Engelsloge Nr. 31

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September – November 2016

n°31

BAYERISCHE STAATSOPER

KÖNIGSKLASSE

Elīna Garanča in der Premiere La Favorite von Gaetano Donizetti

UNERHÖRTE MUSIK Dmitri Schostakowitschs Oper Lady Macbeth von Mzensk

ERBE UND ZUKUNFT Igor Zelenskys erste Saison als Direktor des Bayerischen Staatsballetts

STIMME AM PULT Die Sopranistin Barbara Hannigan leitet das 2. Akademiekonzert


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Editorial / InHalt

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser,

i

ch begrüße Sie zur neuen Spielzeit an der Bayerischen Staatsoper. Wir haben diese Saison überschrieben mit Was folgt, einer Formulierung, die ein Licht werfen soll auf die Konsequenzen menschlichen Handelns.

Was folgte, als Stalin eine Aufführung von Lady Macbeth von Mzensk in der Pause verließ, ist bekannt. Der Komponist Dmitri Schostakowitsch wurde öffentlich geschmäht und musste über Monate mit dem Schlimmsten rechnen. In der Inszenierung von Harry Kupfer singt Anja Kampe die Titel­ partie. Es wird die erste Opernpremiere sein, die Generalmusik­ direktor Kirill Petrenko in dieser Spielzeit dirigiert, und die zweite Neuproduktion der Saison. Zuvor erleben Sie Elīna Garanča in einem Werk, das ihrem einzigartigen Mezzosopran alle Ent­ ­ faltungsmöglichkeiten bietet: La Favorite, eines der erfolgreichs­ ten Stücke von Gaetano Donizetti. Für Igor Zelensky ist diese Spielzeit die erste als Direktor des ­Bayerischen Staatballetts. Gleich zu Beginn zeigt die Compagnie, wie gut sie aufgestellt ist, und tanzt Giselle in fünf verschiede­ nen Besetzungen. Was folgt, nachdem mit Spartacus dann die erste Neuproduktion Premiere hatte, das lesen Sie im Gespräch mit dem weltweit gefeierten Tänzer Zelensky in dieser Ausgabe der engelsloge. Und noch eine Premiere! Das 1. Akademiekonzert des Bayerischen Staatsorchesters am 20. September mit Kirill Petrenko und Diana Damrau wird das erste Konzert sein, welches wir live und kosten­ frei im Internet übertragen. Damit ­weiten wir unser Live-­StreamAngebot aus – auf www.staatsoper.de/tv.

Nikolaus Bachler

Intendant 1

21.01.16

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OPER

4 KÖNIGSKLASSE Elīna Garanča in der Premiere La Favorite von Gaetano Donizetti ····

Ballett

10 EINE FRAGE VON RÜCKGRAT Igor Zelensky, neuer Direktor des Bayerischen Staatsballetts, im Gespräch ····

STECKBRIEF

16 La Juive ····

HIGHLIGHTS

18 Höhepunkte im Herbst ····

OPER

20 AN DER KEHLE GEPACKT Harry Kupfer inszeniert Lady Macbeth von Mzensk ····

GUT GEFRAGT

24 Anja Kampe ····

Service

26 SPIELPLAN SEPTEMBER BIS NOVEMBER 27 UNSER TIPP FÜR DEN HERBST /  OPERNRÄTSEL 28 SERVICE / Impressum 29 SAALPLaN ····

Letzte Seite

30 Opernlexikon

Ich wünsche Ihnen eine spannende Saison.

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September bis November 2016

12:06

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Oper

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Ihr Timbre ist licht und rein: DIE LETTISCHE Mezzosopranistin Elīna Garanča

KÖNIGS‒ KLASSE Sie ist die führende Sängerin ihres Fachs und hat dem Mezzosopran die Krone ­zurückerobert: Elīna Garanča. Mit Donizettis La Favorite erlebt München die coole Blonde erstmals in einer Premiere.

W

enn sich ein junger Mönch in die Mätres­ se des Königs verliebt, geht das nicht gut aus. Auch nicht bei Gaetano Donizetti. Auf der Höhe romantischer Klosterverzückung vertonte der Belcanto-Meister 1840 eine Erzählung des Schauerromantikers Baculard d’Arnaud. Richard Wagner war von dem Ergebnis derart begeistert, dass er eine Kammermusikfassung der Musik anfertigte. Das Werk galt im 19. Jahrhundert als eine der besten und erfolgreichsten Opern des Komponisten. Ein Blockbuster. Und wo ist das Werk heute geblieben? In den zurückliegenden Jahrzehnten wurden zwar immer noch regelmäßig Gesamtauf­ nahmen für die großen Mezzosopranistinnen ihrer Zeit gemacht. Von den Opernbühnen war das Werk jedoch so gut wie ver­ schwunden – und zwar sowohl in der ursprünglich französischen als auch in der italienischen Fassung. Das hängt gewiss damit ­zusammen, dass der Mezzosopran generell leicht ins Hintertref­ fen geraten war.

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Oper

P V # SELTENER ANBLICK: ELĪNA GARANČA BESTAND ÜBER JAHRE AUF DER „BLONDE CARMEN” – ANDERS ALS HIER, NEBEN JONAS KAUFMANN AN DER BAYERISCHEN STAATSOPER.

Selbst ein Mezzo-Meisterwerk wie Carmen wurde zwischen­ zeitlich immer wieder von vollgültigen Sopranen mit Beschlag ­belegt, zum Beispiel von Maria Callas. Die Mezzosopranistin ­Christa ­Ludwig machte ihrer Frustration über den Kursverfall des ­Mezzos im Titel ihrer Autobiografie ganz unverhohlen Luft: Ich wär’ so gern Primadonna gewesen … überschrieb sie ihr Buch. Auf die Frage, ob sie denn nicht gemerkt habe, dass sie auch ohne Spitzentöne als Primadonna verehrt wurde, widersprach die Sängerin vehement: „Nein, ich war keine Primadonna! Und wissen Sie, woran ich es gemerkt habe: Die Primadonna hatte immer ein Sofa in der Garderobe. Ich nie.“

Für die 1976 in Riga geborene Elīna Garanča ist die Rolle ein ­äußerst wichtiger Schritt. Bekannt wurde Garanča auch als ­Mezzo-Partnerin von Anna Netrebko (in Anna Bolena und auf dem Netrebko-Album Souvenirs). Emanzipiert hatte sie sich aber schon zuvor. Der Ruf als „blonde Carmen“ – sie bestand zeitwei­ se bei Aufführungen der Bizet-Oper darauf, blauäugig und ohne schwarzhaarige Perücke aufzutreten – verbreitete sich von der Pariser Oper bis zur Wiener Staatsoper. Dort war sie viele Jah­ re lang, unter der Ägide von Ioan Holender, fest unter Vertrag. Als preiswerte Hauskraft durfte sie sich in diversen, auch klei­ neren Rollen künstlerisch entwickeln. Und avancierte prompt zum Wiener Publikumsliebling.

Zwei züngelnde Schlangen

Dieser kühlen Verführerin haftete stets etwas vom „blonden Gift“ an, dem sie Süße und Süffigkeit verlieh. Wer mit ihr backsta­ ge verabredet war, mochte sich über die Sonnenbrille wundern, bei der die Bügel von zwei züngelnden Schlangen gebildet wur­ den. „Die habe ich von meinem Mann geschenkt bekommen“, er­ klärte sie knapp. Und lachte. Die coole Blonde, man merkt’s, war immer zugleich eine pragmatische Komikerin ihrer selbst. Wirklich wichtig sind die Schuhe, nannte sie ihre Autobiographie – nach

Das hat sich geändert. Mittlerweile gibt es – mit Sängerinnen wie Elīna Garanča – eine neue Generation zugkräftiger Mezzos, die sich die Krone geschickt zurückerobert haben. Sie haben ­erkannt, dass die Unterscheidung zwischen Sopran und Mezzo, historisch gesehen, lange Zeit ohne Bedeutung war. Damit kom­ men auch bestimmte Meisterwerke des 19. Jahrhunderts, darun­ ter La Favorite, wieder zu ihrem Recht. 6

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PRE VIEW #2

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Oper

DIE CHARLOTTE IN JULES MASSENETS WERTHER WURDE ZU EINER IHRER PARADEROLLEN. IN MÜNCHEN BRILLIERTE ELĪNA GARANČA MIT DIESER PARTIE IN DER PRODUKTION VON JÜRGEN ROSE.

einem Witzwort der großen Birgit Nilsson, die diesen Satz als Ge­ heimnis ihrer Kunst ausgegeben hatte. In dem Buch gibt Garanča zu Protokoll, dass sie aufgrund ihrer ländlichen Herkunft die vermutlich weltweit „beste melkende Sängerin“ sei. Eigentlich habe sie einen schweren Anfang gehabt, so Garanča. Zu Beginn ihrer Karriere sei sie meist durchgefallen. Bei der Aufnahmeprüfung für das Gesangsstudium wurde ihr Vortrag mit den Worten abgewürgt: „Ja, nett … !“ Als sie Bellinis Casta Diva-Arie (aus Norma) in einer Schallplattenaufnahme der von ihr verehrten Joan Sutherland studierte und dabei immer wieder hörte, rief ihr ein Nachbar entnervt durchs Fenster zu: „Halt endlich die Klappe, blöde Kuh!“

