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Zukunftsort Deutschland
Zukunftsort Deutschland
Die deutsche Industrie – egal ob börsennotierter Konzern oder mittelständisches Familienunternehmen –konkurriert weltweit mit Wettbewerbern aus etablierten Industriestaaten oder Schwellenländern. Im internationalen Vergleich der Standortqualität steht Deutschland in vielen Bereichen gut da. Zum Beispiel ist dank der forschungsstarken Industrie die Zahl der Patente im internationalen Vergleich hoch. Gleichzeitig sind der dramatische Rückstand in der digitalen Infrastruktur, die hohen Kosten für Energie, Arbeit und Bürokratie sowie die hohe Steuerquote zunehmend ein Standortrisiko. Damit Deutschland ein Wirtschaftsstandort mit Zukunft bleibt, braucht es bessere Standortbedingungen und mehr Anreize für Investitionen.
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BDI Positionen
1. Für den Zukunftsort Deutschland muss die zukünftige Bundesregierung einen verlässlichen Marktrahmen für die Transformation ganzer Industrien schaffen, damit diese die richtigen Weichen für den verstärkten Umstieg auf nachhaltige Technologien und Wertschöpfungsketten stellen können. Dazu gehört die Förderung von Innovationen und Investitionen in Forschung, Pilotierung und industrielle Anwendung ebenso wie die Entwicklung eines Rahmens für die Skalierung neuer Technologien.
2. Deutschland braucht über die nächsten zehn
Jahre ein Modernisierungs- und Investitionsprogramm. Um die doppelte Transformation von Klimaschutz und Digitalisierung zu bewältigen, d. h. im internationalen Wettbewerb zu bestehen, ein hohes Maß an Industriebeschäftigung zu sichern und den Strukturwandel erfolgreich zu meistern, sind die Anforderungen an neue Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle so stark angestiegen, dass erhebliche Investitionen im öffentlichen und privaten Sektor getätigt werden müssen.
3. Die zukünftige Bundesregierung muss eine ganzheitliche Rohstoffpolitik verfolgen, die auf drei Säulen basiert: Dem diskriminierungsfreien Zugang zu Rohstoffen aus dem
Ausland, der Stärkung der heimischen Rohstoffsicherung sowie -gewinnung und dem
Recycling von Rohstoffen.
CDU/CSU SPD Grüne FDP
4. Die zukünftige Bundesregierung muss die digitale und technologische Souveränität durch die Stärkung Deutschlands bei Schlüsseltechnologien mittels Forschung und Entwicklung, neue Finanzierungsformen, einer gezielten öffentlichen Beschaffung und auch Export fördern. Dies ist Voraussetzung dafür, dass
Deutschland international wettbewerbsfähig bleibt, seine nationale Souveränität und
Handlungsfähigkeit erhält und ein attraktiver
Kooperationspartner bleibt.
5. Für den Zukunftsort Deutschland braucht es ein starkes New-Space-Ökosystem. Dafür bedarf es mehr wettbewerbsorientierter Projektvergaben, staatlicher Ankerkundenaufträge für Unternehmen, einer besseren branchenübergreifenden Verzahnung von kommerzieller und institutioneller Raumfahrt, Mut zu ambitionierten Projekten, mehr staatliche Investitionen und eine Startplattform in der deutschen Nordsee.
6. Die zukünftige Bundesregierung muss sich für die Stärkung der nationalen Sicherheits- und
Verteidigungsindustrie einsetzen. Dafür sind moderne, verlässliche und vertrauenswürdige
Technologien auf Basis eigener Wertschöpfungsketten unabdingbar.
7. Satelliten sind bereits heute eine kritische Infrastruktur für unsere Gesellschaft, denn im digitalen Zeitalter ist Raumfahrt der Schlüssel für Zukunftstechnologien wie autonomes Fahren, Industrie 4.0 und Big Data-Anwendungen. Deshalb braucht Deutschland eigene
Responsive-Space-Fähigkeiten, um ausgefallene Systeme im Weltraum schnell ersetzen oder neue Systeme in den Orbit verbringen zu können.
8. Für den Zukunftsort Deutschland ist eine Weiterentwicklung der nationalen Wirtschaftsschutzstrategie nötig. Als elementaren Bestandteil braucht es ein „Lagezentrum Wirtschaftsschutz“, das als virtuelle und physische Schnittstelle zwischen Unternehmen,
Bundes, Landes- und Sicherheitsbehörden wirkt und beidseitigen, gesicherten Informationsaustausch und Kooperation ausbaut.