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fricktal.info n 43 n 23. Oktober 2019

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fricktal

Reimann nicht wiedergewählt Aargau Im ersten Wahlgang Sieben Frauen und neun Männer für Aargau im Nationalrat – ohne Fricktaler Beteiligung (jw) Das Fricktal wird die nächste vier Jahre in den eidgenössischen Räten in Bern nicht vertreten sein. Das bisherige Nationalratsmitglied der SVP, Maximilian Reimann aus Gipf-Oberfrick, schaffte die Wiederwahl auf der neuen Liste Team 65+ nicht. Mit der neuen Liste hätte er den Senioren in Bern eine starke Stimme geben wollen. Sieben Frauen und neun Männer werden den Aargau die nächsten vier Jahre im Nationalrat vertreten. Und falls Thierry Burkart im zweiten Wahlgang in den Ständerat gewählt wird, dürften es gar acht Frauen sein. Nebst den Frauen gehören die SP (3 Sitze), die CVP (2 Sitze), und die EVP (1 Sitz) zu den Gewinnern der Wahlen, welche je einen Sitz dazugewinnen konnten. Je einen Sitz abgeben müssen SVP (6), FDP (2) und BDP (0). Grüne (1) und glp (1) bleiben unverändert. Die Wiederwahl nicht geschafft hat Maximilian Reimann aus Gipf-Oberfrick, welcher auf der neuen Liste Team 65+ angetreten ist. Der 77-jährige SVP-Vertreter politisiert seit 1987 für den Aargau in Bern. Von 1987 bis 1995 war er Nationalrat, von 1995 bis 2011 Ständerat und anschlies­ send wieder Nationalrat. Mit seiner erneuten Kandidatur, dieses Mal auf der neuen Liste Team 65+, hätte er gerne den Seniorinnen und Senioren in Bern eine starke Stimme gegeben. Doch die Wahlhürde war für die neue Liste – trotz Listenverbindung mit der SVP, der FDP und der EDU – zu hoch. Und so muss sich Maximilian Reimann trotz beachtlichen 13 142 Stimmen (nur 598 Stimmen weniger als die neue EVP-Nationalrätin Lilian Studer) von der Bundespolitik nach über 32 Jahren verabschieden. «Ganz gleich, wie die Wahl ausfällt, ist es für mich in jedem Fall eine Win-win-Situa­ tion», hatte sich Reimann gegenüber fricktal.info relativ gelassen zum Wahlausgang geäussert. Entweder Wiederwahl oder Entlassung in die persönliche Freiheit mit 77 Jahren, meinte er noch vor dem Feststehen des Wahlresultats und weiter: «Ich blicke auf eine schöne und erfüllte Zeit in Bern zurück. Meines Wissens war keiner so lange dort wie ich.» Von Seiten seiner Liste, dem Team 65+, hiess es nach dem Vorliegen des Wahlresultats: «‹Vox populi ... vox Dei!› Das Aargauer Stimmvolk hat entschieden. Die Anstrengungen des ‹Team 65+ - Die Aargauer Seniorenliste› haben im ersten Anlauf noch nicht genügend Befürworter gefunden. Auf Anhieb +/- 1,5 Prozent Wählerstimmen zu erhalten, ist aber mehr als ein Achtungserfolg. {...} Nun stehen 25 Prozent der Stimmberechtigten ohne direkte Vertretung in Bern da – ein Rückschritt.» Vorausschauend schreibt das Team 65+: «Die Grossratswahlen 2020 werden Gelegenheit bieten, die Anliegen der Senioren vorerst auf kantonaler Ebene zu vertreten. In die Pflicht zu nehmen sind die Parteien, die Verbände und die Stimmberechtigten.»

Vertrat den Aargau seit 1987 in Bundesbern: Maxilian Reimann aus Gipf-Oberfrick Foto: zVg

