LBA_43_2011

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Donnerstag, 27. Oktober 2011

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

INHALT Amtliche Kirchenzettel Stadt Lenzburg Marktnotizen Im Gespräch

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Immobilien Region Agenda Szene

Weihnachtsgeschichte Der Einsendeschluss für Ihre ganz persönliche Weihnachtsgeschichte, welche dann in der Weihnachtsbeilage abgedruckt wird, ist der 31. Oktober. Senden an: redaktion@lenzburger-lba.ch oder Lenzburger Bezirks-Anzeiger, Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg.

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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 43, 111. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

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Hammerpark

Adventsfenster

Zentrumsgestaltung

Auf dem Gemeindegebiet von Lenzburg und Niederlenz, der Hammermatte, wird ein Angebot für Jugendliche realisiert.

Elisabeth Urech gefiel die Idee der Adventsfenster aus einem anderen Dorf so gut, dass sie die Organisation in Hallwil startete.

An einer öffentlichen Informationsveranstaltung in Möriken-Wildegg wurde das überarbeitete Projekt der Zentrumsgestaltung vorgestellt.

Für die nächste Generation

Terror aktuell

Werner Setz aus Rupperswil ist für den NAB-Award «Aargauer des Jahres» nominiert. Für ihn, welcher bereits mit fünf Solarpreisen ausgezeichnet ist, eine spezielle Nomination. Beatrice Strässle

D

er bereits mit fünf Fachpreisen(Solarpreise) ausgezeichnete Werner Setz freut sich ganz besonders über die Nomination für die Auszeichnung «Aargauer des Jahres». «Für mich bedeutet diese Nomination sehr viel, weil es ein Publikumspreis ist», erklärt Werner Setz. Er ist ein eigentlicher Pionier, was nachhaltige Bauweise betrifft. «Wir brauchen neue Produkte, um den kommenden Generationen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen zu können. Der Beruf Architekt bietet mir eine ideale Plattform, um mit meinem Team zusammen energieeffizient zu bauen», ist er überzeugt. So konnte er vor kurzem das schweizweit einzige Plusenergiehaus mit Elektromobilität in Rupperswil fertigstellen – ein weiterer Meilenstein. Eine lebenswerte Welt hinterlassen Als er vor 10 Jahren voraussagte, dass er damit rechne, dass der Ölpreis auf 100 Franken pro 100 Liter ansteige, wurde er vor allem eins, belächelt. Die heutige Situation gibt ihm recht. Er ist ein steter Rufer in der Wüste und unermüdlich dabei, zusammen mit seinem Team die Ideen für nachhaltige Bauweisen zu verwirklichen. Da stellt man sich bald einmal die Frage, was ihn denn antreibt. «Das ist für mich ganz eindeutig das Bestreben, unseren jungen Menschen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.» Er gibt zu bedenken, dass 50 % des Ölund Gasverbrauches in der Schweiz für Heizung und die Warmwasseraufbereitung gebraucht würden. Ihn schmerze es, wenn er wisse, dass jedes Jahr drei bis vier Milliarden an Volkseinkommen ins Ausland bezahlt würden, um diese Energien

Salzkorn

Werner Setz auf der Treppe des schweizweit ersten Plusenergiehauses. einzukaufen, anstatt mit geeigneter Bauweise das Geld im Land zu investieren und so noch Arbeitsplätze zu schaffen. Auf dem richtigen Weg Die jüngsten Geschehnisse in Japan und die daraus resultierende Energiedebatte lassen bei Werner Setz den Schluss zu: «Doch, ich bin auf dem richtigen Weg.» Dass er auf dem richtigen Weg ist, zeigt sich auch am Wachstum seines Architekturbüros. Waren es vor 10 Jahren noch 4 Mitarbeiter, so sind es heute 18. Ein Team, das am gleichen Strick zieht und sehr gut ausgebildet ist. «Wir bilden unseren Nachwuchs selber aus, da wir einen hohen Level an Wissen voraussetzen. Diese Fachkräfte finden wir auf dem Markt nicht», erzählt Werner Setz weiter. «Der Umgang mit Menschen ist eine Bereicherung für mich» Werner Setz ist nicht nur von seinen Ideen überzeugt, er steht mit Herzblut hinter seinem Schaffen. Auf die Frage, ob sich denn bei den spürbaren Widerständen nicht ab und zu Frustration breitmache, meint er schmunzelnd: «Nein, es wäre wider meine Persönlichkeit, zu resignieren. Die Leute aufzuklären und zu zeigen, wie man nachhaltig bauen kann, macht mir Spass.» Der Umgang mit Menschen bereichert sein Leben. «Ich brauche das», stellt er kurz und bündig fest. Schattenseiten? «Ja», lacht er, «manchmal komme ich

