SPECIAL OLYMPICS / CORONA
Jetzt als Host Town bewerben! Special Olympics Weltspiele 2023 – eine riesige Chance für die nachhaltige Entwicklung von inklusivem Sport. Interview mit Mathias Tröndle, dem Präsidenten von Special Olympics Baden-Württemberg (SOBW) Gastgeber sein. SOBW hat Herr Tröndle, was könbewusst von Beginn an den nen wir von den WeltspieLandessportverband mit len von Special Olympics einbezogen, weil wir hier 2023 in Berlin erwarten? große Chancen für den geDie Weltspiele bringen samten organisierten Sport 7.000 Athleten aus allen im Land sehen. Kontinenten nach Berlin. Die Begegnung beschränkt Was erwarten Sie vom sich aber nicht auf die BunHost Town Programm? deshauptstadt, sie findet Unser oberstes Ziel ist es, im Rahmen des Host Town Sportler mit Behinderung Programms „170 Nationen – 170 inklusive Kommu- Mathias Tröndle Foto: privat in die Vereine zu inkludieren. Letztlich sprechen wir nen“ schon vorher in den Bundesländern statt. Wir in Baden-Würt- von einer Win-win-Situation: Die Vereitemberg können den Delegationen mit ne erhalten neue Mitglieder und können unserer vielfältigen und kreativen Ver- ihre Vereinskultur bereichern, unsere Zieleinslandschaft bestimmt hervorragende gruppe bekommt Anschluss an den Alltag. Dafür, dass dies funktioniert, haben wir bereits viele „Best-Practice-Beispiele“ im Land. Darüber hinaus schärfen die Kommunen bei der Teilnahme am Host Town Programm ihr Profil als Netzwerk, indem sich die Beteiligten nachhaltig und langfristig gemeinsam Gedanken machen, wie mehr inklusiver Sport stattfinden kann.
Voll inklusiv: Kai Polefka (TS Durlach, SOBW) im Unified-National team von SOD beim Erfolg gegen Kenia im kleinen Finale der SO-Weltspiele 2019 in Abu Dhabi. Foto: SOD
Wie können Vereine profitieren, und wie können sie sich einbringen?
Zur Person Mathias Tröndle ist seit 2020 Präsident von SOBW. Er ist gleichzeitig Vorsitzender der TS Durlach, die 2011 den Goldenen Stern des Sports und 2016 den Trainerpreis des LSVBW erhalten hat. Special Olympics (SOD): Dies ist die deutsche Organisation der weltweit größten, vom IOC offiziell anerkannten, Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Im Mittelpunkt der Arbeit des SOBW mit Sitz in Karlsruhe steht die sportliche und gesundheitliche Förderung von Menschen mit geistiger Behinderung.
Die Sportvereine können jetzt in der Bewerbungsphase bis Ende Oktober auf ihre jeweilige Kommune zugehen und ihnen nahelegen, dass eine Bewerbung als Host Town sehr viele Vorteile bringt: Netzwerke stärken, Vereine an den runden Tisch holen, usw. Der Verein kann sich als Motor für eine tolle kommunale Aktion einbringen. Wir wissen, dass da viele Möglichkeiten in einer Kooperation mit den Einrichtungen der Behindertenhilfe stecken. Wenn das gelingt, können wir wieder mal beweisen, wieviel der Sport für die Gesellschaft leisten kann. n Das Interview führte Joachim Spägele Weitere Informationen sind auf www.so-bw.de zu finden.
Die Zeit ist reif für Öffnungen – Sport als Impfung begreifen Die 16 Landessportbünde haben sich gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund in einer Videokonferenz bereits vor Wochen einmal mehr mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Menschen und den Sport in Deutschland befasst. Beide fordern eine Öffnung des Sports. Die Zeit ist reif, um zu einem geordneten Sportbetrieb zurückzukehren. Jetzt, nach den Pfingstferien, ist dies mehr denn je geboten und auch notwendig. „Mit der steigenden Anzahl von Geimpften
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und Genesenen, flächendeckenden Testungen und den im Sport etablierten Hygiene- und Schutzkonzepten ist die Zeit gekommen, den Sport wieder zu öffnen“, so die LSVBW-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis für die Landessportbünde. „Weitere Lockerungen sind ein elementarer Schritt für die Rückkehr zu einem geregelten Sportbetrieb, wie wir ihn kennen und lieben. Das gibt uns Perspektive und Zuversicht. Unsere Vereine stehen in den Startlöchern. Sport ist wie eine Impfung auf dem Weg
zur Bekämpfung der Pandemie“, so Menzer-Haasis weiter. Denn es hat sich mehrfach erwiesen: Die Vereine, Fachverbände und Landessportbünde sind in der Lage, auch in der aktuellen Situation verantwortbare Angebote zu unterbreiten. Wesentliche Grundlage ist der konsequente Dreiklang von Impfen, Testen und Kontakt-Nachverfolgung. Dies gepaart mit entsprechenden Hygienekonzepten ist im Sportverein gewährleistet. n Joachim Spägele
SPORT in BW 06 | 2021