LAUFENTAL L AUFEN
Gaby Walther Im Rosenkleid, passend zum Namen der Institution, führte die Schauspielerin Charlotte Heinimann am letzten Donnerstag durch den Abend. Mit einem Jahr Verspätung feierte der Rosengarten ein halbes Jahrhundert. Grussbotschaften richteten drei Kantone aus, denn das Seniorenzentrum wurde 1971 gegründet, als das Laufental noch zum
Ansprache: Cécile Jenzer, Präsidentin des Stiftungsrats Alters- und Pflegeheim Rosengarten, schaut zurück und in die Zukunft.
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Der Rosengarten feiert 50+1 Jahre Mit einem offiziellen Festakt und einem Tag der offenen Tür feierte das Seniorenzentrum Laufental nun doch noch seinen runden Geburtstag.
Donnerstag, 30. Juni 2022 Nr. 26
Kanton Bern gehörte, bevor der Bezirk ins Baselland überging. Die Verbindung zu Solothurn besteht seit 2009 mit der interkantonalen Zusammenarbeit mit dem Zentrum Passwang. Beide Institutionen unterstehen der Leitung von Michael Rosenberg. «Die Region zeigte mit dieser Kooperation Weitblick», findet der Baselbieter Regierungspräsident Thomas Weber. «Das Laufental ist gut organisiert. Es hat schon früh gelernt, zusammenzustehen und die Zusammenarbeit unter den elf Gemeinden funktioniert im Bereich Alterszentrum besser als im Rest des Kantons», so Weber. Im Baselland existieren 30 Altersheime, das Seniorenzentrum Laufental mit seinen 150 Betten gehört zu den zehnt grössten im Kanton. Der Solothurner Regierungspräsident Remo Ankli lobte ebenfalls die Zusammenarbeit der Bezirke Laufen und Thierstein. Er betonte, dass der Thierstein dazumal mit der Umwandlung des Breitenbacher Bezirksspitals in ein Demenz- und heute Kompetenzzentrum Mut, Gelassenheit und Kühnheit bewiesen hatte. Schliesslich erteilte auch der Berner Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg lobende Worte für den Rosengarten als modernes Dienstleistungszentrum im Dienst für das Alter und die Menschen. Nach den Ansprachen durften die rund 80 geladenen Gäste ein Nachtessen mit musikalischer Umrahmung geniessen. Für die breite Bevölkerung öffnete das Seniorenzentrum seine Tore und feierte das Jubiläum am Samstag mit Unterhaltung, Kulinarik und Musik – unter anderem mit der Sängerin Sarah-Jane.
Festliches Dinner: Am offiziellen Festakt nahmen auch die Regierungsräte Remo Ankli SO, FOTOS: GABY WALTHER Thomas Weber BL und Pierre-Alain Schnegg BE teil.
Eine Referenz für Kinder und Jugendliche Beim Verein Kinderund Jugendheim Laufen kommt es zu einem Wechsel an der Spitze. An der 113. Generalversammlung wurde der langjährige Präsident Alex Kummer verabschiedet. Seine Nachfolge tritt Ralph Jordi an. Thomas Immoos In seinem Jahresbericht, der auch zu einem Rückblick auf seine 20-jährige Tätigkeit an der Spitze des Vereins wurde, zeigte sich Kummer zufrieden über das Erreichte. Trotzdem gab es Rückschläge. So sei es in all den Jahren nicht gelungen, «die operative Leitung der einzelnen Bereiche in die direkte Verantwortung gegenüber dem Kanton zu nehmen.» Denn Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung seien am besten durch eine operative Leitung wahrzunehmen. Er sei enttäuscht, dass der Kanton nicht bereit gewesen sei, die Strukturen anzupassen.
Ingenbohler Schwestern und Kantonswechsel
Kummer war zuerst sechs Jahre lang Revisor des Vereins, bevor er 1996 für vier Jahre als Verwalter amtete. Seit 2000 wirkte er als Präsident des Vereins. Vor 30 Jahren waren noch Ingenbohler Schwestern im Heim tätig. Deren Wegzug habe eine grosse Zäsur bedeutet, ebenso wie der Kantonswechsel des Laufentals. Es folgten einige schwierige Jahre mit mehreren Verwalterwechseln. Seit 2002 ist Stefan Köhli Verwalter. Es folgte der Neubau an der Weststrasse. Das Heim geniesse schweizweit einen guten Ruf für seine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Im Heim werden, wie Stefan Köhli festhielt, 14 Mädchen und 7 Jungs betreut; mit einer Ausnahme stammen alle aus dem Kanton Baselland. 25 Kinder befinden sich auf der Warteliste; selbst aus dem Tessin oder dem Fürstentum Liech-
Wechsel: Alex Kummer (l.) gab das Präsidium des Vereins Kinder- und Jugendheim an Ralph FOTO: THOMAS IMMOOS Jordi weiter. Neue Verwalterin ist Tanja Hidber. tenstein kämen Anfragen. Man wolle aber den Fokus auf das Baselbiet behalten. Vom Pflegenotstand sei auch das Heim Laufen betroffen. Allerdings hätten es Spitäler leichter, an Pflegende zu kommen. «Der Kanton zeigt wenig Verständnis für Heime», klagte Köhli. Dabei sei
«Der Kanton zeigt wenig Verständnis für Heime.» STEFAN KÖHLI
das Laufner Heim ein 24-Stunden-Betrieb während 365 Tagen. Für die anspruchsvolle Tätigkeit mit Jugendlichen brauche es Fachkräfte: «Wir können nicht einfach Hilfskräfte einstellen.»
