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Freizeit & Sport
Handlungsbedarf besteht; es wird aber in gegensätzliche Richtungen gearbeitet, und die FIS bekommt dann die Schuld. Ich muss gestehen, dass wir derzeit keine kurzfristige Lösung parat haben. Das heißt, dass das aggressive Material hauptsächlich an den vielen Verletzungen schuld ist?
Markus Waldner: „Es hängt ganz vom Fahrer selbst ab, wie viel Risiko er eingehen will; die jungen Wilden gehen zu oft übers Limit“ bedenken, dass bei einer WM nicht wie üblicherweise 20 Nationen an den Start gehen, sondern 75. Es dürfen auch die kleinen Nationen anreisen. Es gibt ein sehr striktes Testprotokoll, was eine Risikoverringerung darstellt. Nichtsdestotrotz sind aber viele Leute unterwegs, das Risiko ist und bleibt deshalb hoch – vor allem in der zweiten Woche, bei den technischen Bewerben, bei denen weitaus mehr Läufer an den Start gehen als bei den SpeedBewerben. Alle Jahre wieder wird im Skizirkus über die Sicherheit der Rennfahrer diskutiert – meist im Januar, wenn die gefährlichste
Abfahrt auf der Streif ausgetragen wird. Gibt es hier nun endlich einen Lösungsansatz, um die schweren Stürze zu reduzieren? Schauen Sie, das ist ein sehr komplexes Thema, das effektiv bereits seit Jahren auf dem Tisch liegt – ohne Licht am Ende des Tunnels. Wie sagt man so schön: Die Katze beißt sich hier auch nach jahrelangen Diskussionen immer noch in den Schwanz. Die FIS wollte bereits vor Jahren dickere Rennanzüge einführen, damit die Fahrer geschützter sind. Natürlich sind diese nicht so aerodynamisch, das Tempo würde damit um rund zehn Stundenkilometer reduziert. Die führenden Nationen wollten
das nicht; sie tüfteln selbst an den besten Anzügen, sind dafür bei renommierten Unternehmen im Windkanal und versuchen, das Maximum herauszuholen. Am Material soll also nichts verändert werden, aber die FIS soll dann auf den Pisten das Tempo reduzieren. Es ist ein Widerspruch, die Pisten langsamer zu machen und gleichzeitig das Material weiterzuentwickeln. Wir müssen gemeinsam das Tempo drosseln und in dieselbe Richtung schauen. Speed verringern heißt Risiko verringern. Ob wir 120 oder 150 km/h die Piste herunterbrettern, fällt dem Zuschauer gar nicht auf – die Abfahrt bleibt gleich spektakulär. Fakt ist nach wie vor, dass dringender
Nein, nicht nur. Es ist das Gesamtpaket zwischen Material, zu hoher Risikobereitschaft der Fahrer und den harten Pisten. Letztere brauchen wir, um faire Rennen vom ersten bis zum letzten Läufer durchführen zu können. Hierfür wird der Schnee mit Wasser gemischt – die Pisten werden härter und härter. Wenn wir das nicht tun, passiert etwas wie Ende Januar in Chamonix: Die Nummer 30 fährt im zweiten Slalomdurchgang Bestzeit, und keiner kommt mehr an diese Zeit heran. Fair ist das nicht, verletzt hat sich auf dieser weichen Piste aber niemand. Es wird dann mit einem ganz anderen Setup gefahren. Die Piste wurde aufgrund der warmen Temperaturen aufgeweicht; der letzte Fahrer hatte keine Chance mehr, einen Top-Lauf ins Ziel zu bringen. Die Läufer wollen aber faire Rennen, deshalb müssen wir die Pisten hart und kompakt präparieren. Dann findet jeder Läufer dieselben Bedingungen vor. Das Material wurde an die harten Pisten angepasst; es wird aggressiver abgestimmt, um keine Rutschphasen mehr zu haben. Je schneller ich damit werde, umso
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