DORFPLATZ
Donnerstag, 13. Januar 2011 Nr. 2
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BREITENBACH NEUES AUS UNSERER BIBLIOTHEK
Wir empfehlen
Damaskus. Der Geschmack einer Stadt Von Marie Fadel und Rafik Schami Mit einem sinnlichen Buchtipp möchte ich das neue Jahr beginnen. Das vorliegende Buch ist nämlich eine wunderbare Mischung aus Kulturgeschichte, Stadtführer und Kochbuch und ist auch eine Liebeserklärung an die Stadt Damaskus. Rafik Schami ist 1946 in Damaskus geboren und ist ein syrisch-deutscher Schriftsteller und dazu auch ein promovierter Chemiker. Der Name ist ein Pseudonym und bedeutet «der aus Damaskus kommt». Marie Fadel ist seine Schwester und mit ihr hat er ein Jahr lang «Spaziergänge» durch Damaskus gemacht. Er am Telefon in Deutschland und sie am Handy in den Strassen und Gassen der Stadt. So entstand dieses wunderbare Buch, das dem Leser eine kulturelle und kulinarische Welt voller Geschichten, Farben und Gerüche eröffnet. Da gibt es Beschreibungen von zauberhaften Orten, von spannenden Menschen und natürlich viele spezielle Rezepte von Lieblingsgerichten. Wer hätte nicht Lust, Zucchini mit Walnuss, Auberginenpüree oder Grüne Bohnen mit Knoblauch nachzukochen! Ein Buch, das mit allen Sinnen zu geniessen ist! Christine Eckert
LESERBRIEF
Leere Kassen in Baselland Täglich flattern Bettelbriefe von karitativen Organisationen ins Haus. Man spendet gern und hilft minderbemittelten Menschen, sofern das die eigenen finanziellen Verhältnisse zulassen. Nicht so unsere Baselbieter Regierung! Sie rührt nach wie vor mit grosser Kelle an und verschleudert unsere Steuergelder, obwohl die Staatskasse tief in den roten Zahlen steckt. Wir Baselbieter sollen weitere 17 Millionen Subventionen für den Basler Theater-Luxus berappen. Basel-Stadt schwimmt im Geld und will die Steuern senken – auf dem Buckel des Baselbieter Steuerzahlers! Am 13. Februar 2011 stimmen wir darüber ab, ob wir den Baslern trotz eigener Finanzkrise ein 17-Millionen-Geschenk machen sollen. Dazu gibt es nur eine Antwort: Nein! Guido Halbeisen, Wahlen Landratskandidat SVP Baselland
– DENKPAUSE –
Singen für alle im Pfarreisaal WOS. Heute Donnerstag, 13. Januar, findet von 18.45 bis 19.45 Uhr der erste von zehn «Kommt, singt mit»-Anlässen im Pfarreisaal der katholischen Kirche Breitenbach statt. Das Thema dieses ersten offenen Singens im Rahmen von «Cantamus, lasst uns singen» lautet «Auf Wanderschaft». Wie muss man sich ein offenes Singen vorstellen? Isidor Lombriser, Leiter der Regionalen Musikschule Laufental-Thierstein, gibt Auskunft. WOS: Was ist ein offenes Singen? Isidor Lombriser: Wie der Name es andeutet, ist ein offenes Singen offen für alle: für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Ohne Drill üben und singen wir zusammen einstimmige Lieder. Wie beim «Turnen für Jedermann» kann man diese «Kommt, singt mit»Anlässe einzeln oder mehrfach besuchen, nach Lust, Zeit und Laune. Warum diese offenen Singen? Viele Menschen erfahren immer wieder, dass Singen sich positiv auf Körper und Seele ausübt. Auch in verschiedenen Spitälern hat man inzwischen erfolgreiche Erfahrungen mit Sing-Therapien gemacht. In unserer individualistischen und leistungsorientierten Kultur ist das Singen jedoch im Alltag stark verkümmert. Wir überlassen das Singen den Spezialisten. Diese offenen Singen sind ein kleiner Beitrag, das einstimmige, spontane Singen wieder zu beleben. Wie haben Sie die Themen für diese «Kommt, singt mit!»-Anlässe ausgewählt? Das spontane Singen hat auch etwas mit unserer Kultur zu tun. Und nir-
Wie lauten die Themen dieser «Kommt, singt mit»-Anlässe? Die Wanderung durch das Volksliedgut beginnt mit dem Thema «Auf Wanderschaft». Andere Themen sind: «Abendlieder», «Die vier Jahreszeiten», «Freundschaft und Liebe», «Am Wasser». Sodann singen wir Lieder aus verschiedenen Gegenden der Schweiz. Bei den rätoromanischen Liedern werden wir uns vor allem auf die Refrains konzentrieren! Wie ist der Ablauf eines offenen Singens? Bei jedem «Kommt, singt mit»-Anlass ist ein Ensemble der Musikschule dabei, das den Gesang stützt. Wir werden diese Lieder nicht nach einem fixen Muster einüben, sondern einiges improvisieren. Alles soll ohne Druck ablaufen, sowohl für die Singenden wie für die Spielenden. Wird für diese Anlässe ein Eintritt erhoben? Nein. Alle Anwesenden erhalten gratis ein Büchlein mit den 90 Liedern. Irgendwo wird ein «Kässeli» stehen. Wer eine Münze hineinwerfen möchte, kann es tun. Aber auch da gilt, wie beim Singen: frei und ohne Druck.
