Motivation
Eine Frauenquote lehnt Margarete Lehmann ab. „Was steigen sollte, ist der Prozentsatz“, sagt die Vorsitzende der LSVBWKommission „Frauen und Gleichstellung“. Deshalb will sie Frauen motivieren.
Sportstättenbau
Das Land bezuschusst in diesem Jahr im Bereich des BSB Freiburg 28 Projekte des Kommunalen Sportstättenbaus mit insgesamt 4,7 Millionen Euro.
Schutzschild
Der Badische Sportbund Freiburg und die Badische Sportjugend Freiburg bringen unter dem Namen „Schutzprozesse im Sportverein“ ein neues Konzept auf den Weg.
Das Magazin des Sports in Baden-Württemberg
Foto: Special Olympics World Games Berlin 2023
Unsere Partner Ausgabe BSB Freiburg – 08 | 2023
/ Sarah Rauch
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In diesem heft
SPORt In BW
Reinschauen ins Bildungsprogramm 2023 der Sportschule Steinbach
Gundolf Fleischer Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg
Ja zur leistung
Wir haben schon immer in einer Leistungsgesellschaft gelebt, und das wird auch in der Zukunft so sein� Dies gilt nicht zuletzt für den Sport, der stets für eine Leistungsgesellschaft mit menschlichem Gesicht gestanden hat Deshalb ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben, bereits Kinder mit dem Leistungsgedanken vertraut zu machen, damit diese für die Zukunft fit gemacht werden können
Genau in die umgekehrte Richtung zielt der Beschluss der Kultusminister, ab dem kommenden Schuljahr den Wettkampf- und Leistungsgedanken bei den Bundesjugendspielen außer Kraft zu setzen So darf in den Klassen 1 bis 4 statt des „Wettkampfs“ nur noch ein „bewegungsorientierter Wettbewerb“ stattfinden Urkunden soll es für die Leistung des Einzelnen nicht mehr geben, sondern lediglich für das Leistungsvermögen einer ganzen Jahrgangsstufe oder Klasse� Dadurch sollen Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen gestärkt werden� Zur Erreichung dieses Ziels jedoch den Wettkampf- und Leistungsgedanken außer Kraft zu setzen, ist schlicht kontraproduktiv Der junge Mensch ist zum Wettbewerb angelegt Wo dies beim Verlierer oder Schlechteren zu Frustration führt, sollte dies bei Eltern, Pädagogen oder eben Trainern dazu führen, dass gelehrt wird mit Sieg und Niederlage in fairer Weise umzugehen� Der junge Mensch soll gerade im Sport feststellen, wo er Schwächen hat, die es zu verbessern gilt Und wo Spitzenleistung erbracht wird, soll diese möglichst noch gesteigert werden Dem Stärksten darf man den Erfolg und die Auszeichnung nicht nehmen, nur weil es in seiner Klasse Langsame oder nicht so Sportliche gibt Die eine ist sportbegabt, der andere musikalisch und künstlerisch, wieder andere sprachlich oder handwerklich� Überall gilt – und besonders im Sport: Es gibt immer jemanden, der im Leben besser oder schneller ist Den kindgerechten Leistungsgedanken zugunsten einer Kuschelpädagogik abzuschaffen, hilft den Kindern nicht Lasst bei Bundesjugendspielen auch künftig alle eine Teilnehmerurkunde erhalten, die Besten aber eine ganz Besondere� Bereiten wir die Kinder auf das Leben in einer Leistungsgesellschaft vor, statt sie in Watte zu packen Befähigen wir sie, mit Niederlagen genauso wie mit Siegen umzugehen und die eigene Leistung richtig einzuschätzen Die Kultusminister haben ein paar Monate Zeit, die Reform ab dem Schuljahr 2024/2025 wieder rückgängig zu machen� Im Sinne der Kinder, aber auch zur Förderung des Sports im Allgemeinen�
3 Inhalt SPORT in BW 08 | 2023 BaDISChER SPORtBUnD FREIBURG Über 4,7 Millionen Euro für den Kommunalen Sportstättenbau 12 Neue Funktionalitäten im digitalen Veranstaltungsportal des BSB 14 BSB-Präsident Gundolf Fleischer 80 Jahre alt geworden �������������������� 15 Wichtige Termine des BSB 2023 ������������������������������������������������������� 15 Dr Reinhold Brandt neuer Fußball-Präsident in Südbaden –Thomas Schmidt zum neuen Ehrenpräsidenten gewählt �������������� 16 SPORTOUT-Gewinner TV Gengenbach im Porträt 18 Vereinsorganisation 21 AOK – Partner des BSB 22 Service ��������������������������������������������������������������������������������������������� 23 Neues von der Sportschule Baden-Baden Steinbach ������������������������� 24 Noch Termine auf dem Herzogenhorn frei 25 Vereinsmanager-Ausbildung 2023 26 Fragen und Antworten zum Lizenzwesen 28 ARAG Sportversicherung informiert �������������������������������������������������� 30 „Schutzschild im und für den Sport“ ������������������������������������������������ 32 Infos der Badischen Sportjugend Freiburg 34 Kolumne Kirche + Sport / Impressum 38
Interesse an einer Aus- oder Fortbildung? Dann reinschauen ins Bildungsprogramm der Badischen Sportschule Baden-Baden Steinbach Dieses kann sofort geordert werden� Gleichzeitig ist die komplette Broschüre
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Interview mit Frauenausschussvorsitzender Margarete Lehmann �������� 4 Frauen in Führungspositionen 5 Neuroathletiktraining 6 Nachbericht Special Olympics Weltspiele 8 WiS-Vorbereitungsseminar/Trikottag��������������������������������������������������� 9 BWSJ: Petition an Deutschen Bundestag ������������������������������������������� 10 Gratulation: Gundolf Fleischer zum 80 / Dank Lotto! 11
Von
Seit vielen Jahren steht Margarete Lehmann dem Sportkreis Tuttlingen vor. Im Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) ist die die Schatzmeisterin für die Finanzen zuständig und führt den Ausschuss „Fachkommission Frauen und Gleichstellung im Sport“. Doch so durchsetzungsstark sind nicht alle Frauen. „Frauen sind viel selbstkritischer, hinterfragen sich zigmal und prüfen von zehn Positionen, ob sie die auch alle erfüllen können“, berichtet sie im Gespräch mit „Sport in BW“.
Frau Lehmann, als Sie vor vier Jahren als Vorsitzende des Ausschusses „Frauen und Gleichstellung im Sport“ wiedergewählt wurden, sagten Sie: „Wenn es Führungspositionen in der Sportorganisation zu besetzen gilt, sollte es keine Rolle mehr spielen, ob der Bewerber männlich oder weiblich ist“. Ist dies mittlerweile Realität in den Sportvereinen und -verbänden?
Noch nicht, wir arbeiten daran. Inzwischen kommt ein ganz anderes Problem dazu, dass überhaupt händeringend Menschen fürs Ehrenamt in Führungspositionen gesucht werden. Nach der Corona-Pandemie suchen wir nicht nur Frauen in Führungspositionen, sondern allgemein Menschen, die sich fürs Ehrenamt begeistern lassen.
Gehen Männer und Frauen gleich an ein ehrenamtliches Engagement im Verein heran?
Nein. Frauen sind viel selbstkritischer, hinterfragen sich zigmal und prüfen von zehn Positionen, ob sie die auch alle erfüllen können. Wobei diese Kriterien gar nicht gefordert sein müssen, sondern von den Frauen teilweise selbst erstellt werden. Häufig steht ihnen der Hang zum Perfektionismus im Weg.
Wie lassen sich dann Frauen fürs Ehrenamt gewinnen und binden?
Frauen muss man direkt ansprechen. Von allein würde eher keine aufstehen und sagen: ‚Ich mache das.‘ Aber durch persönliche Gespräche ist vieles machbar.
Wenn sie dabei sind, bleiben sie dabei. Das schon. Sobald irgendetwas nicht rund läuft, nimmt das eine Frau früher wahr. Das ist für Frauen häufig ein richtiges Problem.
Immer wieder wird über eine Quote gesprochen. Würde dies helfen mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen?
Wir brauchen keine Quote. Wir brauchen Frauen nicht der Quote willen, sondern wir brauchen Frauen, die die Aufgabe von sich aus machen wollen und fürs Ehrenamt einstehen. Die nötigen Qualifikationen bringen sie natürlich mit.
Warum beteiligt sich der LSVBW gemeinsam mit Norwegen, Kroatien und Rhônes-Alpes an einem EU-Antrag zur Steigerung der Quote von Frauen in Führungspositionen in Sportverbänden?
In diesem Fall setzen wir die Quote in Anführungszeichen. Was steigen sollte ist der Prozentsatz. Wichtig ist, dass wir den Mehrwert des Ehrenamts herausstellen und bei den Projektpartnern lernen und abschauen können. So wie diese gegebenenfalls bei uns tolle Ansätze kopieren können. Und wir müssen sichtbar machen, dass es schon viele Frauen in Ehrenämtern gibt und dass es ihnen guttut.
Der LSVBW hatte sechs Jahre in Elvira Menzer-Haasis eine Präsidentin. Hat sich dadurch etwas verändert?
Insgesamt in der Sportorganisation auf alle Fälle. Elvira hat eine Vorbildfunktion ausgeübt. Ihre Sichtbarkeit war eindeutig gegeben. Sie ist ja schon nach kurzer Zeit auch auf DOSB-Ebene als Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde in eine Führungsposition geschlüpft. Für uns war und ist Elvira ein Vorbild.
Können Sie Unterschiede in der Einstellung der verschiedenen Generationen zu einem ehrenamtlichen Engagement feststellen?
Das ist keine Sache der Einstellung, sondern teilweise ein Zeitproblem. Wenn junge Menschen in den Arbeitsprozess einsteigen, dann ist man heutzutage nicht mehr ortsgebunden, sondern viel unterwegs. In diese Phase fällt auch die Familiengründung und sonstiges. In diesem Bereich hat sich das Familienrollenbild auch etwas geändert. Männer und Frauen teilen sich vieles, was sehr schön ist für die Kinder. Dadurch sind die Prioritäten gesetzt. Drum darf man die ältere Generation nicht außen vorlassen. Im fortgeschrittenen Alter hat man bereits Netzwerke und mehr Zeit.
Als Übungsleiterin sind viele Frauen aktiv, dagegen ist die Zahl der hauptberuflichen Trainerinnen noch relativ niedrig. Inwiefern beschäftigt sich der Ausschuss „Frauen und Gleichstellung“ mit dieser Situation?
Das Thema wird mehr auf DOSB-Ebene diskutiert. Wenn man die Zahl der Übungsleiter und Trainer in seiner Gesamtheit betrachtet, sind die Frauen sicher in der Überzahl. Eine Frau ist vielleicht lieber an der Basis tätig, wo sie die persönliche Anbindung hat, als ein überregionales Traineramt auszuüben. Aber auch in diesem Bereich gibt es Veränderungen. Es gibt immer mehr Frauen, die Profimannschaften trainieren. Es kommt schon. Ich möchte aber nicht jammern, denn wir brauchen auch die Übungsleiterinnen an der Basis. Wenn eine Frau das Kinderturnen leitet oder die F-Jugend trainiert, dann ist das genauso wichtig. n Das Gespräch führte Klaus-Eckhard Jost
Weitere Informationen
In der Printausgabe findet nur eine gekürzte Version des Interviews Platz. Der vollständige Text lässt sich über den nebenstehenden QR-Code finden.
FRAUEN UND GESELLSCHAFT 4 SPORT in BW 08 | 2023
„Frauen bringen natürlich die nötigen Qualifikationen für eine Führungsposition mit“
einer Frauenquote in Vereinsvorständen hält Margarete Lehmann nichts, sondern sie will den Mehrwert eines ehrenamtlichen Engagements herausstellen
Margarete Lehmann Foto: LSVBW/Martin Stollberg
Frauen Mut machen
Männer und Frauen engagieren sich in etwa gleich ehrenamtlich, aber aus einer anderen Motivation heraus. Dies ist eines der Ergebnisse des Fachtages der LSVBW-Kommission „Frauen und Gleichstellung“. Entsprechend müssen die Strukturen verändert werden.
Wenn der Ausschuss „Frauen und Gleichstellung im Sport“ einen Fachtag abhält und die Frage „Frauen in der 1. Reihe! Wie halten sie sich da?“ diskutiert, ist es für Jürgen Scholz eine Selbstverständlichkeit, dass sich der erste Mann im Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) engagiert beteiligt. Schließlich sind etwas mehr als 40 Prozent der vier Millionen Mitgliedschaften im LSVBW weiblich. Im ehrenamtlichen Engagement stehen sie den Männern wahrlich in Nichts nach. In Führungspositionen allerdings sind Frauen (noch) unterrepräsentiert. Sehr zum Leidwesen von Scholz: „Frauen haben einen anderen Blickwinkel und Herangehensweise als Männer, das ist bereichernd.“
Frauen haben anderen Blickwinkel und Herangehensweise als Männer Damit dieser andere Blickwinkel zum Tragen kommt, müssen die passenden Voraussetzungen geschaffen werden. Das heißt, dass sich der gemeinnützige Sport moderne Führungsstrukturen geben muss, in denen Frauen sich wiederfinden. „Wie radikal müssen wir denken, damit wir die Lebensrealitäten ändern?“, fragte Jutta Hannig, Vizepräsidentin im Badischen Sportbund Nord und Mitglied im LSVBWAusschuss „Frauen und Gleichstellung im Sport“ die 20 Teilnehmenden aus Fachverbänden, Sportbünden, Sportkreisen und Vereinen des Fachtages im SpOrt Stuttgart. So sind zum Beispiel die Zeiten, zu denen die Sitzungen der Gremien stattfinden, vor allem für berufstätige Frauen mit Familie, nur bedingt leistbar? Doch wie dies ändern? „Um Strukturen zu ändern, braucht man eine Entscheiderfunktion“, sagte Daniel Kraft, Präsident des Nordbadischen Volleyball-Verbands (NVV).
Genau darin liegt die große Herausforderung, dass Frauen in diese Funktionen kommen. Denn im Gegensatz zu Männern, die
ein Führungsamt häufig übernehmen, damit sie eine Leitungsposition innehaben, steht für Frauen der soziale Aspekt und die Beziehungsarbeit mehr im Fokus. In den Vereinen braucht es einen Kulturwandel. Einen Wandel dahingehend, mehr Frauen in Führungspositionen zu wollen. „Wir müssen mehr an der Basis kratzen und den Frauen Mut machen“, forderte Ulrike Höflich vom Württembergischen Radsportverband. Dass dies mit vielen Mühen verbunden ist, davon konnte Peter Knapp, Präsident des Badischen Handball-Verbandes, berichten. „Mein Anspruch ist es, dass ich eine Nachfolgerin gefunden habe, wenn ich in ein paar Jahren aufhöre“, sagte der Präsident das Badischen Handball-Verbandes. Doch trotz intensiver Suche kann er noch keinen Vollzug vermelden.
Dass sich Frauen nicht freiwillig in die erste Reihe stellen, hat Franziska Fraas, Vizepräsidentin im NVV, mehrfach beobachtet. „Man muss Frauen bewusst an die Aufgaben heranführen“, lautet ihr Credo. Und ihnen Zeit geben. „Frauen müssen sich mit einer neuen Situation gedanklich auseinandersetzen“, hat Margarete Lehmann, die Vorsitzende der LSVBW-Kommission „Frauen und Gleichstellung“ mehrfach beobachtet. Mit der Rolle in einem Verein gelingt dies besser als in einem Verband.
Denn im Verein könne man die Kinder noch mitnehmen, so Lehmann. Die Bedeutung von Frauen für die Sportvereine ist unbestritten. Dies bemerkten alle Teilnehmenden des Fachtages. Allerdings fehle häufig die Anerkennung. Um darauf aufmerksam zu machen, wurde über die Fiktion eines Streiks nachgedacht. „Ich weiß nicht, ob ein Streik das richtige Mittel ist“, merkte Heid Estler, ehemalige Präsidentin des Deutschen Tanzsportverbandes an. „Einen Streik wäre am ehesten an der Basis zu spüren“, sagte Lehmann, „doch auf die Barrikaden würde dort niemand gehen, sondern vielleicht nach vier Wochen höflich beim Vorstand nachfragen, wann es weitergeht.
Komplexe Probleme kennen keine linearen Lösungen
Wie Frauen in die erste Reihe in Sportvereine und -verbände kommen? Etliche Studienergebnisse zu weiblichem Engagement wurden debattiert. Und dennoch: Die passende Antwort auf diese Frage hatten die Teilnehmerinnen am Fachtag auch nicht parat. „Komplexe Probleme kennen keine linearen Lösungen“, sagte Jutta Hannig. Und Jürgen Scholz ergänzte: „Frauen sind Teil der Lösung, aber nicht alleine.“ Also anpacken, Männer und Frauen. n Klaus-Eckhard Jost
5 Frauen und GleichstellunG SPORT in BW 08 | 2023
damit mehr Frauen in Führungspositionen im sport kommen, braucht es in den Vereinen einen Kulturwandel
Gern gesehener Gast am Frauenfachtag: Die Ausschussvorsitzende Margarete Lehmann (stehend) begrüßt LSVBW-Präsident Jürgen Scholz. Foto: LSVBW
Im Gehirn wird Bewegung programmiert
Über Neuroathletiktraining wird das Gehirn auf besondere Situationen vorbereitet und kann damit den Körper vor Verletzungen bewahren
Diese Ansteuerung der Muskulatur und Gelenke lässt sich durch gezieltes Training beschleunigen?
