fricktal.info n 51 n 19. Dezember 2018
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fricktal
Hinreissendes Krippenspiel Reformierte Kirchgemeinde Möhlin (mbs) Vergangenen Sonntag wurde in der reformierten Kirche Möhlin das Weihnachtsmusical «s’Flötemeitli von Bethlehem» von Markus Hottiger aus dem Hause Adonia aufgeführt.
Zentrumsleiter Heinz Stucki dankt den Musikantinnen und Musikanten der Werkmusik Novartis für das «wunderschöne Spiel» Foto: Dieter Deiss
«Es ist toll, dass ihr uns mit Musik beschenkt!» Werkmusik Novartis Stein auf Weihnachtsrundgang (dd) Alle Jahre wieder begeben sich rund dreissig Angehörige der Werkmusik Novartis Stein auf eine vorweihnachtliche Tournee im Fricktal.
noch der Ohrwurm «Feliz Navidad». Da konnte Heinz Stucki in seinem Dank nur noch anmerken: «Es war ein wunderschönes Konzert!»
Die Cafeteria im Alterszentrum «Klostermatte» in Laufenburg war gut «ausverkauft», als die Musiker mit einem harmonischen Choral das Konzert eröffneten. Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch viele Gäste, nutzten die Gelegenheit, sich mit Blasmusikklängen auf die Weihnachtszeit einzustimmen. «Es ist toll, dass ihr uns auch dieses Jahr wieder mit einem Konzert beschenkt», hiess der sichtlich erfreute Zentrumsleiter Heinz Stucki die Musikantinnen und Musikanten willkommen. Rund 45 Minuten dauerten die Darbietungen des Ensembles. Dieses gefiel durch seine sehr kultivierte Spielweise. Auch das Programm vermochte bestens einzustimmen auf die bevorstehende Weihnachtszeit. Dies gelang ganz besonders gut mit dem Stück «A Christmas Festival», einem Potpourri aus bekannten Advents- und Weihnachtsliedern. Wunderschön auch das von Andreas Leubin gespielte Oboensolo im Stück «Gabriel’s Oboe». Mit dem «Stille Nacht» endete der offizielle Teil. Es gab dann aber noch eine besondere Zugabe, nämlich eine mehrstimmige Gesangseinlage mit dem Taizé-Gesang «Laudate omnes gentes», also dem Gotteslob. Ganz zum Schluss erklang
Ein spezielles Ereignis Die junge Dirigentin Sandra Wolf bewies, dass sie ihre Musikantinnen und Musikanten bestens «im Griff» hat. Sie meinte, dass die dreitägige Weihnachtstournee für alle ein ganz spezielles Ereignis sei. Natürlich gehöre auch die Geselligkeit dazu, aber «wir leisten musikalisch sehr viel und lernen während der ganzen Tournee ständig Neues!» Sympathisch, wie Sandra Wolf ihre Spielerinnen und Spieler mit viel Charme, aber doch sehr bestimmt durch das Konzert führte. Die Werkmusik Novartis Stein ist übrigens als Verein organisiert mit Andreas Leubin als Präsident. Entstanden ist sie aus der Werkmusik der ehemaligen Ciba-Geigy. Geprobt wird in Räumen der MBF Stein. Novartis bezahlt Dirigentin, Noten und Unformen. BASF, Novartis und Syngenta gewähren zudem den Mitgliedern des Spiels für die Weihnachtstournee bezahlte Freitage. Die Tournee führt in verschiedene Altersheime des Fricktals. Gespielt wird aber auch in einigen Werken der beteiligten Firmen. «Unsere Musik führt in der Hektik der heutigen Arbeitswelt zu einigen Momenten der Ruhe», meinte dazu Dirigentin Sandra Wolf.