Erfolgreich gearbeitet hat auch die Kita, wie deren Verwalterin Stephanie Preiswerk in ihrem letzten Jahresbericht festhielt. Die Auslastung sei mit 80 Prozent hoch.
Eine schweizweite Referenz für Kinder und Jugendliche
Die wieder kandidierenden Vorstandsmitglieder wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Als Nachfolger für Alex Kummer wurde Ralph Jordi gewählt. Neue Verwalterin ist Tanja Hidber, welche die Nachfolge von John Brosi antritt. Vorstandsmitglied Jean-Philippe Stähelin würdigte den langjährigen engagierten Einsatz von Alex Kummer für das Kinder- und Jugendheim (KJLA). «Mit Zielstrebigkeit, Hartnäckigkeit und Konsensbereitschaft hat er für dessen Anliegen und Bedürfnisse gekämpft. Das KJLA habe sich positiv verändert: «Es ist heute eine schweizweite Referenz für Kinder und Jugendliche», stellte Stähelin weiter fest. Dies sei nicht zuletzt das Verdienst von Alex Kummer, der mit stehendem Applaus verabschiedet wurde.
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Ein Abschied und ein Neuanfang zugleich Eine feierliche Stimmung erfüllte die Aula des Gymnasiums Laufen, als am letzten Samstag 46 Maturanden und Maturandinnen mit ihren Zeugnissen in die nächste Lebensphase entlassen wurden. Auch dieses Jahr wurden Spitzenleistungen erreicht.
Auszeichnungen mit Nachhaltigkeit
Zoe Zbinden Es war seit 2019 das erste Mal, dass das Gymnasium Laufen die Aula wieder ganz öffnen durfte, um die Maturzeugnisübergabe im grossen Rahmen zu feiern. Von insgesamt 48 Schülerinnen und Schülern konnten 46 ihr Diplom an diesem Samstagabend empfangen. Die Zeremonie war von einer aussergewöhnlichen Lockerheit geprägt. Die beiden Schüler Rashid Ait Ben Said und Joel Lüthi führten das Publikum mit viel Witz durch das Programm und rundeten das Fest gemeinsam mit Raphael Grolimund und der Musiklehrerin Sarah Hänggi mit grossartigen musikalischen Beiträgen ab. Auch wenn es viel Positives zu feiern gab, wurde der besonders holprige Weg zu diesen Diplomen niemals als Selbstverständlichkeit betrachtet. Corona traf in den letzten zwei Jahren die Schulen besonders hart und auch jetzt noch ist die weltweite Lage von extremer Unsi-
Strahlend: Die frischgebackenen Maturandinnen und Maturanden mit ihren verdienten Zeugnissen in der Aula des Gymnasiums Laufen. FOTO: ZVG/ MARTIN MEURY
cherheit geprägt. Doch in seiner Festrede sprach Heiner Hänggi, Professor an der Universität HSG St. Gallen, den Maturandinnen und Maturanden ermutigende
Worte zu. Die Menschheit war auch damals, als er die Matur 1976 abschloss, mit verschiedenen Krisen konfrontiert. Doch es folgt immer ein «Wind of Change», der
für einen positiven Umbruch und Stabilität sorgt. Genau für diesen Wandel sollen die Schülerinnen und Schüler offenbleiben und sich dafür einsetzen.
Es wurden Preise in insgesamt drei Kategorien verliehen. Fünf Schülerinnen und Schüler erhielten den Baselbieter Maturandenpreis. Diesen erlangt man, wenn die Matur mit mindestens 70 Punkten absolviert wurde. Unter den Preisgekrönten brillierte die Maturandin Noémie Hungerbühler, die sich mit stolzen 75 Punkten ausserdem den Novartis-Preis sicherte. Und auch für die Dritte Kategorie, den Ricola-Preis, wurde die Schülerin wieder auf die Bühne gebeten. Ohne Programmiererfahrung entwickelte sie eine Reiseführer-App der Stadt Venedig und wurde für die beste gestalterische Maturaarbeit ausgezeichnet. Auch im Bereich der besten geisteswissenschaftlichen Maturaarbeit wurde ein RicolaPreis verliehen. Dieser ging an Luca Brunner, der sich mit einer Interpellation politisch dafür engagiert hat, dass die mentale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler ernster genommen wird. Dies führte dazu, dass Landrat Jan Kirchmayr nun einen parlamentarischen Vorstoss dazu verfasst hat. An diesem Tag wurden nicht nur in Laufen Preise verliehen, auch die bilinguale Klasse in Porrentruy bewies Spitzenleistungen und gewann gleich vier von insgesamt sieben Preisen. Die gelungene Soirée wurde mit Worten von Rektor Isidor Huber an die Maturandinnen und Maturanden abgeschlossen: «Sie werden aus der Schule entlassen, aber nicht aus unseren Herzen.»