16. Februar 2012, 51. Jahrgang, Nr. 7
FRAGEN AN
Denis Ohlin Abteilungsleiter Kanalunterhalt. zVg Seit November 2011 ist die Firma Hächler-Reutlinger AG für den Winterdienst in Killwangen zuständig. Wie läuft es? Gut! Es macht Spass und ist für uns eine ideale Ergänzung zu den Kanalreinigungen, die im Winter wegen der Kälte teilweise nicht ausgeführt werden können. Wir haben Erfahrung im Winterdienst, in der Stadt Dietikon sind wir seit 10 Jahren dafür zuständig. In Killwangen sind wir für die Räumung der Trottoirs zuständig. Welche Arbeiten können denn wegen der Kälte nicht ausgeführt werden? Der Einsatz von Wasser und den teuren, frostempfindlichen Robotern macht das Arbeiten in unserem Stammgeschäft Kanalreinigung und grabenlose Kanalsanierung unmöglich. Somit ist der Winterdienst eine ideale Ergänzung zu unserem Kerngeschäft. Hat die Kälte auch zu mehr Salzeinsatz und Arbeitsstunden geführt? Nein. Der harte Winter kam spät und trotz grosser Kälte blieb es meistens trocken und es schneite wenig. Deshalb musste bis jetzt nicht übermässig gesalzen werden. Insgesamt halten sich somit unsere Arbeitsstunden seit November im Rahmen. Ist dieses Jahr die Salzknappheit kein Thema mehr? Nein, es steht ausreichend Salz zur Verfügung und wir rechnen mit keiner Knappheit. Killwangen scheint bestens gerüstet zu sein. (bär) Fortsetzung Seite 8.
PP 5432 Neuenhof
100 Jahre Emma Meier-Michel Harte Arbeit und privates Glück – davon war Emma Meiers Leben geprägt. Am Samstag feiert sie ihren 100. Geburtstag. SABINE WEHNER
Emma Meier-Michel lächelt zufrieden: «An diesem Geburtstag lasse ich mich feiern.» Schliesslich ist der 18. Februar nicht irgendein Geburtstag, sondern ihr 100. Im Regionalen Pflegezentrum Baden, wo die Wahlwettingerin seit fünf Jahren wohnt, wird der Festtag mit über 40 Gratulanten begangen. Kommen werden ihre Kinder, Enkel und Urenkel. Viel habe Emma Meier in diesen hundert Jahren erlebt. Geboren in Dottikon als Drittälteste von sieben Kindern, später auf dem Bauernhof eines Onkels der Familie in Hägglingen aufgewachsen, weiss sie, was harte Arbeit bedeutet. «Ich habe es nicht einfach gehabt in der Jugend, wir mussten viel schaffen», erinnert sich die 99-Jährige. Noch vor der Schule brachte sie die zuvor gemolkene Milch mit einem Leiterwagen in die Käserei. Später im Unterricht seien ihr dann doch manchmal die Augen zugefallen. Doch die Anstrengungen des ländlichen Lebens machten Emma Meier auch erfinderisch: Wenn sie zu Fuss von Hägglingen nach Lenzburg lief, um dort für ihre Tante in der Metzgerei Schinken zu kaufen,
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Emma Meier-Michel feiert am Samstag ihren 100. Geburtstag. liess sie es sich nicht nehmen, auf dem Rückweg in einem «Tea Room», wie früher Cafés genannt wurden, einzukehren und sich bei Tee und Gebäck eine «Verschnaufpause» zu gönnen. «Das fehlende Geld bemerkte meine Tante nie – wie auch, wenn sie nie nachzählte», erinnert sie sich. IHR PRIVATES GLÜCK habe sie später auch gefunden, «meine grosse Liebe, ja», so Emma Meier. 1942 zog sie dann mit ihrem Ehemann in das gemeinsam gebaute Haus in der Limmattaler Gemeinde ein.
Foto: zVg
Während sie von damals spricht, lässt Emma Meier einen Rosenkranz durch ihre Hände gleiten. Der Glaube sei ihr damals wie heute wichtig, sie schliesse ihre Mitmenschen in das tägliche Gebet mit ein. «Ich will ja, dass es allen gut geht», gibt Emma Meier als Wunsch an. Für sie bleibt mit fast 100 Jahren keiner mehr offen: Im Pflegezentrum darf sie einfach sein und den Tag geniessen, ganz in ihrem Sinne. Was hat sie so jung gehalten? «Vielleicht ist es das frühe Zubettgehen», gibt die rüstige Pensionärin schmunzelnd zu.