EINGESANDT
Die BDP mit Sektion im Laufental Die Bürgerlich-Demokratische Partei des Kantons Basel-Landschaft hat ihre sechste und damit letzte Sektion gegründet. Am 11. Januar fand im Kulturzentrum Alts Schlachthuus in Laufen die Gründungsversammlung statt. Nach einer launigen Eröffnungsrede des Tagespräsidenten Peter R. Staub (BDP Oberbaselbiet) wurde der Vorstand gewählt, der sich wie folgt zusammensetzt: Ernst Horn, Präsident, Laufen; Jörg Imfeld, Vize-Präsident, Brislach; Pascal Cueni, Aktuar, Zwingen; Philippe Bossi, 1. Beisitzer, Röschenz. Anschliessend ermunterte der Präsident die Anwesenden, die Delegiertenversammlung der BDP Schweiz am Samstag, 15. Januar, im Hotel Engel, Liestal, zu besuchen. Nebst dem Präsidenten Hans Grunder werden Bundesrätin Evelyn Widmer-Schlumpf und verschiedene Ständeräte sowie Nationalund Regierungsräte aus der ganzen Schweiz erwartet. Ferner hat sich die BDP Schweiz in Absprache mit den Kantonalparteien entschlossen, an der diesjährigen Basler «muba» vom 4. bis 13. Februar im Politbereich einen Stand zu betreiben. Die BDB BL wird gemeinsam mit den
Nachbarkantonen Aargau und Solothurn das Standpersonal stellen. Evelyn Widmer-Schlumpf wird die «muba» eröffnen. Weitere BDP-Exponenten aus der ganzen Schweiz werden am BDPStand dem interessierten Publikum «Red und Antwort» stehen. Die BDP Basel-Landschaft hat es übernommen, mit den Kantonalen Sektionen Solothurn und Aargau gemeinsam eine personelle Grundbetreuung des Standes zu übernehmen. Für die Einstimmung auf den bevorstehenden Landratswahlkampf in unserem Kanton sorgte schliesslich Wahlkampfleiter Peter H. Müller, Sektion Leimental. Er wusste zu berichten, dass, kaum neun Monate nach der Parteigründung, für die kommenden Wahlen sich insgesamt über 40 Kandidierende aus sämtlichen Sektionen zur Verfügung gestellt haben. Dieses beachtliche Resultat wird den Vorstand beflügeln, den Einwohnerinnen und Einwohnern des Laufentals unseren Wahlslogan «bürgerlich – konstruktiv – zuverlässig» durch unsere Arbeit unter Beweis zu stellen.