Im neurozentrierten Ansatz will man dem Gehirn über die Sinneseindrücke viele gute Informationen liefern, damit der Körper Bewegungen optimal ausführen kann. Reagiert der Fuß beim Umknicken nicht sofort mit einer Gegenbewegung, bedeutet dies, dass die Bewegungsantwort vom Gehirn fehlerhaft ist oder überhaupt nicht gesendet werden kann. Vielleicht kennt das Gelenk diese Position überhaupt nicht. Unbekannte Positionen sind wie schwarze Flecken im Gehirn.
Sie bereiten die Athleten also auf Unvorhergesehenes vor?
Das Gehirn steuert alle Bewegungen des Körpers. Über Neuroathletiktraining werden verschiedene Szenarien simuliert, dass die Informationen schneller zwischen Muskeln und Gelenken sowie Gehirn fließen können. Wie dies funktioniert, hat Tilla Armstrong vom Olympia-Stützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar in einem Modul beim Landestrainer-Hauptseminar vorgestellt.
Frau Armstrong, was verbirgt sich hinter dem Begriff Neuroathletiktraining?
Neuroathletiktraining ist das Training fürs Gehirn. Bisher wird im Training darauf geschaut, dass am bewegungssteuernden System, dem Körper mit Muskeln, Sehnen,
Zur Person
Nach dem Bachelor in Physiotherapie in Deutschland hat Tilla Armstrong in England den Master gemacht. In diesem Bereich hat die ehemalige Rugbyspielerin am Olympia-Stützpunkt Metropolregion RheinNeckar begonnen, sich zusätzlich in den neuroathletischen Bereich eingearbeitet, indem sie u.a. an Fortbildungen bei Lars Linhard, dem Vorreiter in Deutschland, teilgenommen hat.
Bändern und Gelenken gearbeitet wird. Allerdings funktioniert der Körper nur dann, wenn er die Signale vom Gehirn bekommt. Denn im Gehirn wird die Bewegung programmiert. Ich erkläre dies gerne mit folgendem Bild: Wenn das Gehirn unser Dirigent ist, dann ist der Körper das Orchester, das nach den Kommandos des Dirigenten spielt. Ich sage aber jedem Sportler gleich zu Beginn unserer Zusammenarbeit, dass dich der neurozentrierte Ansatz allein nicht zum Weltmeister werden lässt. Es ist ein zusätzlicher Baustein.
Woher kommen die Kommandos?
Zum einen dient das Auge als äußeres Sinnesorgan als wichtige Informationsquelle, aber auch das Gleichgewichtsorgan im Innenohr hilft bei der Orientierung. Auch die Haut kann als größtes Organ Reize aufnehmen und weiterleiten. Aber auch über das propriozeptive System, also die Gelenksensoren, werden Informationen geliefert. Wenn wir zum Beispiel auf einer Kante umknicken, meldet das Sprunggelenk dem Gehirn, dass dies eine gefährliche Situation ist. Im besten Fall erkennt das Gehirn die Gefahr und reagiert sofort mit einer schützenden Bewegungsantwort.
Ja, zum Beispiel einer Verletzungsprävention. Schaut man sich Leistungssportler an, sind sie sehr gute Spezialisten in ihrer Sportart. Aus der sport- und therapiewissenschaftlichen Forschung weiß man, dass sich vielfältig zu bewegen und dem Hirn verschiedene Informationsquellen zu geben wichtig ist. Wenn man über Jahre dieselbe Strecke joggt oder dieselben Jogaübungen macht, dann ist das keine Bewegungsleistung mehr. Dann ist man Profi in seinen Bewegungen. Das bedeutet, dass die Athleten gut in ihren Endbewegungen sind, aber sobald diese Endbewegung nur minimal abweicht, egal ob bei einem Leichtathleten oder bei einem Ballspor tler, wird dies möglicherweise in einer Verletzung enden oder wird der Körper so reagieren, dass er sich schützt, aber kurz- oder langfristig nicht mehr seine Leistung erbringen kann.
Das Gehirn will also den Körper schützen. Richtig, das Gehirn ist immer auf Sicherheit aus. Unser Gehirn ist zwar ultrakomplex, arbeitet aber megaeinfach. In allem, was es tut, will es immer Sicherheit gewährleisten. Dem Gehirn ist es egal, wie schnell ich laufe, wie weit ich springe. Ihm ist nur wichtig: Bin ich sicher oder nicht? Wenn sich unser Gehirn unsicher fühlt, wird es immer mit angezogener Handbremse Bewegungen ausführen.
Lässt sich das Gehirn überlisten?
Kurzfristig können wir Sicherheit vorgaukeln, irgendwann wird das System aber
LEISTUNGSSPORT 6 SPORT in BW 08 | 2023
Mit abgefahrenen Übungen neue Reize setzen: Neuroathletik-Trainerin Tilla Armstrong (l.) übt mit Rugby-Nationalspieler Tim Lichtenberg. Foto: Tobias Dittmer
doch reagieren und in den Schutzmodus gehen. Und dann macht es Sinn mit Neuroathletik zu arbeiten.
Wie muss man sich ein Neuroathletiktraining vorstellen?
Prinzipiell muss man unterscheiden, ob ein Sportler mit einer Verletzung kommt, ob er ein technisches Problem hat oder ob er generell schauen will, in welchen Bereichen er noch Defizite hat, wo er noch nacharbeiten kann, um noch schneller zu werden, weiter oder höher zu springen oder zu werfen. Zunächst wird eine Diagnostik mit neurozentrierten Tests, bezogen auf die jeweilige Sportart, durchgeführt. Für einen Mehrkämpfer sieht dieser anders aus als für einen Basketballer. Neben den drei großen Informationssystemen (Sehen, Gleichgewicht und Propriozeption, die Redaktion) werden zusätzliche Tests gemacht, um ein gesamtheitliches Bild zu bekommen. Daraufhin wird dann das Training gestaltet.
Dazu müssen Sie nicht nur mit dem Athleten, sondern auch mit dem Trainer zusammenarbeiten?
Optimalerweise arbeite ich mit Athlet und Trainer gezielt zusammen. So ist durch viele Wiederholungen meiner Übungen eine langfristige und anhaltende Verbesserung der Ziele sichtbar. Beim spezifischen Training dabei zu sein hilft mir die Sportart zu verstehen. Gleichzeitig kann ich besser dem Trainer und Athleten erklären,
weshalb Übungen sinnvoll sind, auch wenn sie erstmal ziemlich abgefahren aussehen.
Was sind das für Übungen?
Manchmal halte ich den Sportlern einen vibrierenden Stab an den Kiefer oder lasse sie eine Augenklappe anziehen. Da gehört schon das Verständnis dazu, warum ich das mit ihnen mache.
Erklären Sie.
Das Kiefergelenk wie auch die Zunge sind extrem wichtig für die Stabilisation des gesamten Körpers. Mit meinen Übungen fahre ich das Gehirn genau dort hoch, wo das Defizit liegt. Die Vibration direkt am Kiefergelenk wirkt sofort auf das Gleichgewichtssystem. Dies bringt, wenn der Sportler auf der einen Seite instabil ist, kurzfristig einen Effekt. Das Ganze hält zwischen zwei und vier Minuten. Danach ist der Sportler wieder auf dem Stand von davor. Durch viele Wiederholungen passt sich unser Gehirn dann an.
Aber Sie können doch nicht in jedem Training vor Ort sein?
Deshalb ist es wichtig, sowohl den Athleten wie auch den Trainer mit im Boot zu haben. Die Schwimmer machen z.B. im Wasser zum Warm-up Übungen, die ihr Kleinhirn, das für die Koordination von Bewegungen zuständig ist, aktivieren. Auch in Technikeinheiten werden meine Übungen vom Trainer mit eingebaut.
Kommt auch der mentale Bereich mit ins Spiel?
Interdisziplinär arbeite ich mit Psychologen, die mit den Sportlern im mentalen Bereich trainieren. Denn auch Emotionen und Gedanken entstehen im Gehirn und sind letztendlich Bewegung. Die interdisziplinäre Arbeit mit dem Verständnis für die Übungen und Möglichkeiten des Athleten aber auch des Trainers diese selbständig zu trainieren führt schließlich zum größten Erfolg der Methode.
Das ist dann wie beim Lernen in der Schule.
Richtig. Im Bewegungslernen gibt es schon sehr interessante Forschungsergebnisse. Jegliche Form von körperlicher Bewegung hilft uns schneller im Gehirn Verknüpfungen zu erstellen und viel schneller in Lernprozessen zu sein. Warum Bewegung auch für die Schüler so wichtig ist, kommt in der Zwischenzeit auch schon in der Schule an. Es ist deutlich schneller und einfacher über Bewegung zu lernen wie alles Andere. n Das Gespräch führte Klaus-Eckhard Jost
Weitere Informationen
In der Printausgabe findet nur eine gekürzte Version des Interviews Platz. Der vollständige Text lässt sich über den nebenstehenden QR-Code finden.
Trainerpreis 2023 – Ausschreibung gestartet
Bereits zum 27. Mal schreibt der LSVBW gemeinsam mit seinen Partnern den Trainerpreis Baden-Württemberg aus. Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2023
Der Landessportverband Baden-Württemberg vergibt zum 27. Mal den Trainerpreis Baden-Württemberg und sucht ab sofort den Trainer bzw. die Trainerin des Jahres 2023. Bis zum 30. Oktober 2023 können Athleten, Verbände oder Vereine die Bewerbung für einen Trainer oder eine Trainerin einreichen.
Der Trainerpreis wird an baden-württembergische Trainer und Trainerinnen – egal,
ob sie im Nachwuchsleistungssport oder Spitzensport tätig sind – in folgenden Kategorien verliehen:
Trainer oder Trainerin des Jahres
Ehrenpreis Lebenswerk
Die Jury mit Vertretern des Landessportverbandes Baden-Württemberg, der Partner sowie Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Medien des Landes BadenWürttemberg behält sich zudem vor, Sonderpreise auszuloben. n
Bewerbungsschluss
ist der 30. Oktober 2023. Eine Bewerbung umfasst den vollständig ausgefüllten Bewerbungsbogen. Diesen finden Sie auf der Website des LSVBW unter www. lsvbw.de/trainerpreis oder über nebenstehenden QR-Code.
Kontakt
E-Mail: c.huettmann@lsvbw.de
7 LEISTUNGSSPORT SPORT in BW 08 | 2023
Festival der Gewinner
Bei den Special Olympics Weltspielen hat bei allem Streben nach Bestleistungen noch das olympische Motto des Dabeiseins statt Siegens gezählt
Die Special Olympics Weltspiele in Berlin sind Geschichte. Die 6500 Sportlerinnen und Sportler sind wieder in ihre Heimatländer zurückgereist. Mitgenommen haben sie tolle Erlebnisse bei den Wettkämpfen. Geblieben ist, mit welcher Lebensfreude die Menschen mit geistiger oder mehrfacher Beeinträchtigung dieses Sportfest zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.
Natürlich war Ralf Andrasch aufgeregt. Bevor der Fußballer der BSG Neckarsulm mit seinem Unified-Team das erste Spiel bestreiten musste, fiel ihm bei der Eröffnungsfeier eine besondere Rolle zu. Er durfte für die Athleten der Weltspiele im mit 55 000 Besuchern gefüllten Olympiastadion den olympischen Eid ablegen. Auf Englisch und selbstverständlich auch auf Deutsch: „Lass mich gewinnen. Aber wenn ich nicht gewinnen kann, dann lass mich bei dem Versuch mutig sein.“ Der 31-Jährige hat diese Herausforderung mit Bravour gemeistert. Und war mächtig stolz. „Eine größere Ehre kann es kaum geben”, sagte Andrasch. Nach dem Ende der neuntägigen Veranstaltung waren sich alle Beteiligten einig, dass dies nicht nur eine überwältigende und wegweisende Veranstaltung war, sondern dass sie alle Erwartungen deutlich übertroffen hat: Insgesamt 330.000 Menschen besuchten die Weltspiele, die Wahrnehmung in Fernsehen und allen anderen Medien war überragend. Und die Spiele in Berlin haben gezeigt, dass es geht Inklusion zu leben. Alle sind zusammengekommen, um die Botschaft der Inklusion zu verbreiten. Das sieht auch Christopher Märkle von der Lebenshilfe Baden-Württemberg so: „Eine beeindruckende Veranstaltung, die Mut und Kraft gibt, weiter Begegnungen vielfältigster Art und Weise zu schaffen. Für uns als Gesellschaft eine große Chance diese positiven Erlebnisse zu multiplizieren und gemeinsam
nachhaltig für mehr Teilhabe zu sorgen.“ Doch auch im Kleinen haben die Tage von Berlin Erstaunliches hervorgebracht. Dass sich Elvira Amirov im Wasser wohl fühlt, hat sie mehrfach bewiesen. Doch Gespräche mit der 21-Jährigen und ihrer Zwillingsschwester Inna gestalteten sich schwierig. Doch nachdem sie dreimal Gold, darunter gemeinsam mit Inna in der Staffel, gewonnen hatte, stellte sie sich selbstbewusst allein einem Fernsehreporter zum Interview. „Die Kraft der Weltspiele hat viel bewirkt“, sagte Betreuerin Heike Acker noch Tage später voller Bewunderung, „wir haben Elvira noch nie so viel sprechen erlebt.“ Vereinskollege David Sanzenbacher kehrte mit drei Bronzemedaillen zurück.
Kuriosum: Schwimmerin Khudeeda spielt Fußball
Kuriose Ereignisse und damit völlig neue Perspektiven gab es auch: Rozaliya Khudeeda war als Nachrückerin im Schwimmen dabei. Kurzfristig wurde die Neckarsulmerin in die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen berufen. Auch in dieser ungewohnten Sportart hat sie ihre Sache mehr als perfekt gemacht.
Um auf diese Weltspiele der mehrfach behinderten Sportler einzustimmen, wurde ein Host-Town-Programm aufgelegt. 21 Kommunen in Baden-Württemberg empfingen insgesamt 850 Athletinnen und
Athleten aus aller Welt. „Unsere Kommunen haben sich mächtig ins Zeug gelegt für ein großes Fest der Gastfreundschaft“, sagte Sportministerin Theresa Schopper stolz, „über den Sport können wir verstehen lernen, wie Inklusion in der Gesellschaft gelingt: Nämlich indem Menschen mit und ohne Behinderung sich auf Augenhöhe begegnen – unbekümmert, gemeinsam, mit Freude und Ehrgeiz.“ Egal ob bei den Empfängen der britischen Mannschaft auf dem Stuttgarter Marktplatz, der Vietnamesen in Pforzheim oder des liechtensteinischen Teams in der Gemeinde Klettgau sprang die Lebensfreude der Sportlerinnen und Sportler auf die Bevölkerung über. Beim Empfang der baden-württembergischen Teilnehmer nach den Special Olympics hob Jürgen Scholz, Präsident des Landessportverbandes Baden-Württemberg, nicht nur das Auftreten der Sportler („Ihr lebt die Werte, die den Sport ausmachen. Ihr freut Euch miteinander, auch wenn Ihr gegeneinander um den Sieg kämpft.“) und die tollen Leistungen hervor, sondern auch die Anzahl der Athletinnen und Athleten. „Stolz bin ich auf die große Delegation aus Baden-Württemberg innerhalb der deutschen Mannschaft“, sagte er. Von den insgesamt 413 Sportlerinnen und Sportlern des deutschen Teams waren 80 aus Baden-Württemberg gekommen. Dies war die zweitgrößte Landesdelegation.
Ralf Andrasch hat nicht nur beim Ablegen des Eids geglänzt, sondern auch auf dem Spielfeld. Das Finale hat das deutsche Unified-Team zwar unter dubiosen Umständen (Halbfinalgegner Korea durfte trotz des Aus in der Gruppenphase weiterspielen) verpasst, aber das kleine Finale gewann es. „Wir haben nicht Gold verloren, sondern Bronze gewonnen“, sagte Andrasch. Genauso positiv fiel das Fazit von Badmintonspieler Julian Rublack nach zweimal Gold aus.
