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Olten, Donnerstag, 12. November 2020 | Nr. 46 | 88. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
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Bereits im Jahr 2018 sorge Autor Jens Steiner anlässlich der Erzählnacht für eine Vielzahl begeisterter Zuhörer. In diesem Jahr ist eine Anmeldung von Vorteil. (Bild: Archiv / Sonja Furter)
Die Magie des Vorlesens JENS STEINER Das Motto der diesjährigen Erzählnacht lautet «So ein Glück!». Ein Glück ist es auch, dass Autor Jens Steiner mit seinem neuen Kinderbuch trotz der Corona-Massnahmen am Freitag, 13. November um 17 Uhr in der Buchhandlung Schreiber vorliest. DENISE DONATSCH
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chon als Kind träumte der Zürcher Autor Jens Steiner davon, Schriftsteller zu werden – wie das gehen soll, war für ihn jedoch ein Rätsel. Zwar habe er Bücher richtiggehend verschlungen, doch was ein Schriftsteller genau macht, konnte er sich nicht vorstellen. Nach seinem Germanistik- und Philosophie-Studium begann sich sein Schreibvorhaben jedoch zu konkretisieren und mit Mitte zwanzig entschied er sich dazu, das Schreiben ernsthafter zu betreiben und zwar mit baldigem Erfolg. In «Trial-and-Error»Manier und mit genügend Hartnäckigkeit erarbeitete er sich die Kompetenz, Romane zu schreiben und veröffentlichte schliesslich 2011 seinen ersten, sehr erfolgreichen Roman «Hasenleben», mit dem er gleich mehrere Preise gewann, unter anderen den Förderpreis der Schweizerischen Schillerstiftung.
Ein relativ langweiliger Arbeitsalltag
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Seit diesem ersten Werk seien noch einige weitere Bücher dazugekommen und inzwischen habe sich ein gewisser Arbeitsrhythmus bei ihm eingestellt, so Steiner. «Um ungefähr 9 Uhr, ganz bürozeitenkonform, beginne ich wie auf Kommando zu arbeiten», bemerkt der Autor und ergänzt, dass er eigentlich einen relativ langweiligen Arbeitsalltag habe. Falls ihm mal keine Idee käme, wie die Geschichte weitergehen könnte, gäbe es noch viel anderes zu tun. In solchen Momenten redigiere er den bereits verfassten Text, oder beschäftige sich eingehender mit seinen Figuren. Doch nicht immer käme er mit seinen Werken ans Ziel – manchmal müsse er sich auch schweren Herzens von einer
seiner Ideen verabschieden. Scheitern sei für den kreativen Prozess jedoch enorm wichtig, findet Steiner, denn gerade der Widerstand mache seine Arbeit erst wirklich interessant. «Wäre das Schreiben von Büchern einfach, dann gäbe es wohl nur noch 08/15-Literatur und das wäre ja auch nicht sonderlich spannend.»
Selbstzweifel nagen an der Schreibmotivation
Im Leben von Steiner gäbe es auch Situationen, in denen er eine Schreibflaute durchmachen würde. «Wenn eines meiner Bücher nicht so gute Rezensionen erhält, dann reagiere ich nicht selten mit Niedergeschlagenheit.» Selbstzweifel würden in ihm aufkommen, welche sich durchaus auf die Schreibmotivation auswirken können, so der Autor. Die aktuelle Zeit, bedingt durch Corona, empfinde er als eher schwierig, denn auch wenn es nicht seine Kernaufgabe sei, Lesungen zu halten, würde er diesen Aspekt seiner Arbeit schmerzlich vermissen, da momentan beinahe alle Veranstaltungen abgesagt würden. Hinzu käme, dass der Büchermarkt zunehmend auf sehr wackeligen Beinen stünde und von den Medien immer weniger Unterstützung erhielte, da es dort praktisch nur noch um die Klickquoten gehe. Bis jetzt sei seine Schreiblust aber glücklicherweise immer wieder zu ihm zurückgekehrt.