an meine physischen Grenzen und dann holt mich meine Frau Monika wieder auf den Boden zurück.» Seine Batterien tankt er bei seiner Familie und vor allem auch beim Bergsteigen auf. Nicht alleine, auch hier ist er ein Teamplayer. «Dieser Sport macht meinen Kopf frei», bringt er es auf den Punkt. Kraft tankt er auch am Morgen in der Stille. «Ich bin überzeugt, dass die Welt nicht nur ein Zufallsprodukt ist, sondern von Gott im christlichen Sinne geschaffen wurde. Das Gebet gibt mir Kraft und die nötige Balance.» Visionen und Ziele Werner Setz ist auch ein Mensch mit Visionen, beruflich wie privat. Wobei man privat kaum mehr von einer Vision, sondern von einem Vorhaben sprechen kann. Nächstes Jahr ist geplant, den Dom, den höchsten ganz in der Schweiz liegenden Gipfel, zu besteigen. Beruflich? «Dass wir den Überschuss an erneuerbarer Energie, wie beispielsweise im Sommer, speichern könnten. Und energieautarke Häuser bauen zu dürfen, die noch viel Energie abgeben können. Ich möchte mit meinem Wirken erreichen, den Kindern und jungen Erwachsenen eine saubere Zukunft zu hinterlassen. Für mich ist dies das Wichtigste überhaupt», schliesst er. Die Bevölkerung kann bis zum 6. November unter www.nab-award.ch ihrem Favoriten die Stimme geben.

Tel. 062 891 83 00

Dass wir derzeit fast täglich mit terroristischen Anschlägen konfrontiert werden, ist vor allem eine Folge der verstärkten Intensität. Neu ist der Terror nämlich keineswegs. Man erinnert sich Martin Fiedler nicht nur an die systematisiert betriebene Terrorisierung weiter Bevölkerungsteile in kommunistischen Ländern und im nationalsozialistischen Deutschland, sondern auch an den IRATerror, die ETA-Anschläge in Spanien und den Terror der Roten Brigaden in Italien. Vom RAF-Terror der Siebzigerjahre blieb selbst unser Land nicht verschont. Der Tod des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi – er war wohl einer der brutalsten und grausamsten Tyrannen der jüngsten Zeit – bedeutet leider nicht das Ende von Willkür in der Welt. Im Gegenteil: Zurzeit erlebt religiös inspirierter Terror in verschiedenen Ländern eine unerfreuliche Renaissance. Ich erinnere an die rigorosen Gewaltakte in Staaten, wo fanatische Islamisten christliche Kopten drangsalierten. Das lateinische Wort «Terror» bedeutet schlicht «Schrecken» oder «Furcht» und «heiliger Schrecken». Der Begriff beinhaltet letztlich nichts anderes als systematische und organisierte Gewalt gegen Unschuldige und (in der Regel) Unbewaffnete. Ein primäres Ziel von Terrorakten ist die paradoxe Mobilisierung der Bevölkerung durch Furcht. Die Unberechenbarkeit solcher Anschläge fördert das Gefühl eines ohnmächtigen Ausgeliefertseins. Sich dagegen zu wehren, gibt es wohl nur ein einziges wirksames Mittel, nämlich: Jeglichem Terror eine Bedachtsamkeit des Handelns und der Rhetorik entgegenzusetzen, die Gaddafiähnliche Ideologien im Keime ersticken. Wehret den Anfängen! Martin Fiedler ist Pfarrer, aktiv in gemeinnützigen und kulturellen Institutionen


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