den Nationalrat verpasste und ihren Sitz an die EVP abgeben musste. Mit einem Minus von 2,06 Prozent kam die BDP im Aargau noch auf einen Wähleranteil von 3,07 Prozent und wurde von der EVP mit 3,64 Prozent (+0.31%) übertrumpft. Künftig stellt so die EVP mit Lilian Studer wieder eine Nationalrätin. Zu den weiteren Verlierern im Aargau gehören die SVP (31,53%; -6,47%) und die FDP (13,55%; - 1,59%). Auf der Gewinnerseite sind die Grünen (9,78%; +4,31%), die glp (8,51%; +3,33%) und die CVP (9,89%; + 1,31%) zu finden. Leicht zulegen konnten auch die SP (16.47%; +0.39%) und die EVP (3.64%; +0.31%). Die Liste von Maximilian Reimann, die Liste Team 65+, holte 1,38 Prozent Wähleranteil. Ergebnisse aus dem Fricktal Wie auf kantonaler Ebene ist die SVP auch im Fricktal klare Verliererin der Nationalratswahlen. Sie verliert im Bezirk Laufenburg 5,39 Prozent Wähleranteil, im Bezirk Rheinfelden gar 7,89 Prozentpunkte. Trotzdem ist sie im beiden Bezirken mit 35,34 (Laufenburg) bzw. 28,84 Prozent nach wie vor die jeweils klar wählerstärkste Partei. Zu den Verlieren zählen in beiden Bezirken zudem die FDP (Laufenburg -1,79 auf 9,54%; Rheinfelden -0,86 auf 12,71%) und vor allem auch die BDP (Laufenburg -2,32 auf 3,15%; Rheinfelden -3,30 auf 2,58%). Einmal leicht zulegen und einmal leicht verlieren: Dies das Fazit der SP im Fricktal. Während sie im Bezirk Laufenburg um 0,89 auf 14,83% zulegen konnte, war sie im Bezirk Rheinfelden leicht im Minus (-0,18%; neu 18,72%). Klare Gewinner sind in beiden Bezirken die CVP (Laufenburg +1,90 auf 15,61; Rheinfelden +2,05 auf 10,94%), die Grünen (Laufenburg +3,74 auf 9,04%; Rheinfelden +4,66 auf 9,98%) und die glp (Laufenburg +2,57 auf 6,68%; Rheinfelden +4,13 auf 9,54%).

Verlierer und Gewinner Den Aargau nicht mehr in Bern vertreten Fricktaler auf den Hauptlisten können wird auch Bernhard Guhl von der SVP (6), SP (3), FDP (2), CVP (2), Grüne (1), BDP, dessen Partei den Wiedereinzug in glp (1) und EVP (1) stellen die nächsten

vier Jahre für den Aargau die 16 Nationalratsmitglieder – ohne Fricktaler Beteiligung. Auf den Hauptlisten dieser Parteien haben die Fricktaler Kandidierenden wie folgt abgeschnitten: – SVP: 9. Christoph Riner, Zeihen, 53 198; 14. Désirée Stutz, Möhlin, 49 161; – SP: 5. Carol Binder, Magden, 23 134; Rolf Schmid, Met­ tauertal, 19 050; – FDP: 14. Gaby Gerber, Rheinfelden, 18 394; 16. Bruno Tüscher, Münchwilen, 14 830; – CVP: 5. Alfons Paul Kaufmann, Wallbach, 11 126; 7. Werner Müller, Wittnau, 10 097; 15. Marion Pfister, Stein, 8427; – Grüne: 5. Gertrud Häseli, Wittnau, 15 648; 14. Andreas Fischer Bar­ getzi, Möhlin, 11 308; – glp: 4. Béa Bieber, Rheinfelden, 13 188; 11. Michael Derrer, Rheinfelden, 10 343; – EVP (1 Sitz): 16. Samuel Mettler, Rheinfelden, 4144. Aus Fricktaler Sicht einem Nationalratsmandat am nächsten gekommen sein dürften SVP-Kandidat Christoph Riner aus Zeihen und SP-Frau Carole Binder aus Rheinfelden. Sollten am 24. November die beiden SVP-Vertreter Jean-Pierre Gallati in den Aargauer Regierungsrat und Hansjörg Knecht in den Ständerat gewählt werden (beide SVP), würden für sie Stefanie Heimgartner und Alois Huber in den Nationalrat nachrutschen. Christoph Riner wäre dann 1. Ersatz und käme zum Zug, wenn eines der sechs SVP-Nationalratsmitglieder während der Legislatur ausscheidet. Sollte Yvonne Feri (SP) in den Regierungsrat oder Parteikollege Cédric Wermuth in den Ständerat gewählt werden, würde Simona Brizzi in den Nationalrat nachrutschen. Carole Binder wäre dann zusammen mit Leila Hunziker, welche die gleiche Stimmenzahl aufweist, 1. Ersatz. Würden Feri und Wermuth gewählt, könnte Binder oder Hunziker einen NR-Sitz erben. Die Wahlresultate aus den Gemeinden in der Übersicht auf www.fricktal.info

