Brixner 380 - September 2021

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EXTRA

380

Einrichten & Wohnen

Jahrgang 32 · September 2021

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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Brixens Plan für nachhaltige urbane Mobilität

Stadt der Radler POLITIK & GESELLSCHAFT: Alt-Bürgermeister Zeno Giacomuzzi erzählt MENSCHEN & MEINUNGEN: Beatrice Tedeschi im Portrait KUNST & KULTUR: Atelierbesuch bei Maria Stockner FREIZEIT UND SPORT: Ski-Star Marco Büchel beim Sport Day


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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | SPANNENDE GESCHICHTEN: Zeno Giacomuzzi 10 | Interview Alexander Notdurfter: „Kritisch hinterfragen“ 14 | Tiroler Kulturerbe: Perlaggen-Kurs in Vahrn Menschen & Meinungen 24 | PORTRAIT: Beatrice Tedeschi 31 | Pro & Contra: Marke Brixen? 32 | Umfrage: Green Pass – ja oder nein?

>>> 24

Kunst & Kultur 34 | SERIE ATELIERBESUCHE: Maria Stockner 38 | Top-Gitarrist zu Besuch: All Blues im Astra 40 | Hofburg Brixen: Pantaleon und Wilgefortis 42 | Königin der Instrumente: Orgelstadt Brixen

>>> 34

Veranstaltungen 50 | TIMER: Oktober 2021

>>> 50

Freizeit & Sport 56 | SKIFAHRER AUS LEIDENSCHAFT: Marco Büchel 59 | ASV Spinges: Sport am Spinger Berg

>>> 56

Wirtschaft & Umwelt >>> 66 66 | NACHHALTIGER MOBILITÄTSPLAN: Die Radlstadt 72 | Interview Stadtrat Peter Natter: „Ziemlich erschreckend“ Extra 84 | Fotoaktion: Die schönsten Kinderfotos 90 | Einrichten & Wohnen

Lesen Sie den

>>> 84

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Der „Brixner“ als kostenlose App:

Green Pass Die italienische Regierung hat eine ziemlich tiefgreifende Entscheidung getroffen: Ab 15. Oktober darf nur noch zur Arbeit, wer den „Green Pass“ hat – also muss man genesen, geimpft oder getestet sein, um den Arbeitsplatz antreten zu können. Es hat mich ehrlich gesagt gewundert, wie gelassen die Impfverweigerer diese Nachricht aufgenommen haben, denn bis Mitte Oktober müssen sie sich impfen lassen, um ihren Lohn nicht zu verlieren, oder sie müssen sich alle zwei Tage kostenpflichtig testen lassen. Überhaupt ist es in den letzten Wochen ruhiger um diese Personengruppe geworden: Die Bozner Anwältin hat alle Prozesse ihrer Schützlinge verloren, und seit es in den Südtiroler Intensivstationen praktisch ausschließlich ungeimpfte Patienten gibt und weltweit mehrere Milliarden Menschen geimpft wurden und immer noch am Leben sind, scheinen den Impfgegnern langsam die Argumente auszugehen. Es ist eine Pandemie der Ungeimpften geworden. Für mich nach wie vor ein Rätsel ist, warum ausgerechnet wir Südtiroler, die immer überall die Besten sein wollen, bei der Impfquote die rote Laterne tragen, und ebenfalls ein Rätsel ist es für mich, dass ein Fünftel der Lehrpersonen, die jeden Tag mit unseren Kindern verbringen, eine Impfung verweigern. Wir Geimpften könnten jetzt hämisch grinsen oder mit dem Zeigefinger auf die Impfverweigerer zeigen und sie dafür verantwortlich machen, dass wir heute immer noch unter der Pandemie leiden, denn man könnte ja vielleicht davon ausgehen, dass die Pandemie ohne Impfgegner bereits zu Ende wäre. Häme bringt uns aber nicht weiter. Es ist besser, aufeinander zuzugehen, Verständnis zu zeigen für die Zweifel, die die Impfgegner haben. Auf der anderen Seite muss es aber dieselbe Bereitschaft geben, auch wenn es extrem schwierig ist, zuzugeben, dass man vielleicht doch falsch lag. Die Kraft, über den eigenen Schatten zu springen – die wünsche ich den Impfgegnern. In ihrem eigenen Interesse.

Der „Brixner“ im Internet www.brixner.info Sowohl in der App als auch im Web finden Sie den aktuellsten „Brixner“ und alle Archivausgaben seit 1990 (!)

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Politik & Gesellschaft

ZENO GIACOMUZZI BLICKT ZURÜCK

Spannende Geschichten

Dem Geschichtsverein und der Stadtgemeinde Brixen sind drei „Stadtgespräche“ zu verdanken, in denen der Altbürgermeister Zeno Giacomuzzi auf seine Amtszeit, die Geschichte Brixens und letztlich auch auf sein Leben zurückblickte.

N

icht nur thematisch, sondern auch räumlich bewegte man sich einmal quer durch die Stadt Brixen: Die beiden ersten Abende im Forum und der dritte Abend im Priesterseminar zeigten eindrücklich, dass dem Referenten die Bühne gehört, dass er wirklich etwas zu sagen hat und auf ein mehr als bewegtes Leben zurückblicken darf.

Von Neumarkt nach Brixen: ein Wahlbrixner. Zeno Giacomuz-

zi, heute 89 Jahre alt, wurde in Neumarkt geboren. Seine Familie väterlicherseits stammt aus dem Fleimstal, seine Mutter hingegen aus der Eisacktaler Gastwirtsfamilie von Lutz, die den Gasthof Zum Kalten Keller bewirtschaftete. Zeno Giacomuzzis Vater war in Neumarkt ansässig. Er stammte aus einer Familie von Holzhändlern, die – als die Eisenbahn gebaut wurde – in Neumarkt ein Sägewerk errichtete und Holz ins Veronesische lieferte. Nach dem Studium trat er in den Großhandel ein. Er starb jedoch bereits im Jahr 1939. Zeno besuchte zunächst die italienische Grundschule, bevor er – da seine Mutter für Deutschland optierte – bei den Franziskanern in Bozen in eine deutschsprachige Schule wechselte. Als seine Mutter nach einer zweiten Heirat nach Bad Burgstall zog, kam auch Zeno nach Brixen und besuchte dort die deutsche (nationalsozialistische) Oberschule im Vinzentinum. Das Kriegsende erlebte er in Gröden, wohin die Schule 1944/45 verlegt worden war. Nach dem Krieg maturierte Zeno Giacomuzzi in Brixen; seine Mutter und sein Stiefvater übernahmen den 4

Gasthof Goldene Rose unter den Lauben. Dass es ihn zum Wirtschaftsstudium nach Florenz zog, hing mit seinen Klassenkameraden zusammen, die sich ebenfalls für die Medici-Stadt entschieden. Zusammen mit ihnen genoss er sein Studentenleben und schloss das Studium mit einer Doktorarbeit in Wirtschaftsgeschichte, seinem Lieblingsfach, ab. Nach einem kurzen Intermezzo in Verona bei einem Wirtschaftsberater kehrte Zeno nach der Geburt seines Sohnes Zenone

die einerseits dem Bereich des Pferdetransportwesens große Einbußen bescherte, andererseits aber auch einen Aufschwung für die Stadt Brixen mit sich brachte. Licht und Schatten liegen wie so oft nahe beieinander, und manche Aspekte des „großen Ganzen“ erkennt man erst in der Rückschau, wie der Ruhestands-Politiker anschaulich illustriert. Ganz ähnlich verhielt es sich für Giacomuzzi mit der großen Überschwemmung von 1882 – der Startschuss für eine Flussregulierung, wodurch die Rappanlagen

muzzi unterstrich: Sie gründete den Kolpingverein, den Gesellenverein sowie den katholischen Arbeiterverein. Auch der sogenannte Spar- und Darlehenskassenverein wurde Ende 1889 auf Initiative von Kirchenmännern zusammen mit Kaufleuten und Handwerkern gegründet. Und noch ein Aspekt ist Zeno Giacomuzzi wichtig: Auch ein Bataillon der Kaiserjäger wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert nach Brixen verlegt, was wesentlich zum Aufschwung beitrug. Damals wurde für das Militär sogar

„Wirtschaftlich war Brixen total am Boden; also planten wir die Stadtentwicklung auf vier Säulen: Verwaltung, Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus“_ Zeno Giacomuzzi, ehemaliger Brixner Bürgermeister nach Brixen zurück. „Ich wurde gleich nach dem Studium geheiratet“, merkt er süffisant an. An der neuen Handelsschule unterrichtete er fortan für zwölf Jahre.

Das 19. Jahrhundert im Rückblick. Dass Brixen und seine Be-

völkerung anders sei als andere Städte, das realisierte Zeno Giacomuzzi rasch, und er führt es – nach reiflichen Überlegungen – auf die Geschichte der Bischofsstadt zurück. Dabei fasst er in seinen Ausführungen vor einem sichtlich interessierten Publikum die Geschichte Brixens auch im 19. Jahrhundert kurz zusammen: Einen großen Einschnitt in die althergebrachte Struktur bedeutete der Bau der Brennereisenbahn,

geschaffen und der Zusammenfluss von Eisack und Rienz weiter in den Süden verschoben wurde. So erlebte Brixen Ende des 19. Jahrhunderts einen spürbaren Aufschwung: Hotels wurden gebaut, der Fremdenverkehr nahm zu, in die Infrastruktur der Stadt wurde investiert. „Der Bau des Krankenhauses, die Elektrifizierung, aber auch die Errichtung der Straße nach St. Andrä und Palmschoß“ nannte Giacomuzzi da in erster Linie. Aus den liberalen Kreisen gingen mehrere Vereinsgründungen hervor, wie der Männergesangverein, der Alpenverein, der die Plosehütte baute, oder der Turnverein. Doch auch die Kirche wusste darauf zu reagieren, wie Giaco-

ein Schwimmbad in Zinggen gebaut. Doch die sich anschließende Zeit des Faschismus machte viele Errungenschaften zunichte – es gab keinen Gemeinderat, der Podestà führte die Stadtgeschäfte.

Der Weg zur Autonomie. Schon

bevor er Bürgermeister wurde, war Zeno Giacomuzzi zweifelsohne ein politisch interessierter Mensch, der die Diplomatie beherrschte. Er erlebte den Weg zur Südtiroler Autonomie sowohl als Privatmann, aber auch als Politiker mit. Schon bald nach Kriegsende wurde die Südtiroler Volkspartei gegründet; zu deren Übervater Silvius Magnago erkennt der Brixner Altbürgermeister mit einem Augenzwinkern durchaus Parallelen:


FORDERNDES TAGESGESCHÄFT: 1968 wurde Zeno Giacomuzzi zum Bürgermeister von Brixen gewählt 5


„Abends fühle ich mich fit, in der Früh weniger, genauso wie er“, schmunzelt Giacomuzzi, „vor zehn Uhr vormittags konnte man mit Magnago nicht reden.“ Apropos Magnago: Das „Los von Trient“ vernahm Giacomuzzi allenfalls aus der Ferne angesichts der vielen Südtirolerinnen und Südtiroler, die den späteren Landeshauptmann auf Schloss Sigmundskron hören wollten – Giacomuzzi blieb im Stau stecken. „Meine Meinung: Magnagos Politik war richtig, eine Loslösung von Rom wäre gar nicht realistisch gewesen!“

Der neue Bürgermeister. 1952

gab es die ersten freien Gemeinderatswahlen in Brixen nach dem Krieg, 1964 erfolgte Giacomuzzis Wahl in dieses Gremium. „Wolfgang Heiss, der Elephanter, war sozusagen mein Tutor“, so Zeno Giacomuzzi über die Nachkriegszeit. „Er hat mir – einem Nobody, einem Brixner mit Migrationshintergrund – den Weg in viele Positionen gebahnt, und er war maßgeblich beteiligt, als es darum gegangen ist, mich zum Bürgermeister zu machen.“ Wolfgang Heiss war Präsident der heutigen Brimi, Präsident der Kurverwaltung, setzte sich für die Gründung der Plosebahn ein und wurde deren Vizepäsident; er war Assessor für Wirtschaft in der Gemeinde Brixen sowie Vizepräsident der Spar- und Vorschusskasse. 1968 folgte Zeno Giacomuzzi Valerius Dejaco als Bürgermeister der Bischofsstadt nach – nicht ganz schmerzfrei, aber dazu später. „Einer der Ratgeber während meiner Zeit im Rathaus war dann Architekt Othmar Barth“, erwähnte Giacomuzzi einen wichtigen Mentor: „Ihm hat Brixen viel zu verdanken!“ Barth beschäftigte sich mit urbanistischen Fragen: Der Referent des Abends erinnert sich schmunzelnd an einen Plan der Stadt Brixen, auf dem Barth den Grund- und Immobilienbesitz der Kirche schwarz markiert hatte. „Bis auf die Lauben war fast alles 6

schwarz – nicht nur Häuser in der Altstadt, sondern auch Grundstücke, vor allem im Süden und im Norden.“ Es galt jedoch, in die Stadtplanung aktiv einzugreifen, um Weichenstellungen für die soziale und wirtschaftliche Weiterentwicklung zu schaffen. So entstanden ein Plan für die Schul- und Sportzone im Süden, für die Entwicklung des Wohnbaugebietes Rosslauf sowie einen Wiedergewinnungsplan für die Altstadt, um diese als Lebens- und Arbeitsraum aufzuwerten. Auch in der Verkehrsplanung wurde er aktiv, wie Giacomuzzi deutlich unterstrich, aber praktisch alle notwendigen Grundstücke gehörten eben fast ausnahmslos der Kirche: „Also fuhr ich wieder einmal zu Bischof Joseph Gargitter nach Bozen, den ich nicht zuletzt von meiner Schulzeit im Kassianeum kannte, wo er damals Regens gewesen war.“ Es ging um die Enteignung von kirchlichem Besitz. Bischof Gargitter zeigte sich offen und sagte, so erinnert sich Zeno Giacomuzzi:

1964 wurde die Plose mit einer Seilbahn erschlossen „Bürgermeister, behandeln Sie die kirchlichen Institutionen genauso wie Privatleute.“ Themenwechsel: „Es gab keine Fremdenbetten, das war eines der ganz großen Probleme von Brixen.“ So umschrieb Giacomuzzi, der schon seit 1962 auch Präsident der Kurverwaltung war, die touristische Situation im Brixen der Sechzigerjahre. Noch heute ist er hörbar stolz, gemeinsam mit dem bekannten Professor Theodor Hellbrügge den Kinderärztekongress vom eigentlich vorgesehenen Meran nach Brixen geholt zu haben – die Tagungsveranstaltung ist nach wie vor ein Eckpfeiler des Frühjahrstourismus in der Stadt und der gesamten Umgebung. Dass der Tourismus ohnehin immer für eine Anekdote gut ist, bewies Giacomuzzi im Verlauf des zweiten Vortragsabends: Ein Hotel in Kreuztal hatte in der Nachkriegszeit mit einer neu errichteten Hauskapelle geworben – was deutsche Touristen kurzerhand veranlasste, sich nach der hauseigenen Unterhaltungsmusik

zu erkundigen. „Natürlich ohne Erfolg“, so der Altbürgermeister lapidar.

Ein Herzensprojekt: die Seilbahn auf die Plose. Ebenfalls

in diese Zeit – 1962 – fiel der Bau der ersten Plosebahn: „Sie liegt mir sehr am Herzen“, wie er unumwunden anmerkt, weil sie nicht nur ein wichtiger Baustein der Plose-Erschließung war, sondern auch, weil er das Projekt von der Pike auf begleitet hatte – zunächst als Aufsichtsrat, später als Präsident der Plose Seilbahn AG. Schon 1964 wurde die Seilbahntrasse Brixen–St. Andrä–Kreuztal ihrer Bestimmung übergeben, was dem Skisport vor Ort einen deutlichen Aufschwung bescherte. Unvergessen sind Giacomuzzi die vielen Skirennen – nicht selten vom Plosegipfel bis zum Hotel Fischer in Klerant, mit abenteuerlicher Zeitnehmung: „Oft schossen die Teilnehmer über die Ziellinie, mussten aber in der Veranda beim Fischer die Zeitnehmer suchen, die beim Kartenspielen waren!“ Foto: Willy Vontavon

Politik & Gesellschaft

Zeno Giacomuzzi mit Wolfgang Heiss, der ihm „Mentor“ war

Hartmuth Staffler und Zeno Giacomuzzi im Gespräch


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Politik & Gesellschaft

Ansonsten war die „gute alte Zeit“ nicht immer leicht: „Die größten Räusche meines Lebens hatte ich nach den Verhandlungen mit den Bauern wegen der Durchfahrtsrechte für die Seilbahn.“

Ein „Nobody“ wird Bürgermeister. Am dritten Abend der

„Stadtgespräche“ wurde es noch einmal ernst: Zeno Giacomuzzi blickte auf große Herausforderungen zurück – für Brixen, für ihn als Amtsperson, aber auch ganz persönlich, beispielsweise auf dem Weg zur ersten Amtszeit als Bürgermeister. Sein Vorgänger Valerius Dejaco war im Herbst 1968 nach Bozen in den Landtag gewechselt, und eigentlich hätte der kirchennahe Oswald Bortolotti der neue Bürgermeister werden sollen. Doch es kam anders: Der Bürgermeister war damals von den 30 Gemeinderäten gewählt

worden, nicht von den Bürgerinnen und Bürgern. Giacomuzzis Kandidatur hatte sich ausgerechnet im fernen Moskau angebahnt. Dort weilte er im Herbst 1968 gemeinsam mit seinem Stammtisch auf einer Studienreise. Am Rande der jährlichen Parade zu Ehren der Oktoberrevolution wurde auch das Thema Bürgermeisterwahl besprochen: „Ich wurde von meinen Stammtischkollegen regelrecht zur Kandidatur gedrängt“, sagte Giacomuzzi, „und nach einigen Tagen war ich weichgeklopft, sodass ich dann doch zusagte.“ Am 19. Dezember 1968 fand die Wahl im Gemeinderat statt: „Ich hatte die Mehrheit der Stimmen und war plötzlich Bürgermeister.“ Nachdenklich fügt er hinzu: „Damit hat mein Kreuzweg angefangen. Ja, am Anfang war es wirklich ein Kreuzweg!“ Denn: Die Gemeinde war prak-

tisch pleite. Giacomuzzi erinnert sich noch lebhaft: „Auf Nachfrage erhielt ich die Antwort: Im Kammeramt herrscht das komplette Chaos.“ Kurzerhand verlangte er bei der Gemeindeaufsicht in Bozen eine Revision. Nur mit viel persönlichem Einsatz waren damals die Gemeindegeschäfte zu bewältigen: „Der damalige Kämmerer hatte der Gemeinde eigenes privates Geld vorgestreckt, damit die Gemeinde zumindest die nötigen Vordrucke erwerben konnte, um überhaupt arbeiten zu können.“ Etwas später nahm sich der Kämmerer leider das Leben – ein kaum verkraftbarer Schlag für Zeno Giacomuzzi, wie er mit stockender Stimme erzählt. Schon im Mai 1969 standen die Gemeinderatswahlen an. Die politische Situation war mehr als angespannt, organisatorisch wie personell: „Als die SVP die Kandidatenliste aufstellte, geschah das ohne Bortolotti und seine Anhänger. Diese traten daraufhin mit einer eigenen ‚Volksliste‘ an; einige von ihnen wurden dann tatsächlich in den Gemeinderat gewählt.“

Problemen der Gemeinde, gab es also doch eine Lösung.“ Welche ersten positiven Akzente konnte Zeno Giacomuzzi als junger Brixner Bürgermeister setzen? „Sehr erfreulich war zum Beispiel der Abschluss der Partnerschaft mit der Stadt Regensburg, der eigentlich von den Oberpfälzern ausging. Das war erfreulich! Wir wollten schließlich die europäische Idee vorantreiben. Schwierig war es allerdings, die italienischsprachigen Vertreter im Gemeinderat von dieser Partnerschaft zu überzeugen.“ Es gelang dann trotzdem, denn: „Wir haben ihnen klargemacht, dass diese Städtepartnerschaft keine politische Aktion gegen die Italiener sei, sondern ausschließlich mit der Geschichte beider Städte zusammenhängt.“

Die „Continental“: Zustimmung und Widerstand. Und noch ein-

mal wechselte Giacomuzzi zurück zum manchmal fordernden Tagesgeschäft: „Wirtschaftlich war Brixen damals total am Boden: Kein Gewerbe, keine Industrie,

Das Projekt Continental in der Industriezone spaltete die Stadt

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Also musste Giacomuzzi wieder „flicken und nachgeben. Aber: Wir haben sie einbezogen und dann gemeinsam einen Stadtrat gebildet, Bortolotti bekam ein Assessorat.“ Giacomuzzi resümiert: „Für diese schwierige politische Situation, sozusagen der zweite Schlag nach all den finanziellen

kein Tourismus. Wir wollten, ja, wir mussten Handwerk und Gewerbe aufbauen, aber auch den Dienstleistungssektor stärken. Also planten wir die Stadtentwicklung auf vier Säulen: Verwaltung, Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus.“ Da kam eine Anfrage aus Deutschland zur haargenau


richtigen Zeit: Der Reifenhersteller Continental wollte in Brixen eine Fabrik bauen. „Die Ansiedlung von Industriebetrieben lag in der Zuständigkeit des Landes, nicht der Gemeinde. Also hat das Land das Areal im Süden, das damals noch brachlag, als Industriegebiet ausgewiesen, denn schließlich ging es um etwa 1.000 Arbeitsplätze für Brixen!“ Das Dilemma der damaligen Zeit war greifbar: „In Südtirol gab es kaum Arbeit, weshalb fast 20.000 Südtirolerinnen und Südtiroler in dieser Zeit nach Österreich, Deutschland und in die Schweiz abgewandert waren; sie gingen im Ausland auf Arbeitssuche und blieben dann als Heimatferne.“ Entsprechend gespalten war Brixen, wenn es um die Ansiedlung der Continental ging – und diese Spaltung hat der damalige Bürgermeister natürlich hautnah erfahren: „Ich persönlich war dafür, weil ich an die Arbeitsplätze dachte, aber das brachte mich in große Schwierigkeiten: Jene Personengruppen, die mich gewählt hatten, also die Vertreter aus der Wirtschaft, auch die Hoteliers wie Guggenberg und Heiss, waren dagegen. Die Mehrheit in der Stadt und im Land war aber für die Ansiedlung, für die Arbeitsplätze. Und ich musste doch als Bürgermeister das tun, was die Mehrheit wollte!“ Gegner und Kritiker hatten gewichtige Argumente auf ihrer Seite, daran erinnerte Giacomuzzi noch einmal mit Nachdruck: „Es gab keine Garantie, dass nicht auch in diesem Fall italienische Arbeitskräfte zugewandert wären – ein ganz heikles Thema in der damaligen Zeit. Und die Touristiker sahen in einer möglicherweise stinkenden Gummifabrik den Tod des Fremdenverkehrs.“ Und schließlich die schiere Größe: „So ein großer Betrieb hätte die Gemeinde im Griff gehabt.“ Auf der Seite der Befürworter hörte der Bürgermeister damals nicht selten auch ein patriotisches Argument: „Da zählte schon auch, dass es sich um eine deutsche Firma gehandelt hat.“ Am Ende löste sich das Dilemma von selbst: „Bald kam die Nachricht, dass die Continental auf das Werk verzichtet.“ Grund für die Absage war aber nicht der Widerstand aus der Bischofsstadt, sondern vielmehr eine technische Innovation des Konkurrenten Michelin, auf die Continental reagieren musste, während das Brixner Werk noch für die herkömmliche Reifenproduktion geplant gewesen wäre.

„1973 gab es außerdem die erste Ölkrise. Geht der Autoverkehr zurück, dann braucht man natürlich auch weniger Reifen“, so Zeno Giacomuzzi über ein Projekt, das sich selbst überlebt hatte. Ganz persönlich merkte er an: „Gewinner aus dieser Auseinandersetzung waren letztlich die Brixner, denn die Landesregierung hatte inzwischen die Industriezone strukturell erschlossen.“ Dieser Baugrund stand Brixen zur Verfügung – und Südtiroler Unternehmen nutzten mit einiger Verzögerung diese Ge-

Architekt Othmar Barth prägte die urbanistische Entwicklung von Brixen maßgeblich legenheit beherzt – „aus heutiger Sicht ein Glücksfall, denn unsere Brixner Firmen sind inzwischen weltweit erfolgreich, manche sind Weltmarktführer.“ Die Zeit verflog an allen drei Abenden. Dem Geschichtsverein mit Hartmuth Staffler und der Stadt Brixen gebührt Dank, einen solchen Rahmen geschaffen zu haben. Zeno Giacomuzzi gelang es mühelos, sein Publikum mit jüngster Geschichte, besonderen Erlebnissen und der einen oder anderen Anekdote in seinen Bann zu ziehen: „Ich wollte es lustig gestalten, damit die Leute etwas zu lachen haben.“ Das ist dem Altbürgermeister zweifelsohne gelungen. Mehr noch: Er regte zum Nachdenken an, zum Reflektieren und Diskutieren. Die Gespräche zwischen den Gästen und Giacomuzzi setzten sich auch nach dem offiziellen Ende der Abende lebhaft fort. Ein gutes Zeichen, dass Politik vor Ort so mitreißt.

johanna.bampi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


„Durchaus kritisch hinterfragen“ Dekan ALEXANDER NOTDURFTER über das neue Angebot der Philosophisch-Theologischen Hochschule, welche Funktionen die Theologie von der Kirche unterscheiden – und wie Feminismus in den Theologischen Lehrplan passt. Herr Notdurfter, im Mai hat die Hochschule mit dem Land Südtirol ein Programmabkommen geschlossen, laut dem die Philosophisch-Theologische Hochschule (PTH) in den nächsten zwei Jahren 3,4 Millionen Euro erhalten wird. Was kann man darunter verstehen? ALEXANDER NOTDURFTER: Weil die PTH Religionslehrkräfte und junge Menschen für andere gesellschaftlich relevante Berufe ausbildet, wird ihre Tätigkeit seit Jahren vom Land Südtirol deutlich zufinanziert. Neu ist die vertragliche Grundlage: das Programmabkommen zwischen dem Land Südtirol und der PTH. Die Landesverwaltung stellt bei akademischen Institutionen berechtigterweise die Frage, welche Leistungen sie für die Gesellschaft erbringen. Das Abkommen zählt diese auf. Es hält fest: Die gewohnte Tätigkeit wird weitergeführt, und neue Akzente sollen gesetzt werden. Es geht um eine leichte Erhöhung der Grundfinanzierung – 1,5 Millionen Euro pro Jahr, die auf die Ausbildung der Religionslehrkräfte, der in der Seelsorge Mitarbeitenden und der Philosophinnen und Philosophen abzielt. Außerdem erhalten wir eine projektbezogene Finanzierung.

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Fotos: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

INTERVIEW

Alexander Notdurfter: „Man kann Theologie nur treiben, wenn man sich mit Positionen beschäftigt, die nicht deckungsgleich mit den eigenen sind“ Welche neuen Akzente werden gesetzt? Mit der Grundfinanzierung wird ein neuer Universitätslehrgang im Bereich „Ethik“ eingerichtet, der nächstes Jahr im Herbst starten

soll. Seine zwei Schwerpunkte sind Nachhaltigkeit, Umwelt- und Tierethik sowie Bio-, Pflege- und Medizinethik. Nachhaltigkeit wird in unserer Gesellschaft für die kommenden Jahre ein entscheidendes Thema sein; und durch

die Pandemie haben wir alle gemerkt, wie relevant Medizinethik ist. Wir als PTH sind überzeugt, dass Fachwissen in diesen beiden Bereichen absolut wichtig ist, die ethische Perspektive aber ebenso beleuchtet werden muss.


Er umfasst insgesamt 30 ECTS und wird entweder berufsbegleitend oder als Wahlfach absolviert – somit ist es kein Vollstudium. Wir peilen hier eine Kooperation mit der Universität Innsbruck und der Freien Universität Bozen an. Derzeit wird das Projekt in Innsbruck begutachtet, es muss ein Genehmigungsverfahren durchlaufen. Der Stundenplan steht, die Professoren wurden bereits gefunden. Wer ist die Zielgruppe? Wir wollen Menschen außerhalb unserer bereits existierenden Studiengänge ansprechen – also alle, die vielleicht bereits ein Studium in einem anderen Fach abgeschlossen haben oder sich in einem Studium befinden – zum Beispiel Biologiestudenten, die sich für umweltethische Fragen interessieren; oder jemand, der im Sanitätsbereich arbeitet oder im Umweltschutz engagiert ist. Wir wollen uns bewusst nicht „nur“ auf die klassischen Theologen und Philosophen konzentrieren. Die PTH will sich also weltlich ausrichten? Ja, wenn man das so sagen will. Es ist sicherlich eine Öffnung für Interessierte, die nicht über den für uns klassischen religionspädagogischen, theologischen oder philosophischen Hintergrund verfügen. Sie sind seit zwei Jahren Dekan an der Hochschule und befinden sich damit in der Halbzeit Ihres Amtes. Wie haben Sie die letzten Jahre erlebt? Es ist eine tolle Aufgabe – vor allem, weil Spielraum für Neues gegeben ist. Ich finde, dass die PTH ein sehr spezifisches und

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Die PTH bildet unter anderem die zukünftigen Priester des Landes aus. Will heutzutage eigentlich noch jemand diesem Beruf nachgehen? Neben Priestern bilden wir auch Religionslehrkräfte und junge Leute für andere kirchliche und nicht-kirchliche Berufe aus – die Hochschule ist also keine reine Ausbildungsstätte für Priester. Zurzeit gibt es in Südtirol tatsächlich wenig junge Leute, die sich für den Priesterberuf interessieren. Es wird demnächst ein Studierender der PTH zum Diakon geweiht.

. oneandseven

Wie wird dieser Universitätslehrgang abgewickelt?

spannendes Angebot bietet, um sich qualifiziert aus- und weiterzubilden. Im Vergleich zu anderen theologischen Fakultäten ist sie mit ihren etwa 130 Inskribierten sehr überschaubar, was durchaus von Vorteil ist. Die PTH zeichnet sich durch ein familiäres Klima aus. Außerdem gibt es über die Außenstelle in Bozen eine spannende Schnittstelle zwischen dem deutschen und italienischen Sprachraum, was in den Bereichen Philosophie und Theologie sehr interessant ist. Natürlich gibt es auch einige Herausforderungen; vor allem muss sich eine kleine Hochschule immer um ausreichend Studierende bemühen.

Woran liegt das?

2021

Ein Beispiel: Bei Engpässen in der Notaufnahme müssen Entscheidungen getroffen werden. Wem hilft man zuerst? Solche Fragen können nicht nur fachlich entschieden werden. Beim Thema Nachhaltigkeit hingegen werden wir nur weiterkommen, wenn man genügend Menschen für die Werte gewinnt, die dahinterstehen. Ich verzichte nur auf etwas, wenn ich damit etwas erreiche, das mir insgesamt wertvoller scheint. Werte spielen hier eine wichtige Rolle.

Das hat viele Gründe. Einerseits hängt es mit dem Ruf der Kirche zusammen – ich spreche hier immer von der „Großwetterlage“, und die ist derzeit schlecht. Zudem ist der Priesterberuf an sich sehr anspruchsvoll und für viele nicht mehr erstrebenswert; das Zölibat spielt hier bestimmt auch eine Rolle. Anders als bei einem anderen Beruf verpflichtet man sich, wenn man Priester wird, fürs Leben; von der Entscheidung sind viele Lebensbereiche betroffen. Menschen halten sich heutzutage lieber Möglichkeiten offen und sind flexibel. Und dann gibt es noch Veränderungen der Religiosität der Gesellschaft insgesamt. Man könnte argumentieren, dass es die Kirche versäumt hat, auf bestimmte Entwicklungen in unserer Gesellschaft einzugehen ... Ja, das glaube ich auch teilweise. Es gibt einen Problemstau in inhaltlichen Fragen, aber auch andere Schwierigkeiten – die Sprache etwa, die wir verwenden, die Symbolik, die nur noch für einen

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Politik & Gesellschaft

Ich stelle es mir schwierig vor, über Feminismus zu lehren und zu sprechen, wenn ich mich gleichzeitig in einem Umfeld befinde, das Frauen und Männer nicht als gleichberechtigt ansieht und daran augenscheinlich auch nichts ändern will. Auch bei der Geschlechterfrage ist die katholische Kirche restriktiv.

Alexander Notdurfter: „Wir wollen mit unserem neuen Angebot Menschen außerhalb unserer bereits existierenden Zielgruppe ansprechen“ Teil der Bevölkerung zugänglich ist. Insgesamt gibt es kirchenintern viel Nachholbedarf. Wir müssen kreativ werden. Wir müssen lerInserat Oktober

AKTION 11. – 16.10.2021

S

Sondern? Theologie hat die Aufgabe, nach innen kritisch zu reflektieren, und deshalb ist es durchaus wichtig, dass man sich mit Autorinnen wie Simone de Beauvoir auseinandersetzt und Positionen entwickelt, die kritisch sind und die einen Nachholbedarf aufzeigen. Deshalb

Zum Beispiel? Es gibt viele Ämter, auch Leitungspositionen, für die die Priesterweihe nicht Voraussetzung ist. In der Erzdiözese München gibt es an führender Stelle eine Frau, die zusammen mit dem Erzbischof die Diözese leitet. In Deutschland gibt es zudem ein tolles Projekt, das die kirchliche Karriere von Frauen fördert. Die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz ist eine Frau. Es tut sich also einiges, aber man muss ohne Zweifel dranbleiben und auf zwei Ebenen arbeiten: die bereits bestehenden Möglichkeiten nutzen und gleichzeitig die Diskussion zu den theologischen Grundfragen weitertreiben. Da ist die Theologie gefragt, weil sie nicht nur als Echo die offiziellen kirchlichen Positionen wiederholen, sondern kritisch sein soll. Wird sich in diesem Bereich in Südtirol auch etwas entwickeln? Ich glaube schon, ja. Der Bischof hat einiges bereits umgesetzt, obwohl in einer Diözese nur kleinere Schritte möglich sind. Es gibt mittlerweile jedoch mit Johanna Brunner eine Amtsleiterin im Ordinariat.

„Die Theologie hat innerhalb der Kirche nicht die Funktion, die offizielle Position wie ein Lautsprecher zu verstärken“_Dekan Alexander Notdurfter

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Studenten zu befähigen, selbst weiterzudenken. Die Lebensrealitäten sind mittlerweile so unterschiedlich, dass Priester und kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernen müssen, selbst situativ ihre theologischen Positionen weiterzuentwickeln. www.thalerdesign.com

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Die Hochschule kann hier durchaus einen gewissen Einfluss nehmen, schließlich bildet sie die wenigen zukünftigen Priester aus. Es ist uns wichtig, Theologie in ihrer Breite zu vermitteln und insgesamt in der Ausbildung die

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nen, verschiedene Dinge auszuprobieren, denn ein Patentrezept hat hier niemand.

Grundsätzlich kann man Theologie nur treiben, wenn man sich mit Positionen beschäftigt, die nicht von vorneherein mit den eigenen deckungsgleich sind. Mein Fach, die Pastoraltheologie lebt zum Beispiel stark davon, dass man sich ernsthaft und möglichst offen mit nicht-theologischen Positionen auseinandersetzt. Weil im Hintergrund die Überzeugung steht, dass die Theologie nicht die Wahrheit gepachtet hat, müssen wir uns intensiv und neugierig mit diesen Themen auseinandersetzen. Die Theologie lebt von diesem Austausch. Außerdem hat die Theologie innerhalb der Kirche nicht die Funktion, nur die offizielle Position wie ein Lautsprecher zu verstärken.

logische Positionen, die sich klar dafür aussprechen. Aber unabhängig davon bestehen heute schon viele Möglichkeiten, wo sich Frauen auch ohne Priesterweihe wirksam einbringen können.

In Ihrem Vorlesungsverzeichnis finden sich Themen wie Geschlechteridentität und Feminismus; es wird über Simone de Beauvoirs Buch „Das andere Geschlecht“ diskutiert. Wie kann man sich das vorstellen? Ist das kompatibel? Darf ich zurückfragen? Wo sehen Sie Knackpunkte?

ist es durchaus stimmig, sie ernst zu nehmen und sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen. Die Theologie macht oft Veränderungs- und Verbesserungsvorschläge; sie kommt aber an ihre Grenze, wo Entscheidungen anstehen. Ich kann kommunizieren, dass es theologisch verantwortbar und notwendig ist, die Partizipationsmöglichkeiten von Frauen auf den unterschiedlichen Ebenen kirchlicher Entscheidungsprozesse zu stärken; entschieden wird es jedoch nicht von mir. Die Frauenfrage wird meist zugespitzt auf das Priestertum – ein Thema, das innerhalb der Theologie übrigens durchaus differenziert betrachtet wird; es gibt sehr reflektierte theo-

Was ist Ihre persönliche Vision für die PTH? Ich habe ein Bild von einer Hochschule, die mit unterschiedlichen Realitäten im Austausch ist, von ihnen lernt und sich einbringt. Eine Hochschule, die für unser kleines Land einen Mehrwert darstellt. anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


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„I biat an Hanger!“ Perlaggen ist ein Tiroler Kulturgut mit langer Tradition, das über die Jahre von anderen Kartenspielen etwas verdrängt wurde – zu Unrecht, ist das Spiel doch abwechslungsreich und benötigt viel Kombinationsgeist. Vor Kurzem fand ein Perlaggen-Kurs in Vahrn statt. Der „Brixner“ hat den Teilnehmenden über die Schulter geschaut.

M

artl, Hanger, Gleich … Wem diese Aussagen noch ein Begriff sind, der ist ein Kenner traditioneller Kulturgüter des Tiroler Raumes: Sie finden im Kartenspiel Perlaggen Verwendung. Das Spiel soll im Jahr 1833 im Gasthof „Pfau“ in Bozen in der Bindergasse entstanden sein und hat sich im Laufe der Zeit im gesamten Tiroler Raum verbreitet. Jahrelang war es so beliebt, dass es als inoffizielles „Tiroler Nationalspiel“ galt; nach wie vor ist es das einzige Kartenspiel, das ausschließlich im Tiroler Raum gespielt wird. Mittlerweile kennen Perlaggen nur noch wenige; es wurde über die Jahre durch andere Spiele ersetzt und schien so langsam in Vergessenheit zu geraten. Im September fand zum ersten Mal im Eisacktal ein Perlaggen-Kurs statt: An vier Abenden sollten in Vahrn die Regeln dieses Spieles erklärt und schließlich Partien gespielt werden.