An beiden Enden glühend Das klare Timbre der Garanča, licht und rein, schien immer auch Ausdruck der Meernähe ihrer baltischen Heimat zu sein. Ausge­ bildet von ihrer Mutter, der Gesangspädagogin Anita Garanča, ist sie eines der erfolgreichsten Beispiele einer produktiven ­Mutter-Tochter-Bindung. (Ähnlich wie bei Christa Ludwig und ­Cecilia Bartoli, die gleichfalls Schülerinnen ihrer singenden Müt­ ter ­waren.) „Wenn eine Aufführung übertragen wird, geht meine Mutter in Riga ins Kino“, erzählte sie vor Jahren. „Und in der Pause telefonieren wir darüber, wie ich war.“ 8

Nach ersten Jahren in Meiningen und Frankfurt hatte sie ih­ ren ersten, internationalen Erfolg in der Paraderolle des Sesto in ­Mozarts La clemenza di Tito gefeiert (2003 in Salzburg unter Leitung von Nikolaus Harnoncourt). Neben Dorabella, Octavian, Rosina und Carmen fand sie eine weitere signature role in Char­ lotte (in Massenets Werther, an der Wiener Staatsoper, der Bay­ erischen Staatsoper und anderswo). Damit zeichnete sich ab, dass sie nicht weiter ins deutsche, schwerere Fach vordringen würde. Um stattdessen den italienischen Belcanto als Terrain der Zukunft zu wählen. Eine kluge Entscheidung, nicht nur wenn man die klare, schla­ ckenlose Linienführung ihrer Stimme bedenkt. Sondern auch ­wegen der längeren Perspektive, die sich durch den Verzicht auf das ganz schwere Wagner- und Verdi-Fach ergibt. Sie sang lieber Romeo in Bellinis I Capuleti e i Montecchi. Und die Cenerentola in Rossinis gleichnamiger Oper. So festigte sich ihr Ruf als Sängerin von ganz eigenem Profil und Repertoirezuschnitt. Wer Garanča bei ihren konzertanten Auftritten als Léonor de Guzman in La Favorite hörte, sei es in Salzburg 2014 (an der Seite von Juan Diego Flórez) oder im Dezember 2015 an der Deutschen Oper Berlin, staunte über den heller gewordenen, glatteren und blendkräftig gleißenderen Mezzosopran der Sängerin. Mit herrli­ cher Mittellage, an beiden Enden glühend, konnte sie den Nacht­


Welch ein Opernstoff

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ahlreiche Mythen ranken sich um die historische Figur der Léonor de Guzman, Mätresse von König Alfons XI. von Kastilien, die im Ränkespiel um die Staats­ macht zerrieben wird. Ein wahrer Opernstoff, den Gaetano Donizetti nur allzu gerne aufgriff und 1840 in eine französische Grand Opéra für Paris formte – so kompromisslos traurig und pessimistisch sollte Donizetti keinen weiteren Stoff mehr verarbeiten.

Mit der historischen Figur hat die Titel­ figur der Oper jedoch nur noch wenig zu tun. Die Liebe Léonores zum König entpuppt sich in der Oper als Farce. Sie zögert nicht lange, um sich für den jun­ gen Fernand zu entscheiden, der ihret­ Gaetano Donizetti wegen dem Klosterleben in Santiago de Compostela entflohen ist. Doch er weiß nicht um ihre Identität als Mätresse, so dass er und sie nur allzu leicht Opfer im intriganten Machtkampf zwischen Kirche und Staat werden. Am Ende bleibt den beiden nicht einmal mehr die Hoffnung auf eine gemeinsame bessere Zukunft nach dem Tod. Léonore stirbt, Fernand bleibt zwar im Kloster zurück, doch die Idee von Gott und Erlösung bleibt das Werk den beiden schuldig.

frost tragischer Verstrickung kunstvoll in ein Porträt von königli­ chem Format ummünzen. Erstaunlich.

DaviD ChipperfielD / lonDon STefan f. hÖGlMaier / MünChen

„Eines der größten Meisterwerke für Mezzosopran ist die Arie ‚O mon Ferrand’“, so Elīna Garanča über die Vorzüge von La ­Favorite. „Dort zeigen sich sämtliche Möglichkeiten der Mezzo­ sopranstimme. Ein Paradestück!“ Mit diesem schlichten Wort hat sich Elīna Garanča selber optimal auf den Punkt gebracht. Als Pracht- und Paradestück. Kai Luehrs-Kaiser

LA FAVORITE GAETANO DONIZETTI So., 23.10.2016, 19:00 Uhr (Premiere, Preisgr. M) Fr., 28.10.2016, Mo., 31.10.2016, Do., 03.11.2016, jeweils 19:00 Uhr So., 06.11.2016, 18:00 Uhr (Preisgr. L) auch im Live-Stream Mi., 09.11.2016, 19:00 Uhr (Preisgr. L) Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 € Preisgruppe M: ab 133,34 € bis 218,46 €

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PRE VIEW #3

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BALLETTDIREKTOR IGOR ZELENSKY IM PROBENHAUS AM PLATZL: „ES IST DIE ­VERÄNDERUNG, DIE UNS LEBENDIG HÄLT.“

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Ballett

EINE F ­ RAGE VON R ­ ÜCKGRAT Igor Zelensky ist neuer Direktor des Bayerischen Staatsballetts. Schritt für Schritt möchte er vorangehen, alles ausprobieren mit seinen Tänzern. Die Premiere Spartacus macht den Anfang, Alice im Wunderland wird folgen. Ein Gespräch über Ehrgeiz, Evolution und die Verantwortung gegenüber einer Compagnie.

Herr Zelensky, lassen Sie uns über Ihre erste ­Spielzeit sprechen. Im Dezember bringen Sie die Premiere Spartacus. Wie ist es zu dieser Entscheidung gekommen? Spartacus ist mit der Musik von Aram Chatschaturjan und in der Choreographie von Yuri Grigorovich ein großartiges, massives Stück. Es wurde überall in der Welt aufgeführt, aber hier in ­München wird es tatsächlich das erste Mal sein. Natürlich ist es immer einfacher, auf Nummer sicher zu gehen, einen berühmten Choreographen für eine Kreation einzuladen, sechs Tänzer ­auszuwählen und erfolgreich damit zu sein. Aber ich möchte das ­Ensemble zeigen. Bei Spartacus sind etwa 85 Tänzer auf der ­Bühne, plus Chor. Außerdem braucht man vier starke Solisten, für die vier – übrigens wunderbaren – Hauptpartien. Um das stemmen zu können, muss man als Theater wirklich ehrgeizig sein. Und das sind wir. Ich glaube außerdem, dass es auch für das Publikum eine Abwechslung sein wird, mit einem klassischen ­Ballett zu beginnen, da die letzten Premieren am Staatsballett eher modern waren. Da wollte ich eine Art Balance schaffen.

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Auch weiterhin wird sich Klassisches und Modernes die Waage halten. Die jetzige Spielzeit wird eher klassisch, die folgende dann wieder moderner. Die zweite Produktion, die Anfang April Premiere hat, ist Alice im Wunderland, eine sehr erfolgreiche ­Produktion des Royal Ballet in London. Was ist Ihre Beziehung zu diesem Stück? Mit Christopher Wheeldon, dem Choreographen von Alice im Wunderland, habe ich viele Jahre im New York City Ballet getanzt. Heute ist er einer der Topchoreographen. Als ich 2011 nach ­London kam, um die Premiere zu sehen, wusste ich sofort: Ich will diese Produktion aufführen! Als dann klar war, dass ich nach ­München gehe, habe ich alles versucht, sie zu ­bekommen und es hat mich viel Energie gekostet. Aber es war mir wirklich eine Her­ zensangelegenheit – nicht nur für dieses Haus, die Stadt, son­ dern auch für die Kinder. Ich habe ja selber drei, die sich schon sehr darauf freuen.

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Ballett

ER GLAUBT AN DIE KRAFT EINER STARKEN GESCHICHTE UND DEREN FIGUREN IM HANDLUNGSBALLETT: DER TÄNZER IGOR ZELENSKY ALS KRONPRINZ RUDOLF IN KENNETH MACMILLANS MAYERLING.

Für Ihre zweite Saison ist ja auch eine Kreation des ­Choreographen Wayne McGregor geplant? Genau, das können wir schon verraten. Er wird in der Spielzeit 2017/18 mit den Tänzern und Tänzerinnen des Staatsballetts ein neues Stück kreieren. Und wo wollen Sie die Compagnie langfristig ­hinbringen? Was ist Ihre Vision für die Zukunft des Staatsballetts? Ich sage immer: Schritt für Schritt. Wir möchten alles auspro­ bieren. Natürlich sehe ich meine Aufgabe darin, den Erfolg der Compagnie weiter zu steigern. Aber wir sprechen hier weniger über eine Revolution, mehr über eine Evolution. 12

­ ußerdem verfügt das Haus über ein großes Erbe, nämlich A ein einzigartiges Repertoire. Das zu pflegen ist mir genauso wichtig wie der Blick in die Zukunft.