Kinder haben teilweise ein sehr anspruchsvolles Leben
Die Lust auf Abwechslung und das Eintauchen in andere Welten, hätten Steiner im Laufe seines Wirkens dazu gebracht, neben seiner Erwachsenenliteratur auch Kinderbücher zu verfassen. «Kinder sind ganz andere Leser als Erwachsene. Sie sind viel direkter, was die Kritik betrifft.» Diese kindliche Direktheit würde der Autor ganz besonders schätzen, da er so immer wisse, woran er sei. Um seinen kleinen Lesern auch wirklich gerecht zu werden, versuche sich Steiner in deren Welt zu versetzen. «Kinder haben teilweise ein sehr anspruchsvolles und komplexes Leben – das vergessen wir Erwachsenen nur allzu oft», so der Autor. Genau das wolle er aber nicht. Deshalb nehme er in seinen Kinderbüchern die Probleme der Kinder ernst und spreche
Themen an, die für Kinderliteratur etwas unüblich seien. In seinem neuen Kinderbuch «Lotta Barfuss und das meschuggene Haus» gehe es beispielsweise um die reale Problematik überteuerten Wohnraums, worunter viele Familien und somit auch Kinder leiden. Trotz des ernsten Hintergrundes der Geschichte biete diese aber auch jede Menge Wortwitz, Humor und gute Unterhaltung.
Die Kultur des Vorlesens muss aufrechterhalten werden
Der Autor freut sich sehr darauf, diese Geschichte im Rahmen der Schweizer Erzählnacht in der Buchhandlung Schreiber vorlesen zu dürfen. Die Erzählnacht wird jährlich schweizweit vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) organisiert und hat auch in Olten eine über zwanzigjährige Tradition. «Ich habe grossen Spass daran, Geschichten vorzulesen und finde es enorm wichtig, diese Kultur aufrechtzuerhalten», erwähnt Steiner und ergänzt, dass selbst in der Welt der Smartphones, der Games und des Internets, für die Kinder im Akt des Vorlesen noch immer etwas Magisches liegen würde – und dies dürfe man auf keinen Fall aufgeben. Die Erzählnacht im Jahr 2018, ebenfalls in der Buchhandlung Schreiber, habe er in bester Erinnerung und er freue sich, wieder dabei sein zu dürfen. Steiner liest am Freitag, 13. November um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung von Vorteil. Die Plätze sollen möglichst den Kindern überlassen werden. Ein weiterer öffentlicher Anlass der Erzählnacht findet im Kunstmuseum Olten statt. Dort erzählt Ines Henner um 18 Uhr Märchen und Geschichten für Erwachsene und Junggebliebene und die zehn Sieger des diesjährigen Geschichtenwettbewerbs, den die Jugendbibliothek Olten im Vorfeld durchgeführt hat, erhalten einen Büchergutschein der Buchhandlung Schreiber. Normalerweise durfte man anlässlich der Erzählnacht den Gewinnergeschichten in der Jugendbibliothek lauschen und von Veranstaltung zu Veranstaltung pilgern. Aufgrund der besonderen Umstände wird das in diesem Jahr bedauerlicherweise nicht möglich sein. w w w. s i k j m . c h
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Und, hat er endlich?» Mein Gatte schüttelt den Kopf – «nichts Neues aus Washington.» Bis Dienstagmorgen hat Donald Trump seine «Concession» noch immer nicht gehalten; jene rituelle Rede also, in welcher der unterlegene Kandidat seine Niederlage eingesteht und dem Sieger gratuliert. Das Wort «concession» (‚Zugeständnis’), liess er wissen, gebe es in seinem Wortschatz nicht. Derweil hat Joe Biden seine Arbeit schon begonnen. Als Erstes mit der Bildung einer Taskforce, um in den USA die Corona-Pandemie zu einzudämmen. Nach dem kurzen Freudentaumel vom Samstagabend, als Trumps Abwahl feststand («Pennsylvania ist ausgezählt!», schrie die Jüngste), wird einem schnell wieder klar: Wir leben in aussergewöhnlichen Zeiten. Diesseits wie jenseits des Atlantiks. Und weiss Gott, es ist nicht einfach. Der Winter kommt, die dunklen Monate. Kultur ist abgesagt, die Leute ins HomeOffice verbannt, soziale Kontakte aufs Minimum beschränkt. Und Weihnachten? Die Pandemie dürfte bis mindestens im Frühling dauern. Es werde «ein langer Marsch, ein Marathon», sagte der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen neulich im Interview. Und doch sind viele Menschen erstaunlich widerstandsfähig. Sie stecken ihren Frust in eine Schublade und konzentrieren sich auf das Ziel: dass Corona irgendwann vorbei ist und das Leben wieder bunt und vielfältig. Die Kunst besteht darin, die Zeit bis dahin zu überbrücken – mit Musik, mit Literatur oder was immer der Seele guttut. Einer, der weiss, wie das geht, ist Joe Biden: 1972 kamen seine Frau und Tochter bei einem Autounfall ums Leben, vor fünf Jahr starb sein Sohn an einem Gehirntumor. Biden mag ein alter, leidgeprüfter Mann sein. Doch er weiss, was seinen Landsleuten guttut.