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11. Juli 2012 n 28 n fricktal.info

Zwei Fricktaler am «Bike Transalp» In 8 Tagen über 600 Kilometer und rund 20 000 Höhenmeter (mb.) Vom 14. bis 21. Juli findet das bekannteste Mountainbike-Rennen der Welt, die «Craft Bike Transalp» statt. 550 Zweierteams legen in acht Tagesetappen mehr als 600 Kilometer und rund 20 000 Höhenmeter im Sattel zurück. Mit Urs Christ aus Rheinfelden und Gregor Trottmann aus Mumpf sind auch zwei Fricktaler am Start. Gut vorbereitet und mit dem nötigen Respekt sehen sie der Alpenüberquerung von Oberammergau an den Gardasee entgegen. Thomas Herzog in Aktion

von dem er schon seit zehn Jahren geträumt hatte. «Man startet gemeinsam und muss gemeinsam am Ziel eintreffen. Da ist es entscheidend, dass man leistungsmässig und menschlich gut harmoniert», nennt er entscheidende Voraussetzungen für den Erfolg. Auch wenn die beiden ambitionierten Freizeitsportler von ihrem Trainer, Adi Käser (Dynamo Sport), perfekt auf die Bike-Transalp vorbereitet wurden, berge eine derart anspruchsvolle Tour viele Unbekannte: «Vor dem Wetter habe ich am meisten Respekt», sagt Urs Christ. Es gab durchaus schon Rennen, an denen die Fahrer mitten im Hochsommer auf Neuschnee trafen. Tagesform, ein Defekt am Rad, ein Sturz; vieles könne passieren, aber das gehöre zum Reiz der «Bike Transalp». «Wenn wir die Königsetappe von Livigno nach Ponte di Legno hinter uns haben, dann werden wir es auch bis ins Ziel schaffen», ist Urs Christ überzeugt. Tatsächlich gilt es, am sechsten Tag mehr als 3450 Höhenmeter und 106 Streckenkilometer zu überwinden, 17 Kilometer davon auf technisch anspruchsvollen Bergpfaden. «Wir wollen das Rennen trotz aller Strapazen geniessen», formuliert Gregor Trottman das oberste Ziel. Sie freuten sich auf ein atemberaubendes Naturerlebnis, das an der Strecke auf sie warte. Am wichtigsten aber sei – und da sind sich die beiden Mountainbiker einig – nach den acht Tagen am 21. Juli gesund und ohne gravierenden Sturz am Ziel in Riva del Garda anzukommen.