» Das Repertoire zu pflegen, ist mir genauso wichtig wie der Blick in die Zukunft. «

Die im Reich der Phantasie angesiedelte Geschichte ist ja auch eine Steilvorlage für eine schillernde ­szenische Umsetzung. Glauben Sie noch an die Kraft der Geschichten im Ballett? Selbstverständlich. In Handlungsballetten mit einer starken Geschichte geht es vor allem um die Figuren. Und dabei ist es wichtig, wie man diese choreographisch zeichnet; und natür­ lich auch, wie man die Geschichte szenisch umsetzt. Alice im Wunderland ist ein gelungenes Beispiel, weil es eine Mischung aus tänzerisch klassischem Zugang und ästhetisch zeitgenös­ sischem Setting ist. Manche denken an Musical oder Hol­ lywood, wenn sie die spektakulären Kostüme, Videoprojekti­ onen und Zaubertricks sehen. Auf jeden Fall sind wir damit am Puls der Zeit. Aber verstehen Sie mich jetzt nicht falsch, ich liebe auch modernen Tanz – sonst wäre ich als junger Tänzer damals nicht vom Mariinski-Theater zum New York City Ballet gegangen.

Wie wird die Compagnie aussehen, mit der Sie sich diese Ziele stecken? International und mit sehr vielen guten Tänzern. Ich habe mir vorgenommen, dem Publikum so viele verschiedene Sei­ ten der Compagnie zu zeigen, wie nur möglich. Deshalb wird es bei­spielsweise in unserer Giselle-Produktion im Herbst fünf unterschiedliche Besetzungen geben. Ich finde es wich­ tig, dass man dem Publikum die Möglichkeit gibt, seinen ei­ genen, individuellen Geschmack herauszubilden. Die Tänzer und Tänzerinnen, gerade auf Star-Niveau, wollen natürlich tanzen, tanzen, tanzen. Für sie ist es normal, von Zeit zu Zeit auch in anderen Städten aufzutreten. Wichtig dabei ist mir, dass sie nicht als Gast zu uns kommen, sondern ganz klar fester Bestandteil des Bayerischen Staatsballetts sind, dass sie zu uns gehören und hier wohnen. Ihre Familie ist bereits vor zwei Jahren nach ­München gezogen, Bayern ist ganz klar Ihr neuer Lebensmittelpunkt. Welche Funktion werden Sie in der Compagnie des Stanislawski-Theaters in Moskau, deren ­künstlerische­ Leitung Sie vorerst behalten, in Zukunft haben? Sehen Sie, es geht nicht immer nur um Verträge. Natürlich war der Anfang auch dort nicht leicht, aber nach fünf Jah­ ren kennt mich die Compagnie gut, und ich sie. Die Tänzer und Tänzerinnen sind traurig, dass ich nach München gehe, n° 31


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Ballett

sie wollen, dass ich bleibe. Meine Funktion in Moskau wird sich nun ändern. Als Künstlerischer Direktor werde ich nicht mehr für die alltäglichen Abläufe verantwortlich sein, werde nicht mehr bei den Proben dabei sein. Aber vorerst bleibe ich dem Haus verbun­ den, denn ich sehe es als meine Verantwortung, einer Compag­ nie, mit der ich Jahre zusammengearbeitet habe, nicht sofort den Rücken zuzukehren, wenn der Vertrag für das nächste Haus unterschrieben ist. Für mich ist das eine Frage von Rückgrat. Als einer der weltweit gefragtesten Tänzer sind sie überall aufgetreten, haben aber in den letzten Jahren auch Erfahrung als Ballettdirektor gesammelt. Welche dieser Erfahrungen möchten Sie nun mit München teilen? Im Laufe meiner Karriere habe ich in vierzehn verschiedenen Compagnien gearbeitet. Ich hatte Glück, denn ich bin wirklich ­guten Lehrern begegnet – was eigentlich das Wichtigste ist, wenn man jung ist. Ich habe so ziemlich alles ausprobiert und jetzt ist es an mir, meine Erfahrungen mit der jungen Generation zu teilen. Was ich immer wieder gemerkt habe, ist, dass jeder überall von sich behauptet, der Beste zu sein, die beste Schule und Methode zu vertreten. Diese Haltung liegt mir fern. Letzt­ endlich kommt es auf die Qualität auf der Bühne an. Wir werden Tänzer und Tänzerinnen aus verschiedenen Schulen versammeln, aus verschiedenen Ländern. Meine Aufgabe ist dabei, das Ganze nicht unbedingt auf einen „Stil“ zu bringen, sondern sicherzu­ stellen, dass wir ein Ensemble sind. Aber auch hier gilt: Schritt für Schritt.

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„ICH HATTE GLÜCK, DENN ICH BIN WIRKLICH GUTEN LEHRERN BEGEGNET“ – IGOR ZELENSKY IN MAYERLING MIT DEM STANISLAWSKI-BALLETT, DAS DIE PRODUKTION 2017 IN MÜNCHEN ZEIGEN WIRD.

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AUDIO/STEREOPLAY LESERWAHL 2016

Mehr Klangfaszination

Aller Anfang ist schwer? Es ist vor allem die Veränderung, die oft weh tut. Aber die Verän­ derung ist es auch, die uns lebendig hält. Man kann nicht erwar­ ten, dass der Erfolg schlagartig eintritt. Die Menschen brauchen Zeit, um sich an Veränderungen zu gewöhnen, das ist ganz nor­ mal und richtig. Es braucht Zeit und Geduld. Auch in München werde ich Zeit brauchen. Das war überall so. Deshalb versuche ich auch, langfristig zu denken. Nun ist Denken und Arbeiten nicht alles – wie gefällt Ihnen München als Lebensraum? München ist eine wunderschöne, eine sehr lebenswerte Stadt, in der man sich schnell zuhause fühlt! Das habe ich schon erfahren, als ich als Tänzer hier am Staatsballett aufgetreten bin. Ich werde immer wieder gefragt, wo ich denn jetzt „zuhause“ sei. Natürlich ist das dort, wo meine Familie ist. Aber München mochte ich seit jeher, auch das Theatergebäude und die Bühne, die für mich üb­ rigens eine der komfortabelsten Bühnen der Welt ist. Ich finde es sehr wichtig, sich nicht nur in der Stadt, sondern auch in dem Theater wohl zu fühlen, in dem man arbeitet. Denn für einen Tänzer – und auch für einen Ballettdirektor – ist das Theater wirklich ein zweites Zuhause.

Das Interview führte Carmen Kovacs

Weltweit gefeiert

I

gor Zelensky, der ab der Spielzeit 2016/2017 die Leitung des Bayerischen Staatsballetts übernimmt, wurde am Ballettinstitut in Tiflis und am Waganowa-Institut in St. Petersburg ausgebildet. Nach seinem Debüt am Mariinski-­ Theater wurde er 1991 Solo-Tänzer des Kirov-Balletts und tanzte in den darauffolgenden Jahren alle Hauptrollen des klassischen Balletts. Zahlreiche Preise folgten. Neben seiner Arbeit mit dem Kirov-Ballett trat Zelensky, der weltweit als Spitzentänzer gefeiert wurde, als Gastsolist bei internatio­ nalen Compagnien wie dem New York City Ballet oder dem Royal Ballet in London auf. Auch in München war er seit 1999 regelmäßiger Gastsolist. Noch während seiner Zeit als Principal Dancer beim Kirov-Ballett in St. Petersburg übernahm er die künstlerische Leitung des Balletts in Novosibirsk. 2011 wurde er ­außerdem zum Künstlerischen Direktor des Balletts des Stanislawski Theaters in ­Moskau ernannt, das er innerhalb kürzester Zeit ins internationale Rampenlicht ­führte.

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Ehrliche Lautsprecher


steckbrief

La Juive Komponist Fromental Halévy (geb. am 27 Mai 1799 in Paris, gest. am 17. März 1862 in Nizza)

Libretto Eugène Scribe

Genre Grand Opéra; Oper in fünf Akten

Sprache Französisch

Uraufführung 23. Februar 1835 im Théâtre de l’Académie Royale de Musique (Salle Le Peletier) in Paris

Münchner Erstaufführung am 18. April 1844 im Königlichen Hof- und Nationaltheater (in deutscher Sprache)

ALEKSANDRA KURZAK (RACHEL) UND R ­ OBERTO ALAGNA (ÉLÉAZAR) SANGEN SCHON IN DER PREMIERENSERIE DIE ­HAUPTPARTIEN IN LA JUIVE.

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Inhalt Rachel, die Tochter des jüdischen Goldschmieds Éléazar, liebt Samuel. Sie ahnt nicht, dass sich hinter dem Geliebten der christliche Reichsfürst Léopold verbirgt. Auch ihr Vater ver­ heimlicht ihr etwas: Rachel ist nicht seine leibliche Tochter, sondern die des christlichen Kardinals Brogni. Éléazar hatte sie als Säugling aus einem brennenden Haus gerettet und im jüdischen Glauben erzogen. Nachdem die Christen die Eröffnung des Konstanzer Konzils gefeiert haben, zelebrieren im Geheimen Éléazar und seine Verwandten das Pessachfest – dabei ist auch der als Samuel verkleidete Léopold. Da tritt Eudoxie, die Gattin Léopolds, auf und bestellt bei Éléazar eine Kette. Léopold erkennt seine Frau, verbirgt sich aber vor ihr. Als Léopold, Rachel und Éléazar wieder alleine sind, kommt es zum Eklat. Léopold sagt den anderen beiden, dass er ein Christ ist. Während Eudoxie ihrem Gatten Léopold die Kette von Éléazar überreichen will, kommt es erneut zum Eklat. Rachel bezichtigt Léopold, dass er eine verbotene Liaison mit ihr hat, worauf Rachel, ihr Vater und Léopold zum Tode verurteilt werden. Es liegt nun allein in Éléa­ zars Hand, das Leben seiner Ziehtochter zu retten, indem er sie und Brogni über das Ge­ heimnis von Rachels Herkunft aufklärt. Er entscheidet sich jedoch dagegen. Als Rachel hin­ gerichtet wird, muss Brogni erfahren, dass er seine eigene Tochter zum Tode verurteilt hat.

