Keine Erscheinung am 4. August 2022 Uhrmacherei Lauper
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Olten, Donnerstag, 28. Juli 2022 | Nr. 30/31 | 90. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
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I Ob im Winter (Bild) oder im Sommer: SAC-Präsident Stefan Goerre ist oft und gerne in den Alpen unterwegs. (Bild: SAC/Hugo Vincent)
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«SAC muss mit gutem Beispiel vorangehen»
STEFAN GOERRE Seit September 2021 präsidiert der Oltner Kardiologe Stefan Goerre den Schweizer Alpen-Club SAC. Der gebürtige Bündner besteigt seit mehr als 50 Jahren Berge und bekommt so die Auswirkungen des Klimawandels hautnah mit. ACHIM GÜNTER
Herr Goerre, wir erleben einen ausserordentlich schönen und warmen Sommer, Möglichkeiten für Bergtouren gibt es reichlich. Wo führte ihre letzte hin? Stefan Goerre: Auf die Zsigmondyspitze im Zillertal. Es handelte sich dabei um die letzte Aktivität im Rahmen einer Tourenwoche im Zillertal. Acht Mitglieder der SAC-Sektion Olten waren da gemeinsam unterwegs. Eine solche Tourenwoche im Sommer führen wir jedes Jahr durch.
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Haben Sie sich dabei immer sicher gefühlt? Ja, durchaus. Wir unternahmen in dieser Woche überwiegend Klettertouren. Und Klettern ist sicherer als zum Beispiel Gletschertouren oder Aufstiege in steilen Firnflanken, weil man beim Klettern immer gesichert ist. Aber kurz vorher unternahm ich im Mont-Blanc-Massiv Gletschertouren. Bei der Rückkehr von einer der Touren kamen uns Seilbahn-Touristen entgegen, die unangeseilt den Gletscher entdecken wollten. Wir mussten sie relativ unsanft «zurückpfeifen». Sie wären sonst wohl in die nächste Spalte gestürzt. Wer das Hochgebirge und seine Gefahren nicht kennt, sollte nicht einfach drauflos marschieren. Anfang Juli gab es an der Marmolata in den italienischen Dolomiten einen
verheerenden Gletscherabbruch mit vielen Toten. Ereignisse wie diese häufen sich. Passt der SAC aufgrund solcher Ereignisse seine Verhaltensregeln an? Der SAC gibt in erster Linie Empfehlungen zur Anwendung der Alpintechnik heraus: Wie seilt man sich an? Wie viele Meter Abstand hält man auf dem Gletscher ein? Der Unfall an der Marmolata wäre auch unter Einhaltung dieser Regeln und Empfehlungen nicht zu verhindern gewesen. In den Ausbildungskursen werden unsere Mitglieder aber dafür sensibilisiert, dass die Spaltenbrücken weniger stabil sind, dass man sich nie lange im Abbruchbereich eines Gletschers aufhalten und früh aufbrechen sollte, damit man von der Bergtour zurück ist, bevor die Schneeauflage weich wird. Solche und viele andere Verhaltensregeln gehören zur normalen Alpinausbildung in den SAC-Kursen.
SAC und die Bergsportler sind somit auf Schritt und Tritt mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert. Darum möchten wir auch ein Zeichen setzen statt uns nur über diese Veränderungen zu beklagen.