Auch das Biken war von harten Bedin- Ein Jahr lang haben Urs Christ (49) und gungen geprägt Fotos: zVg Gregor Trottmann (42) gezielt auf die «Bike Transalp» trainiert. «Im Schnitt haben wir wöchentlich rund 10 Stunden auf dem Fahrrad oder im Kraftraum verbracht», sagt Trottmann, der wie sein Wettkampf-Partner voll im Berufsleben steht. Dieser Aufwand habe von ihnen selbst, aber auch von ihren Familien einiges abverlangt, doch «zum Glück sind Die beiden Fricktaler Gregor Trottmann Thomas Herzog beim Swiss Olympic Gigathlon in Olten unsere Ehefrauen ebenfalls sportbegeis- und Urs Christ (rechts) erfüllen sich mit der Teilnahme am «Bike Transalp» einen tert», freut sich Trottmann. Seine Frau Traum Foto: Marcel Baud Heidi begleitet und betreut die zwei (eing.) Vor rund zehn Monaten hat sich gathlon triumphieren konnte. Aber auch Bike-Sportler sogar während des RenThomas Herzog entschlossen, sich die Ernährung und das Trinken sind eine nens. Dazu gehören unter anderem das (CH) und die italienischen Etappenziele beim Swiss Olympic Gigathlon in Ol- wichtige Grundlage für solch einen exabendliche Pasta-Kochen im teameige- in Livigno, Ponte die Legno und Madonten vom 29. Juni bis1. Juli anzumelden, tremen Event und tragen wesentlich nen Camper, um die Energiespeicher na di Campilio bis nach Riva del Garda. in welcher Kategorie? Bestimmt nicht zum Erfolg eines Athleten bei. wieder aufzuladen, oder die Massage in einem Fünfer-Team, so Herzog, denn Mit diesem Wissen und mit seinen zwei der geschundenen Muskulaturen. Christ Freude und Erlebnis im Vordergrund dies hat er bereits im Vorjahr am Gi- Supportern machte sich Thomas Herzog und Trottmann nehmen es im Juli nicht Das Team «Dynamo Sport» lernte sich gathlon im Kanton Wallis als Biker auf den Weg nach Olten und nahm den nur mit anderen Amateuren, sondern vor drei Jahren im gleichnamigen RheinGigathlon in Angriff. Da es am ersten Tag schon gemacht. auch mit gestandenen Profis aus der felder Fitnesscenter kennen. «Natürlich an die 35 Grad heiss wurde und Thomas ganzen Welt auf. Die anspruchsvolle beim Indoor-Biken», erinnert sich Urs Thomas Herzog konnte im vergangenen Herzog mit der Hitze schon immer etwas Tour führt über insgesamt 20 Pässe, von Christ. In Gregor Trottmann fand er endJahr im Team seines Arbeitgebers «CRH Mühe hatte, musste er während der vierOberammergau (DE) über Imst, Ischgl lich den idealen Partner, um den Mythos Getaz Group» bereits Gigathlon-Luft ten Disziplin (Rennvelo) aus gesundheitwww.bike-transalp.de und Nauders in Österreich, über Scuol «Bike Transalp» in Angriff zu nehmen, schnuppern und auch am eigenen Leib lichen Gründen leider das Rennen beenspüren. Nach diesem Event stand für ihn den. fest: Er will an seine körperlichen Gren- Drückende Hitze, sintflutartiger Regen zen gehen und den Gigathlon 2012 als und Hagelstürme: Die Teilnehmer des ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________ diesjährigen Gigathlons hatten mit exSingle-Athlet bestreiten. Fortan war die Freizeit geprägt vom har- tremen Bedingungen zu kämpfen. Entten Training und Wettkämpfen, denn am sprechend viele Sportler mussten aufGigathlon gilt es in der Kategorie «Single geben. Stürze waren keine Seltenheit. Man» sämtliche Disziplinen wie Inline, Die Bedingungen waren sehr hart. In den Bike, Rennvelo, Schwimmen und Laufen Kategorien «Single Woman» und «Single selbst und an einem Stück zu absolvie- Man» beendete nicht einmal die Hälfte (pj) Was für die meisten Sportler die ren. Während beider Tage müssen die den Wettkampf. Ein schwacher Trost, Olympischen Spiele oder WeltmeisterDisziplinen je 1x pro Tag absolviert wer- meint Thomas, doch schlussendlich schaften sind, ist für ein Pontonier das den. Eine grosse Herausforderung war- muss man das Rennen analysieren und «Eidgenössische». Alle drei Jahre kämptete auf Thomas Herzog. Er begann mit die Erkenntnisse daraus mitnehmen, fen die Sektionen und Einzelfahrpaare einem knallharten Training, bis zu 24 daran arbeiten und daraus lernen. Denn um diesen begehrten Titel, und am verStunden pro Woche. Dabei unterstützt eines ist klar, mit diesem Event wurde gangenen Wochenende war dieser Mowurde er vom Berner Oberländer und seine Gier nach Ausdauer und dem Wett- ment wieder gekommen. Der PontonierSportwissenschaftler, Samuel Hürzeler, kampf nur noch grösser und die Rech- fahrverein Klingnau lud zu diesem vierder den Gigathlon bereits 2011 gewon- nung mit dem Gigathlon wird noch eines tägigen Event ein und über 1000 Wettkämpfer aus der ganzen Schweiz folgten nen hat und auch in diesem Jahr am Gi- Tages beglichen. dem Ruf. Auch die Mumpfer Pontoniere machten sich auf den Weg – und dies mit viel Selbstvertrauen, nachdem der Start __________________________________________________________________________________________________ der Saison und auch die Trainings auf jedoch nicht die Stimmen der Pontonie- Bei den Einzelbewerben schlugen die re, welche mit gemeinsamen Liedern für Mumpfer dafür ordentlich zu. Das Fahrgute Resultate hoffen liessen. paar Marco Berger und sein Bruder Luki Bei höchst sommerlichen