite. Die Kundinnen und Kunden wandeln sich immer mehr von reinen Konsumenten zu aktiven Marktakteuren (Prosumer). Der «digitale Kunde» wünscht sich komfortable, personalisierte und sofort verfügbare Produkte. Deshalb engagieren wir uns schon heute mit vollem Elan für eine vereinfachte, vernetzte und digitale Energiezukunft. Beat Stöckli, Geschäftsführer Steiner Energie AG, Malters


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Interview

Mit dieser Lern-App macht das Notenlesen Spass.

OB DIGITAL ODER ANALOG – DAS GEMEINSAME ZIEL IST DIE MUSIK Die Musikschule Malters ist die einzige Musikschule im Kanton Luzern, die über ein Unterrichtskonzept «Medien und Informatik» ver­­fügt. Macht Digitalisierung im Musik­unterricht Sinn? Was sind die Heraus­forderungen und wie werden die Neuen Medien von Lehr­ personen, Schülerinnen und Schülern und den Erziehungs­berechtigten auf­genommen? «Blitz» unter­hielt sich mit der Musikschul­leiterin Malters, Judith Reinert, und der pädagogischen Leiterin im Bereich «Medien und Informatik», Dafne Ghisalberti, über diese Fragen.

Welche Herausforderungen sehen Sie auf die Musikschule Malters im Zusammenhang mit der Digitalisierung zukommen? Das Zusammenführen des vorhandenen Wissens von «sehr digital bis immer noch nur Papier» der Musikschullehrpersonen stellt eine grosse Herausforderung dar. Die Abneigung gegen die Digitalisierung wird mit Mehraufwand begründet. Deshalb ist es wichtig auf­ zu­zeigen, dass die Neuen Medien enorme Chancen und Vielfalt ermöglichen, den Unterricht zu gestalten, sie sind eine Ergänzung zum Unterricht. Es gilt nicht das eine oder das andere, sondern das eine und das andere.


Interview

« Bei Jugendlichen steigt mein Ansehen, wenn ich versiert mit dem Smartphone und den digitalen Hilfs­mitteln umgehen kann. » Dafne Ghisalberti, Klavierlehrerin

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Wie macht Digitalisierung Sinn im analogen Musikunterricht? Das Positive vorab: Das Instrument bleibt analog! Nichts kann das Erlebnis des Musizierens mit dem eigenen Instrument ersetzen. In den richtigen Kontext gebracht, können digitale Geräte jedoch den Weg dahin vereinfachen und attraktiver gestalten, etwa mit Apps für Notenlesen, die spielerisch daherkommen. Auch vermag der Einsatz dieser Geräte die Lust am Spielen zu wecken: Die Schülerinnen und Schüler tragen den Bass oder das Schlagzeug in der Hosentasche, Fingerübungen am Klavier mit einer Bossa-nova-Begleitung machen mehr Spass als mit einem Metronom. Nutzen wir diese Möglichkeiten! Mit der Automatisierung von Prozessen kommen auch moderne Mittel zum Einsatz. Wie wählen Sie die richtigen Module und Mittel aus? Die Musikschule erkennt die Wichtigkeit, aber auch die Chancen, die sich für alle Beteiligten durch die Digitalisierung ergeben. Darum wurde ein Konzept mit fünf Themenfeldern erarbeitet, das von der Kommunikation zwischen allen Beteiligten bis zu Möglichkeiten im eigenen Unterricht reicht. Mit diesem klaren Konzept können wir die Digitalisierung gezielt und nachhaltig aufbauen und die Investitionen in die Infrastruktur zielgerichtet verfolgen.

Judith Reinert 1975, Musik­schulleiterin Malters, Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern

Dafne Ghisalberti 1970, pädagogische Leiterin «Medien und Informatik», unterrichtet Klavier, Mutter von zwei erwachsenen Kindern

Wie tragen die Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigte die Digita­ lisierung mit? Wichtig ist zu spüren, ob die Schülerinnen und Schüler digital unterwegs sein möchten; entsprechend wird dann der Unterricht organisiert. Die Eltern sind wenig in die digitale Welt der Musikschule involviert, sie sind jedoch mehrheitlich positiv gegenüber den digitalen Mitteln im Instrumentalunterricht eingestellt. Der Kontakt zu den Eltern ist einfacher geworden: Beispielsweise durch Aufnahmen oder Videos vom Unterricht können sie näher am Geschehen bleiben, die Fortschritte ihrer Kinder miterleben und allenfalls das Üben unterstützen. Besonders bei Jugendlichen steigt mein Ansehen, wenn ich nicht nur klassisch am Instrument unterrichte, sondern auch versiert mit dem Smartphone und den digitalen Hilfsmitteln umgehen kann! Was wünschen Sie sich für die nahe Zukunft? Ich wünsche mir, dass wir in der Schnelllebigkeit unserer digitalen Welt die Poesie des Musizierens wiederentdecken, uns mit dem Instrument aus­ drücken können, uns selber Zeit und Geduld schenken, etwas zu erarbeiten, und Glückseligkeit spüren beim gemeinsamen Musizieren. Interview: Monika Pellegrini, SEM


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Betriebliche Sicherheit

SUVA-SAFETY-APP: EINFACH MEHR SICHERHEIT Wie gewährleistet CKW die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden? Wo muss man besonders achtsam sein? Fragen, die sich Daniel Schweizer, Leiter Betriebliche Sicherheit bei CKW, jeden Tag von Neuem stellt. Jetzt steht ihm und seinem Team ein neues Hilfsmittel zur Verfügung: die Präventionssoftware «SSA-System» der Suva. Mit der Einführung dieser cloudbasierten Lösung macht CKW einen bedeutenden Digitalisierungsschritt.