Entstehung Bei der Entstehung des Balletts Manon von Fromental Halévy (1830) kam es zur ersten Zusammenarbeit des Komponisten mit Eugène Scribe. Ihre erste gemeinsame Oper war dann La Juive. Die ersten Ideen für dieses Projekt lassen sich auf das Jahr 1826 zurück­ führen: Scribe schrieb ein Szenario unter dem Titel La belle Juive. Fromentals Bruder Léon Halévy behauptet in der Biografie über seinen Bruder, „dass La ­ ehöre und Juive zu den am meisten umgearbeiteten Libretti überhaupt g ­anfangs eine Handlung in Goa mit der Inquisition, anstelle des ­Konstanzer Konzils vorgesehen gewesen sei.“ (Manuela Jahrmärker)

Rezeption La Juive erlebte 1835 eine äußerst erfolgreiche Uraufführung in Paris. Im 19. Jahrhundert war die Oper zweifelsfrei eine der meistgespielten Opern weltweit. In München wurde Die Jüdin (damals in deutscher Sprache) das erste Mal 1844 und das letzte Mal 1931 gespielt. Dazwischen werden 173 Aufführungen gezählt. Durch die Nazidiktatur verschwand sie fast gänzlich von den Spielplänen. Erst in den vergangenen 25 Jahren gelangte die Oper wieder vermehrt auf die Bühnen. La Juive prägte 1835 zum einen das noch junge Genre Grand Opéra und zum anderen dienten musikdramaturgische Abläufe als Vorbild für Opern von späteren Komponisten wie beispielsweise Giuseppe Verdi oder Richard Wagner.

Regiekonzept Calixto Bieito interessiert sich in La Juive weniger für die Unterschiede in den Religionen, sondern vielmehr für ihre Gemeinsamkeiten. Rituale, Traditionen, aber auch Fanatismus sind Bestandteile der Religion. Die Schleifspuren der Gewalt sind somit im Heiligen verankert. Fanatismus gibt es aber nicht nur in der Religion, sondern auch im alltäglichen Leben. „Die Masse geht auf Opfer und Hinrichtung zu, um den Tod all derer, aus denen sie besteht, plötzlich und wie für immer loszuwerden. Was ihr dann wirklich geschieht, ist das Gegenteil davon“, schreibt Elias Canetti in Masse und Macht. Man lässt es zu, dass durch den Fanatismus unschuldige Sündenböcke bestimmt und geopfert werden, und erhofft sich dadurch eine reinigende Wirkung. Fallen dieser willkürlichen Gewalt zudem noch junge Menschen einer nachfolgenden Generation zum Opfer, wie Rachel, zerstört die Gesellschaft damit ihre eigene Zukunft. Die Bühnenbildnerin Rebecca Ringst schuf eine brachiale meterhohe Metall­ mauer, die nicht nur territorial den Raum trennt, sondern auch eine ideolo­ gische Mauer in den Köpfen symbolisiert.

LA JUIVE FROMENTAL HALÉVY Mi., 26.10.2016, 18:00 Uhr (Preisgr. K) Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,18 € bis 150,14 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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D

„Zu Beginn fühlt es sich an, als ob eine Katze vor dem Verspeisen mit dem Essen spielt,“ erzählt der Klarinettist Andreas Schablas begeistert von der Probenarbeit mit der Ratten-Puppe. Ein musikalisches Duell um Vertreiben und Bleiben beginnt. „Ich spiele hier Stücke von Igor Strawinsky, Jörg Widmann und Bela Kovacs –

Selbst Jahrhunderte nach seinem ersten Erscheinen in Hameln verzaubert der Rattenfänger noch immer die Tiere mit Musik und befreit die Städte von unliebsamen Ratten. Als er sich gerade ausruhen will, erwacht aus tiefem Schlaf die letzte Ratte im Revier.

Die Legende handelt von der Verführungs- und Manipulationskraft von Musik und hat die Regisseurin Astrid Griesbach zusammen mit der Choreografin Antje Blome-Müller und dem Soloklarinettisten der Bayerischen Staatsoper, Andreas Schablas, zu einem szenischen Konzert für Kinder und Familien inspiriert. Der Rattenfänger ist ein sinnliches Musikerlebnis mit zeitgenössischem Puppenspiel, Klarinette und Stimme.

ie Sage vom Rattenfänger ist durch die Gebrüder Grimm wohlbekannt: Ein wundersamer Mann bietet der Stadt Hameln an, sie von einer Ratten- und Mäuseplage zu befreien. Mit seinem magischen Flötenspiel lockt er alle Ratten und Mäuse aus der Stadt und lässt sie im Fluss ertrinken. Als die Bürger der Stadt ihm aber den vereinbarten Lohn verweigern, greift der Mann zu drastischen Mitteln. Er lässt seine Flöte abermals in den Gassen der Stadt erklingen, lockt diesmal alle Kinder aus den Häusern und führt sie auf Nimmerwiedersehen zu den Toren der Stadt hinaus.

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

DER RATTENFÄNGER STRAWINSKY / KOVÁCS / YUN / HUMMEL / WIDMANN u. A. Sa.,10.12.2016, 11:00 Uhr und 14:30 Uhr, So., 11.12.16, 14:30 Uhr Rennert-Saal Preis: 24,70 €

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

GISELLE PETER WRIGHT NACH JEAN CORALLI, JULES PERROT, MARIUS PETIPA ADOLPHE ADAM Fr., 23.09.2016, So., 25.09.2016, Do., 29.09.2016, So., 02.10.2016, Do., 24.11.2016, jeweils 19:30 Uhr, Fr., 25.11.2016, 20:00 Uhr (Preisgr. G) So., 25.09.2016, So., 02.10.2016, jeweils 15:00 Uhr (jeweils Preisgr. F) Nationaltheater Preisgruppe F: ab 41,50 € bis 69,50 € Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 €

Herzogs Albrecht, der sich, als Bauernbursche verkleidet, ihrer Liebe versichert. Der eifersüchtige Jagdhüter Hilarion deckt den Schwindel auf, Giselle verfällt dem Wahnsinn und stirbt in den Armen ihrer Mutter. Aber Giselles Liebe, die über den Tod hinausreicht, wird dem Geliebten das Leben retten.

Ein Liederabend hingegen folgt anderen Gesetzmäßigkeiten: ein Sänger, ein Klavier. Intim, hoch sensibel und stimmungsvoll. Für Künstler eine enorm wichtige Erfahrung. Dabei haben Komponisten zu jeder Zeit diese kammermusikalische Form bereichert, so dass sich stets Bekanntes mit unerwarteten Trouvaillen verbindet und so ganz neue Hörerfahrungen ent-

bend für Abend steht das Ensemble der Bayerischen Staatsoper auf der Opernbühne, musiziert und spielt in unterschiedlichen Rollen, Stücken, Interpretationen, stets interagierend und eingebettet in eine Geschichte.

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Wernicke-Saal Preis: 24,70 €

SOLISTINNEN: ELSA BENOIT, RACHAEL WILSON Mo., 14.11.2016, 20:00 Uhr

ENSEMBLE-LIEDERABENDE SOLIST: GORAN JURIĆ, PIANISTIN: SOPHIE RAYNAUD Mi., 12.10.2016, 20:00 Uhr

stehen können. In der neuen Spielzeit präsentieren sich Mitglieder des Hauses dem Publikum an vier Abenden als Liedsänger, so dass Sie das Ensemble in diesem besonderen Rahmen näher kennenlernen können.

Liederabende mit Sängern des Opernensembles

SENSIBEL UND STIMMUNGSVOLL

So romantisch wie der Schauplatz – ein rheinländisches Weinbauerndorf im vorletzten Jahrhundert – ist auch die Geschichte des tanzbesessenen herzkranken Bauernmädchens Giselle. Sie erliegt den Verführungskünsten des

Das tief in der Legendentradition des 19. Jahrhunderts verwurzelte Ballett, seit seiner Uraufführung 1841 in Paris wie ein Juwel bewahrt, ist uns überliefert in der Version, die Marius Petipa für St. Petersburg überarbeitet und die von Sir Peter Wright 1966 in eine kongeniale Fassung gebracht wurde.

as Ballett Giselle gilt als Inbegriff des romantischen Balletts und feiert 175 Jahre Bühnengeschichte in den Opernhäusern Europas und der Welt, wenn es beim Bayerischen Staatsballett unter der Leitung des neuen Ballettdirektors Igor Zelensky die Saison 2016/17 eröffnet.