„Ich nehme viel positive Energie mit nach Hause“, sagte der Überlinger. n
Klaus-Eckhard Jost
INKLUSION 8 SPORT in BW 08 | 2023
Große Ehre: Ralf Andrasch darf bei der Eröffnungsfeier der Special Olympics den Eid sprechen. Foto: Special Olympics World Games Berlin 2023 / Annegret Hilse
Vorbereitung auf Trainerlehrgang
Im Rahmen des Projekts „Willkommen im Sport“ fand Mitte Juli an der Landessportschule Ruit ein Trainer-Vorbereitungsseminar für Geflüchtete statt. Die Qualifizierungsveranstaltung ist eine speziell auf diese Zielgruppe konzipiertes Angebot zur Förderung der Integration in den organisierten Sport.
Zum Seminar wurden Personen mit Fluchthintergrund, die bereits einen Zugang zum Sportverein gefunden haben, eingeladen. „Ziel des Seminars ist es, die Geflüchteten auf eine Teilnahme an Trainer-Lizenzseminaren vorzubereiten,“ erklärt Sergej Gergert, verantwortlich für das Projekt „Willkommen im Sport“ beim LSVBW. „Ich habe mich bereits für einen Trainerlehrgang angemeldet und fühle mich durch das Trainer-Vorbereitungsseminar noch mehr motiviert, eine Trainerlizenz im Schwimmen zu erwerben“, sagte Eyad
Babakurd. Der 34-jähriger Syrer engagiert sich als Helfer in Tübingen für die Initiative „Schwimmen für alle Kinder“.
Für Trainerlehrgang motiviert Auch für Laila Golgir Elyaderani (21) aus Afghanistan, die seit acht Jahren in Stuttgart lebt, war das Seminar eine gute Gelegenheit, einen Einblick in die Strukturen des deutschen Sports zu bekommen. „Mein Ziel ist es nun, eine Ausbildung zur
Trainerin zu machen. Das Arbeiten mit Menschen macht mir sehr viel Freude und als Trainerin kann ich meinen Verein Muslimischer Frauen unterstützen.“
Diplom-Psychologe Dietmar Czycholl erläuterte den Seminarteilnehmern mögliche psychische Belastungen in Verbindung mit einem Migrationsprozess. Mehrere Studien liefern interessante Ergebnisse dazu. Nach Czycholls Beitrag haben die Seminarteilnehmer lebhaft über ihre persönlichen Erfahrungen diskutiert. n
Sergej Gergert
„Willkommen im Sport“
ist ein Projekt, das vom DOSB mit seinen Mitgliedsorganisationen und in Baden-Württemberg vom LSVBW in Kooperation mit Sportfachverbänden umgesetzt wird. Es wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan.
Flagge zeigen für den Sport hat sich gelohnt
66 Vereine aus Baden-Württemberg haben mit ihren Fotos vom bundesweiten Trikottag gewonnen
Bei der Arbeit, beim Einkaufen, in der Schule oder auch an der Uni – viele Sportvereine und ihre Mitglieder und Fans haben sich am bundesweiten Trikottag der Sportvereine beteiligt.
Sie alle haben am 14. Juni im Vereins-Outfit gezeigt, wie sehr ihr Herz für die Sportvereine im Land schlägt. Dazu passt, dass bei der Foto-Aktion mit Preisen im Gesamtwert von mehr als 40.000 Euro etwa 1000 Bilder hochgeladen wurden – eine Rekordbeteiligung. Wieder waren viele überraschende und witzige Motive dabei. Als „Belohnung“ wurden 60 Gutscheine des Trikottag-Partners owayo und sechs Gutscheine von
Partner des Trikottags BW 2023 sind
BENZ Spor t vergeben – die eine Hälfte der Preise nach Kreativität, die andere Hälfte per Los. Damit das möglich war, geht ein großes Dankeschön an die Trikottag-Partner owayo, Lotto BW und ARAG. Erstmals gab es beim Trikottag BW auch eine Foto-Aktion für Schulen. Bei der Premiere nahmen etwa 70 Schulen und mehrere Tausend Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg teil. Unter allen eingesandten Bilder wurden dabei drei Gutscheine von BENZ Sport verlost. Wir gratulieren allen Gewinnern und freuen uns schon, sicherlich mit unseren Vereinen, auf den Trikottag BW 2024! n
Alle erfolgreichen Vereine gibt es auf
www.trikottag-bw.de
9 INTEGRATION/TRIKOTTAG SPORT in BW 08 | 2023
red
„Willkommen im Sport“: Durch Qualifizierung im Sport soll das Engagement von Geflüchteten gestärkt werden
Gut vorbereitet: Geflüchtete lernen das deutsche Sportsystem kennen. Foto: LSVBW
Kreativ: Mitglieder zeigen Flagge für ihren Verein am Trikottag. Fotos: Privat
Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ mit Petition an den Bundestag erfolgreich
Mehr als 100 000 Unterschriften sind ein starkes Signal für die Forderungen der Freiwilligen. BWSJ-Jahrgang produziert Video
Die Freiwilligendienste sind eine bewährte Einrichtung, die gute und wichtige Dienste für die Gesellschaft erbringen. Trotzdem sollen die Fördermittel im Bundeshaushalt gekürzt werden. Deshalb haben die Freiwilligendienstleistenden eine Petition an den Deutschen Bundestag verfasst, in der sie eine kontinuierliche Förderung fordern.
In einer Petition an den Deutschen Bun destag, die von aktuellen Freiwilligen dienstleistenden aus ganz Deutschland verfasst wurde, wird gefordert, dass die Attraktivität von Freiwilligendiensten gesteigert werden soll: Bund und Länder sollen Maßnahmen mit ausreichend finanziellen Mitteln umsetzen, wie zum Beispiel die kostenlose Nutzung von Nah- und Fernverkehr für Freiwilligendienstleistende, ein höheres Taschengeld angelehnt an den BAföGHöchstsatz, besseren Zugang zu Wohngeld oder mehr Möglichkeiten, einen Teilzeit-Freiwilligendienst zu ab solvieren. Zudem sollen Freiwillige für ihre Leistung bessere Anrechnungsmöglichkei ten, wie Pflichtpraktikumsersatz oder doppelte Wartesemester für ihre spätere Ausbildung oder Studium, erhalten. Damit die Rahmenbedingungen, gerade auch im Hinblick auf die pädagogische Begleitung, spürbar verbessert werden könnten, sei laut Petition mindestens eine Verdreifachung der Mittel durch den Bund und die Bundesländer nötig.
Ohne Freiwilligenengagement fallen wichtige Angebote weg
Das Ziel der Petition, innerhalb von vier Wochen 50.000 Unterschriften zu sammeln, wurde erreicht. Insgesamt wurden 100.512 (Stand: 19.07.2023) Unterschriften
erfasst. Zum Erfolg der Petition erklärt die Petentin Marie Beimen: „Die zahlreichen Unterschriften machen deutlich, die aktuellen Bedingungen in den Freiwilligendiensten sind bereits länger nicht mehr tragbar! Dass gerade jetzt die Bundesregierung die Freiwilligendienste zusammenkürzen will
und in Kauf nimmt, dass jeder vierte Platz in einer Einsatzstelle wegfällt, ist eine Katastrophe. Wir werden bei unserer Anhörung ganz klar machen: Wir brauchen jetzt eine Stärkung, keine Streichung.“
Der nächste Schritt ist nun die Weiterleitung der Petition durch den Petitionsausschuss an die Bundesregierung, bei wel-
ist voraussichtlich mit Kürzungen von 120 auf 95 Mio. Euro zu rechnen. Zudem sind für 2025 weitere Kürzungen geplant. Somit kann im schlimmsten Fall im Vergleich zum Jahr 2023 jeder dritte Freiwilligendienstplatz nicht mehr finanziert werden. Dies kann auch die BWSJ ab dem Jahrgang 2024/2025 mit Start im August bzw. September 2024 betreffen. Es liegt nun an der Bundesregierung, die Weichen des geplanten Haushalts im November 2023 neu zu stellen.
Freiwilligendienste leisten unbezahlbare Arbeit in den Sportvereinen
cher um eine Stellungnahme gebeten wird. Die Petenten werden – voraussichtlich im Herbst 2023 – zu einer öffentlichen Sitzung des Bundestags eingeladen und können die Inhalte der Petition persönlich vorstellen. Ergibt die Beratung im Petitionsausschuss, dass die Petition insgesamt oder teilweise begründet ist, fasst der Deutsche Bundestag auf Empfehlung des Petitionsausschusses einen entsprechenden Beschluss, der der Bundesregierung übermittelt wird.
Wichtig ist dies insbesondere vor dem Hintergrund der geplanten drastischen Haushaltskürzungen im Bundeshaushalt 2024 und 2025, die auch die Freiwilligendienste betreffen werden. Die vorläufigen Zahlen sehen Kürzungen im Bundesfreiwilligendienst von 154 auf 95 Mio. Euro vor. Im Freiwilligen Sozialen Jahr bzw. in den Jugendfreiwilligendiensten
Der BWSJ-Vorsitzende Jens Jakob steht ebenfalls hinter der Petition und dem Appell: „Die Freiwilligendienstleistenden tragen konkret dazu bei, unser soziales Zusammenleben lebenswerter, solidarischer und nachhaltiger zu gestalten. Sie leisten unbezahlbare Arbeit in unseren Vereinen.“ In Zeiten des Mangels an Lehrern, Übungsleitern und weiteren Engagierten benötigen Sportvereine und Schulen jede helfende Hand. Da die Freiwilligendienstleistenden im gesamten Land als Übungsleiter und Co. tätig sind, werden von den Haushaltskürzungen auch viele Kinder und Jugendliche betroffen sein. Jeden Tag zeigt sich der gesellschaftliche Mehrwert eines Freiwilligendienstes. Vor diesem Hintergrund appelliert Jakob eindringlich an die Bundesregierung, das junge Engagement im Sport auf Bundesebene zu unterstützen und die Freiwilligendienste in Deutschland zu stärken!
Die aktuellen Freiwilligen der BWSJ haben in Form eines Videos zur Unterstützung der Petition aufgerufen. Zusätzlich wurden Unterschriftenlisten gesammelt und zur Online-Unterzeichnung aufgefordert. Die BWSJ hat Hoffnungen, dass die Stellungnahme der Bundesregierung zum Wohle der Freiwilligendienste ausfällt, um diese zu stärken, anstatt mit Haushaltskürzungen zu schwächen. n
Julia Semesch
10 SPORT in BW 08 | 2023 BWSJ
Herzlichen Glückwunsch, Gundolf Fleischer!
Der
LSVBW gratuliert seinem Vizepräsidenten zu dessen 80. Geburtstag
Gundolf Fleischer ist der Dauerbrenner des Badischen Sportbundes Freiburg (BSB). Seit mehr als 28 Jahren steht der Jurist an der Spitze des BSB. Satzungsgemäß ist Fleischer damit auch Vizepräsident des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSVBW). Zudem fungiert er als Vorsitzender des Olympia-Stützpunktes Freiburg e.V..
In mehreren Landesregierungen bekleidete Gundolf Fleischer das Amt eines Staatssekretärs. Als Vertreter des Sports handelte er die mittlerweile vier Solidarpakte Sport mitverantwortlich aus. „In den Verhandlungen zu den Solidarpakten hat Gundolf Fleischer seine ganze politische Erfahrung eingebracht“, lobt LSVBW-Präsident Jürgen Scholz. 35 Jahre lang hat Fleischer den Wahlkreis Breisgau im baden-württembergischen Landtag vertreten. Dabei setzte er sich unter anderem für moderne Wettkampf- und Trainingsstätten in der
Region Südschwarzwald ein. Zum Beispiel die Hochfirstschanze in Titisee-Neustadt, das Nordic-Center Notschrei oder das Schanzenzentrum in Hinterzarten.
Dank Lotto BW!
Neue trainingshalle für den Budo-Circle Konstanz
Kickboxen, Thaiboxen, Selbstverteidigung und Boxen als Fitness-Training: Im Budo-Circle Konstanz e. V. stecken Kampf- und Wandkunst, Fitness und Spaß am Sport unter einem Dach.
Seit Februar 2022 ist die Trainingsstätte des Vereins im Konstanzer Industriegebiet nahe des Seerheins zu Hause. 17 Trainer leiten die Mitglieder in verschiedenen Kampfsportarten an allen Wochentagen an. Die eher männlich konnotierten Sportarten sind im Budo-Circle Sport für alle; der Verein hat einen Frauenanteil von 50 Prozent, und von 350 Mitgliedern kommen rund 100 Kinder und Jugendliche ins regelmäßige Training. Besondere Trainingsfreude löst seit Neuestem das Pole-Fitness-Angebot aus: Training von Kraft und Beweglichkeit an der Stange. Als die marode alte Trainingsstätte nicht mehr nutzbar war, begann ein lange Suche nach neuen Räumen. Eine Zeitlang musste
e. V.
das Training ausgesetzt werden, die Stadt Konstanz unterstützte dann mit Hallenzeiten, und schließlich konnte eine Werkshalle gefunden werden, welche sich zum Umbau in ein Trainingszentrum eignete. Das Gebäude wurde entkernt und drei abgeschlossene Trainingsräume, ein offener Kraftraumbereich und ein Aufenthaltsraum, dazu Umkleide- und Sanitärräume, eingebaut. Die alte, marode Versorgungstechnik der Halle musste komplett erneuert werden. Mit vielen gesponserten Baumaterialien und, wo es möglich war, der Erhaltung der ursprünglichen Bauteile, konnten die Kosten im möglichen Rahmen gehalten werden. Dazu stemmten die Vereinsmitglieder mit einem Höchstmaß an Eigenleistung und viel Kreativität unter der zusätzlichen Belastung der
Am 22. Juli hat der in Mittelburg (Sachsen) geborene Fleischer seinen 80. Geburtstag gefeiert. n red
Mit Unterstützung von:
Pandemiezeit ihr Bauprojekt. Die Kosten in Höhe von fast 97.000 Euro wurden durch Eigenmittel, Spenden und Darlehen bewältigt. Der Badische Sportbund Freiburg bezuschusst das Projekt mit 28.980 Euro aus dem Wettmittelfonds des Landes. Sport im Verein ist eben besser – dank Toto-Lotto! n
Nina Rosenplänter
11 PERSONEN | LOttO SPORT in BW 08 | 2023
Seit 28 Jahren BSB-Präsident und LSVBW-Vizepräsident: Gundolf Fleischer. Foto: LSVBW/Martin Stollberg
Die neue Trainingsstätte des Budo-Circle Konstanz. Fotos: Verein
Über 4,7 Millionen Euro für den Kommunalen Sportstättenbau
Land bezuschusst 28 Projekte im Bereich des Badischen Sportbundes Freiburg
Das Land Baden-Württemberg fördert im Jahr 2023 im Einzugsbereich des BSB Freiburg insgesamt 28 kommunale Sportstättenbauprojekte mit einem Zuschussvolumen von 4.735.400 Millionen Euro.
Gefördert werden können der Neubau und die Sanierung von Turn- und Sporthallen sowie von Freisportanlagen (Sportplätze, Leichtathletikanlagen). Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Sportstätten vielfältig genutzt werden können. Die Hallen und Anlagen sollen sowohl für den Sportunterricht als auch für den Übungsund Wettkampfbetrieb von Sportvereinen geeignet sein. In diesem Jahr liegen
SPORT in BW 08 | 2023 12 KOMMUNALER SPORTSTÄTTENBAU
Landkreis bzw. Stadt, Gemeinde, Maßnahme Vorgesehener Stadtkreis Landkreis Landeszuschuss Bodenseekreis Deggenhausertal Sanierung Kleinspielfeld Wittenhofen 29.400 Euro Markdorf Neubau 1-Feld-Sporthalle 270.000 Euro Landkreis BreisgauHochschwarzwald Sanierung der Sporthalle beim Schulzentrum Dreisamtal 140.000 Euro Ebringen Neubau eines Multifunktionsspielfeldes und weiterer sportlicher Anlagen 62.000 Euro Müllheim Sanierung des Eichwaldstadions 270.000 Euro Umkirch Sanierung der Turn- und Festhalle in Umkirch (MZH) 55.000 Euro Freiburg Freiburg Sanierung des Kunstrasenplatzes im Stadteil Rieselfeld 14.000 Euro Konstanz Engen Neubau eines Kleinspielfeldes 35.000 Euro Engen Sanierung des Hegaustadions 270.000 Euro Gottmadingen Anbau an die Grenzlandhalle (MZH) 76.000 Euro Konstanz Sanierung des Kunstrasenplatzes Waldheim 84.000 Euro Konstanz Sanierung des Kunstrasenplatzes Wollmatingen 84.000 Euro Radolfzell Sanierung der Litzelhardthalle (MZH) 306.000 Euro Radolfzell Neubau eines Kunstrasenplatzes und Sanierung des Rasenspielfeldes im Sportzentrum Mettnau 195.000 Euro RiealsingenWorblingen Sanierung Sportzentrum Talwiese 168.000 Euro Singen Sanierung des Waldecksportplatzes 84.000 Euro Singen Sanierung des Ziegeleisportplatzes 84.000 Euro Steißlingen Neubau Kleinspielfeld 35.000 Euro Lörrach Inzlingen Sanierung des Umkleidegebäudes im Außenbereich der Erstellhalle 35.000 Euro Ortenau Achern Sanierung der Hornisgrindehalle 420.000 Euro Achern Sanierung der Rheingoldhalle in Sasbachried (MZH) 189.000 Euro Rastatt Rheinmünster Sanierung 2-Feld-Sporthalle 294.000 Euro Rottweil Schramberg Sanierung des Kunstrasenplatzes am Bernecksportplatz 84.000 Euro Donaueschingen Neubau einer Dreifeldsporthalle 600.000 Euro Sigmaringen Pfullendorf Umbau Rasen- zu Kunstrasenplatz 120.000 Euro Tuttlingen Geisingen Sanierung der Kirchtalhalle (MZH) 108.000 Euro Wehingen Sanierung des Kunstrasenplatzes 24.000 Euro Waldshut St. Blasien Neubau einer MZH 600.000 Euro (alle Angaben ohne Gewähr) Gesamt: 4.735.400 Euro BreisgauHochschwarzwald SchwarzwaldBaar
BSB-Präsident Gundolf Fleischer. Foto: BSB
die Zuschüsse im Bereich des BSB Freiburg je nach Art und Größe der Vorhaben zwischen 14.000 Euro und 600.000 Euro.