Was alles kann die Suva-Safety-App? Vier Aktionen stehen zur Auswahl: Informationen abrufen; erkannte Mängel melden und Korrekturmassnahmen einleiten; Audits durchführen sowie Feedbacks geben. Das alles können wir jetzt mit der Suva-App jederzeit, überall und papierlos per Smartphone oder Tablet durchführen. Sicherheitsmängel oder Verbesserungsvorschläge werden neu online per Smartphone mitgeteilt – schriftlich, via Sprachnachricht oder mit einer Bildnachricht. Die Meldung weisen wir einer Organisationseinheit bei CKW und einer Person im SSA-System zu. Somit wird sicher­ gestellt, dass sie nicht ins Leere läuft. Die Aktion «Durchführung von Audits» richtet sich vorwiegend an Vorgesetzte und Sicherheitsbeauftragte. Mit der Feedback-Funktion wird vorbildliches Verhalten anerkannt oder für die Verbesserung der Ist-Situation verwendet. Bei negativen Feedbacks geht es darum, aus gefährlichen oder nicht verhandelbaren Situationen zu lernen. Der Persönlichkeitsschutz darf dabei nicht verletzt werden. Welchen Mehrwert bringt die neue App? Die Aktionen sind definiert und mit Pflichtfeldern versehen. Sie bilden also standardisierte Prozesse ab und sind digital abrufbar. Und sie erlauben es den Nutzerinnen und Nutzern, den Status ihrer zugeteilten oder von ihnen erfassten Aktionen in Echtzeit abzurufen. Darüber hinaus sind Informationen, die über das Smartphone auf der Baustelle oder bei einem Sicherheitsrundgang erfasst werden, an einem zentralen Ort gespeichert und werden der zuge­ wiesenen Person sofort übermittelt. Diese erfassten Daten können zu einem späteren Zeitpunkt am PC abgerufen und weiterbearbeitet werden. Auch die

Massnahmenbearbeitung kann überwacht werden. Zudem entfällt das Vorbereiten und Mitführen von Formularen und Checklisten in Papierform für die Auditdurchführung. Dies erfordert im Gegenzug, dass das Smartphone oder Tablet stetig dabei und einsatzbereit ist. Löst die App das Suva-Versprechen «Sicherheit im Hand(y)umdrehen» ein? Zwar dauert es länger, eine Massnahme schriftlich zu erfassen, als zu telefonieren oder ein WhatsApp-Bild zu versenden. Doch Übung macht den Meister. Zudem erhöht die App die Systemsicherheit, denn was einmal erfasst ist, geht nicht mehr vergessen. In der täglichen Anwendung weist die App noch wenige Unzulänglichkeiten auf. Doch die Suva geht best­ möglich auf unsere Bedürfnisse ein und bietet eine professionelle Support-Plattform. Was erwartest du von der neuen digitalen Lösung? Sie soll einen Beitrag zur Sicherheitskultur bei CKW leisten, indem Mitarbeitende und Vorgesetzte aktiv am Verbesserungsprozess teilnehmen können. Einige Teams haben diesbezüglich bereits Ziele vereinbart. Meine Abteilung hat sich zum Ziel gesetzt, 50 Safety Walks durchzuführen und deren Massnahmen zu bearbeiten. Damit wollen wir nicht nur die Kennzahl ausweisen, sondern als Sparringpartner wahrgenommen werden. Welche Ziele verfolgt ihr mit dem SSA-System? Der Pilotversuch bei CKW-Branded war erfolgreich. Bei der Umsetzung haben wir uns auf zwei Unterziele mit unterschiedlicher Geschwindigkeit geeinigt. Bei CKW AG werden alle handwerklichen Teams bis Ende


Betriebliche Sicherheit

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Mehr Infos zur Suva-App:

Daniel Schweizer testet die SUVA-App bei CKW.