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Das Staatsballett tanzt Giselle

Ein szenisches Konzert für Kinder und Familien rund um die Geschichte vom Rattenfänger

Stücke, die mich als Musiker schon seit Jahrzehnten begleiten und die ich sehr gut kenne. Aber diese ungewohnte Art zu spielen, in der ich einerseits Musiker bin, mich aber zugleich auch über Bewegung und szenisches Spiel ausdrücke und eine unmittelbare Reaktion von der Puppe bewirke, lässt mich die Werke vollkommen neu erleben und entdecken.“

ROMANTISCHES JUWEL

DEM KLANG DER FLÖTE FOLGEND ZU DEN TOREN VON HAMELN HINAUS

HIGHLIGHTS


Da wird sie aus einer Haydn-Symphonie genauso theatralische Funken schlagen wie aus einer Rossini-Ouvertüre, den Song der Anne Trulove aus Strawinskys The Rake’s Progress ebenso schärfen wie dessen neoklassische PulcinellaSuite und in hochvirtuosen Solowerken der italienischen Avantgardisten Luciano Berio und Luigi Nono mit ihrer facettenreichen Stimme den Saal in Atem halten.

gentin in Erscheinung. Diese einzigartige Doppelfunktion hat zwar ein gewisses Sensationspotential, doch da Barbara Hannigan seit jeher jeden Aspekt des Musizierens als Performance auffasst, handelt es sich eher um eine – allerdings spektakuläre – Erweiterung dessen, was für sie ohnehin den Kern ihres Metiers darstellt: die Darstellung von Musik mit allen verfügbaren akustischen, optischen, physischen Mitteln.

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eide Teile von Goethes Faust zu einer Oper zu verarbeiten – auf den ersten Blick erscheint es höchst vermessen, was Arrigo Boito mit seinem Mefistofele, seine einzige Oper, im Sinn hatte. Es war jedoch weniger das Schicksal des großen Gelehrten und Sinnsuchers Faust, für das sich der Komponist in erster Linie interessierte, sondern vor allem dessen Antagonist Mephisto, „der Geist, der stets verneint“. Boito

B

In Mefistofele – der Titel lässt es bereits erahnen – hat denn auch der Teufel alle Fäden in der Hand. Die verzweifelten Versuche Fausts, sich aus den Fängen des Bösen zu befreien, nach-

war fasziniert von den dunklen, dämonischen Seiten des Menschen, was er später auch als Librettist von Verdis Otello unter Beweis stellen sollte.

Erwin Schrott ist erstmals in München in der Titelpartie zu erleben. Mit Joseph Calleja als Faust und Aušrinė Stundytė als Margherita können Sie sich auf einen Abend in hochkarätiger Besetzung freuen. Es dirigiert Paolo Carignani.

dem er sich auf den Pakt mit Mefistofele eingelassen hat, hat Regisseur Roland Schwab bildgewaltig in Szene gesetzt.

(jeweils Preisgr. E)

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MEFISTOFELE ARRIGO BOITO Fr., 04.11.2016, Mo., 07.11.2016, Do., 10.11.2016, jeweils 19:00 Uhr (jeweils Preisgr. L) Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 €

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NONO / HAYDN / STRAWINSKY / BERIO / ROSSINI BARBARA HANNIGAN Mo., 24.10.2016, Di., 25.10.2016, jeweils 20:00 Uhr Nationaltheater Preisgruppe E: ab 35,90 € bis 61,66 €

LIGETI / STRAUSS / TSCHAIKOWSKY KIRILL PETRENKO / DIANA DAMRAU U FT Di., 20.09.2016, auch im Live-Stream, jeweils 20:00 Uhr Mo., 19.09.2016, AU SV ER KA Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 €

(jeweils Preisgr. G)

2. AKADEMIEKONZERT 2016/2017

1. AKADEMIEKONZERT 2016/2017

In Mefistofele von Arrigo Boito hält der Teufel alle Fäden in der Hand. In der bildgewaltigen Produktion von Roland Schwab gibt Erwin Schrott erstmals die Titelpartie in München.

ES SINGT DER GEIST, DER STETS VERNEINT

Das 2. Akademiekonzert gestaltet die kanadische Musikerin Barbara Hannigan, die für ihre Verkörperung von Extrempartien wie Lulu oder Marie (Die Soldaten) weltweit gefeiert wird. Seit einiger Zeit tritt sie auch als Diri-

wei fantastische Sopranistinnen sind zu Gast in den ersten beiden Akademiekonzerten der neuen Saison. Gleich zum Spielzeitauftakt singt Diana Damrau die Vier letzten Lieder von Richard Strauss – ihre erste Interpretation dieses Abschiedswerks – unter der Leitung von Kirill Petrenko und mit dem Bayerischen Staatsorchester. Am selben Abend wird der Generalmusikdirektor Tschaikowskys fünfte Symphonie dirigieren, „sein zentrales Werk, nicht mehr und nicht weniger“, wie er sagt. Das Konzert wird – erstmals in der Reihe der Akademiekonzerte – auch im Live-Stream auf www.staatsoper.de/tv zu verfolgen sein.

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Generalmusikdirektor Kirill Petrenko und die Sopranistin Barbara Hannigan dirigieren die ersten beiden Akademiekonzerte der Saison.

MUSIK MIT ALLEN MITTELN


OPER

SCHLIEF ANGEZOGEN NEBEN GEPACKTEN KOFFERN AUS ANGST VOR STALINS SCHERGEN: DER KOMPONIST DMITRI SCHOSTAKOWITSCH, HIER BEI EINER PROBE 1942 IN LENINGRAD, ­FOTOGRAFIERT VON S. SUCHANOW

AN DER KEHLE GEPACKT Lady Macbeth von Mzensk erzählt vom Versuch einer Selbst­ verwirklichung, der im Verbrechen endet. Die Musik brodelt und glüht, was den Komponisten Dmitri Schostakowitsch fast die Freiheit gekostet hätte – wenn nicht das Leben. Premiere der Neuinszenierung ist am 28. November.

F

ast 180 Mal in knapp zwei Jahren, so oft wurde Dmitri Schostakowitschs zweite Oper, Lady Macbeth von Mzensk, nach ihrer Leningrader Urauffüh­ rung Anfang 1934 allein in der Sowjetunion gegeben. Zwei Opernhäuser spielten dieses Stück, das Leningrader Maly-Theater und das Moskauer Ne­ mirowitsch-Dantschenko-Theater, mit einer eigenen Produktion. Auch das Ausland war fasziniert. Schon 1935 wurde die Oper auch in Amerika (Cleveland, New York, Philadelphia) und mehreren europäischen Städten gezeigt (darunter Stockholm, Prag, Zürich, Kopenhagen, London). Schostakowitsch galt als bedeutendster russischer Komponist seiner Generation.

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Seit 1841 Nun wollte sich auch Stalin ein Bild von dieser aufsehenerregenden Oper machen. Im Dezember 1935 besuchte der Diktator eine Vorstellung im Bolschoi-Theater anlässlich eines Gastspiels des Leningrader Ensembles. Doch schon in der Pause verließ er das The­ ater wieder. Es ist zwar nicht geklärt, ob ihm das Stück tatsächlich missfiel. So aber inter­ pretierte die Prawda das Verhalten des Diktators. Der Schmäh-Artikel „Chaos statt Mu­ sik“ unterband kurz darauf alle weiteren Aufführungen der Oper, und in der anschließenden Kampagne sah sich Schostakowitsch den Vorwürfen ausgesetzt, vul­ gäre und kakophonische Musik zu schreiben, zusammenhanglos und unverständlich Töne aneinanderzureihen, im damaligen Sprachgebrauch kurz: „formalistisch“ zu kom­ ponieren. Das war kulturpolitisch ein Todesurteil, und nicht nur das: Ein Jahr lang war Schostakowitsch als Komponist Persona non grata. Mehrere Monate schlief er angezo­ gen neben dem gepackten Koffer, aus Angst, in der Nacht abgeholt zu werden. Es hätte wohl nicht viel gefehlt und diese Oper hätte ihren Schöpfer in den Gulag gebracht. Was hat den Diktator damals so aufgeregt? Woran hat sich die Nomenklatur dermaßen gestört? War es – politischer Fanatismus geht ja oft mit Prüderie einher – die unver­ blümte Darstellung eines Liebesaktes? Darüber mokierten sich auch die scheinbar „frei­ en“ westlichen Kritiker: An diesen 112 rhythmischen Takten schlüpfriger, saftiger, sto­ ßender Musik erregten sie sich mit Lust und apostrophierten Schostakowitsch als den zweifellos „bedeutendsten Komponisten pornographischer Musik“ (New York Sun); das Magazin Time erfand das wunderbare Wort „Pornophonie“.