Gewählt In den Nationalrat gewählt: Von der SVP: Hansjörg Knecht, bisher (seit 2011), 73 587; Thomas Burgherr, bisher (seit 2015), 63 155; Andreas Glarner, bisher (seit 2015), 64 053; Martina Bircher, neu, 58 757; Jean-Pierre Gallati, neu, 55 454; Benjamin Giezendanner, neu, 68 024. Von der SP: Yvonne Feri, bisher (seit 2011), 46 241; Cédric Wermuth, bisher (seit 2011), 47 890; Gabriela Suter, neu, 36 867. Von der FDP: Thierry Burkart, bisher (seit 2015), 50 507; Matthias Samuel Jauslin, bisher (seit 2015), 29 835. Von der CVP: Ruth Humbel, bisher (seit 2003), 34 469; Marianne Binder-Keller, neu, 27 202. Von den Grünen: Irène Kälin, bisher (seit 2017), 34 501. Von der glp: Beat Flach, bisher (seit 2011), 25 748. Von der EVP: Lilian Studer, neu, 13 740.

Ersatzwahlen Zwei Neue im Gemeinderat von Schupfart

Felix Wendelspiess neuer Ammann von Wegenstetten Christoph Schreiber gewählt (bs) Neuer Gemeindeammann von Wegenstetten ist Felix Wendelspiess. Christoph Schreiber wurde in den Gemeinderat gewählt. Als neuer Gemeindeammann von Wegenstetten bewarb sich

Felix Wendelspiess, der bisherige Vizeammann. Auf ihn fielen bei der Ersatzwahl 278 von 302 gültigen Stimmen. Über 288 von 295 gültigen Stimmen konnte sich Schreiber freuen. Wendelspiess tritt die Nachfolge des langjährigen Gemeindeammanns Willy Schmid an. Bilder: Felix Wendelspiess (links) und Christoph Schreiber freuen sich über ihre Wahl. Fotos: zVg

(info) Spannung versprach die Ersatzwahl in Schupfart. Hier wurden zwei Gemeinderäte sowie der Vizeammann neu gewählt. Mit Christoph Eichenberger, Fabian Leubin und Renate Leubin-Senn waren drei Kandidaten angetreten. Die Stimmbeteiligung lag bei 55 Prozent. Fabian Leubin und Renate Leubin-Senn ziehen mit 258 und 210 Stimmen neu ins Gremium ein. Christoph Eichenberger konnte nur 82 Stimmen auf sich vereinigen. Thomas Kyburz, schon Mitglied im Gemeinderat von Schupfart, entschied mit 245 Stimmen die Wahl zum Vizeammann für sich. Er tritt die Nachfolge von Vizeammann André Steinacher an. Bild: Thomas Kyburz (links) ist schon Mitglied im Gemeinderat von Schupfart. Renate Leubin-Senn und Fabian Leubin sind neu gewählt. Foto: zVg

noch kein Ständerat gewählt

Regierungsratsersatzwahl geht in die zweite Runde

(jw) Die beiden Aargauer Ständeratssitze werden erst im zweiten Wahlgang am 24. November vergeben. Keiner der zehn Kandidierenden erreichte das absolute Mehr. Das Spitzentrio besteht aus Thierry Burkart (FDP), Hansjörg Knecht (SVP) und Cédric Wermuth (SP). Dem absoluten Mehr von 88 828 Stimmen relativ nahe kam Thierry Burkart von der FDP mit 82  515 Stimmen. Rund 10 000 Stimmen dahinter folgt Hansjörg Knecht von der SVP mit 72 574 Stimmen. Mit 55 274 Stimmen folgt SP-Kandidat Cédric Wermuth auf Platz drei. Die weiteren Kandidierenden erzielten: Ruth Müri (Gründe) 40 560 Stimmen; Marianne Binder-Keller (CVP) 36 700 Stimmen, Beat Flach (glp) 23 158 Stimmen; Maya Bally (BDP) 21 706 Stimmen; Roland Frauchiger (EVP) 9784 Stimmen; Jean-Pierre Leutwyler (FW AG) 5786 Stimmen; Pius Lischer (Neue Bundesverfassung) 1663 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,39 Prozent. Nachdem die beiden bisherigen Ständeratsmitglieder des Kantons Aargau, Pascale Bruderer (SP) und Philipp Müller (FDP), nicht zur Wiederwahl angetreten sind, gilt es beide Aargauer Ständeratssitze neu zu besetzen.