des Geschäftsjahres rollenbasiert (Mitarbeitende, Vorgesetzte) geschult und bei der Nutzung des SSASystems begleitet. Bei der CKW Gebäudetechnik werden in einem ersten Schritt alle rund 50 KOPAS (Kontaktperson für Arbeitssicherheit) ausgebildet sowie die Anwendungsform und deren Nutzen für den ganzen Geschäftsbereich analysiert. Der nachgelagerte Rollout hat den Vorteil, dass wir zusammen mit den KOPAS die Nutzerbedürfnisse kennen und bereits ein zusätzliches Jahr an Nutzungserfahrung gewonnen haben. Sämtliche Büroteams können den Bedarf bei uns anmelden und werden je nach Anfragevolumen in einem zweiten Schritt geschult. Ferner besteht das Ziel, allen Mitarbeitenden die Suva-Safety-App anzubieten. Macht CKW mit der neuen Präventionssoftware einen Digitalisierungsschritt? Ja, davon bin ich überzeugt. Wenn es uns gelingt, die Suva-Safety-App bei den Mitarbeitenden zu etablieren, profitieren wir alle. Denn die heutige Lösung – Melden über BoS-Formular (Incident Report), E-Mail, WhatsApp, Telefonanruf, SMS, Chatnachricht oder Task in MS-Teams usw. – ist zu diversifiziert und unübersichtlich. Die Überwachung sämtlicher Massnahmen ist auch nicht möglich. Mit dem SSA-System bietet die Suva eine durchgängige Lösung an, die nutzerorientiert aufgebaut und fortlaufend verbessert wird. Bereits im neuen Kalenderjahr werden wir in einem Pilotversuch auch die Berufsunfallabklärungen darüber abwickeln. Ganz im Sinne unserer Vision «einfach sicher – sicher für dich».

Was brennt dir als Leiter der Betrieblichen Sicherheit auf der Zunge? Unser Slogan lautet: «Wir stehen auf direktes Feedback.» Das heisst, wir verstehen uns als interne Dienstleisterin für alle Mitarbeitenden und sind auf Rückmeldungen angewiesen. Mit negativen Feedbacks können wir umgehen. Diese spornen uns an, die Qualität zu verbessern und inhaltliche Fehler zu berichtigen. Positive Feedbacks sind natürlich auch willkommen. Interview: Röbi Keller, CKW

Dani Schweizer (35), Leiter Betriebliche Sicherheit, ist ge­lernter Elektroinstallateur und Telematiker und hat die Ausbildungen zum Dipl. Techniker HF, eidg. Projektleiter Sicherheits­systeme sowie eidg. Spezialist der Arbeits­sicherheit absolviert. Es folgten diverse Weiterbildungen, u.a. DAS FHNW Sicherheitsmanagement und Human Factors und CAS HSLU Arbeit und Gesundheit. Die Freizeit verbringt Daniel am liebsten in der Natur, ob beim Joggen im Wald oder einer Velotour mit seiner Familie. Daniel arbeitet seit 2019 bei CKW.


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« kurz & knackig »

EIN HOCH AUF 125 JAHRE EWS UND EWA-energieUri EWS und EWA-energieUri blicken auf ein ereignisreiches Jubiläumsjahr zurück. An insgesamt sechs Veranstaltungen haben die beiden Unternehmen ihr Firmenjubiläum mit Kunden, Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit gebührend gefeiert, EWA-energieUri coronabedingt ein Jahr später als geplant. Für den grossen Jubiläumsanlass im September verwandelten EWS und EWAenergieUri ihre Firmenareale kurzerhand in ein Festgelände: Netzhallen wurden leergeräumt, Zelte auf­gebaut und die Räumlichkeiten auf Hochglanz poliert. Am Tag der offenen Tür (EWS) und am Jubiläums­ wochenende (EWA-energieUri) wurde den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern ein abwechslungs­ reiches Programm geboten: Attraktionen für Kinder, musikalische Unterhaltung und eine Food-Meile sorgten für gute Stimmung. Nadia Auf der Maur, EWS Ronny Arnold, EWA-energieUri


« kurz & knackig »

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Hast du gewusst?

HAST DU GEWUSST?

Die Seite mit spannenden Informationen. In dieser Ausgabe zur Frage: Hast du gewusst, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Umwelt hat und wie viel Energie sie benötigt? Zusammengestellt von Röbi Keller, CKW

Die Digitalisierung erfasst immer mehr Bereiche des öffent­ lichen und privaten Lebens. Ob im Verkehr, in der Wissenschaft, Verwaltung oder im Haushalt – die Computerisierung und die daraus resultierende Vernetzung werden laufend weiter ausgebaut. Daraus ergeben sich grosse Chancen: Prozesse werden unendlich reproduzierbar, genauer, sicherer und insgesamt kostengünstiger. Zudem ermöglicht die Digitalisierung neue Innovationen. Was uns vielleicht zu wenig bewusst ist: Computer, Tablet und Smartphone verbrauchen viele Ressourcen und belasten die Umwelt.

Eine GoogleAnfrage verbraucht

SO VIEL STROM WIE EINE LED-BIRNE in einer Stunde.

Das Abspielen eines Films auf Netflix verbraucht gleich viel Strom wie

EINE STUNDE STAUBSAUGEN.

Das Internet ist verantwortlich für

3,5 PROZENT DER WELT­WEITEN CO2-EMISSIONEN.

Das sind 800 Millionen Tonnen, was den jährlichen Treibhausgasemissionen von Deutschland entspricht.


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Arbeits- und Schutzbekleidung können die EWS-Mitarbeitenden selbstständig über die Workflow-Plattform direkt beim Lieferanten bestellen.

