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Ein Platz fürs Baselbiet
Der «Törliplatz» in Liestal hat eine Beschriftung mit Baselbieterstab erhalten. Seite 5
Ein Abend der Superlative
Seite 9
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Nr. 41 25. Jahrgang Donnerstag, 12. Oktober 2023
im Hinblick auf Verkauf und Kauf, Schenkung, Erbschaft, Scheidung,
An der Regionalschau in Bretzwil wurden Tiere von vier Rassen aufgeführt.
Nachfolgeregelung, Wohnrecht
Seite 13
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Fleissige Hausmänner, helfende Frauen Wer braucht schon Kolumne
Liestal Ein Rundgang durch die Geschichte der Sorge-Arbeit im Baselbiet
einen Wecker
Ursula Roth
Auf einem Rundgang durch Liestal hörten rund zwanzig Personen den Erzählungen über verschiedene Themen im Zusammenhang mit der Care-Arbeit zu. Mit interessanten Fakten und Zahlen erzählten Maja Adler, Theologie-Studentin, und Matthias Stettler, Student der Geschichte, von der Sorgearbeit. Der Start war beim Pfrundhaus, wo seit 1997 das Wohnheim Windspiel zu Hause ist. Hier leben Menschen mit Behinderung. Ebenso ist eine Abteilung der Psychiatrie Baselland untergebracht. In diesen Berufssektoren fehlen häufig die Wertschätzungen für die Arbeit. Oft übernehmen Migrant/-innen oder Sans-Papiers in Schweizer Haushalten Care-Arbeiten. Ein grosser Teil dieser Menschen erhalten dafür keinen Lohn, für Nachbarhilfe, Pflege der Eltern oder kranken Familienmitgliedern. Lange bevor es das Pfrundhaus gab, stand weitab vor den Stadtmauern Liestals, das «Siechenhaus». Kranke steckte man dorthin und überliess sie dem Schicksal. 1854 wurde dann das Spital mit Irrenanstalt, das Pfrundhaus gebaut. Ein wichtiger Berufsstand war derjenige der Hebamme. Heute ein angesehener Beruf. Früher ein Beruf, über den die Männer bestimmten. Im Jahre 1770 etwa wurden in Basel Anforderungen für die Landschaft wegen der vielen Unordnungen bei Hebammen herausgegeben. Von 1871 bis 1957 lebte die Sissacherin Serena Bangeter Buser. Sie war die erste Gynäkologin im Spital Liestal. 1897 war sie die erste Frau an der Universität Basel, die Medizin studierte. Ein weiterer Halt folgte in der Nähe des Spitals, bei der Statue «Volk und Staat» aus dem Jahre 1965 von August Suter. Sie widerspiegelt die Haltung der
Spannende Geschichten über die Care-Arbeit, erzählt von Maja Adler und Matthias Stettler.
Männer bis nach dem zweiten Weltkrieg. Die Frauen erledigten den Haushalt, betreuten die Kinder und sorgten für das wohl der Männer. Doch nach dem zweiten Weltkrieg reichte der Lohn des Mannes kaum, um eine Familie zu ernähren. Die Frau musste vielfach dazuverdienen.
An der letzten Station, Maja Adler und Matthias Stettler erzählen über die CareArbeit mit Kindern.
Heute arbeiten Männer im Haushalt mit Heute hat sich die Zeit stark gewandelt. Viele Väter wollen ihre Kinder aufwachsen sehen. Sind bereit, auch bei der Hausarbeit mitzuhelfen. Weitere interessante Stationen folgten. Die Wichtig-
Fotos: U. Roth
keit der Frauenvereine war ebenfalls ein Thema. Der Liestaler Frauenverein wurde im Jahre 1842 gegründet. Hauptsächlich um Armen und Kranken zu helfen. Ein unglaubliche Anzahl freiwilliger Stunden an Care-Arbeiten werden auch heute noch geleistet. Nach der Führung, an der noch weitere Geschichten erzählt wurden, kreisten die Gedanken noch einige Zeit um all die Anekdoten. Die Führung, organisiert von der Gruppe «14. Juni», wird es auch im nächsten Jahr wieder geben. «14. Juni» ist ein loser Zusammenschluss von Frauenorganisationen aus dem Baselbiet.
«Es reicht langsam! Echt jetzt!», «Hörst du die Bohrmaschine?!» und «Nicht mal am Samstag Ruhe …!». Solche Nachrichten schreiben Martina vom oberen Stock und ich uns regelmässig. Wir wohnen im Basler Gundeldinger-Quartier und finden es dort ja ganz nett – eigentlich. Wären da nicht all die Baustellen ringsum. Begonnen hat es vor rund drei Jahren. Das Haus direkt nebenan wurde abgerissen und neu aufgebaut. Monatelanger Lärm, von frühmorgens bis spätabends. Kreissäge, Presslufthammer und Bohrmaschine raubten Martina und mir regelmässig den Schlaf. Weit oben auf der «Beliebtheitsskala» auch der Winkelschleifer, der einen so aggressiven Ton hat, dass man selbst aggressiv wird. «Hast du heute auch keinen Wecker gebraucht?», fragte ich Martina des Öfteren. Morgens kurz nach sieben Uhr vom Lärm aufgeschreckt zu werden, war an der Tagesordnung. Die Bohrmaschine bohrte gefühlt neben dem eigenen Bett. Kaum auszuhalten. Endlich war das Haus fertig. Endlich Ruhe. Doch nicht für lange. Nur Wochen später fuhren vor dem Wohnblock schräg vis-à-vis die Bagger auf. «Das darf doch nicht wahr sein …», schrieb Martina. Da hilft während der Herbstferien nur noch die Flucht in die Berge. Nach Ruhe sehnte ich mich und freute mich aufs Ausschlafen. Als ich am Morgen kurz nach sieben Uhr, jäh geweckt, auf den Balkon des Hotelzimmers trat, wähnte ich mich im falschen Film: direkt unterhalb eine Baustelle mit Kreissäge, Presslufthammer und Bohrmaschine. «Das darf doch nicht wahr sein …», schrieb ich Martina. Seraina Degen
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