Viele Regeln. Als ich an diesem

regenreichen Abend Mitte September mit etwas Verspätung im Gasthaus Gschlössler in der Schalderer Straße eintreffe, erwarten mich immerhin zwölf Teilnehmende sowie Josef Plankensteiner, der Urvater des Vereins „Förderkreis Perlaggen“. „Ah, die Presse“, schmunzelt er, als ich versuche, mich in den Raum zu schleichen, „setzen Sie sich doch.“ Überraschenderweise sind alle Altersgruppen recht gleichmäßig vertreten – es befinden sich sowohl jüngere als auch ältere Menschen unter den Teilnehmenden. Geduldig erklärt Plankensteiner die Regeln des Spieles und beantwortet Fragen, die es zuhauf gibt, denn schnell wird klar: Perlaggen ist kein einfaches Kartenspiel, sondern Denksport. „Ein Südtiroler Primar der Geriatrie in Bozen soll einmal gesagt haben, dass man als Gehirntraining Schach spielen soll, aber ‚Perlaggen tut’s auch‘“, so Plankensteiner. Für das 14

Fotos: Josef Cutajar

Politik & Gesellschaft

VAHRN

Muntere Geselligkeit: Beim Perlaggen geht es um Taktik und darum, den Gegner auszuspielen Spiel braucht es eine ausgefeilte Kombinationsgabe – und ein gutes Gedächtnis, die Regeln reichen nämlich bis ins kleinste Detail. „Es gibt verschiedene Arten, Perlaggen zu spielen. Der ‚Förderkreis Perlaggen‘ orientiert sich an den sogenannten „Innsbrucker Regeln“, die 1890 in Innsbruck bei einem Perlagger-Kongress festgelegt wurden“, erklärt Plankensteiner. Im Vorteil sind zudem alle, die grundsätzlich gern Karten spielen; viele Elemente von anderen Spielen sind nämlich auch im Perlaggen zu finden. Grundsätzlich gilt: Spielen kann man zu zweit, zu dritt, zu viert oder zu sechst; klassisch spielt man es zu viert. Ähnlich wie beim Watten wird mit den 33 Salzburger Spielkarten inklusive Weli gespielt. Jedem Spieler werden zu Beginn jeder Runde fünf Karten ausgeteilt; man spielt in zwei Teams, und die Teammitglieder sitzen sich gegenüber. Ähnlich ist auch, dass man in jeder Runde versucht, drei Stiche zu machen, und man bis 18 spielt.

Hier enden die Gemeinsamkeiten mit dem derzeitigen inoffiziellen Südtiroler Volkssport Watten, und andere Regeln kommen hinzu: Die Stichfarbe wird etwa nicht von den Spielern entschieden, sondern entscheidet sich in jeder Runde durch das Aufschlagen der ersten Karte nach der Vergabe der Karten an die Spieler.

Anders ist zudem die Gewichtung der Karten: So gibt es vier

„ständige Perlaggen“: in absteigender Reihenfolge der Herz-König „Martl“, die Weli, die Schell-Sieben und die Eichel-Sieben. Zusätzlich gibt es noch zwei bis drei „Trumpf-Perlaggen“: die Sieben, der Unter und der Ober in der jeweiligen Farbe. Die ständigen Perlaggen können in etwa als Joker angewendet werden: Sie sind nicht nur die stärksten Karten des Spiels, sondern können auch nach Belieben in jede andere Karte des Spiels verwandelt – „getauft“ – werden, falls auf diesem Wege eine Figur erzielt werden kann – eine weitere Eigenheit des

Spiels. So können in jeder Runde drei Figuren geboten werden: das Gleich, der Hanger und das Spiel. Beim Gleich müssen zwei oder mehrere Karten denselben Rang haben, beim Hanger zwei oder mehr Karten gleicher Farbe mit aufeinanderfolgendem Rang; das Spiel geht an das Paar, das drei Stiche macht. In jeder Runde können Spieler diese Figuren „bieten“ – unter der Voraussetzung, dass sie wirklich über einen „Hanger“ oder ein „Gleich“ verfügen. Wird das Gebotene gehalten, erhält beim Gleich und beim Hanger die Person mit der höchsten Figur zwei Punkte; wird nicht gehalten, erhält das Team einen Punkt. Wurden drei geboten, erhalten sie drei Punkte. So kommt es, dass in jeder Runde mehrere Punkte verteilt werden – teilweise auch an beide Teams. Typisch sind außerdem eine Reihe spezifischer Regeln – etwa, dass man entweder „ich biete das Gleich“ oder „Gleich geboten“ sagen muss, damit es gilt; Perlaggen müssen während des Auswerfens


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Josef Plankensteiner ist einer der Urväter des Vereins „Förderkreis Perlaggen“ umgetauft werden; auch hier ist es ansonsten ungültig.

Laute Atmosphäre. Sind diese

Regeln erstmal erklärt und einigermaßen verstanden, geht es ans Spielen. „Perlaggen kann man eigentlich am besten lernen, wenn man es auch spielt“, sagt Plankensteiner. In drei Vierergruppen aufgeteilt, versuchen sich Alteingesessene und Neulinge an diesem Abend in Vahrn am strategiereichen Spiel. Im Vergleich zum Blind-Watten fällt auf: Es wird viel mehr kommuniziert. Anders als bei anderen Spielen darf man sich nämlich mit seinem Partner austauschen; auch Deuten ist nicht nur erlaubt, sondern explizit erwünscht. Die Zeichen unterscheiden sich hier teilweise je nach Spielart: Allgemein wird der Herz-König mit dem Hochziehen der Augenbrauen angezeigt, die Weli durch Spitzen der Lippen, bei Schell-Sieben zuckt man mit der rechten Schulter, bei Eichel-Sieben mit der linken. „Trumpf-Perlaggen“ zeigt man durch Blinzeln an, und das am besten so unauffällig wie möglich, damit den Gegnern nichts verraten wird. Im Raum herrscht deshalb eine sympathische, laute Atmosphäre, während sich die Teams untereinander beraten und versuchen, die Gegner auszuspielen. Laut Sepp Huber hängt die Art der Kommunikation jedoch auch mit der Routine der Spieler zusammen: „Es gibt erfahrene Paare, die schon seit Jahren zusammenspielen und kaum noch verbal miteinander kommunizieren – innerhalb von Millisekunden tauschen sie sich, unbemerkt vom Gegner, durch Zeichen untereinander aus“, erzählt er. Der Brixner spielt Perlaggen bereits seit etwa zehn Jahren; seit drei Jahren lernt er das „Vierer-Perlaggen“. „In Brixen

und Umgebung gibt es leider nur sehr wenige Menschen, die noch aktiv perlaggen, weshalb ich über die Jahre jeden Donnerstagabend zum Stammtisch nach Frangart gefahren bin“, erzählt er. Er hofft, dass durch den Kurs einige Menschen auf den Geschmack gekommen sind und sich vielleicht sogar ein kleiner Stammtisch im Brixner Raum bildet, „aber sicher ist noch nichts. Es ist mittlerweile auch recht schwierig geworden, ein Lokal zu finden, das solche Stammtische aufnimmt“, sagt er. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Perlaggen ein faszinierendes Spiel ist: „Ich spiele grundsätzlich gerne Karten, und Perlaggen wollte ich schon seit Längerem lernen. Spannend finde ich, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, ein Spiel zu gewinnen und man mit Taktik auch schlechtere Karten wettmachen kann“, erzählt ein Teilnehmer.

Der Förderkreis Perlaggen. Um

das Traditionsgut zu bewahren und dem Vergessen entgegenzuwirken, setzt sich der Verein „Förderkreis Perlaggen“ bereits seit 2004 dafür ein, die Erinnerungen an das Spiel wieder wachzurütteln und Menschen dafür zu begeistern. Unter anderem bietet der Verein in ganz Südtirol PerlaggenKurse und Stammtische an. In pandemiefreien Zeiten organisierte der Förderkreis jährliche Landesmeisterschaften, an denen bis zu 130 Leute teilnahmen; gemeinsam mit ihren Kollegen aus Tirol wurden zudem acht gesamttiroler Meisterschaften ausgetragen. Stolz ist Plankensteiner auf eine besondere Ehrung des Spiels: Vor fünf Jahren wurde „Perlaggen in Tirol“ ein immaterielles Kulturerbe der UNESCO. anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Gipfelglück und Sonnentänze z Auch Jugendliche werden von Stress und Hektik nicht verschont. Um Momente der Ruhe und Entspannung zu schaffen, neue Ziele anzuvisieren und Kraft zu tanken, hat der Jugenddienst Brixen ein Angebot der Auszeit geschaffen. Gleich mehrere Tage konnten die Jugendlichen mit Gleichgesinnten schöne Momente in den Bergen verbringen. Die erste Etappe führ-

te zur Schutzhütte am Latzfonser Kreuz: 16 Jugendliche zwischen 15 und 30 Jahren wanderten ratschend, bedächtig und freudig vom Kühhof in Latzfons ins Matratzenlager. Viel Schlaf bekamen die Teilnehmer dort aber nicht, denn bereits um fünf Uhr früh ging es auf die Kassianspitze. Die religiöse Komponente fehlte dabei nicht: Kurz vor der Rückkehr

wurde in der Kirche am Latzfonser Kreuz innegehalten und an den eigenen Weg gedacht. Das Projekt fand großen Anklang, weshalb der Jugenddienst auch im kommenden Jahr eine Auszeit dieser Art organisieren wird. eh

P&G Foto: tomertu/Getty Images

Politik & Gesellschaft

z Zehn soziale Vereine für Familie und Gesellschaft sind am 16. Oktober von 10 bis 16 Uhr in der Brixner Altstadt mit Ständen vertreten und stellen sich und ihre Tätigkeit vor. An den verschiedenen Ständen der teilnehmenden Vereine warten bei der Veranstal-

kurz

notiert

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tung mit dem Titel „Wir mit euch“ zudem spannende Aktivitäten, die die Besucherinnen und Besucher absolvieren können. Die Caritas stellt bei einem Quiz das Wissen der Teilnehmenden auf die Probe, das ELKI spielt ein Kaspertlheater, beim Faunus wird

Vor Beginn des neuen Studienjahres organisierte die Freie Universität Bozen am Domplatz die Diplomverleihungen für 210 Absolventinnen und Absolventen der Fakultät für Bildungswissenschaften. Ihnen wurden dabei ihre Abschlussdiplome überreicht.

BRIXEN

Wir mit euch mit Naturmaterialien gebastelt, die Helfenden Hände zeigen die Kunst des einhändigen Schuhebindens, und beim kfs Brixen/Milland/St.Andrä stehen eine Fotobox und ein Fußballtor. Musikalisch geht es beim Kiwanis Club zu, der Kolpingverein erzählt Märchen, man kann aber auch „Poschn“ oder Tischkegeln; bei der Pfarrei Sankt Michael kann man bei Wandmalerei seiner Kreativität freien Lauf lassen. Beim VKE gibt es eine Rollrutsche und Bewegungsspiele, und die Zeitbank stellt Teilnehmende mit verschiedenen Geschicklichkeitsspielen

auf die Probe. An jedem Stand kann nach absolvierter Aufgabe eine Perle eingesammelt werden, die zusammen eine Kette bilden sollen. Ins Leben gerufen hat die Aktion Stadträtin Bettina Kerer gemeinsam mit den Vereinen: „Wir Brixnerinnen und Brixner wissen oft gar nicht, wie viele soziale Vereine es überhaupt gibt. Dabei ist ihre Arbeit essenziell – sie stellt eine wichtige Stütze für die Gesellschaft dar.“ Mit dem Aktionstag möchten die Vereine die Bevölkerung informieren und gegebenenfalls Mitglieder anwerben. av

Die Seelsorgeeinheit Brixen wurde erweitert: Zu den bestehenden vier Pfarreien kommen weitere zwölf dazu. Durch diesen Zusammenschluss sollen wichtige Bereiche der Seelsorge gemeinsam organisiert werden.

Seit 50 Jahren gibt es die Predigtstation für die Evangelische Gemeinde in der Brixner Erhardskirche, die von der Pfarrei St. Michael zur Verfügung gestellt wird. Die evangelisch-lutherische Gemeinde Bozen zählt rund 500 Mitglieder.


NACHGEFRAGT

„Wir brauchen junge Leute“ MONICA BORSATTO, seit zehn Jahren Mitglied des Bergrettungsdienstes CNSAS, über mangelnden Nachwuchs in ihrem Verein – und eine ehrenamtliche Tätigkeit, die sehr viel Genugtuung mit sich bringt. Frau Borsatto, was macht der „Corpo Nazionale Soccorso Alpino e Speleologico“ (CNSAS), der nationale Bergrettungsdienst? Wir sind eine staatlich organisierte Institution, die in ganz Italien vertreten ist. In Südtirol gibt es 22 Ortstellen, die mit insgesamt 600 Ehrenamtlichen Menschen retten. Über die Notrufnummer 112 werden wir zu Sucheinsätzen, zu Verletzten in den Bergen oder zu in Bergnot geratenen Personen gerufen. Unsere Organisation ist zweisprachig und für alle offen. Wir stellen einen Querschnitt der Gesellschaft dar.

Und ihr fehlen junge bergbegeisterte Menschen, die mithelfen? Wir sind in Brixen derzeit ein eingefleischtes zwanzigköpfiges Team, das gut zusammenarbeitet. Unser Einzugsgebiet ist eines der größten des Landes und reicht bis zum Gebiet rund um den Peitler, der Villanderer Alm und den Bergen rund um Franzensfeste. Wir stemmen bis zu 80 Einsätze im Jahr, oft auch mehr. Unser Team könnte und sollte aber größer sein. Was uns fehlt, ist der Nachwuchs. Welche Voraussetzungen sollen neue Anwärter mitbringen?

Sie müssen keine Superhelden sein, sondern einfach Menschen, die gerne in den Bergen und in der Natur unterwegs sind – und gerne und gut wandern, klettern oder Ski fahren. Das Alter spielt keine Rolle. Die Anwärter werden einer Aufnahmeprüfung unterzogen und können sich auf Kosten des CNSAS ausbilden lassen. Material und Fuhrpark stehen der Mannschaft zur Verfügung. Wichtig ist, dass eine Grundmotivation mitgebracht wird. Interessierte können sich gerne melden: bressanone@soccorsoalpino.org sowie 338 8898267. evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Besuch aus Regensburg z Vertreter der Faschingsgesellschaft Lusticania aus dem Kolpingbezirksverband Regensburg waren vor Kurzem in Brixen zu Besuch. Empfangen wurden sie dort von Mitgliedern der Brixner Kolpingfamilie, allen voran dem Vorsitzenden Joachim Kerer. Die befreundeten Kolpingfamilien unternahmen gemeinsame Wanderungen und statteten dem Brixner Kolpinghaus einen Besuch ab. Auch durch die Stadt wurden die Mitglieder der Faschingsgesellschaft geführt – von Stadträtin Bettina Kerer. Am Tag der Abreise stand noch ein Besuch der Heiligen Messe im Dom auf dem Programm mit anschließendem Aperitif und intensiven Gesprächen über neue Vorhaben der Kolpinggemeinschaft. „Wir sind immer wieder beeindruckt von dieser grenzüberschreitenden Geschwisterlichkeit im Sinne unseres Gründervaters Adolph Kolping“, freut sich Joachim Kerer.

Er verabschiedete seine Freunde aus Regensburg gemeinsam mit weiteren anwesenden Mitgliedern der Kolpingfamilie Brixen. „Das Treffen mit unseren Freunden aus Regensburg macht immer wieder eindrucksvoll spürbar, wie stark

jede Begegnung Freude schenkt und Kraft für die Zukunft gibt“, so Kerer abschließend. Im Bild die Teilnehmer aus Regensburg und Brixen auf der Dachterrasse eh des Brixner Rathauses.

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BRIXEN

Massimo Bessones Alleingang z Brixens Bürgermeister Peter Brunner staunte nicht schlecht, als er aus der Zeitung erfuhr, dass Landesrat Massimo Bessone Räume der ehemaligen ReattoKaserne für Tagesbetreuung und therapeutische Aktivitäten für Menschen mit AutismusSpektrum-Störungen zur Verfügung stellen will. Das Areal an der Dantestraße war im Oktober 2019 aufgrund einer Vereinbarung vom Staat auf die Autonome Provinz Bozen übergegangen. „Der Gedanke ist grundsätzlich nicht schlecht“, sagt Brunner, „denn gegen eine so wichtige Einrichtung kann niemand etwas haben, aber die Reatto-Kaserne ist dafür leider nicht geeignet.“ Bessone müsste

als Landesrat eigentlich wissen, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher das Areal bereits der Gemeinde Brixen versprochen hat; in höchstens zwei Jahren soll das Eigentum übertragen werden, und da wäre es hochgradig verantwortungslos, jetzt in eine der zwölf Wohnungen zu investieren, weil damit die Nutzung kompromittiert würde. Laut Bessone müssten nämlich außerordentliche Instandhaltungsarbeiten unterschiedlicher Art durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Gestaltung der Außenanlagen, die Reparatur der Eingangstür, der Austausch der Schlösser, die Überprüfung der Heizungs- und Elektroanlage, die Renovierung

der Balkone und die Anpassung ihrer Höhe sowie die behindertengerechte Anpassung der Bäder und des Aufzugs. „Politik muss aus wenigen Worten, aber vielen Taten für die Menschen bestehen“, schreibt Massimo Bessone in einer

Aussendung. Vielleicht sollten ein paar Worte aber doch mit dem betroffenen Bürgermeister gewechselt werden, bevor man eine Entscheidung in die Welt posaunt, die noch gar nicht gewv troffen wurde.

BRIXEN

Foto: Oskar Zingerle

Pelikan 2 bleibt in Brixen

z Ende April verbreitete sich die Nachricht, dass die Südtiroler Flugrettung plane, den Standort des Rettungshubschraubers Peli-

kan 2 von Brixen nach Terenten zu verlegen – mit dem Ziel, die Flugzeit bei Einsätzen im Pustertal und Wipptal zu verkürzen. Die Nachricht hat in Brixen für einige Verwunderung gesorgt, denn die Flugrettung ist bereits seit den späten Achtzigerjahren in Brixen stationiert, und das Krankenhaus hat in den drei Jahrzehnten sämtliche notwendige Infrastrukturen dafür geschaffen. Eine Verlegung würde zudem das Brixner Krankenhaus schwächen, weil die Flugrettung vor allem für junge Ärzte attraktiv ist. Die Sinnhaftigkeit, Pelikan 2 von Brixen in die Peripherie nach Terenten zu verlegen, wird von vielen Seiten heftigst angezwei-

felt, denn die Kosten für die Anfangsinvestitionen und auch für das notwendige Personal wären enorm, und Synergien, die beim Standort Brixen durch das angrenzende Krankenhaus bestehen, würden vollkommen verlorengehen. Die Vorteile in der Flugzeit – dabei geht es maximal um sechs oder sieben Minuten – stünden in keinem Verhältnis zu den Nachteilen. Der „Brixner“ hat vor wenigen Tagen bei Landesrat Thomas Widmann nachgefragt, ob die Verlegung wieder im Raum stehe. Er entwarnt: „Im Moment ist das überhaupt kein Thema.“ wv

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Farbe fürs Lebensende z Milena Purin ist die Tochter des 2016 verstorbenen Künstlers Gianni Purin. Die Werke ihres Vaters hat sie dem Caritas-Dienst vermacht, der sie nun im Rahmen der Initiative „Dem Lebensende Farbe geben“ über den Verband der Südtiroler Seniorenwohnheime an verschiedene Altersheime verteilt. Es handelt sich dabei um über 200 Werke, Gemälde, Collagen, Drucke und skulpturale Installationen, die der Künstler Guido Morgavi ehrenamtlich katalogisiert hat. Zwölf Bilder und vier Metallinstallationen wurden vor wenigen Wochen dem Betrieb für Pflege- und Betreuungsdienste „Zum Heiligen Geist“ in Brixen übergeben. Der Bozner Künstler Gianni Purin hinterließ Werke, die er in den Fünfzigerjahren geschaffen hatte – manche davon entstanden in seinen letzten Jah-

Tischlerei.

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ren im Seniorenheim Don Bosco in Bozen. Für alle sichtbar, werden die Werke in den Seniorenwohnheimen daran erinnern, dass man in der letzten Lebensphase im Heim noch Großartiges leisten kann. „Wir bedanken uns dafür von ganzem Herzen“, sagte der Direktor des Verbandes der Seniorenwohnheime, Oswald Mair gemeinsam mit Vizepräsident Francesco Bertoldi bei der Empfangnahme der Bilder und Metallinstallationen auf der Terrasse des Bürgerheimes in Brixen. Die Übergabe der Werke fand im Beisein der Heimbewohner, der Heimleitung, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Freiwilligen der Hospizbewegung, der Gemeinderätin Paula Bacher und Oswald Mair statt. Harfenspiel begleitete die feierliche Übergabe. eh

Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

BRIXEN

Neue Bibliothek für die Pacher z Die Mittelschule Michael Pacher hat in letzter Zeit verschiedene Renovierungsmaßnahmen erlebt; das Gebäude war in die Jahre gekommen, die Gemeinde spielte sogar mit dem Gedanken, es abzureißen. „Bereits vor zehn Jahren wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die zeigte, dass es aber sinnvoller ist, das derzeitige Gebäude zu renovieren“, erklärt Gemeindeingenieur Renato Sette. Das Gesamtprojekt der Renovierung wurde in mehrere Baulose unterteilt: unter anderem wurde eine neue Mensa errichtet. Das letzte Projekt der Mittelschule in der Montessori-Straße ist die Neugestaltung der Bibliothek im ersten Stock des Gebäudes. Die neue Bibliothek ist um ein Vielfaches weitläufiger und bietet den Schülerinnen und Schülern mehr Platz. Sie

ist durch Fenster vom Flur und Foyer abgetrennt; das erlaubt neben einem größeren Lichteinfall ebenso eine Verbindung zum restlichen Schulleben. Die Möbel sind als Anlehnung an die Farbe der Schultüren in Rot gehalten. Das Ausleihsystem ist mit den anderen Schulbibliotheken verbunden – die Schüler können so den Bestand anderer Brixner Bibliotheken einsehen. Der Ausbau ermöglicht auch eine Nutzung der Bibliothek für Klassenversammlungen oder Lehrveranstaltungen. Im April wurde mit den Bauarbeiten begonnen; das Bauende verzögerte sich durch pandemiebedingten Rohstoffmangel etwas, ist mittlerweile jedoch so gut wie abgeschlossen. Die Kosten der neuen Bibliothek beliefen sich auf rund 690.000 Euro. av


SÜDTIROL

Baustelle Eisacktal

24.09.2021

Demokratie und breite Bildung; auch der Klimawandel ist ein wichtiger Faktor“, schreiben die Chronisten in einer Mitteilung. Der Vergleich mit den älteren Aufnahmen zeigt, wie Dörfer und Städte seit der Zwischenkriegszeit und ab den Sechzigerjahren kontinuierlich gewachsen sind. Das wirft eine Reihe von Fragen auf: Welche Zukunft hat unsere Kulturlandschaft? Wie kann die Bewahrung von Kultur und Tradition mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Ansprüchen in Einklang gebracht werden? Ihre Bilder verstehen die Chronisten als Denkanstoß und als Beitrag zu einer bewussteren und partizipativen Landschaftsentwicklung (im Bild: Brixen früher und heute). oz

Foto: Hartmuth Staffler

z Der direkte Vergleich alter Ortsaufnahmen mit neuen Fotos zeigt eindrücklich die Entwicklung der Dörfer in den vergangenen Jahrzehnten. Der Siedlungsentwicklung in den letzten 100 Jahren kann durchaus Positives abgewonnen werden, aber es gibt auch problematische Seiten. Mit ihrer Ausstellung „Baustelle Südtirol“ zeigen die Südtiroler Ortschronisten diese Entwicklung der Siedlungsgebiete in ihren Dörfern auf. Die Aufnahmen der Eisacktaler Chronisten sind vom 1. bis 17. Oktober in der Cusanus Akademie zu sehen. Der Wandel von Natur- und Kulturlandschaft wird durch die Aufnahmen besonders augenscheinlich: „Zurückzuführen ist dieser auf Veränderungen des Lebensstils, auf die Entwicklung von Wirtschaft und Bevölkerung, auf technische, bauliche und landwirtschaftliche Innovation, den Wohlstand durch

26.08.2022

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Brixner Minis tanken voll auf z Aus dem Leben der Ministranten ist er nicht mehr wegzudenken: der MiniSommer Brixen. Eine ganze Woche lang verspricht er Spiel und Spaß. In der Tat: Von morgens bis in den späten Nachmittag belebten die

Minis mit ihrer Freude und ihrer Neugier den Jugendhort Brixen. Sie unterhielten sich bei Brett- und Gemeinschaftsspielen und erkundeten bei einer Schatzsuche die Brixner Altstadt. Ausflüge führten die fast dreißigköpfige Gruppe in

den Klettergarten nach Villnöß, nach Natz und ins Naturkundemuseum nach Bozen. Zeit zum Innehalten bot die Wanderung nach St. Cyrill zusammen mit dem Jugenddienst Brixen mit einer Besinnungsfeier. Die gemein-

samen Erlebnisse sollen den Zusammenhalt in der Gruppe stärken. Der MiniSommer wurde vom MiniTeam der Pfarrei St. Michael Brixen geplant und umgesetzt. Dieses setzt sich aus älteren Ministranten, einigen Müttern und der pastoralen Mitarbeiterin der Pfarrei zusammen. Das MiniTeam dankt den Sponsoren, ohne deren Unterstützung eine solche Erlebniswoche nicht realisierbar wäre. Über den Erfolg eines Flohmarktes, der im September stattfand und bei dem sie religiöse Waren und Spielsachen verkauften, zeigten sich die Minis freudig überrascht: Die Einnahmen von 1.441,25 Euro fließen teils in die Anschaffung neuer Ministrantengewänder, teils auch in die Finanzierung des Jahresprogramms für die Minis – damit ihre Begeisterung für den Ministrantendienst weiterhin erhalten bleibt. job

BRIXEN

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z „Ich spreche einengende Frauen- und Männerbilder an“, „Ich sage ‚Nein‘ zu verbaler Gewalt und Hassrede“ – diese zwei und noch weitere acht Gebote wurden kürzlich von einer Initiativgruppe ausgearbeitet. Der Frauenhausdienst der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, das Institut „De Pace Fidei“ sowie die Katholische Frauen- und Männerbewegung haben sich zu dieser Initiative zusammengeschlossen, um sich mit einem Dekalog für Geschlechtergerechtigkeit auszusprechen und sich gegen Gewalt an Frauen stark zu machen. Wertschätzung, Begleitung und Unterstützung werden dabei großgeschrieben. Die Initiativgruppe hat sich Gedanken darüber gemacht, wie man struktureller und individueller Benachteiligung und Gewalt entgegenwirken kann. Das Ergebnis wurde in zehn Geboten zusammengefasst, mit denen jede und jeder Einzelne in die Verantwortung gezogen werden soll. Der Dekalog soll laut Initiative Grundlage für gezieltes Arbeiten in den Pfarreien und Seelsorgeeinheiten sein und somit Gewalttaten an

Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Frauen bis hin zu Frauenmorden gegensteuern. Der Dekalog kann auch von anderen Organisationen unterschrieben werden. Informationen sowie den kompletten Dekalog findet man unter www. hs-itb.it. eh


PR-Info

Von Mitarbeitern zu Mitunternehmern Das Familienunternehmen Alupress hat für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort in Brixen vor gut einem Jahr eine Gewinnbeteiligung eingeführt und lässt alle Alupress‘ler somit direkt am Unternehmenserfolg teilhaben.

v.l.n.r.: CEO Oliver Janz, Christof Oberrauch (Gründer Alupress AG), Klaus Schier (Fachsekretär für Metall im Auton. Südt. Gewerkschaftsbund ASGB), Personalleiter Norbert Schreiner, Andreas Unterfrauner (Generalsekretär der FIM-SGBCISL Südt. Gewerkschaft Bund Metallarbeiter), Harald Oberrauch (Präsident Verwaltungsrat), Franz Wunderer (Mitglied Verwaltungsrat), Stefano Sudaro (Vorsitzender Betriebsrat) und CFO Wolfgang Knollseisen

Die Tradition, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt am Erfolg zu beteiligen, gibt es bei Alupress schon länger. So hat das Brixner Industrieunternehmen, das Aluminium-Teile für die Automobilindustrie herstellt, bereits im Jahr 1987 eine Wertschöpfungsprämie für alle Mitarbeiter eingeführt. Noch unter dem damaligen Verwaltungsratspräsidenten Christof Oberrauch und dem CEO Franz Wunderer war Alupress eines der ersten Unternehmen in Italien, welches diese Form der Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter initiiert hat. Harald Oberrauch, Eigentümer der Alupress-Gruppe, freut sich, die Werte seines Vaters Christof weiterführen zu können und mit der Gewinnbeteiligung erneut Vorreiter in Italien zu sein. „Das letzte Jahr war nicht einfach. Trotz Covid-Pandemie ist es uns jedoch gelungen, ein tolles Ergebnis zu erwirtschaften. Dazu haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Know-how, Fleiß und vor allem der notwendigen Flexibilität beigetragen. Es freut mich sehr, den ‚Alupress’lern‘ auf diesem Wege etwas zurückgeben zu können“, so der Eigentümer. Die Ausarbeitung der entsprechenden Vereinbarung zur Gewinnbeteiligung hat sich über mehrere Monate hingezogen, wollte man doch für Mitarbeiter und Unterneh-

men das bestmögliche Ergebnis erzielen. Norbert Schreiner, Personalleiter der Alupress-Gruppe und Initiator der Gewinnbeteiligung, erläutert hierzu: „Es ist uns gelungen, die steuerlichen Rahmenbedingungen zugunsten der Mitarbeiter bestmöglich zu nutzen und gleichzeitig die Kriterien im Sinne der Unternehmensführung zu schärfen. Hierzu war die gute Vertrauensbasis zwischen Arbeitnehmervertretung und Arbeitgeber – wie sie im Hause Alupress seit Langem gepflegt wird – von großem Vorteil.“ Auch Klaus Schier, Fachsekretär für Metall im Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund ASGB, und Andreas Unterfrauner, Generalsekretär der FIM-SGBCISL Südtiroler Gewerkschaft Bund Metallarbeiter, bestätigen unisono: „Wir sind stolz darauf, dass wir eine solch innovative Vereinbarung mit Alupress abschließen konnten, und wünschen uns, dass andere Unternehmen nachziehen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch derartig am Erfolg des Unternehmens teilhaben lassen.“ Auch Oliver Janz, CEO der Alupress-Gruppe, zeigt sich sichtlich zufrieden: „Mit diesem neuen Modell der Gewinnbeteiligung ist es uns gelungen, eine Win-Win-Situation für die Mitarbeiter und das Unternehmen zu schaffen. Die Zahlen sprechen für sich: Wir konnten die Produktivität im Ge-

schäftsjahr 2020 erheblich steigern und einen sehr guten Jahresgewinn erzielen. Dadurch war es uns möglich, knapp 2 Mio. Euro Gewinn an die Mitarbeiter auszuschütten. Im Durchschnitt konnte sich so jeder Alupress‘ler über 1,5 zusätzliche Monatsgehälter freuen. Diese konnten zudem steuerlich begünstigt ausbezahlt werden (gemäß Gesetz Nr. 208 vom 28.12.2015).“

Alupress gehört seit mehr als 50 Jahren zu den weltweit führenden Herstellern von innovativen Komponenten und Systemen in Aluminium-Druckguss für die Automobilindustrie. Zum Kundenstock zählen internationale Unternehmen wie Audi, Bosch, Continental-Vitesco, Hella, Knorr-Bremse, Pierburg und ZF. Der Hauptsitz von Alupress ist in Brixen. Mit weiteren Standorten in Thüringen (D) und South Carolina (USA) beschäftigt das Unternehmen derzeit knapp 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


Menschen & Meinungen

PORTRAIT

Die Kontrastliebende BEATRICE TEDESCHI stammt aus Gröden, spricht acht Sprachen fließend und widmet ihr Leben den fremden Kulturen. Sie war in Ecuador zu Hause und auch in Pakistan, lebt mittlerweile wieder in Brixen und vermittelt als Mediatorin zwischen den Generationen in den Familien – und zwischen den Kulturen.

I

nterview für den „Brixner“ im Restaurant „brix 0.1“ in Brixen: Mehr Brixen geht eigentlich nicht. Beatrice Tedeschi lacht aus vollem Herzen. Seit 24 Jahren lebt sie hier. Aufgewachsen ist sie in Gröden, geboren wurde sie in Bussolengo am Gardasee. „Purer Zufall“, sagt sie, „mein Vater, der aus dem ValpolicellaGebiet stammte, wollte, dass ich in der Gegend um Verona geboren werde.“ Sie hat die Kunstschule in Gröden besucht; die Welt der Kunst, alles Künstlerische und ganz speziell die Holzschnitzerei hatten es ihr angetan. Als Künstlerin zu arbeiten war ihr dann aber zu einsam. „Ich liebe es, mit Menschen zusammen zu sein.“

wo sie Studenten unterrichtete, die mit einem Stipendium nach Europa gehen durften. An derselben Universität studierte sie hispanoamerikanische Literatur. Wie weit entfernt sie von ihrem Elternhaus in St. Ulrich, das merkte sie erst so richtig, als ihr Vater schwer krank wurde. „Und da war es Zeit, eine Entscheidung zu treffen.“

In einer neuen Welt. Mit 31 Jah-

ren kehrte sie also zurück nach Südtirol. Bald darauf lernte sie ihren Mann kennen. Mohamed Aslam arbeitete als Barkeeper, „das tut er bis heute“, und stammt aus Pakistan. „Mit ihm hat sich eine neue Welt aufgemacht, die

hatte keine Anhaltspunkte mehr.“ Aufgeben, das ist aber nichts für Beatrice Tedeschi. Die Situation hat sie gereizt, sie wollte das Leben ihrer neuen Familie kennenlernen. „Und das ging nur über die Sprache.“ Sie suchte mit ihrem Mann die Universität auf, um jemanden zu finden, der ihr Urdu beibringen konnte. „Ich brauche einen Professor“, sagte sie. Und sie fand einen. Drei Monate lang erhielt sie täglich zwei Stunden Unterricht, den Rest erledigte sie selbst. „Ich hatte ja genügend Zeit.“

Ein kontrastreiches Leben. Sie

spricht mittlerweile acht Sprachen. Ladinisch ist ihre Muttersprache,

„Wenn man in einem Land heimisch werden will, muss man die Sprache kennen, die dort gesprochen wird“_ Beatrice Tedeschi, Mediatorin Sie ging nach Rom, um dort „Lingue, letterature e culture straniere“ zu studieren – eine außerordentlich faszinierende Zeit für die junge Frau, damals Mitte der Achtzigerjahre. Sie traf Menschen aus Südamerika, war beeindruckt von ihrer Haltung, wollte eintauchen in ihre Welt. Sie reiste nach Ecuador. Einen Monat wollte sie bleiben, ein bisschen Urlaub machen. Geworden sind es dann zehn Jahre. Quito, die Hauptstadt von Ecuador, 2.850 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, wurde für eine Zeitlang so etwas wie eine zweite Heimat für Beatrice Tedeschi. Die unbeschreiblich schöne Landschaft, die Menschen, das Leben in all seiner Kargheit hatten auf sie eine ganz besondere Wirkung. Sie begann, Spanisch zu lernen, arbeitete bei der Botschaft und in einer Kunstgalerie und schließlich an der Universität, 24

so ganz anders war als die südamerikanische.“ Ihre Eltern waren glücklich über diese Beziehung, freuten sich mit ihr. Als sie das erste Mal mit ihrem Mann in seine Heimat reiste, „war das ein Schock.“ Es ging ihr schlecht dort, sie hatte keine Ahnung von den vielen komplizierten Regeln der pakistanischen Gesellschaft, von den Rollen, die jedem zugedacht sind, von dem, was man tut und was man nicht tut. Und sie war es nicht gewohnt, sich nicht frei bewegen zu dürfen. Vieles war für sie nicht nachvollziehbar, „und dadurch habe ich wohl auch so einiges falsch gemacht.“ Ihr Mann sei bei ihrem ersten Besuch in seiner Heimat kein guter Mediator gewesen. Die Kultur war ihr fremd, die Traditionen, die Bedeutung der Familie mit einer ganz eigenen Hierarchie – „wir waren alle überfordert, und ich hatte den Überblick verloren,

„und Italienisch und Deutsch gehören in Südtirol sowieso dazu.“ Im Laufe der Jahre lernte sie Englisch, Spanisch, Urdu, Hindi und Persisch. Sie beherrscht all diese Sprachen, spricht und liest sie und kennt auch die Schriftzeichen. „Wenn man in einem Land ankommen, dort wirklich heimisch werden will, dann muss man die Sprache kennen, die dort gesprochen wird.“ Jahr für Jahr fährt sie nach Pakistan oder Indien, taucht ein in eine Welt, die ihr schon lange nicht mehr fremd ist. „Ich liebe die klassische indische Musik“, sagt sie, „und ich liebe die Kontraste zwischen hier und dort.“ An einer feinen goldenen Kette trägt sie ein Medaillon. Sie hat es selbst entworfen: zwei Schriftzeichen der Religionsgemeinschaft der Sikh, die Zahl eins und das Symbol für Gott, aus altem Familiengold. Ein bisschen schlägt hier

ihr Traumberuf durch. „Ich wäre gerne Illustratorin geworden.“ Beatrice Tedeschi wirkt sanft und bescheiden, fast zurückhaltend. Gleichzeitig sprüht sie vor Energie, wenn sie von ihrer Arbeit erzählt. Mediatorin zu sein, das heißt Brücke zu spielen zwischen zwei Kulturen, Geduld zu haben und Zeit zu gewähren. Über 20 Jahre hat sie als interkulturelle Mediatorin gearbeitet, überall dort, wo sie gebraucht wurde. Vor allem an den Schulen hat sie sich dafür eingesetzt, dass über das Sprachenlernen ein Dialog möglich wird. Bis vor kurzem war sie die Präsidentin von „Savera“, einer Sozialgenossenschaft, die sich um die Integration von ausländischen Bürgerinnen und Bürgern kümmert. „Integration läuft einfach über Sprache.“ 2007 wurde „Savera“ gegründet, basierend auf der Arbeit des Vereins „Porte aperte – offene Türen.“ Beatrice Tedeschi war von Anfang an dabei. „Savera“ bedeutet Sonnenaufgang in Urdu. Sonnenaufgang steht auch symbolhaft für Beatrice Tedeschis Leben: Immer wieder Hoffnung schöpfen, aufeinander zugehen, für andere und anderes offenbleiben – diese Prinzipien waren stets der Anker für ihre Arbeit. „Ich habe nichts zu verlieren, wenn ich mich öffne“, sagt sie. Begnügen wollte sie sich nie, sie hatte immer hohe Ziele. Vielleicht war es deswegen auch an der Zeit, etwas Neues zu beginnen, „Savera“ zu verlassen. Sie hat eine Ausbildung zur digitalen Mediatorin begonnen, 600 Stunden, in denen sie lernen will, zu vermitteln, zwischen den Generationen in den Familien, zwischen den Kulturen, für ein besseres Zusammenleben.