LÖSUNGS­ORIENTIERTES DENKEN STEHT IM FOKUS Die 27-jährige Tanja Krienbühl musste schon früh lernen, ihren Tagesablauf gut durchzuplanen. Sie ist in den Bergen aufgewachsen und fuhr bei jedem Wetter mit dem Mofa (und dem Bus) zu EWS, wo sie ihre Ausbildung zur Kauffrau absolvierte. Schon bald entdeckte sie ihr Interesse für digitale Anwendungen und effiziente Abläufe. Deshalb entschied sich die angehende Betriebswirtschafterin HF, für ihre Diplomarbeit die Digitalisierung des Aktienregisters zu bearbeiten. Prozesstool für EWS Heute absolviert Tanja das Bachelorstudium in Business Administration (Major Marketing) an der Hochschule Luzern und hat eine Teilzeitstelle bei EWS. Anfang 2020 machte sie sich auf die Suche nach einem Prozesstool für EWS. Was daraus resultierte, war ein selbstprogrammierbares Tool, das sich aus drei Microsoft-Anwendungen zusammensetzt: PowerApps (Benutzer-

oberfläche), SharePoint (Datenbank) sowie Power-­ Automate (Bindeglied). In Zusammenarbeit mit den Abteilungen verbessert sie seither die Arbeitsabläufe und erstellt Workflows. Bis anhin wurden 26 Arbeitsabläufe digitalisiert; so können Mitarbeitende beispielsweise ihre Arbeitskleider selbst bestellen oder ihre Abwesenheitsmeldung mit ein paar wenigen Klicks im Workflow erfassen. Das Wissen für die Anwendungen holt sich Tanja aus dem Internet oder der MicrosoftCommunity. Ihr prozessorientiertes Denken kommt auch im Privaten zum Zug, sei es bei den Arbeitsabläufen im Haushalt oder beim Rätsellösen. Der Hochschulstudentin gefällt es, das Team Rot mit weiteren Optimierungen zu unterstützen. Nadia Auf der Maur, EWS


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« kurz & knackig »

EINE HOMMAGE AN DAS BERUFSBILD ZÄHLERABLESER

Die vollständige Bilder­ galerie findest du online.

Datenerfassung bis ins Jahr 2002: Peter Giacomini gibt die Ablesedaten von 25'000 Zählern in den Computer ein.

In den kommenden Jahren erobert eine neue Zählergeneration die Gebäude in der Schweiz. Smart Meter übermitteln den Stromverbrauch automatisch an die Energie­ versorger. Die intelligenten Stromzähler bringen grösste Vorteile hinsichtlich Geschwindigkeit und Genauigkeit der Daten mit sich, haben aber leider auch ihre Schattenseiten: Das Berufsbild der Zählerableser wird in den nächsten Jahren verschwinden. Auch bei EWS und EWA-energieUri wird der Grossteil der analogen Stromzähler bis Ende 2024 durch digitale Stromzähler ersetzt. Peter Giacomini, Leiter Privatkunden und Abrechnung, kümmert sich seit 30 Jahren um die Zählerableserinnen und Zählerableser, die für EWS im Einsatz stehen. Als er seinen neuen Job antrat, bestand das durchmischte Team aus 30 Personen. Hausfrauen, Pensionierte und ehemalige Mitarbeitende teilten sich die insgesamt 25’000 Zähler im EWS-Versorgungsgebiet auf. Es wurde damals zweimal jährlich während je 15 Arbeitstagen abgelesen. Konzentrierte Handarbeit Peter kann sich noch gut an die Anfangszeiten in seinem neuen Verantwortungsbereich erinnern: «Das komplexe Mapper-System war von 1980 bis 2002 im Einsatz. Für die 25’000 Zähler waren 290 Zählerbücher im Umlauf; die Ablesedaten wurden handschriftlich erfasst und im Anschluss von mir und meiner Arbeitskollegin während rund 14 Tagen in einem MonochromBildschirm erfasst. Das war Konzentrationsarbeit!»

Schleppen gehörte zum Berufsalltag Nach Ablösung des Mapper-Systems wechselten EWS und EWA-energieUri im April 2002 auf das Ableseund Verrechnungssystem von SAP. Die Ablesekarten (50’000 Karten pro Jahr) wurden nach Touren sortiert in Ordner abgelegt; das Gewicht der Ablesekarten auf einer Route konnte bis zu 12 Kilo betragen. Das System hatte den Vorteil, dass die Daten nach der Ablesung nicht mehr manuell eingegeben werden mussten; ein Scanner erfasste die Daten automatisch. Ablesung wird smart Ab 1. Oktober 2013 ging es in grossen Schritten Richtung Digitalisierung. Mit der Einführung von IS-E konnten die Daten fortan per Smartphone und den dazu­gehörigen Ausleseköpfen (Datenübertragung per Bluetooth) abgelesen werden. Seit April 2018 werden die Zähler nun laufend durch Smart Meter ersetzt; insgesamt haben beide Unternehmen bereits 24’500 analoge Zähler demontiert. Bis Ende 2024 sollen nur noch Smart Meter im Einsatz sein. Nadia Auf der Maur, EWS Ronny Arnold, EWA-energieUri