Unter der Leitung von Sozialdiakon Markus Brunner-Speiser (Gesamtleitung und Regie), Mariella Graffeo (Kostüme und Bühnenbild), Daniela und Pascal Martin (Einüben in den Gruppen und Assistenz Regie) sowie den Jungleitern Sarah Iaconi und Louis Martin spielten und sangen sich die 25 mitwirkenden Kinder in die Herzen des Publikums. Musikalisch begleitet wurden die Kinder von Brigitta Kent am Klavier, welche für die erkrankte Renata Hossli spontan und musikalisch kurzfristig eingesprungen ist. Das Spiel begann mit der Begegnung eines Bettlers mit einem Mädchen, welches dieses durch sein virtuoses und liebliches Flötenspiel und seine Melodie tief beeindruckte. Im Verlauf des Gespräches schenkte der Bettler – gespielt von Tarja Waldner – seine Flöte dem Mädchen mit dem Auftrag, vielen Menschen eine Freude damit zu machen. Das Mädchen nimmt den Auftrag ernst und spielt auf seinem Weg bei ganz unterschiedlichen Menschen seine berührende Flötenmelodie. So kommt das Flötenmädchen – gespielt von Leontine Dogba und im zweiten Teil des Stückes von Catharina Iaconi – bei einer Familie vorbei, bei welcher die alleinerziehende Mutter ihren Job verloren hat. Nach dieser Szene kündigte der Sprecher – gespielt von Leandro Maiorano – eine wei-
Grossen Applaus bekamen die Kinder für ihre Darbietungen
tere Familie in einer Krisensituation an, welche Besuch vom Flötenmädchen erhält. Die Flötenmelodie schenkt den aufgewühlten und traurigen Kindern, welche vor einer Scheidung der Eltern stehen, im Stück Trost und neue Zuversicht. Nach einer Spitalszene mit Kranken folgen die bekannten Szenen von den Hirten auf dem Felde und die Weihnachtszene mit der Krippe und dem Jesus Kind, Josef und Maria, wo das Flötenmädchen seine Melodie ebenfalls spielt und Freude, Licht sowie zwischenmenschliche Wärme verbreitet. Besonders zu erwähnen ist dieses Jahr, dass die fünf Hirten einen pfiffig mitreissenden Hirtenrap mit dazugehörigem Beat zum Besten gaben, welcher beim
Publikum bestens ankam. Und neu war dieses Jahr das Bühnenbild, welches extra fürs Stück passend unter Mithilfe der Krippenspielkinder bei einer separaten Malstunde angefertigt wurde. Das bekannte und modern-populäre Weihnachtslied «Feliz Navidad» bildete den krönenden Abschluss der durchs Band gelungenen Aufführung und animierte die Zuschauer am Schluss des Stückes zum freudigen Mitklatschen und Mitsingen. Eine von der Familie Martin und den Sigristinnen zubereitete Hirtensuppe mit Brot und Dessert lud anschliessend im Kirchgemeindesaal zum festlichen Verweilen und Weiterfeiern mit Übergabe des Geschenkes für die mitwirkenden Weihnachtsspielkinder ein.
FRISCHE KOCH-IDEE VON IHREM VOLG
Künstlerin Roxani Sutter stellt aus Das heutige Rezept:
Knusper-Fisch mit Lachsmousse für 4 Personen 1 Blätterteig, rechteckig, ausgewallt 1 Ei, verquirlt 1 Volg Lachs, fein gewürfelt 1 El Kapern, gehackt 1 Zwiebel, klein, klein gehackt 2 dl Vollrahm, steif geschlagen Zubereitung: 1. Aus dem Blätterteig 8 Fischformen ausschneiden oder -stechen. Jeweils 2 Teigfische aufeinander legen, mit Ei bestreichen. Im Ofen bei 180 °C 12–15 Min. backen, auskühlen lassen. 2. Lachs mit Kapern und Zwiebel vermischen. Rahm unter die Lachsmischung rühren. 3. Lachsmousse mit einem Spritzsack in die Teigfische dressieren und servieren. Zubereitung: ca. 40 Min.
Wechsel der Bilderausstellung im Gemeindehaus Möhlin (pd) Die permanente Bilderausstellung im Gemeindehaus Möhlin wird vom 7. Januar bis 28. Februar neu gestaltet. Es werden Bilder der Künstlerin Roxani Sutter, Laufenburg ausgestellt. Roxana Sutter ist in Griechenland geboren und aufgewachsen. 1984 heiratete sie den Schweizer Hanspeter Sutter und lebt nun in Laufenburg. Roxani studierte in Strassburg (F) Kunst und lebte danach einige Jahre zusammen mit ihrem Mann auf Samos. Dort hat sie sich künstlerisch mit diversen Projekten auseinandergesetzt. Sie engagierte sich in der Kunstwerkstatt «miniKunst.Laufenburg» und hilft ehrenamtlich beim Integrationsprojekt «mitdabei – Fricktal». Sie stellte in verschiedenen Galerien, in Deutschland, Griechenland und auch in der Schweiz, ihre Werke aus. Ihre ausdrucksstarken Bilder mit Menschen lassen viel Raum für Interpretationen. Sie sind realistisch und doch sehr fantasievoll. Vernissage: Freitag, 11. Januar, von 18.30 bis 20.30 Uhr im Gemeindehaus. Die Ausstellung steht während der üblichen Schalterstunden auf drei Büroebenen allen Interessenten offen. Die Künstlerin führt an der Vernissage gerne durch die Ausstellung.