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


Foto: Oskar Zingerle

BRÜCKE ZWISCHEN KULTUREN: Beatrice Tedeschis Beruf bedeutet, Geduld zu haben und Zeit zu gewähren 25


Bibliotheksrat ernannt z Die Mitglieder des Bibliotheksrates der Stadtbibliothek Brixen haben sich vor Kurzem zur konstituierenden Sitzung getroffen; dabei wurde Stadträtin Monika Leitner einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. Im Bibliotheksrat sitzen zudem Maria Grazia Straudi als Vertreterin der Grundschulen, Christine Ferdigg als Vertreterin der Mittelschulen, Patrick Taschler

als Vertreter der Oberschulen, Benedikt Troi und Monica Agostinetto als Vertreter der Gemeinde und der Bibliotheksdirektor Bruno Kaser sowie die Leiterinnen der Außenstellen. Des Weiteren hat der Bibliotheksrat Roberto Castorina in den Rat kooptiert. Der Bibliotheksrat wird vom Gemeinderat ernannt und steht der Gemeindeverwaltung beratend

zur Seite. Er kümmert sich um die Belange der Stadtbibliothek und ihrer acht Außenstellen. Eine besonders wichtige Aufgabe

kommt dem Bibliotheksrat mit dem derzeit anstehenden Umzug in das neue Bibliotheksgebäude zu. eh

M&M Menschen & Meinungen BRIXEN

Abschied als Kaufmann z Seit einigen Jahren schon hat Dieter Acherer seine Kunden vorgewarnt: „Ich möchte bald aufhören.“ Geglaubt hat man ihm aber nicht, denn Acherer ließ auch den Schreiber dieser Zeilen bei jedem Einkauf spüren, dass ihm sein Job enormen Spaß machte. „Es stimmt“, sagt er, „ich war sehr gern Kaufmann, und es hat mir viel Spaß bereitet, meine Kunden bestmöglich zu beraten.“ Sport Acherer gab es in Brixen seit 1959, als Dieters Vater Erich zunächst in der Altenmarktgasse ein Fachgeschäft eröffnete. Bald wurde es ihm dort zu klein, und er erwarb

kurz

notiert

26

bereits Anfang der Sechzigerjahre das Geschäftslokal am Großen Graben. Anfang der Achtzigerjahre übernahm Dieter das Geschäft seines Vaters, aber 1984 erlitt er bei einem Motocross-Rennen in der Nähe von Rovereto einen schweren Unfall, von dem er sich nur langsam erholte. Seine Leidenschaft für den Sportladen litt allerdings nicht darunter: „Ich habe die goldenen Zeiten meines Vaters noch miterlebt; heutzutage ist es ja nicht mehr so lustig, Kaufmann zu sein, weil der Druck ziemlich gestiegen ist“, sagt er. Dieter Acherer hatte immer aus-

Manuela Unterthiner aus Brixen steht dem Katholischen Familienverband als neue geistliche Assistentin vor. Toni Fiung, der dieses Amt 21 Jahre lang innehatte, verabschiedete sich davon im Rahmen der alljährlichen Vollversammlung.

gezeichnete Verbindungen zur Skiindustrie, die übrigens dazu führten, dass seinerzeit italienweit der allererste Carvingski bei Sport Acherer verkauft wurde. Und jetzt? „Radfahren, Ski, Berg!“, sagt er voller Begeisterung, „in den letzten Jahren hatten wir so

viel zu tun, dass ich meine Freizeit oft in der Werkstatt oder im Laden verbrachte.“ Das Lokal selbst hat er an einen Meraner Betrieb vermietet – zu Ostern wird es nach dem Umbau dort wieder Sportartikel geben. wv

Vizebürgermeister Ferdinando Stablum und Gemeinderätin Paula Bacher gesellten sich für zwei Tage zu den Brixner Seniorinnen und Senioren, die ihren Ferienaufenthalt in Gatteo Mare und Cattolica verbrachten. Die Gemeinde förderte diese Initiative nach einer coronabedingten Pause in diesem Jahr erneut.

Andreas Schatzer, Bürgermeister von Vahrn und Präsident des Gemeindenverbandes, wurde von der Landesregierung als eines von fünf Mitgliedern im neuen Rat der Gemeinden der Europaregion ernannt. Der Rat soll eine stärkere Einbindung der Gemeinden in die Europaregion bewirken.

Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen

BRIXEN


O o op s

LAMMento

mein Hoppala

Asia Monopoli, Brixen

Total sozial

What’s your emergency? Im Sommer arbeitete ich in einem B&B in Brixen. Eines Abends fand ich mich allein an der Rezeption wieder, da meine Kollegen ihren wohlverdienten Urlaub genossen. Kein Problem, dachte ich, war ich doch mit den Aufgaben bestens vertraut. Ich saß also da – es war nicht viel zu tun –, als plötzlich ein Gast herbeigeeilt kam und mir zurief: „Irgendwie kommen komische Geräusche aus dem Treppenhaus!“ Ich verließ meinen Posten und folgte dem Gast. Dort empfing mich ein Rauschen, das ich unter mir lokalisierte. Auf dem Weg nach unten kam ich nicht weit: Wasser musste die gesamte Garage überflutet haben, denn es bahnte sich bereits von dort den Weg ins Treppenhaus. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Und jetzt? „Vielleicht sollten Sie die Feuerwehr rufen“, meinte der Gast. Gute Idee, dachte ich, und zückte mein Handy. Kurz bevor ich auf Anrufen tippte, fiel mir auf, dass ich wohl zu viele amerikanische Krankenhausserien gesehen hatte: Anstelle der 112 hatte ich die amerikanische Notrufnummer 911 gewählt. Ooops!

Leser kochen für Leser

mmh!

Burgis Apfelkuchen > Zutaten

> Zubereitung

120 g Zucker 120 g Butter 2 Eier 200 g Mehl 2 Teelöffel Backpulver eine Prise Salz ein paar Tropfen Zitronenaroma eine Packung Vanillezucker Äpfel (je nach Größe der Kuchenform und Belieben)

Die Butter bei Zimmertemperatur schaumig rühren, abwechselnd Zucker und Eier dazugeben. Das Salz, das Zitronenaroma, das Mehl und das Backpulver vermischen und unter die Buttermischung heben. Den Teig in die Form geben. Anschließend die Äpfel schälen, in Achtel schneiden und in den Teig drücken. Den Kuchen bei 180 Grad für 35 Minuten backen.

„Es ist an der Zeit, danke zu sagen“, sagt der Franz, während er seine Maske abnimmt, um an seinem Cappuccino nippen zu können, den ihm vorhin die ebenfalls maskierte Frieda an den Tisch gebracht hat. Danke!, sag ich. „Aber du doch nicht!“, sagt der Franz, „sondern die Impfverweigerer!“ Aha, sag ich, wofür sollen sich die Impfverweigerer bedanken, und vor allem: bei wem? „Schau“, sagt er, „hätten wir alle uns nicht impfen lassen, dann wären heute die Krankenhäuser hoffnungslos überfüllt, und infizierte Impfverweigerer würden möglicherweise keinen Platz in der Intensivstation finden, verstehst du?“ Das klingt irgendwie logisch, sag ich. „Das klingt irgendwie logisch“, sagt auch Frieda, „also, liebe Impfverweigerer, raus auf den Balkon mit euch, und mal für zehn Minuten applaudieren – wie ihr es damals ja auch für das Krankenhauspersonal gemacht habt!“ Das muss dann aber am Nachmittag sein, sag ich, denn viele Impfverweigerer sind Lehrpersonen, die müssen am Vormittag die Schulkinder infizieren, da haben sie keine Zeit, sich zu bedanken. Immerhin ein Fünftel des gesamten Lehrpersonals in Südtirol ist nicht geimpft. „Danke“, sagt nun auch Frieda, die ja eigentlich geimpft ist, also: Was soll das? „Ich bedanke mich auch bei den Impfverweigerern, denn dank ihrer Sturheit dauert diese Pandemie länger, und das ist doch schön, oder? Die Intensivstationen hätten sonst überhaupt keine Coronapatienten mehr, die Mitarbeiter wären dann alle arbeitslos, verstehst du?“ Stimmt. Das ist ja total sozial, die Impfung zu verweigern. Cool.

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Notburga Staffler verrät den „Brixner“-Leserinnen und -Lesern passend zur Jahreszeit dieses Apfelkuchen-Rezept, das „einfach und schnell gemacht ist und sehr lecker schmeckt!“ Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

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Menschen & Meinungen

BRIXEN/ST.GALLEN

Foto: Erik Schumacher

Pharmafläschchen für die Covid-19-Impfung

z Der Impfstoff ist das eine, aber wer macht sich schon über dessen Verpackung Gedanken? Einer, der sich damit auskennt, ist Niklas Niederwieser. Der Brixner lebt in St. Gallen und ist dort bei der Schweizer Niederlassung des Mainzer Unternehmens Schott AG beschäftigt. Die Schott AG, ein Hersteller von Spezialglas, produziert heuer Pharmafläschchen für rund zwei Milliarden Covid-19-Impfungen. Anders als herkömmliches Glas für Lebensmittel, müssen diese Fläschchen den Impfstoff vor Hitze und anderen Umwelteinflüssen schützen. „Die verwendeten Werkstoffe müssen“, so Niklas Niederwieser, „hochrein, inert sowie absolut undurchlässig sein.“ Niederwieser studierte an der Universität Innsbruck Mineralogie und Materialwissenschaften und absolvierte an der University

of Durham einen MBA (Master of Business Administration). Derzeit arbeitet er zusammen mit den führenden Impfstoffherstellern an einer verbesserten Verpackungslösung: Das Ziel ist es, den Impfstoff von einem Fläschchen in eine schon vorgefüllte Spritze zu bringen. „Dies hätte eine ganze Reihe von Vorteilen“, erklärt Niklas Niederwieser, „da der Impfstoff vor dem Impfen nicht erst von einem Arzt oder einem Pfleger aus dem Pharmafläschchen aufgezogen werden muss. Das entlastet das Gesundheitspersonal, spart Zeit und steigert die Hygiene.“ Außerdem könnte man so die Anzahl ungenutzter Impfdosen deutlich reduzieren: Zum Impfen würde einfach die bereits abgefüllte Spritze verwendet, und zwar exakt eine pro Person. job

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Wechsel in der Leitung des Kunstkreises St. Erhard z Nach vielen Jahren als Präsident des „Kunstkreises St. Erhard” legte Claudio Olivotto vor Kurzem sein Amt nieder. „Es ist an der Zeit, den Jungen den Vortritt zu lassen”, sagte er, „aber ich werde weiterhin den Kunstkreis unterstützen.” Seine Nachfolge trat Hannes Hofmann an. Die Amtsübergabe fand im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung statt, bei der auch der neue Vorstand gewählt wurde. Pascale Alessi wurde zur Vizepräsidentin gewählt: Sie ist für die Mal-, Kunst- und Schreibwerkstätten zuständig. Margit Pittschieler, die künstlerische Leiterin, übernimmt die Sekretariatsaufgaben und die Organisation der Ausstellungen. Verena Winkler zeichnet für

die Kinderworkshops und die Kunstaktionen im Freien verantwortlich. Die Leiter der drei Werkstätten des „Kunstkreises St. Erhard” sind Claudio Olivotto, Gravur und Zeichnung, Daniela Cagol, Modellieren, und Ruth Gallmetzer, Keramik. „Unser Ziel ist es”, betont der neue Präsident Hannes Hofmann, „unseren Aktionsradius zu erweitern, indem wir uns stärker auf die Ausbildung, die Jugend und die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden konzentrieren.” Für Herbst und Winter plant der Verein eine Einzelausstellung sowie eine Gemeinschaftsausstellung mit Werken von Künstlern aus den eigenen Reihen. job

BRIXEN

Emanuela Pattis geht in Pension z Die langjährige Pflegedienstleiterin im Gesundheitsbezirk Brixen, Emanuela Pattis, hat mit Ende August ihren Ruhestand angetreten. Seit 1997 arbeitet sie in verschiedenen Funktionen in der Pflegedienstleitung des Gesundheitsbezirkes mit; seit 1978 war Pattis als Krankenpflegerin und als Stationspflegerin tätig. Für über 1.000 Mitarbeiter war Pattis in den Krankenhäusern Brixen und Sterzing und im Therapiezentrum Bad Bachgart zuständig. Als Leiterin wirkte die gelernte Krankenpflegerin im Territorium mit und trug den Kompetenzerwerb der Mitarbeiter wie auch die Umsetzung innovativer Organisationsmodelle voran. Zudem trug Pattis als Präsidentin des Komitees für Chancengleichheit in Brixen maßgeblich dazu bei, dass Teilzeitmodelle eingeführt werden konnten, um die Vereinbarkeit

12.10.20 16:07

von Familie und Beruf besser zu gewährleisten. Pattis war in den vergangenen Jahren insbesondere damit beschäftigt, neue Covid-19-Bereiche einzurichten, Personal dafür zu akquirieren und einzuarbeiten. „Die scheidende Pflegedienstleiterin war stets lösungs- und leistungsorientiert und zeigte Geschick und Freude beim Umsetzen verschiedener Projekte im Pflegebereich. Stellvertretend für alle Mitarbeiter bedanke ich mich herzlich für ihren wertvollen Einsatz in 42 Jahren Berufsleben im Gesundheitsbereich“, sagt Christine Zelger, die Bezirksdirektorin des Gesundheitsbezirkes Brixen. eh


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Leser schreiben uns

„Brixen vor, noch ein TOOOR!“ Leserbrief zur „Brixner“Sonderausgabe „50 Jahre Handball in Brixen“

Ingo Fink, Brixen

Mit großer Freude habe ich festgestellt, dass Brixen bereits seit 50 Jahren im Handballfieber ist. Selbst habe ich in den späten Siebzigerjahren einige Jahre unter Trainer Zeno Kerschbaumer begeistert Handball gespielt. Mein Sohn spielt seit der ersten Klasse Volkschule mit Begeisterung bei den Brixnern. Ich erinnere mich sehr gut an die Erfolge, die Brixen gefeiert hat, und an die Stimmung, die unter den Fans in der „dicken Luft“ einer tobenden Halle verbreitet war, ebenso an die Spiele in der CONIHalle, bei denen die Zuschauer am Feldrand standen und dabei riskierten, einen Ball oder einen „fliegenden Spieler“ abzubekommen. Brixen vor, noch ein TOOOR! Was für Zeiten. Sofern es nicht möglich war, einem Match beizuwohnen, vor allem bei Auswärtsspielen, hatte die grün-weiße Fangemeinde die Möglichkeit, die Liveübertragungen im damaligen

Stadtsender Radio S3 mit den enthusiastischen Kommentaren von Franco Capaldo zu verfolgen. Einige wichtige Spiele wurden sogar im nationalen Fernsehen übertragen, wobei ich mich noch daran erinnere, wie der italienische Kommentator Schwierigkeiten hatte, den Namen Egon Gitzl auszusprechen und immer eifrig „Ecco Gilz, segna Gilz, Gilz ...“ ins Mikrofon schrie. Herzlichen Dank an alle, die an diesem Sport beteiligt waren und sind und Brixen zu einer großen Mannschaft gemacht haben. Hoffen wir, dass dies auch in den nächsten 50 Jahren noch so sein wird und die Brixner Handballer an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen können.

„Wichtig und weniger wichtig“ Leserbrief zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie

Simon Aichner, Brixen

So schlimm die Covid-19-Pandemie sich auch präsentiert: Insgesamt zeigt sie uns doch mehr als deutlich, dass wir in einem Land leben, in dem Sanität, Zivilschutz, Militär, Polizei, Feuerwehr

und freiwillige Hilfsorganisationen mehr als hervorragend zusammenarbeiten, ja, dass Italien diesbezüglich europaweit eine Vorbildfunktion genießt, wenn auch Europa wie alle Großmächte der Haltung des Durchschnittsmenschen entsprechen und im Grunde zunächst mal auf sich und dann, vielleicht, wenn Ressourcen übrigbleiben, auch den ärmeren Ländern etwas abzugeben gedenkt. Aufgrund der entsprechend gebundenen europäischen Zuwendungen werden nun zudem in unglaublicher Schnelligkeit Elektroautos und jetzt gar Elektroflugzeuge als Lösungsansatz einer nachhaltigen Mobilität entwickelt und angeboten. Außerdem stellen wir fest, dass kaum eine wichtige Branche, kaum ein Lebensmittelproduzent oder sonstiges größere Unternehmen an den Lockdowns wirklich Schaden genommen hat. Unsere Wirtschaft verkraftet also ungleich mehr an Veränderung als man ihr jemals zugetraut hätte. Auch können wir nun Tätigkeiten als relevant und weniger relevant einstufen und eventuell schlicht untersagen, wenn es der heranziehende Klimawandel erfordert, ohne die übliche Subventionspolitik. Schon jetzt lohnt es sich für Unternehmer, darüber nachzudenken – nicht von der Warte eines gemütlichen Gehalts- oder Pensionsempfängers aus, auch nicht von jener eines gerissenen zynischen Pi-

oniers, der zum Beispiel an der Entwicklung klimaresistenter Apfel- und Obstsorten arbeitet, oder eines Gewerbetreibenden, der ernsthaft glaubt, Porsche- und Ferrarifahrende als sogenannte „Qualitätstouristen“ herholen zu müssen, sondern der in seinem lokalen Lebensentwurf globale Erfordernisse real umzusetzen gedenkt. Es stellt sich überhaupt die Frage, warum wir auf ein kaputtes Klima warten mussten, um zu erkennen, dass der seit 50 Jahren anhaltende Raubbau an Natur und Umwelt keine Zukunft haben kann. Sind die Klimaziele im Grunde Egoismus, weil „uns“ die Vielfalt an Pflanzen und Tieren ausgeht und wir sie nicht mehr im Urlaub begaffen können? Geht es also nicht ums Prinzip, dass alle Lebewesen gleiches Recht auf Existenz haben? Warum brauchen wir eigentlich eine Pandemie, um zu erkennen, was wichtig und weniger wichtig ist?

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info

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Pro& Contra Marke Brixen oder Bressanone? Der Hintergrund:

WERNER ZANOTTI, Geschäftsführer der Brixen Tourismus Genossenschaft: „Marke sollte sich von ethnischen Zwängen loslösen“

Ja Brixen Tourismus hat im letzten Jahr ei-

Nein Oh nein, die Frage erweist sich als

falsch gestellt: Es ist nicht gerecht, zwischen der Marke „Brixen“ oder „Bressanone“ wählen zu lassen. Die Marke der Stadt Brixen muss zweisprachig sein! Nur so werden wir auf dem Markt den außergewöhnlichen Mehrwert vorstellen, dessen Brixen sich erfreuen darf, den mehrsprachigen Charakter dieser Grenzstadt. Jedoch gibt es auch die Einwohner von Brixen: Um die Wirkung der Entscheidung auf die italienischsprachigen Mitbürger besser zu verstehen, nur eine deutschsprachige Marke zu verwenden, sollten die deutschsprachigen Mitbürger sich nur für eine Sekunde vorstellen, wie sie sich gefühlt hätten, wenn sie nur eine Marke in italienischer Sprache vorgefunden hätten. Wahnsinn! Und bitte hören wir auf zu behaupten, dass die Touristen nur eine monolinguale Marke bevorzugen und dass es dafür Marketing-Gründe gibt. Die Agenturen werden manchmal bezahlt, damit sie gerade das sagen, was wir hören wollen. Den Rechtfertigungen, die von der Genossenschaft gestottert werden, die unter anderem von der Gemeinde finanziert wird, kann man nicht glauben, weil sie gegen den Respekt vor einem Land verstoßen, das gerade deswegen schön ist, weil es zweisprachig ist. Außerdem beleidigen sie die Mitbürger italienischer Muttersprache – ganz zu schweigen von dem groben Marketing-Fehler, der darin bestanden hat, sich für eine Marke (nur „Brixen“ anstatt „Brixen/Bressanone“) zu entscheiden, die auf dem deutschsprachigen Markt mit dem Namen Brixen (im Thale) im wunderschönen österreichischen Bezirk Kitzbühel verwechselt werden könnte. Ein Desaster. z

28.09.–02.10. LAURA

05.10.–09.10. VISAGIST DANIELE

19.10.–23.10. MICHAELA

25.09.–02.10. SHISEIDO 02.10.–09.10. VIELE DÜFTE 09.10.–16.10. COLLISTAR 16.10.–23.10. H. RUBINSTEIN 23.10.–30.10. BIOTHERM

SONDERWOCHEN

ne neue Tourismusstrategie erarbeitet und diese in einem breit angelegten Prozess allen Stakeholdern und der lokalen Bevölkerung vorgestellt. Als eine der ersten Handlungen haben wir die Kreation einer neuen Marke ausgeschrieben. Die neue Wort-Bild-Marke „Brixen“ ist mit einem Gedankenstrich versehen, der als Bindeglied zu verstehen ist. Die Kreativen hinter der neuen Marke haben das neue, touristische Selbstbewusstsein aufgegriffen und sich die Frage gestellt: „Was braucht eine interessante Stadt, außer sich selbst?“ Die Antwort darauf ist eine extrem reduktive Wort-Bild-Marke, die auf sehr viel verzichtet und dennoch prägnant und klar ist. Brixen als Marke hat nicht den Anspruch, unsere gelebte Zweisprachigkeit auszudrücken oder zu kommunizieren. Sie soll Vorstellungen hervorrufen: Brixen ist eine kleine alpine Stadt in Südtirol mit großer Vergangenheit und neuen touristischen Ansprüchen. „Brixen“ ist sozusagen ein geflügeltes Wort, der Ausdruck von alpinem und mediterranem Lebensstil. Eine Marke braucht nicht zweisprachig zu sein und sollte sich von ethnischen Zwängen loslösen. Die Marke hat eine eigene Persönlichkeit und die Aufgabe, unser touristisches Produkt und die direkt gekoppelten Dienstleistungen zu verkaufen. Dies ist der einzige Grund, warum wir uns auf den markttechnisch gesehen stärkeren und bekannteren Begriff „Brixen“ geeinigt haben. In der Anwendung wird im nationalen und internationalen Kontext „Brixen“ alleine verwendet, im lokalen Umfeld benutzen wir aus Respekt vor beiden Sprachgruppen „Brixen-Bressanone“. z

ALESSANDRO URZÌ, Landtagsabgeordneter: „Marke verliert Mehrwert“

SCHÖNHEITSBEHANDLUNGEN

Foto: Manuel Kottersteger

Die Brixen Tourismus Genossenschaft verwendet auf ihrer Website und einigen Broschüren nur ein einsprachiges Logo – was seit Wochen für Diskussionen sorgt. Darf eine Marke in Südtirol einsprachig sein?

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Menschen & Meinungen

UMFRAGE

Green Pass – ja oder nein?

Fotos: Melanie Vitroler

Bereits jetzt wird der Zugang in Restaurants oder zu Veranstaltungen nur mit dem „Green Pass“ gewährt; ab 15. Oktober müssen auch alle Beschäftigten des öffentlichen und privaten Sektors den „Green Pass“ vorweisen, um zur Arbeit gehen zu können. Wer nicht geimpft, genesen oder getestet ist, wird nach fünf Tagen suspendiert. Was hält die Brixner Bevölkerung davon?

„Der Green Pass ist okay. Es ist kein großes Ding, man lässt sich impfen und bekommt ihn. Wenn wir die Pandemie bezwingen wollen, dann bleibt uns keine andere Wahl. Es nützt nichts“, sagt Josef Mayr.

Veronika Mitterrutzner befürwortete ebenfalls den „Green Pass“: „Die Einhaltung dieser Regel muss aber auch strikt kontrolliert werden. Die Gesellschaft muss zusammenhalten, und die Arbeitgeber werden nun in die Pflicht genommen. Es ist unverantwortlich, nicht zu kontrollieren, ebenso wie es unverantwortlich ist, sich nicht impfen zu lassen. Wenn man in der Welt herumreist, muss man sich auch impfen lassen – da gab es nie einen so großen Aufruhr.“ 32

„Das ist super!“, sagt Brigitte Kerschbaumer. „Ich bin eine Befürworterin und überzeugt davon, dass wir damit zur Normalität zurückkommen werden – allein schon den Kindern zuliebe, die mit den Masken in den Schulklassen sitzen müssen. Es soll und muss auch Kontrollen geben. Wenn wir jetzt alle unseren Teil beitragen, dann können wir nur gemeinsam profitieren.“

„Es wird zu wenig kontrolliert“, sagt Hartmann Althuber. „Ich war auf Schutzhütten unterwegs, in Hotels und Restaurants, aber nicht immer wurde ich nach dem „Green Pass“ gefragt. Das sollte noch strikter sein. Ich finde es gut, dass der „Green Pass“ nun überall vorgewiesen werden muss; wichtig aber ist, dass sich alle impfen lassen.“

Auch Elena Sina ist von der Sinnhaftigkeit des „Green Pass“ für Arbeitnehmer überzeugt: „Secondo me non c’è alternativa in questa fase. Certamente devono essere fatti anche i controlli – soprattutto nelle strutture chiuse. È importante che gli adulti si vaccinino, ma anche i ragazzi sopra i 12 anni.”

„Ich bin sehr dafür“, erklärt auch Josef Rossmann. „Wenn wir die Pandemie hinter uns lassen wollen, dann müssen wir diesen Weg einschlagen. Wenn sich jemand nicht impfen lassen will – aus welchen Gründen auch immer –, dann kann ich das zwar verstehen, aber derjenige muss dann auch mit den Konsequenzen leben. Ich finde das Testen als Alternative aber auch okay.“

Sabrina Ellecosta sieht in der „Green Pass“-Pflicht eine Motivation: „Ich finde es eine absolute Notwendigkeit, dass bald alle Arbeitnehmer einen „Green Pass“ vorzeigen müssen. Italien ist mit dieser Pflicht Vorreiter, und ich bin davon überzeugt, dass diese Vorgehensweise von vielen anderen Staaten als Vorbild gesehen wird. Zudem ist es eine Motivation, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen werden.“

Felix Taschler hofft, dass „durch diese „Green Pass“-Pflicht das Leben wieder normaler wird, denn so geht es nicht weiter. Die Südtiroler müssen aufwachen und das Impfangebot endlich wahrnehmen. Wir sind derzeit das Schlusslicht in Italien, das ist einfach nur zum Schämen.“


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Die innere Welt

Maria Stockner nutzt ihre großzügige Mietwohnung als Atelier, in dem die leidenschaftliche Sammlerin transgenerationale Erfahrungen in ihre tiefgründigen textilen Werke und Installationen einarbeitet.

M

aria Stockner liebt alles, was alt ist, gebraucht und von Vergangenem erzählt. Ob Zufall oder nicht: Genauso stellt sich ihre Wohnsituation im Staufenhof in der Fallmerayerstraße dar, in einem der Kiener-Häuser, das 1903 von Josef Unterpertinger, dem Kiener Seppl aus Sergs, erbaut wurde. Das Mobiliar aus vergangenen Zeiten passt ins Ambiente; sogar Kater Otto ist schon in die Jahre gekommen. Neues gibt es nur in Form einer Heizung und revitalisierter Fenster und in Gestalt von Tochter Mathilda, ein wunderbares 19-jähriges Mädchen, das jugendliche Frische ins alte Gemäuer bringt. Die Sammelleidenschaft hat Stockner wohl der Vater Wendelin eingehaucht, ein Tischler mit viel Sinn für Raum und Ästhetik, der sie immer stillschweigend unterstützt hat in ih-

rem künstlerischen Werdegang. Wer jetzt einen Messie erwartet, wird gründlich enttäuscht, denn Maria ist strukturiert und alles andere als chaotisch. Ihre gesammelten Stoffe, Borten, Kordeln, Knöpfe, Spitzen, Schnüre, Bänder und Posamenten sind akkurat wie die Werkzeuge an der Wand in Vitrinen, Bauernschränken und

des Landes und zur Tradition überliefert bekommen. „Nach seinem Tod im Jahr 2005 habe ich mich vermehrt mit der Verwerfung des Lebens beschäftigt und mit der Vergänglichkeit des Seins“, betont die 57-Jährige. Sie widmet sich intensiv der transgenerationalen Familiengeschichte und feministischen Themen. Sie

künstlerin überzeugt, aber er geht den Weg konditioniert durch die Geister der Vergangenheit. Was früher in die esoterische Ecke geschoben wurde, ist heute epigenetisch belegt durch neurologische Forschungen. „Von uns Künstlern wird diese Ebene ernst genommen; wir wissen, es gibt die äußere und die innere

„Zu Stoffen habe ich eine starke Beziehung: Textiles war immer schon Frauensache, und das Nähen ist mir vertraut“_ Maria Stockner, Künstlerin dekorativen Dosen verstaut und werden von der Künstlerin in ihren Wandbehängen oder Installationen zu neuem Leben erweckt. Ebenfalls vom Vater hat sie die Liebe zur Kulturgeschichte

stellt Fragen wie „Was machen Dinge mit Menschen? Wie gehen wir mit Erfahrungen um, mit Zukunftsvisionen?“ Der Mensch hat zwar Entscheidungsfreiheit, ist die StoffFotos: Oskar Zingerle

Kunst & Kultur

SERIE: BESUCH IM KÜNSTLERATELIER

Welt.“ Maria Stockner sieht sich nicht so sehr als politisch aktive Kunstschaffende; sie bewegt das Poetische, das Subtile, ihre innere Haltung soll aber erkennbar sein, und diese will sie auch als Kunsterzieherin deponieren. Sie möchte mit ihrer Kunst eine Form finden, die die Menschen berührt, und dabei geht sie intuitiv vor. Sie breitet ihre Schätze auf den großen Wohnzimmertisch aus, legt dazu, nimmt weg, probiert und verwirft wieder. „Zu Stoffen habe ich eine starke Beziehung. Textiles war immer schon Frauensache, und das Nähen ist mir vertraut – da weiß ich genau, was ich will“, unterstreicht die analytisch denkende Kreative.

Eine prägende Zeit. Nach dem

Im großen Bauernschrank bewahrt Maria Stockner, akkurat geordnet, ihre kostbaren Schätze an Stoffen, Bändern und Nähgarne für ihre Applikationen auf 34

Abitur hingegen wusste die junge Maria noch nicht ganz genau, was sie wollte. Etwas gestalten wollte sie allemal, also landete sie am Mozarteum in Salzburg, nähte Kostüme und bastelte Bühnenbilder. Aber die Theaterwelt war ihr zu laut, zu überdreht, und so ging sie mit dem Diplom für Bühnengestaltung in der Tasche nach Mailand an die Accademia di Belle Arti di Brera. „Es war eine prägende Zeit für mich; hier wurde mir der konzeptuelle Zugang


VOM SUBTILEN BEWEGT: Maria Stockner hat viel Sinn für Raum und Ästhetik – wie ihr Vater Wendelin, der sie in ihrem künstlerischen Werdegang immer unterstützt hat 35



Während des Lockdowns gestaltete die sensible Künstlerin ein zartes Ensemble mit aufmunternden Botschaften zur Kunst eröffnet“, bestätigt die Künstlerin, die 1993 ihr Studium erfolgreich abschließt. Schon während des Studiums mischt sie in der Kunstszene mit. Die erste Ausstellung ermöglicht ihr Marion Piffer in der Galerie Museum, wo sie zum Thema Gastfreundschaft den Raum gestalten kann. „Das ist heute noch mein Anliegen: einen Raum wohnlich einrichten, Intimität schaffen, damit meine Stoffkreationen zur Geltung kommen“, bestätigt die Künstlerin, die auch große Affinität zum Möbeldesign zeigt. Sie stellt auch in Padua und Meran aus, nimmt an zahlreichen Gemeinschaftsausstellungen teil, an Projekten und Performances, und sie heimst Preise ein. 2002 kommt Mathilda zur Welt. Maria zieht sich bis auf die Treppenhausinstallation der Uni Bruneck von der Kunstwelt zurück und widmet sich ganz ihrem späten Mutterglück. Ab 2010 macht sie wieder als Künstlerin auf sich aufmerksam – mit Beteiligung in der Hofburg Brixen, bei der Biennale 50x50x50 in der Festung Franzensfeste, in der Schweiz und in Oberitalien. Sie liebt Projekte an besonderen Orten; in einem edlen Ambiente kann sie sich ihre filigranen Werke am besten vorstellen. „Ein besonders schönes Erlebnis war 2018 eine Einladung auf den Ansitz Petrolo in Ticinallo am Lago Maggiore, wo ich

anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Familie ein neues REBUS auf einer Steinfliese gestaltete, das die geheimnisvolle Buchstabenfolge mit dem Namen der ehemaligen Besitzer überlagert“, schwärmt sie.

Für das Handballjubiläum hat Stockner einen Kerzenständer kreiert; die aufgesetzte Glaskuppel evoziert die Ballform nissage mit den Ergebnissen eines Workshops fand im atmosphärischen Ottmanngut statt.

Fantasievolle Arbeiten. Momente der Innenschau ergaben sich

In einem der drei Atelierräume, der „ Werkstatt“ fürs Grobe, wird gebohrt, gehämmert und genäht Im letzten Jahr zeigte Maria Stockner die Stoff-Installation „through TEXTile“ im Centro per la Cultura in Meran, die sich an einer Textgrafik von Peter Fellin inspiriert. Die viel beachtete Fi-

im Lockdown, wo sie ein zartes Ensemble aus Gaze, Wachs und Glas geformt hat, mit eingeätzten Botschaften wie Vertrauen, Fürsorge, Ehrlichkeit. Und immer wieder arbeitet sie mit Schichten,

die immer öfter durch Tüll leicht und transparent werden – als Zeichen für die Vielschichtigkeit des Lebens und der Verletzlichkeit der Seele empfindlichen Hautschichten gleich. Ein häufig wiederkehrendes Objekt ist ein Ei, geballte Energie, in einem Buch oder unter einer Glasglocke, fantasievoll neu belebt. In der Festung ist gerade das Werk „Macchia“ zu sehen: Wandbehang und knorrige Äste sowie Hände unter Glasschichten erzählen davon, wie der Niedrigwald viele Pflanzenarten vor dem Aussterben rettet und wie auch die Natur uns ihre hilfreiche Hand in Pandemiezeiten reicht. Im Zuge der Handballkunst war ihr Readymade eines Kerzenständers für kurze Zeit im Schaufenster Kerer zu sehen. Die aufgesetzte Glaskuppel evoziert die Ballform, die züngelnden Flammen lodern für den Triumph, und das darüber schwebende ätherische Tüllmobile symbolisiert das Erhebende im Wettkampf. Eine bleibende Arbeit hängt als Ankauf im Zuge der Kunstaktion im Rathaus von Brixen, und im November werden wir ein Werk im Kunsthaus in Meran bewundern können.

irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 37


MUSIK

Kunst & Kultur

All Blues im Astra Foto: Andreas Müller

Das renommierte „Guitar Magazine“ bezeichnet ihn als „einen der Top-TenGitarristen der Welt“, aber sein Name ist eigentlich fast ausschließlich den Musikern ein Begriff: Carl Verheyen. Anfang November gastiert der US-Amerikaner im Astra in Brixen – gemeinsam mit dem ehemaligen Bassisten von Santana, Alphonso Johnson, und Ex-Frank-Zappa-Drummer Chad Wackerman.

Gitarrist Carl Verheyen kommt mit Alphonso Johnson (Bass) und Chad Wackerman (Schlagzeug) nach Brixen

E

s wird ohne Zweifel ein außergewöhnlicher Konzertabend: Am 6. November stehen die neuen Räume des Astra in Brixen ganz im Zeichen ausgezeichneter Blues-Musik. Der Kulturverein rocknet.bz/Liederszene Südtirol, der vor einiger Zeit seinen Sitz von Bozen nach Brixen verlegt hat, hat mit Carl Verheyen einen vor allem in Musikerkreisen bekannten Gitarristen eingeladen. Mit Alphonso Johnson am Bass und Chad Wackerman am Schlagzeug präsentiert Verheyen in seiner Band zwei weltbekannte Musiker. In den mehr als 50 Jahren, in denen er sein Instrument spielt, hat Carl Verheyen eine äußerst vielseitige Karriere gemacht. Er ist ein von der Kritik gefeierter

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Musiker, Sänger, Songwriter, Arrangeur und Produzent, hat 16 Alben und zwei Live-DVDs veröffentlicht. Verheyen gilt gemeinhin als Gitarrenvirtuose, der jeden Musikstil mit bemerkenswerter Qualität spielen kann. In den letzten Jahrzehnten war er einer der gefragtesten Session-Musiker in seiner Heimat Los Angeles, der auf Hunderten von Platten und Filmmusiken mitgewirkt hat. Als Solokünstler hat Verheyen die Seiten zahlloser Fachzeitschriften geziert. Carl Verheyen erhielt musikalische Auszeichnungen in den USA, Deutschland, Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich. Verheyen ist aber auch Gitarrencoach; er hat John Fogerty und Mitgliedern von Maroon 5 Unterricht gegeben und wurde

vom renommierten „Guitar Magazine“ als „einer der zehn besten Gitarristen der Welt“, vom „Classic Rock Magazine“ als „einer der 100 besten Gitarristen aller Zeiten“ eingestuft. Er spielte an der Seite von Joe Bonamassa, Rick Vito, Stanley Clarke, Robben Ford und Albert Lee und ist als Studiomusiker auf Hunderten von Alben zu hören: Victor Feldman, die Bee Gees, Dolly Parton und Dave Grusin, um nur einige seiner Auftraggeber zu nennen.

„Inoffizielles“ Mitglied von Supertramp. Seit 1985 begleitet Carl

Verheyen auch die Kult-Band Supertramp, auch wenn er von der Band nie als offizielles Mitglied bezeichnet wird. Mit Supertramp hat er weltweit vor Millionen be-

geisterten Fans in ausverkauften Arenen gespielt. Seit SupertrampSänger Rick Davies an Krebs erkrankt ist, steht dieses Projekt allerdings auf Stand-by. Im letzten Jahr hat Verheyen mit „Sundial“ ein neues Album veröffentlicht, das in Brixen natürlich auch vorgestellt werden wird. „Sundial ist ein esoterisches Album“, sagt Verheyen, „das Rock, Funk, Ska, gefühlvolle Balladen und Afro-Pop-Musik umfasst.“ Aufgenommen wurde es während der coronabedingten „großen Pause“ der Musikindustrie im Jahr 2020.

Legendäre Bandmitglieder. Drummer Chad Wackerman war in den Achtzigerjahren Schlagzeuger bei Frank Zappa; als Stu-


Im Vorprogramm: Hubert Dorigatti ... Damit nicht genug: Im

Vorprogramm hat rocknet.bz den Südtiroler Bluesgitarristen Hubert Dorigatti eingeladen. Der Stil des traditionellen Südstaatenblues der Vereinigten Staaten mit musikalischen Vorbildern wie Bill Broonzy, Robert Johnson oder Lightnin‘ Hopkins steht für jene musikalische Tradition, in die sich auch Dorigatti mit seinen musikalischen Kompositionen einreiht: Virtuoses Ragtime-Picking kombiniert der Brunecker in seinen Eigenkompositionen auf der Akustikgitarre mit Einflüssen aus Country und Folk, ohne dabei seinen eigenen Stil zu verlieren. Kürzlich gewann der urige Blueskomponist die renommierte „IBC Blues Challenge“ als bester italienischer Bluesmusiker. Damit ist quasi nicht nur Dorigattis ureigenste musikalische Identität belegt, sondern auch, dass die Südtiroler Berge ein min-

sicher hochwertig garantiert

zuhause

Im Vorprogramm: Hubert Dorigatti ... Foto: Evelyn Steinweg

diomusiker ist er unter anderem auf Alben von Steve Vai, Andy Summers und Barbra Streisand zu hören. Und Alphonso Johnson aus Philadelphia war in den Siebzigerjahren Mitglied von Weather Report, arbeitete in der Band von Billy Cobham, George Duke und John McLaughlin. Auf dem legendären Album „Face Value“ von Phil Collins war er 1981 einer der beiden Bassisten. Bekannt wurde er aber spätestens in den Achtzigerjahren als Bassist von Santana: 1984 nahm er an der Tournee des mexikanischen Gitarristen teil, und im folgenden Jahr beteiligte er sich an den Aufnahmen des Albums „Beyond Appearances“, für das er auch einen Song, „Breaking Out“, schrieb. 1985 trat er mit Santana bei Live Aid auf, und drei Jahre später war er auch an der Aufnahme von „Viva Santana!“ beteiligt, einem Doppelalbum mit unveröffentlichten Titeln, Live-Auftritten und großen Hits aus der Vergangenheit der Band. Seine letzte Zusammenarbeit mit Carlos Santana fand 1990 statt, als er an der Aufnahme von „Spirits Dancing in the Flesh“ mitwirkte. Das Konzert von Carl Verheyen & Band im Brixner Astra wird eine der seltenen Gelegenheiten sein, in intimer Atmosphäre einen großartigen Mix aus Blues, Rock, Jazz und eventuell sogar Country live zu erleben. Die Show wird Material aus Verheyens bisherigen 16 Alben enthalten; der Schwerpunkt liegt auf Blues, aber Country-, Rock-, Jazz-, Jam- und sogar Bluegrass-Stile schleichen sich an jedem Abend in die Setlist ein.