Face to Face

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FACE TO FACE Laura Grepper (17), KV-Lernende, EWA-energieUri Carola Bründler (49), Assistentin CEO, CKW

LAURA GREPPER

CAROLA BRÜNDLER

Lass uns kurz in die Vergangenheit schweifen. Wann bist du das erste Mal mit der Digitalisierung in Kontakt gekommen? Ich bin mit der Digitalisierung auf­ gewachsen. Richtig bewusst wurde mir das im Lockdown, als wir von einem Tag auf den anderen Fernunterricht in der Sekundarschule hatten.

Als ich bei CKW angefangen habe. Zuerst waren wir noch wenig digitalisiert, das hat sich inzwischen komplett geändert. Ein gutes Beispiel für mich ist der Wechsel von der klassischen Agenda zum Outlook.

Wie hat diese Entwicklung deine Tätigkeit verändert? Aktuell arbeite ich in der Finanzabteilung. Dort erlebe ich den Wechsel bei den Belegen, die früher analog, also physisch, aufbewahrt wurden und nun alle digital abgelegt werden. Dies vereinfacht die Suche.

Eigentlich war uns bewusst, dass es das Kommunikations-Tool «Teams» gibt. Aber erst durch Corona standen die Videokonferenzen plötzlich im Zentrum. Für mich eine tolle Möglichkeit, um viel Zeit

einzusparen.

Welche Chancen siehst du in der Digitalisierung? Die Abläufe werden sicher noch einfacher und auch der Austausch unkomplizierter, beispielsweise mit Video­telefonie.

Den Kundinnen und Kunden neue Dienstleistungen anzubieten, die vieles vereinfachen; zum Beispiel die Steuerung und Überwachung der eigenen Stromerzeugung und des Stromverbrauchs mit einer App.

Welche neuen technischen Möglichkeiten möchtest du vermehrt nutzen? Für mich wird sich momentan nicht sehr viel verändern, allenfalls die Möglichkeit, flexibler zu arbeiten.

Die flexible Möglichkeit zum Arbeiten. Zum Beispiel die eine Hälfte im Homeoffice und die andere im Büro.

Welches Tool sollte unbedingt erfunden werden? Es gibt schon sehr viele nützliche Tools. Manchmal wäre vielleicht der Weg «Back to the roots» mit mehr persön­lichem Kontakt wieder wichtig.

Ich habe meine Apple-Watch mit ihren vielen Funktionen sehr schätzen gelernt und gerade im Gesundheitsbereich kann durch solche Technologien noch viel Nützliches dazukommen.


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Mein Arbeitsplatz

Alle 14 Tage Mehrwert liefern: In den Sprint-Meetings wird der Status der laufenden Projekte besprochen.

IM 14-TAGE-RHYTHMUS MEHRWERT FÜR CKW BIETEN Unser Arbeiten mit digitalen Lösungen vereinfachen und effizienter gestalten – das ist das Ziel des Teams UIX. Die Prozessplattform ServiceNow dient dabei als Werkzeug und Lösung zugleich. Gearbeitet wird bei UIX agil und mit Post-its.


Mein Arbeitsplatz

So wie das Netz von CKW ermöglicht, dass der Strom über die verschiedenen Ebenen störungsfrei durch das Versorgungsgebiet strömt, so sorgt ServiceNow dafür, dass zu erledigende Arbeit über alle involvierten Stellen hinweg kontrolliert fliesst. «Mit ServiceNow können wir die CKW-Kernprozesse auf einer einzigen Plattform vereinen», erklärt Nastasja Nicke, Abteilungsleiterin UIX. So dient ServiceNow als Eingangskanal, auf dem Mitarbeitende aus allen Bereichen Anfragen für IT-Lösungen und Optimierungsanforderungen einreichen können. Das UIX-Team nutzt ServiceNow als Prozessplattform, sodass die Lösungs­ ­entwicklung zentral koordiniert wird und die Mitarbeitenden den Status entsprechend verfolgen können.

ServiceNow Mit der cloudbasierte n Plattform können ma nuelle Arbeitsweisen durch digitale ersetzt werden (Digi tale Transformation). Auf Servi ceNow werden Anliegen ein ­gereicht, Prozesse koordinier t und innovative IT-Lösungen entwickelt.

