Komplett-Ser vice mit Know-how
Nr. 19 23. Jahrgang Freitag, 14. Mai 2021 • • • • • •
Kanalsanierung TV-Zustandsanalyse Rohrreinigung Dichtheitsprüfung Schachtsanierung Lüftungsreinigung
Feigenwinter & Sprenger Tel. 061 711 70 70 swisskanaltechnikag.ch
Buchbinderei Hölstein Markus Schwab
Region Liestal
Der «Stabhof» wird aufgewertet: Wir blicken zurück auf die interessante Geschichte dieser Liegenschaft. Seite 7
Region Gelterkinden
Der erste Bierpfad auf der Buusner Hochebene bot auf fünf Stationen ein einzigartiges Gaumenerlebnis. Seite 9
PINSEL & SPACHTEL
CH REGIONALMEDIEN AG REDAKTION.OBZ@CHMEDIA.CH 061 927 29 00 INSERATE.OBZ@CHMEDIA.CH 061 927 26 70
Region Waldenburg
Das ganze Waldenburgertal ist zurzeit eine riesige Baustelle.
Dienstag und Freitag offen
www.buchbindereischwab.ch
Seite 14
GZA/P.P.A 4410 Liestal
«Es isch Flohmi z Lieschtel»
Kolumne
«Unverschämt!»
Liestal Begeisterte Besucher schlenderten durch den Flohmarkt URSULA ROTH
Ein Aufschnaufen bei den Standbetreibern und den Besuchern. Wieder einmal Flohmarkt in Liestal. Von A wie Aussortiertes bis Z wie Zeitzeugen aus alten Zeiten, alles wurde verkauft. Kleider, Schuhe, jede Menge Spielsachen. Beim Schlendern durch die Kanonen- und Rosengasse wurden die Angebote an den 41 Ständen genaustens unter die Lupe genommen. Manche Händler gaben bei einem Kauf noch eine Zugabe, andere waren hartnäckig, wenn es um den Verkaufspreis ging. Dorothee und Vito aus Lörrach verkauften unter anderem herrliche Puppen. Die beiden freuten sich sehr, nach über einem Jahr Pause wieder mal an einem Flohmarkt teilnehmen zu können. So ging es allen Teilnehmer/-innen. Miro und Luca aus Liestal verkauften mit Unterstützung ihrer Mutter aussortierte Spielsachen. «Zur Erinnerung» stand auf einem schönen, mit Blumen bemalten Porzellanteller. Das passte zu diesem prachtvollen Frühlingstag. Bücher mit verheissungsvollen Titeln wie «Hey Heisshunger», «Eltern-Krankheiten» oder «Keine Sau hat mich lieb»: Sie wurden, unter vielen anderen ausrangierten Sachen, von Anke Arnold-Tugulu und ihrem Sohn Luca angeboten. Sie haben die Hälfte des Erlöses der Kinderhilfe Petite Suisse gespendet. Fliegengewicht Zwischen alten Schallplatten und Filmen standen zwei uralte Briefwaagen, aber noch so genau, dass man darauf eine Fliege hätte wiegen können. Ein Aschenbecher aus dem Jahre 1917 mit biblischen Motiven wartete auch auf einen Käufer. Seda Dilsizian aus Wabern erzählte über ihre alten Holzschnitte, Lithografien und Kupferstiche, die sie seit 30 Jahren aus alten Büchern sammelt. Teils aus dem 18. Jahrhundert. Es sei eine Sucht geworden, aber eine, die viel Freude bereite. Brigitte Badji ist eine erfahrene Flohmarktfrau aus dem Baselbiet. Seit über 30 Jahren bietet sie mit Herzblut ihre Waren an Flohmärkten an. Alte Stiche von Liestal, Klassenfotos von 1913 aus dem Oberbaselbiet, Schmuck von der Grossmutter, ja, eine wahre Fundgrube, der Liestaler Flohmarkt. Mit einer Zwischenverpflegung, die von der IG Flohmarkt angeboten wurde, machten viele eine Pause, sassen auf jeder Sitzgelegenheit und genossen die Sonne und die gute Stimmung.
Sie ist ein Original, Brigitte Badji geht schon über 30 Jahre an die Flohmärkte.
Luca verkauft ein paar Spielsachen von ihm und Bruder Miro.
F O T O: U. RO T H
Wer erkennt seine Vorfahren? Klassenfoto von 1913 aus Oberdorf oder Niederdorf.
Das Internet ist böse und gefährlich und von Trollen regiert? Wahrscheinlich schon. Aber es gibt auch Lichtblicke, Silberstreifen in den Niederungen des Datennetzes. Auf einer gewissen Auktionsplattform verkaufe ich online immer mal wieder Ausrangiertes. Und gelegentlich kaufe ich auch, was andere ausrangieren. Meine Erfahrungen dabei sind genauso positiv, wie die Bekanntschaften sympathisch sind – und zwar ausnahmslos. Ein junges Paar ersteigert mein Schränkchen, einst gekauft in einem bestens bekannten Möbelhaus. «Was für ein Glückstreffer», jubilieren sie, während ich staune, dass überhaupt jemand darauf bot. Doch sie suchten genau dieses Stück – als Erweiterung für ihr Schränkchen aus derselben Serie. Ein Herr duelliert sich mit einem anderen Bieter um meine alte Spielzeugburg, in den letzten Minuten des Angebots geht es heiss zu und her. Schliesslich schickt er mir augenzwinkernde Grussbotschaften via privater Frage-AntwortFunktion. «Unverschämt, sein Gebot!», schreibt er mir, dann: «Da musste ich glatt noch eine Schaufel drauflegen!», und schliesslich: «Dem zeig ichs, und wenn es mich das letzte Hemd kostet!» Mein Konto freute sich. Gegen einen andere Herren ziehe ich nach einer wahren Bieterschlacht um ein Sammlerstück den Kürzeren. Tags darauf, als er Ersteigertes abholt, sieht er, dass es sich um eine Fälschung handelt. Ich solle mich in Acht nehmen, teilt er mir via Kommentarfunktion bei einem meiner eigenen Angebote mit. Falls der Verkäufer mich als Zweitmeistbietenden kontaktiere, um mich quasi als Ersatzkäufer zu gewinnen. Den Rollator (Angebotstitel: «Rollator, gut in Schuss»), den ich für läppische zwei Franken verkaufe, für dessen Übergabe ich aber nicht zuhause bin. Der Käufer, der das Gerät für seine Mutter erwarb, bedankt sich mit einem handgeschriebenen Briefchen, dem gewissenhaft eingetüteten (und aufgerundeten) Geldbetrag sowie einer süssen Überraschung von der Konditorei, was den Kaufpreis um ein Vielfaches überstiegen haben dürfte. Und schliesslich die Die junge Ungarin, die meinen ausgemusterten Komposter für ihren Freund abholt und unbedingt pünktlich sein will. Dummerweise klemmt sie sich den Finger in der Metalltür ihres Büros ein. Ob sie ein wenig kaltes Wasser haben dürfte, um den Schmerz zu lindern, fragt sie. Ich gebe ihr ein Tütchen gefrorener Erbsen mit. Sie strahlt. LUCAS HUBER
Immobilienverkauf 061 205 37 03 In besten Händen bei mir und meinem lokalen Team.
Dorothee und Vito mit ihren schönen Puppen.
Post CH AG
Michel Meyer Marktgebietsleiter michel.meyer2@raiffeisen.ch