Temperaturen eine super Atmosphäre sorgten. stand für die Mumpfer als erstes der Am Sonntagmorgen in der Früh durften grüssten vom obersten Podest in der Teamwettkampf auf dem Programm, dann auch die Jüngsten noch ihr fahre- Weidlingskategorie. Auch die Routiniers welcher in zwei Gruppen in Angriff ge- risches Können unter Beweis stellen. Phipo Güntert und Urs Müller sorgten nommen wurde. Eine gewisse Nervo- Für zwei Fahrpaare war dies sogar eine mit dem zweiten Rang für eine Glanzleissität lag definitiv in der Luft, jedoch zeig- Premiere, welche diese mit Bravour leis- tung – ob dies schon die Abschiedstourte sich, dass dies eine positive Anspan- teten und somit gute Erfahrung sam- nee der beiden war, soll bei diesen Resultaten noch offen gelassen werden. nung war und die Fahrpaare die Trai- meln konnten. Bei den Aktiven verpassten Silvan ningsleistungen nahezu perfekt umsetSchmid und Stefan Weiersmüller das Pozen konnten. Dies war jedoch erst der An- Die Resultate fang eines langen Wochenendes, aber Die Leistungen auf dem Wasser waren dest als vierte extrem knapp. als erstes war Erholung angesagt vom somit erbracht. Doch was die Anstren- Bestückt mit insgesamt zwölf KranzausWettkampf und auch den Temperaturen. gungen wert sein würden, zeigte sich zeichnungen traten die Mumpfer den Am Samstagmorgen mussten sich dann erst bei der Rangverkündigung. Diese Heimweg an, wo sie bei strömendem Reauch die Einzelfahrpaare profilieren. Un- wurde mit den Spezialwettkämpfen er- gen von den Angehörigen in Empfang geter den Augen von Bundesrat Ueli Mau- öffnet, bei welcher die Mumpfer beim nommen wurden. Man liess dieses errer setzten die Mumpfer zur Jagd nach Schwimmen drei Kranzauszeichnungen folgreiche Wochenende in aller Ruhe Medaillen und Kranzauszeichnungen an im Empfang nehmen durfte. Der Höhe- ausklingen, aber der Blick dabei bereits und dies, wie sich herausstellen sollte, punkt rückte näher und die Anspannung nach vorne gerichtet, denn in drei Jahren stieg erneut, als es zur Sektionswertung werden sich die Wettkämpfer in Mumpf äusserst erfolgreich. Der sportliche Teil war somit erledigt, kam. Und siehe da: Der vierte Platz war um eidgenössische Auszeichnungen jetzt konnte es zum feierlichen Part ge- es schlussendlich, was sicherlich eine duellieren. An dieser Stelle noch einen hen und zu diesem lud das herrliche Topleistung ist, auch wenn man nur herzlichen Dank an die Sektion Klingnau haarscharf am Podest vorbei schramm- für den super organisierten Anlass und kämpften die Gigathleten aber auch Festgelände geradezu ein. Feuchtfröhte. Die Region war aber allgemein stark bis in drei Jahren in Mumpf am schönen lich war das Fest, aber kurz nach Mitternoch gegen die Launen der Natur an. Die vertreten, denn mit Schwaderloch, Wall- Rhein. nacht verwandelte es sich in ein nassHitzeschlacht am Urban Saturday und bach und Sisslen konnten sich insge- Bilder und Infos zum PFV Mumpf erhalfröhliches – der Himmel hatte seine die Gewitter- und Hagelstürme am Celesamt vier Fricktaler Sektionen in den Top 7 ten Interessierte unter Schleusen geöffnet. Der Regen war so 157. Rang für «Erne Spirit Team» brating Sunday zerrten zusätzlich an den www.pontoniere-mumpf.ch platzieren. heftig, dass sogar die Technik streikte, (eing.) Der Gigathlon 2012 unter dem Kräften der Sportler. Die abschliessende Motto «Closer to You» fand dieses Jahr Schlammschlacht der Biker über die Jufür das Fricktaler Erne Spirit Team direkt rahöhen war wohl das Tüpfchen auf dem vor der Haustür statt. Das Rennen über I. Überglücklich und abgekämpft und un_______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 460 Kilometer und 7500 Höhenmeter ter tosendem Applaus von vielen Zusem Wetter zeigten die Jugikinder aus Stocker schlossen als 5. und 6. ab. Brarund um den Eisenbahnknotenpunkt Ol- schauern erreichten die Gigathleten die ten erwies sich als ständiges Auf und Ab. Ziellinie in der Oltener Sportanlage Obermumpf gute Leistungen. vo und Gratulation zu den tollen PlatzieDas «Team of Five» mit Markus Fust, Kleinholz. Das Erne Spirit Team klassier17 Kinder gingen an den Start, dabei rungen! Ruedi Senn, Gabriel Winter, Barbara te sich im ausgezeichneten 157. Rang konnte sich Anja Hasler den zweiten Dank dieser grossen Gruppe war es ein Zimmermann und Lemi Leisibach hatte von 920 gestarteten Fünfer-Teams in ei- (eing.) Wie jedes Jahr war der UBS Kids Platz erkämpfen. Knapp am Podestplatz spassiger Wettkampf mit vielen persönsich für diesen Wettkampf dementspre- ner Totalzeit von 24:53:26 Stunden. Cup ein gut geplanter, kurzer aber den- vorbei, auf dem guten 4. Rang, landete lichen Bestleistungen. Der Dank gilt alchend gut vorbereitet. In diesem Jahr Herzliche Gratulation. Foto: zVg. noch kompakter Wettkampf. Trotz heis- Philipp Stocker. Fabio Kull und Kilian len, die mitgemacht haben.

Vom Motorsportler zum Gigathleten

Pontoniersport

Mumpfer Pontoniere mit Topleistungen am «Eidgenössischen»

Gigathlon

Tolle Leistung am Gigathlon in Olten

UBS Kids Cup

Jugi Obermumpf mit 17 Kindern am Start


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