Zwei verschiedene Förderungen
Zum Verständnis: Es gibt zwei verschiedene Sportstättenbauförderungen. Zum einen die vorgenannte Kommunale Sportstättenbauförderung. Dieses Programm wendet sich an Städte und Gemeinden,
deren Sportanlagen sowohl von der Schule als auch vom Verein genutzt werden. Zum Zweiten die Förderung der Sportbünde für Vereine. Diese betrifft Sportanlagen, die vom Verein gekauft, gebaut oder saniert werden.
Gundolf Fleischer, Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg über das Ergebnis. „Einmal mehr fand die Verteilerausschuss-Sitzung im Regierungspräsidium in
Freiburg in völliger Einmütigkeit zwischen den Kommunalen Spitzenverbänden und dem Sport, statt. In diesem Fall zwischen Regierungspräsidium, Landkreis, Kommunen. Ein besonderer Dank gilt dabei Herrn Eith vom Regierungspräsidium Freiburg sowie Frau Vogt-Römer vom BSB Freiburg, die alles exzellent vorbereitet haben“, so Fleischer. n Joachim Spägele
SPORT in BW 08 | 2023 13 KOMMUNALER SPORTSTÄTTENBAU / ANzEigE
Nicht selten geht es bei den bezuschussten Sportstätten um den Neubau von Kunstrasen- oder Kleinspielfeldern.
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Neue Funktionalitäten im digitalen Veran
staltungsportal des BSB
Seit kurzem stehen neue Funktionalitäten zur Anmeldung im Veranstaltungsportal des BSB Freiburg zur Verfügung!
Mit der Möglichkeit, ein Benutzerkonto im Veranstaltungsportal des BSB anzulegen, hat der BSB eine Erweiterung geschaffen, das Anmeldeprozedere für seine Übungsleiter, Vereinsmanager und weitere Lehrgangs-Interessierte deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen, da die bereits einmalig hinterlegten Daten nun dauerhaft gespeichert werden können.
Zudem bietet das neugeschaffene Benutzerkonto eine praktische Übersicht über alle besuchten Lehrgänge und Seminare, sowie Veranstaltungen, für welche man sich in der Zukunft angemeldet hat.
Besonders nützlich ist die Möglichkeit, sich innerhalb des Meldezeitfensters kostenfrei und mit nur wenigen Klicks abzumelden, falls Sie doch verhindert sein sollten. Das
erspart den Teilnehmenden nicht nur Zeit, sondern auch unnötige Kosten. Die Einsehbarkeit der beim BSB hinterlegten Lizenzdaten und deren Gültigkeit bietet zudem weitere Transparenz und einen zusätzlichen Service.
Der BSB wird in den kommenden Monaten einige weitere Neuerungen und Hilfestellungen in seinem digitalen Angebot für seine Vereine und Verbände präsentieren.
Besonders der im Herbst dieses Jahres bevorstehende Relaunch der bekannten Online-Plattform BSBverNETzt wirft bereits seine Schatten voraus.
Bei Rückfragen zur Anmeldung über das Veranstaltungsportal wenden Sie sich bitte direkt an die Geschäftsstelle des BSB unter info@bsb-freiburg.de oder per Telefon unter 0761/15246-0. n
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Straße
gundolf Fleischer 80 Jahre alt
Der BSBPräsident amtiert seit 1995 und ist zugleich auch OSPVorsitzender
Einen „großen Bahnhof“ wollte Gundolf Fleischer nicht. Bloß kein unnötiges Aufsehen. Am 22. Juli feierte der Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg und LSVBW-Vizepräsident im Kreise seiner großen Familie. Zwei Tage später stieß er dann mit den Angestellten der BSB-Geschäftsstelle in der Wirthstraße an – am Tag darauf fand im Leistungszentrum Herzogenhorn eine routinemäßige Präsidiumssitzung statt, in deren Anschluss ihm seine Kolleginnen und Kollegen aus dem BSB-Präsidium sowie der LSVBW-Präsident Jürgen Scholz und Hauptgeschäftsführer Ulrich Derad gratulierten.
BSB-Vizepräsident Wolf-Dieter Karle sprach auf dem Herzogenhorn im Namen des
Präsidiums und gratulierte dem Jubilar. Er verwies auf die 28 Jahre, in denen Fleischer den BSB sowie den Olympiastützpunkt Freiburg-Schwarzwald e. V. mittlerweile führt. „Du hast in all dieser Zeit Großes für den Sport in Südbaden, aber auch ganz Baden-Württemberg, geleistet. Wir alle freuen uns mit dir, heute deinen Ehrentag nachzufeiern“, so Karle.
Schatzmeister Manfred Kuner überreichte im Namen der Präsidiumskollegen einen Hotel- und Wellness-Gutschein, Vizepräsidentin Manuela Gemsa einen selbstgebackenen Kuchen.
Auch der LSVBW-Präsident Jürgen Scholz überbrachte Glückwünsche des LSVBW bzw. des gesamten baden-württembergischen Sports. n
Joachim Spägele
Wichtige Termine des Badischen Sportbundes Freiburg 2023
Oktober
04.10.2023 BSB-Präsidiumsbeirat in Bad Krozingen-Hausen
31.10.2023 Abrechnungsschluss Abrechnung/Kurzbericht Schule-Verein und Kindergarten-Verein für 2022/2023
November
15.11.2023 Frist Änderungsmeldung des Übungsleiterbestands für Lizenzzuschüsse 2023
20.11.2023 Antragsstart für Zuschüsse für lizenzierte Übungsleiter, Vereinsmanager und Jugendleiter 2023
Dezember
01.12.2023 Start der Online-Bestandsmeldung 2024
31.12.2023 Antragsfrist für Projekt „Sport mit Flüchtlingen“
ganzjährige Beantragung möglich
Zuschüsse für Sportstättenbau-Maßnahmen n
SPORT in BW 08 | 2023 15 gEBURTSTAg / TERMiNE
BSB-Präsident Gundolf Fleischer. Foto: BSB
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Dr. Reinhold Brandt ist neuer Fußball
Präsident – Thomas Schmidt Ehrenpräsident
Auf dem 39. ordentlichen Verbandstag in Villingen wurde der 59jährige Jurist zum Nachfolger von Thomas Schmidt gewählt, der nicht mehr für das höchste SBFVAmt kandidiert hatte. André OlveiraLenz ist neuer Vizepräsident Spielbetrieb
Zum Verbandstag des SBFV kamen rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter 191 Vereinsdelegierte. Auch zahlreiche Ehrengäste konnte der scheidende Präsident Thomas Schmidt begrüßen. So waren neben dem DFB-Vizepräsidenten Thomas Bergmann auch die Präsidenten der Fußballverbände aus Württemberg (Matthias Schöck) und Bayern (Christoph Kern) sowie der Vizepräsident aus Baden (Prof. Dr. Andreas Pitz) anwesend.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf sowie die DFB-Vizepräsidenten Ronny Zimmermann und Peter Frymuth grüßten die Delegierten per Videobotschaft. Den Sport in Baden-Württemberg vertrat Gundolf Fleischer als LSVBW-Vizepräsident und Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg. Auch SBFV-Ehrenpräsident Rudi Krämer sowie die Ehrenmitglieder Gerhard Berger, Volker Hildenbrand, Gerhard Huber, Dieter Klein, Wolfgang Metzler, Manfred Müller und Karl-Dieter Rückgauer waren nach Villingen gekommen.
Grußwort von BSB-Präsident
Gundolf Fleischer
Der Sportbund-Präsident ging in seinem Grußwort auf aktuelle Entwicklungen des südbadischen Sports ein und freute sich, dass auch die Fußballer – unabhängig von steigenden Mitgliedszahlen des SC Freiburg – nach Corona einen großen Zulauf zu verzeichnen haben. „Das ist nicht zuletzt der tollen ehrenamtlichen Arbeit an der Basis zu verdanken, dem Kitt unserer Gesellschaft.“ Fleischer dankte insbesondere dem scheidenden Präsidenten Thomas Schmidt für dessen hohes Engagement in fast vier Jahrzehnten für den SBFV.
„Es ist der richtige Zeitpunkt, das Zepter in andere Hände zu übergeben“
„Mit etwas aufzuhören, mit dem man sich sehr intensiv beschäftigt hat, fällt nicht leicht. Dennoch glaube ich, dass es der richtige Zeitpunkt ist, das Zepter in andere Hände zu übergeben“, so begann der scheidende Präsident Thomas Schmidt seine Ausführungen und Ergänzungen zum
Tätigkeitsbericht. Anschließend blickte er auch auf seinen Start als Präsident im Jahr 2014 zurück, als er das Amt nach dem überraschenden Tod des damaligen Präsidenten Alfred Hirt übernahm. Die Jahre seiner Präsidentschaft seien insgesamt von einigen personellen und strukturellen Veränderungen und Entwicklungen geprägt gewesen. Die größte Herausforderung sei aber sicher die vergangene Amtsperiode gewesen, die überschattet von der Corona-Pandemie kaum Zeit zum Durchschnaufen geboten habe. Trotz aller Einschränkungen und Unwägbarkeiten sei der Verband aber gut durch diese schwierige Zeit gekommen, was Schmidt ausdrücklich auf das sehr gute Zusammenspiel von Vereinen und Verband abhob. Zum Schluss seiner Ausführungen dankte er seinen Wegbegleitern und insbesondere auch allen Vereinsvertreterinnen und Vertretern im Südbadischen Fußballverband. „Ich war sehr gerne ihr Präsident“, schloss er seine Rede unter den stehenden Ovationen des Verbandstages.
Dem Bericht des Präsidenten folgte der
SPORT in BW 08 | 2023 16 VERBÄNDE
Präsidium unmd Vorstand des SBFV. Foto: SBFV
Rechnungsbericht des Schatzmeisters. Matthias Löffler stellte die Jahresabschlüsse der vergangenen Legislaturperiode vor und ging kurz auf die finanziellen Herausforderungen der vergangenen Jahre ein.
Wegweisende Beschlüsse für die Verbandsstruktur
Vor den Neuwahlen beschlossen die Stimmberechtigten zahlreiche Änderungen der Satzung und Ordnungen. So wurden in der Satzung unter anderem einige Anpassungen bei den Gremien und deren Zusammensetzung beschlossen. Um die Verbandsarbeit flexibler und zukunftsgerichteter gestalten zu können haben die Verbandsausschüsse zukünftig die Möglichkeit themen- oder aufgabenspezifische Arbeitsgruppen zu gründen, die auch mit „externen“ Personen, wie zum Beispiel Vereinsvertretern, besetzt werden können. Zur Einzelabstimmung aufgerufen wurde die Einführung einer Altersgrenze von 70 Jahren für die Wählbarkeit in eine Verbandsfunktion. Dieser Antrag erreichte jedoch nicht die erforderliche 2/3-Mehrheit und wurde somit abgelehnt. Im Bereich des Spielbetriebs wurde den Vorschlägen des Verbandsvorstandes gefolgt. So sind ab der kommenden Saison fünf Auswechslungen erlaubt. Darüber hinaus entfällt die sogenannte Auswärtstor-Regelung bei Entscheidungsspielen. Auch den umfangreichen Änderungen der Rechts- und Verfahrensordnung wurde vom Verbandstag zugestimmt. Der vom Verbandsvorstand vorgeschlagenen Einführung eines pauschalen Schadensersatzanspruchs nach Nichtantritten im Herren-Bereich wurde durch den Verbandstag zugestimmt und auf den überbezirklichen Frauen-Spielbetrieb ausgeweitet.
Die vom Verbandsjugendtag beschlossenen Änderungen der Jugendordnung bestätigte der Verbandstag einstimmig. Auch den von Schatzmeister Matthias Löffler vorgestellten Haushaltsplänen für die kommenden Jahre stimmte der Verbandstag einstimmig zu. Durch die detaillierten Erläuterungen der zahlreichen Änderungen im Rahmen der Delegiertenversammlungen vor dem Verbandstag gingen bei der Versammlung selbst alle Abstimmungen zügig vonstatten.
Thomas Schmidt wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt Traditionell werden am Verbandstag auch immer verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr Engagement im SBFV geehrt. So wurden Mareike Ludwig, Matthias Löffler und Prof. Dr. Christian Dusch mit der Verbandsehrennadel sowie Norbert Hartmann und Dr. Reinhold Brandt mit der
silbernen Verbandsehrennadel ausgezeichnet. Die goldene Verbandsehrenadel erhielt Guido Seelig verliehen. Jan Elert wurde mit der DFB-Verdienstnadel geehrt. Verabschiedet wurden die Revisoren Elmar Bruno und Siegfried Endres sowie der langjährige überbezirkliche Staffelleiter Hubert Deuchler, der zudem die Ehrenmedaille des südbadischen Sports in Gold erhielt. Aus den Reihen des Verbandsvorstandes wurden die ehemaligen Bezirksvorsitzenden Kuno Kayan (Schwarzwald) und Uwe Sütterlin (Hochrhein) sowie die beiden Ausschussvorsitzenden Norbert Hartmann (Bildung und Qualifizierung) und Peter Schmid (Ehrenamt und soziale Aufgaben) verabschiedet. Für ihr, durchweg mehrere Jahrzehnte langes, ehrenamtliches Engagement im Südbadischen Fußballverband wurden sie vom Verbandstag zu Ehrenmitgliedern ernannt. Auch der scheidende Präsident Thomas Schmidt wurde verabschiedet. Unter erneut stehenden Ovationen des Verbandstages wurde er zum Ehrenpräsidenten des SBFV ernannt. Außerdem überreichte ihm Gundolf Fleischer mit der Dr. FredyStober-Medaille die höchste Auszeichnung des Badischen Sportbundes Freiburg als Würdigung seines ehrenamtlichen Engagements.
Dr. Reinhold Brandt wird zum Präsidenten gewählt
Bereits im Vorfeld stand fest, dass dieser Verbandstag auch einige personelle Veränderungen in der Verbandsführung mit sich bringen würde. Insbesondere da der bisherige Präsident Thomas Schmidt schon im Frühjahr 2023 angekündigt hatte, nicht zur
SPORT in BW 08 | 2023 17 VERBÄNDE
BSB-Präsident Gundolf Fleischer bei seinem Grußwort.
Foto: Joachim Spägele
Der neue SBFV-Präsident Dr. Reinhold Brandt (links), Vizepräsidentin Ute Wilkesmann (Zweite von rechts) und Vizepräsident Matthias Löffler (rechts) gratulierten Thomas Schmidt (mit Ehefrau) zu dessen Ernennung zum Ehrenpräsidenten.
