LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 2. APRIL 2020
Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
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Hat erfolgreich Neuland betreten: Pfarrer Martin Kuse beim Aufnehmen des Videobeitrags «Gottvertrauen in Coronazeiten».
Foto: zvg
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Region «Für Seelsorger stehen Besuche und persönliche Kontakte im Vordergrund. Nun sind wir dabei zu lernen, wie man Menschen über andere Kanäle erreicht. Da haben wir Aufholbedarf», sagt Pfarrer Martin Kuse von der Reformierten Kirchgemeinde Holderbank-Möriken-Wildegg. ■
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CAROLIN FREI
D
ie indirekte Kommunikation stehe schon länger auf der Agenda, da es in der Landeskirche viele Mitglieder gebe, die mit direkter Kommunikation nur eingeschränkt erreichbar seien, ergänzt Martin Kuse. Nun rückt dieser Agendapunkt schneller als gedacht ins Rampenlicht. Erst vor wenigen Tagen hat sich der Seelsorger Gedanken zum Erstellen eines Videobeitrags gemacht. Das Endprodukt «Gottvertrauen in Coronazeiten» ist seit 27. März auf www.ref-hmw.org aufgeschal-
tet. Dies sei ein Beispiel dafür, wie sich kirchliche Arbeit vielleicht in neue Richtungen entwickle und digitale Medien vermehrt zum Zuge kommen sollen. Man sei dabei, Erfahrungen zu sammeln. Erfahrungen sammeln steht auch im Fokus beim Konfirmandenunterricht, der nun online vonstattengeht. Geplant war, mit den Konfirmanden einen Gottesdienst in der Kirche zu gestalten. Das ist wegen des Ausnahmezustands nicht möglich. Möglich solls nun auf andere Art werden – als virtueller Raum in der Cloud. «Wir haben Ideen zusammengetragen und filtern nun heraus, was sich davon umsetzen lässt», sagt Kuse. Bis es so weit ist, wartet auf alle viel Arbeit.
Bei Betagten wird nachgefragt
Mit Arbeit verbunden ist auch die Liste, die es abzutelefonieren gibt. Alle über 80-jährigen Kirchenmitglieder aus Holderbank, Möriken und Wildegg werden von Martin Kuse und seiner Kollegin angerufen. Bei diesen Telefonaten wird geklärt, wie die betagten Menschen zurechtkommen. «Die Anrufe werden in der Regel sehr geschätzt, die Menschen freuen sich, dass man an sie denkt. Und
die Versorgung klappt bis auf wenige Ausnahmen erfreulich gut.» Da die Reichweite der digitalen Medien nicht überschätzt werden dürfe, werde die Bevölkerung auch brieflich angeschrieben.
«Lockdown» hat erst begonnen
Im Moment halten sich Anrufe von besorgten Menschen oder solchen, die wegen der Isolation Mühe bekunden, in Grenzen. «Das könnte sich ändern, wir sind erst am Anfang des Lockdown.» Als Anregung empfiehlt Kuse, über Sorgen, Nöte und Ängste zu reden. Immer wieder. Das nehme Druck weg. «Aktives Zuhören allein kann schon guttun, selbst wenn an den äusseren Umständen wenig geändert werden kann.» Er selber kann mit dem Notstand gut umgehen, da er im Kreise seiner Familie mit Hund, Haus und Garten gut aufgehoben ist. Die evangelisch-reformierte und die römisch-katholische Kirche setzen in Zeiten der Coronakrise ein Zeichen der Verbundenheit, Gemeinschaft und Hoffnung. Bis Gründonnerstag werden am Donnerstagabend Kerzen auf den Fenstersimsen entzündet. Die Menschen sind zum Gebet eingeladen.
Dieses Zitat hat in Coronazeiten eine ganz andere Bedeutung. In Coronazeiten kann einem in der Isolation zuhause schon einmal die DeCarolin Frei cke auf den Kopf fallen. Ich habe mich in meinem Umfeld schlaugemacht, wie man mit «Bleiben Sie zuhause» umgeht. Susanne aus Lenzburg meint dazu: «Damit mein Partner und ich uns nicht auf die Nerven gehen, lassen wir einander in Ruhe arbeiten, machen aber zusammen Kaffeepause. Ein gemeinsamer Spaziergang gehört auch dazu, mit Abstand zu anderen. Ich telefoniere und chatte häufiger als sonst und nehme mir Zeit zum Lesen. Unsere Teenager-Tochter kann sich gut selber beschäftigen, macht ihre Hausaufgaben, bekocht uns.» Kochen ist auch bei Sandro aus Meisterschwanden ein Thema. «Das bis anhin gemeinsame Kochen entfällt, damit jeder Zeit für sich hat. Wichtig ist für meine Partnerin und mich, dass wir einander Freiraum geben und versuchen, nicht wie ein altes Ehepaar den ganzen Tag auf der Couch zu sitzen und zu lamentieren. Ich verbringe viel Zeit im Garten und wir gehen immer auf einen längeren Spaziergang. Dass wir die Enkelkinder nicht mehr sehen, ist schade, aber ein Muss», betont er. Kreativität ist bei Familien mit Kindern gefragt. Manuela aus Ammerswil: «Mit den Kindern bin ich häufig am Spielen. Wir haben auch Töpfe mit Blumensamen bestückt, Unkraut entfernt, Steine bemalt und die Velos geputzt. Und wir schauen regelmässig in unseren Teich, hoffen, dass die Kaulquappen bald schlüpfen. Wenn es mir zu viel würde – mit drei Kindern, Home-Office und Haushalt – würde mein Mann den Nachwuchs mit ins Büro nehmen, wo er alleine arbeitet.» Zum Schluss noch Peter aus Niederlenz: «Warum den Alltag nicht als Tagesausflug gestalten? Start 8.30 Uhr im Badezimmer, anschliessend Treffpunkt in der Küche zum Frühstück, dann Besuch der Zimmer, verbunden mit einem Reinigungs-Workshop. Um 13 Uhr Mittagessen und danach Siesta. Nach dem Nickerchen Treff im Wohnzimmer, wo Tee und Kekse bereitstehen. Bis zum Nachtessen steht freie Zeit zur Verfügung.» Mit Kreativität und Nervenstärke kann es auch zu Coronazeiten daheim am schönsten sein. Carolin Frei, Redaktorin
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