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... und Jeff Aug. Last, but not least,

wird es auch einen 25-MinutenAuftritt des Gitarristen Jeff Aug geben. Aug stammt ursprünglich aus Washington, lebt aber seit über 20 Jahren im süddeutschen Alpenvorland. Er tourte bereits mit Allan Holdsworth, Soft Machine, Stu Hamm, Greg Howe, Alex Skolnick, Johnny A., Albert Lee und anderen. Das Konzert im Astra in Brixen beginnt um 20 Uhr – und unterliegt natürlich den derzeitigen Corona-Regeln: Zugang hat man nur mit gültigem Green Pass, zudem darf nur jeder zweite Stuhl im Astra belegt werden. Das heißt, dass das Publikum nur aus 94 Personen bestehen darf. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen.

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info Carl Verheyen, Alphonso Johnson & Chad Wackerman Support acts: Hubert Dorigatti Trio, Jeff Aug Sa., 6. November 2021 Beginn: 20 Uhr Zutritt nur mit gültigem Green Pass Tickets: www.mytix.bz www.rocknet.bz

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Pantaleon und Wilgefortis „Heiliges und Heilige über den Pass“ nennt sich die Gemeinschaftsausstellung der Hofburg Brixen, des Augustinermuseums Rattenberg und des Museums Rablhaus Weerberg, in der die Besucher bis 9. Jänner auf eine museale Pilgerreise geschickt werden.

H

eilige sind Menschen, die Gott besonders nahestehen und die sich durch ihre Glaubensfestigkeit und vorbildliche Lebensweise auszeichnen. Im Christentum gibt es eine Vielzahl von solchen Menschen, die als Heilige verehrt werden und eine Art Brückenfunktion zwischen Himmel und Erde innehaben. Sie gelten für die Gläubigen als Fürsprecher bei Gott. Die ersten Heiligen sind die Märtyrer, was in der Übersetzung aus dem Griechischen „Zeugen“ bedeutet. Es waren die ersten Christen, die bis zum Tode für ihren Glauben eintraten, wie zum Beispiel der Heilige Sebastian, den Kaiser Diokletian unter einem Pfeilregen verbluten ließ. Im Mittelalter waren die Heiligen omnipräsent bei Messen, Festen und Prozessionen, und die Heiligenlegenden galten als beliebte Lektüre bei den edlen Frauen. Ob Geburt oder Krankheit: In jeder Lebenslage richtet man seine Gebete vorwiegend an die 14 Nothelfer, die alle bis auf Ägidius als Märtyrer starben. Sie bestehen aus drei weiblichen und elf männlichen Heiligen, die sich um 1400 zur sogenannten Regensburger Reihung bildeten. Zu den drei Nothelferinnen gibt es den Merkvers: „Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl – das sind die drei heiligen Madl“. Die wohl bekanntesten Heiligen sind zweifelsfrei der Nährvater Josef, die Gottesmutter Maria, die Großmutter Jesu, Anna und Maria Magdalena. Weltweit pilgern zahlreiche Gläubige zu den Kultstätten; eine grafische Karte ist in der Hofburg Ausgangspunkt der Pilgerwege von ausgewählten Heiligen, die anhand von Statuen und Gemälden veranschaulicht werden.

Großen Zulauf erfahren Pilgerreisen gerade jetzt im September, im 40

Foto: Oskar Zingerle

Kunst & Kultur

KUNST

keit. Die rot ummantelte Gewer ist mit ihrer erotischen Kraft die Schenkerin von Liebe und Leben. Anpet ist mit einem schwarzen Mantel abgebildet und verkörpert Weisheit und Wissen, aber auch die Jenseitswelt. Sie hebt sich von den anderen durch die Perlenkette ab und steht für den zentralen Aspekt der matriarchalen Kultur, den Wiedergeburtsglauben.

Exotische Verehrte. Einige

In den Räumen der Hofburg werden anhand von Gemälden, Büsten und Statuen lokale Heilige dargestellt, die von den Menschen über die Jahrhunderte verehrt werden Monat der Schöpfung. Eine fünftägige Fußwallfahrt führte kürzlich durch die Dolomiten bis zur Rodenecker Alm, wobei gemeinsame Gottesdienste, Meditation und das Betrachten der Natur Kraft für den Alltag geben soll. Die Notburgas im Land feiern die Schutzpatronin der Mägde und Bäuerinnen ebenfalls im September im Kirchlein von Hörschwang bei Onach. Notburga wurde 1265 zu Rattenberg geboren und war zeitlebens eine fleißige Magd mit einem großen Herzen für die Armen. Die Darstellung mit der schwebenden Sichel über dem Kopf beruht auf der Legende, dass ihr der Bauer das abendliche Gebet verwehrte und sie daraufhin ihre Sichel in die Luft warf, die über ihr hängen blieb. Noch mehr über die Heilige erfährt man im NotburgaMuseum in der Gemeinde Eben am Achensee. Für Korbinian von Freising wird am 9. September Gedenktag gefeiert, am 29. September für die Ärzte und Märtyrer Kosmas und

Damian, die in der Ausstellung mit Äskulapstab, Salbengefäß und Uringlas dargestellt sind. Am 16. September gedenkt man der drei Jungfrauen von Meransen, Aubet, Cubet und Quere. Der Legende nach waren sie burgundische Königstöchter aus dem Heer der 11.000 Jungfrauen der heiligen Ursula. Auf der Flucht vor dem Hunnenkönig Attila machten sie erschöpft Rast in Meransen. An dieser Stelle – heute noch immer als Jungfernrast verehrt – wuchs ein Kirschbaum und entsprang eine Quelle. Im St.-Johannes-Kirchlein in Karnol über Brixen sind die drei Bethen zusammen mit der Heiligen Ursula festgehalten. In Klerant heißen die drei Bethen Anpet, Gewer und Bruen – eigentümliche Namen, die auf einen germanischen Ursprung deuten. Das Fresko im gotischen St.-Nikolaus-Kirchlein stammt von Meister Leonhard von Brixen. Bruen ist die Herrin des Himmels und trägt einen weißen Mantel als Zeichen für Jungfräulich-

der Verehrten in den ehemals bischöflichen Gemächern muten leicht exotisch an wie etwa Pantaleon oder Wilgefortis. Der Name Pantaleon bedeutet „Alles Erbarmender“; er war Leibarzt des Kaisers Maximilian. Er wurde mit Nägeln und flüssigem Blei gefoltert, auf ein Rad gebunden, den wilden Tieren vorgeworfen und schließlich enthauptet. Er ist der Schutzpatron der Ärzte und Hebammen. Die Frau mit dem Bart, Wilgefortis oder „Kümmernis“, wurde zum Unterschied der mindestens ebenso eigenwilligen Conchita Wurst heiliggesprochen: Lieber als zwangsverheiratet zu werden, bat sie Gott darum, hässlich zu werden, und da wuchs ihr ein Bart. Der Legende nach wurde sie zur Strafe für ihre Widerspenstigkeit von ihrem Vater gekreuzigt. Wie eine Ausstellung 2017 im Frauenmuseum in Meran zeigte, ging es bei der Anbetung der Heiligen um Hilfe bei häuslicher Gewalt und Reduzierung der Kinderzahl. Die Kümmernis gilt in der katholischen Kirche daher verständlicherweise nicht mehr offiziell als Heilige; ihre provokante Figur ist häufig Projektionsfläche für künstlerische Interventionen. Mehr über die Heiligen erfährt man baldmöglichst im Ausstellungskatalog, dessen Drucklegung sich verzögert auf Grund von pandemiebedingten Lieferengpässen im Papierhandel. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


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ALESSANDRA TIENGO UND STEFAN TORGGLER DIE SEELEN DES FORESTIS SPA Die in Chioggia in der Provinz Venedig geborene Alessandra Tiengo ist seit Juli 2020 die Managerin des FORESTIS Spa. Inneres Gleichgewicht und eine gute Lebensenergie sind für Alessandra die Grundlagen für Lebensqualität in der Familie und im Beruf. Alessandra begann ihre berufliche Laufbahn als Kosmetikerin und studierte angewandte Ästhetik und Wirtschaftswissenschaften in Padua. Danach entwickelte sie Konzepte, Methoden und Produkte für Hotel-Spas stets in Verbindung mit der lokalen Natur und den dort befindlichen Produkten. Und so entstand das Spa-Konzept für das FORESTIS: Die Lage des Hideaways auf 1.800 Metern, umgeben von Wäldern, lassen die Anwendungen dem Prinzip der vier heimischen Bäume, Latsche, Fichte, Lärche und Zirbe, folgen. Die Anwendungen für Gesicht und Körper orientieren sich an dem vom Spa-Team entwickelten FORESTIS Baumkreis. Alessandra bestimmt gemeinsam mit dem Gast, was die geeignete Anwendung ist. Der aus Sterzing stammende Stefan Torggler ist als Assistant Spa Manager und als “Wyda-Trainer”

gemeinsam mit Alessandra für das Wohlbefinden der Gäste im FORESTIS verantwortlich. Die bereits in der Gegend um das FORESTIS angesiedelten Kelten hatten eine enge Verbindung zum Wald und sahen in ihm ihren Lehrmeister. Von ihnen stammt auch die europäische Form des Yogas – Wyda. Stefan lehrt die Gäste des FORESTIS Wyda und stimmt die Übungen individuell ab, dabei unterstützt ihn seine offene und gleichzeitig einfühlsame Art mit Menschen umzugehen. Wyda lehrt in der Traditionellen Europäischen Medizin den Geist zu beruhigen, schult die Konzentration und Wahrnehmung, löst Blockaden und harmonisiert den Energiefluss. Zu Stefans Training gehören auch Meditation und Entspannung in der freien Natur. Für Stefan ist die Teamarbeit mit Alessandra von großer Bedeutung – hieraus und aus der positiven Resonanz der Gäste zieht er seine Freude an dem, was er tut.

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LITERATUR / MUSIK

Als Königin der Instrumente bezeichnete kein Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart die Orgel. In Brixen befinden sich gleich mehrere solcher Schmuckstücke aus verschiedenen Epochen. Domorganist Franz Comploi stellt sie in einem neuen Buch vor.

„Brixen kann sich einer langen und intensiven kirchenmusikalischen Tradition rühmen“, sagt Domorganist Franz Comploi, „an den Orgeln im Brixner Dombezirk sind ihr einmaliger Klang und ihre Klangentfaltung in der architektonischen und malerischen Gestaltung der Kirchenräume das Besondere.“ Den Zauber dieser

lang. Erhalten blieb beim Neubau des Instruments das historische Gehäuse aus der Barockzeit, denn schließlich ist die heutige Domorgel nicht die Erste. „Ab dem zehnten Jahrhundert wurden in ganz Europa Kathedralen und Klosterkirchen mit Orgeln ausgestattet“, erzählt Franz Comploi. „Ob damals auch schon im

Die erste Orgel auf der Westempore wurde nach der barocken Umgestaltung des Doms aufgestellt. Damals erhielt Franz Simnacher den begehrten Auftrag für den Orgelbau, für den sich zahlreiche Orgelbauer beworben hatten. Er starb jedoch bereits ein Jahr später, 1757, ohne das Instrument vollenden zu können.

oder bei Messfeiern mit kleineren Gruppen gespielt.

Fotos: Oskar Zingerle

Kunst & Kultur

Orgelstadt Brixen

Franz Comploi und die Orgeln: In einem Buch beschreibt er diese komplexen Instrumente mit ihren unendlich vielen Klangfarben komplexen Instrumente erfährt man durchs Zuhören: von den zarten Tönen einer Flöte bis zu einem mächtigen Brausen, das den gesamten Raum erfüllt. Orgeln haben schier unendlich viele Klangfarben – auch die Orgeln in Brixen. Franz Comploi stellt sie in einem neuen, im Verlag Weger erschienen Büchlein vor.

Die Orgeln im Dom. Den Anfang

machen dabei die Orgeln im Dom. Die große Domorgel zählt zu den größten Orgeln im historischen Tirol. Sie wurde 1980 von der Orgelbaufirma Johann Pirchner aus Steinach erbaut. 3.335 Pfeifen fasst das Instrument. Die kleinste Pfeife misst nur 17 Millimeter, die größte ist hingegen 5,20 Meter 42

Dom von Brixen eine Orgel stand, wissen wir allerdings nicht.“ Urkundlich gesichert ist hingegen, dass im Jahr 1531 ein Meister Kaspar gleich zwei Orgeln für den Dom baute. Diese beiden Orgeln standen – anders als heute – nicht an der Rückwand der Kirche, sondern vorne in der Nähe des Altarraums. Die größere der beiden hatte ihren Platz vermutlich dort, wo heute die Tür neben dem Altar mit der Rosenkranzmadonna in die Sakristei führt. Die zweite der beiden Orgeln sollte mobil sein und war deswegen wesentlich kleiner. Sie wurde je nach Bedarf in die verschiedenen Kapellen des Doms gebracht oder sogar bei Prozessionen in der Stadt mitgenommen und gespielt.

Alexander Holzhey übernahm diese Tätigkeit. Die Orgel war über 100 Jahre lang im Einsatz, bis 1898. Mit dem neuen Standort der Orgel verlagerte sich auch die musikalische Gestaltung der Gottesdienste auf die Westempore. Die zweite Domorgel ist für den Besucher des Domes kaum sichtbar. Sie wurde erst 1997 gebaut, ebenfalls von Johann Pirchner aus Steinach, und befindet sich hinter der nördlichen Oratoriumsloge. Gespielt wird sie vom Altarraum aus, wo der Spieltisch geschickt in die Kirchenbänke eingebaut wurde. Dieses zweite, nach seinem Standort auch als Chororgel bezeichnete Instrument, wird heute bei Laudes und Vesper

Kulturerbe Orgelmusik. Die Orgelmusik und der Orgelbau werden seit 2017 von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe geführt. Im heurigen Jahr 2021 wurde die Orgel außerdem zum Instrument des Jahres gekürt – und das nicht von ungefähr. Auch Comploi schwärmt: „Bei keinem anderen Instrument ist die Verbindung zwischen dem Kunsthandwerk, der Intonation und der Mechanik so komplex wie bei der Orgel. Nicht zur vergessen ist die Akustik eines jeden Kirchenraumes, die ebenfalls eine große Rolle spielt.“ Der Klang der Orgel erfüllt einen Raum: „Um dies zu spüren, um selbst eins mit dem Raum und der Musik zu werden, ist man früher bei Orgelkonzerten nicht in den Bänken gesessen, sondern durch die Kirche gewandelt.“ Was für ein Erlebnis muss dies gewesen sein! Doch Comploi ist sich sicher: „Auch heute noch greift der Klang den Körper an; als Zuhörer sollte man versuchen, sich auf diesen Klang einzulassen.“ Was so einfach klingt, kann in einem Alltag, der jeden und jede beinahe ständig mit Geräuschen oder auch mit Musik als schnellem und ständig verfügbaren Konsumgut umgibt, ungewohnt und herausfordernd sein. Orgelmusik ist sehr vielseitig und entführt den Zuhörer in längt vergangene Zeiten. Doch neben barocken und romantischen Klängen eignet sich das Instrument auch für zeitgenössische Kompositionen. Und es gibt sie! Franz Comploi ist sichtlich stolz darauf, dass alle Teilnehmer des „Internationalen Daniel-HerzOrgelwettbewerbes“, der alle zwei Jahre in Brixen stattfindet, auch zeitgenössische Orgelmusik in ihr Programm aufnehmen müssen. Die Daniel-Herz-Orgel. Ein ganz

besonderes Instrument in der Brixner Orgellandschaft stellt unumstritten die Daniel-Herz-Orgel


Ein Neuzugang in der Seminarkirche. Neben dem kleinen

Das Herzstück der Brixner Orgellandschaft: die Daniel-Herz-Orgel in der Frauenkirche im Kreuzgang in der Frauenkirche im Kreuzgang dar. Daniel Herz stammte aus München, heiratete in Tirol, reparierte und erneuerte die Orgel der Pfarrkirche von Klausen und wohnte in Brixen, wo er das Bürgerrecht erhielt. Als er 30 Jahre alt war, traf der ehrgeizige Orgelbauer auf den zehn Jahre älteren Brixner Chorherrn und Organisten Philipp Nissl, der sich für eine neue Orgel in der Frauenkirche einsetzte. Aus der Zusammenarbeit entstand in zwei Jahren eine einzigartige Orgel (1648/49). Dem Organisten (und den Sängern im Chorraum) bietet sich ein ungewöhnliches Klangerlebnis: Die Pfeifen der Orgel umschließen den Chorraum an allen Seiten; man befindet sich somit im wahrsten Sinne des Wortes „inmitten des Orgelklangs“. Zudem sind die Pfeifen nicht in ein Gehäuse eingebaut, sondern sie stehen frei und sichtbar, Holz- und Metallpfeifen unterschiedlicher Größe fein in Reih und Glied aufgestellt. „Besonders ist auch der Umstand“, so Comploi, „dass die Orgel im Kammerton und im Chorton gespielt werden kann.“ Der Chorton

ist diejenige Stimmung, die im 16., 17. und 18. Jahrhundert für Orgeln gebräuchlich war. Er lag etwa zwei Ganztöne über dem Kammerton a‘, der heute auf 440 Hertz genormt ist. Beim Blick auf den Spieltisch der Daniel-Herz-Orgel fällt aber noch etwas auf: Die schwarzen Tasten des oberen Manuals sind eigenwillig geformt. Diese sogenannten gebrochenen Obertasten sind hinten höher als vorne. Comploi kann das erklären: „Es sind eigentlich Doppeltasten; jede Taste steht für zwei verschiedene Töne. Das hat mit der mitteltönigen Stimmung zu tun.“ Vom Klavier her kennen wir das ganz anders: Dort sind alle schwarzen Tasten gleich geformt. Die schwarze Taste rechts vom f zum Beispiel kann am Klavier einheitlich als fis oder ges gespielt werden – der Ton klingt immer gleich. Das hat mit der heutigen Stimmung zu tun, bei der alle zwölf Halbtöne einer Oktav in genau demselben Abstand gestimmt werden. Das heißt aber auch, dass alle Quinten zu klein und alle großen Terzen etwas zu groß gestimmt

werden. In der Barockzeit, und damit in der Zeit, als die DanielHerz-Orgel gebaut wurde, verhielt sich das anders: Sie forderte rein klingende Terzen, weshalb die Quinten verringert wurden. „Ja, Musik hat viel mit Mathematik zu tun“, schmunzelt Comploi, „nicht umsonst war sie bei den Septem Artes Liberales der Gruppe mit der Arithmetik zu geordnet.“ Ganz vereinfacht bedeutet dies, dass bei der mitteltönigen Stimmung ein fis nicht wie ein ges geklungen hat und umgekehrt. Damit aber in möglichst vielen Tonarten musiziert werden konnte, baute Daniel Herz diese geteilten Obertasten. Für ein fis drückt man vorne auf die schwarze Taste, für ein ges eben hinten. „Ja, das Klangerlebnis ist durch diese mitteltönige Stimmung ein anderes, als wir es heute gewohnt sind. Aber es ist bereichernd, sich darauf einzulassen.“ Der ehrgeizige Daniel Herz entwickelte sich zum bedeutendsten Tiroler Orgelbauer des 17. Jahrhunderts. Er lieferte Orgeln nach Oberbayern, ins Trentino und sogar bis nach Jerusalem.

Orgelpositiv mit 126 Pfeifen von Daniel Herz in der Johanneskirche im Kreuzgang und der Franz-Rheinisch-Orgel auf der zweiten Empore der Kirche des Priesterseminars, die seit ihrer Erbauungszeit (ca. 1860 –1880) kaum verändert wurde, stellt Comploi in seinem Buch mit der Jürgen-Ahrend-Orgel auch einen Neuzugang vor. Dieses kleine Instrument, gebaut von einem der bedeutendsten Orgelbauer des 20. Jahrhunderts, steht seit 2017 in der Kirche des Priesterseminars und bereichert „als wertvolle Rarität“ die Südtiroler Orgellandschaft.

Orgellandschaft Brixen. Selbst-

verständlich widmet Franz Comploi auch der Pfarrkirche und ihren Orgeln ein eigenes Kapitel. Die heutige Orgel wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Josef Aigner aus Sillian erbaut. Für die allererste Orgel in der Pfarrkirche hingegen war gerade der renommierteste Orgelbaumeister seiner Zeit – Rochus Egedacher aus Salzburg – gut genug. Sogar von Diebstahl, einem Gerichtsurteil und einer Hinrichtung weiß Comploi zu berichten. Dass andere Orgeln wie „das tolle Instrument in der ehemaligen Kirche der Englischen Fräulein oder jenes in Milland“ ebenso wie die Orgeln von St. Andrä, Schabs, Raas oder Natz keinen Eingang ins Buch fanden, bedauert der Brixner Domorganist, denn „alle haben sie ihre Besonderheiten und sind wichtige Bausteine in der vielfältigen hiesigen Orgellandschaft.“ Doch am unmittelbarsten erlebt man sie ohnehin nicht in Buchform, sondern bei einem Besuch vor Ort. johanna.bampi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Kunst & Kultur

Liader im Liachtstrohl z Ein einzigartiges Konzert gab der Brixner Musiker Max von Milland auf seinem Hausberg, der Plose: Um fünf Uhr früh wurde für die Musikfans die Gondel geöffnet; nach einem rund zehnminütigen Spaziergang durch die Nacht und in morgendlicher Bergluft waren die 150 Teilnehmenden an der Konzert-Location angekommen. Max spielte gemeinsam mit dem

Multiinstrumentalisten Musiker Simon Gamper und der Pianistin und Backgroundsängerin Teresa Staffler Songs aus seinem neuen Album „Der Oanzige“ – aber nicht nur: Der Botschafter von Brixen gab sein musikalisches Repertoire zum Besten, und das vor einzigartiger Kulisse. Hinter den Villnösser Geislern ging während des Konzertes die Sonne auf –

Foto: Fabian Leitner

MUSIK

perfekt passend zum Namen des Events „Liader im Liachtstrohl“, das von der Tourismusgenossenschaft Brixen organisiert worden war. Im nächsten Jahr soll es eine

K&K

weitere Veranstaltung dieser Art geben – mit mehr Tickets, denn heuer waren diese in wenigen Tagen ausverkauft. eh

Kunst & Kultur

ARCHITEKTUR

Kinder und Architektur z Die Tage der Architektur fanden im Vorjahr zwar statt, die geplante Tour für Kinder fiel aber dem schlechten Wetter zum Opfer. Heuer soll dieses spannende Programm aber nachgeholt werden: Zwischen dem 18. September und dem 3. Oktober werden im Rahmen der „Tage der Architektur“, die die Architekturstiftung Südtirol organisiert, elf Touren stattfinden, bei denen Gebäude aus Sicht der Planer, Bauherren und Handwerker erzählt werden. Auch die Jüngsten der Gesellschaft sollen für dieses Thema sensibilisiert werden – auf spiele-

kurz

notiert

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rische Art und Weise. Dafür wird beispielsweise die Trostburg in eine Ritterburg verwandelt, ein Bauernhof in ein Atelier umgebaut und auf einem Fernheizwerk ein Skatepark errichtet. Am Ende können sich die Kinder auch noch selbst als kleine Baumeister betätigen: Mit Holzabfällen werden sie ein Vogelhäuschen bauen. Die Architekturstiftung erhofft sich dadurch, dass künftig Architektur nicht mehr nur als Fachgebiet von Experten betrachtet wird, sondern jeder Einzelne dieses Thema als einen Teil seiner Kultur ansieht. Interessierte können sich

Das Orchester „Bavarian Classics“ gastierte anlässlich seines jährlichen Auslandsaufenthalts Anfang September in Brixen. Am Ende der Probenwoche gaben die Musiker unter der Leitung von Peter Schmelzer ein vielbeachtetes Benefizkonzert zugunsten des Bäuerlichen Notstandsfonds.

unter www.tagederarchitektur.it anmelden. eh

Zum 700. Todestag von Dante ließ kürzlich der italienische Bildungsausschuss ein überdimensionales Murale an der Außenmauer des Gymnasiums Dante Alighieri anbringen, gemalt von Igor Scalisi Palminteri. Die Lettern „Cultura omnia vincit“ drücken die positive Wirkung der Kultur über den Hass der Welt aus.

Auf Einladung von Heimat Brixen referierte der Historiker Hannes Obermair zu den beiden Identifikationsfiguren Walther von der Vogelweide und Dante Alighieri. Er blickte auf die kulturpolitischen Hintergründe zur Errichtung der beiden Denkmäler in Bozen und Trient.


NACHGEFRAGT

„Wir müssen aufeinander zugehen“ KAROLINA GACKE, Künstlerin, spricht über neue Wege in der Kunst, über ungewöhnliche Locations und ihr Projekt, das ab 30. September im Traubenwirt gezeigt wird. fordert mich heraus, gibt mir aber zugleich auch die Möglichkeit, Neues auszuprobieren. Darum freut es mich besonders, dass der Traubenwirt Roman Weissensteiner mein Projekt „The Dreamers“ sofort angenommen und unterstützt hat. Steht „The Dreamers“ in direktem Bezug zur Pandemie? Alle Bilder dieser Serie entstanden im letzten Jahr und spiegeln die Erfahrungen dieser Zeit wider. Es sind ganz persönliche, intime Arbeiten. Ich zeige die menschliche, die emotionale Seite in dieser schweren Zeit, in der wir alle irgendwie zu Träumenden wurden.

Welche Wirkung erhoffen Sie sich von Ihren Bildern? Ich möchte, dass die Menschen in meinen Bildern ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen wiederfinden, ich wünsche mir, dass sie innehalten und erkennen, dass diese Pandemie uns alle betrifft. Wir leiden schließlich alle, sind oft verzweifelt und haben Angst, aber gerade weil wir Menschen nicht alleine sind, müssen wir aufeinander zugehen, uns gegenseitig zuhören und uns mit all unseren Sorgen und Ängsten ernstnehmen – wir sollen versöhnen statt spalten. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Morgens Sonnenaufgang, abends Kaminfeuer.

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Frau Gacke, in Brixen gibt es vermehrte Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kunst. So wurden von Kunstschaffenden gestaltete Einkaufstaschen verteilt, und zum 50-jährigen Handballjubiläum wurden Kunstwerke, darunter auch Ihres, in den Schaufenstern der Geschäfte gezeigt. Steht auch Ihr neues Projekt in Verbindung mit der Wirtschaft? Kunst soll überall Platz finden und gezeigt werden, nicht nur in Museen und Galerien. Ich liebe es, an ungewöhnlichen und spannenden Orten Räume zu bespielen, die normalerweise keine Kunst beherbergen. Das

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MUSIK

z Die Vielfalt und die Qualität der Veranstaltungen unter der Zusammenarbeit von Kulturverein Brixen Musik und Bürgerkapelle Brixen haben heuer viele Gäste in die Hofburg oder wetterbedingt ins Forum gelockt. Den markanten Auftakt setzte die Bürgerkapelle gemeinsam mit den Kameraden von Villnöss mit brillanter Eröffnungsmusik der Holz- und Blechbläser mit der herausragenden Solistin Yishu Jiang am Violincello. Ebenso begeistert folgte das Publikum dem Bayrischen Landesjugendorchester unter dem Dirigenten Radoslaw Szulc, das eine Uraufführung eines jungen Komponisten und die 4. Symphonie von Brahms zum Besten gab. Das Orchester der Studienstiftung des Deutschen Volkes unter der Leitung von Martin Wettges präsentierte im atmosphärischen Ambien-

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te Bellini, Mahler, Wagner und Schönberg. Das Haydn-Orchester mit Marco Pierobon brillierte mit Black Music von Louis Armstrong bis Ella Fitzgerald. Die beiden Jugend-Ensembles „Monteverdi Wind Quartett“ und „Oktakis“

konnten das Publikum mit ihrem jugendlichen Elan und der erlesenen Kammermusik buchstäblich von den Sitzen reißen. Auf ihre Kosten kamen die Operetten-Fans zum Abschluss des Musiksommers bei der charmanten Ope-

rettengala mit Stars aus der heimischen Solistenriege wie Roman Pichler, Clara Sattler, Georg Hasler und Leo Ploner, begleitet von Othmar Trenner am Klavier. ird Foto: Konrad Eichbichler

Kunst & Kultur

Musiksommer in der Hofburg


KUNST

Foto: Oskar Zingerle

Nerone in Brixen z Mit hohem Besuch von Vittorio Sgarbi wurde Anfang September eine große Retrospektive des italienischen Malers Sergio Terzi eröffnet. Über 90 Werke sind bis 30. Oktober in der Galerie Hofburg und in der Kunsthandlung von Jakob Kompatscher zu sehen. Der im April verstorbene Terzi durchlitt ein Leben voller Entbehrungen, in Elend und moralischem Verfall. In seinem Kampf um eine gerechtere Welt verfiel er dem Alkohol, und als er mit seiner Möbelpolierwerkstatt aus der Sakristei einer Kirche vertrieben wurde, zündete er das Gebäude

an und erhielt daher seinen Beinamen „Nerone“. Er war eine Zeitlang Ligabues Fahrer, mit dem ihn die Unwägbarkeiten des Lebens verbanden. Auch er begann zu malen, und auch er erfuhr die Kunst als möglichen Weg der Erlösung. Nerones Stärke liegen in der echten Urtümlichkeit, in seinem bäuerlichen Genie. Er malte wie Ligabue Tiere, furchteinflößend und erschreckend, Spiegelbild seines inneren Schmerzes. Nerone pfiff auf Kritiker oder Kunsthändler; sein Credo lautete „Ich mache, was ich will“. Und so hielt er es bis zu seinem Tod. ird

Foto: Oskar Zingerle

KUNST

Hoangortn z Mit „Hoangort“ oder „Hoagoscht“ wirft Elisa Barison in der aktuellen Gruppenausstellung in der StadtGalerie einen Begriff in den Raum, den die Städter oder die jüngere Generation nicht mehr kennt. Er stammt vom mittelhochdeutschen „heingarte“ (Heimgarten) und bezeichnet am Land den Garten vor dem Haus. Beim Hoangort traf man sich in geselliger Runde, um zu plaudern und zu musizieren, und wie alle Traditionen und Bräuche, diente das Hoangortn zur Stärkung der Gemeinschaft. Hoangort hat keinen religiösen Hintergrund und ist an keinen Ort oder an eine bestimmte Aktivität gebunden. Franziska Schink legt eine riesige Tischdecke auf eine Tischplatte mit Motiven aus

Blockbustern der Neunzigerjahre, von denen sie in ihrer Jugend geprägt wurde. Sie signalisiert damit, dass Netflix & Co. die geselligen Abende mit Musik, Tanz und Kartenspielen abgelöst haben. Als Kontrapunkt stellt sie einen Tisch mit Spielkarten in eine Nische: Wer hat Lust auf einen Watter? Auch Margareth Kaserer widmet sich dem beliebten Kartenspiel, findet sich aber darin nicht wieder. Sie verwandelt in ihrem Druck kurzerhand die Könige in Queens, um auf den langen und steinigen Weg aus der patriarchalen Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die Bildkörper von Charlotte Aurich hängen neben den Schürzen von Kaser und der Transhumanz gedenkender Schafwolldecke von Maria Walcher in trauter Gemeinschaft wie ein

unbeschwerter „Hoangort“ der Kunst. ird

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MUSIK

z Mit einem besonderen Konzertereignis für die Gönner und Sponsoren wartete kürzlich die Brixner Initiative Musik und Kirche auf: Christoph Hammer spielte im Kaisersaal der Hofburg unter anderem Werke von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Star des Konzerts war aber

weniger der Pianist, der international zu den profiliertesten und vielseitigsten Musikern im Bereich der Alten Musik gehört, sondern das Instrument: Der Hammerflügel von Joseph Hipp (1771–1841) aus Innsbruck ist fast genauso alt wie die Musik, die er spielte, und zählt zu den „wertvollen Zeugen

des frühen Klavierbaus in Tirol“, wie Andreas Holzmann bei der Vorstellung des Instruments erläuterte. Das Instrument wurde wohl um 1800 von Joseph Hipp gebaut, der das Tischlerhandwerk von seinem Vater erlernt hatte. Seine Kenntnisse im Klavierbau eignete er sich möglichweise sogar als Foto: Konrad Eichbichler

Kunst & Kultur

Konzert auf historischem Flügel

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Autodidakt an. Nur vier Instrumente von Joseph Hipp haben sich bis heute erhalten – darunter eben das Hammerklavier, das sich seit wenigen Wochen als Leihgabe in der Hofburg befindet. Der Hammerflügel, der heute Anna und Lois Willeit aus St. Vigil in Enneberg gehört, hat einen Tastenumfang von fünf Oktaven. Seine qualitätsvolle Bauart weist zahlreiche Merkmale auf, die für den Wiener Klavierbau dieser Zeit typisch waren. Mit der Musik Mozarts auf dem historischen Hammerklavier in der Hofburg schloss sich in gewisser Weise ein Kreis: Mozart und sein Vater Leopold hatten im Dezember 1771 auch in der Hofburg musiziert – ob im Kaisersaal oder dem nicht mehr existierenden Festsaal im Osttrakt des Gebäudes, lässt sich heute nicht mehr eindeutig sagen. job

NEU IM REGAL Treuer Begleiter „Mein Fahrrad und ich“ ist ein etwas außergewöhnlicher Reisebericht: authentisch geschrieben, mitreißend, in einer einfachen Sprache, die von Herzen kommt. Die Erfahrungen von David Niederkofler, seine Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen, die herrlich einsamen Stunden bei Tagesausklang irgendwo fernab der Zivilisation: Man fährt als Leser die 11.000 Kilometer von Luttach nach Nepal im Geiste mit, durch 18 Länder hindurch. Man freut sich mit ihm, bangt, staunt und ist am Ende der langen Reise zuversichtlich, was das Gute auf dieser Welt betrifft. Der Titel „Mein Fahrrad und ich“ trifft nicht unbedingt die Seele des Buches. Das Fahrrad lässt David Niederkofler nicht im Stich, ist treuer Begleiter. Vor allem aber sind es die Menschen, auf die er trifft, die unvergesslichen Augenblicke unerwarteter Zuwendung, die Großzügigkeit trotz aller Armut,

David Niederkofler: Mein Fahrrad und ich. 11.000 km von den Alpen bis zum Himalaya Athesia Tappeiner Verlag, 2021

die absichtslose Herzlichkeit, die den Reiz des Buches ausmachen. Die Lektüre, diese ehrliche Beschreibung der 256 Tage, die David Niederkofler in Richtung Nepal unterwegs war, ist so etwas wie ein Abtauchen aus unserer schnelllebigen Zeit und gleichzeitig ein Blick über den Tellerrand unserer Gesellschaft.


KULTUR

AUFBRUCH

Handball-Happening

Foto: Hannes Engl

Bei Jochen Gassers witzigem Bild signalisieren die überlangen Arme die schier mörderischen Anstrengungen des Torhüters. Die dynamische Skulptur von Simon Rauter evoziert die Passion im Sport, und Walter Dalfovo stellt einen leidenschaftlich engagierten Trainer ins Schaufenster. Maria Stockner und Harald Kastlunger spielen ebenfalls mit dem Sujet des sublimierten Sports. Elisabeth Frei zeigt eine brillante Studie einer Handballfigur, und Karolina Gacke stellt jubelnde Menschen in den Mittelpunkt ihres fröhlichen Bildes. Maxi Obexer ist mit einem Text vertreten; das TPZ sowie MYWAYTODANCE und die Musikschule begeisterten bei der Vernissage mit tollen Darbietungen. Schade, dass Zeno Kerschbaumer bei der Eröffnung seine Managerqualitäten nicht ganz ablegen konnte und das Publikum atemlos durch den Parkour peitschte. ird

SPIELZEIT 2021/2022

© Elena Zauke

z Zur 50-Jahr-Feier sollte es in der Handballhochburg Brixen nicht nur Sport, sondern auch Kultur geben – so jedenfalls die Meinung des ehemaligen VWManagers Zeno Kerschbaumer, der derzeit nach erfolgreichen Jahren im Ausland wieder „back to the roots“ in Südtirol ist. Unter dem Motto „Handball. Kultur. Brixen“ hat der ehemalige Handballer mehrere Initiativen gestartet, darunter „Kunst & Performance Art“, kuratiert von Hartwig Thaler und Sabrina Fraternali. Brixner Künstler haben sich dabei mit dem Thema Handball beschäftigt und entsprechende Arbeiten in den Schaufenstern der Stadt präsentiert. AliPaloma widmet ihren gläsernen Ball den erfolgreichen Handballfrauen, Hartwig Thaler erinnert mit seinem Werk „Laola“ an den Jubel der Fans. Auch Ingrid Heiss ist Ex-Handballerin und sieht ihre Arbeit als Hommage an das Durchhalten beim Spiel.

