Nr. 43 21. Jahrgang Donnerstag, 24. Oktober 2019
AZ ANZEIGER AG
REDAKTION.OBZ@CHMEDIA.CH 061 927 29 00
Region Liestal
Blockflötist Maurice Steger entführt in Höhen und Abgründe des barocken Lebensgefühls. Seite 9
INSERATE.OBZ@CHMEDIA.CH 061 927 26 39
Region Gelterkinden
Das KMU-Forum in Böckten hat als Gast LäckerliHuus-Inhaberin Miriam Baumann eingeladen. Seite 13
Region Waldenburg
Der Jodlerklub Spitzeflüeli hat am Samstag zu einem unterhaltsamen Jodlerabend eingeladen. Seite 18
GZA/P.P.A 4410 Liestal Post CH AG
Die Wahlen in Baselland: Tendenz grün
Liestal Daniela Schneeberger und Maya Graf liefern sich ein Duell um den Ständeratssitz MICHAEL HERRMANN
Die ganz grosse Überraschung blieb aus, dass kann man zu den Nationalund Ständeratswahlen 2019 sagen. Jedoch haben sich die Wählerinnen und Wähler im Vergleich zu 2015 ein wenig mehr für die Grünen und für die glp entschieden. Der Sonntagnachmittag im Rathaus Liestal verlief mit Spannung und ständigen Schaltungen nach Bundesbern, aber es nahm seinen fast gewohnten Lauf. Am Ende hatte bei den Ständeratswahlen Daniela Schneeberger (FDP) die Nase vor Maya Graf (Grüne) und ein wenig überraschend Eric Nussbaumer (SP). Somit kommt es am 24. November 2019 zu einem zweiten Wahlgang zwischen Daniela Schneeberger und Maya Graf, wo Maya Graf die Favoritin auf den Sitz ist. Eric Nussbaumer tritt nicht mehr zu einem zweiten Wahlgang an und die viertplatzierte Elisabeth Augstburger hat bereits ihre Unterstützung für Maya Graf zugesagt. Somit wird der Kanton Baselland erstmals in der Geschichte eine Frau ins «Stöckli» entsenden. In den Nationalratswahlen blieb von den Sitzen her alles beim Alten, jedoch war es nicht mehr ein so klarer Wahlsieg für die SVP wie noch vor vier Jahren. Vor allem die Grünen und die glp konnten zulegen und profitierten von der allgemeinen Stimmung für den Klimawandel und Klimaschutz. Die Wahlbeteiligung im ganzen Kanton war bei bescheidenen 42,56 Prozent, was doch eher ein wenig eine Enttäuschung ist, in Anbetracht der vielen aktuellen politischen Themen. Gewählt in den Nationalrat sind folgende Personen: Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP), DanieFortsetzung auf Seite 3
Strahlende gewählte Nationalrätinnen und Nationalräte Baselland 2019.
Ein wenig enttäuscht: Eric Nussbaumer.
Sandra Sollberger im Gespräch.
FOTOS: M. HERRMANN
Kolumne
Greta An Greta Thunberg scheiden sich die Geister. Die einen halten sie für die Jeanne d’Arc des 21. Jahrhunderts, andere für eine dreiste Göre aus reichem Hause, die mit ihren Klimaappellen nur Kasse machen will. In der Presse wird mit moralistischen oder psychologischen Argumenten gegen sie gelästert. Wenn ein Kabarettist es wagt, einen Witz über sie zu machen, erntet er von den überzeugten GretaFans gleich einen veritablen Shitstorm. Dieter Nuhr sagte in einem seiner Programme: «Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird: Heizen kann es ja wohl nicht sein.» Natürlich darf man auch über Greta Thunberg Witze machen, wenn sie etwa die Diskrepanz ihrer wütenden Brandrede vor dem UNO-Klimagipfel in New York zu der Realität von Greta Thunbergs realem Alltag betreffen. Wer jedoch auf die Frau spielt und Gretas Asperger-Syndrom, Jugend oder Aussehen ins Spiel bringt, disqualifiziert sich selbst. Das AspergerSyndrom ist zwar eine Variante des Autismus, hat aber im Regelfall weder eine Intelligenzminderung noch eine Sprachentwicklungsproblematik zur Folge. Asperger-Menschen haben Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation und können nur schwer die Emotionen anderer lesen. Das ist der Grund, weshalb Greta Thunberg unter Menschen oft etwas verloren wirkt. Die Tatsache, dass bei uns vor allem Männer mit Greta Mühe bekunden, liegt wohl weniger an ihrer Botschaft als an ihrer Mimik. Männer sind gewohnt, dass Frauen bei männlichem Lächeln zurücklächeln und die Konventionen der traditionellen Kommunikationsmuster Fortsetzung auf Seite 2