Sport
Dienstag, 23. August 2011
Ohne Motor, aber nicht geräuschlos 47. Seifenkisten-Rennen Grand Prix Rossau bei grosser Hitze
L Der hochalpine Schluss des InfernoTriathlons: Francesco Maggitti im Schlussaufstieg zum Schilthorn, kurz vor den Kletterpassagen. (Bild Erika Schmid)
3 Ämtler beenden härtesten Triathlon 6000 Höhenmeter von Thun über die grosse und die kleine Scheidegg auf das Schilthorn sind kein Kinderspiel, erst recht nicht bei Temperaturen von weit über 30 Grad. Drei Ämtler haben das Ziel des Inferno-Triathlons am Samstag erreicht. Bruno Würmli, Francesco Maggitti und Bernhard Schneider kamen bei 97 Kilometer Rennradfahren mit 2145 Metern Steigung, 30 Kilometer Mountainbiken mit 1180 Metern Steigung und 25 Kilometer Berglauf mit 2175 Metern Steigung mächtig ins Schwitzen. Bis zu 39 Grad zeigte der Velocomputer im steilsten Stück auf dem Mountainbike kurz vor der Kleinen Scheidegg. Bruno Würmli war bei seiner ersten Teilnahme am Inferno mit 10:48.52 bester Ämtler, gefolgt von Francesco Maggitti mit 11:10.30 und Bernhard Schneider mit 11:19.26. Ein ausführlicher Artikel zum Inferno-Triathlon und -Halbmarathon folgt in der Freitagsausgabe. (sas)
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etzte Vorbereitungen, letzte Kontrolle, Helm auf – und ab der Rampe, von Hauptikon hinunter nach Rossau: Gegen 90 Fahrerinnen und Fahrer beteiligten sich am Seifenkisten-Rennen um den Grand Prix Rossau, einer von 20 Läufen, die für die Schweizer Meisterschaft zählt. Nach vorne gebückt, in aerodynamisch günstiger Haltung und voll konzentriert, steuern sie ihre motorlosen Gefährte über den Parcours, fahren bei Hindernissen Slalom. Nicht allen gelingt das. Ein Dreher hier, eine Fahrt ins Grüne da. Zuschauer – wegen der grossen Hitze nur in spärlicher Zahl erschienen – hören die fahrerischen Aussetzer auch: Quer stehende Räder quietschen. Aber mit Eifer sind alle dabei. Vornehmlich Eltern leisten den kleinen Schumis Hilfe, drücken Daumen, feuern sie an. Weil Fahrerinnen und Fahrer immer mehr ans Limit gehen, musste das Reglement verschärft werden, vor allem im Bereich des Gewichts von Fahrzeugen, wie Roland Zehnder, OK-Mitglied und IG-Lista-Vorstandsmitglied ausführt. Vom Übereifer ist es nicht weit bis zu unfairem Verhalten. In der Vergangenheit haben Fahrer Tore ausgelassen und bewusst eine 5-Sekunden-Strafe in Kauf genommen, um gleichwohl schneller ins Ziel zu gelangen. «Diese Zeitstrafe ist auf 10 Sekunden erhöht worden», so Roland Zehnder, der allerdings von Einzelfällen spricht. Das Reglement ist auch beim Bau der Seifenkisten zu beachten, ansonsten droht der Ausschluss. Achsen und Räder müssen von der IG bezogen werden. Das sind Pflichtbauteile, die für alle gleich sind. Auch in Sachen Länge und Gewicht gibt es Vorschriften. Gleichwohl bleibt beim Basteln einer Seifenkiste Spielraum, allerdings darf nur Holz oder Kunststoff verwendet werden. Keine Vorgaben gibt es bei der Form. Mit aerodynamischer Bauweise lassen sich gewiss ein paar Zehntelsekunden gewinnen. (-ter.)
Durch die Hindernisse: Fahrerisches Können verlangt.
Fahrer suchen die Ideallinie, die Zuschauer den Schatten. (Bilder Werner Schneiter)
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