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Anne-Marie die Schönheit von Yasmina Reza | Ein Gastspiel des Theaters Freiburg

Donnerstag, 14. Oktober 2021, BRIXEN, Forum BEGINN: 20.00 Uhr KARTEN: info@kulturinstitut.org www.kulturinstitut.org Tel. 0471 313800

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Kunst & Kultur

KULTURELLES GEDÄCHTNIS

Kulturelles Gedächtnis Musik - Religion -Musik Minderheiten – Religion – Minderheiten Konzerte • Symposion • Liturgie Konzerte • Symposion • Liturgie Brixen | 8.-10. Oktober 2021 Brixen | 8. bis 10. Oktober 2021

Freitag, 8. Oktober

* Freitag, 8.> Oktober 17.00 Uhr Cusanus Akademie

* Sonntag, 10. Oktober

18 Uhr Dom Brixen

Eröffnung – Begrüßung Konzert 17 Uhr 10 Uhr Aleida Denkmäler – Umgang mit Kultureller Vielfalt der Cusanus AkademieAssmann: (Un-)sichtbare Franz Schubert: Messe in As-Dur Dom in Brixen EU und in Deutschland Eröffnung – Begrüßung Johanna Winkel Sopran / Elvira Bill Alt Gottesdienst

Konzert

Stefan Litwin, Klavier

20 Uhr Hanns Eisler: Sonate für Klavier Nr. 3 Kirche des Priesterseminars Felix Mendelssohn: Hör mein Bitten Franz Schubert: Sonate für Klavier in B-Dur D960

Konzert Krysztof Penderecki: Agnus Dei Stefan Litwin, Klavier Franz Schubert: Messe in As-Dur D 678 Hanns Eisler: Sonate für Klavier Nr. 3 Samstag, 9. Oktober Franz Schubert: Sonate für Klavier in B-Dur D960 > Cusanus Akademie 9.00 Uhr

mit Domdekan Ulrich Fistill Direktübertragung im Rundfunk von RAI Südtirol Pfarrchor Lüsen Verena Gruber, Leitung Franz Comploi, Orgel

Referate / Lecture Recital

Assmann: Liturgisches Gedächtnis - Die Messe als Gottesdienst und musikalisches * Samstag, 9. Jan Oktober Kunstwerk Licture-Recital mit Stefan Litwin, Pianist und Komponist: Ein Fremdling überall - Zur 9 Uhr Metaphorik von Heimat, Exil und Tod in Schuberts Klaviersonate in B-Dur D960 Cusanus Akademie Aleida Assmann im Gespräch mit der Buchautorin Kübra Gümüsay: Die Rolle der Referate / Lecture Recital Sprache(n) in der –Einwanderungsgesellschaft Jan Assmann: Liturgisches Gedächtnis Die Messe als Gottesdienst und musikalisches > 18.00 Uhr Dom zu Brixen Kunstwerk

Chor-Orchester-Konzert

Lecture-Recital mit Stefan Litwin, Pianist und Komponist: Ein Fremdling überall – Zur Johanna Sopran / Elvira Bill Alt / Florian Sievers Metaphorik von Heimat, Exil Winkel und Tod in Kammerchor Stuttgart und Hofkapelle Stuttgart Schuberts Klaviersonate in B-Dur D960

Franz Schubert: Messe in As-Dur

Tenor / Arttu Kataja Bass

Frieder Bernius Dirigent

Aleida Assmann im Gespräch mit der Felix Mendelssohn: Hör mein Bitten - Hymne für Sopran, Buchautorin Kübra Gümüsay: Die Rolle der Agnus Dei für Chor a cappella Krysztof Penderecki: Sprache(n) in der Einwanderungsgesellschaft Franz Schubert: Messe in As-Dur D 678

Chor und Orchester

Vormerkung und Kartenvorverkauf für die Konzerte: Tourismusbüro Brixen, 0472 275252, info@brixen.org

Sonntag, 10. Oktober Infos: Brixner Initiative Musik & Kirche • www.musikkirche.it • info@musikkirche.it > 10.00 Uhr Dom zu Brixen

Feierlicher Gottesdienst

STEINEGG LIVE 2021

mit Domdekan Ulrich Fistill Direktübertragung im Rundfunk von RAI Südtirol Pfarrchor Lüsen Verena Gruber, Leitung Franz Comploi, Orgel

* Rising Voices

Fr. 22.10.2021, 20:30 Uhr

* Rising Stars & Local Heroes Sa. 23.10.2021, 20:30 Uhr

* Kenny „Blues Boss“

Wayne & Band (USA) Fr. 29.10.2021, 20:30 Uhr

* Billy Cobham & Band (USA)

Sa. 30.10.2021, 20:30 Uhr Vormerkung und Kartenvorverkauf für die Konzerte: Tourismusbüro Brixen, 0472 272752, info@brixen.org Rüdiger Baldauf´s Trumpet Infos: Brixner Initiative Musik & Kirche* • www.musikkirche.it • info@musikkirche.it

Night feat. Max Mutzke (D) Sa. 26.10.2021, 20:30 Uhr

* Mad Puppet

Do. 28.10.2021, 20:30 Uhr

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Alle Veranstaltungen im Kulturhaus von Steinegg Ticket- und Platzreservierung: 338 8309014 www.steinegglive.com

Foto: Konrad Eichbichler

Aleida Assmann: (Un-)sichtbare Denkmäler – Florian Sievers Tenor / Arttu Kataja Bass > 20.00 Uhr Kirche des Priesterseminars Umgang mit kultureller Vielfalt in der Kammerchor Stuttgart und EU und in Deutschland Hofkapelle Stuttgart Frieder Bernius Dirigent


TIMER

Oktober 2021 THEATER

Eine Peep-Show für Aschenputtel Nach der Vorpremiere beim „Oriente Occidente Dance Festival Rovereto“ und nach 60 Aufführungen zwischen Bozen, Rovereto, Mailand und Lecce, geht „Eine Peep-Show für Aschenputtel” auf Südtirol-Tournee. Erste Station der neuen Produktion ist das Forum Brixen.

z „Eine Peep-Show für Aschenputtel” ist nicht einfach ein Tanztheater-Stück, sondern eine ganz besondere physische und sinnliche Erfahrung. Die Zuschauer werden begrüßt, bekommen einen Jeton in die Hand gedrückt und betreten dann eine Kabine, von der aus sie durch ein Guckloch das Treiben auf der Bühne erspähen können: In einem Ballsaal versuchen Abend für Abend junge Damen

die Blicke des Prinzen auf sich zu ziehen in der Hoffnung auf den Schuh, der ihr Leben verändern wird. Tänzerinnen und Tänzer, Schauspielerinnen und Schauspieler agieren auf einer kreisrunden Bühne, das Publikum sitzt rundherum in 14 Einzelkabinen für ebenso viele Zuseherinnen und Zuseher. Die Gruppe Teatro la RibaltaKunst der Vielfalt inszeniert in

dieser Hochburg des Voyeurismus das Märchen vom Aschenputtel in einer neuen Lesart. Die PeepShow wird zum Ballsaal, in den ein Prinz, der auf Brautschau ist, alle Mädchen im heiratsfähigen Alter einlädt. Viele junge Damen folgen der Einladung in der Hoffnung, den Prinzen für sich gewinnen zu können. Das Stück wurde von Paola Guerra geschrieben, Regie führt Antonio Viganò, die Choreografie stammt von der Tänzerin Michela Lucenti, die Kostüme von Elena Beccaro. Auf der Bühne steht neben sieben Mitgliedern des Ensembles der Bozner Schauspieler Paolo Grossi, der mit den Darstellerinnen und Darstellern auch propädeutisch gearbeitet hat. Für die Neuzugänge Sara Menestrina und Stefania Mazzilli Muratori wird es der erste Auftritt überhaupt sein. Die Inszenierung von „Eine Peep-Show für Aschenputtel” ist eine Koproduktion von Teatro la Ribalta-Kunst der Vielfalt

und dem Tanzfestival Oriente Occidente. Die Südtirol-Tournee wird von der Region Trentino-Südtirol finanziell unterstützt. Vom 18. bis 23. Oktober stehen 11 Aufführungen auf dem Programm.

K U N S T D E R V I E L F A LT

Aufführungen

* Von 18. bis 23. Oktober Forum Brixen

18.10.: 19 Uhr 19.10.: 19 und 20:30 Uhr 20.10.: 19 und 20:30 Uhr 21.10.: 19 und 20:30 Uhr 22.10.: 19 und 20:30 Uhr 23.10.: 19 und 20:30 Uhr Pro Aufführung sind nur 14 Personen zugelassen. Reservierung und GreenPass erforderlich. info@teatrolaribalta.it oder 0471 324943

JUBILÄUMSKONZERT 30 JAHRE VOCALART“ ”

Ensemble VocalArt Brixen Cappella Claudiana Helene Grabitzky, Sopran / Laura Kießkalt, Alt Benedikt Heggemann, Tenor / Michael Feichter, Bass Marian Polin, Leitung Joseph Haydn Missa in Angustiis in d-Moll „Nelsonmesse” Te Deum für die Kaiserin Maria Theresia

* Samstag, 23. Oktober, 18 Uhr Dom Brixen

Das Brixner Ensemble VocalArt feiert in diesem Jahr sein dreißigjähriges Bestehen mit diesem Festkonzert. Seit seiner Gründung unter der künstlerischen Leitung von Heinrich Walder konzertierte es mit einem breitgefächerten Repertoire und erhielt Preise bei Chorwettbewerben (Guido d’Arezzo, Spittal an der Drau). Seit 2016 ist Marian Polin künstlerischer Leiter des Ensembles.

Vormerkung und Kartenvorverkauf: Tourismusbüro Brixen Infos unter www.musikkirche.it

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Veranstaltungen

Freitag, 1. Oktober

Kino

20 Uhr

Konzert

20 Uhr

Konzert

Stefan Litwin, Klavier Kirche des Priesterseminars

Filmclub: Tanznomadinnen Astra, Brixen The Best of Brecht Forum, Brixen

20 Uhr

Samstag, 9. Oktober

Theater

Cafè Populaire Dekadenz, Brixen

Markt 9.30 bis 18.30 Uhr

20.30 Uhr

9 Uhr

Lecture Recital; Jan Assmann Cusanus Akademie

Samstag, 2. Oktober

Konzert

Markt 9.30 bis 18.30 Uhr

18 Uhr

Brot- und Strudelmarkt Domplatz, Brixen

Chor-Orchester-Konzert; Franz Schubert: Messe in AS-Dur Dom zu Brixen

Sonntag, 3. Oktober

Sonntag, 10. Oktober

Markt 9.30 bis 18.30 Uhr

Gottesdienst

Brot- und Strudelmarkt Domplatz, Brixen

Feierlicher Gottesdienst mit dem Pfarrchor Lüsen Dom zu Brixen

Montag, 4. Oktober

Kino

Filmclub: Luca + Silvana Astra, Brixen

Kino

Filmclub: Minari – Wo wir Wurzeln schlagen Astra, Brixen

Freitag, 8. Oktober

Symposion

10 Uhr

17 Uhr

20 Uhr

Dienstag, 12. Oktober

Eröffnung: „Kulturelles Gedächtnis / Musik – Religion – Minderheiten“ Cusanus Akademie, Brixen

Talk

Ans Eingemachte! Dekadenz, Brixen

Theater

Theater

20.30 Uhr

Cafè Populaire Satire von Nora Abdel-Maksoud Dekadenz, Brixen Donnerstag, 14. Oktober

Anne-Marie und die Schönheit Brixen, Forum Freitag, 15. Oktober

Theater

20.30 Uhr

Cafè Populaire Satire von Nora Abdel-Maksoud Dekadenz, Brixen Samstag, 16. Oktober

Theater

20.30 Uhr

Cafè Populaire Satire von Nora Abdel-Maksoud Dekadenz, Brixen

20.30 Uhr

Theater

18 Uhr

Cafè Populaire Satire von Nora Abdel-Maksoud Dekadenz, Brixen Montag, 18. Oktober

Kino

Filmclub: The Father Regie: Florian Zeller Astra, Brixen

20.30 Uhr

Cafè Populaire Satire von Nora Abdel-Maksoud Dekadenz, Brixen Mittwoch, 20. Oktober

20 Uhr

Sonntag, 17. Oktober

Montag, 11. Oktober

20 Uhr

Dienstag, 19. Oktober

Theater

Referat

Brot- und Strudelmarkt Domplatz, Brixen

Mittwoch, 13. Oktober

20 Uhr

Theater

20.30 Uhr

Cafè Populaire Satire von Nora Abdel-Maksoud Dekadenz, Brixen Donnerstag, 21. Oktober

Theater

20.30 Uhr

Cafè Populaire Satire von Nora Abdel-Maksoud Dekadenz, Brixen

Tanz

20 Uhr

DUE QUADRI Sabrina Fraternali und Sarah Merler präsentieren ein Tanzduett in zwei Bildern und zeigen darin die Notwendigkeit, niemals anzuhalten. www.alpsmoves.it Astra Brixen Freitag, 22. Oktober

Informationsabend 18 Uhr Diplomausbildung in Neuroenergetischer Kinesiologie mit Ines Dollmann Haus Voitsberg, Vahrn

NEUROENERGETISCHE KINESIOLOGIE Diplomausbildung

Im Herbst 2021/Frühjahr 2022 startet die Grundausbildung zum „Diplomierten Kinesiologen in Neuroenergetischer Kinesiologie“ inkl. Diplomprüfung in Vahrn bei Brixen. Diese Grundausbildung ist eine gute Basis für Neueinsteiger, die sofort in die Praxis umgesetzt werden kann. Dies kann sowohl für die weiteren Ausbildungen in der Neuroenergetischen Kinesiologie (Fortgeschrittenenkurse) als auch für andere kinesiologische Richtungen genützt werden. Vorab findet ein Informationsabend statt, an dem die Grundausbildung und der Ablauf eingehend erklärt werden.

Informationsabend:

Mehr Infos und Anmeldung: Ines Dollmann +43 699 10443168 www.kinesiologie-dollmann.com www.nkinstitute.at/nk-diplom-suedtirol

* Freitag, 22. Oktober 2021, 18 Uhr Haus Voitsberg in Vahrn Voitsbergstraße 5 I-39040 Vahrn bei Brixen

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ZEITREISE MIT DEN NEPOMUKS Band 2: Bei den Römern Wer durch Brixen spaziert, spürt auf Schritt und Tritt die vergangenen Zeiten, und man kriegt Lust, den Geschichten nachzugehen, die hier vielleicht passiert sind. In ihrem Gemeinschaftsprojekt „Zeitreise mit den Nepomuks“ tun die Kinderbuchautorin Heidi Troi und die Illustratorin Evi Gasser genau das und gleichzeitig machen sie die Südtiroler Geschichte für Kinder emotional erlebbar. Band 2 der Kinderbuchreihe „Zeitreise mit den Nepomuks“ entführt die Leser*innen ab 8 Jahren in die Zeit der Römer und zwar in das Brixen zu der Zeit. erhältlich ab

* Donnerstag, 23. September

in allen gängigen Buchhandlungen


Theater

Cafè Populaire Dekadenz, Brixen

20.30 Uhr

Kinderkino

Samstag,23. Oktober

Theater

Adventura Dantis Dekadenz, Brixen

Konzert

Donnerstag, 28. Oktober

19.30 Uhr

Konzert

Woland Dekadenz, Brixen

18 Uhr

Nelsonmesse und Te Deum von Joseph Haydn Dom, Brixen

Konzert

30 Jahre VocalArt Dom zu Brixen

18 Uhr

Bauernmarkt mittwochs und samstags, 7:30–13 Uhr Hartmannplatz

18 Uhr

Wochenmarkt montags, 8–13 Uhr Am Parkplatz Priel in der Brennerstraße

Cafè Populaire Satire von Nora Abdel-Maksoud Dekadenz, Brixen Montag, 25. Oktober

Kino

20.30 Uhr

Märkte

Sonntag, 24. Oktober

Theater

16.30 Uhr

Die Boonis – Eine bärenstarke Zeitreise Astra, Brixen

Filmclub: Rosas Hochzeit Rosa ist immer für alle da, nur nicht für sich selbst. Als sich eines Tages ihr Vater in den Kopf setzt, wieder bei ihr einzuziehen, schrillen bei Rosa endlich die Alarmglocken. Das erste Mal schafft sie es, Nein zu sagen. Astra, Brixen

Galerie Hofburg bis 30. Oktober Nerone Violina Ausgestellt werden unveröffentlichte und bedeutende Werke des kürzlich verstorbenen Künstlers Sergio Terzi, der auch als Nerone bekannt war. Montag bis Freitag von 10 bis 13 und 15 bis 18:30 Uhr Samstag von 10 bis 12.30 Uhr Galerie Hofburg Von 29. Oktober bis 6. November „SIMON RAUTER. Perspectives“ Montag bis Sonntag von 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr Hofburg Brixen bis 7. November 2021 Ausstellung Markus Vallazza und Dante. Das Werk im Werk täglich von 10 bis 18:30 Uhr

Monatsmarkt Samstag, 9. Oktober 8:30–13 Uhr Goethestraße

20 Uhr

Ausstellungen

Flohmarkt Montag, 4. Oktober von 9 bis 17 Uhr im Kindergarten Vahrn

THEATER

Foto: Elena Zaucke

Anne-Marie die Schönheit

z Wohl keine Stückeschreiberin ist derzeit erfolgreicher als Yasmina Reza. „Anne-Marie die Schönheit“ ist ein Roman von ihr, der für die Bühne adaptiert wurde. Die deutschsprachige Erstaufführung wird von Intendant Peter Carp am Theater Freiburg inszeniert. Das Südtiroler Kulturinstitut lädt sie nach Brixen ein und eröffnet damit seine Spielzeit im Forum. Im Zentrum des Abends steht Anne-Marie, eine alternde Schau-

spielerin, die höchstens auf der Bühne eine Schönheit war, und das ist lange her. Die großen Rollen bekam eine andere, die prominenten Liebhaber ebenso. So blieb ihr ein langweiliger Mann, ein „Mistfink“ als Sohn, das Alter und eine Knieprothese. Nun ordnet sie gedanklich ihr Leben, blickt zurück aufs Theater, auf die Liebe, auf das Glück. Anne-Marie ist eine Frau, aber aus Gründen der Allgemeingültigkeit wünschte sich Yasmina Reza, dass diese Figur von einem Mann gespielt wird. Für die deutsche Erstaufführung wünschte sie sich den bekannten Schweizer Schauspieler Robert Hunger-Bühler. Karten gibt es im Südtiroler Kulturinstitut unter Tel. 0471-313800, info@kulturinstitut.org. Weitere Infos: www.kulturinstitut.org

* Do., 14. Oktober 2021, 20 Uhr Brixen, Forum

Die Veranstaltung wird von der Volksbank unterstützt.

bis 9. Jänner 2022 Heiliges und Heilige über den Pass In einer Gemeinschaftsausstellung der Hofburg Brixen, des Augustinermuseums Rattenberg und des Museums Rablhaus Weerberg werden Besucherinnen und Besucher auf eine (museale) Pilgerreise geschickt, um den Formen religiöser Mobilität nachzuspüren. täglich von 10 bis 18:30 Uhr Festung Franzensfeste bis 3. Oktober 50x50x50 allen alles Mit der Ausstellung 50x50x50 allen alles beteiligt sich das Landesmuseum Festung Franzensfeste am MuseenThemenjahr „Transit - Transport - Mobilität“ der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Künstlerinnen und Künstler aus den drei Ländern Tirol, Südtirol und Trentino werden die Festung mit ihren Kunstwerken in einen besonderen Erlebnisraum verwandeln.

Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr

Von

Stiftmuseum Neustift Bis 31. Oktober Zwischen Budapest und New York. Neustifts verlorene Schätze. In Kurzvideos des Filmemachers Christoph Wieser sowie auf Schautafeln werden „Neustifts verlorene Schätze“ in repräsentativer Auswahl präsentiert und ihre wechselvollen Geschichten erzählt. Von Montag bis Samstag, 10 bis 17 Uhr Stadtgalerie bis 13. November Hoangortn Der Begriff „hoangortn“ (Südtiroler Schreibweise) stammt vom mittelhochdeutschen „heingarte“ und bezeichnete ursprünglich, im süddeutschen Sprachraum, den Garten vor den Häusern ländlicher Gebiete. Hier traf sich die Nachbarschaft in geselliger Runde, um gemütlich beisammenzusitzen. Dabei wurde geplaudert, musiziert, ja vielleicht sogar das Tanzbein geschwungen. Heute bezieht sich der Begriff oftmals auf nichtkommerzielle Veranstaltungen für traditionelle Volksmusik. Vier Künstlerinnen, Charlotte Aurich, Margareth Kaserer, Franziska Schink und Maria Walcher, schaffen im Ausstellungsraum durch diverse Medien und Themen eine Vielfalt an Zugängen zum „hoangortn“. Von Dienstag bis Freitag, 10 bis 12 und 16 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 12 Uhr Restaurant Traubenwirt Bis 9.10. „The dreamers“ Pop-Up Exhibition von Karolina Gacke Täglich von 11 bis 13 und 17 bis 20 Uhr 53


r e u e n s n e Brix t k n u p f f e r T r e l l e r u t kul

30.000 Leihbücher, 2.500 Hörbücher, 5.000 DVDs, 400 Spiele sowie unzählige Zeitschriften und Zeitungen haben ein neues Zuhause gefunden: Am südöstlichen Ende des Domplatzes, nur wenige Schritte vom bisherigen Standort entfernt, eröffnet in diesen Tagen die neue Stadtbibliothek in nie dagewesener Erlebnisdimension.

„Die neue Stadtbibliothek will weit mehr sein als ein Ort der Ausleihe und Rückgabe“, erklärt Bibliotheksleiter Bruno Kaser, „sie soll vielmehr ein Ort der Inspiration und der Begegnung werden.“ Dies wird zum einen durch ein architektonisches Konzept begünstigt, das mit weitläufigen Räumen, gemütlichen Sitz- und Rückzugsbereichen über drei Stockwerke verteilt sowie einem schönen Parkgarten zum Schmökern ebenso wie zum Zusammentreffen einlädt; zum anderen durch ein breites Spektrum der Mediennutzung, das weiter ausgedehnt wird: So können nunmehr alle Medien in den Räumlichkeiten frei genutzt werden, von Zeitschriften, Büchern bis hin zu

Gesellschaftsspielen, die in den Räumen gespielt werden können. Zum Komfort tragen im Weiteren ein freies WLAN sowie die 15 iPads bei, die den Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung stehen, außerdem eine automatisierte Ausleihe und ein 24-Stunden-RückgabeAutomat. Ein monatliches Veranstaltungsprogramm ergänzt künftig das kulturelle Angebot der Stadtbibliothek, den Auftakt bilden Lesungen, Spielenachmittage und Filmvorführungen im Oktober.

Alle Veranstaltungen und Termine werden in der Bibliothek sowie auf Facebook und Instagram rechtzeitig bekannt gegeben.


Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 8.30 bis 18.30 Uhr

Zum gelungenen Projekt der neuen Stadtbibliothek Brixen beigetragen haben unter anderem folgende Unternehmen:

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K


Freizeit & Sport „TALENT ALLEIN REICHT NICHT“: Der ehemalige Skirennläufer Marco Büchel erzählt, was zum Erfolg führt

MARCO BÜCHEL ERZÄHLT ÜBER SEINE SKIKARRIERE

Skifahrer aus Leidenschaft

Marco Büchel ist Vizeweltmeister im Riesenslalom, stand bei vier Weltcuprennen ganz oben auf dem Treppchen und kann stolz auf 300 Weltcupstarts in seiner Karriere zurückblicken. Der Weltklasseathlet aus Liechtenstein stand beim „Sport Day“ der Gemeinde Brixen auf der Bühne und erklärte, wie man mit „scheinbar mäßigem Talent“, aber mit viel Leidenschaft seine Konkurrenz hinter sich lassen kann. 56


Fotos: Helmut Moling

bereits erfolgreich waren, standen schließlich am Abend des 15. September ab 18.30 Uhr auf der Bühne des Forums Brixen. 70 Sportlerinnen und Sportler, darunter der Triathlet Euan De Nigro, die Leichathleten Greta Chizzali und Marie Burger und noch viele mehr, wurden im Rahmen der Sportlerehrung von den Brixner Gemeindevertretern für ihre Leistungen ausgezeichnet.

Aus Leidenschaft zum Leben. Den Hauptakt des „Sport Days“ bildete der Vortrag „Motivation aus Leidenschaft. Aus Leidenschaft zum Leben“ von Marco Büchel, genannt „Büxi“. Auf lustige und kurzweilige Art und Weise erzählte der Liechtensteiner den rund 200 Anwesenden von seiner sportlichen Laufbahn, die hinter seinem Haus in der Nähe von Vaduz begann. Polysportiv war der 49-Jährige bis zu seinem 14. Lebensjahr unterwegs: In Judo, Fußball, Badminton und noch vielen weiteren Sportarten versuchte er sich – bis er dann seine

gestuhlvermieter werden solle, anstatt seine Zeit fürs Skifahren zu verplempern – eine Aussage, die Büchel bis ins Unermessliche motivierte. Hartes Training, Selbstvertrauen, Motivation und Ehrgeiz brachten ihn bald seinem Ziel, ein Weltcuprennen zu gewinnen, näher. „Die Motivation muss von dir selbst kommen; es nützt nichts, wenn man von außen motiviert wird“, so Büchel. Die Leidenschaft zum Rennenfahren brannte in ihm und brachte ihn dazu, die sogenannte „Extrameile“ zu gehen; also seine psychischen und physischen Grenzen zu überschreiten und seinen „inneren Schweinehund“ zu überwinden. 1999 in Vail/Beaver Creek war es dann soweit: Marco Büchel kürte sich zum Vizeweltmeister im Riesenslalom. 2003 gewann er sein erstes Weltcuprennen – den Super-G in Garmisch-Partenkirchen. Es folgt ein weiterer Sieg in der Abfahrt in Gröden 2005, in Lake Louise 2006 und – das absolute Non-Plus-Ultra seiner

das tollste Büro der Welt, bist privilegiert, dieses Leben führen zu dürfen, und du beklagst dich derzeit über alles und jeden. Wo bleibt der Spaß an der Sache?“ Erst als sich Büchel dessen bewusst wurde, konnte er an alte Erfolge anknüpfen – und peilte ein weiteres Ziel an: einen Podestplatz auf der Lauberhornabfahrt in Wengen – das er bald auch erreichen sollte. Wengen – das ist die längste Abfahrt im gesamten Skiweltcup, nicht aber die schwierigste. „Dort fahren nur erfahrene Athleten aufs Podest; man muss die fünf Schlüsselstellen kennen und jede einzelne davon perfekt fahren – sonst hat man keine Chance“, erzählt der Skipensionist. Ein Jahr lang arbeitete der Liechtensteiner mit Schweizer Pass darauf hin, diese Abfahrt perfekt zu meistern. Das Pensum an Konditionstraining, das er absolvierte, brachte ihn tagtäglich über seine Grenzen. Nichtsdestotrotz strotzte er vor Motivation und wollte sein Ziel in der letzten Saison seiner Karriere erreichen.

„Wem alles in den Schoß fällt, der lernt nicht zu kämpfen, und wer nicht kämpft, kann nicht gewinnen“_ Marco Büchel, ehemaliger Ski-Weltcupathlet

I

m Vorjahr fiel er Corona zum Opfer – der „Sport Day“ der Gemeinde Brixen. Das Format rief Sportstadtrat Andreas Jungmann gemeinsam mit Markus Gaiser, dem Strategieentwickler und ehemaligen Organisator des International Mountain Summit (IMS), ins Leben – erfolgreich, denn ein ganzer Tag lang wird damit bereits zum zweiten Mal der Brixner Sportwelt und den Sportinteressierten gewidmet. Marco Büchel spielte bei der diesjährigen Ausgabe die Hauptrolle: Der ehemalige Skiprofi hielt vor 100 Maturanten bereits am Vormittag des 15. September und am Vortag vor rund 80 Mitarbeitern der Durst-Gruppe, Vorträge über Motivation, Leidenschaft und Ehrgeiz – und wie man damit seine Ziele erreicht. All jene Brixner Sportler, die in den letzten Jahren

Leidenschaft fürs Skifahren entdeckte. „Nicht das Stangentraining hat es mir angetan, sondern die Sprünge, die Buckelpisten und die Waldwege“, so Büchel. Schon damals tanzte er aus der Reihe, machte sein eigenes Ding und war – wie er selbst sagt – „zwar motiviert und zielorientiert, aber mit mäßigem Talent bestückt.“ Er bezeichnet es als Glück, dass es im kleinen Land Liechtenstein, das nur 39.000 Einwohner zählt, gar nicht so schwer war, sich einen Startplatz bei einer Weltmeisterschaft oder bei den Olympischen Spielen zu sichern. Zehnmal nahm er an Weltmeisterschaften teil. „Bei meinen ersten Olympischen Spielen 1992 in Albertville trat ich mit einem enttäuschenden 36. Platz im Super-G die Heimreise an. Ich freute mich aber dennoch, denn im Flugzeug durfte ich neben meinem großen Idol Platz nehmen: Andreas Wenzel“, erzählt Büchel. Wie es das Schicksal wollte, war dieses Aufeinandertreffen ernüchternd, und es sollte Büchels Zukunft prägen: Wenzel erklärte ihm nämlich, dass er doch – „mangels Talents“ – besser Lie-

Karriere – der Super-G-Sieg auf der Streif in Kitzbühel 2008. „Ich war hochkonzentriert, besichtigte wie immer eine gute Stunde lang, prägte mir jede einzelne Kurve, jedes einzelne Tor ein, studierte die Linie und stieß mich dann aus dem Starthaus – mit der Überzeugung im Hinterkopf, dass ich meinen Freund, aber Erzrivalen auf der Piste, Didier Cuche, schlagen kann“, erzählt Büchel. Die Zutaten für einen Sieg sind laut Büchel Überzeugung, Risikobereitschaft, Spaß am Tun und aktives Fahren, denn „wenn du aktiv fährst, bist du der Pilot, ansonsten der Passagier“.

Ziele sind das Um und Auf. Nicht immer aber geht die Rechnung so auf wie gewünscht – in einem Sportlerleben gehören Höhen dazu, aber auch Tiefen: „2002 lief es nicht nach Plan: Fehlendes Selbstvertrauen und zu wenig Leidenschaft führten dazu, dass ich nicht richtig in Fahrt kam und somit die Erfolge ausblieben“, erzählt der Liechtensteiner. Erst seine Frau, mit der Büchel bereits seit zwei Jahrzehnten liiert ist, öffnete ihm die Augen: „Du hast

„Du hast nur diese zwei Minuten für das Rennen; wenn du da nicht in Top-Form bist, wenn du in diesem Moment nicht bereit bist, wenn dir die Konzentration fehlt, war alles umsonst“, so Büchel. Er stürzte sich aus dem Starthaus, erwischte seine Linie nicht perfekt, war aber schnell unterwegs. „Wenn ich schon hier bin, fahre ich weiter“, dachte er sich, als er eine Schlüsselstelle nicht optimal erwischt hatte. Mit acht Zehntel Vorsprung schaffte er es ins Ziel, die Freude war überwältigend – auch wenn es zum Schluss doch „nur“ für den dritten Platz reichte. „Das war mir egal, denn ich hatte mein Ziel erreicht“, freute sich Büchel, der seine Karriere 2010 beendete. Es waren jedoch nicht der Ruhm oder das Geld, das ihn anspornte, sondern einzig und allein die Emotionen und die Leidenschaft. „Skiprofi zu werden ist eine Harakiri-Aufgabe: Nur ganz wenige schaffen es an die Spitze, und es ist alles andere als einfach. Die Emotionen, die man dann aber erlebt, sind das Salz in der Suppe“, erklärt der Liechtensteiner. Viermal hat „Büxi“ gewonnen, 57


Freizeit & Sport

Sie diskutierten über Talent und Einstellung: Andreas Jungmann, Gabriele Ghirardello, Manuela Ianesi, Moderatorin Sarah Bernardi, Marco Büchel, Andrea Vötter, Andreas Vieider und Sigi Pfeifhofer „296 Mal aber habe ich verloren“. Das Aufstehen nach Niederlagen haben sein Leben beeinflusst und ihn auch als Mensch sehr geprägt.

den Diskussionsrunde im Forum einig. Die Trainer Sigi Pfeifhofer und Manuela Ianesi, die Athletin Andrea Vötter, Sport-Stadtrat Andreas Jungmann, Psychologe

von Sarah Bernardi. „Wem alles in den Schoß fällt, der lernt nicht zu kämpfen. Und wer nicht kämpft, kann nicht gewinnen“ – davon ist Marco Büchel überzeugt.

Am Vormitttag für Schüler, am Abend für Interessierte: Marco Büchel aus Liechtenstein erzählte von seiner Skikarriere Nur Kämpfer sind auch Sieger. Gabriele Ghirardello und SportDas Talent bringt einen Skirennfahrer an den Start, aber es ist die Einstellung, die ihn ins Ziel bringt – darüber waren sich auch die Teilnehmer der anschließen-

Journalist Andreas Vieider diskutierten gemeinsam mit Marco Büchel über Sport, Talent – und Durchhaltevermögen. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion

Auch vom Spezialisieren in jungen Jahren hält er nichts: „Je mehr Sportarten Kinder und Jugendliche ausprobieren, desto besser ist es.“ Dieser Meinung ist auch Manuela Ianesi: „Wer zu früh zu viel ge-

winnt, lernt nicht, zu beißen.“ Der Psychologe Gabriele Ghirardello weist auf die Erwartungshaltung hin, die zwischen Athleten, Eltern und Trainer dieselben sein müssen – sonst kommt es zu einem vorzeitigen Abbruch der Aktivität: „Der Traum der Eltern darf nicht zum Ziel der Kinder werden. Es ist deshalb wichtig, dass sich Vereine auch um den mentalen Support der jungen Athleten kümmern.“ Dass jedes Kind eine individuelle Herangehensweise braucht, darüber sind sich auch SportStadtrat Jungmann und Trainer Pfeifhofer einig. „Es braucht empathische Trainer, die je nach Charakter des Kindes agieren und handeln“, so Pfeifhofer. Die Diskussionsrunde brachte aber auch die Tatsache auf den Punkt, dass Kinder zwar gefordert, aber auf keinen Fall über- und auch nicht unterfordert werden sollen. Dann wird der Sport zur besten Lebensschule, die Kinder und Jugendliche bekommen können.

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DIVERSES

Sport am Spinger Berg Der ASV Spinges kann auf eine relativ junge, aber bewegte Vereinsgeschichte zurückblicken. In letzter Zeit ist wieder Bewegung auf den Platz gekommen: Gleich mehrere Sportarten hat der Verein anzubieten.

E

s war etwa im Jahr 1989, als einige Spinger um Othmar Rogen die Initiative ergriffen und einen Sportverein ins Leben riefen. „Gründungsurkunde gibt es aber keine“, erinnert sich Rogen, der dem Sportclub als erster Präsident viele Jahre lang vorstand. Es gab damals übrigens keine besonders erwähnenswerte Sportstruktur in dem kleinen 300-Seelen-Dorf; mehr oder weniger war eine bessere Waldlichtung mit zwei improvisierten Fußballtoren jener Ort, an dem so etwas wie Mannschaftssport ausgeübt worden ist. Im Winter wurde der Platz – von manchen damals scherzhaft als das „Spinger Waldstadion“ bezeichnet – eingeeist und zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen genutzt. Und so formierte sich im SC Spinges eine Eisstock-Moarschaft, die unter anderem an den lokalen Meisterschaften teilnahm. Die Sektion Rodeln veranstaltete einige Rennen auf der Spinger Alm, und es gab eine Sektion Ski mit wöchentlichen Trainings. Eine Kinderfußballmannschaft hat der Club ebenso ins Leben gerufen. Für eine reine Bubenmannschaft bekam man nicht genügend Kinder zusammen, und so waren in Spinges auch Mädchen mit von der Partie. Mädchenfußball war Anfang der Neunzigerjahre noch durchaus außergewöhnlich, und der SC Spinges gehörte in dieser Hinsicht zu den Vorreitern. Frauen in Männerdomänen – das hatte es in Spinges doch schon mal gegeben – Stichwort Katharina Lanz. Tradition verpflichtet eben ... Später reichte es für die Spinger einige Saisonen lang sogar zu einer eigenen Damenfußballmannschaft, wenn auch mit auswärtiger Unterstützung. Die Mädels schafften es bis in die Serie C.

Neue Sportzone. Im Laufe seiner

Tätigkeit sah der SC Spinges Ende der Neunzigerjahre die Notwendigkeit, das „Waldstadion“ dann doch etwas aufzufrischen. Der damalige Gemeinderat und SC-

Der ASV Spinges bemüht sich um ein breites Sportangebot für Kinder und Erwachsene Mitglied Andreas Erschbaumer setzte sich für dieses Anliegen ein: Die Meisterschaftsspiele konnten nämlich nicht in Spinges ausgetragen werden, weshalb man auf den Sportplatz in Franzensfeste ausweichen musste. Also klopfte Präsident Othmar Rogen überall dort an, wo man für den Ausbau einer Sportzone eben anklopft. Schnell war klar: Für „ein bisschen herrichten“ waren keine Beiträge vorgesehen; wenn schon, müsse ein vollwertiger Fußballplatz nach den Landeskriterien gebaut werden, hieß es. Und so kam es dazu, dass Landeshauptmann Luis Durnwalder bei der Einweihungsfeier im Jahr 2008 auf dem nigelnagelneuen Spinger Kunstrasenplatz den Anstoß für die neue Sportzone machte. Was man vorher aber irgendwie schon kommen sah, manifestierte sich in den kommenden Jahren klar und deutlich: Die Struktur ist für Spinges zu groß und das Fußballinteresse zu klein, um den neuen Platz dauerhaft zu nutzen. Über mehrere Jahre hinweg nutzten auswärtige Amateur-Fußballmannschaften aus dem Bezirk den Platz für ihre Trainings – kein Mega-Geschäft für den Verein zwar, aber immerhin eine Einnahmequelle und ein

beruhigender Anblick obendrein, dass der 1,2 Millionen Euro teure Platz auch genutzt wird.

Knallhart: Bootcamp. In den letz-

ten Jahren – es gab inzwischen zwei Wechsel an der Vereinsspitze, auf Regina Köck folgte Ludwig Wieland – ist wieder etwas Bewegung auf den Platz gekommen, wobei „etwas Bewegung“ in diesem Zusammenhang eine maßlose Untertreibung ist, denn bei den Bootcamp-Trainingseinheiten geht es richtig zur Sache: Im Zirkelmodus werden Traktorreifen gestemmt, schwere Taue geschwungen, Bänke gestemmt, Liegestützen gedrückt – das alles unter den strengen Augen von Fitnesscoach Philipp Stockner. Dass sich in Spinges ein paar „Verrückte“ abends nach der Arbeit noch so richtig auspowern, hat sich schnell herumgesprochen, und so bekam der ASV Spinges Anfragen von Männern und Frauen aus allen umliegenden Gemeinden, an den Bootcamps teilnehmen zu dürfen.

Angebote auch für Kinder. Auch

der Jugendfußball in Spinges erlebte letzthin wieder einen Aufschwung, und seither tummeln sich auch Kinder im schönen „Spinger Waldstadion“, das bis

auf die fehlenden Tribünen seiner scherzhaften Bezeichnung heute übrigens eher gerecht werden könnte als damals. Im letzten Jahr und auch heuer veranstaltete der ASV Spinges ein Sommercamp, bei dem Kinder unter der fachmännischen Anleitung von Christian Untersteiner verschiedene Sportarten ausprobieren konnten. Für Erwachsene wurde ein YogaKurs mit Maria-Laura Ebensberger angeboten: Entspannungs- und Stabilitätsübungen sowie Atemtechniken, um die eigene Gesundheit zu fördern und das allgemeine Stresslevel zu senken. Den Corona-Einschränkungen trotzte Spinges mit Online-Bootcamps und -Yogaeinheiten. „Trotz dieser turbulenten Zeit blicken wir optimistisch in die Zukunft und sind nach wie vor motiviert, den Breiten- und Kindersport bestmöglich zu fördern“, sagt ASV-Präsident Ludwig Wieland. „Ein besonderes Anliegen ist es uns, eine familiäre Atmosphäre innerhalb des Vereins sowie auch während der Sporteinheiten zu schaffen, denn wir sind davon überzeugt, dass es genau das ist, was einen örtlichen Sportverein ausmacht.“ oskar.zingerle@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 59


FUSSBALL

Freizeit & Sport

Den Hang hinauf z In Gereuth fand vor Kurzem ein Fußballturnier der besonderen Art statt: Elf Mannschaften aus ganz Südtirol spielten dabei Fußball – allerdings nicht auf grünem Rasen, sondern auf einer steilen Wiese oberhalb des Perlungerhofes. „Steilhongfuaßboll“ wurde diese von der Jugendgruppe Tils initiierte Sportart genannt. Jeweils sechs Spieler versuchten dabei, den Ball immer wieder den Steilhang hinaufzuschießen. Als Sieger ging schlussendlich der FC

Gasteig hervor. Organisiert wurde das Turnier von der Jugendgruppe Tils, die mit dieser Initiative Engagement und Einfallsreichtum zeigte. Bei der Siegerehrung, der auch Stadtrat Peter Natter beiwohnte, wurden eigens kreierte Pokale übergeben. Mit einem Beitrag von 2.500 Euro fördert die Gemeinde diese Initiative, der sie soziale und kulturelle Wichtigkeit beimisst. eh

F&S Freizeit & Sport

HANDBALL

Handballsport für Schulkinder z Den Handballsport den Grundschulkindern näher bringen – das ist das Ziel und die Aufgabe des Handball-Jugendzentrums Eisacktal. Um dieses Ziel auch heuer wieder zu erreichen, wurde ein Schulprojekt ins Leben gerufen: Spieler der Serie A-Mannschaft werden den Grundschulen von Brixen und Umgebung einen Besuch abstatten, den Kindern den Handballsport erklären und mit ihnen „trainieren“. Zum Abschluss erhalten die Kinder noch das Kinderbuch „Brixen vor, noch ein Tor“, das vor Kurzem von der Brixnerin Evi Hilpold geschrieben

kurz

notiert

60

wurde. Es erzählt die Geschichte des kleinen Froschs Andy, der zum Handballfan wurde. Illustriert wurde das Buch von Melanie Vitroler (Brixmedia); realisiert wurde es in Zusammenarbeit mit dem Handball-Jugendzentrum Eisacktal und der Immobilienwerkstatt Renato D’Alberto. Verteilt wird es gegen eine freiwillige Spende an das Handball-Jugendzentrum im Büro des SSV Brixen am Hartmannsplatz, bei den Handballspielen – und demnächst auch in den Grundschulen. oz

Nach Hannes Larcher schaffte nun auch Sokola Klaidi (Jahrgang 2004) den Sprung in die U18Nationalmannschaft. Der junge Fußballer des SSV Brixen nahm im August mit der Nationalmannschaft am Lazio-Cup in Rom teil.