Foto: SBFV
(Fortsetzung nächste Seite)
Wiederwahl anzutreten. Für seine Nachfolge hatte der Verbandsvorstand den bisherigen 1. Vizepräsidenten Dr. Reinhold Brandt aus Radolfzell vorgeschlagen. Diesem Vorschlag folgten die 208 Stimmberechtigten in Villingen und wählten ihn zum siebten Präsidenten in der Geschichte des Südbadischen Fußballverbandes. „Ich danke allen Delegierten für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Mit diesem Vertrauensvorschuss gilt es nun, mit dem neu gewählten Team, gut in die neue Legislatur zu starten. Ich freue, dass wir uns nun den vielen Themen widmen können“, sagte Brandt kurz nach seiner Wahl. Zu Brandts Nachfolger als 1. Vizepräsident wurde Arno Heger gewählt. Der 51-jährige Jurist bleibt darüber
hinaus auch im Bezirk Freiburg aktiv, dem er seit 2009 vorsitzt. Neu in das Präsidium gewählt wurde auch André Olveira-Lenz, der zukünftig als Vizepräsident Spielbetrieb fungiert und damit die Nachfolge von Prof. Dr. Christian Dusch antritt, der im Dezember zurückgetreten war. Erstmals nach ihrer Zuwahl durch den Vorstand in der laufenden Legislaturperiode wurde Vizepräsidentin Ute Wilkesmann ordentlich vom Verbandstag in das Präsidium gewählt. Schatzmeister Matthias Löffler trat zur Wiederwahl an und wurde einstimmig gewählt. Er wird, nach einer Umbenennung der Position in der Satzung, zukünftig als Vizepräsident Finanzen fungieren. Aus Reihen der bisherigen Ausschussvor-
sitzenden war Peter Schmid nicht mehr zur Wahl angetreten. Für ihn wurde Bruno Trenkle zum Vorsitzenden des Ausschusses für Ehrenamt und soziale Aufgaben gewählt. Erstmals ordentlich in den Verbandsvorstand gewählt wurden Mareike Ludwig (Frauen- und Mädchenfußball) und Arno Kiechle (Spielausschuss), die diese Ämter in der laufenden Legislaturperiode bereits übernommen hatten. Die Vorstandsmitglieder Max Rauwolf (Rechtsausschuss) und Jan Elert (Freizeit- und Breitensport) wurden wiedergewählt. Vom Verbandstag bestätigt wurden Verbandsschiedsrichterobmann Ralf Brombacher und Verbandsjugendwart Armin Bader. n SBFV / Joachim Spägele
SPORTOUTgewinner TV gengenbach
Wie in Ausgabe 042023 von SPORT in BW vorab berichtet ist der Turnverein gengenbach einer von fünf Sportvereinen, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) mit ihrem Pilotprojekt „natürlich FiT iM WEiNBERg“ im Rahmen von SPORTOUT unter 160 Bewerbungen ausgewählt wurden
Um was geht es bei SPORTOUT? Sportvereine draußen stark machen – Gesunde Sportangebote nachhaltig in der Natur gestalten. Die Pilotprojekte erproben innerhalb von zwölf Monaten ein auf den jeweiligen Verein situationsangepasstes, gesundheitsorientiertes und innovatives Sportangebot im Freien.
Der Turnverein Gengenbach mit seinen rund 1640 Mitgliedern startete bereits im Frühjahr 2023 mit Sportprogrammen, die sich im Rahmen dieses Projekts an Kinder, Erwachsene und Senioren richten. Elena Grüner, stellvertretende Geschäftsstellen-Leiterin des Turnvereins, war bei der Planung der Angebote von Anfang an dabei, denn einfach nur ein Programm für Draußen zu entwickeln reicht für SPORTOUT nicht. Viele Vorbereitungen im Vorfeld mussten geleistet werden. Gerade die Stadtverwaltung mit der Kultur & Tourismus GmbH und die anliegenden Winzer im Weinberg sollten mit ins Boot genommen werden. Was diese dann auch alle mit Begeisterung waren. Denn ein Miteinander steht bei diesem Projekt im Vordergrund.
Die Winzer beispielsweise versuchen in der Hauptsaison das Spritzen in die Morgenstunden zu legen. Um Touristen oder Neumitglieder für die Bewegung und Sport
im Weinberg zu begeistern, sind die über 40 Sportangebote bis zu den Sommerferien für ALLE offen. Neben Fit mit Buggy im Weinberg, Aktivspaziergang mit Picknick, Power-Zirkel und Stretch & Relax, gibt es weitere großartige Angebote auf ausgewählten Plätzen rund um den Weinberg mit guter Aussicht. Gerade Fit mit Buggy ist ein beliebtes Programm, um nicht nur die Strecken rund um den Weinberg kennenzulernen, sondern auch ein Fitnesspro-
gramm gemeinsam mit seinem Kind oben beim Pavillon zu absolvieren. Der Sport im Freien fördert im Einklang mit der Natur auch einen Beitrag zum Umweltbewusstsein der Bevölkerung und leistet einen Mehrwert für deren Gesundheit. Für Kinder ab acht Jahren wurde eine Weinberg-Rallye initiiert. Mit viel Spaß wird der Weinberg dabei zur Sporthalle umfunktioniert und das Bewusstsein für die heimische Landschaft gestärkt.
SPORT in BW 08 | 2023 18 VERBÄNDE / SPORTOUT
Vorsitzender Rainer Klipfel, Projektkoordinatorin Elena Grüner und BSB-Mitarbeiterin Julia Willeke präsentieren die Angebote rund um „natürlich FIT IM WEINBERG“.
Gruppen-FitnessTraining angeboten
Ein weiters Highlight ist das Jumping Fitness-Sunset Event, ein anstrengendes, vielseitiges und effektives Gruppen-Fitness-Training auf dem Trampolin mit hohem Spaßfaktor, bei dem die Schwerkraft aktiv als Widerstand genutzt wird. Dafür, sowie für alle weiteren Sportangebote im Weinberg, kaufte der Turnverein 20 generalüberholte Kopfhörer, die speziell für Fitnessübungen ausgelegt sind. Nur die Teilnehmer hören die Musik und die Anweisungen der Übungsleiterin. Hier schließt sich wieder der Kreis des Miteinanders im Einklang mit der Natur.
Die gewonnenen Erkenntnisse werden ausgearbeitet und kommuniziert, sodass andere Vereine davon profitieren können. „Durch die EU-Förderung haben wir eine einmalige Chance, ganz neue Formen von Sport im Freien auszuprobieren und unser Vereinsangebot weiterzuentwickeln“, so Elena Grüner, die, gemeinsam mit ihrem Team, ab diesem Herbst bereits die zweite Runde mit weiteren sportlichen Aktivitäten plant. n
Julia Willeke
SPORT in BW 08 | 2023 19 SPORTOUT
Die Teilnehmerinnen Fit mit Buggy laufen mit Kinderwagen vom Spielplatz Schneckenmatt bis hoch zum Pavillon auf den Berg.
Oben angekommen geht es weiter mit Kräftigungsübungen — belohnt wird die Anstrengung mit einem traumhaften Blick ins Tal.
Abschlussfoto mit glücklichen TeilnehmerInnen.
Fotos: Julia Willeke
Die Teilnehmer der „Jumping Fitness Stunde“ im Weinberg powern sich bei schönstem Wetter und toller Aussicht aus. Fotos: TV Gengenbach
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Müssen (gegen)Anträge in der Mitgliederversammlung zugelassen werden?
Um was geht es in diesem Fall?
Bei Mitgliederversammlungen ist das Redeund Antragsrecht der Mitglieder immer wieder ein Streitpunkt. Der Versammlungsleiter muss hier die Rechte der Mitglieder, z. B. auch das Recht auf Stellung von Gegenanträgen, beachten. Wenn die Rechte der Mitglieder hierbei verletzt werden, kann dies zur Unwirksamkeit der Beschlüsse führen.
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Kernaussage der Entscheidung
• Den Mitgliedern steht in der Mitgliederversammlung ein umfassendes Antragsund Rederecht zu. Gegenanträge zu einem Tagesordnungspunkt auf der Mit-
gliederversammlung sind selbst in der Versammlung noch zulässig.
• Jeder Redebeitrag oder Antrag eines Mitglieds in der Versammlung kann die Meinungsbildung der Mitgliederversammlung beeinflussen.
• Nach der sogenannten Relevanztheorie führt daher die Nichtzulassung eines Antrags oder einer Wortmeldung zur Anfechtbarkeit des gefassten Beschlusses.
Sachverhalt
Im Fall des AG sollte eine Satzungsänderung im Rahmen einer virtuellen Mitgliederversammlung beschlossen werden. Der Versammlungsleiter hatte die Rednerliste geschlossen, noch bevor Wortmeldungen möglich waren. Dies war auch gar nicht möglich, da die teilnehmenden Mitglieder alle stummgeschaltet waren. Damit konnten auch keine Gegenanträge gestellt werden.
Ein Mitglied klagte daher gegen den Beschluss über die Satzungsänderung und hatte mit seiner Anfechtung Erfolg, mit
der Folge, dass der Verein die Abstimmung über die Satzungsänderung wiederholen muss, da diese unwirksam war.
Die Entscheidung
Der Vorstand hatte argumentiert, dass es auf den Gegenantrag des Mitglieds nicht ankam, da eine deutliche Mehrheit der Mitglieder die Satzungsänderung beschlossen hatte. Damit sei unwahrscheinlich gewesen, dass der Gegenantrag eine Mehrheit bekommen hätte.
Nach der von der Rechtsprechung entwickelten Relevanztheorie ist davon nicht auszugehen: Ein solcher Gegenantrag kann sehr wohl die Meinungsbildung in der Mitgliederversammlung und damit das Abstimmungsergebnis beeinflussen. Das hat zur Folge, dass die Nichtzulassung von Gegenanträgen einen Verfahrensfehler darstellt, der zur Anfechtbarkeit des Beschlusses führt.
Fundstelle: Amtsgericht Düsseldorf (AG), Urteil vom 23.03.2021, Az.: VR3058 n
Kein Unfallversicherungsschutz für mithelfende Eltern im Sportverein
Um was geht es in diesem Fall?
Eine Mutter war als ehrenamtliche Betreuerin für die Basketballmannschaft ihrer Tochter tätig und erlitt dabei einen Unfall, bei dem sie verletzt wurde.
Das Sozialgericht (SG) musste klären, ob die verunfallte Mutter Ansprüche aus diesem Unfall gegen die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung geltend machen kann.
Kernaussage der Entscheidung
Mithelfende Eltern im Sportverein ihres Kindes sind regelmäßig nicht unfallversichert, wenn sie dabei einen Unfall erleiden.
Die Entscheidung
Wenn ein Arbeitnehmer einen Arbeitsunfall erleidet, hat er grundsätzlich Ansprüche gegen die gesetzliche Unfallversicherung auf der Grundlage des Sozialgesetzbuches VII. Dies gilt auch für die sogenannten
„Wie-Beschäftigten“ nach § 2 Abs. 2 Satz 1 SGB VII.
Da bei der Mutter kein Beschäftigungsverhältnis mit dem Verein bestand, kam also nur ein Versicherungsschutz als „Wie-Beschäftigte“ infrage. Nach dieser Regelung sind Personen unfallversichert, die zwar keine Vergütung erhalten, aber in einem beschäftigungsähnlichen Verhältnis zum Verein stehen. Dafür wendete das SG die von der Rechtsprechung entwickelten Kriterien an:
• Es muss sich um eine ernste, dem Verein dienende Tätigkeit von wirtschaftlichem Wert handeln,
• die Tätigkeit muss dem ausdrücklichen oder mutmaßlichen Willen des Vereins entsprechen,
• die Tätigkeit muss dem allgemeinen Arbeitsmarkt zugänglich sein, d. h. typischerweise auch von Personen verrichtet
werden können, die in einem Beschäftigungsverhältnis zum Verein stehen.
Diese Kriterien waren nach dem Urteil des SG aber im vorliegenden Fall nicht erfüllt. Die Mutter war nicht arbeitnehmerähnlich tätig geworden, sondern aufgrund einer verwandtschaftlichen Sonderbeziehung. Das zeigte sich insbesondere darin, dass die Mutter ausschließlich für die Mannschaft ihrer Tochter tätig war. Sind Hilfeleistungen selbstverständlich oder ist die Tätigkeit durch die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft oder eine sozial geprägte Beziehung begründet, fehlt es an der konkreten Arbeitnehmerähnlichkeit.
Fundstelle: Sozialgericht Hamburg (SG), Gerichtsbescheid vom 26.5.2021, Az.: S 40 U 167/20 n
SPORT in BW 08 | 2023 21 VEREiNSORgANiSATiON
im AOKgesundheitszentrum am alten güterbahnhof in Freiburg dreht sich alles um die gesundheit der Versicherten
In ihrem neuen Gesundheitszentrum in der Quadriga bietet der BSB-Partner AOK ihren Versicherten aus Freiburg und Umgebung exklusive Unterstützung an, wenn es um einen gesunden Rücken, um gesunde Ernährung, Bewegung oder Entspannung geht. Unter einem Dach beherbergt die AOK in der Zita-Kaiser-Straße auf über 900 Quadratmetern eine moderne Lehrküche, Räume für Entspannungs- und Bewegungskurse, Zimmer für individuelle Beratungen und ein großes Rückenstudio mit modernen Trainingsgeräten.
„Die Investition in ein Gesundheitszentrum ist ein deutliches Signal dafür, dass wir auch weiterhin auf die Gesundheitsförderung setzen“, sagt Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer der AOK Südlicher Oberrhein. „So können wir die Angebote an unsere Versicherten in puncto Prävention und Gesundheitsförderung weiter ausbauen“. Im Rückenstudio stellen qualifizierte Trainer auf der Basis eines wissenschaftlich fundierten Programms individuelle Trai-
ningseinheiten zusammen. Dafür stehen Trainingsgeräte der neuesten Generation zur Verfügung. „Studien zeigen, dass Menschen nach der Teilnahme am AOK-Rückenkonzept über deutlich weniger Rückenbeschwerden klagen als vorher“, so Tobias Haller, Leiter Präventionsleistungen bei der AOK. „Ich bin mir sicher, dass eine angenehme Atmosphäre im Studio und die Art und Weise, wie unsere Trainerinnen und Trainer die Versicherten begleiten, dafür sorgen werden, dass den Menschen das Trainieren Spaß machen wird“. Um trainieren zu können benötigen Versicherte lediglich eine ärztliche Präventionsempfehlung, das Angebot ist kostenfrei. Nach den Studios in Offenburg, Emmendingen und Lahr ist das Freiburger Studio der vierte Standort in der Region. Zur Ausstattung des Gesundheitszentrums gehört auch eine moderne Lehrküche, in der Versicherte die Grundlage einer ausgewogenen Ernährung erlernen können. Hier bringen die Ernährungsberaterinnen Theorie und Praxis zusammen. „Gekocht wird, was lecker und gesund ist. Schließlich ist die Ernährung der Grundstein für ein gesundes Leben“, ist Tobias Haller überzeugt. In der AOK-Ernährungswerkstatt wird es viele Kurse geben, die sich mit neuen Ernährungstrends auseinandersetzen. Das fängt bei den geänderten Ernährungsgewohnheiten durch die Arbeit im Homeoffice an und hört bei Veggie, vegan und Co lange nicht auf.
Auch andere Themen werden im Gesundheitszentrum eine wichtige Rolle spielen. In den Angeboten zur Stärkung der psychischen Gesundheit zeigen die Präventionsspezialisten, wie man mit Stresssituationen besser umgehen und wie man das psychische Wohlbefinden in Balance halten kann. Auch bei den Bewegungskursen ist Vielfalt angesagt: Functional Fitness, Fit Mix oder AOK-Rückenfit laden Versicherte dazu ein, aktiv zu werden und die eigene Gesundheit sprichwörtlich selbst in die Hand zu nehmen.
Das Gesundheitszentrum am Alten Güterbahnhof in der Zita-Kaiser-Straße 5 liegt nur fünf Minuten von der Straßenbahn-Haltestelle in der Eichstetter Straße entfernt. Parkplätze stehen hinter dem Gebäude zur Verfügung. Das Gesundheitszentrum ist barrierefrei und klimatisiert. n
SPORT in BW 08 | 2023 22 PARTNERSEiTE
Weitere Infos unter Telefon 0711 6525 20098 oder E-Mail an fabian.singler@bw.aok.de i
Änderungen der Bankverbindungen und der Vereins und Funktionärsdaten bitte schnellstmöglich mitteilen
Der BSB ist auf die aktuellen Bankverbindungen und Adressdaten/Funktionärsdaten seiner Mitgliedsvereine angewiesen. Sollten sich in Ihrem Verein diesbezüglich Änderungen in den letzten Wochen ergeben haben, möchten wir Sie bitten, uns diese Veränderungen schriftlich mitzuteilen.
Zudem weisen wir darauf hin, dass wir Auszahlungen für beispielsweise Zuschüsse nur auf das angegebene (Haupt-)Vereinskonto überweisen. Abteilungskonten werden von uns nicht registriert. Das Formular zur Änderung Ihrer Bankdaten finden Sie unter www.bsb-freiburg.de unter der Rubrik Service/BSBverNETzt.
Eine telefonische Übermittlung der neuen bzw. geänderten Bankverbindung wird von der Geschäftsstelle des BSB auch zu Ihrer Sicherheit nicht akzeptiert.
Die aktuell bei uns registrierten Bank- und Vereinsdaten Ihres Vereins können Sie über das Online-Portal BSBverNETzt (www.bsb vernetzt.de) über den Menüpunkt Vereinsdaten einsehen. n
Sascha
Meier
Abrechnung der Kooperationsmaßnahmen SchuleVerein und KindergartenVerein 2022/2023 jetzt
Seit dem 1. Juli können die Kooperationsmaßnahmen für das Schuljahr bzw. Kindergartenjahr 2022/2023 beim BSB abgerechnet werden. Die Abrechnung erfolgt wie in den Vorjahren über das Online-Portal BSBverNETzt.
