Nr. 43 21. Jahrgang Donnerstag, 24. Oktober 2019
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Region Liestal
Blockflötist Maurice Steger entfĂŒhrt in Höhen und AbgrĂŒnde des barocken LebensgefĂŒhls. Seite 9
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Region Gelterkinden
Das KMU-Forum in Böckten hat als Gast LÀckerliHuus-Inhaberin Miriam Baumann eingeladen. Seite 13
Region Waldenburg
Der Jodlerklub SpitzeflĂŒeli hat am Samstag zu einem unterhaltsamen Jodlerabend eingeladen. Seite 18
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Die Wahlen in Baselland: Tendenz grĂŒn
Liestal Daniela Schneeberger und Maya Graf liefern sich ein Duell um den StÀnderatssitz MICHAEL HERRMANN
Die ganz grosse Ăberraschung blieb aus, dass kann man zu den Nationalund StĂ€nderatswahlen 2019 sagen. Jedoch haben sich die WĂ€hlerinnen und WĂ€hler im Vergleich zu 2015 ein wenig mehr fĂŒr die GrĂŒnen und fĂŒr die glp entschieden. Der Sonntagnachmittag im Rathaus Liestal verlief mit Spannung und stĂ€ndigen Schaltungen nach Bundesbern, aber es nahm seinen fast gewohnten Lauf. Am Ende hatte bei den StĂ€nderatswahlen Daniela Schneeberger (FDP) die Nase vor Maya Graf (GrĂŒne) und ein wenig ĂŒberraschend Eric Nussbaumer (SP). Somit kommt es am 24. November 2019 zu einem zweiten Wahlgang zwischen Daniela Schneeberger und Maya Graf, wo Maya Graf die Favoritin auf den Sitz ist. Eric Nussbaumer tritt nicht mehr zu einem zweiten Wahlgang an und die viertplatzierte Elisabeth Augstburger hat bereits ihre UnterstĂŒtzung fĂŒr Maya Graf zugesagt. Somit wird der Kanton Baselland erstmals in der Geschichte eine Frau ins «Stöckli» entsenden. In den Nationalratswahlen blieb von den Sitzen her alles beim Alten, jedoch war es nicht mehr ein so klarer Wahlsieg fĂŒr die SVP wie noch vor vier Jahren. Vor allem die GrĂŒnen und die glp konnten zulegen und profitierten von der allgemeinen Stimmung fĂŒr den Klimawandel und Klimaschutz. Die Wahlbeteiligung im ganzen Kanton war bei bescheidenen 42,56 Prozent, was doch eher ein wenig eine EnttĂ€uschung ist, in Anbetracht der vielen aktuellen politischen Themen. GewĂ€hlt in den Nationalrat sind folgende Personen: Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP), DanieFortsetzung auf Seite 3
Strahlende gewÀhlte NationalrÀtinnen und NationalrÀte Baselland 2019.
Ein wenig enttÀuscht: Eric Nussbaumer.
Sandra Sollberger im GesprÀch.
FOTOS: M. HERRMANN
Kolumne
Greta An Greta Thunberg scheiden sich die Geister. Die einen halten sie fĂŒr die Jeanne dâArc des 21. Jahrhunderts, andere fĂŒr eine dreiste Göre aus reichem Hause, die mit ihren Klimaappellen nur Kasse machen will. In der Presse wird mit moralistischen oder psychologischen Argumenten gegen sie gelĂ€stert. Wenn ein Kabarettist es wagt, einen Witz ĂŒber sie zu machen, erntet er von den ĂŒberzeugten GretaFans gleich einen veritablen Shitstorm. Dieter Nuhr sagte in einem seiner Programme: «Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird: Heizen kann es ja wohl nicht sein.» NatĂŒrlich darf man auch ĂŒber Greta Thunberg Witze machen, wenn sie etwa die Diskrepanz ihrer wĂŒtenden Brandrede vor dem UNO-Klimagipfel in New York zu der RealitĂ€t von Greta Thunbergs realem Alltag betreffen. Wer jedoch auf die Frau spielt und Gretas Asperger-Syndrom, Jugend oder Aussehen ins Spiel bringt, disqualifiziert sich selbst. Das AspergerSyndrom ist zwar eine Variante des Autismus, hat aber im Regelfall weder eine Intelligenzminderung noch eine Sprachentwicklungsproblematik zur Folge. Asperger-Menschen haben Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation und können nur schwer die Emotionen anderer lesen. Das ist der Grund, weshalb Greta Thunberg unter Menschen oft etwas verloren wirkt. Die Tatsache, dass bei uns vor allem MĂ€nner mit Greta MĂŒhe bekunden, liegt wohl weniger an ihrer Botschaft als an ihrer Mimik. MĂ€nner sind gewohnt, dass Frauen bei mĂ€nnlichem LĂ€cheln zurĂŒcklĂ€cheln und die Konventionen der traditionellen Kommunikationsmuster Fortsetzung auf Seite 2