Die Brixner Line-Dance-Gruppe „Crazy Country Diamonds“ beginnt wieder zu tanzen: Ab Oktober finden im Jakob-SteinerHaus in Milland Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene statt. Interessierte können sich unter 347 7511592 anmelden.

In der Sportzone Süd wurde letzthin eine Etappe des „Südtiroler SprintChampion“ abgehalten. Dabei wurden aus 130 Kindern die besten fünf Läufer jeder Etappe und jeder Altersklasse ermittelt, die sich für das Landesfinale qualifizierten.


NACHGEFRAGT

„Mit Spaß und Ehrgeiz im Sattel“ Herr Boriotti, Sie sind seit kurzem Präsident der Sektion Radsport im SSV Brixen. Wie ist diese Sektion entstanden? Ich wohne, arbeite und radle seit drei Jahren in Brixen. Als ich mit dem Rad unterwegs war, habe ich sehr bald andere Rennradfahrer getroffen und bin seither meistens in dieser Gruppe auf Tour. Die Idee, unserem lockeren Zusammenschluss auch einen „institutionellen Rahmen“ zu geben, kam im Laufe der Zeit während unserer Ausfahrten. Stefan Leitner war als Präsident des SSV von unserer Idee begeistert, fehlte im Brixner Hauptverein diese

Sportart doch gänzlich. So kam es zur Gründung der Sektion. Was steht in nächster Zukunft auf dem Programm? Unsere Gruppe ist noch jung und mit 30 aktiven Mitgliedern relativ klein. Vorerst möchten wir an den Wochenenden gemeinsame Ausfahrten unternehmen und einmal pro Monat eine längere, anspruchsvollere, bei der wir irgendwo dann auch gemeinsam zu Mittag essen. Wer Lust hat, dabei zu sein, kann sich ohne Zwang per Mail an brixenciclismo@gmail. com bei uns melden und mitfahren, und er muss auch nicht sofort Mitglied werden.

Beteiligt sich Ihr Verein auch an Wettkämpfen? Jung und klein, wie wir sind, haben wir – noch – kein Wettkampfprogramm. Einzelne Mitglieder bestreiten Rennen, aber auf eigene Faust. Zunächst geht es darum, das gemeinsame sportliche Erlebnis zu pflegen; Spaß, Freundschaft und Respekt sind uns dabei genauso wichtig wie sportlicher Ehrgeiz. Seit heuer drücken wir unsere Zusammengehörigkeit dank einiger Sponsoren mit unserem gemeinsamen Dress aus. Die Winterversion ist für nächstes Jahr geplant.

Foto: Oskar Zingerle

DAVIDE BORIOTTI, Präsident der jungen Sektion Radsport im SSV Brixen und leidenschaftlicher Rennradfahrer, über die Freude über „seinen“ jungen Verein.

sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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LAUFSPORT

Freizeit & Sport

Ein Endlos-Marathon

z Vor einem knappen Jahr hatten die Läufer des ASV Pfeffersberg an der Premiere des „Resia Rosolina Relay“ teilgenommen; heuer wollten sie ihre Erfahrung, ihre Motivation und die

Ergebnisse harten Trainings aufs Podest bringen – mit Erfolg, denn die zehn leidenschaftlichen Läufer und ihre zwei Fahrer freuten sich am Ende der zweitägigen Marathonstaffel in Rosolina über

den zweiten Platz in der Männerstaffel und den dritten in der Gesamtwertung. 433 Kilometer waren zu bewältigen, von der Quelle der Etsch am Reschen bis zu ihrer Mündung ins Adriatische Meer. Abwechselnd wurden zwischen zehn und 17 Kilometer gelaufen; zum größten Teil auf Radwegen, bei Tag und bei Nacht. Jeder Teilnehmer kam viermal an die Reihe. Währenddessen aßen und schliefen die anderen Teammitglieder und fuhren in zwei Kleinbussen zum nächsten Startpunkt. Erlaubte es das Wetter, so konnten sie manchmal auf dem mitgeführten Liegestuhl ein Nickerchen machen, doch ins-

gesamt gingen sich an diesem Marathonwochenende nur wenige Schlafstunden für die Pfeffersberger aus. Nach denkbar nassen Verhältnissen im letzten Jahr stöhnten die Teilnehmer heuer eher unter der Hitze – vor allem in der zweiten Streckenhälfte. Hannes Mitterrutzner als Organisator und aktiver Läufer des ASV Pfeffersberg beschreibt die Marathonstaffel als „einmaliges Erlebnis, sei es wegen des besonderen Streckenverlaufs, sei es, weil Läufer zumeist als Einzelkämpfer unterwegs sind.“ Der „Resia Rosolina Relay“ bedeutet, so Mitterrutzner, „Teamarbeit auf allen Ebenen.“ sd

finanziert. In den nächsten zwei Jahren sollen verschiedene Initiativen ins Leben gerufen werden, die die Sportart bekannter und beliebter machen sollen. Sie richten sich vor allem an Kinder im Alter zwischen sieben und

zwölf Jahren. Auch in den deutschen und italienischen Schulen wird „Minibasket“ und auch die Sportart „Easybasket“ in Kürze vorgestellt. Die Sektion Basket des SSV Brixen unterstützt das Projekt und hilft dem Basketballverband

dabei, die heimischen Kinder einzubeziehen, um sie somit zu mehr Sport zu motivieren. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Homepage des SSV Brixen, Sektion Basketball. eh

BASKETBALL

Basket for Kids z Vor der eindrucksvollen Kulisse des Brixner Doms fand vor Kurzem ein MinibasketTurnier statt – organisiert von der Sektion Basketball des SSV Brixen und dem italienischen Basketballverband. Ziel der Veranstaltung war es, den Brixner Familien die Sportart vorzustellen. Am Turnier nahmen Brixner und Brunecker Spieler teil – unter den Argusaugen der FIP-Nationaltrainer Roberta Regis und Maurizio Cremonini. Das Projekt wird derzeit vom Internationalen Basketballverband (FIBA) gefördert und auch

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LEICHTATHLETIK

Brixia Meeting in Kurzform z Beim Brixia Meeting treffen sich normalerweise U18-Leichtathleten aus ganz Europa zu einem Mannschaftsvergleichskampf. Heuer fand die 38. Auflage dieses Brixner Leichtathletikevents mit Einzelwettkämpfen, strengeren Qualifikationskriterien und in verkürzter Form statt. Nichtsdestotrotz trafen sich 220 Nachwuchsathleten aus Italien und Slowenien am ersten Septemberwochenende in der Sportzone Süd. Die Gastgeber vom SSV Brixen glänzten in orga-

nisatorischer Hinsicht und zogen die Wettkämpfe in nur vier Stunden durch. Einige Ergebnisse der jungen Sportler ließen aufhorchen: Aus Brixner Sicht waren dies vor allem der überragende Sieg von Euan de Nigro über 1.500 Meter, mit dem er nur knapp den Südtiroler U18-Rekord verfehlte, die Silbermedaille der SG-Klubkollegin Greta Chizzali über 2.000 Meter Hindernis und der dritte Platz der SSV-Athletin Marie Burger über 200 Meter Hürden. sd

SCHWIMMEN

Gold für Kathrin z Nach eineinhalb Jahren coronabedingter Pause konnte die Brixner Schwimmerin Kathrin Oberhauser endlich wieder an Wettkämpfen teilnehmen. Bei den Italienmeisterschaften für Menschen mit Beeinträchtigung in Pesaro glänzte die Brixnerin mit ausgezeichneten Resultaten: Zweimal holte sich Kathrin den Italienmeistertitel – in den Disziplinen 100 Meter Rücken und 200 Meter Rücken. Vize-Italienmeisterin darf sich Kathrin über den 200-Meter-Brust-Bewerb nennen. Die 29-Jährige bereitete sich den Sommer über in der

Brixner Acquarena auf die Wettkämpfe vor und startete motiviert in die Rennen. „Das harte Training und ihr Engagement machte sich bezahlt. Wir sind sehr stolz und freuen uns immer wieder, diese ausgezeichneten Erfolge gemeinsam mit Kathrin feiern zu können“, sagt Elda Letrari, Sektionsleiterin Behindertensport im SSV Brixen. Die nächsten Wettkämpfe stehen im Dezember auf dem Programm – dann wird Kathrin bei den Ski-Italienmeisterschaften an den Start gehen. eh

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HOCKEY

Freizeit & Sport

Neuer Trainerstab

FITNESS

Xtreme-Kids z „Los, los, los! – Dai weita, weita, weita! – Lei net augebm iatz, hopp!“ Zum ersten Mal in diesem Sommer konnten Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 15 Jahren am Xtreme-Bootcamp in Spinges teilnehmen. Anstelle der üblichen Sportarten wie Fußball oder Tennis konnten sie so ein abwechslungsreiches Training mit Koordinationsübungen, Trainingseinheiten zur Verbesserung der Körperhaltung oder funktionale Kraft- und Ausdauerübungen absolvieren. Ins Leben gerufen hat das Xtreme-Bootcamp Philipp Stockner aus Mühlbach bereits vor vier Jahren; die Idee dafür kam vom Trainingslager der US-Army. Die Teilnehmenden lassen dabei einen Vorschlaghammer kraft-

voll auf Traktorreifen knallen, schwingen ein schweres Tau minutenlang durch die Luft oder ziehen sich, mit Gewichten an den Beinen, an Klimmstangen hoch, und das alles im Freien – bei jeder Witterung und zu jeder Jahreszeit. Interessierte jeden Alters und unabhängig vom Fitnesslevel nehmen teil, denn für manche ist es das perfekte Workout, um von einem anstrengenden Arbeitstag den Kopf freizubekommen; andere hingegen lieben die Herausforderung, an sich zu arbeiten und zu wachsen. Auch die jungen Bootcamper erlebten ein abwechslungsreiches Training, das die richtige Bewegung und den Spaß in den Vordergrund stellte. ss

z Der Brixner Hockeyverein HC Falcons hatte wie viele andere Vereine keine einfache Zeit: Eine Saison musste aufgrund der Covid-19-Pandemie abgebrochen werden, und die nachfolgende Saison 2020/21 fand vorwiegend vor verschlossenen Toren statt. Insbesondere die kleinen Hockeyfreunde hatten kaum die Möglichkeit, ihren Sport auszuüben. Heuer soll sich das ändern: Der Vereinsvorstand und die Mitarbeiter stehen mit neuen Trainern in den Startlöchern. Zwei Trainer werden sich nun in Vollzeit um die Falcons kümmern: Matt O‘Shaughnessy und David Di Schiavi. Neun weitere Trainer werden das gesamte Falcons-Team unterstützen. Änderungen gab es auch innerhalb der ersten Mannschaft:

Der langjährige Kapitän Christian Sotsas, Gunnar Braito, Thomas Pardeller und René Castagnaro wollen kürzertreten, arbeiten aber noch im Verein mit. Um die Anfänger kümmert sich Nils Bertol, der Eislaufkurse anbietet. Dem Falcons-Team liegt die Jugend besonders am Herzen, weshalb auch ein vereinsübergreifendes Projekt mit dem WSV Sterzing Broncos und dem HC Pustertal ins Leben gerufen wurde, das der Sterzinger Trainer Alex Gschließer leitet. Er führt die jungen Spieler an die erste Mannschaft heran. Zu den Spielen der Falcons in der Brixner Eishalle sind wieder Zuseher zugelassen; die Spiele können aber auch via Live-Stream auf YouTube verfolgt werden. eh

KEGELSPORT

Bronze geht nach Milland z Der junge Sportkegler Johannes Oberhofer ist derzeit besonders erfolgreich unterwegs: Ende August nahm der Millander in Kranj (Slowenien) an der U18Weltmeisterschaft teil. Der Nachwuchskegler war dabei Teil der italienischen Nationalmannschaft. Auch wenn es beim Einzelwettbewerb nicht so gelaufen ist wie erwartet, punktete der 17-Jährige beim Tandem Mixed: Gemeinsam mit Daniel Prinoth aus Aldein holte er sich die Bronzemedaille. Das Team Oberhofer/Prinoth steigerte sich von Runde zu Runde – und das, obwohl die Südtiroler im ersten Durchgang gegen Serbi64

en noch knapp vor dem Aus standen. Im zweiten Durchgang gab es dann doch noch einen klaren 2:0 Sieg gegen Estland. Im Halbfinale mussten sich die Südtiroler gegen Slowenien geschlagen geben – zugleich stand aber der Gewinn der Bronzemedaille fest. Gold ging an Ungarn. Johannes Oberhofer spielt seit der vergangenen Saison bei der ersten Mannschaft des Sportkegelclub Prichsna mit, der heuer wiederum an der A2-Kegelmeisterschaft teilnimmt. eh


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Wirtschaft & Umwelt

DIE DETAILS ZUM NACHHALTIGEN MOBILITÄTSPLAN VON BRIXEN

Die Radlstadt

Foto: Oskar Zingerle

Seit einem Jahr arbeitet die Gemeinde Brixen an einem Plan für nachhaltige urbane Mobilität (PUMS), der nun von der Bevölkerung evaluiert wird und danach in die endgültige politische Entscheidungsphase kommt. Er enthält für Brixen die faszinierende Vision einer menschengerechten Stadt mit hoher Lebensqualität und dem damit zusammenhängenden Ausbau des Radverkehrs. Die Details.

Eigenes Vorstellungsmeeting für den „Brixner“ mit Alexander Gruber, MobilitätsStadtrat Thomas Schraffl, Bürgermeister Peter Brunner und Patrick Kofler „Dieser Mobilitätsplan ist weder fundamentalistisch noch radikal, aber trotzdem sehr mutig“, sagt Patrick Kofler. Im großen Räderwerk jener Personengruppen, die seit 2019 am nachhaltigen Mobilitätsplan für Brixen gearbeitet haben, bildet er das kleine, aber wichtige Rädchen der Kommunikation und Partizipation. „Wenn wir wollen, dass die aus dem Mobilitätsplan erarbeitete Vision von der Bevölkerung akzeptiert und umgesetzt wird, dann müssen wir sie in die Entscheidungen einbinden und die entsprechenden Ideen in der Gesellschaft verankern“, sagt Kofler. Mobilität sei „ein gefühltes Thema in der Bevölkerung“, und Brixen sei „im Vergleich zu ähnlichen Städten des Alpenraums die damit zusammenhängenden Herausforderungen vorbildhaft angegangen.“ In der Tat ist das heutige mit Anhängen mehrere hundert Seiten dicke Strategiedokument das Ergebnis eines Prozesses, in den von Anfang an die interessierte Bevölkerung involviert wurde. So wurden zum Beispiel die Kernziele in einer öffentlichen Veranstaltung im Forum Brixen definiert, bei 66

dem die Anwesenden ein klares Statement abgaben: Man wolle ein möglichst lückenloses Fahrradnetz und einen möglichst kapillar mit dem Zentrum verbundenen öffentlichen Personennahverkehr. Sehr vereinfacht dargestellt, wünsche man sich Brixen bevorzugt als Fußgänger- und Radlstadt, die trotzdem gut erreichbar ist; Autos sollten aber möglichst wenig stören.

Politischer Paradigmenwechsel. Jede politische Entscheidung

entspringt einem Gedanken, einer Vision, die ansatzweise bereits im Verwaltungsprogramm der Südtiroler Volkspartei 2015–2020 vom damals neuen Bürgermeister Peter Brunner definiert worden war: „Wir setzen auf eine moderne und umweltbewusste Verkehrspolitik, die eine gute Erreichbarkeit der Stadt sicherstellt und auf einem guten Neben- und Miteinander von privatem und öffentlichem Verkehr, von Fahrrad- und Fußgängerverkehr fußt. Gleichzeitig setzen wir uns für eine Verkehrsberuhigung in Wohnbauzonen und für den Ausbau von Geh- und Radwegen ein“ – der Wunsch

nach nachhaltiger und sanfter Mobilität war 2015 also noch eher zögerlich formuliert. Trotzdem folgten in der entsprechenden Amtszeit erste Maßnahmen, zum Beispiel das sehr gut angenommene Angebot „E-Bike2work“, aber bald kam man zur Erkenntnis: „Einzellösungen, die oft sogar ohne Datengrundlage aus dem Bauch heraus getroffen werden, bringen uns nicht weiter. Es braucht ein Gesamtkonzept“, sagte SVP-Fraktionssprecher Gerold Siller. Anfang 2019 beauftragte die Gemeinde also zunächst Patrick Koflers Agentur Helios, die bald Netmobility ins Spiel brachten: Das Veroneser Planungsbüro erhielt am 3. Juli 2019 den Auftrag, einen „Piano Urbano di Mobilità Sostenibile“ (PUMS) zu erarbeiten. Brixen ist damit auch allein deshalb vorbildhaft unterwegs, weil nachhaltige Mobilitätspläne von der EU-Kommission 2014 und nachfolgend auch von der italienischen Regierung eigentlich nur für Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern vorgeschrieben wurden. „Wir wollten trotzdem aktiv werden“, sagt der für Mobilität zu-

ständige Stadtrat Thomas Schraffl. Im SVP-Wahlprogramm für die laufende Amtszeit, das im Wahljahr 2020 geschrieben wurde, spürt man klar den Willen der Regierungspartei, einen regelrechten Paradigmenwechsel einzuleiten: „Ob E-Mobilität, Radmobilität, emissionsarmer öffentlicher Nahverkehr oder Förderung des Umstiegs vom Auto auf das Fahrrad und andere Verkehrsmittel – Ziel ist die Umsetzung eines Konzepts, das die Mobilitäts- und Ruhebedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger bestmöglich berücksichtigt. Den Vorzug geben wir dabei den Fußgängern und Radfahrern, das Hauptaugenmerk legen wir auf Sicherheit im Straßenverkehr.“

Daten, Daten, Daten. Mit diesem

klaren Bekenntnis seiner Partei führte Stadtrat Schraffl die Arbeit am PUMS zügig fort, die mit der Analyse der Ist-Situation begann: „Um gute Entscheidungen treffen zu können, brauchen wir ein solides Datenmaterial.“ Netmobility ging also daran, in engster Zusammenarbeit mit dem Leiter der technischen Dienste der Gemein-


THEMEN UND AKTIONEN DES PUMS

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FAHRRÄDER BEVORZUGT BEHANDELN: Die vorliegenden ersten Überlegungen zu einem kapillaren Fahrradwegenetz müssen noch in einem eigenen „BiciPlan“ vertieft werden

§ 4-6 Maßnahmen im Zusammenhang mit Thema C - Radverkehrsplan

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de Brixen, Alexander Gruber, zu erheben, welche Daten es für den Raum Brixen bereits gab. Dabei ging es nicht nur um Daten zum Verkehr, sondern um eine Vielzahl an territorialen und urbanen Erhebungen, die irgendwie Einfluss auf die Mobilität haben könnten. Zum Beispiel holte man sich von der ISTAT die Bevölkerungsentwicklung, die Zahl der Bewohner in den verschiedenen Stadtteilen oder auch die Verkehrszählungen auf der Autobahn. Auch über die Art und Weise, wie Ein- und Auspendler ihren Arbeitsplatz erreichen, gab es bereits Daten – allerdings stammten sie aus dem Jahr 2013. Aktuelle Zählungen der Verkehrsflüsse im Stadtbereich gab es aber nicht, also erhob eine spezialisierte Firma im Herbst 2019 die aktuellen Verkehrsdaten und -ströme. Die Zählung erfolgte einerseits im Ferienmonat August, andererseits auch im Monat Oktober, also vor und nach Schulbeginn. Kameras an einigen Schlüsselpositionen lasen sogar die Kennnummern der Autos, womit genau erfasst werden konnte, woher die Autos kommen und welche Ziele sie anpeilen. Auch mit einem Bluetooth-Empfänger wurde gearbeitet: Er erfasste einige Tage lang die Gerätenummern der jeweiligen Handys, woraus (anonymisierte) Bewegungsprofile entstanden. Parallel dazu hörte sich das Expertenteam mit einer Online-Umfrage bei der Brixner Gesellschaft um. Die Datenflut wurde ergänzt durch die Erfassung jener Straßenbereiche, auf denen die meisten Unfälle verzeichnet werden. „Es entstand ein sehr präzises Bild darüber, wie sich Brixen bewegt“, sagt Francesco Avesani von Netmobility, der daraufhin alle Daten übereinanderlegte und in ein Dokument der Bestandsaufnahme zusammenfasste, das 68

allein schon mehr als 100 Seiten umfasst. Einige Detaildaten sind – eigentlich auch unabhängig vom PUMS – ziemlich spannend, weshalb sie hier genannt werden sollen. Im Bezirk Eisacktal ist die Bevölkerungszahl allein in den letzten 50 Jahren von 30.495 auf 53.648 Personen gestiegen. 77 Prozent der Brixner Bevölkerung wohnt im Stadtgebiet, 15 Prozent in den Fraktionen, 9 Prozent in Streusiedlungen. 67 Prozent der Stadtbevölkerung wiederum wohnt in Milland, Rosslauf, in der Altstadt und in der Gegend um den Bahnhof und um der Mozartallee – das sind die bevölkerungsreichsten Stadtgebiete. Im Rosslauf und in Kranebitt ist das Durchschnittsalter der Bevölkerung tiefer als im restlichen Stadtgebiet. 95 Prozent der im Gemeindegebiet Beschäftigten haben ihren Arbeitsplatz im Talboden inklusive Industriezone; nur 5 Prozent arbeiten in den Fraktionen. Brixens Altersdurchschnitt der Bevölkerung ist erheblich tiefer als in der Region und im Staatsgebiet, und der Anteil der Bürger mit Universitätsoder Oberschulabschluss ist seit den Erhebungen von 1991 und 2001 erheblich gestiegen – um mehr als das Doppelte. Die Arbeitslosenraten sind tiefer als im Landesdurchschnitt, was für die wirtschaftliche Kraft des Gebietes spricht. Im Schuljahr 2019-2020 verzeichnete Brixen etwa 7.000 Schüler und Studenten.

Aktualisierte Verkehrszählungen. Spannend sind vor allem aber auch die Ergebnisse der Verkehrszählungen: Etwa 19.700 tägliche Bewegungen zu Arbeits- und Studienzwecken wurden gezählt, wovon – und das ist bemerkenswert – etwa 9.550 innergemeindlicher Verkehr ist,

also von Brixnern, die mit Auto, Fahrrad, ÖPNV oder zu Fuß zur Schule oder zum Arbeitsplatz in Brixen gelangen. Außerdem gibt es etwa 2.500 Auspendler und 7.650 Einpendler, wovon 4.800 aus dem Bezirk Eisacktal stammen. Allein 1.120 Bewegungen werden von Einpendlern aus Vahrn registriert. In den letzten fünf Jahren gab es in Brixen 220 Unfälle mit insgesamt vier Toten und 255 Verletzten. Die „gefährlichsten“ Monate sind Juli, Mai und November, wobei dies auch die verkehrsreichsten sind. Am ehesten passieren Unfälle in der Zeit zwischen 7.30 und 8.30 Uhr sowie zwischen 17.30 und 18.30 Uhr. Etwa 57 Prozent der Unfälle passieren im Stadtgebiet; in einem Fünftel der Fälle ist ein Fahrradfahrer involviert. In vier von zehn Unfällen gibt es einen verletzten Fußgänger oder Radfahrer. Besonders gefährlich scheint der Bereich des Kreisverkehrs zwischen Alpinistraße

hingegen ist der Anteil der Fahrzeuge, die sich innerhalb des inneren Stadtbereichs bewegen, mit 38 Prozent geringer.

Starke Beteiligung der Bevölkerung. Wie erwähnt: Bei die-

sen Beispielen handelt es sich lediglich um einen Bruchteil jener Datenflut, die im Rahmen der Datenerhebung für das PUMS gesammelt wurde. Im Februar 2020 – knapp vor dem Covid19-Lockdown – präsentierte man, wie anfangs erwähnt, die Ergebnisse der Bestandsaufnahme im Forum Brixen. Zum ersten Mal involvierte man die Bevölkerung – die Veranstaltung war öffentlich und gut besucht, außerdem gab es einen Online-Fragebogen. „Die Anwesenden haben uns ihre Vision des Lebens in der Stadt erklärt“, erinnert sich Bürgermeister Peter Brunner. Und Patrick Kofler sagt, damit wurde ein eigentlich technischer Prozess „mit einem gesellschaftlichen gekoppelt, was absolut sinnvoll ist.“ Zunächst Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

HAUPTINDIKATOREN UND ZIELE MIT SIMULATIONSMODELL GESCHÄTZT LF KF MF

Patrick Kofler: „Mit der Partizipation der Bevölkerung wurde ein eigentlich technischer Prozess mit einem gesellschaftlichen gekoppelt, was absolut sinnvoll ist“ und Mozartallee zu sein, sowie die Kreuzung zwischen Kleinem Graben und Romstraße. Wie die Erhebung über die Bluetooth-Empfänger ergab, benutzen von jenen Autofahrern, die die Stadt durchqueren müssen, immerhin 82 bis 85 Prozent die Westumfahrung. Ebenfalls interessant sind die Ergebnisse der Zählungen an jenen Abschnitten, die der Altstadt am nächsten liegen: Im Sommer bleiben 57 Prozent der von diesen Stationen erfassten Fahrzeuge im Zentrum, nur 13 Prozent verlassen die Stadt nach Norden oder Süden. Im Herbst

wurden die Teilnehmer aufgefordert, die von ihnen wahrgenommenen Probleme in Bezug auf die Mobilität in der Stadt sowie Vorschläge zu deren Lösung auf Post-it-Zetteln zu schreiben oder zu zeichnen. Fast 70 Hinweise sind damals dokumentiert worden; online waren es mehr als 150. Zwischen Juni und Oktober 2020 fanden drei Treffen mit insgesamt 40 Stakeholdern statt; darunter Experten, Vertreter der verschiedenen Kategorien und der Politik. Im ersten Treffen ging es darum, die bisherigen Erkenntnisse in zehn Ziele zu konzentrieren. Im


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das Stadtgebiet sicherer, ruhiger und auch für Autofahrer unattraktiver zu machen, weil sie ja in den Parkhäusern parken sollen, soll Brixen – zweitens – innerhalb der nächsten Jahre schrittweise zu einer 30-km/h-Zone 6 1 werden. Damit einher -2

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Brixen als 30-km/h-Zone. Um

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die zehn Ziele in einen Satz zusammenzufassen: „Eine menschenfreundliche Stadt, die sensibler und aufmerksamer auf die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen eingeht und Sicherheit, Gesundheit und Umwelt an die Spitze ihrer Prioritäten setzt, um ihren Einwohnern und Besuchern Wohlbefinden zu bieten.“ Auch die sieben Themen und 26 aufgelisteten Maßnahmen lassen sich in zehn Schlüsselmaßnahmen zusammenfassen, auf die wir etwas ausführlicher eingehen wollen. Erstens geht es dabei um die Neugestaltung der Zubringerstraßen. Wer beobachtet hat, wie allein die Öffnung des Mittelanschlusses den Verkehr auf der Hauptstraße verändert hat, kann sich vorstellen, dass sich auch der bevorstehende Bau der Nordspange in Vahrn und der

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Die zehn Schlüsselmaßnahmen. Patrick Kofler versucht,

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Ergebnissen, die, wie erwähnt, aus zehn Zielen, sieben Themen und 26 Maßnahmen bestehen, die wir in tabellarischer Form auf Seite 71 veröffentlichen. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig zu betonen, dass die Maßnahmen auch priorisiert und in ihrer zeitlichen Machbarkeit kurzfristig (innerhalb von zwei oder drei Jahren), mittelfristig (innerhalb von sechs Jahren) oder langfristig (innerhalb von zehn Jahren) realisiert werden sollen. Bei der Umsetzung des PUMS geht es also step by step. „Das ist auch deshalb notwendig“, sagt Bürgermeister Peter Brunner, „weil wir ja auch die jeweiligen Gelder dafür bereitstellen müssen.“

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Die Ergebnisse. Und nun zu den

noch in der frühen Planungsphase befindlichen Südspange sowie die neue Autobahneinund -ausfahrt Brixen-Süd positiv auswirken wird. Grundsätzlich geht es aber darum, dass die Stadt erreichbar bleibt, die Autos aber vermehrt möglichst nur direkt von der Westumfahrung oder von den nördlichen und südlichen Stadteinfahrten bis zu den großen Parkinfrastrukturen fahren, die zu diesem Zweck aufgewertet werden sollen. Im Süden sind das der Parkplatz Max und der zukünftige Parkplatz bei der möglichen Seilbahnstation in Milland, in Brixen-Mitte ist es das Parkhaus, das bei Bedarf sogar erweitert werden könnte, und eventuell auch der neue Parkplatz am Bahnhof, der aber eigentlich für die Pendler gebaut wird, und im Norden der Parkplatz Priel, der von derzeit 280 auf 500 Plätze als unterirdische Parkgarage ebenfalls erweitert werden soll. „Die Distanzen im Stadtbereich sind sehr überschaubar und zu Fuß oder mit dem Fahrrad leicht zu bewältigen“, sagt Francesco Avesani, „im Grunde geht es immer nur um ein paar Minuten“ – bis auf den Parkplatz Max und jenen in Milland, die über Citybusse und mietbare E-Bikes angebunden werden könnten. Damit das Konzept funktioniert, müssen auf der anderen Seite die etwa 100 heutigen Straßenparkplätze im Zentrum schrittweise abgebaut werden, um lästigen Parksuchverkehr zu vermeiden. Das Zentrum soll also noch attraktiver für Besucher werden: Mehr Menschen mit weniger Autos.

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zweiten Treffen ging es um die Frage, wie diese Ziele erreicht werden können, und im dritten wurden Schlüsselmaßnahmen definiert. Zusammengefasst: Aus der Vision wurden Ziele abgeleitet, aus den Zielen wurden Strategien definiert, aus den Strategien entstanden Maßnahmen. „Das Diskussionsniveau war sehr hoch“, sagt Francesco Avesani, „das ist etwas außergewöhnlich, weil solche Themen oft von manchen Stakeholdern emotionalisiert werden. Eine so konstruktive Atmosphäre wie in Brixen erlebt man selten.“ Er hatte die Aufgabe, die Ergebnisse wiederum ins Dokument einzuarbeiten, das dann in einer Arbeitssitzung jenen Gemeinderatsfraktionen präsentiert wurde, die nicht bereits an den vorherigen Treffen teilgenommen hatten.

geht – drittens – eine schrittweise Aufwertung der Staatsstraße, wobei die Peter-Mayr-Straße zu einer ähnlichen Shared-Space-

Berechnung der langfristigen Auswirkung, wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden: starke Verlagerung des Verkehrs von der Staatsstraße zur Westumfahrung Begegnungszone werden soll, wie sie bereits heute im Kleinen Graben besteht – mit Pflasterung, einer Höchstgeschwindigkeit von

20 km/h und einer damit zusammenhängenden attraktiven Wiederanbindung der Zone Rosslauf zur Altstadt für Fußgänger und 69


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Wirtschaft & Umwelt

nd einige ategische rstellung an diese Jahren

biet absolut sinnvoll. Damit das Fahrrad in Brixen einen wahren Boom erfährt, braucht es – fünftens – aber auch genügend Fahrradstellplätze, einige davon möglicherweise überdacht und miet- sowie absperrbar. So soll es an den intermodalen Knotenpunkten – also dort, wo die Autos geparkt werden – geschützte Fahrrad-Langzeitparkplätze geben, wie sie derzeit am Zugbahnhof in Bau sind. Pendler, die unbedingt mit dem Auto nach Brixen fahren müssen, können also zum Beispiel am Parkplatz Max parken, dort ihr Fahrrad aus der abgesperrten Box nehmen und damit ins Zentrum fahren. Auch in der Innenstadt sollen die Abstellanlagen für Fahrräder ergänzt und umgestaltet werden. Denkbar sind „Mini-Parkhäuser“ für Fahrräder, deren Flächen aber erst gefunden werden müssen.

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Mehr Menschen mit weniger Autos. Sechstens: Brixen soll für

Fußgänger attraktiver werden. Vom Domplatz aus sind die meisten Teile der Stadt nur 1,5 Kilometer entfernt – das ist in der Regel eine Distanz, die locker per pedes bewältigt werden kann. „Wir müssen alles dafür tun, Gästen Das desPUMS imvorgeschlagenen PUMS vorgeschlagewie Einheimischen zu erklären, § 1-Funktionsschema 1-1 Funktionsschema des vom Zufahrtssystems zur Stadt nen Zufahrtssystems zur Stadt mit dem 20-km/hwie schön es ist, durch Brixen zu spazieren“, sagt Alexander Eine30-km/h-Bereich Herabsetzung der ▪ B3 Ausbau lokaler Straßen mit dem und Gruber, „und dazu müssen wir Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h Ziel der Schaffung von bedeutet nicht, dass alle städtischen Umweltinseln. noch einige Hausaufgaben maStraßen gleich Die durch Radfahrer. Die werden. Staatsstraße, die die Radln, Radln, Radln. Das Fahrrad chen.“ Zum Beispiel sollte man funktionale Klassifizierung der Straßen heute für Autos die wichtigste soll also viertens – im Stadtge- der die Begegnungszonen und die  – Schrittweise Aufwertung vorgegebene Hierarchie muss Verbindung und die biet bevorzugt werden, und Fußgängerzonen erweitern, die ehemaligenbehandelt S.S.12-Achse beibehalten zwischen werden, soNord dass sich Süd"physischen" ist, gleichzeitig aber auch dazu reichen eine eigene Qualität und Sicherheit von FußMaßnahmen in die eine Straßen aber Wiederanbindung Rosslauf - Zentrum fürjeFußgänger zu Fahrspur auf der Staatsstraße wegen steigern. Von den Parkplätnach Fall in Artnur und schwierig Merkmalen ändern. Mit der Realisierung der weitgehend Der PUMS unterscheidet zwischen und die bestehenden Strecken überquerende Grenzliniedaher darstellt, geplanten Infrastrukturmaßnahmen zen in braucht es explizite attraktive an andereden am Eisack natürlich nicht aus. So sollMaßnahmenn also eine vollkommen Fußwege. Und es braucht eine Brixen wird eine neue Straßenführung Hauptverkehrsstraßen (ehemalige S.S.12 geschaffen, die eine vollständige Bedeutung bekommen: Die Autos soll ein Fahrradnetz entwickelt Lösung für die Warenanlieferung und Mozartallee) und solchen an den Umfahrung der Achse S.S.12 zwischen sollen möglichstzum in Viertel die Westumin der Altstadt, denn derzeit gibt Zufahrtsstraßen sowie an den werden, das allerdings nicht Teil Orts- und Wohnstraßen.

Vahrn und dem Industriegebiet von Brixen ermöglicht und mit der Südspange auch eine Alternative zur Mozartallee für die Verbindungen nach Milland, St. Andrä und Plose bietet.

Sobald das Paket abholbereit ist, erhält der Kunde eine E-Mail.

Ausbau des ÖPNV. Der CityBus ist ein Brixner Erfolgsmodell und der Beweis dafür, dass öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) gut angenommen wird, wenn die Routen und die Fahrzeiten attraktiv genug sind. Mit dem bereits im Bau befindlichen Mobilitätszentrum am Zugbahnhof, den Bahnhöfen Vahrn und Schabs sowie der Fertigstellung des Brenner Basistunnels samt südlicher Zulaufstrecke wird der ÖPNV in Brixen auf ein neues Qualitätslevel gehoben. Dabei soll es aber nicht bleiben: Um den Individualverkehr zu reduzieren, muss – achtens – auch das Angebot der Citybusse und der Bus-Anbindung an die Fraktionen und Nachbargemeinden schrittweise erweitert werden – zum Beispiel auch durch ein flexibles On-demand-System, bei dem einer der Kleinbusse je nach Bedarf die jeweilige Route fährt, wobei die Fahrgäste über eine App ihre Abholposition mitteilen. Ein bedeutender Teil des Verkehrs besteht aus den Bewegungen von und zum Arbeitsplatz, weshalb es – neuntens – vorteilhaft ist, wenn man dabei so viel wie möglich auf die individuelle Anfahrt mittels eigenem PKW verzichtet – und möglichst auf Fahrrad, E-Bike oder ÖPNV umstellt. Mit dem anfangs genannten Projekt „E-Bike2work“ hat man dafür bereits gut vorgearbeitet. Gleichzeitig geht es aber auch um eine neue Unternehmenspolitik, die unter Umständen auch Fernarbeit ermöglicht. Last, but not least, müssen – zehntens – die Vision und die

„Einzellösungen, die oft sogar ohne Datengrundlage aus dem Bauch heraus getroffen werden, bringen uns nicht weiter – es braucht ein Gesamtkonzept“_ SVP-Fraktionssprecher Gerold Siller Die wichtigsten Maßnahmen des PUMS in dieser Hinsicht sind: ▪

B1 Schrittweise Herabstufung und Aufwertung des städtischen Hauptstraßennetzes,

fahrung „gedrängt“ werden; wer trotzdem die Staatsstraße benutzt, soll seine Geschwindigkeit ordentlich reduzieren, was auch durch entsprechende infrastrukturelle Maßnahmen unterstützt wird. Das ist auch der Grund, warum es eigentlich nicht sinnvoll wäre, im Kreuzungsbereich Dantestraße–Peter-Mayr-Straße nach Neubau der Unterführung einen Kreisverkehr zu bauen, weil dies gegen das Gesamtkonzept sprechen würde. 70

Dieses Umfahrungsstraßensystem wird dazu dienen, den Durchgangsverkehr sowie den Verkehr, der von außerhalb

des PUMS ist – „das hätte den Auftragsrahmen gesprengt“, sagt Avesani. In nächster Zeit wird also auch ein „BiciPlan“ entwickelt werden – mit dem Ziel, am Ende ein kapillares Fahrradwegenetz zu bekommen, das auch für Kinder eine sichere Nutzung der zwei Räder im gesamten Stadtgebiet ermöglicht. Das wird strukturell eine Herausforderung – vor allem in den Kreuzungsbereichen. Auch deshalb ist die Reduzierung der Geschwindigkeit im Stadtge-

es in der Fußgängerzone noch viel zu viel Verkehr. Der LKW-Verkehr im Stadtbereich ist auch eine Folge des Online-Handels, weshalb auch dieses Problem gelöst werden sollte – zum Beispiel durch – siebtens – innovative Lösungen wie „Mobility Points“. Gemeint sind damit Paketfächer an den Parkplätzen: Die Frächter deponieren das Paket in ein abgesperrtes Fach, das sich vom Kunden über einen QR-Code öffnen lässt.