Die bewilligten Kooperationsanträge sind im Menübereich Kooperation – Bewillig-
te Anträge/Kurzberichte zu finden. Die Abrechnung kann identisch wie bei der Antragsstellung über das Online-Portal erfasst, online versendet und ausgedruckt werden. Der Ausdruck der erfassten Abrechnungsdaten muss danach von der Vereinsführung sowie der Schulleitung unterzeichnet, bis spätestens 31. Oktober 2023 an die BSB-Geschäftsstelle geschickt wer-
den. Nach diesem Termin können leider keine Abrechnungen mehr angenommen werden. Bei Fragen zur abrechnenden Kooperationsmaßnahme oder technischen Fragen zum Online-Portal BSBverNETzt wenden Sie sich bitte an den Support der BSB-Geschäftsstelle, Tel. 0761/15246-12 oder -17. E-Mail: info@bsb-freiburg.de n
Sascha Meier
SPORT in BW 08 | 2023 23 SERVicE
möglich!
Foto: adpic
Jubiläumslehrgang des Landfrauenverbandes in Steinbach
Im Jahr 2002 wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landfrauenverband Südbaden und dem Badischen Sportbund Freiburg geschlos-
sen. Seither ist es möglich, dass der Landfrauenverband in der Sportschule Baden-Baden Steinbach eine Übungsleiterausbildung für präventive Gymnastik
Eröffnung des neuen
Ein kleines Schmuckstück ist der neu sanierte Innenhof von Haus 2 der Sportschule Baden-Baden Steinbach. Bei der Planung wurde der barrierefreie Zugang, der sich nun harmonisch ins Gesamtbild einfügt und an eine ausreichende Begrünung zur Temperaturreduktion an heißen Tagen gedacht.
Mit Sitzgelegenheiten für 24 Personen bietet der Hof Raum für Begegnung, aber auch zum Entspannen und Ausruhen. Da die Sitzgelegenheiten variabel angeordnet werden können und der Innenhof mit WLAN und mehreren Steckdosen ausgestattet ist, wird er bei gutem Wetter zum Outdoor-Lehrsaal für ganze Gruppen oder Gruppenarbeiten.
Ende Mai gab der Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg, Gundolf Fleischer, zusammen mit Schuleiter Christian Reinschmidt und Verwaltungsleiter Torsten Falk den Innenhof zur Nutzung frei. n
Torsten Falk
durchführt. Beim 10. Lehrgang freuten sich die Präsidentin des Landfrauenverbandes, Rosa Karcher, der Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg, Gundolf Fleischer, und Sportschulleiter Christian Reinschmidt die erfolgreichen Teilnehmerinnen des Jubiläumslehrgangs beglückwünschen zu dürfen.
Gundolf Fleischer sagte: „Innerhalb der letzten Jahre konnten über 160 Teilnehmerinnen eine Übungsleiterlizenz erwerben. Dies ist ein deutliches Zeichen für eine gute Kooperation.“ Rosa Karcher betonte, dass den Landfrauen Gesundheit und lebenslanges Lernen ein wichtiges Anliegen seien. Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Badischen Sportbund Freiburg und der Sportschule sei es bisher möglich gewesen 10 Lehrgänge und eine Nachqualifizierung zu ermöglichen. Zum Abschluss erhielten 13 neue Übungsleiterinnen ihr Zeugnis und die Übungsleiterlizenz. n
Christian Reinschmidt
2
SPORT in BW 08 | 2023 24 SportSchule Steinbach
Erfolgreiche Landfrauen in Steinbach.
Foto: Sabrina Schaff
innenhofes bei Haus
BSB-Präsident Gundolf Fleischer (Mitte), Sportschulleiter Christian Reinschmidt (rechts) und Verwaltungsleiter Torsten Falk (links) bei der offiziellen Einweihung des Platzes bei Haus 2. Foto: Sabrina Schaff
Aus und Fortbildungsprogramm 2023
Es gibt noch freie Plätze!
Ausbildung Übungsleiter C:
Lehrgangsreihe zum Übungsleiter C
Fitness/Gesundheit Senioren an der Sportschule Steinbach
Grundlehrgang 2: 11.09. – 15.09.2023
Aufbaulehrgang: 16.10. – 20.10.2023
Prüfungslehrgang: 05.02. – 09.02.2024
Anmeldung über: Übungsleiterassistentenausbildungen (sportschule-steinbach.de)
:
wegen großer Nachfrage:
Die Fortbildungen sind zugelassen zur Verlängerung der C-Lizenz. Bezüglich der Verlängerung einer Fachlizenz (Trainer C) erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem zuständigen Fachverband nach der Anerkennung.
Anmeldung über Fortbildungen | Sportschule Baden-Baden Steinbach (sportschule-steinbach.de)
Anmeldung über unser Anmeldeportal oder per E-Mail an a.haepp@bsb-freiburg.de
Noch freie Termine!
Lehrgang oder Freizeit auf dem Herzogenhorn im Schwarzwald?
Es gibt für die Zeit bis August noch einige freie Termine. Informieren Sie sich über https://herzogenhorn.info
Rufen Sie noch heute Herrn Mrugowski unter 07676/222 an. Gerne gibt er Auskunft über einen Aufenthalt im Leistungszentrum Herzogenhorn.
Möglich sind Lehrgänge u. a. in der Zeit von:
12. bis 17. August
20. bis 27. August
7. bis 8. September
10. bis 11. September
17. bis 18. September
24. bis 25. September
1. bis 4. Oktober
SPORT in BW 08 | 2023 25 SportSchule
Steinbach
Fortbildungen
Zusatztermine
„Fit
Alter,
06. – 08.12.2023 „Fit ab 60“ 08. – 10.01.2024 „Entspannen, Wohlfühlen, Relexen“ 10. – 12.01.2024
im
fit im Kopf
Jetzt anmelden: VereinsmanagerAusbildung in BadenWürttemberg für den Rest des Jahres 2023
In Baden-Württemberg gibt es rund 11.000 Sportvereine mit 3,8 Mio. Mitgliedern. Dabei gleicht kein Verein dem anderen. Die Spannbreite reicht von kleinen, rein ehrenamtlich aufgestellten Vereinen, bis hin zu Mehrspartenvereinen mit mehreren zehntausend Mitgliedschaften und hauptberuflichen Mitarbeitern. Trotz der unterschiedlichen Voraussetzungen gibt es viele Herausforderungen, die jeder Verein zu bewältigen hat.
Um diese Aufgaben und Pflichten im Verein optimal erfüllen zu können, bedarf es speziellem Struktur- und Fachwissen, das sich von dem in der freien Wirtschaft unterscheidet. In unseren Seminaren für Vereins-Führungskräfte vermitteln wir neben dem benötigten Basiswissen für eine gelingende Vereinsarbeit auch Inhalte, die über die Grundlagen hinausgehen. Die Führungskräfte-Seminare und die Ausbildung zum Vereinsmanager richten sich daher an alle Personen, die im Vorstand, der Geschäftsführung oder in der Geschäftsstelle von Vereinen tätig sind oder tätig werden wollen.
Inhalte der Ausbildung sind neben allgemeiner Verwaltung und Mitgliederbetreuung, Buchhaltung und Finanzen, Recht und Versicherung, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing auch das Aneignen von Führungskompetenzen und der Fähigkeit, den Verein strategisch weiterzuentwickeln.
Hierbei wird an die vorhandenen Kenntnisse der Teilnehmer, die sie aus ihrem beruflichen oder privaten Umfeld mitbringen, angeknüpft und auf die Besonderheiten bei der Anwendung dieses Wissens auf die Vereinsarbeit eingegangen.
Ausbildung zum Vereinsmanager
c Breitgefächertes Angebot durch einheitliches Ausbildungskonzept in Baden-Württemberg
Gemeinsam bieten wir allen Interessierten die Möglichkeit, für die Erlangung
der Vereinsmanager C Lizenz Seminarangebote aus allen drei Sportbünden in Baden-Württemberg wahrzunehmen. Selbstverständlich ist es weiterhin möglich, auch außerhalb der Lizenzausbildung einzelne Seminare zu besuchen – der Abschluss einer Lizenz muss dabei nicht immer das Ziel sein!
Die Ausbildung zum DOSB Vereinsmanager C umfasst insgesamt 120 LE. Um die Lizenz zu erhalten, müssen Sie aus dem Seminarangebot insgesamt 96 LE absolvieren und anschließend ein Abschlussseminar in Ihrem Sportbund im Umfang von 24 LE besuchen.
Aus dem Bereich „Finanzen, Recht, Steuern und Versicherung“ ist die Belegung des Seminars „Vereinsbesteuerung“ verpflichtend, da dieses Wissen in der Vereinsarbeit existenziell ist.
Aus den Bereichen „Organisations- und Personalentwicklung, Gremienarbeit“ und „Marketing, Kommunikation, Veranstaltungen, Neue Medien“ sind jeweils 16 LE als Mindestanzahl zu leisten. Die verbleibenden 48 LE dürfen Sie entsprechend Ihrem Tätigkeitsschwerpunkt entweder breit gefächert wählen oder sich auf ein spezielles Themengebiet der Vereinsarbeit spezialisieren. Im Abschlussseminar wenden Sie die gelernten Inhalte an und bearbeiten ausgewählte Praxisbeispiele in Gruppen. Nach erfolgreicher Präsentation erhalten Sie die Vereinsmanager C-Lizenz.
SPORT in BW 08 | 2023 26 VEREiNSMANAgER
Beide Fotos: Adobe Stock
Ausbildungsbeginn
Die Ausbildung kann jederzeit begonnen werden.
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung sollte möglichst innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen werden.
Gültigkeit
4 Jahre ab Erhalt der Lizenz
Verlängerung
15 LE mit einem VM-Seminar aus einem beliebigen Themengebiet Organisationskosten
40,00 Euro pro eintägiges Seminar (8 LE)
80,00 Euro pro zweitägiges Seminar (16 LE)
120,00 Euro Abschluss-Seminar (24 LE)
Veranstaltungsort
Die Ausbildungen zum Vereinsmanager C finden im Caritas Tagungszentrum Freiburg (Wintererstraße 17-19, 79104 Freiburg) statt. AUSNAHME: Das Abschluss-Seminar findet in der Südbadischen Sportschule Steinbach statt.
Teilnahme
Die Teilnahme ist für alle Mitglieder eines Sportvereins ab 16 Jahren möglich.
Bildungszeit
Für die Vereinsmanager-Seminare kann Bildungszeit im Rahmen des Bildungszeitgesetzes Baden-Württemberg anerkannt werden.
Direkt über das neue Lehrgangsportal
VereinsmanagercSeminare
2023 | BSB Freiburg
Bereits durchgeführt
SPORT in BW 08 | 2023 27 VEREiNSMANAgER
Anmeldung:
i
https://lehrgangsportal.bsbvernetzt.de
Termin Titel LE Ort Themenbereich VMC-Seminare 28.–29.01.2023 Die Geschäftsstelle/Der Verein als Arbeitgeber ................... 16 Freiburg C 04.–05.02.2023 Recht, Haftung, Versicherung ............................... 16 Freiburg C 25.–26.02.2023 Führung mit Selbstregulation und Resilienz 16 Freiburg A 11.03.2023 Facebook, Instagram und Co. – Wie dein Sportverein davon profitieren kann 8 Freiburg D 18.–19.03.2023 Vereinsbesteuerung ...................................... 16 Freiburg C 01.04.2023 Crashkurs für Vereinsvorstände-Teil 1 8 Freiburg A 02.04.2023 Crashkurs für Vereinsvorstände-Teil 2 8 Freiburg A 06.–07.05.2023 Veranstaltungsmanagement / Orga eines Vereinsjubiläums ......... 16 Freiburg D 20.05.2023 Kooperationen und Vereinsübergreifende Zusammenarbeit –Chancen & Risiken 8 Freiburg A 17.06.2023 Zukunftsfähige Zusammenarbeit: Konfliktfähigkeit und Schnittstellen . 8 Freiburg A 18.06.2023 Zukunftsfähige Zusammenarbeit: Konfliktmanagement im Vereinsalltag 8 Freiburg A 23.–24.06.2023 Grundlagen der Marketinginstrumente 16 Freiburg D 28.06.2023 Veranstaltungsmanagements-Tools 4 ONLINE D 08.–09.07.2023 Gesprächsführung/PR/Sponsoring ........................... 16 Freiburg D 24.–26.07.2023 VM-C Abschluss-Seminar 1 24 Freiburg 23.–24.09.2023 Buchhaltung im Sportverein 16 Freiburg C 30.09.–01.10.2023 Recht, Haftung, Versicherung ............................... 16 Freiburg C 12.+19.10.2023 Digitalisierungsprozesse im Verein 8 ONLINE D 14.–15.10.2023 Vereinsbesteuerung 16 Freiburg C 18.11.2023 Der Verein als Arbeitgeber - ONLINE - Kurzschulung .............. 4 ONLINE C 20.–22.11.2023 VM-C Abschluss-Seminar 2 ................................. 24 Baden-Baden Steinbach VMB-Seminare 04.–06.10.2023 Seminar 2: Persönlichkeitsentwicklung, Selbstkompetenz und Zeitmanagenemt ......................................... 20 Baden-Baden Steinbach 29.11.–01.12.2023 Seminar 3: Finanzen im Sport 20 Baden-Baden Steinbach
Fragen und Antworten zum Lizenzwesen
Ein Überblick zur Ausbildungsstruktur des Badischen Sportbundes Freiburg
Der organisierte Sport ist mit seinem differenzierten Qualifizierungssystem einer der größten Bildungsträger der Zivilgesellschaft. Der Badische Sportbund Freiburg bietet gemeinsam mit seinen Sportfachverbänden diverse Aus- und Fortbildungen an.
Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick über die Ausbildungsstruktur sowie den Vorgang des Lizenzerwerbs und der Lizenzverlängerung geben.
10 Fragen – 10 Antworten zum Lizenzerwerb, zur -verlängerung und zum Zuschuss
1. ÜL-Lizenz und Trainer-Lizenz – worin liegt der Unterschied?
Die ÜL-Lizenz ist in der Regel sportartübergreifend und wird von einem Sportbund ausgestellt. Dabei stehen überfachliche Themen für eine Zielgruppe im Vordergrund.
Die Trainer-Lizenz ist demnach sportartspezifisch, d. h. es werden Grundlagen einer Sportart vermittelt.
2. Wie lange dauert eine Ausbildung und was kostet diese?
Am Beispiel ÜL-C Fitness/Gesundheit:
Die Ausbildung erstreckt sich über drei Wochen (Grund-, Aufbau- und Prüfungslehrgang). Diese finden nicht am Stück statt. Für eine Lizenz der ersten Lizenzstufe werden mindestens 120 LE (=Lerneinheiten) benötigt. Eine Lerneinheit umfasst 45 Minuten.
Für Sportvereinsmitglieder betragen die Organisationskosten für die gesamte Ausbildung 300 Euro. Diese sind inklusive der Übernachtung und Verpflegung. Interessierte können eventuell Bildungszeit beantragen.
3. Wo kann ich mich für eine Ausbildung informieren und anmelden?
Auf dem Lehrgangsportal des BSB finden
Sie die Informationen zu den Fort- und Ausbildungsmöglichkeiten des Badischen Sportbund Freiburg und können sich dort direkt anmelden. Die Anmeldung sollte, wenn möglich, digital durchgeführt werden. Alternativ kann das Anmeldeformular aus dem Bildungsprogramm ausgefüllt und postalisch an den BSB gesendet werden.
Die Angebote der Trainerausbildungen finden Sie auf den Seiten der Sportfachverbände. Diese Anmeldung muss direkt beim Sportfachverband erfolgen.
4. Werden Angebote von kommerziellen Anbietern anerkannt?
Nein, Angebote (Aus- und Fortbildungen) aus dem kommerziellen Bereich werden im Bildungssystem des organisierten Sports nicht anerkannt.
5. Was muss vor der Lizenzverlängerung beachtet werden?
Bitte informieren Sie sich im Vorfeld, ob
SPORT in BW 08 | 2023 28 LizENzWESEN
Die aktuelle Ausbildungsstruktur des BSB Freiburg.
Ihre gewünschte Fortbildung durch Ihren ausstellenden Verband zur Lizenzverlängerung anerkannt wird. Ihren ausstellenden Fachverband erkennen Sie über das Logo auf der Rückseite Ihrer DOSB-Lizenz-Urkunde (siehe Beispiel).
6. Was ist ggf. nach einer Lizenzverlängerung notwendig?
Sie haben eine Lizenzverlängerung über den Sportfachverband besucht und haben eine Lizenz beim Sportbund – oder umgekehrt?!
In diesem Fall werden die Daten nicht automatisiert übermittelt. Bitte reichen Sie Ihre Teilnahmebescheinigung bei Ihrer Ansprechperson ein.
Einen Überblick zu den entsprechenden Ansprechpersonen finden Sie hier: https://www.bsb-freiburg.de/infoseitedosb-lizenzen
7. Werden Fortbildungen von anderen Sportbünden anerkannt?
Die Anrechnung von Fortbildungen anderer Sportorganisationen im DOSB-System ist möglich. Bitte legen Sie Ihre Fortbildungsnachweise zur Prüfung vor. Fortbildungen kommerzieller Anbieter werden nicht anerkannt.