„Helden und Schurken gibt es nur wenige“ Die Handlung ließ nicht viel Spielraum für sozialistische Zukunftsvision: Im Zentrum steht Katerina, eine junge Frau, reich verheiratet und elend einsam, eingesperrt in einer Welt, in der die Rohheit herrscht. Sie ist voller Lebenslust und Liebesverlangen – aber ihr Mann Sinowi impotent und ihr Schwiegervater Boris ein Tyrann. Kein Wunder, dass sie sich danach sehnt, aus diesem Leben in Zwängen auszubrechen. Als Sergej am Hof der Fami­ lie zu arbeiten anfängt, erscheint er ihr als Retter, doch ihre Affäre mit dem Knecht ist der Beginn einer kriminellen Karriere. Als die Beziehung auffliegt, vergiftet Katerina erst Boris und bringt später gemeinsam mit Sergej auch Sinowi um. Die Leiche wird ver­ steckt. Doch am Tag von Katerinas und Sergejs Hochzeit kommt das Verbrechen durch einen Zufall ans Licht. Die Handlung hat sich Schostakowitsch aus der gleichnamigen Novelle von Nikolai Leskow eingerichtet, einem ehemaligem Kriminalgerichtsschreiber, der sich als „Aufzeichner“ und nicht als „Erfinder“ sah. Leskows legendenhafte Erzählungen mit satirischem Unter­ ton erreichten breite Leserkreise, denen er teils harten Tobak zumutete: „Mag sich das Publikum durch meine Erzählungen an der Kehle gepackt fühlen, Hauptsache, es liest sie.“ Denn Leskow griff nicht bloß das Laster der einzelnen an, sondern die Verkehrtheit des Ganzen. Er war empört, wie die gesellschaftliche Realität fortwährend das Ideal ver­ unstaltete. Das war genau das, wonach auch Schostakowitsch suchte: „Helden und Schurken gibt es nur wenige. Die meisten Menschen sind mittelmäßig. Sind weder schwarz noch weiß. Sie sind grau, von einer schmutziggrauen Schattierung. In diesem so unbestimmt gefärbten Milieu entstehen die grundlegenden Konflikte unserer Zeit. Mit den meisten von uns meint es das Schicksal nicht gut, behandelt uns grob und streng. Und sowie einer eine etwas höhere Stufe erklommen hat, beginnt er selbst nach unten zu treten, andere zu quälen und zu erniedrigen. Gerade diesen Umstand sollten wir, glaube ich, besonders beachten. Man muss über die Mehrheit und für die Mehrheit schreiben. Und man muss die Wahrheit schreiben.“ So schildert seine Oper Lady Macbeth

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Oper

DIE LADY UND IHR REGISSEUR: ANJA KAMPE SINGT DIE TITELPARTIE IN SCHOSTAKOWITSCHS BERÜHMTER OPER, HARRY KUPFER INSZENIERT. ANLÄSSLICH DER NEUPRODUKTION AN DER B ­ AYERISCHEN STAATSOPER TRAFEN SICH DIE BEIDEN ZUM GESPRÄCH IM BERLINER WESTHAFEN, WO AUCH DIESES BILD ENTSTAND. DER BEITRAG ERSCHEINT IN DER N ­ ÄCHSTEN ­AUSGABE VON MAX JOSEPH, DEM MAGAZIN DER B ­ AYERISCHEN STAATSOPER – E ­ RHÄLTLICH AB 13. OKTOBER.

von Mzensk den Versuch einer Selbstverwirklichung, der im Verbrechen endet und vier Menschen das Leben kostet. Schostakowitsch erzählt diese Geschichte mit einer uner­ hörten Musik, die brodelt und glüht und knallt. Eine Musik, die Situationen unterstreicht, Hinweise gibt und immer wieder auch Dinge verrät, die der Text verschweigt.

Bunt und schmerzhaft wie das Leben Die Musik, während derer Sergej ausgepeitscht wird, offenbart die orgiastische Brutali­ tät der Ersatzhandlung: Nachdem Boris seine sexuellen Gelüste bei Katerina nicht befrie­ digen konnte, reagiert er seine Erregung an Sergej ab. In der Abschiedsszene erweist sich Sinowi, den man bis dahin für einen Schwächling halten musste – seine Melodien blieben meist nach einer Phrase stecken –, als empfindsamer junger Mann, die warmen Klänge zeigen nun sein Potential an Seele und Leidenschaft. Und Sergejs Liebesbeschwö­ rungen in Katerinas Schlafzimmer schließlich changieren zwischen Verführung und Ver­ ständnis. Wer wollte entscheiden, ob sie nur geheuchelt sind? Harry Kupfer inszeniert diese Oper an der Bayerischen Staatsoper im Geist der Dialektik, mit der sich schon Schostakowitsch diesem Thema genähert hat: „Was bei einer Be­ trachtung dieser Oper schnell ins Auge fällt, ist ihre große Disparatheit auf vielen Ebe­ nen – im musikalischen Stil, im Charakter der Figuren, in der Form. Da stehen tiefgründi­ ge Monologe neben satirischen Genreszenen, emotionale Offenbarung neben Heuchelei, niederträchtiges Verhalten neben humanistischer Hoffnung. Und oft wechselt das eine sekundenschnell ins andere, oder zwei gegensätzliche Dinge schieben sich direkt überei­ nander. Das ist also einerseits abwechslungsreiche Vielfalt, aber andererseits auch in sich widersprüchlich – und zwar ganz bewusst. Das macht die Geschichte so bunt und so schmerzhaft wie das Leben.“ Der von Nikolai Leskow entworfene Stoff spielt in der Zarenzeit, aber er hat nach der Überzeugung des Regisseurs nicht nur fürs mittlere und späte 19. Jahrhundert Gültig­ keit. Das Thema Frauenunterdrückung in der russischen Gesellschaft zieht sich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. „Die Geschichte um Katerina ist ein Abbild der Gesellschaft“, sagt Kupfer: „Sie zeigt die Despotie bis in die kleinste Zelle, bis in die Familie hinein. Dieser Stoff braucht zwar ein bestimmtes historisches Bezugssystem – mit einem autokrati­ 22

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schen Herrn über einer gesellschaftlichen Einheit, wie hier dem Kaufmann Ismailow, der über seine Arbeiterschaft verfügt – und lässt sich nicht ohne Verluste in unsere heutige Zeit übertragen, aber man kann ihn in andere, ähnlich gelagerte Verhältnisse übersetzen und so seinem Verständnis näherkommen.“ Die in Lady Macbeth von Mzensk behandelte Frage, wie weit der Mensch gehen darf, um sich aus unwürdigen Verhältnissen zu befrei­ en, hat ihre Aktualität ungebrochen behalten.

Malte Krasting

LADY MACBETH VON MZENSK DMITRI SCHOSTAKOWITSCH Mo., 28.11.2016, 19:00 Uhr (Premiere, Preisgr. M) EXKL: VVK AB 21.09.2016 Do., 01.12.2016, 19:30 Uhr (Preisgr. L) EXKL: VVK AB 24.09.2016 So., 04.12.2016, 19:00 Uhr (Preisgr. L) auch im Live-Stream EXKL: VVK AB 27.09.2016 Do., 08.12.2016, 19:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL: VVK AB 01.10.2016 So., 11.12.2016, 18:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL: VVK AB 04.10.2016 Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 € Preisgruppe M: ab 133,34 € bis 218,46 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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ANJA KAMPE Wagner in Washington brachte die Wende. An der Seite von Plácido Domingo wurde Anja ­Kampe als Sieglinde gefeiert – der internationale Durchbruch für die Sängerin aus Thüringen. In Dresden und Turin hatte sie studiert, am Teatro Regio 1991 auch ihr Debüt gegeben. Zehn Jahre später erstmals Bayreuth, dann Die Walküre in den USA. Heute zählt Anja Kampe zu den weltweit führenden dramatischen Sopranistinnen. Ihr Repertoire ist außergewöhnlich reich, darunter die Titelpartien in Fidelio, Jenůfa, Ariadne auf Naxos und Tosca sowie alle großen Wagner-Rollen. Im November folgt an der Bayerischen Staatsoper nun ein weiteres Debüt: Die ­Katerina in Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk. Frau Kampe, zehn Minuten vor einem Auftritt – was tun Sie da? Ich versuche, mich zu konzentrieren, mich langsam in den Charakter, in die Anfangs­ stimmung der Rolle hineinzuversetzen. Dazu bewege ich mich viel, um meinen Körper auf die plötzliche physische Bean­ spruchung vorzubereiten. Spüren Sie die Stimmung des Publikums? Auf jeden Fall! Vor allem in spannenden, hochemotionalen Momenten merke ich deutlich, ob die Menschen im Saal bei mir sind und mich mit ihren Gefühlen beglei­ ten. Es ist überwältigend, wenn das ein­ tritt. Leiden Sie an Lampenfieber? Ein leichtes Lampenfieber ist immer dabei und auch sehr nützlich, um die richtige Spannung zu finden. Wenn eine Rolle ganz neu ist, steigt natürlich auch die Anspan­ nung. Das wird wohl auch der Fall sein, wenn Sie Ihr Debüt als Katerina in Lady Macbeth von Mzensk geben. Vor welche Herausforderungen stellt Sie dieser Charakter? Katerina ist eine vielschichtige, ausge­ sprochen gefühlsbetonte Frau, die sich irgendwann vom gesunden Menschen­ verstand verabschiedet. Ihre Gefühle geraten außer Kontrolle – Gefühle, nach denen sie sich ein Leben lang gesehnt hat und die ihr das Leben lebenswert er­ scheinen lassen. Sie überschreitet gesell­ schaftlich auferlegte Grenzen und gerät immer tiefer in einen Sog, der sie schließ­ lich verschlingt. All das ist musikalisch und stimmtechnisch eine enorme Herausfor­ derung – von den Emotionen ganz zu schweigen. Ihr Repertoire umfasst zudem Partien wie Sieglinde, Isolde, Kundry, Senta oder Leonore, um nur einige Beispiele zu nennen. 24

wie das Publikum – in diesem Fall waren es Kinder – spontan und natürlich auf Mu­ siktheater reagieren. Das war für mich die Initialzündung für meine Opernkarriere. Welches Lied verbinden Sie mit Ihrer Kindheit? Eine ganze Reihe deutscher Volkslieder, weil ich sie oft gemeinsam mit meiner Mutter gesungen habe, zweistimmig, beim Abwaschen in der Küche.