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Team UIX ens-IT UI = Unternehm X = Experience rrhalb des Unte Das Team inne tet or w nt s IT vera nehmensbereich rSe eris e Enterp ServiceNow – di n ne /in nd für für Ku vice-Plattform t ite be ar nde. UIX und Mitarbeite ifend und orienre rg betriebs­­­übe der n Bedürfnissen tiert sich an de n. Business­­einheite

Zudem kann ServiceNow auch die Lösung selbst darstellen: Ähnlich einem Baukastensystem kann das UIXTeam neue Applikationen und Features direkt auf der Plattform freischalten und den Anforderungen sowie der Prozessorientierung entsprechend optimieren. Beispiele hierfür sind das Portal «Ku.S.S.» – kurz für Kunden Self-Service–, welches im Geschäftsbereich Netz bei der Planung und Realisierung von Netzanschlüssen und Gerätebestellungen zum Einsatz kommt, oder KAIZEN – zum Einreichen von Verbesserungs­v or­ schlägen – sowie das Hausdienst-Ticketing für das Facility Management. Viele E-Mails und Papier werden dank ServiceNow überflüssig, das Arbeiten einfacher und effizienter. Agil zu schnellen Lösungen «ServiceNow ermöglicht ein lösungsorientiertes Arbeiten und hilft, den Überblick zu behalten», erklärt Nastasja. So ist es zum Beispiel möglich, dass das UIX-Team in ServiceNow Priorisierung und Zuweisung von Arbeiten ganz einfach per Drag-and-Drop vornehmen kann. Eine Flexibilität, welche die agile Arbeitsweise des Teams widerspiegelt.

Damit Nastasja mit ihrem Team optimale Lösungen entwickeln kann, ist ein ausgeprägtes Prozessverständnis gefragt.

Agile Teams arbeiten autonom und selbstorganisiert. Dadurch können Ressourcen effizient den Prioritäten entsprechend eingesetzt und so schnelle Lösungen und Mehrwerte generiert werden.


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Mein Arbeitsplatz

Je nach Projekt holt das UIX-Team interne Mitarbeitende sowie externes Know-how an Bord.

«Unser Arbeiten ist auf die Bedürfnisse der Auftrag­ geber ausgerichtet, das heisst, wir suchen und entwickeln eine für den Auftraggeber optimale Lösung und wollen im Zweiwochenrhythmus Mehrwerte bieten», erklärt Nastasja. Dies bedeutet zwar nicht, dass das Team für jedes Anliegen innerhalb von 14 Tagen – in sogenannten Sprints – eine komplette Lösung präsentieren kann. Ziel ist aber, Optimierungen fortlaufend zu implementieren, sodass zum Beispiel schon eine Schnittstelle für eine neue Applikation genutzt werden kann und hierfür nicht auf das Projektende gewartet werden muss. Um solche Umsetzungsprozesse zu visualisieren, arbeitet das Team überraschenderweise oft mit analogen Post-its. «Die Zettel sind ideal, um Prozesse zu veranschaulichen und in der Konzeption Arbeitsschritte so flexibel verschieben und interaktiv daran arbeiten zu können», verrät Nastasja. Wenn morgen Kund/innen und Mitarbeitende neue Anforderungen kommunizieren oder intern Prozessoptimierungen erkannt werden, zückt das UIX-Team einige Post-its und entwickelt dank ServiceNow schnell Lösungen – um so das kundenorientierte Arbeiten im Fluss zu halten. Désirée Seuret, CKW

Nastasja Nicke irtschafts­ Die gelernte W seit Mitte 2016 ingenieurin ist anagerin und als IT-Projektm erin bei CK W Process Manag Privaten ist sie tätig. Auch im rwegs; auf dem gerne agil unte Wandern. Bike oder beim


Stimme der Lernenden

WAS IST DEIN BEITRAG ZUR DIGITALISIERUNG? Die CKW-Gruppe will zum «meistdigitalisierten Unternehmen» werden. Wie bringst du dein Wissen und deine Erfahrung zur Erreichung dieses Ziels ein?

«Als Lernende trage ich meinen Teil zur erfolgreichen Umsetzung der Digitalisierung bei. Ich nehme Fragen und Unklarheiten zur Stunden­ erfassung im neu eingeführten ERP-System entgegen und versuche, mit meinem Wissen weiterzuhelfen und Probleme zu lösen.» Janine Gisler, Lernende Kauffrau, EWA-energieUri

«Die meisten Aufträge be­­ komme ich auf dem Programm Nuvolo. So habe ich direkt die Möglichkeit, die Aufgaben zu planen. Ich bin froh, dass ich dieses Tool habe. Es erleichtert meine Arbeit und ich kann in der Digitalisierung neue Erfahrungen sammeln.»

«Ich arbeite fast nur am Computer und wende verschiedenste Programme an. Durch das ständige Lernen leiste ich schon jetzt einen Beitrag zur Digitalisierung. Ich möchte mein Wissen teilen, erweitern und bei Problemen helfen. Mir ist wichtig zu zeigen, wie einfach die digitale Welt genutzt werden kann.» Céline Müller, Lernende Media­ matikerin, CKW

«Mit dem bisher erlernten Wissen aus der Schule konnte ich dem Unternehmen mit Supportleistungen und anderen kleinen Projekten im Bereich Digitalisierung unter die Arme greifen.» Mauro Betschart, 1. Lehrjahr, Lernender Informatiker, EWS

Michael Zünd, Lernender Fachmann Betriebsunterhalt, CKW

«Bereits in der ersten Woche meiner Lehre konnte ich meine Teamkolleginnen und -kollegen mit FingerPrint im digitalen Schlüssel­system erfassen und schulen. Ein gelungener Einstieg in das meistdigitalisierte Unternehmen.» Aaron Wunderlin, Lernender Gebäudeinformatiker, SEM

«Seit meinem Lehrbeginn wurde bei uns schon vieles digitalisiert. Ich trage dazu bei, indem ich alles, was ich kann, digital mache. Wenn ich Ideen habe, wie man etwas digitalisieren könnte, teile ich diese meinen Arbeitskolleginnen und -kollegen mit.» Jonas Beltrametti, Lernender Mediamatiker, ComDataNet AG

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« kurz & knackig »

Albert Kqila beim digitalen Abschlussprozess.