Maßnahmen in der Gesellschaft verankert werden. Dazu muss die Bevölkerung natürlich alle Beweggründe verstehen, damit die Maßnahmen, die nur auf den ersten Blick Nachteile bringen, auch akzeptiert und „gelebt“ werden. Ein kleines Beispiel: In der Carduccistraße hat die Gemeinde vor einigen Tagen in der Straße zwei Blumenkästen als sichtbare Hindernisse aufgestellt, damit sich die Geschwindigkeit der Autos in dieser Wohnzone reduziert. Nach


einer Testphase soll die Straße entsprechend gestaltet werden. In den sozialen Medien wurde die Maßnahme aber sofort heftig diskutiert. „Wir müssen eine Kultur der nachhaltigen Mobilität fördern“, sagt Patrick Kofler – vielleicht eine Herkulesaufgabe, weil man mit manchen Maßnahmen tief in eingefahrene Denk- und Verhaltensweisen eingreift.

Und ... wie geht es jetzt weiter? Am 25. August hat der Brixner Stadtrat den PUMS genehmigt; nun hat die Bevölkerung zwei Monate Zeit, Änderungs- oder Ergänzungsvorschläge zu unterbreiten. Diese Vorschläge werden anschließend von den Technikern geprüft und eventuell noch in den Plan aufgenommen. Ende November soll er dann im Gemeinderat endgültig diskutiert und beschlossen werden. „Die Verkehrspolitik ist vor neue Herausforderungen gestellt“, sagt Bürgermeister Peter Brunner, „seit vielen Monaten wird am PUMS gearbeitet – jetzt sind wir gespannt, wie die Reaktionen aus der Bevölkerung sein werden.“ Vor einigen Tagen gab es dazu ein Online-Meeting und auch einen Stand in der Altstadt, an dem man sich informieren konnte. Außerdem sind alle Unterlagen auf der Homepage der Gemeinde abrufbar.

A1. Neues Straßennetz und Fertigstellung des Umfahrungsstraßensystems

1. Verringerung der Auswirkungen der Mobilität auf die menschliche Gesundheit (A, B, C, F)

A2. Sicherung und Ausbau des Hauptstraßennetzes A. STRATEGISCHE GESTALTUNG DER MOTORISIERTEN ERREICHBARKEIT

A4. Erhöhung der Gebühren für das Parken auf der Straße und deren progressive Neumodulierung

2. Verringerung der Auswirkungen der Mobilität auf die Umwelt (C, E, F)

A5. Verbesserung des Parkangebots an Attraktionspunkten oder Mobilitätsknotenpunkten B1. Schrittweise Herabstufung und Aufwertung des urbanen Hauptstraßensystems

3. Verringerung der Verkehrsüberlastung auf Hauptstraßen (A) B. MASSNAHMEN FÜR EINE MENSCHENGERECHTE STADT: BRIXEN 30 KM/H 4. Zunahme des Fahrradverkehrs (C)

B2. Reorganisation und Anpassung der Knotenpunkte des städtischen Hauptstraßensystems B3. Neugestaltung des lokalen Straßennetzes zur Schaffung von Umweltinseln B4. Neuklassifizierung und Neuregelung von Stadtstraßen

5. Verbesserung der Erreichbarkeit des Zentrums und der Hauptanziehungs- und Dienstleistungspole (A, B, D)

C1. Entwicklung und Verbesserung von extraurbanen Fahrradverbindungen C. FAHRRADFREUNDLICHE STADT

D1. Schrittweiser Ausbau der ZTL und der Fußgängerzone

6. Stärkung und Integration des ÖPNV (E)

7. Verbesserung der Verkehrssicherheit und Reduzierung von Unfällen (B)

C2. Entwicklung und Verbesserung des städtischen Fahrradnetzes C3. Neuordnung und Einrichtung von öffentlichen Fahrradabstellanlagen

D. MASSNAHMEN FÜR EINE FUSSGÄNGERFREUNDLICHE ALTSTADT

D2. Verbesserung der Qualität der bestehenden Fußgängerwege und des öffentlichen Raums D3. Verbesserung der Logistik für das historische Zentrum E1. Bau einer neuen Infrastruktur für den ÖPNV

8. Zunahme von Zonen ohne, mit geringem oder mäßigem motorisierten Verkehr und städtischer Qualität (B, D)

E. VORKEHRUNGEN FÜR EINEN EFFIZIENTEN UND BENUTZERFREUNDLICHEN ÖFFENTLICHEN VERKEHR

Und ... was bringt das alles?

Netmobility hat die Auswirkung der Maßnahmen auf die einzelnen Straßen genau berechnet – und zwar mit mehreren Rechenmodellen, mit oder ohne Südspange, mit erweiterten Begegnungszonen. Wenn alle Maßnahmen realisiert werden, werden wir in etwa zehn Jahren eine erheblich stärker belastete Westumfahrung haben (+83 Prozent im Nordtunnel, +50 Prozent im Südtunnel). Auf der Brennerstraße vom Vahrner Kreisverkehr bis zum Parkplatz Priel werden um 64 Prozent weniger Autos fahren, in der Peter-MayrStraße um 76 Prozent und in der Dantestraße um 57 Prozent. Weniger positiv auswirken werden sich die Maßnahmen auf die Alpinistraße (-22 Prozent). Die Belastung der Mozartallee wird um ein Drittel sinken. Und schließlich sind die Maßnahmen auch gut für die Umwelt: Die NO2-Belastung wird um die Hälfte sinken, die Feinstaub-Belastung sogar um 89 Prozent. „Wir brauchen eine langfristig angelegte Strategie, um die Erreichbarkeit von Brixen durch ein nachhaltiges Verkehrssystem

A3. Verbesserung und Entwicklung von strategischen Parkplätzen

E2. Implementierung von intermodalen Knotenpunkten E3. Verbesserung des CitybusAngebots und -Dienstes E4. Verbesserung der Qualität und Zugänglichkeit von Bushaltestellen

9. Verringerung/Optimierung des Güter- und Personenverkehrs durch Innovation (F)

F. INNOVATION: SMARTE DIENSTE UND ELEKTROMOBILITÄT

F1. Erprobung neuer innovativer und Sharing-Dienste F2. Erneuerung der Fahrzeugflotte und Anreize für Elektromobilität G1. Bewerbung von NMBX und seinen Richtlinien mit einer Kommunikationskampagne G2. Entwicklung von Mobilitätsmanagement-Programmen

10. Verbesserung des Bewusstseins und der Kultur der nachhaltigen Mobilität in der territorialen Politik und Bürgerschaft (G)

G. DER MOTOR DES WANDELS: KOMMUNIKATION UND MOBILITÄTSMANAGEMENT

Zehn Zielen, sieben Themen und 26 Maßnahmen – die Erkenntnisse in tabellarischer Form zu verbessern, die Sicherheit der verschiedenen Verkehrsteilnehmer zu steigern und die Umweltverschmutzung einzudämmen“, sagt Stadtrat Thomas Schraffl, „damit erreichen wir, dass die Attraktivität des Lebensraums Brixen gesteigert wird.“ Unter „Modal Split“ bezeichnen die Fachleute die Aufteilung der Bewegungsarten innerhalb einer Stadt. Heute bewegt man sich in Brixen zu 27 Prozent zu Fuß, zu 30 Prozent mit dem Fahrrad, zu

13 Prozent mit dem Bus und zu 30 Prozent mit dem eigenen Auto. In zehn Jahren wird der „Modal Split“ etwa so aussehen: 29 Prozent zu Fuß, 35 Prozent mit dem Fahrrad, 16 Prozent mit dem Bus und 20 Prozent mit dem Auto. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dieser Erfolg sei überschaubar, aber: Damit diese Zahlen erreicht werden, müssen mehr als drei von zehn Autofahrern auf eine andere Fortbewegungsart umschwenken; die Radfahrer müssen

G3. Entwicklung von Mobilitätsmanagement-Aktivitäten für den Weg zur Arbeit G4. Entwicklung von Mobilitätsmanagement-Aktivitäten für den Weg zur Schule G5. Entwicklung von digitalen Anwendungen im Dienste der Mobilität

um 15 Prozent zunehmen. Dementsprechend schließen wir mit der Aussage von Patrick Kofler, mit dem wir diesen Bericht auch eröffnet haben: „Dieser Mobilitätsplan ist weder fundamentalistisch noch radikal, aber trotzdem sehr mutig.“

willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 71


„Ziemlich erschreckend“ PETER NATTER, Stadtrat für Umwelt, hat kürzlich den Müllsammeldienst der Stadtwerke begleitet – und war schockiert darüber, was alles im Biomüllund im Papiercontainer landet. Verunreinigter Recyclingmüll verursacht hohe zusätzliche Kosten, die am Ende von allen Nutzern bezahlt werden müssen.

Herr Stadtrat, in Ihren Verantwortungsbereich fallen die Stadtwerke und damit auch die Müllsammlung. Kürzlich waren Sie eine Schicht lang mit dem Müllsammeldienst unterwegs. Warum? PETER NATTER: Vor einigen Monaten gab es ein Treffen mit den Verantwortlichen der Bezirksgemeinschaft, in dem man uns mitgeteilt hat, dass es in Brixen leider eine zu hohe Müllverschmutzung beim Bio- und beim Papiermüll gibt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen, um die Problematik genauer einordnen zu können – also habe ich angefragt, ob ich einmal bei einer Fahrt des Müllsammelwagens mitfahren könnte. Ich war dann eine ganze Schicht lang – also von 5:45 Uhr früh bis 14 Uhr – unterwegs. Was ich da zu sehen bekam, war ziemlich erschreckend. Inwiefern? Wir sind von einer Wertstoffsammelstelle zur nächsten gefahren, haben die jeweiligen Inhalte der Papier- und Biomüllcontainer auf

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Stadtrat Peter Natter: „50 Prozent des in den Straßenmülleimern gesammelten Mülls ist nachgewiesener Hausmüll. 50 Prozent!“ Das war auch meine Erwartungshaltung. Fakt ist aber, dass die Leute so ziemlich alles in den Papiercontainer werfen: Säcke mit

der Müllsammler habe: Sie machen einen hervorragenden Job, und es ist ihnen zu verdanken, wenn Brixen trotz dieser Probleme zu

„Die schwarzen Schafe verursachen einen enormen Schaden, den am Ende leider alle bezahlen – das ist nicht fair gegenüber jenen, die sich korrekt verhalten“_ Peter Natter, Stadtrat den Müllwagen geladen und haben sie nach Schabs zur Mülldeponie gebracht, wo der Müll dann entladen wurde. Hier haben wir uns den gesammelten Müll etwas genauer angesehen. Es ist wirklich erstaunlich, was alles im Papierund im Biomüllcontainer landet!

Restmüll, Plastikflaschen, Glasflaschen, jede Menge Nylontaschen – sogar ein Teppich wurde im Papiercontainer entsorgt.

Nun, meine Erwartungshaltung ist, dass in einem Papiercontainer ausschließlich Altpapier landet ...

Lassen Sie mich vorausschickend sagen, dass ich seit meinem kleinen „Ausflug“ in die Müllsammlung größten Respekt für die Arbeit

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Was erzählten Ihnen die Mitarbeiter der Stadtwerke, die den Müll einsammeln?

den saubersten Städten von ganz Italien gehört. Mit den halbunterirdischen Containern haben wir zudem das Stadtbild maßgeblich verschönert: Man könnte sich nicht mehr vorstellen, dass vor jedem Haus mehrere Müllcontainer herumstehen. Die Sammelcontainer haben also enorme Vorteile, aber die Müllmänner sagen, dass das System nur dann funktioniert, wenn jeder Nutzer seinen Beitrag dazu leistet. Der negative

Aspekt ist nämlich, dass der Nutzer der Sammelcontainer anonymer ist als jener der Einzelcontainer. Das müssen Sie mir erklären ... Wenn in einem kleinen BiomüllEinzelcontainer verunreinigter Biomüll gefunden wird, dann wissen wir, dass einer der fünf oder zehn Nutzer dieses Containers die Verantwortung dafür trägt – es ist also ziemlich einfach, den Verursacher zu finden. In einem Sammelcontainer ist es viel schwieriger: Ist das Säckchen mal im Container, ist es sehr schwierig nachzuweisen, dass es verunreinigten Müll beinhaltet. Auch mit den Einzelcontainern ist das Problem aber nicht vom Tisch: Wir kontrollieren die Container ständig, und jede Woche finden wir etwa fünf Problemfälle. Also gibt es neben dem Papier auch beim Biomüll große Probleme?


Ja. Auch dort haben wir ganze Säcke mit Restmüll gefunden. Im Biomüll findet man aber auch vermehrt Nylontaschen mit Biomüll. Auf vielen Nylontaschen steht nämlich, dass sie biologisch abbaubar sind, weshalb viele glauben, dass sie ihren Biomüll darin verstauen und danach in den Biomüll-Container werfen können. Das ist aber leider ein Trugschluss: Auf Landesebene sind die Anlagen technisch nicht in der Lage, diese Bio-Kunststoffe zu verarbeiten. Damit das Verwerten des Biomülls funktioniert, dürfen also ausschließlich die von den Stadtwerken gelieferten Papiersäcke verwendet werden. Ist das Ausmaß des Problems dramatisch? Es ist ehrlich gesagt nicht dramatischer als in anderen Städten Südtirols, aber der Trend geht in die falsche Richtung, und in Brixen haben wir den Anspruch, besonders umweltbewusst zu handeln, weshalb es mir wichtig ist, durch gezielte Informationen das Fehlverhalten dieser einzelnen Mitbürger zu korrigieren. Denn es ist den Leuten vielleicht gar nicht bewusst, welchen Schaden sie damit anrichten. Dabei ist mir wichtig zu unterstreichen: Die Brixner Bevölkerung ist grundsätzlich sehr fleißig beim Mülltrennen, und die allermeisten verhalten sich dabei sehr umwelt- und verantwortungsbewusst. Leider gibt es aber auch hier einige schwarze Schafe, die ab und zu meinen, sich ein paar Euro zu sparen, wenn sie ihren Restmüll in den Papiercontainer werfen. Ich wiederhole: Dabei verursachen sie einen enormen Schaden, den am Ende leider alle bezahlen müssen, weil damit die Müllgebühren für alle steigen.

Gibt es einen Unterschied zwischen den Fraktionen und dem Stadtgebiet? Es gibt natürlich auch in den Fraktionen einzelne Menschen, die die Regeln nicht einhalten, aber in der Stadt ist es viel schlimmer, weil die Identifizierung schwieriger ist.

IMPFEN

Was passiert genau, wenn verunreinigter Biomüll nach Schabs geliefert wird? Er muss sehr aufwändig händisch kontrolliert und aussortiert werden. Trotz der Tatsache, dass die Mitarbeiter in Schabs sehr pflichtbewusst sind und gute Arbeit leisten, fallen manche Fremdstoffe aber durch den Rost, was dann bedeutet, dass die Fremdstoffe in der Natur landen. Aus Biomüll wird ja bekanntlich Kompost produziert. Die Fremdstoffe, die herausgefischt werden, müssen als Restmüll in den Verbrennungsofen nach Bozen gefahren werden. Oft muss eine ganze Ladung nach Bozen transportiert werden, weil der Grad der Verunreinigung einfach zu groß ist. Kann man die Problematik quantifizieren? Beim Biomüll ist das relativ einfach: Jedes Jahr werden in Brixen etwa 1.300 Tonnen Biomüll gesammelt, wovon am Ende 250 Tonnen als Restmüll verbrannt werden müssen, weil die Verunreinigung zu groß ist. 250 Tonnen – das sind 50 Lkw, die als Biomüll gesammelt und dann als Restmüll nach Bozen transportiert werden müssen – jede Woche ein ganzer Lkw. Allein durch dieses Problem entstehen den Stadtwerken mindestens 24.000 Euro Mehrkosten – von den Folgen für die Umwelt

IMPFTAGE OHNE VORMERKUNG

Meran

Foto: Peter Natter

Bozen Brixen Bozen Brixen Bozen

Jedes Jahr werden in Brixen etwa 1.300 Tonnen Biomüll gesammelt, wovon am Ende 250 Tonnen als Restmüll verbrannt werden müssen, weil die Verunreinigung zu groß ist

Donnerstag, 30.09., Impfzentrum Julia, 13:00 - 17:00 Uhr Donnerstag, 30.09., Universität Bozen, von 08:30 - 13:00 + 14:00 - 16:00 Uhr Mittwoch, 06.10., Universität, Regensburger Allee 16, von 08:00 - 12:00 Uhr Donnerstag, 07.10., Universität Bozen, von 08:30 - 13:00 + 14:00 - 16:00 Uhr Mittwoch, 13.10., Universität, Regensburger Allee 16, von 08:00 - 12:00 Uhr Donnerstag 14.10., Universität Bozen, von 08:30 - 13:00 + 14:00 - 16:00 Uhr


Wirtschaft & Umwelt

werden müssen, wenn man das ganze Jahr keinen Restmüll in den Containern entsorgt. Wie kann man die Problematik lösen?

Eine Schicht lang mit dem Müllsammeldienst unterwegs: Stadtrat Peter Natter mit den Mitarbeitern der Stadtwerke

Dasselbe gilt für das Papier? Ja, natürlich. Allein ein Wechsel unseres Papierabnehmers würde etwa 18.000 Euro Mehrkosten verursachen. Was mich an dieser Situation am meisten stört, ist, dass wegen dieser wenigen schwarzen Schafe alle mehr bezahlen müssen, weil die Tarife der Müllentsorgung immer an die Kosten angepasst werden müssen. Das ist nicht fair gegenüber der großen Mehrheit an Nutzern, die sich absolut korrekt verhält.

Warum stecken Leute ihren Hausmüll in diese Mülleimer, anstatt sie regelkonform im Presscontainer oder im eigenen Mülleimer zu entsorgen? Die Frage ist rhetorisch, denn wir beide kennen die Antwort ...

etwa 35 Cent je Kilogramm. Das muss uns die Umwelt wert sein.

Natürlich kennen wir den Grund: Sie glauben, damit Müllgebühren zu sparen. Das ist aber in den allermeisten Fällen falsch, denn die Fixgebühr beinhaltet bereits 22,5 Kilo Restmüll pro Haushalt und Jahr. Laut unseren Statistiken kommen viele Nutzer mit dieser Menge fast durchs ganze Jahr – eben, weil der größte Teil des eigenen Mülls getrennt wird. Erst sobald sie diese Grenze überschreiten, wird der Müll laut Menge verrechnet, und zwar mit

Die Fixgebühr beinhaltet ja nicht den eigenen Müll, sondern nur jene Kosten, die nicht einem einzelnen Nutzer zugewiesen werden können: Straßenreinigung, Unkrautvernichtung, die Wertstoffsammlungen, die Recyclinghöfe, die Leerung der Mülleimer an den Straßen. Außerdem enthalten sie eben auch im fixen Teil des mengenabhängigen Tarifes die Kosten für die Entsorgung von 22,5 Kilo Restmüll je Person und Jahr, die auch dann bezahlt

Ich gehe davon aus, dass viele Nutzer gar nicht wissen, wie die Müllgebühren genau berechnet werden.

willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Foto: Peter Natter

ganz zu schweigen. Gerade beim Biomüll müssen wir besser werden, weil die Bezirksgemeinschaft sonst unseren Biomüll nicht mehr annehmen kann. Das würde bedeuten, dass die Stadtwerke einen anderen Interessenten suchen muss, wobei natürlich wieder Kosten anfallen. Dabei ist nicht einmal sicher, dass es andere Interessenten gibt, denn wer will schon verunreinigten Biomüll?

Es ist in der Tat nicht richtig, den Fehler ausschließlich bei den Leuten zu suchen und dabei zu glauben, dass die Gemeinde oder die Stadtwerke alles richtig machen. Wir müssen unsere Kommunikation verbessern. Es gibt zudem einen ständigen Austausch zwischen Gemeinde, Stadtwerke und Bezirksgemeinschaft: Was können wir auf unserer Seite verbessern? Als ersten Schritt werden wir nun die Kontrollen erhöhen. Dazu gehören direkte Kontrollen an den Mini-Recyclinghöfen und an den Wertstoffsammelstellen und auch die Auswertung der Aufnahmen der Videokameras. Zweitens werden wir die Strafen anpassen: Wenn jemand Müll zum Beispiel im Wald entsorgt oder im falschen Sammelcontainer, dann muss das streng geahndet werden. Und drittens werden wir Studenten beauftragen, direkt an den MiniRecyclinghöfen die Nutzer genau zu informieren, wie man sich korrekt verhält. Wir verfolgen mit diesen Maßnahmen das Ziel, dass die Umwelt noch besser geschont wird und, dass wir unnütze Kosten vermeiden. Wenn die Bevölkerung uns dabei hilft, können wir die Situation wirklich maßgeblich verbessern. Davon profitiert dann die ganze Stadt.

Mir ist aufgefallen, dass auch die Mülleimer an den Straßen im Stadtgebiet sehr oft offensichtlich Säckchen mit Hausmüll enthalten. Ja, leider, denn dafür sind sie überhaupt nicht da. 50 Prozent des in diesen Mülleimern gesammelten Mülls ist nachgewiesener Hausmüll. 50 Prozent! Das bedeutet, dass sie viel öfter entleert werden müssen, was durch die kapillare Verteilung natürlich sehr aufwändig und damit teuer ist. Auch diese Kosten werden am Ende auf alle Nutzer aufgeteilt. 74

Säcke mit Restmüll, Plastikflaschen, Glasflaschen, jede Menge Nylontaschen und sogar ein Teppich: Man möchte nicht glauben, was alles im Papiercontainer landet


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ORTSNAMEN

EIN KLARES ZEICHEN AUS DEM SÜDEN Wenn es noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, dass die von dem Faschisten Ettore Tolomei erfundenen italienischen Ortsnamen für Südtirol abzuschaffen sind, so liegt er nun vor. In einem von dem unabhängigen Institut für Meinungsumfragen Demetra vorgelegten Bericht wird dokumentiert, dass es in allen Regionen Italiens eine Mehrheit für die Abschaffung der faschistischen Dekrete gibt, mit denen in Südtirol die tolomeischen Ortsnamen eingeführt wurden. Auch würde eine klare Mehrheit die offizielle Verwendung von „Sudtirolo“ anstelle von „Alto Adige“ begrüßen. Diese in ganz Italien im Juni 2021 durchgeführte Umfrage ist ermutigend und endlich auch ein Zeichen dafür, dass die Zeit gekommen ist, ohne Nationalismus, kolonialistisches Ge10% WEISS NICHT

30% NEIN

60% JA

„Wären Sie damit einverstanden, wenn, anstelle des für die autonome Provinz Bozen verwendeten Namens „Alto Adige“, offiziell im Italienischen der authentische Name „Sudtirolo“ verwendet würde?“ 60% der Italienier in ganz Italien antworten darauf mit „Ja“.

24% JA

11% WEISS NICHT

65% JA

„Wären Sie damit einverstanden, wenn auch in der Autonomen Provinz Bozen die faschistischen Ortsnamendekrete abgeschafft würden, damit die ursprünglichen Namen wiederhergestellt werden?“ Die Mehrheit der Befragten in ganz Italien stimmt der Abschaffung zu (65 %).

So funktioniert Aufarbeitung der Geschichte in den USA: Im Zuge des wachsenden Respekts vor den Traditionen der indianischen Ureinwohner wurde nach fast 100 Jahren der Mount McKinley in Alaska (immerhin höchster Berg des Kontinents Nordamerika) offiziell in Denali rückbenannt

habe und Relativierungsversuche den im Laufe von Jahrhunderten gewachsenen Namen endlich wieder zur amtlichen Wiederherstellung zu verhelfen. Ein aktuelles Beispiel für die Wiedereinsetzung eines gewachsenen Namens: Nordamerikas höchster Berg heißt seit 2015 wieder „Denali“. US-Präsident Barak Obama hat die seit Jahrzehnten geforderte Rückbenennung offiziell in den USA durchgesetzt. Erfreulich ist, wie die Umfrage belegt, dass besonders die italienische Jugend (76,9 Prozent) und die höher gebildete Schicht der Italiener (67,3 Prozent) voller Überzeugung die von Mussolini unterzeichneten Dekrete ablehnt. Dies ist ein klares Zeichen aus dem Süden, die Ortsnamensgebung endlich im antifaschistischen Geist zu lösen! // PR-Info

Italiener sagen mehrheitlich Nein zu aufgezwungenen Ortsnamen.*

65 % 60 % Gehen wir’s an! der Italiener wären mit der Abschaffung der faschistischen Ortsnamen einverstanden.

der Italiener finden, dass anstelle von „Alto Adige“ die Bezeichung „Sudtirolo“ für unser Land verwendet werden sollte.

*Quelle: Meinungsforschungsinstitut Demetra, Mestre, Umfrage vom 21. 06. 2021 bis 29. 06. 2021, www.suedtiroler-freiheitskampf.net


Fahrradfahrer im Mittelpunkt z Die Gemeinde Brixen beteiligte sich auch in diesem Jahr wieder an der europäischen Mobilitätswoche, die vom 16. bis 22. September stattfand und in diesem Jahr Fahrradfahrer in den Mittelpunkt stellte. Neben der Vorstellung des neuen städtischen Mobilitätsplanes PUMS (der „Brixner“ berichtet ausführlich im Artikel ab Seite 66) fand eine Fahrradversteigerung im

Gemeindebauhof statt, wo rund 80 Drahtesel an die Meistbietenden vergeben wurden. Zudem wurde eine mobile Radwerkstatt auf dem Maria-Hueber-Platz veranstaltet, die es den Teilnehmenden ermöglichte, ihr Fahrrad auf eventuelle Sicherheitsmängel durchchecken und kleinere Reparaturen durchführen zu lassen; ein Pendlerfrühstück am Busbahnhof

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN/EU

sollte die Brixnerinnen und Brixner würdigen, die sich jeden Tag für eine klimafreundliche Mobilität entscheiden. Die Initiative „Car Sharing Südtirol“ stellte sich zudem an einem Vormittag auf dem Hartmannplatz vor. av

W&U Wirtschaft & Umwelt BRIXEN

Wie im realen Leben z „Es bedarf manchmal einiger genauer Erklärungen, aber wenn die Kunden erst einmal verstanden haben, dass unser Produkt nichts mit virtueller Realität und Gadgets wie VR-Brillen und dergleichen zu tun hat, sondern einen Check des Status quo zum Anfassen darstellt, sind sie begeistert“, sagt Lukas Cimadom von „Real Living 1:1“. Das Konzept des neuen Unternehmens ist ebenso einfach wie kreativ: Auf etwa 180 Quadratmetern Fläche werden mithilfe von Hochleistungsprojektoren von oben Grundrisse projiziert. Mit bewegbaren Möbeln aus Karton

kurz

notiert

76

entsteht ein greifbares 3D-Modell in Echtgröße, das in der Planungsphase und somit vor Baubeginn real begangen werden kann, um Fehler zu vermeiden. Abstände zwischen Wänden und Möbeln, die Positionierung von Steckdosen und nicht zuletzt Öffnungsrichtungen von Türen können sozusagen hautnah erkundet und gegebenenfalls geändert werden, ohne größeren finanziellen oder zeitlichen Aufwand. Hinter der innovativen Idee stecken neben Lukas Cimadom auch Markus Gasser und Thomas Oberegger. Die drei Mittdreißiger nutzen ihr

Das dreißigjährige Jubiläum des Vereins und der Marke „Bioland Südtirol“ wurde kürzlich am Schnagererhof in Mellaun gefeiert. Bioland mit einem ganzheitlichen Ansatz „vom Acker bis zum Teller“ hat sich als erster Verband mit eigenen Richtlinien und Kontrollverfahren etabliert.

bisher gesammeltes Know-how aus Marketing, der Bau- und Immobilienbranche sowie dem Feld der Visualisierungen und bringen es in ihr neues Projekt ein. Vor Kurzem fand im Firmensitz im Kampan-Center in der

Julius-Durst-Straße eine schlichte Einweihungsfeier statt, bei der die Besucher die Möglichkeit hatten, an Ort und Stelle den Grundriss einer Wohnung zu beschreiten. wv

Zwischen Schrambach und Villnöss soll auf der Brennerautobahn eine 1,6 Kilometer lange Lärmschutzwand errichtet werden. Diese soll den Lärmpegel in den Ortschaften um fünf Dezibel senken und somit die Lebensqualität verbessern.

Das Unternehmen Vienna Servizi wird auch weiterhin die Desinfektion in den Brixner Kindergärten, Schulen und der Bibliothek übernehmen. Die Firma wurde für das heurige Schuljahr auch mit der Essensausgabe und der Desinfektion der Mensa in Albeins beauftragt.


STADTGEHEIMNISSE Was erinnert in Brixen an Mozart?

SÜDTIROL

Im Jahre 1950 wurde der faschistische Straßenname der „via dell’Impero“, die vom Bahnhof in gerader Linie bis zur Kreuzung mit der Plosestraße nach Milland führt, in „Mozartallee“ umgewandelt. Im Süden der Stadt wurde 1984 der „Mozart Kindergarten“ eröffnet. Desgleichen gibt es in Brixen ein Mozart-Schmuckgeschäft und eine Mozart-Apotheke. Warum all das? Auf seinen drei Italienreisen war der junge Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem Vater Leopold in der fürstbischöflichen Hofburg Brixen eingekehrt, wo er im Kaisersaal dem Bischof wohl vorspielen durfte, zum Übernachten sich aber ein anderes Quartier suchen musste. Seit 1991 erinnert eine Gedenktafel am ehemaligen Gasthof „Schwarzer Adler“ in den Kleinen Lauben, wo sich jetzt die Hofapotheke befindet, an den illustren Gast. Im Kaisertrakt werden noch des Öfteren Mozartwerke aufgeführt; seit neuestem gibt es dort sogar ein Hammerklavier aus Mozarts Zeiten. Im Diözesanmuseum Brixen wurde auch das Original der sogenannten Spaur-Messe KV 257 wiederentdeckt, die Mozart 1776 seinem Gönner Ignaz von Spaur bei dessen Weihe im Dom von Salzburg zum Koadjutor von Brixen gewidmet hatte. Anregungen: redaktion@brixner.info

Neues Warnportal online z Im Zuge der Eröffnung der Fachmesse „Civil Protect“ wurde am 17. September die neue Warnplattform des Landeswarnzentrums freigeschaltet. Auf der im Rahmen eines EFRE-Projektes entwickelten und finanzierten Plattform veröffentlicht das Landeswarnzentrum nun täglich Bewertungen des Gefährdungspotenzials für die acht Naturereignisse und Wetterphänomene „Massenbewegungen und Murgänge“, „Gewitter“, „Hochwasser“, „Starkwind“, „extreme Temperaturen“, „Waldbrand“, „Schneefall im Tal“ und „Lawinen“. Der neue Warnlagebericht arbeitet mit den leicht verständlichen Ampelfarben Grün, Orange, Rot sowie der neutralen Farbe Grau. Bei der Präsentation unterstrich Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, dass die Bedeutung der Warnung vor möglichen bevorstehenden Unwettern in den vergangenen Wochen angesichts

der aufgetretenen Naturereignisse deutlich geworden sei. Grundlage der Bewertungen bilden die Wetterprognosen der Meteorologen des Landesamtes für Meteorologie und Lawinenwarnung. Darauf aufbauend bewerten die Hydrologen des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen, die Geologen des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung, der Lawinenwarndienst und der Landesforstdienst das Gefährdungspotential durch Naturereignisse. Diese Informationen laufen im Landeswarnzentrum zusammen, wo der Warnlagebericht erstellt und veröffentlicht wird. Damit werden neben der Bevölkerung auch die Behörden, die Zivilschutzorganisationen und Einsatzkräfte sowie die Infrastrukturbetreiber über das bevorstehende Ereignis in Kenntnis gesetzt und gewarnt und können Vorbereitungen treffen. wv

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BRIXEN/SARNS

„Connecting Europe Express” hält auch in Brixen

Fernwärmenetz wächst

z Zum „Europäischen Jahr der Schiene“ wurde eine europaweite Bahnfahrt des „Connecting Europe Express“ organisiert. Einen Monat lang fährt der Zug durch ganz Europa, und er machte während der Etappe von Rom nach Wien unter anderem auch in Brixen Halt. Vorstandsmitglieder des BBT sowie Vertreter des italienischen Verkehrsministeriums, der RFI, der Südtiroler Landesregierung sowie Bürgermeister der Südtiroler Gemeinden stiegen dabei immer wieder entlang der Bahnhöfe in den vorbeifahrenden Zug. Am Brenner trafen sich dann Delegationen der EU, Italiens und Österreichs zu einem einstündigen Meeting, bei

dem die BBT-Vorstandsmitglieder Martin Gradnitzer und Gilberto Cardola den Tiroler und Südtiroler Landeshauptmännern Günther Platter und Arno Kompatscher sowie dem EU-Koordinator Pat Cox der aktuelle Projektfortschritt präsentiert wurde. Das hochrangige Treffen soll die europäische Bedeutung des Brenner Basistunnels als Nummer-Eins-Projekt des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN) unterstreichen. Der „Connecting Europe Express“ verlief durch 26 EU-Länder und startete am 2. September in Lissabon; Endstation ist am 7. Oktober in Paris. eh

z Albeins und die Brixner Industriezone wurden bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen, Sarns und Mellaun werden in Kürze dazustoßen. Die Arbeiten für Sarns beginnen am 4. Oktober; der Startschuss für den Anschluss von Mellaun fällt in den nächsten Monaten. „Mellaun wird direkt vom Fernwärmenetz St. Andrä ohne Errichtung einer neuen Heizzentrale versorgt“, sagt Franz Berretta, Generaldirektor der Stadtwerke Brixen. Die Wärmelieferung erfolgt über die bestehende Verbindungsleitung von Brixen nach St. Andrä, wobei das Heizwerk in St. Andrä zur Spitzenabdeckung und für den Reserveausfall dient.

Gleichzeitig erneuern die Stadtwerke die öffentliche Beleuchtung, verlegen Stromleerrohre und eine Trinkwasserleitung zur Versorgungssicherheit von Klerant. Sarns wird von der Verbindungsleitung zwischen der Industriezone und Albeins aus erschlossen. Auch hier tauschen die Stadtwerke veraltete Leitungen aus und erneuern die öffentliche Beleuchtung. Nach der Winterpause und nach Fertigstellung des Leitungsnetzes werden die Kabel für das Glasfasernetz in Sarns verlegt. Spätestens 2023 sollten auch die Bewohner von Sarns und Mellaun an das Glasfasernetz der Stadtwerke Brixen angehängt werden. eh

Foto: Helmut Moling

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

EISACKTAL/EU

Mehr Geld für LEADER-Projekte z Das Förderprogramm für ländliche Gebiete LEADER im Raum Eisacktal zieht nach fünf Jahren eine Zwischenbilanz: 27 Projekte im Wert von rund 2,8 Millionen Euro wurden auf den Weg gebracht, davon wurden 26 von der Verwaltungsbehörde in Bozen genehmigt und 15 Projekte im Wert von 1,7 Millionen bereits umgesetzt. Finanziert wird LEADER durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) der EU. Mit Beschluss der Landesregierung im August wurden Zusatzmittel in der Höhe von 872.000 Euro für lokale Projekte sowie 100.000 Euro für die Verwaltung des Programms im 78

Förderzeitraum 2021/2022 zugewiesen; sie sollen im Eisacktal laut Arbeitsgruppe vor allem für Projekte zur Aufwertung von länd-

lichen Dörfern und Siedlungen, Verkehrssicherheit im ländlichen Raum und Freizeitinfrastrukturen genutzt werden. Ab Mitte Oktober

wird ein Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen auf der Website www.eisacktalerdolomiten.eu veröffentlicht. av


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Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Internationale Tagung der Forstvertreter in Brixen Kleinwasserkraftwerke im Fokus z Am 7. und 8. Oktober wird im Forum Brixen mit dem „Internationalen Anwenderforum Kleinwasserkraftwerke“ eine hochkarätig besetzte Fachtagung stattfinden. Sie versteht sich als Plattform für Betreiber, Planer und Hersteller von Kleinwasserkraftanlagen, die gerade im alpinen Raum – und damit auch in Südtirol – von großer Bedeutung für die dezentrale und umweltschonende Stromerzeugung sind. Zugleich will die Tagung ein Expertenforum sein, um neue Strategien rund um die Kleinwasserkraft zu diskutieren, zumal die Technik im Alpenraum auch Kritiker hat. Nach einer coronabedingten Pause im vergangenen Jahr findet die Veranstaltung mit einem entsprechenden Hygienekonzept erstmals wieder in Präsenz statt – aus gutem Grund, denn der persönliche Austausch und das Netzwerken innerhalb der

Branche sollen im Vordergrund stehen. Bettina Geisseler, eine der Referentinnen der Veranstaltung und international tätige Rechtsanwältin im Bereich des Anlagenund Infrastrukturbaus: „Die Erzeugung von Strom mit Wasserkraft als wiederkehrender Ressource ist aktiver Klimaschutz und unverzichtbar für die Energiewende. Mit dem Forum Brixen haben wir einen idealen Ort gefunden, Technik, Verfahrensfragen und Erfolgsfaktoren mit vielen weiteren Experten, auch aus Südtirol, praxisorientiert zu besprechen. Highlights des Programms sind nicht nur der Besuch Südtiroler Kleinwasserkraftwerke, sondern erstmals auch sogenannte Beratungstische vor Ort im Forum für den gezielten Fachaustausch.“ Der „Brixner“ wird in der kommenden Ausgabe ausführlich über diese Veranstaltung berichten. job

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z Forstpolitische Themen im Alpenraum standen im Mittelpunkt einer Tagung, zu der sich Forstdirektoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie aus Liechtenstein, Südtirol und Luxemburg trafen. Seit rund 20 Jahren findet das sogenannte „D-A-CH-LISüd-LUX-Treffen“ einmal jährlich statt, zuletzt in Brixen. Zwei Tage lang beschäftigten sich die Teilnehmenden vor allem mit dem Thema der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft. Daneben wurde auch über die Bildungsoffensive in den einzelnen Ländern sowie über die Entwicklungen auf EU- und UN-Ebene gesprochen. „Ein Austausch mit den Nachbarländern im Alpenraum ist immer sehr wertvoll“, zeigte sich Landwirtschaftslandesrat Arnold

Schuler überzeugt, „man kann viele Inputs mitnehmen und dabei die unterschiedlichen Herangehensweisen beobachten. Die neue EU-Waldstrategie im Kontext der EU-Klima- und Biodiversitätspolitik ist dabei ein Thema, das uns im Moment alle beschäftigt.“ Die Ziele der EU sind eindeutig: die Senkung der Treibhausemissionen um mindestens 55 Prozent bis zum Jahr 2030 und die Klimaneutralität bis 2050. Günther Unterthiner, Direktor der Landesabteilung Forstwirtschaft, begrüßt solche Netzwerktreffen, „denn auf europäischer Ebene werden forstpolitisch weitreichende Weichen gestellt – und diese sind natürlich auch für unsere Wälder und Waldeigentümer von größter Bedeutung.“ job

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Foto: Oskar Zingerle

BRIXEN

Am neuen Standort bietet GOPA Beauty nunmehr in weitaus größerer Dimension eine Riesenauswahl an Parfüms, Make-up und Drogerieartikel. Parkplätze sind reichlich vorhanden.