Ist Ihnen irgendeine Rolle am ­liebsten? Ich singe alle diese Rollen sehr gerne und liebe immer die Partie, die ich gerade sin­ ge. Sieglinde begleitet mich nun seit vie­ len Jahren, und ihr menschlicher Charak­ ter und die wunderbare Musik stimulieren mich jedes Mal, wenn ich sie auf der Büh­ ne singen darf. Natürlich sind Figuren wie Kundry und Isolde nochmals dankbarer, weil sie sich während des Stückes weiter­ entwickeln und die möglichen Interpreta­ tionsnuancen schier unbegrenzt sind. Wen möchten Sie unbedingt noch verkörpern? Ich durfte vor etwa zwei Jahren endlich meine erste Tosca singen und tue dies seitdem mit ganzer Leidenschaft. Ich bin deshalb weiterhin scharf darauf, mein italienisches Repertoire zu erweitern. Ich träume von einer Rolle in La Fanciulla del West oder Cavalleria rusticana. Das Opernpublikum gönnt sich in der Pause einen Prosecco. Manchmal neidisch? Überhaupt nicht! Nach der Vorstellung kann ich ja alles nachholen. Ist Ihnen einer Ihrer Auftritte besonders in Erinnerung ­geblieben? Ja. Mein Debüt als Gretel am Teatro Regio von Turin, als ich zum ersten Mal spürte,

Wenn es Zeitmaschinen gäbe, wohin würden Sie reisen? Die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert fasziniert mich sehr. Damals waren alle Künste viel stärker miteinander verbun­ den. Es gab Salons, in denen man sich traf und über Literatur, Musik und bildende Kunst austauschte. Heute vermisse ich den direkten und persönlichen Kontakt zwischen Menschen, die in verschiedenen künstlerischen Genres tätig sind. Das in Ihren Ohren ­unangenehmste Geräusch? Laut quietschende Bremsen. Und das Schönste? Ein glucksendes Kinderlachen. Eine Stunde nach der Vorstellung – was tun Sie da? Mit mir nahen Menschen gemütlich beim Essen und einem guten Glas Wein plau­ dern. Wissen Sie schon, welche Musik einmal auf Ihrer Beerdigung gespielt werden soll? Ich denke zwar öfter über den Tod nach, aber nicht über meine Beerdigung. Etwas, das Sie vorher unbedingt noch „erledigen“ möchten? Leben!

Die Fragen stellte Katja Schönherr n° 31


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Spielplan – September bis November 2016

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Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater statt. Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebüh­ren zzgl. B ­ ear­­beitungsund V ­ ersandgebühren bei schriftlicher Bestellung.

Marienplatz

November OPER 03 Do La Favorite DONIZETTI 04 Fr Mefistofele BOITO 06 So La Favorite DONIZETTI auch im Live-Stream 07 Mo Mefistofele BOITO

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BALANCHINE / ROBBINS / BARTON / ­BIZET / CHOPIN / ­ ACDONALD M

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OPER 01 Sa Fidelio BEETHOVEN 03 Mo Die Meistersinger von Nürnberg WAGNER 04 Di Fidelio BEETHOVEN 06 Do Fidelio BEETHOVEN 08 Sa Die Meistersinger von Nürnberg WAGNER 11 Di Lucia di Lammermoor DONIZETTI 14 Fr Lucia di Lammermoor DONIZETTI 17 Mo Lucia di Lammermoor DONIZETTI 21 Fr Lucia di Lammermoor DONIZETTI 22 Sa La Juive HALÉVY 23 So La Favorite DONIZETTI Premiere 26 Mi La Juive HALÉVY 28 Fr La Favorite DONIZETTI 30 So La Juive HALÉVY 31 Mo La Favorite DONIZETTI BALLETT 02 So Giselle WRIGHT / ADAM (nachmittags/abends) 07 Fr Sinfonie in C / In the Night / Adam is

Di en

Oktober

Weins tr.

OPER 18 So La traviata VERDI 21 Mi La traviata VERDI 24 Sa La traviata VERDI 30 Fr Die Meistersinger von Nürnberg WAGNER BALLETT 23 Fr Giselle WRIGHT / ADAM 25 So Giselle WRIGHT / ADAM (nachmittags / abends) 29 Do Giselle WRIGHT / ADAM KONZERT 19 Mo 1. Akademiekonzert 20 Di 1. Akademiekonzert auch im Live-Stream

09 Mi La Favorite DONIZETTI 10 Do Mefistofele BOITO 13 So Le nozze di Figaro MOZART 16 Mi Le nozze di Figaro MOZART 18 Fr Le nozze di Figaro MOZART 19 Sa La bohème PUCCINI 20 So Le nozze di Figaro MOZART 23 Mi La bohème PUCCINI 26 Sa La bohème PUCCINI 27 So L’elisir d’amore DONIZETTI 28 Mo Lady Macbeth von Mzensk SCHOSTAKOWITSCH Premiere 30 Mi L’elisir d’amore DONIZETTI BALLETT 01 Di Sinfonie in C / In the Night / Adam is BALANCHINE / ROBBINS / BARTON / BIZET / CHOPIN /  MACDONALD 05 Sa Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW 11 Fr Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW 12 Sa Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW KONZERT 05 Sa Konzert des Opernstudios Cuvilliés-Theater 13 So 2. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche 14 Mo Ensemble-Liederabend Elsa Benoit / Rachael Wilson Wernicke-Saal BALLETT 21 Mo Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW 24 Do Giselle WRIGHT / ADAM 25 Fr Giselle WRIGHT / ADAM KONZERT 16 Mi ATTACCA-Konzert Prinzregententheater 25 Fr 1. Kammerkonzert der Orchesterakademie 2016/17 Allerheiligen Hofkirche EXTRA 20 So Premierenmatinee zu „Lady Macbeth von Mzensk“

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unser Tipp für den herbst / Opernrätsel

Unser Tipp für den Herbst In Männerkleidung erschleicht sich Leonore unter dem Namen Fidelio das Vertrauen des Kerkermeisters Rocco und verschafft sich so Zutritt zu dem ­ ­Hoch­sicherheitstrakt, in dem ihr Mann Florestan willkürlich festgehalten wird. ­Florestan schwebt in Todesgefahr, doch seine Frau scheut die Gefahr nicht und will ihn befreien … ­Beethovens ­Fidelio! Unter der musikalischen Leitung von ­Simone Young sind im Oktober Anja Kampe als Leonore und Klaus Florian Vogt als F ­ lorestan an der Bayerischen Staatsoper zu erleben.

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ährend er bereits als Hornist im Philharmonischen Staats­o rchester Hamburg engagiert war, begann Vogt mit einem Gesangsstudium an der Musikhochschule Lübeck und wurde 1997 ­En­semblemitglied am Landestheater Flensburg. ­An­schließend war er an der Dresdner Sem­ peroper ­engagiert, seit 2008 ist er freischaffend tätig und ein gefragter Gast an allen großen Opernhäusern ­dieser Welt. Er zählt zu einem der herausragenden Tenöre unserer Zeit. Zu seinem Repertoire gehören große Wagner-Partien wie Wal­ther von Stolzing (Die Meister­singer von Nürn­ berg), Loge (Das Rheingold), Siegmund (Die Wal­küre),

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Wo wurde Dmitri Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk uraufgeführt? Beantworten Sie die Frage und gewinnen Sie mit Ihrer Begleitung zwei ­Übernachtungen im Hotel DAS TEGERNSEE inklusive Wellness-Anwendung und 4-Gänge-Gourmet-­Menü an einem Abend Ihrer Wahl. Tanken Sie neue Kraft in der Spa-­Landschaft vor Traumkulisse und lassen Sie sich kulinarisch von einem erstklassigen und vielfältigen gastronomischen Angebot verwöhnen, während Sie den atemberaubenden Blick über den Tegernsee und die Bayerischen Voralpen genießen. Das abwechslungsreiche Kultur- und Aktivangebot der Region ergänzt Ihren Aufenthalt in besonderer Weise. Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer Rückrufnummer per E-Mail an: opernraetsel@sz-tickets.de oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets, Stichwort: Opernrätsel, Hultschiner Straße 8, 81677 München Einsendeschluss: 13.10.2016. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München; Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Stefan Hilscher, Dr. Karl Ulrich.

Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels: B. Hornung (Lösung: 23. August 1735 in Paris – Uraufführung Les Indes galantes)

Erik (Der fliegende Hol­länder) und die Titelpar­tien in L­ ohengrin und Parsifal (u. a. in der diesjährigen Neu­produktion bei den Bayreu­ ther Festspielen), aber auch Paul (Die tote Stadt), Hoffmann in Les Contes d’Hoffmann und natürlich Florestan. 2012 erhielt er den ECHO-Klassik als „Sänger des Jahres“. Wir sagen daher: Nicht verpassen!