8. Wie viele Lerneinheiten (LE) werden für eine Lizenzverlängerung benötigt?
Für eine Lizenzverlängerung sind in der Regel 15 LE (Lerneinheit – 45 Minuten) notwendig. Abweichungen sind möglich.
9. Was passiert, wenn eine Lizenz abgelaufen ist?
Lizenzen können rückwirkend verlängert werden. Für den ÜL-Zuschussantrag sollte die Lizenz jedoch Ihre Gültigkeit besitzen. Auf dem Online-Sammelabrechnungsformular im BSBverNETzt sind die Lizenzen
mit einer Raute # gekennzeichnet, deren Gültigkeit abgelaufen ist.
Ist die Lizenz durch eine Fortbildung verlängert worden – aber dem BSB noch nicht bekannt? – Bitte senden Sie uns den entsprechenden Nachweis zu. Die geleisteten Stunden können Sie bereits in das Formular online eingeben.
10. Gibt es Zuschüsse für Lizenzen?
Sportvereine können für die geleisteten Stunden Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Besitz einer gültigen DOSB-Lizenz sind, Zuschüsse beim BSB beantragen.
Siehe Förderung DOSB-Lizenzen: https://www.bsb-freiburg.de/foerderung/ dosb-lizenzen
Kommerzielle Lizenzen, Zertifikate und Vorqualifikationen können nicht bezuschusst werden.
Mit dem Scan gelangen Sie direkt zum Lehrgangsportal.
Bitte prüfen Sie bereits vor dem Antragszeitraum (November bis Januar), ob die Lizenzen Ihres Sportvereins aktualisiert sind. Sollte dies nicht der Fall sein – nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf. n Marcel
Kontakt: Lizenzverlängerung BSB
Anja Haepp
a.haepp@bsb-freiburg.de +49 761 15246-32
Lizenzzuschuss BSB
Sascha Meier
s.meier@bsb-freiburg.de +49 761 15246-17
Inhaltliche Fragen zu den BSB-Ausbildungsgängen
Ulrike Wagner
Drayer
u.wagner@sportschule-steinbach.de
SPORT in BW 08 | 2023 29 LizENzWESEN
Veranschaulichung eines Musters (DOSB-Lizenz_Urkunde).
Screenshot aus BSBverNETzt zur Beantragung des Lizenz-Zuschusses.
Haftung als Vereinsvorstand, und wie Sie sich absichern
Wann muss der Vereinsvorstand den Kopf hinhalten?
Dieser lenkt nicht nur die geschicke des Vereins. Er ist oftmals auch verantwortlich, wenn etwas schiefläuft
Deshalb gehört es zu den Aufgaben eines jeden Vereins, seinen Vorstand zu schützen, falls unbeabsichtigt Fehler passieren. Erfahren Sie, wann Sie als Vereinsvorstand die Haftung übernehmen müssen, und wie Sie sich gegen Haftungsrisiken erfolgreich absichern.
Auf den Punkt
• Pflichtverletzungen durch Vorstandsmitglieder eines Vereins können in verschiedenen Formen auftreten. Solche Verstöße können den Verein und Dritte schädigen und zu Rechtsstreitigkeiten oder sogar zur Auflösung des Vereins führen.
• Vorstandsmitglieder haben die Pflicht, den Verein sorgfältig zu führen. Dazu gehört die Informierung der Mitglieder über wichtige Vorkommnisse, Schadensverhütung, Verfolgung der Vereinsziele gemäß der Satzung und sorgfältige Delegation von Vorstandspflichten.
• Vorstandsmitglieder können auch persönlich gegenüber Dritten haften, wenn sie fahrlässig oder vorsätzlich im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit Schäden verursachen. Hierbei können Forderungen eines Dritten gegen den Verein oder den Vorstand gerichtet werden.
• Eine Möglichkeit, sich gegen Haftungsrisiken abzusichern, ist der Abschluss einer D&O-Versicherung, die Schadensersatzforderungen abdeckt. Darüber hinaus können Risiken durch externe Berater, Outsourcing bestimmter Geschäftsbereiche und Eintragung des Vereins ins Vereinsregister minimiert werden.
Arten von Pflichtverletzungen des Vereinsvorstands
Eingetragene Vereine (e.V.) sind juristische Personen (§21BGB). Dafür muss der Verein auch ins Vereinsregister eingetragen sein. Das bedeutet in der Folge auch, dass das Vereinsvermögen „verselbstständigt“ ist, also von den Mitgliedern losgelöst.
Ein Verein setzt sich aus seinen Mitgliedern und dem geschäftsführenden Vorstand zusammen. Die Mitglieder sind verpflichtet, ihre Beiträge zu zahlen und haben
das Recht, im Rahmen von Mitgliederversammlungen Einfluss auf das Handeln des Vorstands zu nehmen. Der Vorstand führt die Entscheidungen der Mitglieder aus. Kommt es zu finanziellen Engpässen sind die Mitglieder nicht verpflichtet, zusätzliche Zahlungen zu leisten (Nachschusspflicht). Dennoch kann die Satzung eine solche Sonderregelung enthalten. Das muss aber, inklusive der möglichen Höhe, aus der Satzung unmissverständlich hervorgehen, bevor die Mitglieder ihren Beitritt erklären.
Vorstandsmitglieder werden von den Vereinsmitgliedern gewählt und üben ihre Tätigkeit zumeist im Ehrenamt aus. Das bedeutet, dass sie freiwillig und ohne Gegenleistung Aufgaben übernehmen, von denen die Mitglieder oder auch die Gesellschaft profitieren. Vielen ist nicht bewusst, dass einige Pflichten buchstäblich verpflichtend sind und ihnen bei Regelverstößen Konsequenzen drohen. Zum Beispiel:
• Fehler bei der Verwendung von Spenden (Rückzahlung)
• Fehler beim Abschluss von Verträgen
• Überschreiten von Kompetenzen
• Aberkennung der Gemeinnützigkeit als Folge von Fehlern Weitere Regelverstöße sind möglich. Oftmals fehlt den Betroffenen das Wissen um ihre Pflichten und Grenzen ihrer Rechte. Die Schäden liegen dann beim Verein, können aber auch Dritte betreffen. Rechtsstreitigkeiten und möglicherweise die Auflösung des Vereins können die Folge sein. Wurde der Verein gefördert und verliert er seine Gemeinnützigkeit, besteht insbesondere die Gefahr der Rückforderung der Steuervorteile der Spender. Es stellt sich dann die Frage, wer für die entstandenen Schäden aufkommen muss.
Haftung des Vorstands gegenüber dem Verein
Die Haftung gegenüber dem Verein wird auch als Innenhaftung bezeichnet. Auch erfahrene Vereinsvorstände sollten sich immer wieder mit ihren Rechten und Pflichten befassen. Schließlich sind die betreffenden
Gesetze Änderungen unterworfen, die den Handlungsspielraum der Vorstandsmitglieder beeinflussen. Sich auf das einmal Erlernte zu verlassen, kann also unangenehme Folgen haben. Der Vorstand ist laut Vereinsrecht verpflichtet, den Verein sorgfältig zu führen. Das bedeutet:
• Information an die Mitglieder über wichtige Vorkommnisse
• Abwendung von Schäden
• Verfolgen der Vereinsziele gemäß Satzung
• Sorgfalt bei der Delegation von Vorstandspflichten (Überwachung der Durchführung)
Der Vorstand haftet, wenn er grob fahrlässig oder vorsätzlich Schäden anrichtet, oder Schäden durch Unterlassen entstehen. Der Vorstand kann nicht damit argumentieren, dass er mit der Situation überfordert war.
Haftung nach außen
Vorstandsmitglieder haften persönlich gegenüber Dritten, wenn sie fahrlässig oder vorsätzlich im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit einen Schaden verursachen. Zwar gilt hier auch das Vereinsrecht § 31 BGB (der Verein haftet für seine Organe), dennoch haftet auch der Vorstand, ebenso wie der gesamte Verein. Das bedeutet: Gibt es Forderungen eines Dritten gegen den Verein, kann er seine Forderungen gegen den Verein richten. Unter gewissen Voraussetzungen ist auch eine Durchgriffshaftung auf den Vorstand möglich, z. B. bei Insolvenzverschleppung. Dritte, die von der Außenhaftung betroffen sind, können Privatpersonen wie auch Förderer sein. Es kann sich aber auch um das Finanzamt handeln. Der Vorstand ist zum Beispiel verpflichtet, die Steuererklärung rechtzeitig abzugeben und die Liquidität des Vereins für Steuerforderungen sicherzustellen.
SPORT in BW 08 | 2023 30 ARAg SPORTVERSicHERUNg
So sichern Sie sich als Vereinsvorstand gegen Haftungsrisiken ab Natürlich sind Vereinsvorstände aufgefordert, mit größtmöglicher Sorgfalt zu entscheiden, da sie haftbar sind. Diese Haftung lässt sich auch weder im Innen- noch im Außenverhältnis ausschließen. Es kann jedoch auch für gut informierte Vorstandsmitglieder schwierig werden, jeden Fehler in einem komplexen Vereinsbetrieb sicher zu vermeiden. In schwierigen Situationen sind die Betroffenen angehalten, das Pro-
blem mit der Mitgliederversammlung und dem Vorstand zu besprechen und Alternativen zu suchen. Mehr Sicherheit gibt es zum Beispiel durch externe Berater. Möglich ist auch, bestimmte Geschäftsbereiche an professionelle Unternehmen auszulagern. Vereine, die nicht ins Vereinsregister eingetragen sind, sollten das möglichst nachholen, um die eingeschränkte gesetzliche Haftung sicherzustellen. Außerdem sollten die Vorstandsmitglieder für den Fall einer persönlichen Inanspruchnahme
durch den Verein versichert werden. Das ist vor allem dann wichtig, wenn der Verein Entscheidungen zu größeren Summen tätigen muss. Die D&O-Versicherung bietet einen umfassenden Versicherungsschutz für Vereinsvorstände und deckt damit die typischen Risiken für Entscheidungsträger ab.
D&O-Versicherung
Mit der D&O-Versicherung für Funktionäre in Vereinen und Verbänden sichern wir Sie bei Schadensersatzforderungen ab. n
Urheberrecht: Warum „Ferien“ sehr teuer werden können
Ein interessantes Beispiel für einen Fall im Rahmen der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung passierte vor einigen Monaten: Ein Sportverein veröffentlichte auf seiner Homepage kurz vor Beginn der Schulferien ein Bild mit dem Schriftzug: FERIEN – leider ohne die Zustimmung des Urhebers! Der Webmaster des Vereins wusste nicht, dass das Bild urheberrechtlich geschützt war, und dass er es nicht hätte verwenden dürfen, ohne vorher den Urheber zu fragen.
Der Urheber hatte sein Bild auf der Internetseite des Sportvereins entdeckt und forderte den Verein auf, das Bild zu entfernen und es auch zukünftig nicht mehr einzustellen. Zudem verlangte er 1.500 Euro als Schadensersatzzahlung für die Lizenzgebühr, die er bei vorheriger vertraglicher Zustimmung zur Veröffentlichung auf der Vereins-Internetseite bekommen hätte. Schließlich hatte der Verein das Bild auf der Homepage zwei Monate lang genutzt.
Hat der Urheber Recht?
Tatsächlich hatte der Sportverein die Urheberrechte des Urhebers verletzt. Denn: Nur ein Urheber hat das Recht zu bestimmen, ob und wie sein Werk veröffentlicht wird. Damit war der Sportverein nach den Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) zur Unterlassung der Vervielfältigung und zur Unterlassung der öffentlichen Zugänglichmachung auf seiner Webseite verpflichtet.
Der Webmaster des Sportvereins entfernte das Bild von der Homepage. Der Vorstand verpflichtete ihn, künftig keine fremden Fotos, Kartenausschnitte oder Karikaturen mehr einzustellen und zu veröffentlichen.
Wie ging der Sportverein vor?
Der Vorstand des Sportvereins rief beim Versicherungsbüro des BSB an und schilderte den Fall. Danach übermittelte er der ARAG Sportversicherung sämtliche Schreiben per Mail und beschrieb noch einmal kurz, wie es zu der Veröffentlichung auf der Vereins-Homepage gekommen war.
Wie half die Sportversicherung?
Im Rahmen und Umfang der Vermögens-
schaden-Haftpflichtversicherung ist die Abwehr bzw. die Befriedigung eines Schadensersatzanspruchs auf Zahlung entgangener Lizenzgebühren mitversichert. Dem Urheber war ein finanzieller Schaden entstanden, der als so genannter Drittschaden abgesichert ist. Ebenfalls mitversichert sind die auf diesen Schadensersatzanspruch anfallenden Rechtsanwaltsgebühren, falls der Urheber sich anwaltlich vertreten lässt. Die ARAG prüfte die Höhe des geforderten Schadenbetrags. Feste Sätze an Lizenzgebühren gibt es nicht. Angemessen ist eine Lizenzgebühr, die bei vertraglicher Einräumung ein vernünftiger Urheber gefordert und ein vernünftiger Lizenznehmer gewährt hätte. Anhaltspunkt ist auch, wie lange das Bild unberechtigt verwendet wurde. Schließlich einigte sich die ARAG Sportversicherung mit dem geschädigten Urheber auf einen angemessenen Schadensersatz.
Bitte informieren Sie sich über die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung in Kombination mit der D&O-Versicherung.
Die OnlineTerminvereinbarung der ARAg Sportversicherung
Sie haben Rückfragen? Oder Sie wünschen ein persönliches Beratungsgespräch am Telefon oder per Video-Call?
Buchen Sie Ihren Wunschtermin über www.ARAG-Sport.de oder nutzen Sie den QR-Code.
SPORT in BW 08 | 2023 31 ARAg SPORTVERSicHERUNg
n
„Schutzschild im und für den Sport“
Durch ein neues Projekt von BSB und bsj: in vier Schritten zu mehr Schutz im Sport
Nach zehn Jahren endet beim Badischen Sportbund Freiburg (BSB) das Projekt „Sport Respects Your Rights“. Neu ist das Projekt „Schutzschild im und für den Sport“. Dieses hat zum Ziel, den Schutz vor Gewalt im Sport flächendeckend zu verbessern und die Sensibilität für dieses wichtige Thema zu erhöhen. BSB-Präsident Gundolf Fleischer und Marcel Drayer, Bildungsreferent von BSB und Badischer Sportjugend Freiburg (bsj), geben Antworten auf Fragen: Wie sieht das Projekt aus, welche Maßnahmen sind geplant und wie helfen der BSB und die bsj ihren Sportverbänden und -vereinen, den Sport sicherer für alle Beteiligten zu machen?
Was haben den BSB und die bsj dazu inspiriert, das Projekt „Schutzschild im und für den Sport“ zu starten?
Fleischer: Die Nachfragen, insbesondere von Sportvereinen zur Entwicklung von Präventions- und Schutzkonzepten, sind gestiegen. Die gesamtgesellschaftliche Herausforderung, den Schutz vor Gewalt sicherzustellen, hält viele Lebensbereiche, in denen sich Minderjährige entwickeln, in Atem. Während Kindertageseinrichtungen und Schulen zur Entwicklung von Schutzkonzepten verpflichtet werden, handelt es sich beim Sport in Südbaden aber um einen freiwilligen Prozess.
Wie ist die Herangehensweise in Südbaden?
Drayer: Wir möchten am freiwilligen Charakter festhalten, haben aber hoffentlich eine motivierende Möglichkeit für Sportvereine geschaffen, sich des Themas anzunehmen. Durch das Projekt „Schutzschild im und für den Sport“ sollen sich Sportvereine an eine stufenweise Umsetzung von bedarfsorientierten und sportartspezifischen Schutzmaßnahmen wagen und dann nach erfolgreicher Umsetzung dem „Schutzschild-Bündnis“ angehören.
Was ist das Projekt „Schutzschild im und für den Sport“?
Fleischer: Das Schutzschild soll an Sportvereine oder -verbände verliehen werden, die sich dieses wichtigen Themas annehmen und wirksame Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitglieder umsetzen. So wird sichtbar,
was Sportvereine leisten. Ein hundertprozentiger Schutz kann damit zwar nicht garantiert werden, jedoch wird hierdurch die Sensibilität innerhalb und außerhalb des Sports gefördert. Letztendlich wollen wir alle ja einen fairen und sicheren Sport erleben.
Welche Schritte muss ein Sportverein umsetzen, um das „Schutzschild-Banner“ zu erhalten?
Drayer: Die Umsetzung ist stufenweise vorgesehen. Zunächst müssen fünf Mindestanforderungen umgesetzt werden, damit ein Sportverein das Banner für zwei Jahre erhält. Um dieses zu verlängern, müssen dann innerhalb von zwei Jahren die ergänzenden Maßnahmen I umgesetzt werden. Ein gleiches Vorgehen gibt es für die ergänzenden Maßnahmen II. Nach einer erfolgreichen Umsetzung der neun Maßnahmen werden Sportvereine in das „Schutzschild-Bündnis“ aufgenommen. Hierdurch erhoffen wir uns ein noch besseres Zusammenspiel der Sportvereine untereinander, aber auch im Doppelpass mit uns.
