OLYMPISCHE SPIELE
Lange her Was macht eigentlich….? Michael Rich, vierfacher Radsport-Olympia-Teilnehmer aus Emmendingen Er sitzt noch immer auf dem Rad. Fast täglich. Und wenn nicht, dann entwickelt und vertreibt er welche. Fast alles im Leben des mittlerweile 51-jährigen Michael Rich kreist um den Radsport, damals wie heute.
Rad anbetrifft: „Ich bin heute ein begeisterter Mountainbiker, bin oft hier im Südbadischen unterwegs. Der Radsport insgesamt war und ist mein Leben.“ Und hin und wieder trifft er auch auf Kumpels aus früheren Zeiten. Nicht zuletzt auf Christian Meyer aus Denzlingen. Mit ihm wurde er
vor 29 Jahren Olympiasieger. 1994 stürzte dieser jedoch bei einer Rundfahrt in Italien schwer und ist seither querschnittsgelähmt. Beruflich ist Meyer seit vielen Jahren bei der Sparkasse in Emmendingen tätig – n dem Wohnort von Michael Rich. Joachim Spägele
1988 startete Rich erstmals bei Olympischen Spielen. In der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn belegte er Platz zehn. Anschließend verlegte er seinen sportlichen Schwerpunkt jedoch auf die Straße. 1992 wurde Rich im Mannschaftszeitfahren über 100 km in Barcelona sensationell Olympiasieger. Mit im Team Bernd Dittert, Uwe Peschel und der Denzlinger Christian Meyer. Wieder vier Jahre später, 1996 in Atlanta, – also vor genau 25 Jahren – wurde Rich Zehnter im Einzelzeitfahren. Ganze acht Jahre später schaffte er erneut die Qualifikation und verpasste mit dem vierten Rang im Einzelzeitfahren von Athen die zweite Olympiamedaille nur knapp. Viermal Olympia – nicht alltäglich „Das ist alles sehr lange her, aber ich erinnere mich noch gut an die Zeit. Viermal bei Olympischen Spielen an den Start gehen zu dürfen ist etwas ganz besonderes und nicht alltägliches“, war der Olympiasieg 1992 zwar das sportliche Highlight neben drei Vize-WM-Titeln in den Jahren 2000, 2002 und 2004. „Doch die Qualifikation für Atlanta darf nicht unterschätzt werden, war damals doch Jan Ullrich der Favorit auf eine Teilnahme“, gewann der für für den RV Concordia Reute und dann für Öschelbronn startende Rich zudem zweimal den französischen Zeitfahr-Klassiker Grand Prix des Nations, die Tour de la Somme und nicht zu vergessen drei Bayern-Rundfahrten. Im Jahre 2005 – um nur die wichtigsten sportlichen Highlights zu benennen – erreichte er bei der Tour de France das Ziel. Und dies, obwohl Michael Rich eigentlich eher ein Zeitfahrer und Rundfahrer war. Auch beruflich im Radsport tätig Vor fünfzehn Jahren beendete Rich schließlich seine Karriere, war dann als Material scout für das Team Gerolsteiner tätig. Seit mehreren Jahren nun arbeitet er in der Entwicklungsabteilung des Radherstellers Can yon und sattelte auch um, was das
SPORT in BW 06 | 2021
Michael Rich – heute viel auf dem Mountainbike anzutreffen.
Foto: privat
17