Bild der Woche
Foto: zVg
Marcel Bamert, Lehrer und Musiker: Die wichtigsten Lebensdaten sind rasch aufgereiht: 1943 geboren, aufgewachsen in Mollis und Wohlen, Bezirksschule, Lehrerseminar in Wettingen und mit knapp 20 Jahren Lehrer in Wegenstetten, später Sekundarlehrer und nach zweijährigem Kurs Diplom als Kirchenmusiker und Chordirigent. Lebenslänglich, im besten Sinne des Wortes, blieb er diesem Dorf, den Gesangsvereinen und der St. Michaels-Kirche in Wegenstetten verbunden. 1996 hat er zur 750-Jahrfeier des Dorfes Text und Musik verfasst zum Wegenstetterlied: «Und chunnsch vo alle Siite ist Dörfli chli und nätt, so gsehsch z`erscht eusi Chille, wie`s wyt um keini hett.» Die Kirche war für ihn nicht nur ein besonderes Bauwerk, welches der berühmte Johann Caspar Bagnato im Auftrage der Fürstäbtissin von Säckingen 1741 neu errichtete, es war auch der klassische Barockraum, wie er viele Gotteshäuser im Fricktal prägt, mit einer besonderen Akustik und einem «Wunderwerk» von Orgel. Bei der Renovation 1986 konnte die Kostbarkeit von noch fünf Registern von 1842 aus der Callinet-Werkstatt im Oberelsass weiterverwendet werden. «Callinet hatte bis zur Metropole Paris einen guten Klang», betont Bamert, womit er deren Bedeutung unterstreicht. Man wird Marcel Bamert am ehesten gerecht, wenn man in aller Kürze seine Jubiläen des musikalischen Wirkens in Dorf, Region und Kanton auflistet: 35 Jahre Dirigent des Männerchores, 55 Jahre Organist und Leiter des Kirchenchores, 25 Jahre Verbandsdirigent des Fricktaler Sängerbundes und auch ein Vierteljahrhundert für die Kirchenchöre im Fricktal tätig mit dem jeweils eindrücklichen Cäcilientag. Bis zu 600 Sängerinnen und Sänger bildeten da einen Gesamtchor. Letztlich war er 25 Jahre im Aargauischen Organistenverband und der Kantonalen Kirchenmusikschule tätig. Ein besonderes Werk hat er 1970 geschaffen und 2018 «frisch verpackt», die Christkönigsmesse für zwei Trompeten in B, Gemeindegesang, Schola, 4-stimmiger Gemischter Chor und Orgel. Der Christkönigssonntag ist der Feiertag in der katholischen Kirche, welcher das Kirchenjahr beschliesst. Seine Kernaussage ist hochaktuell, wurde doch dieser Feiertag nach dem 1. Weltkrieg proklamiert, wo buchstäblich der Zerfall der vielen Pfründe, Königreiche und Fürstenhäuser offenkundig wurde und die Kirche auf den einen Christus, als der wahre König, hinweisen wollte. Dieses Jahr hat Bamert seine Tätigkeit für Orgel und Chorgesang niedergelegt. Zwei Dinge freuen ihn besonders: Der Kirchenchor Wegenstetten-Hellikon steht weiterhin unter neuer Führung in guter Besetzung da und sein Sohn Florian, welcher als Lehrer und Organist nun auch bereits 20 Jahre lang tätig ist, führt das Werk seines Vaters weiter. Bleibt die Frage, wie Bamert zur Musik kam? Im 12. Altersjahr haben ihm die Eltern auf Weihnachten eine Geige geschenkt. Er konnte rasch, wenn auch noch holprig und unausgereift, das «Stille Nacht» in der Familienfeier erklingen lassen. Da hat er seinen beispiellosen Einsatz für das Liedgut und die Musik, zu einer eng mit dem Lehrerberuf verbundenen Kulturleistung in Dorf und Region begonnen. apbircher@bluewin.ch