Welche Ziele verfolgen BSB und bsj mit diesem Projekt, und wie sollen diese erreicht werden?
Fleischer: Das „Schutzschild-Banner“ soll
den Raum für Gewalt im Sport eng machen. Wir als Sport müssen den Schutz vor Gewalt im Sport weiterentwickeln und die Sichtbarkeit erhöhen. Mitunter bedarf es an der einen oder anderen Stelle freilich einiger Anstrengungen, um den Prozess voranzutreiben und die Risiken des Sports zu minimieren. Denn die wertvolle Arbeit der Sportvereine soll zum einen in den eigenen Strukturen sichtbar werden – insbesondere aber auch in der Außendarstellung für Eltern oder Sponsoren eine wichtige Rolle spielen. Es soll ein klares Signal an alle Beteiligten senden: Wir zeigen Gewalt im Sport die Rote Karte!
Wo wollen Sie in einigen Jahren stehen?
Drayer: Unsere Vision ist es in spätestens sechs Jahren ein Schutzschild-Bündnis mit unseren Sportvereinen zu erreichen. Auf dieser Ebene erhoffen wir uns die Bälle noch besser zuspielen zu können. Das heißt: Pole Position für Sportvereine, die bereits in der Thematik aktiv sind. Für alle gilt: Durch das ganzjährig auf Anfrage zur Verfügung stehende modulare Schulungsangebot können Bedarfe erkannt, Wis-
senslücken geschlossen, Vereinsmitglieder geschult und die Prävention in den Sportvereinen ausgebaut werden.
Welche Herausforderungen können auf-
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BSB-Präsident Gundolf Fleischer. Foto: BSB
Der Projektkoordinator von BSB und bsj, Marcel Drayer. Foto: bsj
treten, und was bedeutet das für Sportvereine?
Drayer: Sportvereine stehen vor einer zusätzlichen Aufgabe: Sie müssen den Schutz ihrer Mitglieder weiter ausbauen und gleichzeitig richtungsweisende Standards setzen. Das ist eine Herausforderung, aber zugleich auch eine Chance. Darüber hinaus müssen die Vereine sicherstellen, dass sie über die notwendigen Ressourcen verfügen, um ihre Arbeit in diesem Bereich effektiv auszuführen. Dazu gehören unter anderem eine gute Ausbildung sowie
regelmäßige Schulungen. Auch eine offene Kommunikation mit den Mitgliedern ist unerlässlich. Nur so können eventuelle Missstände frühzeitig erkannt werden. Die Vereine sollten ihren Mitgliedern daher klar machen, dass sie ein offenes Ohr haben –auch für schwierige Themen.
Ein nicht einfaches Unterfangen. Fleischer: Sicherlich ist die Herausforderung zeitintensiv, und wir sind uns auch durchaus bewusst, dass nicht jeder Verein dies leisten kann, denn über all diesem darf das
Kerngeschäft nicht vergessen werden. Aber mit dem richtigen Engagement und der nötigen Entschlossenheit können Sportvereine, und im Übrigen auch Verbände, einen wichtigen Beitrag zum Schutz ihrer Mitglieder leisten. Das wird von den Mitgliedern mit Sicherheit auch positiv anerkannt. Und ich betone gerne, dass wir mit diesem Projekt innerhalb der Sportorganisation in Deutschland eine Führungsrolle einnehmen werden. n Das Interview mit Gundolf Fleischer und Marcel Drayer führte Joachim Spägele
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Handlungsmöglichkeiten und Lösungsansätze gegen (sexualisierte) gewalt im Sport
Mit dem Titel „zukunftsblick: Umgang mit grenzverletzungen und Übergriffen im organisierten Sport – erkennen, anerkennen und handeln“ lud die „Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel und gretel“ zur Podiumsdiskussion mit anschließender Preisverleihung im Rahmen des 28. Deutschen Präventionstages in Mannheim ein
Mit auf dem Podium standen Dr. Jeannine Ohlert (Wissenschaftlerin an der DSHS Köln), Elena Lamby (Ressortleitung Gesellschaftspolitik der dsj), Hajo Seppelt (Journalist der ARD), Jan Hempel (ehem. Deutscher Wasserspringer) und Dajana Eitberger (Weltmeisterin im Rennrodeln und Vertreterin für Athleten Deutschland e. V.) sowie Marcel Drayer, der BSB-Bildungsreferent für Sport und Soziales.
Ziel dieser Diskussion war es, aufbauend auf der aktuellen Forschungslage zum Thema (sexualisierter) Gewalt im organisierten Sport und dem Problemaufriss aus der ARDDokumentation „Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen
Schwimmsport“, lösungsorientiert in die Zukunft des Sports zu blicken. Im Anschluss wurde der Deutsche Kinderschutzpreis verliehen. Dieser ehrt besondere Menschen, Initiativen und Projekte für ihre Leidenschaft, Kreativität und Professionalität im Schutz von Kindern.
In diesem Jahr wurde der Ex-Turmspringer Jan Hempel, für seine Courage ausgezeichnet, über sein persönliches jahrelanges Leid durch sexuellen Missbrauch zu sprechen. n
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Der BSB-Bildungsreferent Marcel Drayer im Gespräch.
Foto: Alexander Münch
Die Teilnehmer und Preisträger, von links stehend: Marcel Drayer (BSB), Dajana Eitberger (Athleten Deutschland e. V.), Landgräfin Fiona von Hessen, Arne Steinberg (Journalist), Hajo Seppelt (ARD-Journalist), Felix Loch (Rennrodel Weltmeister), Günter Mächtle (Stiftungsvorstand), Erich Marks (Geschäftsführer Deutscher Präventionstag). Sitzend von links: Elena Lamby (Deutsche Sportjugend), Jeannine Oelert (Deutsche Sporthochschule Köln), Jan Hempel (ehem. Wasserspringer / Preisträger), Jerome Braun (Geschäftsführer Deutsche Kinderschutzstiftung).
Foto: Alexander Münch
zum Schluss ist die Vorfreude präsent
Vorbereitungsseminar für die Sommersportfreizeiten für Alle 2023
Von 30. Juni bis 2. Juli fand das jährliche Vorbereitungswochenende für die Sportfreizeiten der bsj an der Sportschule Baden-Baden Steinbach statt. An drei Tagen hatten die Betreuerinnen und Betreuer mit und ohne Behinderung die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und ihre Vorfreude auf den bsj-Sommer weiter zu steigern.
Auf dem Programm stand zunächst die Schulung der angehenden Teams in unterschiedlichen Themen. Es ging dabei um Inhalte wie Aufsichtspflicht, Prävention sexualisierter Gewalt (PSG) sowie Ziele, Wünsche und Erwartungen der bsj für die Freizeiten. Auch Erste-Hilfe-Kenntnisse wurden aufgefrischt.
Zwischen den Theorieblöcken war Zeit, um das Programm der Freizeiten zu entwerfen, wobei sich die jungen Engagierten mit all ihren kreativen Ideen und Fähigkeiten einbringen konnten. Die „Neuen“ konnten hierbei von den Erfahrungen der „Alten“ aus den letzten Jahren profitieren und Fragen aller Art loswerden. Für eine bessere Orientierung auf dem Sportschulgelände wurde in Kleingruppen ein Actionbound durchgespielt, bei dem die Teilnehmenden ins Grübeln und Schwitzen kamen sowie bisher unbekannte Fakten über die Sportschule lernen konnten. Ins Schwitzen kamen alle Anwesenden auch während der Praxis-Einheit „Takeshi‘s Castle“. Das Parcours-Teamspiel ist ein Klassiker auf den Sportfreizeiten und konnte nun von allen getestet werden. Dabei reflektierten die Teilnehmenden auch gemeinsam über die Inklusivität des Spiels und notwendige Anpassungen für die vielfältige Gruppe im Sommer.
Kooperationsspiele und Energizer lockerten das Programm auf und ließen die Gruppe zu einem engen Team zusammenwachsen, das sich mit viel Herzblut und guter Laune um die jungen Sportler der Sommerfreizeiten kümmern wird.
Am Sonntagmittag reisten die Teamerinnen und Teamer zufrieden und mit viel Motivation für die Freizeiten im Gepäck ab. Nun können sie sich auf August freuen, wo sie die beiden Gruppen zur Kinder- oder Jugendfreizeit begrüßen und ihre Pläne in die Tat umsetzen werden.
Meike Grimm
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Action bei Takeshi’s Castle. Beide Fotos: bsj
Das diesjährige Team der Sportfreizeiten.
Beide Fotos: bsj
Vielfalt im Sport erleben!
Neues von der inklusionslandkarte
Seit Mitte Dezember sammelt die bsj Informationen über sportliche Angebote für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung in Vereinen. Diese werden nun in einer Landkarte zusammengefasst, die eine bessere Übersicht für alle Interessierten bieten soll, und auf der bsj-Website zu sehen ist.
In den kommenden Monaten stellen wir hier Vereine, Initiativen und deren inklusive Angebote vor, die sich an Menschen mit und ohne Behinderung richten.
Dieses Mal:
Der Judo Club Elchesheim-Illingen e. V. mit „Judo and more“
Dieser ist ein zertifizierter Rehabilitationssportverein für Sport mit Menschen mit geistigen Behinderungen. Er lebt den Slogan „es ist normal verschieden zu sein“. In der Vereinsgemeinschaft wird gemeinsam Sport gemacht, es gibt Ausflüge, Grillfeste, Arbeitseinsätze und vieles mehr. Die Angebote richten sich an Menschen zwischen 20 und 68 Jahren.
Du bist interessiert?
Kontaktiere Roland Stolz per Mail unter jc-elchesheim-illingen@web.de und erfahre mehr!
Wenn du selbst Teil einer inklusiven Sportgruppe bist oder dein Verein generell Aktivitäten anbietet, die auch für Menschen mit Behinderung geeignet sind, dann melde dich bei der bsj und auch Dein Angebot wird bald als neuer Punkt auf der Landkarte auftauchen.
Meike Grimm
Kontakt: Meike Grimm, grimm@bsj-freiburg.de
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bsj bei den internationalen Pfingstradrennen in Merdingen und Achkarren
Auch in diesem Jahr war die bsj beim traditionellen Straßenradrennen am Pfingstmontag in Merdingen mit einem viel beachteten Infostand vertreten. Große Freude herrschte bei den ganz Kleinen, die, im Anschluss an das „Einsteigerrennen“ – bei dem es nur Gewinner gab – neben einer Urkunde ein bsj-T-Shirt erhielten, welches sofort angezogen und stolz zur Show gestellt wurde.
Schon am Pfingstsonntag beim Straßenradrennen in Achkarren hatte die bsj den Verein bei der erstmaligen Durchführung eines inklusiven „Einsteigerrennens“ unterstützt und unterschiedliche Sachpreise für die Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. Mit über 50 Teilnehmenden war das Rennen ein voller Erfolg und eine gelungene Premiere für den Verein.
Wolfgang Keller
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Infostand von BSB und bsj.
Beide Fotos: Wolfgang Keller Stolze Teilnehmer des Einsteigerrennens.
Plakat inklusives Einsteigerrennen / RSV Achkarren 1912.
„Einfach nur dran glauben?“
„Ya gotta believe“ steht auf einem T-Shirt, das ich mir bei einem Baseballspiel der New York-Mets gekauft habe – „Du musst daran glauben“. Tatsächlich zweifelt heute kaum mehr jemand am Einfluss der Psyche auf die eigene sportliche Performance. Wer nicht an den Erfolg glaubt, wird es schwer haben, erfolgreich zu sein. Nicht umsonst haben mittlerweile viele Sportvereine auch Psychologen und Mental-Coaches in ihren Reihen. Auf dem Trainingsplatz und in den Hallen wird alles dafür getan, dass der Kopf der Sportler dem maximalen Erfolg nicht im Wege steht, sondern diesen erst ermöglicht.
Einfach nur an sich glauben – ist Erfolg wirklich so leicht herbeizuführen? Bei genauerem Hinsehen müsste schnell klar werden: Der Glaube an die eigene Stärke allein macht noch keinen Erfolg. Er ist ein wichtiges Puzzelteil – doch allein der Glaube wird keinen Punkt gewinnen. Training, Fitness, Taktik, Spielabläufe sind ebenso Bausteine eines erfolgreichen Wettkampfes.
Wenn einige dieser Bausteine nicht passen, hilft aller Glaube nichts. Und wenn erstmal der Erfolg ausbleibt, dann geht
es im Sport auch einmal ganz schnell in eine Abwärtsspirale: kein Erfolg, nichts klappt mehr, der Glaube an sich selbst geht flöten, der Erfolg rückt in weite Ferne…
„Du musst einfach an dich glauben!“ Dieser Satz hat auch außerhalb des Sports eine steile Karriere gemacht. Der Glaube an die eigene Stärke ist, so scheint es mir, zum Motor einer ganzen Generation geworden. Schon die Kleinsten begegnen mir mit Sätzen wie: „Wenn ich an meine Träume glaube, erreiche ich sie auch!“ Ein gesundes Selbstbewusstsein ist für die eigene Lebensführung ein Schatz. Und es ist auch die Aufgabe von Kirche und Sport, ein solches gesundes Selbstvertrauen bei Kindern und Jugendlichen aufzubauen und zu stärken. Aber der Satz „Du musst einfach an dich glauben!“, scheint mir da ein zweischneidiges Schwert zu sein. Denn was ist, wenn der Erfolg einmal ausbleibt? Was, wenn Menschen ihre Träume nicht erreichen, so wie es wohl jeder und jedem von uns schon mal ergangen ist? Bin ich dann vielleicht selbst schuld an meinem Misserfolg? Habe ich nicht genug an mich geglaubt? Was banal klingen mag, kann Menschen
in schwere Krisen stürzen. Menschen, die sich für alles nicht Gelungene selbst verantwortlich machen, gehen oft psychisch gehandicapt durchs Leben. Was für den Sport und das Leben gilt, gilt auch für den Glauben an Gott. Dieser ist keine Zauberformel, die alles gelingen lässt. Vielmehr wird mir in meinem Glauben immer wieder bewusst, wie wichtig es ist, dass mein Schicksal nicht allein in meinen Händen liegt. Mein Gottesglaube zeigt mir, dass da jemand anderes ist, der an mich glaubt. Ich meine, darauf kommt es an: Zum richtigen Zeitpunkt brauchen wir jemanden, der oder die an uns glaubt! Wenn wir im Misserfolg keine eigene Energie mehr aufbringen können, dann braucht es Energie von außen –den richtigen, stärkenden und Glauben schenkenden Impuls: von Trainern, Psychologen, Freunden und Familie – oder eben von Gott. n
Jakobus Hartmann Arbeitskreis
Kirche und Sport
SPORT in BW – Das Magazin des Sports in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg-Teil
Herausgeber:
Landessportverband BadenWürttemberg e. V. (LSVBW)
Ulrich Derad (Hauptgeschäftsführer)
Fritz-Walter-Weg 19, 70372 Stuttgart, Tel.: 0711/207049-850
www.lsvbw.de
Redaktion:
Klaus-Eckhard Jost (verantw. Redakteur/v.i.S.d.P.)
Tel.: 0711/207049-853
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Sport-Marketing BadenWürttemberg
Fritz-Walter-Weg 19, 70372 Stuttgart
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Fax: 0711/28077-108
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BSB-Teil
Herausgeber: Badischer Sportbund Freiburg e. V. Joachim Spägele (Geschäftsführer)
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SPORT in BW 08 | 2023 38 KiRcHE + SPORT / iMPRESSUM
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des Badischen Sportbundes Freiburg e.V.
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Bezirksdirektion der AOK Baden-Württemberg
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Eine, mit bis zu 14.000 € dotierte, Auszeichnung für Vereine, gefördert von den Volksbanken Raiffeisenbanken in Deutschland, dem DOSB und BSB Freiburg. Sport im Verein, das ist nicht nur das Ringen um Rekorde und Medaillen. Sport ist mehr, im Bereich des Breitensports wird enormes geleistet. Und damit sich dies nicht nur im Verborgenen abspielt, gibt es seit 2004 den Wettbewerb „Sterne des Sports“. Auch in Südbaden soll das besondere gesellschaftliche Engagement von Sportvereinen nicht unbemerkt bleiben. Bewerben können sich alle Sportvereine, die sich in besonderem Maße gesellschaftlich engagieren. Die Sterne des Sports gibt es in drei Stufen – die regionale Bronzeebene, die Silberebene der Bundesländer und die bundesweite Goldebene. Die „Sterne des Sports in Gold“ werden traditionell im Januar des Folgejahres in Berlin vom Bundespräsidenten oder vom Bundeskanzler verliehen.
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.sterne-des-sports.de
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Thomas Rodenbüsch