Irrwege in Kleinlützel Im Wohngebiet «Baumgarten» steht eine neue Wegbezeichnungstafel mit der Aufschrift «Binnenrain». Nur einen Weg weiter unten heissts «Bündenweg» und der nächste Verbindungsweg lautet «Bündenrain». Im Dorf gibts noch einen «Frohmattrain», einen «Mühlirain» und einen «Hohrain» … Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Briefkästen verwechselt werden. Oder wenn ein Haus-Suchender vor lauter «B …, B …, B …» und «… rain, … rain, … rain» nicht mehr weiss, wohin er sich verirrt hat. Nun fehlt nur noch eine Hinweistafel «Irrland», dann würde auch finanzpolitisch die Richtung stimmen. Alfons Hammel
P
opulismus und dessen Folgeerscheinungen wie Rassismus, überschiessende Heimatliebe und Abgrenzung gegen Fremdes, Europa? Letztlich vieles, was unsere Identität kennzeichnet, ist ein Aufstand gegen das Denken. Das Unvermögen zu denken, der sogenannte «dumme» Wähler, spielt eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wollen wir weniger denken, als wir könnten. Problematisch sind rein numerisch nicht die dummen, sondern die renitenten Wähler, Bürger, Politiker, Publizisten und Chefredaktoren. Wir rebellieren gegen das Denken, weil wir intuitiv spüren, dass uns das Denken vor die Angst machenden Probleme des Daseins stellt. Probleme, deren Zahl und Gewicht gegenwärtig zunehmen und erstmals erkanntermassen das Dasein als solches bedrohen, was ein zeitgeschichtliches Novum ist und es deshalb erschwert, Parallelen zur Vergangenheit zu ziehen. Denkende Wahrnehmung drückt uns die gegenwärtigen Probleme förmlich auf die Augen, weil diese so zahlreich und schwerwiegend sind. Denken verunmöglicht, vor diesen Problemen zu fliehen. Deshalb drücken wir uns vor dem Denken. Populismus ist der letzte verzweifelte Versuch, Problemen und dem auf sie weisenden Denken aus dem Wege zu gehen.
Matthias Bertschinger, Nunningen
VERANSTALTUNG
Mund.art und andere Künste Hansjörg Hänggi ist als Nunninger Bürger in Basel und Reinach aufgewachsen. Er wohnt heute in Therwil und ist stolzer Grossvater von fünf Enkelkindern. Gelegentlich zieht er aus, um ein Publikum mit seinen Mundartliedern, humorvollen Geschichten, Gedichten und skurrilen Wortspielereien zu unterhalten. Sein aktuelles Programm zeigt die vielseitigen Möglichkeiten unserer regionalen Mundart. Freitag, 14. Januar, 20.00 Uhr, Bistro Alts Schlachthuus», Laufen.
VERANSTALTUNG
GEBÄUDEVERSICHERUNG
Eine Lesung, die den Atem raubt
Hallenfussballturnier der Feuerwehren
Für eine Betreuung in Tagesfamilien oder im KiTa Vogelnest sprechen: persönlich und familiennah betreut, zeitlich flexibel, professionell, individuelle Förderung, konstante Bezugsperson, soziale Kompetenzen stärken, Spiel, Geborgenheit, Vertrauen und gesunde Entwicklung. Und nicht zu vergessen: unser 20-jähriges Know-how, zudem viele Personen mit ihrem uneigennützigen Engagement beigetragen haben. Ihnen gilt unser besonderer Dank. Wir hoffen weiterhin auf ideelle, moralische und finanzielle Unterstützung. Elke de Bruyn, Tagesbetreuung Hinteres Leimental
WOS. In seinem Programm wird der Literat Renato Kaiser das Leben und Werk des Slammers Renato Kaiser präsentieren, von seiner Geburt über seine literarische Blütezeit bis zu seinem mysteriösen Verschwinden. Nicht immer ganz ernst gemeint, aber doch auch mit Tiefgang und konstant beeindruckender ausdrucksstarker Sprachvirtuosität. Renato Kaiser liest seine Gedichte nicht, er flüstert, schluchzt, lallt und brüllt sie, in atemberaubendem Tempo, sodass Sprache zur Melodie wird, ohne den Inhalt zu verlassen. Kaum ein Slammer beherrscht die Klaviatur des Ausdrucks so gut. «Elvis ist tot. Renato Kaiser lebt», sagt Renato Kaiser, «und vielleicht», fährt er fort, «vielleicht taucht er ja tatsächlich wieder auf …» Auf jeden Fall gehen seine Texte direkt ins Herz und oft auch direkt ins Zwerchfell.
WOS. Unter dem Patronat der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung spielten am Samstag, 8. Januar, 16 Feuerwehr-Mannschaften in der Sporthalle Frenkenbündten in Liestal um den BGV-Cup 2011 und ermittelten den kantonalen Hallenfussball-Meister. Mit diesem sportlichen Anlass will die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung die bekannt gute Kameradschaft unter den Feuerwehren weiter fördern.