CKW SETZT AUF DIGITALE STROM­MESSUNG Die Einführung von intelligenten Geräten zur Strommessung – der sogenannte Smart-Meter-Rollout – ist auf Kurs. Mehr als 90'000 konventionelle Stromzähler sind bis jetzt bei den Kunden von CKW ersetzt worden. Die Gebäudetechnik von CKW ist verantwortlich für den Smart-Meter-Rollout (SMR). Die Mitarbeitenden haben in den vergangenen Monaten hervorragende Arbeit geleistet und die Projektleitung konnte die Termine einhalten. Deshalb wurde der Zusammenarbeitsvertrag zwischen CKW und der Gebäudetechnik verlängert. Konkret heisst dies, dass die Gebäudetechnik nun sämtliche analoge Zähler im Versorgungsgebiet von CKW durch Smart Meter ersetzen wird. Projektleiter Werner Bieri freut sich über den Zuschlag: «Wir sind mit vollem Einsatz und Begeisterung an der Arbeit. Wir setzen alles daran, weiterhin die Projektziele und die Termine einzuhalten.» Herausforderung Lieferunsicherheit Doch nun haben die globalen Lieferengpässe auch den Messzählerlieferanten Kamstrup erreicht. Das blieb nicht ohne Folgen für den Smart-Meter-Rollout: Im Oktober wurden die Auswechslungen ausgesetzt. Während dieser Zeit erfolgten Nachinstallationen bei Kunden, die eine Terminverschiebung gewünscht hatten, sowie Cleanups. Auch über den Jahreswechsel wird pausiert.

Die Lieferunsicherheiten stellen aktuell die grösste Herausforderung beim SMR dar. Dennoch blicken die Verantwortlichen zuversichtlich in die Zukunft: «Die Anpassungen haben keine zusätzlichen Kosten zur Folge und das Jahresziel des Smart-Meter-Rollouts kann trotzdem erreicht werden», ver­sichern André Rast, Programmleiter SMR, und Werner Bieri übereinstimmend. Robuste und komplexe Technologie Erste Erfahrungen mit den installierten Smart Metern zeigen, dass die durchgängig digitalen Prozesse die Arbeiten erleichtern. «Die Technik ist sehr robust. Nur die Fehlersuche ist komplexer geworden», lautet das Fazit von Werner Bieri. Es gibt auch einige wenige Kunden, die das Auswechseln verweigern. Dies ist mit viel Zeitaufwand verbunden, weil unterschiedliche Organisations­ einheiten von CKW davon betroffen sind. Zum Glück sind das nur Einzelfälle. Grossmehrheitlich erfolgt der Austausch ohne Komplikationen und für den Kunden reibungslos. Röbi Keller, CKW


« kurz & knackig »

Was ist ein Smart Meter?

André Hildebrandt bei der Prüfung und Einstellung des Smart Meters.

Smart Meter ist die umgangssprachliche Bezeichnung für ein «intelligentes Mess­system» (iMS). Dieses umfasst den Stromzähler, ein Kommunikationsmodul und ein System zur Verarbeitung der gemessenen Werte. Der elektronische Zähler misst jede Viertelstunde den aktuellen Stromverbrauch. Das Kommu­ nikationsmodul übermittelt einmal pro Tag die gemessenen Werte verschlüsselt an CKW. Mit dem Smart Meter entfällt die Zählerablesung vor Ort. Ausserdem kann CKW mit den Messdaten die Kundenfragen zum Energie­ verbrauch oder zur Stromrechnung schneller beantworten. Im Kundenportal unter MyCKW können unsere Kunden ihren Strom­verbrauch selbst einsehen und überprüfen, ob ihre Stromsparmass­nahmen erfolgreich sind.

Smart-Meter-Lastkurve.

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« kurz & knackig »

STROMVERBRAUCH GEZIELT SENKEN DANK NEUER CKW-APP Das Projektteam Arya testet die App «CKW Energie Tracker» im Pilotversuch. CKW schafft dadurch ein aussergewöhnliches Kundenerlebnis auf ihrem Weg zum «meistdigitalisierten Energieund Gebäudetechnik-Unternehmen der Schweiz». Smart Meter erfassen den Stromverbrauch viertelstündlich. Eine neue App soll unseren Kundinnen und Kunden aufzeigen, in welchen Bereichen wie viel Strom verbraucht wird. So können sie «Stromfresser» ermitteln und eliminieren. CKW hat im Oktober 2021 einen Pilotversuch lanciert und 450 interessierte Kundinnen und Kunden für den Test ausgesucht.