Der SAC ist direkt vom Klimawandel betroffen, auch durch seine vielen Hütten. Ja, das ist leider eine Tatsache. Der SAC respektive seine Sektionen besitzen und bewirtschaften 153 Hütten, nicht wenige davon im Bereich des Permafrosts. Aufgrund der Klimaerwärmung gibt es nun bereits Hütten, deren Standorte instabil geworden sind. Ein Beispiel ist die Mutthornhütte der Oltner Nachbarsektion Weissenstein. Die Solothurner Kameraden mussten die Hütte präventiv schliessen, obwohl sie noch intakt und funktionsfähig ist. Möglicherweise muss die Hütte an einem neuen, sichereren Standort wieder aufgebaut werden. Die Trifthütte und das Mittelaletsch-Biwak sind durch Lawinen zerstört worden, nachdem sie zuvor auch in strengen Lawinenwintern nie tangiert worden waren. Die Fachleute gehen davon aus, dass diese Lawinen indirekt ebenfalls mit der Klimaerwärmung im Zusammenhang stehen. Ein neues Problem ist auch die Wasserknappheit in den Hütten. Der
Wie will man denn die Anzahl der Helikopterflüge reduzieren? Das geht nur, wenn wir bereit sind, in den Hütten beim Komfort gewisse Abstriche zu machen, zum Beispiel nicht mehr unbeschränkt Bier, Coca-Cola, Rivella oder Mineralwasser zu trinken, sondern halt wie früher Tee, Sirup und Wasser. Oder indem wir auch ein reduziertes kulinarisches Angebot in Kauf nehmen. Nur schon mit solchen einfachen Massnahmen können einige Helikopter-Transporte eingespart werden. Gewisse Sektionen planen auch, ihre Hütten wieder mit Maultieren versorgen zu lassen.
Konkret? Wir werden Massnahmen ergreifen, um weniger Helikopterflüge in die Hütten zu machen. Der SAC-Zentralverband soll bis 2030 klimaneutral sein. Und wir möchten unsere 111 Sektionen motivieren, dass auch sie bis 2040 eine neutrale Klimabilanz haben. Das wird unter anderem bedeuten, dass die Anreise in die Berge bei Sektionstouren mit dem ÖV statt mit dem Auto erfolgen wird. Das Tourenprogramm muss entsprechend angepasst werden. Gewisse Touren werden wir nicht mehr machen können oder dann mit mehr Zeitaufwand. Das sind recht einschneidende Massnahmen.
Der SAC ist dazu bereit? Ja. Der Zentralverband ist am Finalisieren einer detaillierten Klimastrategie mit konkreten CO2-Absenkpfaden. Der SAC muss mit gutem Beispiel vorangehen. Wir sind ja viel mehr vom Klimawandel betroffen als beispielsweise ein Fussballoder ein Tennis-Club. Fortsetzung auf Seite 3
ch denke gern an früher, um das Heute zu verstehen. Ich denke gern an morgen, um dem Heute einen Sinn zu geben, und ich denke gern an übermorgen, um auch auf das Morgen vorbereitet zu sein. Doch nun, nun sitzen wir hier zu viert auf dem Simplonpass. Inmitten der Bergwelt hocke ich auf meiner orangenen Decke, mit meinem heissen Kaffee in der Hand, schaue still in die Landschaft und geniesse. Unter uns: einige grasende Kühe, ein ehemaliges Spital und eine alte Kirche. Hinter uns: unsere bunten Camper und die Passstrasse, über die auch wir gerade noch hochgekurvt sind – über die nun hin und wieder ein paar Autos an uns vorbei rauschen. Auf dem Gasherd brutzelten eben noch die Spiegeleier und Rösti, die wir jetzt vor diesem Panorama geniessen. «Darüber kann ich mir ja in den Ferien Gedanken machen», denke ich noch vor wenigen Tagen, während ich in den letzten Arbeitstagen emsig meine To-Do`s abhake, an übermorgen denke und mich hier und da in die kurze Auszeit verabschiede. Doch klar ist: Das ist eine Illusion. Eine, in der ich denke, dass ich mit freiem Kopf in der Bergwelt hocke und an die Arbeit denke, dort auf die besten Ideen für alle Projekte komme. Und so ist spätestens in diesem Moment klar: nichts da. Hier auf dem Simplonpass bin ich weit weg vom Alltag, denke nicht an morgen und nicht an gestern. Hier oben geniesse ich die Ruhe neben der rauschenden Strasse, geniesse das Ei zu den Rösti und freue mich auf die Weiterfahrt nach Italien. Auf dieser rollen wir Richtung Gardasee, und mir wird einmal mehr bewusst, wie schön auch das Hier und Jetzt ist, wie schön es ist, für einen Moment mal nicht vorbereitet zu sein. Und so geniesse ich mit einem Blick auf morgen und übermorgen, auf die Zeit nach den Ferien, einfach mal das Hier und Jetzt.