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NACHGEFRAGT

„Elektroroller nehmen zu“ Frau Ruffinatto, Elektroroller sind mittlerweile aus vielen Städten nicht mehr wegzudenken und letzthin auch in Brixen vermehrt zu sehen. Was gilt es beim Fahren eines solchen Rollers zu beachten? Die Zahl der Elektroroller in Brixen ist noch nicht besonders groß, nimmt jedoch gerade bei der Jugend zu. Die Elektroroller sind in der Straßenverkehrsordnung den Fahrrädern gleichgestellt. Somit gelten für die Lenker von Elektrorollern dieselben Regeln wie für Fahrradfahrer. Was heißt das konkret?

Das bedeutet unter anderem: Elektroroller dürfen auf interurbanen Straßen mit höchstens 25 km/h unterwegs sein. Sie dürfen auf Fahrradwegen, aber nicht auf Gehsteigen fahren. Ist eine Fußgängerzone für den Fahrradverkehr freigegeben, dürfen dort auch die Elektroroller mit einer Maximalgeschwindigkeit von 6 km/h unterwegs sein. Elektroroller müssen mit einem Licht und einer Glocke ausgestattet sein. Für Minderjährige gilt die Helmpflicht; Kinder unter 14 Jahren dürfen nicht mit Elektrorollern fahren. Genauso wie beim Fahrradfahren, muss der Lenker beide Arme und Hände frei bewegen können, darf

also nicht in einer Hand die Einkaufstaschen halten. Kinder oder Tiere dürfen nicht mitgenommen werden. Für Elektroroller ist keine Versicherung notwendig.

Foto: Oskar Zingerle

JESSICA RUFFINATTO, Kommandantin der Brixner Ortspolizei, über die zunehmende Zahl von Elektrorollern in Brixen – und wie ein gut funktionierendes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer gewährleistet werden kann.

Welche Rolle übernimmt die Ortspolizei? Wir erwägen derzeit verschiedene Möglichkeiten der Sensibilisierung. Wir möchten mehr Präsenz zeigen, Kontrollen durchführen und vor allem die Menschen über die geltenden Regeln informieren. Dann kann ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer gelingen. johanna.bampi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Die Lage

Der Entwurf

Die Bischofsstadt Brixen ist geprägt durch ihre kulturelle Vergangenheit und begeistert mit ihrem vielseitigen Charakter: ruhig und lebendig, überschaubar und abwechslungsreich, mediterran im Sommer und alpin im Winter.

Lange, lineare Körper fügen sich in die topographischen Gegebenheiten ein und verschmelzen zu einem gestaffelten Gefüge. Die einzelnen Geschosse stapeln sich wie unabhängige Körper auf acht Ebenen übereinander.

Das im Hang gebettete Grundstück ist nach Osten und Süden ausgerichtet und überzeugt mit vielen Sonnenstunden und einem wunderbaren Ausblick auf die Plose und das historische Stadtzentrum.

Beim Entwurf wurde darauf geachtet, Kubus förmige Auskragungen und Außenflächen für großzügige Terrassen zu kreieren.

Die sehr gute Lage in Zentrumsnähe ermöglicht es, das Stadtzentrum mit seinem attraktiven Angebot für Kultur- und Freizeitaktivitäten voll auszuleben. Nur wenige Gehminuten entfernt finden sich die verschiedensten Bildungseinrichtungen – von der Kita bis zur Universität. Viele Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe, in komfortabler Reichweite eröffnet sich das vielfältige Angebot der Altstadt. Das strategisch gut gelegene Grundstück ist idealer Ausgangspunkt, um öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und das Auto zuhause zu lassen.

Alle Grundrisse öffnen sich mit Blick zur Plose und sind lichtdurchflutet. Im Entwurf unterscheiden sich die einzelnen Wohneinheiten untereinander, wodurch die Wohnungen auf individuelle Bedürfnisse sehr gut abgestimmt werden können. Erschlossen werden die Einheiten über einen zentralen, vertikalen Baukörper, welcher wie eine Skulptur zwischen den anderen Volumina emporragt. In 2 Untergeschossen befinden sich Autoabstellplätze und Kellerräumlichkeiten. Voraussichtlicher Baubeginn Oktober 2021.


Bau- und Wohnqualität

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FOTOAKTION

Was darf‘s sein?

Extra

Fotoaktion

Viele Kinderfotos haben uns heuer für unsere Fotoaktion erreicht – mit frechen, manchmal etwas schmutzigen, aber vor allem mit ganz vielen fröhlichen Gesichtern. Wir sind sicher, dass es unseren Leserinnen und Lesern ebenso viel Freude bereitet wie uns, die Seiten der diesjährigen Fotoaktion durchzublättern.

Es scheint so, als ob Marie Leitner aus Schabs schon ganz genau weiß, was sie machen will, wenn sie einmal groß sein wird. In ihrer rot-weiß-karierten Schürze, in einer Hand den Topflappen, in der anderen die Teigrolle, bringt das Mädchen mit den braunen Kulleraugen ihrem Gegenüber mit Sicherheit etwas Schmackhaftes zum Essen. Der süße Blick hat unsere Redaktion auf jeden

Simon und Anna Maria Steinmann, Aicha

Aaron Wach, Brixen 84

Fall auf Anhieb überzeugt – sie hat deshalb dieses Foto zum Siegerbild der diesjährigen Fotoaktion erkoren. Die Gewinnerin erhält einen Geschenkkorb, der uns freundlicherweise vom Milchhof Brimi zur Verfügung gestellt wurde. Wir bedanken uns herzlich für die vielen Einsendungen und freuen uns, auch im nächsten Jahr wieder viele tolle Kinderfotos veröffentlichen zu dürfen.

Felix Prosch, St. Andrä

David Oberperfler, Franzensfeste

Gabriel Mario und Giulia Senter, Franzensfeste

Tamara Pergher, Milland und Johanna Unterfrauner, Brixen


Matilda Ugliano, Brixen

Fabian und Miriam Silbernagl, Natz

Timo Gasteiger, Brixen

Simon Perathoner, Brixen

Samuel Rossaro, Brixen Mattia Ugliano, Brixen

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Elias, Moritz, Max und Felix aus Brixen

Mira Mitterrutzner, Vahrn

Gloria Fink, Brixen

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Fotoaktion

Laura Thaler, Milland

Theo Gasteiger, Brixen

Extra

Marie Faller, Schalders

Nathan Planer, Brixen

Haniya Khan, Brixen

Toni Prader, Sarns

Leni und Robin Gasser, Sarns

Raphael und Christoph Weithaler, Rodeneck

Nico Graus, Brixen

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Wir mit euch Soziale Vereine für Familie und Gesellschaft stellen sich vor

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Tommy Gasteiger, Brixen

Frieda Kaneider, Lüsen

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Es ist Elia Planer, Brixen

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Emil Lorenzin Rainer, Franzensfeste 87


Fotoaktion

Mariateresa und Michela Turzo, Brixen

Lena und Emma Oberhauser, St. Andrä

Milena Leitner, Tils

Extra

Maria Unterthiner, Vahrn

Paul und Leo Tauber, Raas

Sandra und Daniel Mantinger, Klausen

Victoria und Lena Marie Kleon, Brixen

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Einrichten & Wohnen

Stilvoll wohnen

SEDIS

Extra

Viele Hoteliers wollen den Aufenthalt ihrer Gäste so schön wie möglich gestalten und wenden sich für die Einrichtung ihrer Gastbetriebe an Spezialisten. Doch auch Privatpersonen wollen es in ihren eigenen vier Wänden schön gemütlich haben und ziehen dazu immer öfter die Fachexpertise von Einrichtungsspezialisten heran. Ein solcher ist Sedis in Vahrn.

Farblich aufeinander abgestimmte Polstermöbel und Tische in Molaris Lodges, Mühlbach Seit knapp einem Jahr findet man die Einrichtungsspezialisten Sedis am neuen Standort in der Gewerbezone Forch nahe der Autobahnausfahrt Vahrn. Branchenerfahrene Profis hatten sich im Jahr 2005 selbständig gemacht und wollten fortan gemeinsam stilvolle Einrichtungslösungen für Hotels, öffentliche Einrichtungen

So gemütlich, dass man sich nicht mehr daraus erheben will: der mit dem German Design Award Special 2021 ausgezeichnete „Nest Pure“-Sessel

und private Wohnbereiche realisieren. Die Schwerpunkte der gebotenen Leistungen liegen vor allem in den Bereichen Sitzmöbel, Textilien und Tapezierarbeiten, die in allen gewünschten Stilrichtungen passgenau angefertigt werden. Seit jeher kooperieren sie mit Tischlereien in der Region, die sie mit gewünschten Maßanfertigungen beliefern.

Hochwertige Textilien. Für die

Forchstraße 6 39040 Vahrn T 0472 410188 info@sedis-gmbh.com www.sedis-gmbh.com 90

textilen Anfertigungen werden Qualitätsstoffe aus italienischen Manufakturen bezogen, die robust und langlebig schön sind. Die passgenauen Näh- und Tapezierarbeiten übernimmt das Team von Sedis. Genäht werden Vorhänge, Matratzenüberzüge, Tischdecken und Kissenbezüge; die Tapezierarbeiten erstrecken sich auf Sitz- und Polstermöbel jeglicher Art.

Unvergleichlicher Sitzkomfort. bequemen Polstermöbeln für HoVor allem sind es jedoch die Sitzund Polstermöbel, für die Sedis weithin bekannt ist und für deren Fachkompetenz das Unternehmen auch mit seinem Namen steht. Je nach Wunsch und Objekt bietet Sedis die passenden Möbel – von

tels über elegante Designersessel für Zuhause bis hin zu stapelbaren Stühlen für öffentliche Einrichtungen. Tische, Bettgestelle und Gartenmöbel runden das umfangreiche Sortiment ab.



TISCHLEREI BRUNNER

Einrichten & Wohnen

Getischlerte Perfektion

Extra

Eleganter Garderobenschrank

Moderne Haustür

Seit jeher ist es der Tischlerei Brunner gelungen, Tradition mit Innovation und Bewährtes mit Modernem zu verbinden. Dazu setzt der Familienbetrieb, der mittlerweile in zweiter und angehender dritter Generation geführt wird, zum einen auf modernste Technik, zum anderen auf ein erfahrenes Team, das durch Weiterbildung auf dem neuesten Stand bleibt. Und eben auf diese Kombination führt die Tischlerei Brunner auch ihren großen Erfolg zurück: Mit technischer Unterstützung und hoher fachlicher Kompetenz sorgt ein perfekt eingespieltes Team für die reibungslose Abwicklung der zahlreichen Projekte, die sich von maßgeschneiderten Einrichtungslösun-

Fotos: Oskar Zingerle

Die Tischlerei Brunner in Freienfeld hat sich auf maßgeschneiderte Einrichtungslösungen spezialisiert, die von einzelnen Möbelstücken über komplette Inneneinrichtungen bis hin zu Türen und Fenstern reichen.

Spannende Materialkombination in der Wohnküche gen für private Eigenheime, Gastronomie- und Hotelbetriebe bis hin zu Gewerbe und öffentliche

Bauten im Wipptal und Eisacktal erstrecken.

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Freienfeld . Handwerkerzone Trens 13 T +39 0472 647 149 . info@brunner-online.it www.brunner-online.it

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Exquisite Wohnlichkeit

HOTEX

Aktuelle Wohntrends setzen auf Open-Space-Konzepte, raffinierte Raumlösungen, Material- und Farbkontraste sowie warme Akzente. Der Trend zu offenen Wohnräumen hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt: Wohnküchen haben sich endgültig durchgesetzt; insbesondere in kleineren Wohnungen vermitteln diese ein optisch größeres Raumgefühl. Aber auch die Grenzen weiterer Nutzungsbereiche lösen sich zusehends auf: Das Heimbüro findet als Nische im Wohnzimmer Platz, das Badezimmer beginnt mit der freistehenden Badewanne bereits im Schlafzimmer, ebenso wie der begehbare Kleiderschrank, der durch raffinierte Raumteiler geschaffen wird.

Weiche Formen, warme Textilien. Natürliche Materialien wie Holz, Stein, Marmor und Keramik finden in der Einrichtung ebenso Verwendung wie Metall; bei

teppichen über Tapeten bis hin zu den Vorhängen.

Hochwertige Qualität. Bei der

Funktionale Polstermöbel bieten hohen Sitz- und Liegekomfort den Polstermöbeln dominieren warme Textilien wie Cord und Samt. Die Formgebung der Möbel ist organisch anmutend, Ecken und Kanten werden von runden weichen Formen abgelöst. In den Wohnräumen spielen die Polstermöbel weiterhin die Hauptrolle: Je nach Platzverfügbarkeit und Vorlieben finden sich

hier weitläufige, funktionale Sofalandschaften oder kuschelige Sessel und Daybeds, die in vielen Formen, Farben und Ausstattungen als Lieblingsplätze um die Gunst der Bewohner wetteifern. Doch vor allem sind es die farbenfrohen und strukturreichen Textilien, die für Behaglichkeit in den Räumen sorgen – von Woll-

Einrichtung herrscht allgemein ein ausgeprägter Minimalismus vor: Es gilt „Weniger ist mehr“. Die Räume sind weniger überladen, es wird vielmehr auf Qualität und Verarbeitung geachtet. Viele der neuesten Wohntrends, von Designerstücken über hochwertige Sitzmöbel und Kücheneinrichtungen bis hin zu edlen Textilien und Accessoires findet man bei Hotex in Brixen und Bruneck. Die Niederlassung in Brixen hat von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag werden Termine nach Vereinbarung wahrgenommen.

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AMONN PROFI COLOR

Einrichten & Wohnen

Südtirols größter Farbenfachhandel Die Verkaufsniederlassungen von Amonn Profi Color sind nicht nur bevorzugte Anlaufstellen für Handwerker, sondern auch für Private, die ihr Eigenheim selbst verschönern möchten.

Extra

Südtirols größter Farbenfachhändler ist zugleich auch der größte in Norditalien: Amonn Profi Color zählt heute zwölf Niederlassungen und rund 100 Mitarbeiter. „Was uns von anderen unterscheidet, ist vor allem unser Service“, begründet Geschäftsführer Andreas Plank den Erfolg des Brunecker Handelsbetriebes, der sich seit Jahren auf Wachstumskurs befindet.

Fachberatung inklusive. Neben

einem vielfältigen Sortiment an Farben, Lacken und Zubehör bie-

tet Amonn Profi Color Handwerkern – allen voran Malern, Tischlern, Verputzern, Schlossern und Trockenbauern – professionelle Fachberatung. Spezialisierte Techniker und Berater stehen den Kunden zur Seite und erarbeiten auf Wunsch geeignete Lösungskonzepte. Diesen Service schätzen auch die vielen Privatkunden, die bei Amonn Profi Color ebenfalls willkommen sind. Viele suchen den Rat beim Experten, damit das eigene Heimwerkerprojekt auf Anhieb gelingt.

Bei Amonn Profi Service findet man alles für den Malerbedarf

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RESCH MÖBEL

Küchen zum Wohnen Resch Möbel begeistert mit Küchen- und Einrichtungskonzepten, die zum Kochen, Wohnen und Leben inspirieren.

Von Hoteleinrichtungen bis hin zu maßgeschneiderten Inneneinrichtungen für private Eigenheime: Bei Resch Möbel ist man in fähigen Händen. Der Einrichtungsspezialist, der auf langjährige Erfahrung in der Realisierung von Gesamteinrichtungslösungen für Hotels und Gastronomie verweisen kann, steht mit seiner großen Fachexpertise auch Privatkunden zur Verfügung. Nach Terminvereinbarung steht Interessierten im Showroom in Kardaun eine einzigartige Küchenwelt mit vielen Gestaltungs- und Einrichtungsideen offen.

Durchdachte Planung. In der ausgestellten Küchenwelt zeigt Resch Möbel, dass bei seinen Küchenkonzepten bis ins letzte

Detail an alles gedacht wird – von der funktionellen Anordnung, ausreichenden Stauräumen und durchdachten Aufbewahrungssystemen bis hin zu ablauforientierten Bewegungsfreiräumen einschließlich komfortabler Sitzund Essbereiche. Beim Gang durch die Ausstellung zeichnet sich ein klarer Einrichtungstrend ab: Immer öfter geht der Küchenbereich nahezu fließend in den Wohnraum über. Gerne übernimmt Resch Möbel deshalb nicht nur die Küchengestaltung, sondern auf Wunsch auch die gesamte Inneneinrichtung. Auf diese Weise lassen sich Gesamtkonzepte realisieren, die in ihrem Ganzen ein durchgängig harmonisches Wohnambiente sicherstellen.

Im Showroom in Kardaun zeigt Resch Möbel exklusive Küchenideen

Maßgeschneiderte Inneneinrichtung. Wohnkonzepte können

nur gelingen, wenn diese auf die Bedürfnisse und Wünsche seiner Bewohner abgestimmt sind. Resch Möbel weiß dies aus seiner lang-

jährigen Erfahrung und stellt mit ausführlicher Fachberatung und passgenauen Wohnkonzepten maßgeschneiderte Einrichtungslösungen sicher.

Resch Möbel zeigt maßgeschneiderte Gesamtlösungen. Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin!

SHOWROOM KARDAUN

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TISCHLEREI KRAPF

Einrichten & Wohnen

Formvollendete Raumharmonie

Extra

Traditionelle Handwerkskunst, jahrzehntelange Erfahrung, ein qualifiziertes Team, der Fokus auf das Detail: All dies spielt bei der Tischlerei Krapf zusammen und resultiert in formschöne Raumgestaltungen, die generationenübergreifenden Wohn- und Lebensbedürfnissen gerecht werden.

Innenräume des Firmensitzes von Damiani-Holz&Ko

Klassenzimmer in der Grundschule Villnöss

Neugestaltung des historischen Ansitzes Thalhofer

Lehrerzimmer in der Musikschule Brixen

Naturparkhaus mit Grundschule und Kindergarten

Küche in Privatwohnung

Seit jeher wird in der Tischlerei Krapf in Villnöss auf hochwertige Qualität bei der handwerklichen Fertigung von Maß- und Massivholzmöbeln geachtet. Mit diesem Ansinnen legte Gottfried Krapf 1968 den Grundstein für seinen Betrieb, den er zunächst im Kellerraum am elterlichen Hof ansiedelte und den er in den Folgejahren

mit Engagement und unternehmerischer Weitsicht Schritt für Schritt ausbaute. An diese Tradition knüpft auch Tochter Dagmar an, die den Betrieb seit 2020 führt. Die ausgebildete Architektin lässt alle wichtigen Erkenntnisse einer zeitgemäßen Innenarchitektur in die Projekte der Tischlerei miteinfließen, die das langjährige Team handwerklich meisterhaft umsetzt. Auf diese Weise wird stets eine optimale Balance zwischen Ästhetik und Funktionalität sowie zwischen zeitloser Architektur und modernen Bauanforderungen angestrebt.

Einzigartige Projekte. Ob es sich Handwerkerzone Teis Teiser Straße 4 39040 Villnöss T 0472 844573 www.krapf.it 96

um die Maßanfertigung von Massivholzmöbeln, Innen-, Außen- oder Brandschutzüren handelt, um die Planung und Realisierung kompletter Inneneinrichtungen oder um die Sanierung

von Denkmalschutzfenstern oder -türen: Bei all ihren Projekten stellt die Tischlerei Krapf den Projekterfolg sicher, indem sie die Erwartungen und Ansprüche der Kunden nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen versucht. Dies gelingt, indem man sich in der Tischlerei viel Zeit für das Gespräch mit dem Kunden nimmt. Gemeinsam werden Möglichkeiten besprochen und individuelle Lösungen gesucht. In der Planung werden darüber hinaus viele weitere Aspekte für eine harmonische Raumgestaltung berücksichtigt – Erkenntnisse aus der chinesischen Harmonielehre des Feng Shui ebenso wie Anforderungen an barrierefreie Raumgestaltungen. Als zertifizierter Fachbetrieb für altersgerechte Innenarchitektur ist die Tischlerei Krapf um barrierefreie Raumgestaltungen bemüht; bauliche Barrieren wer-

Restaurant Viel Nois in St. Peter den in Wohnungsbeständen nach Möglichkeit zu beseitigen gesucht. Das Ergebnis sind formschöne Einrichtungen für generationenübergreifendes Wohnen und Leben.


E. INNERHOFER AG

Alles an seinem Platz Es gibt unzählige Möglichkeiten bei der Badgestaltung, weshalb man ohne fachkundige Beratung schnell den Überblick verliert. Bei geschickter – und vor allem frühzeitiger – Planung finden sich für alle Bedürfnisse passende Lösungen.

Eine elegante Alternative zu Regalen im Badezimmer sind Nischen. Diese können überall eingebaut werden – in der Dusche, neben der Toilette, über der Badewanne oder im Bereich des Waschbeckens.

garantiert ist – unabhängig davon, ob man selbstständig ist oder Unterstützung benötigt. Besonders komfortabel sind integrierte Sitzheizungen.

Mut zum Stilbruch. Abgesehen

Nischen oder Sitzflächen sind platzsparend, praktisch und ästhetisch zugleich. Die Fachberater der Bäder- und Fliesenausstellungen von E. Innerhofer AG zeigen, wie Badezimmer elegant, modern und gleichzeitig funktional gestaltet werden können. Das Team von Innerhofer steht für individuelle Badplanungen gerne beratend zur Seite.

davon, dass Nischen praktisch sind, kann man mit ihnen auch gezielt Akzente setzen. Bereits ein Wechsel der Fliese, das Einsetzen von Holzelementen oder eine passende Lichtplanung machen die Nische zum Blickfang.

Dusche mit Sitzgelegenheit.

Für ein barrierefreies Badezimmer empfiehlt sich prinzipiell

Bäderausstellung mit Fachberatung. Fix eingeplante Ablagen,

Barrierefreie, bodengleiche Duschen sind modern und komfortabel eine bodenebene Dusche mit Sitzgelegenheit. Es gibt elegante Duschsitze, die je nach Bedarf ausgehängt werden können, oder

fix eingebaute Sitzflächen. Die Sitzgelegenheit sollte so eingeplant werden, dass der Zugang in jeder Lebensphase problemlos

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TISCHLEREI PLANK

Einrichten & Wohnen

Individuelle Wohnwelten

Extra

Die Tischlerei Plank begeistert mit maßgefertigten Komplettlösungen aus einer Hand.

PHANTASIE OHNE GRENZEN

Das fachkundige Team der Tischlerei Plank

Wir schaffen individuelle Lebensräume in modernem Design und handwerklicher Qualität. Tel. 0472 836 690 / WWW.PLANK.BZ

„Wohnbehagen“ entsteht, wenn die Einrichtung optimal auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner ausgerichtet ist und sich nahtlos in die Räume fügt. Die Tischlerei Plank in Brixen plant und realisiert Wohnraumlösungen ganzheitlich und individuell. Jede Einrichtung wird auftragsbezogen gefertigt, weshalb eine exakte Anpassung an die architektonischen Bedürfnisse und an die individuellen Wünsche der Kunden gewährleistet ist.

Stilvolle Küche. Welcher Hob-

bykoch wünscht sich nicht eine moderne Küche, die neben einer ansprechenden Optik auch ein Höchstmaß an Funktionalität sicherstellt? In der Tischlerei Plank wird jede Küche durchdacht, konzipiert und auf Maß gefertigt – nach ergonomischen Grundsätzen, mit optimaler Raumeinteilung, funktionell und wohn98

lich zugleich. Auf diese Weise entstehen Traumküchen für jeden Wohnstil und jeden Geschmack.

Eleganz im Schlafzimmer und Bad. Das Schlafzimmer soll ein

Ort der Ruhe und Entspannung sein, das Bad eine Oase der Körperpflege und Erholung. Die Tischlerei Plank weiß, worauf es ankommt, damit aus Räumen Wohlfühlräume werden: Mit formschönen Möbeln verwandelt die Tischlerei Schlafzimmer und Bäder in Wohlfühlzonen.

Behagliche Wohnlichkeit. Die

Tischlerei Plank erarbeitet kreative Lösungen und passgenaue Einrichtungen, oftmals in Zusammenarbeit mit Architekten und Planern. Mit großer Fach- und Sachkompetenz verwirklicht das langjährige Team der Tischlerei maßgefertigtes Wohnbehagen.


Geformt aus Erfahrung, vollendet im Design

duka

40 Jahre Kompetenz und Wissen flossen in die Entwicklung der neuen Duschabtrennung „acqua 5000“ ein, mit der duka das Duscherlebnis auf eine neue Ebene hebt.

Die neue Duschabtrennung von duka überzeugt mit einem ausdrucksstarken Design, das sich durch eine Vielfalt an Gestaltungsoptionen personalisieren lässt. Die verschiedenen Profilfarben sowie Glasarten sorgen für angenehme Kontrasteffekte und heben die Individualität der „acqua 5000“ hervor. Die dezente Linienführung sorgt für ein stimmiges und elegantes Erscheinungsbild. Erhältlich ist die edle Duschabtrennung mit Wandprofilen und als rahmenlose Variante. Diverse Einbaumöglichkeiten decken ein breites Spektrum an Anforderungen ab. Dabei ergänzen sich Technik und Design perfekt: Die komplette Technologie ist in den horizontalen und vertikalen Profilen versteckt, wodurch die Kabine zur perfekten Duschkabine für alle Liebhaber hochmoderner Designerstücke wird.

duka denkt an morgen. Für du-

ka sind nachhaltiges Denken und Handeln Teil der Unternehmensphilosophie. Als ein in Südtirol verwurzeltes Unternehmen setzt duka auf hochwertige Materialien aus Europa. Alle Produkte werden komplett in Brixen gefertigt. Die regionale Produktion stärkt den heimischen Markt und schafft

Die neue „acqua 5000“: Ästhetik und Funktionalität auf höchstem Niveau Transparenz. Durch den kontrollierten Bezug wird sichergestellt, dass über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg europäische Standards und Normen eingehalten werden. Bei der Produktion der Duschkabinen achtet duka auf einen möglichst niedrigen Energie- und Rohstoffeinsatz und verwendet ausschließlich Materialien mit geringer Umweltbelastung und umweltschonender Entsorgung.

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LOBIS BÖDEN

Einrichten & Wohnen

Innovationsfreudig zum Erfolg

Extra

In 15 Jahren hat Lobis Böden mit zahlreichen Produktneuheiten die Einrichtungsbranche revolutioniert und sich vom Ein-Mann-Betrieb in einer Rittner Garage zur international renommierten Manufaktur mit Produktionsstätte in Bozen, vier Showrooms und einer Café-Bar gewandelt.

Im Jahr 2006 gründete Paul Lobis einen kleinen Handwerksbetrieb in einer Rittner Garage. Nach absolvierter Lehre im Maschinenbau bildete er sich zum Bodenleger aus und machte sich in diesem Metier selbstständig. Seine Frau Marlene unterstützte ihn in der Betriebsführung, sodass sich Paul ganz auf sein Handwerk konzentrieren konnte. Den ersten Aufträgen folgten bald weitere; die zufriedenen Kunden empfahlen ihn viel und gerne weiter. Erste Mitarbeiter wurden angestellt, 2008 übersiedelte der Betrieb in das Kampill Center in Bozen: Hier eröffnete Lobis Böden auch den ersten Showroom.

Patentierte Lösungen. Von An-

fang an sah Paul Lobis großes Potenzial für Produktverbesserungen und tüftelte an verschiedenen Problemlösungen. Erste Produktinnovationen wurden patentiert, allen voran das Terrassensystem LobiTEC, das ihm in internationalen Fachkreisen zahlreiche Auszeichnungen bescherte. Eine spezielle Fräsung der Terrassendielen ermöglicht eine verdeckte Verschraubung, die den Terrassen eine einzigartig schöne Naturoptik

Lobis Böden GmbH Kampill Center | 1. Stock Innsbruckerstr. 27-29 39100 Bozen www.lobis.biz 100

verleiht. 2010 wurden Fliesen, Feinsteinzeug und Naturstein ins Produktsortiment aufgenommen. 2017 eröffnete die neue Manufaktur in Bozen-Süd, in der seither viele weitere Produktinnovationen Serienreife erlangen; auch wurden damals individuelle Fertigungen und außergewöhnliche Bearbeitungen möglich. Heute fertigt der Handwerksbetrieb Böden für den Innen- und Außenbereich sowie Wand- und Deckenverkleidungen, die auf Wunsch mit einem ebenfalls selbst entwickelten Akustiksystem ausgestattet werden.

Auf Expansionskurs. Viele inter-

nationale Auszeichnungen belegen die große Innovationsfähigkeit des Unternehmens, darunter der renommierte Innovationspreis für Architektur und Bauwesen in den Jahren 2017 und 2019, der Design-Premiumpreis „German Design Award“ in den Jahren 2018 und 2020 sowie der internationale Architekturpreis „BigSEE Award“ im Jahr 2020. Seit jeher ist es Paul und Marlene Lobis ein Bestreben, junge Menschen zu fördern: In 15 Jahren wurden 25 Lehrlinge im Betrieb ausgebildet. Noch weitaus be-

eindruckender präsentiert sich die Zahl der verlegten Böden: So hat Lobis Böden im Laufe seiner 15-jährigen Firmengeschichte an die zwei Millionen Quadratmeter Boden verkauft und verlegt! In den letzten Jahren wurde der Betrieb schrittweise vergrößert: Dem ersten Showroom folgen drei weitere, im Kampill

Center wird die ganz in Holz gehaltene, gediegene Lobis CaféBar eröffnet, die Manufaktur in Bozen-Süd noch einmal vergrößert – ideale Voraussetzungen, findet Paul Lobis, um an weiteren Plänen zu schmieden. Gemeinsam mit seiner Frau Marlene und seinem Team blickt er voller Tatendrang in die Zukunft.


MÖBEL ROGEN

Das Herzstück des Zuhauses

In der Küche pulsiert das Leben: Hier trifft man zusammen, es wird gekocht, gebacken und gespeist. Um die Küche in einen Ort zu verwandeln, an dem man sich gerne aufhält, ist bei der Küchenplanung und -einrichtung einiges zu beachten. Es lohnt sich deshalb, sich an einen Küchenspezialisten zu wenden. Ein solcher ist Möbel Rogen in Mühlbach.

Damit man viele Jahre Freude an der eigenen Küche hat, sollte diese optimal auf die Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen der Bewohner ausgerichtet sein. Die Wunschküche sollte nicht nur schön, sondern vor allem auch praktisch und komfortabel sein.

Auf Küchen spezialisiert. Ein

Wohnspezialist mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Planung, Ausstattung und Einrichtung von Küchen ist Möbel Rogen in Mühlbach. Im Möbelhaus erwartet Interessierte eine große Auswahl an Küchen, Materialien und Mustern, darunter aktuelle Küchentrends und Einrichtungsstile. Erfahrene Einrichtungsberater unterstützen bei der Planung, Auswahl und Zusammenstellung. Beim Beratungsgespräch werden Wünsche

Wohnküche mit spannenden Farbkontrasten und Bedürfnisse erfasst, ebenso wie Gewohnheiten und Vorlieben bei der Küchennutzung und auch die Anzahl der Personen, die in

der künftigen Küche bequem Platz finden sollen. All diese Details fließen in die Küchenplanung ein, bei der bis

hin zu den Anschlüssen und Lichtquellen an alles gedacht wird. Das Ergebnis kann mittels VR-Brille realitätsnah in 3D erlebt werden – fast so, als ob man durch die neue Küche gehen würde. Noch eventuelle letzte Feinschliffe und Änderungen, dann beginnen auch schon die Bestellvorgänge und individuellen Maßanfertigungen. In der eigenen Tischlerei werden Küchenelemente bei Bedarf angepasst und Einzelmöbel nach Wunsch angefertigt. Pünktlich zum vereinbarten Liefertermin übernehmen erfahrene Tischler den Transport und die fachmännische Montage vor Ort. Damit stellt Möbel Rogen sicher, dass von der Beratung bis hin zum letzten Handgriff alles bis ins letzte Detail perfekt passt.

Mühlbach, Pustertaler Straße 30 info@moebel-rogen.it 0472 849522 WWW.MOEBEL-ROGEN.IT

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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Johanna Bampi (job) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sd) Ernst Delmonego (ed) Evi Hilpold (eh) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Stephanie Risse (sr) Michelle Schladebach (mis) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Alexandra Bauer, Tel. +39 0472 060208 alexandra.bauer@brixmedia.it Titelbild: Oskar Zingerle Druck: Athesia Druck GmbH, www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Oktober 2021 Nächster Redaktionsschluss: 12. Oktober 2021 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St., Eintragung im ROC Nr. 011109 Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Der „Brixner“ ist Partner von:

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September 1921

Schulbeginn Samstag, 3. September 1921 Wir erhalten folgende Zuschrift: Seitdem wir an Italien angegliedert wurden, entsteht jedesmal am Beginn und am Ende des Schuljahres die Frage, wie diese beiden Termine am besten angesetzt werden könnten. Allgemein wird von den Bewohnern der Städte gewünscht, man möge den Schulbeginn womöglich auf

Anfang September ansetzen, der wegen der kühleren Witterung sehr günstig auf den Lerneifer der Jugend wirkt. Dagegen ist es verfehlt, den Schulschluß erst auf Mitte Juli festzulegen, der in Südtirol bereits so heiß ist, daß der Lehrerfolg gleich Null ist. Da sehr viele Bewohner auch schon gegen Ende Juni irgendeine Sommerfrische beziehen, ist dazu vielfach auch der Schulbesuch ein sehr mangelhafter. Für heuer ist es nun zu spät, weil ein Erlaß bereits vorliegt, nach welchem der Schulbeginn am 25. September erfolgt. Aber recht dringend möchten wir es den maßgebenden Stellen ans Herz legen, diesen billigen Wunsch der städtischen Bevölkerungsstreife doch endlich auch einmal zu berücksichtigen. Mehrere Bürger.

TrinkgelderZuschlag Samstag, 3. September 1921

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Wo an Stelle des Trinkgeldes ein sog. Trinkgelder-Zuschlag zur Einhebung gelangt, ist dieser in den Rechnungen der Gasthäu-

bau-Wanderlehrer den Ruf eines tüchtigen Fachmannes erworben; dessen Frau ist eine Tochter des bekannten Klausener Bürgers Ladinser. – Wie man hört, soll bei der ersten Feststellung gewisser Aktiven bloß ein ungemein geringer Barbetrag und die Buchführung etwas mangelhaft vorgefunden worden sein.

ser, Herbergen und Pensionen laut eines königl. Dekrets für die Berechnung der Stempelgebühr nicht in Betracht zu ziehen.

Ein gefährlicher Obstdieb

Konkurs

Freitag früh war in Brixen das Gerücht verbreitet, daß ein Bauer in Burgfrieden bei Brixen bei dem Versuch, einen Soldaten vom Obstdiebstahl abzuhalten, erstochen worden und daß in der Artilleriekaserne um halb ein Uhr nachts Alarm und Untersuchung gewesen sei. Das Gerücht stützt sich auf folgende Tatsache. Donnerstag um halb 9 Uhr abends gewahrte der Bauer Josef Ueberbacher, Göllbauer in Burgfrieden, in seinem Obstgarten einen Dieb. Als er ihn zu Rede stellen wollte, zog der Beanständete vom Leder und versetzte dem Bauer nicht weniger als sieben Stiche, worauf er das Weite suchte. Ueberbacher wurde, so schwer verwundet, um 9 Uhr abends ins Krankenhaus gebracht. Die Untersuchung seitens der Militärbehörde wird mit anerkennenswertem Eifer betrieben. Man hofft, Ueberbacher am Leben erhalten zu können.

Samstag, 3. September 1921 Mittwoch, 31. August, hat die Firma Hans Gasser, Landesproduktenhandlung in Brixen (Schirmerhof), den Konkurs angemeldet. Herr Gasser bietet seinen Gläubigern 30 Prozent als Ausgleichssumme an. Die Nachricht von dieser Zahlungseinstellung wirkte auf die Interessenten umso befremdender, als die Gerüchte von großen Verlusten beim vorigjährigen Obsttransport nach Holland, bei dem es sich um 48 Waggons gehandelt haben soll, sich nicht als vollständig richtig herausgestellt haben. Viel eher könnten die Erwerbung und der etwas splendide Umbau des

Reindlhofes in so teuren Zeiten sowie der Schaden, den die Wasserkatastrophe in Klausen in dessen Eisenhandlung angerichtet hat, als Anlaß gelten, einen derartigen Konkurs mit solch geringem Ausgleichsperzent zu begründen. Interessant ist, daß die bekannte Eisenhandlungs-Firma August Constantini in Brixen knapp vor dem Abschluß des Kaufes der Gasser’schen Eisenhandlung in Klausen stand, als dort das Elementarunglück eintrat. Herr Gasser hat sich als Landes-Obst-

Samstag, 3. September 1921

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


Gitschberg Jochtal | Brixen | Klausen-Barbian-Feldthurns-Villanders | Natz-Schabs | Lüsen

t s o k m l A r e l o r i t Süd 16.10.-06.11.2021

Heusuppe, Zirmknödel oder doch lieber was Süßes? Genießen Sie herbstliche Spezialitäten in unseren Hütten und Hofschenken. Mair in Plun Villanderer Alm Am Rinderplatz Villanderer Alm Feltunerhütte Barbianer Alm/Rittner Horn Stöfflhütte Villanderer/Latzfonser Alm Marzuner Schupfe Villanderer Alm Gasserhütte Villanderer Alm Klausner Hütte Latzfonser Alm Schutzhütte Latzfonser Kreuz Latzfonser Alm Buschenschank Trinnerhof Raas Gasthof Kaltenhauser Raas Hofschenke Walderhof Natz Oberhauserhütte Rodenecker-Lüsner Alm Roner Alm Rodenecker-Lüsner Alm Starkenfeldhütte Rodenecker-Lüsner Alm Kreuzwiesenalm Lüsner Alm Ahner Berghof Rodeneck In Zusammenarbeit mit

www.brimi.it Die Öffnungszeiten der Hütten und Hofschenken können vom Zeitraum der Südtiroler Almkost abweichen. Weiter Infos finden Sie hier:

www.almgschichten.it

Fotos: Harald Wisthaler, José Ramón Gorret/Rossalm

Gitschhütte Gitschberg Bacherhütte Gitschberg Nesselhütte Gitschberg Großberghütte Altfasstal Anratterhütte Jochtal Die Mühle Vals Brixner Hütte Vals Plosestodl Plose Rossalm Plose Gasthof Geisler Plose Trametschhütte Plose Halslhütte Plose Tiefrastenhütte Terenten



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