Tagesbetreuung Hinteres Leimental, Witterswil: Tagesfamilien, Mittagstisch, Kindertagesstätte, kontakt@tagesfamilienHL.ch, www.tagesfamilienHL.ch
Freitag, 21. Januar 2011, 20.15 Uhr, Kulturforum Alts Schlachthuus, Laufen: Renato Kaiser – «Es war nicht so – Ein Nachruf»
Ernst Horn
20 Jahre Tagesbetreuung mit Herz Das Jubiläumsjahr ist vergangen. Unvergessen bleiben die Erinnerungen: Solidarität unterm Fallschirm an den Bewegungstagen im Mai, im Sommer der öffentliche Spielevent und das FamilienPicknick in Bättwil. Zum 21. Mal fand das traditionelle Bienenwachs-Kerzenziehen statt. 3-faches Jubiläum war am 1. Adventswochenende auf der seit 75 Jahren bestehenden Jugendburg Rotberg mit dem 20-jährigen Weihnachtsmarkt. Viele bunte Herzen schmücken seit vergangenem Sommer das Stationsgebäude Bahnhof Flüh. Mit der Wärme unserer KiTa Vogelnest trotzen sie Wind und Wetter. Das Gebäude nimmt leider auch die herzlosen Schmierereien auf; die betreuten Kids können das nicht verstehen, war es doch gerade frisch renoviert, sauber und schön.
Matthias Bertschinger
Populismus ist Appell zur Aufrechterhaltung des alltäglichen, althergebrachten Betriebs, unseres courant normal, dem, was vermeintlich schon immer und gut so war. Die beunruhigende Frage lautet: Wie weit wird Verzweiflung dieses Mal gehen? Bis zu welchen Anomalitäten erachten wir den courant normal dieses Mal noch als normal und quasi geschichtslos, obwohl er sich ändert? Denn was heute als normal erscheint, war es kürzlich noch nicht! Wir sind wie kleine Kinder, die die Augen verschliessen, um Gefahren abzuwenden. Gefragt wäre dagegen Mut, sich dem, was sich zeigt, zu stellen. Nicht nur, weil sich Probleme nur lösen lassen, indem wir uns ihrer denkend annehmen. Auch werden wir erst so liebesfähig, denn Liebe baut auf Konfrontation, auf Wahrnehmung und Rezeption dessen, was sich zeigt. Und dies tun Menschen massgeblich denkend. Stattdessen fliehen wir vor unserem Denken und damit vor uns selbst in eine Vergangenheit, die so nicht mehr ist und so einfach und schön wie vorgestellt weitgehend auch nie war. Wir wünschen uns alle Zeit wie die vorgestellte Vergangenheit: Von Gott behütet, von Albert Anker gemalt, von Jeremias Gotthelf beschrieben, von Heidi vorgelebt, im Reduit verinnerlicht, auf dem Rütli beschworen und auf der Albisgüetli-Tagung zum Programm erklärt. Bloss lässt sich Zukunft so nicht gestalten, denn Zukunft wird nie so sein können, wie die Vergangenheit vermeintlich einmal war, ganz gleich, ob man dies begrüssen oder bedauern mag. Denken muss man nicht üben, man muss es lediglich befreien. Das hingegen muss man üben. Anker und Gotthelf kann man dagegen auch weiterhin mögen. Ich wünsche Ihnen und uns allen Zukunftswille fürs neue Jahr!
lc. Am Freitag, dem 14. Januar, findet um 20.00 Uhr eine weitere Lesung im Bistro Alts Schlachthuus in Laufen statt.
EINGESANDT LESERBRIEF
Wir Renitenten
gends ist das freie, ungezwungene Singen so verankert wie beim Volkslied. Die meisten Volkslieder wurden mündlich weitergegeben, von Mund zu Ohr. Das ist auch der Grund, wieso es bei den Volksliedern oft verschiedene Fassungen und Wendungen gibt. Gezielt habe ich Lieder aus dem deutschen Sprachraum und vor allem aus der Schweiz ausgewählt.
Die vier Erstklassierten: (v. l.) Mario Semadeni, Berufsfeuerwehr Basel, Lukas Keller, Feuerwehr Bottmingen, Pascal Halbeisen, Stützpunktfeuerwehr Laufen, Jorge Manso, FOTO: ZVG Betriebsfeuerwehr CABB-AG