(jw) Jean-Pierre Gallati von der SVP führt die Rangliste des ersten Wahlgangs der Regierungsratsersatzwahl im Aargau klar an, die Hürde des absoluten Mehrs hat aber auch er deutlich verpasst. Der mit dem Rücktritt von Franziska Roth freigewordene Sitz im Aargauer Regierungsrat wird erst am 24. November im zweiten Wahlgang besetzt werden. Am 27. November 2016 hatte Franziska Roth für die SVP einen zweiten Sitz im Aargauer Regierungsrat erobert. Die Chancen, dass dieser Sitz nach Roths Rücktritt in den Reihen der SVP bleibt, sind intakt. Mit Abstand hat der SVPKandidat, Jean-Pierre Gallati im ersten Wahlgang der Ersatzwahl am meisten Stimmen geholt. Die Hürde des absoluten Mehrs von 91 012 Stimmen war aber auch für ihn klar zu hoch. Gallati erzielte 63 830 Stimmen. Damit liegt er deutlich vor der zweitplatzierten Yvonne Feri von der SP mit 44 765 Stimmen. Auf den weiteren Plätzen folgen Jeanine Glarner (FDP) mit 27 940 Stimmen, Doris Aebi (glp) mit 21 882 Stimmen, Severin Lüscher (Grüne) mit 20 311 Stimmen und Pius Lischer (Neue Bundesverfassung) mit 1345 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,9 Prozent.

Baselland Bestätigung bei Nationalratswahl, zweiter Wahlgang für den Ständerat

ser Stimmenzahl am nächsten kam Danie­la Schneeberger, FDP, mit 26 536 Stimmen, relativ dicht gefolgt von Maya Graf, Grüne, mit 22 986 Stimmen und Eric Nussbaumer, SP, mit 22 519 Stimmen. Lediglich 3209 Stimmen erzielte Elisabeth Augstburger-Schaffner von (jw) Der Baselbieter Ständeratssitz konnder EVP. Der zweite Wahlgang für den te noch nicht vergeben werden. Keiner Ständerat findet am 24. November statt. der Kandidierenden erreichte das absolute Mehr. Eine Bestätigung für die sie- Nationalrat ben Bisherigen waren die Nationalratswahlen: Alle sieben Baselbieter National- Die sieben bisherigen Nationalrätinnen ratsmitglieder traten nochmals an – alle und -räte des Baselbiets traten nochmals sieben wurden wiedergewählt. Damit an – und schafften die Wiederwahl: Eric bleibt auch die Sitzvertelung unverän- Nussbaumer, SP, 29 593 Stimmen; Maya dert: SP 2, SVP 2, CVP 1, FDP 1, Grüne 1. Graf, Grüne, 27 141; Sandra Sollberger, SVP, 25 653; Thomas de Courten, SVP, Ständerat 24 498; Samira Marti, SP, 22 993; Daniela Nachdem Claude Janiak (SP) nicht mehr Schneeberger, FDP, 19 071 und Elisabeth zur Wiederwahl antrat, war der Baselbie- Schneider-Schneiter, CVP, 13 707. ter Ständeratssitz neu zu vergeben. Im Die Wahlbeteiligung lag bei 41,40 Prozent ersten Wahlgang gelang dies noch nicht. (Ständerat) bzw. 42,56 Prozent (NatioKeiner der Kandidirenden erreichte das nalrat). Die detaillierten Wahlergebnisse absolute Mehr von 38 496 Stimmen. Die- sind unter www.wahlen.bl.ch abrufbar.

Ersatzwahl Sabine Datz-Spuhler macht das Rennen in der Gemeinde Stein (sr/hcw) In Stein hat die Kampfwahl um den frei gewordenen Gemeinderats-Sitz von Walter Zumstein eine Gewinnerin: Sabine Datz-Spuhler holte mit 289 Stimmen den Sieg. Vanik Kaufmann vereinigte 195 Stimmen auf sich, David Lüscher 39. Bei 551 gültigen Stimmen (Stimmbeteiligung 35,8 Prozent) lag das absolute Mehr bei 276. Foto: zVg


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