Fidelio LUDWIG VAN BEETHOVEN Sa., 01.10.2016, Di., 04.10.2016, Do., 06.10.2016, 19:00 Uhr Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

(Preisgr. L)


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DIE SCHNELLSTEN OpernTICKETS IN MÜNCHEN:

Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D – 81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310 Texte (verantwortlich) Süddeutsche Zeitung GmbH: Andreja Ruppert Bayerische Staatsoper: Laura Schieferle Annette Baumann Christoph Koch Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten, Schellingstraße 36, D – 80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign Fotos Titel: Karina Schwarz / DG Seite 4: Paul Schirnhofer / DG Seiten 6, 8, 10, 11, 14, 15, 16/17, 18, 19: Wilfried Hösl Seite 18: Patrick Widmer (Illustration) Seite 19: Musacchio Ianniello Accademia Nazionale di Santa Cecilia (Barbara Hannigan) Seite 20: Brian Moynahan The Russian Century Seite 22: Kai Ehlers Seite 24: Sasha Vasiljev Seite 27: Harald Hoffmann (Klaus Florian Vogt) Seite 30: Daniel Stolle Druck pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH Industriestraße 15, D – 76829 Landau/Pfalz Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich) Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann Telefon +49 (0)89-2183 8339 ralph.neumann@sueddeutsche.de Bayerische Staatsoper: Julia Altenberger Telefon +49 (0)89-2185 1040 julia.altenberger@staatsoper.de Textschluss: 25. Juli 2016

Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters erhalten Sie bereits eine Woche vor dem o ­ ffi­ziellen Schalter­ver­kauf exklusiv bei Süddeutsche Zeitung Tickets. Begrenztes Kontingent, keine Reservierung möglich, Verkauf solange Vorrat reicht.

Den vorgezogenen Vorverkauf gibt es nur bei Süddeutsche Zeitung Tickets:

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Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters erhalten Sie bereits eine Woche vor dem offiziellen Schalterverkauf in unserer Verkaufsstelle. Kommen Sie doch persönlich vorbei:

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NATIONALTHEATER Partiturplätze

Partiturplätze

Hörerplätze

Hörerplätze

Galerie

Galerie

3. Rang

3. Rang Mittelloge

2. Rang

2. Rang

1. Rang

1. Rang

ProszeniumsLoge

Balkon

Balkon

Parkett rechts

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Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Kategorie IV

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Preisgruppe A

35,90 €

32,54 €

28,06 €

22,46 €

Preisgruppe H

100,86 €

88,54 €

72,86 €

58,30 €

Preisgruppe B

40,38 €

35,90 €

30,30 €

24,70 €

Preisgruppe I

114,30 €

100,86 €

84,06 €

65,02 €

Preisgruppe C

43,74 €

39,26 €

33,66 €

28,06 €

Preisgruppe K

150,14 €

131,10 €

108,70 €

85,18 €

Preisgruppe D

52,70 €

47,10 €

39,26 €

32,54 €

Preisgruppe L

184,86 €

161,34 €

133,34 €

104,22 €

Preisgruppe E

61,66 €

53,82 €

47,10 €

35,90 €

Preisgruppe M

218,46 €

190,46 €

161,34 €

133,34 €

Preisgruppe F

69,50 €

61,66 €

52,70 €

41,50 €

Preisgruppe S

274,46 €

240,86 €

207,26 €

162,46 €

Preisgruppe G

80,70 €

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Kategorie IV


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Opernlexikon

Zwischenspiel, das

K

urze, zumeist komische Einlage zwischen den Akten eines The­ aterstückes. Im Musiktheater des 18. Jahrhunderts lösten sich die Zwischenspiele aus den ernsthaften Opera serias, wodurch die Opera buf­ fa als Gattung entstand. Ein Beispiel für eine Frühform eines solchen Ein-­ Akters ist Jean-Jacques Rousseaus Intermède Le devin du village.

30

Auch musikalisch gewinnt das Zwischen­ spiel in Form des Entr'actes in der Oper des 19. Jahrhunderts zunehmend an ­Bedeutung. Diese Zwischenspiele wur­ den sogar konzertant als eigenstän­ dige Stücke gespielt. Bekannte Entr'actes bilden hierbei die Zwi­ schenspiele in Cavalleria Rusticana von Pietro Mascagni und Manon Lescaut von ­Giacomo Puccini.

n° 31


Die preisgekrönte Musikabteilung bei LUDWIG BECK - aktuell mit über 120.000 Titeln aus Klassik, Jazz, Weltmusik und Hörbüchern. Am Münchner Marienplatz.

Anna Netrebko Verismo Antonio Pappano Viele werden jubeln! Endlich setzt sich „Anna assoluta”mit dem Verismo-Repertoire auseinander, das so herrliche Preziosen wie Arien aus „Adriana Lecouvreur” und „La Wally” beinhaltet. Besondere Beachtung wird auf jeden Fall das Fanal der „eisumgürteten” Prinzessin Turandot finden, mit dem die Russin unzweifelhaft ihren Anspruch auch auf das dramatische Fach anmeldet. DG 4795013

CD € 17,95 CD + DVD € 21,95

Daniil Trifonov Transcendental

Lang Lang New York Rhapsody

Daniil Trifonov ist unter den Pianisten seiner Generation absolut konkurrenzlos. Seine technischen Fähigkeiten lassen das Publikum ungläubig staunen und sein Ausdruck löst in der Regel Ovationen aus. Wie er Liszts extrem schwierige „Études d’exécution transcendental” bewältigt, ist geradezu sensationell.

Lang Langs neues Album ist eine Hommage an die Millionenstadt New York, in deren Mittelpunkt – wie könnte es anders sein – Gershwins „Rhapsody in Blue” steht, hinreißend schwungvoll interpretiert und von einem Rahmenprogramm flankiert, das es in sich hat. Suzanne Vega, Rufus Wainwright und Lindsey Stirling sind ebenfalls mit von der Partie.

DG 4795529

Sony Classical 88985332922

2 CDs € 17,95 VÖ: 07.10.2016

Pretty Yende A Journey Marco Armiliato

Alice Sara Ott Wonderland Esa-Pekka Salonen / BRSO

Eine neue Stimme am Sopranhimmel! Bezaubernd das Timbre, charmant die Ausstrahlung und schon in jungen Jahren mit einem erstaunlich weit gefächerten Repertoire. Sonnambula, Lucia, Rosina, sogar die Comtesse Adèle in „Le Comte Ory” hat sie schon an der Met gesungen. Wenn da nicht klammheimlich ein Star geboren wurde.

Die deutsch-japanische Pianistin besticht auf ihrem neuen Album mit einem reinen Grieg-Programm. Zusammen mit dem Dirigenten Esa-Pekka Salonen gelingt Alice Sara Ott eine kostbare und erlesene Umsetzung der naturidyllischen Klangwelt des grossen Norwegers.

CD € 17,95 VÖ: 16.09.2016

Sony Classical 88985321692

Ian Bostridge / Antonio Pappano Shakespeare Songs

Sebastian Knauer Über Bach Pascal Schumacher

Sophie Pacini Solo Piano Beethoven / Liszt

Wer könnte geeigneter sein, die komplexe Welt William Shakespeares durch Miniaturen erfahrbar zu machen, als der britische Tenor Ian Bostridge. Er hat alles, was es dafür braucht: bildungshistorischen Hintergrund, lebendige Gestaltungskraft, eine makellos geführte Stimme. Und einen genialen Begleiter: Antonio Pappano!

Aus dem reichhaltigen Kosmos der Bach'schen Musik schuf der Münchner Komponist Arash Safaian fünf moderne Konzerte für Piano, Vibraphon und Kammerorchester, für die man sich keine idealeren Interpreten als Sebastian Knauer und Pascal Schumacher wünschen könnte.

Da hat sich die junge Münchner Pianistin, deren Spiel durch die Anerkennung und Begeisterung keiner Geringeren als Martha Argerich geadelt wurde, mit der Hammerklaviersonate Beethovens und diversen Liszt-Werken wahrlich kein leichtes Repertoire für ihren Einstand bei Warner ausgesucht. Wetten, dass sie es dennoch mit Bravour bewältigt?

WMG 0190295944735

Edel 0825NM

CD € 17,95

DG 4794631

CD € 17,95 VÖ: 09.09.2016

Vorläufiges Cover

Jonas Kaufmann Dolce Vita Zum Standardrepertoire eines jeden Weltklasse-Tenors gehören die „Canzoni italiani”. Das Berühmteste ist vielleicht „Non ti scordar di me” und kaum einer der großen Tenöre beendet einen Liederabend ohne diese Zugabe. Nun hat Jonas Kaufmann nachgezogen und serviert dieses Genre mit Charme und Eloquenz.

Sony Classical

CD € 17,95 VÖ: 07.10.2016

Bestell-Service für CDs/DVDs: musik@ludwigbeck.de LUDWIG BECK Marienplatz 11 • 80331 München Preise gültig bis 31.10.2016

Deluxe-Version € 17,95

CD € 18,95

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WMG 0190295977023

CD € 17,95 VÖ: 09.09.2016

Dresdner Kreuzchor Luther und die Musik 500 Jahre Reformation Ludwig Güttler Der Einfluss Martin Luthers auf die Entwicklung der geistlichen Musik, seine (auch als Musiker) stilbildende Kraft, wird auf diesem Album vom ersten Kirchengesangsbuch 1523 bis zur geistlichen Musik der Gegenwart beeindruckend dokumentiert. Eine musikalische Zeitreise!

Edel 0300848BC

CD € 17,95

ECHO AUSGEZEICHNET


Die Kunst ist es, Die Dinge auch mal anDers zu sehen

Fachübergreifendes Denken und interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Bereichen Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Family Office charakterisieren den Beratungsansatz der Münchner Kanzlei am Siegestor.

Peters, schönberger & Partner Rechtsanwälte wiRtschaftspRüfeR steueRbeRateR

schackstraße 2, 80539 München tel.: +49 89 38172- 0 psp@psp.eu, www.psp.eu

Als Mitglied des Classic Circle unterstützt PSP seit 2005 die Bayerische Staatsoper.


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