Vielseitig nutzbare digitale Lösung «Ziel des Pilotversuchs ist es, aus dem Feedback der Testpersonen detaillierte Erkenntnisse zu den Kundenbedürfnissen und zum Nutzen einzelner Funktionen des ‹CKW Energie Trackers› zu erlangen», führt Projekt­leiter Matthias Voigt aus. Dieses Wissen fliesst dann in die Entwicklung eines CKW-Produkts ein, das einen Mehrwert bietet: Anhand der Smart-Meter-Daten können unsere Kundinnen und Kunden künftig ihren individuellen Stromverbrauch besser verstehen und gezielt beeinflussen. CKW verfolgt aber auch ein übergeordnetes, strategisches Ziel: Solche digitalen Innovationen sollen auf Kundenseite Begeisterung auslösen und dienen der Kundenbindung. Ausserdem schaffen wir mit der CKW EnergieTracker App einen zusätzlichen digitalen Kanal, den wir für das Branding sowie das Upselling und das Cross-Selling nutzen können. Röbi Keller, CKW

Team Arya: Matthias Voigt, Eva Schär, Stefan Seeberger


Lifestyle

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LIFESTYLE Die Digitalisierung hat uns viele kleine Helferlein in Form von Apps geschenkt. Eine Auswahl an coolen Apps, die unsere Mitarbeitenden empfehlen, wird hier vorgestellt. Ausprobieren lohnt sich! Zusammengestellt von Nadia Auf der Maur, Röbi Keller, Andrea Foetzki, Bettina Putzi

PLANTNET Den Hobby-Botanikerinnen und Naturfreunden unter uns ist die PlantNet-App sehr zu empfehlen. Einfach eine Pflanze fotografieren und in der Datenbank mit Fotos von über 30’000 Pflanzen vergleichen. Das Ergebnis kommt mit einer Wahrscheinlichkeit versehen, mit Vergleichs­ bildern, dem Wikipedia-Link usw. Ein Pflanzen­ bestimmungsbuch muss man also nicht mehr mitschleppen.

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SAP CONCUR Die Spesen-Software SAP Concur automatisiert den Spesen- und Reisekosten-Prozess und das Managen von Verpflegungs- und sonstigen geschäftsbedingten Ausgaben. So kannst du zum Beispiel die Rückerstattung des Halbtax-Abonnements, von Park­ belegen oder Geschäftsessen einfach abwickeln. Belege müssen nur noch in digitalisierter Form eingereicht werden, wobei ein einfaches Foto genügt. Ein schöner Effizienz­gewinn für die Mitarbei­ tenden und CKW. Weitere Infos findest du im Intranet: ckwgruppe.sharepoint.com/ wiki/Pages/Spesenabrechnung.aspx

BRING! Ergänze deine Haushaltseinkaufsliste, wo immer du bist, wo immer dir etwas einfällt. Die Bring!-App begleitet dich durch alle Aspekte des Einkaufens – von der Inspiration mit saisonalen Rezepten und Angeboten über die gemeinsame Planung mit geteilten Ein­kaufs­listen bis hin zum Besuch im Supermarkt – und vereinfacht so die gemeinsame Haushalts­organisation.


MEIN SCHLUSSPUNKT Das letzte Wort haben unsere Mitarbeitenden, diesmal zur Frage: «Wo würdest du dir in deinem Umfeld noch mehr Digitalisierung wünschen?»

Thomas Gisler, EWA-energieUri

Sabine Schenker, CKW

Daniel Ott, EWS

«Mit dem Smart-MeterRollout und dem neuen Kundenportal haben wir bereits einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung geleistet. Ich wünsche mir, dass dieses Potenzial nun vermehrt genutzt wird.»

«Beim handschriftlich geführten Hausaufgabenheft meiner Kinder. Wäre es digital, hätten sie einen besseren Überblick. Ich hätte mehr Kontrolle und könnte zudem ihre Schrift lesen.»

«Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch mehr Digitalisierung wünsche. Wohl eher eine Vereinfachung, damit ich Natel, PC, Haustechnik und andere Geräte einfach als Ganzes verwalten kann.»

Daniel Birchler, EWS

Patrick Kunz, CKW

Marcel Fedier, EWA-energieUri

«Ich wünsche mir in meinem Umfeld mehr Digitalisierung, um Ressourcen zu sparen und diese effizienter ein­ zusetzen. Ich hätte gerne eine Heizung mit einem Heizplan, der sich meinem Leben anpasst.»

«Ich bin nicht so für die totale Digitalisierung und Überwachung. In unserem alten Haus wäre eine intelligente Steuerung der Haustechnik (Biogasheizung und Sonnenkollektoren) am sinnvollsten.»

«Ich wünsche mir noch mehr Digitalisierung in der Auswertung der Massen an Kundendaten, um so unserem Kunden innert kürzester Zeit die effizienteste, innovativste und beste Lösung präsentieren zu können.»


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